Heft-PDF TEC21 3–4/2016
Transcript of Heft-PDF TEC21 3–4/2016
Schweizerische Bauzeitung
Wettbewerbe Neue Brücke Bern WankdorfPanorama
Das Licht der Moderne
Revidierte Betonnorm publiziert Warmwassernormen erläutert Wettbewerb Europan – wie weiter?
15. Januar 2016 | Nr. 3–4
Kunstlicht im Raum
Forschung: Wie unter freiem HimmelArchitektur: Licht in allen FacettenLichtplanung: Bundeshaus BernAus- und Weiterbildung: Von der Idee zur Erfahrung
2 Ausschreibung TEC21 3–4/2016
Neubau eines Verwaltungsgebäudes in ZollikofenSelektiver Gesamtleistungswettbewerb AuftraggeberinBundesamt für Bauten und Logistik BBL, Projektmanagement
VerfahrensadresseBundesamt für Bauten und Logistik BBL, Dienst öffentliche Ausschreibungen, Gesamtleistungswettbewerb Neubau Verwaltungs-gebäude BIT, 2. EtappeFellerstrasse 21, CH-3003 Bern
WettbewerbsaufgabeDas Bundesamt für Bauten und Logistik BBL lanciert mit vorliegender Ausschreibung den einstufigen Gesamtleistungswettbewerb mit vor-geschalteter Präqualifikation für das zweite Verwaltungsgebäude für das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT und weitere Benutzer organisationen. Der Neubau mit 1160 Arbeitsplätzen auf dem Areal Meielen in Zollikofen hat das städtebauliche Konzept der 2013 fertiggestellten ersten Etappe zu respektieren. Für die herausfordernde Aufgabenstellung sucht die Auftraggeberin einen kompetenten Totalunternehmer mit einem qualifizierten Planerteam, welches eine hohe Fachkompetenz in Bezug zur gestellten Aufgabe sowie Erfahrungen in der Planung und Realisierung von vergleichbaren Projek-ten mitbringt.
VerfahrenDer Gesamtleistungswettbewerb wird im selektiven Verfahren durch-geführt.Mittels einer Präqualifikation werden mindestens drei, maximal fünf Bewerber aufgrund ihrer Eignung zur Teilnahme am Gesamtleitungswett-bewerb selektioniert. Die Auswahl erfolgt anhand der Eignungskriterien durch das Preis gericht aufgrund der eingereichten Bewerbungsunterlagen.Für die ausgeschriebenen Leistungen gelten das Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB, SR 172.056.1) sowie die Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (VöB, SR 172.056.11). Zudem unter steht der Gesamtleistungswettbewerb dem GATT/WTO-Über-einkommen über das öffentliche Beschaffungswesen (GPA, SR 0.632.231.422).Es gilt die SIA-Ordnung 142, Ausgabe 2009 (inkl. ergänzende Wegleitun-gen), subsidiär zu den Bestimmungen über das öffentliche Beschaffungs-wesen (siehe Wegleitung 142i-101d, www.sia.ch/142i).
PreisgerichtFachpreisrichterHanspeter Winkler, Architekt, Leiter Projektmanagement BBL, VorsitzCédric Bachelard, Architekt, BaselPeter Joos, Architekt, ZürichBettina Neumann, Architektin, ZürichBarbara Suter, Architektin, Gesamtprojektleitung BBL, ErsatzpreisrichterinSachpreisrichterDaniel Bichsel, Gemeindepräsident ZollikofenMarc Raum, Vizedirektor BITChristian Saner, Objektbetreiber BBL, ErsatzpreisrichterLoris Zorzetto, Portfoliomanager BBL
TeilnahmeberechtigungTeilnahmeberechtigt sind Bewerber mit Wohn- oder Geschäftssitz in der Schweiz oder einem Vertragsstaat des GATT/WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen, soweit dieser Staat Gegenrecht gewährt.
Vorgesehene TermineSimap-Publikation, Bezug der Unterlagen Präqualifikation ab 20. Januar 2016Einreichen der Teilnahmeanträge Präqualifikation 22. Februar 2016Publikation der qualifizierten Wettbewerbsteilnehmer Mitte März 2016Durchführung Gesamtleistungswettbewerb April–Oktober 2016
Bezug der UnterlagenDie Ausschreibungsunterlagen für die Präqualifikation können über die Plattform www.simap.ch heruntergeladen werden.
Finanzdepartement EFDBundesamt für Bauten und Logistik BBLBereich BautenProjektmanagement
Submission Ortsplanung Dagmersellen Ausschreibung von Planerleistungen
AuftraggeberinGemeinde Dagmersellen, vertreten durch den Gemeinde-rat.
AuftragAnpassung der Nutzungsplanung ans umfassend revidierte kantonale Planungs- und Baugesetz PBG, Ausscheidung der Gewässerräume, Umsetzung weiterer übergeordneter raumplanerischer Vorgaben wie Siedlungsentwicklung nach innen und Verdichtung. Im Zusammenhang mit der OP-Revision sollen auch Erschliessungs- und Verkehrsricht-plan überprüft werden.
Gegenstand und Umfang der Beschaffung Mandat für die Ortsplanung, umfassend folgende Auf-gaben:• Phase 1: Entwurf eines Siedlungsleitbildes (kommunales
Raumentwicklungskonzept) für die Gemeinde Dagmersellen, das als Grundlage für die anschliessende kommunale Richt- und Nutzungsplanung dient, inkl. Information und Mitwirkung
• Phase 2: Erarbeitung der Richt- und Nutzungspläne und des Bau- und Zonenreglements inkl. Mitwirkung, öffentli-che Auflagen, Beschlussfassung und Genehmigung.
Verfahrensart Offenes Verfahren, durchgeführt nach dem Gesetz Nr. 733 über die öffentlichen Beschaffungen und der Verordnung Nr. 734 zum Gesetz über die öffentlichen Beschaffungen der systematischen Rechtssammlung des Kantons Luzern. Verfahrenssprache ist Deutsch.
TeilnahmeberechtigungTeilnahmeberechtigt sind Fachleute aus den Bereichen Raumplanung/Raumentwicklung mit Wohn- oder Geschäftssitz in einem Kanton im Geltungsbereich der IVöB. Es dürfen Planergemeinschaften gebildet werden, wobei die Gemeinde nur mit einer Firma einen Vertrag abschliessen wird. Das federführende Planungsbüro übernimmt dabei die Funktion eines Generalplaners.
Bezug der AusschreibungsunterlagenDie Ausschreibungsunterlagen können ab dem 18. Januar 2016 schriftlich oder per E-Mail angefordert werden bei: Wanner&Partner AG, Chr. Schnyderstr. 46, 6210 Sursee, [email protected].
Einreichung der AngeboteDie Angebote sind im Doppel und verschlossen bis spätestens 1. April 2016, 16.00 Uhr (eintreffend), einzureichen an: Gemeindeverwaltung Dagmersellen, Abt. Bau + Infrastruktur, Postfach 28, 6252 Dagmersellen, Stichwort «Offerte OP Dagmersellen».
HinweisMassgebend ist die Publikation im Luzerner Kantonsblatt.
Gemeinderat Dagmersellen
3EditorialTEC21 3–4/2016
icht ist für uns eine Selbstverständ-lichkeit. Am Tageslicht und an seiner Intensität gibt es nicht viel zu än-dern. Lediglich die Stunden, die wir uns im Freien aufhalten, können
wir selbst bestimmen. Je kürzer und dunkler die Tage im Winter jedoch werden, umso wichtiger wird das Kunstlicht in Innenräumen. In den 1840er-Jahren liess Thomas Alva Edison die erste Glühlampe mit einem Glühfaden aus Platin patentieren. Viele Jahre der Forschung und Anwendung, nicht zuletzt auch die Debatte über die Energieeffizienz, haben aus spärlich leuchten-den Lichtquellen hochtechnologische Beleuchtung gemacht. Planungsbüros entwickeln daraus aus-geklügelte Lichtkonzepte für Innenräume. Anhand von vier Beispielen zeigt dieses Heft, wie aktuell das Thema Licht und Beleuchtung in Lehre, Forschung und Architektur heute ist. An der Hochschule Luzern werden Studierende für das Thema Licht sensibilisiert. Die Themen-plattform Licht@hslu verknüpft Architektur, Innen architektur, Gebäude- und Elektrotechnik, und in verschiedenen Räumlichkeiten werden dort die Wechselwirkungen zwischen Licht und Architektur getestet. Das Fraunhofer-Institut in Stuttgart forscht an einem künstlichen Himmel fürs Büro. Dabei wird ein natürlicher Tageslicht-verlauf simuliert, der den Biorhythmus positiv unterstützen soll. Die konkrete Umsetzung stellen wir an zwei ge-bauten Beispielen vor: dem Neubau der Hotelfach-schule Belvoirpark in Zürich von Studio Märkli und der Sanierung des Bundeshauses Ost in Bern von alb architektengemeinschaft.
LDie mit schwarzem Naturschiefer verkleidete Eingangshalle der Hotel-fachschule Belvoirpark von Studio Märkli wirkt wie eine Schleuse. Der festliche Glanz der lüsterartigen Leuchtkörper veredelt selbst die rohen Akustikelemente an der Decke. Coverfoto von Reflexion.
Franziska Quandt, Redaktorin Architektur
5InhaltTEC21 3–4/2016
AKTUELL
7 WettbewerbeElegant über die Autobahn
10 PanoramaDas Licht der Moderne | Hand-buch Licht und Beleuchtung
12 VitrineLichtrefl exe im Innenraum | Neues aus der Baubranche
15 Revidierte Betonnorm publi-ziert | Warmwassernormen präzise erläutert | Herausfor-derungen weltweit angehen | Wettbewerb Europan – wie weiter?
19 Veranstaltungen
AUSKLANG
30 Stelleninserate37 Impressum
38 Unvorhergesehenes
THEMA
20 Kunstlicht im Raum
20 Wie unter freiem Himmel Laura Hennemann Wie kann
Licht unseren Biorhythmus am Arbeitsplatz positiv beeinfl ussen?
23 Licht in allen Facetten Jutta Glanzmann Gut Studio
Märkli zeichnete verantwort-lich für den neuen Bau der Hotelfachschule Belvoirpark in Zürich.
27 Bundeshaus Bern Paul Knüsel Bei der Sanierung
wurde das Bundeshaus Ost mit einem neuen LED-Leuch-tenkonzept ausgestattet.
28 Von der Idee zur Erfahrung Vanessa Thulliez Die Hochschule
Luzern – Technik & Architektur sensibilisiert ihre Studie-renden für das Thema Licht.
Im «FarbLichtRaum» an der Hochschule Luzern können Farbveränderungen durch den Einsatz von Licht sichtbar gemacht werden.
Jetzt online: Ergänzendes Plan- und Bildmaterial zum Wettbewerb Brücke Bern Wankdorf | Dossier «Swissbau» mit Rückblick auf das Messegeschehen www.espazium.ch/tec21
espazium.ch
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TRACÉS 2/201615.1.2016
Ecole du domaine du possible(Mi)lieux de vie : de la pédagogie à la cartographie | L’ouverture du terri-toire de l’enseignement | Dispensé d’affranchissementwww.espazium.ch/traces
archi 6/201514.12.2015
L’equilibrio Architetturaingegneria | Due bilancie-ri in equilibrio | Le forme dell’equili-brio e la statica grafi ca | Il futuro non è più quello che era e il passato è diventato imprevedibilewww.espazium.ch/archi
TEC21 5–6/201629.1.2015
Lebendiger Sichtbeton Instandsetzung: Goetheanum in Dornach | Gefärbt und fugenlos: Sprengel Museum in Hannoverwww.espazium.ch/tec21
6 Ausschreibung TEC21 3–4/2016
Kanton ZürichBaudirektionHochbauamt
ZHAW WinterthurGeneralplaner Neu- und UmbautenPlanerwahl8. Januar 2016
Das Hochbauamt Kanton Zürich veranstaltet eine Submission in Form einer Planerwahl im selektiven Verfahren für die Vergabe der Generalplanerleistungen (Phasen Vorstudien, Projektierung, Ausschreibung und Realisierung) für die in den nächsten fünf Jahren anstehenden Einzelprojekte für kleinere bis mittlere Neu und Umbauten an den kantonseigenen Bauten der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Winterthur. Für diese Arbeiten werden Rahmenvereinbarungen mit maximal drei Generalplanern abgeschlossen.
VerfahrenDie Bewerbung zur Teilnahme am Planerwahlverfahren hat gemäss den Angaben in den Submissionsunterlagen zu erfolgen. Die Auswahl von 5 bis 7 teilnehmenden Anbietern erfolgt aufgrund der in den Submissionsunter lagen festgehaltenen Eignungskriterien in zwei Stufen: Stufe 1: Architekt als GeneralplanerStufe 2: Fachplaner als SubplanerDas von den ausgewählten Anbietern einzureichende Angebot umfasst die Lösung einer objektbezogenen Aufgabenstellung sowie eine Offerte zu den anzuwendenden Honorarparametern.
Teilnahmeberechtigung Um die Teilnahme am Verfahren bewerben können sich als Generalplaner qualifizierte Architekturbüros mit Sitz in der Schweiz, in der EU oder in einem Vertragsstaat des GATT/WTOÜbereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen, soweit dieser Staat Gegenrecht gewährt.
TermineBewerbung Stufe 1 bis 5. Februar 2016Bewerbung Stufe 2 bis 4. März 2016Angebot bis 9. Mai 2016
SubmissionsunterlagenDie Submissionsunterlagen stehen unter www.hochbauamt.zh.ch, Rubrik «Ausschreibungen & Wettbewerbe», als Download zur Verfügung.
