Jahresbericht 2002

80
Jahresbericht 2002 der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich

description

Jahresbericht 2002 der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich.

Transcript of Jahresbericht 2002

Page 1: Jahresbericht 2002

Jahresbericht 2002der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich

Page 2: Jahresbericht 2002

2

Titelbild: Kirchgemeinde Stäfa.Bild Seite 12: Kirchgemeinde Horgen: Kinder derdritten Klasse entdecken das Abendmahl.Bild Seite 24: Evangelisches Zentrum in Magli-aso: Begegnung zwischen Behinderten und nichtBehinderten sind selbstverständlich.Bild Seite 37: Kirchenpflegetagungen in Boldern:Gottesdienstliche Feier – ein Licht für die nächsteGeneration.Bild Seite 44: Reformierte Kirche Meilen.Bild Seite 52: Ordination durch den Kirchenrats-präsidenten in der Kirche Effretikon.Bild Seite 63: Grossmünster Zürich: «Ungläu-bige, Zweifler und andere gute Christen» ver-schiedensten Alters feiern die Thomasmesse.

Teil IVorwort des Kirchenratspräsidenten 3Kirche und Staat: Die Reform der Kirchen-gesetzgebung vor der Volksabstimmung 4Kirchliche Behörden 8Präsidialressort 9Ressort Finanzen 13Ressort Werke und Beiträge 16Ressort Pädagogik und Animation 19Ressort Bildung und Gesellschaft 25Ressort Gemeindedienste 29Ressort Diakonie und Seelsorge 33Landeskirchliche Verwaltung 38Kirchensynode 40

Teil IIStatistische Angaben 45Rechnung der Zentralkasse 53Fonds und Kollekten 61Bericht der Revisionsstelle 62Beziehungen zu weiteren Institutionen 64Etat 74Impressum 80

Adressverzeichnis 2003 Beilage

Inhalt

Der Kirchenrat beschliesst:

1. Der Jahresbericht 2002 wird ge-mäss §30 Ziff. 4 des Kirchengesetzesden Mitgliedern der Kirchensynode,ferner den Bezirks- und Gemeindekir-chenpflegen sowie den Mitgliedern deszürcherischen Ministeriums zugestellt.2. Nach Genehmigung des Berichtesdurch die Kirchensynode erfolgt nach

§4 des Kirchengesetzes die Zustellungan den Regierungsrat, ferner an dieMitglieder des Kantonsrates.

Vor dem Kirchenrat

Kirchenratsschreiber:Alfred Frühauf

Zürich, 26. März 2003

Page 3: Jahresbericht 2002

1995 im Vorfeld der Auseinander-setzung über die Volksinitiative «Tren-nung von Staat und Kirche» und 1999im Hinblick auf eine neue Kirchenge-setzgebung hat sich die Zürcher Lan-deskirche einer so genannten Sozial-bilanz unterzogen. In eindrücklicherWeise wurde das soziale Engagementunserer Kirche in Kirchgemeinden undübergemeindlichen Diensten unddurch die Hilfswerke deutlich. Freiwil-lige und professionelle Arbeit im dia-konischen und gemeinschaftsstiften-den Bereich steht hier in einem hohenMasse im Dienste der ganzen Bevölke-rung. Die Öffentlichkeit soll und darfwissen, was sie auch im sozialen Be-reich an den grossen Kirchen hat.

Ein finanzielles Mittragen ist hierangezeigt und sinnvoll. Der Entwurf fürdas neue Kirchengesetz redet von «Tä-tigkeiten mit Bedeutung für die ganzeGesellschaft, insbesondere in den Be-reichen Bildung, Soziales und Kultur»(in KG § 16), an welche der Staat«Kostenbeiträge» entrichten wird.

So wichtig dieser Dienst der Kirchefür die Gesellschaft ist, Mittelpunkt istund bleibt der Verkündigungsauftrag.Die Kirche lässt sich weder auf sozialeArbeit noch auf Ethik reduzieren. DasEvangelium von Jesus Christus gilt esals Trost und Ermutigung, als Antriebzu rechtem Tun und Leben, als kriti-sche Instanz in einer oft nur an Dies-seitigkeit orientierten Gesellschaft er-fahrbar werden zu lassen.

Christusverkündigung ist das Zent-rum, das ausstrahlt in Kirche und Ge-

sellschaft und sich dann auch in sozia-lem Engagement und ethischer Orien-tierung auswirkt. Je stärker die Kirchebei ihrer Mitte, bei Christus ist undbleibt, desto stärker engagiert sie sichauch als Kraft der Orientierung, alsdiakonisch-gemeinschaftsstiftende undprophetisch-kritische Instanz in derGesellschaft. Für die Landeskirche istauch der Verkündigungsauftrag geradevon «Bedeutung für die ganze Gesell-schaft».

Wort und Tat sind für die Kirche un-trennbar, weil sie für Christus unteil-bar sind. Wie immer politisch Verant-wortliche und Zürcher Volk über diegesellschaftliche Stellung und finan-zielle Dotierung der Landeskirche ent-scheiden werden: Verkündigung desEvangeliums in Wort und Tat ist ihraufgetragen. Dies ist sie Gott und denMenschen schuldig. Dafür hat sie sicheinzusetzen, wie immer politische Ent-scheidungen fallen mögen.

Unsere Landeskirche lebt diesenAuftrag in ihren Kirchgemeinden, inwelchen Verkündigung, christliche Bil-dung und diakonisches Engagementdurch freiwillige, ehrenamtliche undprofessionelle Mitarbeiterinnen undMitarbeiter getragen und ausgebautwerden. Die Kirchgemeinden haben ineiner reformierten Kirche eine funda-mentale Bedeutung. «Unsere Kircheist, was ihre Gemeinden sind», so hates Gotthard Schmid, Pfarrer am St. Pe-ter und Kirchenrat, im Hinblick auf dieRevision der Kirchengesetzgebung1963 formuliert. Dies gilt auch heute.

Zugleich ist festzuhalten: So wie Kir-che Jesu Christi viel mehr und viel wei-ter ist als unsere Landeskirche, so istauch Gemeinde Jesu Christi mehr alsdie verfasste und strukturierte Kirchge-meinde. In Kirche und Kirchgemeindegeht es um die Gegenwart Jesu Christiin allen Jahrhunderten und an allenOrten. Es geht um den weiten Horizontvon Glauben, Hoffnung und Liebe undzugleich um die konkrete Begegnungmit Christus in der Verkündigung undim Dienst an seinen Schwestern undBrüdern.

Dies geschieht in den Kirchgemein-den und in den gesamtkirchlichenPfarrämtern und Diensten. Dies ge-schieht auch in den diakonischen Wer-ken, in unseren Hilfswerken, in kirch-lichen Bewegungen und mit der Kircheverbundenen Institutionen. Überall, woes zur Begegnung mit Christus und da-mit zur Hilfe für die Menschen kommt,ereignet und konkretisiert sich Ge-meinde Jesu Christi.

Menschen, die sich «des Evangeli-ums nicht schämen», sind Menschen,die das Evangelium als Kraft, als «Dy-namis Gottes» glauben und erfahren.Dies zu verkündigen und zu leben istAuftrag jeder Kirche, auch unsererLandeskirche mit ihren 179 Kirchge-meinden.

Ruedi ReichKirchenratspräsident

3

Vorwort des Kirchenratspräsidenten

Der Auftrag der Kirche

Ich schäme mich des Evangeliums nicht;denn es ist eine Kraft Gottes zum Heil einem jeden,der daran glaubt. (Römerbrief 1,16) Kirchenratspräsident Ruedi Reich.

Page 4: Jahresbericht 2002

4

Nach siebenjährigen Vorarbeitenliegen die neuen Verfassungs- und Ge-setzesbestimmungen vor. Sie gewährender reformierten Landeskirche mehrAutonomie, sind aber auch mit mehrSelbstverantwortung verbunden. ImHerbst 2003 haben die kantonalenStimmbürgerinnen und Stimmbürgeran der Urne über das Reformpaket zuentscheiden. Stimmt das Zürcher Volkzu, wird die Landeskirche ihren Mit-gliedern zu einem späteren Zeitpunkteine neue Kirchenordnung zum Ent-scheid vorlegen.

1995: Trennung nein,Autonomie ja

Im September 1995 wurde die kan-tonale Volksinitiative «Trennung Staatund Kirche» von den Stimmberechtig-ten mit fast zwei Drittel der Stimmenabgelehnt. Eine Annahme der Initiativehätte die Privatisierung der öffentlich-rechtlichen Kirchen bedeutet. Deshalbwurde die deutliche Ablehnung einerradikalen Trennung von Kirche undStaat mit Erleichterung aufgenommen.Die Ablehnung wurde nie als Plädoyerfür den Status quo interpretiert. Be-reits vor der Abstimmung hatten dieVerantwortlichen der Kirchen sowieder Regierungsrat und der Kantonsratdeutlich gemacht, dass das Verhältnisvon Kirche und Staat kritisch zu über-prüfen und sinnvoll zu verändern ist.

Alte ReformpostulateIn welche Richtung die Reformen

zielen sollten, war in grossen Linien

schon länger klar. Bereits vor Jahr-zehnten hatte sich die Kirchensynodedafür eingesetzt, dass die Ausländerin-nen und Ausländer das kirchlicheStimm- und Wahlrecht erhalten sollten.1982 begrüsste die Landeskirche dieMöglichkeit der staatlichen Anerken-nung weiterer Kirchen und Religions-gemeinschaften. Zudem war klar, dassdas Problem der Historischen Rechts-titel anzugehen sei. Die HistorischenRechtstitel gehen zurück auf das19. Jahrhundert. Damals wurden dieKirchengüter verstaatlicht. Als Gegen-leistung verpflichtete sich der Staat, fürden Unterhalt der Kirchen und die Be-soldung der Pfarrschaft aufzukommen.Dies ist der Grund, weshalb heutenoch der Staat 63% der Löhne derPfarrerinnen und Pfarrer bezahlt.Diese Bevorzugung der reformiertenLandeskirche gegenüber der katholi-schen Körperschaft sollte im Einver-ständnis mit der Landeskirche beseitigtwerden. Kirchenrat und Kirchensynodesahen allerdings nie die Möglichkeit,auf die Ansprüche aus den Histori-schen Rechtstiteln grundsätzlich zuverzichten.

1996–1998:Die Kirchen denken voraus

Unmittelbar nach der Ablehnungder Trennungsinitiative belegten dieKirchenleitungen ihren Reformwillen:Sie setzten eine konfessionell-paritäti-sche Expertenkommission ein. Diesehatte den Auftrag, die möglichen Re-formpunkte juristisch zu prüfen und

die Kirchenleitungen entsprechend zuberaten. Zudem beschäftigte sie sichmit verschiedenen Vorstössen, dienach der Trennungsinitiative im Kan-tonsrat eingereicht worden waren:Stimmrechtsautonomie, HistorischeRechtstitel und Besteuerung der juris-tischen Personen. Im Rahmen der lan-deskirchlichen Meinungsbildung be-kräftigte auch die Kirchensynode ihrenReformwillen.

1999: Der ParadigmenwechselEin Meilenstein im komplexen Re-

formprozess war das Jahr 1999. In ei-nem Bericht an den Kantonsrat schlugder Regierungsrat einen Paradigmen-wechsel vor. Da das Problem der His-torischen Rechtstitel juristisch kaumbefriedigend gelöst werden könne, seiein neues, zukunftsgerichtetes Finan-zierungsmodell zu finden. Die sozialenLeistungen der Kirchen, welche derganzen Kantonsbevölkerung zugutekommen, sollten differenziert erfasstund durch den Staat mitgetragen wer-den. Um diese kirchlichen Leistungengenauer zu klären, gaben die Direk-tion der Justiz und des Innern sowiedie beiden Kirchenleitungen beim So-zialwissenschaftler Charles Landerteine Studie in Auftrag.

Charles Landert hatte für die beidenKirchen schon 1995 eine erste so ge-nannte Sozialbilanz erstellt, die in ih-ren quantitativen Ergebnissen beein-druckend war. Die Studie belegte mi-nutiös, wie gross das kirchliche Netz-werk der Solidarität im Kanton Zürich

Kirche und Staat:Die Reform der Kirchengesetzgebung vor der Volksabstimmung

Präsidialressort

Page 5: Jahresbericht 2002

5

ist. Rund 1’000 Personen sind – alleinin der reformierten Kirche – profes-sionell in den Bereichen Verkündi-gung, Seelsorge und Diakonie tätig.Dazu kommen über 1’700 Personen,die ehrenamtliche Behördentätigkeitleisten. Besonders beeindruckend sinddie Resultate im Bereich der Freiwilli-genarbeit. Bei der Betreuung von altenoder kranken Menschen, in der Ju-gendarbeit, für karitative Projekte oderbei Ferienlagern sind weit über 20’000Menschen freiwillig und unentgeltlichengagiert. Zählt man alle ihre geleiste-ten Arbeitsstunden zusammen, ent-spricht dies 600 vollen Arbeitsstellen.

Die im Juni 1999 publizierte zweiteStudie von Charles Landert bestätigtedie früheren Erhebungen weitgehendund gab konkrete Empfehlungen füreine Neuordnung der Finanzierungkirchlicher Leistungen. Nicht zuletztaufgrund des erbrachten Leistungsaus-weises setzte sich der Regierungsrat inder Folge für eine weitere, ungeschmä-lerte Unterstützung der öffentlich-rechtlichen Kirchen ein.

Kein Dienstleistungs-unternehmen

Obwohl sich der Regierungsrat imGrundsatz für eine leistungsbezogeneUnterstützung der Kirchen aussprach,wies er in seinem Bericht vom 6. Ja-nuar 1999 an den Kantonsrat unmiss-verständlich darauf hin, dass die Kir-chen keine Dienstleistungsunterneh-men des Staates oder der Gesellschaftseien.

Wörtlich hielt der Regierungsratfest: «Ihr einzigartiger Charakter istnur unter Berücksichtigung ihrer reli-giösen und ethischen Dimension zuverstehen. Zu den kirchlichen Aufga-ben gehört insbesondere auch die Su-che nach Sinn und Werten in der Ge-sellschaft. Gerade deshalb hat die Kir-che eine umfassende, kritische, Wertebegründende und Werte vermittelndeund damit integrative gesellschaftlicheFunktion. . . . Die Kirche ist daher vomStaat nicht als ‹subsidiäre Leistungser-bringerin›, sondern vielmehr als eineselbständige gesellschaftliche Kraft zubetrachten.»

2000–2001: Kirchengesetz undVernehmlassung

Im Gespräch auch mit den Kirchen-leitungen hatte die Direktion der Justizund des Innern Entwürfe für revidierteVerfassungsartikel und ein neues Kir-chengesetz erarbeitet. Nach der Verab-schiedung durch den Regierungsratgingen diese in eine breite Vernehm-lassung: Parteien wie auch Kirchenund weitere Religionsgemeinschaftensollten dazu Stellung nehmen können.

Der Kirchenrat seinerseits initiierteim Hinblick auf die Synodalvorlage ei-nen breiten Vernehmlassungsprozess.Nur dies schien ihm dem demokrati-schen Selbstverständnis und der föde-ralen, von vielfältiger Mitsprache ge-prägten Kultur der Landeskirche ange-messen zu sein. Der Kirchenrat lud da-her alle landeskirchlichen Behörden,aber auch die Pfarrkapitel und die

Diakonatskapitel sowie die Berufsver-bände zur Stellungnahme ein. Die Vor-lagen und die entsprechenden Vorpo-sitionierungen des Kirchenrates sties-sen auf breite Zustimmung. 98% derzur Vernehmlassung Eingeladenen ha-ben reagiert. Den meisten Reform-punkten wurde grossmehrheitlich zu-gestimmt. Bedenken gab es bei derNeuregelung der Staatsbeiträge undden entsprechenden Konsequenzen fürdie innerkirchlichen Finanzströme.Die Kirchensynode stimmte dem Ver-nehmlassungsantrag des Kirchenratesnach gründlicher, zweitägiger Debattemit überwältigender Mehrheit zu. IhreUnterstreichung der historischen An-sprüche wurde vom Regierungsrat ab-gelehnt. Hingegen nahm er die Akzen-tuierung der Eigenverantwortung derLandeskirche bei den sozialen Tätig-keitsprogrammen zuhanden des Kan-tonsrates auf.

2002–2003: Bereinigung imKantonsparlament

2002 hat sich die kantonsrätlicheSpezialkommission mit der Vorlagedes Regierungsrates beschäftigt. Einigwar sich die Kommission in zwei Be-reichen: Dem neuen Finanzierungsmo-dell wurde zugestimmt, ebenso demGrundsatz der Autonomie der Kirchen.Umstritten war hingegen das Recht derKirchen, selbst über ihre Stimm- undWahlrechtsmodalitäten zu entscheiden.Aber auch die Möglichkeit einer Aner-kennung weiterer Kirchen und Reli-gionsgemeinschaften sowie die Be-

Kirchenrat und Kirchenratsschreiber.

Page 6: Jahresbericht 2002

6

steuerung der juristischen Personenwurden in der Kommission kontroversbeurteilt.

Im Januar und im März 2003 hatder Kantonsrat in erster und zweiterLesung den Verfassungsänderungen,dem Kirchengesetz und dem Anerken-nungsgesetz mit deutlichem Mehr zu-gestimmt. Die Kirchenleitungen habendiese Entscheide mit Befriedigung zurKenntnis genommen.

Bei den Kantonsratsdebatten kam eszu einer Kontroverse über die Frage, inwelcher Weise das Reformprojekt demZürcher Volk zur Abstimmung vorge-legt werden soll. Eine Minderheitsprach sich dafür aus, dass die Stimm-bürgerinnen und Stimmbürger ge-trennt zur Kirchengesetzgebung undzur Anerkennungsfrage Stellung neh-men könnten. Die beiden Bereichehätten keinen unbedingten inneren Zu-sammenhang. Eine Mehrheit setztesich – aus unterschiedlichen Motiven– für ein Gesamtpaket ein: Die einzel-nen Teile der Vorlage stünden sehrwohl in einem inneren Zusammen-hang. Die Möglichkeit der Anerken-nung etwa der jüdischen Gemeindenmache nur dann Sinn, wenn diese dasStimm- und Wahlrecht autonom selberregeln könnten.

Der Kirchenrat stellt sich hinter diegesamte Vorlage, wie sie auch durchdie innerkirchliche Vernehmlassungund den Synodalentscheid befürwortetwird. Das von den politisch Verant-wortlichen favorisierte Verfahren kannaber auch zu einer schwierigen Situa-

tion führen: Das Volk kann nur zur Ge-samtvorlage ja oder nein sagen. DieOpposition gegen einzelne Punkte derVerfassungsänderung könnte zumScheitern auch unbestrittener Teilbe-reiche führen.

Ein ausgewogenesReformprojekt

Die neue Gesetzgebung bringt derLandeskirche faire und massvolle Neu-regelungen. Sie ist ausgewogen undzukunftsorientiert.

Die Autonomie der öffentlich-recht-lichen Kirchen wird gestärkt. Sie kön-nen selber über ihre Einteilung inKirchgemeinden oder über die Stimm-rechtsmodalitäten entscheiden.

Der Staat behält die Oberaufsichtund macht den Kirchen sinnvolle de-mokratische Auflagen. So verlangt erfür beide Konfessionen die demokrati-sche Volkswahl der Pfarrschaft.

Die Staatsbeiträge berechnen sich inZukunft nach der Mitgliederstärke derstaatlich anerkannten Kirchen undnach ihren sozialen Leistungen.

An der Besteuerung der juristischenPersonen wird festgehalten. Damit tra-gen sie – dank neuer Zweckbindung –zur Aufrechterhaltung des sozialenNetzes und der kulturellen und denk-malpflegerischen Leistungen der Kir-chen bei.

Die neuen Verfassungsbestimmun-gen tragen dem Umstand Rechnung,dass es in unserem Kanton mittlerweileviele verschiedene Kirchen und Reli-gionsgemeinschaften gibt. Darum

erhält der Staat die Möglichkeit, in Zukunft mit einem differenzierten Ver-fahren auch andere Kirchen und Reli-gionsgemeinschaften zu anerkennen.Sei dies – eher symbolisch – als aner-kannte Vereine oder – unter klar defi-nierten Bedingungen – als öffentlich-rechtliche Gemeinden.

Die bevorstehende Volksabstim-mung ist eine Chance für ein moder-nes Modell der Partnerschaft zwischenKirchen und Staat, das für die kom-menden Jahrzehnte massgebend seinwird.

Präsidialressort

Page 7: Jahresbericht 2002

7

«reform06»

Das neue Kirchengesetz verlangtnach einer umfassenden Revision derKirchenordnung. Diese soll Mitte2006 in allen Bereichen kirchlichenLebens umgesetzt werden können.Sie soll anstehende Fragen, die imRahmen einer Revision gelöst werdenkönnen, lösen und gleichzeitig diekünftige Entwicklung der Kirche er-möglichen und fördern.

Konsultation 2002Im ersten Halbjahr wurde die

Konsultation 2002 als Kernstück derVorarbeiten zur Revision der Kir-chenordnung durchgeführt. Prak-tisch alle Kirchenpflegen, Bezirkskir-chenpflegen, Pfarr- und Diakonatska-pitel und die Berufsverbände nahmenzu den 15 Thesen und rund 70 Fra-gen ausführlich Stellung. Fast zweiDrittel der Fragen wurden im Sinnder kirchenrätlichen Vorpositionie-rung beantwortet. Das Ergebnismachte deutlich, welches die kom-plexeren Themenbereiche sind, andenen vertieft weiterzuarbeiten ist:

Auftrag und Gestalt der ZürcherLandeskirche auf dem Hintergrundreformierter Identität.

Leitung der Kirchgemeinden – dasbisherige Zuordnungsmodell ist wei-terzuentwickeln und zu präzisieren.

Die Frage regionaler Zusammen-arbeit und der Auftrag der kirch-lichen Bezirke und ihrer Organe.

Das Amtsverständnis, die Berufs-bilder, die Frage des Quorums einzel-ner Berufsgruppen und das Personal-recht insgesamt.

Das neue Finanzmodell unter Be-rücksichtigung des Finanzausgleichs.

Der Auswertungsbericht der«Konsultation 02» wurde im Augustder Öffentlichkeit vorgestellt und Be-hörden und Mitarbeiterschaft zuge-stellt.

Gesamtverantwortung Die Gesamtverantwortung für

«reform06» liegt beim Kirchenrat.Nach Abschluss der Vorprojektphase2000–2002 setzte er ein Projektteamein, das den Auftrag hat, bis Ende2003 die neue Kirchenordnung zuentwickeln und die Vernehmlassungvorzubereiten. In einer ersten Phasewerden die Grundlagen in drei Teil-projekten und in der FachgruppeTheologie bearbeitet.

Teilprojekt FinanzenVarianten werden für die künftige

kircheninterne Finanzierung und fürden innerkirchlichen Finanzausgleichentwickelt. Dabei spielt der Besol-dungsmodus für die Pfarrschaft undfür Mitarbeitende im sozialdiakoni-schen bzw. kirchenmusikalischen Be-reich eine wichtige Rolle.

Teilprojekt PersonellesDie Konsultation hat den Reform-

bedarf beim Personalrecht klar aus-gewiesen. Insbesondere ist zu prüfen,wieweit und in welchen Bereichensich das kirchliche Personalrecht ansöffentliche Recht anlehnen soll oderwo besondere Normen zu erarbeitensind.

TeilprojektNeue Kirchenordnung

Die Frage nach der «Leitung derGemeinde» steht im Zentrum. Zudemwird hier die fachliche und perso-nelle Aufsicht über Kirchgemeindenund Mitarbeitende sowie die regio-nale Zusammenarbeit geprüft.

Fachgruppe TheologieAus theologischer Sicht werden

die Ergebnisse der drei Teilprojekteüberprüft. Im Mittelpunkt steht dieErarbeitung der Grundsatzartikel derneuen Kirchenordnung auf demHintergrund der reformierten Tradi-tion.

Die Resonanzgruppen werden sichim Frühjahr 2003 mit ersten Zwi-schenergebnissen beschäftigen.

Aktuelle Informationen sind aufder Internetseite www.reform06.chzu finden.

Präsidialressort

Page 8: Jahresbericht 2002

8

BezirkskirchenpflegenDer Kirchenrat traf sich Ende Sep-

tember 2002 mit den Präsidien derBezirkskirchenpflegen zur jährlichenPräsidienkonferenz. Schwerpunkt die-ser Zusammenkunft bildeten Fragenum die Zukunft der Bezirkskirchen-pflegen im Hinblick auf das neue Kir-chengesetz und eine neue Kirchenord-nung. Zusätzlich versammelten sichAbordnungen der Bezirkskirchenpfle-gen auf Einladung des FachbereichsBehördenschulung und Beratung derAbteilung Gemeindedienste zu zweiweiteren Zusammenkünften des Quali-tätszirkels. Diskutiert wurde u. a. überdas Vorgehen bei der Visitation vonKirchgemeinden und bei der Vermitt-lung in Konfliktsituationen.

Aufgrund der Erfahrungen der letz-ten Jahre wurden die Wegleitung undder Leitfaden zur Visitations-, Auf-sichts- und Vermittlungstätigkeit derBezirkskirchenpflegen überarbeitetund in einer neuen Wegleitung zu-sammengefasst.

Den Jahresberichten der einzelnenBezirkskirchenpflegen lässt sich ent-nehmen, dass die Teilnahme an derKonsultation 2002, die Begutachtungder Gesuche um Fortführung bzw. Er-richtung von zeitlich befristeten Pfarr-stellen sowie die Besuche bei den neugewählten Kirchenpflegen Tätigkeits-schwerpunkte bildeten.

KonferenzenDie Behördenkonferenzen im lan-

deskirchlichen Rahmen dienen demGespräch des Kirchenrates mit Behör-denmitgliedern über aktuelle Themenund Brennpunkte.

Die Dekanenkonferenz wurdezweimal einberufen und beschäftigtesich mit dem ReligionspädagogischenGesamtkonzept und «reform06».

Die Konferenz der Diakonatskapi-tel-Präsidien trat zweimal zusammen.Der Kirchenrat orientierte über ver-schiedene Aspekte von «reform06»,insbesondere diskutiert wurden Aus-bildung und berufliche Stellung vonSozial-diakonischen Mitarbeitenden.

Die jährliche Konferenz der Präsi-dien der Kirchenpflegen und Be-zirkskirchenpflegen erörterte dieThemen Kinder, Jugend und Familiesowie «reform06». Anhand je einesReferates von Kantonsrat HansruediHartmann, Präsident der Spezialkom-mission Kirche und Staat, und des Kir-chenratspräsidenten befasste sich dieKonferenz vertieft mit dem Themaneue Kirchengesetzgebung.

An den jährlichen Kirchenpflegeta-gungen auf Boldern nahmen über 700Kirchenpflegerinnen und -pfleger, Pfar-rerinnen und Pfarrer sowie weiterekirchliche Mitarbeitende teil. Diesertraditionelle Anlass diente der vertief-ten Diskussion des Religionspädagogi-schen Gesamtkonzeptes, das als Werk-stattbericht vorlag. Die Ergebnisse sindin die weitere Konzeptarbeit eingeflos-sen.

LandeskirchlicheRekurskommission Präsident: Dr. Markus Zingg

Aus dem Vorjahr war keine Pen-denz zu übernehmen. Im Berichts-jahr ging kein Rekurs ein.

Seit 1999 hatte die Rekurskom-mission keine Rekurse mehr zu be-handeln, es entstand ihr aber docheiniger Aufwand. Die nurmehr mar-ginale Bedeutung der Rekurskom-mission ist darauf zurückzuführen,dass ihr die 1998 in Kraft getreteneRevision des Verwaltungsrechtspfle-gegesetzes wichtige personalrechtli-che Befugnisse entzog. Es stellt sichdie Grundsatzfrage der weiteren Exi-stenzberechtigung.

Dessen ungeachtet sieht die Vor-lage des Regierungsrates für einneues Kirchengesetz die Rekurs-kommission weiterhin als notwendi-ges Organ der Evangelisch-refor-mierten Landeskirche vor (§ 6 Abs.1). Im Rahmen von § 15 soll keineÄnderung des bisherigen Rechts-schutzes erfolgen.

Die Landeskirchliche Rekurs-kommission vertritt einhellig dieAuffassung, dass sie als Organ abzu-schaffen ist, sofern keine Verwesent-lichung ihrer Aufgabe zustandekommt. Dem Kirchenrat wurde einentsprechender Vorstoss unterbrei-tet. Die Möglichkeit neuer Zustän-digkeiten befindet sich zurzeit inPrüfung.

Präsidialressort

Kirchliche Behörden

Page 9: Jahresbericht 2002

Auch 2002 hatte der Kirchenratspräsident viele persönli-che Kontakte mit Kirchgemeinden. Er hielt Gastpredigten beiden Kircheneinweihungen in Hombrechtikon, Gossau undTurbenthal. Diese drei traditionsreichen Dorfkirchen wurdenumfassend renoviert. Die Kirchenrenovationen der letztenJahre sind Ausdruck einer Wertschätzung der Kirchenbauten.Die Kirchen werden nicht nur als kulturhistorisch wertvolleBauten vermehrt geschätzt, sondern auch als Zentren des re-ligiösen, kulturellen und sozialen Lebens.

100 Jahre Eglise réformée françaiseIm Februar 2002 feierte die Eglise réformée française das

100-jährige Bestehen ihrer Kirche an der Schanzengasse 25in Zürich. 1902 wurde die französisch sprechende Gemeindeals öffentlich-rechtliche Gemeinde der Zürcher Landeskircheanerkannt. Der Kirchenratspräsident hielt die Predigt im Ge-denkgottesdienst im Fraumünster und erinnerte an den Mutund den Glaubenseifer der Hugenotten. Diese wurden 1685mit Gewalt aus Frankreich vertrieben. Viele dieser Glaubens-flüchtlinge haben sich in Zürich niedergelassen und – zu-sammen mit geflüchteten Waldensern aus Savoyen – einefranzösisch sprechende Gemeinde aufgebaut. Der Kirchen-ratspräsident würdigte deren Beitrag zum Wohlstand und zurgeistigen Strahlkraft des zürcherischen Stadtstaates. Er versi-cherte der französischen Gemeinde, dass die Landeskirchemit ihr zusammen – «dans un esprit d'ouverture culturelle etœcuménique» – am «reformierten Haus» weiterbauen wolle.

Treffen mit dem RegierungsratIm November 2002 lud der Kirchenrat den Regierungsrat

zu einer Aussprache und Begegnung ein. Es ging um einenpersönlichen Meinungsaustausch zu aktuellen Problemen inGesellschaft und Staat. Trotz unterschiedlicher Verantwortungwurde der gemeinsame Wille deutlich, je auf spezifische Wei-se zum Wohle des Gemeinwesens beizutragen.

Weitere Anlässe und BegegnungenIm Berichtsjahr hatte der Kirchenratspräsident bei ver-

schiedenen Anlässen und Begegnungen Referate zu halten

oder Grussworte zu überbringen. So etwa beim XI. Europäi-schen Kongress für Theologie an der Universität Zürich, beider Abschlussfeier des dreijährigen Lehrganges «Medien-pfarrerIn» in Basel und bei der Fachtagung «Vom Wort zurTat – Kirche und Arbeitswelt» in Zürich.

Zusammenkunft mit der Theologischen FakultätBeim jährlichen Treffen des Kirchenrates mit der Theolo-

gischen Fakultät der Universität Zürich wurde vor allem diewachsende Bedeutung der religionswissenschaftlichen Lehr-gänge thematisiert. Auch die anstehende Revision des Kon-kordates über die Pfarrausbildung wurde angesprochen.

Lebendige ÖkumeneDas gute Einvernehmen und die praktische ökumenische

Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Schwester-kirche haben sich auch 2002 bewährt. Im Hinblick auf diekantonalen Gesetzesrevisionen, mit denen die Beziehungenzwischen Kirchen und Staat neu geregelt werden sollen, wur-den die Positionen der beiden Kirchen in intensiven Gesprä-chen aufeinander abgestimmt. Ausdruck der freundschaft-lichen Beziehungen waren auch die Einladungen, die der Kir-chenratspräsident zu verschiedenen Anlässen erhielt.

Zur Eröffnung des «Hauses der Stille» auf der RheinauerKlosterinsel sprach er ein Grusswort. Er erinnerte daran, dassder Staat die tausendjährige Abtei Rheinau im Jahre 1862 ge-gen den ausdrücklichen Willen des damaligen Antistes (Vor-steher) der reformierten Landeskirche aufhob. Er wünschteder Schwesternschaft der Spirituellen Weggemeinschaft, diedas Haus der Stille betreut, ein segensreiches Wirken in öku-menischer Offenheit.

Am Bettag nahm der Kirchenratspräsident an einer reli-giös-musikalischen Feierstunde im Kloster Einsiedeln teil. Ineinem Votum würdigte er das Wirken von Huldrych Zwinglials Leutpriester des Klosters Einsiedeln. Er wies darauf hin,dass Zwinglis Wertschätzung der Kirchenväter wie auch seineMarienfrömmigkeit für die heutige ökumenische Verstän-digung unter reformierten, katholischen und orthodoxenChristen hilfreich sei. Abt Martin Werlen schilderte das spä-

Kontakte mit Kirchgemeinden, Kirchenbote, Bibelübersetzung

Präsidialressort

9

Page 10: Jahresbericht 2002

10

tere Wirken des Reformators in Zürich und verwies auf diestets guten Beziehungen zwischen Zürich und dem KlosterEinsiedeln.

