INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen...

52
INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) CHANCEN WEITERBILDUNG UND LAUFBAHN ICT-Planung ICT-Entwicklung ICT-Betrieb Projektmanagement/Organisation

Transcript of INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen...

Page 1: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

INFORMATIK UNDMEDIAMATIK (ICT)

CHANCEN WEITERBILDUNG UND LAUFBAHN

ICT-PlanungICT-EntwicklungICT-BetriebProjektmanagement/Organisation

Page 2: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

INSERATE

2 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

> Dipl. Techniker/-in HF Elektrotechnik> Dipl. Techniker/-in HF Informatik> Dipl. Wirtschaftsinformatiker/-in HF> Technische Kaufleute mit eidg. Fachausweis

Studiengänge bei AKAD Technics

AKAD Business – ein Unternehmen der Kalaidos Bildungsgruppe SchweizI+M

Die Schweizer Bildungsinstitution.Effizient. Sicher. Individuell.

www.akad.ch/technics

Besuchen Sie unsere

Infoanlässe in Zürich

Meine Weiterbildung,

meine Karriere,

meine Zukunft.Das Zentrum für Profi s von morgen.

www.zbw.ch

Page 3: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

3Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser

Mit dem Aufbruch der vierten industriellen Revolution dringt die Informatik noch tiefer

in unsere Lebens- und Arbeitsbereiche ein. Eine neue Dimension der Produktion, Orga-

nisation und Steuerung von Produkten bahnt sich an. Menschen, Maschinen, Geräte und

Gebäude werden sich noch mehr und intensiver vernetzen. Mit der zunehmenden Digita-

lisierung wird die Zahl der ICT-Arbeitsplätze weiter zunehmen. Der Bedarf an ICT-Fach-

leuten und Spezialisten wird in allen Branchen und Berufsfeldern weiter wachsen.

Das vorliegende Heft aus der Reihe «Chancen – Weiterbildung und Laufbahn» gibt einen

Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT.

Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit einer Grundbildung in Informatik oder in ver-

wandten Berufen sowie für Mittelschülerinnen und Mittelschüler, die sich in der Infor ma tik

aus- oder weiterbilden möchten. In allen ICT-Berufswelten, nämlich Entwicklung, Planung,

Betrieb, Projektmanagement und Organisation, finden Sie verschiedene Bildungsangebote.

Berufsbildner/innen, Lehrpersonen an Berufsfach- und Mittelschulen, Vorgesetzte, Per-

sonalfachleute sowie Berufs-, Studien- und Laufbahnberatende informieren sich in diesem

Heft und nutzen die Informationen für ihre Beratungs- und Coachingarbeit.

Der Branchenpuls zeigt Tendenzen und Trends auf. Tabellen, Informationstexte und Fotos

dokumentieren die Vielfalt der Laufbahnmöglichkeiten. Der Abschnitt «Weiterbildungs-

abschlüsse und Berufsfunktionen» bietet einen Überblick über die wichtigsten Tätigkeits-

gebiete in der ICT und ist vernetzt mit www.berufsberatung.ch, wo weiterführende

In formationen abrufbar sind. Besonders lesenswert sind die spannenden Berufsporträts:

ICT-Fachleute berichten über ihren Werdegang, den aktuellen Arbeitsplatz und die

neuesten Trends in der Branche.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie viel Neues entdecken und neue Möglichkeiten sehen, Ihre

Laufbahn zu gestalten.

DankWir danken allen beteiligten Personen und Firmen herzlich für ihre Mitarbeit. Dieses Heft wird unterstützt vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI.

Theres Gautschi, Berufs- und

Laufbahnberaterin, ask!-

Beratungsdienste für Ausbildung

und Beruf Aargau, Baden

Daniela Hüppin, Informations-

spezialistin, ask!-Beratungsdienste

für Ausbildung und Beruf Aargau,

Baden

verantwortliche Fachredaktorinnen für dieses Chancenheft

Page 4: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

4 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

INHALT INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT)ALLE INFORMATIONEN IN ZWEI HEFTREIHEN

Die Heftreihe «Chancen: Weiterbildung und

Laufbahn» präsentiert branchenspezifische

Angebote im Bereich der höheren Berufsbil-

dung: Kurse, Lehrgänge, Berufsprüfungen,

Höhere Fachprüfungen, Höhere Fachschu-

len. Auch die Angebote der Fachhochschulen

werden kurz vorgestellt, aber nicht vertieft.

Die Reihe besteht aus insgesamt 30 Titeln,

welche im Vier-Jahres-Rhythmus aktua-

lisiert werden. Das gesamte Editionspro-

gramm finden Sie auf Seite 50.

Ausführliche Informationen zu allen Studien

an Fachhochschulen, Universitäten, ETH und

Pädagogischen Hochschulen vermittelt die

zweite Heftreihe des SDBB «Perspektiven:

Studienrichtungen und Tätigkeitsfelder».

Die Reihe besteht aus insgesamt 48 Titeln,

welche ebenfalls im Vier-Jahres-Rhythmus

aktualisiert werden.

Alle diese Medien liegen in den Berufs-

informationszentren BIZ der Kantone auf

und können zum Teil ausgeliehen werden.

Sie sind zudem erhältlich unter:

www.shop.sdbb.ch.

Weitere Informationen zu den Heftreihen

finden sich auf www.chancen.sdbb.ch und

www.perspektiven.sdbb.ch.

BRANCHENPULS 7

Interview

«Das Motto vom lebenslangen Lernen sollte für ICT-Fachleute selbst -

ver ständlich sein»

Interview mit Jörg Aebischer, Geschäftsführer des Verbands ICT-Berufsbildung Schweiz 8

Allgemeine Infos zur Branche 10

AUS- UND WEITERBILDUNG 16

Einstieg in die Branche 16

Übersicht: Wege nach der beruflichen Grundbildung 17

Fachausbildungen und Kurse 18

Berufsprüfungen (BP) 19

Höhere Fachprüfungen (HFP) 20

Höhere Fachschulen HF 21

Fachhochschulen FH, Uni/ETH 22

ICT-PLANUNG 23

Laufbahnbeispiele – Porträts von Berufsleuten

Gilberto Cilia, Techniker HF Telekommunikation (in Ausbildung) 24

Daniel Enderli, Informatiker HFP 25

ICT-ENTWICKLUNG 27

Laufbahnbeispiele – Porträts von Berufsleuten

Paul Stöhr, ICT-Applikationsentwickler (BP) 28

Oliver Schaub, ICT-Applikationsentwickler (BP) 29

Christian von Bergen, Wirtschaftsinformatiker HF 30

Michael Moser, Techniker HF Informatik 31

28Paul Stöhr, Applikationsentwickler, Zürcher Kantonalbank, Zürich: «Mit dem Wandel der

Technologien verändern sich das Umfeld und die Forderungen der Kunden ständig, das

ist interessant und macht die Arbeit vielfältig.»

Page 5: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

5Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

ERGÄNZENDE INFOS AUF WWW.BERUFSBERATUNG.CH

Ruth Ziegler, Informatikerin FH (BSc) 32

Sarah Geissberger, Informatikerin FH (BSc) Profilierung iCompetence 33

ICT-BETRIEB 35

Laufbahnbeispiele – Porträts von Berufsleuten

René Meister, ICT-System- und Netzwerktechniker (BP) 36

Katja Schmid, Wirtschaftsinformatikerin HF (in Ausbildung) 37

Marc Walker, Wirtschaftsinformatiker HF 38

Markus Rüedi, Information Security Manager, MAS FH, (in Ausbildung) 39

ICT-PROJEKTMANAGEMENT UND ORGANISATION 41

Laufbahnbeispiele – Porträts von Berufsleuten

Dominic Schriber, Projektmanager NDS HF (in Ausbildung) 42

Peter Fischbacher, eidg. dipl. ICT-Manager (HFP) 43

Weiterbildungen und Berufsfunktionen 44

SERVICE 49

Adressen, Tipps und weitere Informationen 49

Impressum 49

Bestellinformationen 49

Editionsprogramm 50

Index 51

39Markus Rüedi, Network Manager, Swiss -

- com (Schweiz)AG, Zürich: «Der Aspekt

der Securi ty ist im ganzen IT-Umfeld immer

wichtiger. Das stetige Katz-und-Maus-Spiel

zwischen Angreifern – zum Beispiel Hackern

– und IT-Fachleuten, welche die Systeme

schützen, wird ständig schwieriger.»

33Sarah Geissberger, Frontend Developer /

Designer, Amazee Labs AG, Zürich: «Man

muss über ein Flair für Technik, aber auch

über ein Auge für Ästhetik verfügen.»

Dieses Heft wurde in enger Zusammenar-

beit mit der Redaktion von berufsberatung.ch

er arbeitet. Auf dem offiziellen Portal der

schweizerischen Berufs-, Studien- und

Lauf bahnberatung www.berufsberatung.ch

stehen ergänzende und aktuelle Informa­

tionen bereit:

Berufe

Informationen über alle Berufe der Grund-

bildung, Berufe der höheren Berufsbildung

und Berufsmöglichkeiten nach einem

Hoch schulstudium. Bilder und Filme geben

Einblick in die Arbeitswelt eines Berufs.

Die wichtigsten beruflichen Funktionen, die

im Schweizer Arbeitsmarkt relevant sind,

werden kurz beschrieben.

Aus­ und Weiterbildungen

Alle freien Lehrstellen der Schweiz und über

30 000 relevante Aus- und Weiterbildungen

sowie weitere wichtige Informationen für alle

Bildungsstufen und Altersklassen.

Das interaktive Bildungsschema zeigt die

Bildungslandschaft und ihre üblichen Aus-

und Weiterbildungswege. Ratschläge zur

Finanzierung von Aus- und Weiterbildungen.

Arbeit und Beschäftigung

Einstiegsmöglichkeiten in den Arbeitsmarkt,

Tipps zur Laufbahnplanung, Stellensuche,

Bewerbung und Vorstellungsgespräch.

Informationen zu Arbeit und Ausbildung im

Ausland.

Adressen und Anlaufstellen

Links zu Berufs-, Studien- und Laufbahn-

beratungsstellen, Stipendienstellen, Ins-tituten, Ausbildungsstätten, Weiterbildungs-

institutionen, Schulen und Hochschulen.

Page 6: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

INSERAT

6 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Informieren Sie sich unter www.ict-berufsbildung.ch über die Voraussetzungen, Anforderungen und Perspektiven der eidgenös- sischen ICT-Fachausweis und Diplomabschlüsse. Die Abschlüsse geniessen in der Schweiz wie auch international hohe Anerkennung.

Mit einem ICT-Fachausweis oder ICT-Diplom Attraktive Berufschancen sichern Fach- und Führungsverantwortung übernehmen Berufliche Kompetenz stärken

Wir beraten Sie gerne.ICT-Berufsbildung Schweiz Aarbergergasse 30 CH-3011 Bern [email protected] Tel. 058 360 55 50 ict-berufsbildung.ch

Sie haben Berufserfahrung in der Informatik oder Mediamatik? Der Abschluss eines eidgenössisch anerkannten Fachausweises oder Diploms qualifiziert Sie als ICT-Berufsfachkraft für anspruchs- volle Fach- und Führungsaufgaben in Unternehmen und Verwaltungen.

ICT-FACHKRÄFTE GESUCHT

Eidgenössische Fachausweise ICT-Applikationsentwickler/in mit eidg. FA ICT-System- und Netzwerktechniker/in mit eidg. FA Wirtschaftsinformatiker/in mit eidg. FA Mediamatiker/inn mit eidg. FA

Eidgenössisches ICT- Diplom ICT-Manager/in mit eidg. Diplom ICT Security Expert mit eidg. Diplom (ab 2018)

Page 7: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

7Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT)

Seit fünf Jahren belegt die Schweiz den ersten Rang im «Global Innovation Index». 2015 schnitt unser Land in den drei Kategorien kreativer Output, Wissen und Technologie besonders gut ab. Das ist kein Zufall, Unternehmen in unserem kleinen Land können sich im globalen Wettbewerb nur behaup-ten, wenn sie ihre Produkte laufend verbessern und die Produktionskosten senken. Dazu braucht es gut ausgebildete und motivierte Fachpersonen auf

allen Stufen. Nach wie vor stellen in dieser Branche die beruflichen Grundbildungen den Königsweg dar, über den der grösste Teil der Beschäftigten einsteigt. Die hohen Anforderungen spiegeln sich in einem vielfältigen Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten wieder. In keinem anderen Berufsfeld werden die Angebote der höheren Berufsbildung, die den Schwer-punkt dieses Heftes bilden, so sehr genutzt wie in der MEM-Industrie.

BRANCHENPULSAUS- UND WEITERBILDUNG

7

Wir bewegen uns heute selbstverständlich in digi-talen Realitäten und bedienen computergesteuerte Geräte. Menschliche Neugier und der Forschungs-drang wird die Vernetzung von Maschine und Mensch weiter rasant vorantreiben. Wie die Welt in zehn Jahren aussehen könnte, erahnen wir mit unserer Fantasie oder durch Science-Fiction-Filme. Neue Technologien beflügeln die Kreativität und fördern die Entwicklung unserer digitalen Produkte. Gut ausgebildete ICT-Fachleute und -Spezialisten können unsere technische Zukunft optimal mitge-stalten.

Gemäss digital.ictswitzerland.ch schneidet die Schweiz in internationalen digitalen Wettbewerbs- und Inno-vationsstudien gut bis sehr gut ab. Schweizer ICT-Unternehmen erwirtschaften rund 17 Prozent ihres Umsatzes durch den Export. Internationale Top-Player wie Google oder die Walt Disney Company siedeln sich in der Schweiz an, um von der Innovationskraft und der hohen Lebensqualität zu profitieren. Um im Wettbewerb weiterhin mithalten zu können, wer-den ICT-Profis gebraucht, die sich mit Freude und Engagement aktiv an der rasanten Entwicklung der Digita lisierung beteiligen.

Page 8: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

8

BRANCHENPULS INTERVIEW

Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Die Informatik durchdringt heute alle Le-

bensbereiche und die Technologisierung

unserer Welt nimmt rasant zu. Was be-

deutet diese Entwicklung für die Branche

Informatik und die ICT-Fachleute? Jörg

Aebischer, Geschäftsführer von ICT-Be-

rufsbildung Schweiz und Mitglied der

ausserparlamentarischen eidgenössischen

Bildungskommission äussert sich zur ak-

tuellen Situation und blickt in die Zukunft

der Informatik.

Jörg Aebischer, was bietet der Arbeits-

markt ICT?

Da Computer in unserer Welt allgegenwär-

tig sind und die Computertechnologie in alle

Lebensbereiche eingreift, ist das Arbeits-

feld der Informatik entsprechend gross.

ICT-Fachleute planen, entwickeln, program-

mieren. ICT-Fachleute unterstützen das Ma-

nagement, eine Kommunikationsabteilung

oder Werbeagentur. Es besteht deshalb eine

grosse Nachfrage nach Informatikfachleuten.

Auf Niveau Fachhochschule sowie Uni / ETH

ist der Bedarf an Informatikspezialisten be-

sonders hoch.

Welche Möglichkeiten gibt es, die Anzahl

Informatiker/innen zu erhöhen?

Mit einer Erhöhung der Anzahl Informatik-

lehrstellen kann dem Mangel entgegenge-

wirkt werden. Sowohl die Zahl der ICT-Fach-

leute mit fundierten Grundkenntnissen als

auch die Zahl der Informatikleute mit Hoch-

schulabschluss würde zunehmen. 90 Pro-

zent aller Personen mit Hochschulabschluss

in der Informatik haben als Grundlage die

berufliche Grundbildung Informatiker/in

EFZ erworben und später an einer Fach-

hochschule studiert.

Bis ins Jahr 2017 müssen 72 000 ICT-Stellen

neu besetzt werden. Bei gleichbleibender

Zuwanderung und Ausbildung fehlen jedoch

bis dahin in der Schweiz 32 000 ICT-Fach-

kräfte. Auf allen Stufen benötigen wir mehr

Nachwuchs, insbesondere Absolventen und

Absolventinnen mit einem Fähigkeitszeug-

nis in Informatik. Ein grosser Bedarf besteht

auch an Applikationsentwicklern.

Auch Personen mit einer anderen Grund-

bildung, also Quereinsteiger/innen, kön-

nen je nach theoretischem Vorwissen und

praktischer Erfahrung Aus- und Weiterbil-

dungen in der Informatik machen. Die Bil-

dungsmöglichkeiten sind vielfältig und die

erlernten Kompetenzen eröffnen Entwick-

lungsmöglichkeiten in viele verschiedene

Bereiche.

Quereinsteigende mit genügend Berufspra-

xis in der ICT können zum Beispiel mit dem

Validierungsverfahren das eidgenössische

Fähigkeitszeugnis Informatik erwerben,

oder sie gelangen über eine Berufsprüfung

oder eine höhere Fachprüfung zu einem

anderen formalen Abschluss. Personen mit

weniger Berufserfahrung können sich an

einer Höheren Fachschule fundiertes Fach-

wissen holen.

Im ICT Competence Framework sind alle

Inhalte der höheren Berufsbildung detail-

liert aufgelistet, sodass sich Personen ein

genaues Bild über die bereits erworbenen

und die fehlenden Kompetenzen machen

können.

Welche Personen eignen sich für eine Aus-

und Weiterbildung in der Informatik?

60 Prozent aller Personen mit einem EFZ

in Informatik haben eine Berufsmaturität

entweder während oder nach der Lehre er-

worben. Schon in der Grundbildung Infor-

matik zeigt sich also, dass leistungsstarke

Personen in dieser Ausbildung erfolgreich

sind. Wie hoch das Anforderungsniveau ist,

zeigt auch die Tatsache, dass im Ausland die

ICT-Fachleute einen Abschluss erst auf der

Tertiärstufe erwerben können. Besonders

gefordert sind überdurchschnittliches logi-

sches Denken und Abstraktionsvermögen.

Geduld und Ausdauer gehören ebenfalls

zum Profil. Und das Motto vom lebenslan-

gen Lernen sollte für ICT-Fachleute selbst-

verständlich sein. 80 Prozent der gelernten

«Das Motto vom lebenslangen Lernen sollte für ICT-Fachleute selbstverständlich sein»

Page 9: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

9Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Informatiker/innen machen einen Tertiär-

abschluss, sei dies via Berufsprüfung zur

Höheren Fachprüfung, sei es ein Abschluss

an einer Höheren Fachschule oder an einer

Hochschule.

Warum sind ältere ICT-Fachleute trotz

des Fachkräftemangels besonders stark

von Arbeitslosigkeit betroffen?

Bei den Personen unter 45 Jahren ist die

Arbeitslosigkeit unterdurchschnittlich tief,

ab 45 Jahren ist die Arbeitslosigkeit über-

durchschnittlich hoch. Untersuchungen

haben gezeigt, dass den älteren Fachleuten

meistens nicht die Kompetenzen fehlen,

sondern dass sie nicht in der Lage sind,

ihre Kompetenzen zeitgemäss darzustel-

len. Dabei gäbe es gute Instrumente zur

Erfassung der Kompetenzen: Als Erstes

das «europäische ICT Competence Fra-

mework», abgekürzt e-Cf, ein Instrument

zur Selbsteinschätzung und Erfassung von

ICT-Kompetenzen und der ICT Competence

Framework auf der Website von ICT-Be-

rufsbildung. Ein guter Weg wäre auch, die

Kompetenzen in einem Assessment-Ver-

fahren validieren zu lassen. So könnten die

Fachleute mit oder ohne Vorbereitungs-

kurse zu formalen Abschlüssen gelangen.

Ein Schritt in diese Richtung wurde mit

dem Modell F gemacht. (siehe Seite 18)

Findet in der Branche auch eine Verlage-

rung von Tätigkeiten ins Ausland statt?

Die Schweiz ist ein Hochlohnland. Einfache

und repetitive Tätigkeiten werden auch in

der ICT-Welt aus Kostengründen ins Aus-

land ausgelagert. In der Schweiz braucht

es kreative Menschen, die neue Ideen ent-

wickeln und anspruchsvolle Tätigkeiten im

Engineering ausüben können, zum Beispiel

Applikationsentwickler/innen.

Sollte heute jedes Kind in der Schule das

Programmieren lernen?

Immer mehr Routinetätigkeiten werden von

Maschinen erledigt, die von Computern ge-

steuert werden. Jeder Techniker, jede Techni-

kerin braucht heute deshalb vertiefte Kennt-

nisse in Informatik. Das Programmieren ist

eine wichtige ICT-Kompetenz. Mit dem Lehr-

plan 21 fährt die Schweiz gut, in der Volks-

schule werden ab der ersten bis zur neunten

Klasse ICT-Kompetenzen in der Anwendung

und in der Programmierung gelehrt. Mit der

Entwicklung von ICT-Kompetenzen wird zu-

dem das logische und vernetzte Denken ge-

schult. Schon heute brauchen wir ICT-Wis-

sen, um uns durch die hochdigitalisierte

Welt zu bewegen. Logistiker, Detailhändler,

Kaufleute, Werber, Bauleute – sie alle müs-

sen bis zu einem gewissen Grad mit der In-

formatik vertraut sein.

Jörg Aebischer ist der erste Geschäftsfüh-rer des im Jahr 2010 gegründeten Verbands ICT-Berufsbildung Schweiz. Am 25. Novem - ber 2015 hat der Bundesrat Jörg Aebischer in die 15-köpfige ausserparlamentarische eidgenössische Berufsbildungskommission für die Amtsperiode 2016 – 2019 gewählt. Vor seiner Tätigkeit für ICT-Berufsbildung Schweiz war Aebischer während sieben Jahren als Direktor eines privaten kaufmän-nischen Bildungsunternehmens tätig, zu - vor arbeitete er während zehn Jahren bei einer führenden Beratungsgesellschaft als Unternehmensberater für Personal und Organisation. Während zehn Jahren dozierte er nebenamtlich für Personalmanagement an der Universität St. Gallen. Jörg Aebischer studierte an der Universität Bern Betriebs-wirtschaft und Recht und erwarb an den Universitäten St. Gallen und Berkeley (USA) einen Executive MBA in Business Enginee-ring.

Page 10: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

10 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

BRANCHENPULS ALLGEMEINE INFOS ZUR BRANCHE

• ICT­BetriebZu dieser Gruppe zählen der Betrieb von ICT-Systemen, das Operating, der Support und das Service-Management. Die entspre-chenden Porträts sind ab Seite 35 und die Berufsbeschreibungen ab Seite 46 zu finden.

•ICT­Projektmanagement / OrganisationDieser Bereich umfasst die Aufbau- und Ablauforganisation, Prozessgestaltung, Gestal-tung / Zuordnung von Rollen und Funktionen sowie Projektleitung. Die entsprechenden Porträts sind ab Seite 41 und die Berufsbe-schreibungen ab Seite 47 zu finden. Wenn es um eine Spezialisierung in Richtung Unterneh-mensorganisation geht, sind Spezialist/innen in Unternehmensorganisation (BP) bzw. Experten/Expertinnen in Organisationsma-nagement (HFP) kompetente Ansprechperso-nen.

Eng verwandt mit der ICT: Mediamatik und TelematikNicht alle Fachleute in der Informatik haben eine reine Informatikausbildung. Die Fachleute der Mediamatik (z.B. Mediamatiker/in (BP) haben vor allem an den Schnittstellen Marke - ting, Kommunikation, Organisation auch mit Informatik-Fragen zu tun. Systemtechnische Anwendungen in der Telekommunikation und generell in der Maschinen- und Elektronik-branche werden in enger Zusammenarbeit mit Informatik-Fachleuten entwickelt.

INFORMATIK – EIN BERUF FÜR FRAUEN

In der Schweiz sind die Frauen in der ICT mit einem Anteil von nur 15 Prozent untervertreten. Die in diesem Heft porträtierten Informatike-rinnen zeigen aber, dass sie sich in ihrem technischen Beruf wohlfühlen und erfolgreich

BEGRIFFE

Gleichwertig mit dem Begriff Informatik werden oft die Kürzel ICT (Information and Communication Technology), oder IT (Infor-mation Technology) verwendet.

Die ICT-Funktionen lassen sich in vier Berufsgruppen unterteilen:

• ICT­PlanungDieser Bereich umfasst die Planung, Steue-rung und Beratung. Die entsprechenden Porträts sind ab Seite 23 und die Berufsbe-schreibungen ab Seite 45 zu finden.

• ICT­EntwicklungIn dieser Berufsgruppe sind das Engineering, Design und Erstellen der ICT-Systeme zusammengefasst. Die entsprechenden Porträts sind ab Seite 27 und die Berufsbe-schreibungen ab Seite 46 zu finden.

SENIOR (S3)

2011 2012 2013 2014 2015

140 000

120 000

100 000

80 000

60 000

40 000

20 000

0

S3 Senior: Vertiefte Kenntnisse im Fachgebiet sowie Kenntnisse in benachbarten Fachgebieten; fünf oder mehr Jahre Berufserfahrung; führt selbstständig Aufträge aus und kann erfahrene Fachpersonen fachlich anleiten; Fähigkeit zu fachlicher Projektleitung; Fähigkeit zu konzeptioneller Tätigkeit, Beratung und Lösung von anspruchsvollen Problemen; kann innerhalb einer grösseren Firma als Kader einge-stuft sein, ohne direkte Führungsverantwortung zu haben.

JUNIOR (S1)

2011 2012 2013 2014 2015

140 000

120 000

100 000

80 000

60 000

40 000

20 000

0

S1 Junior: Erste Kenntnisse des Fachgebiets, keine oder erste Praxiserfahrung im Fachgebiet, benötigt noch fachliche Begleitung.

PROFESSIONAL (S2)

2011 2012 2013 2014 2015

140 000

120 000

100 000

80 000

60 000

40 000

20 000

0

S2 Professional: Gute Kenntnisse des Fachgebiets; drei oder mehr Jahre Berufserfahrung im Fachgebiet; führt selbst ständig Aufträge aus; Mitarbeit in Projekten

EXPERT (S4)

2011 2012 2013 2014 2015

140 000

120 000

100 000

80 000

60 000

40 000

20 000

0

S4 Expert: Umfassende Kenntnisse im eigenen und in benachbarten Fachgebieten, acht oder mehr Jahre Berufserfahrung. Fähigkeit, Projektteams von Spezialisten fachlich zu leiten und zu coachen (ohne Personalführung), Fähigkeit zu konzeptioneller Tätigkeit, Beratung und Lösung von komplexen Problemen. Kann als Kader oder Direk-tionsmitglied eingestuft werden, jedoch ohne Führungsverantwortung.

