HOCHFREQUENZ VLF/LW/MW- Empfänger ......HOCHFREQUENZ 28 Elektor 2/2001 VLF/LW/MW-Empfänger Von DC...

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HOCH FREQUENZ 28 Elektor 2/2001 VLF/LW/MW- Empfänger Von DC bis 1,8 MHz Entwurf: G. Baars Jeder Empfänger ist anders. Die hier beschriebene Version ist sicher kein Durchschnittsempfänger, wie man schon am Empfangsbereich sehen kann. Es handelt sich um einen VLF/LW/MW-Empfänger, der damit vor allem im unteren Bereich mehr Möglichkeiten bietet als jeder andere bisher in Elektor veröffentlichte Empfänger.

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  • HOCHFREQUENZ

    28 Elektor 2/2001

    VLF/LW/MW-EmpfängerVon DC bis 1,8 MHz

    Entwurf: G. Baars

    Jeder Empfänger ist anders. Die hier beschriebene Version ist sicher keinDurchschnittsempfänger, wie man schon am Empfangsbereich sehenkann. Es handelt sich um einen VLF/LW/MW-Empfänger, der damit vorallem im unteren Bereich mehr Möglichkeiten bietet als jeder anderebisher in Elektor veröffentlichte Empfänger.

  • Der Empfangsbereich von 0 Hz bis1,8 MHz ist durchgehend, währendman sonst bei LW erst ab 150 kHzempfangen kann. Auch der Bereichzwischen LW und MW (433 kHz bis560 kHz) steht bei normalenLW/MW-Empfängern nicht zur Ver-fügung, und außerdem muss mandie beiden Bereich auch nochumschalten.

    Die Erweiterung im oberen Bereichzwischen 1600 und etwa 1800 kHzist speziell für Küstenbewohner undKüstenurlauber von Interesse, diesich in diesem “Fischereiband”Küstenstationen mit Berichten fürdie Seefahrt anhören können. Am unteren Ende des Empfangsbe-reichs ist das so genannte VLF-Band(VLF = very low frequency), das von9,0 kHz bis 148,5 kHz reicht. Die sehrniedrigen en werden militärisch fürdie Kommunikation mit getauchtenUnterseebooten genutzt. In diesemBereich gibt es auch ein Sendernetzfür die Langstreckennavigation. Esgibt einige Amateure, die sich mitdiesen untersten en beschäftigen.Für die Mehrzahl interessanter sindaber die verschiedenen auf etwashöheren en operierenden Radiofax-Stationen, die Pressefotos und Wet-terkarten bzw. Wetterbilder vonSatelliten verbreiten. Nicht zu ver-gessen sind auch die Zeitkodesen-der wie der bekannte DCF77 (auf77,5 kHz). Tabelle 1 gibt eine kleineÜbersicht über verschiedene im VLF-Band angesiedelte Stationen.

    DoppelsuperWer aufgrund des Bereichs einenDC-Empfänger (direct conversion)erwartet hat, wird jetzt überraschtsein: Aus Gründen der Empfindlich-keit und Trennschärfe wurde dochdas für höherwertige AM-Empfängerübliche Doppelsuper-Konzeptgewählt. Wer seine Kenntnisse überdas Prinzip auffrischen möchte, fin-det in dem Textkasten eine Basisin-formation zu diesem Konzept. AlsAntenne wurde eine erstaunlichkurze Stabantenne gewählt, die nur10 cm lang zu sein braucht!