Zusammen mit Weihbischof Henrici war der Kirchenrats-präsident zu einem Podiumsgespräch an der TheologischenHochschule Chur eingeladen. Das Thema: Der Stand derÖkumene zwei Jahre nach dem vatikanischen Dokument«Dominus Iesus». Einmal mehr wurde die Bedeutung desZürcher Ökumene-Briefes von 1997 deutlich. Der vom Kir-chenratspräsidenten und von Weihbischof Henrici verfassteBrief hielt fest: «Längst ist uns bewusst, dass unsere Kirchenviel mehr miteinander verbindet als trennt. Wir sind davonüberzeugt, dass wir alle, ob wir nun der römisch-katholi-schen oder der evangelisch-reformierten Kirche angehören,Glieder an dem einen Leib Christi sind.» Eine solche Feststel-lung ist der reformierten Landeskirche nach der Veröffentli-chung des Dokumentes «Dominus Iesus» doppelt wichtig.

Kirchenbote für den Kanton ZürichDie Kirchensynode hat im März 2002 den Kirchenrat mit

grossem Mehr beauftragt, mit dem Herausgeber des Kirchen-boten des Kantons Zürich, dem Pfarrverein, Verhandlungenaufzunehmen, um eine breitere Trägerschaft des Kirchenbo-ten anzustreben. Zudem seien die Möglichkeiten zu prüfen,ob und unter welchen Bedingungen der Kirchenbote in Zu-kunft allen Mitgliedern der Zürcher Landeskirche unentgelt-lich zugestellt werden kann. Bei einem Treffen des Kirchen-rates mit dem Vorstand des Pfarrvereins hat man sich auf dieEinsetzung einer gemischten Kommission geeinigt, in derhängige Fragen sorgfältig geprüft werden sollen. Die Kom-mission hat ihrerseits einen unabhängigen Experten beigezo-gen. Sie wird dem Kirchenrat und dem Pfarrverein im Laufedes Jahres 2003 über die Verhandlungen und möglichen Mo-delle Bericht erstatten.

Neuübersetzung der Zürcher BibelDie Kommission Altes Testament hat im vergangenen Jahr

die Übersetzung und Redaktion der Büchergruppe Josua,Richter, Rut, 1. und 2. Samuel, 1. und 2. Könige beendet. Zu-

gleich hat sie die Arbeit am Prophetenbuch Jesaja aufgenom-men. Die Kommission Neues Testament hat im vergangenenJahr die Übersetzung des Römerbriefes abgeschlossen, den1. Timotheusbrief und einen grossen Teil der Offenbarungübersetzt. Zugleich wurden Römerbrief und 2. Korintherbriefredaktionell überarbeitet.

Die Frauenlesungsgruppe hat sich mit der Übersetzung desMatthäusevangeliums, des 1. Korintherbriefes und des Rö-merbriefes beschäftigt und der Kommission NT die entspre-chenden Verbesserungsvorschläge und Anregungen zukom-men lassen. Das von der Kirchensynode in Auftrag gegebeneProjekt «Begleittext zur Zürcher Bibel» ist von der Alttesta-mentlerin Trix Gretler in Absprache mit den beiden Kommis-sionen konzeptionell weiter ausgearbeitet worden. Die in-haltliche Ausgestaltung ist in Bearbeitung.

Aus- und Weiterbildungder Pfarrerinnen und Pfarrer

Von grosser Tragweite war die Verabschiedung des neuenAusbildungskonkordates durch die Konkordatskonferenz am28. November. Im Laufe des Jahres 2003 soll es nun durch dieSynoden der einzelnen Mitgliedkirchen ratifiziert werden, da-mit es auf den 1. Januar 2004 in Kraft gesetzt werden kann.

Nötig geworden ist die Revision durch die Neuordnung dertheologischen Ausbildung an den Fakultäten, ausgelöst durchdie Unterzeichnung des «Bologna-Abkommens» für den eu-ropäischen Hochschulraum vom Juni 1999. Weil künftig Se-mesterprüfungen anstelle des bisherigen Propädeutikumsund Theologicums durchgeführt werden und diese zwingenddurch die Dozierenden der Fakultät abgenommen werdenmüssen, entfällt die kirchliche Prüfungskommission KPB.

Gleichzeitig sind weitere Anliegen der letzten Jahre in denneuen Grundvertrag aufgenommen worden: die Weiterbil-dung in den ersten Amtsjahren als Fortsetzung der Aus-bildung, solidarische Finanzierung der gesamten Ausbildung,Aufwertung der Konkordatskonferenz. Ordnungen und Regle-mente für die einzelnen Kommissionen und ihre Aufgabenge-biete werden neu von dieser Kirchenkonferenz erlassen.

Der Kirchenrat würdigt die langjährige Sozialarbeit von

Pfarrer Ernst Sieber (Mitte).

Präsidialressort

Page 11: Jahresbericht 2002

11

Kirchlicher Informationsdienst«reform06» beanspruchte auch im vergangenen Jahr den

Kirchlichen Informationsdienst (kid) stark. Er war verant-wortlich für Vorbereitung, Organisation und Durchführungder «Konsultation 2002» und der damit verbundenen Regio-nalkonferenzen in Horgen, Uster, Dietikon, Winterthur, Bü-lach und Zürich. Besonders arbeitsintensiv war dabei das Be-reitstellen von begleitenden Materialien und Dienstleistun-gen.

Weitere Stabsarbeiten für den Kirchenrat erbrachte derkid u. a. in den Bereichen Kommunikation und Medienstrate-gie. Im vergangenen Jahr hat er auch mit der Erarbeitung ei-nes landeskirchlichen Kommunikationskonzeptes begonnen.

Ein besonderes Ereignis war 2002 der viel versprechendeStart der Infoline 0800 444 333. Im Lauf des Jahres zeichne-ten sich neben den damit verbundenen Möglichkeiten jedochauch gewisse Grenzen ab.

Neben regulären Aufgaben, wie Auskunft und Beratung,Mediencommuniqués und Pressespiegel, beteiligte sich derkid an der Organisation und Durchführung von sieben, zumTeil ökumenischen, Medienkonferenzen mit folgenden The-men: Start «reform06», Mittelschulseelsorge, Spitalseelsorgein Bülach, Auswertung «Konsultation 2002», Aussprache-synode in Uster, zum Religionspädagogischen Gesamtkon-zept, «Tat der Kirchen» (Anschlussprojekt zur ökumenischenKonsultation).

Bei einer Reihe von weiteren Anlässen beteiligte sich derkid verantwortlich oder mitwirkend: Hochzeitsmesse, Werk-statt-Gespräch zur Bibel-Übersetzung, Strategietagung derReformierten Medien, Austausch-Apéros für Kommunika-tionsbeauftragte.

Der kid war zudem verantwortlich für verschiedenste Pub-likationen: Jahresbericht, Materialien zum Bettag, fünf Ausga-ben von Notabene, drei Newsletters für die Ressortbeauftrag-ten Öffentlichkeitsarbeit in den Kirchgemeinden sowie vierSeiten des Kirchenrates im Kirchenboten. Bei einer Reiheweiterer Publikationen übernahm der kid die grafische Ge-staltung oder engagierte sich redaktionell z. B. beim RP-An-nex über «Die Reformierten».

Neben der Pflege und Erweiterung der Internetseitenwww.zh.ref.ch, www.vonzimmern.ch, www.zwingli.ch,www.reform06.ch, www.kirche-wirtschaft.ch, www.r4u.chund www.tat-der-kirchen.ch wurde auch die Internet-Rubrikwww.zh.ref.ch/spotlights zur Zürcher Kultur- und Kirchenge-schichte weiter ausgebaut.

Der kid beteiligte sich im vergangenen Jahr an den Res-sort-Einführungen für Kirchenpflegen und stand den Kirchge-meinden in grossem Mass für Beratungen im Bereich Kom-munikation zur Verfügung. Im Rahmen eines vom Stellennetzinitiierten befristeten Einsatzprogrammes beschäftigte derkid im zweiten Halbjahr einen Grafiker/Polygraphen.

Koordinierte Öffentlichkeitsarbeit:Zum Beispiel Horgen

Horgen ist eine vielseitige und lebendige Kirchge-meinde mit zahlreichen aktiven Gruppierungen. Im Be-reich der Drucksachen aber bestand Nachholbedarf. Umbesser und zeitgemässer zu kommunizieren, liess sich dieKirchenpflege durch den kid beraten. Für die Neugestal-tung der Gemeindeseite wurden verschiedene grafischeVarianten erarbeitet und diskutiert. Im April 2002 er-schien der lokale Kirchenbote erstmals mit einer neuen,übersichtlichen Struktur und neuem Layout.

Im Gespräch mit den verschiedenen Gemeindegruppenwurde in einem zweiten Schritt das Design der Inserateund Flyer vereinheitlicht, ohne die Erkennbarkeit der ein-zelnen Gruppen ganz zu verlieren. Mit dem neuen Er-scheinungsbild wird eine doppelte Botschaft vermittelt.Die Drucksachen dokumentieren noch immer die vitaleVielfalt des Gemeindelebens. Andererseits betonen sie dengemeinsamen Nenner: Alle Aktivitäten und Angebote fin-den im Rahmen der Kirchgemeinde Horgen statt. So sinddie Drucksachen der Kirchgemeinde attraktiver und er-kennbarer geworden.

Kirche am Weg: Ökumenischer Stand an der Zürcher

Hochzeitsmesse.

Page 12: Jahresbericht 2002

12

Page 13: Jahresbericht 2002

13

Hausdruckerei In der Hausdruckerei herrscht

stets Hochbetrieb. Eine gute Dispo-sition erlaubt es, die meisten eige-nen Drucksachen selbst herzustel-len. Damit Personal und Druckma-schine voll ausgelastet sind, werdenauch externe Druckaufträge vonKirchgemeinden und nahe stehen-den Organisationen erledigt.

Im vergangenen Jahr wurden ins-gesamt 500 Druckaufträge mit 2,4

Millionen Druckseiten bearbeitet. 17,6 Tonnen Papier wur-den verarbeitet und 141 Versände ausgeführt.

Der grösste und umfangreichste Versand ist der so ge-nannte Monatsversand. Dabei handelt es sich um einen Sam-melversand, den die Gesamtkirchlichen Dienste rege nutzen.Verschiedene Druckerzeugnisse, Informationen und Briefewerden zusammengeführt und nach Zielgruppen selektiert.Keine Zielgruppe erhält denselben Inhalt. Durch dieses Vor-gehen werden Kosten eingespart.

Neben dem Monatsversand gab es im vergangenen Jahrgrosse Versände für die jeweiligen Abteilungen. Im Bildungs-bereich für die Kurse in Kappel, für die Männer- und Frauen-arbeit oder für die Aus- und Weiterbildung der Pfarrerinnenund Pfarrer. Bei den Gemeindediensten für die Bereiche Be-hördenschulung, Kinder in der Kirche, Unterricht in Kircheund Schule. Mehrere Versände wurden für die Hochschular-beit und die Freiwilligenarbeit bearbeitet. Schliesslich gab esauch aus aktuellen Gründen Versände für den Kirchlichen In-formationsdienst. Diese Versände werden in der Regel kurz-fristig «zwischengeschaltet» und sofort ausgeführt.

Mengenmässig ist der Monatsversand vom 9. Juli 2002Spitzenreiter gewesen. Er bestand aus 24 Beilagen. Derkleinste Versand wurde am 25. April mit 62 C5-Couvertsdurchgeführt. Der Adressatenkreis eines durchschnittlichenVersandes umfasst ca. 600 bis 800 Personen.

Der Gesamtumsatz der Druckaufträge, die intern verrech-net oder an Externe fakturiert werden, beträgt 245’000 Fran-

Ressort Finanzen

Zentrale Dienste und Rechnungswesen

Zum Ressort Finanzen gehöreneinerseits die kirchlichen Finan-zen und das Rechnungswesen undandererseits die Zentralen Dienste.Der Finanzbereich erhält in jedemJahresbericht seinen gebührendenRaum. Den Schwerpunkt bilden füreinmal die einzelnen Bereiche derZentralen Dienste.

Zentrale DiensteDie Zentralen Dienste der refor-

mierten Landeskirche umfassen Telefondienst, Druckerei mitAusrüsterei, Post- und Kurierdienst, Immobilienunterhalt,Mobiliarverwaltung, Versicherungswesen, Informatikkoordi-nation sowie Hauswartung und Hausdienst.

Telefon-, Post- und KurierdienstIm Telefondienst, zu dem auch die Infoline zählt, wechseln

sich drei Personen in Teilzeit ab. Ihre Hauptaufgabe ist es,Verbindungen mit den zuständigen Stellen zu schaffen, Anrufeumzuleiten, Auskünfte zu erteilen und den Schalterdienst ander Blaufahnenstrasse 10 zu versehen. Täglich werden imDurchschnitt 40 bis 50 Anrufe entgegengenommen. AlsNebenarbeiten werden Sekretariatsarbeiten erledigt, die Büromaterial-, Sitzungszimmer- sowie Parkplatzverwaltung betreut. Insgesamt umfasst das Pensum des Telefondienstes110 Stellenprozente, inklusive Stellvertretung.

Ein zuverlässiger interner und externer Postdienst ist un-abdingbar trotz aller elektronischen Möglichkeiten, die auchrege genutzt werden. Rund 200’000 Couverts und Paketewurden im vergangenen Jahr versandt mit einem Frankatur-aufwand von 214’000 Franken. Die Arbeitsplätze der Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter der reformierten Landeskirchebefinden sich in vier verschiedenen Liegenschaften im Um-kreis von zirka einem Kilometer. Durch den hauseigenen Ku-rierdienst werden die Häuser dreimal täglich «miteinanderverbunden».

Kirchenrätin Helen Gucker-Vontobel.

Page 14: Jahresbericht 2002

14

ken. Der Fremdanteil entspricht dabei rund einem Fünftel.Die reinen Druckmaterialkosten belaufen sich auf zirka66’000 Franken.

Die Produktpalette ist breit gefächert. Sie umfasst denDruck von einfachen Briefschaften, Massenbriefen, Flyernund Programmheften, Jahresberichten, Voranschlägen undJahresrechnungen bis zu zweifarbig gestalteten Broschüren.Für den Betrieb der Gesamtkirchlichen Dienste und der Lan-deskirchlichen Verwaltung ist dies von grossem Vorteil. DieBetriebsabläufe und Wege sind kurz und direkt. Die Effizienzwird laufend verbessert.

Im Druckereibereich arbeiten drei Personen mit 250 Stel-lenprozenten. In der kleinen Druckerei ist viel Know-howvorhanden, durch das ein Beitrag an eine öffentlich präsentereformierte Landeskirche geleistet wird.

Immobilienunterhalt und Hauswartung In der Liegenschaft Hirschengraben 7 wurde gut nutzbarer

Büroraum aus einem grossen Infrastrukturraum geschaffen.Um den Bedürfnissen der Abteilung Diakonie und SeelsorgeRechnung tragen zu können, wurde die Infrastruktur in einZwischengeschoss verlagert. Diese Umbauten erfolgten koor-diniert mit der Erfüllung von feuerpolizeilichen Auflagen, wo-nach die Treppe zum Dachraum zu erneuern, eine feuerfesteFoyertüre einzubauen sowie die alte Küche zu sanieren war.

Insgesamt wurden 2002 fünf neue Büroeinrichtungen be-reitgestellt, und an der Blaufahnenstrasse 10 konnten dieUmbauarbeiten vom Vorjahr definitiv abgeschlossen werden.

Auch Hauswartung und Reinigung verdienen spezielle Er-wähnung. Wie könnte die Landeskirche ihren Auftrag wahr-nehmen, gute Denkarbeit zu erbringen und ein «gastlichesHaus» zu bieten, wenn da nicht zuverlässige «Geister» mit Or-ganisationstalent, «Liebe» zu den Gebäuden und Bereitschaftzum Handanlegen ihren Beitrag leisten würden. Dieser Ein-satz dient letztlich aber auch der Werterhaltung der Gebäude.

RechnungswesenAuch bei der Landeskirche nimmt das Rechnungswesen

eine zentrale Stellung ein. Es steht im Dienste der verantwort-

lichen Behörden und dadurch auch im Dienste der Steuer-zahlerinnen und -zahler. Das landeskirchliche Rechnungswe-sen umfasst die Zentralkassenrechnung. Daneben führt esRechnungen verschiedener kirchlicher Organisationen undkleinerer Stiftungen. Dazu gehören die Buchhaltungen desKonkordats, der Deutschschweizer Projekte Erwachsenenbil-dung (wtb), des Liturgie- und Gesangbuchvereins, der Kir-chenkonferenz (KIKO), der Chiesa evangelica di lingua itali-ana und der Emil Brunner-Stiftung.

Jährlich wird eine übersichtliche Rechnung präsentiert,die einen Überblick über die Budgettreue gibt. Die dazuge-hörige Bilanz gibt Aufschluss über die Vermögenslage amStichtag 31. Dezember. Es lässt sich jedoch nur ansatzweiseahnen, was im Verlaufe des Jahres alles an Arbeit geleistetwird, die zum genannten Resultat führt.

Lückenlos und chronologisch werden alle Belege bu-chungsmässig erfasst. Das Bruttoprinzip, wonach keine di-rekten Verrechnungen vorgenommen werden dürfen, be-wirkt, dass bei der Zentralkasse jährlich rund 11’000 Belege,ohne Lohnbuchhaltung, verarbeitet werden und rund 34’000Buchungen erfolgen. 6’500 davon betreffen Kreditoren, dieübrigen Bank, Post und Interne.

An 858 Personen ergingen Lohn- und Honorarzahlungen.Zu den Empfängerinnen und Empfängern zählen Synodale,Bezirkskirchenpflegerinnen und -pfleger sowie weitere Be-hördenmitglieder, Kursreferenten und Stellvertreter für Or-geldienste – diese Aufstellung ist nicht abschliessend. ProPerson erfolgten je nach Situation (Behördenentschädigung,Stunden- bzw. Monatslohn oder Honor) eine oder mehrereAuszahlungen im Jahr. Das Total dieser Zahlungen belief sichauf drei Millionen Franken.

Im Zusammenhang mit dem Lohnwesen der Pfarrschaftwurden 2’200 Rechnungen versandt und Zahlungseingängekontrolliert für ein Gesamtbudget von 58 Millionen Franken.

Zu den weiteren Aufgaben gehörten auch die Bearbeitungvon Finanzausgleichsgesuchen von 43 Gemeinden und 18Baubeitragsgesuche. Alle diese Aufgaben bewältigte der Ab-teilungsleiter mit einem kleinen Team von drei Personen mitinsgesamt 300 Stellenprozenten.

Ressort Finanzen

Manfred Hüni von der Hausdruckerei hat 500 Druckauf-

träge ausgeführt und 2,4 Millionen Seiten bedruckt.

Page 15: Jahresbericht 2002

15

Jahresrechnung 2002Die Jahresrechnung der Zentralkasse schliesst mit einem

Ertragsüberschuss von 270’000 Franken. Dem Gesamtertragvon 47,46 Millionen Franken steht ein Gesamtaufwand von47,19 Millionen Franken gegenüber. Die Abweichung vombudgetierten Ziel beträgt rund 130’000 Franken. Im Allge-meinen ist die Differenz zwischen Rechnung und Budget ge-ring. Beim Personalaufwand konnte erfreulicherweise 2,47%unter dem Budget abgeschlossen werden. Der Sachaufwandkonnte gegenüber der Rechnung 2001 um 1,58% reduziertwerden, womit die Budgetrichtlinien 2002 erfüllt sind. Diesubventionierten Weiterbildungskurse wurden über alle Er-wartungen sehr stark frequentiert, was eine Budgetabwei-chung von rund 380’000 Franken zur Folge hat. Auf der Er-tragsseite ist die Zinserwartung bei weitem nicht erfüllt. Auchim Jahr 2002 muss ein Einbruch der Vermögenserträge hin-genommen werden. Nach dem erneut schlechten Börsenjahrblieb auch das Wertschriftenportefeuille der Landeskirchevon Buchverlusten nicht verschont.

Im Berichtsjahr 2002 wurden folgende Investitionen getä-tigt: Aufgrund von feuerpolizeilichen Vorschriften mussten inder Liegenschaft Hirschengraben 7 Massnahmen getroffenwerden. Gleichzeitig erfolgten dringende bauliche Anpassun-gen und Unterhaltsarbeiten. Die Gesamtkosten beliefen sichauf rund 170’000 Franken. – Im Weiteren wurde der von derSynode gutgeheissene Baubeitrag an das Evangelische Zent-rum Magliaso in der Höhe von 900’000 Franken fällig.

Die Bilanz (Bestandesrechnung) weist Aktiven und Passi-ven von 25,32 Millionen Franken aus. Das Finanzvermögenbeträgt 18,44 Millionen Franken. Das Verwaltungsvermögenbeläuft sich auf 5,72 Millionen Franken. – Auf der Passivseitewird ein Fremdkapital von 15,47 Millionen Franken ausge-wiesen. Es umfasst nebst dem langfristigen Darlehen von5 Millionen Franken Verpflichtungen an Sonderrechnungen,Rückstellungen sowie Fonds- und Spendengelder. – Dank gu-tem Rechnungsabschluss 2002 erhöhte sich das Eigenkapitalvon 9,57 Millionen Franken im Vorjahr auf neu 9,84 Millio-nen Franken.

Details zu Rechnung und Bilanz der Zentralkasse findensich auf den Seiten 53 bis 62. Die effektiven Kosten für Ver-waltung und Gesamtkirchliche Dienste werden erneut separatgezeigt auf Seite 55.

Yvonne Heider hat neben Ausrüstarbeiten 141 Versände

mit rund 200’000 Couverts und Paketen bearbeitet.

Page 16: Jahresbericht 2002

16

Die drei Bildungs- und Begeg-nungshäuser im Wirkungsbereichder Landeskirche haben sich 2002erfreulich entwickelt:– Haus der Stille und Besinnung in

Kappel am Albis,– Evangelisches Tagungs- und

Studienzentrum Boldern,– Evangelisches Zentrum für Ferien

und Bildung in Magliaso.Diese Entwicklung ist in einem

Umfeld von rückläufigen Hotelum-sätzen und Rezessionstendenzen in der Wirtschaft nichtselbstverständlich, sind es doch im Falle von Kappel und Bol-dern gerade die Gastgruppen aus Wirtschaft, Verwaltung undsozialen Institutionen, die massgeblich zum guten Ergebnisbeigetragen haben. In den beiden Häusern machen dieseGruppen rund zwei Drittel der Belegung aus.

Diese Gäste haben sonst wenig Kontakt zur Kirche. DieHäuser werden für viele zu Visitenkarten der Landeskirche.Dies macht die Führung anspruchsvoll. Es gilt, die Standardseines modernen Seminarhotels mit dem Anspruch eineskirchlichen Hauses zu verbinden.

Haus der Stille und Besinnung in KappelNach den personellen Veränderungen der letzten zwei

Jahre sind nun alle leitenden Stellen in Kappel wieder besetzt:Pfarrerin Dorothea Wiehmann Giezendanner übernahm am1. Oktober 2002 die theologische Leitung.

Das Profil des Hauses der Stille und Besinnung wird vondrei Bereichen bestimmt: Angebote der theologischen Lei-tung, «Kurse in Kappel», welche von der Abteilung Bildungund Gesellschaft verantwortet werden, sowie das Hotel, indem sich die Gäste wohl fühlen sollen und rund 50 Mitarbei-tende eine befriedigende Arbeit finden.

Im Juni 2002 konnte das Jubiläum 25 Jahre Tagzeitenge-bete gefeiert werden. Diese werden von Gästen und Mitarbei-tenden wohl unterschiedlich wahrgenommen, gelten zugleichaber als etwas für Kappel Unaufgebbares. Konzerte, vor allem

die Reihe Musik und Wort an jedemletzten Sonntag im Monat, Ausstel-lungen, Buchvernissagen sowie diean jedem Donnerstagabend stattfin-denden Abendmahlsgottesdiensteöffnen das Haus für seine Hotelgäs-te, aber auch für Menschen aus derUmgebung.

Der allgemeine Geschäftsverlaufhat sich budgetkonform entwickelt.Das Haus der Stille und Besinnunghat eine treue Stammkundschaft. Es

verzeichnet zugleich einen wachsenden Zuspruch aus derUmgebung für private Anlässe. Die 15’501 Übernachtungen(+0,2% gegenüber dem Vorjahr) verteilen sich zu 13% aufkirchliche Gruppen, zu 12% auf Teilnehmende von «Kurse inKappel», zu 13% auf Einzelgäste und zu 62% auf Gastgrup-pen. Die Zimmerbelegung war leicht rückläufig, von 56%(Vorjahr) auf 55,2%. Die Aufenthaltsdauer blieb mit 1,8Übernachtungen im Rahmen des Vorjahres.

Evangelisches Tagungs- undStudienzentrum Boldern

Im Juni 2002 wurde Patrice de Mestral als neuer Präsidentdes Boldernvereins gewählt. Als vormalig langjähriger Stu-dienleiter ist der Theologe mit Boldern bereits vertraut. AlsGrundlage für die Zusammenarbeit im Bereich der Erwach-senenbildung haben reformierte Landeskirche und Bolderneine Kooperationsvereinbarung getroffen. Diese wird die Syn-ergien fördern. Nach 18 Jahren als Studien- und Bereichslei-terin ging Reinhild Traitler Ende Februar 2003 in Pension. Siehat Boldern stark geprägt und mitgestaltet.

Der Studienbereich hat mit 62 (Vorjahr: 71) eigenen Ver-anstaltungen rund 2’600 (2’937) Teilnehmende angespro-chen und einen Belegungsanteil von 21% (23%) erreicht.Hier eingeschlossen sind die traditionell auf Boldern stattfin-denden Kirchenpflegetagungen. Die übrigen kirchlichenGruppen blieben mit 12% konstant. Die Gastgruppen nahmenvon 65% auf 67% weiter zu.

Ressort Werke und Beiträge

Die Bildungshäuser entwickeln sich erfreulich

Kirchenrätin Jeanne Pestalozzi-Racine.

Page 17: Jahresbericht 2002

17

Das Geschäftsergebnis hat sich nochmals, wie schon imVorjahr, markant verbessert und das Budget erfreulich über-troffen. Die rund 22’000 Übernachtungen (Vorjahr: 22’300)ergeben eine Zimmerauslastung von 55%. Die Aufenthalts-dauer hat sich mit 2,2 Übernachtungen (2,4) wieder ver-kürzt, aber die Frequenz von Tagesgruppen hat stark zuge-nommen. Gesamthaft wurde auf Boldern und im Boldernhausin Zürich die Rekordzahl von 19’000 Gästen betreut(17’500).

Evangelisches Zentrum für Ferien undBildung in Magliaso

Im Gegensatz zu vielen rückläufigen Resultaten in der Tes-siner Tourismusbranche haben die Logiernächte in Magliasozugenommen, was denn auch zu einem erfreulichen Ab-schluss der Betriebsrechnung führte. Im Jahr 2002 erreichtedas Zentrum ein Rekordresultat von 30’501 Übernachtungen(Vorjahr: 29’649). Etwa 55% der Gäste waren Erwachsene,25% Jugendliche und 30% behinderte Erwachsene und Ju-gendliche. Etwa 30% aller Gäste machten individuell Ferien.

Worauf ist dieser Erfolg zurückzuführen? «Zwei Drittel un-serer Gäste kommen in Gruppen, um Gemeinschaft zu pfle-gen», erläutert Claudia Zbären, langjährige Betriebsleiterin inMagliaso. Und sie ergänzt: «Viele kommen aus Kirchgemein-den: Jugend- und Konfirmandengruppen, Senioren, Pfarrka-pitel. Es finden auch Gemeindeferien statt und viele Behin-derte schätzen unsere Anlage sehr.» Magliaso unterscheidetsich auch von der konventionellen Hotellerie. «Das Zentrumkann auf die ideelle und praktische Unterstützung durch diefreiwillige Mitarbeit von Genossenschafterinnen und Genos-senschaftern zählen. Im Alltag sind Begegnungen zwischen Altund Jung, zwischen Behinderten und nicht Behinderten beiuns selbstverständlich», sagt Claudia Zbären.

In der Sommersaison 2002 wurden der neu erbaute be-hindertengerechte Speisesaal (Padiglione) und die total er-neuerte Küche in Betrieb genommen. Die Kirchensynodehatte dazu 900’000 Franken bereitgestellt und einen Miet-zinserlass bis 2005 beschlossen. Magliaso arbeitet seit 13Jahren kostendeckend und konnte bedeutende Mittel für Sa-

nierungen zurücklegen. Die Bauabrechnung schloss mit3,25 Millionen Franken um 4,5% günstiger ab als budgetiert.

Die Hochwasser im November haben weite Teile des Ter-rains überflutet. Der Schaden beträgt mehr als 300’000 Fran-ken. Das meiste wird voraussichtlich die Versicherung de-cken.

Evangelische Hilfswerke und MissionenDie Abgeordnetenversammlung des Schweizerischen

Evangelischen Kirchenbundes (SEK) hat im Juni 2002 einenZwischenbericht des Rates zur Motion Evangelische Werkeund Missionen zur Kenntnis genommen. Die Delegierten derLandeskirche hatten diese unterstützt. Die Motion verlangt,dass das Verhältnis des SEK zu den Werken und Missionenneu geordnet wird. Die Abgeordnetenversammlung stimmteden Strukturentwürfen zu und bejahte die Absicht, den SEK inZukunft als starken Gesprächspartner der Werke und Missio-nen zu sehen und ihn mit den dazu notwendigen Ressourcenund Kompetenzen auszustatten.

Der SEK-Rat setzte eine Projektleitungsgruppe ein, welcheVorschläge zu folgenden vier Bereichen ausarbeitet: Rechts-form von HEKS und Brot für alle (BFA), Runder Tisch mit denMissionen, koordinierte Wahrnehmung der Aussenbeziehun-gen und Einrichtung einer Bereichskonferenz Werke undMissionen. Über die Frage der Rechtsform von HEKS und BFA,ob als Vereine wie bisher oder neu als Stiftungen, wird die Ab-geordnetenversammlung des SEK voraussichtlich im Juni2003 entscheiden.

Beiträge und KollektenDie Fachstelle bearbeitete 229 Beitragsgesuche. 80 davon

betrafen wiederkehrende jährliche Beiträge. Die Kirchensy-node bewilligte dafür wie im Vorjahr rund 5,9 Millionen Fran-ken.

149-mal (Vorjahr: 136-mal) wurde ein Gesuch für eineneinmaligen Beitrag eingereicht. In 73 (62) Fällen konnte derKirchenrat in eigener Kompetenz Beiträge im Gesamtwert von454’000 Franken (343’000 Franken) gewähren. Die grösstenBeiträge gingen an die gemeinsam durchgeführte Sammlung

Das Evangelische Zentrum für Ferien und Bildung in

Magliaso: neuer behindertengerechter Speisesaal.

Page 18: Jahresbericht 2002

18

der Evangelischen Werke und Missionen für die Opfer in Pa-lästina, Israel und Libanon (50’000 Franken), an das Hilfs-werk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) für die Hilfeim von grosser Dürre betroffenen südlichen Afrika (30’000Franken) sowie an den Verein Straf-Mediation Zürich alsStarthilfebeitrag (27’200 Franken).

Der Kollektenertrag der jährlich vom Kirchenrat angeord-neten 14 Kollekten ging im Jahr 2002 um etwa fünf Prozentzurück. Für die grösste Kollekte im Kirchenjahr, die Bettags-kollekte, wurden 252’000 Franken gesammelt (Vorjahr:274’000 Franken). Sie ist bestimmt für die zwischenkirchli-che Hilfe in Mittel- und Osteuropa.

Die neu auf dem Internet (www.zh.ref.ch/kollekten) zu-gänglichen Angaben zum Kollektenwesen mit Links zu denempfohlenen Organisationen werden von den Kirchgemein-den rege benutzt. Die Statistik zeigt, dass diese Seiten runddrei- bis viermal täglich angewählt werden.

Theologischer Verlag ZürichDas Geschäftsjahr 2002 war intensiver Programmarbeit

gewidmet. Insgesamt wurden 17 Buch-Neuerscheinungen,ein Kalender, eine CD-Rom, zehn Buch-Nachdrucke sowiedrei Zeitschriften herausgegeben. Zudem wurden die inter-nen und externen Strukturen konsolidiert. Der VertriebDeutschland wurde am 1. Januar 2002 mit dem Einstieg indie Vertriebsgemeinschaft «Evangelisches Verlagshaus Leip-zig» auf eine neue Basis gestellt, was sich auf Verkauf undVertrieb bereits positiv auswirkte. Dank der Unterstützungdurch eine Stiftung konnte eine zusätzliche Teilzeitstelle ge-schaffen und sofort besetzt werden. Dies ermöglichte einebessere Aufgabenteilung und damit eine Reduktion der Über-lastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Trotz eines fürdie gesamte Verlagsbranche äusserst schwierigen Jahres mitVerkaufseinbrüchen bis zu 20% konnte ein ausgeglichenesGeschäftsergebnis erzielt werden, das besser als budgetiertausgefallen ist.

Ressort Werke und Beiträge

Page 19: Jahresbericht 2002

Kinder und Jugendliche in ihrerEntwicklung zu begleiten zählt zuden Grundanliegen der Kirche. Al-tersgerechte Angebote machen siemit der christlichen Tradition ver-traut und laden ein, gemeinsam dasEvangelium zu entdecken. Nach derPräsentation des Werkstattberichtes«aufwachsen – aufbrechen» an derKirchensynode und den Kirchenpfle-getagungen auf Boldern war ein er-heblicher Teil der Fachleute vomHirschengraben 50 und aus Kirch-gemeinden mit der Weiterarbeit am neuen Religionspädago-gischen Gesamtkonzept beschäftigt. Der Entwurf wurde imOktober 2002 den Kirchgemeinden, Behörden und Mitarbei-tenden zur Vernehmlassung unterbreitet. Die Vernehmlas-sungsergebnisse werden in den Entwurf einfliessen und dasüberarbeitete Gesamtkonzept wird der Kirchensynode vorge-legt.

