Jahresbericht 2010

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März 2011 - LV III/52 Jahresbericht 201 0 Vereinigte Landsmannschaften und Landesverbände Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. Gerhart-Hauptmann-Haus Bismarckstr. 90 40210 DÜSSELDORF (0211) 35 03 61/62 (0211) 36 96 76 [email protected] http://www.bdv-nrw.de

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März 2011 - LV III/52

Jahresbericht 201 0

Vereinigte Landsmannschaften und Landesverbände Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.

Gerhart-Hauptmann-Haus Bismarckstr. 90 40210 DÜSSELDORF (0211) 35 03 61/62 (0211) 36 96 76 [email protected] http://www.bdv-nrw.de

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I. LANDESVERBAND ALLGEMEIN .......................................................................... 3

1. Innerverbandliche Organisation .......................................................................... 3

2. Landesversammlung .......................................................................................... 4

3. Tag der Heimat ................................................................................................... 5

4. Vorstand ............................................................................................................. 7

5. Tagungen des Landesverbandes ....................................................................... 7

6. Information der Mitgliedsverbände ..................................................................... 7

7. Förderverein ....................................................................................................... 8

8. Wirtschaftliche Geschäftsbetriebe des Landesverbandes .................................. 8

8.1 Sterbegeldvorsorge ..................................................................................... 9

8.2 BdV-Buchdienst........................................................................................... 9

9. Schloß Burg ........................................................................................................ 9

10. Landesgeschäftsstelle .....................................................................................12

II. REFERAT PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT .....................................13

1. „Deutsche Umschau“ .........................................................................................13

2. Präsentation in neuen Medien ...........................................................................13

3. Pressemitteilungen und Arbeitsgespräche ........................................................14

III. REFERAT GRENZÜBERSCHREITENDE ARBEIT .............................................14

IV. REFERAT KULTUR.............................................................................................16

1. Neue Landesregierung ...................................................................................16

2. Landeskulturtagung ........................................................................................17

3. Lehrstuhlfrage .................................................................................................19

VI. REFERAT FÜR AUSSIEDLERANGELEGENHEITEN ........................................21

1. Projekt „Aktiv bleiben im Alter“ ..........................................................................21

2. Vorbereitungen Gedenkjahr 2011 ......................................................................24

VII. REFERAT FRAUENARBEIT ..............................................................................25

Vorbemerkung .......................................................................................................25

1. Aktivitäten der Vorsitzenden ..............................................................................26

2. Frauentagung am 9. September in Leverkusen ................................................27

VIII. REFERAT VORSTAND UND GESCHÄFTSSTELLE ........................................28

1. Vorstand ............................................................................................................28

2. Geschäftsstelle ..................................................................................................30

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I. LANDESVERBAND ALLGEMEIN

1. Innerverbandliche Organisation

Der BdV-Landesverband Nordrhein-Westfalen hatte 71 Mitglieder: 54 Kreis- und Stadtverbände, 14 landsmannschaftliche Landesgruppen und zusätzlich drei außer-ordentliche Mitgliedsverbände.

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2. Landesversammlung

Die Delegierten der 52. Landesversammlung des Bundes der Vertriebenen (BdV) Landesverband NRW e.V. warteten mit einer Überraschung auf. Bei den turnusge-mäß anstehenden Vorstandswahlen schenkten sie der mittleren Generation großes Vertrauen und entsandten sechs Vorstandsmitglieder um 30 Jahre in den elfköpfigen Landesvorstand. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Michael Weigand (33), Mönchengladbach, Markus Häßelbarth (27), Münster und Stephan Rauhut (36), Bonn gewählt. Für Erfahrung im Vorstand bürgen in Zukunft Hans-Günther Parplies, (Bonn) der seit 1988 Landesvorsitzender ist und Markus Patzke (Lippstadt), der erstmalig zum Landesschatzmeister gewählt wurde und seit 1997 Landesgeschäfts-führer des Verbandes ist.

Auch im erweiterten Vorstand stellt die junge Generation mit Arno Barth, Stefan Hein und der Russlanddeutschen Eleonora Faust eine erstaunlich starke Gruppe neben Alexander Kühl, Waltraud Hentschel und Roswitha Möller. Erneut sprachen die De-legierten auch zwei Deutschen aus Russland mit Kühl und Faust das Vertrauen aus, die damit wichtige Positionen im Vorstand inne haben. Alexander Kühl, Vorsitzender der VIRA e.V., tritt damit die Nachfolge des im vergangenen Jahr verstorbenen Dr. Heinrich Neugebauer an. Damit sind auch die Deutschen aus Russland wieder an-gemessen im BdV-Landesvorstand vertreten.

Die Landesversammlung hat deutlich gemacht, das der BdV-Landesverband in gro-ßer Geschlossenheit, aber auch mit dem Mut zur Veränderung in die kommenden Jahre geht. Die personellen Veränderungen an der Spitze des Verbandes werden auch dazu führen, dass der notwendige und unaufschiebbare Prozess der strukturel-len Erneuerung fortgesetzt und verstärkt wird. Den Delegierten der Landesversamm-lung war nur zu bewusst, dass allein durch die Vermehrung der Vertreter der jungen und mittleren Generation im Landesvorstand das Generationenproblem des Verban-des insgesamt nicht gelöst ist. Auch auf Orts- und Kreisebene müssen jüngere An-sprechpartner gefunden werden und für die Mitarbeit gewonnen werden. An Interes-se an den Themen der Vertriebenen mangelt es nicht, wie die Debatte um den Stif-tungsrat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ gerade erst eindrucksvoll gezeigt hat. Die Geschäftsstellen der Verbände sind von Solidaritätsbekundungen auch vieler Nichtvertriebener geradezu überrannt worden. Diese Welle der Verbun-denheit muß kanalisiert werden und die politische Handlungsfähigkeit der Verbände stärken, wenn sie etwas erreichen will. Die Delegierten haben das intensiv diskutiert, ohne darüber die politischen Forderungen zu vergessen. Denn diese bleiben auch, aber sie brauchen zu ihrer wirkungsvollen Vertretung nach außen einen handlungs-fähigen Verband.

Inhaltlich forderten die 106 Delegierten aus ganz Nordrhein-Westfalen die Landesre-gierung auf, ihre Bemühungen zur wirksamen Unterstützung der Infrastruktur der Vertriebenen zu verstärken und für die Zukunft zu sichern. Nur ein arbeitsfähiger und wirksamer Landesverband könne in Verbindung mit den ostdeutschen Kulturinstituti-onen im Land dazu beitragen, den kulturellen Reichtum, den die Vertriebenen in das größte Bundesland der Republik eingebracht hätten, zu erhalten, zu bewahren und weiterzuentwickeln. Außerdem forderte die Versammlung das Wissenschaftsministe-rium auf, noch vor der Wahl die Zusage zu machen, in der nächsten nach dem Hochschulfreiheitsgesetz mit den Hochschulen zu verhandelnden Ziel- und Leis-

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tungsvereinbarungen eine dem bisherigen Lehrstuhl an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf „Kultur und Geschichte der deutschen im östlichen Europa“ vergleichbare Einrichtung festzuschreiben.

3. Tag der Heimat

Auch im 66. Jahr der Vertreibung fanden bundesweit Hunderte von Veranstaltungen zum Tag der Heimat statt. In Nordrhein-Westfalen führten die Mitgliedsverbände des Bundes der Vertriebenen fast 70 Gedenkstunden, Kulturveranstaltungen, Diskussi-onsrunden und anderes mehr durch. Dazu erklärte der BdV-Landesvorsitzende, Hans-Günther Parplies:

„In diesem Herbst 2010 ist es 60 Jahre her, dass am 5. August 1950 die Charta der deutschen Heimatvertriebenen von den führenden Vertretern aller deutschen Vertrie-benenorganisationen in Stuttgart- Bad Cannstatt beschlossen und feierlich unterzeichnet wurde. In der ersten Massenkund-gebung der jungen Bun-desrepublik wurde tags darauf der Text vor 50.000 Menschen auf dem Platz vor dem kriegszerstörten Neuen Schloss in Stuttgart verlesen und damit der Öffentlichkeit übergeben.

Seither ist die Charta das Grundgesetz der Verbände der Vertriebenen in Deutsch-land, und deshalb stehen die Veranstaltungen zum Tag der Heimat in diesem Jahr ganz im Zeichen dieses Dokuments ihrer Friedfertigkeit und Bereitschaft zur Völker-verständigung.

Rund 15 Millionen Deutsche wurden aus den Ostgebieten des früheren Deutschen Reiches und aus ihren südosteuropäischen Siedlungsgebieten vertrieben oder nach der Flucht 1945 zwangsweise daran gehindert, in ihre Heimatgebiete zurückzukeh-ren. 2,3 Millionen Menschen, zumeist Frauen und Kinder, haben diese gewaltsame Massenaustreibung nicht überlebt. Eben vor diesem Hintergrund wird die herausra-gende sittlich-moralische Leistung des Gewaltverzichts der Charta deutlich, wenn die Überlebenden nur wenige Jahre nach dem grausigen Vertreibungsgeschehen der Gewalt als Mittel der Konfliktlösung abschwören und stattdessen auf die Vision einer gesamteuropäischen Friedensordnung setzen.

Wenn heute manche seltsam einäugigen Zeitgenossen meinen, die moralische Leis-tung der Charta bekritteln zu sollen, so seien sie daran erinnert, dass zur gleichen Zeit damals nicht unbeträchtliche Teile auch der deutschen Linken verbrecherischen

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Idolen wie Lenin, Stalin oder Mao Tse Tung hinterherliefen. Anmaßende Kri-tik aus jener Richtung möge vor der eigenen Tür kehren; an einem Jahr-hundertdokument des Friedenswillens und der Völkerverständigung wie der Charta prallt sie ab.