Quelle: Copyright SwissICT

* Beschreibung S1–S4 auf Seite 11

Männer Frauen

Page 11: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

11Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

sind. In den meisten Funktionen der Informatik sind Kommunikationsfähigkeiten ebenso wichtig wie technisches Know-how. Einer der Gründe, warum nur eine kleine Anzahl von Frauen in die Informatik einsteigt, sind feh lende Vorbilder. Recherchen in Archiven des jungen ICT-Zeital-ters zeigen aber, dass schon in den Anfängen der Computerwelt Frauen Meilensteine gesetzt haben. So hat beispielsweise die US-Amerika-nerin Grace Hopper schon in den 1940er-Jahren eine verständlichere Computersprache er funden als die vorherrschende mit Eins und Null.

WAS INFORMATIKER/INNEN IN DER SCHWEIZ VERDIENEN

In den letzten Jahren stagnieren die ICT-Löhne. Im Vergleich mit anderen Branchen liegen sie jedoch immer noch klar über dem Durch - schnitt. Der Medianlohn 2015 betrug laut Salärstudie von swiss ICT 111 800 Franken.

Und die Frauen?Beim direkten Vergleich der Löhne innerhalb der ICT-Branche verdienen die Frauen fünf Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Werden die Löhne auf den einzelnen Kompe-tenzstufen verglichen, sind die Unterschiede gering. Auf der tiefsten ausgewerteten Stufe, Junior (S1), verdienten die Frauen 2015 sogar mehr als die Männer. (Siehe Grafik Junior S1) Für die Gehaltsanalyse der ICT-Spezialistinnen und -Spezialisten ohne Personalführung hat SwissICT die Jobs in die Gruppen S1 – S4 auf - geteilt, welche die Unterschiede in Wissen, Erfahrung und Verantwortung berücksichtigen (insgesamt gibt es neun verschiedene Kompe-tenzstufen).

LohnbeispieleNebenstehend einige Lohnbeispiele nach Ausbildung und Alter. Diese Löhne beziehen sich auf 12 Monate, in Schweizer Franken, brutto, 100 Prozent, ohne Bonus oder andere Sonderzahlungen (Die Kompetenzstufen sind bei diesen Beispielen nicht aufgeschlüsselt).Die verschiedenen Online-Salärrechner oder Lohnvergleichsstudien der Berufsverbände

Grace Hopper, zirka 1960 am Keyboard des UNIVAC, dem ersten in den USA hergestellten kommerziellen Computer. Bild: flickr.com

helfen, bei der Stellensuche gut in die Lohn - verhandlungen einzutreten. Siehe auch www.berufsberatung.ch > Arbeit und Beschäftigung > Stellensuche oder > Lohn

DER ICT­ARBEITSMARKT

In der Schweizer ICT arbeiteten im Jahr 2015 insgesamt rund 211 000 Fachpersonen. Die Schweizer ICT-Branche gehört bezüglich Brutto-Wertschöpfung mit 26,6 Milliarden Schweizer Franken zu den zehn grössten Wirtschaftsbranchen der Schweiz. Der Anteil am BIP entspricht rund 4,3 Prozent.• Trotz gelegentlichen Meldungen über Aus -

lagerungen von ICT-Dienstleistungen ins Ausland steigt der Anteil der ICT-Beschäftig-ten in der Schweiz im Vergleich zur Gesamt - bevölkerung seit 25 Jahren überproportional, nämlich vier Mal so schnell, an. Diese Ent - wicklung zeigt die wachsende Nachfrage nach ICT-Fachkräften und vor allem auch die Stabilität des ICT-Berufsfeldes.

• Die Frauen sind mit einem Anteil von 15 Pro - zent stark untervertreten.

• Das Bildungsniveau in der Informatik ist im Vergleich zu anderen Branchen hoch: Die Mehrheit der Beschäftigten der ICT (61 Pro - zent) verfügt über einen Abschluss auf Niveau höhere Berufsbildung oder Hoch-schule. (AMOSA*-Studie 2015)

• 70 Prozent der offenen Stellen im ICT-Bereich verlangen sowohl Qualifikation wie Erfah-rung. Zum Vergleich: Im Gesamtdurchschnitt aller Stellen verlangen 60 Prozent der Stel len - inserate Qualifikation und Erfahrung. Ein Tertiärabschluss schützt also vor dro h ender Arbeitslosigkeit. (AMOSA-Studie 2015)

• Die AMOSA-Experteninterviews zeigen, dass ein Quereinstieg heute aus Sicht der Arbeit - gebenden nur aus verwandten Berufsfeldern wie beispielsweise den Naturwissenschaften möglich ist.

• In den Regionalen Arbeitsvermittlungszent-ren RAV sind viele über 50-jährige stellen-suchende Informatiker/innen registriert.

* AMOSA = Arbeitsmarktbeobachtung Ost - schweiz, Aargau, Zug und Zürich

Lösungsansätze für stellensuchende Informatiker 45+Früher war es einfach, ohne Ausbildung quer in die Informatik einzusteigen, daher fehlen diesen Fachpersonen heute die formalen Abschlüsse. Das informell erworbene und ständig aktualisierte Know-how muss klar ausgewiesen werden können.Eine gute Möglichkeit, die in der Praxis und im Rahmen von non-formalen Ausbildungen er - worbenen Kompetenzen zu validieren und einen formalen eidgenössischen Abschluss zu er langen, bieten die vom nationalen Verband ICT-Berufsbildung Schweiz durchgeführten Berufs- und Höheren Fachprüfungen. Der erfolgreiche Abschluss führt zu einem eidge - nössischen Fachausweis bzw. Diplom. Mehr dazu unter www.ict-berufsbildung.ch Eine alternative Möglichkeit, informell er wo r- bene Fähigkeiten zu belegen, bietet das Projekt informa (Modell F). Informa beinhaltet ein Zulassungsverfahren, über das Vorkenntnisse erfasst und validiert werden können. Mehr dazu unter www.modellf.ch. Die Studie «Arbeitsmarktfähigkeit arbeitsloser Informatiker 45plus» zeigt: Eine stärkere Stan - dardisierung der in Stelleninseraten gesuchten Skills erleichtert das Matching von Arbeitge-bern und Stellensuchenden. Die Bildungsinsti-tutionen sollten zudem ihre Angebote so struk - turieren, dass Umschulungen innerhalb des Berufsfelds IT einfacher werden. Hierzu ist eine Orientierung am ICT Competence Framework von ICT-Berufsbildung Schweiz angezeigt.

Quelle: Arbeitsmarktfähigkeit arbeitsloser Informati-ker 45plus (Zürich/Bern: Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich/ICTswitzerland)

Unter www.arbeitsmarkt.ch finden sich Infor - mationen über die verschiedenen Bereiche der Informatik. Themen wie Arbeitsumfeld, Ar - beitsbedingungen und Entwicklungsmöglich-keiten innerhalb der Branche sowie Informa-tionen zur Stellensuche werden publiziert.

Quelle: Copyright SwissICT

DURCHSCHNITTLICHE LÖHNE

AbschlussBis 25 Jahre

25–29 Jahre

30–34 Jahre

35–39 Jahre

40–44 Jahre

45–49 Jahre

Ab 49 Jahre

Applikationsentwickler/in 5198.– 5865.– 6577.– 7013.– 7489.– 7964.– 6496.–

Schnittstellenspezialist/in 5277.– 6655.– 6745.– 7195.– 7251.– 7336.– 7412.–

Webmaster/in 4989.– 5616.– 6244.– 7048.– 7369.– 7527.– 7366.–

Wirtschaftsinformatiker/in 5200.– 6200.– 7160.– 7600.– 8315.– 8949.– 9600.–

ICT-Systemingenieur/in 5585.– 6608.– 7734.– 8376.– 8701.– 8800.– 9075.–

ICT-Sicherheitsbeauftragte/r 5240.– 6440.– 7199.– 7872.– 8352.– 8530.– 8357.–

ICT-Architekt/in fehlt 7692.– 8484.– 8602.– 8745.– 9035.– 9327.–

Page 12: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

12 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

BRANCHENPULS ALLGEMEINE INFOS ZUR BRANCHE

INTERNATIONALER VERGLEICH

Die folgende Grafik zeigt, dass sich der Anteil des ICT-Sektors am Bruttoinlandprodukt (BIP) in der Schweiz seit dem Jahr 2000 bei rund 4,5 Prozent eingependelt hat, während sich für eine Mehrzahl der untersuchten Länder eine rückläufige Tendenz des Anteils des ICT-Sektors am BIP ausmachen lässt. Dies bestätigt, dass der Schweizer ICT-Arbeits - markt stabil bleibt.

Arbeiten im AuslandSchweizer ICT-Fachleute sind im Ausland begehrt, die Sprache der ICT wird weltweit verstanden. Im Brancheninterview erwähnt Jörg Aebischer das ICT Competence Framework. Dieses Tool wird europaweit angewandt als «Euro-pean e-Competence Framework» (e-CF, www.ecompetences.eu/de/). Die aktuelle Version 3.0 besteht aus 40 Kompetenzen, wie sie am Arbeitsplatz der ICT zum Einsatz

kommen. Dazu nutzt es eine gemeinsame Sprache für Kompetenzen, Fähigkeiten und Wissen auf fünf Niveaus, die europaweit verständlich ist. So können ICT-Fachleute von der beruflichen Grundbildung bis zur höheren Berufsbildung all ihre erworbenen Kompetenzen detailliert dokumentieren.

ANTEIL DES ICT­SEKTORS AM BIP, INTERNATIONALER VERGLEICH 2000 – 2013*

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

11

10

9

8

7

6

5

4

3

Österreich Frankreich Ver. Königreich

Spanien Deutschland Finnland

Italien Ungarn

Schweiz Schweden

Zu laufenden Preisen und in %

Quelle: BFS, Eurostat

Page 13: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

13Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Zudem vereinfacht der NQR Berufsbildung (Nationaler Qualifikationsrahmen für Abschlüsse der Berufsbildung) den Vergleich und die Anerkennung von schweizerischen Abschlüssen der höheren Berufsbildung mit ausländischen Hochschulabschlüssen. Dieser NQR Berufsbildung wurde in der Folge der Internationalisierung von Arbeitsmarkt und Bildung vom Bund 2014 initiiert. 2016 wurden vom SBFI zudem offizielle englische Über-setzungen der Berufstitel eingeführt. Dies erleichtert die Stellensuche im Ausland, oder auch bei internationalen Firmen in der Schweiz. Aktuelle Informationen: www.sbfi.admin.ch/nqr

GROSSER FACHKRÄFTE­ UND BILDUNGSBEDARF BIS 2022

Die Econlab Studie, Version 2014, befasst sich unter anderem auch mit dem Fachkräfte-mangel und prognostiziert bis 2022 einen zusätzlichen Fachkräftebedarf von 87 000 Mitarbeitenden im ICT Bereich. Die Grafik verdeutlicht, dass insbesondere der Bedarf an Führungskräften hoch ist. Diese lassen sich vorläufig nur aus erfahrenem Fachpersonal rekrutieren, denn es gibt bis jetzt keine for - male Ausbildung im ICT-Führungsbereich. Um den Bedarf an zukünftigen Kaderleuten zu decken, sollten deshalb viele Entwickler/innen und Analytiker/innen von Software ausgebildet werden.Besonderer Mangel wird bei den Absolventin-nen und Absolventen im Hochschulbereich mit knapp 14 000 fehlenden Personen herrschen. Lediglich 300 Masterabsolventen schliessen jährlich an Uni und ETH ab und

immerhin 800 Personen schliessen mit einem Bachelor an einer Fachhochschule ab (Informatik und Wirtschaftsinformatik). Aber auch in der beruflichen Grundbildung und der höheren Berufsbildung werden ungefähr doppelt so viele Fachleute gesucht, wie bis 2017 ausgebildet werden. Eine Trendwende zeichnet sich nicht ab, beispiels-weise wegen der steigenden Zahl an Pensio-nierungen ab 2020. Gerade der beruflichen Grundbildung als 'Zulieferer' für die höher-wertigen Ab schlüsse kommt bei der Erschlies-sung des Inländer potenzials eine entschei-dende Rolle zu.

Wachsender Bedarf an ICT­Security­ FachleutenDer Schutz vor Cyberattacken auf Firmen- und Verwaltungsnetze wird für Unternehmen und Verwaltungen immer wichtiger. Fachleute In diesem Bereich sind jedoch schwierig zu finden. ICT-Berufsbildung Schweiz lanciert in Zusammenarbeit mit Bund und Wirtschaftsver-tretern die Weiterbildung zum «ICT Security Expert HFP», um einen hochpositionierten und anerkannten Diplom-Abschluss zu schaffen. Die ersten Prüfungen sind auf 2018 geplant. Auch die Hochschulen bieten einen MAS in Information Security an.

Quelle: Bundesamt für Statistik

EIN BLICK IN DIE ICT­BILDUNGSSTATISTIKAbschlüsse 2015 Total Männer Frauen

ICT-Applikationsentwickler/in (BP) 10 10 0

ICT-System- und Netzwerktechniker/in (BP) 107 101 6

Wirtschaftsinformatiker (BP) 136 114 22

Expert/in in Organisationsmanagement (HFP) 12 7 5

Informatiker/in (HFP) heute ICT-Manager (HFP) 74 62 12

Spezialist/in in Unternehmensorganisation (HFP) 91 36 55

Techniker/in HF Informatik 263 250 13

Wirtschaftsinformatiker/in HF 330 289 41

Informatiker/in FH (BSc) 438 397 41

Wirtschaftsinformatiker/in FH (BSc) 366 315 51

BEDARFSPROGNOSE 2022

ICT Führungskräfte (7500 zusätzlicher Bedarf 25 %)

29'400

Infrastrukturtechniker (7200 /25 %)

Grafiker & Multimediadesigner (2300 / 8 %)

Entwickler&Analytiker Software (11 600 / 39 %)

übrige ICT-Beschäftigte (800 / 3 %)

Quelle: Econlab Studie 2014 zur Fachkräftesituation, Bedarfsprognose 2022 ICT-Berufsbildung Schweiz, Bern

Page 14: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

INSERATE

14 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

WIESO IST EINGULLYDECKEL RUND?

ANTWORT MIT BEWERBUNGSSCHREIBENAN [email protected]

WIR SUCHEN SCHLAUE KÖPFE FÜRERFRISCHENDE SOFTWARELÖSUNGEN

ERFRISCHEND ANDERS

WWW.GARAIO.COM

Schweizerisches Dienstleistungszentrum Berufsbildung | Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung SDBBSDBB Verlag | Haus der Kantone | Speichergasse 6 | 3011 Bern | Telefon 031 320 29 00 | [email protected]

Die umfassendste Datenbank für alle

Weiterbildungsangebote in der Schweiz mit über 33 000

Kursen und Lehrgängen.

WEITERBILDUNG

www.berufsberatung.ch/weiterbildung

www.sdbb.ch

vorwärts kommen

Inserat_WAB_91x268_DE.indd 1 21.05.14 14:27

Page 15: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

INSERATE

15Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

www.csbe.ch - 031 398 98 00

BasisschuljahrRichtung Informatik / Mediamatik für Schulabgänger

Informatiker/-in EFZfür Schulabgänger (4j) und Berufsumsteiger (2j)

Jeweils ab August:

Der Weg nach oben!

DIPL.TECHNIKER/INHF BETRIEBsTECHNIKMit KV-Abschluss möglich

LogIsTIKMit KV-Abschluss möglich ENERgIETECHNIK ENERgIEuNDumwELT KoNsTRuKTIoNsTECHNIK INFoRmaTIK sysTEmTECHNIK gEBäuDEauTomaTIK

DIPL.BusINEssENgINEERNDsHF ExECuTIvEINBusINEssENgINEERINg

DIPL.LEITER/INDEsTECHNIsCHEN KuNDENDIENsTEs/sERvICE

wEITERBILDuNgsKuRsE

BEsuCHENsIEuNsEREINFoRma-TIoNsvERaNsTaLTuNgEN.aNmELDuNguNDwEITEREINFosuNTERwww.aBBTs.CH

wEITERE

INFos

ww

w.a

bbts.c

h

>

INDIEZuKuNFTINvEsTIEREN!

wEITERwIssEN>

Page 16: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

BERUFLICHE GRUNDBILDUNGAUS- UND WEITERBILDUNG

16 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Einstieg in die Branche

> Detaillierte Informationen zu den einzelnen Berufen unter www.berufsberatung.ch.

EIDG. FÄHIGKEITSZEUGNIS EFZ

Informatiker/in EFZ Fachrichtungen: – Applikationsentwicklung – Betriebsinformatik – Systemtechnik www.ict-berufsbildung.ch

Alternative Wege zum Fähigkeitszeugnis: Ausbildung zum/zur Informatiker/in EFZ als schulisch organisierte Grundbildung in einer privaten Bildungsinstitution. www.swiss-schools.ch

Verkürzte berufliche Grundbildung Informati­ker/in EFZ für Erwachsene (mit Schulkosten) www.zli.ch, www.wiss.ch, www.csbe.ch

Informatikmittelschule IMS: Ausbildung nur für Jugendliche zum EFZ als Informatiker/in Fachrichtung Applikationsentwicklung mit Berufsmaturität Wirtschaft und Dienstleistung www.ict-berufsbildung.ch

EFZ Informatiker/in für Maturanden und Maturandinnen way up: zweijähriger, kompak-ter und praxisorientierter Lehrgang. www.way-up.ch

Validierungsverfahren: Geeignet für Personen, die während mindestens fünf Jahren praktische Erfahrungen in der Arbeitswelt als Informati-ker/in oder Mediamatiker/in gesammelt haben. Mit dem Verfahren belegen Sie, über welche Fähigkeiten und Kompetenzen Sie im Beruf Informatiker/in verfügen. www.eingangsportal.ch

Mediamatiker/in EFZ www.ict-berufsbildung.ch

Telematiker/in EFZ www.vsei.ch

EIDG. BERUFSATTEST EBA

Informatikpraktiker/in EBA (Revision geplant)www.ict-berufsbildung.ch

WEITERE BERUFLICHE GRUND­BILDUNGEN

Detailhandelsfachmann/­fachfrau EFZ Consumer Electronics www.vsrt.ch

Berufliche Grundbildungen

Wer über eine Lehre möglichst direkt in die

Welt der Informatik einsteigen will, absol-

viert eine berufliche Grundbildung als Infor-

matiker/in EFZ, Mediamatiker/in EFZ oder

Telematiker/in EFZ. In diesen Berufen ab-

solvieren deutlich mehr als die Hälfte eine

Berufsmaturität.

Daneben gibt es in dieser Branche ver-

schiedene alternative Wege, um zu einem

Fähigkeitszeugnis einer beruflichen Grund-

bildung zu kommen:

Verkürzte berufliche Grundbildung für

Erwachsene

Erwachsene können die Grundbildung In-

formatiker/in EFZ auch in einer verkürz-

ten beruflichen Grundbildung absolvieren.

Diese berufsbegleitende zweijährige Aus-

bildung wird insbesondere von der Zürcher

Lehrmeistervereinigung Informatik (www.

zli.ch), der Informatikschule Schweiz (www.

wiss.ch) oder der Computerschule Bern

(www.csbe.ch) angeboten. Zu beachten ist,

dass für diesen Ausbildungsweg Schulgeld

verlangt wird. Voraussetzung ist in der Re-

gel eine abgeschlossene mindestens drei-

jährige Grundbildung.

Berufliche Grundbildung an einer

Privatschule

Verschiedene Privatschulen bieten eine

vierjährige Ausbildung mit dem Abschluss

Informatiker/in EFZ an. Diese können auch

von Erwachsenen besucht werden, wenn sie

die hohen Kosten nicht scheuen.

Berufliche Grundbildung für Maturan-

dinnen und Maturanden

Wer nach der gymnasialen Maturität ohne

Studium in die Informatik einsteigen möchte,

kann das Fähigkeitszeugnis als Informatiker/

in mit dem Modell «way-up» in zwei Jahren

erreichen, in einem praxisorientierten kom-

pakten Lehrgang. www.way-up.ch

Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis für

erfahrene Praktiker/innen

Informatiker/innen, die über mindestens

fünf Jahre Berufserfahrung verfügen, kön-

nen in einem Validierungsverfahren ihre

Kompetenzen, die sie im Berufsleben erwor-

ben haben, dokumentieren und anerkennen

lassen und auf diesem Wege das eidgenös-

sische Fähigkeitszeugnis Informatiker/in

EFZ erlangen. www.eingangsportal.ch

Quereinstieg in die Informatik

Wie die Porträts von Daniel Enderli (Seite

25) und René Meister (Seite 36) zeigen,

ist ein Quereinstieg in die Informatik am

ehesten noch in der Informatikabteilung

eines Betriebs möglich. Funktionen bei-

spielsweise im Betriebssupport oder als

Helpdesk-Mitarbeitende ermöglichen einen

ersten Schritt in die Informatik. Heutzu-

tage genügen jedoch Grund- oder Anwen-

derkenntnisse meist nicht mehr für einen

Einstieg. Um im Arbeitsmarkt längerfristig

bestehen zu können, sind anerkannte Wei-

terbildungen mindestens auf Niveau höhere

Berufsbildung unumgänglich.

Lehrabschluss – und dann?

Fachpersonen mit einem Fähigkeitszeugnis

EFZ stehen vielfältige Weiterbildungsange-

bote der höheren Berufsbildung offen, die

auf den folgenden Seiten beschrieben wer-

den. Mit einer Berufsprüfung, einer Höhe-

ren Fachprüfung oder mit einem Studium

an einer Höheren Fachschule HF erwirbt

man sich die Kompetenzen für anspruchs-

volle ICT- oder Führungsaufgaben. Für

Informatikpraktiker/innen mit dem eidg.

Berufsattest EBA ist der Zugang zur höhe-

ren Berufsbildung nur mit zusätzlichem Ab-

schluss als Informatiker/in EFZ möglich.

Revision der beruflichen Grundbildung

Informatikpraktiker/in EBA

2016 hat die OdA ICT-Berufsbildung die

Totalrevision der Attestbildung Informa-

tikpraktiker/in EBA gestartet. Die Neuaus-

richtung des Qualifikationsprofils wird vo-

raussichtlich eine Ausbildungsdauer von

drei Jahren bedingen und wird somit eine

Grundbildung auf Stufe EFZ.

Page 17: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

BERUFLICHE GRUNDBILDUNG AUS- UND WEITERBILDUNG

Übersicht: Wege nach der beruflichen Grundbildung

NACHDIPLOMAUSBILDUNGEN: NDS HF, CAS, DAS, MAS > www.berufsberatung.ch/weiterbildungsberufe

Übersicht: Wege nach der beruflichen Grundbildung

17Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Höhere Fachschulen HF werden mit einem eidgenös-sisch anerkannten Diplom mit dem Zusatz «HF»abgeschlossen. Eidgenössisch geregelt sind sowohldie Ausbildung wie auch die Prüfung. Zulassung: EFZ, FMS oder Maturität.

> Weitere Informationen siehe Seite 21

Fachhochschulen FH werden nach dem Bologna-System abgeschlossen (Bachelor, Master).Zulassung: EFZ mit Berufsmaturität, Fachmaturität oder gymnasiale Maturität mit Zusatzqualifikationen.

> Weitere Informationen siehe Seite 22

Universitäten und Eidgenössische Technische Hochschulen ETH werden ebenfalls nach dem Bologna-System abgeschlossen (Bachelor, Master). Sie gehören zur Tertiärstufe. Zulassung: gymnasiale Maturität oder Berufsmaturität mit Passerelle.

> Weitere Informationen siehe Seite 22

Die berufliche Grundbildung gliedert sich in diezweijährigen beruflichen Grundbildungen mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) und die drei- und vierjährigen Berufslehren mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Sie zählt zusammenmit den allgemein bildenden Schulen (Gymnasien,Fachmittelschulen) zur Sekundarstufe II.

> Weitere Informationen siehe Seite 16

Die Berufsmaturität kann während oder nacheiner drei- oder vierjährigen beruflichen Grund-bildung absolviert werden. Sie erlaubt in der Regel den prüfungsfreien Zugang zu einem Fachhoch-schulstudium im entsprechenden Berufsfeld.

Mit der Passerelle können Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden nach einer Zusatzprüfung an einer Universität oder an einer Eidgenössischen Technischen Hochschule studieren.

Die höhere Berufsbildung umfasst den praktisch ausgerichteten Teil der Tertiärstufe und gliedert sich in die eidgenössischen Berufsprüfungen, die Eidge-nössischen Höheren Fachprüfungen und die Höheren Fachschulen.

Eidgenössische Berufsprüfungen (BP) schliessenmit einem eidgenössischen Fachausweis ab. Sie führen zu einer fachlichen Vertiefung oder Spezialisierung und zu Führungsfunktionen. Zulassung: EFZ und Berufserfahrung.

> Weitere Informationen siehe Seite 19 Wer die Eidgenössische Höhere Fachprüfung (HFP) besteht, erhält ein eidgenössisches Diplom. Zulassung: EFZ, Berufserfahrung und je nach Prüfung eidgenössischer Fachausweis.

> Weitere Informationen siehe Seite 20

KURZ ERKLÄRT

GYMNASIALE MATURITÄT,FACHMATURITÄT, BERUFSMATURITÄT

>Aktuelle Tabelle mit detaillierten Infos über die Aus­ und Weiterbildungen siehe www.berufsberatung.ch/chancen

FACHHOCHSCHULEN FH, UNI, ETH

FH mit Abschluss Bachelor (BSc):– Informatik, auch in Englisch– Informatik Profilierung

iCompetence– Medizininformatik – Multimedia Production / Media

Engineering– Telekommunikation– Wirtschaftsinformatik

FH mit Abschluss Master (MSc):– Engineering MSE– Wirtschaftsinformatik

Uni/ETH mit AbschlussBachelor (BSc) und Master (MSc):– Computer Science– Elektrotechnik und Informations-

technologie– Informatik– Wirtschaftsinformatik

> siehe Seite 22

HÖHERE FACHSCHULEN HF

– Techniker/in HF Informatik mit Vertiefungen– Applikationsentwicklung– Interaktive Medien– Systemtechnik

– Betriebswirtschafter/in HF– Techniker HF Energie und

Umwelt– Techniker/in HF Telekom-

munikation– Techniker/in HF Wirtschafts-

informatiker/in HF

> siehe Seite 21

HÖHERE FACHPRÜFUNGEN (HFP)

– Experte/Expertin in Organisa-tionsmanagement

– ICT Manager/in– ICT Securitiy Expert (geplant)– Telematiker/in– Web Project Manager/in

> siehe Seite 20

BERUFLICHE GRUNDBILDUNG MIT EIDG. FÄHIGKEITSZEUGNIS EFZBERUFLICHE GRUNDBILDUNG MIT EIDG. BERUFSATTEST EBA

> siehe Seite 16

BERUFSPRÜFUNGEN (BP)

– ICT-Applikationsentwickler/in– ICT-System- und Netzwerk -

techniker/in– Mediamatiker/in– Spezialist/in in Unternehmens-

organisation– Telematik-Projektleiter/in – Wirtschaftsinformatiker/in

> siehe Seite 19

FACHAUSBILDUNGENUND KURSE

SIZ Angebote für Informatik- Anwendende, z. B.

