»Ich bin überzeugt, das Richtige zu tun« - Pamoja · 2019-08-24 · dein Talent!«, auf dem sich...

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Panketaler initiierte Bildungsprojekt in Tansania I m September 2014 lernten einige Freunde und ich in Tansania ein ein- heimisches Ehepaar vom Volk der Mas- sai – Rose und Wilson – kennen. Ihr gro- ßer Traum war die Errichtung einer Sekundarschule, die vor allem jungen Mädchen die Chance auf weiterführende Bildung geben sollte. Dieser Traum begei- sterte auch uns. Bald war ein kleiner Ver- ein gegründet und schon im März 2015 besuchten ein Vereinsmitglied und ich das Dorf Losimingori in der Nordmassai- Steppe, wo bereits zwei Klassenzimmer entstanden waren. Für zunächst acht Kinder, davon sieben Mädchen, began- nen Rose und Wilson mit dem Unterricht. Es dauerte nicht lange und wir waren überzeugt: das wird unser Projekt! Bis heute haben wir nunmehr 21 Mitstreiter und ich habe diese Entscheidung nicht bereut. Inzwischen ist ein funktionierender Schulcampus entstanden mit je einer Klasse der Stufen 7 bis 10, 9 Lehrern und ca. 150 Schülern. Insgesamt gibt es vier Klassenräume mit zwei Lehrerzimmern und Außentoiletten außerdem jeweils ein Internatsgebäude für Mädchen und Jun- gen mit separatem Sanitärgebäude und Fachkabinette für Chemie, Biologie und Physik sowie Unterkünfte für Lehrer. All dies ist vor allem dem großen Engage- ment unserer tansanischen Freunde und unserer vertrauensvollen Zusammenar- beit zu verdanken. Zwei- bis dreimal jähr- lich sind wir vor Ort und diskutieren die nächsten Schritte. Ansonsten stehen wir via E-Mail und WhatsApp in ständigem Kontakt. Warum der Verein »Pamoja« heißt? Das Wort ist kisuaheli und heißt übersetzt »zusammen«. Dieses Zusammen-Wirken bedeutet für uns, die Ideen und Vorstel- lungen unserer Partner zu diskutieren und sie finanziell zu unterstützen bei ei- genständigem Handeln vor Ort. Wir werben Spendenmittel ein, überneh- men Stipendien für Kinder, deren Eltern sich den Schulbesuch nicht leisten kön- nen, und suchen Steinpaten, die Ziegel- steine für den Bau finanzieren (pro Stein 2,50 Euro). Bereits dreimal ist es uns ge- lungen, Fördermittel in größerem Um- fang von einer deutschen Stiftung und vom Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwicklung zu be- kommen, so dass der Schulcam- pus stetig wachsen konnte. Auch die Schüler und Lehrer vor Ort initi- ierten kleinere Projekte wie Bienenwirt- schaft, Gemüse- anbau im Schulgarten, die Hal- tung von Hühnern und ei- nen kleinen Schulshop, in dem selbst er- zeugte Produkte verkauft werden. Ein Traktor mit einem Hänger wurde ange- schafft, der nicht nur ein schulei- genes Feld für den Maisanbau bewirt- schaftet, sondern auch an einheimische Bauern vermietet werden kann. All diese Dinge werden zur Eigenversorgung und Kostenminimierung genutzt. Einem ganz besonderen Ereignis durften zwei Mitglieder und ich im vergangenen Oktober beiwohnen – der Abschlussfeier der ersten 10. Klasse! Viele Eltern und Dorfbewohner waren zugegen und spra- chen den Lehrern ihren Dank aus. Ganz besonders auch für Rose und Wilson war dieser Tag die Krönung ihres Engage- ments für viele junge Massai. Es gäbe noch viel zu erzählen über das wunderbare Projekt. Nach jeder Reise kehre ich tief beeindruckt nach Hause zu- rück und bin überzeugt das Richtige zu tun. Das Projekt wird aus Spendenmitteln finanziert. Deshalb suchen wir immer Sponsoren, um diese wichtige Bildungs- arbeit fortzusetzen. Jede Spende hilft ein Stückchen weiter! Matthias Görlitz Infos/Kontakt: www.verein-pamoja.de oder E-Mail: [email protected] »Ich bin überzeugt, das Richtige zu tun« Schülerinnen, Projektmitarbeiter und Lehrer vor Ort in Losimingori. FOTOS: PRIVAT Matthias Gör- litz wohnt in Zepernick. Der Rewe-Kauf- mann ist der Vorsitzende des Vereins »Pamoja - ge- meinsam für Tansania e. V.« Schulgelände in der Nordmassai-Steppe in Tansania.