Auch mit der Vision von der „Schaf-fung eines geeinten Europas, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können“ war die Charta 1950 der europäischen Politik um Jahrzehn-te voraus. Immerhin wurde mit der Römischen Verträgen 1954, mit de-nen sich Frankreich, Italien, die Bene-luxstaaten und die damalige Bundesrepublik Deutschland zu einer Wirtschaftsge-meinschaft zusammengeschlossen, der Beginn zu einer Einigung im Westteil des Kontinentes gesetzt, der freilich jedoch mit einer immer stärker werdenden Abkehr von seinem Osten einherging.

Für die deutschen Vertriebenen aber gehörte der Osten, in dem schließlich ihre Hei-matgebiete lagen, immer zu ihrer Vision des geeinten Europas. Für sie gehörten Warschau, Krakau und Budapest ebenso dazu wie Rom und Paris; und Prag und Reval ebenso wie London und Madrid. Mit welchem Interesse und heißer Anteilnah-me verfolgten sie über die Jahrzehnte die Ereignisse und Entwicklungen in den östli-chen Nachbarländern. Sie waren dann auch die Pioniere, die Jahrzehnte, bevor 1989 die Berliner Mauer und der „Eiserne Vorhang“ durch Europa fielen, über Stacheldraht und Grenzanlagen hinweg in immer größeren Strömen ihre Heimatgebiete im Osten aufsuchten und die Begegnung mit den neuen Bewohnern dort aufnahmen. Mit die-ser hunderttausendfachen Begegnung von Mensch zu Mensch waren die Vertriebe-nen frühe Brückenbauer und – der Vision ihrer Charta folgend – Vorreiter der ge-samteuropäischen Einigung.

So haben die deutschen Heimatvertriebenen 1950 nicht nur hehre Ziele in ihrer Charta niedergelegt. Sie haben das Gelöbnis des Gewaltverzichts und der gesamt-europäischen Völkerverständigung durch schon 60 Jahre auch konkret gelebt und mit Inhalt gefüllt. Sie haben darüber jedoch nie ein weiteres wesentliches Ziel der Charta vergessen oder aufgegeben, nämlich die Errichtung einer europäischen Frie-densordnung, in der das Recht auf die Heimat angemessene Berücksichtigung findet und die millionenfache schwerste Verletzung der Menschenrechte der Vertriebenen endlich Heilung erfährt. Die Verwirklichung dieses Zieles der Charta steht auch nach 60 Jahren weiterhin aus. Der Verzicht auf Gewalt als Mittel zur Durchsetzung des Rechts erfordert zum Ausgleich notwendig eine Ordnung, die das Recht ohne An-wendung von Gewalt durchsetzt. Einen solchen Zustand in Europa zu erreichen, ist daher unerlässliche Voraussetzung für die Dauerhaftigkeit einer europäischen Frie-densordnung. Darauf beständig und unverzagt hinzuarbeiten, bleibt daher Aufgabe.“

Der Tag der Heimat hat sich erneut als wichtigste Veranstaltungsreihe des Landes-verbandes gezeigt. Von der ersten bis zur letzten Veranstaltung konnte der Landes-

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verband ein erhebliches Presse-Echo verzeichnen. Die zahlreichen Presseberichte, die in der Landesgeschäftsstelle eingegangen sind, haben gezeigt, daß die Veran-staltungen zum Tag der Heimat ein unverzichtbarer Bestandteil der Presse- und Öf-fentlichkeitsarbeit des Landesverbandes und seiner Mitgliedsverbände sind.

4. Vorstand

Der Landesvorstand ist zu drei Sitzungen im Berichtszeitraum zusammengetreten:

23.03.2010 Sitzung des Landesvorstandes

18.06.2010 Sitzung des Landesvorstandes

20.11.2010 Sitzung des Landesvorstandes

5. Tagungen des Landesverbandes

Der BdV-Landesverband Nordrhein-Westfalen hat im Berichtszeitraum zusätzlich zu den Tagungen und Sitzungen der innerverbandlichen Organisation (Bezirksarbeits-Maßnahmen durchgeführt, die durch den Vorstand betreut und die Landesgeschäfts-stelle vorbereitet, vielfach durchgeführt und abgerechnet worden sind.

21.-27.02.2010 Verständigungsseminar in Iserlohn-Kesbern

12.03.2010 Bezirksarbeitsgemeinschaft Arnsberg

18.03.2010 Bezirksarbeitsgemeinschaft Köln

19.03.2010 Bezirksarbeitsgemeinschaft Münster

27.03.2010 Landesversammlung, Düsseldorf

29.03.2010 „Die Vertriebenenverbände und die neue Ostpolitik“

Vortragsveranstaltung mit PD Dr. Matthias Stickler

09.09.2010 Landestagung der Frauenarbeitsgemeinschaft

12.09.2010 Tag der Heimat, bundesweit

30.10.2010 Landeskulturtagung

6. Information der Mitgliedsverbände

Die Information der Mitgliedsverbände erfolgte im Berichtszeitraum über Rund-schreiben, Sonderrundschreiben und Pressemitteilungen.

Das offizielle Organ des BdV-Landesverbandes ist die zweimonatlich erscheinende Verbandszeitung „Deutsche Umschau“. Herausgeber sind nach wie vor die BdV-

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Landesverbände Hessen und Nordrhein-Westfalen. Der Deutschen Umschau ist nach wie vor eine weitere Verbreitung auch innerhalb des Verbandes zu wünschen.

7. Förderverein

Der Verein zur Förderung der Vertriebenen in Nordrhein-Westfalen e.V. fördert seit nunmehr fast fünf Jahrzehnten die politischen, sozialen und kulturellen Belange der ostdeutschen Heimatvertriebenen, die nach Flucht und Vertreibung ihren Wohn-sitz in Nordrhein-Westfalen gefunden haben. Zahllose Maßnahmen des BdV-Landesverbandes konnten nur durchgeführt werden, weil der Verein zur Förderung der Vertriebenen die Finanzierung übernommen hat.

Die Ost- und Sudetendeutschen in Nordrhein-Westfalen können mit Stolz auf ein Jahr zurückblicken, in dem sie sich in der Vertretung und Wahrnehmung ihrer Rechte nicht haben einschränken lassen. Die Hilfe, die der Verein zur Förderung der Vertrie-benen in den letzten Jahren leisten konnte, hat dazu beigetragen, daß wir in den Heimatgebieten ebenso wie hier im Lande Präsenz zeigen konnten und wichtige Aufgaben wahrgenommen haben. Dazu gehören die historischen Seminare, die für die angehenden Deutschlehrer des Lehrerkollegs in Ratibor durchgeführt werden, Hilfsmaßnahmen für die Landsleute in der Heimat – insbesondere die Jugend - ebenso, wie die regelmäßigen Zuschüsse, die für die Pflege und Erweiterung der Gedenkstätte des deutschen Ostens und der Vertreibung auf Schloß Burg gegeben werden. In den letzten Jahren hat der Verein auch die in Bonn ansässige Kulturstif-tung der deutschen Vertriebenen unterstützen können und damit auch dazu beige-tragen, das Überleben dieser wichtigen Einrichtung zu sichern. Auch für Aufgaben des Denkmalschutzes im Königsberger Gebiet und humanitäre Hilfe konnte der För-derverein Gelder bereitstellen. Alle diese Aufgaben werden auch 60 Jahre nach Kriegsende und Vertreibung von niemand anderem wahrgenommen, als von den Vertriebenen selber.

Es wäre für die Arbeit der Ost- und Sudetendeutschen in Nordrhein-Westfalen eine große Hilfe, wenn Sie unsere Sacharbeit im Jahr 2009 mit einer Geldspen-de unterstützen würden.

Spenden können steuerabzugsfähig überwiesen werden auf das Konto des

Vereins zur Förderung der Vertriebenen e.V.

Nr. 03 265 134 01 BLZ 300 800 00 - Commerzbank Düsseldorf

8. Wirtschaftliche Geschäftsbetriebe des Landesverbandes

Geringer ausfallende Mitgliedsbeiträge konnten auch im vergangenen Jahr nicht al-lein durch Einsparungen aufgefangen werden. Die wirtschaftliche Betätigung des Landesverbandes ist daher ein wichtiges Feld, um die Arbeit des Verbandes und

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damit die Vertretung der Interessen der Vertriebenen auch in Zukunft fortsetzen zu können. Der Landesverband Nordrhein-Westfalen unterhält daher die Gruppenversi-cherung Sterbegeldvorsorge und den BdV-Buchdienst.

8.1 Sterbegeldvorsorge

Die finanzielle Situation aller Verbände ist in den letzten Jahren zunehmend schwie-riger geworden. Dies betrifft sowohl den BdV-Landesverband als auch seine Mit-gliedsverbände, die landsmannschaftlichen Landesgruppen und die Kreisverbände, ebenso wie die Kreisgruppen und Ortsverbände. Für alle Verbände ist eine nen-nenswerte finanzielle Sicherung nur mit einem starken Partner zu erreichen. Dieser Partner ist die uns seit langem bekannte Hamburg-Mannheimer Versicherungsge-sellschaft, jetzt Ergo Versicherungen AG mit der wir – und viele unserer Mitglieds-verbände – seit Jahrzehnten vertrauensvoll zusammenarbeiten. Der Landesverband hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten erheblich von der Zusammenarbeit mit der Versicherung profitieren können. Diese Zusammenarbeit soll nun intensiviert werden.

8.2 BdV-Buchdienst

Der BdV-Buchdienst hat sich zunehmend zu einer wirtschaft-lichen Stütze des Landesverbandes entwickelt, die für die sachgerechte Verfolgung der Satzungsziele unverzichtbarer ist, insbesondere im Hinblick auf die rückläufige Entwicklung der Mitgliedsbeiträge. Im Berichtszeitraum ist der weitere Ausbau des Buchdienstes ins Stocken geraten. Aus Kosten-gründen hat der Buchdienst nicht am Bücherbummel auf der Kö und an anderen Veranstaltungen des Außenverkaufs teil-genommen.

