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1 ARMIN Erfahrungsaustausch ARMIN-Medikationsmanagement bei Herzinsuffizienz-Patienten Aufbau des Vortrags » Definition, Ursachen, Pathogenese, Klinik der Herzinsuffizienz » Pharmakotherapie: wichtigste Substanzklassen, Anwendungsbeschränkungen » ARMIN-Medikationsmanagement bei Herzinsuffizienz: wichtige Schwerpunkte am Fallbeispiel erläutert 2 ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz © GB AM der ABDA Chronische Herzinsuffizienz ist häufig » In Deutschland leben etwa 2,8 Millionen Menschen mit chronischer Herzinsuffizienz » Jedes Jahr kommen etwa 300.000 Patienten neu hinzu » 50.000 sterben daran jährlich » Herzinsuffizienz ist ein häufiger Grund für Krankenhauseinweisungen ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz © GB AM der ABDA 3

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  • 1

    ARMIN ErfahrungsaustauschARMIN-Medikationsmanagement bei Herzinsuffizienz-Patienten

    Aufbau des Vortrags

    Definition, Ursachen, Pathogenese, Klinik der Herzinsuffizienz

    Pharmakotherapie: wichtigste Substanzklassen,

    Anwendungsbeschrnkungen

    ARMIN-Medikationsmanagement bei Herzinsuffizienz:

    wichtige Schwerpunkte am Fallbeispiel erlutert

    2ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Chronische Herzinsuffizienz ist hufig

    In Deutschland leben etwa 2,8 Millionen Menschen mit

    chronischer Herzinsuffizienz

    Jedes Jahr kommen etwa 300.000 Patienten neu hinzu

    50.000 sterben daran jhrlich

    Herzinsuffizienz ist ein hufiger Grund fr

    Krankenhauseinweisungen

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 3

  • 2

    Definitionen zurChronischen Herzinsuffizienz

    Unfhigkeit des Herzmuskels, den Organismus ausreichend mit

    Blut und damit mit Sauerstoff zu versorgen, um den Stoffwechsel

    unter Ruhe- wie unter Belastungsbedingungen zu gewhrleisten

    Klinische Definition

    Herzinsuffizienz liegt vor, wenn typische Symptome wie Atemnot

    (Dyspnoe), Mdigkeit oder Flssigkeitsretention aus einer kardialen

    Funktionsstrung hervorgehen

    Weitere Symptome: nchtliches Husten, verringerte Belastbarkeit,

    nchtliches Harnlassen (Nykturie), Gewichtsvernderung

    Nach NYHA

    NVL Chronische Herzinsuffizienz Langfassung Version 7, 08 / 2013

    4

    New York Heart Association. The Criteria Committee of the New York Heart Association. 9th ed. Boston, Mass: Little, Brown & Co; 1994:253-256.

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Einteilung

    Nach Verlauf:

    Chronisch

    Akut

    5

    Nach Lokalisation:

    Linksherzinsuffizienz

    Rechtsherzinsuffizienz

    GlobaleHerzinsuffizienz

    Nach Verlauf:

    Chronisch

    Akut

    Nach Ursache der funktionellen Strung:

    SystolischPumpfunktionEjektionsfraktion

    DiastolischGestrte Ventrikelfllunglinksventrikulre EF erhalten, (systolische Funktion erhalten)

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Ursachen und Pathogenese

    Linksherzinsuffizienz

    Verminderte Auswurfleistung (KHK, Myokarditis)

    Gesteigerte Nachlast (Arterielle Hypertonie)

    Blut wird nicht ausreichend in den Krper gepumpt

    Rechtsherzinsuffizienz

    Lungenerkrankung (COPD, Lungenembolie)

    Blut staut sich vor dem Herzen

    Globalherzinsuffizienz

    Kombination beider Formen

    6ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

  • 3

    Akute Dekompensation

    Zeichen und Symptome:

    Erhhte Atemfrequenz und erhhter Ruhepuls

    Atemnot schon bei geringer Belastung

    Periphere deme, Bauchumfangszunahme

    Gewichtszunahme

    Arrhythmien, Tachykardie

    Hypotonie

    Kalte Extremitten

    Geringe Urinausscheidung

    7ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Einzel-Symptom ist unspezifisch. Gesamtkonstellation von Symptomen und Befunden macht

    die akute Dekompensation sehr wahrscheinlich.