7WettbewerbeTEC21 3–4/2016
Ausschreibungen
OBJEKT/PROGRAMM AUFTRAGGEBER VERFAHREN FACHPREISGERICHT TERMINE
Neu- und Umbauten, ZHAW Winterthur www.hochbauamt.zh.ch
Baudirektion Kanton Zürich, Hochbauamt 8090 Zürich
Planerwahlverfahren, selektiv, zweistufig, für Generalplaner
Inserat S. 6
Keine Angaben Bewerbung Stufe 1 5. 2. 2016 Stufe 2 4. 3. 2016
Abgabe 9. 5. 2016
Sanierung und Ergänzung der Schulanlage, Sekundarschule Münchenstein www.simap.ch (ID 134425)
Kanton Basel-Landschaft Hochbauamt 4410 Liestal
Projektwettbewerb, offen, anonym, für Teams aus Architekten und Landschafts- architekten
– konform
Sibylle Aubort Raderschall, Marco Frigerio, Andreas Reuter, Astrid Staufer, Jonas Wirth
Anmeldung 5. 2. 2016
Abgabe Pläne 12. 5. 2016 Modell 27. 5. 2016
Rénovation et transformation de l’Amphipôle, Ecublens www.simap.ch (ID 134285)
Etat de Vaud SIPaL-SD 1014 Lausanne
Organisation: Emch + Berger 1002 Lausanne
Projektwettbewerb, selektiv, anonym, für Teams aus Architekten, Bauingenieuren und Bauphysikern
– in Bearbeitung
Giorgio Bello, Jeanne Della Casa, Yves Golay, Franz Graf, Ivo Thalmann, Emmanuel Ventura
Bewerbung 5. 2. 2016
Abgabe 3. 6. 2016
Neubau Verwaltungs- gebäude, Zollikofen
www.simap.ch (ab 20. 1. 2016)
Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, Projektmanagement 3003 Bern
Gesamtleistungs- wettbewerb, selektiv, für Totalunternehmer mit Planerteam
Inserat S. 2
Cédric Bachelard, Peter Joos, Bettina Neumann, Barbara Suter, Hanspeter Winkler
Bewerbung 22. 2. 2016
Campus Santé, Côtes de la Bourdonnette, Chavannes-près-Renens
www.simap.ch (ID 134213)
Etat de Vaud, DFIRE, SIPaL 1014 Lausanne
Projekt- und Ideen-wettbewerb, offen, anonym, zweistufig, für Teams aus Architekten, Bauingenieuren und Haustechnikern
– konform
Catherine Borghini Polier, François de Planta, Jean-Pierre Dürig, Philippe Pont, Thomas Pulver, Philippe Rahm, Emmanuel Ventura, Doris Wälchli
Abgabe Pläne 23. 3. 2016 Modell 7. 4. 2016
Submission Ortsplanung Dagmersellen, Ausschreibung von Planerleistungen
Gemeinde Dagmersellen, vertreten durch den Gemeinderat 6252 Dagmersellen
Offenes Verfahren, für Fachleute aus den Bereichen Raumplanung/Raumentwicklung
Inserat S. 2
Keine Angaben Abgabe 1. 4. 2016
Weitere laufende Wettbewerbe finden Sie unter: www.konkurado.ch Wegleitung zu Wettbewerbsverfahren: www.sia.ch/142i
PreiseSchweizer Stahlbaupreis Prix Acier 2016 www.szs.ch
Stahlpromotion Schweiz 8027 Zürich
Ausgezeichnet werden Bauwerke, die exemplarisch für die architektonische Qualität und die technische Leistungsfähigkeit des Schweizer Stahl- und Metallbaus stehen.
Teilnahmeberechtigt sind Bauherrschaften, Architekturbüros, Ingenieurbüros sowie Stahl-/Metallbau- unternehmungen.
Einsende-schluss 31. 5. 2016
8 Wettbewerbe TEC21 3–4/2016
er Anschluss Bern Wankdorf soll komplett neu gebaut werden. Im Rahmen des
kantonalen Entwicklungsschwer-punkts «ESP Wankdorf» ist die Ver-kehrsinfrastruktur gefordert: Neue Unterführungen werden entstehen, zwei Rampenbrücken zur niveau-freien Führung der links abbiegen-den Verkehrsströme und zusätzlich die niveaufreie Führung der Aus-fahrt N1 in Richtung Bolligenstrasse.
Diese Massnahmen beein-trächtigen die heutigen Verbindun-gen für Fussgänger und Fahrrad-fahrende. Deshalb hat die Thuner
NEUE BRÜCKE BERN WANKDORF
Elegant über die Autobahn
Conzett Bronzini Partner, Diggelmann + Partner und Holzhausen Zweifel Architekten gewinnen den Wettbewerb für die Überquerung der A6 in Bern. Ihre filigrane Brücke zitiert die Wirtschaftswunderjahre.
Text: Daniela Dietsche, Marko Sauer
D Infrastrukturfiliale des Bundesamts für Strassen (Astra) einen Projekt-wettbewerb im selektiven Verfahren durchgeführt. Das Ziel: eine attrak-tive Verbindung für den Langsam-verkehr über die Nationalstrasse A6.
Um die anspruchsvolle Auf-gabe bewältigen zu können, mussten die Teams die Bereiche Ingenieur-wesen (Brückenbau), Architektur und Landschaftsarchitektur abde-cken, denn die neue Brücke muss sich in die Landschaft ebenso ein-fügen, wie sie die Vorgaben bezüg-lich Sicherheit und Verkehrsführung zu erfüllen hat. Der wichtigste Fak-
tor für den Entwurf waren die An-schlüsse an das bestehende Strassen- und Fusswegnetz. Dabei mussten verschiedene Höhen und Fluchten zu einer leistungsfähigen und flüs-sigen Verkehrsführung vervollstän-digt werden. Die formale Umsetzung der Brücke und ihrer Anschlüsse weist eine grosse Bandbreite auf: von einem riesigen Ring und einen hufeisenförmigen Bogen über eine «offene Hand» bis hin zu weit aus-holenden Bögen, die sich in einem Punkt berühren. Die Pläne aller Pro-jekte stehen auf www.espazium.ch bereit.
Mit eleganten Bögen knüpft das Siegerprojekt «Sinus» an das Verkehrsnetz an. Um diese einfachen Formen zu erreichen, hat das Team ein kreisrundes Rampenbauwerk entworfen, über das der Weg an Höhe gewinnt.
9WettbewerbeTEC21 3–4/2016
Querschnitt im Mst. 1 : 100.
Die Rampenbrücken für den Langsamverkehr über die A6 fügen sich gut ein. Situationsplan im Mst. 1 : 2500.
AUSZEICHNUNGEN
1. Rang «Sinus» Ingenieure: ARGE Sinus: Conzett Bronzini Partner, Chur, Diggelmann + Partner, Bern Architektur: Holzhausen Zweifel Architekten, Bern Spezialisten: Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten, Bern; Kontextplan, Bern
2. Rang «Crossover» Ingenieure: Ingeni Genève, Carouge Architektur: Explorations Architecture, Paris Spezialisten: Metron Bern, Bern
3. Rang «Cosy» Ingenieure: IG LVB Wankdorf: Emch + Berger, Bern, Schlaich Bergermann und Partner, Stuttgart Architektur: 3B Architekten, Bern
WEITERE TEILNEHMENDE
«Easy Rider» Ingenieure: ewp, Effretikon Architektur: Leuppi & Schafroth Architekten, Zürich Spezialisten: SKK Landschafts-architekten, Wettingen
«Wunschlinienring» Ingenieure: T Ingénierie, Genève Architektur: Marc Mimram Architecture Ingénierie, Paris Spezialisten: Transitec Beratende Ingenieure, Bern
«Offene Hand» Ingenieure: WMM Ingenieure, Münchenstein Architektur: Estudio Guadiana, Madrid Spezialisten: Evergreen Paisajismo, Madrid
JURY
David Wetter, Bauingenieur, Thun Mario Fontana, Bauingenieur, Zürich Roman Lehmann, Architekt, Biel Rolf Mühlethaler, Architekt, Bern Maurus Schifferli, Landschafts-architekt, Bern
Das favorisierte Konzept war die Kreuzung zweier geschwungener Verkehrswege in luftiger Höhe. Die beiden erstrangierten Projekte fol-gen diesem Schema. Allerdings ge-
ihrem Bericht auf die Fussgänger- und Velopassagen, die mit «ange-messener Zurückhaltung, fein de-tailliert und mit leichtem Schwung die damals entstehenden grossen Verkehrsachsen überspannten».
Soweit man es aus den Plä-nen herauslesen kann, ist ihnen dies mit Bravour gelungen. •
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nügten sie in der ersten Runde nicht allen Ansprüchen der Bauherrschaft. Sie mussten die offenen Fragen in einer Überarbeitung klären.
Das Rennen machte am Ende das Projekt «Sinus». Die filigra-ne Stahlkonstruktion knüpft schlüs-sig an die bestehenden Wege an und wahrt die landschaftlichen Quali-täten. Auch ökonomisch ragt das Projekt heraus, denn das statische Konzept ist einfach, günstig und bei laufendem Verkehr umzusetzen.
Das auffälligste Element ist ein kreisrundes Rampenbauwerk auf der Seite der kleinen Allmend – die Jury ist davon nicht restlos über-zeugt. Es bedarf noch einiger Klä-rung bei der Detaillierung und Aussagen bezüglich Unterhalt und Anschluss an die Bolligenallee.
Der Name des Projekts gibt einen Hinweis auf die Quali-täten, die wohl den Ausschlag für «Sinus» gaben: Es fügt sich ge-konnt in die Radien der bestehenden Verkehrslandschaft ein. Die Verfas-senden beziehen sich auf Infrastruk-turbauwerke aus der Zeit des Wirt-schaftswunders. Sie verweisen in
10 Panorama TEC21 3–4/2016
BÜCHER
Das Licht der Moderne Text: Leander Bulst
m Lauf des 20. Jahrhunderts haben sich sowohl der archi-tektonische Diskurs als auch
die Praxis intensiv mit dem Thema Licht befasst, auf verschiedene Wei-sen und mit unterschiedlichen Zie-len. Einerseits hat man sich mit den Gesetzmässigkeiten des Lichts aus gestalterischer Sicht beschäftigt, um Gebäudevolumen und Räume optimal zur Geltung zu bringen; andererseits spielen erstmals phy-sikalische Berechnungen – beispiels-weise der Sonneneinstrahlung, Verschattung oder Beleuchtungs-stärke – eine wichtige Rolle. Dies sowohl in Hinblick auf die Herstel-lung gesünderer Lebensräume als auch, um den wachsenden Anforde-rungen an Komfort gerecht zu wer-den – mit angenehmer Ausleuchtung von Räumen und Schutz vor exzes-siver Sonneneinstrahlung.
Der Sammelband «‹Le jeu savant›: Luce e oscurità nell’architettura del XX secolo» ist das Ergebnis des gleichnamigen Symposiums an der Accademia di Architettura in Mendrisio im Oktober 2014 und die ideelle Fortsetzung von «Manipola-re la luce in epoca premoderna: as-petti architettonici, artistici e filo-sofici» (hrsg. von Daniela Mondini, Vladimir Ivanovici, Mendrisio Aca-demy Press/Silvana Editoriale, Men-drisio 2014), das aus einem ersten Symposium 2011 entstanden war.
Die 20 Beiträge von «‹Le jeu savant›» sind in vier thematische Gruppen gegliedert. Der erste Teil befasst sich mit der Darstellung des Lichts in der Architektur in ver-schiedenen Medien, vom Text über die klassische Präsentationszeich-nung bis zur Fotografie und zum Film. Besonders lesenswert ist der
Artikel von Katrin Albrecht über das Aufkommen von Nachtansichten in den 1930er-Jahren in Italien, sowohl bei Fotodokumentationen für Architekturzeitschriften als auch bei Wettbewerbsperspektiven: ein Zeichen des wachsenden Be-wusstseins der gestalterischen Mög-lichkeiten von Kunstlicht. Spannend ist auch der Beitrag von Marcel Bächtinger, der eine Parallele zieht zwischen den kontrastreichen Licht-regien im Werk Le Corbusiers und dem Kino erlebnis zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Im zweiten Teil sind die Bei-träge zu den Aspekten der Belich-tung und Orientierung versammelt. Ein aussergewöhnliches Beispiel, vorgestellt von Valeria Farinati, ist die Villa Girasole des Ingenieurs Angelo Invernizzi, ein 1935 fertigge-stellter Betonbau, der sich auf Schie-
Bildmaterial vor allem aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts begleitet die in vier Sprachen verfassten Beiträge. Links: W. Atkinson, The Orientation of Hospital Buildings, 1903. Rechts: General Electrics Company, Lightning Recipes, 1955.
I
11PanoramaTEC21 3–4/2016
nen um einen zentralen Treppen-turm drehen konnte, um dem Lauf der Sonne zu folgen.
Die dritte thematische Grup-pe zu Steuerungsvorkehrungen des natürlichen Lichts ist die schwächs-te, trotz dem interessanten Artikel von Marco Di Nallo über die Diskus-sion um einseitige oder mehrseitige Belichtung im Schweizer Schulbau der Nachkriegsmoderne.