9. Schloß Burg

„Ringen wir um ein Europa, in dem es keine Vertreibungen mehr geben wird.“ So der Wunsch von Hans-Günther Parplies, Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen in Nordrhein-Westfalen, als der Batterieturm auf Schloss Burg in einer kleinen Feier-stunde wiedereröffnet wurde.

In der Zeit von November 2009 bis Mai dieses Jahres ist der Turm, die Gedenkstätte des deutschen Ostens, zum Teil saniert worden: „Es wurde repariert, was zwingend nötig war. Der obere Mauerring ist ausgetauscht worden, das Dach ist ebenso neu wie die Regenrinne, und die Lücke zwischen Mauer und Dach, durch die Schnee und Regen ins Innere drangen, ist geschlossen worden“, erklärte Museumsdirektor Dr. Axel Kolodziej und ist sich sicher, dass die rund vier Meter dicken Mauern jetzt aus-trocknen können.

„Den Praxistest hat die Sanierung bestanden“, so Lutz Lienenkämper, Minister für Bauen und Verkehr des Landes NRW, nachdem es während der Feierstunde unun-terbrochen geregnet hatte. Er betonte, dass das Geld - die Sanierung hatte 250 000 Euro gekostet - offensichtlich gut investiert worden sei: „Aber es war keine Landes-

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maßnahme allein. Der Schlossbauverein und die Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal haben sich eingesetzt, und ich bin zuversichtlich, dass wir auch zukünftig ein tragbares, finanzielles Konzept zustande bringen“, sagte der Minister und kündig-te die nächste Gesprächsrunde zum Thema bereits für den 18. Mai an. Der Landes-vorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Hans-Günther Parplies führte nach der Schlüsselübergabe durch Minister Lienenkämper aus:

„Herr Minister, meine Herren Bürgermeister, verehrte Abgeordnete aus den Kommu-nalparlamenten und dem Landtag, liebe ostdeutsche Landsleute!

Herr Minister ich danke Ihnen für diesen symbolischen Schlüssel mit dem die erneute Übergabe der Gedenkstätte des deutschen Ostens, des Mahnmals der Vertreibung in Europa, an die ost- und sudetendeutschen Heimatvertriebenen in Nordrhein-Westfalen erfolgt. Wir haben heute Grund, froh und dankbar zu sein.

Zunächst natürlich dem Land Nordrhein-Westfalen und den beteiligten Städten So-lingen, Remscheid und Wuppertal, die immerhin die stolze Summe von 250.000 €, also einer Viertelmillion Euro aufgebracht haben, um diese erste Sicherung und In-standhaltung des Batterieturms auf Schloß Burg möglich zu machen. Ein ausdrückli-ches und sehr herzliches Danke-schön sage ich dem Schlossbau-Verein und seinem Museumsdirek-tor Dr. Kolodziej, die diese erste Phase der Sanierung mit Sachmit-teln in erheblicher Höhe unterstützt haben. Schlossbau-Verein und Museumsdirektor gebühren Dank als den Haus- und Schutzherrn unserer ostdeutschen Gedenkstät-te auf Schloss Burg, die im nächs-ten Herbst 60 Jahre alt wird. Herrn Dr. Kolodziej danke ich ganz be-sonders für die gute und sachliche Zusammenarbeit, ebenso wie un-serem Freund Dieter Siebenborn, der die Entwicklung der Gedenkstätte und des Mahnmals seit vielen Jahren ja Jahrzehnten als Stadtverordneter und dann für den Vorstand des Schlossbauvereins begleitet und aktiv mitgestaltet.

Ein besonderer Dank gilt auch dem Architekten Dr. Stannek für die Überwachung der Ausführung und Herrn Kemnitz vom Kulturbüro der Stadt Solingen für die Koordinati-on.

Es ist das Verdienst der ostdeutschen Landsleute hier vor Ort – stellvertretend für alle nenne ich unseren pommerschen Freund Klaus Witte –, dass die finanziellen Mittel für den Batterieturm zur Verfügung gestellt wurden. Sie haben sich unverzagt und unbeirrbar über die Jahre hinweg um die Bereitstellung der erforderlichen öffent-lichen Mittel für die Sanierung bemüht. Heute können wir den Erfolg der ersten Etap-pe entgegennehmen.

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Es ist wohl eine Selbstverständlichkeit, dass das Land Nordrhein-Westfalen eine Anlage wie Schloss Burg, als eine der größ-ten wiederhergestellten Burganlagen West-deutschlands, fördert und unterstützt und dafür auch Mittel bereitstellt. Schließlich ist Schloss Burg als der Stammsitz der Grafen von berg ein wichtiger historischer Ort für die Geschichte am Niederrhein. Von hier aus wurde die heutige Landeshauptstadt, wurde Düsseldorf gegründet, um ein Ge-gengewicht zu dem 2000jährigen Köln zu schaffen, was im Ergebnis ja auch grandios gelungen und bis heute im Leben des Lan-des wirksam ist. Schon weniger selbstver-ständlich ist die Tatsache, dass das „Kurio-sum Batterieturm“, das ja der Anlage, die aus dem Beginn des 12. Jahrhunderts stammt, erst 1914 hinzugefügt wurde, dass der Batterieturm in seinem Bestand in die-ser Art und Weise gesichert wurde. Und es ist auch nicht selbstverständlich, dass den Ost- und Sudetendeutschen die „Gedenk-stätte des deutschen Ostens – Mahnmal der Vertreibung in Europa“ mit dieser Schlüsselübergabe in dieser hochrangigen Form erfolgt. Dafür sind wir Ihnen Herr Minister Lienenkämper und dafür sind wir den Vertretern der drei Städte dankbar.

Zugleich ist es aber auch wichtiges Zeichen über diesen Tag und diesen Ort hinaus. Die Gedenkstätte wurde am 21. Oktober 1951 in Anwesenheit des damaligen Bun-despräsidenten Theodor Heuss eingeweiht. Dieser Batterieturm ist nicht nur eine Gedenkstätte der Vertriebenen, sondern er soll ein Ort für alle Bürger in Nordrhein-Westfalen sein, die sich dem Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen verbun-den fühlen und ihre Solidarität mit den ostdeutschen Landsleuten zum Ausdruck bringen wollen. Das Mahnmal soll durch seine Präsenz im Innern der Gedenkstätte an die europäischen Vertreibungen erinnern. Millionen Menschen – nicht nur Deut-sche – Millionen Angehörige vieler europäischer Völker sind im 20. Jahrhundert aus ihrer Heimat vertrieben worden. Zwischen 1939 und1943 sind fünfzehn Millionen Menschen, zwischen 1944 und 1948

31 Millionen, also insgesamt um die fünfzig Millionen Menschen, zwangsweise und mit großer Brutalität aus ihrer Heimat vertrieben worden. Von uns Deutschen waren es fünfzehn Millionen, mit den Aussiedlern inzwischen rund 18 Millionen Menschen. Die Plastik der Flüchtlingsfamilie von Prof. Kurt Schwerdtfeger erzeugt beim Betrach-ter Betroffenheit und bewahrt das Erinnern über die Generationen hinweg. Die Ver-triebenen im Lande haben der Stätte als Ort des Gedenkens und zugleich als Ort der Begegnung angenommen.

Wir sind dankbar dafür, dass die Landesregierung sich zu diesem Erinnern bekennt. Wir setzen darauf, dass sich dieser ersten Phase der Sanierung auch ein weiterer Abschnitt anschließen wird. Gedenkstätte und Mahnmal sind einzigartig, nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern bundesweit.

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Ich hoffe und wünsche, dass viele Besucher dieser großartigen Schloßanlage die Gelegenheit wahrnehmen werden, einmal auch einen Blick auch in den Batterieturm zu werfen und der 15,5 Millionen Opfer der Vertreibung und der 2,3 Millionen Vertrei-bungstoten zu gedenken. In unserer schnelllebigen Zeit ist es wichtig, an einem Platz im Lande einen Ort des Gedenkens für das Grauen der Vertreibung zu haben, das am Ende des Zweiten Weltkrieges ein Fünftel des deutschen Volkes betroffen hat und das bis heute nicht gesühnt und nicht wirklich aufgearbeitet ist. In dieser Hinsicht bleibt noch viel zu tun Und deswegen rufe ich zum Abschluß uns allen zu:

Bleiben wir treu und bauen wir mit an einem Europa, in dem auch unser ostdeut-scher Anteil an seiner Geschichte und an seiner Kultur seinen angemessenen Platz findet!

Ringen wir um ein Europa der Wahrheit und des Rechtes, in dem es keine Vertrei-bungen mehr gibt!

Wirken wir dafür unverzagt weiter mit in der großen Schicksalsgemeinschaft der deutschen Heimatvertriebenen in Einigkeit und Recht und Freiheit!“

10. Landesgeschäftsstelle

Die Landesgeschäftsstelle war im ersten Quartal des Berichtszeitraum ausschließlich ehrenamtlich besetzt. Seit April arbeitet Marina Saleev wieder hauptamtlich für den Verband. Die Stelle des Landesgeschäftsführers ist ehrenamtlich besetzt.

Ohne ehrenamtliche Hilfe wäre die Arbeit des Landesverbandes im geleisteten Um-fang nicht möglich. Sehr zu danken ist daher den ehemaligen Mitarbeiterinnen, die die Landesgeschäftsstelle und den Landesverband in erheblichem Umfang unter-stützen. Namentlich sind das Gerda Gatzka, Harild Zeides und Adelheid Schliwa.

