Jahresbericht 2014
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Jahresbericht 14
Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Vertreter, Freunde und Unterstützer der Musikschulen,
Philosophen, Wissenschaftler und auch Politiker sind sich einig, dass Musik etwas ganz Besonderes ist, denn auch ohne Worte vermag sie Brücken zwischen Kulturen und Religionen zu schlagen, Menschen miteinander zu verbinden, aus ICH und DU ein WIR zu machen.
Es ist vollkommen egal, woher jemand kommt, wie alt er ist, welche Sprache er spricht, welchem Geschlecht oder welcher Religion er oder
sie angehört. Wenn wir miteinander musizieren oder gemeinsam Musik genießen, kommen wir einander näher. Wir werden Teil eines großen Ganzen und tragen alle auf unsere Weise zum Gelingen bei. Soziale Stellung oder andere äußere Faktoren oder Besonderheiten rücken in den Hintergrund und machen den Weg frei für unmit-telbares und echtes Erleben. In Zeiten vielfältiger gesellschaftlicher Umbrüche, neuer Herausforderungen im Miteinander verschiedener Religionen und Kulturen und auch bei der Integration von Menschen, denen Deutsch-land die zweite Heimat ist, müssen diese verbindenden Möglichkeiten der Musik genutzt und immer wieder neu erfunden werden.
Die öffentlichen Musikschulen sind sich hier ihrer großen Verantwortung bewusst, mit bewährten Konzepten und immer neuen Ideen Menschen Wege zum gemeinsamen Singen und Musizieren zu eröffnen. Sie sind bereits ein wichtiges Bindeglied und eine verlässliche bildungspolitische Größe in unserer sich verändernden Gesellschaft. Woche für Woche singen, tanzen und musizieren in Niedersachsen mehr als 140.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene an den Musikschulen oder in Kooperationsprojekten mit anderen Bildungsträgern. Viele junge Menschen, zunehmend auch Menschen in schwierigen sozialen Lagen, entdecken ihren Spaß an der Musik und manchmal auch ein besonderes Talent an ihrer Musikschule.
In einem festen Netz der Bildungspartnerschaften zwischen Musikschulen, allgemeinbildenden Schulen, Kitas, kommunalen Kulturträgern, Vereinen und kulturellen Initiativen ermöglichen Musikschulen nicht nur breiten ge-sellschaftlichen Schichten kulturelle Teilhabe. Sie fördern Menschen nach ihren ganz persönlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten. Das macht Musikschulen zu einzigartigen Einrichtungen der bildungskulturellen Landschaft.
Nicht ganz ohne Stolz blicken wir auf diese Entwicklungen und unsere Leistungen. Gemeinsam mit Kommunen und Land gilt es, die erreichte Qualität in der musikalischen Bildung auch in Zukunft zu erhalten und weiter zu entwickeln. Als Präsidentin des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen möchte ich mit Ihrer Hilfe und Unterstützung insbesondere dazu beitragen, die Partnerschaft zwischen dem Landesverband und der politischen Ebene zu stärken und weiter auszubauen.
Gabriele Lösekrug-Möller MdBPräsidentin des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen
Vorwort
Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Inhalt
1�Landesverband
1.1 Aufgaben ........................................................................................................................................................ 4
1.2 Verbandsführung .......................................................................................................................................... 5
1.3 Geschäftsstelle ............................................................................................................................................. 6
1.4 Vernetzung .................................................................................................................................................... 6
1.4.1 Arbeitsgruppen und Ausschüsse im Landesmusikrat Niedersachsen ........................................ 7
1.5 Mitgliederversammlung .............................................................................................................................. 8
1.6 Entwicklungen in den Regionen ................................................................................................................. 8
2�Mitgliederversammlung 2014 ...................................................................................................................................... 9
3�Öffentliche Musikschulen
3.1 Ziele | Auftrag | Qualität ........................................................................................................................... 14
3.2 Öffentliche Verantwortung und Finanzierung ........................................................................................ 17
3.3 Kulturelle Vielfalt und Inklusion ................................................................................................................ 18
3.4 Bündnisse für Bildung – Kultur macht stark ........................................................................................... 19
3.4.1 Kultur macht stark – auch in Niedersachsen ................................................................................ 20
4�Landesförderung
4.1 Finanzhilfe ................................................................................................................................................... 22
4.2 VIFF-Regional/Hauptsache Musik ........................................................................................................... 25
4.3 „Wir machen die Musik!“ .......................................................................................................................... 29
5�Qualifizierung
5.1 Vielfalt in der frühkindlichen musikalischen Bildung ............................................................................. 30
5.2 Musikalisch-kulturelle Bildung in der Kita (MuBiKi) ............................................................................... 32
5.3 Fortbildungsprogramm des Landesverbandes ....................................................................................... 33
6� Wir machen die Musik!
6.1 Niedersächsisches Musikalisierungsprogramm weiter auf Erfolgskurs ............................................. 34
6.2 Programmevaluation ................................................................................................................................. 36
6.3 Fachtag „Vielfalt durch Musik – auf dem Weg zu einer inklusiven Musikschule“ ............................. 40
6.4 Fachtagung „Wir machen die Musik! – Ziele und Potentiale des Musikalisierungsprogramms“ .... 42
6.5 Projektdaten ................................................................................................................................................ 44
7� Kultur- und Bildungspolitik
7.1 Land setzt auf Teilhabe, Vielfalt und kulturelle Bildung ........................................................................ 48
7.2 Kultur als Motor für die Schul entwicklung .............................................................................................. 48
7.3 Musikschulen und Ganztagsschulen ........................................................................................................ 50
7.4 Ziele des Landesverbandes ....................................................................................................................... 52
7.5 Arbeitskreis niedersächsischer Kulturverbände (AKKU) ........................................................................ 53
8� Aus den Regionen
8.1 Region Hannover ........................................................................................................................................ 54
8.2 Region Weser-Ems ..................................................................................................................................... 57
8.3 Region Lüneburg ........................................................................................................................................ 60
8.4 Region Braunschweig ................................................................................................................................. 62
9� Strukturdaten und Kennzahlen .................................................................................................................................. 64
10� Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Informationsdienste
10.1 Digitale Medien ......................................................................................................................................... 68
10.2 Pressespiegel (Auswahl) .......................................................................................................................... 70
10.3 Druckerzeugnisse ..................................................................................................................................... 72
11� Anhang
11.1 Potsdamer Erklärung des VdM ............................................................................................................... 74
11.2 Die Arbeit in der Ganztagsschule ........................................................................................................... 75
11.3 Adressen der niedersächsischen Musikschulen .................................................................................. 78
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
1�Landesverband
1.1 Aufgaben
Der Landesverband niedersächsischer Musik schulen e. V. ist Fach- und Trägerverband von 75 Musikschulen, die Mitglied im Verband deutscher Musikschulen e. V. (VdM) sind. Der Landesverband erstrebt ein Zusam-menwirken aller für die Einrichtung, Unterhaltung und Förderung von Musikschulen tätigen Kräfte.
Der Landesverband trägt durch die Zusammenarbeit mit allen Institutionen, Organisationen und Akteuren des Musiklebens maßgeblich zur Förderung des inst-rumentalen und vokalen Musizierens und der Musik-erziehung im Bundesland bei. Die Entwicklung von inhaltlichen, pädagogischen und organisatorischen Rahmenrichtlinien und Konzepten, die Mitarbeiter- und Führungskräftequalifizierung, die Konzeption und Durchführung von Projekten, Förderprogrammen und Fachtagungen sind wichtige Felder, in denen der Landesverband niedersächsischer Musikschulen die Qualitätsentwicklung an den Musikschulen und
Die neue Führungsspitze des Landesverbandes: v.l. Johannes Münter, Garbiele Lösekrug-Möller MdB, Michael Ränger, Sigrid Neugabauer-Schettler, Arndt Jubal Mehring (es fehlt: Mirko Herzberg)
der niedersächsischen Musiklandschaft unterstützt. Weitere Aufgaben sind die Information der Öffentlich-keit sowie die Beratung der Musikschulträger und des Landes. Im Auftrag des Landes leitet der Landesver-band Fördermittel an anspruchsberechtigte Musik-schulen weiter. Zur Deckung der dadurch entstehen-den Verwaltungskosten wird der Landesverband vom Land Niedersachsen gefördert. Zur Erfüllung der satzungsmäßigen Aufgaben arbeitet der Landesverband eng mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem Niedersächsischen Kultusministerium, dem Landes-musikrat Niedersachsen und der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Niedersachsen mit den ihnen angehörenden Musikverbänden, den Kommunalen Spitzenverbänden Niedersachsens, den niedersäch-sischen Hochschulen, Akademien und musikpäda-gogischen Ausbildungsstätten sowie mit weiteren Einrichtungen und Verbänden der kulturellen Bildung zusammen.
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EhrenpräsidentinGitta Connemann MdB
EhrenvorsitzendeErnst NeuhäuserGeert LatzRudolf KnopPeter Weiß
Erweiterter Vorstand Neben den Mitgliedern des Geschäftsführenden Vorstandes gehören folgende Personen dem Erweiterten Vorstand an:• Rafael Jung, Leiter der Musikschule des Landkreises Oldenburg gGmbH (Sprecher der Musikschulregion Weser-Ems)• Sabine Gottschalk, Leiterin der Musikschule für den Landkreis Göttingen (Sprecherin der Musikschulregion Braunschweig)• Martina Zimmermann, Leiterin der Musikschule Hemmingen e. V. (Sprecherin der Musikschulregion Hannover) • Christoph Strieder, Leiter der Musikschule für Stadt und Landkreis Uelzen e. V. (Sprecher der Musikschulregion Lüneburg) • Gabriele Thiesen-Stampniok, Vorsitzende des Landeselternbeirates Niedersachsen e. V.• Martin Lutz, Erster Stadtrat der Stadt Papenburg (vom Niedersächsischen Städtetag als beratendes Mitglied benannt)• Jürgen Schulz, Landrat des Landkreises Lüchow-Dannenberg (vom Niedersächsischen Landkreistag als beratendes Mitglied benannt)• Hermann Heldermann (bis 09.2014), • Cord Mittendorf (ab 11.2014), beide Bürgermeister der Stadt Gehrden (vom Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund als
beratendes Mitglied benannt)
Rechnungsprüfer• Ulrich Bernert, Leiter der Musikschule Laatzen e. V.• Alfons Schleinschock, Leiter der Calenberger Musikschule e. V.
Geschäftsführender Vorstand
PräsidentinPSt’in Gabriele Lösekrug-Möller MdB
1.2 Verbandsführung
Johannes Münter stv. Leiter der Kreismusikschule Diepholz (Vorsitzender)
Sigrid Neugebauer-Schettler Leiterin der Musik- und Kunstschule Osnabrück (stellv. Vorsitzende)
Mirko Herzberg Leiter der Musikschule der Stadt Salzgitter (Beisitzer)
Michael Ränger Leiter der Musikschule Seevetal e. V. (Beisitzer)
Arndt Jubal Mehring Leiter der Musikschule Bad Pyrmont e. V. (Beisitzer)
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
1.3 Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle des Landesverbandes niedersäch-sischer Musikschulen hat ihren Sitz im Gebäude des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Der Landesverband bildet eine Bürogemeinschaft mit der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Niedersachsen e. V. (LKJ), dem Landesverband der Kunstschulen Niedersachsen e. V. und dem Landes-musikrat Niedersachsen.
Im Jahr 2014 beschäftigte der Landesverband folgende Personen in seiner Geschäftsstelle:• Klaus Bredl, Geschäftsführung• Sylvia Stamm, Sekretariat • Katrin Schulze, Buchhaltung• Mareike Knobloch, Projektmanagement
„Wir machen die Musik!“ (bis August 2014)• Christopher Nimz, Projektmanagement
„Wir machen die Musik!“ (ab August 2014)• Rhea Richter, Projektmanagement
„Musikalisch-kulturelle Bildung in der Kita (MuBiKi)“, Fortbildungen (ab Oktober 2014)
1.4 Vernetzung
Der Landesverband niedersächsischer Musik-schulen ist Mitglied• imVerbanddeutscherMusikschulene.V.(VdM)• imLandesmusikratNiedersachsene.V.(LMR)• inderLandesvereinigungkulturelleJugendbildung
Niedersachsen e. V. (LKJ)• imArbeitskreisderKulturverbändein
Niedersachsen (AKKU)• imKommunalenArbeitgeberverband
Niedersachsen (KAV)
Der Landesverband pflegt im Interesse der niedersäch-sischen Musikschulen den regelmäßigen und intensiven Austausch mit dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem Niedersächsischen Kultusministerium, den Abgeordneten des niedersächsischen Landtags, der Musikland Niedersachsen gGmbH, weiteren Vertretern von Verbänden, Einrichtungen und Akteuren des Musiklebens, Kulturverbänden, Hochschulen, Aka-demien und Ausbildungsstätten für Musikberufe, Landesstiftungen, Seminar- und Konzertveranstaltern, Beratungsunternehmen sowie Medien.
v. l. Christopher Nimz, Katrin Schulze, Sylvia Stamm, Rhea Richter, Klaus Bredl
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1.4.1 Arbeitsgruppen und Ausschüsse im Landesmusikrat Niedersachsen
Der Landesverband vertritt die Interessen der nieder-sächsischen Musikschulen in allen kultur- und bildungspolitischen Belangen. Er fördert und fordert Musikschularbeit mit Qualität und professionalisiert die Musikschulen durch Beratung, Qualifizierung und Vernetzung. Diese Aufgaben werden von Menschen, die sich mit Fachkompetenz sowie hohem persönli-chen und zeitlichen Engagement für die Interessen der niedersächsischen Musikschulen einsetzen. Das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des Verbandsvorstandes wird durch die Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Landesverbandes ermöglicht und begleitet. Neben den regelmäßig stattfindenden Vor-standssitzungen engagieren sich die Mitglieder des Verbandsvorstandes sowie weitere Vertreter/innen aus den Musikschulen in verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen.
Politische und strategische Arbeit • ZusammenarbeitmitdemNiedersächsischen
Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem Niedersächsischen Kultusministerium und den Kommunalen Spitzenverbänden Niedersachsens
• VertretungdesLandesverbandesimPräsidiumdes Landesmusikrats Niedersachsen
• VertretungdesLandesverbandesimErweitertenBundesvorstand des VdM
• MitwirkunginderFachkommissionHauptsache:Musik Niedersachsen
• MitwirkunginAusschüssenundFachkommissio-nen des Landesmusikrats Niedersachsen
• Weiterentwicklungdesniedersächsischen Musikalisierungsprogramms „Wir machen die Musik!“
• MitwirkungamKulturentwicklungskonzeptdesLandes
• MitwirkungamMusikentwicklungskonzeptdesLandesmusikrats Niedersachsen
• UnterstützungdesFörderprogrammsdesBMBF„Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“
Landesmusikrat Niedersachsen Ausschüsse und Fachgremien sind ein wichtiges Element in der musikpolitischen Arbeit des Landesmusikrates. Sie analysieren die gegenwärtige musikalische Situation in Niedersachsen und geben Ideen und Anregungen, um die einzelnen Fachbereiche zu unter-stützen, zu fördern und nachhaltig weiterzuentwickeln. Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen ist in Gremien und Ausschüssen des Landesmusikrats mit folgen-den Personen vertreten:
Präsidium des Landesmusikrats Johannes Münter (Kreismusikschule des Landkreises Diepholz)
Landesausschuss Schule und Begabtenförderung sowie Aus- und Weiterbildung
Ulrich Bernert (Stiftung Jugend musiziert, Musikschule Laatzen e. V.)
Sigrid Neugebauer-Schettler (Musik- und Kunstschule Osnabrück)
Klaus Bredl
Landesausschuss „Interkultur und Musik“ Vorsitz: Johannes Münter
Landesausschuss Jazz Thomas Zander (Musikschule der Landeshauptstadt Hannover)
Landesausschuss Neue Musik Arndt Jubal Mehring (Musikschule Bad Pyrmont e. V.)
Landesausschuss Vokal und Fachkommission „Kleine Leute, bunte Lieder“ Heinz-Josef Bausen (Zweckverband Musikschule Niedergrafschaft)
Landesausschuss Instrumental Gerd Baumgarten (Musikschule Lüchow-Dannenberg)
Landesausschuss Rock-Pop Mirko Herzberg (Musikschule der Stadt Salzgitter)
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
• Uwe Wegert, Direktor der Kreismusikschule des Landkreises Diepholz (in Nachfolge von Stephan Steinkühler)
• Holger Denckmann, Musikschule der Stadt Olden-burg (in Nachfolge von Gerd Kontschakowski)
• Michael Gudenkauf, Kreismusikschule Cloppen-burg e. V. (in Nachfolge von Doris Bischler)
• Ab2015:Daniel Keding, Städtische Musikschule Braunschweig (in Nachfolge von Alexander Käberich)
Sonstiges:Die Mendelssohn-Musikschule Einbeck e. V. befindet sich ab 2015 für zwei Jahre im qualifizierenden Auf-nahmeverfahren des VdM. Sie strebt nach umfang-reichen zukunftsweisenden Restrukturierungsmaß-nahmen eine dauerhafte Mitgliedschaft im Verband deutscher Musikschulen an.
Nach der Fusion der Landkreise Osterode und Göt-tingen erfolgte eine Neustrukturierung der Kreis-musikschulen Göttingen und Osterode. Beide sind ab 2015 unter dem Dach der Kreisvolkshochschule Südniedersachsen gGmbH zur Kreismusikschule der KVHS Südniedersachsen gGmbH zusammengefasst und agieren an den Standorten Rosdorf und Osterode. Musikschuldirektor ist Bert-Heinrich Hunke.
1.5 Mitgliederversammlung
Die Mitgliederversammlung findet jährlich statt und ist das höchste Organ des Landesverbandes. Sie setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern der Musikschulträger. Auf Einladung der jeweils ausrich-tenden Musikschule wird die Mitgliederversammlung in Verbindung mit der Jahrestagung des Landes-verbandes an wechselnden Orten in Niedersachsen einberufen. Die Mitgliederversammlung und Jahres-tagung 2014 fand auf Einladung der Kreismusikschule des Landkreises Diepholz am 28. und 29. Mai 2014 in Barnstorf statt. (Mehr Informationen unter Punkt 2. Mitgliederversammlung 2014.)
1.6 Entwicklungen in den Regionen
Neue Schulleitungen:An einigen Musikschulen gab es im Jahr 2014 einen Wechsel in der Schulleitung. Der Landesverband begrüßt die neuen Kolleginnen und Kollegen ganz herzlich:
• Sven Trümper, Direktor der Kreismusikschule Peine (in Nachfolge von Daniel Keding)
• Katharina Sapozhnikov, Musikschule Wilhelmshaven gGmbH (in Nachfolge von Rüdiger Pachschwöll)
• Martin Reinhold, Musikschule Ammerland e. V. (in Nachfolge von Uwe Wegert)
Vorsitzender Johannes Münter Streicherklasse der Kreismusikschule Diepholz unter der Leitung von Stephan und Sabine Steinkühler
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2�Mitgliederversammlung 2014
Landesverband mit neuer FührungsspitzeGabriele Lösekrug-Möller MdB einstimmig zur neuen Präsidentin des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen gewählt
Die Mitgliederversammlung des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen hat im März 2014 in Barnstorf eine neue Führungsspitze gewählt. Künftig steht die Parlamentarische Staatssekretärin Gabriele Lösekrug-Möller MdB (Fraktion der SPD – Wahlkreis Hameln-Bad Pyrmont, Holzminden), dem Träger- und Fachverband von 75 öffentlichen Musikschulen ehren-amtlich als Präsidentin vor. Frau Lösekrug-Möller MdB folgt damit der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann nach, die von 2007 bis 2013 mit großem Erfolg an der Spitze des Verbandes agierte.
„Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass Musik und ihre Vermittlung durch die Musikschulen gefördert wird. Musikalische Erziehung trägt in hohem Maße zur geistigen und sozialen Entwicklung von Kindern bei. Ich halte es deshalb für besonders wichtig, dass jedem Kind unabhängig von Herkunft und sozialem Stand der Zugang zu einer öffentlichen Musikschule ermöglicht wird. Ich freue mich sehr und fühle mich geehrt, die bedeutende Arbeit der niedersächsischen Musikschulen in den kommenden Jahren unterstüt-zen und begleiten zu dürfen“, sagte die neue Ver-bandspräsidentin in Anwesenheit von Abgeordneten des niedersächsischen Landtags sowie Vertretern des Landkreises Diepholz.
Die 47. Mitgliederversammlung und Jahrestagung des Landesverbandes fand am 28./29. März 2014 auf Ein-ladung der Kreismusikschule des Landkreises Diepholz im Hotel Roshop in Barnstorf statt.Inhaltlich beschäftigten sich die Musikschulvertreter unter der Leitung des Verbandsvorsitzenden Johannes Münter schwerpunktmäßig mit den Herausforderungen des demografischen Wandels in der musikpädago-gischen Bildungsarbeit unter Berücksichtigung von Inklusion und interkultureller Musikvermittlung.
Thema: Der Index für Inklusion„Inklusion ist der Prozess der Umsetzung der Men-schenrechte Aller für uns Alle. Weltweit. Jede/r wird als dazugehörig respektiert.“ Christiane Joost-Plate, niedersächsische Fachsprecherin für inklusive musikpädagogische Arbeit
Die Fachsprecherin des Landesverbandes für Inklusion und Integration, Christiane Joost-Plate, lenkte mit ihrem Fachreferat zum „Index für Inklusion“ und dessen Umsetzung in der musikalischen Bildung die Aufmerk-samkeit der Tagungsteilnehmer auf ein gesellschaftlich höchst bedeutsames Thema. Es geht um nichts weniger als die Einlösung einer bereits in 2009 ratifizierten UN-Konvention über das Anrecht von Menschen mit Behinderung auf uneingeschränkte Teilhabe an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Für öffent-liche Musikschulen mit ihrer vielerorts langjährigen Erfahrung in der Integration von und der musikalischen Arbeit mit beeinträchtigten Menschen ist dies zwar kein ganz neues Thema. Dennoch bedarf es großer
Gabriele Lösekrug-Möller MdB und Geert Latz (Ehrenvorsitzender)
Begeisterter Applaus für die neue Präsidentin
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Anstrengungen bis die politisch formulierten Ziele ih-ren selbstverständlichen Platz in der täglichen Arbeit aller Musikschullehrkräfte und Musikschulleitungen finden. Der „Index für Inklusion“ soll dabei Handlungs-leitfaden für die Arbeit einer Musikschule sein. Dabei sind örtlich und situativ geprägte Ausgangslagen zu berücksichtigen. Auf diese Weise wird die Musikschule entsprechend der vom Verband deutscher Musik-schulen jüngst verabschiedeten Potsdamer Erklärung zu einem Modell für den Prozess, zu dem sie erzieht: zur Bereitschaft, gesellschaftliche Prozesse mit zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen.
Deutschland einen Migrationshintergrund haben. Es liegt auf der Hand, dass auch die öffentlichen Musik-schulen Konzepte für die Einbindung ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger entwickeln müssen. Als fachkundige Referentin konnte der Landesverband Morena Piro, leitende Mitarbeiterin am Center for World Music Hildesheim gewinnen. Mit Mit eindrück-lichen Worten gelang es ihr, die Vertreter der nieder-sächsischen Musikschulen für weitere Zukunftsauf-gaben zu sensibilisieren. Wegweisend für die künftige Arbeit öffentlicher Bildungseinrichtungen und damit auch für Musikschulen ist in diesem Fall die UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen. Sie ist seit März 2007 verbindlich für Bund, Länder und Kommunen und bezieht sich auf den Schutz des kulturellen Erbes, der zeitgenössischen künstlerischen Aus-drucksformen (stilübergreifend und einschließlich der bekannten Jugendkulturen) und der Kulturen anderer Länder in Deutschland (Stichworte: Kulturelle Selbst-bestimmung, Gleichberechtigung von verschiedensten Kulturgütern und Kulturdienstleistungen, Recht auf Kulturpolitik, Beteiligung der Zivilgesellschaft, inter-nationale Zusammenarbeit, Integration von Kultur in nachhaltige Entwicklung).
Frühzeitig hat die Universität Hildesheim auf diese Anforderungen reagiert und mit dem Studiengang musik.welt eine Möglichkeit für Musikerinnen und Musikpädagoginnen geschaffen, sich für spätere interkulturelle Musikvermittlungsaufgaben zu quali-fizieren. Der interessante Vortrag schloss mit einem Überblick über die Ziele und Inhalte dieses Studien-gangs, mit dem insbesondere auch Lehrkräfte aus Musikschulen angesprochen werden.
Thema: Interkulturelle Musikvermittlung„Kultur ist nichts Statisches, das von Generation zu Generation vererbt wird, sondern ein Prozess, durch den sich Gesellschaften auf die für sie typische Art verändern.“ Morena Piro, Stiftung Universität Hildesheim | Center for World Music
Ein weiteres Fachreferat beschäftigte sich mit den Herausforderungen des interkulturellen Dialogs in der musikpädagogischen Praxis. Im Jahr 2050 wird der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund über 30 % betragen. In 10 Jahren werden in den Ballungsräumen ca. 50 % der unter 25-jährigen in
Kom
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Polit. Vorgaben
Kooperationen
Personal
Verträge
Finanzen
Strukturen
Institution Musikschule
Die/der Einzelne in der Musikschule
Kommun
ikatio
n
Umsetzu
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Auswertung/Evaluation
Diskussion Qualität
WerteZielvorstellung
Inklu- sion
Esin Savas und Johanna Udert
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Thema: Mit Leistungsanspruch und Qualität zum Erfolg: Staatliche Anerkennung für die Musikschulen in Sachsen-Anhalt„Das Musikschulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt findet seit seinem Inkrafttreten die Zustimmung aller Landtagsfraktionen und der kommunalen Spitzen-verbände. Im Landeskulturkonzept 2025 wurde dieser Erfolg durch die Landesregierung deutlich hervorge-hoben.“ Dr. Christian Reinecke, Geschäftsführer des Landes-verbandes der Musikschulen in Sachsen-Anhalt
Für einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt warf der Verband einen Blick ins benachbarte Bundes-land Sachsen-Anhalt. Dort ist die Qualitätssicherung der Musikschularbeit über das Landesschulgesetz abgesichert. Musikschulen werden in Sachsen-Anhalt unter bestimmten Voraussetzungen schulgesetzlich gefördert und genießen eine staatliche Anerkennung. Einen informativen Einblick in diese auch für Niedersachsen vorbildlichen Strukturen gewährte Dr. Christian Reineke, Geschäftsführer des Landes-musikschulverbandes und Vorsitzender der Kultur-konferenz Sachsen-Anhalt e. V. • 1998:DasKultusministeriumregtInterkommuna-
len Leistungsvergleich (IKLV) an (u. a. Kulturämter, Museen, Theater, Musikschulen).
• 1999–2003:LVdMführtdenIKLVanallenMusikschulen durch; Ergebnis: Es gibt einen schützens-werten Kernbereich der Musikschularbeit als Kombination aus Leistungsorientiertem Einzel-unterricht, Musiktheorie, Ensemblespiel.
• 2004:AufGrundlagederErgebnissedesIKLVwird die bisher gültige Verordnung und Richtlinie überarbeitet. Die Höhe der MS-Förderung ist nun direkt auf die im Kernbereich unterrichteten JWS bezogen.
• 2006:DasGesetzzurFörderungundAnerkennungvon Musikschulen im Land Sachsen-Anhalt (MSG) wird mit breiter Zustimmung aller Fraktionen vom Landtag verabschiedet.
• Ab2008wirddasMSGmitneuerVerordnung und Richtlinie (jeweils mit eigenen Ausführungs-bestimmungen) untersetzt.
Thema: Musikschulen und GanztagsschulenVor dem Hintergrund der wachsenden Zahl an Ganztagsschulen und eines neuen Konzeptes der
niedersächsischen Landesregierung zur ganzheitlichen Betreuung bildete die Zusammenarbeit von Musik-schulen und Ganztagsschulen den dritten Themen-schwerpunkt der Tagung, der vom Vorsitzenden des Landesverbandes, Johannes Münter, vorgestellt und moderiert wurde. Zielsetzung des Landesverbandes ist es, aufbauend auf den langjährigen Erfahrungen erfolg-reicher Kooperationen die öffentlichen Musikschulen als verlässliche Bildungspartner von Ganztagsschulen weiter zu profilieren. Vor diesem Hintergrund stellte Münter ein Positionspapier des Landesverbandes vor, welches die Voraussetzungen und Anforderungen für eine gelingende Zusammenarbeit zwischen den Bildungseinrichtungen beschreibt.
Kreismusikschule Diepholz – Verabschiedung von Stephan SteinkühlerVielfältige und eindrucksvolle musikalische Beiträge – von der Streicherklasse bis zum Poporchester – umrahmten das Tagungsprogramm in Barnstorf. Vorgestellt vom Leiter der Kreismusikschule Diepholz, Stephan Steinkühler, veranschaulichten die jungen Musikschulschüler das enorme Leistungsspekt-rum der Kreismusikschule, die sich den zahlreichen Tagungsteilnehmern als zukunftsorientierte und professionell vernetzte Bildungseinrichtung präsen-tierte. Stephan Steinkühler nahm mit dieser gelunge-nen Präsentation aufgrund seines bevorstehenden Ruhestandes Abschied vom Landesverband nieder-sächsischer Musikschulen, mit dem er durch sein langjähriges persönliches Engagement auch in der Vorstandsarbeit über viele Jahre eng verbunden war. Johannes Münter dankte Steinkühler und würdigte dessen großartige Verdienste insbesondere bei der Entwicklung tragfähiger Konzepte für die Zusammen-arbeit mit allgemein bildenden Schulen.
Das Poporchester Brinkum unter der Leitung von Holger Twietmeyer
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Antrittsrede von Gabriele Lösekrug-Möller MdB bei der Mitgliederversammlung des Landesverbands niedersächsischer Musikschulen am 29.03.2014
Sehr geehrte Damen und Herren, ich fühle mich geehrt, heute als Kandidatin für das Amt der Präsidentin des Landesverbandes nieder-sächsischer Musikschulen hier bei Ihnen sein zu dürfen.Mein Name ist Gabriele Lösekrug-Möller, ich bin 62 Jahre alt und eine waschechte Niedersächsin. Seit 2001 bin ich Mitglied des deutschen Bundesta-ges. Ich vertrete den Wahlkreis Hameln, Bad Pyrmont, Holzminden, Uslar und Bodenfelde, also das Weser-bergland – eine wundervolle Region. In dieser Legis-latur bin ich Parlamentarische Staatssekretärin bei der Ministerin für Arbeit und Soziales.Wer so wie ich auf einige Jahrzehnte Arbeitsleben zurückblicken kann, sollte die Aufzählung kurz halten. Ich habe gern als Buchhändlerin gearbeitet – Lesen und Musik erleben ist bis heute mein Fluchtpunkt und meine Kraftquelle. Ich habe ebenso gern und enga-giert als Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin gear-beitet. Mit vielen Zusatzqualifikationen ausgestattet war es mir besonders wichtig, soziales Engagement und Selbsthilfe fördern und unterstützen zu können. Für mich ist es auch ein persönliches Anliegen, die Musik und ihre Vermittlung durch die Musikschulen zu fördern. Ich selbst habe stets positive Erfahrungen mit ihr gemacht. Meine zwei Söhne haben beide eine Musikschule besucht. Musik prägt die Persönlichkeit. Wir wissen, die musi-kalische Erziehung trägt in besonders hohem Maße zur geistigen und sozialen Entwicklung eines Kindes
bei. Angefangen bei der musikalischen Früherziehung, bei der die Kinder erste Kontakte mit der Musik und untereinander knüpfen können, bis zur weitergehen-den Ausbildung in der Musikschule. Wir alle wissen, es ist für Kinder sehr wichtig, so früh wie möglich mit Musik in Kontakt zu treten um unter anderem das Rhythmusgefühl zu stärken und die Entwicklung durch spielerisches Lernen zu fördern. Kinder, die eine musikalische Früherziehung genossen haben, finden den Einstieg in die Schule meist leichter.Durch das gemeinsame Musizieren werden die Kinder automatisch in eine Gemeinschaft eingebunden und auch ruhigere Kinder werden so Teil der Gruppe. Sie können ihr musikalisches Talent zeigen und dafür Be-wunderung erlangen. Umgekehrt ist die musikalische Früherziehung auch unverzichtbar um außergewöhn-liche Talente frühzeitig zu erkennen um diese ange-messen fördern zu können. Umso wichtiger ist es, dass jedem Kind der Zugang zu öffentlichen Musik-schulen, unabhängig von Herkunft, Religion oder dem sozialen Stand der Eltern, ermöglicht wird. Ja, und auch über die Förderung musikalisch begabter Kinder darf nicht das Portemonnaie der Eltern entscheiden.Musik macht Spaß. Musik tut gut. Zur Entwicklung von Selbstbewusstsein und Teamfähigkeit tragen auch die zahlreichen Aufführungen bei, die durch die Musikschulen veranstaltet werden. Diese sind meist nicht nur für die musizierenden Kinder, sondern auch für Eltern, Großeltern und Geschwister ein besonde-res Erlebnis. Sowohl die Familie, als auch die Kinder selbst, können schließlich sehr stolz auf ihre Leistun-gen sein.Das sind nur einige der guten Gründe, warum ich gern Präsidentin des niedersächsischen Landesverbandes der Musikschulen werden möchte. Ein weiterer ist das seit 2009 laufende Projekt „Wir machen die Musik!“. Aktuell nehmen 77 Musikschulen am Projekt teil. Um diesen Musikunterricht mit geringen Elternbeiträgen oder sogar ganz entgeltfrei zu gewährleisten, wurden vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur in diesem Jahr rund 2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen Spenden, Eltern-beiträge und Beiträge der Kommunen. Und es ist noch kein Ende in Sicht! Bis zum Ende des Schuljahres 2016/17 ist das Projekt abgesichert. Selbstverständlich setze ich mich dafür ein, dass es auch danach eine Förderung durch das Land geben wird. „Wir machen die Musik!“ hat sich nicht nur in
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Kitas, sondern auch in Grundschulen etabliert und auch die Vielzahl der Angebote wächst ständig. Rund 38.000 Kinder profitieren schon von dem umfang-reichen Angebot. Die Verwirklichung des Projektes wäre ohne die intensive Beteiligung und die Initiative der Musikschulen nicht möglich. Dafür möchte ich an dieser Stelle allen handelenden Akteuren danken! Ihrem persönlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass das Niedersächsische Musikschulangebot so vielfältig und qualitativ hochwertig ist. Es wird jedoch immer wichtiger die Musik auch in den Schulalltag zu inte-grieren, denn bei den steigenden Anforderungen an die Kinder bleibt ihnen leider meist nur wenig Zeit um nachmittags noch eine Musikschule aufzusuchen. Ganz aktuell haben die niedersächsischen Musik-schulen sich der Frage gestellt, wie erfolgreiche musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen in einer Bildungspartnerschaft mit Ganztagsschulen gestaltet werden kann. In zehn Punkten haben sie die Voraussetzungen formuliert. Ich bin gespannt auf die fachliche Diskussion mit der niedersächsischen Bildungspolitik.Meine Damen und Herren, auch die Begabtenförde-rung ist eine große Aufgabe. Dem Verband kommt hierbei die wichtige Aufgabe zu die vom Land Nie-dersachsen zur Verfügung gestellten Fördermittel zu verwalten. Im aktuellen WimadiMu-Magazin habe ich „Mareike unter Dampf“ kennengelernt und nun sitzt das Bild der Lokomotive in Sachen musikalische Bildung! Musik begleitet uns alle auf unserem Entwicklungsweg und gibt auch in schwierigen Zeiten neuen Mut und Zuversicht. Sie bietet die Möglichkeit sich auszudrü-cken und sich verständlich zu machen oder auch das Gefühl verstanden zu werden. Die Musikschulen haben dabei die Aufgabe, Kindern und Jugendlichen das notwendige Know-how zu vermitteln und sie auf ihrem Weg so gut wie möglich zu unterstützen. Wie ich eingangs erwähnte, bin ich Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesminis-terium für Arbeit und Soziales und im Haus zustän-dig für die Belange von Menschen mit Behinderung. Musik ist inklusiv. Musik macht keinen Unterschied, ob ich eine Behinderung habe oder nicht, Musik ist für jeden gleich spannend oder entspannend, erlebbar und fühlbar, und oft genug der einzige Zugang zu Menschen mit Behinderungen oder um ihnen eine Freude zu bereiten.