Die folgenden Berichte zeigen auf, dass neben den be-währten kirchlichen Angeboten für Kinder die Präsenz derKirche in den «Freizeitwelten» der Jugendlichen an Bedeu-tung gewinnt. Auf ihrem Weg ins Erwachsenenalter stehenjunge Menschen heute vor grossen Herausforderungen: Siewissen um die hohe Bedeutung einer möglichst guten Ausbil-dung, die auf einer breiten Qualifikation, Selbständigkeit undEigenverantwortung basiert. Gleichzeitig nehmen sie wahr,dass aufgrund der sich verändernden wirtschaftlichen Bedin-gungen ein «sicherer» Eintritt ins Erwerbsleben nicht mehrselbstverständlich ist.

Viele befürchten, den hohen Leistungsanforderungennicht gewachsen zu sein. Daher ist es wichtig, dass die Alters-gruppe der Konfirmanden und der Konfirmierten für diekirchliche Arbeit stärker ins Blickfeld rückt. Damit Jugendli-che auf ihrem schwieriger gewordenen Weg zum Erwachsen-sein unterstützt werden können, verstärkt die Kirche ihre Prä-senz und Begleitung im Umfeld von Mittelschule und Berufs-lehre.

Mittelschularbeit Geschichtlicher Hintergrund

Die Gymnasien des Kantons Zü-rich entstanden zwischen 1830 und1840 im Zusammenhang mit derEntwicklung der modernen Volks-schule als so genannte Kantonsschu-len in Zürich und Winterthur. DasFach Religion wurde damals von or-dinierten reformierten Geistlichen,meist liberaler Richtung, erteilt.

Seit der öffentlich-rechtlichenAnerkennung der Römisch-katholi-

schen Kirche im Kanton Zürich im Jahr 1963 unterrichtetenLehrkräfte beider Kirchen das Fach Religion in konfessionellgetrennten Klassen.

Der Erziehungsrat des Kantons Zürich führte 1995 einneues Konzept für den Religionsunterricht an den Mittelschu-len ein, das die Evangelisch-reformierten und die römisch-katholischen Lehrkräfte gleichstellte und den konfessionell-kooperativen Religionsunterricht ermöglichte.

Seit Mitte der 70er Jahre erlaubten die kantonalen Struk-turen der katholischen Mittelschulseelsorge den allmäh-lichen Aufbau verschiedener Formen ausserschulischer Seel-sorgearbeit. Ab 1989 stieg auch die Evangelisch-reformierteLandeskirche in die Foyerarbeit ein. Die guten Erfahrungenführten schliesslich im Jahr 2000 zur Entwicklung eines Kon-zepts «Ökumenische Mittelschularbeit im Kanton Zürich».

Auftrag ökumenischer MittelschularbeitÖkumenische Mittelschularbeit versteht sich als diakoni-

scher Dienst der Kirchen, der allen offen steht, die im sozia-len Gefüge der Schule tätig sind. Sie zielt auf Persönlichkeits-bildung, Mündigkeit, Gemeinschaftsfähigkeit und Solidarität.Diese Ziele entsprechen dem Kerngehalt der Reich-Gottes-Botschaft Jesu. Sie gilt es, in der Lebenswelt Schule als Deu-tungshilfe und Bezugspunkt für gelingendes Leben sichtbarzu machen. In ökumenischer Zusammenarbeit suchen die re-formierte und katholische Kirche die Präsenz und Veranke-

Ressort Pädagogik und Animation

Jugendliche und junge Erwachsene

Kirchenrätin Anemone Eglin.

19

Page 20: Jahresbericht 2002

20

rung in der Schule. Die beiden Handlungsfelder Religions-unterricht und Seelsorge sind dabei durch vielgestaltige Be-ziehungsarbeit miteinander verknüpft.

Am 25. Juni 2002 hat die Kirchensynode dem ökumeni-schen Konzept zugestimmt, die entsprechenden Rahmenkre-dite gesprochen und so den Weg frei gemacht für einen zügi-gen Aufbau der Mittelschularbeit. Damit ist die Kirche in derLebenswelt der jungen Erwachsenen, die sich nicht mehr anihrem Wohnort abspielt, als «Kirche am Weg» präsent.

Beziehungsarbeit im ReligionsunterrichtAn den Mittelschulen ist Religionsunterricht vom 7. bis

zum 9. Schuljahr ein Freifachkurs, der entweder von einerkatholischen oder einer reformierten Lehrperson erteiltwird. Praktisch wird das Fach Religion von 60–100% derSchülerinnen und Schüler einer Klasse besucht. Ziele desUnterrichts sind die Auseinandersetzung mit den jüdisch-christlichen Wurzeln der abendländischen Kultur, mit nicht-christlichen Religionen und religiösen Strömungen sowie dieeigene Urteilsbildung im Bereich des Religiösen.

Die Mitarbeitenden der ökumenischen Mittelschularbeitsind in die Struktur der Schule eingebunden. Ein Unterrichts-pensum von etwa 50% ermöglicht, dass sie aktive Mitgliederdes Kollegiums der Lehrerinnen und Lehrer sind. Zugleichsetzen sie seelsorgerische Akzente in der Schulkultur, z. B.durch Konfliktvermittlung und das Angebot von Einzel- undGruppengesprächen. Über gemeinsame Projekte mit anderenLehrpersonen sind sie zusätzlich im Schulalltag vernetzt.

Kantonsschulen nehmen auch einen sozialen und kultu-rellen Auftrag wahr. Sie sind ein Ort, wo junge Menschen inden entscheidenden Jahren ihres Heranwachsens gefördertwerden und wo ihre Entwicklung zu gefestigten, verantwor-tungsbewussten Persönlichkeiten unterstützt wird.

Anliegen der Kirchen ist es, die Schulen in ihrem an-spruchsvollen Auftrag zu unterstützen und so auch mit denjungen Menschen ins Gespräch zu kommen. Der Ansatz dabei ist, sie von der christlichen Tradition her in der Le-bensbewältigung und in der Suche nach einer zukunftsorien-tierten Lebensperspektive hilfreich zu begleiten.

Seelsorgearbeit im FoyerDie beiden Kirchen verstärken ihr Engagement im ausser-

schulischen Bereich aus der Erkenntnis heraus, dass Heran-wachsende Räume brauchen, in denen sie sich mit ihren jeunterschiedlichen Bedürfnissen und Interessen beschäftigenkönnen. Die Foyerarbeit bietet jüngeren und älteren Jugend-lichen im wörtlichen wie im übertragenen Sinne Raum für dieBegegnung mit Gleichaltrigen, die Auseinandersetzung mitSinn- und Glaubensfragen, die Einübung von Selbstverant-wortung und Mitbestimmung sowie die Förderung der Ge-meinschaftsfähigkeit. Ausserschulische Seelsorgearbeit bautauf diesen Erfahrungen in den Treffpunkt- und Foyerräumenauf und lädt darüber hinaus zu weiteren ausserschulischenAktivitäten ein, um Jugendliche in Identitätsfindung und Le-bensbewältigung zu unterstützen.

Von reformierter Seite oder in reformierter Mitverantwor-tung sind bis heute folgende Projekte initiiert worden: FoyerFreudenberg/Zürich-Enge, Foyer Urdorf/Limmattal, Pfarramtan den Kantonsschulen in Winterthur (Paks), Projekt Kan-tonsschule Rämibühl in Zürich. Zur Palette von Angeboten,die in diesen Foyers gemacht werden, gehören: offener Trefffür Schülerinnen und Schüler, offene Küche, Reisen, Week-ends, theologischer Apéro, geschlechtsspezifische Themen-abende, Adventsprojekt, Weihnachtsfeier, Raum für Seel-sorge-Gespräche, persönliche Beratung/Begleitung.

Ressort Pädagogik und Animation

Ökumenische Mittelschularbeit versteht sich als diakoni-

scher Dienst der Kirchen, der allen offen steht.

Foyer Urdorf/Limmattal«Das ökumenische Mittelschulfoyer ist für unsere

Schülerinnen und Schüler zu einem beliebten Begeg-nungsort geworden und trägt wesentlich zur Verbesserungder sozialen Kontakte innerhalb der Schüler- aber auchder Lehrerschaft bei. Im Foyer finden viele Gespräche undBeratungen statt, die in den Schulräumen nicht geführtwerden könnten. Das Foyer ist so zu einer wertvollen undwichtigen Institution in der Schule geworden.»

Dr. Max Ziegler, Rektor der Kantonsschule Limmattal

Page 21: Jahresbericht 2002

Lehrlingsarbeitkabel – Kirchliche Anlauf- und Beratungsstelle für Lehrlingsfragen

Rund 70% aller Jugendlichen in der Schweiz starten mit ei-ner Berufslehre ins Berufsleben, das sind rund 70’000 jungeMenschen (Kanton Zürich: rund 11’000 Lehrverträge). Die-ser Einstieg ins Arbeitsleben ist für einige nicht einfach zu be-wältigen. Die hohen Anforderungen von Seiten der Ausbil-dungsbetriebe und der Berufsschulen sowie die persönlicheEntwicklung der Jugendlichen zu Erwachsenen bergen einigeStolpersteine. Schwierige Situationen während der Lehre sinddeshalb nichts Ungewöhnliches. Kommen jedoch persönlicheProbleme hinzu, kann das zu unbefriedigenden Leistungenam Arbeitsplatz, in der Berufsschule oder sogar zu einemLehrabbruch führen. Die Zahl der Lehrabbrüche ist unver-mindert hoch. Im Kanton Zürich wird etwa jeder vierte Lehr-vertrag frühzeitig aufgelöst. Rund ein Drittel der Betroffenenbenötigt Hilfe und Unterstützung, um diese Situation zu ver-arbeiten und neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.

Hier leistet kabel, in Ergänzung zu bestehenden Einrich-tungen, eine wertvolle und anerkannte Arbeit. Wichtig sindvor allem die schnelle Erreichbarkeit (Termine innerhalb we-niger Tage), die Unabhängigkeit der Stelle, die Vertraulichkeitder Beratung, ihre Fachkompetenz und das kostenlose Ange-bot für alle, unabhängig von religiöser Zugehörigkeit.

kabel-Angebote wie Beratung von Lehrlingen, Lehrmeiste-rinnen und Lehrmeistern, Eltern und Lehrabbrechenden,Coaching in schwierigen Situationen während der beruf-lichen Ausbildung und beim Abbruch der Ausbildung werdenimmer mehr genutzt und sind nötiger denn je. Dies zeigt sichin mehr Anfragen von Betroffenen und in der Arbeitsbelas-tung der drei kabel-Stellen in Winterthur, Uster und Zürich.

Kooperation mit JugendsekretariatenIm Frühling 2002 wurde das zweijährige Projekt «kabel

zürcher oberland – Kooperationsmodell» gestartet. Inner-halb kürzester Zeit war die Stellenleiterin ausgelastet mit Be-ratungen, Vernetzungsarbeit und Mitarbeit in Arbeitsgruppenund Kommissionen. Zum Projektauftrag von «kabel.zo» ge-

hört, ein Beratungs- und Unterstützungsangebot zu entwi-ckeln, das die Zahl der Lehrvertragsauflösungen vermindertund bei erfolgter Lehrvertragsauflösung das soziale und be-rufliche Abgleiten der betroffenen Jugendlichen vermeidet.

Neu ist, dass beim Projekt «kabel.zo» neben der refor-mierten und katholischen Kirche auf staatlicher Seite Jugend-sekretariate einen Teil der Trägerschaft übernommen haben.Die Erfahrung zeigt, dass kooperatives Zusammenarbeitenvon Kirche und Staat ein durchaus wünschenswerter Weg ist,um den sehr schwierigen Gegebenheiten und Bedürfnissenim Lehrlingsbereich Rechnung zu tragen.

Kurzberichte aus den FachbereichenReligiöse Erziehung im Vorschulalter

In vielen Kirchgemeinden ist «Fiire mit de Chliine» zu ei-nem etablierten Zweig des gottesdienstlichen Lebens gewor-den. Kinder entdecken auf spielerische Art den Kirchenraumund haben Teil an einer kindgemässen, sorgfältig gestaltetenLiturgie. Sie empfangen Impulse, um ihre Fähigkeiten zumStaunen, Glauben, Philosophieren und Mitfühlen mit Men-schen und Tieren zu entwickeln. Sie lernen, ihre Alltagserfah-rungen mit religiöser Sprache zu deuten. So werden sie auf-merksam auf Gott, das Geheimnis des Lebens. Vielfach ge-winnen dabei auch Erwachsene einen neuen Zugang zumGlauben.

Die Vorbereitungsteams für «Fiire mit de Chliine» entwi-ckeln zahlreiche Ideen, um die Feiern für die Kleinen farbig,fröhlich und stimmungsvoll zu gestalten. Die Mitarbeitendensind jedoch auch auf gute Arbeitsunterlagen und Kursange-bote angewiesen. Um die vielen Ressourcen und Erfahrungensowohl der einzelnen Kirchgemeinden wie der verschiedenenkantonalen Fachstellen optimal zu nutzen, haben die refor-mierten Landeskirchen Aargau, Bern-Jura, Thurgau und Zü-rich erstmalig in einer Kooperation zusammen mit dem KiK-Verlag ein neues Handbuch entwickelt.

Dieses besteht aus fünf thematischen, jahreszeitlich ausge-richteten Modellheften mit je 10–12 Praxis-Beispielen undaus fünf Heften mit methodisch-didaktischen Themen. Dieersten vier Hefte sind bereits erschienen und sind sehr ge-

«Fiire mit de Chliine»: Kinder entdecken auf spielerische

Art den Kirchenraum.

21

Page 22: Jahresbericht 2002

22

fragt. Die in den Heften dargestellte Vielfalt inspiriert und er-mutigt zur Gestaltung von unverwechselbaren Feiern.

KolibriIm Bereich der Arbeit mit 5- bis 9-jährigen Kindern gilt es

immer wieder zu fragen: Wo soll Bewährtes gepflegt und woNeues als Herausforderung gefördert werden? – Das freiwil-lige Angebot Kolibri gehört mit seinen beiden sich ergänzen-den Teilen Feier und Erlebnisprogramm zum Bewährten. ImRahmen des neuen Religionspädagogischen Gesamtkonzep-tes zählt Kolibri deshalb nicht zu den Bereichen, in denengrosse Veränderungen geplant sind.

Junge Frauen, die während der Familienphase neu in diesekirchliche Arbeit mit Kindern einsteigen, wissen, dass Eltern,die ihnen ihre Kinder anvertrauen, viel von der Kirche erwar-ten. Daher fragen diese Mitarbeitenden oft nach Klärung vonGrundfragen und Weiterbildung, etwa in den Bereichen Sin-gen, Beten, stufengerechtes und zeitgemässes Erzählen undkreatives Darstellen. Auch bewährte Formen des Glaubensbedürfen neuer Zugänge.

In den neuen Kolibri-Mitarbeiterinnen steckt ein grossesPotential an Begabungen und viel methodischem Geschick.Die Kursarbeit, die sich zum Ziel gesetzt hat, erfolgreicheIdeen aus der Praxis der Kursteilnehmenden zu sammeln, zuverarbeiten und für alle zugänglich zu machen, ist mit ihreminspirierenden Charakter bei den Kolibri-Mitarbeiterinnensehr geschätzt. So werden Impulse von Mitarbeitenden auseinzelnen Gemeinden über den Austausch im Kurs-ZentrumHirschengraben 50 aufgenommen und weitergegeben.

DrittklassunterrichtDer kirchliche Unterricht in der 3. Schulklasse, kurz Dritt-

klassunterricht, ist in den Kirchgemeinden gut eingeführt.Neue Formen entstanden als Folge der Blockzeiten in derSchule. Erste Erfahrungen mit dem Modell «Mittagstisch mitanschliessendem Drittklassunterricht» waren so positiv, dassdie Zahl der Unterrichtsstunden, die mit einem Mittagstischgekoppelt werden, in städtischen Gemeinden deutlich zuge-nommen haben.

Am Ziel, allen reformierten Kindern einen Drittklassunter-richt zu ermöglichen, wird gearbeitet. So ist, mit Unterstüt-zung des Pfarramts für Menschen mit geistiger Behinderung,in Institutionen oder Schulen für Kinder mit geistiger Behin-derung ein Unterrichtsangebot im Aufbau.

DominoAls kirchliches Unterrichtsangebot für 10- bis 11-jährige

Kinder ist «Domino» erlebnisorientiert und gruppenbezogen.Kompakte Angebote wie Wochenenden, Lager und Halbtagefür Kinder im Mittelstufenalter sind beliebt. Kinder dieser Al-tersstufe geniessen es, in Gruppen mit Gleichaltrigen ihreFreizeit zu verbringen. Die längeren Zeiten ermöglichen denLeitenden, das eigenständige Lernen und Entdecken der Kin-der zu fördern und vielfältige Methoden anzuwenden. An denKirchenpflegetagungen 2002 auf Boldern stellten verschie-dene Gemeinden ihre Erfahrungen mit erweiterten Unter-richtsangeboten in der 4. und 5. Klasse vor. Viele Nachfragenvon Kirchgemeinden bestätigen den eingeschlagenen Weg.

JugendgottesdienstDer Jugendgottesdienst hat einen guten Ruf. Das zeigte die

Auswertung einer Umfrage in allen Kirchgemeinden der Lan-deskirche, welche von den Bezirkskirchenpflegen durchge-führt wurde. Das Religionspädagogische Gesamtkonzept, dasin der Vernehmlassung ist, sieht deshalb Jugendgottesdiensteweiterhin als ein mögliches Element innerhalb der kirch-lichen Pädagogik vor. Sobald die Kirchensynode das endgül-tige Konzept «aufwachsen – aufbrechen» verabschiedet hat,wird die Fachstelle «Gottesdienst und Musik» neue Materia-lien zum Kinder- und Jugendgottesdienst erarbeiten.

KoKoRU-FachausbildungSieben Oberstufenlehrkräfte absolvierten die einjährige

Zusatzausbildung, die zur Erteilung des konfessionell-koope-rativen Religionsunterrichtes berechtigt.

Nach den Sommerferien hat ein neuer zweijähriger Aus-bildungskurs für Oberstufenkatecheten und -katechetinnenmit neun Teilnehmenden begonnen. Voraussetzung für die

Ressort Pädagogik und Animation

Page 23: Jahresbericht 2002

ökumenisch durchgeführte Ausbildung ist eine theologischeGrundausbildung. Ein kurzer Vorkurs dient der Abklärungder persönlichen und beruflichen Eignung. Über die defini-tive Aufnahme in den Hauptkurs entscheidet die Kursleitungnach einem Aufnahmegespräch. Der viersemestrige Haupt-kurs umfasst 60 Halbtage und vier Wochenenden. Dem erstenAusbildungsjahr folgt im 3. und 4. Semester, zusätzlich zu denKurshalbtagen, eine begleitete Unterrichtspraxis in mindes-tens einer Oberstufenklasse. Zum Abschluss der Ausbildunggehören eine Diplomarbeit, ein Kolloquium zum Thema derDiplomarbeit und eine Prüfungslektion in einer Schulklasse.

Weiterbildung theologische GrundfragenEin Kurs mit dem Titel «Wurzeln und Quellen» bietet reli-

gionspädagogisch Tätigen Gelegenheit zur Auseinanderset-zung mit theologischen Fragen. Dabei steht die Suche nachdem eigenen Lebensbezug zum behandelten Thema imVordergrund. Interessant ist, dass dieser Kurs zu zentralenFragen des eigenen Selbst- und Berufsverständnisses Mitar-beitende aus verschiedensten Feldern der kirchlichen Kinder-und Jugendarbeit miteinander ins Gespräch bringt – undauch Menschen aus anderen Tätigkeitsfeldern anzieht. AufGrund konstanter Nachfrage beginnt sich der Kurs als festerWeiterbildungsbestandteil zu etablieren und soll jährlich imersten Quartal angeboten werden.

JugendIn der kirchlichen Jugendarbeit werden wieder vermehrt

Jugendliche als freiwillige Leiter und Leiterinnen für Lager,Konfirmandenunterricht und Gruppenleitung eingesetzt. Umdem erhöhten Bedarf an Bildungsmöglichkeiten für diese zuentsprechen, wurde die Zusammenarbeit mit den kirchenna-hen Jugendverbänden intensiviert. So konnten persönlich-keitsbildende Angebote des Cevi geöffnet werden für Jugend-liche aus den Kirchgemeinden. Auch wurde die Basis für einegemeinsame Leiterausbildung gelegt.

Der erste Kurs für angehende Leiterinnen wird im Früh-jahr 2003 stattfinden. Zusammen mit dem Blauen Kreuz wur-den die Grundlagen für die Einführung des mädchenspezifi-

schen Gruppen- und Präventionsprojektes «roundabout» ge-schaffen. Im März 2003 wird eine Projektbeauftragte desBlauen Kreuzes die entsprechenden Arbeiten aufnehmen undinteressierten Kirchgemeinden auf Anfrage zur Verfügung ste-hen.

Für kirchliche Behörden und Mitarbeitende entstand einneues Konzept als Grundlage für kirchliche Jugendarbeit. Esdient dazu, in Kirchgemeinden Leitbilder zu entwickeln, lo-kale Konzepte zu gestalten und Pflichtenhefte zu optimieren.Entsprechend dem wachsenden Bedarf an Ausbildung im Be-reich Jugendarbeit ist auch der Bedarf an Fachkräften gestie-gen, die diese Arbeit zu leisten vermögen.

FamilieDie Fachstelle Familie erarbeitete einen Leitfaden «Fami-

lienergänzende Kinderbetreuung» für Kirchgemeinden. Die-ser gibt Hinweise, wie sich Kirchgemeinden bei Angeboten fa-milienergänzender Kinderbetreuung engagieren und alleinoder in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen konkreteAngebote realisieren oder unterstützen können. Verschie-dene Kirchgemeinden wurden im Rahmen von Gemeindebe-ratungen unterstützt, beispielsweise beim Aufbau einer Spiel-gruppe, eines Mittagstisches oder bei der Schaffung vonRaum für eine Kinderkrippe.

In Zusammenarbeit mit dem Sigristenverband wurde eineTagung zum Thema «Familienfreundliche Kirchenräume» or-ganisiert. Die von 70 Personen besuchte Tagung bot Sigristin-nen und Sigristen, Mitgliedern von Kirchenpflegen und Mitar-beitenden der Kirchgemeinden Anregungen zur Gestaltungund zur Schaffung einer «lebendigen Ordnung» in Innen-und Aussenräumen kirchlicher Liegenschaften.

Im Bereich Elternbildung wurde in Zusammenarbeit mitder katholischen Kirche eine Tagung zum Thema «Sterben,Tod und der liebe Gott – wenn Kinder fragen» durchgeführt,die von 69 Personen besucht wurde.

Mitte Jahr wurde eine Intervisionsgruppe gestartet. Siebietet Sozial-diakonischen Mitarbeitenden im Familienbe-reich Informationen und Gelegenheit zur Auseinandersetzungmit Fragen der Familienarbeit in der Kirchgemeinde.

23

Kirchgemeinden schaffen «familienfreundliche Kirchen-

räume» und bauen z. B. Mittagstische auf.

Page 24: Jahresbericht 2002
Page 25: Jahresbericht 2002

«Die Reformierten»Im Zusammenhang der Sonder-

fallstudie von 1993, der Trennungs-initiative von 1995 und der Austritts-diskussion von 1998 entstand derBedarf: das Profil unserer evange-lisch-reformierten Kirche zu sich-ten. In den Legislaturzielen 1996 bis2000 war es als Projekt aufgelistet,vom Kirchenrat als Auftrag immerwieder unterstrichen, in der Lang-zeitplanung der Erwachsenenbil-dung als viertes «Seminar» vorgesehen (nach Bibel-, Glau-bens- und Ethikseminar): ein Grundlagenwerk kirchenge-schichtlicher und gegenwärtiger Orientierung zur Frage der«reformierten Identität». Fünf Jahre Arbeit der Projekt-gruppe, über 70 Beteiligte aus vier Kontinenten: 2002 war esda, «Die Reformierten. Suchbilder einer Identität».

«So habe ich mit ausserordentlichem Respekt das Buchüber die Reformierten gesehen, gelesen und verschenkt. Esist exzellent gemacht und gefällt schon von der Typographieher, aber auch von der inhaltlichen Breite und der theologi-schen Tiefe.» – Die Person, die dies an den Verlagsleiter desTheologischen Verlags Zürich geschrieben hat, ist in ver-schiedener Hinsicht ein «Mann vom Fach»: als Verlagsbuch-händler ausgebildet und zeitweilig als Journalist tätig, einStück reformiertes Urgestein und Kirchenkenner aus vielenGremien, ein engagierter Laie und bekennender Christ, dochweder Theologe noch Schweizer. Er will mit diesem Satz auchkeine Werbung machen. Dürfte er auch nicht, denn er ist zurZeit Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.

Viele waren am Buch mit seinen 157 kurzen Stücken be-teiligt: Frauen und Männer aus vier Kontinenten, theologischeProfis und theologische Laien, Menschen aus unterschied-lichen Verantwortungen und Erfahrungen. Fünf Jahre war einArbeitsteam unterwegs. Zuletzt hing die Arbeit an drei Perso-nen: Christian Zangger, der zum «theologischen und refor-mierten Gewissen» des Buches wurde, Gabrielle Zangger-Derron, deren immense Arbeit hinter den Kulissen und im

Lektorat durch die Mitherausgeber-schaft unterstrichen ist, und Mat-thias Krieg, dem Projektleiter vonAmtes wegen.

Inzwischen ist die erste Auflagevon 3’000 Exemplaren auf wenigehundert geschrumpft. Im März 2003wird die zweite Auflage verfügbarsein. Wie schon beim Buch «Lebens-kunst – Stücke für jeden Tag»(1999) wurde die erste Auflage zureigenen Lektüre und zum Verschen-

ken an Interessierte verkauft. Wie schon damals wird diezweite Auflage vor allem dem anderen Verwendungszweckdienen können: als Kursmaterial für Seminare der Erwachse-nenbildung in unseren Kirchgemeinden.

Das Buch zur Lebenskunst kann und soll Grundlage von«Ethikseminaren in den Gemeinden» sein, das Buch zum Re-formiertsein Grundlage von «Kirchengeschichtsseminaren inden Gemeinden». Nach dem «Bibelseminar» (1982–85) unddem «Glaubensseminar» (1992) machen die beiden neuenBücher das Set komplett: Die grundlegenden Materialien zurErfüllung des kirchlichen und reformatorischen Bildungsauf-trags sind da, aus eigener Küche, mit den Mitteln der Kir-chensteuer, für die Gemeinden und Glieder der Landeskirche.

Wer das Buch aufschlägt, merkt rasch, dass er nicht allesauf einmal lesen muss: Die 157 Stücke lassen sich je für sichverstehen. Man darf springen, kann nach Lust und Laune he-rauspicken, findet im Anhang Hilfe fürs themenzentrierteQuerlesen. Wer nostalgisches Rückwärtsschwärmen befürch-tet hat oder verbohrte Selbstverteidigung, wird überraschtsein: Geschichte kommt vor, aber in erzählten Geschichtenund persönlichen Bildern. Gegenwart ebenso, aber in offenenInterviews mit Laien. Auch die Zukunft, wo theologischeFachpersonen sich zur Frage äussern, was vom Reformiert-sein zugleich unaufgebbar und zukunftsfähig sei.

Das Buch regt an, beim Lesen, Nachdenken und Diskutie-ren Elemente einer heute möglichen reformierten Identität zufinden, der Horizont geht über die Grenzen von Landeskirche

Bildung und Gesellschaft

Suchbilder einer Identität

Kirchenrat Andres Boller.

25

Page 26: Jahresbericht 2002

26

und Kirchenbund hinaus, geht zu den Reformierten Europasund weiteren drei Kontinenten. Nirgends aber ist es antika-tholisch. Im Gegenteil: Wolfgang W. Müller, ein katholischerTheologieprofessor aus Luzern, bescheinigte den ZürcherReformierten in seiner Rezension, ein «magistrales Werk»geschaffen zu haben, «das im deutschsprachigen Raum dasNachschlagewerk für die Reformierten werden wird».

Vielleicht hat sich das Ziel des Buches bewährt, Menschenauf eine Entdeckungsreise ins weitgehend unbekannte Landreformierter Milieus und reformierter Prägungen zu locken?Vielleicht haben manche bereits Eigenes (wieder) entdeckt?Vielleicht wachsen Lust und Mut, sich über Entdecktes, Ver-lorenes und Gefundenes auszutauschen, in offenen Bildungs-gruppen unserer Kirchgemeinden? Das Buch ist die Gelegen-heit dazu. Mehrere Gemeinden haben sie bereits ergriffen.

So lud eine Kirchgemeinde mit den folgenden Worten zumKurs ein: «Jede Konfession und Religion hat Hautgedankenund Hauptanliegen, für die sie eintritt. Und das Gespräch zwi-schen den Konfessionen und Religionen ist gerade in unsererZeit wichtig. Dazu muss man aber auch wissen, was man ei-gentlich selber denkt und glaubt. Darum wollen wir uns andiesen vier Gesprächsabenden miteinander überlegen, wasdenn eigentlich die Hauptgedanken der reformierten Kirchesind.» – Sicher wird man in solchen Kursgesprächen einigesentdecken: reformierte Gedanken, auf die man stolz ist – re-formierte Werte, die schon lange selbstverständlich sind –vielleicht aber auch reformierte Besonderheiten, die einemneu bewusst werden und Anlass zum Weiterdenken sind.

Kurzberichte aus den FachstellenDie Kurzberichte sind ausgewählte Streiflichter der geleis-

teten Arbeit. Sie sind exemplarisch zu lesen und zeigen die Artder Dienstleistung auf. Sie kommen vor allem aus dem ge-meindebezogenen Sektor unserer Arbeit, der sein Zielpubli-kum in den Kirchgemeinden hat, weniger aus dem anderen,aber ebenso wichtigen Sektor, der Dienstleistungen anstelleder Gemeinden erbringt, Kurse und Projekte, die nur über-gemeindlich möglich sind, nicht selten auch für ein Zielpub-likum, das sich vor allem übergemeindlich engagiert.

ErwachsenenbildungIn diesem Jahr haben sich wieder zahlreiche Frauen und

Männer bereit erklärt, ihre Zeit und ihre Kompetenzen einerKirchenpflege zur Verfügung zu stellen. Manche von ihnen ha-ben das Ressort Erwachsenenbildung übernommen und tra-gen damit die Verantwortung für einen Bereich des Kirch-gemeindelebens, der in der heutigen Zeit immer wichtigerwird. Im Rahmen der Einführungskurse hat das Team der Ab-teilung zweimal einen Abend veranstaltet, der sowohl der In-formation wie dem Austausch über die Erwachsenenbildungin den Gemeinden diente. Im Gespräch mit diesen engagier-ten Kirchenpflegerinnen und Kirchenpflegern zeigte sich,dass mancherorts Bildungsveranstaltungen stattfinden, dieunterschiedliche Zielgruppen ansprechen. In anderen Ge-meinden dagegen finden Interessierte kaum oder nur spora-disch Gelegenheit, ihre Glaubensfragen mit anderen zu be-sprechen. Der neu überarbeitete Leitfaden «Aufbau der Er-wachsenenbildung in der Gemeinde» will Verantwortliche indieser Aufgabe unterstützen. Die Nachfrage ist gross, undRückmeldungen zufolge kommt er auch gut an. Andere Kan-tonalkirchen meldeten ihr Interesse an einer Adaptation an.

MännerarbeitDer Leiter der Fachstelle Männerarbeit wurde mehrmals

von Gemeinden eingeladen, um ausgehend vom neuen Buch«Men's Spirit – Spiritualität für Männer» zu referieren odereinen Abend mit einer lokalen Männergruppe zu gestalten. Esging dabei um Themen wie Zugänge zur christlichen Tradi-tion, Spiritualität und Eigenzeit als Kontrastprogramm zur ho-hen Alltagsbelastung sowie um konkrete Methoden für dieMännerarbeit in den Gemeinden. Für die Gemeinden Berg,Buch und Flaach fand ein gemeinsamer Abend statt zur Lan-cierung einer regionalen Männerarbeit. In der GemeindeWinterthur-Wülflingen bildete sich anschliessend an einensolchen Abend ein Männerstamm, der sich monatlich trifftund neben persönlichem Austausch und Aktivitäten auch mitverschiedene Formen von Spiritualität experimentiert.

Erstmals fand in Zusammenarbeit mit dem FachbereichJugend die Tagung «Jungs–Männer–Väter. Männerspezifische

Das Buch «Die Reformierten. Suchbilder einer Identität»

lädt ein zu einer Entdeckungsreise.

Bildung und Gesellschaft

Page 27: Jahresbericht 2002

27

Christoph Walser fördert Männergruppen in Kirchge-

meinden und das Gespräch unter Männern.

Methoden in der Gemeindearbeit» statt. Dabei ging es umkirchliche Männerarbeit als Generationen übergreifendesProjekt, und die besonderen Chancen der Verbindung vonMänner-, Väter- und Jungenarbeit wurden aufgezeigt. Männerkönnen insbesondere auch dann fürs Gemeindeleben gewon-nen werden, wenn sie in ihrer Rolle als Väter, Göttis und Men-toren für Jungen angesprochen werden. In den Workshopswurden konkrete Beispiele aus den Gemeinden präsentiert.Die Fachstelle führt einen Ordner mit laufenden Projekten inden reformierten Kirchgemeinden.

FrauenarbeitGemeinsam mit der Fachstelle Männerarbeit wurde die

Fachstelle Frauenarbeit bei verschiedenen Projekten und Ver-anstaltungen der Gesamtkirchlichen Dienste miteinbezogen,um die unterschiedlichen Anliegen und Bedürfnisse vonFrauen und Männern bewusst zu machen und besser zu inte-grieren. Beispielsweise wurde in den Grundkursen für Kir-chenpflegen auch die Ressortverteilung zwischen Männernund Frauen zum Thema gemacht, oder im Religionspädago-gischen Gesamtkonzept sollen der sorgfältige Umgang mitRollenbildern und die unterschiedlichen Bedürfnisse vonMädchen und Jungen noch besser berücksichtigt werden.

