Informationsblatt der Verbindungsbüros in Prag und Breslau · . Werte Kolleginnen und Kollegen,...

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www.sachsen.de Werte Kolleginnen und Kollegen, liebe Leser unseres Informationsblattes, erneut neigt sich ein Kalenderjahr dem Ende und rückblickend stellen wir fest, wie ereignisreich und spannend es war und wohl weiter bleiben wird. Zahlreiche grenzüberschreitende Veranstaltungen zeugen von den intensiven täglichen Beziehungen mit unseren süd- und östlichen Nachbarn oder um es mit Georg Bernard Shaw´s Worten zu sagen „Ein Jahr zählt mit so vielen Tagen, wie man genutzt hat“. Wir wünschen Ihnen weiter eine spannende und gute (Vorweihnachts-) Zeit! Dr. David Michel und Uwe Behnisch Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag ............ 2 Politik und Wirtschaft 2 Tschechische Republik ......................................................... 2 Deutsch-Tschechische Beziehungen ................................... 7 Termine/Veranstaltungen im VB Prag 8 Aktuelle Projekte im VB Prag 10 Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Breslau..... 11 Politik und Wirtschaft 11 Republik Polen ..................................................................... 11 Deutsch-Polnische Beziehungen........................................ 13 Woiwodschaft Niederschlesien .......................................... 14 Termine/Veranstaltungen im VB Breslau 15 Aktuelle Projekte im VB Prag 18 Wir sind für Sie da ................................................................. 20 Ausgabe vom 11.12.2017 Informationen aus den Nachbarländern und den Verbindungsbüros in Prag und Breslau

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Werte Kolleginnen und Kollegen, liebe Leser unseres Informationsblattes,

erneut neigt sich ein Kalenderjahr dem Ende und rückblickend stellen wir fest, wie ereignisreich und spannend es war und wohl weiter bleiben wird.

Zahlreiche grenzüberschreitende Veranstaltungen zeugen von den intensiven täglichen Beziehungen mit unseren süd- und östlichen Nachbarn oder um es mit Georg Bernard Shaw´s Worten zu sagen „Ein Jahr zählt mit so vielen Tagen, wie man genutzt hat“.

Wir wünschen Ihnen weiter eine spannende und gute (Vorweihnachts-) Zeit!

Dr. David Michel und Uwe Behnisch

Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag ............ 2

Politik und Wirtschaft 2

Tschechische Republik ......................................................... 2 Deutsch-Tschechische Beziehungen ................................... 7

Termine/Veranstaltungen im VB Prag 8

Aktuelle Projekte im VB Prag 10

Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Breslau ..... 11

Politik und Wirtschaft 11

Republik Polen ..................................................................... 11 Deutsch-Polnische Beziehungen ........................................ 13 Woiwodschaft Niederschlesien .......................................... 14

Termine/Veranstaltungen im VB Breslau 15

Aktuelle Projekte im VB Prag 18

Wir sind für Sie da ................................................................. 20

Ausgabe vom 11.12.2017

Informationen aus den Nachbarländern und den Verbindungsbüros in Prag und Breslau

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Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag

Politik und Wirtschaft

Tschechische Republik

09.08.2017: Tschechien reicht Klage gegen EU-Waffenrichtlinie ein 23.08.2017: Präsidentschaftswahl findet am 12. und 13. Januar 2018 statt 09.11.2017: mit 3,6 % erreichte die Arbeitslosigkeit im Oktober den niedrigsten Stand seit 20 Jahren 16.11.2017: von 18 Kandidaten für die Wahl des Staatspräsidenten im Januar 2018 sind nur neun zu

den Wahlen zugelassen 30.11.2017: Regierung unter Premierminister Sobotka tritt zurück 06.12.2017: Andrej Babiš wird zum neuen Premierminister ernannt

Wahlen und Regierung

Die ANO-Bewegung mit ihrem Spitzenkandidaten Andrej Babiš hat klar die Wahlen ins Abgeordnetenhaus gewonnen. Weitere acht Parteien haben es geschafft, ins Abgeordnetenhaus einzuziehen, keine von ihnen hat dabei 12 % Stimmenanteil überschritten. Die Wahlbeteiligung erreichte 60,84 %.

Aktuell im tschechischen Parlament vertreten:

ANO (ANO) – Aktion unzufriedener Bürger (liberal, zentristisch)

29,4 % 78 Sitze

ODS (Občanská demokratická strana) – Demokratische Bürgerpartei (liberal konservativ, EU-skeptisch)

11,32 % 25 Sitze

Piráti – Tschechische Piratenpartei 10,79 % 22 Sitze SPD (rechts-extreme SPD von Tonio Okamura) 10,64 % 22 Sitze KSČM (Komunistická strana Čech a Moravy) – Kommunistische Partei Böhmens und Mährens (kommunistisch, marxistisch)

7,76 % 15 Sitze

ČSSD (Česká strana sociálně demokratická) – Tschechische Sozialdemokratische Partei (sozialdemokratisch)

7,27 % 15 Sitze

KDU-ČSL (Křesťanská a demokratická unie – Československá strana lidová) – Christliche und Demokratische Union – Tschechoslowakische Volkspartei (christdemokratisch, gesellschaftspolitisch konservativ)

5,8 % 10 Sitze

TOP 09 (christdemokratisch, liberal konservativ) 5,31 % 7 Sitze STAN (Starostové a nezávislí) - Bürgermeister und Unabhängige (liberal konservativ, für Dezentralisierung)

5,18 % 6 Sitze

Babiš: „Ich bin ein Europäer“ Andrej Babiš hat vor den Parlamentswahlen einen Brief an die in CZE akkreditierten Botschafter adressiert, aus dem HN (Wirtschaftszeitung) jetzt zitiert. Er erklärt, dass er keine Bedrohung der Demokratie darstelle. Bei der Verteidigung seines Vorschlags zu Änderungen im Abgeordnetenhaus berufe er sich auf deutsche Standards, und seine ANO-Bewegung vergleiche er mit der Partei von StP Macron. HN macht darauf aufmerksam, dass er jedoch nicht seine Meinung gegenüber der EU thematisiert, was die meisten ausländischen Partner interessieren würde. Babiš wollte mit dem Brief und

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seinem beigefügten Buch „What I dream of“ den Botschaftern beweisen, dass er nicht euroskeptisch sei, wie oft behauptet wird. Die ANO-Bewegung plane weder einen EU- noch NATO-Austritt CZEs. Laut Politikexperten ist Babiš ein Pragmatiker und hat seine anti-europäische Rhetorik der Wahlkampagne nun gemildert. Egal wie die neue Regierung aussehen wird, wird sie jedoch weniger proeuropäisch sein als die bisherige. (HN, 09.11.2017)

Regierungsbildung

ANO-Parteichef Babiš ist neuer tschechischer Premier StP Zeman hat am Mittwoch den Wahlsieger und Vorsitzenden der Partei ANO, Andrej Babiš zum neuen tschechischen Premierminister ernannt. Babiš ist der zwölfte Amtsinhaber seit Gründung Tschechiens im Jahr 1993 und mit 63 Jahren der bisher älteste Regierungschef überhaupt. Der Milliardär und liberale Politiker will ein Minderheitskabinett bilden, das eine Woche später vereidigt werden soll. In seiner Regierung sollen fünf ANO-Minister aus der scheidenden Koalition ihre Arbeit fortsetzen. Außerdem werden weitere Vertreter der Partei sowie unabhängige Experten die Ministerfunktionen bekleiden. LN macht darauf aufmerksam, dass Babiš neben seinen 78 ANO-Abgeordneten keine weitere Unterstützung für sein Kabinett erhalten hat. Eine Vertrauensabstimmung im Abgeordnetenhaus muss spätestens bis zum 12.01.2018 erfolgt sein. (alle Medien, 07.12.2017)