– Informatik Anwender/in I & II – ICT Assistant PC/Network – ICT Assistant Web – ICT Power-User – ICT Professional PC/Network– ICT Professional Web – ICT Supporter/in

International anerkannte Angebote: European ComputerDriving License ECDL

Herstellerzertifikate

Herstellerunabhängige Zertifikate

Projektmanagement

Wirtschaftsinformatik: AKAD Selbststudium

> siehe Seite 18

Page 18: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

AUS- UND WEITERBILDUNG

> Detaillierte Informationen zu Lehrgängen sind abrufbar auf den Websites der Anbieter oder unter www.berufsberatung.ch/weiterbildung

LEHRGÄNGE UND

SPEZIALISIERUNGEN

18 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Fachausbildungen und Kurse Schweizerisches Informatik­Zertifikat SIZ Verschiedene Angebote für Informatik-anwendende, z. B. – Informatik-Anwender / in I und II – ICT Assistant PC / Network – ICT Assistant Web – ICT Professional PC / Network – ICT Power-User Professional ICT Web – ICT Supporter / in – Projektleiter / in SIZ www.siz.ch

Certified Information Systems Auditor CISA Weltweit anerkannte Zertifizierung im Bereich Revision, Kontrolle und Sicherheit von Infor-mationssystemen Zentrum für Informatik ZFI AG, www.zfi.ch/cisa, www.itacs.ch

European Computer Driving Licence ECDL Verschiedene Angebote für Informatik-anwendende, ECDL AG: www.ecdl.ch Computing Technology Industry Association Comptia Verschiedene Angebote an herstellerunabhän-gigen Zertifikats- bzw. Diplomprüfungen: www.comptia.org

Herstellerzertifikate Eine Übersicht zum grossen Angebot bietet www.cisco.com

Herstellerunabhängige Zertifikate Wie z. B. Linux-LPI, Security CISSP, ITIL; siehe www.lpi.org oder www.exin-exams.com

Projektmanagement Eine Übersicht zu den verschiedenen Angeboten von Ausbildungsinstitutionen bietet die swiss project management association: www.spm.ch Als Kompetenznachweis können internationale Zertifizierungen erlangt werden: www.vzpm.ch Spezifische Fachausbildungen Beispielsweise: www.digicomp.ch

Projekt Informa nach Modell f www.informa-it.chEs handelt sich um ein Validierungsverfahren für erfahrene ICT-Fachleute, die sich gezielt neue Kompetenzen und in kurzer Zeit einen an - erkannten höheren Abschluss erwerben möch - ten. Sie validieren mit Experten ihre Kenntnisse und ergänzen ihr Wissen mit Modulen bis zum eidgenössischen Abschluss. Mögliche Abschlüs-se: Berufsprüfungen (BP), Höhere Fachprüfun-gen (HFP), Höhere Fachschulen HF Wirtschaftsinformatik (im Selbststudium) AKAD: www.akad.ch

Anwenderzertifikate und Diplome für

IT-Anwender/innen

Die Angebote des Schweizerischen Informa-

tik Zertifikats SIZ oder der European Com-

puter Driving Licence ECDL richten sich

primär an IT-User/innen beziehungsweise

Berufsleute ohne berufliche Grundbildung

Informatiker/in EFZ oder Mediamatiker/in

EFZ. Mit diesen Abschlüssen weisen User/

innen ihre grundlegenden Kenntnisse im

Umgang mit Informatikmitteln nach. Diese

Zertifikate oder Diplome sind nicht eidge-

nössisch anerkannt, geniessen aber einen

hohen Bekanntheitsgrad.

Gelingt der Einstieg in die Informatik

mit Zertifikaten?

Diese Ausbildungen können als erster klei-

ner Schritt hilfreich sein, wenn ein Umstieg

in die Informatik ins Auge gefasst wird.

Heute sind auf dem Arbeitsmarkt jedoch

hauptsächlich IT-Fachleute mit umfassen-

den Kenntnissen gesucht. Durch die immer

komplexer werdenden Informatiklösungen

vermögen diese Kurse den hohen Ansprü-

chen an ICT-Fachleute nicht zu genügen. Es

sind – wie die Porträts von Umsteigenden

(ab Seite 24) zeigen, in der Regel weiterfüh-

rende Abschlüsse auf Niveau Höherer Be-

rufsbildung oder Hochschule erforderlich,

um eine Informatikfunktion erfolgreich aus-

üben zu können.

Herstellerzertifikate

Vor allem grosse Herstellerfirmen bieten

Zertifizierungen für ihre Produkte – wie

Betriebssysteme, Netzwerke oder Software

– an. Die vorbereitenden Kurse auf die Zer-

tifikatsprüfungen richten sich vorwiegend

an Informatikpersonen, die ihre Kompetenz

für ein bestimmtes Produkt nachweisen

wollen. Die grosse Palette an Weiterbil-

dungsangeboten von Herstellerzertifikaten

und auch von herstellerunabhängigen Aus-

bildungsgängen ist auf den entsprechenden

Websites der Zertifikatsanbietenden oder

auf www.berufsberatung.ch/weiterbildung

ersichtlich.

Nutzen von Herstellerzertifikaten auf

dem Arbeitsmarkt

Herstellerspezifische Zertifikate sind in der

Regel sehr spezialisierte Ausbildungsgänge

für einen eher eingeschränkten Funktions-

radius und sind nicht eidgenössisch aner-

kannt. Deshalb taugen sie als alleinige Aus-

bildung nicht, um sich als Fachperson in der

IT-Welt zu halten. Ein Herstellerzertifikat

kann nützlich sein als wichtiger Schritt für

eine nachfolgende Ausbildung auf Niveau

Höherer Berufsbildung oder als Zusatz zu

bestehenden Abschlüssen.

Weitere spezifische Fachausbildungen

Je nach Funktion sind spezifische Kennt-

nisse zu Betriebssystemen, Datenbanken,

Programmiersprachen, Software oder Con-

tent-Management-Systemen erforderlich.

Diese werden in der Regel in Kursen bei

den Produktelieferanten oder spezialisier-

ten Kursanbietern erlangt. So bietet bei-

spielsweise Digicomp Academy AG (www.

digicomp.ch) über 600 Kurse und Seminare

in den verschiedensten Fachbereichen an.

Neben der eigentlichen Fachausbildung

werden von IT-Fachleuten häufig auch ver-

tiefte Kenntnisse in Betriebswirtschaft, Pro-

jektmanagement oder Geschäftsverwaltung

(ERP) verlangt, die in Kursen oder Lehrgän-

gen vermittelt werden.

Page 19: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

AUS- UND WEITERBILDUNG ABSCHLÜSSE MIT

EIDG. FACHAUSWEIS

LEHRGÄNGE UND

SPEZIALISIERUNGEN

19Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Berufsprüfungen (BP)

> Weitere Informationen zu den aufgeführten Berufsprüfungen finden sich auf den angege-benen Internetseiten oder unter: www.berufs- beratung.ch/weiterbildungsberufe.

Allgemeine Informationen unter www.sbfi.admin.ch > Themen > Höhere Berufsbildung > Berufs- und Höhere Fachprüfungen

ICT­Applikationsentwickler/in (BP) www.ict-berufsbildung.ch ICT­System­ und Netzwerktechniker/in (BP) www.ict-berufsbildung.ch Wirtschaftsinformatiker/in (BP) www.ict-berufsbildung.ch Mediamatiker/in (BP) www.ict-berufsbildung.ch Spezialist/in in Unternehmensorganisation (BP) Eidgenössische Organisatorenprüfungen, www.eop.ch

Berufsprüfungen können auch über das Projekt Informa Modell F erlangt werden. Mehr Informationen siehe weiter vorne unter Fachausbildungen oder unter: www.informa-it.ch

VERWANDT MIT DER ICT:

Telematik­Projektleiter/in (BP) Info: Verband Schweizerischer Elektro-installationsfirmen VSEI: www.vsei.ch

Die Telematik-Berufe werden im Chancen-Heft «Energieversorgung und Elektroinstallation» vorgestellt.

Berufsprüfungen gehören zusammen mit

den Höheren Fachprüfungen und den Höhe-

ren Fachschulen zur höheren Berufsbildung.

Mit der Berufsprüfung wird eine praxis-

orientierte Weiterbildung nach der beruf-

lichen Grundbildung abgeschlossen, die

zum eidgenössischen Fachausweis führt.

Der Abschluss qualifiziert für Stellen, in

denen vertiefte Fachkenntnisse und/oder

Führungs kenntnisse erforderlich sind. Be-

rufsprüfungen ermöglichen den ICT-Fach-

leuten zusätzliche Funktionen und Arbeitsge-

biete innerhalb der ICT und ebnen den Weg

für weitere Laufbahnschritte, sei es innerhalb

der Firma oder mit einer neuen Stelle.

Zulassung zur Berufsprüfung

Für die Berufsprüfung sind Zulassungsbe-

dingungen festgelegt: Meistens sind dies

eine abgeschlossene, mindestens dreijährige

berufliche Grundbildung im Arbeitsbereich

der Informatik oder eine gleichwertige Aus-

bildung und einige Jahre Berufserfahrung

im entsprechenden Fachgebiet bis zum Zeit-

punkt der Prüfung. Personen ohne berufliche

Grundbildung werden zu Berufsprüfungen

der IT zugelassen, wenn sie mindestens

sechs Jahre Berufserfahrung im Fachgebiet

vorweisen können. Die detaillierten Zulas-

sungsbedingungen sind unter www.berufs-

beratung.ch/weiterbildungsberufe abrufbar.

Vorbereitung auf die Berufsprüfung

Die für die Berufsprüfung erforderlichen

Kenntnisse werden in der Regel in Vorberei-

tungskursen erworben. Dauer und Organi-

sation der Vorbereitungskurse sind je nach

Prüfung und Anbieter unterschiedlich. Die

Vorbereitungskurse mit Details zu den In-

halten, zur Durchführung, Dauer und zu den

Kosten sind abrufbar unter www.berufsbe-

ratung.ch/weiterbildung. Die Kurse können

berufsbegleitend besucht werden und dau-

ern in der Regel zwei bis drei Semester.

Unterstützung durch den Arbeitgeber?

Fachkräfte sind in dieser Branche gesucht,

Unternehmen unterstützen deshalb oftmals

geeignete Personen bei ihren Weiterbil-

dungsplänen. Es lohnt sich, rechtzeitig das

Gespräch zu suchen und die Rahmenbedin-

gungen abzumachen.

Eidgenössische Anerkennung

Die Prüfungen stehen unter der Aufsicht des

Staatssekretariats Forschung, Bildung und

Innovation SFBI. Wer eine Berufsprüfung

erfolgreich abschliesst, erhält einen eidge-

nössischen Fachausweis. Deshalb wird der

Berufsbezeichnung öfters auch die Abkür-

zung «FA» für Fachausweis angefügt, zum

Beispiel als ICT-Applikationsentwickler FA.

Eine Berufsprüfung eröffnet neue Perspek-

tiven im Betrieb und erhöht den Marktwert

bei einer Stellensuche. Fachleute mit eini-

gen Jahren Berufserfahrung ohne formalen

Abschluss bietet das Projekt Informa Modell

F die Möglichkeit, einen Abschluss auf Ni-

veau Berufsprüfung zu erlangen und somit

bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu

erhalten (www.informa-it.ch).

Tipps eines Absolventen

René Meister hat nach der beruflichen

Grundbildung als Fernseh- und Radioelek-

triker (heute Multimediaelektroniker EFZ)

mehrere Jahre als Service-Techniker und Sys-

tem-Spezialist gearbeitet. Er schildert im Por-

trät seine Erfahrungen mit der Ausbildung

zum ICT-System- und Netzwerktechniker BP.

So empfiehlt er zukünftigen Interessierten,

so früh als möglich mit der Ausbildung zu

beginnen. Denn durch diese Weiterbildung

kann viel Wissen in die praktische Arbeit ein-

fliessen. Und zudem erhöht sich der Markt-

wert bei einem allfälligen Stellenwechsel.

Weiterbildung nach der Berufsprüfung

Wer sich nach der Berufsprüfung für Ar-

beitsbereiche mit grösserer Verantwortung

qualifizieren möchte und über mehrjährige

Berufserfahrung verfügt, kann die Höhere

Fachprüfung (HFP) absolvieren und ein

eidgenössisches Diplom erwerben (siehe

folgende Seite).

René Meister erzählt auf Seite 36 über sein Tätigkeitsfeld als ICT-System- und Netzwerktechniker (BP).

Page 20: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

STUDIENGÄNGE HF

ABSCHLÜSSE MIT

EIDG. DIPLOM

> Detaillierte Informationen zu den einzelnen Hö he - ren Fachprüfungen unter www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe oder www.bbt.admin.ch › Themen › Berufsbildung › Höhere Berufsbildung › Berufs- und Höhere Fachprüfungen

AUS- UND WEITERBILDUNG ABSCHLÜSSE MIT

EIDG. DIPLOM

20 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Höhere Fachprüfungen (HFP) Experte/Expertin in Organisations­management (HFP)Eidgenössische Organisatorenprüfungen, www.eop.ch

ICT­Manager/in (HFP)ICT-Berufsbildung Schweiz www.ict-berufsbildung.ch

ICT Security Expert (HFP) (in Planung) www.ict-berufsbildung.ch

Web Project Manager/in (HFP)www.sawi.com www.digicomp.ch

Höhere Fachprüfungen können auch über das Projekt Informa Modell F erlangt werden. Mehr Informationen siehe weiter vorne unter Fachausbildungen oder unter: www.informa-it.ch

VERWANDT MIT DER ICT

Telematiker/in (HFP)Verband Schweizerischer Elektroinstallations-firmen VSEI: www.vsei.ch

Die Telematik-Berufe werden im Chancen-Heft «Energieversorgung und Elektroinstallation» vorgestellt.

Worauf bereitet die Höhere Fach -

prüfung vor?

Wer sich nach der Berufsprüfung für Ar-

beitsbereiche mit grösserer Verantwortung,

beispielsweise die Leitung eines ICT-Berei-

ches, qualifizieren möchte und über mehr-

jährige Berufserfahrung verfügt, kann die

Höhere Fachprüfung (HFP) absolvieren.

Wer die Prüfung erfolgreich abschliesst, er-

hält ein eidgenössisches Diplom, zum Bei-

spiel als ICT-Manager/in (früher Informati-

ker/in HFP) oder Web Project Manager/in.

Sind weitere Höhere Fachprüfungen

geplant?

Die Bedrohung durch Cyberkriminalität

wächst und der Verband ICT-Berufsbildung

plant eine Weiterbildung zum ICT-Security

Expert HFP. Die ersten Prüfungen finden

voraussichtlich im Sommer 2018 statt.

Wer wird zu den Prüfungen zugelassen?

Zu vielen Höheren Fachprüfungen wird

nur zugelassen, wer vorher einen entspre-

chenden Fachausweis (BP) erworben hat

und über die entsprechende Berufspraxis

verfügt. Bei den zwei HFP ICT-Manager/in

und Experte/Expertin in Organisationsma-

nagement werden zusätzlich auch einige

andere, niveaumässig hohe Vorbildungen

erwähnt: eine andere Höhere Fachprüfung

oder Höherer Fachschule oder einen Ba-

chelor oder Master einer Hochschule. Das

illustriert, welche Bedeutung diese Diplome

haben und auf welchem fachlichen Niveau

sie sich bewegen.

Wie kann man sich auf die Prüfungen

vorbereiten?

Die für die Höhere Fachprüfung erforder-

lichen Kenntnisse werden in der Regel in

Vorbereitungskursen erworben. Dauer und

Organisation der Vorbereitungskurse sind

je nach Prüfung und Anbieter unterschied-

lich. Der porträtierte Peter Fischbacher hat

den ersten Vorbereitungslehrgang für das

Eidg. Diplom als ICT-Manager HFP absol-

viert und die Prüfung erfolgreich bestanden.

Der dreisemestrige Lehrgang stellt höchste

Ansprüche. Die Vorbereitungskurse mit

Details zu den Inhalten, zur Durchführung

und zu den Kosten sind abrufbar unter

www.berufsberatung.ch/weiterbildung.

Wie sind die Chancen auf dem

Arbeitsmarkt?

Absolventinnen und Absolventen einer Hö-

heren Fachprüfung sind gemäss ICT-Be-

rufsbildung Schweiz auf dem Arbeitsmarkt

sehr gesuchte Fachleute und erhalten hohe

Saläre.

Höhere Fachprüfung – und dann?

Wer sich nach der Höheren Fachprüfung

noch weiter qualifizieren möchte, kann von

zahlreichen Weiterbildungsangeboten der

Fachhochschulen in verschiedenen Berei-

chen profitieren, z. B. Master of Advanced

Studies (MAS) in Informatik, MAS in Bu-

siness Informatik, MAS in Wirtschaftsin-

formatik, MAS in Business Administration,

MAS in Unternehmensführung.

Page 21: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

STUDIENGÄNGE HF STUDIENGÄNGE HF

> Allgemeine Informationen Informationen zu den Höheren Fachschulen: www.bbt.admin.ch; www.konferenz-hf.ch; www.odec.ch

AUS- UND WEITERBILDUNG ABSCHLÜSSE MIT

EIDG. DIPLOM

21Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Höhere Fachschulen HF

Was vermitteln die Höheren Fachschulen?

Mit einer Ausbildung an einer Höheren

Fachschule HF vertiefen die Berufsleute ihre

Allgemeinbildung und erweitern ihre Fach-

und Führungskompetenzen. Ein wichtiger

Bestandteil der Teilzeitstudiengänge ist die

begleitende Berufspraxis von mindestens

50 Prozent. So kann das Gelernte direkt im

Arbeitsalltag umgesetzt werden.

Welchen der beiden ICT-HF-Abschlüsse

wählen?

Dipl. Techniker/innen HF Informatik sind –

je nach Vertiefung – Fachspezialisten im Be -

reich der vernetzten Systeme, der Datenban-

ken, der Software-Entwicklung oder Interak-

tive Medien. Ihre Vorbildung ist oft in einem

Beruf der Informatik, Elektronik oder Elektro-

technik. Dipl. Wirtschaftsinformatiker/innen

HF verfügen über gute IT-Kenntnisse und sind

zusätzlich im Bereich der Betriebswirtschaft

zuhause. Entsprechend können sie ausser

einer technischen Vorbildung auch eine Vor -

bildung im kaufmännischen Bereich mit -

bringen. Sie sind in der Lage, Abteilungen

oder Projekte zu leiten oder Führungsaufga-

ben wahrzunehmen.

Wer wird zu den HF-Bildungsgängen

Informatik zugelassen?

Die schweizweit gültigen Zulassungsbedin-

gungen zu den einzelnen HF-Bildungsgän-

gen Technik sind im Rahmenlehrplan für Hö-

here Fachschulen Technik definiert. Obwohl

sich bei den Informatikern ein grosser Man-

gel an Fachspezialisten abzeichnet, wird dort

die Zulassung am strengsten gehandhabt.

Zugelassen wird, wer eine abgeschlossene

Berufslehre in einschlägiger Richtung des

angestrebten Bildungsganges oder gleich-

wertige Kenntnisse nachweisen kann.

Interessierte mit einem andern Berufsab-

schluss oder einer gleichwertigen Ausbil-

dung wie Fachmatur oder gymnasiale Ma-

turität können aufgenommen werden, wenn

sie bis zum Studienbeginn mindestens ein

Jahr Berufserfahrung in einem Informa-

tik-Umfeld nachweisen können. Dies ist am

ehesten möglich, wenn man in der ange-

stammten Firma in den Informatikbereich

wechseln kann. Es wird empfohlen, die In-

fo-Veranstaltungen zu nutzen oder mit dem

Studiengangleiter Kontakt aufzunehmen.

Für Personen mit einschlägigen Erfahrun-

gen in der Informatik, aber ohne einschlä-

giges EFZ gibt es alternative Wege an die

Höhere Fachschule:

• Sur Dossier Aufnahmen, wobei ca. 1 Jahr

Berufspraxis in der Informatik vorausge-

setzt wird.

• Aufnahme über das Projekt informa (Mo-

dell F)

Mehr dazu unter www.informa-it.ch

Wie sind die Chancen auf dem Arbeits-

markt?

Die beiden Abschlüsse Techniker/in HF In-

formatik (263) und Wirtschaftsinformatiker/

in HF (330) gehörten 2015 zu den meist-

gewählten eidgenössischen Abschlüssen

in der IT. Absolventinnen und Absolventen

einer Höheren Fachschule HF sind gemäss

ICT-Berufsbildung Schweiz auf dem Arbeits-

markt sehr gesuchte Fachleute. Sie arbeiten

in den verschiedensten Bereichen der Infor-

matik. Dies zeigen auch die verschiedenen

Porträts in diesem Heft in den Bereichen

Entwicklung, Planung und Betrieb.

Der eidgenössisch anerkannte Abschluss

als dipl. Absolvent/in HF ist international

nur schwer einzuordnen. Um die interna-

tionale Anerkennung und Vergleichbarkeit

von Berufstiteln zu fördern, hat das Staats-

sekretariat für Bildung, Forschung und In-

novation 2016 eine englische Übersetzung

der Titel verabschiedet: «Advanced Federal

Diploma of Higher Education».

Diplom der HF – und dann?

Diplome Höherer Fachschulen ermöglichen

den Zugang zu Bachelorstudiengängen an

Fachhochschulen im gleichen oder ver-

wandten Fachbereich.

Zusätzlich zu den grundständigen Bildungs-

gängen werden an den Höheren Fachschu-

len HF auch Nachdiplomstudien NDS ange-

boten. Diese erlauben eine Vertiefung von

Fach- und Führungskompetenzen. Eine wei-

tere Qualifizierung ist auch möglich durch

die zahlreichen Angebote an Fachhochschu-

len, z.B. Master of Advanced Studies (MAS)

in Informatik, MAS in Business Informatik,

MAS in Wirtschaftsinformatik, MAS in Bu-

siness Administration, MAS in Information

Security, MAS in Unternehmensführung.

Techniker/in HF Informatikmit Vertiefungen:– Applikationsentwicklung– Systemtechnik– Interaktive MedienBerufsbegleitend oder Vollzeitwww.odec.ch

Wirtschaftsinformatiker/in HFBerufsbegleitendwww.ict-berufsbildung.ch

Ein Diplom einer Höheren Fachschule kann auch über das Projekt Informa Modell F erlangt werden. Mehr Informationen siehe weiter vorne unter Fachausbildungen oder unter: www.informa-it.ch

VERWANDT MIT DER ICT:

Betriebswirtschafter/in HFmit Vertiefungsrichtung Informatik / OrganisationVerband der Höheren Fachschulen für Wirtschaft HFW: www.hfw.ch Techniker/in HF Energie und UmweltTechniker/in HF TelekommunikationTechniker/in HF Telekommunikation, Vertiefung Gebäudeinformatik www.odec.ch Die Telematik-Berufe werden im Chancen-Heft «Energieversorgung und Elektroinstallation» vorgestellt.

NACHDIPLOM­STUDIENGÄNGE HF

(Auswahl)Informatik NDS HFNetwork Engineer NDS HFProjektmanagement NDS HFSoftware­Entwicklung NDS HFTelematik NDS HFWirtschaftsinformatik NDS HFWeb Engineer NDS HF

Page 22: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

STUDIENGÄNGE FH/UNI/ETHAUS- UND WEITERBILDUNG

> Detaillierte Informationen zu den Ausbildungs-gängen an den Hochschulen mit Details zu den Inhalten unter www.berufsberatung.ch/studium.

Verzeichnis aller Bachelor- und Masterstudien-gänge: www.studyprogrammes.ch

Allgemeine Infos zu den Schweizer Fach-hochschulen und Universitäten, www.swiss-universities.ch

22 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Fachhochschulen FH, Uni / ETH Auswahl typischer Studiengänge

BACHELORSTUFE FH

Informatik FH (BSc), auch in Englisch

Informatik Profilierung iCompetence FH (BSc)

Medizininformatik FH (BSc)

Multimedia Production / Media Engineering

FH (BSc)

Telekommunikation FH (BSc)

Wirtschaftsinformatik FH (BSc)

MASTERSTUFE FH:

Engineering MSE im Fachgebiet Information and Communication Technologies (ICT)

Wirtschaftsinformatik FH (MSc)

NACHDIPLOM­STUDIENGÄNGE FH

(CAS, DAS, MAS)

Es besteht eine grosse Zahl von Nachdiplom-Studiengängen. Siehe www.berufsberatung.ch/weiterbildung

BACHELOR­ UND /MASTERSTUFE UNI/

ETH (BSC/MSC):

Computer Science

Elektrotechnik und Informationstechnologie

Informatik

Wirtschaftsinformatik

Informationen zu allen Studiengängen: www.berufsberatung.ch /studium Weitere Studiengänge auf Bachelor- und Masterstufe FH / Uni / ETH siehe Heftreihe «Perspektiven», Ausgabe Informatik Nachdiplomstudiengänge CAS / DAS / MAS an Hochschulen finden sich unter www.berufsberatung.ch/weiterbildung

Merkmale der Fachhochschulen FH und

universitären Hochschulen Uni/ETH

Die Fachhochschulen bieten praxisbezo-

gene Studiengänge und Weiterbildungen

auf Hochschulstufe an. Die Studiengänge

der Universitäten und der ETH sind stark auf

die Forschung ausgerichtet, welche zu den

Kernaufgaben der universitären Hochschu-

len zählt. Sowohl an den Fachhochschulen

als auch an den universitären Hochschulen

wird das Studium mit einem eidgenössisch

anerkannten Bachelor-Diplom abgeschlos-

sen, an der FH beispielsweise mit «Bachelor

of Science in Informatik».

Braucht es einen Masterabschluss?

Während die überwiegende Mehrheit der

Studierenden an Fachhochschulen nach

dem Bachelor in den Arbeitsmarkt eintritt,

schlies sen Studierende der universitären

Hochschulen praktisch ausnahmslos ein

Masterstudium an.

Zulassungsbedingungen der Fach-

hochschulen

Um an einer Fachhochschule studieren zu

können, braucht es eine eidgenössisch an-

erkannte Berufsmaturität in Verbindung mit

einer beruflichen Grundbildung in einem

der Studienrichtung verwandten Beruf. Die

Berufsmaturität kann bereits parallel zur

beruflichen Grundbildung erworben oder

nachträglich berufsbegleitend oder als Voll-

zeitausbildung nachgeholt werden.