Die niedersächsischen Musikschulen bieten für Menschen mit besonderem Förderbedarf verschiede-ne spezielle Programme an und nehmen somit eine Vorbildfunktion für andere Vereine und Verbände ein. Musik verbindet. Das gilt für das Miteinander der Kul-turen, für Menschen, denen Deutschland die zweite Heimat ist. Musik ist nicht einfarbig, sondern verbin-det alle Kulturen und Menschen. Musik ist eine Spra-che die jeder versteht und die somit so gut wie kaum eine andere Sprache in der Lage ist ein „Wir-Gefühl“ entstehen zu lassen. In anderen Worten: Musik ver-bindet. Es ist vollkommen egal woher jemand kommt, was seine Muttersprache ist, welchem Geschlecht oder Religion er oder sie angehört. Wenn wir mitein-ander musizieren sind wir alle gleich, jede und jeder trägt seinen Teil zum Gelingen bei. Jeder ist hierbei genauso wichtig wie der andere, un-abhängig von sozialer Stellung oder anderen äußeren Faktoren oder Besonderheiten. Als Landesverband übernehmen sie die Aufgabe für eine konstante Qualität und Weiterentwicklung der angehörigen 75 Musikschulen und sorgen Sie dafür, dass die Angebote weit über 100.000 Kinder erreichen.Außerdem ist es wichtig, eine zentrale Stelle zu haben, die die hervorragende Qualität der niedersächsischen Musikschulen medial nach außen kommuniziert. Auch deswegen ist ein „Corporate Design“ unverzichtbar. Ein sehr gutes, frisches und Aufmerksamkeit erregen-des Design wurde vom Verband in den letzten Jahren eingeführt – ein wichtiger und richtiger Schritt! Durch das übereinstimmende Auftreten wird die Zusam-mengehörigkeit der Musikschulen auch nach außen unverkennbar.
Ich möchte neben Ihrer kontinuierlichen Arbeit das großartige Projekt „Wir machen die Musik!“ gern als ihre Präsidentin unterstützen. Als ihre Präsidentin möchte ich, so wie Gitta Conne mann dies exzellent getan hat, gern eine Brücke zwischen den Belangen des Verbandes und den poli tischen Förderern stärken und ausbauen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, ich bin sicher, dass wir in Zukunft gut zusammenarbeiten werden.
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
3.1 Ziele | Auftrag | Qualität
Öffentliche Musikschulen im VdM sind Bildungsein-richtungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sie sind kommunal verantwortete Einrichtungen mit bildungs-, kultur-, jugend- und sozialpolitischen Auf-gaben. Musikschulen sind Orte des Musizierens, der Musikerziehung und der Musikpflege, Orte der Kunst und der Kultur und Orte für Bildung und Begegnung. In der Musikschule kommen Menschen aus unter-schiedlichen Bevölkerungsschichten, allen Generatio-nen und verschiedenen Kulturkreisen zusammen und lernen voneinander.
Mit ihrem breit gefächerten Angebot wenden sich öffentliche Musikschulen an Menschen aller Alters-stufen und aus allen gesellschaftlichen Schichten. Sie ermöglichen insbesondere Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen und Senioren ungeachtet ihrer jeweiligen sozialen, wirtschaftlichen und ethni-schen Herkunft einen Zugang zur Musik und damit echte kulturelle Teilhabe. Musikschulen führen Menschen an die Musik heran, ermöglichen das Erlernen eines Instrumentes und das gemeinsame Singen und Musizieren. Musikschulen
3�Öffentliche Musikschulen
leisten insbesondere durch vielfältige Kooperationen mit kommunalen Bildungsträgern (z. B. Kitas und allgemein bildenden Schulen), Musikvereinen, Jugend-zentren und Kirchen u. a. m. wichtige Breitenarbeit. Darüber hinaus erkennen und fördern Musikschulen musikalische Begabungen und ermöglichen begab-ten Schülern eine berufs- bzw. studienvorbereitende Ausbildung.Mit speziellen Angeboten wenden sich Musikschulen an Menschen mit besonderem Förderbedarf und beziehen Menschen in gesellschaftlichen Randlagen und mit bildungsfernem Hintergrund ein. Dies ins-besondere unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Entwicklungen und Anforderungen wie z. B. Inklusion und Interkultur.Öffentliche Musikschulen im VdM gewährleisten hohe qualitative Standards. VdM-Strukturplan und VdM-Lehrpläne sorgen für ein breit gefächertes Unterrichtsangebot. Personen in Leitungsverantwor-tung und Lehrkräfte verfügen über ein musikpädago-gisches Hochschulstudium und sind grundsätzlich im Rahmen sozialversicherungspflichtiger Anstellungs-verhältnisse beschäftigt.
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Musikschulen – eine öffentliche AufgabeLeitlinien für die Musikschularbeit der Arbeitsgemeinschaft kommunaler Spitzenverbände in Deutschland
Die Musikschule nimmt einen öffentlichen Auftrag wahr und ist wichtiger und konstitutiver Bestandteil einer jeden kommunalen Bildungslandschaft. Die Präsidien des Deutschen Städtetages und des Deutschen Landkreistages sowie der Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur des Deutschen Städte- und Gemein-debundes haben gemeinsame Leitlinien und Hinweise für die Musikschularbeit in Städten, Kreisen und Gemeinden beschlos-sen. Diese Leitlinien zur Sicherung und Weiterentwicklung der öffentlichen Musikschulen bilden einen Orientierungsrahmen für die Kommunen zur Strukturierung ihres öffentlichen Musik-schulangebotes.
1. Musikschulen erfüllen eine wichtige kultur- und bildungs-politische Aufgabe in den Städten, Kreisen und Gemeinden. Sie haben in der Kooperation mit den Kindertagesstätten und allgemein bildenden Schulen eine eigenständige päda-gogische und kulturelle Aufgabe. Musikschulen sind, wie das Bildungssystem insgesamt, eine öffentliche Gemeinschafts-aufgabe, bei der auch die Länder in der Pflicht stehen. Diese sollten sich angemessen an Betriebskosten, überörtlichen Aufgaben sowie Qualifizierungsmaßnahmen beteiligen.
2. Gleichzeitig sind die Musikschulen aufgefordert, auf sich verändernde gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen zu reagieren. Dies verlangt auch, dass sich die Musikschulen erfolgreich auf einem wachsenden Markt konkurrierender Kultur- und Freizeitangebote posi-tionieren, im Rahmen von kommunalen Bildungslandschaf-ten die Partnerschaft und Zusammenarbeit mit anderen Kultur- und Bildungseinrichtungen – insbesondere auch mit Kindertageseinrichtungen und allgemein bildenden Schulen, sozialen Einrichtungen etc. suchen und mit professionellen Kommunikations- und Marketingstrategien ihre Angebote und Leistungen vermitteln. Musikschulen müssen mit ihren Angeboten auf die zunehmende ganztägige Beschulung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen sowie auf den demografischen Wandel reagieren.
3. Musikschulen sind öffentliche Bildungseinrichtungen, die über die Sensibilisierung für das Musizieren, die Auseinan-dersetzung mit Musik und das Erlernen musikalischer Fer-tigkeiten hinaus einen gesellschaftlichen Auftrag erfüllen. Musikschulen fördern die Persönlichkeitsentwicklung, Krea-tivität, Leistungsbereitschaft, Ausdauer und Konzentration.
Sie sind Orte der Integration, des Aufeinanderzugehens, der Öffnung für Unbekanntes und des Miteinander auch unter-schiedlicher sozialer bzw. ethnischer Gruppen und kultur-eller Milieus.
4. Musikschulen sollten die kulturelle Vielfalt als Chance erkennen und diesem Anliegen bei ihren Angeboten hin-reichend Rechnung tragen.
5. Musikschulen brauchen ein gesichertes schulisches Kon-zept, um qualitätsvolle Musikausbildung zu gewährleisten. Dieses Konzept umfasst nicht nur die Instrumentalmusik mit Konzentration auf jüngere Menschen, sondern darüber hinaus, mit Blick auf ein breites Spektrum von Zielgruppen in der Gesamtbevölkerung (z. B. Senioren), weitergehende bildungspolitische, soziale und kulturelle Aufgaben.
6. Musikschulen sollten im Hinblick auf die Zugänglichkeit für die gesamte Bevölkerung eine soziale Staffelung der Gebüh-ren vorsehen. Es müssen Wege gefunden werden, dass auch Musikschulen in Kommunen mit prekärer Haushaltssitua-tion tätig sein können.
7. Um den Einsatz öffentlicher Mittel so wirksam wie möglich zu gestalten, ist die Bürger- und auch Kundenorientierung als ein wesentliches Ziel der Verwaltungsmodernisierung auch von den Musikschulen konsequent zu verfolgen.
8. Notwendig ist ein bedarfsgerechtes Verhältnis zwischen hauptamtlich beschäftigtem Personal und Honorarkräften. Es sollten in der Regel qualifizierte Lehrkräfte mit abge-schlossener musikalischer Fachausbildung beschäftigt werden.
9. Um die Qualität öffentlicher Musikschulen im o. g. Sinne zu erhalten, ist eine kommunale Trägerschaft bzw. aktive kommunale Mitverantwortung bei anderer Trägerschaft als Ausdruck des politischen Willens zu dieser Qualität erfor-derlich. Ein wichtiges Element der Qualitätssicherung ist die notwendige Fortbildung des Personals.
10. Angestrebt wird eine stärkere finanzielle Verantwortung der Länder für Musikschulen. Als sachlicher Grund für eine öffentliche Förderung durch die Kommunen und die Länder werden Qualitätsstandards empfohlen.
Aus: Die Musikschule, Leitlinien und Hinweise“ verabschiedet vom Präsidium des Deutschen Städtetages am 24. Februar 2010 in Ludwigshafen, vom Präsidium des Deutschen Landkreistages am 13. Januar 2010 im Landkreis Ludwigsburg und vom Aus-schuss für Bildung, Sport und Kultur des Deutschen Städte- und Gemeindebundes am 27. Oktober 2009 in Frankfurt am Main.
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Finanzierung der niedersächsischen Musikschulen 2013 Prozent
Gesamtetat 74.264.593,64 € 100 %
Einnahmen
Teilnehmergebühren 36.543.577,29 € 49,21 %
Landesmittel 2.572.516,85 € 3,46 %
Kommunale Zuschüsse 31.313.503,69 € 42,16 %
Sonstige öffentliche Mittel 528.210,00 € 0,71 %
Sonstige Erlöse 2.796.266,81 € 3,77 %
Unterdeckung 510.519,00 € 0,69 %
Ausgaben
Pädagogisches Personal 60.619.902,67 € 81,63 %
Verwaltungspersonal 5.669.584,37 € 7,63 %
Sachkosten 7.316.475,60 € 9,85 %
Rücklagen 658.631,00 € 0,89 %
Strukturdaten Niedersachsen in 2014
Anzahl der Musikschulen 74
Anzahl der Lehrkräfte 2.877
Schülerbelegungen 186.079
Jahreswochenstunden 35.173
Quelle: VdM Berichtsbogen 2014
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Bundesland Landesmittel Anteil an den öffentlichen Zuschüssen Anteil am Gesamtetat
Mecklenburg-Vorpommern 3.472.176 € 26,88 % 17,27 %
Sachsen-Anhalt 3.006.066 € 18,99 % 13,64 %
Sachsen 4.526.982 € 18,10 % 10,27 %
Rheinland-Pfalz 2.647.031 € 15,07 % 9,96 %
Brandenburg 2.913.716 € 16,67 % 9,74 %
Bayern 13.113.299 € 17,85 % 9,41 %
Baden-Württemberg 18.468.602 € 19,87 % 9,08 %
Saarland 234.342 € 9,70 % 4,56 %
Hessen 1.981.045 € 10,86 % 3,48 %
Niedersachsen 2.572.516 € 7,48 % 3,46 %
Schleswig-Holstein 667.574 € 11,08 % 3,25 %
Nordrhein-Westfalen 3.606.520 € 4,00 % 1,85 %
Thüringen 310.322 € 2,28 % 1,30 %
3.2 Öffentliche Verantwortung und Finanzierung
Musikschulen leisten als Einrichtungen der kulturellen Bildung einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Grundversorgung und sind unverzichtbarer Teil der kommunalen Bildungslandschaft. Die Musikschule wird als Aufgabe der öffentlichen Hand in einer Ver-antwortungspartnerschaft von Ländern und Kommu-nen wahrgenommen. Die Hauptverantwortung für die Musikschularbeitliegt entweder aufgrund der unmittelbaren kommu-nalen Trägerschaft, oder aufgrund satzungsmäßig und vertraglich festgelegter Aufgaben und Verpflich-tungen zur aktiven Mitgestaltung und Mitfinan-zierung privatrechtlich getragener gemeinnütziger Einrichtungen bei den Städten, Gemeinden und Landkreisen.
Der Finanzierungsaufwand der 75 niedersächsi-schen Musikschulen betrug im Jahr 2013 insgesamt 74.264.593,64 Euro. Nahezu die Hälfte der Kosten wurde in Form von Teilnehmer- bzw. Elternbeiträgen von den Nutzern der Einrichtungen selbst getragen. Rund 42 % der Betriebskosten wurden durch
Landesförderung im Vergleich (Finanzierungsdaten 2013)
Deckungsbeiträge bzw. Zuschüsse von Städten, Gemeinden und Landkreisen getragen. Das Land Niedersachsen beteiligte sich mit 3,46 % an der Ge-samtfinanzierung der Musikschulen. Im Vergleich der Bundesländer liegt Niedersachsen damit an viertletz-ter Stelle.
Bundesweit wird eine stärkere finanzielle Verant-wortung der Länder für Musikschulen angestrebt, denn aufgrund der Kulturhoheit der Länder liegt die Verantwortung für die Ausgestaltung der musisch-kulturellen Bildung grundsätzlich im Zuständigkeits-bereich der Länder. Dementsprechend existieren bereits in mehreren Bundesländern Musikschulge-setze, in denen sich ebenfalls allgemein verbindliche Auftragsbeschreibungen finden.
Knapp 90 % der Kosten öffentlicher Musikschulen entfallen auf Personalkosten. Für qualifiziertes Lehrpersonal, überwiegend in sozialversicherungs-pflichtigen Beschäftigungsverhältnissen und mit tarifvertraglicher Eingruppierung wenden die Träger der Musikschulen über 81 % der Kosten auf. Für Verwaltungspersonal werden rund 7,5 % aufgewendet. Sachkosten schlagen mit ca. 10 % zu Buche.
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
3.3 Kulturelle Vielfalt und Inklusion
„Die Musikschule der Zukunft und die Zukunft der Musikschule sind inklusiv“ ist der Tenor der Potsdamer Erklärung, die der Verband deutscher Musikschulen (VdM) auf seiner Hauptarbeitstagung am 16./17. Mai 2014 in Potsdam verabschiedet hat. Darin vertritt der Verband mit Blick auf verschiedene Perspektivfelder die Leitidee einer inklusiven Gesellschaft, wie sie seit der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung von 2009 umzusetzen ist.
Inklusion in der Form des weitgefassten Inklusions-begriffes ist ein gesellschaftliches Thema von hoher Relevanz mit großem Handlungs- und Nachholbedarf in Deutschland. Inklusion ist eine Frage der Haltung und nicht beschränkt auf ein Ressort oder eine Zu-ständigkeit. Wie viele andere Einrichtungen der kul-turellen Bildung beteiligen sich auch die öffentlichen Musikschulen Niedersachsens aktiv am gesellschaft-lichen Diskurs über die erforderlichen Rahmenbedin-gungen inklusiven Handelns insbesondere vor dem Hintergrund begrenzter finanzieller und personeller Ressourcen. Dem Grundgedanken inklusiver Pädagogik sind die öffentlichen Musikschulen grundsätzlich verbunden. Empowerment einer jeden Schülerin und eines jeden Schülers durch Förderung, Unterstützung und Be-gleitung mit dem Ziel individueller Sinnfindung in der aktiven Auseinandersetzung mit Musik bestimmt seit jeher die Arbeit öffentlicher Musikschulen. Als Zeichen
menschlicher Vielfalt betrachten öffentliche Musik-schulen die kulturelle und soziale Herkunft, Begabun-gen, körperliche und geistige Beeinträchtigungen ihrer Besucher wertfrei und vorurteilslos.
Jeder einzelnen Musikschule stellt sich dennoch im-mer aufs Neue die Aufgabe zu prüfen, ob sie auch alle Menschen, die aktiv musizieren wollen, erreicht. Im Rahmen der jeweiligen finanziellen und personellen Möglichkeiten bedeutet dies für die Musikschulen den Einstieg in einen inklusiven Prozess, der• eineTeilhabeallerMenschendurchdiskriminie-
rungsfreie Angebote und angemessene Vorkeh-rungen ermöglicht,
• dieweitgehendeSelbstbestimmungjedesEinzel-nen als Ziel anstrebt,
• eineäußere(z.B.bauliche,strukturelle,organisa-torische) und innere (z. B. pädagogische, kulturelle) Barrierefreiheit gewährleistet,
• dieIndividualitätAllerachtetundVielfaltundHeterogenität als Chancen erkennt und nutzt.
Der VdM berät und unterstützt gemeinsam mit seinen Landesverbänden die Träger der öffentlichen Musik-schulen dabei, die Entwicklung des Inklusionspro-zesses erfolgreich zu gestalten. Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen konnte in dieser Hinsicht bereits wichtige Impulse setzen und vielfäl-tige Veränderungsprozesse einleiten. So bildeten die Themen „Kulturelle Vielfalt“ und „Inklusion“ einen inhaltlichen Schwerpunkt bei der Mitgliederversamm-lung und Jahrestagung des Landesverbandes im Frühjahr 2014 (siehe Bericht S. 8/9).Wenige Tage zuvor veranstaltete der Landesverband in der Landeshauptstadt Hannover einen vielbeachte-ten Fachtag „Vielfalt durch Musik“ (siehe Bericht S. 40/41). Mit Vorträgen und einem breiten Workshopangebot konnten mehr als 100 Interessierte Teilnehmerin-nen und Teilnehmer aus Musikschulen, Schulen und Kitas erreicht werden. Gemeinsam mit der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung konzipierte der Landesverband in 2014 eine mehrphasige Fortbil-dungsreihe, die unter dem Titel „Kulturelle Vielfalt in der frühkindlichen musikalischen Bildung“ erfolgreich an insgesamt vier Standorten durchgeführt und von mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern be-sucht wurde (siehe Bericht S. 30 –32).
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3.4 Bündnisse für Bildung – Kultur macht stark
Auf dem Weg zu einer „Musikschule für Alle”Musikpädagogische und musiktherapeutische Beiträge zum Gelingen des Inklusionsprozesses an Musikschulen. Eine Fach-tagung des Verbandes deut-scher Musikschulen e. V. am 7. – 9.11.2014 in Loccum.
Die VdM-Musikschule als Lern-, Lebens- und Mög-lichkeitsraum macht allen Menschen durch eine inklusive und aufsuchende Pädagogik sinnstiftende Angebote der selbstbestimmten Lebensgestaltung. Die Musiktherapie ist hierbei ein zunehmend wichtiger Partner der Pädagogik. Durch Fachvorträge, prakti-sche Übungen und intensiven Austausch der Musik-schulkolleginnen und -kollegen wurde im Rahmen der Fachtagung die Potsdamer Erklärung, die das Bekenntnis des VdM zu einem aktiven Beitrag der öffentlichen Musikschulen zur Entwicklung einer in-klusiven Gesellschaft formuliert, vorgestellt, diskutiert und unterschiedlich beleuchtet.
Hinweis: Die „Potsdamer Erklärung des VdM“ befindet sich im Anhang des Jahresberichts.
Christiane Joost-Plate erhält Einzelförderpreis „InTakt“Christiane Joost-Plate, Lehr-kraft an der Musikschule der Landeshauptstadt Han-nover und Fachsprecherin für Musik mit behinderten Menschen beim Landes-verband niedersächsischer
Musikschulen, erhielt den Einzelförderpreis „InTakt“ der Dortmunder Miriam-Stiftung. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis für inklusive Musikprojekte wurde ihr unter anderem für ihr außergewöhnliches Engage-ment beim Hannoverschen Inklusiven Soundfestival (HIS) verliehen. Die Verleihung fand am 22.11.2014 im Dortmunder Rathaus statt. Wir gratulieren herzlich!
Christiane Joost-Plate
MusikLeben! – Das Verbandskonzept des VdMDer Verband deutscher Musikschulen (VdM) ist seit Beginn des Jahres 2013 Programmpartner des Bundes ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“.
Mit „MusikLeben!“ verfolgt der VdM das Ziel, dass sich lokale Bündnisse für Bildung konstituieren und diese zielgruppenorientierte musikalische Förder-maßnahmen für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche entwickeln. Die Maßnahmen sollen zur Stärkenentwicklung, größerer Eigenständigkeit, mehr Teamfähigkeit und insgesamt zu besseren Bildungs-chancen der Kinder und Jugendlichen beitragen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die weniger fehlenden Projektideen, sondern mehr den administratorischen Hürden der Antragstellung geschuldet waren, hat sich das Programm mittlerweile etabliert. Projekte, die über das Förderprogramm des Bundes finanziert werden, haben vielerorts einen besonderen Platz im Musikschulangebot eingenommen.
Erfreulich aus niedersächsischer Sicht: öffentliche Musikschulen zwischen Harz und Nordsee zeichnen sich bei der Konzeption lokaler Bildungsbündnisse durch großen Einfallsreichtum aus und sind im bun-desweiten Vergleich gesehen auch besonders erfolg-reich bei der Einwerbung von Projektmitteln. Mehr als 767.000 Euro an Bundesmitteln sind im Bewilligungs-zeitraum 2013 bis 2015 bereits nach Niedersachsen geflossen. Die nachfolgenden Praxisbeispiele geben einen Einblick in die Arbeit der Aktionsbündnisse vor Ort.
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Gelebte Inklusion in CelleDie Kreismusikschule Celle kooperiert mit der Paul-Klee-Schule mit Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ und der Pestalozzi-schule mit Förderschwerpunkt „Lernen“. An beiden Förderschulen existieren Band-AGs, in denen die jugendlichen Schülerinnen und Schüler ein Instrument aus dem Rockbereich erlernen. Mittlerweile haben sich mehrere Rockbands mit jeweils 13 bis 15 Schülerinnen und Schülern gebildet, die, wie eine Vielzahl von umjubelten Auftritten zeigt, den Vergleich zu anderen Schulbands keinesfalls scheuen müssen. Höhepunkt sind jedoch die Phasen, in denen die einzelnen Bands gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Kreismusik-schule Celle zu einer großen und klangstarken Formation zusammengefasst werden und – so wie am Tag der offenen Tür der Kreismusik-schule Celle – gemeinsam in der Öffentlichkeit auftreten. Ein musikalisches Highlight für alle Spielerinnen und Spieler, ebenso wie für die Zuhörer! Das Besondere daran: Von außen kann man nicht erkennen, wer zu welcher Schule gehört. Und auch in den Proben ist das Gefühl des vorbehaltslosen Miteinanders überwältigend. Das ist gelebte Inklusion. Sowohl von Seiten der Förderschüler ebenso wie von Seiten der Musikschulschüler wird der Wunsch, öfter miteinander Musik zu machen, immer lauter. Ermöglicht wird dieses außerge-wöhnliche Projekt durch das Förderprogramm „Kultur macht stark!“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Hemmoor: Straffällige Jugendliche gründen ihre eigene Band Die Kooperationspartner – die Musikschule an der Oste e. V., die Jugendstraffälligenhilfe „Die Schleuse“ und der Ev. Lutherische Kirchkreis Cuxhaven-Hadeln – boten straffällig gewordenen Jugendlichen die Mög-lichkeit an, zusammen in einer Band zu musizieren. „Musik ist ein Weg, Zeit sinnvoll zu nutzen. Mein Ziel war es, in der Gruppe ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln und Respekt vor anderen und vor sich selbst zu entwickeln“, erinnert sich Schlagzeuglehrer Stephan Wagner-Krüger. Vor Beginn des Projekts konnten die Jugendlichen ihren Musikgeschmack, ihre Lieblingsbands, Lieblingslieder und Erfahrungen mit Instrumenten oder generell mit Musik und Konzert-besuchen einbringen. Es folgten Einzelunterricht am selbst gewählten Instrument und eine Einführung in Akkorde und Harmonielehre. Aus welchen Teilen besteht ein Musikstück? Was ist eigentlich ein Intro, eine Strophe oder der Refrain? Schon bald konnten die ersten eingeübten Akkorde und Rhythmen in ein Zusammenspiel mit der Gruppe gebracht werden. Nebenbei wurde ein Songtext erarbeitet, in dem sich jeder Teilnehmer individuell einbringen konnte. Nach und nach entstand ein Text, der sehr viele persönliche Erlebnisse und Gedanken widerspiegelte. Passend dazu wurde ein Titel für das fertige Musikstück gefunden: „Ich habe was zu erzählen!“. Mit der Zeit wuchsen die Teilnehmer immer mehr zu einer Gruppe zusammen und gaben sich auch einen eigenen Band-namen – „Die Vorband“ war geboren. Am letzten Tag des Seminars ging es zur Aufnahme ins Studio der Musikschule, wo jeder Teilnehmer seinen Part einspielen konnte. Die Teile fügten sich zu einem Ganzen zusammen. „Das Projekt ist ein überragender Erfolg und hat meine Erwartungen völlig übertroffen! Es zeigt, dass Musik so viel erreichen kann, auch einen Zugang zu straffällig gewordenen Jugendlichen. Ich war sehr überrascht, welche Talente und Fähigkeiten bei den Teilnehmern zu Tage kamen. Es war toll zu sehen, wie die Teilnehmer zu einer Band zusammenwuchsen und mit welcher Freude sie im-mer weiter an dem Song arbeiteten,“ fasst Wolfgang Haack von der „Musikschule an der Oste“ und Leiter des Projekts begeistert zusammen.
3.4.1 Kultur macht stark – auch in Niedersachsen
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MusikLeben im Landkreis CloppenburgAn der Oberschule Heinrich-von-Oytha-Schule in Altenoythe ist in Kooperation mit der Kreismusikschule Cloppenburg sowie dem Caritas-Sozialwerk ein neues Projekt ins Leben gerufen worden. Jeden Dienstagnachmittag wird dort parallel in zwei Unterrichtsstunden kostenloser Gitarren- und Keyboardunterricht angeboten. Möglich macht dies das Konzept „MusikLeben“ des Verbandes deutscher Musik-schulen im Rahmen des Förderprogramms „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Unterricht bekommen Schüler aus dem fünften bis zehnten Jahrgang. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler, die aus finanziell benachteiligten Familien stammen und/oder einen Migrationshintergrund haben, an die Musik heran zu führen. „Musik ist ein gutes Medium, um Kinder anzusprechen“, sagt Doris Bischler, Direktorin der Kreismusikschule. Schulleiter Rasmus Braun sieht das Projekt als eine Bereicherung. „Durch die Kreismusik-schule und das Caritas-Sozialwerk können wir unser musikalisches Angebot erweitern“. Rund 50 Prozent der Schüler haben einen Migra-tionshintergrund oder stammen aus sozial benachteiligten Familien. Durch das Musik-projekt kann die soziale Kompetenz gefördert werden und die Kinder haben die Möglichkeit, sich über ein Instrument auszudrücken.
Junge Talente in Osnabrück Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Förderprogramms „Kultur macht stark“ bietet die städtische Musik- und Kunst-schule Osnabrück ebenso starke wie stark machende außerunterrichtliche Musik- und Kunstangebote für Kinder und Jugendliche aus sogenannten bildungsfer-nen, von Armut bedrohten Bevölkerungsschichten an. Neben der Rosenplatzschule und den Grundschulen Eversburg, Dodesheide und Heiligenweg steht die Stü-veschule im Schinkel im Zentrum der Bemühungen, auch jungen Menschen aus eher weniger bildungs-affinen Haushalten die Möglichkeit zu eröffnen, ihre musikalischen und künstlerischen Talente frei zu entfalten. Den aus derzeit fünfzehn verschiedenen Nationen stammenden Schülern der Ganztagsschule kann das Angebot helfen, durch die universelle Spra-che der Künste herkunftsbedingte Barrieren zu über-winden. Das Projekt „Saite an Seite“ gibt Kindern die Möglichkeit, ab der zweiten Klasse einmal wöchentlich in kleinen Gruppen musikpädagogisch betreut und begleitet Geige und Gitarre spielen zu erlernen. Seit Anfang des Jahres bietet zudem das Projekt „Join the Band“ Jugendlichen an vier weiterführenden Schulen das Erlernen eines Instruments im Bandkontext an. Gerade in den Bereichen Musik und kreative Gestaltung seien „unterschiedliche Sprachen kein Hemmnis“, unterstreicht Schulleiter Martin Igelmann. Sie böten vielfältige emotionale „Ausdrucksformen für das Seelen leben“, die für alle verstehbar seien, und sollten ein „selbstverständlicher Teil der schulischen Bildung“ sein.
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
4�Landesförderung
4.1 Finanzhilfe
Öffentliche gemeinnützige Musikschulen und die Geschäftsstelle des Landesverbandes niedersäch-sischer Musikschulen werden vom Land Niedersach-sen mit einer Finanzhilfe aus Glücksspielabgaben gefördert. Ziel der Förderung ist es, die Arbeit der anerkannten Musikschulen zu sichern und sie in die Lage zu versetzen, ein flächendeckendes und quali-tativ hochwertiges musikpädagogisches Angebot zu sozialverträglichen Bedingungen zu gewährleisten. Die Mittelvergabe erfolgt auf der Rechtsgrundlage des § 18 des Niedersächsischen Glücksspielgesetzes (NGlüSpG).
Das Land Niedersachsen stellt den niedersächsischen Musikschulen zur Entwicklung und Durchführung qualifizierter Unterrichtsangebote für die musika-lische Breiten- und Spitzenförderung sowie für die Durchführung studien- und berufsvorbereitender musikalischer Ausbildungsgänge aus Konzessions-abgaben lizensierter Glücksspielbetreiber eine gesetzlich garantierte Finanzhilfe in Höhe von 1.106.000 Euro zur Verfügung. Sollte der Ertrag aus
den Glücksspielabgaben die im Jahr 2012 erzielte Summe überschreiten, fließen dem Landesverband anteilig 0,75 % der erzielten Mehreinnahmen zu. Empfänger der Glücksspielmittel ist der Landesver-band niedersächsischer Musikschulen, der vom Land beauftragt ist, diese nach Abzug eigener Verwaltungs-kosten auf der Grundlage eines vereinbarten Vertei-lerschlüssels an anspruchsberechtigte Musikschulen weiterzuleiten.
Insgesamt standen dem Landesverband im zurück-liegenden Jahr zu diesem Zweck 1.192.398 Euro zur Verfügung. Schlüsselmäßig wurden Fördermittel an 77 an-spruchsberechtigte Musikschulen in Höhe von 1.081.398,18 Euro wie folgt verteilt: Mit 45 % der För-dersumme (484.291,84 €) wurden Ensemblefachange-bote der Musikschulen gefördert, 430.481,63 € (40 %) entfielen auf die Förderung von Schülern der Elemen-tar- und Primarstufe und 161.430,61 € (15 %) auf die Förderung der Studienvorbereitenden Ausbildung. Der anteiligen Mittelzuweisung an die Träger nieder-sächsischer Musikschulen ging ein aufwändiges Prüfungsverfahren der qualitativen und quantitativen
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Verordnung über die Förderung von niedersächsischen Musikschulen aus Glücksspielabgaben
Eine öffentliche gemeinnützige Musikschule in Niedersachsen kann vom Landesverband niedersächsischer Musikschulen e. V. als förderungswürdig anerkannt werden, wenn:
1. sie einen kommunalen oder einen als gemeinnützig im Sinne der Abgabenordnung anerkannten privaten Träger hat und nicht mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben wird,
2. zum Unterrichta) Elementare Musikerziehung, Musikalische Früherziehung
und Musikalische Grundausbildung, b) die Unterweisung in mindestens fünf der sechs Kategorien
(Instrumentalunterricht für Streichinstrumente, Zupfinstrumente, Blasinstrumente, Schlaginstrumente, Tasteninstrumente, Vokalunterricht),
c) Ensemblefachunterricht, insbesondere für Orchester, Band oder Chor und
d) Ergänzungsfachunterricht, insbesondere Musiklehre oder Hörerziehung, gehört,
3. Unterricht in einem Umfang von mindestens 50 Jahres-wochenstunden erteilt wird, wobei eine Jahreswochen- stunde eine zugeteilte wöchentliche Unterrichtseinheit im Umfang von 45 Minuten ist, die ganzjährig mit Ausnahme der Ferienzeiten abgehalten wird,
4. sie von einer hauptamtlich tätigen Fachkraft mit musikpädagogischer Hochschulausbildung oder mindestens fünfjähriger musikpädagogischer Berufs-erfahrung geleitet wird,
5. die Mehrzahl der an der Schule beschäftigten Lehrkräfte ein musikpädagogisches Studium absolviert hat oder über eine gleichwertige musikpädagogische Qualifikation verfügt,
6. die Mehrzahl der Lehrkräfte aufgrund eines schriftlichen Arbeitsvertrages beschäftigt ist und
7. die Unterrichtsbedingungen, die Gebühren- oder Entgelt-regelungen schriftlich festgelegt sind und die Gebühren- oder Entgeltgestaltung soziale Aspekte berücksichtigt.
Voraussetzungen der Antrag stellenden Musikschulen und der von ihnen angemeldeten Schüler und Stunden-zahlen voraus.
Alle für die Beantragung und Vergabe der Finanzhilfe relevanten Bestimmungen und Kriterien sind getrennt für jeden der Förderbereiche in den für das jeweilige Förderjahr gültigen Fördergrundsätzen und Durch-führungsvorschriften für die Finanzhilfe verbindlich geregelt. Alle Antragsunterlagen stehen im Internet unter der Adresse www.musikschulen-niedersachsen.de zum Download zur Verfügung.
Wiederholt hat sich in 2014 eine vom Vorstand des Landesverbandes beauftragte Arbeitsgruppe mit einer Änderung des Verteilungsschlüssels beschäftigt und verschiedene Vorschläge erarbeitet. Leitend waren dabei folgende Aspekte:
• VermeidungvonDoppelförderstrukturenim Bereich der Elementar- und Primarstufe im Zusammenhang mit der Projektförderung beim Musikalisierungsprogramm „Wir machen die Musik!“
• GezielteUnterstützungderMusikschulenimKernbereich Instrumentalunterricht, um rück-läufigen Entwicklungen insbesondere im Bereich der instrumentalen Mittel- und Oberstufe zu begegnen.