Das Buch Rut im Lichte der neuesten Forschung warThema eines Frauenmorgens, der in der Kirchgemeinde Oer-likon stattfand. Bereits zum dritten Mal war die Leiterin derFachstelle als Referentin eingeladen, um den interessiertenFrauen ein biblisches Thema näher zu bringen. Das Rutbuchregte an, auch heutige Frauenleben genauer zu betrachtenund darüber engagiert und angeregt zu diskutieren.

Kurse in KappelIm Haus der Stille fanden 44 Kurse statt, die von insgesamt

740 Frauen und Männern besucht wurden. Das Kurspro-gramm gliedert sich in drei Kategorien: «Christliche Spiritua-lität», «Poetische Gestaltungen» und «Persönliche Einkehr».Belegung wie Annulationen waren über allen Kategoriengleichmässig verteilt. Über die Beliebtheit von Themen oderKursleitenden lassen sich nur schwer Aussagen ausmachen.

Neben der Pflege des bisherigen Publikums ist es ein Anlie-gen, neue Menschen für das Kursprogramm zu gewinnen.Dies ist im Jahr 2002 durch die Auswahl von neuen Kurslei-tenden und eine zielgruppenorientierte Werbung ansatzweisegelungen. Bei der Preispolitik müssen Wege gefunden wer-den, um attraktive Preise bzw. Vergünstigungen anbieten zukönnen.

Am Anfang stand die Frage: Wie könnten jüngere und ganzjunge Menschen angesprochen werden? Daraus entstand dieIdee einer Woche für Mütter oder Väter und deren Kinder. DieUmgebung von Kappel, das Ambiente des Hauses und das Er-leben einer befreienden Spiritualität sollten verbunden wer-den. Doch wie? Um besser zu vernetzen, mehr Leute anzu-sprechen und bereits bei der Vorbereitung zu motivieren,wurde aus der Idee ein gemeinsames Projekt, das sich dasHaus der Stille, die Kirchgemeinden Unterstrass und Oerlikonund der Verantwortliche für die «Kurse in Kappel» personellund finanziell teilten. Im Juli 2003 soll der Vorhang aufgehen.

TheologiekursDas Interesse am Evangelischen Theologiekurs (ETK)

scheint sich wieder zu verstärken. Die neu begonnenen oderbeginnenden Kurse sind alle ausgebucht, Wartelisten mussteneingerichtet werden. Wenn der Trend anhält, könnten auchim Kanton Zürich mehr Kurse entstehen. In der deutschspra-chigen Schweiz besuchen zur Zeit rund 300 Teilnehmende 14Kurse in elf Kantonen; vier weitere Kurse sind geplant. Etwa45 Kursleitende und viele Gäste vermitteln Zugänge zur Kir-che.

Geschätzt wird, sich christliches Grundwissen aneignen zukönnen, mit Menschen aus anderen Gemeinden und mitunterschiedlichen religiösen, bildungsbedingten und ideolo-gischen Hintergründen in ein offenes Gespräch zu kommen,ohne gruppendynamisch oder geistig vereinnahmt zu werden,und so ein Bild von «Ihrer Kirche» zu gewinnen, zu der dieeinzelne Person gehört. Dass der ETK keine laufbahnrele-vante Ausbildung ist, erhöht die persönliche Motivation derEinzelnen, aber auch deren Bereitschaft, das erworbene Wis-sen freiwillig oder beruflich in die Gemeinde einzubringen.

Page 28: Jahresbericht 2002

28

Bildung und Gesellschaft

AkademikerarbeitDie Arbeit mit Studierenden, Assistierenden und Dozieren-

den beider Zürcher Hochschulen ist ein Arbeitsschwerpunktder Fachstelle «Wissenschaft, Spiritualität, Gesellschaft»(wsg). Die Arbeit mit Akademikern, also mit «ehemaligen»Studierenden, in den Kirchgemeinden ist ein zweites wichti-ges Tätigkeitsfeld der wsg. Neben ihren traditionellen Semes-terprogrammen hat sich die wsg im letzten Jahr insbesondereum einen Ausbau dieses zweiten Arbeitsbereiches bemüht. Erstellt so etwas wie eine Drehscheibe und Vermittlungsstellezwischen wissenschaftlicher Universitätstheologie und reflek-tierter kirchlicher «Laientheologie» dar. Interessierte aka-demische Gemeindemitglieder sollen Zugang zu aktuellentheologischen und geisteswissenschaftlichen Diskussionenerhalten. Dabei stand die Frage heutiger Rede von Gott imVordergrund. Die wsg wirkte bei zwei gut besuchten Vor-tragsreihen in Langnau am Albis und in Wetzikon mit.

WirtschaftsfragenVertrauensverlust, Verunsicherung, wirtschaftliche Stagna-

tion betrifft alle und wirft bei den meisten Menschen viele Fra-gen auf: Was ist der Wert der eigenen Arbeit? Wie kann das So-zialsystem finanziert werden? Welche Auswirkungen hat dieGlobalisierung auf den eigenen Alltag? Was ist letztlich derSinn des Wirtschaftens? Die Kirchgemeinde Thalheim-Altikonhat diese Fragen in einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe inZusammenarbeit mit der Fachstelle «Kirche und Wirtschaft»aufgenommen. Referate des Leiters der Fachstelle bereitetenden Boden für engagierte Diskussionen unter den Teilneh-menden. Historische Perspektiven, theoretische Einsichten involkswirtschaftliche Zusammenhänge sowie biblische Anfra-gen wurden in Bezug zur alltäglichen Erfahrungswelt gesetzt.Kirche im Gespräch zu gesellschaftlichen Themen: Jede Ge-meinde hat die Chance, Menschen dazu einzuladen.

Freiwilligenarbeit«Freiwillig und kompetent: Erfolgreiche Weiterbildung

gestern, heute und morgen erst recht!» Unter diesen Titelstellte die Fachstelle Freiwilligenarbeit die Jubiläumsveran-

staltung «30 Jahre Seminare für Freiwillige im sozialen Be-reich» am Tag der Freiwilligen, dem 5. Dezember. An dieserFachtagung nahmen 120 Personen teil: Verantwortliche ausKirchgemeinden und sozialen Organisationen sowie Ehema-lige. Rund 1’000 Frauen besuchten seit 1972 den Jahreskursin Zürich oder Winterthur, weil sie sich für eine vielseitigeWeiterbildung im sozialen Bereich interessierten, ihre Le-benserfahrungen nutzen und in unserer Gesellschaft solida-risch leben und diakonisch handeln wollten. Das 30. Seminarwird von 19 Frauen aus dem ganzen Kanton Zürich besucht.Bereits während der Weiterbildung und oft viele Jahre danachübernehmen die Seminarfrauen in Kirchgemeinden und sozi-alen Organisationen anspruchsvolle Tätigkeiten als Freiwil-lige und leisten damit einen unbezahlbaren Dienst.

130 Frauen nutzten ausserdem das vielfältige Angebot anKurzkursen, wobei vor allem die Themen Gesprächsführungund Spiritualität auf grosses Interesse stiessen. Neu bot dieFachstelle Weiterbildung und Beratung für Verantwortliche inKirchgemeinden und sozialen Organisationen an. In sechsKursen erweiterten gegen 100 Verantwortliche ihre Kompe-tenzen, um Freiwillige gewinnen und wertschätzend und mo-tivierend leiten und begleiten zu können.

Mit der neuen Website (www.zh.ref.ch/freiwillig), welchein Zusammenarbeit mit dem Kirchlichen Informationsdienstentstand, ist ein Forum für Kirchgemeinden, Verantwortlicheund Freiwillige geschaffen worden. Darauf können bewährteArbeitsinstrumente, Informationen und Erfahrungen von an-dern Kirchgemeinden weitergegeben werden. Die Site enthältneu eine Rubrik zum «Schweizerischen Sozialzeit-Ausweis».

Kirchgemeinden und Dienste der Landeskirche führen

den Sozialzeitausweis ein. Neu sollen Erfahrungen in

Familien- und Freiwilligenarbeit berücksichtigt werden.

Page 29: Jahresbericht 2002

29

Die Abteilung Gemeindediensteunterstützt die Kirchgemeinden ineiner Reihe von «Kernaufgaben»(Gottesdienst, Diakonie, Seelsorge)und beteiligt sich am Auftrag, überdie Gemeindegrenzen hinweg «Kir-che für die Welt» zu sein. Der an-spruchsvollen Leitungsaufgabe derBehörden – in erster Linie der Kir-chenpflegen – gelten die Bemühun-gen des Fachbereichs Behörden-schulung. Da im Jahr 2002 Neuwah-len der Gemeindebehörden stattfanden, werden im folgendenSchwerpunkt die Aufgaben dieser Fachstelle dargestellt.

GrundkurseSeit 1990 werden im Wahljahr der Kirchenpflegen für die

neu gewählten Mitglieder «Grundkurse» angeboten. 1998wurden dabei für die Organisation der Kirchenpflegen erst-mals «Empfehlungen zur Bildung der Ressorts» abgegeben.Für das Jahr 2002 kann festgestellt werden, dass die Kirchen-pflegen, die bezüglich der Bildung und Bezeichnung ihrerRessorts weitgehend frei sin, die Empfehlungen bei ihrerNeukonstituierung häufig übernommen haben.

Zu den Grundkursen wurden 1998 erstmals zusätzlicheEinführungsveranstaltungen für die einzelnen Ressorts ange-boten. Dieses ergänzende Angebot stiess jedoch auf geringesInteresse. Neu wurden deshalb die Ressorteinführungen inden Grundkurs integriert: Auf drei regionale Grundkurs-abende kommt nun ein zentraler Einführungsabend für dieverschiedenen Ressorts. Der eigentliche Grundkurs wurdedamit von ursprünglich vier auf drei Abende konzentriert.

Die Grundkurse behandeln drei Schwerpunkte. Zuerst er-folgt eine Einführung in die Behördentätigkeit: Arbeitsweiseals Kollegialbehörde, Rechte und Pflichten als Kirchenpflege-mitglied und Gesamtbehörde sowie Arbeitsorganisation in-nerhalb der Behörde. Daran anschliessend geht es um Fragender Zusammenarbeit: zwischen Kirchenpflege und Pfarramt,den kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie

Freiwilligen und um die Kompeten-zen der Kirchenpflege. Der dritteSchwerpunkt widmet sich dem Ge-meindeaufbau: Ziele und Ansätzezur Gestaltung eines vielfältigen Ge-meindelebens auf der Basis refor-mierter Identität, praktische Anre-gungen, wie Ideen in Projekten um-gesetzt werden können.

An den 25 Grundkursen nahmenim Juni (1. Staffel), September(2. Staffel) und November insge-

samt 471 Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger teil. DieRückmeldungen fielen, auch für die neue Kurskombination,insgesamt positiv aus. In der 1. Staffel bemängelten etlicheTeilnehmende einen zu grossen Anteil von direkter Informa-tionsvermittlung. In der Folge wurde den Gruppengesprä-chen mit Ideen- und Erfahrungsaustausch mehr Raum gege-ben. Gerade in den späteren Staffeln konnten die Teilneh-menden erste Erfahrungen im Amt einbringen.

Einführungskurse für PräsidienDie vier parallel zu den Grundkursen angebotenen Einfüh-

rungskurse für Kirchenpflegepräsidien wurden von 84 neugewählten Präsidentinnen und Präsidenten besucht. DieseKurse thematisierten die verschiedenen Aufgaben des Präsi-diums: Leitung der Kirchenpflege in ihren Tagesgeschäften,Wahrnehmung der Verantwortung für langfristige Perspekti-ven der Gemeindeentwicklung, Zusammenarbeit, Personal-führung und Pflege der Aussenbeziehungen sowie Repräsen-tation der Kirchgemeinde als eine lebendige, in ihrem Umfeldselbstbewusst präsente Kirchgemeinde.

In einem gewissen Gegensatz zu eher negativ gefärbtenMedienbeiträgen über Behördenvakanzen, haben viele jün-gere Mitglieder in Kirchenpflegen Einsitz genommen. Leichtgestiegen ist der Anteil der Behördenmitglieder, die für eineweitere Amtsdauer gewählt wurden und damit zur Kontinuitätin der Kirchenpflegetätigkeit beitragen. Der Frauen-Anteil inden Präsidien hat zugenommen (siehe Tabelle 1).

Ressort Gemeindedienste

Behördenschulung im Wahljahr 2002

Kirchenrat Marcel Riesen.

Page 30: Jahresbericht 2002

30

Im Vergleich zu früheren Wahljahren fällt auf, dass vieleKirchenpflegen schon zu Beginn ihrer Amtsdauer die ThemenTeambildung und Gemeindeaufbau in Retraiten bearbeiten.Entsprechend häufig folgten Anfragen an die Fachstelle Be-hördenschulung um Mithilfe in Planung und Moderation.

Kurzberichte aus den FachbereichenGottesdienst und Musik

Dieser Fachbereich unterstützt die Kirchgemeinden mitKursen, Materialien, Projektarbeit und Beratung im gottes-dienstlichen und musikalischen Bereich.

Verschiedene Kurse förderten die Pfarrschaft in Liturgieund Homiletik. Weitere Angebote richteten sich an Kirchge-meinden und dienten der Einführung des Reformierten Ge-sangbuches und des Liederbuches für junge Leute «rise up».Es hat sich bewährt, die Angebote mit vorhandenen Struktu-ren oder Anlässen wie Pfarrkapitel und Kirchenpflegetagun-gen zu verbinden. Zu nennen sind: das Projekt «LiturgischePräsenz», welches bei einer Pilotgruppe von zehn Pfarrper-sonen auf nachhaltiges Interesse stiess, und eine Studienwo-che für Orchesterleitung, die in Kooperation mit der Hoch-schule für Musik und Theater durchgeführt werden konnte.

Die Gottesdienstteams, Kirchenmusikerinnen und Kir-chenmusiker wurden auch dieses Jahr mit Leitfäden und Ma-terialien dokumentiert: Die «Orientierungshilfe Kirchenmu-sik» und der erste Band «Gottesdienst mit Klein und Gross»stiessen auf reges Interesse. Im Projektbereich will der Fach-bereich den Austausch über lokale Neuansätze in den Ge-

meinden fördern und dabei ihre mögliche regionale oderlandeskirchliche Verbreitung prüfen. «Junge Gottesdienstebraucht die Stadt» ist ein Beispiel dafür. Die Anfänge desGrossprojektes gehen auf Jugendgottesdienste in Winterthurzurück. Impulse und Initiativen der Fachstelle haben dazubeigetragen, dass das auf vier Jahre angelegte Pilotprojektdurch die Kirchensynode unterstützt wurde und nun durcheine gemeinsame Trägerschaft der beiden StadtverbändeWinterthur und Zürich als kantonales Projekt realisiert wer-den kann.

Gemeindeorientierte DiakonieGemäss den Legislaturzielen des Kirchenrates sollen die

Kirchgemeinden durch die Gesamtkirchlichen Dienste in ih-rem diakonischen Auftrag unterstützt und gestärkt werden.

Anfang Mai 2002 konnte eine Teilzeitstelle besetzt werden,die auf Gemeindeebene die Sozial-diakonisch Mitarbeitendenund die Ressortverantwortlichen der Kirchenpflegen beglei-tet. Auf kantonaler Ebene leistet sie die Grundlagenarbeit fürein Konzept «Diakonisches Handeln». Weiter unterstützte dieFachstelle das vereinigte Diakonatskapitel der rund 150 So-zial-diakonisch Mitarbeitenden in ihren bisherigen Beiträgenzur «reform06». Darüber hinaus wurden weitere diakoni-sche Projekte gefördert, wie z. B. das ökumenische Projekt«Tat der Kirchen», das mit einer Impulstagung mit über 100Teilnehmenden aus über 60 Kirchgemeinden und Pfarreienstartete. Das Projekt gründet auf dem «Wort der Kirchen» zursozialen und wirtschaftlichen Zukunft der Schweiz, das imHerbst 2001 zu den drei Themenschwerpunkten Arbeit, Fa-milie und Migration veröffentlicht wurde. Im Nachgang zurImpulstagung unterstützt und begleitet die Fachstelle Gemeinden bei der Planung und Durchführung von eigenen diakonischen Initiativen und Projekten und sorgt dafür, dassdie jeweiligen Erfahrungen auch anderen Gemeinden zur Ver-fügung stehen.

BesuchsdienstBesuchsdienste stellen sich der Aufgabe, Menschen wahr-

zunehmen und zu begleiten, die durch ihre Lebensumstände

Amtsdauer 2002–2006 1998–2002

Total Kirchenpflegemitglieder 1398 1436im September 2002 noch vakant 47 –

Total Präsidien 179 179Anzahl Frauen 77 68Anzahl Männer 102 111

Anzahl Neugewählte 507 570Besucher/innen der Grundkurse 471 556

Tabelle 1: Kirchenpflegen und Grundkurse

Ressort Gemeindedienste

Page 31: Jahresbericht 2002

31

Behördenschulung: Mit kreativen Methoden werden die

neu gewählten Behördenmitglieder in ihr Amt eingeführt.

(z. B. Alter, Krankheit, Trauer) von vielen sozialen Kontaktenisoliert und darum speziell auf Austausch und Beziehungs-pflege angewiesen sind.

Der Fachbereich unterstützt Kirchgemeinden in Aufbauund Erneuerung von Besuchsdiensten, in der Schulung undWeiterbildung von Freiwilligen. Ausgehend von der Erfah-rung, dass in der Begegnung von Helfenden und Hilfsbedürf-tigen neben erfüllenden Momenten auch schmerzhafte oderkonflikthafte Prozesse nicht ausbleiben, galten vier Regional-tagungen 2002 dem Stichwort «Zwischenfälle» im Besuchs-dienst. Rund 300 Teilnehmende erfuhren anhand praktischerBeispiele, wie das Wahrnehmen der eigenen Betroffenheit zurAuflösung von «verfahrenen» Situationen beitragen kann.

In fünf Gemeinden wurde ausserdem ein vierteiliger Be-suchsdienst-Kurs durchgeführt, in einer Gemeinde ein sie-benteiliger Kurs begonnen. In zwei Gemeinden fand eineWeiterbildung zu einem selbst gewünschten Thema statt.

Ökumene, Mission und Entwicklung«Die Schweizer Kirchen brauchen unser Gebet» war eine

der überraschenden Aussagen der afrikanischen Gäste, wel-che auf Einladung der reformierten Fachstellen Ökumene,Mission und Entwicklungs (OeME) in ökumenischer Zu-sammenarbeit drei Wochen in der Schweiz weilten. Was diezwölf Gäste aus Kamerun, Simbabwe, Sudan und Tansania po-sitiv beeindruckte, waren neben herzlicher Gastfreundschaftdie selbstverständliche Zusammenarbeit unter den Konfessio-nen und ebenso zwischen Kirche und Staat sowie auch die fi-nanziellen und infrastrukturellen Möglichkeiten der Gemein-den hierzulande.

Beunruhigt zeigten sie sich über den geistlichen Zustandder Gemeinden. «Wie kann man Gottesdienst feiern ohne dieJugend?», wurde gefragt. «Warum ist das Interesse an denkirchlichen Aktivitäten so gering? Christsein ohne Gemein-schaft hat doch keine Ausstrahlung.» Bei den Gästen kamenVorstellungen von einem christlichen Europa ins Wanken.

Im Weiteren engagierte sich der Fachbereich in vielen Auf-gaben konkret gelebter Ökumene und im interreligiösem Di-alog: bei der Betreuung fremdsprachiger Gemeinden, in der

Unterstützung der Sammlungen der kirchlichen Werke HEKS,BFA und mission 21 sowie in der Begleitung von OeME-Be-auftragten und weiteren Engagierten aus den Kirchgemein-den. Für deren Arbeit wurden zwei Broschüren verfasst: dieneue OeME-Dokumentation «Fenster zur Welt» und eine Pro-jektbroschüre «Frieden in Gerechtigkeit im Nahen Osten» mitInformationen über zahlreiche Hilfs- und Friedensprojekteziviler Organisationen in Palästina, Israel, Libanon und Jor-danien.

BahnhofkircheDas auf vier Jahre angelegte Pilotprojekt «Bahnhofkirche»

will mit seinen Angeboten den Pendlern, Reisenden und Ge-strandeten als «Kirche am Weg» dienen.

Die ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürichist sehr gefragt: Pro Tag besuchten durchschnittlich 400 Per-sonen die Kapelle, im Jahr 2002 waren es mehr als 142’000Personen. Immer wieder kommt es vor, dass Menschen ver-schiedener Religionen dort gleichzeitig ihre Gebetseinkehrhalten. 73 Gruppen von Jugendlichen und Erwachsenen er-hielten Einblick in die Bahnhofkirche. Auf reges Echo sties-sen die «Weg-Worte»: Täglich hören oder lesen sie mehrereHundert Menschen. Neu wird eine Viertelstunde vor demSchliessen der Bahnhofkirche ein kurzes liturgisches Abend-gebet angeboten.

In der Bahnhofkirche arbeiten ein reformierter und einkatholischer Seelsorger vollzeitlich; drei weitere Seelsorge-rinnen und ein Seelsorger sind stundenweise als Stellvertre-tung tätig. Hinzu kommen 22 Freiwillige mit je dreieinhalbStunden Einsatz pro Woche, die den Empfang sicherstellen.

Täglich wünschen mehrere Menschen ein längeres undpersönliches Gespräch mit einer Seelsorgerin oder einemSeelsorger; im Jahr 2002 wurden mit 1’070 Personen 928Gespräche geführt (Vorjahr: 553 Personen in 509 Gesprä-chen). Bei der Weitervermittlung wurde mit 43 Beratungs-stellen und Institutionen Kontakt aufgenommen.

Page 32: Jahresbericht 2002

32

Ökumenischer Erfahrungsaustausch: Afrikanische Gäste

in der Schweiz.

Ressort Gemeindedienste

FlughafenpfarramtMit regelmässigen Gottesdiensten und dem seelsorger-

lichen Dienst für Reisende, Mitarbeitende im Flughafen unddas fliegende Personal ist das Flughafenpfarramt eine sehrgeschätzte Einrichtung am Flughafen.

Das erste Quartal war geprägt von der Krise der Swissair,die Ende März 2002 den Betrieb einstellte. Für viele Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter bedeutete dies nicht nur Trauer,sondern auch Verzweiflung in existentieller Hinsicht. Diemeisten seelsorgerlichen Begegnungen mit dem Personaldrehten sich um Unsicherheit und Angst, wie es mit der neuenFluggesellschaft und dem Flughafen allgemein wohl weiter-gehe. Die Flughafenseelsorger waren da, um zuzuhören undAnteil zu nehmen.

Für Angestellte, denen die Arbeitsstelle gekündigt wordenwar, wurde eine Regionale Arbeitsvermittlungsstelle (RAV)am Flughafen eingerichtet. So konnten sowohl Stellensu-chende, die sich an die Flughafenseelsorge gewandt hatten,als auch Stellenangebote, die ihr zugingen, weitergeleitet wer-den. Da die Arbeitslosenversicherung erst nach einigen Wo-chen Leistungen ausrichtet, kamen etliche Stellenlose in fi-nanzielle Schwierigkeiten. Dank der pfarramtlichen Hilfs-kasse konnte Überbrückungshilfe geleistet werden.

Im Rahmen ihres Seelsorgeauftrages suchten die Flugha-fenseelsorger regelmässig das Zentrum für die Asylsuchen-den in der Transitzone des Flughafens auf, um mit diesenMenschen auf deren Wunsch hin Gespräche über die Bibel zuführen und zu beten. Viele panisch reagierende, verängstigteAsylsuchende liessen sich durch die Seelsorger beruhigen.

Weiter begleitete die Flughafenseelsorge Passagiere undAngehörige von Passagieren, die im Zusammenhang mit tra-gischen Ereignissen unterwegs waren. Für die Angehörigenvon zwei jungen Opfern des Attentates auf Bali organisiertendie Seelsorger die Auslösung der Urnen und hielten für dieTrauerfamilie eine Andacht in der Flughafenkapelle. In Zu-sammenarbeit mit Kaderleuten der Swiss organisierte dieFlughafenseelsorge den Jahresgedenktag zum Flugzeugab-sturz vom 24. November 2001 und hielt den Gedächtnisgot-tesdienst in der reformierten Kirche Kloten.

tacheles – Koordinationstelle der ökumenischenPaarberatungen

Die von der reformierten und katholischen Kirche ge-meinsam getragene teilzeitliche Stelle koordiniert im Rahmeneines vierjährigen Pilotprojektes die zehn regionalen Stellenund unterstützt die Beratungspersonen fachlich.

Die Koordinationsstelle ist mit einer ausgewiesenen Fach-person besetzt. In vier halbtägigen Treffen und weiteren Se-minar- und Weiterbildungsangeboten für die Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter der Beratungsstellen wurden aktuelleFragen der Beratungstätigkeit behandelt. Daraus entstand ge-meinsam mit den Beratungspersonen ein Handbuch, das in-haltliche und methodische Unterstützung bietet für eine ver-stärkt präventiv ausgerichtete Beratungsarbeit.

In einem Pilotversuch organisierte die Koordinationsstellezusammen mit dem Kirchlichen Informationsdienst und derkatholischen Informationsstelle im Februar erstmals einenInformationsstand zu Themen der kirchlichen Trauung ander Hochzeitsmesse im Zürcher Kongresshaus. Paarberate-rinnen und Paarberater sowie Pfarrpersonen aus Kirchge-meinden und Pfarreien waren gefragte Ansprechpartner fürviele Heiratswillige. Das positive Echo bewog die beiden Kir-chen, das ökumenische Projekt für weitere vier Jahre fortzu-setzen.

BibliothekDie Bibliothek Hirschengraben 50 wurde von 1’300 Be-

nutzerinnen und Benutzern besucht. Rund 3’000 Bücherwurden ausgeliehen, insbesondere zu den Themen Religions-pädagogik, fremde Religionen, Gottesdienstgestaltung undHymnologie. Besonders reger Nachfrage erfreuten sichUnterrichtsvorschläge und Bilderbücher für «Fiire mit deChliine». Viel benutzt wurden auch die Dokumentationen zuLiedern und Autoren des Reformierten Gesangbuchs.

Die Katalogisierung der Bücher im elektronischen Biblio-thekssystem wurde fast abgeschlossen. Ein Grossteil des No-tenbestandes ist nun auch inhaltlich abrufbar.

Page 33: Jahresbericht 2002

33

SpitalseelsorgeSpitaldirektor Otto Zimmermann

begründete seinen grossen Einsatzfür die Schaffung der Pfarrstelle imSpital Bülach: «In verschiedenenQualitätsprojekten, bei denen pri-mär die Ergebnisqualität aus derSicht der Patientinnen und Patientengemessen wird, ist deutlich zumVorschein gekommen, dass unsereKunden, die Qualität des Spitalauf-enthaltes nicht mehr alleine am Be-handlungserfolg und an der Professionalität des Pflegehand-werks beurteilen. Sie möchten kompetente Ansprechpartnerhaben, wenn sie Angst vor einer bevorstehenden Operation,vor dem ungewissen Verlauf ihrer Krankheit oder auch vordem Sterben haben. Auch bei traumatischen Erlebnissen, ei-nem Unfall mit schweren Verletzungen oder einer ungünsti-gen Verlaufsprognose, erwarten die Patientinnen und Patien-ten und auch die Angehörigen psychologische oder ebenseelsorgerischen Beistand und kompetente Betreuung.»

Bei seinen Wünschen an die Spitalseelsorge sticht einerhervor: «Ich wünsche uns eine Spitalseelsorge, die uns hilft,uns den Umgang mit den Sinnfragen des Lebens und des Ster-bens bewusster zu machen.»

In praktisch allen Spitälern im Kanton Zürich ist das Inter-esse der Spitalleitungen für kirchliche Seelsorge gross. Diezwei Regionalspitäler Bülach und Wetzikon haben im Jahr2002 eine eigene Spitalseelsorgestelle eingerichtet. Die Wert-schätzung geht einher mit dem Anspruch an Pfarrerinnen undPfarrer, sich gut in die Abläufe des Spitals zu integrieren undsich an das professionelle Arbeitsumfeld anzupassen. Dabeisoll aber gleichzeitig klar erkennbar sein, dass sie der Kirchezugehörig und dem christlichen Auftrag verpflichtet sind.

Die neue Spitalseelsorge-Verordnung trägt diesen Anfor-derungen Rechnung. Die Revision war nötig geworden, weilnach der Aufhebung der Kommissionen durch die Synode fürdas Kantonale Spitalpfarramt keine befriedigende Leitungs-struktur mehr bestand.

Ende 2001 hat der Kirchenratden Entwurf in die Vernehmlassunggeschickt. Bis Ende Februar 2002gingen 21 Stellungnahmen ein. DerPfarrverein, die Personalverantwort-lichen Pfarrschaft und die Spital-pfarrerinnen und -pfarrer habensich geäussert, wie auch neun regio-nale Spitalverbände oder Bezirks-kirchenpflegen und sieben Spitaldi-rektionen. Nur bei einzelnen Para-graphen waren konträre Stellung-

nahmen zu verzeichnen. Zu reden gab vor allem die auf 48Stunden festgelegte wöchentliche Arbeitszeit.

Die kantonalen Spitalpfarrämter sind neu in drei Bereicheaufgeteilt, je von einer Pfarrperson geleitet. VerschiedenePensionierungen und Stellenwechsel haben dazu geführt,dass ein Schwerpunkt bei der Personalrekrutierung lag, diegemeinsam mit der Abteilungsleitung durchführt wurde.

In allen Spitälern standen die Besuche und die Seelsorgeam Krankenbett im Zentrum der Tätigkeiten. Die Situation istgeprägt von schwierigeren Diagnosen bei markant kürzererAufenthaltsdauer der Patientinnen und Patienten.

Immer häufiger führt der Ausbau der medizinischenDienstleistungen zu ethischen Konflikten. Im Zentrum stehtdabei die Frage, ob das medizinisch Mögliche immer auchdas menschlich Verantwortbare sei. In vielen kantonalen Spi-tälern sind Ethikforen gebildet worden und die Spitalpfarreroder -pfarrerinnen sind Mitglieder dieser Gruppen.

Universitätsspital ZürichIm Universitätsspital ist die langjährige Spitalpfarrerin Ka-

tharina Hübner im Rahmen eines halbtägigen Symposiumsfür das Pflegepersonal zum Thema «Unter dem Regenbogen– Farben der Seelsorge» verabschiedet worden.

Die verschiedenen Unglücksfälle und Katastrophen im In-und Ausland haben die Öffentlichkeit sensibilisiert. Die Be-treuung der betroffenen Menschen und deren Angehörigenhat hohe Priorität. Das Spitalpfarramt hat deswegen sein En-

Ressort Diakonie und Seelsorge

Seelsorge an Brennpunkten und kirchliche Arbeit für Erwerbslose

Kirchenrätin Irene Gysel-Nef.

Page 34: Jahresbericht 2002

34

gagement auf der Notfallstation ausgebaut und arbeitet zudemim neu gegründeten interdisziplinären Care-Team für Ange-hörige von Notfallpatienten mit.

Kantonsspital WinterthurDie Winterthurer Spitalpfarrerinnen und -pfarrer beteilig-

ten sich intern und extern an 22 Referaten, Weiterbildungenoder Seminaren. Die Vorstellung der Seelsorge bei der Ein-führung neuer Pflegekräfte ist im Kantonsspital Winterthurzur guten Routine geworden. Für die Gruppe der Sitzwachenist im Januar ein fünftägiger Einführungskurs mit 23 Teilneh-menden durchgeführt worden. 45 Personen stehen für diesenfreiwilligen Dienst bereit. Sie leisteten 324 Nachteinsätze àneun Stunden, das sind nahezu 3’000 Stunden.

Psychiatrische KlinikenIn den psychiatrischen Kliniken sind die ständigen Verän-

derungen fast zur Norm geworden. Abteilungen werden ge-schlossen, auch viele langjährige Patientinnen und Patientenmüssen umziehen, und auch das Personal ist unsicher, wiesich die Situation des Arbeitsplatzes entwickelt. Die Seelsor-gerinnen und Seelsorger sind in unzähligen alltäglichen, un-spektakulären, spontanen oder geplanten Begegnungen undKontakten da für die Patienten und das Personal.

RegionalspitälerIm Frühjahr beschlossen die 22 Kirchgemeinden um Bü-

lach, eine Spitalseelsorgestelle zu 70% einzurichten. Dafüraber nicht einen neuen Regionalverband zu gründen, son-dern mit dem Spital und dem Kirchenrat einen Vertrag abzu-schliessen. Am 11. April 2002 unterzeichneten alle Partnerdie Vereinbarung. Die neue Spitalseelsorgekommission hatim Juli den Spitalpfarrer gewählt, der am 1. Dezember seineArbeit aufgenommen hat. Die Abteilung Diakonie und Seel-sorge führt die Geschäfte der Seelsorgestelle und der Spital-seelsorgekommission.

Projekt NotfallseelsorgeDer Kirchenrat hat einem zweijährigen Versuchsbetrieb

der Notfallseelsorge Winterthur-Andelfingen zugestimmt undträgt die Kosten für den Betrieb. Das Sekretariat der AbteilungDiakonie und Seelsorge übernimmt die administrativen Ar-beiten. Das Konzept der Notfallseelsorge Winterthur und An-delfingen stützt sich auf die Gemeindepfarrämter. Die Orts-pfarrerinnen und -pfarrer übernehmen abwechslungsweisedas rund um die Uhr eingeschaltete Notfalltelefon und bietenfallweise die zuständigen Kolleginnen und Kollegen in den Ge-meinden auf oder übernehmen den Dienst selber. Die Verant-wortlichen haben viel Zeit in die Information der Öffentlich-keit und der Polizei investiert. Sie sind von der Kantonspoli-zei Zürich zu fünf Informationsveranstaltungen eingeladenworden, um den Offizieren und Verantwortlichen der Bezirkesowie der Einsatzzentrale in Zürich Ziele und Aufgaben derNotfallseelsorge zu erläutern.

Ein ähnlicher Dienst existiert seit einiger Zeit in der StadtZürich. Auch in anderen Regionen haben sich Pfarrerinnenund Pfarrer mit der Notfallseelsorge befasst. Die Präsenz derKirche bei Opfern und Hinterbliebenen wird gewünscht, dieEinsatzkräfte schätzen ihr Mittragen.

