Informationsblatt Juli 2014

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Editorial Informationsblatt Juli 2014 Der Name Giorgio Prestele ist mir zum ersten Mal als Kirchenpflegerin auf einem Brief der Zentralkommission 1998 aufgefallen. Damals dem Spleen nachgehend, wohlklingende Namen zu finden, reihte ich ihn gleich hinter meinem Favoriten Zinedine Zidane ein. Als ich dann die Person dahinter kennen lernen und mit ihr im Synodalrat zusammenarbeiten durfte, war mir bald klar, dass die beiden Herren weit mehr verbindet als klangvolle Namen. Giorgio Prestele beherrschte das defensive Mittelfeld der Katholischen Kirche im Kanton Zürich wie Zidane zu seinen besten Fussballerzeiten das Spielfeld. Als pragmatischer Teamplayer sammelte er Fakten, analysierte und fand dank seinem enormen Wissen und seiner guten Vernetzung mit verschie- densten politischen und kirchlichen Persönlichkeiten stets tragbare Lösun- gen und Wege zum Wohle der Katholischen Kirchen im Kanton Zürich, aber auch zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Den Synodalrat und weitere Gremien beriet er mit breiter Sachkenntnis unaufdringlich aber überzeu- gend. Obwohl sein Arbeitsvolumen von Jahr zu Jahr grösser wurde, verlor er nie seinen Humor und seinen Charme, den man vor allem bei ungezwun- genen Anlässen und Situationen, gerne mit einem Glas Rotwein in der Hand, geniessen durfte. Mit Giorgio Prestele verliert das Team Katholische Kirche im Kanton Zürich einen geachteten, zuverlässigen Captain, der mit seinem ruhigen, bestimmten und stets freundlichen Auftreten unvergessen bleiben wird. Ruth Thalmann, Vizepräsidentin Synodalrat Abschied von Giorgio Prestele als Generalsekretär ////////////////////////////////////// ///////////////// Finanzierung für Spiritual-Care-Professur steht ////////////////////////// //////////// «Unsere» Polizeiseelsorgerin Kosch geht nach Italien //////////////////// ////////////////////////// Ausstellung «Gotteshäuser im Quartier» eröffnet ///////////// Siegerprojekt: Freiwillige sind der Schatz der Kirche /////////////////////////////////// Ruth Thalmann Foto: P. Knup

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Informationsblatt Juli 2014

Der Name Giorgio Prestele ist mir zum ersten Mal als Kirchenpflegerin auf einem Brief der Zentralkommission 1998 aufgefallen. Damals dem Spleen nachgehend, wohlklingende Namen zu finden, reihte ich ihn gleich hinter meinem Favoriten Zinedine Zidane ein. Als ich dann die Person dahinter kennen lernen und mit ihr im Synodalrat zusammenarbeiten durfte, war mir bald klar, dass die beiden Herren weit mehr verbindet als klangvolle Namen. Giorgio Prestele beherrschte das defensive Mittelfeld der Katholischen Kirche im Kanton Zürich wie Zidane zu seinen besten Fussballerzeiten das Spielfeld. Als pragmatischer Teamplayer sammelte er Fakten, analysierte und fand dank seinem enormen Wissen und seiner guten Vernetzung mit verschie-densten politischen und kirchlichen Persönlichkeiten stets tragbare Lösun-gen und Wege zum Wohle der Katholischen Kirchen im Kanton Zürich, aber auch zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Den Synodalrat und weitere Gremien beriet er mit breiter Sachkenntnis unaufdringlich aber überzeu-gend. Obwohl sein Arbeitsvolumen von Jahr zu Jahr grösser wurde, verlor er nie seinen Humor und seinen Charme, den man vor allem bei ungezwun-genen Anlässen und Situationen, gerne mit einem Glas Rotwein in der Hand, geniessen durfte. Mit Giorgio Prestele verliert das Team Katholische Kirche im Kanton Zürich einen geachteten, zuverlässigen Captain, der mit seinem ruhigen, bestimmten und stets freundlichen Auftreten unvergessen bleiben wird.Ruth Thalmann, Vizepräsidentin Synodalrat