• VerzichtaufjeglicheFormvonKooperationsförderung, um Überschneidungen mit Förderstrukturen/-maßnahmen des Landes außerhalb der Finanzhilfe zu vermeiden
Die Vorschläge der Arbeitsgruppe wurden neben wei-teren Vorschlägen, die aus den Reihen der Mitglieds-schulen eingebracht wurden, bei der Mitgliederver-sammlung im März 2014 vorgestellt und diskutiert.
Nach Abstimmung mit dem Niedersächsischen Mi-nisterium für Wissenschaft und Kultur werden neue Fördergrundsätze für die Finanzhilfe auf der Basis eines geänderten Verteilerschlüssels voraussichtlich im Jahr 2016 Gültigkeit erlangen.
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Studienvorbereitende Ausbildung (SVA)
Einen besonderen Stellenwert in der Landesförde-rung nimmt seit jeher die Studienvorbereitende Ausbildung (SVA) an den niedersächsischen Musikschulen ein. Musikschulen, die für diesen Bereich eine Förderung beantragen, müssen im Vorjahr der Antragstellung Aufnahme- und Zwi-schenprüfungen nach den jeweils gültigen Durch-führungsvorschriften ordnungsgemäß angemel-det und durchgeführt haben. Der Landesverband arbeitet zur Sicherung von Qualitätsstandards eng mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und dem Institut für Musik an der Hochschule Osnabrück zusammen.
Die SVA ist eine studien- und berufsvorbereitende Ausbildung, die an einer Musikschule angesiedelt ist. Sie hat die Aufgabe, junge Menschen, die ein besonderes Interesse und Potenzial erkennen lassen, auf ein mögliches künstlerisches bzw. (musik-)pädagogisches Musikstudium oder auch auf eine in Erwägung gezogene, musikbezogene Berufsausbildung vorzubereiten. Insbesondere bei älteren Schülerinnen und Schülern sollte eine entsprechende Eignung und Zielgerichtetheit erkennbar sein. In der SVA sollen individuelle Begabungen der aufgenommenen Bewerberinnen und Bewerber so gefördert werden, dass ihr musi-kalisches Potenzial und ihre Leistungsfähigkeit in besonderer Weise zur Entfaltung gebracht werden und eine gezielte Auseinandersetzung mit einem musikbezogenen Berufsziel ermöglicht wird. Lehr-kräfte an Musikschulen und begleitende Prüfer einer Musikhochschule tragen deshalb eine große Verantwortung für den musikalischen Werdegang der Bewerber bzw. Teilnehmer. Dabei sollten durch entsprechende Angebote der Musikschulen auch die unterschiedlichen existierenden Studien- und Ausbildungsgänge und deren spezifische Anforderungsprofile in angemessener Weise be-rücksichtigt werden. Vor der Bewerbung und im Laufe der SVA sind regelmäßige konstruktive Beratungsgespräche zwischen Lehrern, Schülern
und Eltern ein wichtiger Bestandteil der ver-antwortungsbewussten Begleitung der jungen Menschen.
Vor dem Hintergrund geänderter Hochschulzu-gangsvoraussetzungen und der Zielsetzung einer stärkeren Leistungsförderung hat eine Arbeits-gruppe des Landesverbandes im Jahr 2013 die Richtlinien zur Vergabe von Fördermitteln des Landes in der Studienvorbereitenden Ausbildung überarbeitet. Die Mitgliederversammlung hat das neue Regelwerk, das mehr Musikschulen und mehr SchülerInnen für die SVA gewinnen und ihnen einen leichteren Zugang ermöglichen sollte, verabschiedet. Seit dem Förderjahr 2014 gelten die neuen Fördergrundsätze, nach denen in einigen Aspekten auf obligatorische Vorgaben zugunsten einer individuellen Einzelfallberatung und –empfehlung verzichtet wird. Unter anderem entfällt die Pflichtbelegung eines instrumentalen bzw. vokalen Nebenfachs. Ebenso wird die bisher festgeschriebene Altersbegrenzung gelockert und die maximale Förderdauer pro Schüler auf bis zu sechs Jahre erweitert.Im Jahr 2014 organisierte und betreute der Landes-verband insgesamt 36 SVA-Prüfungstage, an denen rund 360 Schülerinnen und Schüler von 32 Musikschulen eine SVA-Aufnahme- oder Zwischenprüfung ablegten. Die Prüfungen an den Musikschulen wurden von 13 Mitgliedern des SVA-Prüfungsausschusses geleitet und abgenommen.
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Netzwerkpartner
VIFF-Regional ist ein Verbundprojekt von fünf VdM-Musikschulen und der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Es wird vom Niedersächsischen Kultusministerium über das Programm Hauptsache:Musik Niedersachsen gefördert.
4.2 VIFF-Regional/Hauptsache Musik
VIFF-Regional: Förderung musikalisch beson-ders begabter Kinder Da hohe Begabungen oder ausgeprägte musikalische Talente schulisch nicht immer ausreichend gefördert werden können, muss die schulische Begabtenför-derung durch die Zusammenarbeit mit externen Bil-dungseinrichtungen wie Musikschulen, Hochschulen und Universitäten eine Ergänzung und Erweiterung erfahren. Das Im Jahr 2007 in enger Zusammenarbeit mit dem „Institut zur Frühförderung musikalisch Hochbegabter an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (IFF)“ entwickelte und seit dem kontinuierlich weiterentwickelte Programm „VIFF-Regional“ hat die Aufgabe, Kinder mit besonderem musikalischem Potenzial anzusprechen und nahe an ihrem Wohnort durch erfahrene Pädagogen der Musikschulen bestmöglich zu fördern.
Begleitend zum Instrumentalunterricht, der auch musikschulextern erfolgen kann, werden insbeson-dere Kenntnisse in den Bereichen Gehörbildung, Musiktheorie und Rhythmik vermittelt. Ergänzend finden Angebote für Singen, Ensemblespiel, Kompo-sition, Dirigieren und Musik und Bewegung statt. Im Anschluss an das Förderprogramm „VIFF-Regional“ können die Kinder entweder in der „Studienvorberei-tenden Ausbildung“ (SVA) an den niedersächsischen Musikschulen oder am IFF weiter gefördert werden. Das Programm wird vom Niedersächsischen Kultus-ministerium im Rahmen des Aktionsprogramms Hauptsache:Musik Niedersachsen gefördert. Die Um-setzung des Programms erfolgt seit 2007 durch die VdM-Musikschulen in Osnabrück, Braunschweig und Oldenburg. Seit 2014 nehmen auch die Musikschulen in Hildesheim und Stade am Projekt VIFF-Regional teil. So konnte eine Ausweitung der Förderung von musikalisch begabten Schülerinnen und Schülern in Niedersachsen erreicht werden.
Die Musikschulen übernehmen die Aufgabe, in ihrem Einzugsbereich entsprechend begabten und interes-sierten Kindern ein besonderes Unterrichtsangebot zu machen und sie in ihrer weiteren Entwicklung zu unterstützen. Dazu arbeiten die Musikschulen eng mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und den an den jeweiligen Standorten
ansässigen Einrichtungen und Akteuren wie allgemein bildenden Schulen, Hochschulen, Orchestern und privaten Musiklehrern sowie mit Wettbewerben, z. B. Jugend musiziert, zusammen und entwickeln gemein-sam abgestimmte Förderkonzepte.
Dem Landesverband niedersächsischer Musikschulen obliegt die inhaltliche und organisatorische Koordina-tion der fünf am Projekt beteiligten Musikschulen. Er verwaltet die vom Niedersächsischen Kultusministeri-um bereit gestellten Fördermittel. Weitere Infos im Internet auf www.musikschulen-niedersachsen.de/ landesverband/projekte/viff-regional.html und www.iff.hmtm-hannover.de/de/start/
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH)Emmichplatz 1, 30175 HannoverAnsprechpartnerin: Katrin [email protected]
Landesverband niedersächsischer Musikschulen e. V. Arnswaldstr. 28, 30159 HannoverAnsprechpartnerin: Sylvia [email protected]
Niedersächsisches KultusministeriumSchiffgraben 12, 30179 HannoverAnsprechpartner: Sven [email protected]
Städtische Musikschule BraunschweigAugusttorwall 5, 38100 [email protected]
Musikschule Hildesheim e. V.Waterloostraße 24 A, 31135 [email protected]
Musikschule der Stadt OldenburgLeo-Trepp-Str. 18, 26121 [email protected]
Musik- und Kunstschule der Stadt OsnabrückCaprivistraße 1, 49076 Osnabrü[email protected]
Kreisjugendmusikschule Stade e. V.Kehdinger Mühren 1, 21682 [email protected]
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
VIFF-Regional in BraunschweigNeue Angebote für 7- bis 12-jährige Kinder
Bereits seit Beginn des Jahres 2014 haben die Verantwortlichen der Städtischen Musikschule Braunschweig verschiedene Möglichkeiten ergrif-fen, das Projekt VIFF-Regional in Braunschweig und Umgebung bekannter zu machen. So wurden u.a. auch zahlreiche Instrumentallehrkräfte der umliegenden Musikschulen eingebunden und gebeten, interessierte Schülerinnen, Schüler und Eltern über die Möglichkeiten des aus Landes-mitteln geförderten Projektes VIFF-Regional zu informieren. 12 Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren legten im Sommer die Aufnahmeprüfung ab. Sechs von ihnen verfügten bereits über ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten im Instrumentalspiel und wurden in das Projekt aufgenommen. Seit Oktober 2014 erhalten diese Kinder in einer päda-gogisch sehr gut funktionierenden Gruppe Unter-richt in Rhythmik, Stimmbildung, Gehörbildung und Musiktheorie.
Einen besonderen Weg beschreitet die Städtische Musikschule Braunschweig, um die Kinder, die noch nicht aufgenommen werden konnten, jedoch ein besonderes Potenzial erkennen ließen, beson-ders zu fördern und sie weiter zu qualifizieren. Mit einem Unterrichtsangebot in Musiktheorie und Gehörbildung möchte die Musikschule dem wach-senden Interesse an ergänzender, allgemeiner und vertiefender musikalischer Bildung besonders der Altersgruppe der 7- bis 12-jährigen Kinder begegnen.
Die Musikschule führt den musikalischen Nach-wuchs so auf möglichst breiter Basis an eine qualifizierte Instrumental- oder Vokalausbildung heran und begleitet die jungen Schülerinnen und Schüler in das Projekt VIFF-Regional hinein.
Durch individuelle Beratung und Unterstützung können die Kinder anschließend an weiterfüh-renden Förderprojekten wie dem VIFF und IFF an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover teilnehmen. Die Verantwortlichen freuen sich über die wachsende Sympathie für qualifizierte musikalische Ausbildungen und hoffen auf eine weitere Stärkung des Themas in der öffentlichen Wahrnehmung in Braunschweig und Umgebung.
VIFF-Regional-Team
Rhythmustraining mit Snare-Drum
Städtische Musikschule Braunschweig
Die VIFF-Regional-Schüler in Braunschweig
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Musiktheorie für Kinder zwischen 8 und 10 Jahren – geht das? Ja, wenn Kinder über die Grenzen ihres Instruments hinaus neugierig auf Musik sind, wenn sie Spaß daran haben, in einer Gruppe verschiedene Aspekte der Musik, wie Melodie- und Harmonielehre, Instrumentenkunde, musikalische Formen kennenzulernen und selbst komposito-risch aktiv zu werden.
Musikschule Hildesheim
Steppen mit Penelope Fulford
Theorie mit Christoph Hempel
Auftritt zum Weihnachtskonzert mit ihren Stimmen.
Im Rahmen der Einrichtung „VIFF-Regional“ erhal-ten die teilnehmenden Kinder an der Musikschule Hildesheim neben ihrem Instrumentalunterricht und dem Unterricht in den Ensembles, einmal wöchentlich in Kleingruppen Unterricht in elemen-tarer Musiktheorie, in dem sie von einer sauberen Notenschrift über rhythmische Notations- und melodische Gehörübungen bis zu eigenen kleinen kompositorischen Versuchen die Vielfalt der Musik praktisch kennenlernen. Der Unterricht wird erteilt von Prof. Christoph Hempel von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.Neben dem Theorieunterricht gehören Workshops „Rhythmik und Bewegung“ (Penelope Fulford) sowie wöchentlicher Singunterricht in Kombina-tion mit „Vom Blatt-Singen“ und Gehörbildung (Sabine Petter) zum Ausbildungsprogramm von „VIFF-Regional“. Alle Kinder sind mit großer Freude dabei und verpassen keine der angebotenen Ausbildungs-stunden. Im Weihnachtskonzert sangen sie mit den großen Orchestern der Musikschule Humper-dincks „Abendsegen“.
Christoph Hempel/Ulrich Petter
VIFF Regional in HildesheimKinder sind über die Grenzen ihres Instruments hinaus neugierig auf Musik
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
VIFF-Regional an der Musik- und Kunstschule Osnabrück
Das Förderkonzept sieht einen Fächerkanon vor, der den Instrumental-unterricht ergänzt und die allgemein-musikalischen Fähigkeiten der Kinder entwickeln soll.Der wöchentlich stattfindende Unterricht konnte mit dem Schuljahr 2014/15 durch ein weiteres Angebot ergänzt werden. Neben der stimmbildnerischen Arbeit im Chor können die Kinder nun auch ein Percussionangebot wahr-nehmen, das von Gerhard Stengert geleitet wird. Durch zahlreiche Anmeldun-gen neuer VIFF-Regional-Teilnehmer konnte sich schnell eine feste VIFF-Percussiongruppe etablieren, die im Oktober ihren ersten Auftritt innerhalb des Abschlusskonzertes der Schlagzeugwoche der Musik- und Kunstschule gemeistert hat.Die Chorarbeit umfasst neben der stimmbildnerischen Arbeit und der Er-arbeitung von Vorspielstücken die Einstudierung eines Musicals oder eines anderen Musikprojektes. Im Frühjahr fand erstmals ein gemeinsames Projekt mit Schülern der Studienvorbereitenden Ausbildung (SVA) statt. SVA-Schüler erstellten eigene Arrangements, um in verschiedenen Besetzungen die Stücke der Chorkinder zu begleiten. Bei einem „Offenen Singen“ waren Eltern, Geschwister und Zuhörer eingeladen, nicht nur die Ergebnisse des Projektes zu hören, sondern auch aktiv am Konzertgeschehen teilzunehmen. Bekannte Lieder, verschiedene Stimmen und Choreographien luden das Publikum zum Mitsingen und Mitmachen ein. Diese intensive Zusammenarbeit und Vernet-zung zwischen älteren und jüngeren Musikschülern der Förderprogramme hat uns zu weiteren Projekten dieser Art motiviert.Ergänzende Maßnahmen sind die jährlich stattfindenden Workshopphasen, in denen in Fächern wie Dirigieren, Improvisation und Arrangieren intensiv gearbeitet wird. Ein fester Bestandteil ist mittlerweile die Fahrt in die Landesmusikakademie Wolfenbüttel geworden, die schon traditionsgemäß gemeinsam mit den Teilnehmern und Dozenten des VIFF-Regional-Standorts Oldenburg stattfindet. Eine tolle Vernetzung, die den Dozenten Gelegenheit gibt, sich auszutauschen und den Schülern die Möglichkeit, sich nicht nur kennen zu lernen, sondern auch Unterricht bei Dozenten des jeweils anderen Standorts zu erhalten. So reisten die Kinder voller Vorfreude vom 25. bis 27.
April 2014 zur Workshopphase nach Wolfenbüttel. Ein Highlight dort war die Präsentation einiger Chor-, Rhythmus- und Improvisationsarbeiten auf der Jahressitzung des Landesmusikrates, die am 26. April in der Landesmusikakademie stattfand. Auch beim geplanten Wochenende in der Musikakademie Dümmersee haben Schülerinnen und Schüler der verschiedenen VIFF-Regionalgruppen wieder Gelegenheit, sich kennenzulernen und gemeinsam für neue Projekte zu proben. Durch die Wahrnehmung des Projektes VIFF-Regional in öffentlichen Präsentationen und das Engagement von Kollegen der Musikschule und der Grundschulen, musikalisch begabte Kinder und deren Eltern direkt anzusprechen, können wir uns über eine konstante Entwicklung der Schülerzahlen freuen. Interessierten Schülerinnen und Schülern bieten wir u. a. die Möglichkeit, in den wöchentlichen Gruppenunterrichten hinein zu schnuppern. Das baut eine eventuelle Scheu vor dem Unbekannten ab und macht den Kindern Lust auf mehr.
Jasmin Pal, Städtische Musik- und Kunstschule Osnabrück
Impressionen aus dem VIFF-Wochenende in Wolfenbüttel mit spannenden Workshops und der Präsentation vor dem LandesmusikratFoto-Quelle: Sigrid Neugebauer-Schettler
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4.3 „Wir machen die Musik!“
Im Rahmen des niedersächsischen Musikalisierungs-programms „Wir machen die Musik!“ werden seit dem Schuljahr 2009/10 Kooperationen von Musik-schulen mit Kindertageseinrichtungen und Schulen des Primarbereichs vom Land gefördert. Es handelt sich dabei um eine Projektförderung mit der bis zu 50 % der von den Musikschulen aufgewendeten Kosten für pädagogisches Personal finanziert werden. Die weitere Finanzierung der Projekte wird über die Träger der Musikschulen bzw. deren Kooperations-partner sowie durch Beiträge von Sponsoren und Eltern sicher gestellt. In den Schuljahren 2013/14 und 2014/15 stellte das Land jeweils rund 1,9 Milli-onen Euro zur Verfügung. Damit konnten rund 2.450 wöchen tliche Unterrichtseinheiten in rund 1.140 Kindertageseinrichtungen und Grundschulen ermög-licht werden.
Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen ist im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur mit der gesamte Projekt-koordination und Fördermittelverwaltung beauftragt. Die Weiterleitung der Fördermittel erfolgt mittels eines vereinfachten Antrags- und Zuwendungs-verfahrens auf der Basis privatrechtlicher Verträge, die zwischen Landesverband und Musikschulen geschlossen werden.
Ausführliche Informationen zum Musikalisierungs-programm „Wir machen die Musik!“ lesen Sie ab Seite 34.
VIFF-Regional Elbe-Weser an der Kreisjugendmusikschule Stade
Die Kreisjugendmusikschule Stade hat ein eigenes System für die Begabtenförderung entwickelt. Es besteht aus
1. KAOS Projekte (Kammermusik und Orches-ter, Förderprogramm des Landschafts-verbandes Stade)
a. Kinderorchester (8 – 12 Jahre) b. Stader Kammermusikwoche
(12 – 16 Jahre) c. Stader Summer Jazz Workshop 2. SVA Studienvorbereitende Abteilung3. SSS Stähler-Stiftung-Stade 4. Stipendien „Alles Gute Stiftung“ KSK 5. VIFF Vorinstitut für Frühförderung
Das Projekt VIFF-Regional Elbe-Weser wurde 2014 für den Nordosten des Landes neu gegrün-det und hat 5 begabte Kinder nach Bestehen der Aufnahmeprüfung aufgenommen. Die Kinder erhalten zusätzlichen Unterricht in den Fächern Musiktheorie, Gehörbildung und Bewegungs-erziehung/Tanz. Geplant sind zusätzlich Work-shops für Auftrittspraxis, Kammermusik und ein Übe-Workshop für Kinder und Eltern.
Das VIFF-Regional fügt sich sehr gut in die Sys-tematik der Kreisjugendmusikschule Stade ein und erhält im Elbe-Weser-Dreieck zunehmend öffentliche Aufmerksamkeit.
Uwe Raschen, Kreisjugendmusikschule Stade
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
5.1 Vielfalt in der frühkindlichen musika-lischen Bildung
Der Alltag in Kindertageseinrichtungen wird zunehmend durch eine große Heterogenität der Kinder bestimmt und die in den Einrichtungen tätigen pädagogischen Fachkräfte müssen in ihrem Arbeitsfeld immer neue Aufgaben und Herausforderungen bewältigen. Musik spricht alle Sinneswahrnehmungen an und bietet sich daher vor dem Hintergrund der sich veränderten ge-sellschaftlichen Strukturen als ideales, verbindendes Mittel für den erzieherischen Alltag in der Kita an.
Durch gemeinsames Singen, Musizieren und Tanzen können alle Kinder ungeachtet geistiger oder körper-licher Beeinträchtigungen und über alle sprachlichen und kulturellen Grenzen hinweg angesprochen, in Gruppenprozessen einbezogen und gefördert werden. Es müssen die individuellen Voraussetzungen, Fähig-keiten und Bedürfnisse der Kinder im Mittelpunkt stehen.Vor diesem Hintergrund hat der Landesverband niedersächsischer Musikschulen in Kooperation mit
der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung und in Zusammenarbeit mit einem eigens hierfür zusammengesetzten Expertenteam ein modulares und kompetenzorientiertes Weiterbildungsangebot konzipiert. Mitglieder dieser Expertengruppe waren Prof. Brigitte Steinmann, Sigrid Neugebauer-Schettler, Annette Zängle, Christiane Joost-Plate und Gisela Röhling. Prof. Dr. Lars Oberhaus von der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg hat die Konzeption und Durchführung der Fortbildung wissenschaftlich evaluiert. Die Maßnahme wurde wurden darüber hin-aus mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur gefördert.Ein erster Pilotdurchgang fand schließlich von April bis November 2014 an jeweils vier Wochenenden in örtlicher Verantwortung der Musikschulen und Volks-hochschulen in Oldenburg, Osnabrück, Lüneburg und Gifhorn statt. Zielgruppe der Weiterbildung waren sowohl pädago-gische Fachkräfte an Kitas als auch elementarpäda-gogische Lehrkräfte der Musikschulen. Die Teilnahme von „pädagogischen Tandems“, die bereits in Koope-rationsprojekten zusammenarbeiten, wurde dabei
5�Qualifizierung
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besonders begrüßt. Insgesamt 52 Teilnehmerinnen lernten im Rahmen dieser Qualifizierungsmaßnahme, wie sie künftig Aspekte von Vielfalt und Inklusion in ihrer Arbeit berücksichtigen können. Ausgehend von einem Basismodul „Inklusion und Vielfalt“ wurden in weiteren Fachmodulen speziell die Themenbereiche „Musik und Bewegung“, „Stimme und Sprache“ und „Instrumentalspiel“ behandelt.Viele Impulse der Qualifizierung sind bereits unmit-telbar an der Basis angekommen. Alle Teilnehmen-den haben ein Projekt verwirklicht, in dem sie einen inklusiven Moment umgesetzt und in ihrem Kontext erfahrbar gemacht haben: sei es im unmittelbaren pädagogischen Handeln, in der Kommunikation der Thematik, sei es in der Schaffung von günstigen Rahmenbedingungen oder in der Gestaltung von notwendigen Kooperationen. An allen Standorten ist deutlich geworden, dass musikpädagogisches Han-deln im Elementarbereich eine Fülle von Möglichkei-ten und Chancen birgt, eine Pädagogik der Vielfalt mit und durch Musik umzusetzen. Vielfalt und Inklusion beginnt in den Köpfen. Eine veränderte Sichtweise muss erarbeitet, geschult und fortdauernd weiter entwickelt werden. Die inklusive Haltung zeichnet sich aus durch die Fähigkeit zum Perspektivwechsel, das Vertrauen auf die eigene Wahrnehmung, durch einen hohen Grad an Selbstreflektion und einen positiven,
Teilnehmerinnen der Qualifizierung
Erfolgreicher Abschluss des Modellprojekts: „Vielfalt in der frühkindlichen musikalischen Bildung“ in Oldenburg
14 Musikpäda-goginnen und Erzieherinnen schlossen im Oktober 2014 in Oldenburg erfolg-reich die Quali-fizierungsmaß-nahme „Vielfalt in der frühkindlichen musikalischen
Bildung“ ab. Silja Stegemeier und Birgit Wendt-Thorne von der Universität Oldenburg, Natalie König und Rita Meiners, Fachbe-reichsleiterinnen für den Elementarbereich der Musikschule der Stadt Oldenburg und die freiberufliche Rhythmikerin Barbara v. Knobelsdorff stellten unter der pädagogischen Leitung von Brigitte Steinmann das musikalische Dozentinnenteam. Das Basismodul „Inklusion und Vielfalt“ wurde von der Interkultur-Trainerin Gisela Röhling durchgeführt.An vier Wochenenden haben sich die Teilnehmerinnen aus Musik-schulen und Kindertagesstätten des gesamten Nordwestraums intensiv mit musikpädagogischen Themen unter dem Fokus der inklusiven Teilhabe aller Kinder beschäftigt. Die Tandems aus Musikpädagoginnen und Erzieherinnen bildeten eine sehr lebendige Gruppe, in der die unterschiedlichen Kompe-tenzen der Beteiligten zu einem regen Austausch untereinander führten. Insbesondere zwei Kolleginnen, die selbst einen Migrations-hintergrund haben, gaben wertvolle Impulse. Abschluss bildete die Präsentation und Reflektion eines von den Tandems durchgeführten musikalischen Projektes. Die dort vorgestellten Arbeiten verdeutlich-ten den lustvollen und erfolgreichen Zugang zu inklusivem Arbeiten durch die Einbeziehung des verbindenden Mediums Musik. Und auch in beruflicher Hinsicht konnten Erfolge verzeichnet werden, da die Kooperation bei einer Teilnehmerin zu einem neuen Beschäftigungs-verhältnis führte.Auf eine Wiederaufnahme der Fortbildung im Jahr 2015 freut sich das Dozentinnenteam, diesmal unter der pädagogischen Leitung von Natalie König und Rita Meiners. Mit der Einbeziehung von Annika Sulzer von „Kinderwelten“ konnte zudem eine Kollegin für den in-klusiven Austausch gewonnen werden, die über viel Erfahrung in der frühkindlichen vorurteilsfreien Bildung und Erziehung verfügt.
Rita Meiners
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
wertschätzenden Blick auf das Kind, der auf dessen individuellen Stärken vertraut. Der inklusive Gedanke ermutigt, auch kleine Veränderungen im eigenen Den-ken und Handeln zu würdigen. Vielfalt und Inklusion an der Musikschule zu leben bleibt ein andauernder Prozess, zu der diese Qualifizierungen einen Teil beiträgt.Aufgrund des Erfolgs und der großen Nachfrage wird die Weiterbildung in 2015 unter dem Titel „Vielfalt – Inklusion – Musik“ erneut stattfinden – diesmal an den Musikschulstandorten in Oldenburg, Lüneburg, Braunschweig und Hildesheim.
In Osnabrück lernten 9 Tandems, wie Inklusion im Kita-Alltag mit Musik gelingen kann. Aktiv erfahrend und im spannenden Austausch entstand ein inspirierendes Menü für alle Sinne und Lernkanäle.
5.2 Musikalisch-kulturelle Bildung in der Kita (MuBiKi)
Die musikalisch-kulturelle Bildung in Kindertagesein-richtungen gewinnt zunehmend an Bedeutung und entsprechend steigt die Nachfrage an musikalischen Angeboten für Kinder im Vorschulalter. Bereits heute arbeiten Musikschulen im Rahmen des Musikalisie-rungsprogramms „Wir machen die Musik!“ mit mehr als 680 Kindertageseinrichtungen zusammen. Rück-meldungen der Musikschulen zeigen, dass der wach-sende Bedarf mit dem vorhandenen Lehrpersonal nicht erfüllt werden kann und qualifizierte Lehrkräfte landesweit benötigt werden. Vor diesem Hintergrund haben der Landesverband niedersächsischer Musikschulen und die Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg im Frühjahr 2014 ein
Qualifizierungsangebot, das sich gleichermaßen an Musiker/innen und Erzieher/innen wendet, konzi-piert. Im September 2014 wurde das Konzept in das Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur „Förderung von Entwick-lungs- und Erprobungsvorhaben zur pädagogischen Weiterbildung von Kunst- und Kulturschaffenden“ aufgenommen und erfährt seither Umsetzung.
MuBiKi wird ab Herbst 2015 in Form von zwei be-rufsbegleitenden Lehrgängen Gestalt annehmen und damit eine wichtige Säule im Fortbildungsangebot des Landesverbandes bilden. Die Teilnehmenden – Kunst- und Kulturschaffende sowie musikalisch interessier-te pädagogische Fachkräfte – sollen grundlegende Qualifikationen für die musikalische Bildungsarbeit und kindgerechte Vermittlungsformen von Musik für 3- bis 6-jährige Kinder in Kitas erwerben und können so ihr bisheriges Berufsfeld – idealerweise in Zusam-menarbeit mit Musikschulen – erweitern.
MuBiKi möchte zur Verbesserung und Steigerung der musikalisch-kulturellen Bildung an Kitas beitragen. Aufbauend auf ihre eigenen musikalischen und päd-agogischen Kompetenzen lernen die unterschiedlich vorqualifizierten Lehrgangsteilnehmenden, wie sich Musik situativ in den erzieherischen Alltag der Kita integrieren lässt. Um die Kompetenzen der beiden Teilnehmergruppen bestmöglich nutzbar zu machen, wird Wert auf die Entwicklung von Lernen und Lehren in einer kooperativen Tandemstruktur gelegt.Dank der Förderung durch das BMBF ist die Teil-nahme an den Lehrgängen kostenfrei. Während der Landesverband die Organisation und Durchführung der Lehrgänge übernimmt, wird es Aufgabe der
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Universität Oldenburg sein, die gesamte Maßnahme zu evaluieren. Dabei stehen Fragestellungen hinsichtlich der Entwicklung und Erpro-bung fundierter Unterrichts-modelle, der nachhaltigen und altersgerechten Musik-vermittlung und der Ansatz kooperativen Lernens in heterogenen Teilnehmer-gruppen im Vordergrund.
Die Lehrgänge dauern jeweils rund 18 Monate und finden in der Landesmusikakademie Wolfenbüttel (Lehrgangsleitung: Prof. Jule Greiner, Osnabrück/Ber-lin) und im Kulturzentrum Koppelschleuse in Meppen (Lehrgangsleitung: Prof. Tamara McCall, Osnabrück) statt. Beide Lehrgänge umfassen je sechs Wochen-endblöcke und zwei Wochenphasen. Hinzu kommen weitere Hospitations- und Tandemphasen, in denen die Teilnehmenden von erfahrenen Päda gogen aus Musikschulen betreut werden. Zwischen den Phasen sind praktische und schriftliche Aufgaben zu absol-vieren.
Weitere Informationen erteilt die Projektkoordinatorin in der Geschäftsstelle des Landesverbandes Rhea RichterTelefon: 0511 - 360 55 04E-mail: [email protected]: www.mubiki.de
5.3 Fortbildungsprogramm des Landesverbandes
Fortbildungsprogramm 2015Fortbildung dient der Sicherung, Erweiterung und Aktualisierung der durch Ausbildung bzw. berufli-che Tätigkeit erworbenen Kenntnisse und Fertig-keiten. Vor dem Hintergrund vielfältiger fachlicher,
gesellschaftlicher und struktureller Veränderungen ist gerade in Bildungseinrichtungen der Fortbildungs-bedarf an qualifizierten Weiterbildungsangeboten sehr groß.Es gehört zu den zentralen Aufgaben des Landes-verbandes, die Musikschulen bei der Bewältigung dieser neuen Herausforderungen zu unterstützen. Der Landesverband wird deshalb verstärkt Fort-bildungsveranstaltungen, die sich an Lehrkräfte, Schulleitungen und Verwaltungsmitarbeiter richten, anbieten. Sie sollen sich am konkreten Bedarf der Mu-sikschulen orientieren sowie vorhandene Erfahrungen und Kompetenzen der Musikschulen aufgreifen. Zu diesem Zweck wurde Ende 2014 ein entsprechender Fragebogen an die Mitgliedsschulen gesendet. Die Auswertung der Umfrageergebnisse hat ergeben, dass besonderer Fortbildungsbedarf in folgenden Bereichen besteht: Musikalische Arbeit mit Erwach-senen/Senioren (Musikgeragogik), Klassenmusizie-ren und Gruppenunterricht. Hierzu, wie auch zu den gewünschten Bereichen Qualitätsmanagement und Kooperationsmanagement wird der Landesverband innovative und attraktive Angebote konzipieren. Mit der Fortbildungsreihe „Vielfalt – Inklusion – Musik“, sowie mit den Weiterbildungslehrgängen im Rahmen des Projekts „Musikalisch-kulturelle Bildung in der Kita“ (MuBiKi) deckt der Landesverband bereits wich-tige Bereiche der inklusiven Elementaren Musikpäda-gogik ab. Aktuelle Fortbildungsangebote des Landesverbandes werden auf der Homepage des Landesverbandes www.musikschulen-niedersachsen.de veröffentlicht. Wünsche und Hinweise werden von der zuständigen Mitarbeiterin Rhea Richter in der Geschäftsstelle gerne entgegen genommen.
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
6.1 Niedersächsisches Musikalisierungs-programm weiter auf Erfolgskurs
Schon der preußische Pädagoge Leo Kerstenberg war sich der Notwendigkeit von Musik bewusst. In seinem 1921 erschienenen Buch „Musikerziehung und Musik-pflege“ schreibt er: „Musik sei nicht allein ein Kunst-gebilde, sondern eine Lebensnotwendigkeit. Sie deckt alle Lernpotentiale der frühkindlichen Bildung ab: Sprachentwicklung, Emotionalität, soziale Fähigkeiten, Kommunikation, Rhythmusgefühl, Zählen, Farblehre und natürlich die Musik selbst.“ Auch die ausführenden Akteure im Musikalisierungsprogramm „Wir machen die Musik!“ sind sich all dieser positiven Effekte bewusst. Daher ist es hoch erfreulich, dass seit 2009 mehr als 165.000 Kinder in ganz Niedersachsen von sich sagen können: „Wir machen die Musik!“
„Wir machen die Musik!“ ist das wichtigste Angebot für frühkindliche musikalische Bildung in Niedersach-sen. Im Schuljahr 2014/15 beteiligen sich 76 Musik-schulen an dem Programm und erreichen in mehr als 1.000 Kooperationsprojekten über 37.500 Kinder im Alter bis zehn Jahre. 680 Kindertageseinrichtungen und 462 Grundschulen stehen den Musikschulen als Kooperationspartner zur Seite. Ungeachtet ihrer
6� Wir machen die Musik!
wirtschaftlichen, sozialen und ethnischen Herkunft sowie ihrer körperlichen und geistigen Fähigkeiten gibt „Wir machen die Musik!“ möglichst vielen Kindern die Chance, frühzeitig mit Gesang, Musik und Tanz in Berührung zu kommen. Die positive Wirkung von Musik und Tanz auf die Persönlichkeitsent-wicklung, die Förderung sozialer Kompetenzen, ein wertschätzendes Miteinander und die frühe Heran-führung an Kultur machen „Wir machen die Musik!“ zu einem unersetzlichen Baustein der frühkindlichen musikalische Bildung in Niedersachsen. Nicht ohne Grund unterstützt die Landesregierung „Wir machen die Musik!“ mit bis zu 50 % der für die Musikschulen durchschnittlich anfallenden pädagogischen Perso-nalkosten. Im Schuljahr 2014/15 wurden über das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur insgesamt rund 2 Millionen Euro bereitgestellt.