Am aufschlussreichsten ist hingegen der vierte Teil, der dem Kunstlicht gewidmet ist. Hervorzu-heben ist hier Matthias Brunners präzise Studie zum Kaufmann Des-ert House von Richard Neutra mit der Rekonstruktion der fein nuan-cierten Lichtplanung des Hauses, die das ausserordentliche Ziel ver-folgte, auch nachts eine Konti nuität von innen und aussen herzustellen und den spektakulären Sternenhim-mel Kaliforniens in die Lichtkompo-sition einzubeziehen.
Viel üppiger, doch ebenso ausgefeilt erscheint die Lichtregie des 1929 gebauten Théâtre Pigalle von Charles Siclis in der Analyse von Ruth Hommelen. Bemerkenswert sind auch der Artikel von Lutz Rob-bers zu dem eindrucksvollen Ele-ment der Lichtwand in Mies van der
Rohes Barcelona-Pavillon und in der Villa Tugendhat sowie derjenige von Dietrich Neumann, der am Beispiel von Mies van der Rohes Architektur den entscheidenden Aspekt der Zu-sammenarbeit von Lichtplanern mit der Industrie veranschaulicht.
Was man in Anbetracht des Titels ein wenig vermisst, sind Bei-träge zur Architektur vom letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. Eine Ausnahme bildet hier der Artikel von Giuliana Scuderi zu metallischen Sonnensteuerungs- und -schutzsys-temen; allerdings fällt dieser Beitrag auch aufgrund der immensen Weite des Felds eher deskriptiv als analy-tisch aus. Dennoch eröffnet «‹Le jeu savant›» viele faszinierende Einbli-cke in die Theorie und Praxis des Bauens mit dem Licht in der Moder-ne – und zwar im Hinblick sowohl auf die Auseinandersetzung mit dem Sonnenlicht als auch auf die Ent-deckung des Kunstlichts als neues «Material» für die Architektur des 20. Jahrhunderts. •
Leander Bulst, Architekt USI, [email protected]
Silvia Berselli, Matthias Brunner, Daniela Mondini (Hrsg.): «Le jeu savant» – Luce e oscurità nell’archi-tettura del XX secolo. Light and Darkness in 20th Century Architecture. Mendrisio Academy Press / Silvana Editoriale, Mendrisio 2014. Taschen-buch, 24.3 × 19.5 cm, Fotos und Abbildungen in s/w, 277 S., I/E/F/D; Fr. 52.00, ISBN 97888-3662-981-7.
Philippe P. Ulmann: Licht und Beleuchtung. Handbuch und Planungshilfe. DOM Publishers, Berlin 2015. 22.5 × 28 cm, ca. 400 S., ca. 950 Abb., Fr. 106.50,ISBN 978-3-86922-350-6.
icht als Gestaltungsmittel einsetzen – das stellt Archi-tekten vor neue Herausfor-
derungen. Veränderungen in der Lichttechnik sowie neue Ansprüche an Energieverbrauch und Kosten-einsparung haben die Lichtplanung in den letzten Jahren komplexer gemacht. Gut die Hälfte des Buchs ist deshalb planerischen Themen gewidmet.
Im ersten Teil stellt der Au-tor Philippe P. Ulmann die wichtigs-ten Parameter der Planung kurz und verständlich vor, erläutert die
Grundlagen der Lichtplanung mit Tages- und Kunstlicht und präsen-tiert Gestaltungsmittel. Zudem wagt er einen Ausblick auf die Zukunft der Lichtgestaltung und benennt mögliche Szenarien dazu, in welche Richtung die (Licht-)Architektur steuert. Der zweite Teil zeigt rund 65 Projektbeispiele aus aller Welt – darunter auch Arbeiten von Schwei-zer Lichtplanern sowie Projekte aus der Schweiz. Schade, dass der Autor hier nicht vertiefter auf die lichtpla-nerischen Massnahmen der einzel-nen Projekte eingeht. •
Handbuch Licht und Beleuchtung
Redaktion: Nathalie Cajacob
Bücher bestellenunter [email protected]. Für Porto und Verpackung werden Fr. 8.50 verrechnet.
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12 Vitrine TEC21 3–4/2016
Zumtobel
Minimaler Materialeinsatz bei ma-ximalem Lichtkomfort: Bei der LED-Stehleuchte «Linetik» sorgt ein Direktlichtreflektor für eine gleichmässige Ausleuchtung des Arbeitsplatzes. In der Längsrichtung lenkt er das Licht asymmetrisch auf die Tischfläche, in der Querrichtung arbeitet er mit einer Doppelasym-metrie, die auch an Doppelarbeits-plätzen für eine ausgewogene Lichtverteilung sorgt. Direktes und indirektes Licht kann der Nutzer individuell steuern und der Sehauf-gabe anpassen. Zusätzlich sorgt ein integrierter Bewegungssensor dafür, dass sich die Leuchte bei Abwesen-heit ausschaltet. •www.zumtobel.com
IN DER VITRINE PRÄSENTIERT
Die Angaben zu Firmen, Produkten und Dienstleistungen basieren auf Firmen-informationen. Auf den Abdruck solcher Hinweise besteht kein Anspruch. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.
Bitte senden Sie Ihre Informationen an TEC21, Postfach, 8021 Zürich, oder an [email protected]
Trilux
Das Lichtmanagementsystem «Live-Link» bietet Planern und Installa-teuren voreingestellte Raumkon-figurationen. Zudem passt sich die Raumbeleuchtung praktisch auf Knopfdruck den jeweiligen spezi fischen Anforderungen an. So lässt sich das System schnell und einfach installieren und bedienen. Gesteuert wird es vom Anwender per Smartphone oder Tablet – entweder über die «Live-Link»-Bedienungs-App oder mit einem handelsüblichen Taster. «LiveLink» ist in Zusammen-arbeit mit dem Sensorspezialisten Steinel entstanden. • www.trilux.com
Lichtreflexe im InnenraumRedaktion: Nathalie Cajacob
Nimbus
Nimbus hat die Deckenleuchtenserie «RIM R» zu einer Produktfamilie erweitert: Neu hinzugekommen ist die Wandleuchte «RIM R 36 Wall». Sie hat das minimalistische Design ihrer mehrfach ausgezeichneten Schwester, verfügt aber aus ser dem über einen integrierten Sensor, über den sich die Leuchte berührungslos ein- und ausschalten sowie dimmen lässt. Verbindende Elemente der Produktfamilie sind das filigrane, kreisrunde Ringelement und ein LED-Leuchtkörper aus Acrylglas, der sich um 90 Grad schwenken lässt. Zusätzlich ist die Leuchte als Ganzes um 350 Grad drehbar. •www.nimbus-lighting.com
Kandem
Die Leuchte «K 831 PLY» ist eine Re- edition der Kandem-Leuchte aus dem Jahr 1931. Sie wurde in Ko-operation mit PLY unestablished furniture aus Hamburg entwickelt. Die Leuchte ist mit einem Bakelit-gehäuse und einem verstellbaren Reflektor ausgestattet und verfügt über eine E27-Standardfassung. Der schwenkbare Leuchtenschirm und das Textilkabel sind in verschiede-nen Ausführungen erhältlich. •www.ply.com
13VitrineTEC21 3–4/2016
Ribag
In seinem 20. Jubiläumsjahr eröffnet das Schweizer Unternehmen Ribag Licht AG an seinem Firmensitz in Safenwil die neue Light Gallery. Planer und andere Interessierte können hier Licht und Leuchten in unterschied-lichen Szenerien prüfen und Lichteffekte, Lichtfarben und Lampentech-nologien in verschiedenen Situationen erleben. Der Showroom mit rund 144 m2 ist nach Voranmeldung geöffnet. •www.ribag.com
Modular Lighting
Im neuen Ausstellungsraum von Modular Lighting Instruments an der Aargauerstrasse in Zürich Altstetten können Architekten und Beleuchtungsplaner die neuesten Lichtlösungen des belgischen Unter-nehmens begutachten. Der Show-room kann nach Vereinbarung be-sucht werden. •www.modular-lighting.ch
14 Vitrine TEC21 3–4/2016
Neues aus der BaubrancheRedaktion: Franziska Quandt
Schindler
Ab dem 1. September 2017 dürfen neue Aufzüge nur noch nach den Normen EN 81-20/50:2014 in Verkehr gebracht werden. Die neue Aufzugs-norm erhöht die Sicherheit und den Fahrkomfort. Sämtliche Schind-
Creabeton
Ein Hang ist oft gleichbedeutend mit einem Terrainverlust, weil sich ab-schüssiges Gelände kaum sinnvoll nutzen lässt. Mit einer Stützmauer lässt sich die ebene Fläche vergrös-sern, indem der Hang angeschnitten wird. Mit dem Trockenmauersystem «Leromur» von Creabeton Matériaux lassen sich mit einer Fundations-bewehrung und einem Geogitter Mauern bis zu einer Höhe von 15 m errichten. «Leromur» eignet sich auch für hüfthohe Gartenmauern. Für hohe Stabilität sorgt das paten-tierte Nockensystem, dank dem sich die Betonelemente fest ineinander verzahnen. •www.creabeton-materiaux.ch
ler-Aufzüge sind bereits seit 2. De-zember 2015 nach den neuen Normen planbar. Die vorzeitige Umsetzung der neuen Aufzugsnorm vermeidet Probleme bei der Inbetriebnahme betroffener Aufzüge. Kommt es zu Bauverzögerungen, die das Inver-kehrbringen der Aufzugsanlage bis zum 31. August 2017 verunmögli-chen, so kann ein nach alter Norm geplanter und eingebauter Aufzug nicht mehr gesetzeskonform betrie-ben werden.
Die neuen Normen betreffen sowohl den Aufzugsschacht als auch die Aufzugskonstruktion und ver-schärfen die sicherheitstechnischen Anforderungen. «Es sind notwendi-ge technische Anpassungen zur Er-höhung der Sicherheit des Nutzers und des Wartungspersonals», betont Rodin Lederle, Leiter Business Ma-nagement Neuanlagen und Moder-nisierungen bei Schindler Schweiz. Allerdings verursachen die neuen Sicherheitsanforderungen höhere Kosten für Material und Arbeit, was zu einer moderaten Preiserhöhung für neue Aufzüge führt. •www.schindler.com
Haga
Künstliche Baumaterialien verhin-dern den Feuchtigkeitsaustausch. Die Schadstoffkonzentration erhöht sich, und die Luft lädt sich elektro-statisch auf. Lehm kann hingegen Feuchtigkeit aufnehmen und abge-ben, er ist wärmespeichernd sowie schall- und brandhemmend. Zudem sorgt er sorgt für ein gesundes Raumklima, absorbiert Schadstoffe aus der Luft und ist frei von Lösungs-mitteln, Konservierungsstoffen und Kunstharz. Der Baustoff lässt sich als Grund- oder Farbputz verwen-den. Für die farbige Gestaltung eig-nen sich langlebige Farblehmputze, farbige Tonerde, Lehmfarbtöne oder Erdfarbpigmente. •www.haganatur.ch
15TEC21 3–4/2016
eit dem 1. Januar 2016 ist die 2. Auflage der neuen Beton-norm SN EN 206 Beton –
Festlegung, Eigenschaften, Herstel-lung und Konformität gültig. Sie ersetzt nicht nur die 1. Auflage, son-dern auch die seit dem Januar 2003 gültige SN EN 206-1:2000 inklusive der nationalen Elemente aus dem Jahr 2013.
Um Missverständnisse hin-sichtlich der 1. und 2. Auflage zu vermeiden, empfehlen wir zumin-dest vorläufig, den Verweis mit SN EN 206 (2. Auflage) zu machen. Bei Ausschreibungen und in Werkver-trägen muss die Verweisung eindeu-tig formuliert sein. Es wird daher folgender Verweis empfohlen: SN EN 206:2013 (2. Auflage).
Hierarchie der Normen
Die Einführung der Norm SN EN 13670 erlaubte es, die Hierarchie der SIA- und CEN-Normen zu klären: Die Bestimmungen der Norm SIA 262 und der mitgeltenden SIA-Dokumen-te (Normen, Weisungen, Merkblät-ter) haben gemäss Abb. 1 Vorrang gegenüber den übrigen Normen.
Wichtigste Änderungen
Nachfolgend seien die wichtigsten materiellen Änderungen in der SN EN 206 und in den nationalen Ele-menten genannt: – Die Norm enthält neu Regelungen
für selbstverdichtenden Beton, für Faserbeton und für Beton mit rezyklierten Gesteinskörnungen.
– Neben dem k-Wert-Ansatz wur-den für die Verwendung von Be-tonzusatzstoffen neue Konzepte integriert (ECPC und EPCC). Die dazu nötigen Anwendungsregeln werden im noch zu erarbeiten-
DIE NEUE NORM SN EN 206:2013
Revidierte Betonnorm publiziert
Seit Jahresbeginn ist die 2. Auflage der Betonnorm SN EN 206 «Beton – Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität» gültig.
Wir stellen die wichtigsten damit einhergehenden Neuerungen vor.Text: Fritz Hunkeler
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den nationalen Anhang ND ent-halten sein.
– Die Expositionsklasse XA(CH) wurde in zwei Unterklassen auf-geteilt: Sulfat- und chemischer bzw. lösender Angriff.
– Die Anforderung an die Konsis-tenz von Beton hat der Verwender des Betons (i. d. R. Bauunterneh-mer) in der Angebotsphase zu überprüfen und bei Bedarf anzu-passen.
– Für Betone mit hohem Sulfatwi-derstand sind neu auch objekt-spezifische Lösungen möglich. Dabei ist eine Reihe von Vorgaben zu beachten.