    Therapie

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 8

    Allgemeine Behandlungsstrategie(gem NVL Herzinsuffizienz)

    Therapie der relevanten Prognosefaktoren

    Ggf. Kausale Therapie

    Revaskularisation

    Mitralklappenreparatur bzw. -ersatz

    Ggf. Operative und Apparative Therapie

    Nicht-pharmakologische Therapie

    Training/Schulung

    nderung des Lebensstils

    Rehabilitation

    Pharmakologische Therapie

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 9

  • 4

    Zieleder pharmakologischen Therapie

    Verbesserung der Symptomatik (Morbiditt)

    Verlngerung des Lebens (Mortalitt)

    Senkung der Hospitalisierungsrate

    Hemmung der Krankheitsprogression

    Verbesserung der Lebensqualitt

    10ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Diastolische Herzinsuffizienz

    Verbesserung der Morbiditt/Mortalitt konnte bisher fr keine

    medikamentse Behandlung gezeigt werden

    Ziele sind die Kontrolle:

    der arteriellen Hypertonie,

    der Herzfrequenz und

    des Volumenstatus

    Leitlinienempfehlungen der Grund-/Begleiterkrankungen wie

    KHK, Hypertonie, Diabetes, COPD, Depression umsetzen!

    Erdmann E: Herzinsuffizienz Ursachen, Pathophysiologie und Therapie. 5. Auflage. WVG, Stuttgart 2010.McMurray et al. ESC Guidelines EHJ 2012;33:1787-1847.

    11ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Wirkstoffauswahl systolische Herzinsuffizienz (NVL)

    NYHA I NYHA II NYHA III NYHA IV

    ACE-Hemmer / AT1-Rezeptorenblocker

    Nach Infarkt, Hypertonie

    Beta-Rezeptorenblocker

    Bei Hypertonie, demen Diuretika (Thiazide)

    Bei demen Diuretika (Schleifendiuretika)

    - Nach Infarkt Aldosteron-Antagonisten

    12ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

  • 5

    Systolische Herzinsuffizienz

    Verbesserung der Prognose Verbesserung der Symptomatik

    ACE-Hemmer (AT1-Blocker) + Diuretika (bei Flssigkeitsretention)

    + Beta-Rezeptorenblocker Bei spezifischen Indikationen:+ Digoxin/Digitoxin+ Orale Antikoagulanzien+ Amlodipin oder Felodipin

    + Aldosteron-Antagonisten (beipersistierender Symptomatik)

    + Ivabradin (bei HF von 70min-1 (Zulassung 75 min-1!)

    13ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Wirkstoffgruppen

    14

    Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitoren (ACE-Hemmer)

    Angiotensin-II-Antagonisten (AT1-Inhibitoren)

    Beta-Rezeptorenblocker

    Aldosteron-Antagonisten

    Diuretika

    NEU: ARNI (Entresto)

    Ivabradin

    Digitalis-Glykoside

    Orale Antikoagulantien

    Calciumkanalblocker (Amlodipin und Felodipin)

    ACE-Hemmer

    Reduzieren bei Herzinsuffizienz die Gesamtsterblichkeit

    Verzgern die Progression der Pumpfunktionsstrung

    Senken die Hospitalisierungsrate

    Verbessern die Symptomatik und Belastungstoleranz

    NVL Chronische Herzinsuffizienz Langfassung Version 7, 08 / 2013

    15ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

  • 6

    ACE-Hemmer

    Wichtig zu wissen

    Einschleichen (start low go

    slow)

    Sprbarer Wirkeintritt erst

    nach einigen Wochen bis

    Monaten

    Nephroprotektiv

    Monitoring von Kalium,

    Kreatinin und Blutdruck

    16

    Mgliche Nebenwirkungen

    Reizhusten

    Schwindel

    Hypotonie

    Hyperkalimie-Risiko

    Kreatininanstieg

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Bei Unvertrglichkeiten: AT1-Rezeptorenblocker(Sartane)

    Betablocker

    Bestimmte Betablocker reduzieren die Gesamtsterblichkeit

    Fr Bisoprolol, Carvedilol, Metoprololsuccinat

    nachgewiesen, in Studien fr Herzinsuffizienz-Patienten

    (NYHA II-IV), die bereits ACE-Hemmer + Diuretika

    erhielten

    Senken die Hospitalisierungsrate

    Fr Patienten ber 70 Jahre alternativ auch Nebivolol

    NVL Chronische Herzinsuffizienz Langfassung Version 7, 08 / 2013;ZOK = zero order kinetik

    17ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Betablocker

    Wichtig zu wissen

    Blutdrucksenkung

    Einschleichen

    Sprbarer Wirkeintritt erst

    nach drei bis sechs Monaten

    Kein selbststndiges Absetzen!