Die eigene Stimme zu entdecken, ein Instrument spie-len zu lernen, Freude am gemeinsamen Musizieren – all das kann das Leben eines Kindes auf vielfältige Weise bereichern. Viele Kinder, die über die Koopera-tionsprojekte an die Musik herangeführt wurden, wol-len seitdem nicht mehr auf sie verzichten. Sie singen im Schulchor, spielen im Orchester oder machen erste Erfahrungen in einer Band.
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Organisatorische und inhaltliche Fördervoraussetzun-gen garantieren die Qualität der musikalischen Ange-bote. Verlässliche und kompetente Partnerschaften sind die Grundlage für eine solide und nachhaltige kulturelle Bildung und bei „Wir machen die Musik!“ ein entscheidender Faktor für den Erfolg des Pro-gramms. Alle Kooperationsprojekte sind individuell gestaltet und orientieren sich an den Voraussetzun-gen und Bedürfnissen der beteiligten Einrichtungen. Das Programm nutzt die flächendeckende Infrastruk-tur, Fachkompetenz und Erfahrung der öffentlichen Musikschulen und seiner Lehrkräfte, die in den Kooperationen Hand in Hand mit den pädagogischen Fachkräften in Kita und Grundschule zusammen arbeiten. „Wir machen die Musik!“ bereichert und ergänzt das Bildungskonzept in Kitas und Grundschu-len und stärkt gleichzeitig die musikpädagogischen Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte.
Verantwortlich für die Abwicklung des gesamten Pro-jekts ist der Landesverband niedersächsischer Musik-schulen. Er steht den am Programm teilnehmenden Musikschulen als Ansprechpartner für alle inhaltli-chen und organisatorischen Fragen zur Verfügung. Zu den Aufgaben des Landesverbandes gehören die Überprüfung der Fördervoraussetzungen, die Weiter-leitung der Fördermittel, die Kontrolle der Mittelver-wendung, die Qualitätsentwicklung und Evaluation des Programms. Darüber hinaus ist er für die Konzep-tion und Durchführung von Weiterbildungsangeboten, für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie für das Programmmarketing zuständig. Die Berechnung und Vergabe der Fördermittel erfolgt mittels eines vereinfachten Verfahrens. Allen Musik-schulen, die die Voraussetzungen für eine Teilnah-me am Programm erfüllen, wird auf Basis der zur Verfügung stehenden Landesmittel ein individuelles Stundenkontingent für Kooperationsprojekte angebo-ten. Berechnungsgrundlage für dieses Kontingent ist die Anzahl der im jeweiligen Einzugsgebiet der Musik-schule lebenden Kinder im Kindergarten- und Grund-schulalter. Die Zuwendung erfolgt auf der Grundlage eines privatrechtlichen Vertrags, den die Musik-schulen mit dem Landesverband niedersächsischer Musikschulen schließen. Das über eine Internet-plattform organisierte Verfahren gewährleistet hohe Verteilungsgerechtigkeit bei gleichzeitiger maximaler Flexibilität und größtmöglicher Planungssicherheit.
Projektleiter in der Geschäftsstelle des Landesverban-des ist seit August 2014 Christopher Nimz. Mareike Knobloch, die bis dahin die Projektkoordination ver-antwortete, wechselte nach vier erfolgreichen Jahren beim Musikschulverband in das Büro für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.
Im Rahmen der Öffent-lichkeitsarbeit erscheint vierteljährlich das WimadiMu-Magazin. Es informiert über aktuelle Entwicklun-gen des Programms, Veranstaltungen, Fortbildungsangebote und Geschichten aus den Klassenzimmern und Kitas.
Musik in der KitaSingen, Spielen und Tanzen – in einem Alter, das durch Spielfreude, Neugier und Unbefangenheit charakte-risiert ist, können Kinder die Musik auf fantasievolle und experimentelle Weise für sich entdecken. Der aktive Umgang mit Musik ermöglicht ihnen bessere Entwicklungs- und Bildungschancen. Sie lernen, sich auf vielfältige Weise über die Musik auszudrücken. Durch den Einsatz von Sprache, Bewegung und Musik werden die Kinder zum Improvisieren auf einfachen Instrumenten und mit Spielmaterialien angeregt. Musikalische Inhalte werden dabei auf spielerische Weise vermittelt und motivieren zum Experimentieren mit Rhythmus, Lautstärke, Melodie und Tempo. Die Angebote der Musikschule bereichern den Kita-Alltag auf besonders kreative und fröhliche Weise. Grundsätzlich sollen alle Kinder in der Einrichtung daran partizipieren können. Auch die pädagogischen Fachkräfte sind aktiv einbezogen und erhalten neue Anregungen zur Erweiterung ihres eigenen pädago-gischen Repertoires. Die Zusammenarbeit mit der Musikschullehrkraft legt den Grundstein dafür, dass Musik zu einem festen Bestandteil ihrer Arbeit wird. Die Integration der Elementaren Musikpädagogik in das Bildungsangebot der Kita ermöglicht neue Perspektiven für erzieherisches Handeln. Sie ist ein persönlicher Gewinn für alle Beteiligten.
WimadiMuDas Magazin zum kulturellen Bildungsprogramm Wir machen die Musik!
Ausgabe 03 | Sommer 2014
Es ist Sommer und alle Kooperationsprojekte haben wieder ein aufregendes Jahr hinter sich. Viele von ihnen präsentieren die Ergebnisse ihrer Arbeit im Rahmen von Musikschulkon-zerten, Sommer-, Stadt-, Kita- oder Schulfesten. Dabei spielt es natürlich keine Rolle, ob ein ganzes Kindermusical inklu-sive Kostümen auf die Beine gestellt oder nur ein einfaches Lied gesungen wird. Was zählt, ist die Darbietung dessen, was innerhalb der letzten Monate gemeinsam gelernt, geübt und gelebt wurde! Auf der Bühne zu stehen, Beifall zu be-kommen und ein bisschen Lampenfieber zu haben – all das erleben die WimadiMu-Kinder, wenn sie den Neuankömmlin-gen in der Kita bzw. Erstklässlern, ihren Familien und manch-mal sogar der ganzen Stadt zeigen dürfen, was sie können.
WimadiMu ist längst zu einem festen Bestandteil in der musikalischen Bildung von Kindern geworden. Ob „Wimadi-Mu-Fest“, „WimadiMu-Konzert“ oder „WimadiMu-Tag“ – der Name ist Programm und erscheint mittlerweile auf zahlrei-
chen Plakaten und Flyern in ganz Niedersachsen. Auch in diesem Jahr organisieren etliche Einrichtungen eine eigene Veranstaltung und präsentieren damit, wie viel Spaß es ma-chen kann, gemeinsam zu singen, zu spielen und zu tanzen!Wir freuen uns sehr, in Duderstadt, Gehrden und Sulingen live dabei gewesen zu sein und hoffen, dass auch im nächsten Schuljahr wieder überall die Musik gemacht wird.
Einer, der sich mit dem Programm mittlerweile auch bestens auskennt, ist Lars Kaempf: Musiker, Fotograf, Filme- und Fes-tivalmacher (Freifeld Festival) aus Oldenburg. Wir haben ihn kurz vor einem Auftritt zum Interview getroffen.
Viel Spaß beim Lesen und schöne Sommerferien allerseits!
Auf die Bretter … fertig … los!
WimadiMu | Ausgabe 03 | Sommer 2014
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Musik in der SchuleMusik spricht Schülerinnen und Schüler auf anderen Ebenen an, als es die klassischen Unterrichtsfächer tun. Sie trainiert alle Sinne, weckt Leistungsbereit-schaft und fördert die Konzentration sowie das soziale Miteinander in der Gruppe. Musik ist der Grundton, der fast überall mitschwingt, sei es in der Schule oder bei der Lösung von Aufgaben im Alltag. Deshalb sollten möglichst viele Kinder die Gelegenheit bekommen, ge -meinsam Musik zu machen. „Wir machen die Musik!“ fördert eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote, die sich am Kerncurriculum der allgemein bildenden Schulen orientieren. Sie ergänzen den Musikunter-richt und finden entweder im Klassenverband oder im Rahmen schulischer Arbeitsgemeinschaften statt. Musikalische Vorkenntnisse der Kinder sind nicht erforderlich. Sowohl die unterschiedlichen Leistungs-niveaus als auch die individuellen Lernvoraussetzun-gen der Schüler sollen bei der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt werden. Je nach Bedarf wird auch ein integrativer bzw. inklusiver Ansatz verfolgt.
Die Nachfrage an „Wir machen die Musik!“ in Kitas und Grundschulen ist groß, das Potential und der Wil-len der Musikschulen, die Nachfrage zu bedienen ist vorhanden. Leider können die vorhandenen Ressour-cen nicht vollends ausgeschöpft werden, da die För-dermittel auf Beschluss der Landesregierung bereits zum Schuljahr 2013/14 eingefroren wurden und nicht wie ursprünglich geplant, ein jährlicher Aufwuchs der Mittel stattfindet. Ob und in welcher Höhe die Förde-rung nach Ende des Schuljahres 2016/17 fortgeführt wird, hängt größtenteils an der zurzeit in Vorbereitung befindenden Evaluation des Programms ab.
6.2 Programmevaluation
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) fördert seit 2009 Modellprojekte kultu-reller Bildung. Zwischen Herbst 2013 und Herbst 2014 führte das Institut „EDUCULT – Denken und Handeln im Kulturbereich“ aus Wien in Kooperation mit der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel die Studie „Förderung von Modellprojekten kultureller Bildung“ durch.
„Wir machen die Musik!“ wurde vom niedersächsi-schen Ministerium für Wissenschaft und Kultur für die Teilnahme an der Studie ausgewählt, da die Anlage und der Aufbau des Programms als besonders modellhaft anzusehen sind. Mit der Teilnahme wurde von Seiten des MWK auch das Ziel verfolgt, die Maßnahme zu evaluieren und repräsentative Ergebnisse zu erhalten.
Ziel der Studie war es, die Qualität der Modellprojekte aufzuzeigen und konkrete Strategien zu formulieren, wie diese Modellprojekte vorhandene Ressourcen optimal einsetzen können und wie sich das von ihnen erwartete Potential bestmöglich entfalten lässt. Die Studie sollte Antworten darauf geben, ob und wie über Modellprojekte ein Beitrag zur nachhaltigen Qualitäts-entwicklung im Bereich der kulturellen Bildung erzielt werden kann und ob Optimierungsbedarf bei den För-dergrundsätzen der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und den teilnehmenden Ländern besteht.
Die Studie wurde auf Grundlage verschiedener Baustei-nen erstellt: Vor-Ort Termine mit Einzel- und Klein-gruppeninterviews, Übergabe relevanter Dokumente und Rundgang durch die Einrichtungen, Einblick ins Projekt, Hintergrundinfos (Musikschule des Ems-landes Meppen). Außerdem Telefoninterviews mit ausgewählten Vertretern teilnehmender Musikschulen, Kitas und Grundschulen sowie mit Vertretern des Landesverbands. Abschließend fand ein Roundtable mit VetreterInnen aller an der Studie teilnehmenden Modellprojekte zur gemeinsamen Diskussion statt. Die Ergebnisse wurden in einem Bericht zusammengefasst und im Rahmen eines Abschlusskolloquiums an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel im September 2014 der geladenen Fachöffentlichkeit vorgestellt.
Beispiele für musikpraktische Angebote in der Grundschule:
• InstrumentaleundvokaleOrientierungsangebote, z. B. Instrumentenkarussell
• AngebotemitgleichartigenInstrumenten,z. B. Klassenmusizieren mit Streich- oder Perkussionsinstrumenten
• AngebotemitunterschiedlichenInstrumenten,z. B. Orchester- oder Bandklassen
• VokaleAngebote,z.B.SingundChorklassen • AngeboteindenBereichenMusikund
Bewegung, Tanz
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Den gesamten Ab-schlussbericht der Studie kann man sich auf der Internetseite des MWK unter www.mwk.nieder-sachsen.de ansehen und herunterladen.
Ergebnisse der Studie
Erreichte ZieleLaut der Educult-Studie ist es „Wir machen die Musik!“ gelungen, ein flächendeckendes musikpä-dagogisches Angebot zu entwickeln, einer Vielzahl von Kindern kulturelle Teilhabe zu ermöglichen sowie neue Zielgruppen anzusprechen. Für die Musikschul-lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte in Kindertages-einrichtungen (hier im weiteren Sinne ErzieherInnen genannt) und die LehrerInnen an den Grundschulen ist der Erfolg, ohne dies wissenschaftlich konkret un-termauern zu können, eindeutig sichtbar: Die Kinder haben Freude an Musik, lernen im Umgang mit der eigenen Stimme dazu, üben sich in Rhythmus und Haltung, machen Fortschritte an ihrem Instrument und lernen aufeinander zu achten. Die Gesprächspart-nerInnen waren sich einig, dass bei den Kindern nicht nur musikalische, sondern auch soziale Kompetenzen erweitert werden.Auch gegenseitig profitieren die beteiligten Akteure voneinander: Die ErzieherInnen entwickeln ihre Stimme weiter und integrieren Musik stärkt als zuvor in den Krippen-/Kita-Alltag. Die Musikschullehrkräfte erhalten einen guten Einblick in die pädagogische Arbeit der ErzieherInnen, der dann verstärkt in die ei-gene Arbeit einfließt. Inwiefern Lehrkräfte an Schulen von den Kooperationen profitieren, lässt sich anhand des vorhandenen Materials nicht eindeutig sagen.
Nicht erreichte ZieleZiel des Programms „Wir machen die Musik!“ ist es, bis Ende des Schuljahres 2016/17 insgesamt 80 % aller Kinder in Kitas und 30 % der Kinder in Grund-schulen in Niedersachsen zu erreichen.Aufgrund der geringen finanziellen Ausstattung des Programms und nicht ausreichender Personalkapa-zitäten an den Musikschulen wird dieses Ziel nicht erreicht werden können. Trotz grundsätzlich positiver Erfahrungen in den meisten Kooperationen und bei
der Arbeit mit den Kindern, wurde auch von Aus-nahmen berichtet. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften der Musikschule und den Mitarbeitern der Kooperationspartner wird auf der zwischenmenschlichen Ebene als besondere Heraus-forderung empfunden.
Zusätzliche EffekteDie Gesprächspartner berichten von einer besseren Wahrnehmung der Musikschulen und ihrer Angebote. Stabile Bildungspartnerschaften sind entstanden, die Musikschulen verstehen sich immer mehr als „Ver-netzungseinrichtungen“. Vor allem die Begeisterung der Kinder für Musik wird als „schöner Effekt“ be-schrieben. So können musikalische Talente gefördert werden, die ohne „Wir machen die Musik!“ wahr-scheinlich nicht entdeckt worden wären. Und: Musik hat in den teilnehmenden Bildungseinrichtungen einen viel höheren Stellenwert erhalten.
Modellhaftigkeit aus Sicht der UmsetzerInnen
„Wir machen die Musik!“ ist den Gesprächs-partnerInnen zufolge modellhaft, weil es sich um ein flächendeckendes Angebot handelt, das schon in Kitas ansetzt. Aber auch der schrittweise Ausbau und damit die Chance, entsprechende Erfahrungen und die notwendige Infra- und Organisationsstruktur langsam aufbauen zu können, tragen zur Mo-dellhaftigkeit bei. „Wir machen die Musik!“ setzt auf langfristige Partnerschaften und ist somit strukturbildend, ganz im Sinne von „kommunalen Bildungslandschaften“. Dabei ist der formale Aufwand für die Musikschu-len aufgrund der Koordination durch den Landesverband niedersächsischer Musik-schulen vergleichsweise gering. Darüber hinaus haben die Musikschulen eine relativ große Freiheit in der Gestaltung ihrer Koope-rationen und können so örtliche Gegeben-heiten und Erfordernisse berücksichtigen. (Auszug aus der Studie, Seite 58)
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Nachhaltigkeit Eine kontinuierliche Finanzierung und Durchführbar-keit von „Wir machen die Musik!“ wurde im Rahmen der Konzeption auf mehrere Jahre im Voraus festge-legt. Das ermöglichte die Schaffung von Strukturen und hat Erfahrungswissen generiert. Ohne ein Fort-bestehen der Förderung nach Ende des Schuljahres 2016/17 ist die Fortführung der Kooperationen laut der Studie allerdings nicht möglich. Das Thema Aus- und Weiterbildung spielt beim Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Vor allem im Kita-Bereich sorgt die intensive Zusammenarbeit der Kooperationspartner für die Weiterbildung der ErzieherInnen, die die neu erworbenen musikalischen Kenntnisse auch außerhalb der Kooperationen in ihre Arbeit einfließen lassen können. Bzgl. ihrer Zielgruppe versuchen die Musikschulen, Musik als Konstante in der Biographie der Kinder zu verankern und stellen dazu ein kontinuierliches Pro-gramm zur Verfügung, wie das frühzeitige Einbinden der Kinder in Musikschulorchester und -ensembles. Interessant zu erfahren wäre laut Educult, was nach dem Übertritt in die Sekundarstufe mit den bis dahin am Programm teilnehmenden Kindern passiert. Wer macht weiter Musik oder wer kehrt nach einer länge-ren Pause wieder zur Musik zurück sind Fragen, die zu klären wären. Herausforderungen und Optimierungs-bedarf
RahmenbedingungenVor allem in Bezug auf die Rahmenbedingungen bei der Zusammenarbeit mit Schulen steht „Wir machen die Musik!“ immer wieder vor Herausforderungen. Durch die gesetzliche Vorgabe, dass schulische Angebote kostenlos sein müssen, ist eine finanzielle Beteiligung der Eltern nahezu unmöglich. Starre Stun-denpläne erschweren die Einbindung außerschuli-scher Partner. Die Ganztagsschule gibt hier Grund zur Hoffnung. Problematisch ist auch der Fachkräfteman-gel in den künstlerischen Fächern. Dazu erschwert ein geringer Stellenwert von Kunst und Kultur an den Bildungseinrichtungen die Arbeit der Musikschulen.
Durch „Wir machen die Musik!“ ist der Bedarf der Musikschulen an Lehrkräften im Bereich der elemen-taren Früherziehung stark angestiegen. Um diesen zu decken, werden eigene Lehrkräfte fortgebildet. Ein höheres Budget für Fortbildungen wäre allerdings notwendig. Auch die Intensivierung der Zusammen-arbeit mit Musikhochschulen erscheint wichtig. Deren Ausbildungsschwerpunkt liegt nach wie vor auf der künstlerischen Exzellenz. Ob jemand besonders gut mit Kindern umgehen und ihnen Musik vermitteln kann, spielt bei der Auswahl der Studierenden leider eine untergeordnete Rolle. Diese wird nur aufgrund des instrumentalen Könnens getroffen. Eine Orien-tierung an den Bedürfnissen der Berufspraxis wäre wünschenswert.
FördermodalitätenDas Antragsverfahren bei „Wir machen die Musik!“ wird von den Gesprächspartnern als sehr einfach beschrieben (jede Musikschule kann über eine Web-site die ihr zugewiesenen Jahreswochenstunden für Kooperationsprojekte verwalten, Mittelabrufe und Verwendungsnachweise erstellen etc.). Als schwieriger gestaltet sich laut Aussage der befragten Personen das Nachweisverfahren. Die Kooperationspartner müssen die erteilten Stunden der Musikschullehrkräfte gegenzeichnen. Dieser Nachweis dient als Grundlage der Finanzierung durch das Land. Die Gegenfinan-zierung durch Kommunen und Elternbeiträge wird vereinzelt als Herausforderung angesehen.Laut Studie wünschen sich die Gesprächspartner mehr Planungssicherheit in Bezug auf die Bekannt-gabe von Fördersummen und der Anzahl von Jahres-wochenstunden, um Kooperationspartnern eine früh-zeitige Zusicherung der weiteren Zusammenarbeit im Folgejahr geben zu können.
Fazit der Studie und Entwicklungs-optionen
„Wir machen die Musik!“ hat mittlerweile den Status eines Modellprojekts verlassen. Die Modellhaftigkeit bezieht sich laut Studie nur auf die „Bottom-up-Ent-wicklung und den strukturbildenden Ansatz“. Anstelle der oft beklagten „Projektitis“ steht die Förderung von Struktur und kontinuierlicher Basisarbeit ganz klar im Vordergrund und es gibt viele Hinweise darauf, dass
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das Programm gut funktioniert. Im Rahmen einer weiterführenden Evaluation müssten diese Hinweise verdichtet und systematisiert werden.Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen wird als die „zentrale Kommunikationsdrehscheibe“ zwischen den Musikschulen und den Bildungseinrich-tungen gesehen. Er sorgt dafür, dass die „Bedürfnisse der Basis berücksichtigt werden, die Modalitäten handhabbar sind und die inhaltliche Qualität beachtet wird“.Angesichts der offenbar nicht erreichbaren quantita-tiven Zielsetzungen empfiehlt die Studie, „auf lange Sicht zu überlegen, wie ein realistischer Ausbau des Programms gelingen kann“. Eine realistische Ziel-formulierung würde mehr Planungssicherheit für die Musikschulen vor Ort bedeuten. Ebenso sollte hinterfragt werden, wie die Nachhal-tigkeit von „Wir machen die Musik!“ sichergestellt werden kann: „Welche Ressourcen werden in den kommenden Jahren zur Verfügung stehen? Inwiefern kann das Angebot ausgeweitet werden? Wie kann das Konzept adaptiert werden, um mehr Kinder zu erreichen?“ In Bezug auf die personellen Ressourcen wird dringend empfohlen, sich mit dem Thema Aus- und Weiterbildung auseinander zu setzen und die Zusammenarbeit mit entsprechenden Einrichtungen zu stärken.
Ausblick: Ausführliche Programm-evaluation
Die Studie „Förderung von Modellprojekten kultureller Bildung" ist Ausgangspunkt einer umfassenden Eva-luation des Musikalisierungsprogramms, die in 2015 durchgeführt werden soll. Die Ergebnisse sollen der Politik helfen, eine Entscheidung über eine mögliche Weiterführung des Programms über das Schuljahr 2016/17 hinaus zu treffen. Die Ausschreibung für den Evaluationsauftrag wurde in Zusammenarbeit zwischen dem MWK und dem Landesverband erstellt. In den Gesprächen wurden Themenfelder erarbeitet, die im Rahmen der Evaluation erfasst werden und der Überprüfung der programmeigenen Ziele dienen sollen:
EvaluationszieleDas übergeordnete Ziel der Evaluation besteht in der Überprüfung, ob und inwiefern das Musi-kalisierungsprogramm seinem strategischen Anspruch gerecht wird, den niedersächsischen Kindern bis zehn Jahre flächendeckende, qua-litätsvolle musikalische Bildung als Grundlage für kulturelle Teilhabe zu gewähren. Durch eine Befragung der am Programm beteiligten Akteure sollen nachfolgende Teilaspekte ana-lysiert und bewertet werden:
1) Teilnehmeranalyse: soziale und kulturelle Zusammensetzung der Kinder
2) Geographische Verteilung: Prinzip der Stundenvergabe, Zugänglichkeit der Angebote aus Sicht der teilnehmenden Kinder
3) Inhalte: Beurteilung der dezentralen Angebots-struktur, Analyse der Verzahnung mit den Curricula, Analyse von Akzeptanz und Zufriedenheit
4) Kooperationen: Kriterien für oder gegen eine Kooperation (finanziell, räumlich, organisatorisch, recht-lich, personell), Beurteilung bestehender Kooperationen mit öffentlichen und priva-ten Musikschulen, Gründe für Beendigung einer Kooperation
5) Nachhaltigkeit: weitere Beschäftigung der Kinder mit Musik, Entwicklung musikpädagogischer Kompe-tenzen bei Fachkräften in Kita und Schule
Die von einem unabhängigen Institut geleitete Evaluation soll im Mai 2015 starten. Erste Er-gebnisse der Befragungen werden im Oktober 2015 erwartet.
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
6.3 Fachtag „Vielfalt durch Musik – auf dem Weg zu einer inklusiven Musikschule“
Unter der Schirmherrschaft der Niedersächsischen Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Gabriele Heinen-Kljajić, fand im März 2014 erstmalig der Fachtag „Vielfalt durch Musik – auf dem Weg zu einer inklusiven Musikschule“ statt. Dazu eingeladen hatte der Landesverband niedersächsischer Musikschulen gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Schulmusik Niedersachsen-Bremen (AfS) und dem Kulturnetz-werk „InkluVision – Kulturintegrativ Niedersachsen“. Unterstützt wurde die Veranstaltung mit Mitteln des Musikalisierungsprogramms „Wir machen die Musik!“ vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Inklusion ist nicht nur eine gute Idee, sondern ein Menschenrecht. Das bedeutet, dass kein Mensch aus-geschlossen, ausgegrenzt oder an den Rand gedrängt werden darf. Diese im Grunde selbstverständliche Forderung nach Teilhabe stellt Pädagogen und Bil-dungseinrichtungen vor neue Herausforderungen und Aufgaben. Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen hat deshalb gemeinsam mit dem Arbeits kreis für Schulmusik Niedersachsen-Bremen (AfS) und dem niedersächsischen Kulturnetzwerk In-kluVision e. V. die Herausforderung Inklusion konkret aufgegriffen. Am 8. März 2014 lud er in die Musik-schule der Landeshauptstadt Hannover zu einem landesweiten, ganztägigen Fachtag ein, der sich dem Thema „Vielfalt durch Musik – auf dem Weg zu einer inklusiven Musikschule“ in Vorträgen, Diskussionen
und Workshops widmete. Die Veranstaltung erwies sich mit ihrer inhaltlichen und organisatorischen Anlage als äußerst gelungen für die Adressaten, die dieser Einladung in ihrer Funktion als Lehrkräfte von Musikschulen und allgemeinbildenden Schulen, Hochschuldozenten, Musikvermittler, Studenten verschiedener Fakultäten und Erzieherinnen in großer Zahl folgten.Wieder einmal ging es zunächst darum zu verstehen, was mit Inklusion konkret gemeint ist und darum, wie sich dieses Verständnis auf die Musikschule, ihre Lehrkräfte und ihren Unterricht auswirken und die Landschaft verändern wird. Alle Welt weiß inzwischen, dass Inklusion für den Prozess der Umsetzung der Menschenrechte für alle steht: Niemand darf vom Grundsatz her gegen den eigenen Willen ausgeschlos-sen, ausgegrenzt und diskriminiert werden und für alle sollen Möglichkeiten einer individuellen Teilhabe geschaffen werden.Für diese selbstverständliche Forderung gibt es in den Musikschulen bereits viele Beispiele gelungener Umsetzung. Ein Anfang ist also gemacht. Um den Prozess im Sinne der Teilhabemöglichkeit aller Interessierten aber im gebotenen Umfang weiter zu befördern, müssen bestehende Strukturen in den Musikschulen verändert und angepasst, neue
Der "Große Trommelwirbel" unter Leitung von Gaby Grest und Frieder Bleyl
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Kooperationsformen und -angebote entwickelt, Fort-bildungs- und Unterstützungsangeboten für Lehr-kräfte geschaffen sowie innovative Veranstaltungs-formate und Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden.Wie sich jede Musikschule mit vielen ihrer bisherigen Angebote und innerschulischen Möglichkeiten auf den inklusiven Weg machen kann, erfuhren die Teilnehmer/innen dieses Fachtags in entlastender und aufbauen-der Weise. Inklusion ist machbar! Inklusion lebt von der Vielfalt! Inklusion bedeutet eine Chance für uns ALLE! Wirklich für uns ALLE? Diese Frage beantwortete sich am Ende dieses reichen Tages von selbst und wandelte alle Skepsis in Aufbruchstimmung.Aber zurück zum Anfang: Zur Einstimmung hatten sich morgens rund 80 Schüler/innen und deren Lehrkräfte aus Grund-, Förder- und Gesamtschulen aus Hannover und Region zusammen gefunden, um im Europasaal der Musikschule mit dem Großen Trommelwirbel (Konzept und Leitung: Gaby Grest und Frieder Bleyl) alle Anwesenden willkommen zu heißen. Bereits hier wurde deutlich, mit welch kleinen methodischen Schritten musikalische Vielfalt entste-hen und der Einzelne erreicht werden kann. Als das Publikum zum Schluss dann auch noch zusätzlich zu den 80 Musikern mit in den Trommelwirbel ein-bezogen wurde, wogte und bebte der Saal in riesiger Spielfreude.Es schloss sich der In ihren Vorträgen „Inklusion – eine Chance für uns Alle!“ an beschrieben Christiane Joost-Plate, niedersächsische Fachsprecherin für Inklusion und Robert Wagner, Vorsitzender des Bun-desfachausschuss „Musik mit Menschen mit Behin-derung“ die Voraussetzungen für gelingende Teilhabe: Sie kann, um nachhaltig zu wirken, nicht „von oben“ diktiert werden, sondern muss „von unten“ aus wach-sen dürfen. Die Entwicklung und Kommunikation gemeinsamer Werte und Ziele ist notwendig, um Gemeinschaftssinn zu manifestieren. Auf dieser Basis erfolgt dann die Mitgestaltung aller Beteiligten. So kann Teilhabe für ALLE möglich und im Sinne ver-besserter Professionalisierung sogar effizienter sein. Am positiven Beispiel der Musikschule Fürth wurde erkennbar, welches Anforderungsprofil erfüllt sein muss, um dem Anspruch einer „inklusiven Musik-schule“ gerecht zu werden.Die Workshops am Nachmittag führten eindrucks-voll vor, dass bunt gemischte Gruppen trotz ihrer
Heterogenität durch das Erkennen individueller Mög-lichkeiten und ein entsprechendes Angebot musizie-rend, musikalisch bewegt oder tanzend zusammen wuchsen. Die Workshopangebote: „… am liebsten gemeinsam!“ (Robert Wagner), „Band ohne Lehrer“ (Robert Hinz/Remmer Kruse), „Tanzt, tanzt aus der Reihe!“ (Livia Gleiß/Christian Judith), „Rhythmik inklusiv“ (Antje Körner), „Interkulturelle Ensemble-arbeit“ (Esin Savas/Johanna Udert) und „Erfolgreiche Kooperationen mit Musikschulen“ (Sigrid Neugebauer-Schettler) ermutigten sowohl zum Experimentieren als auch zum selbstverstehenden bzw. selbstverständli-chen gemeinsamen Tun. Alle Mitwirkenden konnten durch adäquates Arbeitsmaterial und behutsame Vorgaben seitens der Dozentinnen und Dozenten ihren Platz in der Gruppe selbst entdecken und selbst gestalten.Feedback am Ende eines reichhaltigen Tages: Dieser Fachtag muss unbedingt fortgesetzt werden. Wir alle brauchen weiterhin inklusive Impulse und fachkun-digen Austausch. Erst dann kann der Weg zu einer inklusiven Musikschule mit uns allen gelingen.
Christine Joost-Plate, Fachsprecherin für Integration und Inklusion an den niedersächsischen Musikschulen
Podiumsdiskussion mit Sigrid Neugebauer-Schettler und Christian Judith
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
6.4 Fachtagung „Wir machen die Musik! – Ziele und Potentiale des Musikalisie-rungsprogramms“
„Es war sehr faszinierend zu hören, wie phantasievoll und inspirierend „Wir machen die Musik!“ in den Musikschulen umgesetzt wird. So liegt die Stärke des Musikalisierungsprogramms eindeutig in der Vielfalt: Alle Musikschulen können das Programm auf die Be-dürfnisse ihres Standortes anpassen, um so möglichst viele Kinder zu erreichen. Ein ganz wichtiger Baustein mit Zukunft im Musikland Niedersachsen.“ Arndt Jubal Mehring, Leiter der Musikschule Bad Pyrmont
Die inhaltliche Ausrichtung von „Wir machen die Musik!“ orientiert sich seit der ersten Durchführung im Schuljahr 2009/10 an den vom Landesverband nie-dersächsischer Musikschulen, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und den kommunalen Spitzenverbänden gemeinsam entwickelten Förderleitlinien. Diese sind insgesamt offen formuliert, so dass die teilnehmenden Einrich-tungen von Beginn des Programms bis heute großen Freiraum bei der inhaltlichen Gestaltung der Koopera-tionen haben und optimal auf örtliche Besonderheiten und Bedürfnisse eingehen können. Um das Profil des Programms unter Berücksichtigung von gesell-schafts- und bildungspolitischen Anforderungen sowohl nach außen als auch nach innen zu schärfen und um den Prozess einer Leitbildentwicklung anzustoßen, fand am 10. Oktober 2014 in Hannover die Fachtagung „Wir machen die Musik! – Ziele und Potentiale des Musikalisierungsprogramms“ statt. Eingeladen waren alle Leiterinnen und Leiter der am Programm teilnehmenden Musikschulen, um unter der Moderation von Dr. Friedrich Soretz gemeinsam über die Zukunft von „Wir machen die Musik!“ zu diskutie-ren. Als Referenten konnten Frau Dr. Astrid Bernicke vom MWK sowie der Vorsitzende des Landesverban-des, Johannes Münter, gewonnen werden.
Zu Beginn der Tagung wurden in Impulsreferaten von Johannes Münter und Dr. Astrid Bernicke die Projekt-ziele des Programms aus Sicht des Landesverbandes und des MWK vorgestellt. Im Anschluss daran hatten die etwa 40 TeilnehmerInnen der Tagung zunächst
die Aufgabe, die Umsetzbarkeit dieser Ziele vor dem Hintergrund ihres örtlichen Umfeldes und individuel-ler Schwerpunktsetzungen zu bewerten und weitere Ziel aus Sicht der teilnehmenden Musikschulen zu benennen. In der angeregt positiven und zum Teil kontroversen Diskussion stellte sich schnell heraus, dass das eine oder andere Ziel aufgrund unterschied-licher Rahmenbedingungen der Kooperationspartner für einige Musikschulen gut umsetzbar ist, andere wiederum vor große Schwierigkeiten stellt. Zu nennen wären hier zum Beispiel die Bereiche Integration und Inklusion oder auch die Qualifizierung von pädago-gischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen. Auch grundsätzliche Schwierigkeiten, unabhängig von den genannten Zielen, wurden angesprochen: Wie ist es um die Identifikation der Grundschulen und Kitas mit der Arbeit der Musikschulen bestellt, wie können noch mehr Kinder für weiterführende Angebote der Musikschulen begeistert werden? Die größte Sorge der Teilnehmer bezog sich auf die eigene Planungssi-cherheit bezüglich der Weiterführung des Programms über das Schuljahr 2016/17 hinaus.
Ich habe mich gefreut über die große Anerkennung von WimadiMu seitens des Ministeriums (Frau Dr. Bernicke). Das spiegelt die Anerkennung wider, die wir auch aus der Kommunalpolitik erfahren, besonders für das Erreichen vieler Kinder mit WimadiMu, die sonst keinen Zugang zu musikalischer Bildung hätten. Ein anderer wichtiger Aspekt: In den aufgeführten Beispie-len aus den Musikschulen wurde besonders deutlich, dass im Rahmen von WimadiMu flexibel und kreativ auf die Gegebenheiten und Bedürfnisse vor Ort einge-gangen wird. Das macht eben wirkliche Kooperation aus im Gegensatz zum Besuch der Musikschule einmal in der Woche mit festgelegtem Programm für wenige Kinder, wie es früher oft war. Martin Bujara, Leiter der Musikschule im Bildungs-zentrum Wolfenbüttel
Im zweiten Teil der Tagung ging es darum, sich in Gruppengesprächen über konkrete Unterrichts-modelle und Vermittlungsformen auszutauschen und modellhafte Best-Practice-Beispiele aus den Kooperationen zusammen zu stellen. Diese wurden in der Abschlussrunde allen Teilnehmern vorgestellt. Ein besonderes Augenmerk während der Vorstellung
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richtete sich auf die Übertragbarkeit der Projekte auf andere Musikschulen. Zu diesem Zweck wurden diese in einer Matrix zusammengeführt und nach bestimm-ten Kriterien bewertet. Das Erfassen ausgesuchter Best-Practice-Beispiele und die anschließende Auf-arbeitung in ausführliche Formatbeschreibungen fällt dem Landesverband zu. Als Referenzprojekte dienen sie der Projektöffentlichkeitsarbeit und können auch Anregung für die eigene Arbeit in den Musikschulen sein.