PolizeiseelsorgeSeit Januar umfasst die Polizeiseelsorge Zürich 90% und

ist für vier Jahre von den vier Partnern, der reformierten undkatholischen Kirche im Kanton Zürich sowie dem reformier-ten und katholischen Stadtverband Zürich, der Stadt Zürich(Stadtpolizei und Schutz und Rettung) und der Kantonspoli-zei Zürich bewilligt worden. Das Engagement bei der Kan-tonspolizei Zürich, wo sich die Polizeiseelsorgerin neu einar-beitete, prägte in der ersten Hälfte des Jahres ihre Tätigkeit.Die Pfarrerin versuchte am Alltag von Polizei, Feuerwehr undSanität teilzunehmen. Sie erfuhr dabei viel über die Befind-lichkeit der Menschen, über ihre Freuden, Sorgen, ihreMotivation und Enttäuschung. Mindestens einmal pro Monatabsolvierte sie mit den Polizistinnen und Polizisten einenNachtdienst. Am 1. Mai war sie mit einem Zug der Sicher-heitspolizei unterwegs. Mit dem Sicherheitsdienst, Gruppe

Ressort Diakonie und Seelsorge

Page 35: Jahresbericht 2002

35

Kirchenrätin Irene Gysel und Spitaldirektor Otto Zimmer-

mann unterzeichnen die Vereinbarung für eine neue

Pfarrstelle im Regionalspital Bülach.

Hooliganismus, war sie während den Play-off-Spielen im Hal-lenstadion anwesend. Über die Weihnachtstage begleitete siezwei Nachtdienste. Durch die Präsenz im Polizei-, Feuerwehr-und Sanitätsalltag kann ein Vertrauensverhältnis aufgebautwerden, das die Basis für jede Seelsorgebeziehung ist. Dieseelsorgerlichen Beratungen haben stark zugenommen.

Neu findet neben dem traditionellen Gottesdienst mit demPolizeimännerchor in der Kirche St. Peter in Zürich auch einGottesdienst mit der Kantonspolizeimusik im Kanton statt.Dieser war in Stadel im Zürcher Unterland.

Pfarramt für GehörloseDas Jahr 2002 war ein Jahr der ökumenischen Zu-

sammenarbeit zwischen den Gehörlosengemeinden der bei-den Kirchen. Mit mehr ökumenischen Gottesdiensten ist eineBasis für eine zukünftige nähere Zusammenarbeit gelegt wor-den. Die Verantwortung für die Gestaltung lag zum ersten Malnicht bei Pfarrerin und Seelsorger, sondern bei der gehörlo-sen Präsidentin und dem gehörlosen Präsidenten der beidenGremien. Auch zu Verantwortlichen der freikirchlichen Ge-hörlosenarbeit wurden Kontakte geknüpft.

Pfarramt für Menschen mit cerebraleroder geistiger Behinderung

Im vergangenen Schuljahr besuchten 111 Schülerinnenund Schüler den Religionsunterricht der Oberstufen an 17heilpädagogischen Schulen. 50 ehemalige Religionsschüle-rinnen und -schüler besuchten den Konfirmationsunterrichtganz oder teilweise in den Wohngemeinden und wurden dortkonfirmiert. Für neun Konfirmanden konnten spezielle Kon-firmationsfeiern veranstaltet werden.

Mehr als 250 erwachsene Menschen mit geistiger Behin-derung besuchten die regelmässig angebotenen religiösenGruppenanlässe in neun Institutionen. Diese Angebote sinddurchwegs ökumenisch organisiert.

GefängnisseelsorgeBei den zahlreichen Einzelgesprächen mit Gefangenen ist

das genaue Zuhören das Wichtigste. Es ist gut, dass sich die

Gefangenen bei einer neutralen Vertrauensperson ausspre-chen können. Manchmal gelingt es ihnen, aufgestaute Ag-gressionen abzubauen und eine Neuorientierung zu gewin-nen. Bei vielen Gesprächen geht es um Vollzugsfragen oderum das Zusammenleben mit Menschen, die man sich nichtaussuchen kann. Erst wenn ein gegenseitiges Vertrauensver-hältnis besteht, gibt es Raum für tiefere Glaubensgespräche.

Die Koordinationsstelle für Gefängnisseelsorge ist neu be-setzt worden. Ende Jahr hat der Kirchenrat die Kompetenzendes Koordinators neu bestimmt und ihm Leitungsaufgabenfür den Gefängnisseelsorge-Bereich übertragen.

AidspfarramtDie Zahl der Rat und Begleitung Suchenden im Aidspfarr-

amt hat im Jahr 2002 um 15% zugenommen. Die sozialarbei-terischen Aspekte in den Beratungen nahmen zu. Es handeltsich oft um Menschen in sehr komplexen Situationen, dieinterdisziplinäre Zusammenarbeit erfordern. Sinnfragen, Le-bensplanung, Krankheitsschübe, Sexualität, Sucht, Sterbenund Tod sind weitere wichtige Gesprächsthemen. Gemein-schaftsfördernde Angebote sind nach wie vor ein grosses Be-dürfnis für die oft extrem isoliert lebenden Betroffenen. Neuwird eine Elterngruppe geführt, und erstmals hat eine Kurs-woche mit integrierter Körperarbeit stattgefunden.

Chiesa Evangelica di Lingua ItalianaSeit dem Einzug in die Zwinglikirche hat sich der Gottes-

dienstbesuch verbessert und ein neuer Chor wurde gegrün-det. Ein lebendiger Austausch mit der befreundeten Walden-sergemeinde Nordheim-Nordhausen (Deutschland) und derPartnergemeinde Trapani-Marsala (Italien) ist entstanden.Fast ein Dutzend Anfragen, meistens von fremdsprachigenreformierten Gemeinden für Gottesdiensträume sind einge-gangen. Bisher ist mit den Portugiesen/Brasilianern und denSpaniern eine Zusammenarbeit entstanden.

Iglesia Evangélica HispanaIm Mai fand die erste Installationsfeier in der Geschichte

der Iglesia in Winterthur statt. Die Anwesenheit des spani-

Page 36: Jahresbericht 2002

36

Ressort Diakonie und Seelsorge

Die Präsenz der Landeskirche bei den Kranken wird sehr

geschätzt.

schen Konsuls sowie einer Vertretung des Stadtrates Winter-thur und des Kirchenrates wurden als Zeichen der Wertschät-zung wahrgenommen. Die Gemeinde feierte mit 250 Perso-nen ein grosses Fest.

Die wöchentlichen Gottesdienste werden von ca. 100 Per-sonen aus allen Altersstufen gut besucht. Die Seelsorge unterden Ausländern bringt eine Reihe von sozialarbeiterischenTätigkeiten mit sich. Im Herbst führte die Iglesia eine Ge-meinderetraite durch, an der 110 Personen teilnahmen.

Stellennetz Zürich-LandDas Stellennetz entwickelte im Berichtsjahr ein neues An-

gebot für Arbeit im Bürobereich: Klick! – Einsatzplätze imBüro für Bürohilfskräfte startete im April. Mit der Kursanbie-terin WEFA (Weiterbildungen für den Arbeitsmarkt) wurdeein Konzept erarbeitet. Die Teilnehmerinnen werden durchFach- und Persönlichkeitsbildung unterstützt und arbeiten anEinsatzplätzen im Bürobereich mit möglichst breiten Arbeits-gebieten. Die ersten Erfahrungen mit Klick! sind sehr positiv.Die Vermittlungsquote mit fast 40% war unerwartet hoch.

Sorge bereitet die vom Volk angenommene Revision derArbeitslosenversicherung: Ab nächstem Jahr werden Lang-zeitarbeitslose viel früher aus dem Netz der Arbeitslosenver-sicherung fallen. Es ist nicht sicher, ob im Kanton Zürich ge-nügend Angebote für die vielen Ausgesteuerten bereitgestelltwerden können. Das Stellennetz will seine Angebote weiter-hin auch für Ausgesteuerte offen halten.

Kontaktstelle für Stellenlose UsterBereits Ende 2001 zeichnente sich eine Steigerung der Be-

sucherfrequenz in der Kontaktstelle für Stellenlose ab. SeitFrühling 2002 kommen markant mehr Stellenlose. Um dieArbeit in der Kontaktstelle zu bewältigen, müssen persönlicheGespräche zurückgestellt werden. Von der Erwerbslosigkeitspeziell betroffen sind Paare, die gemeinsam in derselbenFirma gearbeitet und gleichzeitig die Stelle verloren haben.

Dienststelle für Arbeitslose ZürichDie steigenden Arbeitslosenzahlen schlugen sich in höhe-

ren Beratungszahlen nieder: 1’603 im Jahr 2002, 1’252 imJahr 2001. Damit sind die bestehenden Ressourcen an Bera-tungsleistungen sowohl in der Sozialberatung wie in derRechtsberatung ausgeschöpft. Vermehrt mussten Ratsu-chende entweder lange Wartefristen in Kauf nehmen oder indringenden Fällen an andere Institutionen verwiesen werden.Eindrücklich sind die gestiegenen Benutzerzahlen im Stellen-suchtreff: Im Berichtsjahr wurden 4’088 Besuche (Vorjahr:2’664) gezählt. Der Stellensuchtreff bietet Erwerbslosen eineminimale Tagesstruktur, regelmässige Aktivität ausser Haussowie die Möglichkeit für Kontakte und Kommunikation.

Dienststelle für Arbeitslose WinterthurAufgrund der prekären Arbeitsmarktlage mit einem Anteil

von 5% Erwerbslosen in Winterthur (Dezember 2002) stie-gen die Beratungen der Dienststelle für Arbeitslose Winter-thur im vergangenen Jahr erneut, und zwar um 10%. Mehr-heitlich erwarten die Klientinnen und Klienten Hilfe. DieSchwerpunkte sind Standortbestimmungen, Strategien beider Stellensuche und Auskünfte zu Fragen bezüglich Arbeits-losenversicherung und Arbeitsrecht.

Mitarbeit beim Projekt StrafmediationMediation ist immer noch eine relativ neue und wenig be-

kannte Methode der Konfliktbehandlung. Sie entspricht demzentralen kirchlichen Interesse einer christlichen Konfliktbe-wältigung. Im Oktober eröffnete der Verein «StrafmediationZürich» die Fachstelle Konsens. Strafrechtlich relevante Fällekönnen nun mit den Methoden der Mediation bewältigt undgeschlichtet werden: z. B. Antragsdelikte im Erwachsenen-Strafrecht, im Jugendstrafrecht auch andere Delikte. Die Par-teien erhalten die Möglichkeit, zusammen mit einer Mediato-rin oder einem Mediator einen individuellen Weg zu finden.Die Landeskirche war massgeblich durch Pfr. Walter Hoff-mann an der Entwicklung und Förderung der Fachstelle be-teiligt, sie ist im Vorstand des Vereins vertreten und beteiligtsich an der Finanzierung des zweijährigen Versuchsbetriebs.

Page 37: Jahresbericht 2002
Page 38: Jahresbericht 2002

38

Die landeskirchliche Verwaltungdient dem, dem die ganze Kirche zudienen hat. Sie steht im Dienst am«Aufbau der Gemeinde». Dies unter-streicht der Kirchenratsschreiber,wenn jemand vermutet, er habe es inseinem neuen Amt mit einer sehr pa-pierenen Kirche zu tun. Oder wennihn jemand anspricht: «Sei achtsam,dass nicht das Inhaltliche der Kir-che, das geistliche Leben und dastheologische Proprium von zuneh-mend formal-struktureller, juris-tisch-technokratischer Reglementierung verdrängt wird.»

Die landeskirchliche Verwaltung ist tatsächlich keinSelbstzweck. Durch ihre Stabsdienste unterstützt sie Kirchen-rat und Synode. Vielleicht noch deutlicher wird ihr direkterBezug zum kirchlichen Leben dort, wo sie mit Kirchgemein-den in Kontakt steht: Wo sie Kirchenpflegen, Pfarrerinnen,Pfarrer und weitere Mitarbeitende in den Gemeinden berät,juristische Auskünfte erteilt, Auswege aus Konflikten aufzeigt,Pfarrerinnen und Pfarrer für Einzelstellvertretungen, Vikari-ate und Verwesereien vermittelt, Kirchgemeindeordnungenbereinigt oder wo sie dazu beiträgt, dass das «schönste Früh-geläute im Kanton» nicht ganz verstummt.

KirchenratsschreiberAls Stabschef des Kirchenrates hat der Kirchenratsschrei-

ber fünf Aufgaben zu erfüllen: Er unterstützt (1) den Kirchen-rat in der Vorbereitung und im Vollzug seiner Geschäfte. Da-bei trägt er die Verantwortung für alle Personalgeschäfte imRahmen der Gesamtkirchlichen Dienste und bei der Pfarr-schaft. Für die Amtsdauer 2003–2006 konnten die zeitlichbefristeten Pfarrstellen im bisherigen Rahmen nochmals zu-geteilt und damit in rund einem Drittel der Kirchgemeindenbesondere Belastungssituationen aufgefangen werden.

Aus der Kontaktpflege mit der Verwaltung des Kantons undanderer Kirchen (2) seien die Verhandlungen über die zeit-lich befristeten Pfarrstellen und die Vorarbeiten zu einer Rah-

menvereinbarung für ökumenischgeführte Projekte erwähnt.

Zur Leitung der Verwaltung (3)hinzu kommt die Führung des Lei-tungskonvents (4), der sich aus denAbteilungsleitungen der Gesamt-kirchlichen Dienste zusammensetzt.Ziel dieses neuen Gremiums ist einemöglichst gute Abstimmung der Pro-jekte der Gesamtkirchlichen Diens-te. Deren Dienst gegenüber und dieZusammenarbeit mit den Kirchge-meinden sollen präzisiert werden.

Das Mitwirken in Projekten von gesamtkirchlicher Bedeu-tung (5) ist zur Zeit geprägt durch die Arbeiten an der neuenKirchenordnung im Rahmen von «reform06».

Kanzlei des KirchenratesDer Kirchenrat traf sich zu 28 meist ganztägigen Sitzungen,

fasste 400 Beschlüsse und hielt 450 Mitteilungen fest. Dasvon der Kanzlei verfasste Protokoll umfasst 770 Seiten.

Diese administrative Begleitung der Kirchenratsgeschäfte,der Vollzug der Beschlüsse und die daraus resultierende Kor-respondenz bilden den Kern der Arbeiten der Kanzlei. Dazukommen weitere, ausserordentliche Protokolle und juristi-sche Beratungen für den Kirchenrat.

In Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv wurden diekirchlichen Archivbestände überprüft und die archivwürdi-gen Akten dem Staatsarchiv übergeben. Dabei konnte zumTeil über hundert Jahre altes Schriftgut für die Nachwelt aus-geschieden werden.

Der im November vom Kirchenrat verabschiedete neue Re-gistraturplan trat per 1. Januar 2003 in Kraft.

Juristisches SekretariatDas Juristische Sekretariat begleitete den Kirchenrat, die

Gesamtkirchlichen Dienste und die Bezirkskirchenpflegen inallen Rechtsfragen. Zudem betreute es das Sekretariat derKirchensynode.

Landeskirchliche Verwaltung

Dienst am «Aufbau der Gemeinde»

Kirchenratsschreiber Pfarrer Alfred Frühauf.

Page 39: Jahresbericht 2002

39

Zusammen mit dem Fachbereich Behördenschulung undBeratung sowie mit dem Bereich Personelles Pfarrschaft istdas Juristische Sekretariat Anlaufstelle für Kirchgemeinden,die sich in Struktur-, Organisations- und Personalfragen be-raten lassen oder in Konfliktsituationen Hilfe beanspruchenwollen. In dieser Funktion wirkte der Juristische Sekretär zu-sammen mit den zuständigen Bezirksräten unter anderem beider Suche nach Übergangslösungen für zwei Kirchgemeindenmit, die nach den Erneuerungswahlen vom Frühjahr 2002über keine beschlussfähige Kirchenpflege verfügten.

Darüber hinaus erteilte er den Kirchgemeinden, auch Pri-vaten und Stellen ausserhalb der Gesamtkirchlichen Dienste,über 500 Rechtsauskünfte. Die Anfragen stammten aus na-hezu allen Rechtsgebieten mit Schwerpunkten in den Berei-chen Kirchgemeinde- und Behördenorganisation, öffentli-ches Personalrecht, Rechtsstellung der Pfarrschaft, Wahlenund Kirchenmitgliedschaft. Zwei neue Handreichungen überdas Verhältnis zwischen Kirchenpflege und Pfarramt sowieüber die Grundsätze des staatlichen und kommunalen Perso-nalrechts helfen den Kirchenpflegen und Bezirkskirchenpfle-gen bei der täglichen Arbeit.

Der Juristische Sekretär überarbeitete den Entwurf derneuen Spitalseelsorgeverordnung. Er begleitete die Arbeit ander neuen Konkordatsverordnung für die Ausbildung derPfarrerinnen und Pfarrer und er prüfte Gemeindeerlasse undKirchgemeindeordnungen. Diejenigen der Gemeinden Brüt-ten, Dietlikon, Dübendorf, Maur, Neftenbach und Otelfingenkonnten vom Kirchenrat verabschiedet werden, ebenso dieTeilrevisionen aus Bülach, Egg, Hettlingen, Opfikon, Otten-bach, Rüschlikon, Stäfa, Trüllikon-Truttikon und Volketswil.

PersonalwesenDie Hauptaufgabe des Personalwesens der Gesamtkirch-

lichen Dienste besteht in der Unterstützung der Linienver-antwortlichen in allen Personalfragen, vor allem in der Per-sonalgewinnung, in der Personaladministration bei Ein- undAustritten sowie beim Erarbeiten oder Weiterentwickeln vonFührungshilfsmitteln wie z.B. Mitarbeiterbeurteilung, Arbeits-zeiterfassung, Reglemente. Ausserdem ist die Abteilung für

die kaufmännisch Auszubildenden (pro Lehrjahr ein Ausbil-dungsplatz) verantwortlich und erledigt die Unfallmeldun-gen. So waren letztes Jahr ca. 600 Bewerbungsdossiers für 15öffentlich ausgeschriebene Stellen zu bearbeiten. Weiter wa-ren 75 Ein-/Austritte mit zum Teil Kleinstpensen, 52 Vertrags-änderungen und 63 Unfallmeldungen zu administrieren –dies bei einem Gesamtbestand von 203 Personen. Der neueLeiter des Personalwesens, Harry Nussbaumer, konnte im Mai2002 seine Stelle antreten und sich in die vielseitige Aufgabeeinarbeiten.

Die Einführung des neuen Personaladministrationssys-tems des Kantons PALAS hatte in der Einführungsphase zuumfangreichen Kontrollarbeiten geführt. Das neue Systemwurde per 1. Januar 2003 eingeführt.

Personelles Pfarrschaft: Die Fluktuation im Bereich derPfarrschaft hat zugenommen und damit die administrativenAufwendungen im Zusammenhang mit Wahlen, Verwesereien,Vikariaten und Einzelstellvertretungen. Dazu kam die Bear-beitung der zeitlich befristeten Pfarrstellen für die Amtsdauer2003–2006. Dank der personellen Aufstockung im BereichPersonelles Pfarrschaft konnten diese Arbeiten und auch dieVorbereitungen für die Einführung des neuen Personalma-nagement- und Lohnabrechungssystems PALAS des Kantonszeitgerecht erledigt werden.

Zahlreiche personalrechtliche Fragen von Kirchenpflegen,welche teilweise auch andere Berufsgruppen als die Pfarr-schaft betrafen, wurden beantwortet. Dabei zeigte sich, dasshäufig nicht klar ist, welche gesetzlichen Grundlagen geltenund wie die entsprechenden Gesetzesbestimmungen anzu-wenden sind. Diese Erfahrungen fliessen ein in die Arbeit desTeilprojekts Personelles von «reform06».

Im Auftrag des Kirchenrates wurden Grundlagen zur The-matik Machtmissbrauch, Anwendung von Gewalt und Grenz-verletzungen erarbeitet. Die in Zusammenarbeit mit externenFachpersonen erstellte Broschüre enthält konkrete Hinwei-sen zum Vorgehen, Handlungsanweisungen, Ansprechstellen,gesetzliche Grundlagen, Hintergrundinformationen, Litera-turangaben sowie die Leitlinien für Mitarbeitende der Kirch-gemeinden und der Gesamtkirchlichen Dienste.

Landeskirchliche Verwaltung

Page 40: Jahresbericht 2002

40

von Ersatzwahlen wurde mit Blick aufdie bevorstehenden Erneuerungswah-len verzichtet.

Wahlen in der SynodeWahl von Marcel Riesen, Elsau, in

den Kirchenrat für den am 9. Dezem-ber 2001 im Amt verstorbenen Kir-chenrat Ulrich Frei.

Wahl von Marcel Riesen, Mitglieddes Kirchenrates, als Vertreter für dieAbgeordnetenversammlung desSchweizerischen Evangelischen Kir-chenbundes.

Wahl von Jean E. Bollier, Zürich, indas Büro der Synode für die zurückge-tretene Ruth Haag, Herrliberg.

Wahl von Berti Baier-Zehnder, Elgg,in die Geschäftsprüfungskommissionfür die zurückgetretene Ruth Schaller,Rüschlikon.

Wahl von Daniel von Orelli, Gossau,zum Synodalprediger.

Am 10. April 2002 verstarb PeterWalther, Protokollführer. Das Bürowählte am 11. September 2002 alsNachfolger Markus Benesch, Trutti-kon, zum Protokollführer.

GeschäfteDie Kirchensynode behandelte fol-

gende Geschäfte:Antrag und Bericht des Kirchenrates

zum Postulat Nr. 378 betreffend Regel-mässig erscheinendes Publikations-organ

Information des Kirchenrates zu«reform06»

Antrag und Bericht der vorberaten-den Kommission betreffend Durchfüh-rung einer Aussprachesynode am17. September 2002

Jahresbericht 2001 des Kirchenra-tes und der landeskirchlichen Rekurs-kommission

Jahresrechnung 2001 der Zentral-kasse, der Fonds und Stiftungen derEvangelisch-reformierten Landeskir-che

Antrag und Bericht des Kirchenrateszum Postulat Nr. 363 betreffend Bro-schüre über den christlichen Glauben

Antrag und Bericht des Kirchenratesbetreffend Projekt «Junge Gottes-dienste braucht die Stadt»

Antrag und Bericht des Kirchenrateszum Postulat Nr. 391 betreffend Frie-dens- und Gerechtigkeitsarbeit desHEKS

Antrag und Bericht des Kirchenrateszum Postulat Nr. 373 betreffend Förde-rung des Einsatzes von anderen Musik-stilen im Gottesdienst

Antrag und Bericht des Kirchenratesbetreffend Aufbau einer ökumenischenMittelschularbeit

Antrag und Bericht des Kirchenrateszum Postulat Nr. 380 betreffend Quali-fizierung der Arbeit von Pfarrerinnenund Pfarrern

Antrag und Bericht des Kirchenrateszu «reform06»: Stand Oktober 2002der Arbeiten zur Revision der Kirchen-ordnung sowie zum Verhältnis zwi-schen Kirche und Staat

SitzungenDie Kirchensynode versammelte

sich zu sechs Sitzungen, je amDienstag, 19. März, 11. Juni, 25. Juni,17. September, 26. November und3. Dezember 2002. Die Sitzung vom17. September fand als Aussprache-synode in Uster statt. Deren Ziel wares, die Kirchensynode auf die Revisionder Kirchenordnung vorzubereiten. Indrei Referaten im Plenum sowie inmehreren Arbeitsgruppen wurden ver-schiedene Aspekte einer künftigen Kir-chenordnung erörtert.

ErsatzwahlenIm Rahmen von Ersatzwahlen wur-

den neu in die Synode gewählt:Im Wahlkreis III, Stadt Zürich,

Stadtkreis 1: Heinz Kull, Zürich, für diezurückgetretene Marguerite Weibel,Zürich.

Im Wahlkreis VI, Stadt Zürich,Stadtkreis 1 rechts der Limmat undStadtkreise 7 und 8: Christina Schrö-der, Zürich, für die zurückgetreteneVeronika Imthurn, Zürich.

Im Wahlkreis XVIII, Winterthur-Land: Yvonne Wildbolz-Zangger, Hettlingen, für die zurückgetreteneMarianne Baumann, Turbenthal.

Im Wahlkreis XIX, Andelfingen:Anna Mengia Wiesmann-Bezzola, Feuerthalen, für die zurückgetreteneErika Heller-Haefele, Ellikon amRhein.

Ende 2002 waren zwei Sitze infolgeRücktritts und ein Sitz infolge eines To-desfalls vakant. Auf die Durchführung

Kirchensynode

Ersatzwahlen, Wahlen, Geschäfte und Vorstösse

Page 41: Jahresbericht 2002

41

Antrag und Bericht des Kirchenrateszum Postulat Nr. 389 betreffend Über-nahme der jährlichen Zielsumme andas HEKS aus den allgemeinen Steuer-mitteln

Antrag und Bericht des Kirchenrateszum Postulat Nr. 390 betreffend Förde-rung der Ausbildung von Jugendleitern

Antrag und Bericht des Kirchenratesbetreffend Unterstützungsbeiträge andie Evangelischen Schulen

Voranschlag 2003 der ZentralkasseFinanzausgleich 2003Beitragssatz an die Zentralkasse

2003Kenntnisnahme von der Nachfüh-

rung des Finanzplans

Themen der FragestundenIn den Fragestunden vom 11. Juni

2002 und 26. November 2002 wurdenvom Kirchenrat Fragen zu folgendenThemen beantwortet:

«reform06»«burn out» und «mobbing»Krise und Zukunft des Ökumeni-

schen Rates der KirchenChristenverfolgung

Parlamentarische VorstösseÜberwiesene bzw. entgegengenom-

mene Vorstösse:Motion Nr. 392 betreffend Anerken-

nungsregelung der französischenKirchgemeinschaften im Rahmen von«reform06»

Postulat Nr. 393 betreffend Förde-rung des Betens

Übersicht über die Überwei-sungen an den Kirchenrat

Die Geschäftsordnung der Kirchen-synode hält in § 44 Absatz 1 Folgendesfest: Die hängigen Motionen und Pos-tulate werden im Anhang des Jahresbe-richtes des Kirchenrates aufgeführt miteinem Vermerk über den Stand desGeschäftes.

329 / 26. September 1989 (Motionder Rechnungsprüfungskommission)

Der Kirchenrat wird beauftragt, dieRechtsgrundlagen betreffend die Ent-schädigungen aller landeskirchlichenBehörden und Kommissionen sowiediejenigen betreffend die Besoldungenaller in einem Dienstverhältnis zurLandeskirche stehenden Personen ge-nerell zu überprüfen. Für die Anpas-sung dieser Rechtsgrundlagen an diegegenwärtigen Verhältnisse sind derSynode Bericht und Antrag einzurei-chen, insbesondere über

– eine Revision des Reglementsüber die Entschädigungen an die Mit-glieder landeskirchlicher Behördenund Kommissionen vom 17. November1981 (namentlich § 13),

– den Erlass eines Besoldungsregle-ments für alle in einem Anstellungsver-hältnis zur Landeskirche (Zentralver-waltung, Gesamtkirchliche Dienste)stehenden Personen,

– eine allenfalls zu diesen Zweckennotwendige Revision der Kirchenord-nung.

Das revidierte Entschädigungsregle-ment soll sämtliche Bezüge (inkl. Spe-

senvergütungen) aller Behörden- undKommissionsangehörigen eindeutigund abschliessend regeln. Das Besol-dungsreglement soll die Anwendbar-keit der allgemeinen Bestimmungender kantonalen Beamtenverordnungauch für die Bediensteten der Landes-kirche bestätigen, dazu aber festlegen,welche Besoldungsklassen für welchekirchlichen Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter offen stehen. Das vom Kir-chenrat anzuwendende Besoldungsre-glement soll der Genehmigung durchdie Synode unterliegen.

Bezüglich Entschädigungsregle-ment mit Synodebeschluss vom 31.März 1992 erfüllt, Rest in Bearbei-tung von «reform06» gemäss Synode-beschluss vom 23. Juni 1998

366 / 18. März 1997 / 13. Juni2000 (Postulat Brigitte Brand)

Der Kirchenrat wird eingeladen, zuprüfen, wie bei Anstellungen in dieDienste der Landeskirche Qualifikatio-nen, die durch Erziehungs- und Be-treuungsaufgaben sowie ausserberufli-che Tätigkeiten erworben wurden,lohnwirksam angerechnet werdenkönnen und wie eine entsprechendeEmpfehlung zu Handen der Kirchge-meinden abgegeben werden kann.

In Bearbeitung

367 / 18. März 1997 / 13. Juni2000 (Postulat Esther Michelsen)

Der Kirchenrat wird eingeladen, zuprüfen, ob und allenfalls wie das An-forderungs- und Beförderungsprofil in

Kirchensynode

Page 42: Jahresbericht 2002

42

Kirchensynode

den Gesamtkirchlichen Diensten da-hingehend zu ergänzen ist, dass Be-werberinnen und Bewerber den Nach-weis von Freiwilligenarbeit zu erbrin-gen haben.

In Bearbeitung

369 /10. Juni 1997 / 13. Juni 2000(Postulat Kurt Beller)

Der Kirchenrat wird eingeladen, zuprüfen, ob es im Stadtgebiet von Zü-rich mit vierunddreissig Kirchgemein-den möglich ist, kleinere Kirchgemein-den zusammenzulegen.

In Bearbeitung

374 / 9. Juni 1998 / 18. September2001 (Postulat Jürg Hugelshofer)

Der Kirchenrat wird eingeladen, zuprüfen, ob und wie eine Aufteilung(Splitting) der ordentlichen 100%-Pfarrstelle in zwei Teilzeitstellen mög-lich und sinnvoll ist. Mit Zustimmungder Kirchgemeindeversammlung kön-nen zwei Ordinierte nach zeitlich fest-gelegten Anteilen einer Vollstelle ge-wählt werden.

Gemäss Artikel 113a der Kirchen-ordnung ist diese Aufteilung momen-tan nur für Pfarrerehepaare zulässig,und der Artikel müsste entsprechendgeändert werden.

Die Verordnung über die Aufteilungvon Pfarrstellen (vom 24. November1993) kann im Übrigen vollumfänglichangewendet werden.

In Bearbeitung in Verbindung mit«reform06»

383 / 31. Mai 2000 (PostulatFritz Hermann)

Der Kirchenrat wird eingeladen, zukünftige Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit kirchennahen In-stitutionen (z.B. Vereinen) aufzuzeigenbeziehungsweise vorzuschlagen.

In Bearbeitung

384 / 31. Mai 2000 (PostulatMartin Weibel)

Der Kirchenrat wird eingeladen, zukünftige Möglichkeiten der Fremd-finanzierung von zusätzlichen kirch-lichen Mitarbeitern und Aktivitätenaufzuzeigen beziehungsweise vorzu-schlagen.

In Bearbeitung

385 / 31. Mai 2000 (PostulatRichard Winter)

Der Kirchenrat wird eingeladen, zu-künftige Möglichkeiten der Auslage-rung von Verwaltungsaufgaben an spe-zialisierte Firmen, übergeordnete Or-gane (z. B. Stadtverbände) und Privat-personen (z. B. Rechnungsführer) auf-zuzeigen beziehungsweise vorzuschla-gen.

In Bearbeitung

386 / 26. Februar 2001 (PostulatAlex Nussbaumer)

Der Kirchenrat wird eingeladen, zuprüfen, ob und wie die Herausgabeder neu übersetzten Zürcher Bibel ver-bunden werden kann mit einer breitangelegten Kampagne für das Lesender Bibel.

In Bearbeitung

387 /27. März 2001 (PostulatFritz Jauch)

Der Kirchenrat wird eingeladen, zuprüfen, ob und in welcher Weise derKirchensynode eine Vorlage zur Ergän-zung von Art. 53 der Kirchenordnungzu unterbreiten ist, der die Festlegungeines Zürcher Kirchensonntags mitLaienpredigt ermöglicht.

In Bearbeitung

388 / 7. September 2001 (PostulatDaniel Hanselmann)

Der Kirchenrat wird eingeladen, dasProblem der stetig abnehmenden Stu-dentenzahlen im Fach Theologie anzu-gehen.

Der Kirchenrat wird gebeten, in die-ser Sache der Synode einen Massnah-menkatalog zu unterbreiten.

Der Massnahmenkatalog soll nebender Werbung für das Theologiestudiumauch gezielt den Aspekt der Berufungzum Gemeindepfarramt beinhalten.

Der Massnahmenkatalog soll auchMöglichkeiten beinhalten, welche sichim Kontakt mit christlichen Kommunitäten in ökumenischer Offenheit er-geben könnten.

In Bearbeitung

392 / 17. September 2002 (MotionLiliane Wehrli)

Der Kirchenrat wird beauftragt, imRahmen des Neuerlasses der Kirchen-ordnung der Evangelisch-reformiertenLandeskirche des Kantons Zürich denöffentlichen Status der evangelisch-re-formierten Kirche französischer Spra-che des Kantons Zürich explizit anzu-

Page 43: Jahresbericht 2002

43

Kirchensynode

erkennen und diese den übrigenKirchgemeinden kirchenrechtlichgleichzustellen. Insbesondere sollender Gottesdienst in französischer Spra-che, die Vertretung in der Synode unddie Sicherung ihrer Finanzen (Kir-chengut) gewährleistet sein.

In Bearbeitung

393 / 8. Juli 2002 (PostulatMartin Weibel)

Der Kirchenrat wird eingeladen, zuprüfen und der Synode Bericht zu er-statten, ob und wie Beten in allen Be-reichen der Kirche gefördert werdenkönnte. Gegebenenfalls sind Massnah-men zu ergreifen und/oder der SynodeAnträge zu stellen.