Abschied von Giorgio Prestele als Generalsekretär /////////////////////////////////////////////////////// Finanzierung für Spiritual-Care-Professur steht ////////////////////////// //////////// «Unsere» Polizeiseelsorgerin Kosch geht nach Italien //////////////////// ////////////////////////// Ausstellung «Gotteshäuser im Quartier» eröffnet ///////////// Siegerprojekt: Freiwillige sind der Schatz der Kirche ///////////////////////////////////

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«[...] Den viel zitierten Dualismus, Innerkirchliches hier – Staatskirchenrecht-liches dort, nehme ich als formale Gegebenheit zwar zur Kenntnis. Ich kann ihn aber im Arbeitsalltag nicht als Ausdruck von Strukturen akzeptieren, die bloss nebeneinander existieren oder funktionieren, sondern ich will ihn als Chance und Stimulans grösster gemeinsamer Interessen leben und erleben. [...] Wenn Sie alle mithelfen, offen, mit ganzheitlicher Optik zu Gunsten der zürcherischen katholischen Kirche und zugleich mit geschärftem Sinn für die Ökumene zu handeln, freut es mich, Ihr engagierter Partner zu werden.» So schrieb ich im Editorial zum Infoblatt vom Dezember 1998 etwa 100 Tage nach meinem Amtsantritt.

Wie sehe ich das heute? Zum Verhältnis von kirchlichen und staatskirchen-rechtlichen Strukturen fordere ich aus der Erfahrung eines halben Arbeits-lebens heraus heute noch sehr viel eindringlicher das bedingungslose Mit-einander. Dies ist – bei gegenseitigem Respekt der je eigenen Zuständigkei-ten – sehr gut möglich, wenn alle Beteiligten sich vom grössten gemeinsa-men Nenner, d.h. unserer Kirche, leiten lassen und nicht von der Angst vor Macht-, Positions- oder Gesichtsverlust. Sinn und Geist des zweiten Zitats vertrete ich heute radikal: Es ist bedenk-lich, wie wenig in unseren züricherischen kantonalen staatskirchenrechtli-chen Gremien die herausragenden Chancen des dualen Systems erkannt und genutzt werden. Wie oft werden Aktions-, Argumentations-, Beeinflus-sungsmuster und Intrigenszenarien der säkularen Politik abgekupfert, um übergrosse Egos zu befriedigen, um ein bisschen «Wer-sitzt-am-längeren-Hebel» zu spielen! Das ist einfacher und effektvoller als auf der Basis ge-sunden Vertrauens, auf der Idee gemeinsamen Hinwirkens zugunsten einer sich positiv entwickelnden Kirche den dialogischen Weg zu gehen. Zum Glück gibt es auch Lichtblicke: wie sich die Kommission Seelsorge der Synode entwickelt und was sie mit welchem Command geleistet hat, verdient Respekt. Auch auf der Exekutivebene gibt es viel Trübes: ein sol-ches Mandat ist nicht bloss eine Plattform zur Verwirklichung persönlicher Kirchenbilder. Es braucht da schon einiges mehr an Impetus, vor allem an echter und tiefer Liebe zur Kirche und zu den Menschen, für welche sie da ist.Ich will nicht nur schimpfend von dieser Bühne abtreten, sondern vor allem dankbar: vielen vorgesetzten Behördenmitgliedern, den drei Generalvika-ren; den Frauen und Männern in den Kirchenpflegen; den Mitarbeitenden; den seelsorgerlich tätigen Frauen und Männern; denjenigen Menschen im bischöflichen Ordinariat, an der THC und am Priesterseminar St. Luzi, die so viel Gutes für die Diözese bewirkt haben; den Generalsekretären und ihren Teams der RKZ; zahlreichen Frauen und Männern anderer Religions-gemeinschaften, der Evangelisch-reformierten Landeskirche im Kanton Zürich; allen Verantwortlichen der Direktion der Justiz und des Innern des Kantons Zürich; schliesslich all denjenigen, die mich bei meiner Arbeit und in meinem privaten Umfeld wohlwollend und geduldig unterstützt haben.