Personen mit einem Diplom einer Höhe-

ren Fachprüfung oder Höheren Fachschule

im gleichen oder verwandten Fachbereich

werden in der Regel ebenfalls zugelassen.

Personen mit spezieller Vorbildung können

sich zudem um eine Aufnahme «sur Dos-

sier» bewerben.

Welche Bedingungen müssen Personen

mit einer gymnasialen Maturität erfüllen?

Die Fachhochschulen verlangen in der Re-

gel eine berufliche Praxis von mindestens

zwölf Monaten Dauer im Fachgebiet. Be-

sonders im Fachbereich Technik, in dem

der Nachwuchsmangel gross ist, haben

Fachhochschulen spezielle Angebote für

Personen mit einer gymnasialen Maturität

geschaffen. Beispielsweise Unterstützung

bei der Suche nach einem Praktikum, ein

strukturiertes Praxisjahr oder Vorberei-

tungskurse auf das Praktikum. Die ZHAW

School of Engineering bietet sogar ein vier-

jähriges praxisintegriertes Studium an, in

dem Praxis in einem Unternehmen mit dem

Studium kombiniert wird.

Zulassungsbedingungen der

Universitäten und der ETH

Die gymnasiale Maturität ermöglicht den

prüfungsfreien Zugang zu den Studiengän-

gen der Universitäten und der ETH. Per-

sonen mit Lehrabschluss erwerben sie auf

dem zweiten Bildungsweg an Maturitäts-

schulen für Erwachsene. Die sogenannte

Passerelle eröffnet ebenfalls den Zugang

zu allen Schweizer Universitäten: Inhaber/

innen einer Berufsmaturität können nach

einer Ausbildungszeit von weiteren zwei

bis drei Semestern eine Ergänzungsprüfung

ablegen. Die meisten Universitäten kennen

zudem eine Aufnahmeprüfung für Perso-

nen, die über keinen anerkannten Zulas-

sungsausweis verfügen.

Wie sind die Chancen auf dem Arbeits-

markt mit einem Abschluss der FH/Uni/

ETH?

Wie aus dem Branchenpuls ab Seite 10 her-

vorgeht, sind Hochschulabsolventinnen und

-absolventen auf dem Arbeitsmarkt sehr be-

gehrte Fachleute. Die Nachfrage kann nicht

gedeckt werden.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten hat

man nach einem Hochschulstudium?

Nach einem Studium an einer Universität,

einer ETH oder einer Fachhochschule kön-

nen verschiedene berufsbegleitende Nach-

diplomstudiengänge absolviert werden:

Certificate of Advanced Studies CAS, Dip-

loma of Advanced Studies DAS und Master

of Advanced Studies MAS. Ideal ist, wenn

das Gelernte aus der Nachdiplomausbil-

dung direkt in der Berufstätigkeit umgesetzt

werden kann.

Page 23: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

STUDIENGÄNGE FH/UNI/ETH

23Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT)

wicklung und den Betrieb von ICT-Systemen vor oder unterstützen die Fachpersonen aus Entwicklung und Betrieb bei ihrer Arbeit. Die Planung findet vor, während und nach der Inbetriebnahme von ICT- Systemen statt.

Zur Berufsgruppe Planung gehören Berufe mit planerischen, steuernden und beratenden Tä tig-keiten. Personen des Bereichs ICT-Planung schaffen Grundlagen für die Planung von ICT- Systemen. Diese Fachleute bereiten die Ent-

ICT-PLANUNG

Page 24: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

24

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

Gilberto Cilia, es gibt wohl in Ihrem Ar -

beitsbereich nicht «den Arbeitstag»

schlechthin. Erzählen Sie uns trotzdem

etwas über einen typischen Tagesverlauf?

Sie haben recht: Die Tage gestalten sich

meist abwechslungsreich und sie beginnen

oft mit der Bearbeitung von dringenden Sup-

port-Anfragen. Meist bespreche ich auch

offene und komplexere Servicevorgänge

mit den Technikern und halte telefonische

Kontakte zu Partnern. Gerade heute galt es,

mit einem Lieferanten die künftige Service-

strategie zu besprechen. Daneben gestalten

sich auch Phasen, in denen ich mich in ru-

higem Umfeld einer Arbeit widme. Heute

beispielsweise reparierte ich ein Kundenge-

rät und führte die Werkkalibration an einer

anderen Apparatur aus.

Sie arbeiten in einem Handels- und

Engineeringunternehmen, in welchem

Sie selbst noch Hand an den Gerätschaf-

ten anlegen. Welches sind denn Ihre

Aufgaben als Leiter Service Labor?

Da muss ich erst etwas ausholen: Unser

Unternehmen ist schweizweit im Bereich

der Kommunikations- und Messtechnik tä-

tig. Es erbringt als Generalunternehmen

Dienstleistungen im Handel von Kommuni-

kations- und Messtechnik, Service und War-

tung (Instandhaltung) und Engineering von

Gesamtsystemen. Als Leiter Service Labor

koordiniere, plane und terminiere ich alles

rund um das Kundengeschäft. Ich bin für

vieles und viele innerhalb und ausserhalb

der Firma Ansprech- und Drehscheibenper-

son, halte also Kontakt zu den Servicetechni-

kern sowie zum Team des Servicesupports,

wie auch zur deren Administration. Ferner

unterstütze ich die Vertriebsingenieure in

servicetechnischen Fragen. Ein wichtiger

Bestandteil meiner Arbeit ist die Erhaltung

der hohen Qualitätsstandards. Wir werden

jährlich laufend mit mehreren internen und

externen Audits überprüft.

Aus Ihrem Lebenslauf entnehmen wir, dass

Sie auch als Fachexperte für die Lehrab-

schlussprüfungen in Multimediaelektronik

tätig sind. Wie ist das entstanden?

Ja, ich engagiere mich gerne für die nächste

«Berufsgeneration». Ich bin grundsätzlich

dafür, dass man sich für die Branche oder

für seinen Berufsstand einsetzen sollte. Dies

gelingt am besten, wenn junge Leute davon

profitieren. Nebst der Fachexpertentätigkeit

bin ich auch als Mitglied des IPA-Kernteams

tätig und beurteile die Freigabe der Indi-

viduell Praktischen Arbeiten. Ich sehe das

als aktiven Beitrag zur Gesellschaft, den

ich auch in anderen Bereichen gerne leiste,

beispielsweise bei der Feuerwehr.

Sie selbst sind ja auch gerade in der Aus-

und Weiterbildung. Weshalb haben Sie

sich für das Studium zum Techniker HF

Telekommunikation entschieden?

Bereits seit mehreren Jahren verspürte ich

den Wunsch, eine Weiterbildung zu ma-

chen. Beruflich bin ich durch Knowhow und

Fleiss weitergekommen, eignete mir auch

viele Kenntnisse im Bereich Leadership an,

aber es fehlte noch die Ausbildung. Aus

fami liären Gründen war es mir aber bisher

nicht möglich gewesen, damit zu beginnen.

Durch das Studium kann ich nun die erwor-

benen praktischen Fähigkeiten mit der ge-

lernten Theorie ergänzen.

Wie organisierten Sie sich zeitlich und

finanziell während der Ausbildung?

Das war eine der schwierigsten Herausfor-

derungen. Ich musste die Situation mit der

Familie genau besprechen und ihre Unter-

stützung einholen. Auch die finanzielle Situ-

ation musste ich genau abklären. Die Firma

half mir dabei und kam mir bei der Gestal-

tung des Arbeitspensums entgegen. Das

Ausbildungskonzept der TSBE war für mich

sehr ideal, da die ersten beiden Semester

ein 100-Prozent-Arbeitspensum zuliessen.

Sicher kommen Familie und Hobbys

zu kurz?

Ja, natürlich. Aber es ist ja zeitlich abseh-

bar. Während der Ausbildung hat man we-

nig Zeit für die Familie. Und ich bin dann

schon froh, wenn ich meinen Hobbys wie

Musik, Skifahren oder Schwimmen wieder

vermehrt nachgehen kann. Aber ganz ohne

Technik wird es nicht gehen. Das Lesen von

Fachbüchern wird mich wohl immer beglei-

ten. (GC/TG)

Praxis und Theorie ideal kombiniert

TECHNIKER HF TELEKOMMUNIKATION (IN AUSBILDUNG)

GILBERTO CILIALeiter Service Labor, Roschi Rohde & Schwarz AG, Ittigen

BERUFSLAUFBAHN

21 Berufliche Grundbildung Fernseh- und Radioelektriker, (heute Multi-media elektroniker EFZ), Foto Audio Video Kormann, Münsingen

21 Fernseh- und Radioelektriker / Werk-stattchef, Hofmann Radio-TV, Bolligen

25 Service Techniker, Roschi Rohde & Schwarz AG, Ittigen

27 bis Fachexperte für die Lehrabschluss heute prüfungen Mulitmediaelektroniker

29 Leiter Servicelabor, Roschi Rohde & Schwarz AG, Ittigen

39 Beginn des Studiums Techniker HF Telekommunikation: HF Bern

Page 25: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

25Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

den oberste Priorität. Die Komplexität und

Vielfältigkeit der Systeme ist tendenziell

steigend. Dadurch ist es unabdingbar, auch

eine Strategie für einen effektiven und effi-

zienten Testprozess zu erstellen. Das Ziel ist

es, die Qualität der Software und Systeme

anhand von Testergebnissen messbar zu

machen. Nur so können wir nachvollziehbar

sicherstellen, dass auch bei wachsenden

Systemen die geforderte Qualität eingehal-

ten wird. Meine Aufgaben entsprechen sehr

genau denjenigen des Berufsbilds ICT-Qua-

litätsmanager oder auch denjenigen des ICT

Test Managers.

Welche spezifischen Fähigkeiten

sind gefragt?

Sehr gutes Fachwissen sowie praktische

Erfahrung in Qualitätssicherungs- und Soft-

wareentwicklungsprozessen, Testmethoden,

Testautomatisierung, Defect Tracking sowie

in der Beurteilung und Planung von Tests.

Methodisches Vorgehen ist wichtig, um bei

komplexen Systemen schnell einen Über-

blick über die wesentlichen Funktionen zu

erhalten. Weiter sollte man eine gute Portion

Kommunikationsstärke besitzen.

Inwiefern haben Sie von den Ausbil-

dungen zum Informatiker (BP) und zum

dipl. Informatiker (HFP) profitiert?

Ich konnte das fehlende Wissen aus einer

beruflichen Grundbildung mit der Berufs-

prüfung kompensieren. Der grosse Vorteil

Daniel Enderli, wie verlief Ihr Weg

in die Informatik?

Ich habe damals eine handwerkliche Ausbil-

dung gewählt, weil ich wusste, dass ich als

Elektroinstallateur später eine grosse Vielfalt

an Entwicklungsmöglichkeiten haben würde.

Das war mir wichtig. Ich plante bereits da-

mals, später eine andere Berufswelt zu er-

forschen, die jedoch auf meinen Kenntnissen

der Grundbildung aufbaut. Gut war, dass ich

mein Fachwissen in Elektronik und Mathema-

tik auch in der Informatik anwenden konnte.

Wäre Ihr Um- oder Einstieg in die

Informatik heute noch möglich?

Ja, der Einstieg in die Informatik wäre in

der Funktion Service Desk- oder Help-

desk-Mitarbeiter immer noch möglich. Eine

anschlies sende berufliche Weiterbildung

im Informatikumfeld sehe ich nach dem

Einstieg und einigen Jahren Berufspraxis

jedoch als unabdingbar an.

Welches sind Ihre konkreten Arbeiten?

Als Principal Consultant befasse ich mich

vor allem mit dem Test Management für

Software- und Systeme. Grosse ERP-Sys-

teme (Enterprise Resource Planning, über-

setzt Geschäftsressourcenplanung), welche

wir bei Kunden einführen und später für

sie betreiben, müssen auf korrekte Funk-

tionsweise sowie Einhaltung der Business-

anforderungen geprüft werden. Korrekt

funk tionierende Systeme haben für die Kun-

der Berufsprüfung ist die breite Abstützung

auf verschiedene Themen der Informatik wie

Netzwerktechnik, Security, System Enginee-

ring, Prozessmodellierung usw. Abgerundet

wird die Ausbildung durch organisatorische

und administrative Themen wie Projektma-

nagement, IT-Service-Management (ITIL),

Evaluation und Qualitätsmanagement. Da-

durch, dass ich die Ausbildung berufsbeglei-

tend absolviert habe, konnte ich das erlernte

Wissen optimal in der Praxis umsetzen.

Die Höhere Fachprüfung war der nächste

logische Schritt auf meinem Bildungsweg.

Sie öffnete mir zusätzlich die Türen in Rich-

tung der Hochschulen (CAS, DAS, MAS).

Was bringt Ihnen der MAS in Digital

Business?

Für mich ist es ein Privileg, ein Studium

an einer Hochschule antreten zu dürfen.

Lebenslanges Lernen und Weiterbilden ist

heute zum Standard geworden. Der MAS

Digital Business behandelt den Megatrend

Digitalisierung sehr umfassend. Das Thema

Digitalisierung ist sehr aktuell und beschäf-

tigt viele Unternehmen auf allen Stufen und

in allen Bereichen. Es vergeht kaum ein Tag,

an dem das Thema nicht in den Medien dis-

kutiert wird. Der MAS Digital Business ver-

mittelt mit mehreren CAS das nötige Wis-

sen, wie sich ein Unternehmen fit machen

kann für das digitale Zeitalter. (dhp)

Korrekt funktionierende Systeme haben oberste Priorität

INFORMATIKER HFP, MAS FH IN DIGITAL BUSINESS

(IN AUSBILDUNG)

DANIEL ENDERLIPrincipal Consultant, Swisscom Schweiz AG

BERUFSLAUFBAHN

20 Berufliche Grundbildung Elektromonteur (heute Elektroinstallateur EFZ): Grossen-bacher & Co. AG, Rämismühle/Zell

21 Gründung und Führung eines Streetwear-Trendshops, Wil/SG

23 Umstieg in die Informatik als RZ-Produk-tionsplaner: RZ Betrieb Migros IT-Services Zürich

27 SAP-Berater: SAP Competence Center Migros IT-Services Zürich

29 Informatiker (BP) Fachrichtung Business Process Development (heute ICT-System- und Netzwerktechniker BP)

30 Test- & Qualitymanager: SAP Competence Center Migros IT-Services Zürich

33 Informatiker (HFP) Fachrichtung Business Solutions (heute ICT-Manager HFP)

34 Senior Solution Consultant: Swisscom Enterprise Customers, Solution Center SAP

37 Principal Consultant: Swisscom

38 Beginn Studium in Digital Business MAS FH: HWZ, Hochschule für Wirtschaft Zürich

Page 26: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

INSERATE

26 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Inserat Nr. 61/2 quer130 x 187

FFHS

« Wir haben viel gelernt im Kurs. Mit Vergnügen. »

EB Zürich, die Kantonale Berufsschule für Weiterbildung

Riesbachstrasse 11, 8008 Zürichwww.eb-zuerich.ch

Meine Weiterbildung in ICT & E-Business.

MAXIMALE FLEXIBILITÄT IM FERNSTUDIUM:

MAS Business- & IT-ConsultingMAS Web4BusinessDAS Data ScienceDAS Applikationsentwicklung grosse Auswahl an CAS

FFHS – flexibel. berufsbegleitend. digital.

www.ffhs.ch/ict

Zürich | Basel | Bern | Brig

Page 27: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

27Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT)

Im Normalfall führen diese Fachleute auch Tätigkei -ten anderer Bereiche aus, beispielsweise Projekt-managementaufgaben. Diese stehen aber nicht im Zentrum ihrer Arbeit, sondern es sind zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten notwendig, welche sie beherrschen müssen.

Die Spezialisten und Spezialistinnen der Berufs-gruppe Entwicklung beschäftigen sich mit Engineer-ing, Design und der Erstellung von ICT-Systemen. Die ICT-Fachleute bereiten die ICT-Systeme für den Betrieb vor und übergeben die Systeme anschlies-send an Berufsleute aus dem Bereich Betrieb.

ICT-ENTWICKLUNG

Page 28: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

28

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

machen. Mit dem Fachausweis Applikations-

entwickler erwarb ich mir einen zusätz-

lichen Berufsabschluss. Ich konnte viel

lernen über Projektmanagement, Testing,

Designpatterns und Codingstandards. Diese

Skills kann ich jetzt im Alltag benutzen und

ich kenne die Begriffe im Daily Business

noch besser.

Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit?

Mir gefällt, dass man sehr schnell sieht,

was man gerade geändert oder erstellt hat.

Mit dem Wandel der Technologien verän-

dern sich das Umfeld und die Forderungen

der Kunden ständig, das ist interessant und

macht die Arbeit vielfältig. Ich liebe vor allem

das Programmieren selber. Hier kann man

seine Kreativität ausleben. Anhand vom Code

erkennt man einen guten Entwickler. Ich inte-

ressiere mich auch sehr für IT-Security, dort

möchte ich mich noch weiterentwickeln.

Sie sind bereits am nächsten Weiter-

bildungsschritt?

Ja, es war schon immer mein Ziel, zu studie-

ren. Von der Zürcher Fachhochschule wird

aber die Berufsmatura verlangt, um einzu-

steigen. Bei der Fernfachhochschule Schweiz

FFHS ist dies anders, hier gibt es die Mög-

lichkeit, via Aufnahmeprüfung zugelassen zu

werden. Ich absolviere gerade einen Vorbe-

reitungskurs, welcher alle zwei Wochen am

Samstag stattfindet. Es ist ziemlich hart, da

ich den Berufsmaturitäts-Stoff innerhalb kür-

zester Zeit lernen muss. Mit diesem Modell

kann ich aber weiterhin 100 % arbeiten.

Während dem Informatikstudium werde ich

das Arbeitspensum wahrscheinlich senken.

Welche Trends beobachten Sie in

Ihrer Branche?

Der momentane Trend geht sehr in Rich-

tung Künstliche Intelligenz. In diesem Um-

feld werden momentan viele Jobs angebo-

ten, wobei dies in der Schweiz noch nicht so

stark zu spüren ist. (tg)

iOS Apps, da es unter Windows nicht ohne

weiteres möglich wäre.

Anschliessend musste ich ein paar Mails

beantworten, zum Beispiel zur Analyse von

Firewall drops einer neuen Zone. Für einen

externen Partner musste ich eine Testapp

bereitstellen.

Danach habe ich am Sprintmeeting den letz-

ten Sprint analysiert. Ich habe untersucht,

ob alle Stories umgesetzt wurden und ob

die Umsetzung dem Ziel entspricht. Für den

nächsten Sprint werden Stories aus dem

Backlog geschätzt und geplant. Als Scrum

Master habe ich die neuen Stories bereits mit

dem Kunden verfeinert und in gut umsetz-

bare Arbeitspakete unterteilt.

Meine Arbeit ist jeden Tag wieder anders, nur

das Daily Meeting findet jeden Morgen statt.

Was zeichnet Ihre Firma besonders aus?

Die ZKB ist die einzige Schweizer Bank mit

Top-Ratings (AAA bzw. Aaa). Im Bereich

Informatik war die ZKB in den letzten Jah-

ren sehr innovativ. So haben wir als erste

Schweizer Bank den Kunden letztes Jahr

eine Smartwatch App für Android Wear und

Apple Watch bereitgestellt.

Weshalb haben Sie sich für die Weiter-

bildung Applikationsentwickler BP ent-

schieden?

Ich hatte vier Jahre nach dem Abschluss

Informatiker EFZ wieder Lust, mich weiter-

zubilden, wollte aber keine Berufsmatura

Paul Stöhr, was bietet Ihre Abteilung in

der ZKB an?

Unsere Abteilung arbeitet für den internen

Fachbereich, also für das Business Enginee-

ring. Der Fachbereich definiert, wie das

Produkt (beispielsweise die Mobile Banking

App) aussieht und wie es sich verhält. Un -

ser Auftraggeber ist der Fachbereichsver-

antwortliche, welcher auch Kundenwün-

sche entgegennimmt. Ich entwickle für den

Fachbereich Android und iOS Apps fürs

Mobile Banking und für das Gesamt Back-

end wie Business Layer und Datenbank. Wir

bieten auch 3rd Level Support für die Pro-

duktion an, also für das System, mit dem die

Kunden arbeiten.

Wie hat Ihr heutiger Tag ausgesehen?

Der Tag beginnt meistens mit einem Daily

Scrum Meeting. Scrum ist ein Vorgehens-

modell des Projektmanagements insbeson-

dere zur agilen Softwareentwicklung. Hier

besprechen wir den Stand der Stories des

aktuellen Sprint Meetings und allfällige

Probleme. Dieses Meeting dauert optima-

lerweise nicht länger als 15 Minuten und

reflektiert die aktuelle Arbeit der einzelnen

Mitarbeitenden.

Nachdem ich mich vergewissert habe, dass

alle Jobs auf unserem Jenkins (Continuous

Integration Server) ohne Fehler durchgelau-

fen sind, habe ich mich an die Entwicklung

eines neuen Features in unserer iOS App

gemacht. Ich entwickle auf einem Mac Pro

Kreativ Applikationen entwickeln

ICT-APPLIKATIONSENTWICKLER (BP), INFORMATIKER HF,

IN AUSBILDUNG

PAUL STÖHRApplikationsentwickler, Zürcher Kantonalbank, Zürich

BERUFSLAUFBAHN

15 Berufliche Grundbildung Informatiker EFZ Fachrichtung Applikationsentwicklung: Zürcher Kantonalbank, Zürich

19 Entwickler im Bereich eBanking und Mobile Banking: Zürcher Kantonalbank, Zürich

23 Eidg. Fachausweis ICT-Applikationsentwick-ler (BP): HFU Höhere Fachschule Uster

24 Beginn Studium Informatik BSc FH: Fern-fachhochschule Schweiz FFHS, Regensdorf

Page 29: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

29Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

Prüfung Applikationsentwickler (BP) habe

ich meine theoretischen Grundlagen erwei-

tern können. Dieses Wissen kann ich in die

Firma einbringen und es hat mir die Funk-

tion des Berufsbildners ermöglicht. Ich habe

während der Ausbildung 100 Prozent gear-

beitet. Dies war eine erhebliche Belastung.

80 Prozent wären sicherlich besser gewesen.

Danach haben Sie sich aber für mehr

berufliches Engagement in der Berufs-

bildung entschieden?

Teamleiter und/oder Projektleiter in einer

IT-Abteilung interessierten mich auch. Ich

fühle mich aber mit der Berufsbildung sehr

verbunden und habe deshalb entschieden,

diesen Weg weiterzugehen. Das SVEB1

Zertifikat habe ich bereits absolviert und

nun möchte ich noch den Ausbilder mit eid-

genössischem Fachausweis erwerben. Mit

diesem Abschluss kann ich dann im Rah-

men der Berufsbildung Teamleiter sein.

Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit?

Das Programmieren macht am meisten

Spass. Ich habe Freude am logischen Den-

ken und kann sowohl im Team als auch im

Alleingang gut arbeiten. Die Entwicklung

geht ganz klar in Richtung Mobile und

Cloud. Dies ist eine spannende Zeit für Ap-

plikationsentwickler. (tg)

Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?

Es gibt das «Daily Business» und es gibt

Projekte, die anstehen. Bei beiden Tätig-

keiten weiss ich nie genau, was der Tag

bringt. Heute habe ich Meetings für zwei

anstehende IT-Projekte organisiert und da-

nach eine Infoseite im Intranet zu einer an-

stehenden Umstellung im Bereich Intranet

erstellt. Ich habe die Logfiles unserer alten

Webserver durchgesehen und nach Unre-

gelmässigkeiten gesucht. Gleichzeitig habe

ich einen Schnupperlehrling betreut und

ihm die Grundsätze von serverseitigem und

clientseitigem Code erklärt.

Sie sind früh in die Informatik umgestie-

gen und haben sich dann für eine an-

erkannte Weiterbildung entschieden.

Warum?

1983 erhielt ich von meinem Paten einen

Homecomputer geschenkt. Es war ein

Texas-Instruments TI/99A. Ich machte dort

meine ersten Experimente mit der Pro-

grammiersprache «Basic». Seither bin ich

begeistert vom Programmieren. Leider gab

es zu meiner Zeit noch keine Berufslehre

Informatiker EFZ. Deshalb entschied ich

mich für den Umweg über die kaufmänni-

sche Lehre. Danach bin ich als Quereinstei-

ger in die Informatik eingestiegen. Nach 25

Jahren Berufserfahrung in der Informatik im

Bereich Applikationsentwicklung war es mir

wichtig, diese Kenntnisse durch einen eid-

genössischen Fachausweis zu festigen und

belegen. In den Vorbereitungskursen für die

Oliver Schaub, was macht ein Applika-

tionsentwickler an einem Forschungs-

zentrum?

Das PSI ist ein Forschungsunternehmen und

betreibt Spitzenforschung in den Bereichen

Materie und Material, Mensch und Gesund-

heit, Energie und Umwelt. Das Institut ist

auch bei den eingesetzten Technologien im

IT-Bereich ganz vorne dabei. Die Forscher

am PSI und die Kommunika tionsabteilung

sind Kunden der IT-Abteilung. Unser Haupt-

kunde ist die Kommunikationsabteilung.

Diese geben uns entweder in Form von «Ti-

ckets» oder an Meetings konkrete Aufträge

bezüglich Neuerungen oder Anpassungen

im Intranet oder Internet.

Ich bin zuständig für Unterhalt und Betrieb

von Web-Servern für das PSI-Intranet und

PSI-Internet und ich betreue weitere Colla-

boration-Tools wie die Intranet-Wiki und das

Dokument-Management-System «Alfresco».

Zudem bin ich Berufsbildner und Prüfungs-

experte für die Integrierte Praxisarbeit (IPA)

der Informatik-Lernenden. Zurzeit haben

wir acht Lernende in der Grundbildung In-

formatik EFZ. Unsere Abteilung ist in meh-

rere Bereiche aufgeteilt. So gibt es Gruppen

für das Netzwerk, für den IT-Support oder

wie in meinem Fall für den Information- und

Collaboration Service. Wir arbeiten sehr eng

mit den anderen Abteilungen zusammen.

Meistens trifft man sich in kleinen Meetings,

um das Vorgehen zu besprechen. Ansonsten

nutzen wir rege die digitalen Kommunika-

tionskanäle wie E-Mail, Hangouts oder Skype.