    Die Abstimmung de Empfängerserfolgt mit Poti und Kapazitätsdi-ode, weil es nicht mehr so einfachist, noch einen ordentlichen Dreh-kondensator mit passenden Abmes-

    HOCHFREQUENZ

    292/2001 Elektor

    SuperheterodynempfängerDie ersten Empfänger bestanden aus wenig mehr als einem abgestimmten LC-Kreis mitAntennenankopplung und einem Gleichrichter (Detektor). Mit der zunehmenden Zahl derSender ergab sich bald die Forderung nach mehr Trennschärfe. Dafür wurde dann ein zwei-ter abgestimmter Kreis hinzugefügt, und so ergab sich der „Zweikreiser“ (Bild A), der einigeZeit recht populär war. Aber auch der Zweikreiser konnte auf Dauer den Wunsch nach nochselektiverem Empfang nicht erfüllen. Nun konnte man das Konzept noch auf drei, vier oderfünf Kreise erweitern, aber da alle abgestimmt werden mussten, stieg der Aufwand für einenGleichlauf (synchrone Abstimmung) der Kreise und der Abgleich wurde zum Problem.Die Erfindung des Superheterodynempfängers (Bild B) – kurz Superhet oder auch nur

    „Super“ genannt, sorgte schon in den 30er-Jahren,gerade mal 10 Jahre nach dem Beginn von Rundfunk-sendungen, für ein richtungsweisendes Konzept, dasuns bis heute erhalten blieb. Der Trick bestand darin,das Eingangssignal durch Mischen mit einem Oszilla-torsignal in der Frequenz umzusetzen, wobei mitOszillator- und Eingangskreis nur zwei Kreise syn-chron abgestimmt werden mussten. Das ließ sichgenauso wie beim Zweikreiser mit einem Doppel-drehkondensator (zwei Drehkondensatoren aufeiner gemeinsamen Achse) ganz gut bewerkstelligen.

    Der Vorteil dabei ist, dass durch die synchrone Veränderung der Oszillatorfrequenz derAbstand zwischen Senderfrequenz und Oszillatorfrequenz konstant bleibt – und damit auchdie Frequenz des Mischprodukts am Ausgang des Mischers. Im Beispiel von Bild A ändert sichdie Eingangsfrequenz (Frequenz des empfangenen Senders) von 500...1600 kHz, gleichzeitigändert sich auch die Oszillatorfrequenz von 955 auf 2055 kHz. Daher beträgt die Differenz-frequenz (die „Zwischenfrequenz“) unabhängig von der eingestellten Senderfrequenz nachMischung von Sender- und Oszillatorsignal am Ausgang des Mischers immer 455 kHz. DieVorteile sind erheblich: Da sich die Frequenz des Signals am Ausgang des Mischers nichtmehr ändert, kann man zur Erhöhung der Trennschärfe hinter dem Mischer ohne Probleme

    viele Kreise hintereinan-der schalten, weil mansie ja nicht mehr mitabstimmen muss. Siewerden nur noch ein-malig vor der erstenInbetriebnahme desEmpfängers (im Werk)auf 455 kHz abgegli-chen. Heutzutage sindhöherwertige AM-Emp-fänger häufig ‘Doppel-super“, wobei auf den

    ersten Mischer nach Filterung des Signals auf einer ersten Zwischenfrequenz noch ein zwei-ter Mischer folgt, der an seinem Ausgang eine zweite Zwischenfrequenz erzeugt. Der zweiteMischer-Oszillator ist dann auch fest abgestimmt. Größter Vorteil des Doppelsupers ist einenoch höhere Selektivität.

    A

    000176 - 13

    AAMIX

    OSC.

    455 kHz

    500 ...1600 kHz

    955...1055 kHz

    000176 - 14

    Tabelle 1 9,0...148,5 kHz Verschiedene StationenFreq.(kHz) Kennung Anmerkung

    18,3 UNID Fernschreiber53,6 RTO Moscow Meteo60,0 MSF Rugby Zeitzeichen75,0 HBG Nyon Zeitzeichen77,5 DCF77 Mainflingen Zeitzeichen82,8 MKL RAF Edinburgh111,3 SOA211 Warsaw Meteo117,4 DCF37 Offenbach Meteo129,1 DCF49 BMPT Bonn139,0 TBA TN Ankara147,3 DDH47 Hamburg Meteo

