Informations- und Behandlungszentrum · Einnahme der Noxe erfolgt üblicherweise unbeabsichtigt...

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Jahresbericht 2018 Informations- und Behandlungszentrum für Vergiftungen Homburg/Saar Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie Universitätsklinikum des Saarlandes Erstellt durch Erol Tutdibi am 14.08.2019

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Jahresbericht 2018

Informations- und Behandlungszentrum

für Vergiftungen Homburg/Saar

Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie

Universitätsklinikum des Saarlandes

Erstellt durch Erol Tutdibi am 14.08.2019

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Leitung

PD Dr. Erol Tutdibi

Adresse

Informations- und Behandlungszentrum für Vergiftungen

Klinik für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie

Universitätsklinikum des Saarlandes

Kirrberger Straße

Gebäude 9

66421 Homburg/Saar

Sekretariat

Frau Manuela Seebald

Telefon 06841 - 1628436

Fax 06841 - 1621109

E-Mail [email protected]

Internet http://www.uks.eu/giftzentrale

Giftnotruf 06841 - 19240

Systemadministrator und Datenbanken

Herr Dipl.-Informatiker Holger Nunold

Beratende Ärztinnen und Ärzte

Kinderintensivstation der Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin am

Universitätsklinikum des Saarlandes (Direktor: Prof. Dr. Michael Zemlin)

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Inhaltsverzeichnis

1 VORWORT

2 AUFGABEN 2.1 Beratung 2.2 Prävention, Pharmako- und Toxikovigilanz 2.3 Dokumentation 2.4 Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften der Gesellschaft für Klinische Toxikologie (AG-II)

3 PROGRAMME, DATENBANKEN UND LITERATUR

4 DOKUMENTATION UND AUSWERTUNG

4.1 Administrative Daten Anzahl der Anrufe Monatsverteilung Wochenverteilung Tagesverteilung Anrufer Land Bundesland Art der Beratung

4.2 Vergiftungen und Vergiftungsverdachtsfälle 4.2.1 Humanmedizinische Vergiftungsfälle

Art der Vergiftung Ätiologie Expositionsort Altersgruppen und Ätiologie Geschlecht Aufnahmepforte Vergiftungsursachen im Kindesalter Vergiftungsursachen im Erwachsenenalter

4.2.2 Veterinärmedizinische Vergiftungsfälle

5 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK

6 BEHANDLUNGS- UND INFORMATIONSZENTREN IN DEUTSCHLAND

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1 Vorwort

Die Beratungstätigkeit wurde ab dem 01. April 2018 aus organisatorischen Gründen

komplett auf die Kolleginnen und Kollegen der Kinderintensivstation der Klinik für

Kinder- und Jugendmedizin übertragen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die

Dienstärztinnen und Dienstärzte der Kinderklinik die Beratungen zwischen 8 und 24 Uhr

übernommen. Seit 2011 beobachten wir einen abnehmenden Trend in den

Anruferzahlen. So haben sich die Zahlen der Anrufe weiter auf 1413 reduziert. Die Art

der Beratungen zeigt weiterhin die gleiche Verteilung auf Laienberatungen mit 83% und

medizinische Einrichtungen 13%. Die finanzielle Ausstattung hat sich über den zu

kritisierenden status quo hinaus leider nicht verbessert. Eine Förderung des

Bundeslandes über den Stellenplan des Klinikums bzw. den Krankenhausplan findet

nicht statt. Anfang des Jahres wurde daher erneut eine dringliche Anpassung der

Finanzierung der GIZ beantragt. Ohne eigenes ärztliches Personal für die

Beratungstätigkeit mussten aus organisatorischen Gründen wie in den Vorjahren fast

20% der Anrufe an eine andere GIZ in Deutschland umgeleitet werden. Zuletzt wurde

2012 die dringlich erforderliche Aktualisierung der Software- und Serverausstattung der

Giftzentrale umgesetzt, um die zwingend erforderlichen Mindestanforderungen der

Qualitätssicherung mit einer modernen Datendokumentation und –auswertung erfüllen

zu können. Mit Unterstützung der Giftinformationszentrale Nord wurde die wichtige

Aktualisierung und technische Harmonisierung unserer Beratungsdatenbank im Netz der

deutschsprachigen Giftinformationszentralen durch die Installation der neuen Hard- und

Software realisiert. Ab dem 01.10.2012 wird die regelmäßig aktualisierte Datenbank

nun bei der täglichen Beratungsarbeit eingesetzt.

