Headliner #075

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von Reinhold Giovanett W as Herbert Pixner gerade anstellt, ist verblüffend. Die Folgen sind nicht ab- sehbar, aber es ist ein deutliches Zei- chen dafür, dass in der Volksmusik etwas in Bewegung ist. Mit der Natürlichkeit junger, leicht angriffs- lustiger Bands, zieht er sein Ding durch, nutzt mit Intensität Internet- Werkzeug wie MySpace für seine musikalischen Belange, lässt seiner Kreativität freien Lauf und hält sich nicht an die Vorgaben der bisweilen konservativen Volksmusik (die zu- mindest von außen betrachtet, mit Beharrlichkeit ihre Grenzen klar zu definieren scheint). Der befreiende Humor, mit dem Pixner die Sache angeht, lässt sich an den Titeln sei- ner Stücke ablesen („Leckmicha Marsch“ ist als Video bei YouTube zu sehen), aber auch an den zwei CDs, die er mit seinem Herbert Pix- ner Projekt veröffentlicht hat. „Blu- es’n auf “ ist 2006 erschienen und „Bauern_Tschäss“ wird Anfang Fe- bruar mit einer 10tägigen Tour durch den Alpenraum Anfang Fe- bruar live vorgestellt. Die auf den ersten Blick vielleicht banale Wort- spielerei Bauern Tschäss/Power’n Jazz kann als deutliches Statement genommen werden. Herbert Pixner ist seit knapp drei Jahren Profimusiker. Ein Blick auf die auf seiner MySpace-Seite ein- getragenen Termine, ergibt, dass bis Ende 2010 bereits knapp 40 fi- xiert sind und bestätigt den Ein- druck, der er im direkten Gespräch hinterlässt: die Offenheit in alle Richtungen, die sprudelnde Krea- tivität und die pure Lust Musik zu machen. Der Begriff „Bauern Tschäss“ stand (und steht) für die abschätzige Bezeichnung der tra- ditionellen Volksmusik. Pixner, der mit 16 damit begonnen hatte Ak- kordeon zu lernen, erinnert sich eben an diese abschätzigen Bemer- kungen, die im Freundeskreis fie- len, wenn die Rede auf seine Musik kam. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Pixner: „In den letzten sechs oder sieben Jahren hat sich unser Publikum geändert. Während wir vorher vor allem vor – sagen wir – 50+ gespielt haben, ist das Publikum jetzt sehr ge- mischt und geht von 12 Jahren auf- wärts. Uns freut es, im Publikum auch Leute mit Rastas und Leder- jacken zu sehen und nicht nur mit Steirer.“ Generell bemerkt Pixner eine Veränderung in Volksmusik- Szene in Südtirol: „Ich glaube in Fortsetzung > Freitag, 29. Jänner 2010 – Nr. 19 Redaktion Tageszeitung „Headliner“: 329/5913560 – [email protected] << HEAD LINER Der Pixner

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Headliner - Musikmagazin - Freitags in der Neuen Suedtiroler Tageszeitung