    A

    B

  • sungen zu bekommen. Die Filtersektion istmit handelsüblichen Keramikfiltern undebenso standardmäßigen E12-Festindukti-vitäten bestückt. Man braucht also in die-sem Bereich keinen Abgleich und brauchtauch keine Spule zu wickeln. Damit ist derNachbau für die im HF-Bereich noch uner-fahrenen Interessenten doch ein ganzesStück einfacher.Die Schaltung selbst ist ziemlich “integriert”,sie besteht nämlich im Wesentlichen aus nurdrei ICs. Der Empfängerabgleich beschränktsich auf einen einzigen Trimmkondensator.Dieser Empfänger lässt sich daher von jedemnachbauen, der die Kunst des Platinenbe-stückens und Lötens beherrscht.

    BlockschaltbildIn Bild 1 ist zu sehen, wie der Emp-fänger prinzipiell aufgebaut ist. Dasempfangene Signal mit einer Fre-quenz zwischen 0...1,8 MHz gelangtzuerst zu einer Verstärkerstufe, wirddann gefiltert und dem Mixer zuge-führt. Dort wird es mit dem Signaleines abgestimmten Oszillatorsgemischt, dessen Frequenz um10,7 MHz über dem Empfangssignalliegt. Mit diesem Oszillator wirdsomit der Empfänger abgestimmt, daseine Frequenz bestimmt, welcheEingangsfrequenz nach dem Mischereine Ausgangsfrequenz von 10,7

    MHz ergibt. Nur diese (feste) Fre-quenz von 10,7 MHz wird nämlichvom nachfolgenden ersten Zwi-schenfrequenzfilter (1. ZF) durchge-lassen. Nach diese Filterung folgt einzweiter Mischer, diesmal aber miteinem fest abgestimmten Oszillator,der ein Signal mit einer Frequenz von10,245 MHz liefert. Das Ausgangs-signal des zweiten Mischers ist dannwieder die Differenzfrequenz, dies-mal 455 kHz als zweite Zwischenfre-quenz (2.ZF). Auch dieses Signalwird wieder gefiltert, verstärkt unddann dem Demodulator zugeführt.Über ein Tiefpassfilter gelangt dasdemodulierte Signal zum NF-Verstär-ker als letztes Glied im Signalweg,der für ausreichende Leistungsver-stärkung für die Wiedergabe überden Lautsprecher sorgt.Die eingezeichnete Signalrück-führung vom Demodulator zu denZF-Verstärkerstufen ist Teil einerAGC (automatic gain control = Ver-stärkungsregelung). Dieser Regel-schleife sorgt dafür, dass beim Emp-fang stärkerer Sender die Verstär-kung des ZF-Verstärkers vermindertwird, so dass schwache und starkeStationen mit etwa der gleichenLautstärke wiedergegeben werden.

    HOCHFREQUENZ

    30 Elektor 2/2001

    Bild 2. Die Verwendung eines speziellen ICs für AM-Empfänger (IC2) ermöglicht einen relativ kompakten Aufbau.

