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Herzinsuffizienz Einfach informieren Der Ratgeber

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Einfach erklärtHerzinsuffi zienz

UrsachenKoronare HerzkrankheitBluthochdruckHerzfehlerHerzmuskelentzündungHerzrhythmusstörungen Übermäßiger Alkohol­/Tabakkonsum usw.

SymptomeLinksherzinsuffi zienz:

LuftnotNächtliches HustenVorzeitige ErmüdungBläuliche Haut usw.

Rechtsherzinsuffi zienz:Eingelagertes WasserNächtlicher HarndrangVergrößerung der Leber usw.

Wer hilft?Der Arzt. Wichtig ist es, eine Herzschwäche so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln.

Nicht medikamentöse Therapien

Gewichtskontrolle Ausgewogene Ernährung Angemessene Bewegung und Sport Hochlagerung des Oberkörpers im Schlaf Einsatz medizinischer Geräte Verzicht auf Rausch­ und Genussmittel Weniger Stress

Medikamentöse TherapienAm häufi gsten werden eingesetzt:

Betablocker ACE­Hemmer Angiotensinrezeptorblocker Aldosteron­Antagonisten

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Inhaltsverzeichnis

Wichtiger Hinweis für Leser

Die inhaltlichen und wissenschaftlichen Informationen in diesem Ratgeber spiegeln den aktuellen Stand zur Zeit der Bearbeitung (siehe Rückseite) wider. Sie sollen einen ersten Eindruck über das Themen­gebiet geben. Sie ersetzen jedoch keine ärztliche Beratung. Bitte lesen Sie immer die Packungsbeilage Ihrer Medikamente aufmerksam durch. Eine Gewährleistung oder Haftung für Inhalte oder Informationen aus diesem Ratgeber kann von der 1 A Pharma GmbH aus den genannten Gründen nicht übernommen werden.

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04 Vorwort

05 Was ist Herzinsuffizienz?

09 Wo liegen die Ursachen für Herzinsuffizienz?

11 Was sind Symptome einer Herzinsuffizienz?

14 Wie wird Herzinsuffizienz diagnostiziert?

16 Wie kann Herzinsuffizienz behandelt werden?

25 Wo erhalte ich Hilfe?

27 Weitere Services

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Liebe Leserin, lieber Leser,

das Herz ist der „Motor“ des Blutkreislaufs. Bei einer Herzinsuffizienz gerät er ins Stocken. Ein geschwächtes Herz kann nicht mehr in jeder Situation ausreichend Blut durch die Blutgefäße pumpen. Das führt zu Luftnot und Wassereinlagerungen im Körper. Die persönliche Leistungsfähigkeit nimmt ab.

Doch das Fortschreiten der Erkrankung lässt sich bremsen. Somit bleibt Ihre Leistungsfähigkeit erhalten. Dafür steht eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Dieser Ratgeber möchte Sie frühzeitig aufklären. Er empfiehlt, was Sie selbst gegen Ihre Herzinsuffizienz unternehmen können oder worüber Sie unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen sollten.

Wir wünschen Ihnen gute Besserung.

Herzliche GrüßeIhr 1 A Pharma Team

Was ist Herzinsuffizienz?

Das Herz ist der „Motor“ unseres Blutkreislaufs. Es besteht aus einer rechten und einer linken Herzhälfte. Als so genannter „Hohlmuskel“ kann sich das Herz wie alle Muskeln abwechselnd an­ und entspannen. Dadurch pumpt es Blut durch die Blutgefäße. Die Organe erhalten Sauerstoff und Nährstoffe.

Ein gesundes Herz kann seine Leistung anpassen. Das betrifft beispielsweise die Pumpgeschwindigkeit. Unter Belastung steigert es seine Leistung um ein Vielfaches. Die Herzfrequenz, also die Pulsschlagfolge, erhöht sich. Das Herz pumpt schneller.