Sie haben gemeinsam mit dem Landesgeschäftsführer Markus Patzke alle Maß-nahmen organisiert und durchgeführt. Sämtliche Materialanforderungen der Mit-gliedsverbände und anderer Verbände und Einzelpersonen wurden durch die Lan-desgeschäftsstelle erledigt. Den Mitgliedsverbänden wurde bei Bedarf bei der Erledi-gung ihrer Aufgaben geholfen. Die Probleme, Schwierigkeiten, Sorgen und Nöte der

Gliederungen sind der Landesge-schäftsstelle bekannt und werden in der täglichen Arbeit auch berück-sichtigt. Allerdings macht die chroni-sche Unterbesetzung der Ge-schäftsstelle immer wieder Schwie-rigkeiten. So können kaum alle An-forderungen, die an die Geschäfts-stelle gestellt werden, zur Zufrie-denheit aller erfüllt werden.

Der Landesgeschäftsführer hat, ne-ben der Teilnahme an allen inner-verbandlichen Tagungen (Bezirks-arbeitsgemeinschaften, Landesar-

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beitsgemeinschaft, etc.) und Fachtagungen auf Einladung der Mitgliedsverbände und verbandsfremder Organisationen an zahlreichen Veranstaltungen teilgenommen und referiert.

Der BdV-Landesverband und die Landesgeschäftsstelle danken allen Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern in den Verbänden für die Unterstützung zur Bewältigung der an sie gestellten Aufgaben.

Markus Patzke Landesgeschäftsführer

II. REFERAT PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Für einen politischen Verband, der der Bund der Vertriebenen nach seinem Selbst-verständnis und seiner Wahrnehmung ist, ist eine funktionierende Presse- und Öf-fentlichkeitsarbeit dringend erforderlich. Der Landesverband hat deshalb im Berichts-zeitraum erneut große Anstrengungen unternommen, um den Verband und seine politischen, sozialen und kulturellen Anliegen in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

1. „Deutsche Umschau“

Von besonderer Bedeutung ist die Darstellung der Ver-bandsarbeit sowohl des Landesverbandes als auch sei-ner Mitgliedsverbände in der Verbandszeitung „Deutsche Umschau“. Die „Deutsche Umschau“ hat in den letzten Jahren eine positive Entwicklung erfahren. Die inhaltliche und formale Ausgestaltung der Zeitung wird sowohl von den Mitgliedsverbänden als auch dem Verband nur freundschaftlich Verbundenen erfreulich gut beurteilt. Die Zeitung erschien im Berichtszeitraum für die Landesver-bände Nordrhein-Westfalen und Hessen und seit dem 01.01.2007 enthält die Zeitung auch „Das vertriebene Landvolk“ und erscheint damit für die heimatvertriebenen Landwirte. Erstmals seit 53 Jahren ist die Deutsche Um-schau deshalb nicht mehr nur das Organ zweier Landes-verbände, sondern sie ist ebenso das Sprachrohr des vertriebenen ostdeutschen Landesvolkes. Es ist erfreulich, daß die Umschau auch unter den vertriebenen Landwirte viele Freunde gefunden hat. Herausgeber und Redaktion haben sehr bedauert, dass im Berichtszeitraum nur fünf Ausgaben ausgeliefert werden konnten. Wir haben jetzt eine grundlegende Erneue-rung der Deutschen Umschau durchgeführt, die neben vielen Vorteilen für die Leser, auch ein pünktliches Erscheinen garantiert.

2. Präsentation in neuen Medien

Der Landesverband ist nach wie vor im Internet präsent, die Seiten erfreuen sich auch einer hohen Nachfrage. Die Seitengestaltung, wird fortlaufend weiterentwickelt und aktualisiert. Dabei ist insbesondere der Bereich der Buchbestellungen über das

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Internet professionell bearbeitet worden. Nach wie vor ist festzustellen, daß Journa-listen und andere Interessierte viele Informationen über das Internet beziehen.

3. Pressemitteilungen und Arbeitsgespräche

Der Landesverband hat im Berichtszeitraum Pressemitteilungen zu aktuellen The-men herausgegeben. Diese betrafen aktuelle Themen, vor allem aber auch den Be-reich Bildungspolitik. Darüber hinaus sind zahlreiche Mediengespräche geführt wor-den. Markus Patzke

Landesgeschäftsführer

III. REFERAT GRENZÜBERSCHREITENDE ARBEIT

Bericht über das Geschichte- und Medienseminar deutsch-polnisches Verstän-digungsseminar vom 21.-27.02.2010 in Iserlohn-Kesbern/Gasthof Daute

Zunächst ist festzustellen, dass der vorgesehene Finanzierungsplan eingehalten wurde. In einigen Positionen ergaben sich geringfügige Abweichungen. Das Seminar wurde wie geplant durchgeführt. Eine Änderung ergab sich nur dadurch, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus der Woiwodschaft Schlesien bereits am 21.02.2010 frühmorgens in Iserlohn-Kesbern eintrafen (Nachtfahrt). Somit wurde das Programm geringfügig erweitert (siehe anliegenden Programmplan). Zusätzlich wur-de somit ein weiterer Referent, nämlich Herr Wolfhard Klie mit dem Referat: „Die Ostkolonisation aus siedlungsgeografischer Sicht an 3 Beispielen". Eingesetzt. Au-ßerdem fand am 21.02. der Besuch des katholischen Gottesdienstes in der Kirche St. Michael, statt.

Vorweg ist festzustellen, dass durch die Teilnahme von Lehrerinnen und Lehrern das gesamte Seminar aufgewertet wurde. Abgesehen davon wurden durch sehr diszipli-niertes Verhalten, die Zeiten eingehalten. Im ersten Referat konnte Herr Wolfhard Klie an drei Beispielen, nämlich Wendland, Berlin und Schlesien die siedlungsgeo-grafische Sicht darstellen. Herr Klie konnte aufgrund seiner Erfahrungen im Unter-richt in Ratibor (er war einige Zeit dort als Einsatzlehrer tätig), über die Situation in Oberschlesien berichten. Die anwesenden Lehrkräfte bestätigten in der Diskussion, seine Ausführungen. Hier ist gleich zu bemerken, dass die Referate des Dipl. Päda-gogen Peter Gallwitz besonders durch das vielfältige didaktische Material dankbar entgegen genommen wurde. Gallwitz hat für die verschiedenen Unterrichtsstufen entsprechendes Material ausgearbeitet, z.B. auch mit dem Thema „Schlesische Ge-biete kennen lernen" oder auch über Eichendorff, Gerhart Hauptmann, Karl Haupt-mann und den Rübezahl.

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In diesem Zusammenhang hat auch Dipl. Pädagoge Peter Bednarek den Teilnehme-rinnen und Teilnehmern in seinem Multimediavortrag wesentliche Hinweise über schlesische Kultur und Künstler, gegeben.

Das vielfältige und umfangreiche Seminar wurde von dem SGV-Präsidenten, dem früheren Landrat des Märkischen Kreises, Herrn Aloys Steppuhn eingeleitet. Präsi-dent Steppuhn gab eine Übersicht über die Aufgaben dieses großen Wandervereins, der als Leitwort „Das Erlebnis SGV" unter das Thema gestellt hat: „Aus der Tradition in die Zukunft". Im Rahmen der Diskussion gab er Hinweise auf die zahlreichen Wandervereine im schlesisch-sudetendeutschen Bereich, da offenbar die Struktur der früheren Wandervereine durch die Vertreibung 1945 zerstört wurde.

Rüdiger Goldmann hielt zunächst das Referat: „Flucht und Vertreibung als politisches Problem des 20.Jahrhunderts" und ging dann in seinem zweiten Referat auf die Aus-einandersetzung über das „Zentrum gegen Vertreibungen im Konflikt zwischen Deut-schen und Polen" ein.

Der im vergangenen Jahr gewählte Landrat Thomas Gemke sprach über den Märki-schen Kreis und seine Partnerschaftsarbeit, insbesondere mit dem Kreis Ratibor. Die Teilnehmer konnten die Ausstellung „55 Jahre Jugend- und Kulturarbeit" der Schlesi-schen Trachten- und Jugendgruppe Iserlohn im Rathaus Iserlohn besichtigen und wurden anschließend im Sitzungssaal des Rathauses durch den Europabeauftragten der Stadt Iserlohn, Mathias Quaschnik, empfangen. Quaschnik referierte über die Beziehungen zu den Partnerschaften der Stadt Iserlohn in Europa.

Dr. Gonschior referierte über die Spuren Eichendorffs in Schlesien und anderswo, außerdem noch über die deutsche Volksgruppe in Polen, vor und nach der EU- Ost-erweiterung mit Lichtbildern. Frau Yvonne Dobrikat sprach über das Verhalten der sowjetischen Armee gegenüber der Zivilbevölkerung in Schlesien. Der Unterzeich-nende ging auf „20 Jahre grenzüberschreitende Arbeit des BdV- Landesverbandes in Oberschlesien" ein. Er konnte die vielfältige und sicher wirkungsvolle Arbeit darstel-len.

Auf Einladung des CDU-Landtagsabgeordneten für den Bereich Iserlohn, Thorsten Schick, erfolgte eine Fahrt in den nordrhein-westfälischen Landtag. Nach der sach-kundigen Führung, die überall Zustimmung auslöste, kam es zu einer öffentlichen Aussprache mit dem Beauftragten der CDU-Landtagsfraktion für Vertriebenenfragen, Horst Westkämper und dem Abgeordneten Thorsten Schick. Aufgrund der Zusam-mensetzung der Teilnehmer, zum größten Teil Lehrerinnen und Lehrer, erfolgte ins-besondere die Aussprache über den Deutschunterricht in den Schulen in Oberschle-sien. Die Muttersprache als wichtiges Merkmal für die Identität und das Erlernen und der freie Umgang mit der Muttersprache wurden als Menschenrecht herausgestellt. Die Mängel wurden deutlich vorgetragen. Eine Abhilfe ist dringend erforderlich. Ein Punkt, der in dem Partnerschaftsvertrag zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und der Woiwodschaft Schlesien, Berücksichtigung finden sollte.