ICT-APPLIKATIONSENTWICKLER (BP)

OLIVER SCHAUBSystemspezialist Web und Berufsbildner für Informatiker/in EFZ

Programmieren und Lernende betreuen

BERUFSLAUFBAHN

16 Berufliche Grundbildung Kaufmann EFZ: Landi Gelterkinden

20 Praktika als PC- und Netzwerk-Supporter: Sandoz AG

21 Webmaster und Zeichner von Netzwerk-Plänen mit CAD: Novartis / IBM

23 Div. Ausbildungen Web-Entwickler (Java - script, PHP, CSS): verschiedene Kursver-anstalter wie z. B. Digicomp und HSO

36 Application-Owner / System-Administrator: Cablecom

39 Oracle Certified Associate: Zertifizierung durch Oracle

40 Senior Application-Owner: Cablecom und Sunrise

40 Informatiker: Paul Scherrer Institut Villigen (PSI)

43 ICT-Applikationsentwickler (BP): HFU Höhere Fachschule Uster

44 Berufsbildner Informatiker/in EFZ, SVEB1 Zertifizierung

Page 30: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

30

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

Es war eine lehrreiche und teils auch an-

strengende Zeit aufgrund der vielfältigen

Aufgaben, die ich zu bewältigen hatte.

Am Anfang des Studiums hatte ich noch

eine Festanstellung mit einem Pensum von

80 Prozent, dann war ich zwei Tage pro Wo-

che an der Schule, jeweils am Freitagabend

und Samstagmorgen, und nebenbei habe

ich noch meine Selbständigkeit aufgebaut.

Oft kam der Schlaf definitiv zu kurz.

Sie haben sich selbständig gemacht,

erzählen Sie etwas über Ihre Firma?

Ja, ich habe bereits während dem Studium

mit einem ehemaligen Arbeitskollegen eine

Firma gegründet. Da ich mich für das Stu-

dium Wirtschaftsinformatik entschieden

habe, konnte ich vor allem die betriebswirt-

schaftlichen Aspekte gut ins eigene Un-

ternehmen einbringen. Zuerst habe ich

FileSync GmbH gegründet und drei Jahre

später Backup ONE GmbH.

Unsere Firma stellt Online-Speicher sowie

Online-Backups für Private und Geschäfts-

kunden bereit. Unsere Geschäftskunden sind

hauptsächlich Vertriebspartner und Dienst-

leistungslieferanten von IT-Dienstleistungen

und Firmen. Meine Hauptaufgaben sind die

Automatisierung der Geschäftsprozesse und

die Überwachung des Tagesgeschäfts. Seit

einem Jahr haben wir auch einen Verkäufer

und einen Lernenden Informatiker EFZ.

Die Welt der ICT kann sehr kopflastig

sein: Welche Strategien wenden Sie an,

um sich von dieser intellektuell stark

fordernden Arbeit zu erholen?

Erholung ist ein sehr wichtiger Aspekt für

mich, am liebsten mit Sport, sei es passiv

oder aktiv auf dem Feld. Aber auch eine

gemütliche Jassrunde oder ein Pokerabend

können bei mir für Erholungsmomente sor-

gen. (tg)

men mit der Kundschaft, die ständige Kom-

munikation mit den Auftraggebern und die

Koordination der Mitarbeitenden für die Re-

alisierung des Projektes. Konkret: Wir waren

immer wieder mit der Weiterentwicklung

unseres eigenen Content Management Sys-

tems (CMS) Contrexx beschäftigt. Daraus

entstanden neue Tools, Anpassungen und

innovative Verbesserungen. Diese setzten

wir in unseren Kundenprojekten um. Es war

äusserst motivierend, dass die «ganze Welt»

sehen konnte, was wir zusammen mit dem

ganzen Team täglich leisteten. Je nach Grös -

se des Projektes leitete ich ein Team von

zwei bis vier Mitarbeitern und Mitarbei-

terinnen, zudem hatte ich die Verantwor-

tung für sieben Lernende. Grundsätzlich

arbeiteten wir in unseren Projekten jeweils

bereichsübergreifend eng zusammen. Des-

halb stand ich regelmässig mit dem Ver-

kaufsteam sowie dem Entwicklungsteam in

Kontakt.

Warum haben Sie Wirtschaftsinformatik

gewählt und wie haben Sie das Studium

erlebt?

Die Anforderungen an die ICT-Profis verän-

dern sich laufend. Ich wollte nicht stehen

bleiben und entschied mich, die Ausbildung

zum Wirtschaftsinformatiker HF zu absol-

vieren. Der Lehrgang dauerte sieben Se-

mester und kann berufsbegleitend besucht

werden. Ich habe mich für dieses Studium

entschieden, weil ich dadurch meine Kennt-

nisse in der Applikationsentwicklung verfei-

nern konnte.

Christian von Bergen ist über seine beruf-

liche Grundbildung sehr glücklich. Der ge-

lernte Informatiker EFZ mit Fachrichtung

Applikationsentwicklung genoss in seinem

Berufsalltag ein hohes Mass an Abwechs-

lung. Langeweile gab es nicht und täglich

lernte er Neues hinzu, sei es in fachtechni-

scher, als auch in menschlicher Hinsicht.

Sie haben sich schon bald nach der Grund -

bildung in der Informatik weitergebildet.

Welche Fähigkeiten sind nötig, um ein

erfolgreicher ICT-Fachmann zu werden?

Sicherlich eine grosse Portion analytisches

Denken, ein gutes Vorstellungsvermögen,

viel Kreativität und Lernfreude. Da wir pro-

jektbezogen arbeiten, ist Teamfähigkeit ein

wichtiger Aspekt.

Zudem gefällt mir das sehr technisch aus-

gerichtete Arbeitsfeld, dann hat meine Ar-

beit auch eine zwischenmenschliche Kom-

ponente: Ich beschäftige mich ständig mit

Kunden und deren Wünschen. In erster Li-

nie muss man sich aber für das Internet und

die neuen Technologien begeistern können.

Ich habe stets die rasanten Entwicklungen

im Auge behalten und mich permanent wei-

tergebildet, sonst stellt man sich rasch ins

Abseits. Daher habe ich den Lehrgang zum

Wirtschaftsinformatiker HF absolviert.

Bei Ihrer Tätigkeit als Web Developer

waren Sie Project Leader. Was muss man

sich darunter vorstellen?

Die wichtigsten Funktionen als Project Lea-

der sind die Planung des Projektes zusam-

Eine eigene Firma gründen

WIRTSCHAFTSINFORMATIKER HF

CHRISTIAN VON BERGENFirmeninhaber FileSync GmbH & Backup ONE GmbH

BERUFSLAUFBAHN

20 Berufliche Grundbildung als Informatiker EFZ, Fachrichtung Applikationsentwick-lung: Post, Bern

21 Web Developer (Webmaster): Comvation AG, Thun

23 Gründung der eigenen Firma FileSync GmbH

26 Wirtschafts informatiker HF: IBZ, Bern

27 Gründung der eigenen Firma Backup ONE GmbH

Page 31: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

31Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

Wenn Design und Engineering verschmelzen

TECHNIKER HF INFORMATIK

MICHAEL MOSERFrontend Engineer, semabit GmbH, Spreitenbach

Es heisst, dass das Web von Morgen sich

bereits stark vom heutigen unterscheidet.

Wie halten Sie Ihr Wissen als Frontend

Engineer à jour?

So ist es. Keine Technologien entwickeln sich

so schnell wie diejenigen des Webs, und es

ist sehr anspruchsvoll, immer auf dem lau-

fenden Stand zu bleiben. Zudem verschmel-

zen die Aufgaben des Designers und des

Frontend Engineering immer mehr. Daher

ist es wichtig, dass man auf dem aktuellsten

Stand der Technik ist, aber auch über einen

gewissen Grad an Kreativität und Kenntnis

über Benutzerführung verfügt. Ideal ist,

wenn ich die Grenzen des Webs so biegen

kann, dass sie den Anforderungen des Kun-

den entsprechen.

Mein Wissen halte ich vor allem durch den

täglichen Austausch mit meinen Kollegen à

jour, aber auch durch das Lesen von Blogs

renommierter Webentwickler-Zeitschriften.

Darüber hinaus möchte ich meine Kennt-

nisse im User Experience Design vertiefen.

Also in der Thematik, wie eine Applikation

einen Besucher abholen und über einfache

Wege ans Ziel führen kann.

Was bearbeiten Sie speziell gerne und

was ist eher mühsam?

Die Planung einzelner Tasks braucht manch-

mal Überwindung, wenn ich voller Taten-

drang und Ideen bin und gerne sofort los-

legen würde. Planen gehört aber dazu und

macht ein erfolgreiches Projekt aus.

Speziell gut gefällt mir der Konzeptionie-

rungsprozess, in welchem man die Anforde-

rungen des Kunden aufnimmt und anhand

dieser ein Konzept erstellt. Weiter finde ich

das Designen einer Website sehr spannend.

Die Kunst, eine Website von anderen abhe-

ben zu lassen und das Design bildschirmun-

abhängig zu entwerfen, verlangt einiges an

Weitblick. (dhp)

vidueller IT-Lösungen sowie übergreifen-

der Software-Produkte zur Optimierung

von Geschäftsprozessen. Vereinzelt setzen

wir auch normale Websites oder E-Com-

merce-Anwendungen um. Wir unterstützen

nationale und internationale Unternehmen

aus den unterschiedlichsten Branchen im

Rahmen ihrer digitalen Strategie, dies sind

zum Beispiel ABB, Mobilezone, die Post

oder die ETH Zürich.

Welches sind Ihre Hauptaufgaben im

Betrieb?

Mein Aufgabenspektrum ist sehr abwechs-

lungsreich und umfasst mehrere Schritte

des Software-Entwicklungsprozesses. Dazu

gehören vor allem die Analyse- und Design-

phasen sowie die Umsetzung des Front-

ends, also des Aussehens und Bedienens

der Applikation. So werden nach abgenom-

mener Offerte bei einem oder mehreren

Meetings die Anforderungen des Kunden

analysiert, damit ich danach zusammen mit

den Core-Entwicklern und dem Projektleiter

ein massgeschneidertes Konzept erstellen

kann, welches exakt den Anforderungen

und Wünschen des Kunden entspricht. So-

bald das Konzept steht, entwerfe ich nach

den Richtlinien des Kunden ein zu ihm pas-

sendes Layout / Design. Während der Ent-

wicklung des Projektes gehört die Umset-

zung des Frontends zu meinen Aufgaben.

Michael Moser, wie ist Ihnen der Wechsel

vom Automatiker in die ICT gelungen?

Ich beschäftigte mich bereits während mei-

ner Lehre gerne mit dem Entwickeln von

Websites. In der Firma, in der ich nach

meinem Sprachaufenthalt tätig war, packte

ich die Chance, deren Website neu zu kon-

zipieren und zu entwickeln. Nach erfolgrei-

chem Abschluss dieses Projektes habe ich

beschlossen, mich in diesem Bereich wei-

terzubilden.

Wie erlebten Sie die Ausbildung zum

Techniker HF?

Ich arbeitete während der ganzen Ausbil-

dung 80 Prozent. Die vielen Projektarbei-

ten und parallel dazu das Lernen für fast

wöchentlich anstehende Prüfungen waren

happig. Dank einer angenehmen Lern- und

Arbeitsgruppe mit gleichgesinnten Studen-

ten war jedoch alles halb so wild. Diese

Weiterbildung hat mir einen guten Einblick

in den Softwareentwicklungsprozess und

die damit verwandten Themengebiete ver-

schafft und mir nicht zuletzt zu meinem jet-

zigen Arbeitsplatz verholfen.

Was macht Ihre Firma?

Wir sind ein junges Unternehmen und re-

alisieren vorwiegend grosse, aber auch

mittelgrosse Webapplikations-Projekte mit

Fokus auf Beratung und Entwicklung indi-

BERUFSLAUFBAHN

19 Berufliche Grundbildung Automatiker EFZ, Fachrichtung Konstruktion

19 Englisch-Sprachaufenthalt Vancouver

20 Product Manager und Verantwortlicher Webauftritt (Umsetzung eines neuen Webshops): CL Electronics, Buchs

22 Language Technologist: CLS Communica-tion, Glattbrugg

23 Techniker HF Informatik

25 Frontend Engineering und Web Enginee-ring: semabit GmbH, Spreitenbach

Page 32: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

32

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

Führen und coachen in der Informatik

INFORMATIKERIN FH (BSC)

RUTH ZIEGLERScrum Master und Software Engineer, CSS Versicherung AG, Luzern

Daneben arbeite ich weiterhin als Usability

und Software Engineer.

Mein Arbeitstag als Scrum Master und

Software Engineer

Die menschliche Komponente hat im Ver-

gleich zur vorherigen Tätigkeit einen grösse-

ren Stellenwert. Wenn ein Scrum Meeting

wie z. B. das Backlog Refinement ansteht,

dann bereite ich die Sitzung für das Team

vor. Als Moderatorin achte ich darauf, dass

alle Fragen vom Team beantwortet werden.

Später protokolliere ich die Resultate.

Um 9:30 Uhr findet täglich unser Daily

Scrum statt. Dort bespricht das Team an-

hand des Scrum Boards die aktuellen Tä-

tigkeiten und Schwierigkeiten. Ich achte

darauf, dass jeder vom Team sich zu Wort

meldet und stelle wenn nötig klärende Fra-

gen. Im Laufe des Tages besuche ich meist

noch andere Meetings, zum Beispiel Be-

sprechungen von Lösungen. Dort bespre-

chen die Teams neue Anforderungen der

Fachbereiche und suchen gemeinsam nach

Lösungen. Unklarheiten oder Fragen kläre

ich und bespreche sie später im Team.

Wenn zwischen den Meetings Zeit bleibt,

bin ich auch als Entwicklerin tätig und ar-

beite mit dem Team an aktuellen Aufgaben.

Falls es Fragen im Bereich Usability gibt,

kläre ich diese ab und erstelle Designvor-

schläge für die Entwickler.

Weiterbildungen im Bereich Führung

und Coaching

Ich durfte mehrere interne Weiterbildungs-

seminare für Führungskräfte besuchen.

Diese vermitteln Führungsgrundlagen und

Themen wie Konfliktmanagement oder

Feedbackregeln. Dieses Jahr werde ich ei-

nen Kurs bezüglich Coaching von Mitar-

beitenden besuchen. Darauf bin ich sehr

gespannt. (tg)

keine bösen Überraschungen zu erleben.

Einzelne Programmteile analysierte ich mit

anderen Teammitgliedern in sogenannten

Code Reviews. So konnten wir kleine Fehler

rechtzeitig entdecken oder Verbesserungen

einbauen.

Neue Branchen und neue Technologien

Ich kam ständig mit neuen Technologien

in Kontakt. Das machte meinen Job enorm

abwechslungsreich und vielfältig. Um im-

mer am Ball zu bleiben, schöpfte ich mein

Fortbildungsbudget der Firma aus und bil-

dete mich permanent weiter. Ich besuchte

Kurse als Java Programmer, Requirements

Engineer oder Usability Engineer, das zu

meinem Spezialgebiet geworden war.

Eine neue Herausforderung: Führung

und Teamentwicklung

Bei der CSS erhielt ich die Chance, Füh-

rungserfahrung zu sammeln. Ich fand Füh-

ren eine spannende Herausforderung und

wollte herausfinden, ob das zu mir passt.

Nach einem halben Jahr übernahm ich die

Funktion des Scrum Masters. Scrum ist ein

Vorgehensmodell des Projektmanagements

insbesondere zur agilen Softwareentwick-

lung. Jetzt bin ich für die stetige Weiterent-

wicklung des Teams vor allem im methodi-

schen und fachlichen Bereich verantwortlich

und für das Einhalten des Scrum Prozesses.

Während der beruflichen Grundbildung

hatte ich das Gefühl, dass mir als Informa-

tikerin ohne Weiterbildung zu viele Türen

verschlossen bleiben würden. Ich entschloss

mich für das Studium und konnte mich in

viele Gebiete vertiefen, die während der

Lehrzeit nur angeschnitten worden wa-

ren. Nach meinem Abschluss blieb ich als

wissenschaftliche Assistentin an der Hoch-

schule. Ich beschäftigte mich mit neuen

Technologien, die in der Wirtschaft noch

nicht zum Einsatz kamen.

Softwareentwicklung ist viel mehr

als Programmieren

Im Rahmen eines Forschungsprojektes kam

ich mit der bbv Software Services AG in Lu-

zern in Kontakt, wechselte in diese Firma

und arbeitete als Senior Software Engineer.

Als Erstes erarbeitete ich die Anforderun-

gen an eine Software: Was muss sie alles

können? Und wer wird sie benutzen? Wel-

che bestehenden Lösungen gibt es bereits?

Mit den gewonnenen Erkenntnissen erar-

beiteten wir den Aufbau des Programms,

die Softwarearchitektur. Erst dann begann

das eigentliche Programmieren. Wir spra-

chen uns im Team ab, und komplexe Pro-

gramme schrieb ich von Anfang an mit ei-

nem Teammitglied zusammen. Sehr wichtig

waren regelmässige Tests der Programm-

teile. Das gab mir die Sicherheit, später

BERUFSLAUFBAHN

20 Informatikerin EFZ mit Berufsmaturität: V-Zug AG, Zug / Beginn des Informatik-Stu-diums an der Hochschule Luzern (HSLU)

23 Informatikerin FH (BSc) / Wissenschaft-liche Mitarbeiterin: Institut für Sichere Softwaresysteme : HSLU

26 Senior Software Engineer: bbv Software Services AG, Luzern.

31 Teamleiterin/Scrum Master: CSS Versiche-rung AG, Luzern

Page 33: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

33Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

Sarah Geissberger, womit beschäftigen Sie

sich als Frontend Developer / Designer?

Ich gestalte Entwürfe für Webseiten und

setze anschliessend das Frontend dafür um.

Das Design vermittelt meist lediglich einen

Look-and-Feel, wie die Webseite wirken

soll. Grosse Teile entstehen jedoch direkt

während der Umsetzung, sogenanntes ‘De-

sign in Browser’. Designs werden oft nach

einem ersten Entwurf mit Usability Experten

verfeinert, mit Kunden besprochen, weiter-

entwickelt und verbessert. Steht das Design,

beginnen Backend Entwickler und Sitebuil-

der das Konstrukt / die Logik der Website

aufzubauen. Anschliessend gestalte ich das

Frontend und setze meinen Designvorschlag

in Seitentemplates um.

Mit wem arbeiten Sie zusammen?

Amazee Labs besteht aus Amazee Labs Zü-

rich, Austin (Texas USA), Cape Town (Südaf-

rika) und Amazee Metrics. Alle Amazee Labs

Teams arbeiten nach Scrum. Scrum ist ein

Vorgehensmodell des Projektmanagements,

insbesondere zur agilen Softwareentwick-

lung. Wir arbeiten in iterativen (schritt-

weise der exakten Lösung annähernden)

Prozessen, sogenannten Sprints. In jedem

Sprint gibt es Tickets, welche jeweils ab-

geschlossene und lauffähige Komponenten

der Website darstellen. Die Product Owners,

meistens sind das die Projektmanager, bil-

den die Schnittstelle zum Kunden. Innerhalb

des Betriebs arbeite ich am engsten mit den

anderen Designer / Frontend Entwicklern zu-

sammen.

In welchem IT-Bereich ist Ihre Firma tätig?

Amazee Labs Zürich entwickelt hauptsäch-

lich Webseiten mit dem Open Source CMS

Drupal. Daneben bieten wir Hosting, War-

tung & Web-Consulting an. Zu unseren Kun-

den gehören beispielsweise: SRF, Sigvaris,

Kendris, Sonova, Swisscom, amag, Venture,

SBB, ublox, World Monuments Fund oder

die Universität St. Gallen.

Was hat Ihnen die spezielle Ausrichtung

im Informatikstudium, iCompetence,

gebracht?

Ich lernte die vielen Möglichkeiten zwischen

Mensch und Technik kennen. Im Rahmen

eines internationalen Projekts in Schweden

bekam ich einen Einblick in die internatio-

nale Projektarbeit und konnte so meine in-

terdisziplinären und interkulturellen Kompe-

tenzen weiterentwickeln. Ich lernte Design,

Gestaltung und Kunst optimal mit Technik

zu verbinden und kann heute meine Liebe

zum Design beruflich umsetzen. Dank ei-

nes flexiblen und toleranten Arbeitgebers

konnte ich stets alles unter einen Hut brin-

gen. Das macht es einfacher.

Wie verlief der Einstieg in den Beruf?

Die Jobsuche gestaltete sich eher einfach,

trotz genauen Vorstellungen war ich in

punkto Ort sehr offen. Hätte sich eine Op-

tion aufgetan, wäre ich auch ins Ausland

gegangen. Es zog mich jedoch für ein Prak-

tikum und anschliessend eine Anstellung als

Junior Full-Stack Web Developer nach Rap-

perswil zu Racerfish AG.

Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit?

Man muss über ein Flair für Technik, aber

auch über ein Auge für Ästhetik verfügen. In

meiner Funktion als Frontend Developer / De-

signer verbinde ich Benutzbarkeit mit De-

sign, mache modernste Technologie so intu-

itiv wie möglich und vereine kreative, neue

Ideen mit den Anforderungen der Kunden

und dem Projektrahmen.

Mich fasziniert Einfachheit, die Reduktion

auf das Nötigste. In einem Zitat sagte An-

toine de Saint-Exupéry einst: «A designer

knows he has achieved perfection not when

there is nothing left to add, but when there

is nothing left to take away.» -– Und so ver-

suche ich nach einem anfänglichen kreati-

ven Ausschütten und Sammeln von Ideen,

Designelemente zu reflektieren sowie zu

reduzieren.

Gibt es grundsätzliche Trends / Entwick-

lungen in Ihrer Branche?

Das Web ist sehr dynamisch und Trends ent-

wickeln sich äusserst schnell. Daher ist es

schwierig, Prognosen zu erstellen. Schaut

man sich Schwerpunkte auf Konferenzen

an, sind Angular JS 2 und React häufig ein

Thema. Dies sind Java Script Frameworks

(Rahmenwerk, Bibliothek) zum Erstellen

von User Interfaces (Benutzeroberflächen).

Angular wird von Google und React von

Facebook entwickelt und aufrechterhalten.

Seiten wie Facebook, Instagram, Airbnb

oder Netflix wurden beispielsweise mit Re-

act entwickelt. Einen weiteren Trend sehe

ich im Bereich der Augmented (erweiterte)

und Virtual Reality (virtuelle Realität). (tg)

Informatik mit Ästhetik verbinden

INFORMATIKERIN FH (BSC) PROFILIERUNG ICOMPETENCE

SARAH GEISSBERGERFrontend Developer / Designer, Amazee Labs AG, Zürich

BERUFSLAUFBAHN

16 Sprachaufenthalt: Montreux (CH) und Swanage (GB)

17 Wirtschaftsmittelschule: Alte Kantons-schule, Aarau

20 Berufsmaturitätspraktikum: Stadt Zürich, Risikomanagement der Sozialen Dienste

21 Beginn Informatikerin FH (Bsc) Profilierung iCompetence: Fachhochschule Nordwest-schweiz / diverse Promotions-, Events- und Messejobs und 20-%-Pensum Administra-tion, Personalwesen, Web- und Social Media Auftritt: Spörri Veranstaltungstechnik GmbH

25 Junior Web Developer: Racerfish AG, Rapperswil

26 Informatikerin FH (Bsc) Profilierung iCompetence: FHNW / Frontend Developer /Designer: Amazee Labs AG, Zürich

Page 34: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

INSERATE

34 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

BESCHLEUNIGE DEINE KARRIERESTUDIERE AN DER HFT MITTELLAND

www.facebook.com/hftmittelland

Techniker/in HF Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau,

Systemtechnik, Unternehmensprozesse

hftm.ch

Page 35: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

35Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT)

Hier dreht sich alles um den Betrieb von ICT- Systemen und deren Anwendern. Diese Fachleute beschäftigen sich mit dem reibungslosen Ablauf der ICT-Systeme und unterstützen die jeweiligen Nutzerinnen und Nutzer. Sie sind zuständig für die sichere, effiziente und störungsfreie Verfüg bar - keit der Systeme und führen kundenservice-orientierte Tätigkeiten aus, sei dies inhouse oder extern. Sie betreuen die ICT-Infrastruktur und gewährleisten den Support für die Nutzerinnen

und Nutzer. Ausserdem ana lysieren sie Störfälle und lösen Probleme. Die Störungen werden vor Ort behoben oder bei Bedarf wird ferngesteuert auf die Rechner zugegriffen. Bei der Inbetriebnahme von neuen Systemen, Teilsystemen oder Programmen unterstützen sie die User durch das Bereitstellen von Anleitungen oder durch Schulungen. Oft gehö - ren auch das Informatikbudget und der Einkauf der erforderlichen Informatikmittel zu ihrem Auf-gaben bereich.

ICT-BETRIEB

Page 36: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

36

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

«Mein Wissen erweitern und belegen»

ICT-SYSTEM- UND NETZWERKTECHNIKER (BP)

RENÉ MEISTER Leiter ICT-Operations, Mammut Sports Group, Seon

censpielraum vorgegeben ist. Trotzdem

bewegen wir uns in einem professionellen

Umfeld», ergänzt René Meister.

Intensive Weiterbildungsphase

René Meister erinnert sich: «Die Weiterbil-

dung zum ICT-System- und Netzwerktech-

niker (BP) war intensiv. Weshalb ich diese

Weiterbildung absolviert hatte, ist einfach

erklärt: Mir fiel auf, dass ich seit Jahren in

der Informatik arbeitete und mein breites

Wissen in der ICT ausser in meinen Arbeits-

zeugnissen nirgends auf einem Papier do-

kumentiert war. Ich wollte deshalb meine

Erfahrungen erweitern und mein Wissen

belegen können. Meine Erwartungen an

den Lehrgang haben sich vollumfänglich

erfüllt. Neben meinem Hundertprozent-Job

als Leiter ICT-Operations war das Pensum

happig, zumal ich die Ausbildung innert le-

diglich 15 Monaten absolviert habe. Damit

jedoch die Familie nicht allzu kurz kam,

habe ich mein Vereinsleben praktisch ein-

gestellt. Es war mir sehr wichtig, viel Zeit

mit meiner Familie zu verbringen und die

Entwicklung meines damals zweijährigen

Sohnes mitzubekommen!» (dhp)

dass heute ein Quereinstieg in die ICT ohne

Grundbildung als Informatiker / in EFZ nicht

so einfach sei.

Umfangreiches Tätigkeitsfeld

An seinem aktuellen Arbeitsort bei der

Firma Mammut Sports Group AG in Seon

findet er ein spannendes Tätigkeitsfeld vor.