Eine Herzinsuffizienz ist eine Funktionsstörung des Herzens. Das Herz erbringt nicht mehr in jeder Situation eine ausreichende Pumpleistung. Organe werden weniger durchblutet und mit weniger Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die körperliche Leistungsfähig­keit nimmt ab. Außerdem kann das Blut, das von den Organen zurück zum Herzen fließt, nicht mehr schnell genug weitergepumpt werden. Die Folge: Rückstau in den Blutkreislauf.

Was ist Herzinsuffizienz?

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Welche Ausprägungen einer Herzinsuffizienz gibt es?Es gibt verschiedene Ausprägungen einer Herz ­ in suffizienz:

Kompensierte und dekompensierte Herzinsuffizienz Linksherzinsuffizienz und Rechtsherzinsuffizienz Akute und chronische Herzinsuffizienz Systolische und diastolische Herzinsuffizienz

Kompensierte und dekompensierte HerzinsuffizienzDie kompensierte Herzinsuffizienz führt nur unter Belastung zu Beschwerden. Die dekompensierte Herzinsuffizienz verursacht sie auch bei Ruhe.

Linksherzinsuffizienz und RechtsherzinsuffizienzEine Linksherzinsuffizienz schränkt die Pumpleistung der linken Herzhälfte ein. Das Blut kann nicht mehr in den Körperkreislauf gepumpt werden. Es staut sich in den Lungenkreislauf zurück. Das verursacht Luftnot. Eine Rechtsherzinsuffizienz betrifft die rechte Herz­hälfte. Das Blut staut sich in den Körperkreislauf zurück. Folge: Wassereinlagerungen (Ödeme) in Armen und Beinen.

Bei einer Globalinsuffizienz sind beide Herzhälften betroffen.

Gesundes Herz

Linke Herzkammer

Beschädigte und erweiterte linke Herzkammer

Herzinsuffizienz

Die Pumpleistung des Herzens ist bei einer Herzinsuffizienz stark beeinträchtigt (hier: linksseitig).

Das Herz pumpt zu wenig Blut

Was ist Herzinsuffizienz?

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Akute und chronische HerzinsuffizienzDie akute Form entwickelt sich innerhalb von Minuten / Stunden. Eine chronische Herzinsuffizienz entsteht im Lauf von Monaten / Jahren.

Systolische und diastolische HerzinsuffizienzBei der „systolischen Herzinsuffizienz“ ist der Herz­muskel nicht mehr in der Lage, kräftig zu pumpen. Entspannt der Herzmuskel sich nicht mehr richtig, füllt sich das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut. Man spricht von „diastolischer Herzinsuffizienz“.

Wo liegen die Ursachen für Herzinsuffizienz?

Verschiedene Herzerkrankungen können eine Herz­insuffizienz auslösen. Eine akute Herzinsuffizienz etwa entsteht, wenn größere Bereiche des Herzmuskel­gewebes ausfallen. Folgende Ursachen sind möglich:

Herzinfarkt Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) Herzfehler Verschluss der Lungenarterie (Lungenembolie)

Eine chronische Herzinsuffizienz kann auf folgenden Erkrankungen beruhen:

Koronare Herzkrankheit Bluthochdruck (Hypertonie) Herzrhythmusstörungen Stoffwechselstörungen Erkrankungen des Herzmuskels

Wo liegen die Ursachen für Herzinsuffizienz?

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Lippen werden blau

Halsvenen sind gestaut

Leber vergrößert sich

Ödeme an Armen und Beinen

Folgen eines Blutrückstaus vor dem rechten Herzen:

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Weitere Risikofaktoren, die generell die Entstehung einer Herzinsuffizienz begünstigen, sind:

Bluthochdruck Diabetes mellitus Übergewicht Übermäßiger Alkohol­ und Tabakkonsum

Was sind Symptome einer Herzinsuffizienz?

Das Hauptsymptom einer Herzinsuffizienz ist Luftnot. Wie die Beschwerden zu beurteilen sind, orientiert sich an einer internationalen Einstufung. Dieses Schema der New York Heart Association (NYHA) kennt vier Stadien der Herzinsuffizienz.