Im Anschluss daran, wurde das Oberschlesische Museum in Ratingen-Hösel besich-tigt, in dem die Teilnehmer eine interessante Darstellung der Luftfahrtgeschichte Schlesiens sehen konnten. Natürlich wurde auch das Ostdeutsche Museum und das

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Ohlauer Museum in Iserlohn besichtigt. Dies gab Anregungen für die Teilnehmer für ihre Arbeit in Oberschlesien.

Abschließend kann festgestellt werden, dass die Fülle der verschiedenen Referate, die durch Diskussionsbeiträge ergänzt wurden, das Wissen der Teilnehmer erweitert haben. Dies kam auch in dem vorgesehenen Seminarpunkt zur Vorbereitung der Diskussionsrunde im nordrhein-westfälischen Landtag zum Ausdruck. Diese schrift-lich vorliegenden Anregungen zeigten deutlich, mit welchen Schwierigkeiten die Lehrkräfte beim Schulunterricht zu kämpfen haben. Hier ist dringend durch vielfältige Maßnahmen, Abhilfe erforderlich. Vielleicht ist der Schülerwettbewerb „Begegnung mit Osteuropa" der in Nordrhein-Westfalen zur Durchführung kommt, ein Hilfsmittel um den Unterricht in den Schulen zu bereichern, in denen auch Deutsch als Mutter-sprache gelehrt wird. Einen ersten Ansatz in dieser Richtung hat der BdV- Landes-verband NRW über die Schülerwettbewerbsstelle in Münster übernommen und be-stimmten Schulen im Kreis Gleiwitz, im Kreis Ratibor und in Rybnik entsprechende Unterlagen zur Verfügung gestellt. Es ist ein Versuch, auch im völker-verständigenden Bereich, besonders auf die junge Generation einzuwirken.

Das Seminar war aufgrund des Erfahrungsaustausches für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aber auch für die verschiedenen Referenten, ein Gewinn.

Es wurde ausdrücklich darum gebeten, auch in Zukunft völkerverständigende Semi-nare durchzuführen. Beim Leiter des Seminars sind inzwischen positive schriftliche und mündliche Äußerungen erfolgt.

Hans-Joachim Muschiol

IV. REFERAT KULTUR

1. Neue Landesregierung

Der Bund der Vertriebenen (BdV) Nordrhein-Westfalen hat nach der Wahl von Han-nelore Kraft (SPD) zur Ministerpräsidentin des Landes seine Bereitschaft zur Zu-sammenarbeit erklärt. „Die Förderung der Kultur der Heimatgebiete ist nicht die Auf-gabe einer bestimmten Partei oder Regierungskoalition, sie ist gesetzliche Pflicht jeder Landesregierung“, erklärte der Landesvorsitzende Hans-Günther Parplies. Er hoffe sehr, dass die neue Landesregierung dem nachkomme und damit nicht zuletzt das Erbe eines Großteils ihrer Bevölkerung wahre. Ein Viertel der heutigen Einwohner von NRW hat familiäre Wurzeln in den ehemaligen deutschen Ost-gebieten. Der BdV appelliert vor diesem Hintergrund an SPD und Grüne, nicht die Fehler der alten rot-grünen Landesregierung vor 2005 zu wiederholen, die alle Projekte zur Kulturförderung nach §96 Bundesvertriebenengesetz (BVFG) eingestellt hatte. „Angesichts der mehrere Milliarden teuren Vorhaben des Koalitionsvertrages wäre es unlauter die weniger als 300.000 EUR, die zuletzt jährlich in diesem Bereich investiert wurden, mit Verweis auf die Haushaltslage in Frage zu stellen“, ergänzt Parplies.

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Der stellvertretende BdV-Vorsitzende Michael Weigand wies in diesem Zu-sammenhang auf Defizite im Bildungs-bereich hin. „Wir brauchen dringend eine wissenschaftliche Forschung und Lehre für die Geschichte der Deut-schen im Osten“, betonte Weigand. Rot-Grün habe hier die Chance, die von der FDP und Andreas Pinkwart geprägte Hochschulpolitik zu korrigie-ren. Pinkwart hatte die Schließung des letzten derartigen Lehrstuhles an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit Verweis auf das Hochschulfrei-heitsgesetz legitimiert. „Wer nun aber wie die SPD das Land wieder zum Hauptträger der Studiumskosten ma-chen will, sollte dann auch so konsequent sein, staatliche Aufgaben wie die Kultur-förderung an den Universitäten zu realisieren“, betont Weigand. „Im Wahlkampf hat-ten Vertreter der SPD, wie der Mönchengladbacher Abgeordnete Hans-Willi Körfges, zugesagt, die Wiedereinrichtung des Lehrstuhls bei einer Regierungsbeteiligung der SPD umzusetzen. Wir erwarten nun die Einhaltung dieses Versprechens“, so Wei-gand. Zudem gebe es eine Reihe wertvoller Kultureinrichtungen im Land, die wie das Westpreußische Landesmuseum in Münster, das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen oder die Gedenkstätte des Deutschen Ostens und der Vertreibung auf Schloß Burg an der Wupper, die eine wichtige Funktion für die historische Bildung haben. Auch diese dürfe Frau Kraft nicht vernachlässigen.

In der Zwischenzeit haben sich einige positive Ansätze bereits ergeben. Es hat ein Grundsatzgespräch mit dem zuständigen Staatssekretär Prof. Schäfer gegeben, dass im Ergebnis immerhin dazu geführt hat, dass die Projektmittel nach § 96 erhal-ten bleiben.

2. Landeskulturtagung

Im Rahmen der Landeskulturtagung 2010 des Bundes der Vertriebenen in NRW re-ferierten für die AGMO e.V. – Gesellschaft zur Unterstützung der Deutschen in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende, Dipl.-Ing. Peter Oprzondek und Tobias Körfer, im Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus. Auf Einladung des BdV-Landesvorsitzenden Hans-Günther Parplies sprachen die Referenten über die erforderliche Strategie für die deutsche Volksgruppe in der Republik Polen zur Bewältigung der Sprach- und Identitätsproblematik.

Nach einleitenden Worten des BdV-Landesvorsitzenden sprach Peter Oprzondek über die Studie der AGMO e.V. zur Situation des muttersprachlichen Deutschunter-richts in der Republik Polen. Auch drei Jahre nach Veröffentlichung der Studie (2007) ist festzustellen, dass keine grundlegenden Änderungen, d.h. Verbesserungen vor-

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zuweisen sind. Im Gegenteil geht der zumeist nur zwei bis vier Wochenstunden um-fassende Unterricht in der Muttersprache oftmals noch weiter zurück, während die englische (Fremd-) Sprache an Bedeutung gewinnt.

Zwanzig Jahre nach der politischen Wende und 5 Jahre nach Einführung des polni-schen Minderheitengesetzes verbleibt ein ungeheuerliches Fazit, daß es immer noch keinen einzigen deutschen Kindergarten und keine einzige deutsche Grundschule für die Kinder der deutschen Volksgruppe gibt.

Tobias Körfer beschrieb die Schwierigkeiten bei Erwerb und Vermittlung von Mutter-sprache und Identität für die in der Heimat verbliebenen Deutschen unter den derzei-tigen Bedingungen, wenn kaum politischer Wille aus Berlin zu vernehmen ist, die noch vorhandene Mauer doppelbödiger Diskriminierung der Deutschen zu durchbre-chen. Demütigungen werden nicht nur auf der wahrnehmbaren, institutionellen Ebe-ne erlebt, sondern ebenfalls im unter der medialen Wahrnehmungsschwelle verhar-renden privaten Bereich. Erst wenn sich die polnische Öffentlichkeit an deutsche Kindergärten und Grundschulen gewöhnten, brächte dies die Anerkennung des Min-derheitenstatus und zugleich die europäische Verständigung voran. Der AGMO-Vorstand hat festgestellt, daß die in Ortsgruppen des Deutschen Freundschaftskrei-ses (DFK) organisierten Landsleute, mit denen die AGMO e.V. zusammengearbeitet hat, unter den derzeitigen Umständen vor Ort das Maximum an Deutschunterricht erreicht haben. Ohne weitergehende politische Unterstützung sind die Möglichkeiten nahezu erschöpft. Gefordert sind deshalb die politischen Vertreter der deutschen Volksgruppe in der Republik Polen und die bundesdeutsche Politik, die europäische Entwicklung in der polnischen Gesellschaft voranzubringen. Organisierte Gruppen des BdV und der Landsmannschaften und deren Mitglieder, besonders die Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung der CDU (OMV) sind dazu aufgerufen, die oftmals nur sehr zögerliche Wahrnehmung der Schutz- und Obhutpflicht seitens der Bundesre-gierung durch gezielte Anfragen bei Abgeordneten und der Bundesregierung einzu-fordern.

Peter Oprzondek warb bei den Heimatvertriebenen und innerhalb der Landsmann-schaften um Verständnis und Unterstützung für die unverzichtbare Notwendigkeit einer starken, selbstbewussten deutsche Volksgruppe östlich von Oder und Neiße, auch für die Weiterführung der landsmannschaftlichen Arbeit. Denn in Schlesien,

Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen ist die Kultur der deutschen Heimatvertriebe-nen zuhause. Dort sollte sie wie-der erblühen und sich in der Ob-hut der in der Heimat verbliebe-nen Deutschen frei entwickeln.