– Eine für die Betonproduktion und -prüfung ganz wichtige und grundlegende Bedeutung hat die neue Definition des Produktions-tags: Bisher gab es keine entspre-chende Definition, weshalb ein Produktionstag pauschal 24 Stun-den entsprach. Für kleinere Be-tonwerke oder Produktionsmen-gen (≤ 50 m3) bringt die Definition eine wesentliche Erleichterung.
Auch in der nun geltenden euro-päischen Norm fehlen nach wie vor Dauerhaftigkeitsprüfungen und Grenzwerte. Die bisherigen schwei-zerischen Regelungen werden daher ohne Änderungen weitergeführt. •
Dr. Fritz Hunkeler, Leiter der AG SIA 262 «Beton» und Schweizer Vertreter im CEN/TC 104 «Beton und zugehörige Produkte»; [email protected]
BETONTAG 2016
Wann: Der Betontag 2016 findet am 26. Januar 2016 statt.
Wo: Bau und Wissen, Lindenstrasse 10, 5103 Wildegg
Anlässlich der Veranstaltung wird auch die neue Betonnorm besprochen.
Details und Anmeldung: www.bauundwissen.ch
Hierarchie der Normen für den Betonbau in der Schweiz gemäss SN EN 13670.
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16 TEC21 3–4/2016
DOKUMENTATION D 0244 ZU DEN WARMWASSERNORMEN 385/1 UND 385/2
Warmwassernormen präzise erläutert
Die Normen SIA 385/1 und 385/2 bestimmen, wie richtige Planung hygienische und effiziente Warmwasserversorgung gewährleistet.
Die soeben erschienene Dokumentation D 0244 ergänzt sie mit Erläuterungen und einem Fallbeispiel.
Text: Jürg Nipkow
D ie SIA-Normen 385/1:2011 und 385/2:2015 Anlagen für Trinkwasser in Gebäuden
wurden als Ersatz der früheren Norm SIA 385/3 Warmwasserversor-gungen für Trinkwasser in Gebäu-den von 1991 erarbeitet. Mit den neuen Normen wird der Warmwas-serbereich endlich präzise und ge-mäss dem Stand der Technik behan-delt. Teil 1 enthält Grundlagen und Anforderungen und behandelt erst-mals auch die Legionellenprophyla-xe ausführlich. Hierbei gilt es ja, eine gute Lösung sowohl bei der Hygiene (Vermeidung der Legionel-lenvermehrung) wie auch hinsicht-lich der Energieeffizienz (tiefe Tem-peraturen) zu finden. Weil dazu seit der Erstellung der Norm neue Er-kenntnisse vorliegen, ist eine Revi-sion in Arbeit. Die wichtigsten Hin-weise gibt jetzt schon die neue SIA-Dokumentation D 0244.
Klare Anforderungen an die Energieeffizienz
SIA 385/2 behandelt u. a. die Berech-nungsmethoden des Warmwasser-bedarfs, ein zweistufiges Aus-legungsverfahren sowie eine energetische Gesamtanforderung. Bei Systemen mit warmgehaltener Verteilung begrenzt die Gesamt-anforderung die Wärmeverluste von Speichern und Leitungen: Diese dürfen nicht mehr als 50 % des Norm- wärmebedarfs für Nutzwarm-wasser betragen (vgl. Abb. rechts oben). Bei einfachen Anlagen ohne Warmhaltung ist hingegen schon durch Einhalten der Einzelanforde-rungen (Speicherverluste und Aus-stoss zeiten) eine ausreichende Effi-zienz gewährleistet.
anzupassen. Erleichtert wird dies durch die einfache Berechnung in der Grob pla nungs phase.
Zur Effizienzverbesserung bei Wärmepumpen oder Sonnenkol-lektoren sind tiefe Warmwassertem-peraturen erwünscht. Dies kann je-doch kritische Auswirkungen wie eine Verlängerung der Ausstosszeiten oder zusätzlich nötige Vorkehrungen zur Legionellenprophylaxe haben. Diese Problematik wird in der Doku-mentation ausführlich behandelt. • Jürg Nipkow, dipl. Ing. ETH/SIA, Präsi-dent der Normenkommission SIA 385
Berechnung der zulässigen Warmwasser-Verlustzahl ξ
ls ≤ 50 %
(Zielwert ist ≤ 40 %).
Thema Ausstosszeit präzise behandelt
Die früher unklaren Anforderungen an die Ausstosszeit werden in der 385/1 mit genau definierten Randbe-dingungen (z. B. nutzbare Austritts-temperatur 40 °C) und einer eindeuti-gen Messmethode präzise definiert. Für Warmwassersysteme ohne warmgehaltene Leitungen wird eine etwas längere Ausstosszeit von max. 15 Sekunden zugelassen. Mit Warm-haltung beträgt dieser Grenzwert 10 Sekunden, weil zu den Ausstoss-verlusten hier auch noch die Verlus-te der Warmhaltung anfallen. In der Dokumentation D 0244 werden die Grössen erläutert, die Einfluss auf die Ausstosszeit haben; sie bietet zudem Beispiele für zulässige Lei-tungslängen, und die Ausstosszeit wird auch im Anlagenberechnungs-beispiel behandelt.
Enge Zusammen arbeit von Architekt und Sanitärplaner
Die Gesamtanforderung ist durch geeignete Disposition der Entnahme-stellen, der Stockwerksverteilung, der Speicherplatzierung und durch Einsatz effizienter Kompo nenten gut einzuhalten. Allerdings will bzw. muss die Anordnung der Nassräume gut überlegt sein, denn mit überlan-gen warmgehaltenen Leitungen stei-gen die Verluste auf über 50 % des Normwärmebedarfs für Nutzwarm-wasser, und (zu) lange Ausstosslei-tungen sind wegen der klar limitier-ten Aus stoss zeit auch nicht möglich. Eine frühe Zusammenarbeit von Architekten und Sanitärplanern hilft, solche ungünstigen Raumdis-positionen rasch zu erkennen und
SIA-FORM
Kurs zu Bau-schadstoffenIn rund 90 % der zwischen 1960 und 1990 errichteten Neubauten wurde Asbest verbaut, dazu kom-men weitere Schadstoffe wie PCB und PAK. Der halbtägige Kurs von SIA-Form bietet eine Einführung zu den wichtigsten Bauschadstof-fen und behandelt Möglichkeiten, sie erfolgreich zu entsorgen. Er wird am 1. 2. für Angestellte von Baubehörden und am 9. 2. für Pla-ner durchgeführt. Weitere Infor-mationen zum Kurs sind zu finden unter: www.sia.ch/form • (sia)
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17TEC21 3–4/2016
ie Herausforderungen im gesamten Ingenieurbereich sind enorm – weltweit.
Stichworte sind: die Digitalisierung der Gesellschaft, die Energiewende und der Klimawandel, das Ressour-cenmanagement, die Mobilität; und schliesslich die aktuellen Migrati-onsströme. Mit ihnen geht eine wei-tere Verstädterung der Welt einher, die den Ausbau von Infrastruktur und Transportmitteln in den Met-ropolen und Agglomerationen not-wendig machen wird. Diese plane-rischen Entwicklungen sind eng verbunden mit Wirkungen auf die Gesellschaft und setzen ein hohes Verantwortungsbewusstsein der Handelnden voraus. Die Bedeutung der Ingenieurorganisationen – ins-besondere mit Blick auf die Politik-beratung und die Technologiefor-schung – ist heute unbestritten.
Um sich zu den globalen Fragestellungen und Herausfor-derungen der Ingenieure auszutau-schen, organisiert die World Federation of Engineering Organi-za tions (WFEO) alle vier Jahre einen Weltingenieurkongress. Die WFEO ist die weltweit einzige Organisation, die alle Ingenieursdisziplinen ver-eint und ihnen eine Diskussions-plattform bietet. 2011 fand dieser Kongress in Genf statt – damals or-ganisiert von verschiedenen Ingeni-eurorganisationen unter der Feder-führung des SIA – und brachte rund 1800 Ingenieurinnen und Ingenieu-re zusammen. Unter dem Motto «En-gineering – Innovation and Society» fand vom 29. 11. bis zum 2. 12. 2015 der 5. Weltkongress in Kyoto statt. Ein breites Spektrum von Themen stand zur Diskussion. Die Veran-staltung mündete in die aus zwölf
GENERALVERSAMMLUNG 2015 DER WORLD FEDERATION OF ENGINEERING ORGANIZATIONS
Herausforderungen weltweit angehen
Der Verband der Weltingenieurorganisationen WFEO verabschiedete in Kyoto eine 12-Punkte-Deklaration: Zugang zu Trinkwasser,
saubere Energie, zeitgemässe Transportwege und weitere politische Ziele, für die sich das weltweite Ingenieurnetzwerk stark machen will.
Text: Hans-Georg Bächtold
D Punkten bestehende Kyoto-Deklara-tion. Sie fordert vorab die Technolo-gien sowie verstärkte politische Bemühungen für den Zugang zu Trinkwasser, Energie, Gesundheits-einrichtungen, Entsorgung, Kom-munikation, Schutz und Transport-möglichkeiten in allen Weltregionen. Aufgabe der Ingenieurinnen und Ingenieure ist es, die Erkenntnisse von Forschung und Wissenschaft zu nutzen, um sichere und gute Rah-menbedingungen für das Leben der Menschen weltweit herzustellen. Die Ingenieur organisationen geben in der Deklaration klar zum Ausdruck, dass sie fähig und bereit sind, diese Aufgaben zu übernehmen.
Applaus für Daniel Favrats langjähriges Engagement
An der anschliessenden Generalver-sammlung der WFEO wurde neu Jorge Spitalnik, ein Industrieinge-nieur aus Uruguay, für zwei Jahre zum Präsidenten gewählt. In zwei Jahren wird eine Chemieingenieurin aus Australien, Marlene Kanga, das Präsidium der Weltorganisation übernehmen. Daniel Favrat aus Lau-sanne ist nach langjährigem En-gagement als Mitglied des Executive Council an der Generalversammlung in Kyoto zurückgetreten. Seine aus-serordentlichen Leistungen wurden mit grossem Applaus verdankt. Die Schweiz war am Kongress mit einer 20-köpfigen Delegation vertreten. An der Versammlung vertraten Stefan Arquint, Generalsekretär SwissEn-gineering, und ich selbst das schwei-zerische Nationalkomitee.
Der zweite Tag der General-versammlung war den Berichten aus den Gremien gewidmet. Dabei fiel
auf, dass viel von zurückliegenden Sitzungen berichtet wurde, von Treffen mit Persönlichkeiten der UNO, Berichten und Publikationen – weniger aber über Wirkungen, Er-folge oder Erreichtes. Bei den An-sprachen der Kandidaten für ein Amt leuchtete aber immer wieder dieser Spruch auf den Folien auf: «From Progress to Success!» Ein Re-ferent brachte es auf den Punkt: Die anstehenden Herausforderungen seien nicht rasch zu lösen, sondern mit kontinuierlichen Anstrengun-gen im Rahmen eines weltumspan-nenden Netzwerks, gemeinsam und nachhaltig: «If you want to go fast, go alone; if you want to go far, go together!» • Hans-Georg Bächtold, Geschäftsführer SIA
WER IST DIE WFEO?
Die World Federation of Engineering Organizations WFEO (www.wfeo.org) ist eine internationale, nicht staatli-che Organisation mit dem Anspruch, die Ingenieurberufe weltweit zu vertreten. Sie wurde 1968 von einer Gruppe von Ingenieurorganisationen unter der Obhut der Unesco gegründet und bringt heute die nationalen Ingenieurorganisationen von über 90 Ländern zusammen; damit vertritt sie rund 20 Mio. Ingenieurinnen und Ingenieure. In der Schweiz bilden SIA und SwissEngineering STV das Nationalkomitee FEANI, das Mitglied der WFEO ist. FEANI (Fédération international d’Associations Nationa-les d’Ingenieurs) ist die entsprechen-de Organisation auf europäischer Ebene und vertritt 35 europäische Länder mit rund 3.5 Mio. Personen in Ingenieurberufen.
18 TEC21 3–4/2016
Wettbewerb Europan – wie weiter?
Jüngst wurden die Ergebnisse der 13. Ausgabe von Europan publiziert. In der Schweiz wird der internationale Wettbewerb
für Nachwuchsarchitekten und Planer leider kaum genutzt. Text: Barbara Stettler
it unermüdlichem Elan en-gagiert sich der Lausanner Architekt Rodolphe Lüscher
mit Unterstützung von Michel Ruf-fieux und Sabine Fourati nach jedem abgeschlossenen Europan-Wett-bewerb erneut dafür, Gemeinden zu moti vieren, ihre städtebaulichen und architektonischen Problemstel-lungen in den nächsten Wettbewerb einzubringen.
Die Suche nach geeigneten Wettbewerbsgebieten bzw. -aufga-ben wird immer intensiver, und in-teressierte Gemeinden sind leider rar. An mangelnden Problemstellun-gen kann das jedoch nicht liegen. Auch die Thematik ist spannend. Unter dem Titel «Die anpassungsfä-hige Stadt» galt es auch im soeben abgeschlossenen Europan 13, die Herausforderungen innovativ und interdisziplinär anzugehen. Die Ge-meinden Onex, Bernex und Confi-gnon GE nahmen mit einem ge-meindeübergreifenden Projekt als einzige Schweizer am Verfahren teil. Gesucht wurden Lösungen für die Umwandlung von Einfamilienhaus-zonen. Ein aktuelles Thema also.