Zu seinen Hauptaufgaben zählen nebst der

Gesamtverantwortung über die Technische

IT vor allem die Gewährleistung einer siche-

ren, effizienten und störungsfreien System-

verfügbarkeit und Systemperformance.

Daneben stellt er auch den reibungslosen

Betrieb des Rechenzentrums und die opti-

male Support-Organisation sicher. Berei-

chernd ist, dass er etliche Projekte leiten

und seine Mitarbeitenden in der beruflichen

Weiterentwicklung unterstützen kann. Für

ihn gibt es keinen regelmässigen Tagesab-

lauf, was das Planen schwierig macht. Ins-

besondere wenn Supportfälle eskalieren,

oder wenn dringende Anfragen aus den Bu-

siness Centern auftauchen. Aber gerade das

liebt René Meister. «Die Informatik bringt

mir täglich neue Herausforderungen, die

es zu lösen gilt. Kommt hinzu, dass wir bei

‹Mammut› eine interessante Grösse haben,

die mich fasziniert. Man kann Projekte qua-

litativ hochwertig abwickeln. Natürlich ge-

lingt es nicht immer, allen User-Wünschen

gerecht zu werden, da auch der Ressour-

Die Informatik hat René Meister seit jeher

interessiert, und es war für ihn schon als

Service-Techniker klar, dass er sich zum In-

formatik-Anwender SIZ weiterbilden wollte.

«Nach diesem Weiterbildungsabschluss

hatte mich die IT definitiv gepackt und ich

bildete mich gleich weiter zum ICT-Sup-

porter SIZ», blickt er zurück. Damit war der

Einstieg in die IT-Branche vollzogen, nicht

zuletzt deshalb, weil sein damaliger Arbeit-

geber die Anforderungen an die IT stets

erweiterte. Immer mehr übernahm er klas-

sische IT-Support-Arbeiten, bis bald klar

wurde, dass all diese Tätigkeiten nicht mehr

im Nebenamt zu bewerkstelligen waren. So

erhielt er offiziell das Angebot für die Über-

nahme aller IT-Belange.

Vom Vorwissen profitiert

Schon bald wurde ein zusätzlicher Mitar-

beiter eingestellt. Somit kamen auch Füh-

rungsaufgaben auf ihn zu. Angesprochen

auf die Vorteile des erlernten Berufes als

Fernseh- und Radioelektriker für die Infor-

matik betont er, dass er von seinem Vorwis-

sen stark profitiert habe. Zumal auch klare

Gemeinsamkeiten zwischen der Consumer-

Elektronik und Informatik zu beobachten

waren. So haben ihm also das Reparieren

von Monitoren und anderen Multimedia-

geräten beim Umstieg in die Informatik

stark geholfen. René Meister betont aber,

BERUFSLAUFBAHN

20 Berufliche Grundbildung als Fernseh- und Radioelektriker (heute Multimediaelektro-niker EFZ): Radio/TV Kaufmann, Oensingen

21 Service-Techniker: Sony (Schweiz) AG, Schlieren

24 Service-Techniker und Bereichsleiter: Monitor Repaircenter, mk GmbH, Dintikon

27 Leiter IT & Facility Management: mk GmbH, Dintikon

30 ICT-Techniker: ComConnect GmbH, Niederwangen

32 System-Spezialist: Mammut Sports Group AG, Seon

33 Leiter IT-Operations: Mammut Sports Group AG, Seon

38 ICT-System- und Netzwerktechniker (BP): IFA Bern

Page 37: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

37Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

Ich liebe es, dass kein Tag wie der andere ist –

so bleibt der Job stets reizvoll. Super finde

ich, dass ich meine in der Weiterbildung er-

worbenen Kenntnisse bestens in meinen be-

ruflichen Alltag miteinfliessen lassen kann.

Mit welchen Fachleuten arbeiten Sie

zusammen?

Zum einen mit externen Providern, haupt-

sächlich mit Entwicklern. Innerhalb der

BMW arbeite ich mit den Kollegen aus der

Abteilung IT Operations oder mit IT-Kolle-

gen verschiedener Abteilungen in München

oder in anderen Märkten zusammen.

Ausserhalb der IT-Abteilung habe ich mit

Business Analysten oder Arbeitskollegen

aus unseren verschiedenen Fachabteilungen

wie Riskmanagement, Qualitätsmanagement

oder Fuhrparkmanagement zu tun.

Wie finden Sie einen Ausgleich zu Ihrer

vermutlich oft sehr hektischen und eher

kopflastigen Arbeit?

Den Ausgleich zu meiner Arbeit finde ich im

Sport, in der Musik und im privaten Umfeld.

Wichtig ist, dass ich mich in meiner Freizeit

mit anderen Themen beschäftige und somit

für ausreichend Abwechslung sorge.

Wie geht es beruflich und ausbildungs-

mässig weiter?

Seit diesem Frühling absolviere ich berufs-

begleitend an der AKAD die Weiterbildung

zur Wirtschaftsinformatikerin HF. Mein jet-

ziges Ziel ist es, nach einer kurzen kreati-

ven Pause anschliessend die Passerelle zum

Bachelor of Science in Business Information

Technology anzugehen. (dhp)

ten Softwarefehlern zählt zu meinen Aufga-

ben. Dreimal jährlich arbeite ich zudem bei

den Software Releases unserer Unterneh-

mung mit.

Ich bin zuständig für das Umgebungsma-

nagement einiger Fachapplikationen und

das Providerhandling spezifischer Liefe-

ranten. Besonders interessant ist die tech-

nische Teilprojektleitung bei einigen Pro-

jekten. Solche Projekte entstehen entweder

aus technischen Gründen bei beispielsweise

Technologiewechseln oder haben fachliche

Ausgangspunkte, wie zum Beispiel gesetz-

liche Änderungen.

Gibt es bei Ihnen einen typischen

Tagesablauf?

Ich bin froh, dass wir in der Informatik ty-

pische Tagesabläufe nicht kennen. Jeder

Tag gestaltet sich anders und bringt neue

spannende Herausforderungen mit sich.

Mal arbeite ich für mich alleine an einem

Konzept, an einem anderen Tag besuche ich

gemeinsam mit einem externen Provider ei-

nen Workshop zwecks einer neuen System-

einführung oder ich beschäftige mich ge-

meinsam im Team mit einem neuen Projekt

oder komplexeren Software Change. Und

schliesslich gibt es Tage, die vollkommen

unplanbar sind. Meine Tätigkeiten in der IT

bei der BMW sind äusserst abwechslungs-

und lehrreich. Ich bin stolz, ein Teil dieser

«Familie» sein zu dürfen.

Katja Schmid, Sie sind nach einer kauf -

männischen Grundbildung in die In-

formatik umgestiegen. Was führte zu

diesem Entschluss?

Kurze Zeit nach Abschluss meiner beruf-

lichen Grundbildung durfte ich bei der Ruf

Informatik in Schlieren als First-Level-Sup-

porterin auf der Gemeindelösung GeSoft

arbeiten. Eine der wichtigsten Anstellungs-

bedingungen war die Grundbildung als

Kauffrau auf einer öffentlichen Verwaltung.

Der Mix aus Informatik und kaufmänni-

schem Wissen hat mich dabei am meisten

gereizt. Mit der Zeit stieg mein Interesse an

der Informatik und ich wollte mehr über die

Hintergründe einer Applikation erfahren.

Den zusätzlichen Abschluss als Informati-

kerin EFZ erachte ich als äusserst wertvoll.

Wie aufwändig war die Ausbildung zur

Informatikerin EFZ am ZLI?

Es war eine interessante, jedoch lerntech-

nisch harte Zeit. Ich wurde dafür mit dem

erworbenen Wissen bestens entlohnt. Ich

würde meinen Weg wieder genau gleich

wählen und beschreiten!

Welche Hauptaufgaben gehören zu

Ihrem heutigen Job?

Ich erarbeite IT-Konzepte und unterstütze

die Fachabteilungen bei Spezifizierungen

neuer Software Changes. Auch das Analy-

sieren und spätere Beheben von gemelde-

WIRTSCHAFTSINFORMATIKERIN HF (IN AUSBILDUNG)

KATJA SCHMIDIT Design, BMW Finanzdienstleistungen AG (Schweiz), Diesldorf

«Ich liebe die täglichen Heraus forderungen»

BERUFSLAUFBAHN

18 Berufliche Grundbildung Kauffrau EFZ, Profil E: Gemeindeverwaltung Rafz

19 Applikationssupporterin (First und Second Level Support): Ruf Informatik, Schlieren

22 Applikationsentwicklerin: Heyde (Schweiz) AG, Altstetten

23 Berufliche Grundbildung Informatikerin EFZ (verkürzte Zweitlehre): ZLI, Altstetten

24 Applikationssupporterin, Service Owner und später Service Managerin: Ruf Infor-matik, Schlieren

26 Beginn der Weiterbildung zur Wirtschafts-informatikerin HF: AKAD Technics

27 Projektleiterin ICT: iServices AG, Zürich Oerlikon

27 IT Design: BMW Finanzdienstleistungen AG (Schweiz), Dielsdorf

Page 38: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

38

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

Vom Support bis zu Projekten

Ich bin verantwortlich für die Rechner unse-

rer rund 100 Mitarbeitenden sowie für die

rund 40 Test- und Schulungs-PCs. Das bein-

haltet den Support für die Nutzerinnen und

Nutzer sowie die Betreuung der ICT-Infra-

struktur inklusive der Telefonanlage. Unsere

Organisation ist auf vier Standorte verteilt,

doch dank der Möglichkeit, jeden Rechner

bei Bedarf fernzusteuern, ist das kein Pro-

blem. Auch die Applikationsbetreuung der

zwei ERP-Systeme (Enterprise Resource

Planning, übersetzt Geschäftsressourcen-

planung) gehört zu meinen Kernaufgaben.

Ich erstelle ein Informatikbudget zuhanden

der Geschäftsleitung und kaufe die benötig-

ten Informatikmittel ein. Schliesslich gehö-

ren die Leitung, Mitarbeit und Beratung in

diversen Projekten zu meinen Tätigkeiten.

Generalist mit vielfältigen Aufgaben

Ich schätze die Vielfalt meiner Aufgaben

und sehe mich als Generalisten. Ich trage

viel Verantwortung und erhalte den nöti-

gen Freiraum von der Geschäftsleitung.

Seit ich als Leiter angestellt bin, werde ich

durch einen Systemengineer unterstützt.

Insbesondere nach der Umstellung auf eine

virtuelle Umgebung vor knapp zwei Jahren

haben die Komplexität und der Arbeitsum-

fang sehr zugenommen. Ich bin froh um

diese Unterstützung, da all diese Arbeiten

alleine nicht mehr zu bewältigen wären.

Nun sind auch meine Ferienabwesenheiten

und meine Stellvertretung klar geregelt. Als

«Als ich vor 30 Jahren meine ersten Schritte

ins Berufsleben tat, gab es noch keine be-

rufliche Grundbildung für Informatiker.

Nach einem Jahr an einer privaten Han-

delsschule absolvierte ich eine Ausbildung

zum Kaufmann EFZ. Schon damals wusste

ich, dass diese Lehre für mich eine Basis

zur Weiterentwicklung sein sollte. Ab dem

dritten Lehrjahr war ich für die Informatik-

anlage des Betriebs verantwortlich. Das hat

meinen Weg wohl vorgezeichnet.

Vom Kaufmännischen in die Informatik

Meine erste Stelle nach der Lehre trat ich nach

einer mehrwöchigen, intensiven Schulung

zum COBOL-Programmierer an. Gleichzeitig

wurde ich stellvertretender EDV-Leiter. Bis

dahin konnte ich meine Aufgaben erfüllen,

ohne über eine Informatik-Grundausbildung

zu verfügen. Als mein damaliger Arbeitge-

ber Mitte der 1990er-Jahre die Grossrechner

und Terminals durch eine Microsoft Client

Server-Umgebung ersetzte, wuchs meine

Verantwortung. Um dem gerecht zu werden,

liess ich mich zum ICT-Supporter SIZ ausbil-

den. Weil ich neu auch die Website betreute,

kam bald ein Lehrgang als Webpublisher SIZ

(heute ICT Professional Web SIZ) hinzu. In

den nächsten Jahren folgten weitere Stellen

als IT-Leiter, Webmaster oder Systemadmi-

nistrator, bis ich schliesslich meine jetzige

Position als Informatikbeauftragter und ein

paar Jahre später als Leiter Informatik bei

den Beratungsdiensten für Ausbildung und

Beruf Aargau antreten konnte.

Leiter Informatik trage ich die Gesamtver-

antwortung und vertrete die ICT in internen

Projekten und gegen aussen.

Quereinstieg nur mit intensiver

Weiterbildung

Mein Weg in die Informatik ohne entspre-

chende Erstausbildung war damals mög-

lich, weil die Informatik boomte und Leute

mit ausreichendem Wissen und Begeiste-

rung sehr gesucht waren. Das hat – zusam-

men mit steter Weiterbildung und einigen

glücklichen Zufällen – meine Karriere be-

günstigt. Aus meiner Sicht sind solche Lauf-

bahnen auch heute vorstellbar. Doch ganz

so einfach dürfte es nicht mehr sein: Ein

Zertifikat als ICT-Supporter SIZ wird kaum

mehr reichen, um interessante Stellen zu

bekommen. Das gilt auch für mich. Deshalb

habe ich das Studium als dipl. Wirtschafts-

informatiker HF absolviert, welches mir

neue Perspektiven in der Projektleitung und

für Führungsaufgaben eröffnet. Diese Wei-

terbildung war eine intensive Zeit, in der ich

auf viel verzichten musste. In jener Zeit und

auch heute ist mir wichtig, auch in stressi-

gen Phasen regelmässig Sport zu treiben

und mir hin und wieder einen Abend mit

Freunden und Familie oder einen Kinobe-

such zu gönnen.» (pk/dhp)

Verantwortlich für 150 Rechner

WIRTSCHAFTSINFORMATIKER HF

MARC WALKER Leiter Informatik, Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf Aargau, Aarau

BERUFSLAUFBAHN

20 Berufliche Grundbildung Kaufmann EFZ: Pratica Däniken AG, Däniken, anschlies-send in der Lehrfirma Verantwortlicher für die EDV (vor allem Finanzbuchhaltung) / COBOL-Programmierkurs

22 Stellvertretender EDV-Leiter/Programmie-rer: Lagerhäuser Aarau AG, Buchs

26 PC-Supporter SIZ

30 IT-Leiter: Lagerhäuser Aarau AG, Buchs

32 WebPublisher SIZ (heute ICT Professional Web SIZ)

34 IT-Leiter: Ferroflex AG, Rothrist

35 System- und Netzwerkadministrator: Fiege Logistik (Schweiz) AG, Münchenstein

36 Webmaster / Systemadministrator: euro-pa3000 AG, Niedergösgen

38 Informatik-Beauftragter: Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf Aargau, Aarau

44 Leiter Informatik: Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf Aargau, Aarau / Wirtschaftsinformatiker HF: IFA, Bern und Zürich

Page 39: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

39Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

in Network-Management-Fragen. Zudem

verhandle ich direkt mit Lieferanten über

unseren Produktebedarf wie Infobox (mitl),

VitalQIP, RunIP.

Sie sind nun schon seit zehn Jahren bei

der Swisscom, wie haben Sie sich in

dieser Zeit entwickelt?

Ich bin in den letzten Jahren im Bereich

Network Engineering von der Stufe Junior,

Professional zu Senior aufgestiegen. Die

fehlenden Abschlüsse im IT-Bereich habe

ich nachgeholt mit dem eidgenössischen

Fachausweis und habe anschliessend gleich

noch das eidgenössische Diplom «ange-

hängt». Während allen Ausbildungen habe

ich 100 % gearbeitet. Dank Swisscom und

den flexiblen Arbeitszeiten konnte ich die

benötigten Stunden an vier Arbeitstagen

und durch Piket-Einsätze problemlos auf-

arbeiten. Die Freizeit leidet schon während

der Weiterbildung. Auf den Sport verzichte

ich aber nicht: Ich betreibe mindestens

zweimal pro Woche die Kampfkunst Shao-

lin-Kempo als Ausgleich.

Die IT-Security scheint zu einem echten

Problem in der IT-Welt zu werden. Was

bringt Ihnen eine spezialisierte Weiterbil-

dung im Berufsalltag?

Security ist im ganzen IT-Umfeld immer wich-

tiger. Das stetige Katz-und-Maus-Spiel zwi-

schen Angreifern – zum Beispiel Hackern –

Markus Rüedi, Sie haben Elektrozeichner

gelernt und nach fünf Jahren Berufs-

praxis als Projektleiter Kundendienst in

die IT-Branche gewechselt. Wie gelang

Ihnen Ihr Einstieg in die Informatik?

Ich wusste schon früh, dass ich in die Infor-

matik wechseln wollte und habe mit 22 Jah-

ren die Weiterbildung zum Webmaster SIZ

absolviert. Ich wollte meine Chancen erhö-

hen, um einen Job in der IT zu finden. Dies

hat sich gelohnt: Dank dem Outsourcing

einer Grossbank zu Swisscom wurden bei

Swisscom Stellen im Bereich Domain Ma-

nagement und IPAM (IP-Adressverwaltung)

frei und ich konnte als ICT System Engineer

im Bereich Network Engineering als «Ju-

nior» einsteigen. Am Anfang war ich zustän-

dig für 11 000 Domains und habe mich dann

Schritt für Schritt eingearbeitet in die ganze

Thematik der DDI Teams. Dies beinhaltet

heute den Betrieb der kompletten DNS/

DHCP: Ich weise über unseren Server die

Netzwerkkonfigurationen den Clients zu und

betreue die IP-Adress-Management-Plattfor-

men. Zudem betreibe und entwickle ich das

Domain-Portfolio und die Brand Protection

für unsere Kunden. Ich arbeite in Projekten

mit und setze neue Anforderungen um.

Ich arbeite eng zusammen mit den Net-

work Engineers, die für die Netzwerk-Ar-

chitektur und Firewall für unsere Kunden

zuständig sind. Die Kunden berate ich bei

ihren neuen Projekten und Bedürfnissen

und IT-Fachleuten, welche die Systeme

schützen, wird ständig schwieriger. Dieser

Lehrgang sensibilisiert für Sicherheitslücken

und dadurch achte ich mich auch mehr auf

Problematiken im eigenen Umfeld. 2017

werde ich mit dem MAS in Information Se-

curity abschliessen. Dazu brauche ich – nach

den zwei «Pflicht-CAS» Technology und Ma-

nagement – ein drittes, frei wählbares CAS

oder das ganz neue CAS Information Security

– Advanced, welches ich besuchen werde.

Mit dieser Weiterbildung zum MAS eigne

ich mir das benötigte Grundwissen an, um

beruflich auch in andere Bereiche des Netz-

werkes einzutauchen, beispielsweise in Se-

curity Engineering oder Security Operation.

Gibt es Trends in Ihrer Branche?

In Grossfirmen arbeiten die Teams immer en-

ger zusammen oder werden zusammenge-

schlossen, um das Know-how zu optimieren

und zu bündeln. Ohne ständige Weiterbil-

dung geht gar nichts, da sich sowohl die

technischen Systeme als leider auch die Be-

drohungen immer weiterentwickeln. Genau

das fasziniert mich an meinem Job: Dieser

rasche Fortschritt bringt stets neue Tech-

niken und neue Bedürfnisse hervor. Die

Plattformen der Kunden bleiben nie stehen

und werden komplexer. Ebenso schätze ich

den Kontakt mit den Kunden, um mit ihnen

zu planen und beraten, wie wir die Plattform

weiter betreiben. Das ist sehr abwechslungs-

reiche Arbeit, es wartet immer wieder was

Neues. (dhp)

«Bedrohungen im Netz entwickeln sich rasant weiter»

INFORMATION SECURITY MANAGER, MAS FH

(IN AUSBILDUNG)

MARKUS RÜEDINetwork Manager, Swisscom (Schweiz) AG

BERUFSLAUFBAHN

21 Berufliche Grundbildung Elektrozeichner (heute Elektroplaner EFZ): Schwarz & Partner AG, Reinach

21 Projektleiter Kundendienst: Installations-abteilung, Schwarz & Partner AG

22 Weiterbildung Webmaster SIZ: NSH-I-School, Basel

26 ICT System Engineer, Bereich Netzwerk Management: Swisscom (Schweiz) AG

31 Informatiker (BP), (heute ICT-System- und Netzwerktechniker BP): WISS, Wirtschafts-informatikschule Schweiz

33 Informatiker mit (HFP) (heute ICT-Manager HFP): WISS

34 CAS Information Security Technology: HSLU Luzern

35 CAS Information Security Management: HSLU Luzern (Ziel MAS Information Security)

Page 40: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

40 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

INSERAT

www.amstein-walthert.ch/jobsAmstein + Walthert AG • Engineering und Consulting

Aarau Basel Bern Chur Frauenfeld Genève Lausanne Lyon Sion St.Gallen Zürich

Als eines der innovativsten Ingenieur- und Beratungsbüros für Technik

am Bau in der Schweiz treibt Amstein + Walthert die Digitalisierung

der Baubranche voran und ist auf dem neusten Stand der Technik.

Die Amstein + Walthert Gruppe bietet gesamtheitliche Dienstlei-

stungen über den ganzen Lebenszyklus einer Immobilie digital

an. Wir bieten höchste Effizienz, Technik, Leistung und Innova-

tion in der Gebäudetechnikbranche und zählen auf Mitarbei-

ter/innen, die diese Werte ebenfalls hoch halten.

Ergreifen Sie die Chance und gestalten Sie die Digitalisie-

rung der Branche aktiv mit.

Digitalisierungin der Baubranche

2016_InformatikMediamatik_Chancen_Heft_ZG_Variante_Bild_01 - Kopie.indd 1 14.10.2016 11:00:57

Page 41: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

41Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT)

tionen. Bei Projektarbeiten erstellen sie die Ent-schei dungsgrundlagen, entwerfen die Rahmen-organi sation, sichern den Einbezug der betrieblichen Anforde rungen und erarbeiten im Systembau die Grundlagen für die Umsetzung.

Diese Berufsgruppe beschäftigt sich mit Pro jekt- arbeit und mit der Organisation der ICT-Struk-turen. Die Berufsleute gestalten und managen Prozesse, kümmern sich um die Informatik- und Sachmittel einsätze und definieren Berufsfunk-

ICT-PROJEKTMANAGEMENT UND ORGANISATION

Page 42: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

42

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

haltewille, ein klarer Fokus und pro-aktive

Kommunikation, um auch in mühsamen

Phasen zu bestehen. Ich bin froh, dass ich

mit den Hochs und Tiefs, die es im Projekt-

geschäft eben gibt, so gut umgehen kann.

Gibt es grundsätzliche Trends in Ihrer

Branche?

Im Moment beschäftige ich mich mit dem

Hype um Industrie 4.0, Internet of Things,

Big Data und künstliche Intelligenz. Schwei-

zer Firmen räumen diesen digitalen Tech-

nologien eine hohe Bedeutung ein und das

Strategiethema «Digitale Transformation»

wird inzwischen breit kommuniziert. Den-

noch ist beunruhigend, dass die Dringlich-

keit des Themas zwar erkannt wurde, jedoch

nicht einmal die Hälfte der Unternehmen

einen strategischen Plan entwickelt hat, wie

mit der Digitalisierung umzugehen wäre.

Das, was in utopischen Planungen an Hoff-

nungskeimen enthalten war, ist nun kein

Traum mehr, sondern eine technisch mach-

bare Lösung. Der Schlüssel zum Erfolg sind

Projektleiter, welche die neuen Herausfor-

derungen der digitalen Transformation mit

konsequenter Projektplanung und -steue -

rung meistern können. (dhp)

darin, die Kundenzufriedenheit zu steigern,

mit Passion und Weitsicht meine Tätigkeit

wahrzunehmen und damit einen echten

Mehrwert für alle Beteiligten zu schaffen.

Auf der Kundenseite arbeite ich mit den

Informatikleitern, Vertretern aus dem Ma-

nagement oder dem Business zusammen.

Wann immer es geht, versuche ich auch

direkten Kontakt mit dem Betrieb herzustel-

len, um meine Funktion als Ansprechpartner

wahrzunehmen. So bleibe ich informiert und

kann frühzeitig agieren. Intern stehen mir

Entwickler, Architekten, strategische Bera-

ter und das eigene Management zur Seite.

Wie erleben Sie Ihre jetzige Weiterbil-

dung zum Projektmanager NDS HF?

Der Austausch mit angehenden Projektma-

nager/innen ist eine enorme Bereicherung

und der Teamgeist in unserer Klasse ist

grossartig. Zudem ist es motivierend und

inspirierend, mit den Dozenten über den

Projektalltag zu diskutieren und aus diesen

Erkenntnissen zu lernen.

Durch das Vertrauen, welches ich in mei-

nem Job geniesse, habe ich freie Hand, das

Gelernte anzuwenden und meine Ideen und

Absichten einzubringen. Auch zeitlich und

finanziell unterstützt mich mein Arbeitgeber.

Welche Eigenschaften brauchen Sie für

Ihre Funktion?

Wichtig ist, dass ich gerne mit den unter-

schiedlichsten Menschen zusammenarbeite

und mit ihnen gemeinsam etwas auf die

Beine stelle. Zudem helfen mein Durch-

Dank seines vielseitigen Engagements konnte

Dominic Schriber während seiner Laufbahn

enorm viele Erfahrungen sammeln. «Es gab

Zeiten, in denen beruflich und privat alles

drunter und drüber ging. Daraus entwickelte

ich eine innere Haltung, die mir auf meinem

weiteren Weg in allen Lebenslagen das nö-

tige Selbstvertrauen gibt, um weitere Heraus-

forderungen motiviert anzugehen. So kann

ich das Wissen, welches ich durch meine

Tätigkeiten gesammelt habe, einsetzen und

davon profitieren.»

Wie hat Ihr heutiger Tag als Project

Manager und Berater ausgesehen?

Zwei Kundentermine standen auf der Agenda.

Beim ersten Termin wurde die vorbereitete

Traktandenliste jedoch völlig auf den Kopf

gestellt und die geplanten Projekte wurden

bis ins nächste Jahr verschoben. Themen

wie User-Engagement mit Trainingswork-

shops und Schulungen wurden besprochen.

So habe ich gleich mit der Kommunika-

tionsverantwortlichen die nächsten Schritte

eingeleitet und intern die Ressourcen dafür

eingeplant. Am Nachmittag konnten wir beim

Kunden ein Kickoff-Meeting durchführen und

somit unser Intranet-Projekt starten.

Welches sind Ihre Aufgaben im Be trieb

und mit wem arbeiten Sie zusammen?