In dem Flächenland Niedersachsen haben nun viele Schulen viele Erfahrungen mit „Wir machen die Musik!“ gemacht. Daher habe ich mich gefreut, dass in einer solchen Tagung die Erfahrungen und Heraus-forderungen vor Ort mal in einem Raum zusammen-gefasst wurden. Martin Nieswandt, Direktor der Musikschule des Emslandes
Leitbildentwicklung„Das Leitbild einer Organisation oder eines Pro-gramms formuliert kurz und prägnant den Auftrag (Mission), die strategischen Ziele (Vision) und die wesentlichen Orientierungen für Art und Weise ihrer Umsetzung (Werte). Es soll damit allen Organisations-mitgliedern bzw. Teilnehmern eine einheitliche Orientierung geben und die Identifikation mit der
Organisation unterstützen. Es gehört zum normativen Management und ist wesentliches Element einer Corporate Identity.“ (Quelle: Online Verwaltungslexikon – Wissen für gutes öffentliches Management).
Für das niedersächsische Musikalisierungsprogramm gibt es ein Leitbild im o.g. Sinn bisher nicht. Nach fünf Jahren Erfahrung in der Umsetzung des Programms ist es nun an der Zeit, ein Leitbild zu entwickeln, das sich insgesamt an der Gesamtstrategie des Landes-verbandes und des Landes Niedersachsen orientiert und aus dem sich zukünftige Förderkriterien, fachliche Standards und ein Angebotsportfolio ableiten lassen. Aus Sicht des Landesverbandes ist dies für den Fort-bestand und die Weiterentwicklung des Programms für alle Partner als übergeordnetes Ziel von enormer Bedeutung. Die Darstellung der Programmziele aus Sicht des MWK, des Landesverbandes und der Mu-sikschulen im Rahmen der Fachtagung sowie der aus den Diskussionen generierte Erkenntnisgewinn bilden eine gute Grundlage zur Entwicklung des Leitbildes. Eine vom Vorstand beauftragte Arbeitsgruppe ist nun dabei, ein verbindliches Leitbild zu entwickeln, das in Abstimmung mit dem Landesverband, dem MWK und den am Programm teilnehmenden Musikschulen als gemeinsames Statement den Bildungspartnern, der Politik und einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden kann.
Vorsitzender Johannes Münter
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Schuljahr Schuljahr 09/10 Schuljahr 10/11 Schuljahr 11/12 Schuljahr 12/13 Schuljahr 13/14 Schuljahr 14/15
Gesamtkosten der Kooperationsprojekte 1.084.315 € 3.451.442 € 3.960.391 € 4.593.324 € 5.017.572 € 5.182.889 €
Landesmittel 500.000 € (46 %)
1.333.218 € (39 %)
1.534.782 € (39 %)
1.683.200 € (37 %)
1.865.636 € (37 %)
1.872.531 € (36 %)
Eigenmittel der Musikschulen 213.929 € (20 %)
747.092 € (22 %)
875.269 € (22 %)
1.152.546 € (25 %)
1.190.489 € (24 %)
1.391.062 € (27 %)
Eigenmittel der Kooperationspartner --- 287.629 € (8 %)
294.869 € (7 %)
356.364 € (8 %)
525.229 € (10 %)
518.955 € (10 %)
Elternbeiträge 227.851 € (21 %)
782.041 € (23 %)
924.876 € (23 %)
1.047.097 € (23 %)
1.057.038 € (21 %)
1.027.536 € (20 %)
Drittmittel 130.657 € (12 %)
301.463 € (9 %)
330.585 € (8 %)
357.013 € (8 %)
379.135 € (8 %)
372.805 € (8 %)
Schuljahr 09/10 Schuljahr 10/11 Schuljahr 11/12 Schuljahr 12/13 Schuljahr 13/14 Schuljahr 14/15
teilnehmende Musikschulen 59 67 71 73 77 76
teilnehmende Kitas 317 432 501 568 660 680
teilnehmende Schulen - 361 464 433 456 462
Anzahl der Jahreswochenstunden 430 1.689 1.972 2.192 2.435 2.439
davon in Kitas 430 792 891 1.012 1.173 1.211
davon in Schulen 0 897 1.081 1.180 1.262 1.228
Anzahl der erreichten Kinder 9.200 23.200 26.739 33.805 38.189 37.534
davon in Kitas 9.200 13.598 15.288 19.315 23.076 22.538
davon in Schulen 0 9.602 11.451 14.490 15.113 14.996
Mittelfristige Finanzplanung von 2009 bis 2017
Finanzierung der Kooperationsprojekte
0 €
2.500.000 €
2.000.000 €
1.500.000 €
1.000.000 €
500.000 €
2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17
500.000 €
1.550.000 € 1.550.000 €
1.750.000 €
1.950.000 € 2.000.000 € 2.000.000 € 2.000.000 €
Grunddaten
6.5 Projektdaten
45
Anzahl der Jahreswochenstunden und Kooperationspartner (Schuljahre 2009/10 bis 2014/15)
0
2.250
2.500
2.000
1.750
1.500
1.250
1.000
750
500
250
2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15
2.192
2.4352.439
1.972
1.689
897
1.081
891792
1.1801.262
1.228
1.173
1.211
660680
456462
1.012
568512
398323
488
433430
203
Anzahl der JWS JWS in KitasJWS in Schulen teilnehmende Kitas teilnehmende Schulen
Entwicklung der Projektfinanzierung (Schuljahre 2009/10 bis 2014/15)
90 %
80 %
70 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
100 %
2009/101.084.315 €
2010/113.451.442 €
2011/123.960.391 €
2012/134.593.324 €
2013/145.017.572 €
2014/155.182.889 €
500.000 €
213.929 €
227.851 €
130.657 €
1.333.218 €
747.092 €
287.629 €
782.041 €
301.463 €
1.534.782 €
875.269 €
294.869 €
924.876 €
330.585 €
1.683.200 € 1.865.636 € 1.872.531 €
1.152.546 € 1.190.489 € 1.391.062 €
356.364 € 525.229 € 518.955 €
1.047.097 € 1.057.083 € 1.027.536 €
357.013 € 379.135 € 372.805 €
Gesamtkosten pro Schuljahr
Finanzierungsanteile
Landesmittel Eigenmittel der Kooperationspartner ElternbeträgeEigenmittel der Musikschulen Drittmittel
46
Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Anzahl der Kooperationspartner in den Landkreisen
Hannover (Region) (13 MS)Hildesheim (3 MS)
Emsland (1 MS)Cuxhaven (6 MS)
Hameln-Pyrmont (3 MS)Osterode (1 MS)Diepholz (1 MS)
Heidekreis (1 MS)Stadt Osnabrück (3 MS)
Verden (1 MS)Friesland-Wittmund (1 MS)
Stade (1 MS)Gifhorn (1 MS)
Cloppenburg (1 MS)Nienburg (1 MS)
Peine (1 MS)Vechta (2 MS)
Stadt Emden (1 MS)Helmstedt (1 MS)
Stadt Wolfsburg (1 MS)Harburg (4 MS)
Lüneburg (1 MS)Stadt Oldenburg (1 MS)
Goslar (1 MS)Schaumburg (1 MS)
Osterholz (2 MS)Wolfenbüttel (1 MS)
Uelzen (1 MS)Celle (1 MS)
Oldenburg (1 MS)Wesermarsch (1 MS)
Leer (1 MS)Aurich (1 MS)
Osnabrück Kreis (1 MS)Ammerland (1 MS)
Grafschaft Bentheim (2 MS)Göttingen (1 MS)
Stadt Delmenhorst (2 MS)Rotenburg (Wümme) (1 MS)Stadt Braunschweig (2 MS)
Holzminden (1 MS)Stadt Wilhelmshaven (1 MS)
Northeim (1 MS)Lüchow-Dannenberg (1 MS)
Stadt Salzgitter (1 MS)
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120
Anzahl der SchulenAnzahl der Kitas
47
Anzahl der erreichten Kinder in den Landkreisen
Hannover (Region)Emsland
HildesheimStadt Osnabrück
CloppenburgOsterode
Stadt OldenburgHameln-Pyrmont
CuxhavenLeer
DiepholzHeidekreis
VechtaStade
LüneburgOsterholz
HarburgVerden
Stadt EmdenGoslar
AmmerlandSchaumburg
UelzenNienburg
PeineGrafschaft Bentheim
OldenburgStadt BraunschweigFriesland-Wittmund
HelmstedtCelle
Osnabrück KreisStadt Wolfsburg
WolfenbüttelGifhorn
GöttingenHolzminden
WesermarschStadt Wilhelmshaven
Stadt DelmenhorstAurich
Lüchow-DannenbergRotenburg (Wümme)
NortheimStadt Salzgitter
Kinder in SchulenKinder in Kitas
0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000
48
Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
7.1 Land setzt auf Teilhabe, Vielfalt und kulturelle Bildung
Die Kulturlandschaft in Niedersachsen ist so vielfältig wie das Land selbst. Kultur im zweitgrößten Flächen-land der Bundesrepublik umfasst neben Theatern, Denkmalpflege, Bibliotheken und Museen auch die bildende Kunst, Literatur, Musik, Soziokultur, Musik- und Kunstschulen, kulturelle Jugendbildung, Heimat-pflege und regionale Kulturförderung.
Kunst, Kultur und kulturelle Bildung sind wichtig für die Identifikation und das Zugehörigkeitsgefühl der Menschen zu ihrem sozialen Umfeld, sichern Tradition, sind aber gleichzeitig auch Impulsgeber für die Bildung sowie neue Entwicklungen und Modernisierungspro-zesse. Überdies sind sie Wegbereiter für die Verstän-digung mit anderen Kulturen, auch im eigenen Land.
Kulturelle Teilhabe zu stärken ist Leitbild der Kultur-politik der Landesregierung. Unter kultureller Bildung wird in erster Linie die aktive Auseinandersetzung von Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht oder Nationalität mit Kunst und Kultur verstanden, einschließlich eigener künstlerischer sowie musischer Aktivitäten. Kulturelle Bildung soll eine umfassende
gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Vorrangiges Ziel der niedersächsischen Landesregierung ist es somit, kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche im schulischen und außerschulischen Bereich zu er-möglichen und Zugangsbarrieren abzubauen. Bereits heute ist kulturelle Bildung in der Alltagspraxis und den Vermittlungsangeboten vieler Kultureinrichtungen fest verankert, sowohl in der freien Szene als auch in den öffentlich getragenen Häusern.
7.2 Kultur als Motor für die Schul-entwicklung
Die Förderung von Kultur und Kultureller Bildung liegt hauptsächlich im Verantwortungsbereich des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Vor allem infolge der Öffnung allgemein bildender Schulen für Angebote außerschulischer Partner spielt das Thema Kulturelle Bildung in den vergangenen Jahren auch in der Förderpolitik des Niedersächsischen Kultusministeriums eine immer größere Rolle. Mit dem Förderprogramm Hauptsache:Musik Nieder-sachsen, das in enger Zusammenarbeit mit dem Landesmusikrat Niedersachsen und dessen Fachver-bänden umgesetzt wird, setzt das Kultusministerium
7� Kultur- und Bildungspolitik
49
Vom Musikalisierungsprogramm bis zum Staatsorchester
Niedersachsen versteht sich als Musikland! In der Kulturförderung des Landes nimmt die Musik daher einen hohen Stellenwert ein. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat sich eine zukunftsorientierte und nachhaltige Musik-förderung zum Ziel gesetzt, die die musikalischen Aktivitäten in ihrer ganzen Bandbreite im gesamten Flächenland Nieder-sachsen anerkennt und berücksichtigt. Demografischer Wandel und kulturelle Teilhabe, Erhalt der regional und historisch gewachsenen Konzepte, Netzwerkbildung und Musikvermittlung zählen zu unseren wichtigsten Themen in der Musik-förderung. Musiktheater, Orchester und zahlreiche Klangkörper der Alten und Neuen Musik machen professionell Musik auf höchstem Niveau. Viele musikbegeisterte Laien wirken in Ensembles mit, organisieren Konzerte, engagieren sich für den Nachwuchs oder singen in Chören. Für Kooperation, Vernetzung, Aus- und Fortbildung sorgen unter anderem die über den Landesmusikrat Niedersachsen organisierten Verbände und zahlreiche Netzwerke. Die außerschulische musikalische Bildung für Menschen jeden Alters gewährleisten die 75 öffentlichen, kommunal verantworteten Musikschulen, die im Lan-desverband niedersächsischer Musikschulen (VdM) organisiert sind. Mit einem breitgefächerten musikalischen Bildungs-angebot führen rund 3.000 qualifizierte Lehrkräfte flächendeckend mehr als 100.000 Schüler an die Musik heran. Das Musi-kalisierungsprogramm „Wir machen die Musik“ und die Musikschulen tragen Sorge für den musikalischen Nachwuchs.
Quelle: www.mwk.niedersachsen.de(Auszug aus der Studie, Seite 58)
bereits seit Jahren wichtige Impulse zugunsten der Entwicklung und Umsetzung musikalischer Ange-bote in Schulen. Dabei steht vor allem die gezielte Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern im Vordergrund. Die Förderung von Klassenmusizier-angeboten, die Ausbildung von Musikmentoren und
auch die Unterstützung hochbegabter Kinder sind Maßnahmen, die sich unmittelbar auf die Kompetenz und erfolgreiche Bildungsarbeit der Musikschulen stützen können. Das in Zusammenarbeit mit der Ber-telsmann Stiftung realisierte Projekt „Musikalische Grundschule“ nutzt Musik als Medium und Motor für einen ganzheitlichen Schulentwicklungsprozess. Es wurde nach einer ersten erfolgreichen Durchfüh-rung neu aufgelegt. Auch hier werden vielerorts die kommunalen Musikschulen zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit einbezogen.
Einen Schritt weiter geht SCHULE:KULTUR! – im Rahmen dieses Schulentwicklungsprojekts sind erstmals beide Ministerien – unterstützt von der Mercator Stiftung – gleichberechtigt in der Kulturellen Bildung aktiv. Landesweit nehmen 40 Schulen aller Formen daran teil. Durch die Zusammenarbeit mit kulturellen Partnerinnen und Partnern aus verschie-denen Sparten werden sie in den kommenden Jahren ihr kulturelles Profil schärfen. Neben Kunstschulen, Zirkusinitiativen oder theaterpädagogischen Zentren sind auch mehrere VdM-Musikschulen als Partner der Kulturschulen ausgewählt worden.
Positionspapier zur Zusammenarbeit zwischen Musikschulen und Ganztagsschulen
Landesverband niedersächsischer Musikschulen e.V.im Verband deutscher Musikschulen (VdM)Arnswaldtstr. 2830159 HannoverTelefon: 0511-15919Telefax: 0511-15901info@musikschulen-niedersachsen.dewww.musikschulen-niedersachsen.deVorsitzender: Johannes MünterGeschäftsführer: Klaus Bredl (V.i.S.d.P.)
Musikschulen und Ganztagsschulen
Perspektiven und Chancen fur die Bildungsarbeit öffentlicher Musikschulen
50
Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Hauptsache:Musik
Das Aktionsprogramm Hauptsache:Musik gibt Impulse, Schüle-rinnen und Schülern die Chancen der Teilhabe an unserer Musik-kultur und deren Vielfalt zu erschließen. Darüber hinaus gibt das Aktionsprogramm Anregungen zur Erzielung von Synergie-effekten durch Beispiele neuer Kooperationsformen. Intensivierte Kontakte zwischen schulischem Musikunterricht, Musikschulen, Musikvereinen oder der Kirchenmusik werden die Effektivität und Leistungsfähigkeit der Musikpraxis steigern und das regio-nale Musikleben fördern und stärken.
SCHULE:KULTUR!
Das Projekt SCHULE:KULTUR! sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Lehrkräften und Kulturschaffenden eigene fächerübergreifende Bildungsangebote entwickeln. Kinder und Jugendliche können so unabhängig vom Geldbeutel aktiv an Kultur teilhaben. Drei Jahre lang werden die Schulen und ihre außerschulischen Partner der kulturellen Bildung dabei unter-stützt, gemeinsame Kulturprojekte zu erarbeiten. Das Projekt soll neugierig machen auf Theater, Kunst oder Musik und Lust wecken, selbst kreativ zu werden.
Quelle: www.mk.niedersachsen.de
7.3 Musikschulen und Ganztagsschulen
Die niedersächsische Landesregierung investiert im Rahmen der „Zukunftsoffensive Bildung“ bis Ende 2017 rd. 260 Mio. Euro in den Ausbau der Ganztags-schule. Der neue Ganztagsschulerlass, der zum 1. August 2014 in Kraft getreten ist, erweitert den pädagogisch-organisatorischen Gestaltungsspiel-raum und ermöglicht neue Ganztagskonzeptionen. Angestrebt werden u.a. eine sinnvolle inhaltliche Verzahnung von Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten und eine qualitativ hochwertige indivi-duelle Förderung der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Insgesamt soll das Ganztagsangebot durch die institutionelle Zusammenarbeit mit Kooperations-partnern wie den öffentlichen Musikschulen inhaltlich bereichert werden.
Damit die öffentlichen Musikschulen unter den Bedingungen der Ganztagsschule ihren spezifischen Bildungsauftrag erfüllen können, benötigen sie bestimmte Rahmenbedingungen. Nur wenn diese ge-geben sind, kann die Bildungsarbeit der Musikschulen sinnvoll und mit größtmöglichem Gewinn für Kinder und Jugendliche in die Ganztagsschule einbezogen und mit ihr vernetzt werden; und nur dann wird es ge-lingen, die enormen Chancen, die die Ganztags schule für eine vertiefte musikalische Bildung möglichst vieler Kinder und Jugendlicher bietet, adäquat zu nut-zen. Der Landesverband sieht hier eine gemeinsame Verantwortung von Land und Kommunen.
Vor dem Hintergrund dieser für die Musikschulen bedeutsamen Thematik hat der Landesverband niedersächsischer Musikschulen bereits zu Beginn des Jahres 2014 ein Positionspapier zur Zusammen-arbeit zwischen öffentlichen Musikschulen und Ganztagsschulen erarbeitet. Das Positionspapier ist Kernstück der Stellungnahme, mit der der Landes-verband auf die Auswirkungen, die die Einführung des Ganztagsbetriebes an allgemeinbildenden Schulen auf Bildungsauftrag und -arbeit der öffentlichen Musik-schulen eingeht. Eine Reihe der vom Landesverband aufgestellten Forderungen finden sich im Ganztags-erlass des Kultusministeriums wieder, wie z. B. die Möglichkeit der Rhythmisierung des Unterrichts, die geforderte inhaltliche Verzahnung schulischer und außerschulischer Angebote oder die beabsichtig-te multiprofessionelle Zusammenarbeit zwischen schulischen und außerschulischen Partnern. Darüber hinaus fordert der Landesverband die Qualitäts-sicherung der Angebote, die Möglichkeit individueller Förderung durch entsprechende Zeitkorridore und die kostendeckende Finanzierung von Musikschulange-boten. Hierzu findet bereits ein intensiver Austausch zwischen Verbandsspitze und Ministerium statt. In diesem Sinn soll die zwischen dem Niedersächsischen Kultusministerium und dem Landesverband nieder-sächsischer Musikschulen im Jahr 2004 geschlossene Rahmenvereinbarung unter Berücksichtigung der Kernforderungen des Landesverbandes überarbeitet und angepasst werden.
Die Stellungnahme des Landes verbandes befindet sich im Anhang des Jahresberichts.
51
1. Öffentliche Musikschulen, die das vom Land Nieder-sachsen geforderte Qualitätsprofil erfüllen, müssen bei der Gestaltung außerunterrichtlicher Bildungsangebote an Ganztagsschulen aufgrund ihres öffentlichen Bil-dungsauftrages besondere Berücksichtigung finden und als „Bildungspartner staatlicher Schulen“ anerkannt werden. Dies muss auch in den schulgesetzlichen Rege-lungen zur Ganztagsschule festgeschrieben werden.
2. Die Bildungsangebote öffentlicher Musikschulen an Ganztagsschulen stellen eine Bereicherung und Erweite-rung des schulischen Angebots dar. Sie müssen grund-sätzlich und unabhängig von dem Ort, an dem sie statt-finden, als Teil des außerunterrichtlichen Bildungs- und Betreuungsangebotes der Ganztagsschule und als schu-lische Veranstaltungen anerkannt werden. Im Sinne einer inhaltlichen Verzahnung mit dem schulischen Musikange-bot sollte auch eine Durchführung im Vormittagsbereich möglich sein. Dies muss auch für den instrumentalen und vokalen Einzelunterricht und das Ensemblemusizieren gelten.
3. Öffentliche Musikschulen müssen grundsätzlich die Möglichkeit haben, in der Ganztagsschule ergänzend zum schulischen Musikunterricht und auf diesen abgestimmt außerunterrichtliche Bildungsangebote zur musikalischen Breiten- und Individualförderung umsetzen zu können. Solche Angebote dürfen nicht an fehlenden räumlichen Voraussetzungen scheitern. Die Verantwortung, ange-messene räumliche Voraussetzungen zu gewährleisten, liegt nicht nur beim Schulträger.
4. Kooperationen mit öffentlichen Musikschulen, die wie beim Landesprogramm „Wir machen die Musik!“ im Sinne einer grundlegenden Musikalisierung darauf abzie-len, möglichst viele Kinder und Jugendliche an das aktive Musizieren heranzuführen, müssen fester Bestandteil des Angebots möglichst jeder Ganztagsschule im Grund-schulbereich sein. Eine verlässliche Finanzierung und ein niederschwelliger Zugang zu solchen Angeboten sind Grundvoraussetzungen für ihren pädagogischen Erfolg.
5. Interessierte Schülerinnen und Schüler an Ganztags-schulen müssen die Chance haben, entsprechend ihrem Leistungsvermögen musikalisch optimal gefördert zu werden. Dies ist in der Regel nur im Kleingruppen- oder Einzelunterricht, der nach Bedarf in den Schulalltag zu integrieren ist, sinnvoll möglich.
6. Kinder und Jugendliche, die an einer öffentlichen Musik schule Instrumental- oder Vokalunterricht erhal-ten, müssen im Ganztagsbetrieb die Gelegenheit haben, unter richtsfreie Zeiten für das Üben am Instrument oder der Ausbildung der Stimme nutzen zu können, und zwar in einem angemessenem zeitlichen Umfang und in geeig-neten Räumen (entweder der Schule oder in der Musik-schule).
7. Bildungsangebote öffentlicher Musikschulen, die Teil des außerunterrichtlichen Angebotes von Ganztagsschu-len sind, werden voraussichtlich auch auf längere Sicht nicht durchgängig kostenfrei angeboten werden können. Dies gilt insbesondere für den instrumentalen und voka-len Gruppen- und Einzelunterricht. Daher ist es uner-lässlich, durch entsprechende gesetzliche Regelungen für diese Bildungsangebote die Erhebung von Teilnehmer-beiträgen im bisherigen Umfang zu ermöglichen.
8. Lehrkräfte öffentlicher Musikschulen, die verantwort-lich in die Durchführung außerunterrichtlicher musikpä-dagogischer Angebote an Ganztagsschulen eingebunden sind, sollten angemessen in schulische Gremien ein-schließlich der Fachkonferenz Musik in den weiterführen-den Schulen und ebenso in Gremien der Schule und der Jugendhilfe einbezogen werden.
9. Zur Sicherung der pädagogischen, didaktischen und inhaltlichen Qualität außerunterrichtlicher musikalischer Bildungsangebote an Ganztagsschulen ist es aus Sicht des Landesverbandes zwingend notwendig, dass solche Angebote nur von pädagogisch und musikalisch ange-messen qualifizierten Lehrkräften durchgeführt werden. Eine abgeschlossene musikpädagogische Hochschulaus-bildung oder eine gleichwertige Ausbildung sind dabei eine Grundvoraussetzung.
Musikschulen und Ganztagsschulen – Kernforderungen des Landesverbandes
52
Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
7.4 Ziele des Landesverbandes
Musikschulen sind kommunal und staatlich geförder-te kulturelle Bildungseinrichtungen mit vielfältigen Bezügen in den kommunalen und regionalen Kultur- und Bildungslandschaften. Der Landesverband nieder-sächsischer Musikschulen pflegt daher intensiven Kontakt sowohl zu dem Niedersächsischen Ministeri-um für Wissenschaft und Kultur als auch zum Nieder-sächsischen Kultusministerium. Einen Eindruck von der vertrauensvollen Zusammenarbeit und der hohen Wertschätzung, die der Arbeit der VdM-Musikschulen entgegengebracht wird, erhielt die neu gewählte Präsi-dentin des Landesverbandes, Gabriele Lösekrug-Möller MdB bei ihren Antrittsbesuchen im Sommer 2014 bei der Kulturministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajić und der Kultusministerin Frauke Heiligenstadt. Beide bekräf-tigten, dass öffentliche Musikschulen in struktureller, fachlicher und qualitativer Hinsicht ideal aufgestellt seien, um die kultur- und bildungspolitischen Zielset-zungen des Landes aufzugreifen und umzusetzen. Sowohl innerhalb des Kulturentwicklungskonzepts des Landes als auch bei der „Zukunftsoffensive Bil-dung – Ganztagsschule“ gelten die Musikschulen als bedeutende und unverzichtbare Partner. Mit verschiedenen Initiativen, Veranstaltungen und Qualifizierungsmaßnahmen greift der Landesver-band die aktuellen Zielsetzungen des Landes auf und trägt damit maßgeblich zu deren Umsetzung in allen Regionen Niedersachsens bei. Gleichermaßen werden im Interesse der Verbesserung und Absicherung der musikalisch-kulturellen Bildung auch Wünsche und Anregungen des Landesverbandes zum Wohl vieler tausend Bürgerinnen und Bürger gehört. So müssen
nicht nur die finanziellen und personellen Rahmen-bedingungen für gelingende kulturelle Teilhabe und Breitenarbeit stimmen, sondern insbesondere vor dem Hintergrund ganztägiger Bildungskonzeptionen auch Freiräume für die Förderung individueller Bega-bungen geschaffen und erhalten werden.Alle Gespräche, die der Landesverband in der Ver-gangenheit sowohl in Ministerien als auch mit den Abgeordneten aller im Landtag vertretenen Partei-en geführt hat, bestätigen die Richtigkeit des ein-geschlagenen Kurses und weisen gleichzeitig auf wichtige Zielsetzungen für die Zukunft hin. Auch weiterhin wird der Landesverband den Ausbau des Kompetenzprofils und die staatliche Anerkennung öffentlicher Musikschulen als Bildungspartner von Schulen und Kindertageseinrichtungen vorantrei-ben. Kooperationen, die durch das niedersächsische Musikalisierungsprogramm ermöglicht werden, schaffen erwiesenermaßen Synergien und Mehrwert im Sinn einer von Kommunen und Land gemeinsam betriebenen bildungspolitischen Gesamtstrategie, die klar an gesamtgesellschaftlichen Anforderungen und demografischen Entwicklungen ausgerichtet ist. Der Landesverband wird sich vor diesem Hintergrund für einen Ausbau dieses Programms in Verantwortungs-partnerschaft von Land und Kommunen einsetzen. Im Rahmen seiner Möglichkeiten will der Landes-verband dazu beitragen, dass auch eine Klärung und Neubewertung der Aufgaben und Zuständigkeiten von Kommunen und Land erfolgt. Dazu gehört auch, gemeinsame Qualitätsstandards für die musikalische Bildung im Rahmen einer gesetzlichen Absicherung der Musikschularbeit zu finden und zu formulieren.
Kulturministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajić Kultusministerin Frauke Heiligenstadt Gabriele Lösekrug-Möller MdB
53
7.5 Arbeitskreis niedersächsischer Kulturverbände (AKKU)
Der Arbeitskreis niedersächsischer Kulturverbände – kurz AKKU – ist ein Zusammenschluss von Verbänden und Dachorganisationen staatlich oder kommunal geförderter freier Kulturträger in Niedersachsen.
Dem Arbeitskreis gehören folgende Mitglieder an
• Landesverbandniedersächsischer Musikschulen e. V.
• LandesverbandderKunstschulen Niedersachsens e. V.
• LandesvereinigungkulturelleJugendbildung Niedersachsen e. V.
• LandesarbeitsgemeinschaftSoziokulture.V.• LandesverbandfreierTheaterNiedersachsene.V.• LandesverbandTheaterpädagogik
Niedersachsen e. V. • NiedersächsischerHeimatbunde.V.• LandesmusikratNiedersachsene.V.• FilmundMedienbüroNiedersachsene.V.• MuseumsverbandNiedersachsenBremene.V.• LAGRockNiedersachsen• FriedrichBödekerKreis• ArbeitsgemeinschaftderLiteraturhäuser• DeutscherBibliotheksverband–
LV Niedersachsen
AKKU versteht sich als Sprachrohr einer vielfältigen Kulturszene Niedersachsens sowie als Ansprech-partner für Politik und Verwaltung auf Landesebene. Insbesondere gemeinnützige Einrichtungen in freier Trägerschaft mit einem hohen Maß bürgerschaftlichen Engagements haben in den niedersächsischen Kultur-verbänden eine wirksame Interessenvertretung. Die Mitglieder von AKKU treffen sich regelmäßig, um sich über aktuelle kultur- und bildungspolitische Entwick-lungen in Niedersachsen sowie über die Aktivitäten der verschiedenen Verbände und Einrichtungen aus-zutauschen. Aufgabe ist es, ein übergreifendes Ver-ständnis für die jeweiligen Interessen, Erfordernisse und Zielsetzungen der Kultursparten zu erlangen und in einem diskursiven Prozess gemeinsame kultur-politische Positionen zu entwickeln und zu vertreten.
Die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Dr. Gabriele Heinen-Kljajic suchte durch regelmäßige Konsultationsgespräche den aktiven kulturpolitischen Dialog mit den Kulturverbänden. Im Jahr 2014 haben zwei dieser Gesprächsrunden stattgefunden, in denen die kultur- und bildungs-politischen Zielsetzungen des Landes und die Rolle der Kultureinrichtungen und Akteure vor Ort zentralen Raum einnahmen. Schwerpunktmäßig wurden die Voraussetzungen und Möglichkeiten kultureller Bildung und einer gesellschaftsoffenen kulturellen Partizipation erörtert. Im Zusammenhang mit den Abschlüssen neuer Ziel-vereinbarungen zwischen den Kulturverbänden und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur haben die im AKKU organisierten Verbände auch das Gespräch mit den kulturpolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen gesucht. Zentrales Anliegen war es, im Zuge der Haushaltsberatungen eine Aufstockung der seit mehr als zehn Jahren unveränderten institutio-nellen Förderungen der Verbände zu erreichen, um zumindest die durch Tariferhöhungen gestiegenen Personalkosten der in den Verbandgeschäftsstellen beschäftigten Mitarbeiter auffangen zu können. Die auch in den Augen der Politiker verständlichen Forde-rungen und Bemühungen der Kulturverbände blieben vor dem Hintergrund der Einsparvorgaben des Landes zunächst jedoch leider erfolglos.
Im Juli 2014 nahm der von der Niedersächsischen Staatskanzlei berufene „Niedersächsische Demografie-beirat“ im Rahmen der Initiative „Forum Zukunft“ seine Arbeit auf. Erklärte Zielsetzung ist es, aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen modell-hafte Beispiele zu formulieren, die geeignet sind, den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen. Die Einladung an den Arbeitskreis nieder-sächsischer Kulturverbände, an den Arbeitsgruppen Bildung I und Bildung II mitzuwirken, wurde in Person von Klaus Bredl (Landesverband niedersächsischer Musikschulen) und Ingrid Wagemann (LAG Soziokultur) bereitwillig angenommen. AKKU hatte dadurch die Möglichkeit, in mehreren Unterarbeitsgruppen die Interessen und Belange von Kultureinrichtungen zu vertreten und insbesondere die Bedeutung der kulturellen Bildung in die Diskussionen zum demogra-fischen Wandel einzubringen.
54
Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
8� Aus den Regionen
GarbsenMusik als Mittel der BegegnungDie Musikschule der Stadt Garbsen kooperiert mit der Kindertagesstätte St. Anna, Garbsen-Havelse und dem Altenplfegeheim Wilhelm-Maxen-Haus, Garbsen. Durch die intensive Vorbereitung und das gute Miteinander der Kooperationspartner wird ein Raum geschaffen, in dem sich Alt und Jung mit Ihren Bedürfnissen wirklich begegnen. Die Musik ist dabei eine Brücke, die den Kontakt zueinander erleichtert und das Agieren miteinander in besonderer Weise unterstützt. Senioren werden durch das Singen altbekannter Lieder inspiriert zum Austausch von Lebenserfahrungen und -geschichten, die Energie der Kinder motiviert die Senioren zum Mitmachen und Bewegen beim Musizieren und bringt Freude und Leichtigkeit.