In Bearbeitung

Page 44: Jahresbericht 2002
Page 45: Jahresbericht 2002

45

Statistische Angaben

Mitgliedschaft 2002

Reformierte Wohnbevölkerung

Affoltern am Albis 19 531 19 459 72Andelfingen 17 083 17 131 48Bülach 48 075 48 046 29Dielsdorf 30 576 30 308 268Dietikon 25 133 24 595 538Hinwil 37 039 37 011 28Horgen 44 067 43 632 435Meilen 41 902 41 913 11Pfäffikon 26 360 26 317 43Uster 45 109 44 838 271Winterthur 66 156 65 735 421Zürich links der Limmat 42 374 41 663 711Zürich rechts der Limmat 62 633 61 809 824Kanton Zürich 506 038 502 457 59 3 640

Be

zirk

31.1

2.20

021)

31.1

2.20

01

Plu

s

Min

us

Rückgang der reformierten Wohnbevölkerung:

2000: 4 2992001: 3 2282002: 3 581

Der Mitgliederrückgang geht zu rund 91%auf Austritte (absolut: 3 259) sowie zu 9%auf demographische Veränderungen(Wanderverluste, Todesfälle, usw.) zurück.

Konfessionelle Zusammensetzung imKanton Zürich per 31. Dezember 2002:

Evangelisch-reformiert 40,59%

Römisch-katholisch 30,74%

Christ-katholisch 0,14%Andere Konfessionen/Religionen 28,53%und Konfessionslose

Damit gehören 71,47% der Wohn-bevölkerung des Kantons Züricheiner der drei öffentlich-rechtlichanerkannten Kirchen an.

Austritte zu (bzw. Übertritte) aus anderenKonfessionen bzw. religiösen Gemeinschaften:Anglikanische Kirche 3 0 0Evangelisch-lutherische Gemeinde 3 11 0Evangelisch-methodistische Kirche 4 4 0Freikirchen 69 6 2Griechisch-orthodoxe Kirche 0 0 0Israelitische Cultusgemeinde 0 0 0Neuapostolische Gemeinde 2 2 0Römisch-katholische Kirche 9 138 1Andere Religionen 21 6 0Konfessionslosigkeit 7 52 0

Aus anderen Gründen:Weltanschauung, Finanzen 310 0 20Politik, keine Beziehung zur Kirche 65 0 0Auswanderung 4 0 0Keine Begründung haben angegeben 2 762 2 125Total 2002 3 259 221 148Total 2001 2 898 195 132

Au

stri

tte

Ein

trit

te

Wie

de

rau

f-n

ah

me

nAustritts- und Eintrittsmotive

1) 2002: provisorische Zahlen, gemäss Angaben des Statistischen Amtes des Kantons Zürich

Page 46: Jahresbericht 2002

46

Kirchliche Handlungen 2002

Statistische Angaben

Bezirk:Affoltern am Albis 190 0 190 203 41 19 148Andelfingen 168 0 168 201 69 23 148Bülach 314 1 315 498 63 26 448Dielsdorf 249 7 256 321 75 40 231Dietikon 145 1 146 191 48 27 273Hinwil 257 7 264 412 84 32 372Horgen 320 1 321 360 106 61 491Meilen 317 1 318 376 116 56 524Pfäffikon 231 3 234 327 91 41 281Uster 365 2 367 411 112 68 382Winterthur 431 0 431 587 122 57 742Zürich links der Limmat 126 1 127 157 86 51 782Zürich rechts der Limmat 240 12 252 325 90 60 1 1102002 3 353 36 3 389 4 369 1 103 561 5 9322001 3 611 21 3 632 4 452 1 072 470 6 176

Tau

fen

Kin

der

Erw

achs

ene

Tota

l

Tota

l

Mis

cheh

en

Ko

nfi

rma

tio

ne

n

Tra

uu

ng

en

Be

sta

ttu

ng

en

Gesamtübersicht

Ganzes KonkordatsgebietPropädeutische Prüfung 10 12Theologische Prüfung 9 7Praktische Prüfung 11 26Evangelisch-reformierte Landeskirchedes Kantons ZürichPropädeutische Prüfung 5 3Theologische Prüfung 1 2Praktische Prüfung 5 12

Frü

hja

hr

He

rbstKonkordatsprüfungen

KolloquienDas Kolloquium vor dem Kirchenratzur Aufnahme in den zürcherischenKirchendienst haben bestanden: Mathias BlumMarkus EhratSturmius Wittschier

Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Bestattungen

Page 47: Jahresbericht 2002

47

Pfarrschaft 2002

Statistische Angaben

Aufstellung nach Bezirken (179 Kirchgemeinden)Zürich links der Limmat 14 20 – 6,8Zürich rechts der Limmat 19 29 – 10Franz. Kirchgemeinschaft Zürich 1 2 – –Dietikon 7 12 – 2,5Affoltern am Albis 13 14 0,4 1Horgen 12 22 2,77 2,3Meilen 11 18 4 3,5Hinwil 11 17 – 3Uster 10 19 0,7 4Pfäffikon 12 15 – 2,1Winterthur 25 36 0,6 7,2Franz. Kirchgemeinschaft Winterthur 1 1 – –Andelfingen 15 15 – 0,5Bülach 13 22 1 4Dielsdorf 15 17 – 2Total 179 259 9,47 1) 48,9 2)

Ge

me

ind

en

Ord

en

tlic

he

Pfa

rrst

ell

en

Ge

me

ind

ee

ige

ne

Pfa

rrst

ell

enPfarrstellen

Gemeindepfarrstellen und zeitlich befristete Pfarrstellen (Stand 31.12.2002)

1) = 17 gemeindeeigene Pfarrstellen (3 zu 100%, 1 zu 80%, 1 zu 60%, 7 zu 50%, 2 zu 40%, 1 zu 36,66%, 2 zu 20%)2) = 68 zeitlich befristete Pfarrstellen (27 zu 100%, 5 zu 80%, 6 zu 60%, 27 zu 50%, 2 zu 30%, 1 zu 20%)

Ze

itli

ch b

efr

iste

teP

farr

ste

lle

n

Page 48: Jahresbericht 2002

48

Pfarramtliches Praktikum und OrdinationPfarramtliches Praktikum Frühjahr 2001/2002Praktikant(in) Praktikumsleiter(in)Tobias Claudy Pfr. Paul BuolChristian Metzenthin Pfrn. Regula und

Pfr. Joachim ReichertDr. Christina Rohner Pfrn. Heidi ProfosMaria Ines Salazar Pfr. Sindulfo DíezEveline Saoud Pfr. Theo HauptMarkus Saxer-Gerber Pfr. Martin StingelinTorsten Stelter Pfr. Ulrich Cremer

Die Ordination erfolgte am 5. Mai 2002 durch Kirchen-rat Pfr. Andres Boller in der Kirche Laufen am Rheinfall.

Pfarramtliches Praktikum Herbst 2001/2002Praktikant(in) Praktikumsleiter(in)Sandra Abegg-Koch Pfr. Peter RuchDamian Brot Pfr. Ulrich BosshardNicole De Lorenzi Pfrn. Therese SchmukiKarl Flückiger Pfr. Walter WickihalderBeat Frefel Pfr. Benedikt SchöllyJózsef Fuisz Pfr. Erich HollensteinMartin Günthardt Pfrn. Käthi La RochePeter M. Hofmann Pfr. Ulrich BonaKristian Szilárd Joób Pfr. Paul WellauerAdrian Papis Pfr. Lukas SpinnerYvonne Susanne Pfr. Corsin Baumann

Schönholzer-OeschgerPeter Spörri Pfrn. Verena NaegeliHenry Sturcke Pfr. Hans CaspersSturmius Wittschier nur OrdinationNadja Wüest Pfrn. Renate und

Pfr. Walter Hauser

Die Ordination erfolgte am 17. November 2002 durchKirchenratspräsident Pfr. Ruedi Reich in der Kirche Effretikon.

Aus- und Weiterbildung von Pfarrernund PfarrerinnenStudienurlaubDer Kirchenrat bewilligte zwölf halbjährige Studienurlaubean Pfarrerinnen und Pfarrer, die seit mindestens zwölf Jahrenim Zürcher Kirchendienst stehen.

Gemeindevorpraktikum2002 absolvierten 17 Theologiestudierende aus dem KantonZürich ihr vierwöchiges Gemeindevorpraktikum in einerKirchgemeinde.

SchulpraktikumAm vierwöchigen Schulpraktikum, das wiederum in Zusam-menarbeit mit Übungslehrern und -lehrerinnen des Real- undOberschulseminars des Kantons Zürich organisiert wurde,nahmen acht Theologiestudierende aus dem Kanton Zürichteil.

Pfarramtliches PraktikumVier Pfarramtliche Praktika fielen in das Jahr 2002:– Praktikum Frühjahr 2001/02: 12 Teilnehmende, 7 Männer

(4 Zürcher), 5 Frauen (2 Zürcherinnen)– Praktikum Frühjahr 2002/03: 10 Teilnehmende, 5 Männer

(1 Zürcher), 5 Frauen (1 Zürcherin)– Praktikum Herbst 2001/02: 27 Teilnehmende, 17 Männer

(10 Zürcher), 10 Frauen (3 Zürcherinnen)– Praktikum Herbst 2002/03: 13 Teilnehmende, 9 Männer

(1 Zürcher), 4 Frauen (1 Zürcherin)

Statistische Angaben

Page 49: Jahresbericht 2002

49

Folgende Pfarrer traten 2002 in den Ruhestand:Peter Blickenstorfer, geb. 28.03.1940, seit 1984 Pfarrer

in Horgen.Hansruedi Guyer, geb. 07.10.1938, seit 1991 Pfarrer

in Wetzikon.Olivér Joob, geb. 27.06.1940, seit 1985 Pfarrer in

Zürich-Friesenberg und Pfarrer für die evangelischenUngaren in der Schweiz.

Balz Kaiser, geb. 19.02.1937, seit 1963 Pfarrer inNeftenbach.

Christian Kober, geb. 30.10.1937, seit 1986 Pfarrerin Männedorf und am Kreisspital Männedorf.

Fritz Schefer, geb. 25.10.1938, seit 1993 Pfarrerin der Klinik Hard, Embrach.

Der Kirchernat dankt für die geleisteten Dienste undwünscht das Beste im Ruhestand.

Im Jahre 2002 starben 18 Mitglieder deszürcherischen Ministeriums:

Ernst Baer, geb. 09.08.1914, von Zürich, ordiniert 1938,Pfarrhelfer in Rheinfelden (1938), Pfarrer in Arth und Küss-nacht (1938–1950), Pfarrer in Sulgen und Erlen (1950 bis1965), Pfarrer in Langnau a. A. (1965–1979), gestorbenDezember 2001.

Karl Baumann, geb. 17.07.1909, von Zürich, ordiniert1933, Pfarrer in Volketswil (1933–1940), Pfarrer in Meilen(1940–1975), Vikariate und Verwesereien im Kanton Zürich(1975–1982).

Paul Theophil Bühler, Dr. theol., geb. 13.07.1909, vonDavos, ordiniert 1934, Pfarrer in Fläsch und Mastrils(1934–1938), Professor an der Kantonsschule Schule inChur (1938 bis 1949), Pfarrer in Zürich-Schwamendingenbzw. Saatlen (1949 bis 1975), Verwesereien und Vikariate inZürich-Oerlikon (1976–1980).

Willi Bührer, geb. 03.02.1925, von Richterswil und LohnSH, ordiniert 1959, Pfarrer in Schönenberg (1960–1965),Pfarrer in Winterthur-Veltheim (1965 bis 1990), Einzelstell-vertretungen (ab 1990).

Hansjörg Düringer, geb. 08.05.1935, von Zürich undSteckborn, ordiniert 1961, Pfarrer in Wallisellen (1961 bis1968), Pfarrer in Gossau (1968–1974), Pfarrer in Zumikon(1974–2000).

Hans Werner Ernst, geb. 30.11.1902, von Zürich, ordi-niert 1927, Vikar in Castiel GR (1927), Vikar in Benken(1929–1930), Pfarrer in Benken (1930–1968), Gefängnis-seelsorgeer im Bezirksgefängnis Andelfingen (bis 1956),Dekan Bezirk Andelfingen (ab 1965).

Martin Heldstab, geb. 25.11.1918, ordiniert 1942, Reli-gionslehrer in Schiers (1942), Pfarrer in Präz-Sarn GR(1942–1948), Pfarrer in Thal-Lutzenberg AR (1948–1955),Pfarrer in Binningen-Bottmingen (1955–1963), Pfarrer inZürich-Im Gut (1963–1966), Pfarrer in Winterthur-Veltheim(1966–1977), Pfarrer am Kantonsspital Winterthur (1977bis 1983).

Walter Hess, geb. 18.11.1925, von Wald ZH, ordiniert1951, Vikar in Hüswil LU (1951–1955), Pfarrer in Thun(1955–1959), Pfarrer in Zürich-Hottingen (1959–1968),Pfarrer in Zürich-St. Peter (1969–1991), Vikar in Zürich-Grossmünster (1992).

Robert Hinderling, geb. 15.06.1904, von Basel, ordiniert1928, Vikar in Basel (1928–1930), Pfarrer im Elsass (1930bis 1931), Pfarrer in Ossingen (1931–1935), Pfarrer inAarburg (1935–1948), Pfarrer in Zollikon (1948–1963),Heilstättenpfarrer in Davos (1963–1969), Verweser und Vi-kar im Kanton Zürich (1969–1977 und 1980–1983).

Hans-Rudolf Höhener, geb. 16.09.1946, von Bühler ARund Zürich, ordiniert 1972, Pfarrhelfer in Dürnten (1973bis 1977), Pfarrer in Dürnten (1977–1982), Pfarrverweserbzw. Vikar in Fällanden, Fehraltorf und Zell (1982–1986),Schausteller- und Zirkus-Seelsorger (bis 2002).

Urs Höner, geb. 23.02.1919, von Winterthur, ordiniert1944, Vikar in Zollikon und Bassersdorf (1944–1945), Ver-weser in Zürich-Oerlikon (1945–1946), Pfarrer der belgi-schen Diasporagemeinde Eupen-Malmédy (1946–1953),Pfarrhelfer in Bassersdorf (1954–1957), Pfarrer in Egg(1957–1968), Dekan des Kapitels Uster (1963–1982),Pfarrer in Dübendorf-Schwerzenbach (1968–1969), Pfarrer

Statistische Angaben

Page 50: Jahresbericht 2002

50

in Dübendorf (1970–1984), Verwesereien und Vikariate imKanton Zürich (1985–1993).

Erwin Irniger, geb. 20.03.1937, von Zürich und Nieder-rohrdorf AG, ordiniert 1964, Verweser in Langnau a. A.(1964), Pfarrer in Obstalden-Filzbach GL (1964–1970),Pfarrer in Ennenda GL (1970–1979), Pfarrer in Zürich-Neumünster (1979–2001).

Hans Lätsch, geb. 09.10.1908, von Wald und Luzern, ordiniert 1938, Vikar Anstalt für Epileptiker Zürich (1938),Theologischer Sekretär CVJM Glockenhof Zürich (1938 bis1940), Pfarrer in Kirchberg-Küttigen AG (1940–1948),Pfarrer in Hausen (1948–1959), Pfarrer in Rorschach SG(ab 1959), Pfarrer am Limmattalspital Schlieren (1970 bis1978), Verwesereien und Vikariate (1978–1989).

Ernst Lienhard, geb. 01.05.1929, von Freienstein, ordi-niert 1961, Pfarrer in Tenniken BL (1961–1969), Primar-lehrer in Zürich (1969–1977), Pfarrer in Zürich-Hirzen-bach (1977–1994).

Marianne Lüthi-Schlosser, geb. 30.09.1920, von Rohr-bach/Huttwil, ordiniert 1976, Pfarrverweserin in Bischofs-zell (1976–1978), Verweserin im Kantonsspital BruderholzBL (1979), Pfarrerin im Krankenheim Adlergarten Winter-thur (1980 bis 1983).

Statistische Angaben

Marga Bührig 1915–2002Am 13. Februar 2002 starb Marga Bührig in Binningenim 86. Altersjahr.

Marga Bührig war eine hervorragende ökumenischePersönlichkeit, der auch die Zürcher Kirche zu grossemDank verpflichtet ist. Sie gründete 1945 das ReformierteStudentinnenhaus in Zürich und war dessen langjährigeLeiterin. Sie war 1947 Mitbegründerin des Schweizeri-schen Evangelischen Frauenbundes, sie hat die Zeitschrift«Schritte ins Offene» mitbegründet und geprägt, und siehat wesentlich bei der SAFFA mitgearbeitet. 1959 kam sieals Studienleiterin ins Tagungs- und Studienzentrum Bol-dern, das sie von 1971–1981 leitete. 1983 erfolgte in Van-couver ihre Wahl ins Präsidium des Ökumenischen Rates

Victor Maag, Prof. Dr. theol., geb. 17.02.1910, von Zü-rich, ordiniert 1935, Vikar in Gossau, Pfarrer in Mellingen(ab 1936), Pfarrer in Zürich-Predigern (ab 1939), Privat-dozent (1947), Professor für Altes Testament an der Univer-sität Zürich (ab 1948).

Kurt Schneider, geb. 30.05.1936, von Beringen SH, ordi-niert 1964, Pfarrer in Waldstatt AR (1965–1969), Pfarrer inNeuhausen am Rheinfall (1970–1984), Pfarrer in Ossingen(1984–1997).

Fritz Stolz, Prof. Dr. theol., geb. 16.07.1942, von Stäfaund Zürich, ordiniert 1966, Verweser in Winterthur-Wülflin-gen (1966–1967), Assistent an der Theologischen Fakultätder Universität Zürich (1967–1969), Dozent an der Kirch-lichen Hochschule Bethel (1969–1980), Professor an derTheologischen Fakultät der Universität Zürich (ab 1980),gestorben Dezember 2001.

Der Kirchenrat hält die Verstorbenen in dankbarer Erin-nerung und spricht den Angehörigen sein Beileid aus.

der Kirchen. Marga Bührig hat sich in vielfältiger Weise fürGerechtigkeit, Frieden und Erhaltung der Schöpfung ein-gesetzt. Ihr unermüdlicher Einsatz galt feministisch akzen-tuierter Theologie und dem Engagement von Frauen in Ge-sellschaft und Kirche.

Mit der Zürcher Kirche blieb Marga Bührig auch überihren Ruhestand hinaus verbunden. Auf Boldern war sieals Referentin und Gesprächspartnerin anzutreffen. Gernenahm sie auch an ökumenischen Empfängen für KonradRaiser und Setri Nyomi in Zürich teil. Der Kirchenrat weissum die grosse Bedeutung des Lebenswerkes von MargaBührig auch für unsere Landeskirche und spricht ihr sei-nen herzlichen Dank aus.

Page 51: Jahresbericht 2002

51

Gesamtkirchliche Dienste 2002

Statistische Angaben

Aufstellung nach Funktionen Kirchenrat Gesamtbehörde 2,80 2% 1 7Gemeindedienste/Pädagogik und Animation 25,11 18% 10 39Bildung und Gesellschaft 10,70 8% 2 25Diakonie und Seelsorge 30,61 21% 8 65Verwaltungsbereiche und Stabsaufgaben 17,34 13% 61) 28Präsidialressort 9,53 7% 4 17Finanzabteilung 10,38 8% 5 18Werke und Beiträge 2,40 2% 1 4Haus der Stille und Besinnung in Kappel 28,94 21% 18 33Total 137,81 100% 55 236

An

zah

lV

oll

zeit

pe

nse

n

An

zah

lM

ita

rbe

ite

nd

e

Stellen und Mitarbeitende

An

teil

a

n S

tell

en

Ste

lle

n

1) inkl. 2 kaufmännische Lehrlinge

Diese Tabelle zeigt die Stellen und die Zahl der Mitarbeitenden der Gesamtkirchlichen Dienste. Aufgeführt sind die Stellen, welche von derEvangelisch-reformierten Landeskirche direkt finanziert werden. Nicht miterfasst ist deshalb das Stellennetz ZH-Land, 20 Personen. Die Dar-stellung nach Funktionen entspricht der Rechnungslegung der Zentralkasse.

Einige Stellen wie zum Beispiel das Aidspfarramt, die Dienststelle für Arbeitslose, die Polizeiseelsorge, die Bahnhofkirche und das Flugha-fenpfarramt werden von verschiedenen Partnern mitfinanziert: Dazu zählen insbesondere die Römisch-katholische Kirche im Kanton Zürich,der reformierte und der katholische Stadtverband, Stadt und Kanton Zürich, die Unique Airport und mission 21. Insgesamt werden 5,39 Stel-len durch Dritte finanziert.

Page 52: Jahresbericht 2002
Page 53: Jahresbericht 2002

53

Rechnung der Zentralkasse

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Die Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Lan-deskirche des Kantons Zürich hat den Zweck, kirchliche Aufgabenund Werke der gesamten Landeskirche oder zürcherischer Kirch-gemeinden, für die staatliche Mittel nicht oder nicht in ausreichen-dem Masse beansprucht werden können, finanzieren zu helfen. Sierichtet Finanzausgleichsbeiträge an zürcherische Kirchgemeinden

aus und gewährt Beiträge an Werke, die im Zusammenhang mit derAufgabe der Landeskirche stehen und einem Bedürfnis entspre-chen.Die Jahresrechnung 2002 schliesst mit einem Ertragsüberschussvon Fr. 270 853 ab, der dem Eigenkapital gutgeschrieben werdensoll.

1. Einleitung

2. Bilanz per 31.12.2002

Aktiven 2002 2001

Flüssige Mittel 9 070 513 12 142 093Wertschriften 6 113 355 7 654 331Guthaben 2 096 106 2 207 905Anlagen des Finanzvermögens 1 166 961 1 181 538Total Finanzvermögen 18 446 935 23 185 867Transitorische Aktiven 1 146 667 316 314Immobilien 4 946 843 4 793 540Mobilien 489 873 829 324Beteiligungen 192 659 256 875Investitionsbeiträge 100 002 100 002Total Verwaltungsvermögen 5 729 377 5 979 741

Total Aktiven 25 322 979 29 481 922

Passiven 2002 2001

Laufende Verpflichtungen 2 823 838 6 173 433Langfristiges Darlehen 5 000 000 5 000 000Verpflichtungen für Sonderrechnungen 1 049 808 1 069 948Rückstellungen 5 308 034 6 108 487Transitorische Passiven 306 059 605 140Diverse Fonds und Spenden 990 908 951 435Total Fremdkapital 15 478 648 19 908 444Eigenkapital (Vorjahr) 9 573 478 9 869 900Jahresergebnis 270 853 – 296 422

Total Passiven 25 322 979 29 481 922

Versicherungswert des Verwaltungsvermögens 13 202 000 11 347 700

Page 54: Jahresbericht 2002

54

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag

Beiträge der Kirchgemeinden 30 213 311 30 191 300 28 162 726Ordentlicher Finanzausgleichan Kirchgemeinden 4 500 000 4 500 000 4 500 000Staatsbeitrag für Behördenund Sekretariat 2 373 462 2 379 500 2 262 560Kirchenrat Gesamtbehörde 6 778 094 4 974 417 6 660 600 4 874 300 6 447 669 4 714 324Gesamtkirchliche Dienste

Abteilung Gemeindedienste /Pädagogik und Animation 6 638 451 906 872 7 094 800 826 100 6 746 623 1 068 689Abteilung Bildungund Gesellschaft 2 593 810 397 534 2 687 700 449 700 2 559 003 474 181Abteilung Diakonie und Seelsorge 7 213 287 4 168 762 7 285 800 4 177 500 6 946 436 3 957 628

VerwaltungsbereicheVerwaltungsbereiche und Stabsaufgaben 3 054 559 26 439 3 095 600 3 008 106 37 478Präsidialressort 7 038 236 577 794 6 716 200 642 200 6 540 667 734 345Finanzabteilung 2 955 232 422 165 2 949 000 346 300 2 639 644 407 073Abteilung Werke und Beiträge 1 170 228 432 867 500 1 348 766 1 227Haus der Stille undBesinnung in Kappel 3 656 695 3 398 951 3 944 700 3 388 000 3 495 215 3 364 220

KapitaldienstFinanzertrag 23 174 516 300 299 748Finanzaufwand 228 558 251 000 250 788

Abschreibungen 1 338 962 1 338 000 1 297 704

Total Laufende Rechnung 47 189 286 47 460 139 47 390 900 47 791 200 45 780 621 45 484 199

Aufwandüberschuss 296 422Ertragsüberschuss 270 853 400 300

Total 47 460 139 47 460 139 47 791 200 47 791 200 45 780 621 45 780 621

Funktionen Rechnung 2002 Voranschlag 2002 Rechnung 2001

3. Laufende Rechnung nach Funktionen und Investionsrechnung

Ausgaben Einnahmen Aufwand Einnahmen Aufwand Einnahmen

Staatliche Baubeiträge 1 125 000 1 125 000 1 125 000 1 125 000 1 100 000 1 100 000Investitionen 1 161 763 90 564 1 284 000 184 000 435 805

Total Investitionsausgaben 2 286 763 2 409 000 1 535 805

Total Investitionseinnahmen 1 215 564 1 309 000 1 100 000

Investitionsrechnung Rechnung 2002 Voranschlag 2002 Rechnung 2001

Page 55: Jahresbericht 2002

55

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

4. Laufende Rechnung nach Funktionen: Effektive Kosten Gesamtkirchliche Dienste

Funktionen Rechnung Nettokosten Beiträge Kosten GKD2002 total an Dritte und effektiv

Kirchgemeinden

Beiträge der Kirchgemeinden 30 213 311Ordentlicher Finanzausgleich an Kirchgemeinden – 4 500 000 – 4 500 000 4 500 00011 0

Nettobeiträge der Kirchgemeinden 25 713 311

Staatliche Pauschale für Behörden und Sekretariat 2 373 462 2 373 462 2 373 462

Total Einnahmen 28 086 773

Kirchenrat Gesamtbehörde – 1 803 677 – 1 803 677 249 98222 – 1 553 695

Gesamtkirchliche Dienste – 10 972 380 – 8 075 529Abt. Gemeindedienste/Pädagogik und Animation – 5 731 579 – 5 731 579 1 982 19133 – 3 749 388Abt. Bildung und Gesellschaft – 2 196 276 – 2 196 276 31 00044 – 2 165 276Abt. Diakonie und Seelsorge – 3 044 525 – 3 044 525 883 66055 – 2 160 865

Verwaltungsbereiche – 13 449 169 – 9 123 058Verwaltungsbereiche und Stabsaufgaben – 3 028 120 – 3 028 120 1 000 00066 – 2 028 120Präsidialressort – 6 460 442 – 6 460 442 2 523 51377 – 3 936 929Finanzabteilung – 2 533 067 – 2 533 067 55 86988 – 2 477 198Abt. Werke und Beiträge – 1 169 796 – 1 169 796 746 72998 – 423 067Haus der Stille und Besinnung – 257 744 – 257 744 – 257 744

Betriebsergebnis 1 861 547

Finanzertrag – 23 174Finanzaufwand – 228 558 – 228 558 228 558109 0

Ergebnis vor Abschreibungen 1 609 815

Abschreibungen – 1 338 962 – 1 338 962 1 338 96211 0

Aufwand- (–) / Ertragsüberschuss (+) 270 853 – 29 919 284 13 540 464 – 16 378 820

1 Finanzausgleichsbeiträge. / 2 Freier Kredit des Kirchenrates. / 3 Beiträge Pädagogik und Animation Fr. 615 374, Details BeiträgeSeite 58. / Beiträge Gemeindedienste Fr. 989 837, Details Beiträge Seite 59. / Kredit des Kirchenrates für Jugendprobleme Fr. 224 980. /Kredit des Kirchenrates für Jugendarbeit Fr. 152 000. / 4 Beiträge Bildung und Gesellschaft, Details Beiträge Seite 59. / 5 Beiträge Diako-nie und Seelsorge, Details Beiträge Seite 59. / 6 Kosten für Projekt «reform06». / 7 Beiträge Präsidialressort, Details Beiträge Seite 58. /8 Beiträge Finanzabteilung, Details Beiträge Seite 58. / 9 Beiträge Werke und Beiträge, Details Beiträge Seite 58. / 10 Gesamter Finanz-aufwand. / 11 Gesamte Abschreibungen.

Page 56: Jahresbericht 2002

Kostenarten Rechnung 2002 Voranschlag 2002 Rechnung 2001

Beiträge der Kirchgemeinden 30 213 311 30 191 300 28 162 726Staatliche Pauschalen für:

Behörden und Sekretariat 2 373 462 2 379 500 2 262 560Zeitlich befristete Pfarrstellen 4 972 142 4 874 300 4 713 286Sonderpfarrämter 3 431 000 3 431 000 3 249 000Gefängnisseelsorge 195 000 195 000 195 000Ehe- und Familienberatung 230 000 230 000 230 000

Total Staatsbeiträge 11 201 604 11 201 604 11 109 800 11 109 800 10 649 846 10 649 846

Entgelte* 6 275 221 6 203 800 6 601 876

Total Ertrag 47 690 136 47 504 900 45 414 448

Personalaufwand – 16 802 808 – 17 228 400 – 15 774 987Entschäd. für Dienstleistungenanderer Gemeinwesen – 8 488 289 – 8 339 700 – 7 955 186Sachaufwand – 6 899 826 – 6 953 600 – 7 010 259Finanzausgleich anKirchgemeinden – 4 500 000 – 4 500 000 – 4 500 000Beiträge** (Bewilligung d Synode) – 5 845 982 – 5 856 900 – 6 149 367Übrige Beiträge – 3 291 685 – 3 153 300 – 3 072 329

Total Aufwand – 45 828 590 – 45 828 590 – 46 031 900 – 46 031 900 – 44 462 128 – 44 462 128

Betriebsergebnis 1 861 547 1 473 000 952 321

Vermögenserträge – 23 174 516 300 299 748Passivzinsen – 228 558 – 251 000 – 250 787

Ergebnis vor Abschreibungen 1 609 815 1 738 300 1 001 282

Abschreibungen – 1 338 962 – 1 338 000 – 1 297 704

Aufwandüberschuss – 296 422Ertragsüberschuss 270 853 400 300

* Verkäufe, Kurseinnahmen, Pensionseinnahmen Kappel, Rückerstattungen** Details Beiträge Seiten 58 und 59

56

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

5. Laufende Rechnung nach Kostenarten

Page 57: Jahresbericht 2002

57

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Darstellung Laufende Rechnung nach Kostenarten

Grafik 1: Ertrag (Rechnung 2002)

Grafik 2: Aufwand (Rechnung 2002)

63,35%30,2 Mio.

23,49%11,2 Mio.

13,16%6,3 Mio.

Beiträge der Kirchgemeinden

Staatsbeiträge

Entgelte*

* Verkäufe, Kurseinnahmen,

* Pensionseinnahmen Kappel,

* Rückerstattungen

Personalaufwand

Dienstleistungen

Sachaufwand

Finanzausgleich

Beiträge**

Übrige Beiträge

** Details Beiträge Seiten 58 und 59

9,82%4,5 Mio.

36,66%16,8 Mio.

18,52%8,5 Mio.

15,06%6,9 Mio.

12,76%5,8 Mio.

7,18%3,3 Mio.

Page 58: Jahresbericht 2002

58

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

6. Laufende Rechnung nach Kostenarten: Details Beiträge

Ressort Aufgabenbereiche / Werke

Präsidialressort Reformierter Weltbund 25 000Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund (SEK) ordentlicher Beitrag 1 281 308Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund (SEK)

Seelsorgedienst in den Empfangsstellen 37 395Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund (SEK)

Schweizer Gemeinden im Ausland 69 067KEK Kommission für Kirche und Gesellschaft 17 940Stiftung für Kirche und Judentum 35 000Kirchlich-Theologische Schule Basel 10 649Informationsstelle: Kirche – Sekten – Religionen 62 000Reformierte Medien 732 895Zwingliverein 137 541Reformierte Kirchen Neuenburg und Genf 40 000Diverse Beiträge unter Fr. 15 000 74 718

Total 2 523 513

Werke und Beiträge Boldern 500 000Begegnungs-Zentrum Rüdlingen 70 000Evangelisches Zentrum Magliaso 159 229Evangelisches Zentrum Randolins 17 500

Total 746 729

Finanzabteilung Oikocredit 25 869Emil Brunner-Stiftung 30 000

Total 55 869

Pädagogik und Animation KiK Zürich 20 000Evangelische Jugendverbände 57 111Jugendarbeit für Deutschschweizerinnen im Tessin 58 746Evangelische Schulen 400 000Blaues Kreuz Kantonalverband Zürich 70 000Diverse Beiträge unter Fr. 15 000 9 517

Total 615 374

Page 59: Jahresbericht 2002

59

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Bildung und Gesellschaft Theater 58 25 000Diverse Beiträge unter Fr. 15 000 6 000

Total 31 000

Gemeindedienste HEKS Anteil Zielsummenbeitrag 490 000HEKS Dürre im südlichen Afrika (Simbabwe) 30 000SEK Opfer in Palästina, Israel und Libanon 50 000mission 21, Jahresbeitrag 75 000Koreanisches Pfarramt in der Schweiz 19 513Orthodoxe Gemeinden in der Schweiz 38 076Südslawische Christliche Gemeinde 30 000Verein Glaube in der 2. Welt 65 000Schule für Diakonie Greifensee 32 636Theologisch-Diakonisches Seminar Aarau 24 477Liturgie und Gesangbuchverein 32 683Bund protestantischer Kirchgemeinden ungarischer Sprache in der Schweiz 40 000Diverse Beiträge unter Fr. 15 000 62 452

Total 989 837

Diakonie und Seelsorge HEKS Zürcher Beratungsstelle für Asylsuchende 190 000Diakonieverband Schweiz 34 268Zürcher Stadtmission Kirchlicher Dienst im Gastgewerbe 105 000Zürcher Stadtmission YUCCA-Café für Randständige im Niederdorf 50 000Zürcher Stadtmission APIS (Barfüsserprojekt) 15 000Die Dargebotene Hand Zürich 125 000Die Dargebotene Hand Winterthur / Schaffhausen / Frauenfeld 18 000Kirchlicher Sozialdienst 130 566Evangelischer Frauenbund Schweiz 40 796Evangelischer Frauenbund Zürich 70 000Verein Beratung und Information zur pränatalen Diagnostik 20 000Dialog Ethik 30 000Diverse Beiträge unter Fr. 15 000 55 030

Total 883 660

Total Beiträge 5 845 982

Ressort Aufgabenbereiche / Werke

Page 60: Jahresbericht 2002

60

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

7. Übersicht über die landeskirchlichen Finanzen

Leistungen des Staates 2002 2001

an die Besoldungen der Pfarrerinnen und Pfarrer* 25 308 455 24 525 531Sozialversicherungsbeiträge* 4 443 844 3 811 271für zeitlich befristete Pfarrstellen* 4 972 142 4 713 286für Behörden und Sekretariat (Leistungen gemäss KG § 5 Ziff. 2) 2 373 462 2 262 560an die Sonderpfarrämter 3 431000 3 249 000an die Gefängnisseelsorge 195 000 195 000an Ehe- und Familienberatungsstellen 230 000 230 000an Kirchen- und Pfarrhausbauten, Hauptreparaturen* 1 125 000 1 100 000Überlassung von staatlichen Pfarrhausliegenschaften zur Nutzung,Gebäudeunterhalt für gratis abgegebene Liegenschaften und Mobiliarlieferungen* 0 205 000EO- und Unfallentschädigungen* – 84 349 – 218 047

Total Leistungen des Staates 41 994 554 40 073 601

*zu Gunsten Kirchgemeinden 35 765 092 34 137 041zu Gunsten der Landeskirche 6 229 462 5 936 560

Leistungen der Kirchgemeinden 2002 2001

Steuereinnahmen der Kirchgemeinden des Kantons Zürich (2001/2000) 204 448 412 203 061 416Beiträge der Kirchgemeinden an die Landeskirche 30 213 311 28 162 726

Wertschriften Fr. Anteil

kurzfristige Anlagen und Geldmarktpapiere 1 202 311 16,33%Obligationen Schweiz in CHF 963 725 13,09%Obligationen Ausland in CHF 1 025 510 13,93%Obligationen in Fremdwährungen 2 006 980 27,26%Aktien Schweiz 1 486 970 20,20%Aktien Europa 292 656 3,97%Aktien Nordamerika 245 173 3,33%Aktien Pazifik 51 440 0,70%Marchzinsen 87 823 1,19%

Total Wert per 31. Dezember 2002 7 362 588 100%

Bei den Wertschriften gelten folgende Anlagerichtlinien:30% Aktien, 55% Obligationen, 15% Geldmarkt.