Babiš bestätigt Kandidaten seines Kabinetts Der designierte PM, ANO-Parteichef Andrej Babiš, bestätigt, dass der ANO-Politiker Robert Plaga der Bildungsminister in seinem Kabinett werden soll. Damit sind alle 15 Mitglieder seiner künftigen Minderheitsregierung offiziell bekannt. Fünf seiner Kandidaten haben bereits in der jetzigen Regierung mitgewirkt, die nach ihrem Rücktritt nur noch geschäftsführend tätig ist. Die Minister Richard Brabec, Robert Pelikán und Dan Ťok sollen dabei in den Ressorts Umwelt, Justiz und Verkehr weiter an der Spitze stehen. Verteidigungsminister Martin Stropnický steigt zum Außenminister auf, für ihn rückt Regionalentwicklungsministerin Karla Šlechtová auf den Chefposten des Militärressorts. Schon in dieser Woche werde er sich mit den Ministerkandidaten treffen, um die ersten Aufgaben zu besprechen, sagte Babiš im Fernsehen. Am Mittwoch will ihn Präsident Miloš Zeman offiziell zum Premier ernennen. Eine Woche später will das Staatsoberhaupt dann seine Kandidaten zu Ministern ernennen. (Radio Prag, 05.12.2017)

Regierung Sobotka tritt zurück Das Kabinett PM Sobotka hat am Mittwoch (29.11.) seinen Rücktritt eingereicht. Die Entscheidung über den Rücktritt wird dem Staatspräsidenten übergeben. Die Minister der scheidenden Koalition aus der sozialdemokratischen Partei, der ANO-Partei und der christdemokratischen Partei bleiben jedoch bis zur Bildung einer neuen Regierung geschäftsführend im Amt. Die genaue Zusammensetzung des neuen Kabinetts von Andrej Babiš wurde bisher nicht bekanntgegeben. Das Staatsoberhaupt wolle sich zunächst mit den neuen Regierungsmitgliedern treffen, sagte Babiš nach seinem Treffen mit StP Zeman. Nach früheren Angaben soll die Mehrheit der bisherigen ANO-Minister auch weiterhin Ministerposten bekleiden. Zudem sollen neun der insgesamt 14 Ministerien mit parteilosen Experten besetzt sein. (Radio Prag, 30.11.2017)

Metnar ins Innenministerium, Milek ins Landwirtschaftsministerium Das Innenministerium wird in der neuen Regierung der ehemalige stellvertretende Innenminister Lubomír Metnar leiten. Laut Babiš handelt es sich um einen erfahrenen Polizisten, der parteilos ist und bereits zuvor für die Polizei und das Innenministerium arbeitete. Über Metnar äußerten sich der ehemalige Innenminister Pecina sowie der noch amtierende Innenminister Chovanec positiv. Laut MfD war der Innenministerkandidat noch vor einem Monat Mitglied der Vereinigung BOS, die die NATO kritisiert, zudem tritt er für den EU-Austritt CZEs ein. Metnar soll seit einem Monat aus gesundheitlichen Gründen kein Mitglied dieser Institution mehr sein. Gestern soll Metnar gegenüber der Wochenzeitschrift Respekt allerdings gesagt haben, dass ein NATO- und EU-Austritt Unsinn wäre. Das Resort der Landwirtschaft wird ein politischer Neuling leiten, nämlich der Generaldirektor der Firma Úsovsko Jiří Milek. Er hatte vor vier Jahren für die ANO-Bewegung in Olomouc kandidiert. Babiš räumte

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gegenüber Právo ein, dass Milek nicht seine erste Wahl gewesen sei und dass er ihm von der Agrarkammer empfohlen wurde. (Právo MfD, 30.11.2017)

Konservative Parlamentsparteien gründen „Demokratischen Block“ Die vier konservativen Parteien im neuen tschechischen Abgeordnetenhaus haben sich zu einem „Demokratischen Block“ formiert. Bürgerdemokraten ODS, Christdemokraten KDU-CSL, Top 09 und der Bürgermeister-Zusammenschluss STAN vereinbarten ein gemeinsames Vorgehen für die konstituierende Sitzung des Abgeordnetenhauses am kommenden Montag. Der „Demokratische Block“ richtet sich vor allem gegen den Wahlsieger, die ANO-Bewegung von Andrej Babiš. Der Block hat 48 Mandate im 200-köpfigen Abgeordnetenhaus. Eine Einladung zur Teilnahme hätten die Sozialdemokraten und die Piratenpartei erhalten, aber abgelehnt. (Právo/Radio Prag, 16.11.2017)

ANO und SPD haben eine erste Vereinbarung abgeschlossen Vor der konstituierenden Sitzung des neuen Abgeordnetenhauses am 20.11.2017 scheint dessen Leitung fast klar. Zufrieden können die ANO-Bewegung und die rechtspopulistische SPD von Tomio Okamura sein, die sich gegenseitig ihre Unterstützung in Personalfragen für die Besetzung der Leitung des Abgeordnetenhauses zugesichert haben. Zum Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses wurde der ANO-Vizechef Radek Vondráček gewählt, unterstützt von den Stimmen von SPD, kommunistischer KSČM und Piratenpartei. Laut Vereinbarungen werden die Posten des stellvertretenden Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses durch Vojtěch Pikal (Piraten), Tomio Okamura (SPD), Vojtěch Filip (KSČM) und Petr Fiala (ODS) besetzt. Okamura hat mitgeteilt, dass die ANO-Bewegung mit der Besetzung der Schlüsselausschüsse, wie für Verteidigung und Wirtschaft, durch SPD-Mitglieder einverstanden sei. (Právo, 15.11.2017)

Bělobrádek: Minderheitsregierung wird nicht durchkommen Die KDU-ČSL hat nach einem Treffen mit Staatspräsident Zeman mitgeteilt, dass sie keine Minderheitsregierung der ANO unterstützen werde. Man habe andere Varianten, als eine Minderheitsregierung. Es könnte sich um eine Beamtenregierung oder um eine halbpolitische Regierung handeln, so der Vorsitzende der KDU-ČSL Bělobrádek. (MfD, 15.11.2017)

Ehrungen für ausländische Politiker Staatspräsident Zeman hat anlässlich des tschechischen Nationalfeiertages am 28. Oktober unter anderem Alt-BK Schröder ausgezeichnet. Zeman hatte in der Vergangenheit mit Schröder ebenso wie mit dem auch ausgezeichneten Wiener OB Michael Häupl Konflikte wegen Aussagen zu der sudetendeutschen Thematik. Nachdem Staatspräsident Zeman die Sudetendeutschen als eine „fünfte Kolonne von Hitler und Verräter“ bezeichnet hatte, hat Schröder 2002 seinen Besuch nach Tschechien abgesagt. Beide Politiker haben sich jedoch für den EU-Beitritt von CZE verdient gemacht. (MfD, 30.10.2017)

Migration

Zeman lehnt Aufnahme von Flüchtlingen ab Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman hat am Mittwoch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Rechtmäßigkeit der EU-Flüchtlingsquoten kritisiert. Es sei immer besser, auf EU-Gelder zu verzichten, als Migranten hereinzulassen, sagte der Präsident bei einem Besuch in Nový Jičín. Der Europäische Gerichtshof wies die Klage aus Budapest und Bratislava gegen die Umverteilung der Flüchtlinge zurück. (Radio Prag, 06.09.2017)

Wirtschaft

ŠKODA AUTO mit neuem Produktionsrekord ŠKODA AUTO hat zusammen mit seinen Produktionspartnern in diesem Jahr bereits 1 Million Fahrzeuge gebaut. Erstmals wurde diese Zahl schon im Oktober erreicht. Den größten Anteil daran hatten die Modelle FABIA, OCTAVIA und SUPERB und auch der neue KODIAQ. (Tschechien am Morgen, 01.11.2017)