Kaum Schweizer Mitstreiter
Und dennoch herrscht grosses Schweigen über diesen internationa-len Ideenwettbewerb – jedenfalls in der Schweiz. Die Liste mit den Ran-gierungen der 13. Ausgabe zeigt deut-lich, wie klein das Schweizer Engage-ment respektive die Erfolgsquote ist: Von 15 teilnehmenden Ländern wur-den 49 Planungsgebiete ausgeschrie-ben, und total 1305 Projekte wurden zu diesen Planungsaufgaben einge-reicht. 93 Teams erhielten im vergan-genen Dezember einen Preis und 61 eine Auszeichnung. Doch nur zwei davon gingen an Teams aus der Schweiz: Yony Santos und Mounir
Ayoub (Redaktion TRACÉS) aus Genf erhielten den ersten Preis für ihr Pro-jekt in Onex, Bernex und Confignon und Guillermo Dürig und Matthias Winter aus Zürich eine Auszeich-nung für ihr Projekt in Finnland.
Positiv deuten lässt sich die-se Situation sicher durch die gute Wirtschaftslage: Schweizer Jung-architekten bzw. -planerinnen brau-chen Europan nicht, denn sie finden auch ohne die europaweite Wettbe-werbsplattform für Junioren genug Aufgaben und Auftraggeber.
Damit verbindet sich die Frage, welche Perspektive Europan aktuell und künftig in der Schweiz hat. Auf jeden Fall verdienen Ro-dolphe Lüscher und sein Team grossen Dank für ihren bisherigen Einsatz. Europan war lang eine wichtige Plattform auch für junge Schweizer Architekten – für die Er-fahrung in Wettbewerben und in der interdisziplinären Arbeit; eine Stär-kung von Europan korrespondiert also mit Kernthemen und An liegen des SIA wie der Nachwuchsförde-
rung und der Stärkung des Wettbe-werbswesens, auch mit internatio-nalem Fokus. Umso bedauerlicher, dass Europan in der Schweiz derzeit kaum genutzt wird – jungen Archi-tekten und Städtebauern geht damit eine Möglichkeit verloren, interna-tionale Erfahrungen zu sammeln.
Intensive Vorarbeiten
Die Suche nach geeigneten Wettbe-werbsgebieten für das nächste Ver-fahren muss baldmöglichst begin-nen. Die Informationsarbeit, um Gemeinden zur Teilnahme zu gewin-nen, ist intensiv. In der aktuellen Diskussion zur Thema Verdichtung sind viele Orte auf der Suche nach Rat und frischen Ideen. Wünschens-wert und im Sinn des SIA ist daher eine aktive Mitwirkung aller an der Entwicklung unseres künftigen Le-bensraums Beteiligten, auch inter-nationaler Teams. • Barbara Stettler, Architektin EPFL/SIA, Verantwortliche für die Berufsgruppe Architektur BGA beim SIA
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Das Planungsgebiet bei den Gemeinden Onex, Bernex und Confignon GE.
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19VeranstaltungenTEC21 3–4/2016
Weitere laufende Veranstaltungen finden Sie unter: www.espazium.ch
TAGUNG 21. JANUAR 2016
StadtvisionDas novatlantis Bauforum widmet sich dem Zusammenspiel von Bauen und Mobilität.Ort: HSLU; Lakefront Center Infos: www.hslu.ch/bauforum2016 www.novatlantis.ch
AUSSTELLUNG BIS 3. APRIL 2016
Alexander Calder
Alexander Calder war einer der bahnbrechenden Künstler des 20. Jahr-hunderts, und als Pionier der kinetischen Skulptur spielte er eine wesent-liche Rolle bei der Gestaltung der Geschichte der Moderne. Die Ausstellung «Alexander Calder: Performing Sculpture» präsentiert 100 Arbeiten, um zu zeigen, wie Calder eine Statur von einem statischen Gegenstand zu einer sich ständig verändernden Arbeit wandelt. Ort: Tate Modern, London Infos: www.tate.org.uk
SYMPOSIUM 27. JANUAR 2016
2025+Im Symposium «Schweiz 2025+» set-zen sich Referenten mit den Themen Energiewende, Migration, Globali-sierung, Technologiefortschritte und demografische Entwicklung auseinander und damit, welchen Einfluss diese Faktoren auf den Im-mobiliensektor haben.Ort: Technopark, Zürich Infos: www.group-of-fifteen.ch
SEMINAR 21. JANUAR 2016
LichtDie Veranstaltung «Dekorative An-strahlung von Gebäuden» zeigt, wie mit gezieltem Einsatz von Licht Gebäude in neuem Glanz erscheinen.Ort: Schweizer Licht Gesellschaft, Murten Infos: www.slg.ch
MESSE 18.–24. JANUAR 2016
imm cologneDie Einrichtungsmesse stellt die neuesten und wichtigsten Möbel- und Einrichtungstrends 2016 vor.Ort: Messe Köln Infos: www.imm-cologne.de
TAGUNG 26. JANUAR 2016
BarrierefreiAn der Tagung «Barrierefrei (um-) bauen im Bestand» wird geklärt, wie man den vorhandenen Wohnungs-bestand an die Bedürfnisse älterer Menschen anpassen kann.Ort: DIN-Akademie, Berlin Infos: www.beuth.de
MESSE 22.–26. JANUAR 2016
Maison&ObjetAuf der Maison&Objet werden neue Produkte im Bereich Design und In-nenraumdekoration gezeigt. Ort: Paris Nord Villepinte Infos: www.maison-objet.com
MESSE 28.–31. JANUAR 2016
KlimahouseAuf der Messe wird gezeigt, dass es eine Reihe von technischen und wirtschaftlichen Alternativen gibt, um Energie intelligent zu nutzen. Es finden Touren, Bildungs- und In-formationsveranstaltungen statt.Ort: Messe Bozen Infos: www.fierabolzano.it/klimahouse
MESSE 28.–31. JANUAR 2016
Bauen & EnergieDie Messe für Bauen, Renovieren, Finanzieren und Energiesparen so-wie Umwelt- und Klimaschutz.Ort: Messe Wien Infos: www.bauen-energie.at
MESSE 28.–31. JANUAR 2016
AquathermDie Fachmesse für Heizung, Ener-gietechnik, nachhaltige Energiesys-teme, Installationstechnik sowie Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik.Ort: Messe Wien Infos: www.aquatherm.at
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FRAUNHOFER-INSTITUT
Wie unter freiem Himmel
Damit das Licht am Arbeitsplatz unseren Biorhythmus und unsere Arbeitsleistung bestmöglich unterstützt, versuchen deutsche
Forscher, mit dem Prototyp eines Kunstlichthimmels ein Stück Aussenraum ins Innere von Büroräumen zu bringen.
Text: Laura Hennemann
er ist nicht gern draussen? Besonders im Winter, wenn die Tage kurz und die Nächte lang sind, sollte man möglichst viel Sonnenlicht einfangen. Leider sit-zen die meisten genau zu dieser Zeit im Büro und bekommen wenig bis gar
nichts vom Lichtverlauf des Tages mit. Dafür seien wir nicht gemacht, meint Oliver Stefani, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Or-
ganisation in Stuttgart: Die Evolution hat uns nicht auf Büroräume vorbereitet, zu Recht sind Winterde-pressionen eine anerkannte Diagnose. Der Forscher möchte den Menschen das Tageslicht wiedergeben, jedoch ohne die moderne Arbeitswelt auf den Kopf zu stellen. Die Lösungen, an denen Stefani und seine Kollegen tüfteln, sind technischer Natur und bestehen aus LEDs und OLEDs. Sie heissen VirtualSky und Smart-Heliosity.
WUm die Farbwiedergabe (Ra) einer Lichtquelle vergleichbar zu machen, wird nach Farbwiedergabeindex CRI (Color Rendering Index) eingestuft. In den Planungsnormen der USA werden mittlerweile mehr Testfarben berücksichtigt als für die Referenz nach DIN 6169.
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21Kunstlicht im RaumTEC21 3–4/2016
Licht ist Sehen, Biologie und Emotion
«Licht hat auf uns immer drei Wirkweisen», erklärt Stefani. «Erstens ermöglicht es uns das Sehen. Zweitens hat es darüber hinaus noch eine biologische Wirkung und drittens eine emotionale.» Die Europäische Norm 12464-1 legt zwar genau fest, wie die «Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen» sein soll, allerdings nur im Hinblick auf den Aspekt des Sehens ohne An-strengung. So muss beispielsweise ein normaler Büro-arbeitsplatz, um zu schreiben, tippen und lesen, mit einer Helligkeit von mindestens 500 Lux beleuchtet sein, jedoch darf kein direktes Licht blenden.
Die biologische Wirkung werde erst jetzt eben-falls in die Normen (DIN SPEC 5031-100:2015-08) über-nommen, so Stefani. Denn neben Stäbchen und Zapfen zum Sehen enthält das menschliche Auge auch Zellen, die auf blaues Licht reagieren und dann die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmen. Das kalte Licht des blauen Himmels hält uns tagsüber wach, wohinge-gen das warme Licht bei Sonnenuntergang dem ermü-denden Melatonin freien Lauf lässt.
Was dagegen passiert, wenn die abendlich schwache Beleuchtung einen erhöhten Blauanteil ent-hält, haben im Jahr 2013 Wissenschaftler um Sarah Chellappa von der Universität Basel an Testpersonen erforscht. Das Ergebnis: Am Anfang der Nacht verrin-gert solches Licht die Tiefschlafphase. Die spätabend-liche Arbeit an Computermonitoren unterdrückt das Melatonin umso stärker, je höher deren Blauanteil ist. Ein LED-Monitor mit mehr Blaulichtanteil verzögert im Vergleich zu einem herkömmlichen Monitor die Mü-digkeit um bis zu eine Stunde, haben die Basler Forscher um Christian Cajochen zusammen mit Oliver Stefani herausgefunden.
Tageslicht fördert die Konzentration
Bleibt die emotionale Wirkung, der sich Oliver Stefani und seine Kollegen besonders widmen. Die Grundhy-pothese der Fraunhofer-Wissenschaftler: «Das Büro-licht sollte sich am natürlichen Tageslicht orientieren», so Stefani. Tagsüber ist dies ein recht kaltes Licht, also mit einer hohen Farbtemperatur von 5000 bis 6000 Kel-vin. Die bisher übliche Bürobeleuchtung aber hat eher 4000 Kelvin, ist also ein neutrales Weiss.
Tatsächlich wäre aber ein kälteres Licht für konzent-riertes Arbeiten hilfreicher. In einer Studie testeten Forscher um Antoine Viola von der britischen Univer-sity of Surrey die Auswirkungen von extrem kaltem Licht am Arbeitsplatz. 17 000 Kelvin betrug die Licht-farbtemperatur, der die Wissenschaftler 94 Probanden in deren eigenen Büros vier Wochen lang aussetzten. Nicht nur berichteten die Probanden über erhöhte Auf-merksamkeit und Leistung, ihnen gefiel die neue Licht-situation auch gut.
1000 LEDs pro Quadratmeter
Eine Möglichkeit bietet der von Oliver Stefani und sei-nem Team entwickelte Tageslichthimmel VirtualSky. Die Idee dahinter ist, ein Stück der Natur zurück ins Gebäude zu bringen. Interessant war für Stefani und sein Team, welche Eigenschaften des natürlichen Lichts besonders wichtig sind, welche man mit der Kunstlicht-beleuchtung nachbilden muss, damit man sich am Arbeitsplatz wohlfühlt. Mit 1000 kleinen LEDs, die pro Quadratmeter verbaut sind, kann der VirtualSky verschiedene Tageslichtszenarien nachempfinden. Fünf LED-Typen kommen dabei zum Einsatz: warmweisse LEDs, die direkt strahlen, und kaltweisse LEDs, die gemeinsam mit den roten, grünen und blauen LEDs von einer diffusen Barrisolfolie, einem schwer entflamm-baren Gewebe B1 aus PVC, abgedeckt werden. So wird die Decke eines Raums in eine leuchtende Fläche um-gewandelt, deren Helligkeit und Farbtemperatur sich beliebig verändern lässt. Von einem leuchtenden Him-melblau, das ab und an von Wolken durchzogen wird, bis hin zu Sonnenauf- und -untergang können alle Wet-terlagen simuliert werden. Denn auch das haben die Wissenschaftler festgestellt: Hin und wieder eine Ver-änderung der Lichtverhältnisse gefällt uns, hält uns wach und aufmerksam und soll das Wohlgefühl stärken. Die Lichtdecke misst 4.50 × 7.50 m und kann wie ein Display mit einer Auflösung von 12 × 20 Pixeln ange-steuert werden. Jede LED-Platte repräsentiert hierbei
Lichtquelle Farbtemperatur in Kelvin
Warmweiss unter 3300 K
Neutralweiss 3300–5000 K
Tageslichtweiss (auch Kaltweiss) über 5000 K
Die Farbtemperatur ist die Lichtfarbe einer Leuchte in Kelvin. Eine Glühlampe mit 60 Watt hat 2700 K, wohingegen die Nachmittagssonne 5500 K hat.
Im Gegensatz zu Candela und Lumen ist Lux eine Empfangs-grösse – sie misst, wie viel Licht an einem Punkt ankommt.