Bei sämtlichen Wertschriftenanlagen ist immer auch der ethische Standpunkt mit einzubeziehen. Dieser Standpunkt hat erste Priorität undsetzt sich immer vor den Standpunkt der Rentabilität.

8. Zusammensetzung Wertschriftenportefeuille per 31. Dezember 2002

Page 61: Jahresbericht 2002

61

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Bibelfonds

Der Bibelfonds fördert die Herausgabe der revidierten ZürcherBibel und ermöglicht es, die Volksausgabe der Bibel zu einemverbilligten Verkaufspreis abzugeben.Bestand am 31. Dezember 2002 122 935

Zwinglifonds

Der Zwinglifonds steht dem Kirchenrat zur freien Verfügung.Aus seinen Mitteln unterstützt er Bestrebungen im Rahmendes diakonischen Auftrages der Landeskirche.Bestand am 31. Dezember 2002 149 525

Beiträge wurden ausgerichtet an:mannebüro züri 3 000Verein Kamadhenu, Projekt Sarasvati 5 000Alegretto Freizeitverein, Zürich, 3 000Gesellschaft Schweiz-Israel, Ausstellung Koexistenz 5 000Schweizerische evangelische Frauenhilfe, Jubiläum 125 Jahre Frauenhilfe 3 000Verein Korza, Zürich 2 000Verein Gassenküche, Zürich 20 000Notwohnug und Beratungsstelle im Zürcher Oberland, Uster 5 000National Coalition Building Institute Schweiz, Thalwil 5 000Ökumenische Ferienwoche Maloja 3 000Offene Tür Zürich 5 000Aktion «Männergsund» 4 000Besuchsdienst Zürich, Projekt «Umzug in neue Räumlichkeiten» 10 000Pfarrer Ernst Sieber 5 000

«Hilfsfonds» der Witwen- und Waisenstiftung der reformierten Pfarrschaftdes Kantons Zürich und Rudolf Schnorf-Fonds

Bestand am 31. Dezember 2002 66 288

Die Fonds wurden im vergangenen Jahr mit 1,25% verzinst.

Der Kirchenrat dankt den Kirchen-pflegen, Pfarrerinnen, Pfarrern undallen kirchlichen Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern dafür, dass sie dieAufrufe zu gemeinsamem Handelnaufnehmen und die Sammlungentatkräftig unterstützen. Er dankt spe-ziell auch der reformierten Bevölke-rung unseres Kantons für die ange-sichts der heutigen Wirtschaftslagenicht selbstverständliche Spenden-bereitschaft.

Zürich, 26. März 2003

Kirchenrat des Kantons Zürich

Ruedi ReichKirchenratspräsident

Alfred FrühaufKirchenratsschreiber

9. Übersicht über die Fonds

Page 62: Jahresbericht 2002

62

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

10. Kollektenergebnisse

Kollekten 2002 2001

Die vom Kirchenrat angeordneten Kollekten und Sammlungenhaben folgende Beträge ergeben:Programm zur Verwirklichung der Menschenrechte 51 291 56 951Brot für Alle 3 110 730 3 343 440Jugendkollekte 94 390 90 199Zwinglifonds 85 448 86 349Evangelische Schulen 44 872 55 016Pfingstkollekte 70 784 76 769Bettagskollekte 252 423 274 424Reformationskollekte 122 333 143 378Mission 21 (ehemals KEM) 1 894 145 2 190 771Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) 6 995 200 6 951 750Bibelkollekte 57 045 56 699Kirche weltweit 40 433 41 886Fonds für Frauenarbeit des SEK 40 152 45 934

Total Kollekten und Sammlungen 12 859 246 13 413 566

Als Revisionsstelle haben wir dieBuchführung und die Jahresrechnungder Evangelisch-reformierten Landes-kirche des Kantons Zürich für das am31. Dezember 2002 abgeschlosseneGeschäftsjahr geprüft.

Für die Jahresrechnung ist der Kir-chenrat verantwortlich, während un-sere Aufgabe darin besteht, diese zuprüfen und zu beurteilen. Wir bestäti-gen, dass wir die Anforderungen hin-sichtlich Befähigung und Unabhängig-keit erfüllen.

Unsere Prüfung erfolgte nach denGrundsätzen des schweizerischen Be-

rufsstandes, wonach eine Prüfung sozu planen und durchzuführen ist, dasswesentliche Fehlaussagen in der Jah-resrechnung mit angemessener Si-cherheit erkannt werden. Wir prüftendie Posten und Angaben der Jahres-rechnung mittels Analysen und Erhe-bungen auf der Basis von Stichpro-ben. Ferner beurteilten wir die An-wendung der massgebenden Rech-nungslegungsgrundsätze, die wesent-lichen Bewertungsentscheide, sowiedie Darstellung der Jahresrechnungals Ganzes. Wir sind der Auffassung,dass unsere Prüfung eine ausrei-

Bericht der Revisionsstellean den Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich

chende Grundlage für unser Urteil bil-det.

Gemäss unserer Beurteilung ent-sprechen die Buchführung und dieJahresrechnung dem schweizerischenGesetz, den Verordnungen und dem Finanzreglement.

Wir empfehlen, die vorliegendeJahresrechnung zu genehmigen.

Zürich, 20. März 2003

Die RevisionsstelleFinanzkontrolle des Kantons Zürich

D. Marfurt, K. Vonlanthen

Page 63: Jahresbericht 2002
Page 64: Jahresbericht 2002

64

Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund

Beziehungen zu weiteren Institutionen

Ökumenischer Rat der Kirchenin der Krise

Der Ökumenische Rat der Kirchen(ÖRK) steckt seit einiger Zeit in einerKrise. Die Mittel des ÖRKs sind rück-läufig, die Rückstellungen sind er-schöpft, und es gibt ernsthafte Liquidi-tätsprobleme. Eine griffiges, auf diegegenwärtige ökumenische Lage zuge-schnittenes Konzept ist nicht erkenn-bar. Die Spannungen zwischen den or-thodoxen und den protestantischenMitgliedkirchen sind gross. Kirchen-und Amtsverständnis, Frauenordina-tion und Sozialethik haben zunehmendzu einem Dissens geführt. Seit 1997sind zwei der orthodoxen Kirchen ausdem ÖRK ausgetreten; andere drohendamit, dem ÖRK in Zukunft nur nochim neu geschaffenen Status der «asso-ciate member church» anzugehören.Die bisherigen «ökumenischen Gottes-dienste» wurden symbolisch zurückge-stuft und werden offiziell nur noch als«gemeinsame interkonfessionelle An-dachten» deklariert. Es ist dem SEKein grosses Anliegen, bei allem Ver-ständnis für orthodoxe Positionen demprotestantischen Kirchenverständnisauch im ÖRK Nachdruck zu verleihen.

Debatte um Zukunft der Leuen-berger Kirchengemeinschaft

Die Leuenberger Kirchengemein-schaft wurde 1973 auf dem «Leuen-berg» bei Basel gegründet. Sie ist bisheute der wichtigste und grösste Zu-sammenschluss protestantischer Kir-chen in Europa und eine profilierte

Stimme des Protestantismus in Europa.Der SEK ist gegenwärtig im Präsidiumund in Fachkommissionen vertreten.Trotzdem wird die Leuenberger Kir-chengemeinschaft auch in der Schweizzu wenig wahrgenommen. Auf demHintergrund der EU-Erweiterung undder allgemeinen europäischen Dyna-mik stellt sich verstärkt die Frage nacheiner einheitlichen «protestantischenStimme Europas». Dies hat zu intensi-ven Gesprächen über die Zukunft derLeuenberger Kirchengemeinschaft ge-führt.

Die Konfessionsverteilungändert sich

Vor 50 Jahren bestand die Schweizzu 56% aus Protestanten und zu 42%aus Katholiken. Heute sieht die Situa-tion anders aus: Die Protestanten sindauf 37% zurückgegangen, die Katholi-ken mit 44% etwa auf dem gleichenStand geblieben. Mit mehr als 130’000Menschen bildet die Orthodoxie in un-serem Land heute bereits die dritt-grösste Konfession, deutlich grösserals die christkatholische Kirche. Dane-ben hat sich die Zahl der Muslime inden letzten zehn Jahren verdoppelt; essind heute über 300’000. Die Zahl je-ner Menschen, die sich als konfes-sionslos bezeichnen, ist um 50% aufüber 800’000 gestiegen. In einer sol-chen religiös pluralistischen Situationgewinnt ein starker Kirchenbund miteiner profilierten Stimme an Bedeu-tung.

Page 65: Jahresbericht 2002

65

Evangelische Hilfswerkeund MissionenPräsident des Vorstandes bis30.6.2002: Pfr. Raymond de Rham

Eine Versuchsphase der engen Zu-sammenarbeit, in der die Evangeli-schen Hilfswerke und Missionen(EHM) während acht Jahren von ei-nem gemeinsamen Vorstand EHM ge-führt worden waren, ist abgeschlossen.Der «Synode missionnaire» des DM-échange et mission, die Abgeordneten-versammlungen des Hilfswerkes derEvangelischen Kirchen Schweiz(HEKS) und von Brot für alle (BFA)haben ihre neuen Vorstände gewählt.

Die drei bisherigen Präsidentenwurden in ihrem Amt bestätigt: An-thony P. Dürst, Unternehmensberater,für das HEKS, Jean Roussy, Bankfach-mann, für den DM-échange et mission,und Heiner Studer, Nationalrat, fürBFA. Der 18-köpfige Vorstand EHM hatdrei neuen Vorständen Platz gemacht.

Die drei Werke DM-échange et mis-sion, BFA und HEKS sowie mission 21werden die enge Zusammenarbeituntereinander und mit dem Schweize-rischen Evangelischen Kirchenbund(SEK) weiterführen.

Adresse: Evangelische Hilfswerkeund Missionen, Postfach 5621, 3001Bern, E-Mail: [email protected]

HEKS, Hilfswerk der Evange-lischen Kirchen SchweizPräsident: Anthony P. DürstZentralsekretär: Pfr. Franz Schüle

Im Jahr 2002 hat sich die Strategiebewährt, auch bei Katastrophen auf lo-kale Partner zu setzen: Nach dem Vul-kanausbruch in Goma (Kongo), beider Not- und Wiederaufbauhilfe nachden Überschwemmungen in Mitteleu-ropa und Asien sowie in der Hunger-hilfe im südlichen Afrika konnten sorasch und nachhaltig Projekte erarbei-tet und zugunsten der Notleidendenumgesetzt werden.

Zwischenkirchliche Hilfe und Ent-wicklungszusammenarbeit sind engmit der Nothilfe verbunden; sie sind imletzten Jahr weiterentwickelt worden:Ernährungssicherung und Friedensar-beit sowie die Verhinderung von Kat-astrophen stehen im Zentrum. NachJahren eines raschen Abbaus in derFlüchtlingsfürsorge konnte im vergan-genen Jahr die Inlandarbeit stabilisiertwerden. Es konnten klare Akzente imEngagement für eine menschliche Asyl-politik und beim Aufbau von Dol-metscherdiensten gesetzt werden.

Wie eng Öffentlichkeits- und Pro-jektarbeit zusammengehören, hat dieAktion «Frieden schmieden» gezeigt.Vier kambodschanische Schmiedestellten ihre Werkstatt in zwölf Städtenauf und zeigten einem breiten Publi-kum Möglichkeiten und Sinn von Frie-dens- und Aufbauarbeit: Aus Waffenwurden Sicheln und andere Geräte

fürs Leben. Auch im vergangenen Jahrhat HEKS für seine Arbeit grosszügigSpenden und Beiträge erhalten.

Adresse: HEKS, Hilfswerk der Evan-gelischen Kirchen Schweiz, Stampfen-bachstrasse 123, 8035 Zürich, E-Mail:[email protected], www.heks.ch

Brot für allePräsident: Heiner StuderZentralsekretär: Dr. Christoph Stückelberger

Erstmals hat sich «Brot für alle»(BFA) – wiederum in ökumenischerZusammenarbeit mit «Fastenopfer»und «Partner sein» – in der Jahresak-tion mit dem Thema Kommunikationund Informationsgesellschaft ausein-ander gesetzt. Dass der Zugang zuKommunikation und Information eineVoraussetzung für Entwicklung nichtnur hier, sondern auch in den armenLändern ist, haben zahlreiche Kirchge-meinden mit Engagement und Phanta-sie zu vermitteln gewusst. Einen Höhe-punkt der Aktion bildete der direktübertragene Gottesdienst aus dem Stu-dio des Schweizer Fernsehens SF 1,den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterdes Fernsehens und der kirchlichenWerke gemeinsam gestaltet haben.

Entwicklungspolitisch hat sich dieEinführung eines internationalen In-solvenzrechts – eines Konkursrechtsfür bankrotte Staaten – auf die Arbeitvon BFA auszuwirken begonnen. Ander UNO-Konferenz im mexikanischenMonterrey über die Finanzierung der

Hilfswerke, Vereine und Insitutionen

Beziehungen zu weiteren Institutionen

Page 66: Jahresbericht 2002

66

Entwicklung wurde die Einführung ei-nes solchen Konkursverfahrens fürStaaten angesichts der Zahlungsunfä-higkeit Argentiniens nicht mehr ausge-schlossen. Auch die gemeinsam mitdem «Fastenopfer» und der «Erklä-rung von Bern» getragene Clean Clo-thes Campaign (CCC) kann auf einegute Entwicklung zurückblicken. Sokonnte in Indien und China ein Pilot-projekt zur unabhängigen Kontrolledes von CCC entwickelten Verhaltens-kodexes für Textilbetriebe realisiertwerden.

Adresse: Brot für alle, Entwi-cklungsdienst der evangelischen Kir-chen der Schweiz, Monbijoustrasse 29,Postfach 5621, 3001 Bern, E-Mail:[email protected], www.bfa-ppp.ch

mission 21 evangelischesmissionswerk baselPräsident: Pfr. Walter LüssiDirektorin: Madeleine Strub-Jaccoud

Die Direktorin von mission 21nahm zusammen mit ehemaligen Mit-arbeitenden der Basler Mission an derJubiläumsfeier 50 Jahre ProtestantChurch of Sabah, Malaysia, teil. BeimFestgottesdienst übergab MadeleineStrub-Jaccoud den tausend Anwesen-den die Kollekte des Missionsgottes-dienstes, der im August in der Kirchge-meinde Mettmenstetten stattgefundenhat.

Die protestantische Kirche in Sabahentstand auf Wunsch der Dorfältesten,die darum baten, dass Missionare ih-

nen die befreiende Botschaft des Evan-geliums bringen sollten. Sie wolltenaus der Abhängigkeit von Geistern be-freit werden und ihr Leben im Ver-trauen auf Gott selber in die Hand neh-men. Zuerst aber boten die Missionareden Menschen durch den Aufbau einesGesundheitswesens die dringend benö-tigte medizinische Hilfe. Mission istimmer eine Ausdrucksform der NäheGottes zu den Menschen.

mission 21 hat die Partnerbezie-hungen der Basler Mission, derSchweizerischen Ostasien-Mission, derEvangelischen Mission im Kwango, derSüdafrikamission und der HerrnhuterMission übernommen und arbeitet mitPartnerkirchen und -organisationen in150 Projekten in Afrika, Asien und La-teinamerika.

Adresse: mission 21evangelisches missionswerk basel,Missionsstr. 21, 4055 Basel,E-Mail: [email protected],www.mission-21.org

DeutschschweizerischeKirchenkonferenzPräsidentin: Helen GuckerGeschäftsstelle: Evelyn Grubenmann

Es fanden zwei ordentliche Kirchen-konferenzen (KIKO) statt. Für die Ver-teilung finanzieller Mittel an Jugend-verbände und kantonalkirchliche Ju-gendbeauftragte wurde eine Neuord-nung in die Wege geleitet. Im neuenKonzept trägt die Konferenz der kanto-nalen Jugendbeauftragten die Verant-

wortung für die von der KIKO empfoh-lenen Beiträge (jährlich Fr. 210’000).

Die Katechetische Kommission isteine eigenständige Kommission derKIKO. Hauptaufgaben sind der Infor-mationsaustausch zu Themen und Fra-gestellungen im Bereich des religions-pädagogischen Handelns der Kirchensowie die Unterstützung von Projekten.Die Kantonalkirchen beantragten, all-fällige Parallelitäten in gewissen Aus-bildungsgängen zu eruieren und dieAuftragsverhältnisse zu definieren.

Die Kantonalkirchen begrüssen dasneue Zahlungsmodell der KIKO: Diebeschlossenen KIKO-Subventionenwerden an die zu unterstützenden In-stitutionen in einer Einmalzahlung vonder Geschäftsstelle überwiesen.

Adresse: DeutschschweizerischeKirchenkonferenz, Geschäftsstelle,Hirschengraben 50, 8001 Zürich,E-Mail: [email protected]

Liturgie- und Gesangbuchver-ein der evangelisch-reformier-ten Kirchen der deutschspra-chigen Schweiz Präsident: Pfr. Walter FritschiGeschäftsstelle: Evelyn Grubenmann

Die beiden Hauptprojekte des Ver-eins waren 2002 wiederum der Öku-menische Liederkommentar zum Ge-sangbuch und die Arbeit der Liturgie-kommission.

Im Berichtsjahr konnten die Kontu-ren einer ersten Publikationsetappe(vorgesehen ca. 2004) des Projektes

Beziehungen zu weiteren Institutionen

Page 67: Jahresbericht 2002

67

«Reformierter Gottesdienst» skizziertwerden. Beim Liederkommentar er-wies sich die Arbeit an der zweiten Lie-ferung aufwändiger, so dass die Her-ausgabe sich auf Anfang 2003 verscho-ben hat. Um den Liederkommentar beider Pfarrschaft besser bekannt zu ma-chen, wurde gegen Ende des Jahreseine Briefaktion durchgeführt.

Im Jahr 2002 sind sowohl das vomVerein zusammen mit der Gesangbuch-Verlagsgemeinschaft und dem katholi-schen Gesangbuchverein herausgege-bene «Ökumenische Liederheft für Be-stattungen» als auch das mit Beteili-gung beider Gesangbuchvereine erar-beitete Jugendliederbuch «rise up» er-schienen.

Eine Arbeitsgruppe erhielt den Auf-trag, ein «Leitbild Kirchenmusik» fürdie reformierten Schweizer Kirchen zuformulieren.

Adresse: Liturgie- und Gesangbuch-verein der evangelisch-reformiertenKirchen der deutschsprachigenSchweiz, Geschäftsstelle, Hirschengra-ben 50, 8001 Zürich, E-Mail:[email protected]

Bürgschafts- und Darlehens-genossenschaft der evange-lischen Landeskirche desKantons Zürich Präsident: Dr. iur. Werner SchmidGeschäftsleiterin: Mengia U. Schoch-Thomas

Im vergangenen Jahr wandten sich215 Personen an die Bürgschafts- und

Darlehensgenossenschaft (Bü-Da).Eine notwendige berufliche Neuorien-tierung, eine Ausbildung, der Aufbaueiner selbständigen Tätigkeit, einSchuldenberg oder die Überbrückungeines Liquiditätsengpasses infolge Ar-beitslosigkeit, Einkommenseinbusseoder Krankheit waren die Hauptur-sachen für ein Gesuch an die Bü-Da.

In 87 Fällen konnte die Bü-Da fi-nanzielle Überbrückungshilfe gewäh-ren. Sie übernahm Bürgschaften imBetrag von Fr. 85’000, gewährte Darle-hen von rund Fr. 400’000 und sprachUnterstützungsbeiträge im Betrag vonFr. 5’700.

Adresse: Bürgschafts- und Darle-hensgenossenschaft der evangelischenLandeskirche des Kantons Zürich,Badenerstrasse 411, Postfach 2212,8040 Zürich,E-Mail: [email protected],www.bueda-zh.ch

ZwinglivereinPräsident: Pfr. Hans Stickelberger

Die Schlussbearbeitung der Exege-tica Zwinglis konnte dank einer gross-zügigen privaten Spende und kirch-licher Gelder vorangetrieben werden.

Im Jahr 2002 stand allerdings nichtHuldrych Zwingli, sondern HeinrichBullinger im Zentrum der Arbeit: So istder Briefwechsel auf neun Bände an-gewachsen und entwickelt sich immermehr zu einem Grundlagenwerk fürdie Geschichte der Reformation. DiePlanung des Bullinger-Jubiläums im

Jahr 2004 – in Zusammenarbeit mitden Kirchenräten der Aargauer undZürcher Landeskirche – ist weit fortge-schritten. Vorgesehen sind u. a. eineinternationale wissenschaftliche Ta-gung, eine Ausstellung im Grossmüns-ter und eine siebenbändige Ausgabeder Hauptschriften Bullingers.

Adresse: Zwingliverein, See-strasse 19, 8592 Uttwil

Pfarrverein des Kantons ZürichPräsident: Pfr. Samuel Waldburger

Das Jahr 2002 war von verschiede-nen Herausforderungen geprägt. Be-reits im Februar beschäftigte sich dieausserordentliche Generalversamm-lung mit Struktur und Trägerschaft desKirchenboten. Der Antrag der Vorstan-des zielte darauf, die Strukturen zuvereinfachen. Neu führen Geschäftslei-tung und Redaktion ihre Geschäfte oh-ne die Herausgeberkommission. DieAufgaben der Aufsicht, der Diskussionlangfristiger Strategien und der Infor-mationsvermittlung liegen nun bei denDelegierten der Kapitel.

Zugleich wurde von der ausseror-dentlichen Generalversammlung be-schlossen, auf die Gespräche über einebreitere Trägerschaft einzutreten. Inder Folge hat der Pfarrvereinsvorstandzu einer konsultativen Sitzung eingela-den, an der Kirchenrat, Geschäftsprü-fungskommission der Synode, Redak-tion und Geschäftsleitung des Kirchen-boten teilnahmen. In einer Arbeits-gruppe werden die möglichen Varian-

Beziehungen zu weiteren Institutionen

Page 68: Jahresbericht 2002

68

Beziehungen zu weiteren Institutionen

ten vorbereitet, gewichtet und danndem Kirchenrat und dem Vorstand vor-geschlagen.

Adresse: Pfarrverein des KantonsZürich, Pfr. Samuel Waldburger,Turnerstrasse 45, 8006 Zürich,E-Mail: [email protected]

Kirchenbote fürden Kanton ZürichPräsident der Geschäftsleitung: Dr. Kurt BütikoferRedaktionsleitung: Pfr. Matthias Herren

Nach einem mehrmonatigen perso-nellen Engpass in der Redaktionwurde mit Matthias Herren ab Aprildie Vollzeitstelle wieder besetzt. GrieteRüedi, die während eines Jahres eineStellenvakanz überbrückt hatte, trat imSommer zurück.

Gute Noten erhielt der Kirchenbotevon den Lesenden. Gemäss der grossenLeserbefragung des LINK-Institutsschauen 60 Prozent der über 1’000Befragten den Kirchenboten regelmäs-sig an. Ein Wert, den das Meinungsfor-schungs-Institut LINK für eine religiöseZeitung, die gratis zugestellt wird, als«sehr gut» bezeichnet. Ein Schwer-punkt lag auf der Berichterstattungüber «reform06». Bei der Leserschaftstiessen die Dossiers zur Stammzellen-Forschung, zu Klosterferien und Kir-chenglocken auf grosses Interesse.

Adresse: Redaktion Kirchenbote,Postfach, 8030 Zürich

Zürcher ArbeitsgemeinschaftSozial-diakonischer Mitarbei-terinnen und MitarbeiterPräsident: Felix Känzig

Der Vorstand arbeitete an der Um-setzung der an der Generalversamm-lung vorgestellten Punkte zu «re-form06» aus berufspolitischer Sicht.In persönlichen Gesprächen mit den inder Landeskirche für die sozial-diako-nischen Anliegen zuständigen Perso-nen hat der Vorstand die berufspoliti-schen Forderungen dargelegt.

Die Anliegen der ZAG sind: Einbe-zug der Sozial-diakonischen Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter in die Ge-meindeleitung, einheitliche Anstel-lungs- und Lohnbedingungen im Kan-ton sowie die Anerkennung von theo-logischem Dienst und sozial-diakoni-schem Dienst als gleichwertige berufli-che Tätigkeiten.

Adresse: Zürcher Arbeitsgemein-schaft Sozial-diakonischer Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter, Vroni Strasser,Grampenweg 5, 8180 Bülach

Verband der Mitarbeitenden imBereich «Kinder in der Kirche»im Kanton ZürichPräsident: Pfr. Werner Schneebeli

Im Sommer konnte der Verband analle Mitarbeitenden im Bereich «Kin-der in der Kirche» (KiK) eine Informa-tionsmappe mit Leitbild und Adressenverschicken. Am 12./13. Januar 2002trafen sich zum Thema «Bilderbücher

– Schatztruhen der Fantasie» über 70Mitarbeitende in der kirchlichen Ar-beit mit Kindern auf Boldern.

An der Kantonaltagung des «KiKZüri» vom 16. April 2002 in Horgenzum Thema «Brot» haben rund 220Mitarbeitende in der kirchlichen Ar-beit mit Kindern teilgenommen.

Adresse: «KiK Züri», Verband derMitarbeitenden im Bereich «Kinder inder Kirche» im Kanton Zürich, Zürich-strasse 94, 8910 Affoltern am Albis

Stiftung der evangelischen Ge-sellschaft des Kantons ZürichLeiter Zürcher Stadtmission:Pfr. Christoph Zingg

Die Beratungsstelle Barfüsserfrauenhat seit Mitte 2002 einen neuen Na-men: Isla Victoria. Neben der etablier-ten Arbeit im Bereich der Aids-Präven-tion wird hier Beratungsarbeit geleis-tet. Die Stelle dient vielen Migrantin-nen aus dem Sexgewerbe auch alsTreffpunkt.

Der Kirchliche Dienst in Gastrono-mie und Hotellerie hat sich in derBranche intensiv vernetzt und wird vonStandes- und Berufsverbänden alsPartner wahrgenommen und geschätzt.Durch die Vernetzung mit dem «Im-puls»-Treffpunkt ist es gelungen, beiden Betrieben aus der Branche alsniederschwellige Anlauf- und Bera-tungsstelle bekannt zu werden.

Das Café YUCCA wurde im Sommerumfassend renoviert. Vor allem imzweiten Halbjahr 2002 hatte das

Page 69: Jahresbericht 2002

69

YUCCA eine markante Zunahme an Be-sucherinnen und Besuchern. SteigendeArbeitslosigkeit, Wohnungsnot, neueArmut, aber auch die Schliessung derKontakt- und Anlaufstelle Neufranken-gasse hat der «Wohnstube auf derGasse» neue Gäste zugeführt. Gestie-gen ist auch die Nachfrage nach sozia-ler Beratung, seelsorgerlichen Gesprä-chen und Begleitung.

Adresse: Zürcher Stadtmission, Hä-ringstrasse 20, Postfach, 8025 Zürich,E-Mail: [email protected]

Herberge zur HeimatLeiter: Robert Wyss

Im vergangenen Jahr wurde dieehemalige Heimleiterwohnung im5. Stock in fünf Einbettzimmer für al-lein stehende und obdachlose Männersowie ein Pikettzimmer für das Bereit-schaftspersonal umgebaut.

Adresse: Herberge zur Heimat,Geigergasse 5, 8001 Zürich

Die Dargebotene Hand Zürich,Telefonseelsorge – 143Präsidentin: Anke Brändle-StröhStellenleiter: Tony Styger

An der Mitgliederversammlung imFrühling 2002 präsentierte der Vor-stand das neue Leitbild. Seit Herbst2002 werden die «Gespräche» ergän-zend zum Telefon per Computer ge-führt. Zur Verfügung stehen E-Mail-Kontakt oder Einzel-Chat, und zwarunter der Internetadresse www.143.ch.

Zürich ist eine der sechs Pilotstellen.Auch wenn die Notrufnummer 143

Jahr für Jahr stärker in Anspruch ge-nommen wird, suchen immer mehrMenschen Unterstützung und Hilfeüber die neuen Kommunikationska-näle. Die Online-Beratung bietet fürMenschen, die leichter schreiben alstelefonieren, und all jene mit einerSprach- oder Hörbehinderung eineneue Möglichkeit. Sie können sich jetztihre Anliegen, Sorgen und Nöte imwahrsten Sinne des Wortes «von derSeele schreiben».

Adresse: Die Dargebotene HandZürich, Häringstrasse 20, Postfach124, 8025 Zü-rich, E-Mail:[email protected], www.143.ch

Stiftung DiakoniewerkNeumünster – SchweizerischePflegerinnenschuleStiftungsdirektor: Dr. Werner Widmer

Im Geschäftsjahr 2002 führte dieStiftung einen intensiven Prozess derStrategiefindung für die nächsten Jahrezu Ende. Zentrales Ergebnis ist, dassdie Stiftung das Thema «ältere Men-schen» zum übergreifenden Orientie-rungspunkt für alle Stiftungsbetriebeerklärt hat und den Bereich Alter (Re-sidenz Neumünster-Park, PflegeheimRehalp und Alterszentrum Hottingen)als einen Teil der Stiftungsaktivitätenbetrachtet, der gleichwertig nebendemjenigen der Akutmedizin (SpitalZollikerberg) stehen soll.

Im Ethik-Forum der Stiftung, dasmedizin- und pflegeethische Fragestel-lungen bearbeitet, stand die Beschäfti-gung mit dem Thema Patientenverfü-gungen im Mittelpunkt. «Richtlinienzum Umgang mit Patientenverfügun-gen» wurden in Kraft gesetzt. Sie ge-währleisten, dass der Wille der Patien-tinnen und Bewohner respektiert wird.Auch am Ende des Lebens sollen Men-schen selbst entscheiden, was an Be-treuung und Behandlung sie sich wün-schen und worauf sie verzichtenmöchten.

Adresse: Stiftung DiakoniewerkNeumünster – Schweizerische Pflege-rinnenschule, Trichtenhauserstrasse24, 8125 Zollikerberg, E-Mail:[email protected]

Reformierte MedienPräsident: Pfr. Markus ChristGeschäftsführer: Pfr. Urs Meier

Ende 2002 war ein sorgfältig vorbe-reiteter Restrukturierungsprozess imWesentlichen abgeschlossen. Anstattnach Fachressorts ist das Unterneh-men jetzt nach Projekten organisiert.Jedes von ihnen wird mit Leistungsauf-trag und Budget geführt. Eigeninitiativeder Mitarbeitenden und Beweglichkeitdes Unternehmens sind Stärken derneuen Organisation. Konsequente Voll-kostenrechnungen sorgen für Transpa-renz und Steuerbarkeit.

Auf Wunsch der Zürcher Landeskir-che führten die Reformierten Medienim März 2002 eine ökumenische Fach-

Beziehungen zu weiteren Institutionen

Page 70: Jahresbericht 2002

70

Beziehungen zu weiteren Institutionen

tagung zum Thema Seelsorge im Inter-net durch. Mit dem Thema «InterneKommunikation» befasste sich eine Ta-gung im November für kirchliche Ver-antwortliche und Fachleute. Im Zu-sammenhang damit steht auch die Mit-arbeit des Geschäftsführers in einerArbeitsgruppe der Zürcher Landeskir-che, die ein Kommunikationskonzeptentwickelt.