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Škoda wird seine Elektroautos in Tschechien herstellen Škoda wird seine geplanten eigenen Elektroautos in Mladá Boleslav herstellen, wie der tschechische Autobauer in einer Pressemitteilung am Freitag mitteilte. Bis 2025 möchte die VW-Tochter fünf Modelle mit reinem Elektromotor in verschiedenen Klassen anbieten. Die Elektrifizierung der ŠKODA-Modellpalette und die Produktion für die Schwesterfirmen sind nach Mitteilung des Autobauers wichtige Pfeiler der Strategie 2025. (Radio Prag, Tschechien am Morgen/Právo, 01.11.2017)

Autobahn D8 wieder voll befahrbar Am 20. September 2017 wurde der letzte Abschnitt der tschechischen Autobahn D8 in Richtung Dresden vollständig für den Verkehr freigegeben. Bei der nordböhmischen Gemeinde Prackovice war ein Teilstück bislang nur einspurig in jede Richtung befahrbar. Die D8 wurde Ende vergangenen Jahres eröffnet und verkürzt die Fahrzeit zwischen Prag und Dresden erheblich. Die problematische geologische Beschaffenheit und Proteste von Umweltschützern verzögerten den Bau um mehrere Jahre. (Radio Prag, 20.09.2017)

Leo-Express plant Bahnverbindung zwischen Prag und Berlin Bald könnten die schwarzen Züge des tschechischen Unternehmens Leo-Express die Bahnstrecke zwischen Prag und Berlin bedienen. Dies gab ein Sprecher des Unternehmens am 24. August 2017 bekannt. Es sei ein langfristiger Plan von Leo-Express, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen, heißt es aus dem Unternehmen. Leo-Express ist einer der größten Konkurrenten der Tschechischen Bahn im Inlandsverkehr sowie bei Verbindungen in die Slowakei. In der vergangenen Woche gab Leo-Express die Übernahme der deutschen Locomore bekannt, die Fahrten zwischen Berlin und Stuttgart anbietet. (Radio Prag, 24.08.2017)

Umweltministerium gibt grünes Licht für Ausbau des Flughafens Vodochody bei Prag Das Umweltministerium hat grünes Licht für den Ausbau des Flughafens Vodochody im Norden von Prag gegeben. Dies gab die Investmentgruppe Penta am Montag bekannt, sie ist Investor des Projekts. Sie kann nun den Planfeststellungsbeschluss beantragen. Sollte die Vorbereitungsphase reibungslos ablaufen, ist mit der Fertigstellung in sieben Jahren zu rechnen. Der Flughafen soll für Billigfluggesellschaften und Privatflieger ausgebaut werden. Das Umweltministerium stimmte dem Projekt in 2013 zu, nach zahlreichen Beschwerden umliegender Gemeinden zog es aber seine Zustimmung wieder zurück. (Radio Prag, 14.08.2017)

Arbeitsmarkt

Durchschnittslohn auf 29.050 CZK gestiegen Der monatliche Bruttolohn ist im 3. Quartal im Jahresvergleich nominal um 6,8% und real um 4,2% auf durchschnittlich 29.050 CZK (ca. 1.140 €) gestiegen. Der Lohnmedian (25.181 CZK) stieg im Jahresvergleich um 7,1%. In den ersten neun Monaten betrug der Durchschnittslohn 28.761 CZK, das waren 6,6% mehr als im Jahresvergleich. Real stiegen die Löhne um 4,1%. (Tschechien am Morgen, 05.12.2017)

Quoten für ausländische Arbeitnehmer In CZE wächst die Nachfrage nach ausländischen Arbeitskräften enorm. Die Arbeitslosigkeit ist in CZE extrem niedrig (270.000 Personen), jedoch benötigen die Arbeitgeber ca. 250.000 Arbeitskräfte, um Stellen zu besetzen. Das tschechische Außenministerium wird diesbezüglich das kritisierte IT-System Visapoint abschalten und ein neues einführen, das die vorgegebenen Quoten ersetzen wird. (MfD, 12.11.2017)

Maurer wird es nicht geben. Kein Interesse am Handwerk. Laut MfD wird es immer weniger Handwerker in CZE geben. Wenn die heutigen Handwerker in Rente gehen werden, werden sie nur schwer ersetzt werden können, weil sich immer weniger Lehrlinge für das Handwerk interessieren. Einige Handwerkschulen nehmen deshalb Interessenten aus der UKR auf. Die Schulleiter bestätigen ein sinkendes Interesse an den Baufächern. (MfD/19.09.2017)

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Tourismus

Tourismus boomt In den ersten neun Monaten des Jahres wurde mit 16 Mio. Übernachtungsgästen eine neue Rekordzahl erreicht. Mit 1,5 Mio. kamen die meisten ausländischen Touristen aus Deutschland, gefolgt von Slowaken, Polen, US-Bürgern und Russen. Die Zahl der chinesischen Touristen hat in dem Zeitraum um 44% auf rd. 385.000 zugenommen. (HN, 09.11.2017)

Millionen Kronen fließen in die tschechischen Berge In den großen Skigebieten im Riesengebirge sollen bis zu 1 Mrd. CZK (ca. 38 Mio. EUR) zur Modernisierung investiert werden, so dass diese ein ähnliches Angebot wie Skiorte in den Alpen anbieten können. (HN, 03.11.2017)

Kunst und Wissenschaft

Deutsch-tschechischer Journalistenpreis vergeben Der Deutsch-tschechische Zukunftsfonds hat am 13.11.2017 zum zweiten Mal den Deutsch-tschechischen Journalistenpreis vergeben. Bei der Verleihung in Nürnberg wurden Journalisten in insgesamt drei Kategorien geehrt, und zwar Multimedia, Audio und Text. (Radio Prag, 13.11.2017) Weitere Informationen und die Gewinner finden Sie unter: http://www.fondbudoucnosti.cz/de/aktuell/aktuell/deutsch-tschechischer-journalistenpreis-2017-verliehen.

Wie gegen Tschechen, so gegen Deutsche In Liberec stellt eine neue Ausstellung das Schaffen der Künstler, die Mitglieder im so genannten Metznerbund waren, vor. Mitglieder des von 1920 bis 1945 existierenden Bundes waren rd. 500 deutsche bildende Künstler aus dem Sudetengebiet, die sich sowohl gegen die Tschechen als auch gegen Deutsche aus dem Reich abgrenzten und ihrem eigenen Territorium treu blieben. In der jetzigen Ausstellung in Liberec sind 50 Werke dieser sowohl in Deutschland als auch in Tschechien vergessenen Künstler zu sehen. Die künstlerischen Tätigkeiten unserer einstigen Landsleute sollten aber nicht aus ideologischen Gründen vergessen werden. Die Zeiten ändern sich: der Galerie in Liberec wird sich die Nationalgalerie in Prag anschließen, die in ihrer geplanten ständigen Ausstellung auch an die „tschechischen“ Deutschen erinnern will. (Respekt, 30.10.2017)

Kulturzug Praha – Dresden // Dresden – Praha Am 9. Dezember 2017 lädt der Kulturzug mit den tschechischen Autoren Jakuba Katalpa und David Zábranský zu einer Literaturreise von Prag nach Dresden ein. Die Veranstaltung wird organisiert von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Nationalgalerie Prag. Weitere Informationen unter: www.skd.museum/kulturzug.