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22 Kunstlicht im Raum TEC21 3–4/2016
ein Pixel. Zuerst kreierten Stefani und seine Kollegen eine Sequenz von bewegten Wolken auf dem VirtualSky. Für eine Studie wurden insgesamt drei verschiedene Lichtverhältnisse kreiert. Statisches Licht mit einem festgelegten Wolkenmuster, Licht mit einer niedrigen Dynamik, das alle 90 Minuten von kaltem Weiss zu warmem Weiss wechselt, und Licht mit einer hohen Dynamik, bei dem eine Wolkenanimation und sich stän-dig ändernde Lichtverhältnisse zum Einsatz kommen. Das Resultat der Studie zeigte, dass die Teilnehmer un-ter Einfluss des hoch dynamischen Lichts wacher und besser gelaunt waren und dass das hoch dynamische Licht vor allem im kreativen Bereich bevorzugt wird.
Allerdings ist der nachträgliche Einbau des VirtualSky nicht in jedem Büro problemlos möglich, beispielsweise wenn eine Sprinkleranlage im Weg ist. Zudem muss bedacht werden, dass das Konstrukt aus LEDs etwa 30 cm von der Raumhöhe abzieht. Für jedes Büro ist der VirtualSky aber ohnehin nicht gedacht: Jeder Quadratmeter kostet 1800 bis 2500 Schweizer Franken – je nach Ausstattung.
Für jeden das Licht seiner Wahl
Eine weniger kosten- und platzintensive Lösung bietet die am Fraunhofer-Institut als Prototyp für die varia-ble Bürobeleuchtung entwickelte Leuchte Heliosity. Sie sieht aus wie ein grosses, leuchtendes Blatt Papier, das über dem Arbeitsplatz schwebt.
Mit Heliosity kann sich auch in Büro gemein-schaften jeder Mitarbeiter aus allen Grundfarben und Weisslichtquellen die gewünschte Farbtemperatur an seinem Schreibtisch erschaffen, denn sie lässt sich überall platzieren. Oliver Stefani hat fest gestellt, dass es Gemeinsamkeiten bei den Beleuchtungsvorlieben gibt, dass verschiedene Personen sich aber insbeson-dere für eine Entspannungsphase bei unter schied li-chem Licht wohlfühlen: «Eine entspannende Lichtfar-be ist die Farbe, die einem gefällt», so einfach ist es laut Stefani. Mit einem zwei Jahre dauernden Versuch fanden Forscher heraus, dass sich sowohl im Verlauf des Tages als auch mit den Jahreszeiten die Vorliebe für die Lichtfarbe wandelt. Ähnlich wie es die Sonne vorgibt, mögen Menschen abends warmes Licht, eben-so im Herbst und im Winter. Tagsüber und in den war-men Monaten wird dagegen kälteres Licht bevorzugt.
Wer sich beides erst einmal nicht leisten möch-te, kann immerhin eine Ahnung bekommen, was die Zukunft der Lichtfarbanpassung bringen könnte. Online lässt sich das kleine Programm f.lux herunterladen und installieren. Es sorgt für wärmere Bildschirmfarben, sobald draussen die Sonne untergeht. Wer dann bei spätabendlichem Arbeiten vor dem Bildschirm einnickt, darf entschuldigend seine ungehemmte Melatonin-ausschüttung verantwortlich machen. •
Laura Hennemann, Wissenschaftsjournalistin, about.me/hennemann
Der VirtualSky bildet in Büroräumen die Lichtverhältnisse im Lauf eines Tages ab.
Mit der Heliosity kann an jedem Schreibtisch eine individuelle Licht- und Farbatmosphäre geschaffen werden.
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23Kunstlicht im RaumTEC21 3–4/2016
BELVOIRPARK HOTELFACHSCHULE
Licht in allen FacettenDas neue Haus für die Hotelfachschule im Zürcher Belvoirpark klärt eine
städtebauliche Situation. Das Raumkonzept im Inneren schafft ein spannendes Miteinander von repräsentativen und funktionalen Räumen –
wobei sowohl der Einfall des natürlichen Lichts als auch die eigens für das Haus entwickelten Leuchten eine wichtige Rolle spielen.
Text: Jutta Glanzmann Gut
ie von Peter Märkli entworfene neue Hotelfachschule steht an der Gelände-kante zwischen Seestrasse und Belvoir-park. Durch seine präzise Setzung und die Volumetrie, die subtil auf die um-gebenden Bauten reagiert, wird das Gebäude zu einem Scharnier zwischen
einer Reihe von punktuellen Villenbauten entlang der Seestrasse und der Villa Schneeligut im Park. Der 22 m hohe Neubau wendet sich mit einer fünfgeschossigen Fassade und zwei Annexbauten zum Belvoirpark. Dabei orientiert sich der Grundriss zum einen an der Flucht der Seestrasse, zum anderen nimmt er die Geometrie eines kleineren angrenzenden Gebäudes auf. Dadurch wird die flächig wirkende Parkfassade mit den regel-mässig angeordneten, hochformatigen Fenstern einmal geknickt. Über die mittigen, grossflächigen Verglasun-gen, die in Anlehnung an eine klassische Säulenordnung dreigeteilt sind, zeichnet sich die zentrale Halle im In-nern des Hauses gegen aussen ab. Diese entwickelt sich vertikal über alle Stockwerke und lebt von der Wirkung des natürlichen Lichteinfalls und des Kunstlichts im
Zusammenspiel mit den eingebauten Materialien. Das Kunstlicht stammt in erster Linie von lüsterartigen, eigens für den Bau gefertigten Leuchten. Vom Strassen-raum nimmt man den Bau als dreigeschossiges Volumen wahr, dessen Fassade stärker geschlossen ist als zum Park hin, wobei sich die Halle auch hier über die Aus-gestaltung der Fenster gegen aussen zeigt. Nicht zuletzt dank dem Kunstlicht, das den festlichen Charakter der Halle auch tagsüber von aussen ablesbar macht. Das Licht im Gebäude war sehr früh im Entwurfsprozess ein Thema: Die Art der Beleuchtung hat sich zusammen mit der räumlichen Konfiguration des Gebäudes entwi-ckelt. Peter Märkli hat dafür mit Lichtplaner Thomas Mika von Reflexion zusammengearbeitet, mit dem ihn eine langjährige Kooperation im Bereich der Lichtpla-nung verbindet.
Das Quadrat als wiederkehrende Form
Der grob verputzte Sockel in einem dunklen, kalten Grauton fasst das Haus mit den Annexbauten zu einem Ganzen. Der Rest der Fassade ist mit einem minerali-
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Die neue Hotelfachschule, entworfen von Studio Märkli, steht zwischen Seestrasse und Belvoirpark. Sie wird zu einem Scharnier zwischen einer Reihe von punktuellen Villenbauten entlang der Seestrasse und der Villa Schneeligut im Park. Die grossen Fenster der Fassade ermöglichen Blickbezüge zur Umgebung. Plan im Massstab 1 : 4000.
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schen Verputz in einem helleren Grau gehalten. Die Fensteröffnungen der Halle sind mit Betonfertigelemen-ten konstruiert, die jeweils mit Pfeilern in einem dunk-leren Farbton eingefasst sind. Trotz ihrer schlichten Ausgestaltung entsteht damit eine Assoziation mit der klassischen Villenarchitektur. Ergänzt wird diese Wahrnehmung durch dekorative Elemente in Form von kleinen Quadraten, die aus dem gleichen Putz wie der Sockel bestehen und sich dadurch leicht von der Fassa-denfläche abheben. Sie zeichnen das Eingangs- und das oberste Geschoss aus und schaffen in ihrer Kleinteilig-keit einen gestalterischen Bezug zu den benachbarten Fachwerkbauten im Park. Gleichzeitig lassen sie inner-halb der regelmässigen Fassadenordnung mit den hoch-formatig versetzten Fenstern eine zweite gestalterische Ordnung entstehen. Das gleiche Quadrat taucht als formales Grundelement auch bei den Leuchten in der Halle und im Restaurant wieder auf.
Zusammenspiel von Material und Licht
Dass die Geschosse nicht der Regelmässigkeit folgen, die man von aussen abzulesen glaubt, zeigt sich erst im Innern des Hauses: So ist das oberste Geschoss im Be-reich des Auditoriums 4.5 m hoch, und das Eingangsge-schoss misst anders als die übrigen Stockwerke 3.5 m. Alle übrigen Geschosse sind 4 m hoch. Diese räumliche Grosszügigkeit entspricht zum einen den funktionalen Anforderungen einer Schule mit Seminarräumen und Auditorium, zum anderen unterstreicht sie den reprä-sentativen Charakter des Hauses, in dem sich Studie-rende aus aller Welt für Führungsaufgaben in Hotelle-rie, Gastronomie und Tourismus ausbilden lassen.
Das Haus betritt man von der See strasse aus über einen dunklen, mit schwarzem Naturschiefer verkleideten Raum. Dieser wirkt wie eine Schleuse, bevor man in die festlich beleuchtete Halle tritt, die sich im Gebäude-innern als räumliche Figur über eine repräsentative Treppe nach unten und oben entwickelt und sich par-tiell über grosse Glasöffnungen nach aussen wendet. Auch hier sind die Wände mit dunklem Schiefer belegt. Während der rote Teppich zusammen mit den grossfor-matigen Deckenleuchten dem Raum einen repräsenta-tiven, fast festlichen Ausdruck verleiht, sind die Beton-decken lediglich weiss gestrichen und vermitteln zusammen mit den weissen Akustikelementen einen rohen Charakter. Die mit Olivenholzfurnier belegten, fast raumhohen Türen, die in die angrenzenden Schu-lungsräume führen, wirken in ihrer Gestaltung wieder-um eher klassisch.
Die Halle als mehrfach nutzbarer Raum
Durch die riesigen Fenster, die den angrenzenden Bel-voirpark und die Landschaft in der Ferne zu Bildern fassen, entsteht in der Halle eine schöne Raumstim-mung. Die zweiseitig angedockten Treppenhäuser übernehmen die Brandschutzfunktion und entlasten – ebenso wie die vier Körper, in denen die gesamte Haus-technik zusammengefasst wurde – die Halle in funk-tio naler Hinsicht. Solchermassen vollständig freigespielt kann sie als Treffpunkt oder als Ort zum Lernen dienen. Sie ist Foyer, Bibliothek, aber auch Rückzugsort. Und es finden darin Lernsituationen Platz, sei es die eigens dafür eingerichtete Übungsbar oder die Rezeption. Die Halle wird ebenso wie die angrenzenden Treppen-
Grundrisse. 1. OG, 2. OG und Zwischengeschoss im Mst. 1 : 750.
Schnitt, Mst. 1 : 1500.
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Variation der Deckenleuchte aus der Halle: Mit den gleichen formalen Elementen entsteht in der Mensa für die Studierenden ein ungerichteter «Leuchtenteppich».
Ein perfekt inszeniertes Zusammenspiel von Raum, Material und Licht.
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häuser oder die Schulungsräume werden durch die raumhohen Fenster natürlich belichtet. Zusätzlich sor-gen neben dem Stimmungslicht der grossformatigen Leuchtkörper in die Decke eingelassene Downlights – beispielsweise im Bereich des Empfangs oder der Bar – für gutes Arbeitslicht. Um die Halle ordnen sich situa-tiv, je nach Nutzung des Stockwerks unterschiedlich, die zudienenden Räume wie Büros oder Sanitärbereiche.
Stimmungs- und Arbeitslicht
Das Restaurant im Gartengeschoss dient als Mensa für die Schülerinnen und Schüler, kann aber gleichzeitig als Ort für besondere Anlässe genutzt werden. Dafür sorgen das Eichenparkett, die kupferfarbenen Elemen-te, die Lüftungs- und Akustikelemente aufnehmen, der rundumlaufende Fries, der im überhohen Raum den menschlichen Massstab vermittelt, sowie die Decken-leuchten, die auf demselben Entwurfsprinzip basieren wie diejenigen in der Halle: Ausgehend vom Leuchtmit-tel LED bilden Flachstahlprofile, die mit quadratischen Gläsern bestückt sind, die Tragkonstruktion. Durch Lufteinschlüsse im Glas wird eine diffuse Transparenz erzeugt, durch die das Licht der LED fällt. Während die Gläser in der Halle flache, kronleuchterartige Einzel-stücke bilden, die damit eine gewisse Nobilität aus-strahlen, sind die Leuchten im Restaurant als repeti tive, nicht gerichtete Elemente eingesetzt. Das warme, schim-
mernde Licht, das so in Halle und Restaurant erzeugt wird, kann auch von aussen wahrgenommen werden und vermittelt damit auf einer informellen Ebene den repräsentativen Charakter des Schulgebäudes. Die Leuchtstärke spielt hier keine zentrale Rolle. Anders in den Seminarräumen: Auch diese Leuchten wurden ei-gens für ihren Zweck entworfen. In die viereckigen Ele-mente sind nicht nur die dimmbaren Leuchtkörper eingelassen, sie können auch kühlen, entlüften und heizen. Im Gegensatz zu den warm schimmernden Leuchtgebilden in der Halle verströmen sie ein kühles Arbeitslicht und sind so aufgebaut, dass sie für die ver-schiedenen Arbeits- und Unterrichtssituationen die gewünschte Lichtsituation erzeugen. Trotz dem hohen funktionalen Stellenwert, den die Leuchtkörper haben, überzeugen sie als gestalterische Objekte an sich: Sie vermitteln auch auf formaler Ebenen in ihrer schlichten, geometrischen Form ihre hauptsächliche Funktion als Arbeitsleuchten. Eine Wirkung, die verstärkt wird, in-dem die Leuchten an die sichtbare geführte Infrastruk-tur der Haustechnikversorgung angeschlossen sind. Wie in den repräsentativen Räumen zeichnet auch die-ses Licht die Funktion der Räume nach aussen ab und macht damit den inneren Aufbau der Hotelfachschule transparent. • Jutta Glanzmann Gut, Dipl. Arch. ETH, Fachjournalistin BR, [email protected]
Die Leuchten für Halle und Restaurant bestehen aus Flachstahlprofilen, in die quadratische Glasstücke eingehängt sind. Sie wurden zusammen mit dem Leuchtenhersteller Reflexion entwickelt.