Ich bin in der Rolle des Projektleiters und

berate Kunden im Zusammenhang mit un-

seren IT-Lösungen im SharePoint-Bereich

(z.B. gemeinsame Datenablage und -bewirt-

schaftung). Meine Hauptaufgabe sehe ich

«Meine Neugier treibt mich an»

PROJEKTMANAGER NDS HF (IN AUSBILDUNG)

DOMINIC SCHRIBERProjektleiter und Berater, 1stQuad Solutions AG, Zürich-Oerlikon

BERUFSLAUFBAHN

19 Berufliche Grundbildung Informatiker EFZ, Fachrichtung Applikationsentwicklung: Gartenmann Software AG, Seuzach

20 Berufserfahrung als Software-Entwickler und im Applikations- und Betriebs- Support: diverse Arbeitgeber

23 Gründung der Lebensmittelgenossenschaft StadtLandNetz, Winterthur

24 Operator: Vontobel Bank AG, Zürich und nebenberufliche Tätigkeit als investigativer Journalist, Online-Redakteur und Aktivist im Bundeshaus

25 Gründung des Denklabors und Eventor-ganisation DANACH.jetzt, Zürich, zudem Account Manager: Adversum / Win2you GmbH, Winterthur

26 Junior IT-Berater: WDW Consulting, Zürich-Altstetten

27 Junior-Project Manager / Business Analyst: Sulzer Management AG, Winterthur

28 Projektleiter und Berater, 1stQuad Solutions AG, Zürich-Oerlikon

29 Beginn Lehrgang Projektmanager/in NDS HF: WISS – Wirtschaftsinformatikschule Schweiz, Zürich

Page 43: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

>Mehr zum Beruf: www.berufsberatung.ch/ weiterbildungsberufe

43Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

BERUFSLAUFBAHN

14 GymnasialeMaturität(SchwerpunktBildnerischesGestalten):KantonsschuleAlpenquaiLuzern

20 Zwischenjahr

21 GestalterischerVorkurs:HochschuleLuzernHSLU

22 Produkt-undIndustriedesignFH(BA),VertiefungTextildesign:HSLU

26 ArtEducation(MA),VertiefungPubli-zieren&Vermitteln(heisstheute«Kultur-publizistik»):ZHdK

26 Textildesignerin50%(Bettwäsche):ChristianFischbacherCo.AG,St.Gallen

28 KulturvermittlerinmitwechselndemAuf-gabenbereich:TextilmuseumSt.Gallen(mitsteigendemPensum)

31 Textildesignerin50%(Strickwaren-abteilung):AkrisPunto,St.Gallen

massnahmen nehmen wir auch immer öfters

die Mitarbeitenden in die Verantwortung.

Dies machen wir durch sogenannte Security

Awareness Kurzschulungen, in denen wir

über die neuesten Gefahren und den Um-

gang damit informieren.

Als Berufsbildner und Kommissionsmit-

glied bei der ICT-Berufsbildung sind Sie

sehr engagiert – was treibt Sie an?

Die einfache Tatsache, dass wir in der Infor-

matik unter einem grossen Fachkräftemangel

leiden. Schon 2004 haben wir als Unterneh-

mung festgestellt, dass es immer schwieriger

wird, geeignete Informatiker zu finden und

haben entschieden, Lernende auszubilden,

um diesem Umstand wirkungsvoll zu begeg-

nen. So bin ich immer mehr ins Thema Be-

rufsbildung hineingewachsen und engagiere

mich heute aus voller Überzeugung und mit

viel Freude in den unterschiedlichsten Berei-

chen der ICT-Berufsbildung.

Was macht die Fachgruppe Betriebsinfor-

matik des Zürcher Lehrbetriebsverbands

ICT?

Zweimal im Jahr diskutieren wir aus Sicht

der ausbildenden Lehrbetriebe über alle Be-

lange der Berufslehre eines Betriebsinfor-

matikers. Es geht unter anderem auch da-

rum, aus der kantonalen OdA (Organisation

der Arbeitswelt) den entsprechenden nati-

onalen Gremien in der ICT Berufsbildung

Kurz nach Peter Fischbachers Lehrabschluss

zum Lüftungszeichner wurde die Arbeit am

Reissbrett durch die CAD-Technik am Bild-

schirm ersetzt. Er war fasziniert von der

neuen Arbeitsweise und fand sich in der

Computerwelt schnell zurecht. So wurde

er damals verantwortlich für den Unterhalt

der Firmen-Informatik. Heute leitet er beim

industriellen Grosshandelsunternehmen BI-

BUS HOLDING AG ein Team von acht Perso-

nen, das für die ICT-Infrastruktur der gesam-

ten Unternehmung am Hauptstandort sowie

bei fünf Tochtergesellschaften in Europa ver-

antwortlich ist.

Peter Fischbacher, wie sieht Ihr

Arbeitsalltag aus?

Ein Grossteil meiner Arbeitszeit wird aus-

gefüllt durch Sitzungen mit diversen Teams

und Projektgruppen. Zu meinen administ-

rativen Aufgaben gehören Budgetplanung

und -kontrolle, Personalwesen, Lernende

betreuen, Arbeitsplanung und -Kontrolle,

sowie ICT-Projektaufgaben. Zusammen mit

meinem ICT-Team stellen wir für die Mitar -

beitenden die Informatikarbeitsmittel un-

serer Unternehmung zur Verfügung. Als

deren Ansprechperson habe ich mit sehr

vielen Leuten aus unseren einzelnen Firmen

zu tun. Dies macht meine Arbeit sehr span-

nend und abwechslungsreich.

Heute ist das ICT-Security-Management sehr

wichtig. Neben all den technischen Schutz-

wichtige Inputs zur Berufslehre mitzuteilen,

die zur zukünftigen Ausrichtung des Berufs-

bildes der Informatiker beitragen. In dieser

sehr schnelllebigen Branche ist es zudem

wichtig, die Aktualität der Lerninhalte stän-

dig zu prüfen.

Soeben haben Sie den ersten Lehrgang

zum eidgenössisch diplomierten ICT-

Manager (HFP) erfolgreich abgeschlos-

sen. Wie haben Sie diesen erlebt?

Das Studium war mit 20 Modulen sehr um-

fangreich und mit seinen über 360 zu erlan-

genden Handlungskompetenzen auch äus-

serst anspruchsvoll. Persönlich erhielt ich

dadurch ein vertieftes und fundiertes Wissen

von meinem Fachgebiet, welches ich bei mei-

ner täglichen Arbeit gut gebrauchen kann.

Die ganze Ausbildung hat mir eine ganz-

heitlichere Übersicht über die verschiede-

nen Teilbereiche wie zum Beispiel Personal,

Recht, Sicherheit und Finanzen im ICT-Ma-

nagement gebracht. Da sich während des

Studiums mein Arbeitspensum nicht wirklich

reduzieren liess, blieb meine private Freizeit

mehrheitlich auf der Strecke. Dies war eine

enorme physische wie auch psychische Be-

lastung und ich geniesse mein jetzt wieder

zurückgewonnenes Leben umso mehr. (dhp)

Starkes Engagement in der Berufsbildung

EIDG. DIPL. ICT-MANAGER (HFP)

PETER FISCHBACHER Leiter ICT-Operation, BIBUS Holding AG, Fehraltorf

BERUFSLAUFBAHN

16 Berufliche Grundbildung Lüftungszeichner (heute Gebäudetechnikplaner Lüftung EFZ): Meier-Kopp AG, Mönchaltorf

20 Haustechnikplaner Fachrichtung Lüftung (CAD): GEPATECH AG, Zürich

20 PC-Supporter SIZ: DIGICOMP AG, Zürich

25 ICT Supporter: Diverse Firmen

29 Sprachaufenthalt: Vancouver English Centre, Canada

32 ICT Service Manager: BIBUS HOLDING AG, Fehraltorf

32 EBCL Betriebswirtschaftslehrgang: Technische Berufsschule Zürich

33 Informatiker EFZ (Validation)

34 Vorstandsmitglied und Mitglied der Fachgruppe Betriebsinformatik: Zürcher Lehrbetriebsverband ICT, Zürich

39 Berufsbildner in Lehrbetrieben: Zürcher Lehrbetriebsverband ICT

40 Kommissionsmitglied Berufsentwicklung & Qualität Informatik: ICT-Berufsbildung Schweiz, Zürich

41 ICT-Manager (HFP) / Diplom ICT-Manager IFA: IFA Höhere Fachschule für Wirtschaft und Informatik, Zürich

Page 44: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

44

INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT)

WEITERBILDUNGEN UND BERUFSFUNKTIONEN

Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Unternehmen die Verantwortung für den Bereich Internet und Intranet übernehmen. Konzipiert und realisiert komplexe, dynamische Webauftritte.

ICT­SYSTEM­ UND NETZWERK­TECHNIKER/IN (BP) Ist als Führungskraft für die Planung und Budgetierung unterschiedlicher Informatik-dienstleistungen zuständig. Sorgt aus - serdem für den Unterhalt von Softwareins-tallationen und Gerätekonfigurationen.

> Porträt von René Meister auf Seite 36

MEDIAMATIKER/IN (BP)Realisiert Werbematerial, Drucksachen, Websites oder Multimediaproduktionen. Verwaltet Daten wie Texte, Bild- und Tondokumente oder Filme und bereitet diese mediengerecht für verschiedene Kanäle auf. Verfügt über gestalterische, kommunikative und organisatorische Fähigkeiten.

SPEZIALIST/IN IN UNTERNEHMENS­ ORGANISATION (BP) Unterstützt die Unternehmungsleitung in wichtigen Fragen der Organisation, im Informationsmanagement und in Informa-tik. Leitet Projekte, plant die Gebäude-bewirtschaftung, Raum- und Arbeitsplatz-gestaltung.

TECHNIKER/IN HF ENERGIE UND UMWELT Begleitet den Aufbau oder die Sanierung von Systemen und Anlagen von der Planung bis zur Inbetriebnahme und stellt den ressourceneffizienten Betrieb sicher. Aufgrund des schrittweisen Ausstiegs aus der Kernenergie werden die Aufgabenge-biete der Berufsleute in Zukunft immer wichtiger.

TECHNIKER/IN HF GEBÄUDEINFORMATIK (GEPLANT) Befasst sich mit intelligenten, sich selbst überwachenden Gebäuden, (Firmen oder Privathäusern) mit automatischer Benach-richtigung via mobile Kommunikationsge-räte. Darin eingebunden sind vernetzte Maschinen und Apparate, die Nutzer bei fehlenden Produkten oder bei Problemen informieren. Parallel dazu wird die Klima - tisierung der Räume für eine optimale Energieeffizienz ferngesteuert und Wohn - zimmer werden zu Kinosälen mit moderns-ter Unterhaltungselektronik.

TECHNIKER/IN HF INFORMATIKProjektiert und realisiert vernetzte Kom - munikationssysteme und befasst sich mit

Weiterbildungen(in alphabetischer Reihenfolge)

>Detaillierte Infos zu den einzelnen Weiterbildungen und Vorbereitungskursen

sind auf www.berufsberatung.ch und www.berufsberatung.ch/weiterbildung abrufbar.

BETRIEBSWIRTSCHAFTER/IN HF Arbeitet im mittleren beziehungsweise oberen Management von KMU und Grossbe-trieben. Erfüllt in der Wirtschaft und Ver - waltung anspruchsvolle Fach- sowie Führungsaufgaben und setzt die Ziele der Geschäftsleitung um.

EXPERTE/EXPERTIN IN ORGANISATIONS­MANAGEMENT (HFP) Verfügt über vertieftes Fachwissen und Erfahrung im Erkennen, Analysieren und Bewältigen von komplexen und vernetzten organisatorischen Aufgaben. Führt inter - disziplinäre Projektgruppen.

ICT­ASSISTANT WEB SIZ Konzipiert und plant selbstständig einfache-re Web-Auftritte. Kann bei grösseren, komplexeren Präsentationen die Verantwor-tung für den Unterhalt übernehmen.

ICT­APPLIKATIONSENTWICKLER/IN (BP) Ist für die Entwicklung und Wartung von Applikationen verantwortlich. Setzt Projekte um, die anhand der Geschäftsbedürfnisse ausgewählt wurden. Gewährleistet die Informatiksicherheit und löst auftretende Probleme.

> Porträt von Paul Stöhr auf Seite 28

> Porträt von Oliver Schaub auf Seite 29

ICT­MANAGER/IN (HFP)Übernimmt in Unternehmen anspruchsvolle Führungsaufgaben im Informatik-Bereich. Leitet Projekte, erbringt betriebliche Dienst - leistungen, plant und betreibt Infrastruktu-ren oder setzt sich mit Geschäftsprozessen auseinander.

>Porträt von Peter Fischbacher auf Seite 43

>Porträt von Daniel Enderli (früher: Informatiker HFP) auf Seite 25

>Porträt von Markus Rüedi (früher: Informatiker HFP) auf Seite 39

ICT­PROFESSIONAL WEB SIZ Entwickelt und realisiert Internet- und Intranetauftritte. Kann als Spezialist/in im Internet- und Multimediabereich in

der systematischen Entwicklung von Programmen. Leitet auf der Stufe des mittleren Kaders anspruchsvolle Fach- und Projektaufgaben in allen Informatikberei-chen und führt in der Regel ein Team.

>Porträt von Michael Moser auf Seite 31

TECHNIKER/IN HF INFORMATIK MIT VER ­ TIEFUNG APPLIKATIONSENTWICKLUNG Projektiert und realisiert vernetzte Kommunikationssysteme und befasst sich mit der systematischen Entwicklung von Programmen. Leitet anspruchsvolle Fach- und Projektaufgaben in allen Informatikbe-reichen und führt in der Regel ein Team.

TECHNIKER/IN HF INFORMATIK MIT VERTIEFUNG INTERAKTIVE MEDIEN Entwickelt und produziert komplexe Me - dienwelten wie Social Medias, Apps für Smartphones und Tablets, komplexe Websites, Content-Management-Systeme und mediale Inhalte. Benutzt dazu «Rohstoffe», wie statische und animierte Bilder, Texte, Video-, Audio- und 3D- Elemente, welche auch selber produziert werden.

TECHNIKER/IN HF INFORMATIK MIT VERTIEFUNGSRICHTUNG SYSTEM­ TECHNIK Ist Spezialist/in auf dem Gebiet der Planung, Installation und Wartung von Computer-Netzwerken und IT-Arbeitsplätzen. Erfüllt im mittleren Kader selbst ständig komplexe Aufgaben und leitet Teilprojekte. Übernimmt die Verantwortung für die Betreuung und Beratung von ICT-Benutzenden.

TECHNIKER/IN HF TELEKOMMUNIKATIONPlant, vernetzt und implementiert ICT- Systeme und Netzwerklösungen und ist für deren Wartung und Administation zustän-dig. Leitet Projekte und Mitarbeitende.

>Porträt von Cilia Gilberto auf Seite 24

TELEMATIKER/IN (HFP) Ist als Leitende/r eines Unternehmens oder einer Abteilung zuständig für die Betriebs-führung; übernimmt insbesondere Aufgaben in den Bereichen Planung, Projektmanage-ment, Installation oder Marketing.

TELEMATIK­PROJEKTLEITER/IN (BP) Plant und erstellt Telematikanlagen sowie Netzwerke und nimmt diese in Betrieb. Ist zuständig für die ganze Projektabwicklung, inklusive Evaluation, Kundenberatung, Kalkulation und Umsetzung.

Page 45: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

45Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

WEB PROJECT MANAGER/IN (HFP) Leitet als Allrounder/in Webprojekte an den Schnittstellen zwischen den Bereichen Marketing, Kommunikation, Personal, Ausbildung, Organisation und Informatik. Erfasst und setzt Bedürfnisse von Usern um. Berät und unterstützt diese bei Pro - blemen mit computergestützten Kom-munikationsinstrumenten. Dabei geht es beispielsweise um den Aufbau und Unterhalt von Internet, Intranet und Extranet oder um den Betrieb und die Pflege von Multimedia-Systemen.

WIRTSCHAFTSINFORMATIKER/IN (BP)Gestaltet, realisiert, entwickelt und evaluiert ICT-Lösungen unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit und der Durchführ-barkeit. Plant und begleitet die Einführung von ICT-Lösungen.

WIRTSCHAFTSINFORMATIKER/IN HFRealisiert für Unternehmungen IT-Lösun-gen zur Optimierung von Geschäftspro -zessen. Berücksichtigt dabei die wirt -schaftlichen Rahmenbedingungen, hat Kontrolle über Budget und Planung, stellt das Qualitätsmanagement sicher und ist verantwortlich für die Auswahl und Beschaffung optimaler Hard- und Software.

>Porträt von Christian von Bergen auf Seite 30

>Porträt von Katja Schmid auf Seite 37

>Porträt von Marc Walker auf Seite 38

Berufsfunktionen und SpezialisierungenDiese wurden für einen besseren Überblick in die vier Bereiche Planung, Entwicklung, Betrieb und Projektmanagement aufgeteilt. Gewisse Berufsfunktionen und Spezialisie-rungen können auch in mehr als einem IT-Bereich ausgeübt werden.

IT­PLANUNG

GESAMTLEITER/IN ICT (BZW. ICT UND ORGANISATION)Führt und leitet gesamtheitlich den Bereich Informations- und Kommunikationstechno-logien eines Unternehmens.

GESAMTLEITER/IN ICT­PLANUNGLeitet und führt die ICT-Planung eines Unternehmens.

ICT­ARCHITEKT/INPlant und gestaltet Architekturen (Hard-ware, Software, Informationssysteme, Daten, Schnittstellen, Kommunikationsnet-ze) unter Berücksichtigung von Wirtschaft-lichkeit, Qualität und Umsetzbarkeit.

ICT­BERATER/INBerät und unterstützt das Management und die Projektverantwortlichen bei der Erar bei - tung von ICT-Lösungen hinsichtlich Anfor - derungsanalyse, Zieldefinition, Konzeptent-wicklung und Umsetzung.

ICT­CONTROLLER/INUnterstützt die Entscheidungsorgane bei Informatikvorhaben in Fragen der Projekt-

steuerung, Wirtschaftlichkeit, Qualität sowie der Ressourcen in Projekten und im Betrieb. Prüft die Qualität, Sicherheit und Ordnungs-mässigkeit von bestehenden und sich in Entwicklung befindenden Informationssyste-men (Anwendungen und Infrastruktur).

ICT­PRODUKTIONSPLANER/INPlant und bereitet die Produktion vor und überwacht sie.

ICT­QUALITÄTSMANAGER/INEntwickelt eine auf die Geschäftsziele aus - gerichtete ICT-Qualitätsstrategie und führt diese ein bzw. entwickelt sie weiter. Etabliert ein wirkungsvolles Qualitätsma-nagementsystem. Plant, gestaltet, realisiert und misst Qualitätsmassnahmen, um die Produkte-/Servicequalität zu gewährleisten. Berät, begleitet und unterstützt die Projekt - leitenden und die Linie in allen Fragen des ICT-Qualitätsmanagements sowie bei der Umsetzung der Qualitätsrichtlinien.

ICT­SICHERHEITSBEAUFTRAGTE/RErarbeitet ICT-Sicherheitsziele zur Gewähr - leistung der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen. Identifi-ziert und bewertet Informationsrisiken auf grund von Bedrohungs- und Verwund-barkeitsanalysen. Schlägt Sicherheitsmass-nahmen vor und setzt sie durch. Stellt die Berichterstattung sicher, berät und unterstützt in allen Fragen der Informati-onssicherheit.

>Porträt von Markus Rüedi (MAS Informa-tion Security Manager in Ausbildung) auf Seite 39

Page 46: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

46

INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT)

WEITERBILDUNGEN UND BERUFSFUNKTIONEN

Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

ICT­SOURCING­MANAGER/INFührt den Sourcing-Prozess während des ganzen Lifecycle von ICT-Produkten und/oder ICT-Dienstleistungen. Erstellt die Sourcing-Strategie unter Berücksichtigung betriebs-wirtschaftlicher Gesichtspunkte. Berät und unterstützt die Stakeholder.

WEB­DESIGNER/INWeb-Designer/innen planen und gestalten Internet-Auftritte oder andere multimediale Anwendungen.

WEBMASTER/INPlant, entwickelt, wartet, vermarktet und administriert Websites und Webanwendun-gen. Ist Ansprechperson bei technischen Problemen, Fragen oder Anregungen zu einer Website. Stellt die Funktionsfähigkeit und Integration der Internet-Präsenz sicher.

IT­ENTWICKLUNG

APPLIKATIONS­ENTWICKLER/INEntwickelt, implementiert und wartet Soft - ware-Applikationen aufgrund von fach lichen und betrieblichen Anforderungen.

CBT­AUTOR/INErstellt Konzepte für interaktive Lern pro gram-me (CBT für «Computer Based Training»). Definiert entsprechende Lern ziele und -inhalte sowie sinnvolle Benutzerführungen für die Lernprogramme. Bereitet Lerninhalte nach didaktischen und medienpädagogischen Gesichtspunkten auf. Verfasst Ablaufpläne und Drehbücher, die das Verhalten der Be - nutzer/innen mit berücksichtigen.

DATENBANK­SPEZIALIST/INPlant und bearbeitet alle Aufgaben des Daten - bankeinsatzes. Gestaltet und rea li siert sys tem - technische Konzepte ein schliesslich platt - formübergreifender verteilter Datenbanken.

FRONTEND ENGINEER / FRONTEND DEVELOPERBeschäftigt sich mit der optimalen Gestal tung der Interaktion Mensch – Maschine. Gestaltet Benutzeroberflächen von End geräten. Ent - wickelt Webanwendungen und Apps. Kennt die Einsatzmöglichkeiten der neuesten Tools und Techniken. Entwickelt Programme und gra fische Benutzeroberflächen für Client-Server-Anwendungen und Datenbank An - wendungen. Entwickelt Hardware-Features wie Kamera, GPS oder Bewegungssensoren, die mit «Touch» bedient werden können.

>Porträt von Michael Moser auf Seite 31

>Porträt von Sarah Geissberger auf Seite 33

GESAMTLEITER/IN ICT­ENTWICKLUNGLeitet die ICT-Entwicklung eines Unter-nehmens und ist verantwortlich für das Engineering, Design, Erstellen, Testen und Einführen von System-, Software-, Daten - bank- und Telekommunikations-Lösungen; das Beschaffen von ICT-Systemen; das Integrieren von Standard-Lösungen; das Bereitstellen von ICT-Services unter Beachtung der ICT-Strategie und ICT-Architekturen.

ICT­REQUIREMENTS­ENGINEER/INErfasst, analysiert, validiert, konsolidiert, kommuniziert und dokumentiert die Bedürfnisse und Erwartungen von Auf trag - gebenden an ICT-Lösungen. Stellt den Abgleich der Stakeholder-Anforderungen. Modelliert Geschäftsprozesse und ana - lysiert die daraus resultierenden Anforde-rungen an ICT-Systeme. Arbeitet die Anforderungen an eine ICT-Lösung aus unter den Aspekten Wirtschaftlichkeit und Durchführbarkeit.

ICT­SYSTEM­INGENIEUR/INPlant und beschafft Plattformen (Hard- und Systemsoftware) für den Betrieb von ICT-Systemen, nimmt diese in Betrieb, testet sie und nimmt sie ab. Legt Betriebs-anforderungen fest.

ICT­TEST­INGENIEUR/INEntwickelt, spezifiziert, verwaltet, realisiert und dokumentiert Tests mit geeigneten Test-Tools und -Techniken sowie gemäss den vereinbarten Prozess-Standards, branchenspezifischen Vorschriften und basierend auf der Teststrategie und Test - basis.

ICT­TESTMANAGER/INLegt die Testpolitik und die Testprozesse fest und kommuniziert sie. Erstellt und überwacht die Teststrategie, Testpläne und Testkonzepte und passt sie an. Koordiniert und überwacht die festgelegten Testaktivi-täten bezüglich Qualität, Termine und Kosten.

NETZWERK­SPEZIALIST/INPlant, evaluiert und implementiert zweck - mässige und wirtschaftliche Netzwerk-Infrastrukturen und -Services.

SOFTWARE­INGENIEUR/INSpezifiziert, gestaltet und entwickelt Software für hardwarenahe Systeme aus der Steuerungs- und Regelungstechnik

oder Robotik und führt diese ein. Erstellt komplexe Algorithmen (z.B. für parallele oder verteilte Prozesse in zeitkritischen Systemen).

VISUAL­DESIGNER/INGestaltet die visuelle Erscheinungsform einer grafischen Benutzeroberfläche, d.h. von Software, Steuerungs- und Überwa-chungssystemen (Desktop, Tablet, Smartphone, PoS etc.)

WIRTSCHAFTSINFORMATIKER/INGestaltet, realisiert, entwickelt und eva -luiert ICT-Lösungen unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit und der Durchführbar-keit. Plant und begleitet die Einführung von ICT-Lösungen.

IT­BETRIEB

APPLIKATIONS­MANAGER/INStellt den ordentlichen Betrieb und die Wartung derjenigen Applikationen sicher, welche für die Unterstützung der Geschäfts - prozesse eingesetzt werden. Gewährleistet, dass die gewünschten Anforderungen durch die Applikationen erfüllt werden.

DATENBANK­ADMINISTRATOR/INPlant und bearbeitet alle Aufgaben des Datenbankbetriebes. Setzt systemtechni-sche Konzepte um, implementiert, unter - hält, überwacht und pflegt plattform-übergreifende verteilte Datenbanken.

GESAMTLEITER/IN ICT­BETRIEBLeitet den ICT-Betrieb und ist verantwort-lich für die Infrastruktur im Umfeld des ICT-Betriebs und für die Produktion.

ICT­CHANGE MANAGER/INGestaltet Massnahmen im Bereich Configuration-/Change-Management und -Prozesse und setzt diese um. Führt die benötigten Methoden und Standards, Systeme und Tools ein und pflegt sie.

ICT­HELPDESK­MITARBEITER/INNimmt Fragen und Störungsmeldungen aller Art entgegen; leitet allenfalls Eskalationsverfahren ein. Informiert und unterstützt die Anwendenden bei Betriebs-störungen und kündigt geplante System-unterbrüche an. Behebt erstinstanzlich einfache Störungen bzw. beantwortet gängige Fragen oder leitet Störungsmel-dungen und Fragen an die zuständigen Stellen weiter.

Page 47: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

47Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

LEITER/IN INFORMATIKKoordiniert alle IT-Aktivitäten eines Unter - nehmens und ist dadurch verantwortlich für die IT-Planung, -Architektur und den -Betrieb. Ist neben der Erarbeitung von mit der Geschäftsleitung abgestimmten strategischen Direktiven auch verantwort-lich für die Weiterentwicklung der Systeme, der damit zusammenhängenden Projektab-wicklung sowie für die Führung der unter - stellten Informatik-Fachleute.Diese Funktion wird in grösseren Unterneh-men mit CIO, Chief Information Officer, bezeichnet. CIO's sind in der Regel Mitglied der Geschäftsleitung.