    Gewichtskontrolle

    Mgliche Nebenwirkungen

    33 Nebenwirkungen ...(Fachinfo Beloc ZOK)

    (signifikante) Nebenwirkungen

    Hyperglykmie

    Diarrhoe

    Schwindelgefhl

    Claudicatio

    Bradykardie

    18ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

  • 7

    Aldosteron-Antagonisten

    Spironolacton und Eplerenon

    Reduzieren die Gesamtsterblichkeit

    Senken die Hospitalisierungsrate

    KI: Hyperkalimie, schwere Niereninsuffizienz,

    Hyponatrimie, Schwangerschaft/Stillzeit

    KI: nur fr Eplerenon: Behandlung mit potenten CYP3A4-Inhibitoren (Itraconazol, Clarithromycin, Ketoconazol,

    Ritonavir )

    Bei allen Patienten mit persistierenden Symptomen (NYHA II- IV) und einer EF 35 %, trotz Therapie mit ACE-Hemmer

    (oder Sartan) und Betablocker

    bliche Startdosis: 25 mgIqbal et al. EJHF 2014;16:143-150.; McMurray et al. ESC Guidelines heart failure 2012. EHJ 2012;33:1787-1847.

    19ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Aldosteron-Antagonisten

    Wichtig zu wissen

    Additiv bei fortbestehender

    Symptomatik

    Symptombesserung erst

    nach einigen Wochen bis

    Monaten

    Antifibrotischer Effekt

    Monitoring Kalium +

    Nierenfunktion

    Mgliche Nebenwirkungen

    Salzretention

    Hyperkalimie-Gefahr

    Spironolacton

    Gynkomastie

    Interaktionsrisiko

    (kaliumsparende Diuretika,

    ACE-Hemmer )

    20ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Diuretika

    Wichtig zu wissen

    Bei demen

    Verbesserung der

    Symptomatik!

    Niedrige Ansprechrate in

    der Monotherapie

    Kontrolle des

    Krpergewichts wichtig

    Anpassung

    Einnahmezeitpunkte nach

    Tagesablauf mglich

    Mgliche Nebenwirkungen

    Einfluss auf

    Elektrolythaushalt

    Negativer metabolischer

    Einfluss

    Interaktionsrisiko mit

    Lithium und Digitalis

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 21

  • 8

    Start-/Zieldosen Diuretika

    NVL Chronische Herzinsuffizienz Langfassung Version 7, 08 / 2013

    22

    Bei geringen demen: Thiazide Bei akuten/ausgeprgten demen: Schleifendiuretika Kombination mglich: "Sequentielle Nephronblockade"

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Diuretikum Dosisbereich(mg/Tag)

    Wirkeintritt (Std.)

    Wirkdauer(Std.)

    Thiazide/Derivate

    Hydrochlorothiazid 25 - 50 1 - 2 6 - 12

    Xipamid 10 - 80 1 24

    Schleifendiuretika

    Furosemid 40 - 500 0,5 6 - 8

    Torasemid 5 - 200 1 6 - 8

    .

    Neues Prinzip: ARNI(Angiotensin Rezeptor/Neprilysin Inhibitor)

    Endogene natriuretische Peptide (ANP, BNP) schtzen vor

    Na+/Volumenberlastung (zudem weitere positive, auch

    metabolische Effekte, z. B. Lipolyse)

    Werden durch neutrale Endopeptidase = Neprilysin (NEP)

    abgebaut; NEP baut auch Angiotensin II und (wie ACE)

    Bradykinin ab

    NEP-Inhibitoren mssen deshalb mit ACE-Hemmer oder

    Sartan kombiniert werden, sonst Bradykinin-Anstieg

    Mit ACE-Hemmer (Omapatrilat) traten jedoch vermehrt

    Angiodeme auf daher mit Sartan kombinieren

    Gu et al. J Clin Pharmacol. 2010; 50: 401-414

    23ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Entresto

    Wichtig zu wissen

    Dosierung (2 x tgl.)

    - Anfangsdosis: 49 mg/51 mg

    - Zieldosis (2 - 4 Wo.): 97 mg/103 mg

    Bioverfgbarkeit Valsartan aus Entresto etwa 40 % hher

    als aus Diovan u. a. somit entspricht 103 mg Valsartan

    aus Entresto 160 mg Valsartan aus Diovan u. a.