Am Nachmittag referierte Dr. Norbert Schloßmacher, Leiter des Bonner Stadtarchivs, und Vorsit-zender des Bonner Zweigs der Deutschen Ernst Moritz Arndt zum 150. Todestags Arndts über den Namensgeber der höchsten

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Auszeichnung des BdV-Landesverbandes. Dr. Schloßmacher begann seinen Vortrag mit einem Zitat aus der „Zeit“, das auf das Hin und Her um die Beibehaltung der Na-mensgebung Ernst Moritz Arndts für die Greifswalder Universität anspielte. Im Zitat spiegelte sich das Missverständnis vieler unserer Zeitgenossen, die Arndts umstritte-ne, zeitbedingte Äußerungen über Fremde (besonders Franzosen), Juden und Ka-tholiken hervorgerufen haben.

Schloßmacher verwies in seinem Vortrag auf die historischen Ereignisse, die den Hintergrund für manch überspitzte Formulierung Arndts darstell-ten. Dazu machte er einen prägnanten Abriss des Lebens Arndts. Schloßmacher zeigte auf, dass es keine kritische Auseinandersetzung mit den Schrif-ten Arndts bis in die 60.er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gegeben habe. Heute ist man zu einem differenzierteren Blick auf Arndt angekom-men. Die Diskussion um die Namensbenennung der Uni Greifswald und die Gründung der Deut-schen Arndtgesellschaft haben das ihrige dazu getan.

3. Lehrstuhlfrage

Es kommt nicht sehr häufig vor, dass die Schließung einer Kultur- oder Bildungsein-richtung, die sich vorrangig mit der Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa beschäftigt, zu einem öffentlichen Aufschrei führt. Eine erfreuliche Ausnahme war die Aufgabe des Instituts für „Kultur und Geschichte der Deutschen“ an der Düs-seldorfer Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Anfang 2009 bekannt wurde. Mit einer deutlichen Pressemitteilung wandte sich der Landesverband Nordrhein-Westfalen des Bundes der Vertriebenen an die Öffentlichkeit. Die Düsseldorfer Aus-gabe der Bildzeitung reagierte am 3. Februar sofort und recherchierte den Sachver-halt. Andere große Presseorgane der Landeshauptstadt, wie die Rheinische Post, folgten. Immer offenkundiger wurde der Skandal.

Das Institut an der Heinrich-Heine-Universität wurde 1988 als Stiftungsprofessur aus Mitteln des Bundeshaushaltes geschaffen. Das Land hatte sich damals verpflichtet, diesen Lehrstuhl nach fünf Jahren als Dauereinrichtung aus Landesmitteln weiterzu-führen. Das Institut hat seine Grundlage im Bundesvertriebenengesetz, das Bund und Länder zwingend verpflichtet, Wissenschaft und Forschung zur Vertreibung, zu den Vertriebenen und zu den Kulturleistungen der Ost- und Sudetendeutschen zu fördern.

Ungeachtet der wissenschaftlichen Reputation der Einrichtung hatte die Universitäts-leitung beschlossen, den Lehrstuhl der Linguistik zur Verfügung zu stellen und nach der Emeritierung des Lehrstuhlinhabers nicht wieder zu besetzen.

Der BdV-Landesverband hat massiv gegen die faktische Abschaffung des Lehrstuhls Stellung bezogen. Der Landesvorsitzende, Hans-Günther Parplies, ließ in einer Stel-

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lungnahme mitteilen, daß die Beseitigung des Lehrstuhls, unabhängig von der ge-setzlichen Verpflichtung, auch vor dem Hintergrund der sich positiv verändernden Wahrnehmung von Flucht und Vertreibung in der Öffentlichkeit ein „völlig falsches Signal“ sei. „Während die Landesregierung Flucht und Vertreibung in den Schulen verankert, zieht sich die Universität aus ihrer Verantwortung zurück und will – auch für angehende Lehrer – keine Beschäftigung mit Kultur und Geschichte der Deut-schen im östlichen Europa im Rahmen eines eigenen Instituts mehr zulassen.“

In der Verantwortung war aber auch die Landesregierung. Während der Debatten um das Hochschulfreiheitsgesetz, einem Lieblingskind des kleinen Koalitionspartners FDP, das den Universitäten in Nordrhein-Westfalen seit Anfang 2007 weitgehende Autonomie einräumt, hatte der zuständige FDP-Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart den Kritikern des Gesetzes immer wieder versichert, dass über die Ziel- und Leis-tungsvereinbarung des Landes mit den Universitäten gesichert werde, „dass auch künftig kleine Fächer … auf hohem Niveau studiert werden können“. Ohne Erfolg hatte der Landesverband an die Landesregierung appelliert: „Sorgen Sie dafür, daß man sich auch in Nordrhein-Westfalen in Zukunft mit Kultur und Geschichte der Ost- und Sudetendeutschen, aber auch der zu uns gekommenen Spätaussiedler auf wis-senschaftlichem Niveau beschäftigen kann.“

Selbst die oppositionelle SPD nutzte den Vorgang, um sich in einer Kleinen Anfrage zu erkundigen, ob die ostdeutsche Kultur in Nordrhein-Westfalen keine Heimat mehr habe. Die Unruhe war allenthalben spürbar, obwohl die Universität sich stur stellte und den Vorgang unter den Teppich kehren wollte und die Landesregierung sich mehr oder weniger schweigend hinter das Hochschulfreiheitsgesetz zurückzog.

Die öffentliche Aufmerksamkeit wurde aber auch in Berlin registriert. Mit Hilfe der „Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen“ und der „Stiftung deutsche Kultur im öst-lichen Europa – OKR“ wurde das Thema der mangelnden wissenschaftlichen Be-handlung ostdeutscher Kultur und Geschichte an den Beauftragten der Bundesregie-rung für Kultur und Medien (BKM), Bernd Neumann, herangetragenen. Nach zwei-jährigen Verhandlungen hat die Düsseldorfer Initialzündung hier nun erste Funken geschlagen. Der Kulturbeauftragte hat jetzt ein universitäres Förderprogramm „Erin-nerung und Identität – Die Deutschen und ihre Nachbarn in Mittel- und Osteuropa“ aufgelegt, das wissenschaftliche und kulturelle Projekte zur Erforschung und Präsen-tation von Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa anregen soll. Zusätzlich wird es zwei Juniorprofessuren zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa geben. Federführend ist das Bundesinstitut für Kultur und Ge-schichte der Deutschen im östlichen Europa in Oldenburg.

Diese Maßnahme dient der Sache, das Land Nordrhein-Westfalen ist damit aber nicht aus der Verantwortung, die sich aus dem Bundesvertriebenengesetz ergibt, entlassen. Der BdV-Landesverband wird auch bei der neuen Landesregierung nicht nachlassen, die Wiedererrichtung einer dem Institut vergleichbaren Einrichtung an einer nordrhein-westfälischen Universität einzufordern.

Hans-Günther Parplies Landesvorsitzender

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VI. REFERAT FÜR AUSSIEDLERANGELEGENHEITEN

1. Projekt „Aktiv bleiben im Alter“

Unter diesem Leitwort steht das Projekt „Förderung der Integration älterer Migran-ten“ beim Bund der Vertriebenen Landesverband NRW e.V. Das Projekt beinhaltet verschiedene Aspekte der Integration von Migranten, insbesondere älterer Rußland-deutscher, die sich bereits länger in der Bundesrepublik Deutschland aufhalten. Das Leben dieser Menschen in Deutschland soll sich nicht auf Isolation und Passivität beschränken, sondern Kommunikation, Partizipation und Aktivität beinhalten und damit auch positiv auf die Integration wirken.

Angesprochen sind Aussiedler und Migranten die in Düsseldorf und Umgebung woh-nen. Durch verschiedene Angebote wie gemeinsame kulturelle Abende, gesellige Veranstaltungen, Kino- oder Museumsbesuche, Ausflüge oder Fahrten zu bestimm-ten Veranstaltungen, wird der Alltag dieser Menschen in das soziale Leben einge-bunden.

Durch die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben der Gemeinden sollten die Senio-ren angeregt werden mitzumachen und sich aktiv daran zu beteiligen.

Die Arbeit im Projekt „Förderung der Integration älterer Migranten“ gliederte sich in mehrere Stufen:

Kontaktaufbau

1. Kontaktaufbau zu verschiedenen Institutionen (AWO, Caritas, Diakonie, DRK, RAA)

2. Kontakten zu bestehenden Migrantenselbstorganisationen / Vereinen und Verbänden der Aussiedler / Migranten

3. Kontakte zu russischsprachigen Pflegediensten / Adressen, Kontaktpersonen

Beratungs- und Betreuungsarbeit

1. Beratungen oder Begleitungen in verschiedenen Lebenssituationen, Telefoni-sche Beratung, Auskunft, Termine nach Absprache/

2. Schriftverkehr mit Ämtern, Behörden etc.

Arbeit vor Ort

1. Organisation verschiedener Veranstaltungen, Seminare, Informationsveran-staltungen für ältere Migranten

2. Teilnahme am gesellschaftlichen Leben der Gemeinde / Stadt und ihrer Grup-pen und Freizeitangebote

In der Aufbauphase wurden Kontakte zu verschiedenen Wohlfahrtsverbänden aufge-nommen so wie persönliche Gespräche und Terminabsprachen geführt.

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Einige Termine für gemeinsame Veranstaltungen wurden geplant. (AWO-Gelsenkirchen, Diakonie Neuss, Pflegedienst „Dahlen“, Sozialamt und das DRK und Kirchengemeinden , u.a., die einzelnen Maßnahmen werden im Jahresbericht darge-stellt)

Den Schwerpunkt stellten aber eindeutig die Beratungsgespräche und die Arbeit vor Ort dar. Als Muster ist dabei Arbeit mit der Seniorengruppe Neuss zu bezeichnen.