Bildung

Tschechische Universitäten zählen weniger Erstsemester In diesem Jahr haben bedeutend weniger Abiturienten ein Studium begonnen. Allein an der Prager Karls-Universität hätten sich nach Angaben eines Sprechers rund 3.200 Studenten weniger eingeschrieben. Vergleichbare Werte gelten auch an anderen Hochschulen des Landes. Insgesamt ist der Rückgang auf geburtenschwächere Jahrgänge zurückzuführen. (Radio Prag, 17.09.2017)

Bildungsausgaben in Tschechien unter OECD-Durchschnitt Die Ausgaben für einen Schüler an den tschechischen Schulen liegen unter dem Durchschnitt der OECD-Länder. Dies ist dem Jahresbericht der OECD zufolge vermutlich durch bedeutend niedrigere Löhne der Lehrer an allen Stufen von Schulen verursacht. Dagegen ist die Hochschulbildung in Tschechien mehr verbreitet als in anderen OECD-Ländern. Zu den

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populärsten Studienfächern gehören Sozialwissenschaften, Kunst, IT, Journalistik und technische Wissenschaften. (Radio Prag, 12.09.2017)

Deutsch-Tschechische Beziehungen

Tschechische Politiker würdigen Merkels Sieg, Stimmenzuwachs der AfD sei Warnsignal Tschechische Politiker einschließlich Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) haben die Tatsache gewürdigt, dass es der CDU/CSU unter Angela Merkel zum vierten Mal in Folge gelang, die Bundestagswahlen zu gewinnen. Für viele stellen die Stimmenverluste der großen Parteien eine Warnung dar. Als ein Warnsignal bezeichneten sie den Erfolg der AfD, die bei den Wahlen den dritten Platz belegte. Premier Sobotka zufolge erreichte Angela Merkel einen klaren Sieg. Sobotka brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass sie bald eine stabile Regierung bilden wird. Dies sei für Europa sowie für die tschechisch-deutschen Beziehungen wichtig, so der Premier via Twitter. Er merkte an, falls sich jemand über Stimmenzuwachs der AfD freut, soll er sich dessen bewusst werden, dass die AfD momentan gegen die Flüchtlinge und die EU hetzt, morgen wird sie jedoch gegen die Tschechen und Polen hetzen. (Radio Prag, 25.09.2017)

Ex-Präsident Klaus: Stimmenzuwachs der AfD ist phantastisches Ergebnis Der ehemalige tschechische Präsident Václav Klaus hat den Stimmenzuwachs der Alternative für Deutschland (AfD) als ein „phantastisches Ergebnis“ bezeichnet. Dies teilte Klaus am Sonntag der Nachrichtenagentur ČTK mit. Für ein “phantastisches Ergebnis” hält der Ex-Präsident auch die Stimmenverluste der CDU und der SPD. Die AfD hatte Klaus in den vergangenen Monaten einige Mal persönlich unterstützt. (Radio Prag, 25.09.2017)

Grünes Licht für Umbau der Botschaft in Berlin Das tschechische Botschaftsgebäude in Berlin soll renoviert werden. Die Regierung stimmte am Montag einem Umbauprojekt zu. Die umfangreiche Renovierung des Baus aus den 1970er Jahren im Zentrum Berlins soll 2023 fertig sein. (Radio Prag, 25.09.2017)

Christoph Israng neuer deutscher Botschafter in Tschechien Präsident Miloš Zeman begrüßte am 8. August 2018 das erste Mal den Diplomaten Christoph Israng als neuen Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Prag. Der 46-jährige studierte Wirtschaftsgeograph war zuvor Ständiger Vertreter Berlins bei der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag. (Radio Prag, 07.08.2017)

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Termine und Veranstaltungen im Verbindungsbüro in Prag

8. - 9. September 2017Sommerfest im Verbindungsbüro Prag

Den mehr als 200 geladenen Teilnehmern und Gästen präsentierte das bereits fünfte Sommerfest des sächsischen Verbindungsbüros in Prag einen weiteren Teil Sachsens, diesmal die Stadt Chemnitz. Dies mit einem neuen innovativen Veranstaltungsprogramm, einer großen Bandbreite an Kulinarik und Musik - von Klassik bis zu elektronischer Musik - sowie beeindruckender Bildsprache. In ihren Grußwortenhoben sowohl der Chef der Sächsischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- undEuropaangelegenheiten, Dr. Fritz Jaeckel als auch die tschechische Regionalentwicklungsministerin Ing.Karla Šlechtová die Bedeutung der sächsisch-tschechischen Zusammenarbeit hervor. Nach derEröffnung des Sommerfestes durch Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig und den Leiter desVerbindungsbüros Dr. David Michel zog Chemnitz mit seinen Präsentationen, der virtuellen Schaukelund Mitmachaktionen zahlreiche regionale und internationale Besucher in seinen Bann.

14.09.2017 Stakeholder-Workshop im Verbindungsbüro

Die grenzüberschreitenden Kooperationen zwischen Sachsen und Tschechien mit Fokus auf die sächsische und europäische Rohstoffstrategie sowie die sächsische Innovationsstrategie im Bereich des „smart and green mining“ bildeten den Gegenstand eines umfangreichen Workshops mit Teilnehmern aus mehreren EU-Mitgliedstaaten im Verbindungsbüro in Prag.

19.09.2017 Lesung und Jazz-Konzert im Verbindungsbüro

Mit einer Vorpremieren-Lesung aus seinem aktuellen Roman „Flugobst“ im sächsischen Verbindungsbüro begeisterte der aus Löbau stammende Schriftsteller Roman Israel zahlreiche Zuhörer. Die mittlerweile traditionellen Lesungen gemeinsam mit dem Prager Literaturhaus wurden diesmal vom Prager Jazz-Duo MarZ Markéta Zdeňková und Štěpan Janoušek begleitet, die mit Songs aus ihrer aktuellen Debut-CD „Na rozcestí – Am Scheideweg“ begeisterten Applaus ernteten.

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17.10.2017 Finissage und Konzert

Am 17. Oktober 2017 trafen sich anlässlich der Finissage des jungen Malers Tomáš Tichý und des Konzerts des Jaroslav Ježek Konservatoriums Prag zahlreiche Künstler und Studenten aus Prag und Dresden.

Die Laudatio auf den Maler Tomáš Tichý hielt Professor Jan Kříž von der Akademie der bildenden Künste in Prag.

Ein besonderer Dank geht an die Gesellschaft der Freunde der Lausitz in Prag, in deren Räumlichkeiten das anschließende Konzert mit Studenten der Hochschule für Musik in Dresden, des Jaroslav Ježek Konservatoriums Prag und der Akademie für Musische Künste Prag stattfand.

23.10.2017 Reformationsjubiläum

In Kooperation mit dem Evangelischen Büro Sachsen und dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Prag, Dr. Christoph Israng, widmete sich das Verbindungsbüro am 23.10.2017 dem Reformationsjubiläum. An der Veranstaltung unter dem Titel „Toleranzraum - Spuren der Reformation im böhmisch-sächsischen Grenzgebiet“ nahm der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Dr. Carsten Rentzing, teil.

Die Vorträge des Direktors des Zentrums für Kultur//Geschichte, Dr. Matthias Donath und des Direktors der Städtischen Museen Zittau, Dr. Peter Knüvener wurden durch die kommentierten Ausstellungen „Luthers Erben. Die Reformation in der Oberlausitz, Böhmen und Niederschlesien“ sowie „Ganz anders. Die Reformation in der Oberlausitz“ noch veranschaulicht.

01.12.2017 3. Sächsisch-Tschechischer Innovationstag

Unter dem Thema „Biomedizin & Bioengineering“ trafen sich am 01.12.2017 im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen Vertreter aus Wissenschaft und Industrie der Tschechischen Republik und des Freistaates Sachsen. Ziel der Veranstaltung war, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Tschechien im Forschungs- und Entwicklungsbereich weiter zu intensivieren, den Wissens- und Technologietransfer zwischen der Tschechischen Republik und Sachsen weiterzuentwickeln und Forschungskooperationen anzustoßen.

Im Rahmen eines interaktiven Workshops tauschten sich die Teilnehmer zu europäischer Forschungsförderung aus und fanden auch Partner für mögliche grenzüberschreitende Verbundprojekte. Organisiert wird der jährliche Innovationstag vom Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag gemeinsam mit dem Transfer Office der Technischen Universität Dresden sowie mit Unterstützung tschechischer staatlicher Institutionen aus Forschung und Wissenschaft und dem sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.