Evelyn Jagstaidt
8.1 Region Hannover
„Rhythmus im Gepäck“ – mobil im ganzen Landkreis Goslar mit Percussion-Trolleys
HannoverDer C. Bechstein Wettbewerb 66 Schülerinnen und Schüler der Musikschule der Landeshauptstadt Hannover der Fächer Klavier, Jazzklavier und Poptasten konnten im Rahmen des C. Bechstein Klavierwettbewerbs am 15. und 16. März 2014 bereits zum zweiten Mal ihr Können unter Be-weis stellen. Breiten- statt Hochbegabtenförderung war dabei die Prämisse, die sich in dem sehr vielfältigen Programm von Chopin bis Rachmaninow, von Adèle bis hin zu Eigenkompositionen widerspiegelte. Bewertet wurde
Musikalische Begegnung von Jung und Alt in Garbsen
55
die musikalisch-instrumentale Gesamtleistung. Die Leistung jedes einzelnen Teilnehmers wurde mit einer Urkunde und individuellen Tipps für die weitere Probenarbeit gewürdigt. Die erreichte Punktzahl blieb geheim. Wer zu den Gewinnerinnen und Gewin-nern zählte, durfte sich über mutig verdiente 10 bis 100 Euro freuen. Das namensgebende Klavierhaus offerierte nicht nur das Preisgeld: Der C. Bechstein Konzertflügel D 282 wurde extra aus Berlin nach Hannover gebracht. Ausgewählte Wettbewerbsteil-nehmer durften im C. Bechstein Centrum ein Preis-trägerkonzert mitgestalten.„Wir möchten jungen Menschen unter professio-nellen Bedingungen eine Wettbewerbsplattform schaffen, die sie für ihren weiteren musikalischen Weg motiviert.“ Wolfram Bäse-Jöbges, Leiter des C. Bechstein Centrums Hannover.„Meine acht Schülerinnen und Schüler waren beson-ders animiert und ermutigt. Heute noch schwärmen sie von dem wunderschönen Bechsteinflügel.“ Luiza Borac, Klavierlehrerin.„Mir hat der Bechstein Wettbewerb Selbstbewusst-sein für Vorspiele gegeben.“ Larissa, 16
Das „School’s Out Jazz Orchestra (SOJO)“Erst ein Jahr alt und schon ein Erfolg: Das „School’s Out Jazz Orchestra“, ein Förderprojekt der Landes-hauptstadt Hannover unter Federführung der Musik-schule der Landeshauptstadt Hannover konnte dank der freundlichen Unterstützung der Klosterkammer, der Region Hannover, des städtischen Kulturbüros und des Landes Niedersachsen im Rahmen des Förderprogramms „Hauptsache:Musik“ auch in 2014 realisiert werden. „Wir möchten den Jugendlichen, die in Schul- und Musikschulbigbands spielen und dort schon sehr gut sind, eine Chance geben, sich weiter zu entwi-ckeln. Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen den zahlreichen Jugendbands und dem Landesjugend-jazzorchester,“ so Jörn Marcussen-Wulff, Dozent für Bigbandleitung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und musikalischer Leiter des SOJO. Talentierte Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren, die einmal „professionelle Musikerluft“ schnuppern wollten, konnten sich nach dem Auswahl-workshop vor einer Jury aus namhaften Mitgliedern
der NDR Bigband in Wochenend-Workshops in Goslar und Hitzacker erproben. Großes Highlight war das Abschlusskonzert der Jazzwoche Hannover, bei dem das SOJO an der Seite der Profiband „Moritz Sembritzki & das große alte Problem“ glänzte.Das Repertoire des SOJO besteht aus exklusiven Origi-nalkompositionen. Hierzu wurden gezielt Komponisten aus der Region angesprochen, die für das SOJO Stücke schreiben sollten. Lutz Krajenski, Kurt Klose, Christoph van Hal, Nico Finke, Simon-Pascal Köller, Thomas Zander, Jörn Marcussen-Wulff und Andreas Bürgel – sie alle haben für das SOJO komponiert und arrangiert. Die Workshopteilnehmer wurden von internationalen Größen der Jazz-Szene gecoacht. Mit von der Partie waren Malte Schiller, Felix Meyer, Klaus Heidenreich, Heinz Lichius, Gary Winters und Lutz Büchner. „Ich finde es krass was man da so für Leute trifft. Man hat ja sonst keine Möglichkeit an so große Musiker heran zu kommen.“ Robin Scholz, Saxo phonist und begeistertes SOJO-Mitglied.
Verena Tschira
Das „School’s Out Jazz Orchestra“
Preisträger und Jury des C. Bechstein Klavierwettbewerbs Hannover 2014
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
HildesheimFestival der Blasmusik „Tradition und Moderne“ Gemeinsam mit dem Kreismusikverband und der Marienschule organisierte die Musikschule Hildesheim das Festival der Blasmusik.Zur Eröffnung griffen die Schirmherren Oberbürger-meister Dr. Ingo Meyer und Landrat Wegener zu den Instrumenten und musizierten „auf Augenhöhe“ mit dem sinfonischen Blasorchester unter der Leitung von Volkmar Dietrich den Hit-Klassiker „The Final Countdown“. Weit über 1.000 Besucher erlebten das Festival an beiden Tagen. Die Innenhofbühne kam nicht zur Ruhe. Das Publikum lauschte gebannt, konnte aber auch in der Musikschule vieles ent-decken, unter anderem Blasinstrumente aus zwei Jahrtausenden aus dem Center for World Music, eine Instrumenten ausstellung, Noten für Blasmusik, etc.. Für das leib liche Wohl sorgte der Malteser-Hilfsdienst.
Michel aus Lönneberga – Hildesheimer Musik-theater-Projekt im Rahmen von „Kultur macht stark“21 Kinder aus der 1. bis 4. Klasse der Elisabeth Schule, bildeten diese bunt gemischte Musiktheatergruppe auf Zeit. Der Ausgangspunkt und das übergreifende Thema des Projektes waren die Geschichten von Michel aus Lönneberga von Astrid Lindgren. Die Beschäftigung mit den Streichen, Liedern, Konflikten und komischen bis problematischen Situationen des kleinen Michel, gaben Anlass sich mit dem Thema Selbst- und Fremdwahrnehmung zu beschäftigenEltern und Lehrkräfte waren sehr überrascht über die schauspielerischen Leistungen, insbesondere von sehr schüchternen und auch hyperaktiv auffälligen Kindern, die sich im Unterricht sonst wenig beteiligen oder starke Konzentrationsprobleme haben. Im Stück nun, während der Aufführung, zeigten sie ganz andere Seiten, glänzten mit einem vielseitigen Spiel
und konnten sich längere Textpassagen durchaus merken. Das gibt Schülern neue Chancen und Lehrern neue Sichtweisen, an denen beide wachsen können. Begleitet wurde das im Rahmen des aus Bundes-mitteln des Projektes „Kultur macht stark“ geförderte Kooperations projekt von der Musikschule Hildesheim, dem TPZ Hildesheim und zwei Betreuerinnen des Hortes der Elisabeth Schule. Auch ehrenamtliche Helfer unterstützten das Projekt zeitweilig.
Ulrich Petter
Isernhagen & BurgwedelTuishi Pamoja auf dem IsernhagenhofAm 23. und 24. Mai ging es tierisch zu auf dem Isernha-genhof. Überall liefen Giraffen, Zebras und Erdmännchen herum, die Scheune und der Hof waren voller Menschen und Leben. Vor begeistertem Publikum führten die 100 Kinder der Grundschule Fuhrberg begleitet vom 30-köp-figen Jugendblasorchester der Musikschule unter der Leitung von Andreas Fingberg-Strothmann das Musical „Tuishi Pamoja“ auf. Tuishi Pamoja (sprich: tuischi pamodscha) ist Swahili und bedeutet „Wir wollen zusammen leben“. Machen Streifen wirklich doof? Und stimmt es, dass man mit langhalsigen Tieren sowieso nicht vernünftig reden kann? Wichtige Fragen für das Giraffenkind Raffi und das kleine Zebra Zea. Seit Jahren leben ihre Herden nebeneinander, aber sie reden nicht miteinander. Zum Glück sind da noch die pfiffigen Erdmännchen und der Angriff der Löwen, der ausnahmsweise mal was Gutes bewirkt. Tuishi Pamoja – eine Geschichte über Vorurteile, Freundschaft und Toleranz mit afrikanisch-grooviger Musik, die gute Laune macht und zu der man
Großes Orchester beim Blasmusikfestival
Konzentrierte Arbeit auf der Bühne – alle machen mit
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Region Hannover
Musikschulen 23
Regionalsprecherin:Martina Zimmermann, Musikschule Hemmingen e. V.
sich einfach bewegen muss. Lilli Schwarz, Lehrkraft der Musikschule, unterrichtet im Rahmen des Musikalisie-rungsprojektes des Landes Niedersachsen „Wir machen die Musik!“ die Kinder aller Klassen stufen in soge-nannten Chorklassen in der Grundschule Fuhrberg. Das Einstudieren von Sprechrollen sowie die Gestaltung des Bühnenbildes und der Kostüme wurden vom Lehre-rinnenteam der Grundschule mit Elternunterstützung im Laufe des zweiten Schulhalbjahres in den Unterricht integriert. Das Vorhaben konnte dank zahlreicher Spon-soren sowie ehrenamtlicher Unterstützung engagierter Eltern in die Tat umgesetzt werden. Mit der Maria-Sibylla-Merian-Schule verbindet die Musikschule eine langjährige „Bilderbuch-Kooperation“. „Besser könnte es nicht laufen“, sagte auch Schulleiter Andreas Fingberg-Strothmann in seinen Begrüßungsworten. „Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen“ bedankt er sich für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit der Rektorin Andrea Halden und ihrem Team. Nicola Bodenstein-Polito
Tolle Kostüme, mitreißende Atmosphäre, neue Freundschaften
8.2 Region Weser-Ems
NordhornGroße Begeisterung beim ConneXion-Konzert Am 23. Mai veranstaltete die Musikschule Nordhorn im voll besetzen Saal des Kulturzentrums „Alte Weberei Nordhorn“ ihr ConneXion-Konzert, das nach über zwei Stunden mit stehenden Ovationen und mehreren Zuga-ben zu Ende ging.Dabei präsentierte sich das mit etwa 30 jugendlichen Musikern aus Deutschland und den benachbarten Niederlanden besetzte ConneXion-Ensemble mit einer Erstaufführung dreier musikalischer Skizzen seines Leiters Ivo Weijmans zu einem Musical, mit dem das Ensemble 2016 zum Europäischen Musikfestival der Jugend nach Spanien reisen möchte. Daneben kamen aber auch Highlights aus den Programmen der vergangenen Jahre zu Gehör wie z. B. „Mensch“ (Herbert Grönemeyer) und „Paradise“ (Coldplay). Als Gesangssolisten/-innen traten Katharina Kohoff, Alica Reimink, Christian Knoop und Dominik Magdanz auf. Zum großen Erfolg des Abends trugen weitere Musik-schul-Ensembles bei: so zunächst der Jugendchor unter Leitung von Olga Stikel mit „Ich geh‘ in Flammen auf“ (Rosenstolz) und „Here, there and everywhere“ (Paul McCartney) sowie die Big Band von Wolfgang Brand mit Titeln wie „All of me“ (Count Basie), „Sir Duke“ (Stevie Wonder) und „Eye of the Tiger“(James Peterik). Das Grafschafter Kammerorchester unter Leitung von Hilmar Sundermann überraschte mit unplugged dargebotenen Bearbeitungen aus dem von Ramin Djawadi komponierten Soundtrack zur TV-Serie „Game of Thrones“ sowie der Metallica-Ballade „Nothing else matters“.
ConneXion-Ensemble
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
„Aus allen Wolken“Die 16. Sinfonic Rock Night der Musikschule Nordhorn und des Kulturzentrums „Alte Weberei“ ging am 28. und 29. November mit drei Aufführungen über die Bühne. Insgesamt 2.000 Zuhörer kamen in der erneut restlos ausverkauften „Alten Weberei“ in den Genuss eines abwechslungsreichen Musikprogramms aus Klassik, Film, Musical und Rock/Pop, in Szene gesetzt mit einer Lichtshow und begleitet durch Video- und Audio-Einspielungen. Die jährlich stattfindende Sin-fonic Rock Night genießt in Nordhorn und Umgebung hohes Ansehen bei musikinteressierten Menschen, in Politik und Verwaltung und gilt als das musikalische Highlight. Die Arrangements für die knapp dreistündige Show werden von Musikschuldozenten erstellt, die minutiös geplante Probenarbeit mit den vielen betei-ligten Musikschulensembles erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa einem halben Jahr. Mit der Organi-sation und künstlerischen Ausgestaltung des Events ist die Musikschule durchgehend über das ganze Jahr beschäftigt. Unter dem Motto „Aus allen Wolken“ drehte sich dieses Mal alles um Wetter, Jahreszeiten und Natur. Es erklangen Auszüge aus den „Jahres-zeiten“ (Antonio Vivaldi) und Titel wie beispielsweise „Butterflies and Hurricanes“ (Muse), „Summertime“ (George Gershwin), „Arabesque“ und „The last Ride oft the Day“ (Nightwish) oder „Mister Blue Sky“ (Electric Light Orchestra). Als Überraschung kam die Percus-sion-Abteilung mit einer „Blue Man Group“-Imitation in den Saal. Auf der Bühne präsentierte sich das große Sinfonic Rock Ensemble der Musikschule mit etwa 150 jungen und älteren Musikerinnen und Musikern, bestehend aus Bläsern, Streichern und einem großen Percussion-Apparat, dazu der Erwachsenen-Chor,
Sinfonic Rock Night
die Band sowie die Gesangssolisten. Den Abschluss bildete ein „Lied-Duell“ zwischen „Summer Night City“ (ABBA) und „Summer in the City“ (The Lovin‘ Spoonful) und – als Zugabe mit großen von der Decke tropfen-den Seifenblasen – „Let the Sunshine in“ aus „Hair“.
Hilmar Sundermann
OldenburgTürkei – Begegnung der besonderen ArtIm Rahmen der Kinder- und Jugendbuchmesse KIBUM in Oldenburg, der bundesweit größten nicht kommer-ziellen Ausstellung für Kinder- und Jugendliteratur, gab es in diesem Jahr eine Begegnung der besonderen Art: 25 Kinder und Jugendliche des türkischen Musik-konservatoriums Oldenburg und der Musikschule der Stadt Oldenburg vertonten ein modernes Märchen in deutscher und türkischer Sprache. Begeistert trafen sich die Kinder und Jugendlichen zwischen 5 und 17 Jahren in den Herbstferien zu einem gemeinsamen Workshop, lernten Lieder türkisch und deutsch zu singen, brachten ihre eigenen Instrumente zum Ein-satz. Auch traditionelle Instrumente wie die Bağlama oder Tänze wie den Halay lernten sie kennen. In nur wenigen Stunden erarbeiteten sie unter Anleitung der Dozentinnen Arzu Açar (Türkisches Musikkonser-vatorium) und Rita Meiners (Musikschule der Stadt Oldenburg) ein Konzert. Mit der Geschichte vom „Kleinen Wolf“ und den eigens dafür arrangierten Liedern begeisterten sie sowohl große als auch kleine Besucherinnen und Besucher. Diese kulturelle Begeg-nung der besonderen Art wird sicherlich nicht die letzte Zusammenarbeit der beteiligten Musikschulen bleiben.
Rita Meiners
Kinder und Jugendliche vertonen modernes Märchen in türkisch und deutsch
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Veranstalter und Gäste mit Ministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajić
OsnabrückKultur macht reich – 30. Geburtstag derMusik&Kunstschule Die einst aus der Kreativitätsschule hervorgegangene Musik&Kunstschule der Stadt Osnabrück feierte am 21. Februar 2014 ihr 30-jähriges Jubiläum. Bunte Luftballons, Schlagzeug-, Saz-Konzerte und viele weitere tolle Auftritte der Musikschülerinnen und -schüler brachten die Caprivistraße 1 in Osnabrück an diesem Tag zum Klingen. In seiner Rede dankte Oberbürgermeister Wolfgang Griesert insbesondere für das große Engagement der Musik&Kunstschule bei der Integration von Jugend-lichen mit Migrationshintergrund. Auch die beson-deren Angebote zur Förderung musikalisch begabter Kinder und Jugendlicher, die es in dieser Form nur viermal in Niedersachsen gibt, stellte er anerkennend heraus. Den Erfolg dieser Arbeit konnten die Gäste direkt erleben, als Sophia Helming mit „Libertango“ von Astor Piazzolla am Marimbaphon ihr Können und ihr Talent unter Beweis stellte. Auch die nieder-sächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajic, die eigens zur Jubiläumsfei-er nach Osnabrück gereist war, lobte die Arbeit der Kulturinstitution: Nicht jeder der Schüler müsse am Ende „Starpianist“ werden, so Heinen-Kljajic. Viel-mehr ginge es darum, sich selbst frei ausprobieren zu können. Als Beispiel dafür hob sie die Aktion „Parla-ment in Ton“ des Landesverbandes der Kunstschulen hervor, wo Jugendliche aus Ton die Abgeordneten des Landtags formten. Sie seien mit Ernst und Kreativität und richtig viel Talent zu Werke gegangen, wusste die Ministerin aus Hannover zu berichten. Bei einer Kurz-talkrunde mit Wegbegleitern der Musikschule, mode-riert von Schulleiterin Sigrid Neugebauer-Schettler und ihrem Stellvertreter und Leiter der Kunstschule, Manfred Blieffert, kamen viele prominente Gäste und Freunde des Hauses zu Wort. So auch der ehemalige Kulturamtsleiter Rheinhard Richter und der ehemalige Hochschulpräsident Erhard Mielenhausen, der die enge Zusammenarbeit zwischen Musik&Kunstschule und dem Institut für Musik der Hochschule Osnabrück lobte. Sascha Wienhausen, Leiter und Studiendekan des Instituts, verband seine Darbietung in Anwesen-heit der Ministerin, um den ersehnten gemeinsam genutzten Gebäudeanbau in Erinnerung zu rufen.
Niklas Perk
Uelsen1.400 Besucher beim Weihnachtsoratorium Eine neuartige Präsentation des Weihnachtsora-toriums von Johann Sebastian Bach erlebten Konzert-besucher am 13. Dezember in Emlichheim. Bei der Aufführung des Weihnachtsoratoriums bot die Musikschule Niedergrafschaft am Nachmittag erstmalig ein „Weihnachtsoratorium für Kinder“ an. In einer knapp einstündigen Fassung von Michael Gusenbauer, Musiker und Komponist, wurde aus dem Original eine spannende Geschichte für einen Schauspieler und Ensemble. Zu den Solisten gesellte sich eine Erzählerin, Heide Bertram (Schauspielerin/Sängerin), die als Hirte mit einem Hirtenstab und Laterne den Kindern Musik und Geschichte des Weih-nachtsoratoriums näher brachte. Die über 600 jungen und auch älteren Besucher folgten hochkonzentriert den abwechslungsreichen, kreativen schauspieleri-schen Darbietungen von Heide Bertram und vielerlei musikalische „Spots“. So gelang eine besondere Art der Klassik-Vermittlung an Kinder. Zu den Ausführen-den gehörten neben dem Kammerchor der Musik-schule und dem Orchester ‚Florilegium Musicum‘ aus den Niederlanden, die Solisten Eline Harbers/Alt, Gerald Geerink/Tenor und Gregor Stachowiak/Bass. Gerald Geerink – ehemaliger Schüler der Musikschule Niedergrafschaft – studiert zur Zeit Gesang an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Besonders beeindruckte die Mitwirkung der Kinder- und Jugendchöre der Musikschule, der Mädchenchor, Experience‘, der junge-Männer-Chor‚ Nice Guys‘, deren
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Vorchöre und des Knabenchores Neuenhaus, allesamt einstudiert von Armanda ten Brink. Sie machten die neuartige Präsentation zu einem besonderen Erlebnis unter dem Motto ‚von Kindern für Kinder‘.Am Abend verfolgten rund 800 Zuhörer die Präsen-tation der Teile I – III des originalen Weihnachtsoratori-ums. Hier wirkte die ehemalige Schülerin der Musik-schule Niedergrafschaft, Sarah Bouwers/Sopran aus Emlichheim, mit. Sie absolvierte – nach Abschluss ihres Gesangs-Studiums in den Niederlanden und in England – viele erfolgreiche Auftritte, die sie auch international als Solistin in kleinen und großen Chor- und Orchesterkonzerten bekannt machten. In der Grafschaft Bentheim hat sie sich mittlerweile zu einem Publikumsmagneten entwickelt.Die Veranstaltung wurde gefördert von den Volks-banken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems, der Grafschafter Volksbank und der Volksbank Nieder-grafschaft.
Musikschule Niedergrafschaft
Region Weser-Ems
Musikschulen 20
Regionalsprecher: Rafael Jung, Musikschule des Landkreises Oldenburg gGmbH
8.3 Region Lüneburg
HanstedtHänsel und Gretel in der St. Jakobi KircheUnter dem Motto „Pfeffernuss und Mandelkern“ veran-staltete die Musikschule Samtgemeinde Hanstedt e. V. jedes Jahr ein feierliches Konzert im Advent, bei dem das bunte Programm von Schülerinnen und Schülern der einzelnen Instrumentalklassen selbst gestaltet und die Weihnachtsgeschichte durch verschiedene musika-lische Beiträge begleitet wurde.Im Sommer 2014 haben sich die Lehrerinnen und Lehrer der Musikschule entschlossen, dass die Lesung von E. Humperdincks Oper Hänsel und Gretel begleitet werden sollte. Das Streichorchester der Musikschule wurde mit ehemaligen Schülern, Blockflötisten und Gitarristen erweitert, Lehrer besetzten die Bläser-Parts, Pauken wurden organisiert, gelesen wurde im Team vom ortsansässigen Notar sowie „Hänsel“ und „Gretel“ und die musikschuleigene Ballett-Abteilung gestaltete mit allen Altersklassen die tänzerische Darstellung. Für dieses Projekt war jedoch der eigene Vortragssaal zu klein, doch zum Glück arbeiten in Hanstedt die Menschen vieler Einrichtungen Hand in Hand. Der musikbegeisterte Pastor der neugoti-schen St. Jakobi Kirche – mitten im Ort direkt neben der Musikschule gelegen – stellte bereitwillig seine Kirche zur Verfügung. Eingebettet in das Programm des Hanstedter Weihnachtsmarktes fand das Konzert dann seinen würdigen Rahmen. Und es war großartig: die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt, um 65 musizierende und tanzende Kinder, Ehemalige und Lehrerinnen und Lehrer in einem rundum gelungenen, fachübergreifenden Konzert zu sehen und zu hören. Das wurde sowohl durch tosenden Applaus als auch durch die Spendenbereitschaft zum Ausdruck gebracht.
Astrid Burmester
Chor der Musikschule Niedergrafschaft
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Verden40 Jahre Musikschule des Landkreises VerdenDie Musikschule des Landkreises Verden feierte 2014 ihr 40-jähriges Jubiläum. Zahlreiche Veranstaltungen und Aufführungen fanden während des ganzen ver-gangenen Jahres statt.Beim Gala-Abend in der Stadthalle Verden würdigte der Festredner Prof. Hainer Buhlmann, ehemaliger Leiter der Musikschule Bremen und Mitglied im Bundesvorstand des VdM, die besondere Qualität der Ausbildung der Musikschule des Landkreises Verden.Die Schule profitiert von der Nähe zur Stadt Bremen, so dass qualifizierte Lehrkräfte aus den Absolventen der Hochschule für Musik Bremen und aus den Reihen der Bremer Philharmoniker gewonnen werden konn-ten. Jedes Jahr können einige Musikschüler/innen in ein musikalisches Berufsstudium geführt werden. Auch der Bratschist Nils Mönkemeyer und einige Hochschulprofessor/innen kommen aus den Reihen der Kreismusikschule. Die lebendige Vielfalt der musi-kalischen Angebote wurde auf dem Gala-Abend und in kleinen Konzerten in Städten und Gemeinden im gesamten Kreisgebiet eindrucksvoll dokumentiert.
Ein besonderer Höhepunkt war im Juli 2014 die Auf-führung der Kinderoper Brundibàr von Hans Krasa. Die musikalisch ansprechende und bunte Oper für Kinder wurde von Gesangssolisten, Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften der Kreismusikschule und dem Chor des Gymnasiums am Markt Achim mit profes-sionellen Kostümen und einem beeindruckenden
Region Lüneburg
Musikschulen 21
Regionalsprecher:Christoph Strieder, Musikschule für Kreis und Stadt Uelzen
Bühnenbild aufgeführt. Die Lebendigkeit und Bunt-heit der Oper stehen im krassen Gegensatz zum zeitgeschichtlichen Hintergrund dieses Werkes. Die Oper wurde vom Komponisten 1941 nach dessen Verschleppung nach Theresienstadt mit weiteren In-haftierten im Konzentrationslager 55 Mal aufgeführt. Kaum ein Mitwirkender überlebte die Zeit im Konzen-trationslager. Vera Harms, Tochter von Überlebenden des Konzentrationslagers übernahm vor dem Konzert die einleitenden Worte. Sie betonte die Wichtigkeit des Weiterlebens der Erinnerung und die Würdigung des kulturellen Schaffens der Ermordeten. Dazu pass-te die Botschaft der Kinderoper, die an Hoffnung und an Zusammenhalt gegen Aggressoren appelliert.
Ulrike Petritzki
Die Musikschule des Landkreises Verden und der Chor des Gymnasiums am Markt beeindrucken mit der Kinderoper Brundibàr
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
8.4 Region Braunschweig
Gifhorn„Klasse! Bläserkonzert“„Klasse! Bläserkonzert“ hieß es am 27. Juli 2014 im großen Saal der Gifhorner Stadthalle. Zu dem Konzert hatte die Kontaktstelle Musik im Landkreis Gifhorn e. V. zusammen mit der Kreismusikschule Gifhorn eingeladen. 150 Bläser bestritten den Abend, bei dem die Bläserklassen aus den Schulkooperationen der Kreismusikschule im Mittelpunkt standen. Die Bläserklassen der Grund- und Oberschule Wittin-gen und des Sibylla-Merian-Gymnasiums Meinersen stellten etwa 75 junge Nachwuchsbläser im Alter von 11 bis 15 Jahren. Der Instrumentalunterricht der Blä-serklassen mit Querflöte, Klarinette, Saxophon, Trom-pete und Posaune liegt in Händen der Kreismusikschu-le, die seit Jahren erfolgreich mit den beiden Schulen kooperiert und mit ihnen gemeinsam Nachwuchs für die Blasmusik der Region heranzieht. Fetzig und mit-reißend präsentierten sich die Musikschüler mit einem anspruchsvollen Repertoire den Zuhörern und stellten ihr musikalisches Können unter Beweis. Als Ergänzung zu den beiden jugendlichen Formationen wirkten die Bigband des Gymnasiums Hankensbüttel, zwei Jagd-hornchöre sowie zwei Gifhorner Posaunenchöre mit, von denen einer in Kooperation mit der Musikschule gegründet wurde. Peter Bönisch, Leiter der Kreismu-sikschule, führte alle beteiligten Gruppen zum Schluss in einem großen Finale zusammen. Es war schon ein besonderes Erlebnis für die Bläserklassenschüler, in dem gewaltigen Klangkörper von 150 Mitwirkenden das „Te Deum“ von Charpentier und „Freude schöner Götterfunken“ gemeinsam auf die Bühne zu bringen.
Peter Bönisch
Fetzig und mitreißend: die jungen Künstler beim Bläserkonzert
Stehende Ovationen bei der Musikschul-Gala am 22. November 2014 in Bad Harzburg
Goslar Kreismusikschule fraktionsübergreifend und mit hohem öffentlichen Rückhalt abgesichertDer kommunale Sparkurs mit einer öffentlichen Förde-rung von lediglich 27 Prozent des Gesamtetats hatte die Kreismusikschule an den Rand der wirtschaftlichen Existenz geführt. Nach einem brisanten Jahr 2014, in der viel politische Überzeugungsarbeit geleistet werden musste, gibt es nun endlich die maßgebliche Zuschusserhöhung und Planungssicherheit für diese große Musikschule. Dies wurde am 22. November mit einer großen Musikschul-Gala in Bad Harzburg gefei-ert. Neben der brillanten Konzert-Präsentation mit innovativen Ensemble-Besetzungen überzeugte die Kreismusikschule insbesondere mit ihrer Leistungs-stärke im Bereich der Breitenarbeit. In 90 Kooperati-onskursen mit zahlreichen Schulen und Kindergärten nutzen mittlerweile rund 1.500 Kinder der Elemen-tar- und Primarstufe die vielfältigen und im Landkreis nahezu flächendeckenden Angebote der KMS Goslar.
Katharina Busmann
HelmstedtKinderkonzert „Das Wasser des Lebens“ begeistert im BrunnentheaterSeit nunmehr 23 Jahren führt die Kreismusikschule Helmstedt in Kooperation mit allgemein bildenden Schulen aus dem Landkreis ihre „Kinderkonzerte“ auf.So standen auch im November 2014 wieder das rund 50-köpfige Orchester der Kreismusikschule Helmstedt gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der
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Beeindruckende Inszenierung des musikalischen Märchens Kinder der Kindertagesstätte Uehrder Kobolde beim „Tag der Kooperationen“
Theater AG der 6. Klassen des Helmstedter Gymna-siums Julianum an drei Tagen auf der Bühne.Gespielt wurde diesmal „Das Wasser des Lebens“ von den Brüdern Grimm, das sich mit Musik aus Werken von Smetana, Saint-Saens, Mendelssohn-Bartholdy, J. Strauß und Grieg in ein musikalisches Märchen ver-wandelte. Zudem waren einige Tanzszenen eingebaut, in denen 30 Ballettschülerinnen der Kreismusikschule auf der Bühne glänzten. So begeisterten rund 100 junge Künstlerinnen und Künstler mit ihren drei Vor-stellungen die jeweils 600 Zuschauer im voll besetz-ten Helmstedter Brunnentheater. Abgerundet wurden die Auftritte durch das großflächige Bühnenbild, das von Kindern der Malschule der Kreisverkehrswacht Helmstedt gestaltet worden war. Die gute Vernetzung und jahrelange Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen hat sich wieder einmal bewährt. Und so konnte sich auch dieses Mal das durchweg begeis-terte große und kleine Publikum von den vielfältigen Talenten der Kinder überzeugen.
Gheorghe Herdeanu
WolfenbüttelVom „Tastentaumel“ bis „Viva la Musica“Einen ersten Höhepunkt erlebte die Musikschule im Bildungszentrum Landkreis Wolfenbüttel mit ihrem Konzert beim Festival „Tastentaumel“: Ensembles und Solisten, Schüler und Lehrer boten im Lessing-theater ein Spektrum von barocker Musik bis Rock und Pop. Finale des Konzerts war der Song „Music“ von John Miles, dargeboten von über 40 Musikerinnen
und Musikern aus allen Sparten der Musikschule. Kurz darauf war die Musikschule Gastgeberin der Feier anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Kon-taktstelle Musik im Landkreis Wolfenbüttel. Die Feier wurde von Partnern der Musikschule aus Schulen, Kantorei und Chorverband musikalisch umrahmt. Anschließend gab es einen Tag der offenen Tür zum „Tag der Musik“. Kinder und Partner aus dem Musi-kalisierungsprogramm „Wir machen die Musik!“ hatten ihren großen Auftritt am 17.06. zum „Tag der Koopera-tionen“. Acht Kitas und vier Grundschulen gestalteten mit den Pädagogen und Musiklehrern Vorführungen im Orchestersaal der Landesmusikakademie. „Viva la musica“, das große Musikfest der Widekind Loge, fand am 22. November zum 24. Mal mit inhaltlicher und organisatorischer Beteiligung der Musikschule vor über 600 Zuschauern in der Lindenhalle statt.
Bildungszentrum Landkreis Wolfenbüttel Musikschule
Region Braunschweig
Musikschulen 11
Regionalsprecherin: Sabine Gottschalk, Musikschule für den Landkreis Göttingen
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
2014 2013 2012 2011
Anzahl der Musikschulen 74 74 73 72
Kommunale Trägerschaft 32 32 32 32
Vereinsträgerschaft (e. V.) 39 39 38 37
Andere Trägerschaft 3 3 3 3
Anzahl Kreismusikschulen 28 28 28 28
Anzahl der Lehrkräfte 2.877 2.898 2.829 2.872
Anzahl der Schüler* 140.231 97.038 98.601 94.233
Fächerbelegungen** 186.079 118.255 118.535 115.986
Jahreswochenstunden 35.173 35.536 35.347 34.981
Gesamtunterrichtsstunden*** 1378554
9� Strukturdaten und Kennzahlen Quelle: VdM-Berichtsbogen 01.01.-31.12.2013
Grunddaten
Anzahl der Personen, die im Berichtszeitraum mindestens ein Angebot der Musikschule wahgenommen haben, unabhängig von der Nutzungsdauer des Angebotes.Anzahl der Personen, die im Berichtszeitraum eines oder mehrere Fächerangebote der Musikschule belegt haben.Unterrichtseinheiten à 45 min. bei 39 Unterrichtswochen pro Jahr
***
***
Schüler Prozent
Gesamt 140.231 100 %
Bis 5 Jahre 28.534 20,35 %
6 – 9 Jahre 43.227 30,83 %
10 – 14 Jahre 35.113 25,04 %
15 – 18 Jahre 12.828 9,15 %
19 – 25 Jahre 2.819 2,01 %
26 – 60 Jahre 6.714 4,79 %
über 60 Jahre 2.409 1,72 %
ohne Altersangabe 8.587 6,12 %
weiblich 72.325 51,58 %
männlich 53.666 38,27 %
ohne Geschlechtsangabe 14.240 10,15 %
Altersverteilung und Geschlecht der Schüler
15 –18 Jahre 9,15 %
26 – 60 Jahre 4,79 %
ohne Altersangabe 6,12 % über 60 Jahre 1,72 %
19 – 25 Jahre 2,01 %
10 –14 Jahre 25,04 %
6 – 9 Jahre 30,83 %
Bis 5 Jahre 20,35 %
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2014
Belegungen | JWS 5,29
Belegungen IVF* | Jahreswochenstunden IVF 2,98
Kosten | JWS 2.111 €
Pädagogische Personalkosten | JWS 1.723 €
Kommunale Zuschüsse | Schüler 168 €
Kommunale Zuschüsse | JWS 890 €
Landesmittel | Schüler 14 €
Landesmittel | JWS 73 €
Relationen und Kennzahlen
2013 Prozent 2012 Prozent 2011 Prozent
Gesamtetat 74.264.593,64 € 100 % 71.566.831 € 100 % 69.193.691 € 100 %
Einnahmen
Gebühren 36.543.577,29 € 49,21 % 36.288.442,49 € 50,4 % 36.360.407 € 50,81 %
Landesmittel 2.572.516,85 € 3,46 % 1.818.118,43 € 2,5 % 1.709.434 € 2,39 %
Kommunale Zuschüsse 31.313.503,69 € 42,16 % 29.758.533,55 € 41,4 % 29.199.386 € 40,80 %
Sonst. öffentl. Mittel 528.210,00 € 0,71 % 835.385,26 € 1,2 % 994.163 € 1,39 %
Sonstige Erlöse 2.796.266,81 € 3,77 % 2.294.053,76 € 3,2 % 2.633.615 € 3,68 %
Unterdeckung 510.519,00 € 0,69 % 963.567,16 € 1,3 % 669.827 € 0,94 %
Ausgaben
Pädagogisches Personal 60.619.902,67 € 81,63 % 58.659.465,67 € 81,5 % 58.072.127 € 81,14 %
Verwaltungspersonal 5.669.584,37 € 7,63 % 5.730.101,59 € 8,0 % 5.460.077 € 7,63 %
Sachkosten 7.316.475,60 € 9,85 % 7.225.337,83 € 10,0 % 7.364.290 € 10,29 %
Rücklagen 658.631,00 € 0,89 % 343.195,56 € 0,5 % 670.337 € 0,94 %
Finanzierung der Musikschulen
Instrumental- u. Vokalfächer*
Lehrkräfte Prozent
Gesamtzahl 2.877 100 %
Angestellte mit Vergütung nach TVöD 1.311 45,57 %
Angestellte mit anderer Vergütung 565 19,64 %
Weitere Mitarbeiter 1.001 34,79 %
Vollbeschäftigt 149 5,18 %
Teilzeitbeschäftigt 2.728 94,82 %
Weiblich 1.534 53,32 %
Männlich 1.343 46,68 %
Angaben zu den Lehrkräften
Einnahmen im Jahr 2013 Ausgaben im Jahr 2013
Verwaltungspersonal 7,63 %
Pädagogisches Personal 81,63 %
Sachkosten 9,85 %
Rücklagen 0,89 %
Gebühren 49,21 %
Kommunale Zuschüsse 42,16 %
Unterdeckung 0,69 % Sonstige Erlöse 3,77 % Sonst. öffentl. Mittel 0,71 % Landesmittel 3,46 %
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Fächer belegungen Prozent Jahres wochen stunden Prozent
Gesamt 80.939 100 % 27.137 100 %
Streichinstrumente 8.003 9,89 % 4.309 15,88 %
Zupfinstrumente 14.821 18,31 % 4.754 17,52 %
Blechblasinstrumente 7.972 9,85 % 1.547 5,70 %
Holzblasinstrumente 24.145 29,83 % 5.587 20,59 %
Schlaginstrumente 4.989 6,16 % 2.062 7,60 %
Tasteninstrumente 18.852 23,29 % 7.974 29,38 %
Vokalangebote 2.157 2,66 % 904 3,33 %
Belegung und Jahreswochenstunden in Instrumental-/Vokalfächern
Fächerbelegungen Prozent Jahreswochenstunden Prozent
Gesamt 186.079 100 % 35.173 100 %
Grundfächer 46.550 25,0 % 2.830 8,0 %
Instrumental-/Vokalfächer 80.939 43,5 % 27.137 77,2 %
Sonstige Unterrichtsangebote 33.493 18,0 % 2.458 7,0 %
Ensemblefächer 16.785 9,0 % 1.865 5,3 %
Ergänzungsfächer 8.312 4,5 % 883 2,5 %
Fächerbelegung und Jahreswochenstunden
Fächerbelegung
Fächerbelegung
Jahreswochenstunden
Jahreswochenstunden
Grundfächer 25,0 %
Streichinstrumente 9,89 %
Holzblasinstrumente 20,59 %
Zupfinstrumente 18,31 %
Streichinstrumente 15,88 % Blechblasinstrumente 9,85 %
Blechblasinstrumente 5,70 %
Holzblasinstrumente 29,83 %
Schlaginstrumente 7,60 %
Schlaginstrumente 6,16 % Vokalangebote 3,33 %
Tasteninstrumente 23,29 %
Zupfinstrumente 17,52 %
Vokalangebote 2,66 %
Tasteninstrumente 29,38 %
Grundfächer 8,0 %
Instrumental-/Vokalfächer 43,5 %
Instrumental-/Vokalfächer 77,2 %
Ergänzungsfächer 4,5 %
Ergänzungsfächer 2,5 % Ensemblefächer 9,0 % Ensemblefächer 5,3 %
Sonstige Unterrichtsangebote 18,0 % Sonstige Unterrichtsangebote 7,0 %
67
Kooperationen zwischenMusikschulen und... Grundschulen Weiterführende
SchulenGesamt-schulen Gymasien Förderschulen Sonstige Summen
Anzahl Einrichtungen 503 56 42 96 27 9 773
Fächerbelegungen* 12.625 1.184 1.937 3.787 377 112 20.022
Durchschnittl. Jahreswochenstunden 1.160 128 354 548 39 32 2.261
Gesamtunterrichtszeit** 45.343 5.033 13.804 21.416 1.518 1.393 88.507
Kooperationen mit Schulen
Kooperationen zwischen Musikschulen und...