    TDA1572IC217

    1314 18 16

    10

    12

    15 111

    2 4 5 6 7 8

    9

    3

    C26

    100n

    C27

    100n

    C28

    220n

    C29

    220n

    C41

    10n

    C32

    3n3

    C23

    10p

    C22

    120p

    C24

    100n

    C21

    100n

    C35

    10p

    C42

    39p

    C43

    100p

    C44

    100n

    C36

    100n

    C2

    100n

    C3

    100n

    C5

    100n

    C6

    56p

    C7

    180p

    C8

    56p

    C10

    220n

    C11

    100n

    C13

    33p

    C12

    22p

    C14

    100p

    C18

    100n

    C17

    100n

    C30

    2µ216V

    C31

    22µ16V

    C25

    47µ 16V

    C34

    22µ 16V

    C38

    220µ16V

    C39

    10µ63V

    C40

    10µ63V

    R2

    10

    0k

    R1

    1M

    R3

    10

    0k

    R5

    82

    0Ω

    R4

    1k

    R6

    1k

    8

    R8

    3k

    9

    R10

    2k

    7

    R11

    33

    0k

    R12

    10

    0Ω

    R13

    22Ω

    R17

    82

    0k

    R18

    2k

    2

    R14

    1Ω

    R20

    2k

    2

    R19

    22

    0k

    C1

    10p

    C4

    220n

    C9

    220n

    C19

    10n C20

    10n

    C33

    100n

    C15

    40pC37

    220µ16V

    C16

    100p

    1R9

    1k2

    R16

    10k

    BF961G2

    G1

    D

    S

    T1

    BF961

    T4

    J310

    T2

    BF494

    T3

    BC550C

    LM386N

    IC32

    3

    5

    6

    4

    1

    7

    8

    9V

    P2

    50klog

    D3

    2k5

    P3

    12V

    X1

    3

    2

    X2

    1

    3 4 5

    2

    SA612AN

    OUT A

    OUT B

    IC1IN A

    IN B

    OSC OSC

    66

    1

    2

    4

    8

    37

    5

    8Ω

    LS1

    1W

    L5

    680µH

    X3

    10.245MHz

    L6

    82µH

    L7

    12µH

    L3

    100µH

    L2

    100µH

    L1

    3µH9

    9V

    6V

    L4

    1µH5

    D1

    MV1401(BH)

    R7

    150k

    P1

    50k

    MT

    6V

    78L09

    IC4

    78L06

    IC5D21N4001

    10M7A

    SFR455H

    12V 9V 6V

    A

    J310

    D

    S

    G

    LS

    12V46mA

    CW

    0V

    000176 - 12

    CW

    CW

    Bild 1. Blockschaltbild des als Doppelsuper ausgeführten Empfängers..

    0 ... 1,8 MHz

    2 MHz

    MIXER MIXER

    10,7 ...12,5 MHz10,245 MHz

    10,7 MHz 455 kHz

    000176 - 11

  • HOCHFREQUENZ

    312/2001 Elektor

    (C) ELEKTOR 000176-1

    C1

    C2

    C3

    C4

    C5

    C6

    C7C8

    C9

    C10

    C11 C12

    C13C14

    C15

    C16

    C17

    C18

    C19

    C20

    C21

    C22C23

    C24

    C25

    C26

    C27

    C28

    C29

    C30

    C31

    C32

    C33

    C34

    C35

    C36

    C37

    C38C39

    C40

    C41

    C42C43

    C44

    D1

    D2

    D3H1

    H2

    H3

    H4

    IC1

    IC2

    IC3

    IC4

    IC5

    L1

    L2

    L3

    L4

    L5L6

    L7

    P3

    R1

    R2

    R3

    R4

    R5 R6

    R7

    R8

    R9

    R10

    R11

    R12

    R13

    R14

    R16R17

    R18

    R19

    R20

    T2

    T3

    T4X1

    X2X3

    LS

    T

    + 0

    A

    T

    000176-1

    P1 P2

    T1

    (C) ELEKTOR 000176-1

    Bild 3. Das Layout der Platine wurde nach HF-Gesichtspunkten optimiert.