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Page 1: Headliner #075

von Reinhold Giovanett

Was Herbert Pixner geradeanstellt, ist verblüffend.Die Folgen sind nicht ab-

sehbar, aber es ist ein deutliches Zei-chen dafür, dass in der Volksmusiketwas in Bewegung ist. Mit derNatürlichkeit junger, leicht angriffs-lustiger Bands, zieht er sein Dingdurch, nutzt mit Intensität Internet-Werkzeug wie MySpace für seinemusikalischen Belange, lässt seinerKreativität freien Lauf und hält sichnicht an die Vorgaben der bisweilenkonservativen Volksmusik (die zu-mindest von außen betrachtet, mitBeharrlichkeit ihre Grenzen klar zudefinieren scheint). Der befreiendeHumor, mit dem Pixner die Sacheangeht, lässt sich an den Titeln sei-ner Stücke ablesen („LeckmichaMarsch“ ist als Video bei YouTubezu sehen), aber auch an den zweiCDs, die er mit seinem Herbert Pix-ner Projekt veröffentlicht hat. „Blu-es’n auf“ ist 2006 erschienen und„Bauern_Tschäss“ wird Anfang Fe-bruar mit einer 10tägigen Tourdurch den Alpenraum Anfang Fe-bruar live vorgestellt. Die auf denersten Blick vielleicht banale Wort-spielerei Bauern Tschäss/Power’nJazz kann als deutliches Statementgenommen werden. Herbert Pixner ist seit knapp dreiJahren Profimusiker. Ein Blick aufdie auf seiner MySpace-Seite ein-getragenen Termine, ergibt, dassbis Ende 2010 bereits knapp 40 fi-xiert sind und bestätigt den Ein-druck, der er im direkten Gesprächhinterlässt: die Offenheit in alleRichtungen, die sprudelnde Krea-tivität und die pure Lust Musik zumachen. Der Begriff „BauernTschäss“ stand (und steht) für dieabschätzige Bezeichnung der tra-ditionellen Volksmusik. Pixner, dermit 16 damit begonnen hatte Ak-kordeon zu lernen, erinnert sicheben an diese abschätzigen Bemer-kungen, die im Freundeskreis fie-len, wenn die Rede auf seine Musikkam. Mittlerweile hat sich dasBlatt gewendet. Pixner: „In denletzten sechs oder sieben Jahrenhat sich unser Publikum geändert.Während wir vorher vor allem vor– sagen wir – 50+ gespielt haben,ist das Publikum jetzt sehr ge-mischt und geht von 12 Jahren auf-wärts. Uns freut es, im Publikumauch Leute mit Rastas und Leder-jacken zu sehen und nicht nur mitSteirer.“ Generell bemerkt Pixnereine Veränderung in Volksmusik-Szene in Südtirol: „Ich glaube in

Fortsetzung >

Freitag, 29. Jänner 2010 – Nr. 19

Redaktion Tageszeitung „Headliner“: 329/5913560 – [email protected] <<

HEADL I N E R

Der Pixner

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Fortsetzung >

der Volksmusik waren noch nie soviele junge Leute aktiv, wie in denletzten 10 Jahren.“ Und es sind ge-rade diese jungen Musiker, die da-mit beginnen, über den musikali-schen Tellerrand zu schauen umNeues auszuloten, eine Entwick-lung, die, wie Pixner mit etwas Be-dauern bemerkt, in Bayern oderder Steiermark bereits zu interes-santen Ergebnissen geführt hat.Pixner, der seine Tätigkeit als Mu-siklehrer aufgrund terminlicherÜberschneidungen mit seiner Kon-zerttätigkeit aufgegeben hat, magbei dieser Entwicklung eine we-

sentliche Rolle gespielt haben. Pix-ner, der seine eigenen Sachen we-der auf Noten aufschreibt, nochden Anspruch hat, diese identischzu wiederholen, legt sehr viel Wertauf Improvisation, auf die Freiheitin der Musik, und wenn er auch dieTradition der Volksmusik respek-tiert und an ihr festhält, so ist es –etwas vereinfacht formuliert – dasLoslösen des Musikanten (und alsodes Schülers) vom Notenblatt, daswas er vorlebt und u.a. mit seinemHerbert Pixner Projekt zelebriert,auf der Bühne ebenso wie im Stu-dio. Er verlagert die Volksmusikvom Kopf in den Bauch, reduziertdie Vorgaben auf das notwendigeGrundgerüst und baut darauf seineMusik auf. Dadurch entsteht derFreiraum, in dem sich die Energie

ausbreiten und auf das (zu-nehmend junge) Publikumüberspringen kann. Mankönnte es auch anders for-mulieren: Pixner gehört zudenen, die den Rock’n’Roll in die Volksmusik(zurück)bringen!Das Herbert Pixner Triobesteht in der aktuellenFormation mit der Harfenistin Ka-trin Aschaber und dem BassistenWerner Unterlechner seit etwavier Jahren. In zwei Tagen habensie im „Aktiv Sound Studio“ inLandeck die in Kürze erscheinen-

de CD eingespielt. Die CD klingtlebendig, hält das Versprechen,traditionelle Volksmusik mit Jazz-elementen überzeugend zu verbin-den und belegt die Lust Pixners,sich auf Neues einzulassen.Wer Pixner hören möchte, hat drei-erlei Möglichkeiten. Am Freitag, 5.Februar stellt er die CD „Power’nJazz“ auf der Haselburg in Bozen,und am Freitag, 12. Februar imTheater in der Altstadt in Meranvor. Seine Radiosendung „A Tanzla Weis’“, die Pixner gemeinsambzw. abwechselnd mit Franz Her-meter und Roland Walcher mode-riert und dabei gerne auch livespielt, ist im Sender Bozen (Radio)jeden Montag und Mittwoch ab 18Uhr zu hören. Am Donnerstag, 4.Februar, 19.40 h, ist im Programmvon „Radio Freier Fall“ (Sender