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LED-Pendel- und Bürolampen im erneuerten Bundeshaus OstVor 136 Jahren begannen die ersten Glühlampen der Schweiz in einem Enga-diner Nobelhotel zu leuchten. Kurz da-nach wurde das elektrische Kunstlicht auch von Textilfabrikanten entdeckt. Und als das Bundes-Rathaus 1892 einen Ostflügel erhielt, wurden Büros und Wandelgänge, für die damalige Zeit im-mer noch ungewöhnlich, ebenfalls elek-trisch ins rechte Licht gesetzt.
Nächstes Frühjahr erfolgt der Ab-schluss der Erneuerungsarbeiten im Bundeshaus Ost, wo Bundesrat und engste Mitarbeiter heutzutage beraten und tagen. Lichtbogen- oder Kohlefa-denlampen sind Geschichte; als Remi-niszenz an die Gründerzeit und die Elektrifizierung erhalten bleiben hinge-gen historische Pendelleuchten und Wandleuchter, die mit feingliedriger Schmiedearbeit befestigt sind. Die Leuchtmittel sind nun Licht emittie-rende Dioden, kurz LED-Lampen, der neuesten Generation. So werden die ur-sprünglichen Leuchter in den Hallen mit LED-Retrofitlampen bestückt und bisherige Opalglaskugeln durch innen sandgestrahlte Klarglaskugeln ersetzt. Zur Erhöhung des Beleuchtungsniveaus in den Korridoren werden einzelne Replikatlampen ergänzt. Architekten, Denkmalpfleger und Lichtplaner haben aber entschieden, die ursprüngliche Lichtatmosphäre möglichst zu belassen, bestätigt Ruedi Steiner, Mitinhaber des Berner Büros Lichtbau.
Tageslicht vom NordenDie Beleuchtungsplanung für die Er-neuerung der sechsstöckigen Regie-rungsresidenz begann vor über vier Jahren, als die Lichttechnik eben vor dem grossen Umbruch stand. Inzwi-schen sind Glühbirnen energetisch ver-pönt und der reguläre Handel verboten. Ebenso hat sich herausgestellt, dass die Energiesparlampe funktional nicht wirklich befriedigt. Und seit Neuestem werden auch Halogenlampen verdrängt, weil die LED-Lichtquelle nicht nur energieeffizienter ist, sondern seit Kur-zem auch höchsten Qualitätsansprü-chen genügt. Für die Lichtplanung bie-tet derweil das Gebäude selbst, wie von Ursprungsarchitekt Hans Wilhelm Auer konzipiert, eine gute Ausgangslage: Aus-richtung und Raumstruktur sorgen für hervorragende Tageslichtqualitäten. Die zweigeschossige, repräsentative Ein-gangshalle und weitere Haupträume erhalten Tageslicht aus Norden, wes-halb die Beleuchtungsbedingungen im Zeitverlauf ausgeglichen sind. Blend-freies Tageslicht gelangt dank verglas-ten Bürofronten und Oberlichtern in den grosszügig befensterten nordseiti-gen Büros sogar in die Korridore.
Bis zu 5 m hohe Räume und Fens-ter sowie Oblichter über den Türen zum Gang runden die günstigen Tageslicht-verhältnisse in diesem teilweise sakral wirkenden Regierungsgebäude ab. Um ein zurückhaltendes, effizientes Ergän-zungsmass für die künstliche Beleuch-tung zu finden, wurden trotzdem unter-
schiedliche Optionen simuliert und auch in praktischen Versuchen erprobt. «Besonders bei der LED-Palette sind die Herstellerangaben teilweise verwir-rend oder für eine Nutzerbewertung un-vollständig», so Steiner. Wesentliche Auswahlkriterien sind unter anderem die möglichst geringe Blendwirkung und die möglichst vollständige Wieder-gabe des Spektralfarbenspektrums.
Mit Retrofit-FormatIn den Erschliessungs- und Verkehrsbe-reichen erhält das Kunstlicht wie bisher atmosphärische Funktion. Die zuvor spärliche Leuchtwirkung wird jedoch erhöht. Zum einen mit effizienteren Leuchtdioden; zum anderen durch eine dichtere Abfolge der linear installierten Pendelleuchten. Die LED-Leuchtkörper selbst besitzen ein Retrofit-Format; der standardisierte Lampensockel E27 er-leichtert den künftigen Austausch durch neuerere Modelle. Auf weitere Beleuchtungsmassnahmen haben die Lichtplaner dagegen bewusst verzich-tet. «Eine Akzentuierung oder Inszenie-rung der Architektur, etwa durch zu-sätzliche Lichtstrahler, hätte nur gestört», unterstreicht Ruedi Steiner.
Die Beleuchtungsvarianten in den rund 4.5 m hohen Büroräumlichkei-ten wurden ebenso eingehend eva luiert. Die Zahl der Leuchten sollte möglichst knapp gehalten werden; Bürosteh-lampen oder Tischleuchten waren uner-wünscht. Neben der Beleuchtungsstär-ke von mindestens 500 Lux auf der Arbeitsfläche gehören die Ent blendung und die gleichmässige Lichtverteilung zu den hauptsächlichen Auswahlkrite-rien. Scheibenförmige Pendelleuchten (vgl. Bild) mit Präsenzsensor und Tages-lichtsteuerung auf einer Höhe von 2.8 m brachten dafür die besten Resultate: Die auf der oberen Seite angeordneten LED-Module erzeugen indirektes Raumlicht. Zudem leuchtet die Dioden-scheibe direkt nach unten.
Mehrstufiges AuswahlverfahrenUm auch hier die Blendwirkung ein-zudämmen und die Lichtverteilung zu verbessern, ist die untere Abdeckung prismatisch strukturiert. Das Verhält-nis von direktem zu indirektem Kunst-licht liegt bei 70 : 30. Dies verhindert, dass die obere Bürohälfte trotz künstli-cher Beleuchtung jeweils im als unwirt-lich empfundenen Schatten verschwin-det. Die LED-Pendelleuchte selbst ist kein Serienmodell, sondern das Ergeb-nis eines mehrstufigen Ausschreibungs-verfahrens. Form, Lichttechnik und Steuerung wurden von den Lichtpla-nern und Architekten definiert; mehre-re Hersteller entwickelten daraus in einem iterativen Prozess drei Muster-leuchten. Anhand dieser Auswahl ent-stand die serienreife, formal reduzierte und technisch optimierte Pendelleuch-te, wie sie nun dutzendfach im Bundes-haus Ost, bereits Wochen vor Abschluss der Erneuerungsarbeiten, installiert worden ist. • (pk)
Bauherrschaft Schweizerische Eidgenossen-schaft, vertreten durch: Bundes-amt für Bauten und Logistik
Architektur alb architektengemeinschaft, Bern
Lichtplanung Lichtbau, Bern
Büropendelleuchten Regent Beleuchtungskörper, Bern
Revision historische Leuchten Moritz Häberling, Uerzlikon
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Die scheibenförmige Pendelleuchte (Ansicht oben; Detailplan unten) mit beidseits angebrachten LED-Modulen.
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LICHT ALS FORSCHUNGSRAUM
Von der Idee zur Erfahrung
Um die Theorie mit der Praxis zu verbinden, testen die Studenten der Hochschule Luzern – Technik & Architektur,
wie sich verschiedene Faktoren auf Tages- und Kunstlicht auswirken.Text: Vanessa Thulliez
rchitektur, Oberflächen und Technik sind wichtige Einflussfaktoren bei der Lichtgestaltung in Innenräumen. Um Forschung, Entwicklung und Praxis stärker mit der Lehre zu verbinden und um die Kollabora tion der Fachgebiete
Innenarchitektur, Gebäudetechnik, Elek trotechnik und Architektur zu stärken, hat die Hochschule Luzern – Technik & Architektur die Themenplattform Licht@hslu entwickelt. Die Beteiligten widmen sich dem Thema «Wirkung, Energie und Funktion von Licht».
In drei unterschiedlichen Räumen wird die Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis erlebbar ge-macht. Neben dem «FarbLichtRaum» und dem «Licht-messcontainer» als Tageslichtlabor bieten die Räum-lichkeiten «Erleben von Raum & Komfort» Prototyp 1 und Prototyp 2 einen weiteren Baustein zur Erforschung der Wechselwirkung von Licht und Innenarchitektur.
Für Björn Schrader, Dozent und Leiter der Themenplattform Licht@hslu, ist es wichtig, dass den Studierenden eine entsprechende Infrastruktur angebo-ten wird, um eigene Erfahrungen zu machen, praxisori-entiert zu lernen oder unterschiedliche Raumstimmun-gen pro dukt übergreifend zu inszenieren. «Kennwerte werden grundsätzlich gelehrt und vermittelt. Die Lichtausbildung ist jedoch immer stärker von Technik und Normen geprägt. Es geht darum, das theoretische Wissen mit der persönlichen Wahrnehmung zu verbin-den. Was bedeutet überhaupt eine Beleuchtungsstärke von 10 Lux, und was ist Blendung? Viele Parameter, die die Lichtqualität ausmachen, sind zu abstrakt und müs-sen von den Studierenden erst selbst erfahren werden.» Die Sensibilisierung für das facettenreiche Thema Licht fängt so schon in der Ausbildung an.
FarbLichtRaum
Die erste Entwicklung war der «FarbLichtRaum». Hier können Studierende bei unterschiedlichen Farbtem-peraturen Farben mischen und testen. So lassen sich Farb- und Oberflächenwirkung auf die Lichtverhältnis-se des Orts abstimmen, wo sie später ein gesetzt werden.
Solche Versuchsreihen führen den Studierenden die Wirkungen des Lichts auf Farbton, Sättigung, Helligkeit und Struktur einer Oberfläche vor Augen.
Lichtmesscontainer
Im Gespräch mit den Maschinentechnikern auf dem Campus entstand die Idee, einen drehbaren Container für Tageslichtuntersuchungen zu entwickeln. Die um 360° drehbare Unterkonstruktion des Lichtmesscon-tainers ermöglicht eine flexible Ausrichtung auf den Sonnenstand. Den Ausbau plante ein Innenarchitektur-student – auch hier stand die Praxiserfahrung im Vor-dergrund. Für die Realisierung mussten Entscheidun-gen getroffen, Kosten ermittelt und Detaillösungen ausgearbeitet werden. Beim Innenausbau und der Ma-terialwahl stand die flexible Nutzung im Vordergrund.
Im Lichtmesscontainer wird seit Herbst 2013 Tageslicht untersucht. Beispielsweise wurden dort Lichtmessungen für das Projekt S.A.D.L.E.S.S. (System Analyse for DayLight, Energy and Shading Systems) durchgeführt, das vom Bundesamt für Energie (BFE) und vom Amt für Hochbauten der Stadt Zürich gefördert wurde. Dieses Projekt beschäftigte sich mit einer Be-trachtung von Beschattungssystemen mit dem Fokus auf Tageslicht. Die Ergebnisse werden für die Optimie-rung der SIA-Norm 380/4 Elektrische Energie im Hoch-bau / Beleuchtung verwendet. Für die Studierenden bedeutet es auch ein Sammeln von Erfahrungswerten: Wie ist der Ausblick bei unterschiedlichen Sonnen-schutzsystemen? Wie ist die Raumwirkung bei diffusem Stoff oder bei einem Sichtschutz mit Muster?
Erleben von Raum & Komfort
Am 18. Februar 2016 werden zwei Räume zum «Erleben von Raum & Komfort» an der Hochschule Luzern er-öffnet. Die zwei Prototypen sind auf Basis der bereits gemachten Erfahrungen und des Inputs der beteilig-ten Fachdisziplinen entstanden und bilden die neue Infrastruktur für Licht, Akustik, Raumgefühl und Automation.
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Im Lichtmesscontainer an der Hochschule Luzern können Versuchsreihen zu Tageslicht in Innenräumen vorgenommen werden.
Eine Besprechung im Raum «Erleben von Raum & Komfort».
In der Nähe des grössten Hörsaals des Departements Technik & Architektur befinden sich zwei nebeneinan-derliegende, identische und zur Südseite ausgerichtete Räume mit Abmessungen von je 4.1 × 6.5 m (27 m2). Sie dienen als Demonstrations- und Besprechungsraum. Die durch eine Trennwand teilbaren Räume können mit einer Metalldecke, die aus einer Stahlrahmenkonstruk-tion mit Perforierung besteht, in der Raumhöhe von 1.90 m bis 3.60 m variiert werden. Untersuchungen zur Umgebung und Atmosphäre werden mit einem «Evi-dence-based»-Ansatz durchgeführt und ermöglichen, dass Entscheide aufgrund der besten vorhandenen wis-senschaftlichen Information gefällt werden. Damit las-sen sich in diesen zwei Räumen feinste Unterschiede z. B. von Beleuchtungsstärke oder Schattenwurf vergleichen und erkennen. Über Tablets können die Studierenden die Raumautomation bedienen und Parameter wie Licht-szenen, Raumtemperatur, Verdunklung etc. steuern.