  • Schaltplan

    Wie das Ganze dann praktisch aussieht, istin Bild 2 zu sehen.Als Eingangsverstärker wird ein Dual-gate-MOSFET (T1) verwendet. Die wichtigsteFunktion dieser Stufe ist die Impedanzan-passung an die eigentlich viel zu kurze unddeshalb hochohmige Antenne. Es folgt einTiefpassfilter, um Signale außerhalb des Emp-fangsbereichs mit Frequenzen über 2 MHzvon den folgenden Stufen fern zu halten.Außerdem ist dieses aus L2,L3/C6,C7,C8bestehende Filter si dimensioniert, dass eseine Kerbe (“Notch”) bei der 10,7 MHz (derFrequenz der 1. ZF) aufweist. Die Praxis zeigtnämlich, dass es in diesem Bereich ziemlichstarke Sender gibt, die besser zusätzlichabgeschwächt werden können.Das gefilterte Signal wird dem Mischer IC1an Pin 1 zugeführt. Dieses IC vom TypSA612AN enthält neben einem symmetri-schen Mischer auch einen Oszillator, der mitdem externen Resonanzkreis an den Pins 6und 7 abgestimmt wird. Dieser Kreis ist sodimensioniert, dass er mit der Kapazitätsdi-ode D1 im Bereich zwischen 10,7 MHz und12,5 MHz abgestimmt werden kann. DieDiode ändert ihre Kapazität in Abhängigkeitvon der mit dem Mehrgangpotentiometer P1eingestellten Spannung, so dass die Abstim-mung mit diesem Potentiometer bedientwird.Da der Abstimmbereich direkt vom Kapa-zitätsbereich der Abstimmdiode bestimmtwird, soll noch kurz auf dieses wichtige Bau-teil eingegangen werden. Die angegebeneMV1401 hat bei einer Abstimmspannungs-änderung von 1...10 V eine Kapazitätsände-rung von 30...60 pF. Wird eine Diode mit ande-rem Kapazitätsbereich gewählt, ergibt sichauch ein anderer Abstimmbereich (= Emp-fangsbereich). Auf den ersten Mischer folgt das keramischeZF-Filter (Bandfilter) mit einer Mittenfrequenzvon 10,7 MHz, das für die Selektion sorgt,indem es nur Signale innerhalb seiner Band-breite ohne größere Dämpfung durchlässt.Am Ausgang des Mischers ist das Signalnoch breitbandig (enthält also noch mehr alsnur eine Senderfrequenz). Außerdem liefertder Mischer nicht nur das (erwünschte) Dif-ferenzsignal zwischen Oszillator- und Ein-gangsfrequenz (10,7...12,5 MHz – 0...1,8 MHz= 10,7 MHz), sondern auch ein Summensi-gnal aus den beiden Frequenzen (12,5 MHz +1,8 MHz = 14,3 MHz). Ein anderes Problemist der unerwünschte Empfang von Sendernauf der so genannten “Spiegelfrequenz” von23,2 MHz, da diese Frequenz bei derMischung mit der Oszillatorfrequenz von12,5 MHz ebenfalls eine Ausgangsfrequenz

    von 10,7 MHz ergibt, die danngenauso wie das Nutzsignal in denDurchlassbereich der 1. ZF fällt. Fürdie Unterdrückung dieses Spiegel-frequenzempfangs ist deshalb das 2-MHz-Tiefpassfilter sehr wichtig.Emitterfolger T2 sorgt für eine Impe-danzanpassung zwischen dem 10,7-MHz-Filter und dem Eingang vonIC2. Dieses IC, ein TDA1572, über-nimmt einen großen Teil der imBlockschaltbild angegebenen Funk-tionen. Tatsächlich kann man mitdem TDA1572 allein schon einenEinfachsuper für den AM-Empfangaufbauen. Er enthält unter anderemeinen Mischer, einen Oszillator, zweiZF-Verstärker mit AGC-Regelungund einen Demodulator.Das 10,7-MHz-Signal wird zuerst ver-stärkt und anschließend mit demSignal von einem (festen) 10,245-

    MHz-Quarzoszillator gemischt, sodass eine zweite Zwischenfrequenzvon 455 kHz entsteht. Dieses Signalwird im folgenden Schaltungsab-schnitt verstärkt, gefiltert (kerami-sches 455-kHz-ZF-Filter) undanschließend demoduliert und überein Tiefpassfilter an den Ausgangweitergeleitet.Der Quarzoszillator ist mit dem FETT4 und dem Quarz X3 aufgebaut,dessen Gehäuse zur Abschirmungmit Masse verbunden ist. Der Quarz-oszillator hat neben der hohen Fre-quenzkonstanz den Vorteil, dass ernicht abgeglichen werden muss, dadas schwingende Quarzplättchenschon vom Hersteller auf die aufge-druckte Frequenz (durch Schleifen)abgeglichen wurde. Neben demQuarzoszillator und dem kerami-schen 455-kHz-Filter (X2) besteht die