Bozen) neben einem längeren In-terview mit Herbert Pixner, auchdie neue CD zu hören.Info: www.myspace.com/herbertpixnerprojekt

oder www.tanzlmusig.it

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Othmar Schönafinger, 33, seit 3 Jah-ren fest involviert als Songwriterund Gitarrist bei John’s Revolution,kommt mit einem Soloalbum um dieEcke. Der Projekt-Name LiquidGas, die Platte „Saturation“. Dadauert es nicht lange, bis folgendeFrage weitergereicht wird: Warumeigentlich? Zugegeben, auf den er-sten Blick scheint sie nachvollzieh-bar, zumal die vorangegangeneSingleauskoppelung „Could BeRight, Could Be Wrong“, die seitletzten Donnerstag auf MySpacezum freien Download steht, naheam Sound von John’s Revolution an-gesiedelt ist. Auch der dazugehöri-ge Videoclip vermittelt den Ein-druck, dass Liquid Gas eine ähnli-che Richtung einschlagen könnte.Andererseits: Auf dem Album be-finden sich Songs, die schon seit 10Jahren auf ihre Veröffentlichungwarten und als Ganzes betrachtet,eckt Liquid Gas nicht unmittelbaran JR an. Das Album steckt zwar

wie erwartet im Britpop, liefertaber gleichzeitig auch die Antwortauf die Frage, warum Schönafingerneben JR an eigenen Songs bastelt:Liquid Gas bietet Raum für Experi-mentelles, der bei Othmar’s Haupt-band in diesem Ausmaß – wohl auchbedingt durch die Liveumsetzung -nicht gegeben ist. So ist „Saturati-on“ mit Effekten durchzogen; Re-vers Delays lassen die Platte psy-chedelisch, wenn auch teilweise et-was durcheinander gewürfelt, wir-ken. Gesanglich ist auf dem Albumeine gewisse Scheu zu vernehmen;der Mix ist durchgehend gut, vonden 9 Eigenkompositionen (die umzwei Britpop-Coversongs ergänztwerden) hebt sich vor allem „She“als Gesamtes ab. Wer nun Hungerbekommen hat, klickt sich ab heuteauf ’s MySpace-Profil von LiquidGas und holt sich das Album als Download; die Sättigung gibt’sdort kostenlos. (eva) Info: www.myspace.com/liquidgas

Liquid Gas

Sind Sie satt?

Neben der Band auch solo aktiv:

Othmar Schönafinger,hier live mit John’s

Revolution beim diesjährigen

Speculum.

Erblickt dasLicht des

Internets nach 6 langen Monaten:

„Saturation“, daserste Album von

Liquid Gas.

Unverkrampfte Volksmusik aufdem Weg zu neuen Ufern:

„Bauern_Tschäss“, die zweite CDdes Herbert Pixner Projektes,

zu haben ab Freitag, 5. Februar.

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Eine längst perfekt aufeinander eingespielte Formation: Das Pixner Projekt (Bassist Werner Unterlechner, Harfenistin Katrin Aschaber und Herbert Pixner).

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NEWS

Workshop

ChristianKaufmann

Er ist jung, gilt aber als einerder besten des Landes: Christi-an Kaufmann aus Bozen. Wennes dann einen Workshop mit ihmgibt, dann sollte man/frau dieChance am Schopf packen.Kaufmann wird in die Themen-bereiche Rhythmusgitarre inder Rockmusik, Solotechniken,Skalen und Akkorde einführenund darüber Auskunft geben,wie man mit Verstärkern undEffektgeräten so umgeht. DerKurs beginnt am Samstag, 6.Februar, 16 Uhr im Bunker-Pubin Klobenstein/Ritten. Die Teil-nahme kostet 20 €uro. Info und Anmeldung: [email protected],Tel. 5950804

Anguish Force

Drummer gesucht

Die Bozner Thrash-Metaller Anguish Force (www.anguish-force.com) suchen einen motivier-ten/erfahrenen Drummer. Kontakt:339/7935025 oder 347/4394436.