    Vorbehandlung mit ACE-Hemmer diesen mindestens 36

    Stunden vorher absetzen

    Nebenwirkungen: vergleichbar mit Sartanen

    Gu et al. J Clin Pharmacol. 2010;50:401-14; FachinfoEntresto; November 2015

    Cave: Larynxdem = Notfall!

    24ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

  • 9

    Entresto

    Wichtige Wechselwirkungen

    Vorsicht bei gleichzeitiger Gabe von Statinen

    Erhhung Statin-Wirkspiegel. Bei Simvastatin wurden

    keine klinisch relevanten Wechselwirkungen beobachtet

    Bei gleichzeitiger Sildenafil-Gabe starke

    Blutdruckabsenkung mglich

    berwachung des Kaliumspiegels bei Einnahme

    kaliumsparender Diuretika

    Vorsicht bei Einnahme von NSAR Nierenfunktion

    berwachen

    Fachinfo Entrsto Stand Juni 2016

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 25

    Entresto in europischen Leitlinien

    ESC-Leitline (2016)

    Grundpfeiler bleibt die Dreifachtherapie (ACE-

    Hemmer/Sartan, Betablocker, Aldosteron-Antagonist)

    Wenn Symptome auch unter dieser Dreier-Kombination

    persistieren, rckt auf der nchsten Stufe bei Patienten mit

    einer Auswurffraktion unter 35 % nun die ARNI-Therapie in

    den Blickpunkt

    Mit hchstem Empfehlungsgrad (Klasse I) sehen die neuen

    Leitlinien in diesem Fall den Austausch eines ACE-

    Hemmers/Sartans gegen eine Therapie mit

    Sacubitril/Valsartan vor.

    NVL

    Zurzeit in berarbeitungARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 26

    Bei spezifischen Indikationen

    Anwendung Wichtig zu wissen

    Digoxin/DigitoxinChronisch, tachy-arrhythmisches Vorhofflimmern

    Dosisanpassung an Gewicht und Nierenfunktion; Kaliumspiegel!

    Orale Antikoagulantien

    Vorhofflimmern, spezifische Bedingungen

    Geringe therapeutische Breite

    Amlodipin oder Felodipin

    Therapierefraktre arterielle Hypertonie oder Angina pectoris

    Nur langsam anflutendeKalziumkanalblocker

    IvabradinHF von 70 min-1 (Zulassung 75 min-1!)

    NW: lichtbedingte visuelle Symptome

    27ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

  • 10

    Anwendungsbeschrnkungen nach NVL

    Unbedingt vermeiden* Langfristige Gabe vermeiden

    Selektive COX-2-Hemmer NSAR

    Negativ inotropeKalziumkanalblocker**

    Phosphodiesterasehemmer

    Antiarrhythmika Klasse I und III(Ausnahme Amiodaron)

    Carbamazepin

    Trizyklika Itraconazol

    Amphetamine Corticosteroide

    Minoxidil Alphablocker

    Glitazone***

    Mutterkornalkaloide

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 28

    * Bei multimorbiden Patienten mit chronischersystolischer Herzinsuffizienz**(Diltiazem,Verapamil) bei chronischer systolischer Herzinsuffizienz***bei NYHA III-IVSonderfall: Metformin

    Herzinsuffizienz und Medikationsmanagement

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 29

    Effekt der leitliniengerechten Therapie der Herzinsuffizienz

    wird auerhalb von Studien, in der tglichen Praxis, oft nicht

    erreicht werden.

    Hauptgrund: Arzneimittelbezogene Probleme

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 30

    Arzneimittelbezogene Probleme erkennen, lsen und vermeiden

  • 11

    Welche ABP sind bei Herzinsuffizienz besonders relevant?

    Im Bereich der Selbstmedikation:

    Vorsicht mit dem Einsatz von NSAR!