Die Anbindung des Giftinformationszentrums an eine Klinik für Kinderheilkunde und

Jugendmedizin bietet unseren Mitarbeitern neben der Beratung von Vergiftungsfällen

auch die wichtige Möglichkeit, ihre Erfahrung in der klinischen Behandlung von

Vergiftungen bei Kindern und Jugendlichen auf der pädiatrischen Intensivstation und

Normalstationen zu erweitern. Zusätzlich bieten wir unseren Mitarbeitern/innen im

Rahmen der Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung Hospitationen in anderen (großen)

Giftnotrufzentralen an.

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2 Aufgaben

2.1 Beratung

Gemäß §16e des Chemikaliengesetzes ist das Informations- und Behandlungszentrum

für Vergiftungen des Saarlandes in Homburg/Saar das zuständige

Giftberatungszentrum des Saarlandes. Hauptaufgabe ist die Beratung in

Vergiftungsnotfällen. Diese Dienstleistung steht jedem Anrufer kostenlos zur Verfügung.

Beraten wird jeder Anrufer und jede Anruferin unabhängig davon ob es sich um

Privatpersonen, Gewerbetreibende, ärztliche Kollegen/innen, Behörden oder Presse

handelt. Die Beratung erfolgt an 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr. Ziel der Beratung

ist es, dem Anrufer oder der Anruferin eine auf den Einzelfall bezogene Beratung mit

Risikoeinschätzung und Therapieempfehlung zu geben. Dies führt dazu, dass eine

unnötige Inanspruchnahme (weiterer) medizinischer Leistungen (Notaufnahme etc.)

unterbleibt. Somit leistet die effiziente Beratung einen Beitrag zur Kostensenkung im

Gesundheitswesen.

2.2 Prävention, Pharmako- und Toxikovigilanz

Neben der Beratung in Vergiftungsfällen stellen die Informationszentralen für

Vergiftungen der BRD aus epidemiologischer Sicht ein unverzichtbares

„Frühwarnsystem“ dar. Bei gehäuftem Auftreten von Vergiftungen mit bestimmten

Produkten können diese Informationen an die zuständigen Überwachungsbehörden

übermittelt werden, und somit ein effektiver Verbraucherschutz erzielt werden

(Pharmako-/Toxikovigilanz). Um diese Daten generieren zu können ist eine effiziente,

personalintensive Dokumentation erforderlich. Des Weiteren kann durch eine intensive

Öffentlichkeitsarbeit die Bevölkerung über mögliche Risiken im persönlichen Umfeld

(Haushalt, Garten etc.) aufgeklärt werden.

2.3 Dokumentation

Für einen schnellen Zugriff auf die gesammelten Daten und eine gezielte Auswertung ist

es unerlässlich, jede Vergiftungsanfrage zeitnah zum Anruf elektronisch zu

dokumentieren. Zwischen 2000 und 2012 wurde hierzu das von der GIZ Mainz

entwickelte Dokumentationssystem ADAM (Auswerte-Dokumentations-Administrations-

Modul) verwendet, welches 2013 durch das von der GIZ Nord übernommene

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Dokumentations- und Auswertungssystem (Little Joe) abgelöst wurde. Besonders bei

schwerwiegenden Vergiftungsfällen oder Unfällen mit neuen Substanzen, zu denen

wenig humantoxikologische Erfahrungen vorliegen, ist eine telefonische bzw.

schriftliche Nachverfolgung von besonderer Wichtigkeit. Nur durch die professionelle

Aufarbeitung können die im Saarland beobachteten Vergiftungsfälle verschiedenen

Bundes- und Landesbehörden wie beispielsweise dem Bundesinstitut für

Risikobewertung (BfR) zugänglich gemacht und somit die Arbeit mit dem BfR

intensiviert werden. Des Weiteren sind die nationalen Giftinformationszentren Europas

gemäß der Entschließung des Europarates (Resolution 90/C329/03, rev. Fassung v.