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06.12.2017 Buch- und Reisepräsentation "Mit dem Kajak von Prag zur Nordsee"

Umrahmt vom Grußwort des Botschafters der Tschechischen Republik in Berlin, Mgr. Tomáš J. Podivínský, präsentierte Zdeněk Lyčka seine Reiseerfahrungen und Erlebnisse auf seiner 881 km langen Reise mit dem Kajak von Prag zur Nordsee. Zdeněk Lyčka, zuständig für die deutsch-tschechische Zusammenarbeit im Außenministerium der Tschechischen Republik und begeisterter Kajakfahrer, berichtete vor allem über seinen Weg durch Sachsen über die Elbe. Ergänzt wurde die Reise- und Buchvorstellung mit Vorträgen aus der Euroregion Elbe/Labe und der Region Ustí, die die Vielfalt, aber auch die noch ungenutzten Potenziale des Rad- und Wassertourismus in der sächsisch-tschechischen Grenzregion aufzeigten. Die interessierten Teilnehmer der Veranstaltung konnten sich ebenfalls aus den reichhaltigen Informations- und Kartenmaterialien zu den Rad- und Wanderregionen in Sachsen informieren.

Aktuelle Projekte im Verbindungsbüro in Prag

18.01.2017 Neujahrsempfang im Verbindungsbüro in Prag Der bereits zur Tradition gewordene Neujahrsempfang findet am 18. Januar 2018 im Verbindungsbüro in Prag statt.

09.04.2018 Workshop zum Thema „bilinguale Module – Methode CLIL“ Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem sächsischen Staatsministerium für Kultus und dem Ministerium für Schulwesen, Jugend und Sport der Tschechischen Republik statt.

19.04.2018 Sächsisch-Tschechisches Wissenschaftssymposium Das Sächsisch-Tschechisches Wissenschaftssymposium findet in Verbindung mit der Eröffnung der Wissenschaftsausstellung von Dresden Concept im Karolinum der Karls Universität in Prag statt.

Quellen Deutsche Botschaft Prag | Tageszeitungen: Mladá Fronta Dnes (MfD, Auflage 210 192), MAFRA a.s.; Právo (Auflage 149 654), Borgis Verlag (tschech. Herausgeber), Hospodářské Noviny (Wirtschaftszeitung), Respekt (Wochenzeitung), Radio Prag

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Politik und Wirtschaft

Republik Polen

Polen bekommt einen neuen Premierminister Beata Szydło ist nicht mehr polnische Regierungschefin. Am Donnerstagabend (07.12.2017) legte sie ihr Amt nieder. Auf die 54-Jährige Politikerin folgt Mateusz Morawiecki, der im Regierungskabinett das Finanz- und Wirtschaftsministerium leitete.

Neben den relativ hohen Vertrauenswerten überstand Szydło noch am Donnerstag im Parlament ein Misstrauensvotum der Opposition. Wenige Stunden später folgte das politische Erdbeben. Der Wechsel habe damit zu tun, „dass wir vor neuen Aufgaben stehen”, begründete die Sprecherin der PiS-Partei - Beata Mazurek. Doch Beata Szydło wird wohl aus dem Regierungskabinett nicht komplett verschwinden. Spekulationen zufolge könnte sie ein Ministerium übernehmen und stellvertretende Ministerpräsidentin werden. Klarheit soll diesbezüglich im Januar herrschen, nach den finalen Umbildungen im Regierungskabinett.

Morawiecki, ehemaliger Wirtschafts- und Finanzminister ist u.a. für die „Strategie zur verantwortlichen Weiterentwicklung der Wirtschaft“ verantwortlich. Ihre Grundannahmen sind Einkommen auf europäischen Niveau, Kampf gegen die Armut, Förderung der Regionen, Unternehmenshilfe sowie der Bau von Atomkraftwerken. Der einstige Minister betont auch immer wieder, dass eine starke Wirtschaft auf dem polnischen Kapital basieren muss. Der gelernte Banker setzte sich auch als Ziel, die Steuereinnahmen durch Optimierung der Steuererhebung zu steigern. Sein Ziel sei, Polen in Richtung Investitionen, Innovation und Export zu steuern.

Mateusz Morawiecki soll offiziell Anfang der kommenden Woche den Posten des Ministerpräsidenten übernehmen. (Polen Journal, 08.12.2017)

Polexit nicht erwünscht GW berichtet über eine Meinungsumfrage des CBOS, die in den V4-Ländern durchgeführt worden ist. Laut den Ergebnissen seien 88 % der Befragten in Polen für die EU-Mitgliedschaft. Damit seien die Polen die am meisten proeuropäische Gesellschaft in der V-4 Gruppe. Auch die vertiefte Integration stoße auf eine große Zustimmung – 58 % der Befragten seien dafür. (GW, 16.08.2017)

Neue Regeln bei der Ernennung von Richtern GW beschreibt die Lage der 350 zukünftigen Assessoren, die demnächst von Justizminister Ziobro in die Gerichte berufen werden. 15 von ihnen haben sich bereits gegen die Karriere als Richter entschieden, weil sie nicht als politische Marionetten dienen wollen, 15 weitere überlegen es sich noch. Aufgrund eines Verfassungsgerichtsurteils sei die Unterstellung von Assessoren dem Justizminister verfassungswidrig, dies sei aber seit dem 20. Juni wieder der Fall. Es wird möglich sein, die von ihnen gefällten Urteile anzufechten. Wenn die Assessoren in den 3 Jahren nach Abschluss der Landesschule für Gerichtswesen und Staatsanwaltschaft aus dem Beruf aussteigen wollen, müssen sie die Stipendienkosten zurückzahlen – über 100.000 Zloty. (GW, 26.07.2017)

Polens Flüchtlingspolitik Laut einer IBRiS-Umfrage würden sich im Falle eines Referendums zur Flüchtlingspolitik 60,4 % gegen einen EU-Verteilungsmechanismus aussprechen, 36,6 % dafür. 2016 seien noch rund 70 % gegen die Aufnahme von Flüchtlingen gewesen. Laut Rz zeige die jüngste Umfrage, dass sich die Ablehnung gegen die Flüchtlingsaufnahme in Polen aufweiche; allerdings sei nicht zu erwarten, dass dies die Regierungspolitik beeinflussen werde (Rz, 16.06.2017).

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Wirtschaft

Kohle-Importe aus Russland Rz berichtet, dass Polen noch für 2017 Kohleimporte aus Russland plane. Die momentan abbaubare polnische Kohle habe zu geringe Qualität, im vergangenen Jahr habe man notwendige Investitionen verpasst. Rz beruft sich auf einen Bericht der Bergwerke und kommentiert die negativen Konsequenzen: wachsende Abhängigkeit von Russland und höherer Preis der russischen Kohle. Es sei höchste Zeit für eine grundlegende Reform des polnischen Kohlesektors, zumal der globale Trend auch höhere Preise für CO2-Emissionen erwarten ließe. (Rz, 26.09.2017)

Arbeitslosigkeit auf 7,5% gesunken Laut den Schätzungen des Ministeriums für Familie, Arbeit und Soziales war die Arbeitslosenrate im Mai um 0,2% niedriger als im Vormonat und um 1,6% niedriger als noch vor einem Jahr. Damit erzielte man das beste Mai-Ergebnis seit 26 Jahren. (MPiPS, 06.09.2017)

Polnische Wirtschaft wird schneller wachsen Die Ratingagentur Fitch hat eine neue Prognose zur Wachstumsdynamik abgegeben. 2017 soll das Wachstum an der Weichsel 3,3% anstatt der zuvor angenommenen 3% erreichen. (PolenJournal, 29.06.2017)

Der Innovation in Polen geht es schlecht Die Innovationsleistung der EU nahm im letzten Jahr weiter zu, wobei die Fortschritte in Europa etwas ungleich verteilt sind. Das betrifft vor allem Polen, das sich im Vergleich zum Vorjahr verbessern konnte aber weiterhin den viertletzten Platz unter den Mitgliedsländern belegt. In insgesamt 15 Ländern ist die Innovationsleistung gestiegen, wenngleich zwischen diesen Mitgliedstaaten deutliche Unterschiede bestehen. Schweden nimmt nach wie vor die Führungsrolle ein, während Litauen, Malta, die Niederlande, Österreich und das Vereinigte Königreich den schnellsten Innovationszuwachs verzeichnen - hieß es in der Mitteilung der EU-Kommission. (ec.europa.eu, PolenJournal, 28.06.2017)