Giorgio Prestele zu seinem Abschied

Giorgio Prestele an einem Anlass im vergangenen Jahr

Giorgio Prestele (l.) im Gespräch mit Ex-Regierungsrat Markus Notter (r.) und Benno Schnüriger

Ende Juni ist der langjährige Generalsekretär der kantonalen Körperschaft, Giorgio Prestele, frühzeitig in Pension gegangen. Der 64jährige Jurist verabschiedet sich nach 16 Jahren Arbeit für die Katholische Kirche im Kanton Zürich.

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Die neue Professur ad personam für «Spiritual Care» soll im Herbst 2015 an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich eingerichtet werden und kostet für die ersten sechs Jahre 1,2 Mio. CHF. Die Finanzierung der Profes-sur für die ersten zwei Jahre 2015/2016 hat bereits eine Stiftung aus Deutsch-land zugesagt. Für die Folgejahre 2017 bis 2020 sprach die Synode einen Rahmenkredit von 800 000 CHF. Generalvikar Josef Annen, der sich gemeinsam mit der Spital- und Klinikseelsorge schon länger und intensiv für die Professur eingesetzt hatte, freute sich sehr über den Entscheid.

Jahresberichte abgenommen - Finanzen gesprochenNeben den Jahresberichten zur Personalombudsstelle und zur Rekurskom-mission nahm die Synode auch den Jahresbericht des Synodalrats ab. Sie entschied zudem die finanziellen Beiträge für verschiedene katholische Insti-tutionen: Die grösste jährliche Untestützung bekommt der Verein forum-Pfarreiblatt (3,4 - 3,6 Mio. CHF für die Jahre 2015-2018), um das Publika-tionsorgan der Pfarreien herausgeben zu können. Die Synode sprach für den Betrieb der Paulus-Akademie von 2015-2018 jährlich 1,5 Mio. CHF. Die katholischen Schulen werden mit 2,6 Mio. CHF jährlich subventioniert. Laut Synodenbeschluss erhält die Caritas Zürich jährlich 2,5 Mio. CHF (2015-2018); ihr wird zudem neu eine Begleitkommission zur Seite gestellt.

Synode stimmte Rechnung und Finanzplan zuDie Synode genehmigte einstimmig die Rechnung für das Jahr 2013. Diese schliesst mit einem Ertragsüberschuss von fast 3,4 Mio. CHF ab - rund 2,4 Mio. CHF besser als ursprünglich budgetiert. Dies ist die vierte Rechnung in Folge mit einem positiven Abschluss. Zurückzuführen ist dies nicht nur auf die steigenden Steuereinnahmen der Kirchgemeinden, sondern auch auf die höheren Kostenbeiträge des Kantons.Der Beitragssatz der Kirchgemeinden an die Zentralkasse wurde für die Jahre 2015/2016 auf 1,3 Staatssteuerprozente der natürlichen Personen und auf 1,95 Staatssteuerprozente für jur. Personen festgelegt. Er liegt damit bei den natürlichen Personen um 0,1 und bei den juristischen Personen um 0,15 Prozentpunkte tiefer als 2013/14.

Masterarbeiten im Bereich Ethik ausgezeichnetErstmals zeichnete die Katholische Kirche im Kanton Zürich Abschlussar-beiten zu ethischen Themen an Hochschulen aus. Prämiert wurden zwei Masterarbeiten am Ethikzentrum der Universität Zürich. Vera Stucki-Häusler aus Feldmeilen erhält 5000 CHF für ihre Arbeit «Patienten der Ge-meinschaft der Zeugen Jehovas: Ethische Argumente zur Allokation von Spenderlebern bei Ablehnung von Blutprodukten». Sabine Eichmüller aus Altstätten erhielt für ihre Masterarbeit «Ist Zivilcourage moralisch ge-boten? Und wenn ja: Unter welchen Bedingungen?» ein Preisgeld von 3000 CHF. Die Arbeiten sind unter www.zh.kath.ch zu finden.

Spiritual Care-Professur finanziell gesichert

Pfarrer Luzius Huber mit Preisträ-gerinnen Vera Stucki Hauser (l.) und Sabine Eichmüller (r.)