Kindertages-stätten Chören Musik-
vereinen Kirchen Senioren-einrichtungen Sonstige Summen
Anzahl Einrichtungen 627 11 71 10 8 21 748
Fächerbelegungen* 15.059 296 1.273 126 59 274 17.087
Durchschnittl. Jahreswochenstunden 1.010 19 333 19 16 50 1.447
Gesamtunterrichtszeit** 39.398 757 12.990 725 620 1.921 56.411
Kooperationen mit anderen Partnern
Jahresunterrichtsgebühren
min max Ø
Angebote für Kinder unter 4 Jahren 134,40 € 472,00 € 302,28 €
Musikalische Früherziehung 162,00 € 528,00 € 308,37 €
Musikalische Grundausbildung 162,00 € 576,00 € 309,75 €
Singklassen 48,00 € 373,33 € 166,36 €
Einzelunterricht 30 min 324,00 € 1.236,00 € 746,14 €
Einzelunterricht 45 min 604,00 € 1.602,00 € 1.043,49 €
2er Gruppenunterricht 45 min 438,00 € 920,00 € 598,43 €
3er Gruppenunterricht 45 min 312,00 € 696,00 € 461,56 €
4er Gruppenunterricht 45 min 306,00 € 696,00 € 422,23 €
> 4er Gruppenunterricht 45 min 180,00 € 576,00 € 364,01 €
Kombiunterricht 45 min 396,00 € 924,00 € 565,76 €
Ensemble- und Ergänzungsfächer mit Hauptfach 60,00 € 256,00 € 133,80 €
Ensemble- und Ergänzungsfächer ohne Hauptfach 9,00 € 780,00 € 198,33 €
Anzahl der Personen, die im Berichtszeitraum eines oder mehrere Fächerangebote der Musikschule belegt haben.Unterrichtseinheiten à 45 min. bei 39 Unterrichtswochen pro Jahr
Anzahl der Personen, die im Berichtszeitraum eines oder mehrere Fächerangebote der Musikschule belegt haben.Unterrichtseinheiten à 45 min. bei 39 Unterrichtswochen pro Jahr
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68
Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
10� Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/ Informationsdienste10.1 Digitale Medien
Facebookauftritt des Musikalisierungsprogramms „Wir machen die Musik!“
Internetauftritt des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulenwww.musikschulen-niedersachsen.de
Facebookauftritt des Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen
69
1
Infodienst 7 | 2014 An alle VdM-Musikschulen in Niedersachsen
Mitglieder des Landesvorstandes z.K. an die VdM-Landesverbände und an die VdM-Bundesgeschäftsstelle
Hannover, den 17.12.2014
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
zum Ende eines spannenden und bewegten Jahres möchten wir Sie mit diesem Infodienst in die wohlver-
dienten Weihnachtsferien entlassen. Herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit, Frohe Weihnachten und
alles Gute für ein gesundes und glückliches Neues Jahr! Lesen Sie heute Neuigkeiten zu folgenden Themen:
1. Personalia
Neue Schulleiterinnen und Schulleiter an den niedersächsischen Musikschulen
2. Tagungen, Kongresse, Veranstaltungen
3. Niedersächsischer Streicherklassentag am 7. März 2015 in Wunstorf
„16. Dollart Jazz Meeting in Emden am 14. März 2015 Mitgliederversammlung und Jahrestagung des Landesverbandes 17./18.4.15
Partnerbörse Musikvermittlung in der Region Oldenburg am 23. April 2015
Zu Gast im Klassenzimmer 2015
3. Aus-, Fort- und Weiterbildungen
Vielfalt - Inklusion - Musik Angebote der Landesmusikakademie Wolfenbüttel 2015 34. Berufsbegleitender Lehrgang "Musik mit Menschen mit Behinderung" am 26. Januar 2015
in Remscheid Fortbildung KeyboardClass Yamaha am 9./10. Januar 2015
6phasige Qualifizierungsreihe Chorleitung B in Wolfenbüttel ab 26. April 2015
Kulturelle Vielfalt in der musikpädagogischen Praxis am 17.-19. April 2015
Musikalisch - kulturelle Bildung in der Kita (MuBiKi) Sommer 2015
4. Wettbewerbe und Ausschreibungen
„Förderpreis Musikvermittlung 2015“ 52. Landeswettbewerb Jugend Musiziert am 12.-15. März 2015
Bitte leiten Sie diese Informationen auch an Ihre Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und andere interessierte
Menschen in Ihrem Umfeld weiter. Ihre Fragen, Anregungen und Mitteilungen sind uns immer willkommen!
Herzliche Grüße
Klaus Bredl (Geschäftsführer)
Internetauftritt des Musikalisierungsprogramms „Wir machen die Musik!“www.wirmachendiemusik.de
Newsletter „prestissimo - Neues aus den niedersächsischen Musikschulen“
Infodienst der Geschäftsstelle für die Musikschulträger
Internetauftritt des Projekts Musikalisch-kulturelle Bildung in der Kita (MuBiKi)www.mubiki.de
70
Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Jowita Albers (Mitte) macht seit August Musik mit den Elmeloher Kindern. Musikschulleiter Rafael Jung (hinten rechts), Kindergarten-Leiterin
Heike Düßmann (links daneben), Erzieherin Ilona Skrzypek (hinten links) und Christina Drümecker von der Volksbank (rechts daneben) stellten
das Projekt am Montagvormittag vor.
Bild: Hergen Schelling
Elmeloh Musik bildet. Das weiß nicht nur Rafael Jung. Der Leiter der Musikschule des Landkreises Oldenburg kann aber auch erklären,
warum: „Die Entwicklung musikalischer Anlagen bei Kleinkindern fördert kognitive Funktionen und prägt das Sozialverhalten.“ Musik sei
generell „fruchtbar für die musikalische Entwicklung“, sagt Jung und bringt es bewusst plakativ auf diesen Punkt: „Ein Kind, das Klavier spielt,
braucht keine Play-Station.“
Die brauchen die 25 Mädchen und Jungen im Elmeloher Kindergarten „Wühlmäuse“ ohnehin noch nicht. Musikinstrumente aber schon: Seit
Beginn dieses Kindergartenjahres beteiligt sich die Einrichtung an der Baumstraße am musikalischen Früherziehungsprogramm „Wir machen
die Musik“. Das landesweite Projekt sieht eine enge Kooperation zwischen Kreismusikschulen, Grundschulen und Kindertagesstätten vor. Das
Land fördert die Maßnahme mit 800 Euro pro Jahr und Kita, gut 1300 Euro zahlt der Kindergarten-Träger selber und einen kleinen Zuschuss
gibt es im Landkreis Oldenburg zudem von der Musikschule.
Da dies noch nicht ganz ausreicht, sind die Kindergärten auf Sponsoren angewiesen – in Elmeloh hat es eine Spende der Volksbank
Ganderkesee-Hude ermöglicht, dass die Musikpädagogin Jowita Albers seit August einmal in der Woche in den Kindergarten kommt. In
weiteren Kindergärten der Gemeinde hat die Bürgerstiftung Ganderkesee die musikalische Früherziehung mitfinanziert.
Von den zehn Kindergärten im Landkreis, in denen die Musikschule das Projekt „Wir machen die Musik“ anbietet, liegen immerhin sechs in der
Gemeinde Ganderkesee: in Schönemoor, Grüppenbühren, Falkenburg und Bergedorf läuft es zurzeit, im Jona- Kindergarten sogar schon länger
– und nun in Elmeloh. „In Ganderkesee hat das Programm einen enormen Aufschwung erfahren“, freut sich Rafael Jung, „vor allem durch die
Bürgerstiftung – das kann man gar nicht genug loben“.
Jowita Albers übt mit den Drei- bis Sechsjährigen an Orff’schen Instrumenten wie Triangel, Becken, Glöckchen, oder Xylofon. Dazu werden
Rhythmusspiele oder Tänze absolviert, Klanggeschichten entwickelt und die Gehörbildung trainiert – „alles auf spielerische Art“, wie die
38-Jährige betont. Das Erlernte wird in der Woche dann von Kindergarten-Leiterin Heike Düßmann und Erzieherin Ilona Skrzypek vertieft.
Die Kinder haben mittlerweile schon große Fortschritte gemacht: „Sie sind sehr aufmerksam“, lobt Jowita Albers, „eine tolle Gruppe“.
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Kreis Oldenburg </oldenburg-kreis>
02.12.2014
Landesweites Programm läuft jetzt auch in Elmeloh gemeinsam mit der Musikschule
Musikpädagogin Jowita Albers macht die Elmeloher „Wühlmäuse“ mit Rhythmus und Klang vertraut. Das Land fördert das Projekt.
Hergen Schelling
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Früherziehung: In Ganderkeseer Kitas spielt die Musik | NWZonline http://www.nwzonline.de/oldenburg-kreis/kultur/in-ganderkeseer-kitas-...
1 von 18
02.12.2014 10:31
10.2 Pressespiegel (Auswahl)Wir sind für sie daredaktionen:Barsinghausen (0 51 05) 52 13 10Ronnenberg, Gehrden, Wennigsen (0 51 08) 64 21 10sport: (05 11) 5 18 29 09anzeigen: (0 51 05) 52 13 17Leserservice: (08 00) 1 23 43 04
[email protected]@calenberger-zeitung.de
die seitentermine
2Barsinghausen 3–6familienanzeigen 3nachbarschaft 6sport
7/8ronnenberg 9/10Gehrden 11Wennigsen 12
Heute
Barsinghausen seite 5Wasser wird teurerDer Trinkwasserpreis steigt in Barsinghausen zum Jahres-wechsel auf 1,58 Euro pro Kubik-meter.
Ronnenberg seite 9Öltanks illegal entsorgtDie Polizei sucht Zeugen für ein Umweltdelikt an der Beckstra-ße. Dort sind Öltanks illegal ent-sorgt worden.
Gehrden seite 11Haushalt mit defizitDer Haushalt weist ein Defizit von mehr als 1,6. Millionen Euro auf. Dennoch wird weiter inves-tiert.
Wennigsen seite 12aldi zieht umAm Montag schließt Aldi seinen Markt in Holtensen. Einen Tag später eröffnet das Unterneh-men in Wennigsen.
Zwei Schulen kooperieren: Musik fördert die Lernfähigkeit der KinderBarsinGHausen. Wir machen die Musik – unter dieser Über-schrift steht ein Kooperationspro-jekt der Bert-Brecht-Schule (BBS) mit der Calenberger Musikschule. Unter der Leitung von Dozentin
Sigrid Strunkeit kommen jeweils neun Kinder aus der dritten und vierten Klassenstufe regelmäßig einmal pro Woche für zwei Stun-den zusammen, um zusammen zu musizieren.
„Unsere gemeinsame Arbeit mit Musik regt bei den Schülern die Konzentrationsfähigkeit an und unterstützt die soziale Ent-wicklung“, erläutert Sigrid Strun-keit. Seit Beginn der Zusammen-
arbeit im Sommer 2007 habe sich der erweiterte Musikunterricht an der Förderschule bewährt. Aller-dings droht auch diesem Koopera-tionsprojekt ab Januar 2016 das Aus. nn/Mehr auf seite 3
schüler aus der dritten und vierten Klasse der Bert-Brecht-schule musizieren im Kooperationsprojekt mit der Calenberger Musikschule. Hermann
ausgabe 248 – 43. Woche
freitag, 24. Oktober 2014
Trickdieb nimmt Schmuck miteGestOrf. Ein Trickdieb hat sich am Mittwochmittag unter einem Vorwand Zutritt zu einer Woh-nung an der Richard-Wagner-Stra-ße verschafft und eine Schmuck-kassette erbeutet. Laut Polizei hatte sich der Mann gegen 13.15 Uhr der 74-jährigen Wohnungsin-haberin als „Mitarbeiter des Was-serverbandes“ vorgestellt. In ener-gischem Ton forderte er Zutritt zu dem Reihenhaus – angeblich, um einen Schaden abzuwenden. Der Unbekannte drängelte sich in die Küche, öffnete den Wasserhahn und verlangte von der Frau, dort stehen zu bleiben, während er zu-rück in den Flur ging. Erst als die 74-Jährige mit der Polizei drohte, verließ der Mann das Haus. Wenig später fiel das Fehlen der Schmuck-kassette auf. Der Trickdieb ist etwa 20 Jahre alt, 1,70 Meter groß und schlank, hat dunkelbraune Haare und war mit einer dunkelblauen Fleecejacke und Jeans bekleidet. Die Polizei sucht Zeugen unter Te-lefon (05 11) 1 09 55 55. ka
flüchtlingsheim wird gebautnach einer hitzigen debatte haben ronnenbergs ratspolitiker den Weg für den Bau eines weiteren flüchtlingsheims und für sozial-wohnungen auf zwei städtischen Grundstücken geebnet.
VOn Kerstin sieGMundrOnnenBerG. Ronnenbergs Po-litiker sind sich weitgehend einig: Die Stadt muss sich den Heraus-forderungen sofort stellen, die der Zustrom von Flüchtlingen mit sich bringt. Dafür sollen drei städtische Grundstücke bebaut werden: zwei
in Empelde (an der Nenndorfer Straße neben einem Altenpflege-heim und direkt am Rathaus für ein Wohnheim in Leichtbauweise) sowie in einem Wohngebiet am Weetzer Kirchweg in Ronnenberg. Die Politiker stimmten auch ei-nem Unterbringungskonzept zu, das die Verwaltung nach dem Vor-bild der Stadt Hannover entwickel-te. Demnach sollen Asylsuchende zuerst in einem Wohnheim unter-gebracht werden und anschlie-ßend so schnell wie möglich in Wohnungen umziehen. Dafür will sich die Stadt bei dem Investor, vo-
raussichtlich die kommunale Woh-nungsbaugesellschaft Kreissied-lung, Belegungsrechte sichern. Der Abstimmung in der Ratssit-zung am Mittwochabend war eine teilweise hitzige Debatte vorausge-gangen. Den Unmut ihrer Ratskol-legen von SPD, Grünen, CDU und FDP zogen sich die Freien Wähler (FW) zu. Sie unterstützen die Bür-gerinitiative Pro Bolzplatz Ohe-feld, die eine Ballspielwiese kom-plett erhalten und nicht für eine Wohnbebauung hergeben will. „Das ist unverantwortliche Politik, die es früher in Ronnenberg nicht
gab“, sagte Jens Williges (Grüne). Bürgermeisterin Stephanie Harms (CDU) warb bei Politikern und Bürgern um Verständnis. „Wir ha-ben zu wenig bezahlbaren Wohn-raum, müssen immer mehr Flüchtlinge aufnehmen und das schnell. Eine Unterbringung in Sporthallen oder Zelten lehnen wir ab.“ Laut Harms arbeitet die Verwaltung auch an einem Betreu-ungskonzept für die Zuwanderer. Die SPD setzt sich zudem für die Beschäftigung von Sozialarbeitern und Dolmetschern ein. Mehr auf seite 10
Ronnenbergs Politiker stimmen für Sozialwohnungsbau und Unterbringungskonzept
71
Pressemitteilung anlässlich des Tages der Hausmusik am 22.11.2014
Ganz Niedersachsen wird ein musikalisches Wohnzimmer
Am Samstag, den 22. November 2014 feiert Niedersachsen den Tag der Hausmusik. Mit
vielen Aktionen wie z.B. Wohnzimmerkonzerten und musikalischen Begegnungen im
Freundes- und Familienkreis sollen an diesem Tag die Vielfalt und Bandbreite unserer
Musikkultur deutlich und erlebbar gemacht werden.
Musik zählt zu den wichtigsten kulturellen Ausdrucksformen unserer Gesellschaft. Aktives
Musizieren führt Menschen verschiedener Herkunft generationsübergreifend zusammen,
ermöglicht Verständigung und Gemeinschaftserleben über alle sprachlichen und kulturellen
Barrieren hinweg.
Anlässlich des niedersächsischen Tages der Hausmusik weist die Präsidentin des
Landesverbandes niedersächsischer Musikschulen, Gabriele Lösekrug-Möller MdB, auf die
wichtige kulturelle Bildungsarbeit der kommunal geförderten Musikschulen hin:
„Immer mehr Menschen finden über unsere Musikschulen ihren Weg zur Musik und zur
kulturellen Teilhabe in einer sich verändernden Gesellschaft. Und die Nachfrage wird immer
größer. Über 100.000 Schülerinnen und Schüler erhalten derzeit eine fundierte musikalische
Ausbildung an einer öffentlichen Musikschule. Dies ist nicht zuletzt auch ein Erfolg der durch
das Musikalisierungsprogramm „Wir machen die Musik!“ geförderten Kooperationen zwischen
Musikschulen und allgemein bildenden Einrichtungen. Ich freue mich sehr, dass es uns gelingt,
so viele und vor allem junge Menschen fürs Singen, Musizieren und Tanzen zu begeistern. Und
es ist schön zu wissen, dass die Musik zunehmend auch wieder in den Familien gepflegt wird
und sie im häuslichen Umfeld einen festen Platz findet.“
Die öffentlichen Musikschulen in Niedersachsen legen mit einem umfassenden und
strukturierten Angebot die Grundlage für die vielfältigen Möglichkeiten, sich musikalisch zu
begegnen und auszudrücken. Mit qualifiziertem Fachunterricht eröffnen sie ihren Schülerinnen
und Schülern Möglichkeiten zum qualitätsvollen gemeinschaftlichen Musizieren in der
Musikschule, in der allgemein bildenden Schule, in der Familie oder in den unterschiedlichsten
Formen des Laienmusizierens.
Der von der Musikland Niedersachsen gGmbH initiierte niedersächsische Tag der Hausmusik ist
Teil der landesweiten Kampagne „Heimvorteil“. Alle Niedersachsen, von der Küste bis zum Harz
und von der Elbe bis zur Ems sind eingeladen, am 22. November dabei zu sein und ihre
Wohnzimmer zur Bühne für selbstgemachte Musik zu machen.
---------------------------------------------------------------------------------------------
Kontakt
Landesverband niedersächsischer Musikschulen e.V. | Arnswaldtstraße 28 | 30159 Hannover
Telefon + 49.511.159 03 | Telefax + 49.511.159 01 | Mail [email protected]
Musik hilft auch beim Sprechen
Die Kinder galoppieren wie kleine
Pferde im Kreis, sie tanzen um ein imagi-
näres Lagerfeuer wie die Indianer und
imitieren mit ihren Armen die Bewegun-
gen des Adlers im Flug. Dazu singen sie
mit ihren Erzieherinnen, und einige Jun-
gen und Mädchen schlagen mehr oder
weniger treffsicher den Rhythmus. In der
evangelisch-lutherischen Kindertages-
stätte Nazareth hat das Singen und Mu-
sizieren seit vergangenem Sommer noch
einmal einen besonderen Schub bekom-
men. Musikpädagogin Alexandra Dieck
von der Musikschule Hannover beschäf-
tigt sich einmal in der Woche mit den
Vier- und Fünfjährigen, außerdem bil-
den die Erzieherinnen sich fort.Möglich wird die musikalische Früh-
erziehung durch ein doppeltes Engage-
ment. Das Land Niedersachsen stattet
die Musikschulen mit einem Grundkapi-
tal von 1,9 Millionen Euro pro Jahr aus,
damit sie Kooperationen mit Kitas und
Grundschulen eingehen können. Diese
befristeten Projekte trägt das Land zu
maximal 50 Prozent. Für den Rest sind
Kita-Träger, Sponsoren, Kommunen oder
Eltern gefordert. Die evangelische Lan-
deskirche nutzt das Geld vom Kultusmi-
nisterium für ihr eigenes Projekt „Mit
Leib und Seele – wir machen Musik“, das
zwei Jahre lang in 50 der landesweit
639 evangelischen Kitas läuft. 200 hatten
sich beworben. Neben der Südstädter
Nazareth-Kita profitieren in Hannover
vier weitere Einrichtungen.Im Fall der Nazareth-Kita können
34 Kinder in zwei Gruppen mitmachen,
die im Wechsel alle 14 Tage an der Reihe
sind. Sie lernen bei Alexandra Dieck Be-
wegungsspiele, Sprechgesänge, Rhyth-
mus und auch komplizierte Verse in In-
dianer-Fantasiesprache. „Die Kinder
sind voller Motivation, das Erlernte wei-
terzugeben, und singen auch in der Krab-
belgruppe vor“, berichtet Erzieherin
Claudia Burlager. Hibbelige Kinder wer-
den ruhiger, manche haben Fortschritte
beim Überwinden ihrer Sprechstörun-
gen gemacht. „Ich kann die Kinder
sprachlich fördern, ohne dass sie es mer-
ken“, sagt Dieck. Musikerziehung liege in
Kitas inzwischen oft brach, sagt Regina
Struwe, Kita-Referentin im Diakoni-
schen Werk Niedersachsen. „In der Er-
zieherausbildung ist Musik kein Unter-
richtsfach mehr.“Struwe betreut das Projekt für die
Landeskirche und schätzt es sehr, weil
Musik ganzheitlich auf die Entwicklung
der Kinder wirkt. Dennoch kritisiert sie
angesichts der vielen, aber zeitlich be-
fristeten Angebote zu Bewegung, For-
schen, Sprache und Musik und der be-
schränkten Zahl teilnehmender Kitas
den Hang zur „Projekteritis“ in Nieder-
sachsen. „Mehr Erzieher in jeder Kita-
Gruppe würden uns wirklich weiterhel-
fen.“Für das landesweite Kirchenprojekt
kommen mit 80000 Euro fast die Hälfte
vom Land, 25000 Euro von der Kloster-
kammer, rund 15000 Euro von der
Hanns-Lilje-Stiftung. Ihren eigenen
Anteil trägt die Kirche aus Kollekten-
gelde. Die Eltern zahlen nichts. „Es ist
ein tolles Signal, wenn die Kirche als Ki-
ta-Träger und Stiftungen vor Ort sich
engagieren“, lobt Klaus Bredl, Ge-
schäftsführer des Landesverbands Nie-
dersächsischer Musikschulen. Die Mu-
sikschulen versuchen, mit dem Landes-
geld Brennpunktstadtteile zu berück-
sichtigen. Beim Kirchenprojekt sind aber
neben einer Kita in Vahrenheide Ein-
richtungen in Isernhagen, Südstadt und
Döhren beteiligt.
Von BärBel HilBig
Projekt der Landeskirche fördert Singen im Kindergarten
In der evangelischen Kita Nazareth dürfen die Kinder tanzen, trommeln und singen.
Thomas (2)
Zählfehlerbei Wohnungenentdeckt
Bei der Reform der Müllgebühren läuft
es für den Abfallzweckverband aha nicht
wirklich rund. In Mehrfamilienhäusern
in Hannover stimmt nach Angaben von
Hausverwaltern häufig die Anzahl der
auf den Gebührenbescheiden aufgeführ-
ten Wohnungen nicht mit dem tatsächli-
chen Bestand überein. Weil das Auswir-
kungen auf die Gebührenhöhe hat, wollen
die Hausverwalter die Bescheide rekla-
mieren. aha verspricht Entgegenkom-
men.Der Hausverwalter Frank Müller hat
in Hannover etwa 250 Wohnungen in
Mehrfamilienhäusern im Portfolio. „Bei
den Bescheiden gibt es sowohl Abwei-
chungen nach oben als auch nach unten“,
sagt er. Ist die Zahl der Wohnungen zu
hoch, schlägt das negativ auf die Gebüh-
renhöhe durch. Wie viele falsche Beschei-
de auf Müllers Schreibtisch liegen, kann
er noch nicht sagen, weil er noch nicht
alle durchgearbeitet hat. „Es war aber ein
so hoher Anteil, dass mir das sofort ins
Auge gesprungen ist“, erklärt er. Auch
andere Hausverwalter sind schon auf das
Problem gestoßen.aha hat die für die Bescheide maßgebli-
chen Daten nach Angaben von Spreche-
rin Helene Herich Anfang 2012 mittels
Fragebogen bei allen Grundstückseigen-
tümern erhoben. Wie es zu Diskrepanzen
zwischen Soll- und Istbestand kommen
kann, sei auf Anhieb nicht erklärlich. Auf
jeden Fall werde man fehlerhafte Gebüh-
renbescheide korrigieren, und zwar auch
rückwirkend. Auch bei der Einspruchs-
frist, die üblicherweise vier Wochen dau-
ert, will man vorerst Kulanz walten las-
sen. Trotzdem werden sich auch die Ge-
richte mit den Gebühren befassen müs-
sen. Mehr als 1300 Klagen gegen
Bescheide liegen schon vor; dazu kommen
sogenannte Normenkontrollklagen, die
sich gegen die Abfallgebührensatzung als
Gesamtwerk richten.
Von Bernd Haase
Müllgebühren: ahaverspricht Kulanz
Region fördert Ideen zumWohnen im AlterDie Region ist auf der Suche nach neu-
en Ideen fürs Wohnen im Alter. Mit bis zu
50000 Euro sollen jeweils sechs Modell-
projekte drei Jahre lang gefördert werden
mit dem Ziel, dass ältere, pflegebedürfti-
ge sowie Menschen mit Handicaps mög-
lichst lang in ihrem gewohnten Umfeld
leben können. Das teilte Regionspräsi-
dent Hauke Jagau gestern bei der Fachta-
gung „Wohnen – ein Leben lang – in der
Region Hannover“ mit. Dort diskutierten
rund 150 Fachleute über unterschiedliche
Wohn- und Versorgungsformen.„Vor dem Hintergrund des demografi-
schen Wandels wollen wir rechtzeitig die
Voraussetzungen dafür schaffen, dass
auch in Zukunft alle Menschen gut in der
Region wohnen können“, sagte Jagau.
Dabei habe er nicht ausschließlich alte
und pflegebedürftige Bewohner im Blick.
„Ich stelle mir vor, dass auch junge Fami-
lien Versorgungseinrichtungen wie einen
gemeinschaftlichen Mittagstisch im
Quartier nutzen.“Im Fokus hat die Regionsverwaltung
verschiedene Förderziele: neue selbstbe-
stimmte und gemeinschaftliche Wohn-
formen zu etablieren, individuelles Woh-
nen auch für Behinderte und Pflegebe-
dürftige zu ermöglichen und Initiativen
für Nachbarschaften in ländlichen wie
auch städtischen Gebieten voranzutrei-
ben. Am 27. Februar wird die „Richtlinie
zur Förderung von Modellprojekten zum
selbstbestimmten Leben im Alter“ im So-
zialausschuss der Region vorgestellt, die
Regionsversammlung entscheidet voraus-
sichtlich am 11. März darüber.„Um die hohe Wohn- und Lebensquali-
tät in der Region den demografischen He-
rausforderungen entsprechend weiterzu-
entwickeln, ist es nicht allein damit ge-
tan, dass genügend bezahlbarer Wohn-
raum vorhanden ist“, sagte Sozialdezer-
nent Erwin Jordan. Genauso wichtig sei
es, dass niemand gezwungen werde, auf-
grund von Barrieren oder fehlender Nah-
versorgung umzuziehen. Die neue Pro-
jektförderung eröffne ein weites Feld, das
Miteinander zu stärken – von der Wohn-
gemeinschaft bis hin zu nachbarschaftli-
chen Treffpunkten.Gute Beispiele aus der Praxis gibt es
viele, einige wurden bei der Tagung vor-
gestellt. In Burgdorf etwa kooperiert die
Wohnungsgesellschaft mit einem ambu-
lanten Pflegedienst, sodass ältere Bewoh-
ner ortsnah versorgt werden. In der Samt-
gemeinde Neuenkirchen im Landkreis
Osnabrück entsteht ein Gemeinschafts-
haus für betreutes Wohnen mit Arztpra-
xen, Pflegedienst und einem Treffpunkt
für Ältere. Etabliert hat sich dort außer-
dem ein ehrenamtlicher Helferkreis, der
ältere Bewohner im Ort unterstützt.In Hannover soll eine altersgerechte
Quartiersentwicklung an drei Modell-
standorten erprobt werden – in der Süd-
stadt, in Kirchrode und in Döhren. Unter
anderem soll sich das Margot-Engelke-
Zentrum in der Südstadt für die Bewoh-
ner des Stadtteils öffnen. „Es ist schon
fünf nach zwölf, solche Strukturen auf-
zubauen“, mahnte Dagmar Vogt-Janssen
vom städtischen Fachbereich Senioren.
Im Zentrum stünden der Aufbau lebendi-
ger Nachbarschaften und der Dialog zwi-
schen Jung und Alt.
Von Veronika THomas
300000-Euro-Programm soll gemeinschaftliches und selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld ermöglichen
Beim Musikprojekt entwickeln Kinder Rhyth-
musgefühl.
dpa
Spielen im Sitzkreis: Die Kinder werden geför-
dert, ohne es zu bemerken.
Diskussion überAhmadiyyaDer Bau der 2009 fertiggestellten Ah-
madiyya-Moschee in Stöcken wurde von
heftigen Debatten begleitet: Kaum eine
religiöse Gruppe wird so widersprüch-
lich beurteilt wie diese Glaubensgemein-
schaft. In der Reihe „Religionen im Ge-
spräch“ geht es am heutigen Donnerstag
um 19 Uhr im Haus der Religionen, Böh-
merstraße 8, um die Ahmadiyya-Gruppe.
Moderator Wolfgang Reinbold diskutiert
mit den Ahmadiyya-Vertretern Moham-
mad Dawoo Majoka und Aisha Daud so-
wie dem Religionswissenschaftler Peter
Antes.
be
n Weitere Bilder finden Sieunter haz.li/kita
Ab heute gehen Siegemeinsam durchs LebenSimone Hattendorf &Lars SchöttkerStandesamt Laatzen 14 Uhr
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Auf die Veröffentlichung des vollständigen
Textes im Submissionsanzeiger, Deutschen
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port wird hiermit hingewiesen.Stadt NorderneyDer Bürgermeister- Ulrichs -
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Mo. 20.30 UhrUNA NOCHE - Eine Nachtin Havanna
Engl. OmU
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Unanfechtbarkeit einer Vorweg-nahme der Entscheidung
Gemäß § 71 Baugesetzbuch (BauGB) wird
bekannt gemacht, dass die vom Umlegungs-
aus-schuss im Umlegungsverfahren Nr.
1500 - Steinbruchsfeld - für die Grundstü-
cke Gemarkung Misburg, Flur 1, Flurstücke
1745, 1747, 1748, 1746, 1749, 1750/2, 67/2,
1757/1, 1759/1, 1918, 1750/3 und 1744/1,
beschlossene Vorwegnahme der Entschei-
dung nach § 76 BauGB mit der Zustellung an
die Beteiligte am 03.09.2013 unanfechtbar
geworden ist.Landeshauptstadt Hannover
Umlegungsbehörde
Landeshauptstadt HannoverSitzung des Sportausschusses
Der Sportausschuss tagt am Montag,
dem 10. Februar, 16 Uhr, im Rathaus,
Trammplatz 2, Hodlersaal, öffentlich.Der Oberbürgermeister
Die vollständige Tagesordnung hängt an
der Informationstafel in der Rathaus-
halle und steht im Internet unter
www.ratsinfo-hannover.de
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Die infra Infrastrukturgesellschaft Region
Hannover GmbH schreibt nach VOB/A die
Gleis- und Straßenbauarbeiten im Zuge der
Errichtung des neuen Hochbahnsteigs
„Saarbrückener Str.” öffentlich aus (Ver-
gabenr. 1323/14/01). Weitere Informatio-
nen sind den einschlägigen Ausschrei-
bungsblättern und der Internetseite
www.infra-hannover.de zu entnehmen.Die Region Hannover schreibt nach VOB aus:
Generalsanierungbbsme,Gustav-Bratke-Al-
lee, Hannover; Fliesen- und Plattenarbeiten;
Vergabe-Nr.: 30.02-2014/0013. Nähere An-
gaben sind in den einschlägigen Ausschrei-
bungsblättern und dem Internetauftritt unter
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Hannover
16 HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG
DONNERSTAG, 6. FEBRUAR 2014 · NR. 31
72
Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
10.3 Druckerzeugnisse
wimadimuDas Magazin zum kulturellen Bildungsprogramm
wir machen die musik!
Ausgabe 02 | Frühling 2014
wir machen die musik! hat sie bereits im titel und nicht nur
dort. wen? was? die Inklusionsidee! das „wIr“ beinhal-
tet, dass keiner ausgeschlossen wird, auch nicht integriert
werden soll oder muss, sondern dass ohne vorbehalte, ohne
vorurteile gemeinsam musik gemacht wird. abseits von
„individuellem anderssein“ erreicht die musik kulturüber-
greifend jeden menschen – mit und ohne sprache. wir erleben
es schon beim baby und kleinkind, die von dieser kraft
ergriffen werden, freudvoll auf musikalische signale reagie-
ren und sich bewegend äußern. In einem alter, in dem meist
noch keine vom menschen gemachte differenzierung und
selektion in behindert bzw. unbehindert, dieser oder jenem
kulturkreis zugehörig und verschiedene sprachen sprechend,
gemacht wird.