Die Deckenelemente sind durch eine vom Büh-nenbauer geplante versteckte Seilkonstruktion in der Höhe verstellbar. In einem der Räume ist die Decke dreigeteilt und somit auch eine Staffelung der Höhe möglich. Durch eine 3-Phasen-Stromschiene (230 V + DALI) zwischen den Deckenplatten und die magnetische Oberfläche der abgehängten Decke können unterschied-liche Leuchtensysteme sehr einfach und überall mon-tiert werden. Zudem sind in der Decke weitere Steckdo-sen und ein Wieland-Stecksystem installiert, die direkt mit der Gebäudeautomation angesteuert werden können.
Für die Klimaerfahrung sorgt eine regulierbare Heiz- und Kühldecke. Dazu sind auf der Oberseite der Deckenplatten Kupferrohrmäander aufgelegt, durch die geheiztes oder gekühltes Wasser fliessen kann. Diese sind an den Heiz- und Kühlwasserkreis des Hausnetzes angeschlossen. Wie es sich anfühlt, darunter zu sitzen, können die Studierenden selbst während einer Vorle-sung erfahren. «Diese Art der thermischen Aktivierung von Deckenflächen ist seit langem Standard, z. B. in Büroräumen (Kühldecken, Kühlsegel o. Ä.). Hervorzu-
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heben ist hier, dass während des Kühl- oder Heizbetriebs die Nähe der Decke zum Nutzer verändert werden kann. Dadurch ändert sich der Wärmestrahlungsaustausch zwischen dem Menschen und speziell dem Kopf und der Decke. Dieser Effekt gilt als sehr einflussreich bei der Empfindung des Raumklimas und kann hier unmittel-bar raumweise verglichen werden.» So Prof. Dr. Rüdiger Külpmann, hauptamtlicher Dozent für Gebäudetechnik.
Akustisch wirksame Stoffe unterteilen den Raum und überraschen mit ihrer Optik: Ein leichter weisser Stoff verfügt über die annähernd gleichen akus-tischen Eigenschaften wie ein schwerer schwarzer. Die Elektrotechniker haben ein Kamerasystem entwickelt, mit dem die Räume grob auflösend aufgezeichnet wer-den. Das Nutzerverhalten kann durch eine eigens ent-wickelte Sensorik erfasst werden. «Im Endausbau ist auch die Verteilung der im Raum befindlichen Personen und der Nutzeraktivität analysierbar. Aus den Daten lassen sich Aussagen zu Raumbedarf, Raumnutzung und Zusammenarbeit ableiten», sagt Björn Schrader. Ein Zeichen dafür, dass sich die Themenplattform Licht@hslu ständig weiterentwickelt. • Vanessa Thulliez, Dipl. Ing. Innenarchitektur und Licht-designerin SLG, [email protected]
Bauherrschaft Hochschule Luzern Technik & Architektur
Projektteam Silas Gerber, Anina Livia Bigler, Filomena Carboni
Dozenten Peter Parrag, Andreas Odermatt, Rüdiger Külpmann, Ronny Portmann, Björn Schrader
Gebäudeautomation Siemens Schweiz, Stein hausen
Licht Erco Lighting, Zürich; Trilux, Spreitenbach; Ribag, Safenwil
Heiz-Kühl-Decke Barcol-Air, Schwerzenbach
Vorhänge und Akustik Création Baumann, Langenthal
Möblierung Bigla, Biglen
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RUWA Drahtschweisswerk AG, Burghof 100, 3454 Sumis wald
Verkaufsingenieur für Bauingenieure und Bauunternehmer der Nordwest-schweiz und Bern
Ihr Heimspiel ist die BaubrancheDie RUWA ist eine erfolgreiche Schweizer KMU innerhalb der Spaeter Gruppe. Wir entwickeln, produzieren und vertreiben Systeme für die Bewehrung im Stahlbetonbau. Hohe Produktinnovation, starke Kundenorientierung und ein anregendes Arbeitsklima zählen zu unseren Merkmalen. Für die Region Nordwestschweiz und Bern suchen wir einen akquisitions und kommunikationsstarken Bauingenieur – angesprochen sind Damen und Herren.
Sie werden in einem Einführungsprogramm auf Ihre Aufgaben vorbereitet und in Kundengesprächen auf Ihre Tätigkeit vorbereitet. Direkt dem Leiter Technik unterstellt, betreuen Sie die Planungs und Ingenieurbüros sowie Bauunternehmungen in Ihrem Verkaufsgebiet. Sie knüpfen neue Kontakte, pflegen Beziehungen und können sich mit hoher Abschlusssicherheit gegenüber den Mitbewerbern durchsetzen. Die Beratung der Fachspezialisten in Bezug auf Produktanwendungen bereitet Ihnen Freude. Sie kennen die Branche und die Kunden, in welchem Sie Ihr Beziehungsnetz kontinuierlich ausbauen.
Als idealer Bewerber haben Sie einen technischen Beruf in der Bau oder Baunebenbranche ausgeübt und wissen, wie Sie als Berater mit viel Fingerspitzengefühl Ihre Ansprechpartner für sich gewinnen können. Erfolgreich kombinieren Sie Ihr Talent im langfristig orientierten Account Management mit akquisitorischen Fähigkeiten. An Ihrem Wohnort, vorzugsweise in der Nähe des Verkaufsgebiets, nutzen Sie die Vorteile einer Infrastruktur mit Homeoffice und pflegen gleichzeitig einen engen Kontakt zum Hauptsitz. Ihre Akquisitionsbegabung verhilft Ihnen zu einem hohen Zielerreichungsgrad. Bitte rufen Sie uns für eine unverbindliche Vorabklärung an oder senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen per EMail. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und freuen uns auf Ihre Bewerbung.
Kontaktadresse:RUWA Drahtschweisswerk AGFrau Cécile Kuster Tel. +41 34 432 35 20EMail cecile.kuster@ruwaag.ch
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KollegIn gesuchtDuplex Architekten AG
wurde 2007 von Anne Kaestle (*1975) und Dan Schürch (*1976) in Zürich gegründet und ist über kontinuierliche Wettbewerbserfolge auf ein etwa 30-köpfiges Team angewachsen. Duplex Architekten führt neben dem Stammsitz in der Schweiz Büros in Düsseldorf und Hamburg. Als noch junges Team bewegen wir uns in flachen Hierarchien und pflegen ein offenes, familiäres Arbeitsklima.
Wir suchen unser neues Gesicht nach aussen: Die Öffentlich-keitsarbeit mit Unterstützung der Büroorganisation ist für uns eine wichtige Schlüsselrolle, die wir mit einem Pensum von 50 bis 80%, verteilt auf 4 bis 5 Wochentage besetzen wollen.
Zu Ihren Aufgabengebieten gehören:– Anlaufstelle für Publikationsanfragen (Text-, Bild- und Planmaterial)– Führen der Website, in Abstimmung mit den Projektteams– Bespiele weiterer Online-Auftritte, Versand von Newslettern– Pflege der internen Projektdaten, Adressen und Datenablage digital– Begleitung externer Arbeiten, z.B. Übersetzungen, Fotografie, Programmieren
Website, Grafik CI– Eigenverantwortliche Organisation von Präqualifikationen für Wettbewerbe im
In- und Ausland in Abstimmung mit der Geschäftsleitung– HR: Unterstützung bei der Bewerberauswahl, Stelleninserate– Mithilfe bei der Organisation interner Anlässe wie Feste und Exkursionen– Unterstützung bei eigenen Publikationen, Buchprojekten, Ausstellungen: z.B.
Layout, Lektorat, Organisation Umsetzung– Fliessende Übergänge zu weiteren inhaltlichen Arbeiten sind denkbar
Wir erwarten:– Einen überdurchschnittlichen gestalterischen Anspruch– Ein hohes Mass an Selbstorganisation– Strukturierte Arbeitsweise, zupackende Art, gutes Priorisieren– Gute Umgangsformen und eine offene kommunikative Art– Ein Hintergrund aus den Bereichen Architektur, Grafik oder Design ist erwünscht,
Fremdsprachen sind von Vorteil
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis Ende Januar 2016 zu Händen Anne Kaestle, [email protected].
37ImpressumTEC21 3–4/2016
espazium – Der Verlag für BaukulturStaffelstrasse 12, 8045 ZürichTelefon 044 380 21 55, Fax 044 380 21 57Katharina Schober, VerlagsleitungE-Mail [email protected] Knöpfel, AssistenzE-Mail [email protected] Heller, Präsident
Erscheint wöchentlich, 40 Ausgaben pro JahrISSN-Nr. 1424-800X142. Jahrgang, verbreitete und verkaufte Auflage: 11 216 (WEMF-beglaubigt)
Adresse der RedaktionTEC21 – Schweizerische BauzeitungStaffelstrasse 12, Postfach, 8021 ZürichTelefon 044 288 90 60, Fax 044 288 90 70E-Mail [email protected] www.espazium.ch/tec21
RedaktionJudit Solt ( js), ChefredaktorinNathalie Cajacob (nc), RedaktorinTina Cieslik (tc), Architektur/InnenarchitekturDaniela Dietsche (dd), Bauingenieurwesen/VerkehrNina Egger (ne), GebäudetechnikThomas Ekwall (te), BauingenieurwesenDanielle Fischer (df), ArchitekturDr. Susanne Frank (sf), ArchitekturRudolf Heim (rh), BauingenieurwesenPaul Knüsel (pk), Umwelt/Energie, stv. ChefredaktorDenise Neukom, RedaktionssekretärinFranziska Quandt (fq), ArchitekturChristof Rostert (cr), AbschlussredaktorMarko Sauer (ms), Architektur/WettbewerbeAntonio Sedda (as), Wettbewerbstabelle Anna-Lena Walther (alw), Layout (Stämpfli AG)
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EinzelbestellungenStämpfli AG, Bern, Telefon 031 300 62 [email protected], Fr. 12.– | Euro 8.– (ohne Porto)
DruckStämpfli AG, Bern
InserateZürichsee Werbe AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa Telefon 044 928 56 11, Fax 044 928 56 00E-Mail [email protected], www.zs-werbeag.ch
Grafisches Konzept Raffinerie AG für Gestaltung, Zürich
BeiratAnna Ciari, Zürich, BauingenieurwesenHeinrich Figi, Chur, BauingenieurwesenMarkus Friedli, Frauenfeld, ArchitekturMarkus Hubbuch, Zürich, EnergieDr. Roland Hürlimann, Zürich, BaurechtDaniel Meyer, Zürich, BauingenieurwesenDr. Ákos Moravánszky, Zürich, ArchitekturtheorieDaniel Niggli, Zürich, Architektur André Olschewski, St. Gallen, Umwelt/RaumplanungTivadar Puskas, Basel, BauingenieurwesenReto Schlatter, Luzern, journalistische QualitätDr. Martin Tschanz, Winterthur, ArchitekturAriane Widmer Pham, Lausanne, Architektur/Stadtplanung
HLK-BeratungRüdiger Külpmann, Horw, Gebäudetechnik
TrägervereineSchweizerischer Ingenieur- und Architektenverein, SIA – www.sia.ch
TEC21 ist das offizielle Publikationsorgan des SIA.
Die Fachbeiträge sind Publikationen und Positionen der Autoren und der Redaktion. Die Mitteilungen des SIA befinden sich jeweils in der Rubrik «SIA».
Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieur-Unternehmungen, usic – www.usic.ch
ETH-Alumni, Netzwerk der Absolventinnen und Absolventen der ETH Zürich – www.alumni.ethz.ch
Bund Schweizer Architekten, BSA – www.bsa-fas.ch
Fondation ACUBE – www.epflalumni.ch/fr/prets-dhonneur
Nachdruck von Bild und Text, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und mit genauer Quellenangabe. Für unverlangt eingesandte Beiträge haftet die Redaktion nicht.
38 Unvorhergesehenes TEC21 3–4/2016
Das Auge der Sicherheit Text: Danielle Fischer
ls ich kürzlich in Marseille war, sind mir die vielen Ka-meras aufgefallen, mit denen
der öffentliche Raum dort observiert wird. Sie sollen Falschparkern und Rasern das Hand werk legen und so den Verkehr flüssiger machen. In vielen Städten hat sich die Anzahl der Kameras in den letzten drei Jahren verdoppelt. Befürworter mei- nen, jede sei das Auge eines Polizei-beamten. Die meisten Kameras sind staatlich, und das Überwachungs-personal ist amtlich beglaubigt. Doch wie anderswo mehren sich auch in Marseille die kritischen Stimmen, es regt sich Widerstand gegen diese Art von Überwachungsstaat: Auf einer Website werden sämtliche
Kameras lokalisiert und mit Besitzer aufgeführt sowie Meldungen zur «vidéo-verba lisation» veröffentlicht. So wird kritisiert, dass der Staat die Hausarreste, die er nach den An-schlä gen vom 13. November über «verdächtige Individuen» verhängt hat, mittels der Kameras überwacht. Abends unterhalte ich mich darüber mit dem libanesischen Ladenbesit-zer vis-à-vis meiner Wohnung. Er meint: «Die Kameras sind effektiv, vor allem der Verkehr ist ruhiger geworden. Aber am liebsten verlasse ich mich immer noch auf meine Augen – wenn hier ein Unbekannter länger herumsteht, dann spreche ich ihn an.» Eigentlich naheliegend und sicher günstiger, denke ich. •
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39StelleninserateTEC21 3–4/2016
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