Die Synode Beschloss für die Jahre 2015–2018 finanzielle Beiträge an ihre vier grössten Subventionsempfänger. Zudem sprach sie einen Rahmenkredit für eine Spiritual Care-Profes-sur und zeichnete Masterarbeiten im Bereich Etik aus.

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«Die Arbeit als Polizeiseelsorgerin hat mir sehr gut gefallen», betont Jeanine Kosch. «Den Entscheid zu treffen wegzugehen, war sehr harzig». Die fröhliche und häufig lachende Frau wird auf einmal ernst – und schon ist es mit der Ernsthaftigkeit schon wieder vorbei. «Jetzt kann ich aber die Rössli kaum mehr in der Box halten», lacht Kosch. «Sie müssen losrennen.» Und zwar gen Süden, nach Italien, in die Maremma ganz genau, ins Kloster Monastere di Siloe in Poggi del Sasso. «Ich werde Seelsorgerin im Kloster vor allem für die Gemeindemitglieder und soll eine spirituelle Gemeinschaft für Frauen aufbauen», erzählt Kosch, Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Im Kloster wird nach der Benediktsregel gelebt. Vor allem aber bestimmt die Landwirtschaft - der Anbau von Oliven, Safran, Pepperoncini und alten Wein- und Getreidesorten - den Rhythmus im Kloster. Kosch: «Menschen leben miteinander und gestalten die Erde. Auf die Gemein-schaft freue ich mich besonders.»

Polizeiseelsorge: Tiefe Einblicke in das System «Polizei» Als Polizeiseelsorgerin hatte Jeanine Kosch eine Doppelrolle. Einmal als Seelsorgerin, die da war für Sorgen und Nöte, und als Lehrerin für das Fach Berufsethik. «Ich habe nie Uniform getragen, war nie Teil des Corps – und war doch so etwas wie ein Maskottchen, etwas, das Glück bringt. Aber eine gewisse Distanz war auch gut.» Als Polizeiseelsorgerin besuchte sie die Dienststellen, fuhr besonders zu Beginn Dienstschichten mit und war beeindruckt vom grossen Zusammenhalt der Polizistinnen und Polizisten untereinander. «Sie vertrauten sich gegenseitig das Leben an, bei Gewalt, beim schnellen Autofahren – das bringt ein ganz eigenes Klima», so Kosch, deren Vater auch Polizist war. «Meine Frage war oft: Was braucht die Polizei von der Seelsorge? Ich war vor allem als Mensch gefragt, der da ist, Zeit hat, zuhört und geerdet ist. Dann erst als Christin, als Theologin.» Sie unterrichtete auch das Fach Berufsethik, das die angehenden Polizistin-nen und Polizisten mit Hinweis auf ihre «gute Kinderstube» und das Auswahlverfahren als eher unnötig empfanden. «Dabei gab es so spannende Fragen rund um fremde Kulturen oder auch die Menschenwürde. Das war abstrakt und schwer zu vermitteln,» bedauert Kosch.

Vieles erfahren – Neues wagenNach rund 30jähriger Berufszeit, die neben einer Tätigkeit in der Entwick-lungshilfe, als Seelsorgerin in Spital und Kirchgemeinde auch eine Zeit als Kantonsratmitglied für die 57jährige Jeanine Kosch brachte, kommt nun ein Neuanfang: «Das Kloster habe ich kennengelernt, als ich einen Ort für Exerzitien gesucht habe. Und danach bin ich immer wieder dort hin gefahren.» Zunächst kam nur die Idee nach der Pensionierung nach Italien zu ziehen. «Irgendwann dachte ich: Warum eigentlich erst dann? Jetzt habe ich noch Kraft etwas Neues zu beginnen, die Kinder waren auch einverstan-den – und so freue ich mich auf die neue Zeit.» www.polizeiseelsorgezh.ch und www.monasterodisiloe.it

Jeanine Kosch: Aufbruch zu etwas Neuem

Jeanine blickt auf 30 Jahre «Arbeit mit Menschen zurück»

Gefragte Referentin zur Ethik: Jeanine Kosch am Rednerpult

Drei Jahre lang war Jeanine Kosch Polizeiseelsorgerin für Stadt- und Kantonspolizei Zürich. Vor 30 Jahren erhielt die Theologin erstmals ihre Missio. Nun übernimmt sie seelsorger-liche Aufgaben in einem Kloster in der Maremma.