    HOCHFREQUENZ

    32 Elektor 2/2001

    Stückliste:

    Widerstände:R1 = 1 MR2,R3 = 100 kR4 = 1 kR5 = 820 ΩR6 = 1k8R7 = 150 kR8 = 3k9R9 = 1k2R10 = 2k7R11 = 330 kR12 = 100 ΩR13 = 22 ΩR14 = 1 ΩR16 = 10 kR17 = 820 kR18,R20 = 2k2R19 = 220 kP1 = 50 k 10-Gang-PotentiometerP2 = 50 k log. PotentiometerP3 = 2k5 Trimmpotentiometer

    Kondensatoren:C1,C23,C35 = 10 pC2,C3,C5,C11,C17,C18,C21,C24,C2

    6,C27,C33,C36,C44 = 100 nC4,C9,C10,C28,C29 = 220 nC6,C8 = 56 pC7 = 180 pC12 = 22 pC13 = 33 pC14,C16,C43 = 100 pC15 = 40 p TrimmkondensatorC19,C20,C41 = 10 nC22 = 120 pC25 = 47 µ/16 V stehendC30 = 2µ2/16 V stehendC31,C34 = 22 µ/16 V stehend

    C32 = 3n3C37,C38 = 220 µ/16 V stehendC39,C40 = 10 µ/63 V stehendC42 = 39 p

    Induktivitäten:L1 = 3µ9L2,L3 = 100 µL4 = 1µ5L5 = 680 µL6 = 82 µL7 = 12 µ

    Halbleiter:D1 = MV1401 (Motorola)*D2 = 1N4001D3 = LED high-efficiencyT1 = BF961T2 = BF494T3 = BC550CT4 = J310*IC1 = SA612AN (Philips)*IC2 = TDA1572IC3 = LM386NIC4 = 78L09IC5 = 78L06

    Ausserdem:LS1 = Lautsprecher 8 Ω/ 1WX1 = 10M7A*X2 = SFR455H*X3 = Quarz 10,245 MHzGehäuse (z.B. Bopla E440)Platine 000176-1 (siehe Serviceseite in

    der Heftmitte und Websitewww.elektor.de)

    *) erhältlich u.a. bei www.geist-electronic.de [email protected]

  • Antennenanschluss (Punkt A) an Masselegen, P1 ganz nach links drehen und C15dann aus der Mittellage heraus langsam solange verdrehen, bis ein Signal zu hören ist.Der Oszillator schwingt dann mit 10,700 MHz.Man kann die Frequenz auch an Pin 7 von IC1messen (so man einen Frequenzzähler hat)und dann mit C15 auf 10,700 MHz. Allerdingsführt die kapazitive Belastung des Mess-punkts beim Messen zu einer Verstimmungdes Oszillators. Das kann man wie folgt ver-meiden: Pin 2 von IC1 über 10 k mit Masseverbinden und an Pin 5 von IC1 messen, wodas Signal dann gepuffert anliegt. Nach demAbgleich den Masseschluss am Anten-neneingang und ggf. den Widerstand an Pin2 von IC1 wieder entfernen.Nach Anschluss der Antenne kann man denEmpfänger jetzt praktisch ausprobieren,Tagsüber sind nicht allzu viele LW- und MW-Sender zu hören, aber abends und in derNacht ist auf Mittelwelle ganz Europa zuhören. Unser Musteraufbau erwies sich alsrecht trennscharf. Im Bereich unter 150 kHzsind immer ein paar Sender mit Datenmodu-lation zu empfangen.Die beste Antennenlänge liegt zwischen 10und 20 cm. Eine längere Antenne verstärktvor allem die empfangenen Störungen ausdem Umfeld und weniger das Nutzsignal, sodass sich Empfang dann eher verschlechtert.