Polen weiterhin attraktiv für ausländische Investoren Rz berichtet über einen Bericht der Beratergesellschaft Deloitte in Zusammenarbeit mit der AHK Warschau, wonach Polen unter den mittel- und osteuropäischen Staaten weiterhin sehr attraktiv sei für ausländische Investoren, sein Potenzial aber nicht vollständig ausnutze. Attraktiver als Polen sei Tschechien. Nach einem Rückgang der Investitionen in Polen im Jahr 2016 sei ab 2017 mit einer Wiederbelebung zu rechnen. Der attraktivste Sektor in Polen sei weiterhin das verarbeitende Gewerbe, gefolgt vom Finanz- und Dienstleistungssektor. Um mit Tschechien aufzuschließen, müsste Polen insbesondere seine Produktivität und die Effizienz des öffentlichen Sektors steigern. Die Attraktivität Polens werde zudem durch ein Mangel politischer und gesellschaftlicher Stabilität und plötzliche chaotische Veränderungen im Recht gemindert. (Rz, 23.06.2017)

Elektromobilität in Polen Rz analysiert die Zukunftschancen für Elektromobilität in Polen. Als eines von nur sieben EU-Mitgliedsstaaten fehle es an Förderung für den Kauf von Elektroautos. In der ersten Jahreshälfte 2017 seien in ganz Polen nur 155 E-Autos verkauft worden. Auch die Infrastruktur müsse stark ausgebaut werden. (Rz, 30.08.2017)

Gesellschaft

500+ für Rentner GW berichtet über die Pläne des Familienministeriums, ein Programm zur Unterstützung einkommensschwacher Rentner einzuführen (unter 1500 PLN brutto). Ein Teil der PiS plädiere dafür, die Änderungen erst vor den Parlamentswahlen 2019 einzuführen, um weitere Wählerstimmen zu gewinnen. (GW, 25.10.2017)

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Plastiktüten umsonst wird es bald nicht mehr geben Ab 2019 wird man für Plastiktüten fast 1 zł bezahlen müssen. Zurzeit verbraucht ein durchschnittlicher Pole 510 Beutel jährlich. Eine wesentliche Verringerung des Plastiktüten-Verbrauchs ist eines der Ziele der EU. Wie das Statistische Amt der Europäischen Union vorgibt, verbraucht zurzeit ein durchschnittlicher Europäer weniger als 200 Plastikbeutel pro Jahr, ein Pole - ungefähr 460 Einwegtüten und mit den mehrfach Verwendbaren sind es sogar 510 Stück. Damit gehört Polen zu den unrühmlichen Spitzenreitern des Rankings. (PolenJournal, 11.07.2017)

UNESCO fordert Rodungsstopp im Białowieża-Urwald Die UNESCO hat auf ihrer 41. Tagung in Krakau einen sofortigen Rodungsstopp im Białowieża-Urwald - Weltnaturerbe und Biosphärenreservat der UNESCO - gefordert. Die UNESCO erwägt zudem, den Białowieża-Urwald auf die Liste der gefährdeten Güter zu setzen. Polen muss bis Dezember 2018 einen Bericht zur Lage des Urwalds vorlegen. GW kommentiert, Polens Umweltminister Szyszko habe in Krakau eine schmerzhafte Niederlage erlitten. Gewonnen habe die Koalition von Umweltschützern, Wissenschaftlern und einfachen Bürgern, die sich seit Monaten gegen die Rodungen aussprechen. (GW, 07.07.2017)

Polnischer Wodka auf der ganzen Welt top Das Magazin „Drinks International“ bereitete eine Jahreszusammenstellung der sich am besten verkaufenden Alkoholmarken der Welt. Zwei polnische schafften es in die Top 10. Der polnische Żubrówka erwies sich als viertbeste. (PolenJournal, 01.07.2017)

Deutsch-Polnische Beziehungen

Reparationsforderungen - Thema abgeschlossen? Ja! Prof. Krzysztof Ruchniewicz, Direktor des Willy-Brandt-Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Breslau, erinnerte im Gespräch mit Rudolf Urban an das langjährige Ringen um Reparationen und Entschädigungen für zivile Kriegsopfer und warnte vor den Konsequenzen eines Wiederaufrollens dieses vor vielen Jahren bereits abgeschlossenen Themas. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein bestimmter Reparationsbetrag in Höhe von 20 Mrd. US-Dollar festgelegt und in zwei Teile geteilt: Die Forderungen der Vereinigten Staaten, Englands, Frankreichs und anderer Staaten waren aus den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands und die der UdSSR aus der Ostzone zu befriedigen. Aus dem der UdSSR zuerkannten Teil sollten dann 15 % an Polen gehen. Sehr schnell, bereits am 19. August 1945, unterzeichneten Polen und die UdSSR einen Ausführungsvertrag, in dem die Zahlungsbedingungen vereinbart wurden.

Wichtig dabei: Der Vertrag stellte fest, dass die Gebiete, die nach dem Zweiten Weltkrieg Polen zufielen, also bis dahin deutsche Gebiete, aus den Reparationen ausgenommen waren. Die sowjetische Regierung verlangte später von Polen eine Gebühr für die Auszahlung der Reparationen. Warschau sollte diese Gebühr entrichten in Form von Steinkohleverkäufen zu ausgesprochenen Vorzugspreisen zugunsten der sowjetischen Seite, ja geradezu umsonst. Diese polnisch-sowjetischen Vereinbarungen änderten aber nichts an dem Grundsatz, dass die deutschen Reparationen sich auf Beschluss der alliierten Kräfte auf 20 Mrd. US-Dollar beliefen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt war der 1953 erfolgte Verzicht Polens auf den weiteren Bezug der Reparationen vom „gesamten Deutschland“. In der Praxis ging es dabei um die DDR, die einige Jahre zuvor auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone entstanden war, denn von dort kamen gemäß der Beschlüsse der Großen Drei die bislang erhobenen Reparationen. Ihren Verzicht erklärte die polnische Regierung in den Folgejahren mehrmals als endgültig. Ein Beispiel dafür ist das Gespräch zwischen Władysław Gomułka und Willy Brandt in Warschau im Dezember 1970. Der Grenzverlauf sollte letztlich bei Gesprächen über die Wiedervereinigung Deutschlands und im damals beschlossenen Zwei-plus-Vier-Vertrag besiegelt werden.

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Das wirft nun die Frage auf, ob Polen zu den Vertragsparteien gehörte. Die Antwort lautet „ja“, und zwar gerade im Kontext der Oder-Neiße-Grenze. (Wochenblatt, 22.09.2017)

Namensartikel des deutschen Botschafters Die Wochenzeitschrift Wprost zitiert im Leitkommentar den Tweet des deutschen Botschafters vom 1. August in Gedenken an die Opfer des Warschauer Aufstands und fragt, was noch geschehen müsse damit die Kriegsrhetorik der polnischen Regierung beigelegt werde. Geschichte sei wichtig, aber die Pflege aktueller politischer Beziehungen noch vordringlicher. Polen habe Deutschland viel vorzuwerfen, auch in der aktuellen EU-Politik. Allerdings sei keine Beziehung nur schwarz oder weiß und es liege in Polens Interesse gute Nachbarschaften zu pflegen. Auf eine Geste wie die des deutschen Botschafters müsse die polnische Politik daher positiv reagieren. Statt realitätsfremde Hetzjagden zu betreiben, wäre es gewinnbringender, aktuelle politische (Streit-) Fragen wie die der Energiepolitik gemeinsam besonnen zu lösen. (Wprost, 01.08.2017)

Berliner Schülerin in Lublin und Lodz bespuckt und bedroht GW berichtet auf der Titelseite, dass eine Schülerin aus Berlin in Lublin von einem Passanten bespuckt wurde. Die Polizei habe den Schülern keine Beachtung geschenkt und den Vorfall belächelt. Der Pressesprecher der Polizei erklärte, die Beamten hätten die Schüler nicht richtig verstanden. GW setzt den Vorfall in Beziehung zu den nationalistischen Übergriffen auf die KOD Demonstrationen in Radom und einen Angriff auf eine GW-Redakteurin, die sich mit einem Pfarrer aus Aleppo getroffen habe. Polen ernte nun die Früchte der Gleichgültigkeit der Exekutive gegenüber solchen Vorfällen in der Vergangenheit. Polen sei ein Land nationalen Egoismus.