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Aktuelles / Sport 13SEPTEMBER 2019

AUS SPORTVEREINEN DER REGIONSV Berlin-Buch

■ LEICHTATHLETIK Denis Gehde siegtebeim 15-km-Lauf in Zerpenschleuse.■ LEICHTATHLETIK Beim 5,7-km-Jubiläumslauf in Birkenstein gewann Jo-chen Malz die M60-Wertung. ■ SHOWDANCE An der Veranstaltung»It’s Showtime« in der Gretel-Bergmann-Halle nahmen siehen Gruppen des SVBerlin-Buch mit großem Erfolg teil.

Jochen MalzKontakte zum SV Berlin-Buch unter Tel.9 49 78 25 oder www.svberlin-buch.de.

SG Blau-Weiß Buch■ FUSSBALL Der Verein ist auf der Suchenach personeller Unterstützung. Wer Teileines jungen, fußballbegeisterten Teamswerden und Verantwortung übernehmenmöchte, der kann sich melden. Das Auf-gabenfeld umfasst die Planung undDurchführung des Trainings- und Spielbe-triebs, die Koordination von Verein, Elternund Kindern, die Organisation von ver-einsinternen Veranstaltungen und mehr.Einfach melden beim Jugendleiter DirkFalke, Tel. 0151/5941 9232. Das Trainingfindet in der Ernst-Busch-Straße 25 inBuch statt.■ MITSPIELER GESUCHT Der Vereinsucht neue Mitspieler für die Fußball-Männermannschaft, die mittwochs von18-19:30 Uhr trainiert. Interessierte mel-den sich beim Jugendwart Dirk Falke, Tel.0151/5941 9232.

SJC Buch■ BEACHVOLLEYBALL-CUP Am 31. Au-gust findet von 10–20 Uhr der HOWOGEBeachvolleyball-Cup im SportJugendClubBuch, Karower Chaussee 169c, statt. AchtVolleyball-Mannschaften mit jeweils vierSpielern (Ersatzspieler erlaubt) sind aufdem Feld. Die Mannschaften werden aufzwei Gruppen aufgeteilt, in der Gruppespielt jeder gegen jeden. 1. und 2. Platz derzwei Gruppen treten gegeneinander imHalbfinale an. Die Sieger bestreiten danndas Finale. Jeder Teilnehmer erhält ein T-Shirt. Die er-sten drei Gewinnerteams bekommeneinen Pokal! Für gute Stimmung, Musik

und Imbiss wird gesorgt. Der Schiedsrich-ter kommt vom SJC Buch. Infos: www.sjc-buch.de/howoge-beach-volleyballcup-2019/

xSV Karow 96■ FUSSBALL Das erfreuliche vorneweg:Die 1. Männermannschaft hat die Zielset-zung, Klassenerhalt in der Kreisliga B unddamit Verhinderung des Absturzes in dieBedeutungslosigkeit, erreicht. In der Ab-schlusstabelle belegen sie mit 34 Punktenaus 30 Spielen und 75:119 Toren den 9. Ta-bellenplatz im gesicherten Mittelfeld. Eswar eine Saison mit Höhen und Tiefen.Einem sehr guten Start folgte im Herbsteine Serie von Niederlagen, die das Teamschon wieder in bedrohliche Nähe zu denAbstiegsrängen brachte. Ab dem Frühjahrging es dann wieder aufwärts, der Einbauvon eigenen Nachwuchsspielern zahltesich aus. Im Gegensatz zu den letzten Jah-ren konnte man so sorgenfrei in die letz-ten Spiele ganz Kleinen spielen ja nochnicht um Punkte, der Lerneffekt steht hieran erster Stelle, aber wieder mit der Ten-denz im Frühjahr: Es geht voran! Jetzt sinderstmal alle in die Ferien oder den Urlaubgestartet, Start in die neue Saison ist MitteAugust. Hans J. SchlötkeInfos unter: www.sv-karow-96.de