24.11.95) gehalten, jährliche Berichte über ihre Tätigkeit zu erstellen als

Datengrundlage für länderübergreifende Verbraucherschutzinitiativen.

2.4 Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften der Gesellschaft für Klinische

Toxikologie

Das hiesige Zentrum nimmt aktiv in der Arbeitsgemeinschaft II der Gesellschaft für

Klinische Toxikologie (GfKT) teil. Das Ziel der AG II besteht darin, Qualitätsstandards in

Anlehnung an die EAPCCT- (European Association of Poisons Centres and Clinical

Toxicologists) Kriterien zu formulieren, damit eine qualifizierte Giftinformation auf

dem aktuellen Stand der Wissenschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz

sichergestellt ist.

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3 Programme, Datenbanken und Literatur

Um eine effiziente Beantwortung von Giftanfragen zu ermöglichen, ist ein rascher

Zugriff auf umfassende toxikologische Datenbanken unerlässlich. In elektronischer Form

stehen im Informations- und Behandlungszentrum für Vergiftungen Homburg folgende

Programme und Datenbanken zur Verfügung:

• GIZ INDEX II (GIZ Nord, Göttingen)

• TDI (Toxikologischer Dokumentations- und Informationsverbund)

• Fachinformation

• Rote Liste

• Gelbe Liste

• Pflanzenprogramm zur Identifizierung von unbekannten Pflanzen

• Vetpharm (Zürich) für Tierarzneimittel

• Vetidata (inkl. Rosa Liste) für Tierarzneimittel

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4 Dokumentation und Auswertung

Grundlage der Auswertung sind die dokumentierten Beratungen im Zeitraum vom

01.01.2018 bis 31.12.2018.

4.1 Administrative Daten

Anzahl der Anfragen

Im Jahr 2018 betrug die Anzahl der Anrufe mindestens 1413. Leider konnten hiervon nur

1121 beraten werden, da unsere beratenden Dienstärzte im Rahmen ihrer klinischen

Arbeit aufgrund von anderen Giftberatungen oder akuten Notfällen für eine zeitnahe

Annahme des Gesprächs nicht verfügbar waren. Fast 21% der Anrufe (n=292) mussten

deshalb an eine andere GIZ umgeleitet werden. Die Entwicklung der Anfragen und

Beratungen sind in der Abbildung unten zu sehen.

Entwicklung der Anrufer- und Beratungsfrequenz

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Monatsverteilung

Die Monatsverteilung zeigt eine erwartete Abnahme der Beratungen in den

Wintermonaten. Die Monate von Mai bis Juli waren die Zeiten mit den meisten

Beratungen.

Monatsverteilung der Beratungen

Wochenverteilung

Bei der Analyse der Anrufe über die Woche zeigt sich eine insgesamt sehr homogene

Verteilung mit durchschnittlich 3-4 Beratungen pro Wochentag.

Wochenverteilung der Giftberatungen

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Tagesverteilung

Die Verteilung der Giftberatungen zeigt wie auch in den letzten Jahren zuvor einen

zwei-gipfligen Verlauf mit einer erhöhten Beratungsfrequenz am Vormittag und am

frühen Abend.