Radio Freier Fall

Live imAuditorium

Eine der spannendsten Program-mpunkte der Radiosendung„Freier Fall“ (Sender Bozen, je-den Donnerstag, 19.40 bis 22 h) istdie Reihe „100% Live“. SüdtirolerBands wurden und werden insAuditorium eingeladen um dort –richtig – 100% live zu spielen.Eine Nachbearbeitung ist nichtmöglich, ein Wiederholen auchnicht. Für die Monate Febru-ar/März wurden Termine mit fol-genden Bands vereinbart: ThePsychos (Punk'n'Roll aus Bozen,Do 4. Februar), Ago & Friends(Bluesrock aus Bozen, Do 11. Fe-bruar), Simple Choice (Rock/Popaus Meran/Passeiertal, Do 18. Fe-bruar), Reach Us Endorphine(Metal aus Barbian, Do 25. Fe-bruar), Average (Punkrock aus dem Sarntal, Do 4. März), Controfase (Elektro-nik/Zeitgenössisches aus Bozen,Do 11. März), Underwood (Musikfür akustische Gitarre aus Meran,Do 25. März) und, als Vorschauauf April: Brothers Records (Hi-phop aus Lana, Do 8. April). DieLivesessions beginnen traditio-nellerweise um 21 Uhr. Info: ra-diofreierfall.blogspot.com

Headliner: Die Ewigkeit hat

tatsächlich ein Ende gefunden. Was

waren die genauen Gründe?

Florian „Flotschi“ Kofler: Der An-fang vom Ende war, als mich Comafragten, ob ich bei ihnen spielen würde,weil ihr Drummer ausgestiegen war.Daraufhin habe ich Eternity Ends ver-lassen, und mein Glück bei Coma ver-sucht, weil ich zum einen schon einmalmit ihnen auf Tour war, und zum ande-ren, weil bei Eternity Ends nicht mehrviel ging (die Proben wurden immerseltener, die Motivation, neue Lieder zuschreiben, ließ zu wünschen übrig ...).Bei Coma hat es aber leider auch nicht geklappt,weil sie sich dermaßen viel vorgenommen haben(neue Lieder, neuer Bandnamen, Touren), dassich Band, Uni und andere musikalische Tätig-keiten nicht mehr unter einen Hut brachte.Nach meinem Ausstieg hörten auch Danny, Lisaund Schweiky auf. Daniele und Malla wollten ei-nen Neustart mit neuem Drummer versuchen,was ihnen aber nicht gelang. Gibt es „unreleased tracks“ die ihr aufge-

nommen, aber nicht veröffentlicht habt?

Unreleased Tracks gibt es keine. Das letzteLied, das wir aufgenommen haben, war„Emotionless“, was über MySpace und auchauf der letzten „School 's Out“-CD 2009 ver-öffentlicht wurde.Du hast dich – so hört man – vom Metal ab-

gewandt. Warum das? Wie sieht deine musi-

kalische Gegenwart/Zukunft aus?

Alles nur Gerüchte. Ich spiele keinen Metalmehr im Moment, aber mir gefällt diese Musik

nach wie vor. Mein Musikgeschmack be-schränkt sich zwar nicht ausschließlich aufMetal, aber das war immer schon so. Zur Zeitspiele ich bei der Brassband Überetsch undbei der Musikkapelle St. Pauls.Was machen die restlichen Eternity Ends-

Mitglieder in musikalischer Hinsicht?

Schweiky spielt bei den Lubbers. Der Rest ist,soweit ich weiß, in keiner Band aktiv, und wid-met sich dem Studium. Ich hatte bei euren Texten den Eindruck,

dass sie religiös geprägt waren. Kannst du

dazu etwas sagen?

Mit den Texten hatte ich eigentlich garnichts zu tun. Ich war mehr für den instru-mentalen Teil zuständig. Es kann daran lie-gen, dass unser Sänger, Immanuel, von demdie Texte stammten, aus sehr religiösen Ver-hältnissen stammt. Info: www.myspace.com/eternityendscore

(Interview: rhd)

Eternity Ends war eineviel versprechende Band.Live eine Augenweideund musikalisch mitdeutlichem Potential undanderen Gruppen dieserMusikrichtung einigedeutliche Riffs voraus.Als die Nachricht dieRunde machte, sie hättensich aufgelöst, haben wir uns mit SchlagzeugerFlorian „Flotschi“ Kofler

kurzgeschlossen und um Aufklärung gebeten.