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Ausstellung: Gotteshäuser im Quartier

Im vollbesetzten Haus zum Rechberg fand am 23. Juni die Vernissage zur Ausstellung und die Präsentation des Buchs «Gotteshäuser im Quartier. Ka-tholische Kirchen in Zürich» statt.Stadtrat André Odermatt, Stadtverbandspräsident Bruno Graf und Projekt-leiterin Saskia Roth wiesen in ihren Reden auf die vertrauensvolle Zusam-menarbeit hin, die wesentlich zum Gelingen des Bestandesverzeichnisses «Ka-tholische Kirchen der Stadt Zürich» beigetragen hat. Das Werk der Denkmal pflege, finanziell unterstützt vom katholischen Stadtverband, befasst sich mit den insgesamt 25 Kirchen der römisch-katholischen Kirchgemeinden in Zürich. In der Publikation werden die einzelnen Kirchen, welche zwischen 1874 und 1979 erbaut wurden, dokumentiert und in ihrer städtebaulichen und baukünstlerischen Bedeutung gewürdigt. Ein entsprechendes Werk zu den reformierten Kirchen auf Zürcher Stadtgebiet existiert bereits.Erhältlich ist die Publikation zu den katholischen Kirchengebäuden der Stadt Zürich im Baugeschichtlichen Archiv (CHF 25). Sie kann auch kos-tenlos als E-Paper im Internet heruntergeladen werden (www.stadt-zuerich.ch/hochbau). Begleitend zum Bestandesverzeichnis entstand die Ausstellung «Gottes-häuser im Quartier. Katholische Kirchen in Zürich», welche im Haus zum Rech/Neumarkt 4 in Zürich vom 24. Juni bis 11. September 2014 gezeigt wird. www.stadt-zuerich.ch/hochbau

Freiwillige sind der Schatz der Kirchen

Freiwilligenarbeit geschieht still und bescheiden im Hintergrund. Sie leistet je-doch einen wesentlichen Beitrag zu lebendiger Kirche und nicht zuletzt auch zu gelebter Solidarität in der Gesellschaft. Deshalb hat der Kantonale Seel-sorgerat zum zweiten Mal den Wettbewerb «Freiwilligenarbeit sichtbar» aus-geschrieben. Gut 120 Gäste fieberten am 20. Juni bei der Auswertung des Wettbewerb mit. Sie konnten die zehn präsentierten Projekte selber bewerten und prämieren. Der 1. Preis ging an die Pfarrei-Werkstätte Laurentius der Pfarrei Maria-Lourdes Zürich-Seebach. Zweimal wöchentlich öffnet sie eine Pfarrei-Werk-statt, in der Menschen ohne feste Anstellung mit Arbeitseinsatz etwas verdie-nen können. Den 2. Rang belegte die «Dialog-Gruppe Christentum-Islam» aus Dietikon, die ganz praktisch im Alltag auf freundschaftlicher Ebene für Begegnung und interreligiösen Dialog sorgt. Jugendliche aus der Pfarrei St. Josef Glattfelden-Eglisau-Rafz errangen mit ihrem «Heiligenrad» und ihrem Engagement im Religionsunterricht den 3. Rang. Fotos und ein Film über Projekte und Preisverleihung sind auf der Home-page zu finden: www.zh.kath.ch

Stadtverbandspräsident Bruno Graf (l.) mit Projektleiterin Saskia Roth (M.) und Stadtrat André Odermatt (r.) vor dem Haus zum Rech in Zürich

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Good-News-Preis geht an verseni.ch

Der Good-News-Preis der katholischen Kirche in der Deutschschweiz geht an die Verantwortlichen des Projekts verseni.ch. Sie engagieren sich für Heimkinder in ihrer rumänischen Partnergemeinde und haben dafür Auf-merksamkeit in den Medien gewonnen.Nominiert für den Good-News-Preis waren das Kloster Einsiedeln und der Ehe-Service-Pfarrer Jaroslaw Duda aus Bülach. Allerdings lagen bei der In-ternet-Umfrage die Jugendlichen, die jeden Sommer in das rumänische Kinderheim Verseni reisen, klar vorn. Der Good-News-Preis ist eine Aus-zeichnung für kirchliche Projekte, die mit besonderem Engagement zur Ver-breitung der «Guten Nachricht» in den Medien beitragen. www.bischoefe.ch und www.verseni.ch