NYHA I: Die Herzschwäche ist etwa durch Ultraschall diagnostiziert. Die körperliche Leistungsfähigkeit bei normaler Belastung im Alltag ist jedoch nicht eingeschränkt, obwohl das Herz bereits ge­schwächt ist.

NYHA II: Luftnot verringert bei starken Anstrengungen, zum Beispiel dauerhaftem Treppen­steigen, die Leistungsfähigkeit.

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Alkohol­ und Tabakkonsum

Übergewicht

* Wert dient als Beispiel.

Was sind Symptome einer Herzinsuffizienz?

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Bluthochdruck Diabetes mellitus*

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NYHA III: Luftnot tritt bereits bei leichter körperlicher Anstrengung auf – etwa bei längerem Gehen in der Ebene.

NYHA IV: Schon im Ruhezustand ist die körperliche Belastbarkeit eingeschränkt.

Luftnot tritt vor allem bei Linksherzinsuffizienz auf. Zu den weiteren Symptomen zählen:

Lungenstauung / Lungenödem Beschleunigte Atemfrequenz Nächtliches Husten Unruhe Vorzeitige Ermüdung Bläuliche Haut

Bei Rechtsherzinsuffizienz lagert sich in der Regel Wasser im Bereich der Knöchel und Schienbeine ein (Ödeme). Hinzu kommt nächtlicher Harndrang. Der Körper scheidet dann das eingelagerte Wasser durch das Hochlagern der Beine aus. Die Symptome einer Links­ und Rechtsherzinsuffizienz treten jedoch selten einzeln auf. Häufig sind beide Herzhälften von der Leistungsschwäche betroffen.

Auch folgende Symptome deuten möglicherweise auf eine Herzinsuffizienz hin:

Halsvenenstauung Appetitlosigkeit Schwächegefühl Herzrasen Kältegefühl Vergrößerung der Leber

Was sind Symptome einer Herzinsuffizienz?

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Eine Herzschwäche sollte so früh wie möglich erkannt werden. Ob bei Ihnen eine Herzinsuffizienz vorliegt, kann nur ein Arzt feststellen. Dafür stellt er Ihnen zunächst einige Fragen zu Ihrer Krank­heits­ und Familiengeschichte sowie zu

Ihren Lebensgewohnheiten. Im Anschluss führt er einige Basisuntersuchungen durch. Dazu zählen:

Abhören von Brust und Herz Messung von Puls und Blutdruck Untersuchung der Beine auf Wasseransammlungen

Bei Verdacht auf Herzinsuffizienz prüft Ihr Arzt Ihren Herzrhythmus mittels Elektrokardiogramm (EKG) – entweder im Ruhezustand oder als Belastungs­ EKG. Hierbei zeigt sich, wie Ihr Herz unter

körperlicher Beanspruchung arbeitet, zum Beispiel auf dem Ergometer. Auch ein „Langzeit­EKG“, in der Regel über 24 Stunden, kann gegebenenfalls notwendig sein.

Wie wird Herzinsuffizienz diagnostiziert?

Eine Röntgenaufnahme des Ober­körpers verrät Form und Größe Ihres Herzens. Sie erkennt auch Flüssig­keitseinlagerungen in der Lunge. Mit ­ hilfe einer Ultraschalluntersuchung lässt sich die Größe des Herzmuskels unter suchen. Ihr Arzt kann außerdem feststellen, ob er geschädigt ist.

Weitere mögliche Untersuchungsmethoden: Blut­ / Laborwerte Sauerstoffsättigung im Blut Lungenfunktionstest

Wie wird Herzinsuffizienz diagnostiziert?

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Wie kann Herzinsuffizienz behandelt werden?