    (000176)

    externe Beschaltung noch aus einpaar passiven Bauteilen (hauptsäch-lich Kondensatoren) und der Stufemit T3 und D3. Bei letzterer handeltsich um eine einfache Abstimman-zeige mit Leuchtdiode, deren Emp-findlichkeit mit P3 eingestellt wer-den kann. Wenn die Signalstärkeden damit eingestellten Werterreicht oder überschreitet, leuchtetdie LED D3 auf.Das Demodulierte Signal liegt an Pin9 von IC2 an. C32 ist Teil eines Tief-passfilters. Über C33 und Potentio-meter P2 gelangt das Signal zu demkleinen NF-Verstärker, der aus demaltbewährten und immer noch liefer-baren Verstärker-IC LM386 besteht,das mit einigen hundert MilliwattAusgangsleistung in Verbindung miteinem kleinen 8-Ω-Lautsprechergenügend Radiolautstärke liefert.

    Bauhinweise

    Der Aufbau von HF-Schaltungenweist einige Besonderheiten auf, dienatürlich beim Platinenlayout Bild 3berücksichtigt wurden. BeimBestücken muss man dann primärdarauf achten, dass die Anschluss-drähte der Bauteile nicht länger aus-fallen als unbedingt nötig. Das giltbesonders für die Bauteile rund umT1 und die Oszillatoranschlüsse vonIC1.Wichtig ist natürlich immer, dassman sich an die Stückliste und denBestückungsplan hält und nichtsverkehrt herum oder an der falschenStelle oder mit dem falschen Werteinlötet (auch wenn es selbstver-ständlich erscheint, kommen dieseFehler eigentlich zu häufig vor.Auf die richtige Montage ist beson-ders bei T1 zu achten: Der kurzeAnschluss mit nur einem seitlichen“Zahn” ist der Sourceanschluss, dermit C3 verbunden sein muss. Derlängste Anschluss ist der Drainan-schluss, der mit C4 verbunden seinmuss.Die Induktivitäten sind sämtlich Stan-dard-Festinduktivitäten, die wieWiderstände aussehen und genausoeinfach zu bestücken sind. Beim Fil-ter X1 ist der Eingangs-Anschlussam Gehäuse schwarz markiert, dieserAnschluss muss mit R9 verbundensein. X2 hat unsymmetrisch angeord-nete Anschlüsse so dass ein falschesEinsetzen in die Platinenbohrungen

    eigentlich nicht möglich ist.Quarz X3 hat keinen mittlerenAnschluss. Für die Masseverbin-dung ist ein verzinntes Draht-stückchen am Metallgehäuse fest-zulöten. Aber aufgepasst: Die Löt-stelle gut vorbereiten (mitLötzinn/Flussmittel), aber nicht zulange mit dem Lötkolben “braten”,da das Gehäuse nicht zu heiß wer-den darf (sonst lösen sich mögli-cherweise Verbindungen im Innerendes Gehäuses). Die Abmessungen der Platine har-monieren mit dem Bopla-Gehäu-setyp E440. Da die beiden Potentio-meter direkt in die Platine eingelötetwerden, beschränkt sich die Ver-drahtungsarbeit auf wenige Leitun-gen für Antenne, Lautsprecher undStromversorgung. Die Länge derPoti-Achsen und der Anschluss-drähte von LED D3 wird so gewählt,dass diese Teile aus der Vorderseitedes Gehäuses weit genug herausra-gen. Die Stromversorgung kanndurch ein übliches unstabilisiertes12-V-Steckernetzteil erfolgen. Daskleinste reicht schon, weil die Schal-tung nur 50 mA an Strom braucht.

    Abgleich und Bedienung

    Einziger Abgleichpunkt ist die Ein-stellung des Oszillatorbereichs mitC15 am einfachsten wie folgt:

    HOCHFREQUENZ

    332/2001 Elektor