    Interaktionen, Nebenwirkungen:

    Bei Herzinsuffizienz-Patienten hufig Polymedikation und

    somit erhhte Wahrscheinlichkeit, dass insbesondere ABP in

    diesen Bereichen gefunden werden

    Mangelnde Therapietreue:

    Wichtiger Grund fr unzureichende TherapieeffekteARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 31

    Beispiel fr eine ARMIN-Startintervention

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 32

    bersicht InteraktionenBewertung ab Mrz 2017

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 33

    Bewertung: Stand Mrz 2017

    x

  • 12

    Interaktionen: Ibuprofen

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 34

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 35

    Einnahmetreue verbessern

    Medikationsplan

    FOKUS APOTHEKER

    Information ber Wirkungsweise,

    Anwendungsart und Bedeutung

    der Arzneimittel

    Nachfrage nach Vertrglichkeit

    und Einnahmetreue

    Ggf. Beratung zu Dosier-

    Systemen

    FOKUS ARZT

    Krankheitsbilder erlutern

    berprfung von Diagnosen,

    klinische Parameter (z. B.

    Kalium, Nierenwerte,

    Blutdruck )

    Nachfragen zu direkten

    Formen der Non-Adhrenz

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 36

    Einnahmetreue verbessern

    Medikationsmanagement => kontinuierliche Betreuung desPatienten (mit kontinuierlicher Pflege eines Medikationsplans) Motivation zur korrekten Arzneimitteleinnahme

  • 13

    Mgliche Ursachen einer akuten Dekompensation (gem NVL)

    Akute Dekompensation: groes Risiko fr den Patienten!

    NVL Chronische Herzinsuffizienz Langfassung Version 7, 08 / 2013 S. 79

    37ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Akute Dekompensation

    Zeichen und Symptome:

    Erhhte Atemfrequenz und erhhter Ruhepuls

    Atemnot schon bei geringer Belastung

    Periphere deme, Bauchumfangszunahme

    Gewichtszunahme

    Arrhythmien, Tachykardie

    Hypotonie

    Kalte Extremitten

    Geringe Urinausscheidung

    38ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Einzel-Symptom ist unspezifisch. Gesamtkonstellation von Symptomen und Befunden macht

    die akute Dekompensation sehr wahrscheinlich.

    Frhzeitiges Erkennen einer akuten kardialen Dekompensation

    Anleitung des Patienten zum Selbstmanagement

    des Gewichtes

    Anleitung des Patienten zum Messen von Blutdruck und ggf.

    Herzfrequenz

    Information zu relevanten Symptomen

    39ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Zeichen und Symptome einer kardialen Dekompensation frhzeitig erkennen

    fotolia bittedankeschoen

  • 14

    Zusammenfassung: Besonderheiten des Medikationsmanagements bei Herzinsuffizienz

    Einnahmetreue verbessern

    Zeichen und Symptome einer kardialen Dekompensation frhzeitig erkennen

    Arzneimittelbezogene Probleme erkennen, lsen und vermeiden

    40ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Anhang

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 41

    Interessante Links

    http://www.ebm-

    netzwerk.de/pharmaziebibliothek/wissensdatenbanken/leitlinien

    Guter berblick ber Leitlinien mit direkter Verlinkung zu den

    Leitlinien der verschiedenen Institutionen

    http://leitlinien.dgk.org/pocketleitlinie/

    http://www.media4u.com/de/

    Pocket-Leitlinien als pdf, zum Teil auch als Print zum kleinen

    Preis und als app verfgbar

    http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=68195

    Kurzer bersichtsartikel zum Thema Herzinsuffizienz, enthlt

    tabellarische bersicht mit Start- & Ziel-Dosierungen der

    gngigen Wirkstoffe

    42ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

  • 15

    Umgehende Benachrichtigung des betreuenden Arztes (durch den Patienten)

    Bei einer Zunahme von > 1 kg ber Nacht oder > 2,5 kg in einerWoche

    Bei Schwellungen an den Kncheln oder den Unterschenkeln

    Bei anfallsartigem Herzrasen

    Wenn Ihr Herz nicht nur kurz "aussetzt", sondern ber einige Minuten oder lnger unregelmig schlgt

    Bei Schmerzen oder Engegefhl in der Brust

    Bei anhaltendem Husten trotz Einnahme von entsprechenden Medikamenten

    Wenn Sie bei Belastung kurzatmig sind.

    Wenn Sie aufrecht im Stuhl sitzen mssen, um leichter atmen zu knnen

    Wenn Sie nachts nicht mehr flach liegen knnen oder mehrKopfkissen bentigen als gewhnlich

    PatientenLeitlinie zur NVL, Version 1.0, 2011

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA 43

  • ARMIN-Startintervention: Herzinsuffizienz

    ARMIN-Erfahrungsaustausch - Herzinsuffizienz GB AM der ABDA

    Herzinsuffizienz_ARMIN-Erfa_20170410_SkriptfassungFolie zum Fallbeispiel