Drummer bei EternityEnds und Coma: Florian

„Flotschi“ Kofler, hierbackstage beim

letztjährigen „School'sOut“ in Bozen.

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Bekommt man nur mit etwas Glück zu sehen: Die „Wall of Death“-Sequenz während desEternity Ends-Auftrittes am 4. Juni 2008, „School's Out“, Bozen.

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Live eine Wucht und ein Genuss zum Zuschauen: „Eternity Ends“, hier bei ihrem Auftritt am 4. Juni

2008, „School's Out“, Bozen.

Interview mit Florian „Flotschi“ Kofler

When eternity comesto an end

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NEWS

Intern. Live Award

Anmeldungenlaufen ab!

Der „International Live Award“,ein Nachwuchsfestival das im Fe-bruar stattfindet, ist das erstewirkliche Highlight des Jahres,was die jungen hiesigen Bandsbetrifft. Anmelden können sichalle Bands und Musiker, die An-meldeformular und Kautionrechtzeitig abgeben bzw. über-weisen. Der letzte diesbezüglicheTermin: Samstag, 30. Jänner2010. Es sei darauf verwiesen,dass nur mehr (sehr sehr) wenigePlätze frei sind. Die Vorrundenfinden vom 18. zum 20. Februarim Vereinshaus Terlan statt. DasFinale am Sonntag, 21. Februar,ebenfalls in Terlan. Alle Infos:www.airbagpromo.com

Slowtorch

Erst Studiodann UK

Die Bozner Stoner-Band Slo-wtorch begibt sich voraussicht-lich Mitte Februar ins Studiound will die Sache diesmal ange-hen wie es sich gehört, das heißtmit Preproduktion, Diskussio-nen über Arrangements unddann eben den Gang in ein Auf-nahmestudio. Nicht, dass ihrletztes Demo „From Radiation

They Came“, das vor fast genaueinem Jahr erschienen ist,schlecht gewesen wäre. Slo-wtorch werden im März erneutnach England fahren um beimFestival „Dragonfest“ zu spie-len. Im Juni/Juli folgen dann ei-nige Konzerte in Europa, zu-sammen mit der Band Gods Of Hellfire. Und da wäre es natürlich von Vorteil, eineaktuelle Scheibe im Gepäck zu haben. Stay tuned for more upcoming News! Infos:www.slowtorch.com

Interesse daran,

im Headliner zu

inserieren? Kontaktieren Sie uns:

[email protected]

Im Studio

Voice RecordingDie Meraner Black Metal-Band um die Gebrüder Flarer, aktiv seit 1997, nutzt die letzten Wintermonate für die Aufnahmen einer neue Platte. CD Nummer 4 soll noch vor Sommer 10 erscheinen und der Nachfolger zur mittlerweile 4 Jahre alten EP „Doing Maximum“ werden. Somit legen Voices of Decay nach einem Demo, dem Album „Nocturnal Domain“ und der erwähnten EP heuer ihren zweiten Longplayer vor. Aufgenommen wird in der Urformation mitLukas Flarer an der Gitarre, Christoph Flarer am Schlagzeug und Helmut Menz am Mirkophon,vervollständigt durch Florian Reiner am Bass. 11 Tracks sollen auf die Scheibe; wie sie klingen dürften, hat uns Drummer Christoph Flarer im Interview erzählt.