Anzahl der Beratungen im Tagesverlauf [nach Uhrzeiten]

Anrufer

Anfragen durch medizinische Laien stehen nach wie vor im Vordergrund (83 %). Hierbei

handelt es sich oft um Eltern, deren Kinder eine bestimmte Substanz akzidentell

eingenommen haben. Ob die Einnahme dieser Substanzen zu einem toxikologisch

relevanten klinischen Bild geführt haben, ist in der Regel zum Zeitpunkt des

Beratungsgespräches noch unbekannt. Die zweitgrößte Gruppe der Anrufer stellen nach

wie vor medizinische Einrichtungen (13 %) dar. Im Vergleich zu den Vorjahren lässt sich

im Anruferprofil keine wesentliche Änderung feststellen.

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Verteilung der Beratungen (n=1121)

Verteilung der Beratungen aus medizinischen Einrichtungen (n=150)

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Ausland

Die Herkunft der ausländischen Anrufer (meist aus Frankreich und Luxemburg) spielt

mit weniger als 1% eine untergeordnete Rolle (9 Beratungen).

Bundesländer

Die Zuordnung der Beratungsfälle zu einem Bundesland erfolgt über die PLZ. Das

Informations- und Behandlungszentrum für Vergiftungen in Homburg ist die vertraglich

vereinbarte Beratungsstelle für das Bundesland Saarland. Wie in den Vorjahren kommt

die Mehrzahl der Ratsuchenden aus dem Saarland (786 Beratungen: 70,1%), gefolgt vom

Nachbarland Rheinland-Pfalz (154 Beratungen: 13,7%).

Art der Beratung nach Anrufergruppe

Bei der überwiegenden Anzahl der Beratungen bei der GIZ Homburg handelt es sich mit

fast 96% (1080 Fälle) um vermutete oder tatsächliche humantoxikologische

Vergiftungen. Daneben finden sich auch 39 Anfragen (3,5%) ohne Exposition

(Informationsanfragen). Veterinärtoxikologische Fälle wurden zu 2 Tieren angefragt.

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Verteilung der Anrufe nach Art der Beratung

4.2 Vergiftungen und Vergiftungsverdachtsfälle

4.2.1 Humanmedizinische Vergiftungsfälle

Im Berichtszeitraum 2018 wurden 1080 potenzielle Intoxikationen bzw.

Substanzexpositionen beim Menschen telefonisch beraten. Dies entspricht 96% aller

durchgeführten Beratungen.

Typ der Vergiftung

Im nachfolgenden Diagramm sind die verschiedenen Vergiftungstypen nach Anzahl

dargestellt: (1) akute Intoxikation: Substanzexposition ≤ 24 Stunden (2) subakute

Intoxikation: mehrmalige, intermittierende oder dauernde Exposition > 24 Stunden und

≤ 1 Monat (3) chronische Intoxikation: mehrmalige, intermittierende oder dauernde

Exposition > 1 Monat (4) akute und chronische Intoxikation: chronische Exposition mit

akut hoher Dosis.

Die akuten Intoxikationen spielen zahlenmäßig die größte Rolle (540 Fälle: 50%), gefolgt

von subakuten Intoxikationen (104 Fälle: 9,6%). Isoliert chronische Vergiftungen sind

mit <0,1% der Fälle selten, haben aber einen erhöhten Beratungsaufwand. Bei 122

Fällen (11,3%) konnte im Rahmen der Beratung keine sichere Zuordnung erfolgen.

Leider wurde bei ein Drittel der Beratungen keine Zuordnung dokumentiert.

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Verteilung der humanmedizinischen Vergiftungsfälle nach Vergiftungstyp (n=1080)

Expositionsort

Der Expositionsort ist in gut drei Viertel der Fälle die häusliche Umgebung (69%).

Expositionen im Freien folgen an zweiter Stelle (9%). Leider finden sich bei 135 Fällen

(12%) keine Angaben zum Expositionsort der Vergiftung.