Die Regierenden trügen dafür mit ihrer verharmlosenden und fremdenfeindlichen Rhetorik die Verantwortung. GPC dagegen beschreibt Polen als offen und tolerant. Bei der Beschreibung der „ethnischen Vielfalt“ stellt GPC auf die ukrainische Minderheit in Polen ab. (GW, 30.06.2017)

Wojewodschaft Niederschlesien Martin-Luther-Straße in Breslau Die Idee, dem großen Reformator eine Straße in der Hauptstadt Niederschlesiens zu widmen, kam vom Stadtpräsidenten Rafał Dutkiewicz; er brachte den Antrag auf Benennung der Straße in die Tagesordnung des Stadtrates. „Ulica Marcina Lutra“ ist etwa fünf Kilometer vom Ring entfernt – dort befindet sich das Evangelische Bildungszentrum in Niederschlesien. In der offiziellen Begründung des Antrags hieß es, die Straße wäre eine „Anerkennung für die Verdienste der evangelischen Gemeinschaft Breslaus“. Breslau wird damit die dritte Stadt in Schlesien und die dritte polenweit mit diesem Namenspatron (nach Zabrze und Bielsko-Biała). (Wochenblatt, 09.07.2017)

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Termine und Veranstaltungen im Verbindungsbüro in Breslau 03.09.2017 Benefizkonzert für die Christophorus-Kirche, Breslau

Nach der Teilnahme am Festkonzert zum Tag der Sachsen am 2. September 2017 in Löbau ging es für den Kammerchor weiter nachNiederschlesien, wo die Sänger am 3. September 2017 anlässlichdes Reformationsjubiläums und dem 750-jährigen Bestehen der St.Christophori Kirche als Höhepunkt die selten zu hörende„Theresienmesse“ von Joseph Haydn zur Aufführung brachte.Der "Kammerchor ad libitum Dresden" besteht überwiegend aus früheren Sängern des von Prof. KurtMasur ins Leben gerufenen Philharmonischen Chores der Dresdner Philharmonie. Viele beschäftigensich bereits seit Kindertagen mit Chormusik, z.B. als Mitglieder des Philharmonischen Kinder- undJugendchores, des Thomanerchores Leipzig oder des Dresdner Kreuzchores.

Der Kammerchor zeigte sich sichtlich beeindruckt von der Gastfreundschaft und der überaus hohen Resonanz der Konzertbesucher/innen und plant im kommenden Jahr ein weiteres deutsch-polnisches Konzertprojekt.

22.09.2017 Sächsisch-Polnischer Innovationstag »Elektromobilität: F&T-Netzwerke als Treiber für Innovationen«

Der Sächsisch-Polnische Innovationstag fand am 22. September 2017 im Sitzungssaal des Stadtrates im Neuen Rathaus in Wrocław statt. Gemeinsame Organisatoren waren das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen, das Transfer Office der Technischen Universität Dresden und die Technische Universität Breslau. Partner waren auch die Technische Universität Chemnitz und die Gläserne Manufaktur Dresden (VW). Schirmherren waren das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland, das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie die Städte Dresden und Breslau.

Unter dem Motto „Zusammen Kooperationspartner, Projektideen und Fördermöglichkeiten finden“, verfolgte der Innovationstag den effektiven und nachhaltigen Ausbau grenzüberschreitender Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft.

Startschuss für die Kooperationsplattform „Xborderinnovation“ Kooperationsvereinbarungen sollen zukünftig über diese Plattform nachhaltig ausgebaut werden. Christiane Bach-Kaienburg, Leiterin des Transfer Office an der Technischen Universität Dresden, erklärte, dass künftig über „Xborderinnovation“ bestehende Verbünde sichtbar und Forschungsergebnisse gezielt in die Anwendung gebracht werden.

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25.09. bis 29.09.2017 Schulpartnerschaft Dresden-Breslau

Eine Gruppe aus dem Dresdner Julius-Ambrosius-Hülße-Gymnasium weilte vom 25. September bis 29. September 2017 in Breslau/Wroclaw.

Die einwöchige Projektreise in die Partnerstadt diente der Begründung einer Schulpartnerschaft mit der Akademischen Gesamtschule aus Breslau/Wroclaw. Initiiert wurde diese Projektwoche von Eltern beider Schulen. Die Schüler/innen waren erstmals in der niederschlesischen Hauptstadt zu Gast und konnten sich u. a. von der Gastfreundschaft und von den polnischen Lehr- und Lernmethoden im Fremdsprachenunterricht überzeugen. Ziel dieser Projektwoche war es, die Neugier füreinander zu wecken und Barrieren oder Vorurteile gegenüber unseren Nachbarn abzubauen. Neben einer kleinen Sachsenkunde wurden im Verbindungsbüro auch die Sieger eines Breslauer Stadtspiels für Jugendliche gekürt.

26. September 2017Konrad Adenauer Stiftung zu Gast

Das Auslandsbüro der Konrad Adenauer Stiftung in Warschau war am 26. September 2017 zu einem besonderen Seminar mit 20 Studenten der Politik- und Rechtswissenschaft, der Geschichte, der Germanistik, der Medizin, der BWL, der Physik, der Mathematik im Verbindungsbüro Breslau.

Unter Leitung des Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Burkhard Steppacher und des Projektkoordinators Michael Quaas organisierte das Verbindungsbüro Breslau einen Exkurs in die sächsisch-niederschlesischen Beziehungen.

Hierzu standen die Mitarbeiter/innen des Marschallamtes, des Verbindungsbüros, des Akademischen Zentrums der Stadt Breslau und der Evangelischen-Augsburgischen Kirche Polens den Studenten Rede und Antwort. Fragen zur wirtschaftlichen Situation, zur Kooperation zwischen Polen und Deutschland, zum deutsch-polnischen Diskurs nach der Bundestagswahl, zur programmatischen Ausrichtung des Verbindungsbüros sowie der Rolle der evangelischen Kirche in Polen, bestimmten die Gespräche. Im Anschluss setzten die Studenten Ihre Reise durch Niederschlesien mit einem mehrtägigen Aufenthalt in Kreisau fort.

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02.10.2017 Bauingenieure im Verbindungsbüro

Am 2. Oktober 2017 stattete der Dresdner Verein der Bauingenieure 97 e. V. dem Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen einen Besuch ab. Der Geschäftsleiter des Gemeinsamen Sekretariats Kooperationsprogramm INTERREG, Herr Pawel Kurant, stellte die Schwerpunkte der Strategie Polen-Sachsen 2014 bis 2020 vor und ging in der Diskussion auf aktuelle Fragen und Probleme im deutsch-polnischen Verhältnis ein.

12. bis 13.10.2017Projektgespräch zwischen der Semperoper Dresden und der Oper Breslau/Wrocław

Am 12. und 13. Oktober 2017 weilten die Mitglieder des Direktoriums der Semperoper Dresden, Herr Manfred Weiß, Künstlerischer Leiter der Sparte Junge Szene/Leiter der Spielstätte „Semper Zwei“ sowie der Ballettmanager, Herr Adi Luick, durch Vermittlung des Verbindungsbüros und auf Einladung des Direktors und Generalmusikdirektors der Oper Breslau/Wrocław, Herrn Marcin Nałęcz-Niesiołowski und seiner Stellvertreterin, Frau Ewa Magdalena Filipp, in Dresdens Partnerstadt.