Headliner: Voices of Decay warenseit 4 Jahren nicht mehr gemein-sam im Studio. Wenn du dichzurückerinnerst, empfindest dudie Zeit im Studio dann momen-tan anders als früher? Wenn ja,inwiefern?Christoph Flarer: Schwierige Fra-ge, denn Vorfreude und auch ein we-nig Anspannung, egal zum wieviel-ten Mal man sich ins Studio begibt,ist immer vorhanden. Man brenntnatürlich darauf, endlich die neuenSongs in irgendeiner Form festzu-halten. Dieses Mal habe ich den Auf-nahmen entspannt entgegen gese-hen, denn obwohl wir im Vorfeld ausZeitmangel nicht so intensiv wievorgenommen proben konnten, sahich uns gut vorbereitet und bisherverliefen die Aufnahmen auch rechtzügig. Der Unterschied im Hinblickder Aufnahmetechnik, weniger imVergleich zu vor vier Jahren, aber zu1997, als wir das erste Mal ein Stu-dio von innen sahen, ist sehr wohlvorhanden. Durch den Ausstieg von Schlag-zeuger Martin Rainer sitzt dunun wieder wie zur Anfangszeitvon Voices of Decay an denDrums. Verzichtet ihr in Zukunftganz auf einen Keyboarder?Ich denke schon. Man könnte es soformulieren, dass diese Entschei-dung eine ökonomische war. Dreider Gründungsmitglieder sindnoch im Boot, dazu kommt mit Flo-rian ein Bassist, der auch außer-halb der Bandaktivitäten auf einergemeinsamen Wellenlänge liegt.Wir verstehen uns sehr gut, undleider ist nun mal so, dass mannicht mehr wie früher, als mannoch zur Schule ging und von einerBandgründung und der damit ver-bundenen Weltherrschaft träumte,die Zeit hat ganze Nachmittage imProberaum zu verbringen. Die An-

fangsträume haben wir noch nichtaufgegeben, doch ist Zeit ein im-mer wichtigerer Faktor geworden,zu viert lassen sich gemeinsameProben einfach leichter organisie-ren als zu fünft. Hinzu kommtnoch, dass wir das Keyboard einwenig in den Hintergrund rücken,wenngleich es immer ein wesentli-cher Bestandteil von Voices Of De-cay bleiben wird. Die Entschei-dung, auf einen Keyboard in Zu-kunft definitiv zu verzichten, fiel

nicht ganz leicht, auch in Hinblickdarauf, dass bei Liveauftritten einkleiner Teil aus der Konserve tönt.Wir sind allerdings der Meinung,dass wir in der momentanen, per-fekt funktionierenden Zusammen-stellung die höchste uns möglicheQualität darbieten können, undauch auf der Bühne haben wir dieFeuerprobe in dieser Formationschon bestanden.Du hast erwähnt, dass die neuenTracks das bisher abwechslungs-reichste Bild der Band vermit-teln. Welche Änderungen wird’sauf dem Album in musikalischerHinsicht geben?

Die typischen Voices Of DecayMerkmale sind natürlich auch aufdem neuen Album vorhanden. Ichpersönlich finde die einzelnenTracks variabler, sie zeigen mehrFacetten und wir nehmen unter-schiedliche Subgenres des Metal inunserem Stil auf, wobei auch Florianeinen großen Teil dazu beigetragenhat, der sich zusammen mit Lukasfür das Songwriting hauptverant-wortlich zeigte. Unser Stil hat sichnicht wesentlich verändert, sehrwohl aber im Detail. Als Involvierterist es natürlich schwer, ein objekti-ves Bild der Musik wiederzugeben,ich bin auf jeden Fall gespannt, wiedie Reaktionen ausfallen werden!Das Album soll im Spätfrühjahrerscheinen und ist noch unbeti-telt. Veröffentlicht ihr als Hard-ware, Download oder kombiniert?Bezüglich der Veröffentlichungs-art werden wir das neue Album aufjeden Fall in Form eines gepres-sten Silberlings präsentieren. Indieser Hinsicht sind wir zu sehrTraditionalisten. Es gehört einfachdazu, dass man etwas in der Handhat, anfassen kann, das Bookletaus der CD-Hülle herausschiebt,sich Texte und Bilder ansieht, dieStereoanlage einschaltet, gespanntdie Scheibe einlegt, dann auf denPlayknopf drückt und einige Milli-sekunde warten muss, bis die er-sten Töne erklingen. Es ist einklein wenig wie ein Ritual, dassdurch die heutige Technik leiderverloren geht und Musik oft zu ei-nem anonymen und austauschba-ren Produkt macht. Trotzdem den-ke ich, dass wir den einen oder an-deren Song in Form eines Downlo-ads anbieten, denn jedes Mediumhat sein Vor- und Nachteile…Info: www.myspace.com/voicesofdecay

(Interview: eva)

Veröffentlichen bald erste

Studioeindrücke auf MySpace:

Voices of Decay aus Meran.

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dGitarrist und Tontechniker gleichzeitig: Lukas Flarer.