>Porträt von Marc Walker auf Seite 38

>Porträt von René Meister auf Seite 36

ORGANISATIONS­MANAGER/INBerät und unterstützt ein Unternehmen hinsichtlich Strategie, Organisation, Ressourceneinsatz, Projektmanagement und Betriebswirtschaft. Entwickelt komplexe Projektvorgehensmethoden und setzt die Lösungen um.

PROGRAMM­MANAGER/IN ICTPlant, initiiert und leitet Programme (Menge von mehreren zusammengehören-den Projekten mit gleichem oder ähnlichem Ziel) unter Berücksichtigung der Unterneh-mensstrategie. Priorisiert und koordiniert die einzelnen Projekte eines Programms. Stellt die Human Resources im Bereich des Projektmanagements sicher.

PROJEKTLEITER/IN ICTLeitet Projekte. Stellt die Leistungserbrin-gung sicher bezüglich Lieferobjekten, Terminen, Kosten und Risiken. Etabliert die Projektorganisation und führt das Projektteam.

>Porträt von Dominic Schriber auf Seite 42

PROJEKTMANAGEMENT­OFFICER ICT (SENIOR)Unterstützt das Projekt-/Programm-/ Port folio-Management in allen anfallenden Planungs-, Erfassungs-, Monitoring- und Informations-Aufgaben. Unterstützt die Anwendung des projektübergreifenden Projektmanagementsystems.

PROZESS­MANAGER/IN ICTErarbeitet und pflegt Prozessmodelle, Pro - zesslandkarten, Business-Prozesse und Workflows im Unternehmen. Unterstützt das Management, die Fachbereiche sowie die Projekt- und Programmleitungen in Fragen des Prozessmanagements.

ICT­OPERATOR/INBedient und überwacht die Geräte eines Datenverarbeitungssystems sowie von Subsystemen (wie Drucksysteme, Versand-strassen und Archivierungssysteme).

ICT­SERVICE MANAGER/INVerhandelt Service-Level-Agreements (SLA's) und schliesst sie ab. Erstellt Service- Level-Dokumente und -Prozesse und setzt sie um. Führt die benötigten Standards, Methoden und Tools ein und pflegt sie. Definiert die Verfügbarkeits- und Perfor-mance-Management-Prozesse, -Standards, -Methoden und -Tools und setzt sie um.

ICT­SUPPORTER/INInstalliert, betreut und wartet Arbeitsplatz-, Server- und LAN-Systeme sowie deren Software. Behebt Fehler und berät, betreut, instruiert und unterstützt die Anwendenden bei auftretenden Problemen und Problem-lösungen.

>Porträt von Katja Schmid auf Seite 37

ICT­SYSTEM­ADMINISTRATOR/INBetreibt ICT-Services für den operativen Betrieb. Steuert, überwacht und stellt den Betrieb der Datenverarbeitungs- und Serversysteme sicher.

ICT­SYSTEM­CONTROLLER/INBedient, steuert und überwacht ICT-Syste-me. Führt alle operationellen Prozesse und Prozeduren durch. Stellt sicher, dass alle ICT-Services und die ICT-Infrastruktur gemäss den Service-Vereinbarungen (SLA) betrieben werden.

ICT­SYSTEM­SPEZIALIST/INBearbeitet Aufgaben auf verschiedenen technischen Plattformen in den Bereichen Middleware, Betriebs-, Standard-, Universal- und Kommunikationssoftware.

ICT­TECHNIKER/INInstalliert und wartet Arbeitsplatz- und Serversysteme (Hardware, Software und lokale Netze) im Bereich der individuellen Informationsverarbeitung.

NETZWERK­ADMINISTRATOR/INBetreut die Kommunikationsnetze und -dienste. Stellt das einwandfreie Funktio-nieren des Kommunikationsnetzes sicher und leitet Massnahmen zur Behebung von Störungen ein.

WEB­DESIGNER/INWeb-Designer/innen planen und gestalten Internet-Auftritte oder andere multimediale Anwendungen.

WEBMASTER/INPlant, entwickelt, wartet, vermarktet und administriert Websites und Webanwendun-gen. Ist Ansprechperson bei technischen Problemen, Fragen oder Anregungen zu einer Website. Stellt die Funktionsfähigkeit und Integration der Internet-Präsenz sicher.

IT­PROJEKTMANAGEMENT UND ORGANISATION

CONTENT­MANAGER/INZeichnet für den Inhalt (engl. Content) einer Website, eines Internetportals oder des Intranets verantwortlich. Betreut ein Web-Angebot redaktionell und ist massgeb-lich an dessen Konzeption beteiligt. Ist meist zuständig für die gesamte Themen-planung, Gestaltung, Struktur, Navigation und die inhaltliche Abstimmung sowie Aktualität der jeweiligen Seiten und Homepages. Kann je nach Arbeitsplatz die Verantwortung für mehrere Online-Redak-tor/inn/en haben.

GESAMTLEITER/IN ICT (BZW. ICT UND ORGANISATION)Führt und leitet gesamtheitlich den Bereich Informations- und Kommunikationstechno-logien eines Unternehmens.

>Porträt von Peter Fischbacher auf Seite 43

GESAMTLEITER/IN ORGANISATIONLeitet den Bereich Organisation und ist verantwortlich für die Unterstützung der Unternehmensleitung hinsichtlich Strategie, Organisation, Ressourceneinsatz, Projektmanagement und Betriebswirt-schaft; der Gestaltung von Geschäftspro-zessen; des Prozessmanagements und der Prozessoptimierung; der Definition und Zuordnung von Rollen und Funktionen sowie der Sicherstellung des Qualitäts-, Risiko- und Kostenmanagements.

GESAMTLEITER/IN PROJEKT­ MANAGEMENT ICTLeitet das Projektmanagement und ist verantwortlich für das Priorisieren, Koordinieren, Abwickeln und Überwachen von Projekten und Programmen im ICT- und Organisations-Bereich sowie für das Projektportfolio-Management.

Page 48: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

48 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT)

WEITERBILDUNGEN UND BERUFSFUNKTIONEN

SCRUM MASTERBefasst sich mit Projektmanagement und Organisation. Scrum ist ein Verfahren, mit dessen Methode schrittweise Projekte entwickelt werden. Es wird oft in der agilen Softwareentwicklung und im Projektma-nagement angewendet. Scrum Master kennen die dahinter stehende Theorie und können das Verfahren professionell einsetzen.

>Porträt von Ruth Ziegler auf Seite 32

UNTERNEHMENSORGANISATOR/INErarbeitet fachspezifische organisatorische Lösungen. Bearbeitet betriebliche, orga - nisatorische Problemstellungen. Gestaltet betriebliche Prozesse nach betriebswirt-schaftlichen Grundsätzen.

Hochschulberufe (Auswahl)

INFORMATIKER/IN FH (BSC)Kennt sich aus mit den verschiedenen Com - putersystemen, der Software-Technologie inkl. Qualitätssicherung und Netzwerktech-nologie. Ist Fachperson für Projektmanage-ment in der Software-Entwicklung für den technisch-wissenschaftlichen Bereich.Die Studiengänge an den Fachhochschulen sind zum Teil nach Vertiefungsrichtung unterschiedlich benannt, führen jedoch alle zum Abschluss Ingenieur/in FH Informatik.

>Porträt von Ruth Ziegler auf Seite 32

>Porträt von Sarah Geissberger (ICompetence) auf Seite 33

INFORMATIKER/IN UNI (BSC/MSC)Entwickelt Informatiklösungen für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen. Befasst sich mit der technischen Seite von Compu-tern (Konstruktion und Konfiguration von Hardware), mit Computerarchitektur, Daten - übertragung und Computernetzen sowie mit dem Erstellen und Einsetzen von hardware-naher Software wie Betriebssystemen und Compilern. Verfügt über ein abgeschlosse-nes Studium an einer Universität und ar bei - tet in Wirtschaft und Verwaltung, bei Com - puterfirmen, Beratungs- und Dienstleistungs - betrieben, in der Forschung oder in der Lehre an Hochschulen und Fachhochschulen.

MEDIZININFORMATIKER/IN FH (BSC)Entwickelt, beschafft, installiert, integriert, betreibt und passt medizinische Applikatio-nen in Spitälern an. Definiert Architekturen und Schnittstellen, sorgt für die Vernetzung mit vorhandenen Systemen wie den bild - gebenden Verfahren oder medizinischen Dokumentationen. Gewährleistet einen rei - bungslosen Ablauf der Datenströme von der Erfassung bis zur Abrechnung und der Archivierung.

TELEKOMMUNIKATIONSINGENIEUR/IN FH (BSC)Beherrscht die Techniken des Austausches von Informationen über grosse Entfernun-gen und die Informationsverarbeitung und -darstellung mit Computern.

WIRTSCHAFTSINFORMATIKER/IN FH (BSC/MSC)Vermittelt in leitender Stellung zwischen dem betriebswirtschaftlichen und dem infor-mationstechnischen Bereich eines Unter-nehmens.Hat zusätzlich zu qualifiziertem Wissen in Informatik auch Kenntnisse in Betriebswirt-schaft und Unternehmensführung. Über-nimmt und löst anspruchsvolle und komplexe Aufgaben auf dem Gebiet der Wirtschaftsin-formatik und hat Fach- und Führungsver-antwortung.

WIRTSCHAFTSINFORMATIKER/IN UNI (BSC/MSC)Plant, entwickelt und realisiert Hard- und Softwarelösungen bei komplexen betriebli-chen Problemen. Berücksichtigt dabei die Möglichkeiten der Informatik, die Prozesse, die Arbeitsorganisation und die betrieblichen Voraussetzungen für den Informatikeinsatz.

Page 49: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

49Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

SERVICE INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT)

INFORMATIONSMEDIEN

Die folgenden Publikationen können in der Regel in den Berufsinformationszentren BIZ eingesehen und ausgeliehen werden. Sie sind auch bestellbar beim SDBB Vertrieb, [email protected], www.shop.sdbb.ch

Berufe der ICT, Ausgabe 2013Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

Hightech­Berufe – Perspektiven für Berufs­leute in technisch­industriellen Arbeits­bereichenAusgabe 2012, www.shop.sdbb.ch

Web, Apps & Co., Berufe/Funktionen, Ausgabe 2015; www.shop.sdbb.ch

Fachhefte aus der Heftreihe «Perspektiven Studienrichtungen und Tätigkeitsfelder»• Elektrotechnik und Informationstechnologie • Informatik, Wirtschaftsinformatik• www.perspektiven.sdbb.ch

Fachhefte aus der Heftreihe «Chancen Weiterbildung und Laufbahn»• Energieversorgung und Elektroinstalla tionen• Gebäudetechnik• Management, Immobilien, Rechnungs-

und Personalwesen• Marketing, Werbung, Public Relations• Maschinen- und Elektrotechnik• Medien und Information 1

www.chancen.sdbb.ch

Höhere Berufsbildung in der ICT (Wege, Chancen, Perspektiven)ICT-Berufsbildung Schweiz, www.ict-berufs-bildung.ch

FACHMEDIEN UND ­ZEITSCHRIFTEN

• ICT-Kommunikation: www.ictk.ch• IT-Markt: www.it-markt.ch• Netzwoche: www.netzwoche.ch • Swiss IT Magazine: www.itmagazine.ch• Computerwoche: www.computerwoche.de • Informatik Spektrum http://link.springer.com/journal/287

WICHTIGE LINKS AUF EINEN BLICK

Das Portal der Schweizerischen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung informiert über alles Wissenswerte rund um Berufs wahl, Studium und Weiterbildungsangebote:www.berufsberatung.ch

Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovationwww.sbfi.admin.ch

Konferenz der Höheren Fachschulen:www.k­hf.ch

Rektorenkonferenz der Fachhochschulen:www.kfh.ch Netzwerk für weibliche IT- Schaffende

Chancen für eine nachhaltige Markt wirtschaft www.cleantech.ch www.swisscleantech.ch

«Engineers shape our future» – «Technik für Interessierte»www.ingch.ch

Hintergrundinformationen zur Digitalisierungwww.digital­switzerland.ch

Europäischer Qualifikationsrahmen für ICT-Kompetenzen: European e-Competence Framework www.ecompetences.eu

Netzwerk für weibliche IT-Schaffendewww.donnainformatica.ch

STELLENPLATTFORMEN

Wichtige Stellenplattformen für ICT Profis• www.ictcareers.ch• www.ictcareer.ch • www.ictjobs.ch • www.job-box.ch • www.jobware.com • www.turing-jobs.com • www.software-job.ch• www.Itjobs.ch

www.cba.ch IT-Personalberatung mit Stellenangeboten für Spezialisten und Spezialistinnen sowie Führungskräfte der Informatik

Expert Service 50plus Electrosuisse stellt eine Jobplattform für Techniker 50plus zur Verfügung

VERBÄNDE

ICT­Berufsbildung Schweiz Organisation der Arbeitswelt (OdA) für das Berufsfeld der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT)www.ict-berufsbildung.ch

ICTswitzerland Dachorganisation der wichtigsten Ver bände und Organisationen des schweizerischen Informatik- und Telekomsektorswww.ictswitzerland.ch

Swiss ICT Fachverband der Informations- und Kommunikationstechnologie; www.swissict.ch

Verband der Wirtschaftsinformatik ViWwww.viw.ch

Schweizerischer Verband der Tele kommunikation www.asut.ch

Smart Grid (intelligentes Stromnetz) Schweiz (VSGS) www.smartgrid-schweiz.ch

Fachverband für Elektro­, Energie­ und Informationstechnikwww.electrosuisse.ch

Schweizerischer Verband der dipl. Absolven­ten und Absolventinnen Höherer Fachschulenwww.odec.ch

Dachverband Absolventen und Absolventin­nen Fachhochschulenwww.fhschweiz.ch

Schweizerische Vereinigung der Ingenieurinnenwww.svin.ch

IMPRESSUM

© 2016, SDBB, Bern. Alle Rechte vorbehalten

Herausgeber Schweizerisches Dienstleistungszentrum Berufs - bildung | Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung SDBB, Bern, www.sdbb.ch

Projektleitung und Redaktion René Tellenbach, SDBB

Fachredaktion Theres Gautschi, Berufs- und Laufbahnberaterin, ask! – Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf Aargau, Baden Daniela Hüppin, Informationsspezialistin, ask! – Be ra - tungsdienste für Ausbildung und Beruf Aargau, Baden

Fachlektorat Marina Zappatini, Berufs-, Studien- und Lauf- bahn beraterin, BIZ Biel-Seeland

Texte Theres Gautschi (tg), Daniela Hüppin (dhp)

Fotos Dieter Seeger, Zürich

Gestaltungskonzept Viviane Wälchli, Zürich

Umsetzung le-atelier, Manuela Boss, Bern

Inserate creativeservice ag – fokusmedien Im alten Riet 153, 9494 Schaan Telefon +41 44 515 23 11 [email protected]

Lithos, Druck Somedia Production, Chur

Artikel Nr. CH1-2001

BESTELLINFORMATIONEN

Die Heftreihe «Chancen» ist erhältlich bei:

SDBB VertriebIndustriestrasse 1, 3052 ZollikofenTelefon 0848 999 001, Fax +41 (0)31 320 29 [email protected], www.shop.sdbb.ch

PreiseEinzelheft CHF 15.–Ab 5 Hefte pro Ausgabe CHF 12.–Ab 25 Hefte pro Ausgabe CHF 10.–

Abonnemente1er-Abo (12 Ausgaben pro Jahr, 1 Heft pro Ausgabe) CHF 12.– / Heft

Ab 5er-Abos (12 Ausgaben pro Jahr, 5 Hefte pro Ausgabe) CHF 10.– / Heft

Page 50: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

EDITIONSPROGRAMM CHANCEN: WEITERBILDUNG UND LAUFBAHN

50 Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

> Weitere Informationen und Online­Bestellung: www.chancen.sdbb.ch oder www.shop.sdbb.ch

> Weitere Informationen und Online­Bestellung: www.chancen.sdbb.ch oder www.shop.sdbb.ch

2015 | Fahrzeuge2015 | Metall und Uhren

2016 | Sicherheit

2014 | Verkehr

2013 | Gebäude-technik

2013 | Banken und Versicherungen

2014 | Gesundheit2014 | Natur

2014 | Chemie, Kunststoff und Papier

2014 | Kunst und Design

2015 | Medien und Information 1

2013 | Tourismus

2014 | Sport, Wellness und Schönheit

2015 | Bau

2013 | Marketing, Werbung, Public Relations

2014 | Handel und Verkauf

2015 | Logistik

2013 | Energiever-sorgung und Elektroinstallation

2014 | Beratung, Betreuung, Therapie

2015 | Nahrung2015 | Öffentliche Verwaltung und Rechtspflege

2013 | Bildung und Unterricht

2014 | Bühne

2015 | Holz und Innenausbau

2016 | Medien und Information 2

2016 | Gastgewerbe, Hauswirtschaft / Facility Manage-ment

2016 | Management, Immobilien, Rechnungs- und Personalwesen

2016 | Textilien, Mode und Bekleidung

2016 | Maschinen- und Elektrotechnik

2016 | Informatik und Mediamatik (ICT)

Page 51: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

SERVICE INDEX

51Chancen I Informatik und Mediamatik (ICT)

Lauf

bahn

beis

piel

Seit

e

Prozess-Manager/in ICT 47

Scrum Master 32 48

Software-Ingenieur/in 46

Unternehmensorganisator/in 44

Visual-Designer/in 46

Web-Designer/in 46/47

Webmaster/in 46/47

Wirtschaftsinformatiker/in 46

Hochschulberufe (eine Auswahl)

Informatiker/in FH (BSc) 32/33 48

Informatiker/in UNI (BSc/MSc) 48

Medizininformatiker/in FH (BSc) 48

Telekommunikationsingenieur/in FH (BSc) 48

Wirtschaftinformatiker/in FH (BSc/MSc) 48

Wirtschaftsinformatiker/in UNI (BSc/MSc) 48

Lauf

bahn

beis

piel

Seit

e

Berufliche Funktionen und Spezialisierungen

Applikations-Entwickler/in 46

Applikations-Manager/in 46

CBT-Autor/in 46

Content-Manager/in 47

Datenbank-Administrator/in 46

Datenbank-Spezialist/in 46

Frontend Developer/Engineer 31/33 46

Gesamtleiter/in ICT (bzw. ICT und Organisation)

45/47

Gesamtleiter/in ICT-Betrieb 46

Gesamtleiter/in ICT-Entwicklung 46

Gesamtleiter/in ICT-Planung 45

Gesamtleiter/in Organisation 43 47

Gesamtleiter/in Projektmanagement ICT 47

ICT-Architekt/in 45

ICT-Berater/in 45

ICT-Change Manager/in 46

ICT-Controller/in 45

ICT-Helpdesk-Mitarbeiter/in 46

ICT-Operator/in 47

ICT-Produktionsplaner/in 45

ICT-Qualitätsmanager/in 45

ICT-Requirements-Engineer/in 46

ICT-Service Manager/in 47

ICT-Sicherheitsbeauftragte/r 39 45

ICT-Sourcing-Manager/in 46

ICT-Supporter/in 37 47

ICT-System-Administrator/in 47

ICT-System-Controller/in 47

ICT-System-Ingenieur/in 46

ICT-System-Spezialist/in 47

ICT-Techniker/in 47

ICT-Test-Ingenieur/in 46

ICT-Testmanager/in 46

Leiter/in Informatik 36/38 47

Netzwerk-Administrator/in 47

Netzwerk-Spezialist/in 46

Organisations-Manager/in 47

Programm-Manager/in ICT 47

Projektleiter/in ICT 42 47

Projektmanagement-Officer ICT (Senior) 47

Lauf

bahn

beis

piel

Seit

e

Berufliche Grundbildungen

Detailhandelsfachmann/-frau EFZ Consumer Electronics 16

Informatiker/in EFZ 16

Informatikpraktiker/in EBA 16

Mediamatiker/in EFZ 16

Telematiker/in EFZ 16

WeiterbildungsberufeBetriebswirtschafter/in HF 44

Experte/Expertin in Organisations-management (HFP) 44

ICT-Assistant Web SIZ 44

ICT-Applikationsentwickler/in (BP) 28/29 44

ICT-Manager/in (HFP) 25/39 43 44

ICT-Professional Web SIZ 44

ICT-Sysem- u. Netzwerktechniker/in (BP) 36 44

Mediamatiker/in (BP) 44

Spezialist/in in Unternehmens-organisation (BP) 44

Techniker/in HF Energie und Umwelt 44

Techniker/in HF Gebäudeinformatik (geplant) 44

Techniker/in HF Informatik 31 44

Techniker/in HF Informatik mit Vertiefung Applikationsentwicklung 44

Techniker/in HF Informatik mit Vertiefung Interaktive Medien 44

Techniker/in HF Informatik mit Vertiefungsrichtung Systemtechnik 44

Techniker/in HF Telekommunikation 24 44

Telematiker/in (HFP) 44

Telematik-Projektleiter/in (BP) 44

Web Project Manager/in (HFP) 45

Wirtschaftsinformatiker/in (BP) 45

Wirtschaftsinformatiker/in HF 30/37 38 45

> Die untenstehenden Begriffe, Berufe und Funktionen können Sie im Internet in die Suchmaske eingeben unter: www.berufsberatung.ch/weiterbildungsberufe. Sie erhalten dann detaillierte und ständig aktualisierte Infos zu den entsprechenden Berufen oder Funktionen.

Lauf

bahn

beis

piel

Seit

e

Prozess-Manager/in ICT 47

Scrum Master 32 48

Software-Ingenieur/in 46

Unternehmensorganisator/in 44

Visual-Designer/in 46

Web-Designer/in 46/47

Webmaster/in 46/47

Wirtschaftsinformatiker/in 46

Hochschulberufe (eine Auswahl)

Informatiker/in FH (BSc) 32/33 48

Informatiker/in UNI (BSc/MSc) 48

Medizininformatiker/in FH (BSc) 48

Telekommunikationsingenieur/in FH (BSc) 48

Wirtschaftinformatiker/in FH (BSc/MSc) 48

Wirtschaftsinformatiker/in UNI (BSc/MSc) 48

Lauf

bahn

beis

piel

Seit

e

Berufliche Funktionen und Spezialisierungen

Applikations-Entwickler/in 46

Applikations-Manager/in 46

CBT-Autor/in 46

Content-Manager/in 47

Datenbank-Administrator/in 46

Datenbank-Spezialist/in 46

Frontend Developer/Engineer 31/33 46

Gesamtleiter/in ICT (bzw. ICT und Organisation)

45/47

Gesamtleiter/in ICT-Betrieb 46

Gesamtleiter/in ICT-Entwicklung 46

Gesamtleiter/in ICT-Planung 45

Gesamtleiter/in Organisation 43 47

Gesamtleiter/in Projektmanagement ICT 47

ICT-Architekt/in 45

ICT-Berater/in 45

ICT-Change Manager/in 46

ICT-Controller/in 45

ICT-Helpdesk-Mitarbeiter/in 46

ICT-Operator/in 47

ICT-Produktionsplaner/in 45

ICT-Qualitätsmanager/in 45

ICT-Requirements-Engineer/in 46

ICT-Service Manager/in 47

ICT-Sicherheitsbeauftragte/r 39 45

ICT-Sourcing-Manager/in 46

ICT-Supporter/in 37 47

ICT-System-Administrator/in 47

ICT-System-Controller/in 47

ICT-System-Ingenieur/in 46

ICT-System-Spezialist/in 47

ICT-Techniker/in 47

ICT-Test-Ingenieur/in 46

ICT-Testmanager/in 46

Leiter/in Informatik 36/38 47

Netzwerk-Administrator/in 47

Netzwerk-Spezialist/in 46

Organisations-Manager/in 47

Programm-Manager/in ICT 47

Projektleiter/in ICT 42 47

Projektmanagement-Officer ICT (Senior) 47

Lauf

bahn

beis

piel

Seit

e

Berufliche Grundbildungen

Detailhandelsfachmann/-frau EFZ Consumer Electronics 16

Informatiker/in EFZ 16

Informatikpraktiker/in EBA 16

Mediamatiker/in EFZ 16

Telematiker/in EFZ 16

WeiterbildungsberufeBetriebswirtschafter/in HF 44

Experte/Expertin in Organisations-management (HFP) 44

ICT-Assistant Web SIZ 44

ICT-Applikationsentwickler/in (BP) 28/29 44

ICT-Manager/in (HFP) 25/39 43 44

ICT-Professional Web SIZ 44

ICT-Sysem- u. Netzwerktechniker/in (BP) 36 44

Mediamatiker/in (BP) 44

Spezialist/in in Unternehmens-organisation (BP) 44

Techniker/in HF Energie und Umwelt 44

Techniker/in HF Gebäudeinformatik (geplant) 44

Techniker/in HF Informatik 31 44

Techniker/in HF Informatik mit Vertiefung Applikationsentwicklung 44

Techniker/in HF Informatik mit Vertiefung Interaktive Medien 44

Techniker/in HF Informatik mit Vertiefungsrichtung Systemtechnik 44

Techniker/in HF Telekommunikation 24 44

Telematiker/in (HFP) 44

Telematik-Projektleiter/in (BP) 44

Web Project Manager/in (HFP) 45

Wirtschaftsinformatiker/in (BP) 45

Wirtschaftsinformatiker/in HF 30/37 38 45

> Die untenstehenden Begriffe, Berufe und Funktionen können Sie im Internet in die Suchmaske eingeben unter: www.berufsberatung.ch/weiterbildungsberufe. Sie erhalten dann detaillierte und ständig aktualisierte Infos zu den entsprechenden Berufen oder Funktionen.

Page 52: INFORMATIK UND MEDIAMATIK (ICT) · 2020-06-03 · Überblick über die Aus- und Weiterbildungen sowie die Laufbahnmöglichkeiten der ICT. Das Heft zeigt Wege für Berufsleute mit

WANTED:SENIOR

CERTIFIED PROBLEM SOLVER

Wir suchen exzellente Software-Ingenieure (m/w) mit Lei-denschaft. Sie möchten Ihre Erfahrung und Fachkenntnisse

in einem familiären Umfeld und gut eingespielten Team einbringen? bbv macht es möglich. www.bbv.ch/karriere

Weiterbildungsinteressiert? Besuchen Sie auch unser

Angebot unter www.bbv.ch/academy.

Inserat_A4.indd 2 17.08.16 07:53