Der Arbeitsbesuch diente einem ersten Kennenlernen in Vorbereitung der neuen Intendanz an der Semperoper Dresden. So wurde z. B. über das Auftragswerk einer sächsisch-tschechisch-polnischen Märchenoper für Kinder, über die Gewinnung eines sächsischen Dirigenten für eine deutsch-polnische Koproduktion sowie über die Entwicklung von Ballett- und/oder Chorformaten zur Begabtenförderung und Publikumsgewinnung gesprochen.

Das Treffen der Vertreter beider Opernhäuser fand am Vortag der Premiere „FIDELIO“ von Ludwig van Beethoven statt und wurde durch eine Führung des Technischen Direktors, Herrn Karol Dutczak, durch das traditionsreiche Gebäude, einen Konzertprobenbesuch unter Leitung des Generalmusikdirektors sowie eine Ballettprobe ergänzt. Im Rahmen eines abschließenden Arbeitsessens auf Einladung des niederschlesischen Marschallamtes wurden ein regelmäßiger Informationsaustausch, wechselseitige Premiereneinladungen und Gegenbesuche zwischen den beiden Opernhäusern vereinbart.

15.10.2017 Sonderausstellung »Perspektivwechsel Dresden/Wrocław«

Unter dem Titel "KUNST TRIFFT SPRACHE TRIFFT KUNST – DIE ANDERE SICHT" kamen Studenten des Instituts für Slawistik der Technischen Universität Dresden mit Besuchern und dem Kurator der Sonderausstellung "Perspektivwechsel Dresden/Wrocław" im Dresdner Ksazewski-Museum ins Gespräch. Bei der Bildbetrachtung ging man gemeinsam auf kulturelle Spurensuche. Aus der Reflexion eigener Erfahrungen mit dem jeweiligen Nachbarland ergaben sich im binationalen Kontext der Ausstellung neue ANDERE SICHTEN«. Die Studenten und internationalen Besucher der Ausstellungen sprachen deutsch, englisch und polnisch. Kinder suchten in einem Stadtspiel nach markanten Motiven beider Städte und die Sieger wurden am Ende der Ausstellung prämiert.

26.10.2017 Buchpräsentation »Die Frauen der Reformatoren«

Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen und die Gemeinde St. Christophori in Breslau luden zum Buch- und Gesprächsabend mit Hartmut Ellrich, dem Historiker und Autoren des Buches "Die Frauen der Reformatoren" am 26. Oktober 2017 ein. Der Autor stellte Frauen vor, deren Geschichten einen Überblick über die unterschiedlichen Schicksale und Lebenswege bieten. Schon vor 500 Jahren versuchten die Frauen, gleichberechtigt an der männerdominierten Gesellschaft teilzuhaben.

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30. Oktober 2017Internationale Reformationskonferenz im VerbindungsbüroBreslau

Am 30. Oktober 2017 fand aus Anlass des 500jährigen Jubiläums der Reformation eine besondere Konferenz im Verbindungsbüro statt. Dieses Gemeinschaftsprojekt von Marschallamt und Staatskanzlei ermöglichte verschiedene kunstwissenschaftliche, theologische und politische Perspektiven auf das vieldiskutierte Thema, was die Reformation mit Kunst und Demokratie, so der Titel der Konferenz, zu tun hatte und immer noch hat.

Allein in Deutschland hat es 400 Jahre gedauert, von Luthers Thesen bis zum ersten demokratischen Verfassungsstaat. Und mit dem Wandel zur Demokratie brach damals für viele Christen und Kirchen in der Reformation sogar eine Welt zusammen.

„Bildung für alle war die oberste Forderung gerade auch der Reformatoren. Bildung war und ist der Schlüssel zur Verantwortung und für demokratisches Handeln“, so Prof. Dr. Wojciech Szczerba, Rektor der Theologischen Hochschule Breslau.

„Die Kunst - insbesondere die von Lucas Cranach - war dabei ein Schlüssel der Erkenntnis“, so die beiden Kunsthistoriker Roland Enke von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und Dr. Guido Messling vom Kunsthistorischen Museum in Wien. Den unterschiedlichen polnischen, sächsischen und österreichischen Perspektiven waren entscheidende Impulse für unser heutiges Verständnis von Freiheit, Bildung, Kunstförderung und dem gesellschaftlichen Zusammenleben zu verdanken, so die Gastredner.

Mit einer Vernissage eröffnete der Direktor des Museums Dr. Piotr Oszczanowski, der auch Gastredner der Konferenz im Verbindungsbüro war, am Abend die vielbeachtete Ausstellung „Es ist Zeit für Lucas Cranach“ im Nationalmuseum von Breslau. Hierbei wurden auch Bilder des Künstlers der Öffentlichkeit präsentiert, die bisher als verschollen galten. Unter den Gästen waren u.a. die Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland Ulrike Knotz, der Vorsitzende des Niederschlesischen Parlaments / Sejmik Paweł Wróblewski, Altbischof Ryszard Bogusz, der Bischof der Breslauer Diözese Waldemar Pytel und Ulrich Beyer, Leiter der Abteilung Europa und Internationale Beziehungen der Sächsischen Staatskanzlei.

Aktuelle Projekte im Verbindungsbüro in Breslau Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Territoriale Entwicklung in Niederschlesien und dem Verbindungsbüro in Breslau

Der Internationale Denkmaltag 2018, das 100-jährige BAUHAUS Jubiläum 2019 und die Luftqualität in Niederschlesien standen im Mittelpunkt eines ersten Arbeitstreffens am 28.11.2017 zwischen Direktor Maciej Zathey des Instituts für Territoriale Entwicklung, einer nachgeordneten Einrichtung des Marschallamtes, und dem sächsischen Verbindungsbüro. Die Begegnung diente der Vorbereitung eines Arbeitsbesuches von Vertretern des sächsischen Staatsministeriums des Innern am 05.12.2017 sowie der Ankündigung einer Konferenz im April 2018 zur nachhaltigen Mobilität in Breslau und Niederschlesien. Diese internationale polnisch-deutsch-tschechische Konferenz wird sich dem Projekt eines Fahrradwegenetzwerkes in Breslau und Niederschlesien widmen.

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Projektgespräche für 2018

Am 28. November 2017 fand auf Initiative des Verbindungsbüros ein Projektgespräch mit der Naturwissenschaftlichen Universität Breslau statt. Eingeladen waren hierzu zwei Hospitantinnen aus dem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft und dem Oberbergamt Freiberg sowie Dr. Sylwia Lewandowska von der Naturwissenschaftlichen Universität Breslau. Dr. Lewandowska würdigte zunächst die sehr guten Arbeitsbeziehungen zwischen ihrer Universität und dem Landesamt für Umwelt und Geologie in Nossen.

Die bestehende Wissenschafts- und Dozentenkooperation zwischen der HTW Dresden und der Naturwissenschaftlichen Universität Breslau bietet dafür eine gute Grundlage für einen wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch. Es wurde die Idee diskutiert, gemeinsame agrarwissenschaftliche Publikationen zu erstellen. Im Bereich der Pflanzenzüchtung und des ökologischen Landbaus wäre für den möglichen EU-Beitrittskandidaten Ukraine die deutsch-polnische Entwicklung einer wissenschaftliche Fachsprache in Englisch für Forschung und Lehre hilfreich.

10.01.2018 Neujahrsempfang im Verbindungsbüro

Erstmals findet am 10. Januar 2018 ein Neujahrskonzert mit einem anschließenden Empfang statt.

Quellen Gazeta Wyborcza (GW- zweitgrößte überregionale polnische Tageszeitung), Rzeczpospolita (Rz, „Republik“ - Polnischer überregionaler Tagesblatt für Wirtschaft und Recht, Fakt (Boulevardzeitung, Axel Springer Polska), DGP (Dziennik- überregionale polnische Tageszeitung, Axel Springer Polska), PolenJournal, Wochenblatt (Zeitung der Deutschen Minderheit in Polen)

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