Sanatorium Kilchberg: Gartenhaus wird Kapelle

Ganz am Ende des Areals des Sanatoriums Kilchberg steht es: Das rund 70-jährige Gartenhaus, das mehrere Jahre nur als Abstellraum für die Liegestühle des früher existierenden Schwimmbads verwendet wurde. Karsten Riedl, der als katholischer Klinikseelsorger im Sanatorium wirkt, ermunterte die Geschäftsleitung des Hauses, das Gartenhaus in eine kleine Kapelle umzunutzen. Das umgebaute Gartenhaus bietet Platz für rund 30 Personen, die sich hier zu Besinnung, Gebet und Feiern versammeln können. Karsten Riedl dazu: «Da Kerzen nicht erlaubt und auch ein Fürbittbuch aus Persönlichkeitsgründen für unsere Kapelle nicht tauglich ist, suchten wir nach Möglichkeiten, Gebetsanliegen in der Kapelle ´deponieren´ zu können». An der Tür zur Kapelle wurde ein Computer, ein Tablet und ein Sensor montiert, auf dem Sorgen und Wünsche notiert oder gezeichnet werden können: Botschaften wie «Jesus hilf mir» oder auch eine gezeichnete Blume können so in die Kapelle projiziert und danach automatisch gelöscht werden. Finanziert wurde die Renovation des Gartenhauses zu je einem Drittel von der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, von der reformierten Landes-kirche Zürich und dem Sanatorium Kilchberg. www.sanatorium-kilchberg.ch

Ausgezeichnete Maturarbeit an der FKSZ

Die Maturarbeit von Tamara Fernandez, Schülerin der Freien Katholischen Schule Sumatra, erhielt vom Kanton Zürich eine Ehrung und wurde mit 50 weiteren Maturaarbeiten im Stadthaus ausgestellt. Tamara Fernandez` Ar-beit beschäftigte sich mit dem Lateinischen als sogenannte tote Sprache und ging der Frage nach, ob Latein heute noch gesprochen werden kann und er-fand neue lateinische Worte für heute alltägliche Gegenstände.www.fskz.ch

Pfarrer Karsten Riedl in der Gartenhaus-Kapelle

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Das stimmungsvolle Cheminée in der Kapelle

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Kurs: Gekonnt und humorvoll beraten

Eine Auffrischung der eigenen Beratungspraxis für Mentorinnen und Men-toren von katechetisch Tätigen bietet die modulartige Weiterbildung «Beraten und Begleiten». Geleitet wird sie von den Expertinnen Cornelia Schinzilarz, unter anderem Humorexpertin und Theologin, und Prof. Charlotte Friedli von der Fachhochschule Nordwestschweiz. Die Modultage können einzeln besucht werden. Der nächste Kurstag findet am 5. September 2014 statt (Fachstelle für Religionspädagogik, Hirschengraben 70, Zürich).www.religionspaedagogikzh.ch

Schöpfungszeit 2014: Gemeinsam daheim

Wird die Fledermaus unter dem Kirchendach zum Predigtthema, dann dürfte die Schöpfungszeit begonnen haben. Auch in diesem Jahr hat der Verein «Oeku – Kirche und Umwelt» für die Zeit vom 1. September bis 4. Oktober ein Lebensraum-Thema aufgegriffen: Die Siedlungen als ge-meinsamer Lebensraum von Mensch und Natur. Bezogen werden können die Aktionsmaterialien bei der Informationsstelle des Synodalrates per Mail an [email protected]. Bitte Anzahl der gewünschten Exemplare und Postadresse angeben. www.oeku.ch