Adresse: Reformierte Medien,Badenerstrasse 69, 8026 Zürich,E-Mail: [email protected], www.ref.ch

Glaube in der 2. WeltPräsident: Dr. Peter PlattnerInstitutsleiter:Prof. Dr. Erich Bryner

Das Institut feierte sein 30-jähriges,die Deutsche Sektion ihr 25-jährigesund die Moskauer Vertretung ihr 10-jähriges Bestehen. In der ökumenischausgerichteten Monatszeitschrift, dieim Frühjahr ein neues Layout erhielt,in Vorträgen, in Zeitungs- und Radio-beiträgen im In- und Ausland berich-tete das Institut über die aktuellen Ent-wicklungen in den Kirchen und Reli-gionsgemeinschaften in Ostmittel-, Ost-und Südosteuropa, wobei der geogra-phische Horizont über die Grenzen desfrüheren Ostblockes nach Südosten er-weitert wurde.

Eine Delegation von Vorstand undMitarbeitern wurde von Patriarch Bar-tholomaios I. von Konstantinopel inIstanbul empfangen. Die Schwer-punkte der Berichterstattung galten

Russland, der Ukraine, den LändernEx-Jugoslawiens sowie den schwieri-gen ökumenischen Beziehungen zwi-schen den orthodoxen und nicht-or-thodoxen Kirchen.

Die praktische Projektarbeit warder theologischen Ausbildung, derMenschenrechtsarbeit und der kirch-lichen und sozialen Aufbauhilfe vor al-lem in Russland gewidmet. Schwer-punkte waren die Hilfe für Strassen-kinder und Drogenkranke in St. Pe-tersburg, die Sozialarbeit im Uralgebietund die kirchliche Jugendarbeit in derDiözese Kostroma. Die Literaturhilfeermöglichte die Veröffentlichung vonvier theologischen Werken in Russlandund Rumänien.

Adresse: Glaube in der 2. Welt(G2W), Birmensdorferstrasse 52,Postfach 9329, 8036 Zürich,E-Mail: [email protected],www.kirchen.ch/g2w/

Stiftung für Kirche undJudentum/Zürcher LehrhausPräsident: Dr. Ueli KieserLeitung: Dr. Hanspeter Ernst

Mit einem breit gefächerten Kursan-gebot versuchte das Zürcher Lehrhausdem jüdisch-christlichen Dialog einenOrt und eine Stimme zu geben. Dassdiese Stimme gehört wird, beweisendie meist gut belegten Kurse, die Besu-che verschiedenster Personengruppen,auch aus dem Ausland, im Lehrhaussowie die grosse Anzahl von Anfragenfür Kurse und Referate in Schulen,

Volkshochschulen, Kirchgemeindenund Pfarreien.

Höhepunkte im vergangenen Jahr:Das Lehrhaus verantwortete zusammenmit der Rose-Ausländer-Stiftung inKöln und den Jewish Culture Tours dieöffentliche Ausstellung «Viersprachen-lieder erfüllten die Luft» in der ETHZürich. «Unterwegs mit Abraham» zumThema «Familie im Wandel. Gewan-delte Familie» war eine Veranstaltung,die das Lehrhaus mit Kirchgemeindender Stadt Zürich, islamischen Organi-sationen und jüdischen Gemeindenplante und umsetzte. Wie auch die Or-ganisation des Europäischen Tages derjüdischen Kultur in Zürich und dieMitarbeit bei der interreligiösen Veran-staltung «Begegnung».

Adresse: Stiftung für Kirche undJudentum/Züricher Lehrhaus,Limmattalstrasse 73, 8049 Zürich

Christlich-Jüdische Arbeitsge-meinschaft im Kanton ZürichPräsident: Matthias Mettner

«Ich will mich erinnern an die Ver-gangenheit und an die Zukunft» – Miteiner Lesung von Roswita Schilling, dieGedichte von Nelly Sachs, Paul Celan,Rose Ausländer, Erich Fried u. a. vor-trug, gedachte am 9. November dieChristlich-Jüdische Arbeitsgemein-schaft Zürich (CJA) gemeinsam mitdem Zürcher Lehrhaus und der refor-mierten Kirchgemeinde Grossmünsterder Reichs-Pogrom-Nacht von 1938.

Page 71: Jahresbericht 2002

71

Im Wissen um die Verpflichtung ausder Geschichte und in freundschaft-licher Verbundenheit mit Israel hatsich der Vorstand intensiv mit derEskalation der Gewalt im Nahen Ostenund deren Folgen für den christlich-jü-dischen Dialog auseinander gesetzt.

Adresse: Christlich-JüdischeArbeitsgemeinschaft im Kanton Zürich,Herbert Feuer-mann, Co-Präsident,Lindenbergstrasse 1, 8700 Küsnacht,E-Mail: [email protected]

Zürcher TelebibelCo-Präsidium: Pfr. Harry Bertschin-ger, Moritz Amherd

Die Zürcher Telebibel ist seit ihrerGründung im Jahr 1963 ein ökumeni-sches Gemeinschaftswerk. Das Teamwird geleitet von Pfr. Harry Bertschin-ger und Moritz Amherd.

Ein biblisches Leitwort ist auf dastägliche Leben ausgerichtet. Es beteili-gen sich insgesamt acht Sprecherinnenund Sprecher. Im Jahr 2002 wurdenLeitworte aus dem Markus-Evangeliumund Texte aus dem Buch Esther vorge-stellt. Die seit Jahren fast gleich blei-benden Anruferzahlen zeigen, dass dieTelebibel über eine treue Hörerschaftverfügt. Rund 58’000-mal wurde dieNummer der Telebibel 01 252 22 22gewählt.

Adresse: Zürcher Telebibel, MoritzAmherd, Hirschengraben 66,8001 Zürich

Protestantisch-kirchlicherHilfsverein des Kantons Zürich Präsident: Pfr. Dr. Ernst Saxer

Der Protestantisch-kirchliche Hilfs-verein des Kantons Zürich betreut ge-mäss Kirchenordnung (Art. 214) inZusammenarbeit mit der Zürcher Lan-deskirche die Hilfe an die Protestantender Diaspora. Seine Mittel erhält erdurch die jährlich angeordnetePfingstkollekte und Gaben von Kirch-gemeinden und Privaten.

Neben den regelmässigen Unterstüt-zungen, u. a. von sechs Stipendiatinnenund Stipendiaten, wurden dieses Jahrgrössere Beiträge bewilligt für die Re-novation der Gebäude der Theologi-schen Fakultät Montpellier, die Turm-renovation der Kirche Siebnen, für denevangelischen Religionsunterricht imSottoceneri und Medienarbeit in italie-nischer Sprache, die Renovation derPresbytères in Bourg-en-Bresse (Bur-gund) und Lamastre (Ardèche) undfür Renovation und Umbau des Evan-gelischen Kirchen- und SchulzentrumsBrig.

Die gesamtschweizerische Reforma-tionskollekte kam dieses Jahr ebenfallsBrig zugute.

Adresse: Protestantisch-kirchlicherHilfsverein des Kantons Zürich, Sekre-tariat, Zwingliplatz 1, 8001 Zürich

Stiftung Sozialwerke PfarrerErnst SieberPräsidentin: Sonja Sieber

Im Jahr 2002 betreuten rund 100Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inden sieben Einrichtungen der StiftungSozialwerke Pfarrer Ernst Sieber undden sieben rechtlich selbständigennahe stehenden Betrieben Menschenin schwierigen Lebenssituationen.

Die Hauptaufgaben umfassten dieBereiche Seelsorge, Drogen- und Ob-dachlosenarbeit, Sozialmedizin undTherapie.

Wie jeden Winter gehörte auch die-ses Jahr wiederum die «Aktion Kälte»zu den wichtigsten Basisarbeiten. Beiakuten Kälteeinbrüchen sind die Sozi-alwerke mit erfahrenen Zweierteamsnachts «auf der Gasse», um schnelleHilfe zu leisten. Hilfsbedürftige ob-dachlose Menschen werden von der«Strasse» geholt, und anschliessendwird ihnen Wohn- und Lebensraumvermittelt. Da es zunehmend schwieri-ger wird, für Obdachlose kurzfristiggeeignete Unterkünfte beschaffen undbereitstellen zu können, wurde MitteNovember für die Dauer von fünf Mo-naten im Zürcher Albisgüetli der«Pfuus-Bus», ein Sattelzug mit 11 Bet-ten, Küche und Aufenthaltsbereich,aufgestellt. Diese mehrheitlich vonFreiwilligen begleitete temporäre Ein-richtung ist mit einer durchschnitt-lichen Belegung von über 80% ziem-lich ausgelastet. Die Stiftung Sozial-werke Pfarrer Ernst Sieber muss rund

Beziehungen zu weiteren Institutionen

Page 72: Jahresbericht 2002

72

Beziehungen zu weiteren Institutionen

50% ihres jährlichen Aufwandes vonFr. 12 Mio. durch Spenden und Legatedecken.

Adresse: Stiftung Sozialwerke Pfar-rer Ernst Sieber, Morgentalstrasse 115,8038 Zürich

Stadtmission WinterthurPräsident: Walter Pfrunder

Dieses Jahr nahm die Zahl ältererMenschen leicht zu, die die Gottes-dienste und andere Veranstaltungenbesuchen. Ein Grund dafür dürftenpersönliche Kontakte und gewachseneBeziehungen sein. Die Motivation istgross, die Arbeit in bewährter Weisefortzusetzen. Dazu gehört auch der Be-trieb und Unterhalt des Gebäudes imStadtzentrum. Zwölf Jahre nach dergrossen Renovation wurden zum ers-ten Mal wieder grössere Renovations-arbeiten an die Hand genommen. ImVereinshaus kommen vier Ausländer-gemeinden und -gruppen zusammen.Die grösste ist die der Iglesia Evangé-lica Hispana.

Adresse: Stadtmission Winterthur,Technikumstrasse 78, 8400 Winterthur

Schweizerischer Protestan-tischer VolksbundPräsidentin: Ruth Spahr

Das Jahr 2002 hat gezeigt, dass derSchweizerische Protestantische Volks-bund (SPV) mit grossen Anstrengun-gen versuchen muss, vermehrt neueOrtssektionen aufzubauen. Die Gene-

ralversammlung fand dieses Jahr imKloster Fahr im Kanton Zürich statt.

Adresse: Schweizerischer Protestan-tischer Volksbund, Ruth Spahr,Glärnischstrasse 30, 8600 Dübendorf,www.spv-online.ch

SchweizerischeBibelgesellschaftPräsident: Dr. Werner WidmerGeneralsekretär: Pfr. Urs Joerg

Die Bibelgesellschaft hat in Biel dasVerkaufsteam umstrukturiert, um effi-zienter arbeiten zu können. Der Kon-takt zu den Kunden, Buchhandlungen,Kirchgemeinden und Werken ist derBibelgesellschaft wichtig, damit die ge-wünschten Bibelausgaben und Bücheraus dem Umfeld der Bibel möglichstkompetent angeboten werden kön-nen.

Die Bibelgesellschaft versucht dasInteresse an der und die Liebe zur Bi-bel wach zu halten: mit einer Bibelaus-stellung, die auch im vergangenen Jahran zehn Orten zu sehen war, mit Vor-trägen und der Teilnahme an Gottes-diensten und mit dem vierteljährlicherscheinenden Magazin «Bibel ak-tuell». Dem genannten Zweck sollauch das Jahr der Bibel dienen, dasdie Bibelgesellschaft für 2003 initiierthat.

Für die breite Tätigkeit sind Spen-den, Gaben und Kollekten erforder-lich. Diese Gaben erlaubten der Bibel-gesellschaft im Jahr 2002, Fr. 600’000an den Weltbund der Bibelgesellschaf-

ten für die weltweite Bibelübersetzungund -verbreitung zu überweisen.

Adresse: Schweizerische Bibelgesellschaft, Waffengasse 20,Postfach, 2501 Biel,E-Mail: [email protected],www.bibelgesellschaft.ch

Schweizerische EvangelischeAllianz Präsident: Thomas BucherZentralsekretär: Hansjörg Leutwyler

Auch im Berichtsjahr 2002 fördertedie Schweizerische Evangelische Alli-anz (SEA) das Beten. Neben der Alli-anzgebetswoche, die erneut von derPlakataktion: «Beten Sie – wir betenfür Sie!» begleitet wurde, veranstaltetedie SEA mit der Arbeitsgemeinschaftfür Religionsfreiheit den «Sonntag derverfolgten Kirche», an dem man erst-mals eine Petition lancierte. 37’000Menschen unterschrieben die Bitt-schrift für die Durchsetzung der Glau-bensfreiheit und die fairere Behand-lung der christlichen Minderheit inIndonesien. Als weiterer Gebetsanlasslief die Aktion «30 Tage Gebet für dieislamische Welt».

Die Evangelische Allianz ist weltweitin 114 Ländern tätig, in der Schweiz in90 Sektionen, 13 davon im Kanton Zü-rich.

Adresse: Schweizerische Evange-lische Allianz, Zentralsekretariat,Josefstrasse 32, 8005 Zürich,E-Mail: [email protected], www.each.ch

Page 73: Jahresbericht 2002

73

Oekumenische Arbeitsgemein-schaft Kirche und Umwelt Präsidentin: Dr. Susann Eichenberger-GlinzUmweltbeauftragte: Dr. Kurt Zaugg-Ott, Kurt Aufdereggen

Die Oekumenische Arbeitsgemein-schaft Kirche und Umwelt (OeKU) wirdin den Schweizer Kirchen zunehmendals kompetente Anlaufstelle für Um-weltfragen wahrgenommen.

Bei der Aktion SchöpfungsZeit unterdem Slogan «Lebens-Luft – Vive l'air!»gestalteten viele Kirchgemeinden mitden Materialien der OeKU kreative«Luft-Gottesdienste», beispielsweisemit meditativem Tanz und Ballonwett-bewerben.

Im Oktober 2002 trat die OeKU miteinem «Umwelthandbuch für Kirchge-meinden», das praktische Tipps zumUnterhalt und Betrieb kirchlicher Ge-bäude enthält, an die Öffentlichkeit.Der praktische Ordner zu den ThemenEnergie, Wasserverbrauch, Reinigung,Abfälle u.a. ist in Zusammenarbeit mitdem Sigristen- und dem Sakristanen-verband sowie Umweltfachleuten ent-standen. Mit drei Kursen «Energie inKirchen» in Chur, Lenzburg und Zü-rich, welche die OeKU zusammen mitEnergieSchweiz organisiert hatte, er-reichte die OeKU über 60 Sigristen, Sa-kristane und kirchliche Bauverwalter.

Adresse: OeKU, Monbijoustrasse 29,Postfach 7449, 3001 Bern,E-Mail: [email protected],www.kirchen.ch/oeku

Stiftung Kirchlicher Sozial-dienst ZürichPräsident: Albert NefGeschäftsführer:Manfred Scheidegger

Die Stiftung Kirchlicher SozialdienstZürich, Zentralstelle für die sozialenDienste der evangelisch-reformiertenKirche in der Stadt Zürich, stellt in fünfFachbereichen ihre Angebote zur Ver-fügung: Freiwilligenagentur, Männer-haus Reblaube, Onlineberatung, Sozi-alberatung und Wohnraumvermittlung.

Die Freiwilligenagentur ist eine Stel-lenbörse für Freiwillige und Informa-tionsstelle für Non-Profit-Organisatio-nen. Im Männerhaus Reblaube finden26 Mieter ein familiäres Zuhause. DieOnlineberatung bietet eine Möglich-keit, sich persönliche Problemesprichwörtlich von der Seele zu schrei-ben. Die Sozialberatung dient als An-laufstelle für finanzielle, persönlicheund soziale Fragen, unabhängig vonKonfession, Nationalität und Alter. DieWohnraumvermittlung vermittelt aninteressierte Mieterinnen und MieterWohnungen und Zimmer, die direktvon Hauseigentümern und Liegen-schaftsverwaltungen bekannt gegebenwerden. Mit dem Newsletter «Kleister»oder der Homepage ist man immer aufdem Laufenden über die neuesten Pro-jekte.

Adresse: Stiftung KirchlicherSozialdienst Zürich, Klosbachstr. 51,8032 Zürich,E-Mail: [email protected], www.ksdz.ch

Beziehungen zu weiteren Institutionen

Page 74: Jahresbericht 2002

74

Etat

Kirchenrat

Pfr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident

Haus zum Rechberg, Hirschengraben 40, 8001 ZürichDirektwahl 01 258 92 51, Fax 01 258 91 20Privat: Birchwaldstrasse 5a, 8409 WinterthurTelefon 052 242 28 29, Fax 052 242 30 61

Jeanne Pestalozzi-Racine, Vizepräsidentin

Mühlehaldenstrasse 25, 8953 DietikonTelefon 01 774 22 11, Fax 01 774 22 12E-Mail: [email protected]

Pfr. Andres Boller

St. Peterhofstatt 2, 8001 ZürichTelefon 01 211 60 57, Fax 01 211 60 58E-Mail: [email protected]

Pfrn. Anemone Eglin

Neuweg 12, 8125 ZollikerbergTelefon 01 397 38 59, Fax 01 397 38 12Privat: Brühlgartenstrasse 12, 8400 Winterthur (ab 1.7.03)E-Mail: [email protected]

Helen Gucker-Vontobel

Seestrasse 628, Postfach 664, 8706 MeilenTelefon 01 923 00 89, Fax 01 923 80 89Telefon/Fax privat 01 923 33 25E-Mail: [email protected]

Irene Gysel-Nef

Wibichstrasse 10, 8037 ZürichTelefon 01 362 90 83, Fax 01 362 91 01Privat: Alte Landstrasse 71, 8802 KilchbergTelefon 01 715 52 73E-Mail: [email protected]

Marcel Riesen

Tösstalstrasse 163, 8400 WinterthurTelefon 052 235 07 89, Fax 052 235 07 99Privat: Dorfstrasse 20, 8352 RäterschenTelefon 052 366 06 60, Fax 052 366 06 62E-Mail: [email protected]

Kirchenratsschreiber

Pfr. Alfred Frühauf, Haus zum Rechberg,Hirschengraben 40, 8001 ZürichDirektwahl 01 258 92 69, Fax 01 258 91 20Privat: Winzerstrasse 12, 8400 WinterthurTelefon 052 223 14 30, Fax 052 223 14 33E-Mail: [email protected]

Büro der Kirchensynode

Präsident: Hans Sigrist, Alte Römerstrasse 5,8404 Winterthur1. Vizepräsidentin: Margrit Strässler-Mosimann,

Ebnetstrasse 33, 8474 Dinhard2. Vizepräsidentin: Doris Mathis, Breitacherstrasse 17,

8142 Uitikon1. Sekretärin: Rosmarie Rüegsegger-Dürig, Eggstrasse 36,

8833 Samstagern2. Sekretärin: Vroni Zwygart, Schlossbergstrasse 23,

8820 Wädenswil

Stimmenzähler:Jean E. Bollier, Geeringstrasse 48/4, 8049 ZürichPfr. Dr. phil. Ewald Rieser, Seebacherstrasse 60,8052 ZürichStephan Rüegg, Rosenweg 10, 8702 ZollikonHeinz Stahel, Riedgrabenweg 22, 8050 Zürich

Protokollführer:Markus Benesch, Basadingerstrasse 9, 8467 Truttikon

Etat

Stand März 2003

Page 75: Jahresbericht 2002

75

Landeskirchliche Rekurskommission

Präsident: Dr. iur. Markus Zingg, Strickhofstrasse 12,8057 ZürichPfr. Christian Eggenberger, Stationsstrasse 8,8406 Winterthur-TössDr. med. vet. Jürg Hugelshofer, Tössriedernstrasse 70,8193 EglisauDr. iur. Marianne Meili, Langenrainstrasse 7, 8340 HinwilRegula Spychiger, Höhenweg 21, 8032 ZürichSekretär: Dr. iur. Alfred Rub, Culmannstrasse 36,8006 Zürich

Ersatzmitglieder:Barbara Golder, Holderweg 1, 8472 SeuzachFranz Passerini, alte Weiacherstrasse 16, 8427 RorbasDr. iur. Rolf Steiner, Dorfstrasse 6, 8404 Winterthur

Wahlaktenprüfungskommission

Präsidentin: Veronika Gericke, Seestrasse 40,8700 KüsnachtKurt Beller, Elisabethenstrasse 9, 8004 ZürichMyrtha Schellenberg-Günther, im Haldenächer 13,8907 Wettswil a.A.

Geschäftsprüfungskommission

Präsident: Beat Beck, Jakobstrasse 5, 8400 WinterthurBerti Baier-Zehnder, Untergasse 17, 8353 ElggClaudia Bretscher-Hunziker, Kirchgasse 15, 8001 ZürichUrsula Frey, Rehweg 1, 8606 GreifenseePfr. Kurt Gautschi, Wassbergstrasse 45, 8127 ForchPfr. Willi Honegger, Wolfsbergstrasse 1, 8494 BaumaUlrich Rüegsegger, Hardau 25, 8408 Winterthur

Rechnungsprüfungskommission

Präsident: Hansjörg Staub, Eichenweg 20, 8424 EmbrachPfr. Stephan Denzler, Dettenriederstrasse 27,8484 WeisslingenAlfred Gut, Buechhaldenstrasse 20, 8192 GlattfeldenChristine Keusen-Müller, Tägerackerstrasse 21, 8610 Uster

Christoph Nabold, Brunnadernstrasse 3, 8193 EglisauPfr. Matthias Reuter, Hohenklingenstrasse 29,8049 ZürichBettina Suter, Wibichstrasse 32, 8037 Zürich

Landeskirchliche Vermittlungskommission

bei Minderheitenfragen

Präsident: Willy Bütikofer, Mitglied der Kirchensynode,Dorfstrasse 74, 8152 OpfikonDr. iur. Walo Früh, Oberrichter, Holbergstrasse 10c,8302 KlotenCatherine Gerwig, Bezirksrichterin,Chalenstrasse 8b, 8123 EbmatingenPfr. Dr. theol. Karl-Wilhelm Thyssen, Löwengasse 40,8810 Horgen

Abordnungen der Kirchensynode

Abgeordneten-Versammlung des Schweizerischen

Evangelischen Kirchenbundes

Jeanne Pestalozzi-Racine, Mitglied des Kirchenrates,Mühlehaldenstrasse 25, 8953 DietikonKatharina Pfeiffer, Bellerivestrasse 59, 8008 ZürichPfr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Hirschengraben 40, 8001 ZürichDaniel Reuter, Postfach 6508, 8023 ZürichMarcel Riesen, Mitglied des Kirchenrates, Dorfstrasse 20,8352 RäterschenMargrit Strässler-Mosimann, Ebnetstrasse 33,8474 DinhardElisabeth Wyss-Jenny, Dorfstrasse 16, 8307 Effretikon

Ersatzabgeordnete

Helen Gucker-Vontobel, Mitglied des Kirchenrates,Seestrasse 628, Postfach 664, 8706 MeilenPeter Hunziker, Eichelwiesenstrasse 5, 8305 Dietlikon

Etat

Page 76: Jahresbericht 2002

76

Theologische Konkordatsprüfungsbehörde

Prof. Dr. theol. Pierre Bühler, Petit-Catéchisme 5,2000 NeuchâtelStellvertreter: Prof. Dr. theol. Samuel Vollenweider,Humboldtstrasse 21, 3013 Bern

Kirchenrätliche Delegationen

Konferenz des Konkordats betreffend die gegen-

seitige Zulassung Pfarrer in den Kirchendienst

Pfr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Hirschengraben 40, 8001 Zürich(Präsident der Konkordatskonferenz)

Praktikumskommission der Konkordatskonferenz

Pfr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Hirschengraben 40, 8001 Zürich(Präsident der Praktikumskommission)

Genossenschaft Verlag der Zürcher Bibel

Pfr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Hirschengraben 40, 8001 ZürichDr. Ulrich Spycher, Dorfstrasse 38, 8706 Meilen(Präsident des Verwaltungsrates)

Theologischer Verlag und Buchhandlungen AG, Zürich

Pfr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Hirschengraben 40, 8001 ZürichDr. Ulrich Spycher, Dorfstrasse 38, 8706 Meilen(Präsident des Verwaltungsrates)

Zwingliverein Zürich

Pfr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Hirschengraben 40, 8001 Zürich

Oekumenische Kommission für Gefängnisseelsorge

Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates,Wibichstrasse 10, 8037 ZürichWilly Bütikofer, Dorfstrasse 74, 8152 OpfikonDr. Esther Kissling Barberis, Hirschengraben 7, 8001 Zürich

Kommission zur Begleitung der ökumenischen

Arbeitsstelle für Gefängnisseelsorge

Dr. Esther Kissling Barberis, Hirschengraben 7, 8001 Zürich

Kappelerpflege

Helen Gucker-Vontobel, Mitglied des Kirchenrates,Seestrasse 628, Postfach 664, 8706 MeilenJeanne Pestalozzi-Racine, Mitglied des Kirchenrates,Mühlehaldenstrasse 25, 8953 Dietikon

Verein Kappelerhof, Vorstand

Jeanne Pestalozzi-Racine, Mitglied des Kirchenrates,Mühlehaldenstrasse 25, 8953 Dietikon

Stiftung Anna und Heinrich Dünki-Baltensberger

Pfr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Hirschengraben 40, 8001 Zürich(Präsident des Stiftungsrates)

Stiftungsrat der Emil Brunner-Stiftung

Pfr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Hirschengraben 40, 8001 Zürich Helen Gucker-Vontobel, Mitglied des Kirchenrates,Seestrasse 628, Postfach 664, 8706 Meilen

Ökumenische Kommission für Asyl-, Flüchtlings-

und Migrationsfragen

Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates,Wibichstrasse 10, 8037 Zürich Pfr. Walter Meier, Flughafenpfarramt,Postfach 1200, 8058 Zürich-Flughafen

Etat

Page 77: Jahresbericht 2002

77

Bürgschafts- und Darlehensgenossenschaft

der Evangelisch-reformierten Landeskirche

des Kantons Zürich

Helen Gucker-Vontobel, Mitglied des Kirchenrates,Seestrasse 628, Postfach 664, 8706 Meilen

Die Dargebotene Hand

Pfrn. Anemone Eglin, Mitglied des Kirchenrates,Neuweg 12, 8125 Zollikerberg

Deutschschweizerische Diakonatskonferenz

Marcel Riesen, Mitglied des Kirchenrates,Dorfstrasse 20, 8352 RäterschenAndreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Überprüfungskommission:Gisburg Kottke, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Diakonieverband Schweiz

Pfr. Dr. Christoph Sigrist, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Schweizerische Diakoniekonferenz

Ausschuss: Pfr. Dr. Christoph Sigrist, Hirschengraben 50,8001 ZürichDelegierte: Dr. Esther Kissling Barberis, Hirschengraben 7,8001 Zürich

Finanzkommission Schweizerischer

Evangelischer Kirchenbund

Willi Affolter, Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich

Kantonale Arbeitsgemeinschaft für Ausländerfragen

im Kanton Zürich

Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates,Wibichstrasse 10, 8037 Zürich

Bund protestantischer Kirchgemeinden ungarischer

Sprache in der Schweiz

Pfr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Hirschengraben 40, 8001 Zürich

Schweiz. Patronatskomitees für die Serbisch-

orthodoxe Kirche, für die Griechisch-orthodoxe

Gemeinde und für die Syrisch-orthodoxe Kirche

Pfr. Michel Baumgartner, Eglise française,Bremgartnerstrasse 20, 8003 Zürich

Interkonfessionelle Kommission für die Orthodoxen

in der Schweiz

Präsident: Pfr. Stephan Denzler, Dettenriederstrasse 27,8484 WeisslingenPfr. Michel Baumgartner, Eglise française,Bremgartnerstrasse 20, 8003 Zürich

Boldernverein (Evangelisches Tagungs- und

Studienzentrum Boldern)

Vorstand und Finanzkommission:Jeanne Pestalozzi-Racine, Mitglied des Kirchenrates,Mühlehaldenstrasse 25, 8953 Dietikon

Genossenschaft Evangelisches Zentrum für Ferien

und Bildung in Magliaso

Jeanne Pestalozzi-Racine, Mitglied des Kirchenrates,Mühlehaldenstrasse 25, 8953 Dietikon

Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen im

Kanton Zürich

Dr. iur. Werner Bräm, Asylstrasse 102, 8032 ZürichPfr. Peter Dettwiler, Hirschengraben 50, 8001 ZürichPierre Alfred Vuilleumier, Stapferstrasse 25, 8006 ZürichJörg Weisshaupt, Ausstellungsstrasse 105, 8031 Zürich

Liturgiekommission der Evangelisch-reformierten

Kirchen der deutschsprachigen Schweiz

Pfr. Frieder Furler, Hirschengraben 50, 8001 ZürichPfr. Arend Hoyer, Schwandelstrasse 28, 8800 Thalwil

Etat

Page 78: Jahresbericht 2002

78

Etat

Stiftung Diakoniewerk Neumünster –

Schweizerische Pflegerinnenschule, Zollikerberg

Prof. Dr. Bernhard Rahn, Pfeifenweid 2, 8134 Adliswil

Stiftungsrat der Evangelischen Gesellschaft

des Kantons Zürich

Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates,Wibichsstrasse 10, 8037 Zürich

Reformierte Medien

Pfr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Hirschengraben 40, 8001 Zürich

Liturgie- und Gesangbuchverein der Evangelisch-

reformierten Kirchen der deutschsprachigen

Schweiz (Liturgie- und Gesangbuchkonferenz)

Präsident: Pfr. Walter Fritschi, Winzerstrasse 58,8408 WinterthurProtokollführer: Daniel Schmid, Hirschengraben 50,8001 Zürich

Abgeordnete:Emil Dieter, Wegackerstrasse 22, 8041 ZürichMargrit Fluor, Weihersteig 11, 8037 ZürichPfrn. Regula Reichert-Friedländer, Pfarrhaus Laufen,8447 DachsenDaniel Schmid, Hirschengraben 50, 8001 ZürichErsatz: Ursula Frey, Rehweg 1, 8606 Greifensee

Begleitkommission Bahnhofkirche

Marcel Riesen, Mitglied des Kirchenrates,Dorfstrasse 20, 8352 RäterschenAndreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Begleitkommission Flughafenpfarramt

Marcel Riesen, Mitglied des Kirchenrates,Dorfstrasse 20, 8352 RäterschenAndreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Öffentliche Fach- und Beratungsstellen für

Beziehungsfragen im Kanton Zürich

Andreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Begleitkommission Aids-Pfarramt

Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates,Wibichstrasse 10, 8037 Zürich Vroni Zwygart, Schlossbergstrasse 23, 8820 WädenswilDr. Esther Kissling Barberis, Hirschengraben 7, 8001 Zürich

Begleitkommission kabel

Andreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Vorstand der kirchlichen Dienststelle für Arbeitslose,

Winterthur, Oekumenische Trägergruppe Winterthur

Dr. Esther Kissling Barberis, Hirschengraben 7, 8001 Zürich

Hochschule für Soziale Arbeit Zürich

Expertengremium: Andreas Jakob,Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Zürcher Aidshilfe, Vorstand

Dr. Esther Kissling Barberis, Hirschengraben 7, 8001 Zürich

Zürcher Forum der Religionen

Peter Dettwiler, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Zürcher Stadtmission, Vorstand

Dr. Esther Kissling Barberis, Hirschengraben 7, 8001 Zürich

Begleitkommission Polizeiseelsorge

Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates,Wibichstrasse 10, 8037 Zürich

Luise Huber-Stiftung

Pfr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Hirschengraben 40, 8001 Zürich

Page 79: Jahresbericht 2002

79

Aktivbürgerschaft der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich

Kirchensynode (Legislative), 180 Mitglieder, gewählt in 23 Wahlkreisen

Kirchenrat (Exekutive), 7 Mitglieder, gewählt von der Kirchensynode

Alfred FrühaufKirchenrats-schreiber

Ruedi ReichKirchenrats-präsident

Präsidialressort

Helen Gucker-Vontobel

Finanzen

JeannePestalozzi-Racine

Werke undBeiträge

Anemone Eglin

Pädagogik undAnimation

Andres Boller

Bildung undGesellschaft

Marcel Riesen

Gemeinde-dienste

IreneGysel-Nef

Diakonie undSeelsorge

Verwaltungs-bereiche undStabsaufgaben

Kirchenratskanzlei

Juristisches Sekre-tariat / SekretariatSynodales

PersonalwesenGKD

PersonellesPfarrschaft

Stabsaufgaben

Belange derKirchgemeindenund der Pfarrer-schaft

Beziehungenzum Staat und zuanderen Kirchen

Aus- undWeiterbildungder Pfarrer undPfarrerinnen

Revision derZürcher Bibel

KirchlicherInformationsdienst

Finanzen undRechnungswesen

Zentrale Dienste

Beitragswesen

Hilfswerke undMissionen

Haus der Stilleund Besinnungin Kappel

Kinderin der Kirche

Familie

Unterricht inKirche und Schule

Jugend

Lehrlingsarbeit

Mittelschularbeit

Erwachsenen-bildung

Freiwilligenarbeit

Hochschularbeit

Kirche undWirtschaft

DeutschschweizerProjekte / wtb

Gemeinde-entwicklung

Behördenschu-lung und Beratung

Gottesdiensteund Musik

Gemeinde-diakonie

Ökumene, Missionund Entwicklung

tacheles

Besuchsdienst

Flughafenpfarramt

Bahnhofkirche

Spital- undGefängnisseel-sorge, Polizeiseel-sorge sowieGesamtkirchlichePfarrämter

Erwerbslosen-arbeit

FremdsprachigeGemeinden

Etat

Page 80: Jahresbericht 2002

Impressum

Kirchenrat der Evangelisch-reformiertenLandeskirche des Kantons ZürichHerausgeber

Kirchlicher Informationsdienst kidKonzeption und Redaktion

Ivan BoranowskiPeter DettwilerAndreas HoffmannPaul JenniMike KrishnatreyarefbildTula RoyJoachim ZahnClaudia ZbärenFotos

HausdruckereiAusführung und Druck

Aus 100% chlorfrei gebleichtem Zellstoff (TCF)Papier

Internet www.zh.ref.chInfoline – der direkte Draht 0800 444 333Kontakt und weitere Informationen