Häufigkeit Prozent

Haus 748 69,3

nicht dokumentiert 135 12,5

im Freien 100 9,3

unbekannt 26 2,4

Alten-/Pflegeheim 23 2,1

Kindergarten 19 1,8

Arbeitsplatz 13 1,2

Krankenhaus 8 0,7

Schule 5 0,5

Auto 3 0,3

Verteilung der Vergiftungen nach Expositionsort Altersgruppen

Im Gesamtkollektiv stellen Kinder und Jugendliche (717 Fälle: 66%) die

Hauptaltersgruppe dar. Fast Zweidrittel der Fälle (n=511) in der Altersgruppe unter 18

Jahren sind Kleinkinder. Jede 2. Beratung erfolgt in dieser Risikogruppe. Nicht zu

vernachlässigen ist auch der Anteil der Kinder unter 1 Jahr (112 Fälle: 10 %). In 82

Fällen wurde keine Alterszugehörigkeit dokumentiert.

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Häufigkeit Prozent

Säugling/e (<1 J) 112 10,4

Kleinkind/er (1 - <6 J) 511 47,3

Schulkind/er (6 - <14 J) 64 5,9

Heranwachsende/r (14 - <18 J) 30 2,8

Erwachsene/r (18 - <65 J) 229 21,2

Ältere/r (>=65 J) 52 4,8

Alter unbekannt 82 7,6

Gesamt 1080 100,0

Häufigkeit Prozent

Kinder und Heranwachsende (0 - <18 J) 717 66,4

Erwachsene (>=18 J) 281 26,0

Alter unbekannt 82 7,6

Gesamt 1080 100,0

Altersgruppeneinteilung nach der bundesdeutschen Standardisierung

Ätiologie

Die Umstände der Intoxikationen sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Die

Einnahme der Noxe erfolgt üblicherweise unbeabsichtigt (812 Fälle; 75%). Hierbei ist

die akzidentelle, d.h. die versehentliche Einnahme einer toxischen Substanz, mit

Abstand die häufigste Art der Ätiologie (802 Fälle: 74%). Weniger als 10% der

Intoxikationen mit bekannter Ätiologie waren beabsichtigt (104 Fälle). Diese sind oft

Vergiftungen in suizidaler Absicht und machen die zweithäufigste Ursache aller

Vergiftungen aus (53 Fälle: 5%). In 132 Fällen (12%) wurde keine Ätiologie

dokumentiert.

Häufigkeit Prozent

akzidentell 802 74,3

nicht dokumentiert 132 12,2

suizidal 53 4,9

Abusus 30 2,8

andere 26 2,4

unerwünschte Wirkung 19 1,8

Fehlbehandlung 7 0,6

unbekannt 6 0,6

beruflich 3 0,3

kriminell 2 0,2

Gesamt 1080 100,0

Ätiologie der Vergiftungsfälle

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Die Umstände der Intoxikation sind für bestimmte Altersgruppen typisch. So wird die

akzidentelle Vergiftung am häufigsten bei Kleinkindern beobachtet (ca. 54% der Fälle).

Im Vergleich hierzu, geschah eine Selbstvergiftung in suizidaler Absicht fast

ausschließlich bei Jugendlichen und Erwachsenen (ca. 80% der Fälle). Die Verteilung

der Vergiftungsfälle nach Altersgruppe und Ätiologie sind in der folgenden Tabelle

detailliert aufgeführt.

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Page 18: Informations- und Behandlungszentrum · Einnahme der Noxe erfolgt üblicherweise unbeabsichtigt (812 Fälle; 75%). Hierbei ist die akzidentelle, d.h. die versehentliche Einnahme einer

Geschlecht

Die Verteilung nach dem Geschlecht ergibt eine ausgeglichene Verteilung. In fast jedem

7. Fall (152 Fälle: 14 %) wurde kein Geschlecht dokumentiert.

Häufigkeit Prozent

männlich 458 42,4

weiblich 470 43,5

unbekannt 152 14,1

Gesamt 1080 100,0

Aufnahmepforte

Die folgende Tabelle der Aufnahmepforte erfolgt nur nach der primären Pforte, da die

Inkorporation über mehr als eine Pforte in der Regel selten ist. Die meisten Substanzen

werden oral inkorporiert (80%).