Kurs: Begeistert freiwillig

Mit dem ehemaligen Franziskanermönch Beno Kehl begeben sich die Teil-nehmenden auf die Suche nach den Beweggründen für ihr Freiwilligen-Engagement. Beno Kehl engagiert sich für Randständige und erzählt von seiner innersten Motivation, die in dazu antreibt. Der Kurs «Begeistert frei-willig – trotz allem!» will freiwillig Engagierte vom «Wollen und der Anerken-nung anderer unabhängiger machen». (Dienstag, 23. September 2014, 19.30 Uhr, Hirschengraben 66, Zürich) www.zh.kath.ch/kurse2014

Buchtipp: Meditatives Zürich

Die Stadt, konkret Zürich, als Oase der Ruhe und Kraft erleben? Dass hier nebst Lärm und Hektik auch Stille und Entspannung zu finden sind, zeigt uns Monika Stocker, ehemalige Vorsteherin des Sozialdepartements der Stadt Zürich, in ihrem aktuellen Werk «Nun muss ich Sie doch ansprechen – Zürcher Stadtmeditationen». Das Buch ist eine Einladung, die meditati-ven Seiten der Grossstadt wahrzunehmen und mitten in der Stadt innere Ruhe zu finden. (erschienen im TVZ Verlag Zürich, Preis 25 Franken). www.tvz-verlag.ch

Die Schöpfungszeit bringt die Natur in die Kirche: Turmfalken im Kirchturm Riehen

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Das Informationsblatt geht elektronisch oder per Post an die Mitarbeitenden und ehrenamtlich tätigen Personen der Katholischen Kirche im Kanton Zürich.

Herausgeber: Synodalrat der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, Kommunikationsstelle, Hirschengraben 66, 8001 Zürich, Tel. 044 266 12 32, Fax 044 266 12 [email protected], www.zh.kath.ch

Redaktion: Dominique Anderes, Arnold Landtwing, (Generalvikariat), Kerstin Lenz, Christian Murer, Viviane Schwizer, Aschi Rutz, Claudia Schneider Layout: Liz Ammann Grafik Design, ZürichDruck: Staffel Druck AG, ZürichDie nächste Ausgabe des Informationsblattes erscheint Anfang September 2014.

10. Juli Verdirbt der Markt die Moral?

Darüber diskutieren Alt-Bundesrat Pascal Couchepin, Gerhard Schwarz, Direktor von Avenir Suisse, und Stephan Rothlin, Wirtschaftsethiker in Peking. Die Debatte, moderiert von NZZ-Korrespondent Ulrich Schmid, will «alte und neue Zugänge zum Verhältnis von Freiheit und Solidarität, Markt und Moral erschliessen». Eine Veranstaltung des Ladanyi-Vereins aus Anlass des 100. Geburtstags von Jesuiten-Seelsorger und China-Experte Laszlo Ladanyi (19.15 bis 22 Uhr, Hörsaal F101 der Universität Zürich). www.aki-zh.ch und www.ladanyi.ch

21. August Islamische Kalligrafie – eine Augenweide

Mit der Veranstaltungsreihe «Augenweide – Wir schauen hin» rückt das Forum der Religionen Ornamente, Illustrationen und Symbole ins Zentrum. Einen Einblick in die Kunst und Wissenschaft der islamischen Kalligrafie bietet der vorletzte Abend der Reihe. Der Abend bietet zudem die Gelegen-heit, einem Kalligrafie-Künstler bei seiner Arbeit über die Schulter zu schauen (19 Uhr, Stiftung Islamische Gemeinschaft Zürich, Rötelstrasse 86, Zürich).www.forum-der-religionen.ch

11. September Zu Besuch bei KABEL

Für Fragen, Sorgen und Ratschläge rund um die Berufslehre steht die kirch-liche Anlauf- und Beratungsstelle KABEL zur Verfügung. Sie steht Lernen-den genauso wie Eltern und Ausbildern zur Verfügung. Die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen von KABEL zu werfen, bietet die Zyklusveranstaltung zum 50-Jahr-Jubiläum der katholischen Körperschaft. Veranstaltet wird die Reihe vom Katholischen Frauenbund Zürich (10 bis 12 Uhr, KABEL, Mühlebachstrasse 19, Zürich). Anmeldung bis 29. August an [email protected] und www.lehrlinge.ch

Altbundesrat P. Couchepin

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