Karower Dachse■ GESUNDHEITSTAG Am 14. 9. gibt es inKarow ein Inklusionssportfest »Entdeckedein Talent!«, auf dem sich alle Vereinepräsentieren können, die Inklusionssportanbieten (Kontakt: [email protected]). Die Abschlussveranstaltung der BerlinerInklusionswoche findet von 11 bis 17 Uhrtraditionell im und ums Robert-Have-mann-Gymnasium, Achillesstraße 79,statt. In dieser Zeit startet auch der 14.allod-Gesundheitslauf – mit Bambinilaufsowie Läufen über 1,5, 5,0 und 10 km fürLäufer, Walker oder Skater.Außerdem ist erneut eine Gesundheits-messe in der Schule geplant mit Ausstel-lern aus den Bereichen Sport, Gesundheitund Prävention. Zusätzlich gibt es vieleInfos und Mach-mit-Angebote.Das Programm runden das Inklusions-

Panketaler initiierte Bildungsprojekt in Tansania

Im September 2014 lernten einigeFreunde und ich in Tansania ein ein-

heimisches Ehepaar vom Volk der Mas-sai – Rose und Wilson – kennen. Ihr gro-ßer Traum war die Errichtung einerSekundarschule, die vor allem jungenMädchen die Chance auf weiterführendeBildung geben sollte. Dieser Traum begei-sterte auch uns. Bald war ein kleiner Ver-ein gegründet und schon im März 2015besuchten ein Vereinsmitglied und ichdas Dorf Losimingori in der Nordmassai-Steppe, wo bereits zwei Klassenzimmerentstanden waren. Für zunächst achtKinder, davon sieben Mädchen, began-nen Rose und Wilson mit dem Unterricht.Es dauerte nicht lange und wir warenüberzeugt: das wird unser Projekt! Bisheute haben wir nunmehr 21 Mitstreiterund ich habe diese Entscheidung nichtbereut. Inzwischen ist ein funktionierenderSchulcampus entstanden mit je einerKlasse der Stufen 7 bis 10, 9 Lehrern undca. 150 Schülern. Insgesamt gibt es vierKlassenräume mit zwei Lehrerzimmernund Außentoiletten außerdem jeweils einInternatsgebäude für Mädchen und Jun-gen mit separatem Sanitärgebäude undFachkabinette für Chemie, Biologie undPhysik sowie Unterkünfte für Lehrer.All dies ist vor allem dem großen Engage-ment unserer tansanischen Freunde undunserer vertrauensvollen Zusammenar-beit zu verdanken. Zwei- bis dreimal jähr-lich sind wir vor Ort und diskutieren dienächsten Schritte. Ansonsten stehen wirvia E-Mail und WhatsApp in ständigemKontakt.

Warum der Verein »Pamoja« heißt? DasWort ist kisuaheli und heißt übersetzt»zusammen«. Dieses Zusammen-Wirkenbedeutet für uns, die Ideen und Vorstel-lungen unserer Partner zu diskutierenund sie finanziell zu unterstützen bei ei-genständigem Handeln vor Ort.Wir werben Spendenmittel ein, überneh-men Stipendien für Kinder, deren Elternsich den Schulbesuch nicht leisten kön-nen, und suchen Steinpaten, die Ziegel-steine für den Bau finanzieren (pro Stein2,50 Euro). Bereits dreimal ist es uns ge-lungen, Fördermittel in größerem Um-fang von einer deutschen Stiftung undvom Bundesministerium für wirtschaftli-che Zusammenarbeit und Entwicklungzu be- kommen, so dass der Schulcam-pus stetig wachsen konnte.Auch die Schüler und Lehrer vor Ort initi-ierten kleinere Projekte wie Bienenwirt-

schaft, Gemüse-anbau imSchulgarten, dieHal- tung vonHühnern und ei-nen kleinenSchulshop, indem selbst er-zeugte Produkteverkauft werden.Ein Traktor miteinem Hängerwurde ange-schafft, der nichtnur ein schulei-

genes Feld für den Maisanbau bewirt-schaftet, sondern auch an einheimischeBauern vermietet werden kann. All dieseDinge werden zur Eigenversorgung undKostenminimierung genutzt.Einem ganz besonderen Ereignis durftenzwei Mitglieder und ich im vergangenenOktober beiwohnen – der Abschlussfeierder ersten 10. Klasse! Viele Eltern undDorfbewohner waren zugegen und spra-chen den Lehrern ihren Dank aus. Ganzbesonders auch für Rose und Wilson wardieser Tag die Krönung ihres Engage-ments für viele junge Massai. Es gäbe noch viel zu erzählen über daswunderbare Projekt. Nach jeder Reisekehre ich tief beeindruckt nach Hause zu-rück und bin überzeugt das Richtige zutun. Das Projekt wird aus Spendenmittelnfinanziert. Deshalb suchen wir immerSponsoren, um diese wichtige Bildungs-arbeit fortzusetzen. Jede Spende hilft einStückchen weiter! Matthias GörlitzInfos/Kontakt: www.verein-pamoja.deoder E-Mail: [email protected]