Häufigkeit Prozent

oral 862 79,8

nicht dokumentiert 110 10,2

inhalativ 50 4,6

dermal 16 1,5

nasal 15 1,4

rektal 10 0,9

oculär 8 0,7

andere 4 0,4

Biss/Stich 3 0,3

unbekannt 2 0,2

Gesamt 1080 100,0

Vergiftungsursachen im Kindesalter

In insgesamt 717 Vergiftungsfällen handelte es sich um Intoxikationen und Fälle mit

Exposition fraglich toxischer Substanzen bei Personen bis unter 18 Jahren. Somit stellt

die Gruppe der Kinder und Jugendliche die größte Untergruppe bei den Beratungen der

GIZ Homburg dar (66,4% der Fälle). Medikamente (26,6%), waschaktive Substanzen

(16,0%), Kosmetika (11%) und andere Chemikalien (12,4%) sowie Pflanzen (15,1%)

bleiben weiterhin die häufigsten inkorporierten Substanzen in dieser Altersgruppe.

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Säugling/e

(<1 J)

Kleinkind/er

(1 - <6 J)

Schulkind/er

(6 - <14 J)

Heranwachsende/r

(14 - <18 J)Gesamt

Anzahl 28 130 17 16 191

% innerhalb von Substanzgruppen 14,7% 68,1% 8,9% 8,4% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 25,0% 25,4% 26,6% 53,3% 26,6%

Anzahl 10 97 6 2 115

% innerhalb von Substanzgruppen 8,7% 84,3% 5,2% 1,7% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 8,9% 19,0% 9,4% 6,7% 16,0%

Anzahl 17 76 13 2 108

% innerhalb von Substanzgruppen 15,7% 70,4% 12,0% 1,9% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 15,2% 14,9% 20,3% 6,7% 15,1%

Anzahl 24 58 6 1 89

% innerhalb von Substanzgruppen 27,0% 65,2% 6,7% 1,1% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 21,4% 11,4% 9,4% 3,3% 12,4%

Anzahl 10 59 7 3 79

% innerhalb von Substanzgruppen 12,7% 74,7% 8,9% 3,8% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 8,9% 11,5% 10,9% 10,0% 11,0%

Anzahl 0 1 0 1 2

% innerhalb von Substanzgruppen 0,0% 50,0% 0,0% 50,0% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 0,0% 0,2% 0,0% 3,3% 0,3%

Anzahl 4 15 1 1 21

% innerhalb von Substanzgruppen 19,0% 71,4% 4,8% 4,8% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 3,6% 2,9% 1,6% 3,3% 2,9%

Anzahl 0 3 1 0 4

% innerhalb von Substanzgruppen 0,0% 75,0% 25,0% 0,0% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 0,0% 0,6% 1,6% 0,0% 0,6%

Anzahl 0 2 0 0 2

% innerhalb von Substanzgruppen 0,0% 100,0% 0,0% 0,0% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 0,0% 0,4% 0,0% 0,0% 0,3%

Anzahl 11 50 12 2 75

% innerhalb von Substanzgruppen 14,7% 66,7% 16,0% 2,7% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 9,8% 9,8% 18,8% 6,7% 10,5%

Anzahl 3 12 1 2 18

% innerhalb von Substanzgruppen 16,7% 66,7% 5,6% 11,1% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 2,7% 2,3% 1,6% 6,7% 2,5%

Anzahl 5 8 0 0 13

% innerhalb von Substanzgruppen 38,5% 61,5% 0,0% 0,0% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 4,5% 1,6% 0,0% 0,0% 1,8%

Anzahl 112 511 64 30 717

% innerhalb von Substanzgruppen 15,6% 71,3% 8,9% 4,2% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%