Die Behandlung einer Herzinsuffizienz hat zwei Ziele: Sie soll das Fortschreiten der Erkrankung bremsen und Ihre Leistungsfähigkeit erhalten. Dazu können Sie selbst als Patient entscheidend mit Ihrem Lebenswandel beitragen. Außerdem können Medikamente helfen, die Schädigung des Herzmuskels aufzuhalten und ihn zu kräftigen.

Nicht medikamentöse TherapienSie selbst können den Verlauf Ihrer Herzschwäche beeinflussen. Stellen Sie Ihren Lebensstil um und entlasten Sie Ihr Herz. Dadurch verringern Sie eventuell auftretende Beschwerden.

GewichtskontrolleKontrollieren Sie täglich Ihr Gewicht, am besten nach dem ersten Toilettengang, jedoch vor dem Frühstück und der Medikamenteneinnahme. Stellen Sie sich unbekleidet jeden Tag auf dieselbe Waage. Ihr Gewicht tragen Sie in eine Gewichtstabelle ein. Diese bringen Sie zu jedem Arztbesuch mit. Nehmen Sie in kurzer Zeit stark an Gewicht zu, teilen Sie dies umgehend Ihrem Arzt mit. Plötzliches Zunehmen kann ein Hinweis dafür

sein, dass sich bei Ihnen Wasser eingelagert hat – ein bei Herzinsuffizienz typisches Symptom.

Reduzieren Sie außerdem bestehendes Übergewicht. Es belastet das Herz zusätzlich. Nach dem Abnehmen sollten Sie das erreichte Gewicht dauerhaft halten.

Ausgewogene ErnährungSie müssen nicht generell auf Ihre Lieblingsspeisen verzichten. Wichtig ist vor allem, sich ausgewogen zu ernähren. Essen Sie viel Obst, Gemüse und Salat. Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Vitamine und Ballast­stoffe. Achten Sie auf eine möglichst fettarme und cholesterinbewusste Ernährung. Bevorzugen Sie pflanzliche Fette.

Kochsalz fördert die Einlagerung von Wasser im Körper. Versuchen Sie daher, sich kochsalzarm zu ernähren. Verzichten Sie aufs „Nachsalzen“ und meiden Sie Nahrungsmittel mit hohem Kochsalzgehalt, zum Beispiel Speck, Schinken oder Käse. Auch Fertig­gerichte, Senf und Ketchup oder Laugengebäck sowie Chips enthalten viel Salz.

Um Wassereinlagerungen zu verhindern, trinken Sie bis zu zwei Liter pro Tag. Ihr Arzt wird Sie hierzu, abhängig vom Schweregrad der Herzinsuffizienz, beraten.

Wie kann Herzinsuffizienz behandelt werden?

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Verzicht auf Rausch- und GenussmittelZigaretten belasten das Herz und die Gefäße. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, wie Sie mit dem Rauchen aufhören können. Außerdem sollten Sie weniger oder gar keinen Alkohol trinken – vor allem, wenn die Alkoholkrankheit Ihre Herzinsuffizienz ausgelöst hat.

Angemessene Bewegung und Sport Bewegung ist bei stabiler chronischer Herzinsuffizienz im NYHA­Stadium I bis III empfehlenswert. Gehen Sie zum Beispiel spazieren, ins Schwimmbad oder fahren Sie Rad. Ihr Arzt wird Ihnen helfen, das richtige Training für Sie zu finden.

Hochlagerung des Oberkörpers im SchlafLagern Sie Ihren Oberkörper beim Schlafen etwas höher. Dadurch entlasten Sie Ihr Herz in der Nacht. Stellen Sie etwa das Kopfteil Ihres Bettes etwas höher oder nutzen Sie mehrere Kissen.

Weniger StressSorgen Sie für ausreichend Erholung, Freizeit und Schlaf. Belastende Umstände, zum Beispiel Stress im Beruf, sollten Sie möglichst reduzieren.