In Neuss-Erfttal, einem Stadtteil mit ca. 30% Aussiedlern/Migranten leben sehr viele Senioren entweder in den Seniorenhäusern oder auch allein in Wohnungen, oft weit entfernt von Familienmitgliedern. Das hat bereits bei vielen Menschen zu Isolations-erscheinungen geführt, die durch die Arbeit der Gruppe durchbrochen werden konn-te. Mittlerweile treffen sich viele Senioren im Bürgerhaus Erfttal regelmäßig an den Freitagnachmittagen. Diese Begegnungen wurden durch das Projekt und durch die Absprache mit dem Leiter des Bürgerhauses Herrn Petersen ermöglicht.

In den Räumlichkeiten des Bürgerhauses, das in unmittelbarer Nähe zu den zwei Seniorenhäusern liegt, wurde den Senioren diese Möglichkeit geboten. Bei Unterhal-tung, Spielen und Kaffee oder Tee wurden neue Kontakte geknüpft, miteinander ge-sprochen, Erfahrungen und Informationen ausgetauscht. Dabei wurden auch ge-meinsame Fahrten oder Feste unter Anleitung und Mitwirkung der Projektleiterin vor-bereitet.

Einige gemeinsame Veranstaltungen - 8. März, Ostern, Maitag, Sommerfest am Grill, Jubiläumsfeier, Ausflüge, Museumsbesuche, Seminarbesuche der AWO- Thema: „Gesundheit und Pflege im Alter. Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten“ oder von der Landsmannschaft zum Thema „Rentenfragen nach dem Fremdrenten-gesetz“ - wurden mit und für die Seniorengruppe organisiert.

Großen Wert wurde darauf gelegt, die neue Heimat kennenzulernen. Um sich „zu Hause“ zu fühlen, muss man das „Zuhause“ auch kennen. Dort, wo „die Wiege stand – da ist meine Heimat“ ist als Aussage für ältere Mitbürger eine Selbstverständlich-keit. Anders sieht es aus, wenn man in einem unbekannten Ort, Land erst „behei-matet werden“ und die „Heimat“ neu erlernen muss.

Zwar gehören Aussiedler historisch zu Deutschland mit der gleichen „Muttersprache“ und erhaltenen Kultur und Traditionen, aber die neue „Heimat Deutschland“ wirkte auf die Neuangekommenen fremd. Insbesondere dann, wenn die „Muttersprache“ nicht mehr zeitgemäß oder in nicht mehr ausreichendem Maße vorhanden ist. Das behindert gesellschaftliche Teilhabe und Partizipation. Wenn auch jede Altersgruppe der Aussiedler eigene Schwierigkeiten beim Einleben hatte, so hat gerade die ältere Generation der Aussiedler, trotz der besseren Sprachkenntnissen im Vergleich zu der jüngerer, viel mehr Probleme.

Wenn Jüngere die Integration durch Schule, Arbeitsplatz oder Ausbildung schneller bewältigt haben, dann blieben die Älteren sehr oft abgeschottet vom öffentlichen Le-ben. Dazu fehlt oft die Eigeninitiative, um sich in die deutsche Gesellschaft sich zu integrieren. Bei vielen ist der Kirchengang der einzige Kontaktpunkt zu der hiesigen Bevölkerung.

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Durch die komplette Maßnahmengruppe „Heimat kennen lernen“ sollte erreicht werden, dass die Senioren die Möglichkeit bekommen, ihre nähere Umgebung, die eigene Stadt, den Kreis oder das Land besser kennen zu lernen.

Dazu wurden verschiedene Orte ausgewählt und mit Senioren aus Neuss, Düssel-dorf und anderen Orten erkundet. In Neuss die Insel Hombroich, mit Teilnahme bei der Neusser- Kulturnacht und der Besuch der Heimatstube und des Clemens-Sels-Museums, in Essen der Besuch des Museums der Familie Krupp, der „Villa Hügel“ mit einer Schiffsrundfahrt auf dem Baldeneysee und der Filmvorführung „Eine Deut-sche Familie“ /im Bürgerhaus/. In zahlreichen anderen Ausflügen (Zons, Schloss Dyck, Bad Münstereifel usw.) wurden rußlanddeutsche Senioren aus der Isolation geholt.

Gemessen an den Zielen des Projekts konnten bei den verschiedenen Angeboten und Maßnahmen fast alle Punkte umgesetzt werden. Die Bgleitung zu Behörden, Fach- und Regeldiensten hat sehr häufig stattgefunden. Dabei hat sich die Einrich-tung einer festen Adresse und die Mitarbeit einer russischsprachigen Kraft in Düssel-dorf sehr bewährt. Sowohl die Deutschen aus Rußland wie auch die gleichen Ar-beitsumfeld tätigen Institutionen haben dankbar auf einen festen Ansprechpartner zurückgegriffen.

In zahlreichen Veranstaltungen wurde über das „Alt werden in Deutschland“ mit ei-nem breit gefächerten Themenkreis informiert. Dabei bildeten Gesundheitsthemen sowohl auf Wunsch der Aussiedler wie auch anderer Institutionen einen Schwer-punkt. Eigeninitiative, die Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements, die eigene Nutzung der öffentlichen Angebote der Altenhilfe konnten unter Anleitung und Füh-rung der Projektmitarbeiterin ebenfalls umgesetzt worden. Als besonders erfolgver-sprechend hat sich die Hinführung der Deutschen aus Rußland in die Kirchenge-meinden erwiesen. Daran haben viele ältere Rußlanddeutsche ein besonderes Inte-resse und scheinen auch bereit zu sein, sich hier einzubringen. Ein gemeinsamer Besuch des ökumenischen Kirchentages hat das sehr deutlich gemacht.

Kritisch festgestellt werden muss aber auch, dass es stets eines besonderen Ansto-ßes von außen bedarf. Selbst schriftliche Einladungen genügen ohne nachfolgendes Telefonat nicht aus, um ein Verlassen der eigenen Wohnung herbeizuführen. Es scheint daher sinnvoll zu sein, die bisherige Betreuungsarbeit fortzusetzen. Auf jeden fall ist es sinnvoll, auch in Zukunft die Begleitung zu Behörden oder anderen Einrich-tungen (Ärzten) sicherzustellen. Dabei ist eher wünschenswert, derartige Projekte auch noch in andern Städten durchzuführen. Das ganze Ausmaß der Isolation und der fehlenden Sozialkontakte ist auch uns erst im Verlauf des Projekts deutlich ge-worden.

Die einzelnen Veranstaltungen, Fahrten und ein Veranstaltungskalender, der über das ganze Jahr galt, werden im Abschlußbericht entsprechend dokumentiert.

Die finanzielle Ausgestaltung des Projekts hat sich im Berichtszeitraum bewährt. Das hängt allerdings auch damit zusammen, dass die Projektmitarbeiterin weit über ihre eigentliche Dienstzeit hinaus, auch abends und am Wochenende, bereit war, für das Projekt zu arbeiten. Nur so konnten viele Maßnahmen durchgeführt werden. Darüber hinaus hat es sich auch bewährt, einen festen Ansprechpartner zu normalen Bürozei-

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ten zu haben. Dabei ist besonders wichtig, dass dieser Ansprechpartner rus-sischsprachig ist. Selbst bei guten Sprachkenntnissen fällt es älteren Rußlanddeut-schen häufig schwer, bestimmte Sachverhalte oder Themen in Deutsch darzustellen.

2. Vorbereitungen Gedenkjahr 2011

Ein nicht zu unterschätzender Faktor, der die Integration der Spätaussiedler hemmt, ist die Unwissenheit des größten Teils der einheimischen Bevölkerung über die Vor-geschichte der Deutschen aus Russland, über die Lebensbedingungen und Ge-schehnisse, die sie geprägt haben. Es gibt daher kaum noch Solidarität mit dieser deutschen Volksgruppe, die allein wegen ihrer deutschen Volkszugehörigkeit in der UdSSR schon vor dem Zweiten Weltkrieg verfolgt worden ist und an den Kriegsfol-gen am längsten gelitten hat. Die Ursache dafür liegt im Wesentlichen darin, dass die deutschen Nachkriegsgenerationen, die nun im aktiven Alter sind, selbst keine eige-nen Erfahrungen mit dem Krieg und seinen Auswirkungen gemacht haben. Das wich-tigste Ziel unserer Veranstaltungsreihe besteht daher darin, diese Generationen auf-zuklären, um bei ihnen dadurch eine bessere Akzeptanz für die Deutschen aus Russland zu erreichen, die sich wissenschaftlichen Studien zufolge unter anderem am besten und erfolgreichsten in unsere Gesellschaft integriert haben.

Bei der Durchführung einer landesweiten Veranstaltungsreihe, die dem 70. Jahrestag der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion gewidmet ist, wollen wir ein Zei-chen gegen das kollektive Vergessen setzen. In diesem Zusammenhang beabsichti-gen wir vor allem, auf das Schicksal der Deutschen aus Russland, die Ihre Heimat als erste deutsche Volksgruppe verloren haben, aufmerksam zu machen. Wir wollen auch das Schicksal der mehr als fünfzehn Millionen deutschen Deportations- und Vertreibungsopfer aus ganz Mittel-, Ost- und Südosteuropa mit ihrer Kultur und ihrer Siedlungsgeschichte erfahrbar machen. Damit wollen wir auch ein Zeichen dafür set-zen, dass Vertreibungen und Deportation aller Art einst für allemal geächtet werden.

Markus Patzke

Landesgeschäftsführer

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VII. REFERAT FRAUENARBEIT

Vorbemerkung

Die Frauenarbeitsgemeinschaft (FAG) vertritt die Interes-sen aller vertriebenen Frauen, die in den landsmann-schaftlichen Landesgruppen und im Bund der Vertriebe-nen organisiert sind und stellt den organisatorischen Zu-sammenhalt aller Frauen in Nordrhein-Westfalen dar, die Mitglieder in landsmannschaftlichen Landesgruppen und im Bund der Vertriebenen (BdV) sind. Sie veranstalten in regelmäßigen Abständen Zusammenkünfte, in denen sie kulturelle, politische, historische, gesellige und gesell-schaftlich relevante Themen aufgreifen und darüber in-formieren.