Tabakerzeugnisse

Gesamt

Pflanzen

Tiere

Unbekanntes,

Unklassifiziertes

Reinigungs-, Putz- und

Pflegemittel

Kosmetika

Lebensmittel und -

zusatzstoffe

Medikamente

Chemisch- /

Physikochemische Mittel

Drogen

Schädlingsbekämpfungsmitt

el / Pestizide

Pilze

Vergiftungsursachen im Kindesalter

In nur 104 Fällen (14,5%) wurde eine ärztliche Therapie bzw. Überwachung empfohlen

(ambulant, stationär oder intensivmedizinisch), die auch in fast Zweidrittel der Fälle

ambulant durchgeführt werden konnte (65 Fälle: 63%). In allen übrigen Fällen erfolgte

keine unmittelbare Inanspruchnahme einer medizinischen Dienstleistung und es

entstanden somit auch keine entsprechenden Kosten. Eine Nachbeobachtung der

kindlichen Vergiftungsfälle scheiterte wie in den Vorjahren an der personellen

Situation.

Page 20: Informations- und Behandlungszentrum · Einnahme der Noxe erfolgt üblicherweise unbeabsichtigt (812 Fälle; 75%). Hierbei ist die akzidentelle, d.h. die versehentliche Einnahme einer

Häufigkeit Prozent

ambulante Behandlung 56 7,8

ambulante Überwachung 9 1,3

stationäre Behandlung 36 5,0

Intensivbehandlung 3 0,4

Arztvorstellung bei Symptomen 319 44,5

keine Behandlung 106 14,8

Laien-Behandlung 59 8,2

nicht zu entscheiden 6 0,8

nicht dokumentiert 123 17,2

Gesamt 717 100,0

Empfohlene Behandlungen bei Vergiftungsfällen im Kindesalter

Vergiftungsursachen im Erwachsenenalter

Im Jahr 2018 wurden in der GIZ Homburg 281 humane Vergiftungsfälle (26% der

Beratungen) bei Erwachsenen dokumentiert. Fast die Hälfte der Beratungen im

Erwachsenenalter (46,3%) erfolgte bei Vergiftungen durch Medikamente. Wie im

Kindesalter machen auch in dieser Altersgruppe Medikamente (46,3%), waschaktive

Substanzen (15,3%), Pflanzen (9,6%) und andere Chemikalien (8,9) die häufigsten

inkorporierten Substanzen aus.

Die unbeabsichtigten Vergiftungen (akzidentell, Fehlbehandlung, beruflich) stehen wie

erwartet im Vordergrund (165 Fälle: 59%). Der Gesamtanteil der beabsichtigten

Vergiftungen bei Erwachsenen (suizidal, Abusus, kriminell und unerwünschte

Arzneimittelwirkung) lag bei 25% (71 Fälle). Da bei Erwachsenen die Suizidalität als

zweithäufigste Ursache der Intoxikation (15,7% der Fälle) eine deutlich größere Rolle

spielt, treten hier auch die deutlich schwereren Vergiftungsbilder auf. So lag bei fast

zweidrittel der erwachsenen Patienten, für die eine intensivmedizinische Therapie

empfohlen wurde, eine Vergiftung in suizidaler Absicht vor (17 von 25 Fälle: 68%).

Page 21: Informations- und Behandlungszentrum · Einnahme der Noxe erfolgt üblicherweise unbeabsichtigt (812 Fälle; 75%). Hierbei ist die akzidentelle, d.h. die versehentliche Einnahme einer

Erwachsene/r

(18 - <65 J)

Ältere/r

(>=65 J)Gesamt

Anzahl 104 26 130

% innerhalb von Substanzgruppen 80,0% 20,0% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 45,4% 50,0% 46,3%

Anzahl 34 9 43

% innerhalb von Substanzgruppen 79,1% 20,9% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 14,8% 17,3% 15,3%