»Ich bin überzeugt, das Richtige zu tun«

Schülerinnen, Projektmitarbeiter und Lehrer vor Ort in Losimingori.

sportfest und inklusive Sport-Aktionen fürGroß und Klein ab. ■ SOMMERTOUR Die Sommertour desPankower Bürgermeisters Sören Bennführte ihn sowohlzur Stadtteilbiblio-thek in Karow(siehe S. 4) als auchzum Sporttreff Ka-rower Dachse.Hier würdigte erdie »wundervolleArbeit des 2.500Mitglieder starkenVereins im Bereichdes Breiten- und Familiensports«. Er seiaußerdem einer der am stärksten enga-gierten Berliner Vereine zum Thema In-klusion. Sören Benn erhielt von VereinsvorstandKirsten Ulrich Einblick in die Arbeit desSporttreffs. Er interessierte sich vor allemfür anstehende Projekte und die regionaleAusstattung mit Sportstätten, die nichtmehr ausreichen für das wachsende Inter-esse am Freizeitsport. Auch um baulicheDefizite (Toiletten) in der Karow Halleging es. Benn versprach, sich für Verbes-serungen einzusetzen. Einig waren er undVereinsvorsitzende Kirsten Ulrich sichdarin, dass das Werben um Sponsoringvon beiden Seiten intensiviert werdenkönne. Geld sei bei den Karower Dachsengut investiert, erklärte der Bezirkschefüberzeugt, »sie arbeiten für gesellschaftli-chen Zusammenhalt, die Gesundheit undfür Spaß an der Bewegung und Lebens-freude.

KORRESPONDENZEN

Auf in die Elphi!Viele Jahre kursierten

Witze über aktuelleBauwerke, die nicht fer-tig wurden – allen vorander Berliner Flughafenund die Elbphilharmo-nie. Spatenstich und ge-planter (erster) Fertig-stellungstermin beiderGroßprojekte waren et-wa gleich. Der Bau derElbphilharmonie wurde2007 bewilligt und be-gonnen, sollte 2010 fer-tig sein und wurde 2017eröffnet; die Baukosten stiegen vonrund 80 Millionen auf mehr als das 10-fache, aber der Bau ist fertig und faszi-niert zahlreiche Besucherinnen und Be-sucher. Das finanzstarke Hamburg hatden »Fehlbetrag« einfach weggesteckt. Bei dem Berliner Flughafen ist Berlinzwar nur zu etwa einem Drittel beteiligt,

aber die Lasten sind schon jetzt erheb-lich. Bei nationalem oder internationa-lem »Small talk« hat man beim Erwäh-nen seines Herkunftsortes Berlin immereine Lachnummer und ein peinlichesGesprächsthema.Schnell zurück zur Elbphilharmonie:Hier wird ganz besonders die Akustikgelobt, aber auf jeden Fall auch das im-ponierende Gebäude, das sich als »Se-gel, Wellen oder Eisberge« architekto-nisch gut in die Speicherstadt einfügt.Die volkstümliche Bezeichnung »Elphi«ist im Vergleich zu Berliner sprachlichenNeuschöpfungsphantasien eher be-scheiden. Die »Hamburger Schnauze«ist zwar durchaus liebevoll,aber kühl.Nach ersten Berichten über dieAuslastung der Konzertsäleschien es für einen normalSterblichen nahezu hoffnungs-los, an Karten zu kommen. »Da kommst du nach normalerAnmeldung – wenn du Glückhast – in zwei Jahren dran. Ichkann dir da auch nicht helfen.«So lautete die Auskunft einesBekannten. Ich hatte zwar fast30 Jahre in Hamburg gelebt,aber so wirklich »gute Bezie-hungen« hatte ich nicht. Alsoplanten wir, einen Philharmo-nie-Besuch mit einer Städte-tour zu verbinden. Und danngleich auch die Oper »mitzu-nehmen«. Am besten Ballett.Das klappte dann auch. Wirhatten fast konstant herrlichesWetter, was für Hamburg schonungewöhnlich war. Und es warein Hamburg, das mir fast völlig neu er-schien: Das Hotel lag mitten in der Spei-cherstadt, so dass man zum Konzert indie Elphi zu Fuß gehen konnte. Der Elbphilharmonie-Besuch gliedertesich in drei Phasen: Anmarsch, Konzert-besuch und Genuss des Panoramas:Entlang von Baustellen, aber auch ferti-gen Hochbauten ging es durch die Ha-fencity und geplantes Universitätsge-lände. Das Areal war frei geworden, weilHamburg zwar die Olympiabewerbunggegen Berlin gewonnen, aber interna-tional gegen Paris verloren hatte. Dasvorgeplante Gelände sollte »preiswert«verbaut werden. Es darf bezweifelt wer-den, dass das preiswert gelingt, aber ge-baut wird hier reichlich. Der Platz vordem Backsteinsockelbau mit Glaspalast(Elbphilharmonie) ist – noch – weitge-hend frei und bietet gute Sicht über dennordelbischen Hafen. Diese Sicht ist na-türlich auf Höhe des Zugangs zu denKonzertsälen (37 m) noch besser. Hierkann man einen überdachten Rund-gang genießen. Der untere Teil des Ge-bäudes entstand aus dem früheren »Kai-speicher A« und bietet Platz für Hotel,Eigentumswohnungen und Parkhaus.Zu den Konzertsälen, dem Rundgangund zur Gastronomie kommt man übereine lange Rolltreppe.Vor dem Konzertbesuch gab es eine Ein-