Das besondere Interesse gilt der

• Verwirklichung der allgemeinen Menschenrechte und der Völkerverständigung,

• Eingliederung der Vertriebenen und Spätaussiedler,

• Verarbeitung ihres besonderen Schicksals,

• grenzüberschreitenden Kontaktpflege zu den Menschen in Ost-, Mittel- und Süd-osteuropa,

• Bewahrung und Dokumentation des heimatlichen Kulturgutes aus den verschie-denen Vertreibungsgebieten.

Deportation, erzwungene Flucht und mörderische Vertreibung der Deutschen zum Ende des 2. Weltkrieges und auch danach haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 18,5 Millionen deutsche Menschen betroffen, mindestens aber 12 Mil-lionen. Es fanden dabei über 2 Millionen den Tod. Er ereilte Menschen, die nicht flie-hen konnten oder wollten: Behinderte und Alte, Landwirte, die Haus und Hof nicht verlassen wollten, Frauen und Kinder eingezogener Männer, Evakuierte aus zer-bombten Städten, auch Parteilose und Antifaschisten.

Nach diesen Ereignissen in den Heimatgebieten, wurden die Vertriebenen in die eng-lischen, amerikanischen und sowjetischen Besatzungsgebiete Deutschlands ver-frachtet. Insbesondere Frauen mußten um das tägliche Brot und die Versorgung der Familien kämpfen.

Im Jahre 1950 verabschiedeten sie die Charta der Heimatvertriebenen, in der sie auf Rache und Vergeltung verzichteten „im Gedenken an das unendliche Leid, welches im besonderen das letzte Jahrzehnt über die Menschheit gebracht hat“. Sie riefen „Völker und Menschen auf, die guten Willens sind, Hand anzulegen ans Werk, damit aus Schuld, Unglück, Leid, Armut und Elend für uns alle der Weg in eine bessere Zukunft gefunden wird“.

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Der Frauenverband wurde im Jahr 1959 gegründet, weil die Frauen dem Bedürfnis nach einer eigenständigen Verbandsarbeit Rechnung trugen. Sie gestalteten die Ar-beit in ihren Gruppen mit anderen Schwerpunkten und strebten die Zusammenarbeit insbesondere mit anderen Frauenverbänden an, um ihre Interessenvertretung auf eine breite Basis zu stellen. Heute beteiligen sie sich aktiv an der Verständigungsar-beit mit den Menschen, die heute in den Heimatgebieten leben und engagieren sich für die Erhaltung des Kulturgutes und für ein Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin

1. Aktivitäten der Vorsitzenden

23. Januar Schlesisches Schlachtfest BdV OV Neukirchen

13. März BdV-Landesvorstandsitzung GHH Düsseldorf

17. März Jahreshauptversammlung Sudetendeutsche LM KG Lüdenscheid

28. März Jahreshauptversammlung BdV LV NRW

15. Mai „Braunauer Heimatgruppe“ GHH Düsseldorf

27.-28. Juni 61. Heimatkreistreffen „Grulicher Ländchen“

Großmannsdorf / bei Würzburg

10. Juni FAG Landesvorstandsitzung Leverkusen

14. Juli Besuch des „Neuen Altvaterturm“/Witzstein mit Übergabe der Ehrengabe des geschnitzten Bergmanns an das Bergbaumuseum Lehesten und Rosenrelief zur Madonna und Nepomuk

29. August - 28. Besuch der Heimat Sudetenland

05. September Gulich und Braunau

09. September FAG Landestagung NRW Leverkusen

18.-19. NRW-Tag Siegen „Meine Braunsche Heimat“

September Besuch bei Sudetendeutscher Landsmannschaft

26. September Tag der Heimat Bismarckhalle Wiedenau

03. Oktober Tag der Heimat BdV Bad. Laasphe Niederlaasphe

06. -07. November Besuch bei FAG der Pommerschen LM Bad Meinberg

08. November Besuch FAG Bad Laasphe

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12.-14. November Heimatkreisratstagung Sudetendeutsche LM Augsburg „Grulicher Ländchen“ – Heimatskreisbetreuerin

01. Dezember Besuch bei FAG Olpe, Adventsfeier

04. Dezember Adventsfeier BdV Olpe

07. Dezember Adventsfeier FAG BdV Siegen mit Besuch des Bürgermeisters Hr. Steffen Mues

2. Frauentagung am 9. September in Leverkusen

Bei der letztjährigen Frauentagung am 9. September 2010 konnte die Landesvorsit-zende Waltraud Hentschel in der Leverkusener Heimatstube wieder eine große Gruppe aktiver Frauen begrüßen. Als Referent war der Stellvertretende Landesvor-sitzende des BdV NRW, Michael Weigand, zu Gast. Es entwickelte sich ein munteres Gespräch, was viel mehr eine Diskussion als ein Vortrag war, und zu einem kurzwei-ligen Austausch der anwesenden Personen führte. Das Hauptthema war der Um-gang mit der BdV-Präsidentin Erika Steinbach im Rahmen der Besetzung der Stif-tungsgremien für das "Zentrum gegen Vertreibungen". Der einhellige Tenor war, dass sich Erika Steinbach als starke Frau erwiesen hatte und sich gegen die unbe-rechtigten Vorwürfe mit erstaunlicher Kraft und Stärke zur Wehr gesetzt hatte. Wie-der einmal fragten sich alle Anwesenden unisono, wieso die im Verband eher als verbindlich und moderat geltende Erika Steinbach in der Öffentlichkeit zu einem so ausgeprägten Feindbild geworden war. Die Frauen sprachen ihre Solidarität mit Steinbach aus und würdigten ihre Errungenschaften für den Verband.

Weitere angesprochene Themen waren der in NRW immer noch nicht geschlossene Bildungskreislauf durch die Aufgabe sämtlicher Lehrstühle und die Bewertung der allgemeinen politischen Lage, speziell im Hinblick auf die Vertriebenen. Hier wurde einerseits Lob darüber geäußert, dass die Vertriebenen aus ihrer gesellschaftlichen Isolation ausbrechen konnten, andererseits aber die immer noch fehlende Solidari-tät breiter Bevölkerungsschichten beklagt.

Das Fazit der Tages war ein durchweg positives. Das gemeinsame Gespräch mit Herrn Weigand hatte den Teilnehmerinnen viele neue Erkenntnisse und vor alle kurzweilige Unterhaltungen verschafft. Die Frauengemeinschaft erwies sich wieder einmal als vitaler Bestandteil des Landesverbandes. Ohne die Frauen wäre dieser um eine wichtige Komponente ärmer.

Waltraud Hentschel Vorsitzende der Frauenarbeitsgemeinschaft

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VIII. Referat Vorstand und Geschäftsstelle

1. Vorstand

Hans-Günther PARPLIES, geb. 26. 04. 1933 Gotenstr. 140, 53175 Bonn Tel.. 0228 374474 [email protected]

Michael WEIGAND, geb. 11. 02. 1977 Adenauerplatz 14, 41061 Mön-chengladbach Mobil: 0173 28 09 273 [email protected]

Markus HÄßELBARTH, geb. 23. 12. 1983 Horstmarer Landweg 127, 48149 Münster Tel.: 0251 4841342 [email protected]

Stephan RAUHUT, geb. 12. 09. 1974 Euskirchener Str. 35, 53121 Bonn Tel.: 0228 3 36 38 48 [email protected]

Markus PATZKE, geb. 15. 10. 1968 Trockelsweg 34, 59556 Lippstadt Mobil: 0177 715 10 68 patzke@bdv-nrw,de

Arno BARTH, geb. 04.02.1982 Prinzenstr. 78, 47058 Duisburg Mobil: 0173 74 21 876 [email protected]

Eleonora FAUST, geb. 16. 06. 1977 Münsterstr. 423, 40470 Düsseldorf Mobil: 0175 492 970 9 [email protected]

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Stefan HEIN, geb. 11. 10. 1982 Tel.: 0209 40 55 197 Flöz Sonnenschein 37, 45886 Gel-senkirchen Mobil: 0151 19 43 64 47 [email protected]

Waltraud HENTSCHEL, geb. 22. 12.1938 Schießbergstr. 89, 57078 Siegen Tel.: 0271 87374 [email protected]

Alexander KÜHL, geb. 05. 11. 1951 Lortzingstr. 14, 41470 Neuss Tel.: 02137 933533 [email protected]

Roswitha MÖLLER, geb. 06. 11. 1943 Kiesekampweg 25, 48157 Münster, Tel / Fax: 0251 24151 [email protected]

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Jahresbericht 2010

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2. Geschäftsstelle

Markus Patzke Geschäftsführung, Betreuung Mitgliedsver-bände, Controlling, Haushalt, Pressekontak-te, Pressemitteilungen, Presseauswertung, Verbandszeitung "Deutsche Umschau", An-träge Tel. 0211/35 03 61 Fax 0211/ 36 96 76 Mobil 0177/7 15 10 68

[email protected]

Maryna Saleev Buchdienst, Wirtschaftliche Geschäftsbetriebe, EDV, Artikelbestellung, Versand, Betreuung Mitgliedsverbände, Adressenverwaltung, Ta-gungsorganisation Tel. 0211/35 03 61 Fax 0211/ 36 96 76

[email protected]

BdV-Landesverband NRW e.V. Bismarckstr. 90, 40210 Düsseldorf

Tel. 0211/ 35 03 61 FAX 0211/ 36 96 76 E-Mail: [email protected]

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