Anzahl 19 8 27

% innerhalb von Substanzgruppen 70,4% 29,6% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 8,3% 15,4% 9,6%

Anzahl 22 3 25

% innerhalb von Substanzgruppen 88,0% 12,0% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 9,6% 5,8% 8,9%

Anzahl 14 1 15

% innerhalb von Substanzgruppen 93,3% 6,7% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 6,1% 1,9% 5,3%

Anzahl 10 2 12

% innerhalb von Substanzgruppen 83,3% 16,7% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 4,4% 3,8% 4,3%

Anzahl 9 0 9

% innerhalb von Substanzgruppen 100,0% 0,0% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 3,9% 0,0% 3,2%

Anzahl 6 2 8

% innerhalb von Substanzgruppen 75,0% 25,0% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 2,6% 3,8% 2,8%

Anzahl 5 0 5

% innerhalb von Substanzgruppen 100,0% 0,0% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 2,2% 0,0% 1,8%

Anzahl 3 0 3

% innerhalb von Substanzgruppen 100,0% 0,0% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 1,3% 0,0% 1,1%

Anzahl 2 0 2

% innerhalb von Substanzgruppen 100,0% 0,0% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 0,9% 0,0% 0,7%

Anzahl 1 1 2

% innerhalb von Substanzgruppen 50,0% 50,0% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 0,4% 1,9% 0,7%

Anzahl 229 52 281

% innerhalb von Substanzgruppen 81,5% 18,5% 100,0%

% innerhalb von Altersgruppen 100,0% 100,0% 100,0%

Tabakerzeugnisse

Gesamt

Schädlingsbekämpfungs-

mittel / Pestizide

Pilze

Pflanzen

Tiere

Unbekanntes,

Unklassifiziertes

Reinigungs-, Putz- und

Pflegemittel

Medikamente

Chemisch- /

Physikochemische Mittel

Drogen

Kosmetika

Lebensmittel und -

zusatzstoffe

Vergiftungsursachen bei Erwachsenen und Älteren

Page 22: Informations- und Behandlungszentrum · Einnahme der Noxe erfolgt üblicherweise unbeabsichtigt (812 Fälle; 75%). Hierbei ist die akzidentelle, d.h. die versehentliche Einnahme einer

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Vergiftungsursachen und empfohlene Behandlung bei Erwachsenen

Page 23: Informations- und Behandlungszentrum · Einnahme der Noxe erfolgt üblicherweise unbeabsichtigt (812 Fälle; 75%). Hierbei ist die akzidentelle, d.h. die versehentliche Einnahme einer

4.2.2 Tiervergiftungen

Im Jahr 2018 erfolgten 2 Beratungen zu Vergiftungsfällen bei Tieren (Hunde).

5 Zusammenfassung und Ausblick

Auch im Jahre 2018 konnte die Notwendigkeit des Homburger Informations- und

Behandlungszentrums für Vergiftungen gezeigt werden. Nach wie vor inakzeptabel ist

jedoch die mangelhafte Finanzierung unseres Zentrums, die weiterhin mit den EAPCCT

Strukturanforderungen kollidiert. Verbesserungsbedarf sehen wir außerdem in einer

konsequenteren und genaueren Dokumentation der geleisteten Arbeit.

Die Erstellung des Jahresberichts wurde ermöglicht durch die Zusammenarbeit mit

Herrn Diplom-Informatiker Holger Nunold (Systemadministrator, Software-Pflege) und

Frau Seebald (Sekretariat, Datendokumentation) sowie durch die Giftberatung und

Dokumentation der Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des

Universitätsklinikums des Saarlandes, Homburg/Saar.

6 Deutschsprachige Behandlungs- und Informationszentren

Eine aktuelle Liste und Kontaktdaten der Giftinformationszentren Deutschlands,

Österreichs und der Schweiz kann über die Homepage der Gesellschaft für Klinische

Toxikologie e.V. (GfKT) eingesehen werden (https://www.klinitox.de/3.0.html).