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führung in Bauweiseund Akustik des großenSaales: Am meistenEindruck hat mir diedurch zwei Größen vonStöpseln (Schalltrich-tern) mögliche Regu-lierung der Akustik ge-macht. Allerdings fielim praktischen Ge-brauch auf, dass beider Verwendung beidervon der Decke herab-lassbarer »Stöpsel« anbestimmten Stellen des

Zuschauerraumes die Sicht, an anderendie Akustik doch etwas leidet. Die minutiöse Ausgestaltung der Wän-de ist sehr interessant. Eine Vielzahl vonSitzgruppen und verschachtelt wirken-den Rängen verwirrt zunächst, ist aberausgezeichnet beschildert. Auch anSitzplätze für Rollstuhlfahrer und ihre

Begleiter ist in verschiedenen Preiskate-gorien gedacht worden. Überall siehtman maritim gekleidete Helfer, die beiFragen hilfreich zur Seite stehen – alsoabsolut besucherfreundlich. Der an-schließende Musikgenuss war beein-druckend. Hervorragende Akustik ge-paart mit entsprechend gut ausgewähl-ten musikalischen Werken.Beim Panorama-Rundgang hatte manauch Ausblick auf Hamburgs attraktiv-sten »Kunst«genuss: Die extra für dieMusicals »Mary Poppins« und »Königder Löwen« im Hafen erbauten Musik-hallen.Wie schon erwähnt, verbrachten wir

auch einen Abend in der Oper: Ein erfri-schend turbulenter Reigen um »Illusio-nen wie Schwanensee«, inszeniert vonJohn NeumeierAls ich Anfang der 1970er Jahre nachHamburg gekommen war, gab es eineneue faszinierende Brücke, von der ichals unwissender Binnenländer meinte,dass sie über die Elbe gespannt war:Aber nein, es ging »nur« über einen Sei-tenarm des Hafens, den Köhlbrand: Beieiner Barkassenfahrt während unseresKurzurlaubes erfuhren wir, dass diesejetzt abgerissen werde, damit entspre-chende Containerschiffe passieren kön-nen, sonst bleibe man nicht konkur-renzfähig zu Rotterdam. Apropos Fehl-planungen.Und noch ein relativer Tiefschlag: KurzeZeit nach unserer Rückkehr sprach ichmit einem Freund, der etwas außerhalbvon Hamburg wohnt und selbst musi-ziert. Voll Stolz erzählte ich von unse-rem Elbphilharmonie-Besuch: er mein-te nur trocken, er habe ein Konzert-Abofür das Orchester des NorddeutschenRundfunks, das die meisten Konzerte inder Elbphilharmonie gibt. »Und übri-gens, was die so erzählen von wegen derAkustik, so toll ist die gar nicht.« Gut, dass wir keine absoluten Kennersind, denn uns hat es ausgezeichnet ge-fallen.

Irina und Hubert Hayek ausPanketal

weilten in Hamburg

Elbphilharmonie

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Akustik-Regulation: Schall-»Stöpsel« im Saal.

Aufstieg der C 1-Fußballer aus Karow.

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Matthias Gör-litz wohnt inZepernick. DerRewe -Kau f -mann ist derVo r s i t z endedes Vereins»Pamoja - ge-meinsam fürTansania e. V.« Schulgelände in der Nordmassai-Steppe in Tansania.

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TIA

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SPIT

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