Einsatz medizinischer GeräteBei zu langsamem Herzschlag oder starken Herz rhythmus­störungen kann der Einsatz medizintech nischer Geräte helfen. Dazu zählen:

Herzschrittmacher Implantierter Defibrillator

Weniger Stress

Ausgewogene Ernährung

Bis zu zwei Liter am Tag

Bewegung und Sport

Gewichts­kontrolle

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Kein Alkohol, keine Zigaretten

Kochsalzarme Ernährung

Medizinische Geräte

Oberkörper hoch lagern

Wie kann Herzinsuffizienz behandelt werden?

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Medikamentöse TherapienFür eine medikamentöse Therapie sind heute zahl­reiche Wirkstoffklassen erhältlich. Diese lassen sich gemäß der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in zwei Gruppen einteilen.

Bei Herzinsuffizienz empfohlen: Betablocker ACE­Hemmer Angiotensinrezeptorblocker Aldosteron­Antagonisten

Betablocker Betablocker blockieren bestimmte Bindungsstellen im Nervensystem, die so genannten „Beta­Rezeptoren“. Folge: Die Anzahl der Herzschläge pro Zeitspanne nimmt ab, der Herzschlag normalisiert sich. Die Belas­tung für das Herz sinkt. Denn es muss weniger Blut mit geringerem Kraft auf wand durch die Arterien pumpen. So sinkt der Blutdruck.

ACE-HemmerDer Körper produziert in den Nieren das Hormon Angiotensin II. Dieses wirkt blutdrucksteigernd. Dauerhaft hoher Blutdruck kann Herzinsuffizienz

bedingen. Durch die Einnahme von ACE­Hemmern bildet der Körper in den meisten Fällen weniger Angiotensin II. Folge: Der Blutdruck sinkt, das Herz wird entlastet.

AngiotensinrezeptorblockerSie werden auch als „AT1­Rezeptor­Antagonisten“, „Angiotensin­II­Rezeptorantagonisten“ oder „Sartane“ bezeichnet. Angiotensinrezeptorblocker arbeiten ähnlich wie ACE­Hemmer. Sie unterdrücken die Wirkung von Angiotensin II und senken so den Blutdruck.

Aldosteron-AntagonistenSie senken den Bluthochdruck und reduzieren Flüssig­keitsansammlungen. Auf diese Weise entlasten und schützen sie das Herz.

Für spezielle Fälle empfohlen: Diuretika Angiotensin­Rezeptor­Neprilysin­Inhibitoren Antiarrhythmika Gefäßerweiternde Mittel Digitalisglykoside Phytopharmaka

Wie kann Herzinsuffizienz behandelt werden?

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DiuretikaPatienten mit Wassereinlagerungen werden vor allem mit Diuretika behandelt. Diese fördern die Salz­ und Wasserausscheidung über die Niere. So reduzieren sie die Flüssigkeitsmenge im Blutkreislauf. Der Druck in den Blutgefäßen sinkt, das Herz wird entlastet.

Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-InhibitorenDiese Medikamente entlasten das Herz, indem sie zwei Wirkstoffe miteinander kombinieren. Der erste hemmt die Wirkung des blutdrucksteigernden Angio­tensin II. Der zweite bremst den Abbau körpereigener Hormone, die unsere Blutgefäße erweitern. Wichtig: Die Wirkstoffkombination darf nicht zusammen mit ACE­Hemmern eingenommen werden. Zudem ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle der Behandlung notwendig.

AntiarrhythmikaAntiarrhythmika beeinflussen die Entstehung und Weiterleitung von elektrischen Impulsen im Herzen. So können sie den Herzrhythmus normalisieren.

Gefäßerweiternde MittelSie werden auch als „Vasodilatatoren“ bezeichnet. Durch ihre Einnahme erweitern sich unsere Venen und Arterien. So entlasten sie das Herz.

DigitalisglykosideDigitalisglykoside steigern die Kraft des Herzmuskels und verringern die Herzfrequenz. Die Einnahme ist unbedingt ärztlich zu überwachen.

PhytopharmakaPhytopharmaka (aus dem Griechischen: phytón = Pflanze) enthalten pflanzlich wirksame Bestandteile. Phytopharmaka wie Weißdorn sollen die Herzkranzge­fäße erweitern. Das Herz wird so besser mit Sauerstoff versorgt und in seiner Funktion gestärkt. Auch Phyto­pharmaka sollten Patienten nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker einnehmen.

Wie kann Herzinsuffizienz behandelt werden?

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Ihr Arzt entscheidet in Abstimmung mit Ihnen, welches Arzneimittel für Sie geeignet ist. Die Auswahl richtet sich auch danach, welche Ursachen Ihre Herzinsuffi­zienz hat. Denn die Behandlung der Grunderkrankung kann die Schädigung des Herzens aufhalten. Regel­mäßige Untersuchungen zeigen, ob die Therapie wirkt. Ist das nicht der Fall, besprechen Sie mit Ihrem Arzt eine Alternative. Das kann eine Dosisanpassung oder ein Wechsel des Medikaments sein. Manchmal hilft auch eine Kombination mehrerer Medikamente.

Nehmen Sie Ihre Medikamente genau nach den Anwei­sungen Ihres Arztes ein. Bitte befolgen Sie diese auch, wenn Sie zeitweise keine Beschwerden haben.

Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e. V. (DGPR)Friedrich­Ebert­Ring 38 • 56068 KoblenzTel.: 0261 [email protected] • www.dgpr.de

Die DGPR ist der Dachverband für alle Bereiche der ambulanten und stationären Betreuung von Herz­Kreislauf­Kranken und von Risikopatienten. Sie richtet sich vorwiegend an Mediziner. Sie hält auch Fachinformationen bereit, die für Patienten interessant sein könnten.

Deutsche Herzstiftung e. V.Bockenheimer Landstr. 94–96 • 60323 Frankfurt am MainTel.: 069 955128­[email protected] • www.herzstiftung.de

Die Deutsche Herzstiftung möchte langfristig die Zahl der Herz­Kreislauf­Erkrankungen in Deutschland deutlich reduzieren und die Lebensqualität von Herzpatienten verbessern. Die Patientenorganisation bietet zahlreiche Informationsdienste an.

Wo erhalte ich Hilfe?

! WichtigGrundsätzlich sind Reisen für Betroffene einer Herzinsuffizienz möglich. Aber: Vermeiden Sie Reisen in große Höhe sowie in Gebiete mit heißem oder feuchtem Klima. Bevorzugen Sie kurze Flugreisen. Lange Anreisen können Venen­thrombosen, Wassereinlagerungen und Flüssig­keitsmangel fördern. Holen Sie sich rechtzeitig Rat bei Ihrem Arzt.

Wo erhalte ich Hilfe?

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Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI)Am Schwarzenberg 15 • Haus A15 • 97078 WürzburgTel.: 0931 201­46301experte@herzschwaeche­info.de www.herzschwaeche­info.de

Das DZHI ist eine interdisziplinäre Einrichtung der Universität und des Universitätsklinikums Würzburg. Sie wird vom Bundesforschungsministerium gefördert. Seit seiner Gründung im Jahr 2010 arbeitet das DZHI an einem genaueren Verständnis und einer verbesser­ten Behandlung der Herzschwäche.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)Godesberger Allee 18 • 53175 BonnTel.: 0228 3776­[email protected] • www.dge.de

Die DGE kümmert sich um Ernährungsaufklärung und Qualitätssicherung in der Ernährungsberatung und ­erziehung. Sie hält zahlreiche Informationen bereit und organisiert Veranstaltungen rund um gesunde Ernährung.

Weitere Services

Von 1 A Pharma ist die Gewichtstabelle kostenlos erhältlich (solange der Vorrat reicht). Bestellen Sie sie per Fax unter 089 6138825­25 oder im Internet unter www.1apharma.de/service

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1 A Pharma GmbHKeltenring 1 + 382041 Oberhaching

Tel.: 089 6138825­0Fax: 089 6138825­25www.1apharma.de Stand: Juli 2017

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