Für die Erwachsenen, insbesondere für die vermittelnden Päd-
agogen, gilt es, diese Kompetenz der Unvoreingenommenheit,
Akzeptanz und die Wahrnehmung der Vielfalt als großes Gan-
zes ggf. (wieder) zu erlernen oder bewusst zu machen, was
an vielen Stellen durch das Agieren in einer Musikschule, in
einer musikpädagogischen Arbeit für ALLE schon getan wird.
Inklusion ist mehr als eine bildungs- und gesellschaftspoliti-
sche Idee. Inklusion ist eine grundlegende Einstellung und die
Musik besitzt mit ihren verschiedenen Parametern und ihrem
ganzheitlichen Ansatz in der Musikpädagogik die Kraft, diese
Veränderung im Denken und Handeln zu unterstützen. Hier
werden die Vielfalt der Instrumente in melodischen Linien,
Rhythmen und Harmonien zu einer Komposition zusammen-
geführt, in der jedes Instrument, jeder Spieler seinen Platz
finden kann.
Mit unserem Schwerpunktthema möchten wir im Landesver-
band gemeinsam mit anderen Partnern für diese Grundein-
stellung werben und durch eine Reihe von Fortbildungsmaß-
nahmen und Thementagen Möglichkeiten zum Austausch und
Lernen geben.
Wir würden uns freuen, wenn Sie sich unter anderem durch
die Geschichten in dieser Ausgabe von dem Gedankenvirus
anstecken lassen und helfen, dass wir eine inklusive Gesell-
schaft werden.
Sigrid Neugebauer-Schettler ist Leiterin der Musik- und Kunstschule
Osnabrück und stellvertretende Vorsitzende im Landesverband nieder-
sächsischer Musikschulen. Gemeinsam mit der Fachsprecherin
Christiane Joost-Plate leitet sie dort auch die Arbeitsgemeinschaft
„Inklusion“.
vielfalt durch musik!
WimadiMu | Ausgabe 02 | Frühling 2014
WimadiMuDas Magazin zum kulturellen Bildungsprogramm Wir machen die Musik!
Ausgabe 03 | Sommer 2014
Es ist Sommer und alle Kooperationsprojekte haben wieder ein aufregendes Jahr hinter sich. Viele von ihnen präsentieren die Ergebnisse ihrer Arbeit im Rahmen von Musikschulkon-zerten, Sommer-, Stadt-, Kita- oder Schulfesten. Dabei spielt es natürlich keine Rolle, ob ein ganzes Kindermusical inklu-sive Kostümen auf die Beine gestellt oder nur ein einfaches Lied gesungen wird. Was zählt, ist die Darbietung dessen, was innerhalb der letzten Monate gemeinsam gelernt, geübt und gelebt wurde! Auf der Bühne zu stehen, Beifall zu be-kommen und ein bisschen Lampenfieber zu haben – all das erleben die WimadiMu-Kinder, wenn sie den Neuankömmlin-gen in der Kita bzw. Erstklässlern, ihren Familien und manch-mal sogar der ganzen Stadt zeigen dürfen, was sie können.
WimadiMu ist längst zu einem festen Bestandteil in der musikalischen Bildung von Kindern geworden. Ob „Wimadi-Mu-Fest“, „WimadiMu-Konzert“ oder „WimadiMu-Tag“ – der Name ist Programm und erscheint mittlerweile auf zahlrei-
chen Plakaten und Flyern in ganz Niedersachsen. Auch in diesem Jahr organisieren etliche Einrichtungen eine eigene Veranstaltung und präsentieren damit, wie viel Spaß es ma-chen kann, gemeinsam zu singen, zu spielen und zu tanzen!Wir freuen uns sehr, in Duderstadt, Gehrden und Sulingen live dabei gewesen zu sein und hoffen, dass auch im nächsten Schuljahr wieder überall die Musik gemacht wird.
Einer, der sich mit dem Programm mittlerweile auch bestens auskennt, ist Lars Kaempf: Musiker, Fotograf, Filme- und Fes-tivalmacher (Freifeld Festival) aus Oldenburg. Wir haben ihn kurz vor einem Auftritt zum Interview getroffen.
Viel Spaß beim Lesen und schöne Sommerferien allerseits!
Auf die Bretter … fertig … los!
WimadiMu | Ausgabe 03 | Sommer 2014
WimadiMuDas Magazin zum kulturellen Bildungsprogramm
Wir machen die Musik!
Ausgabe 04 | Winter 2014/15
Die eigene Stimme zu entdecken, ein Musikinstrument zu
spielen, zusammen mit anderen Freude an Gesang und
Musik zu haben – mit Wir machen die Musik! können Kinder
viel lernen. Auch im Schuljahr 2014/15 nehmen knapp 38.000
Kinder in Kitas und Grundschulen in über 1.400 Kooperati-
onsprojekten an dem Programm teil – unabhängig von ihrer
Herkunft, der finanziellen und sozialen Situation ihrer Familie
und ihren körperlichen und/oder geistigen Fähigkeiten. Das
stellt natürlich auch die Erwachsenen, die in diesem Arbeits-
feld tätig sind, vor immer neue Herausforderungen. Grund ge-
nug für die WimadiMu-Redaktion, das Thema Aus-, Fort- und
Weiterbildung zum Schwerpunktthema dieser Ausgabe zu
machen. Denn sowohl Erzieher/-innen als auch Musikschul-
lehrer/-innen können sinnvolle Hilfestellungen und Antwor-
ten zu Bereichen ihrer täglichen Arbeit gut gebrauchen.
Lesen Sie in unseren Interviews, wie Erziehern und Erzieherinnen bereits in der Ausbildung musikpä-dagogische Grundlagen vermittelt werden und wie Musikschulleh-rer/-innen in einer Fortbildung lernen, sich besser auf die Arbeit in
Kitas und Grundschulen vorzube-reiten und wie sich diese Denkan-stöße erfolgreich umsetzen lassen. Erfahren Sie außerdem, wie auf einem WimadiMu-Fachtag über die Zukunft des Programms diskutiert und Best-Practise-Beispiele eine
gute Orientierung für die eigene Arbeit bieten können.
Auch beim Landesverband niedersächsischer Musikschulen
spielt das Thema Fortbildung eine wichtige Rolle: Musika-
lisch-kulturelle Bildung in der Kita, kurz MuBiKi, nennt sich die
berufsbegleitende Qualifizierung, die sich ab 2015 an Kunst-
und Kulturschaffende und Erzieher/-innen aus ganz Deutsch-
land richtet. Sie sehen, es gibt viel zu erfahren im neuen Jahr. Mir bleibt an
dieser Stelle nur zu sagen: viel Spaß beim Lesen!Herzlichst, Ihr
Neue Wege
WimadiMu | Ausgabe 04 | Winter 2014/15
Christopher Nimz
WimadiMu - Das Magazin
Flyer zur Weiterbildung „Musikalisch-kulturelle Bildung in der Kita“ (MuBiKi)
73
Landesverband niedersächsischer Musikschulen e.V.im Verband deutscher Musikschulen (VdM)Arnswaldtstr. 2830159 HannoverTelefon: 0511-15919Telefax: 0511-15901info@musikschulen-niedersachsen.dewww.musikschulen-niedersachsen.deVorsitzender: Johannes MünterGeschäftsführer: Klaus Bredl (V.i.S.d.P.)
Musikschulen und Ganztagsschulen
Perspektiven und Chancen fur die Bildungsarbeit öffentlicher Musikschulen
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Modellprojekt: Kostenlose Teilnahme !
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ANMELDUNG Modellprojekt �Vielfalt in der frühkindlichen musikalischen Bildung“
Vielfalt in der frühkindlichen musikalischen Bildung
Qualifizierung für (musik-)pädagogische Fachkräfte im Elementarbereich
Projektstandort Lüneburg Terminübersicht Basismodul �Inklusion und Vielfalt“ Freitag, 25. April 2014, 10:00 – 17:30 Uhr Samstag, 26. April 2014, 10:00 – 17:30 Uhr Referentinnen: Gisela Röhling, Diplom Pädagogin, Interkultur- und Betzavta-Trainerin,Christiane Joost-Plate, Niedersächsische Fachsprecherin für Musik Inklusiv
Fachmodul �Musik und Bewegung“Freitag, 13. Juni 2014, 10:00 – 17:30 Uhr Samstag, 14. Juni 2014, 10:00 – 17:30 Uhr Referentin: Antje Körner, Diplom Rhythmikerin Fachmodul �Instrumentalspiel“Freitag, 11. Juli 2014, 10:00 – 17:30 Uhr Samstag, 12. Juli 2014, 10:00 – 17:30 Uhr Referentin: Anette Supka, Diplom Rhythmikerin
Fachmodul �Stimme und Sprache“Freitag, 26. September 2014, 10:00 – 17:30 Uhr Samstag, 27. September 2014, 10:00 – 17:30 Uhr Referentin: Ulrike Gramann, Diplom MusikpädagoginAbschlusstag/Zertifikatsverleihung Freitag, 07. November 201410:00 – 17:30 UhrPädagogische LeitungGisela Röhling, Diplom Pädagogin, Interkultur- und Betzavta-Trainerin
Veranstalter/KontaktVolkshochschule Region Lüneburg Stefan Baumann, Tel. 04131 1566 112 Musikschule der Hansestadt Lüneburg Ulrich Petersen ,Tel. 04131 309 3395
Foto: Bianca Herrmann
WimadiMuDas Magazin zum kulturellen Bildungsprogramm
Wir machen die Musik!
Ausgabe 04 | Winter 2014/15
Die eigene Stimme zu entdecken, ein Musikinstrument zu
spielen, zusammen mit anderen Freude an Gesang und
Musik zu haben – mit Wir machen die Musik! können Kinder
viel lernen. Auch im Schuljahr 2014/15 nehmen knapp 38.000
Kinder in Kitas und Grundschulen in über 1.400 Kooperati-
onsprojekten an dem Programm teil – unabhängig von ihrer
Herkunft, der finanziellen und sozialen Situation ihrer Familie
und ihren körperlichen und/oder geistigen Fähigkeiten. Das
stellt natürlich auch die Erwachsenen, die in diesem Arbeits-
feld tätig sind, vor immer neue Herausforderungen. Grund ge-
nug für die WimadiMu-Redaktion, das Thema Aus-, Fort- und
Weiterbildung zum Schwerpunktthema dieser Ausgabe zu
machen. Denn sowohl Erzieher/-innen als auch Musikschul-
lehrer/-innen können sinnvolle Hilfestellungen und Antwor-
ten zu Bereichen ihrer täglichen Arbeit gut gebrauchen.
Lesen Sie in unseren Interviews, wie Erziehern und Erzieherinnen bereits in der Ausbildung musikpä-dagogische Grundlagen vermittelt werden und wie Musikschulleh-rer/-innen in einer Fortbildung lernen, sich besser auf die Arbeit in
Kitas und Grundschulen vorzube-reiten und wie sich diese Denkan-stöße erfolgreich umsetzen lassen. Erfahren Sie außerdem, wie auf einem WimadiMu-Fachtag über die Zukunft des Programms diskutiert und Best-Practise-Beispiele eine
gute Orientierung für die eigene Arbeit bieten können.
Auch beim Landesverband niedersächsischer Musikschulen
spielt das Thema Fortbildung eine wichtige Rolle: Musika-
lisch-kulturelle Bildung in der Kita, kurz MuBiKi, nennt sich die
berufsbegleitende Qualifizierung, die sich ab 2015 an Kunst-
und Kulturschaffende und Erzieher/-innen aus ganz Deutsch-
land richtet. Sie sehen, es gibt viel zu erfahren im neuen Jahr. Mir bleibt an
dieser Stelle nur zu sagen: viel Spaß beim Lesen!Herzlichst, Ihr
Neue Wege
WimadiMu | Ausgabe 04 | Winter 2014/15
Christopher Nimz
FACHTAG Vielfalt durch Musik
Auf dem Weg zu einer inklusiven
Musikschule
Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft
der Niedersächsischen Ministerin für Wissenschaft
und Kultur, Dr. Gabriele Heinen-Kljajić.
www.wirmachendiemusik.de
08. März 2014
Hannover
Anreise
Veranstaltungsort ist die Musikschule der Landeshaupt-
stadt Hannover im „Haus der Jugend“ (Maschstraße 22-
24, 30169 Hannover).
mit dem ÖPNV
Mit den folgenden Straßenbahnlinien fahren Sie vom Haupt-
bahnhof Hannover bis zur Haltestelle „Aegidientorplatz“.
oberirdisch
(Haltestelle am Ernst-August-Platz vor dem Hbf):
Linien 10 und 17 - Richtung Aegidientorplatz
unterirdisch
(Haltestelle unter dem Hbf):
Linie 1 - Richtung Sarstedt oder Laatzen
Linie 2 - Richtung Rethen
Linie 4 - Richtung Roderbruch
Linie 5 - Richtung Anderten
Linie 6 - Richtung Messe-Ost
Linie 8 - Richtung Messe-Nord
mit dem Auto
Das Musikschulgebäude befindet sich in der Umweltzone
der Stadt Hannover und hat keinen öffentlichen Parkplatz.
Landesverband niedersächsischer Musikschulen e.V.
Arnswaldtstraße 28 | 30159 Hannover
Telefon: + 49.511.159 19 | Fax: + 49.511.159 01
Mail: [email protected]
www.musikschulen-niedersachsen.de
www.wirmachendiemusik.de
V.i.S.d.P.: Klaus Bredl (Geschäftsführer)
Fortbildungshinweis
Vielfalt in der frühkindlichen
musikalischen Bildung
Eine Qualifizierung für (musik-)pädagogische Fachkräfte
im Elementarbereich
Der Alltag in Kindertageseinrichtungen wird zunehmend
durch eine große Heterogenität der Kinder bestimmt und
die in den Einrichtungen tätigen pädagogischen Fachkräf-
te müssen in ihren Arbeitsfeldern immer neue Aufgaben
und Herausforderungen bewältigen.
Musik spricht alle Sinneswahrnehmungen an und bietet
sich als ideales, verbindendes Mittel für den erzieheri-
schen Alltag in der Kita an. Durch gemeinsames Singen,
Musizieren und Tanzen können alle Kinder ungeachtet
geistiger oder körperlicher Beeinträchtigungen und über
alle sprachlichen und ethnischen Grenzen hinweg ange-
sprochen, in Gruppenprozesse einbezogen und gefördert
werden. Dabei müssen die individuellen Voraussetzungen,
Fähigkeiten und Bedürfnisse der Kinder im Mittelpunkt
stehen. Pädagogische Fachkräfte sollten daher immer die
Aspekte von Vielfalt berücksichtigen und zur Grundlage
ihres pädagogischen Handelns machen.
Ziel dieser Qualifizierung ist es, Erzieher/-innen und mu-
sikpädagogische Fachkräfte des Elementarbereichs, die ge-
meinsam im Bereich der frühkindlichen Bildung tätig sind,
zu unterstützen sowie vielfältige musikalische Angebote
teamorientiert zu planen und umzusetzen. Die Praxiser-
probung und der nachhaltige Transfer in die Kita spielen
dabei eine zentrale Rolle.
Die Qualifizierung wird erstmalig von April bis Oktober 2014
in Gifhorn, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück angeboten.
Sie besteht aus insgesamt vier Wochenenden, an denen das
Thema Inklusion sowohl über den Umgang mit Stimme und
Sprache als auch durch Bewegung, elementares Instrumen-
talspiel und Improvisation praxisnah vermittelt wird. Selbst-
lernphasen sowie die Planung und Umsetzung konkreter
Projekte sind ebenfalls Bestandteil der Qualifizierung.
Es werden keine Teilnahmegebühren erhoben. Die Kos-
ten für Übernachtung und Verpflegung müssen von den
Teilnehmenden selbst getragen werden. Erwünscht ist die
Teilnahme von Erzieher/-innen und Musikschullehrkräf-
ten, die bereits in Kooperationsprojekten zusammenar-
beiten. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl wird eine
frühzeitige Anmeldung empfohlen.
Weitere Informationen erhalten Sie im Rahmen des
Fachtags „Vielfalt durch Musik“ am 08. März 2014 sowie
in Kürze auf: www.musikschulen-niedersachsen.de bzw.
www.wirmachendiemusik.de
Die Qualifizierung ist ein Verbundprojekt der Agentur für
Erwachsenen- und Weiterbildung, des Landesverbands
niedersächsischer Musikschulen und der Carl von Ossietzky
Universität Oldenburg. Sie wird mit Mitteln des Niedersächsi-
schen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur gefördert.
Fotos: Bianca Herrmann, Anna Schäflein
Flyer zum Fachtag „Vielfalt durch Musik“
Flyer zur Fortbildung „Vielfalt in der früh kindlichen musikalischen Bildung“
Positionspapier des Landesverbandes zur Zusammen-arbeit zwischen Musikschulen und Ganztagsschulen
Programmflyer „Wir machen die Musik!“
74
Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
POTSDAMER ERKLÄRUNG
des VdM m
it Ausführungen und Handreichungen:- Perspektive M
usikschule und Menschen m
it Behinderungen- Perspektive M
usikschule und Kulturelle Vielfalt- Perspektive M
usikschule und Erwachsene, alte oder pflegebedürftige M
enschen- Handlungsfeld M
usikschule und Veränderungen in der Gesellschaft (hier auch: Entfaltung von Begabung bei Veränderung von allgem
ein bildender Schule)
POTSDAMER ERKLÄRUNG
Musikschule der Zukunft und Zukunft der M
usikschule sind inklusiv
Der Verband deutscher Musikschulen vertritt die Leitidee einer inklusiven Gesellschaft, w
ie sie auch seit der Ratifizierung der UN
-Konvention über die Rechte von Menschen m
it Behinderung im Jahre 2009 um
zusetzen ist. 1
Für die öffentlichen Musikschulen bedeutet dies konkret den Einstieg in einen inklusiven Prozess, der
ermöglicht,
2
generationen- und kulturübergreifend.
wollen, erreicht.
1 2 Bonn, 2011.
Musikschule im
Wandel
Inklusion als Chanceentw
ickeln können sollen, ohne sozial ausgegrenzt zu werden.
gleichzeitig stattfindenden gesellschaftlichen Wandels beeinflusst. Das bedeutet für die M
usikschulen als lernendes
zuzugehen.
Ressourcen im Rahm
en ihrer haushaltswirtschaftlichen M
öglichkeiten bereitzustellen, damit M
usikschulen die
im Rahm
en der komm
unalen Bildungslandschaften vernetzen.
1. 2. anerkannt3. 4. finden sich Gelegenheiten, Können und dam
it sich selbst zu zeigen5. 6.
7. führen Erlebnisse zu einem Ergebnis, das zu neuem
Lernen motiviert
9. 10. um
die Musikschule einbezogen
Ein sich wandelndes W
elt- und Menschenbild, ein neues Denken und eine neue Kultur des M
iteinanders und der
am
16. Mai 2014 in Potsdam
.
11� Anhang
11.1 Potsdamer Erklärung des VdM
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Stellungnahme zum Erlassentwurf Stellungnahme zum Erlassentwurf Stellungnahme zum Erlassentwurf Stellungnahme zum Erlassentwurf des des des des Niedersächsischen Kultusministeriums Niedersächsischen Kultusministeriums Niedersächsischen Kultusministeriums Niedersächsischen Kultusministeriums „Die Arbeit in der Ganztagsschule“„Die Arbeit in der Ganztagsschule“„Die Arbeit in der Ganztagsschule“„Die Arbeit in der Ganztagsschule“
1. Ausgangslage 1. Ausgangslage 1. Ausgangslage 1. Ausgangslage Mit dem flächendeckenden Ausbau von Ganztagsschulen in Niedersachsen sind hohe Zielsetzungen verknüpft. So sollen die entsprechenden Angebote in offenen wie in (teil)gebundenen Ganztagsschulen dazu dienen, ein verlässliches ganzheitliches Bildungsangebot vorzuhalten und auch eine individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen vertritt als kommunaler Träger- und Fachverband die Interessen von 74 öffentlichen, gemeinnützigen Musikschulen im Land. Diese vermitteln mit rund 3.000 Lehrkräften derzeit über 100.000 jungen Menschen eine qualifizierte außerschulische musikalische Bildung. Der Landesverband begrüßt das Vorhaben der Landesregierung, im Sinne einer ganzheitlichen Bildung junger Menschen die Kooperation zwischen Ganztagsschulen und außerschulischen Bildungsträgern zu fördern und hierbei insbesondere die Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie weiteren öffentlichen Einrichtungen u.a. auch der musikalisch-kulturellen Bildung weiterzuführen und zu intensivieren. Die öffentlichen Musikschulen in Niedersachsen können dank ihrer landesweiten Infrastruktur maßgeblich dazu beitragen, dass die Ganztagsschule bildungspolitisch ein Erfolg wird und Kinder und Jugendliche unabhängig von Herkunft und sozialem Status optimal gefördert werden. Mit ihren qualifizierten und professionell arbeitenden Lehr-kräften, ihren festen organisatorischen Strukturen, ihrem umfassenden Angebot und mit ihren Möglichkeiten, ihre musikpädagogische Arbeit inhaltlich und organisatorisch flexibel an die individuellen Anforderungen der Schule anzupassen, sind die öffentlichen Musikschulen besonders geeignet, im Ganztagsbetrieb als verlässliche und fachkundige Kooperationspartner der allgemeinbildenden Schulen tätig zu werden. Dank langjähriger Erfahrung insbesondere in der Kooperation mit allgemein bildenden Schulen haben öffentliche Musikschulen auch die fachlichen Voraussetzungen dafür, mit flexiblen und hochwertigen Bildungsangeboten eine Teilhabe auch für Angehörige bildungsferner Bevölkerungsgruppen, für Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen mit Behinderung zu gewährleisten. Die öffentlichen Musikschulen sehen die Kooperation mit allgemeinbildenden Schulen auch als ihre Aufgabe und als Teil ihres Bildungsauftrages an. Mit ihren eigenen Bildungsschwerpunkten können sie die Arbeit der allgemeinbildenden Schulen im -kreativen Bereich optimal ergänzen und vertiefen. Die möglichst systematische Einbeziehung öffentlicher Musikschulen als Bildungspartner in die Ganztagsschulen kann vor allem deutlich mehr Kindern und Jugendlichen einen leichten Zugang zur musikalischen Bildung ermöglichen. Hiervon profitieren vor allem Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Ihr Bildungserfolg wird von der sozialen Herkunft abgekoppelt und sie erfahren eine Integration in die Bildung durch die musikalische Bildung. Dies zeigen bereits die Erfolge bisheriger Bildungskooperationen insbesondere zwischen allgemeinbildenden Schulen und öffentlichen Musikschulen im Rahmen des niedersächsischen Musikalisierungsprogramms „Wir machen die Musik!“. Vor diesem Hintergrund ist festzustellen, dass sich der niedersächsische Weg der horizontalen Vernetzung und Zusammenarbeit kommunaler Bildungseinrichtungen bewährt hat und unbedingt zum Wohle der Kinder und Familien sowie zum Nutzen der Schulen fortgesetzt werden sollte.
11.2 Die Arbeit in der Ganztagsschule
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
2. Stellungnahme zum aktuellen Erlassentwurf 2. Stellungnahme zum aktuellen Erlassentwurf 2. Stellungnahme zum aktuellen Erlassentwurf 2. Stellungnahme zum aktuellen Erlassentwurf Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen begrüßt, dass im Rahmen der „Zukunftsoffensive Bildung“ der Ganztagsbildung eine pädagogische Gesamtkonzeption zugrunde liegt. Das Kultusministerium setzt sich mit dem Erlassentwurf erkennbar für Rahmenbedingungen ein, damit Ganztagsschulen Ihren Schülerinnen und Schülern künftig ein hochwertiges, verlässliches und ganzheitliches Bildungsangebot ermöglichen können. Damit die öffentlichen Musikschulen als Partner der Ganztagsschulen ihren spezifischen Bildungsauftrag erfüllen können, benötigen sie bestimmte Rahmenbedingungen. Nur wenn diese gegeben sind, kann die Bildungsarbeit der Musikschulen sinnvoll und mit größtmöglichem Gewinn für Kinder und Jugendliche in die Ganztagsschule einbezogen und mit ihr vernetzt werden; und nur dann wird es gelingen, die enormen Chancen, die die Ganztagsschule für eine vertiefte musikalische Bildung möglichst vieler Kinder und Jugendlicher bietet, adäquat zu nutzen. Der Landesverband sieht hier eine gemeinsame Verantwortung von Land und Kommune. Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen bringt seine Vorstellungen zur Zusammenarbeit zwischen Musikschulen und Ganztagsschulen in seinem jüngst erarbeiteten Positionspapier „„„„Musikschulen und Ganztagsschulen Musikschulen und Ganztagsschulen Musikschulen und Ganztagsschulen Musikschulen und Ganztagsschulen ---- Perspektiven und Perspektiven und Perspektiven und Perspektiven und Chancen Chancen Chancen Chancen füfüfüfür die Bildungsarbeit öffentlicher Musikschulen“r die Bildungsarbeit öffentlicher Musikschulen“r die Bildungsarbeit öffentlicher Musikschulen“r die Bildungsarbeit öffentlicher Musikschulen“ in umfassender Weise zum Ausdruck. Insoweit erfolgt an dieser Stelle der Hinweis auf dieses Papier, das dieser Stellungnahme beiliegt. Erfreulicherweise finden sich viele der darin formulierten Voraussetzungen und Anforderungen für eine gelingende Zusammenarbeit der Partner – etwa die geplante Rhythmisierung, der Wunsch nach gegenseitiger Verzahnung schulischer und außerunterrichtlicher Angebote sowie die grundsätzliche Möglichkeit der Individualförderung – im Erlassentwurf des Kultusministeriums bereits wieder. Insofern wird es auf der Grundlage des neuen Erlasses vermutlich zu einer deutlichen Qualitätssteigerung der Zusammenarbeit zwischen Ganztagsschulen und außerschulischen Partnern kommen. Dennoch möchte der Landesverband im Folgenden auch kritisch auf einige Aspekte eingehen. 2.12.12.12.1 FinanzierungFinanzierungFinanzierungFinanzierung der der der der außerunterrichtlicheaußerunterrichtlicheaußerunterrichtlicheaußerunterrichtlichennnn Angebote Angebote Angebote Angebote Ganztagsschulen können zur Finanzierung der außerunterrichtlichen Angebote bis zu 40 % des nach Teilnehmerzahlen ermittelten Gesamtbudgets kapitalisieren. Der finanzielle Spielraum der Ganztagsschulen wird im Vergleich zur bisherigen Ausstattung der Einrichtungen deutlich wachsen. Dies verdient besondere Anerkennung und es steht zu hoffen, dass diese Mittel so genutzt werden, dass Angebote öffentlicher Musikschulen auch kostenfrei durchgeführt werden können. Jedoch lassen die bisherigen Erfahrungen befürchten, dass Bildungsangebote öffentlicher Musikschulen, die Teil des außerunterrichtlichen Angebotes von Ganztagsschulen sind, nicht dauerhaft aus dem Ganztagsbudget zu finanzieren sind und deshalb zumindest auf längere Sicht nicht durchgängig kostenfrei angeboten werden können. Da die Träger öffentlicher Musikschulen grundsätzlich tarifrechtlichen Bestimmungen unterliegen, liegen die zu veranschlagenden Arbeitgeberpersonalkosten für eine qualifizierte Musikschullehrkraft i.d.R. auch deutlich über den Personalkosten freier Träger. Aus Sicht des Landesverbandes sind deshalb Regelungen erforderlich, die eine Kofinanzierung der Angebote durch Teilnehmerbeiträge ermöglichen. 2.2.2.2.2222 Bildungspartner Musikschule Bildungspartner Musikschule Bildungspartner Musikschule Bildungspartner Musikschule –––– QualitätssicherungQualitätssicherungQualitätssicherungQualitätssicherung der Angeboteder Angeboteder Angeboteder Angebote Ganztagsschulen sollen mit Trägern der öffentlichen und freien Jugendhilfe sowie anderen Stellen und öffentlichen Einrichtungen, deren Tätigkeit sich wesentlich auf die Lebenssituation junger Menschen auswirkt, zusammen arbeiten. Im Rahmen ihrer Aufgaben können unter Verantwortung der Schule Angebote der benannten Einrichtungen in den Schultag der Ganztagsschule integriert werden. Zudem sollen Kooperationen vorrangig mit denjenigen örtlichen Partnern geschlossen werden, mit denen auf übergeordneter verbandlicher Ebene bereits Rahmenvereinbarungen zur Zusammenarbeit geschlossen wurden.
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Öffentliche Musikschulen, die das vom Land Niedersachsen geforderte Qualitätsprofil erfüllen, sollten bei der Gestaltung außerunterrichtlicher Bildungsangebote an Ganztags-schulen aufgrund ihres öffentlichen Bildungsauftrages besondere Berücksichtigung finden und als „Bildungspartner staatlicher Schulen“ anerkannt werden. Dies sollte auch in den schulgesetzlichen Regelungen zur Ganztagsschule festgeschrieben werden. Zur Sicherung der pädagogischen, didaktischen und inhaltlichen Qualität außerunter-richtlicher musikalischer Bildungsangebote an Ganztagsschulen ist es aus Sicht des Landesverbandes zwingend notwendig, dass solche Angebote nur von ausreichend qualifizierten Lehrkräften durchgeführt werden. Eine abgeschlossene musikpädagogische Hochschulausbildung oder eine gleichwertige Ausbildung sind eine Grundvoraussetzung. Der Erlass sollte deshalb Mindeststandards für die fachlich-pädagogische Qualifikation des eingesetzten außerschulischen Personals formulieren. Die zwischen dem Niedersächsisches Kultusministerium und dem Landesverband niedersächsischer Musikschulen am 02.11.2004 geschlossene Rahmenvereinbarung sollte unter Berücksichtigung der o.g. Aspekte zur Qualitätssicherung überarbeitet und angepasst werden. 2.2.2.2.3 3 3 3 Notwendige Notwendige Notwendige Notwendige IndividualförderungIndividualförderungIndividualförderungIndividualförderung Die Ganztagsschule legt im Ganztagsschulkonzept einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklung einer veränderten Lehr- und Aufgabenkultur, die individuelles und selbstständiges Lernen initiiert. Sie fördert die ganzheitliche Bildung der einzelnen Schülerin oder des einzelnen Schülers unter Berücksichtigung der Lernausgangslage und der individuellen Stärken. Interessierte Schülerinnen und Schüler an Ganztagsschulen müssen die Chance haben, entsprechend ihrem Leistungsvermögen musikalisch optimal gefördert zu werden. Dies ist in der Regel nur im Kleingruppen- oder Einzelunterricht, der nach Bedarf in den Schulalltag zu integrieren ist, sinnvoll möglich. Öffentliche Musikschulen müssen grundsätzlich die Möglichkeit haben, im Rahmen der Ganztagsschule ergänzend zum schulischen Musikunterricht und auf diesen abgestimmt außerunterrichtliche Bildungsangebote zur musikalischen Breiten- und Individualförderung umsetzen zu können. Die Finanzierung solcher Angebote sollte – je nachdem in welchem Kontext diese Angebote stehen - entweder aus dem Ganztagsbudget oder aus Teilnehmerentgelten erfolgen können. Zudem darf die Umsetzung dieser Angebote nicht an fehlenden räumlichen Voraussetzungen scheitern. Die Verantwortung, angemessene räumliche Voraussetzungen zu gewährleisten, liegt dabei nicht nur beim Schulträger. Kinder und Jugendliche, die an einer öffentlichen Musikschule Instrumental- oder Vokal-unterricht erhalten, müssen im Ganztagsbetrieb die Gelegenheit haben, ihren individuellen Musikunterricht zu besuchen, unterrichtsfreie Zeiten für das Üben am Instrument oder der Ausbildung der Stimme nutzen zu können, und zwar in einem angemessenem zeitlichen Umfang und in geeigneten Räumen (entweder in der Schule oder in der Musikschule).
2.2.2.2.4 4 4 4 Multiprofessionelle pMultiprofessionelle pMultiprofessionelle pMultiprofessionelle pädagoädagoädagoädagogische Zusammenarbeitgische Zusammenarbeitgische Zusammenarbeitgische Zusammenarbeit Die Forderung nach einer vertieften Zusammenarbeit von schulischen und außerschulischen Fachkräften ist zu begrüßen. Lehrkräfte öffentlicher Musikschulen, die verantwortlich in die Durchführung außerunterrichtlicher musikpädagogischer Angebote an Ganztagsschulen eingebunden sind, sollten - soweit dienstrechtliche Belange nicht davon berührt sind - angemessen in schulische Gremien einschließlich der Fachkonferenz Musik in den weiterführenden Schulen und ebenso in Gremien der Schule einbezogen werden. Nur so lassen sich das für die gewünschte inhaltliche und organisatorische Verzahnung der Angebote erforderliche gegenseitige Verständnis sowie verlässliche Kommunikationsstrukturen auf Augenhöhe zwischen den Lehrkräften beider Einrichtungen herstellen. Hannover, 12.03.2014
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Landesverband niedersächsischer Musikschulen � Jahresbericht 2014
Musikschule Straße PLZ Ort Telefon
Gerhard-Most-Musikschule Alfeld e. V. Ständehausstraße 1 31061 Alfeld/Leine 05181-7048711
Musikschule Landkreis Aurich gGmbH An der Stiftsmühle 10 26603 Aurich 04941-959706
Jugendmusikschule Bad Münder e. V. Lange Straße 51 31848 Bad Münder 05042-81701
Musikschule Bad Pyrmont e. V. Humboldtstraße 30 31812 Bad Pyrmont 05281-949688
Musikschule Bad Zwischenahm e. V. Humboldtstr. 1d 26149 Bad Zwischenahn 04403-59631
Musikschule Wesermarsch e. V. Breite Str. 51 26919 Brake 04401-695257
Musische Akademie im CJD Braunschweig Neustadtring 9 38114 Braunschweig 0531-12312110
Städtische Musikschule Braunschweig Augusttorwall 5 38100 Braunschweig 0531-4704960
Musikschule für die Stadt Buchholz e. V. Birkenweg 12 21244 Buchholz 04186-8314
Musikschule Schaumburger Märchensänger e. V. Goergstraße 7 31675 Bückeburg 05722-3548
Musikschule Ostkreis Hannover e. V. Schulstr. 11 31303 Burgdorf 05136-2027
Kreismusikschule Celle Julius-von-der-Wall-Str. 4 29221 Celle 05141-9162100
Musikschule des Landkreises Cloppenburg e. V. Bült 6 49661 Cloppenburg 04471-99990
Musikschule der Stadt Delmenhorst Schulstr. 19 27747 Delmenhorst 04221-14113
Mendelssohn Musikschule Einbeck Ostertor 1 37574 Einbeck 05561-972250
CJD Musikschule Elze Dr.-Martin-Freytag-Str.1 31008 Elze 05068-466117
Musische Akademie Emden GmbH Brückstraße 92 26725 Emden 04921-588495
Musikschule der Stadt Garbsen Rathausplatz 1 30823 Garbsen 05131-707260
Calenberger Musikschule e. V. Lange Feldstraße 10 30989 Gehrden 05108-927150
Bildungszentrum des Landkreises Gifhorn Musikschule Freiherr-vom-Stein-Straße 24 38518 Gifhorn 05371-82445
Kreismusikschule Goslar e. V. Marktstraße 43 38642 Goslar 05321-40540
Musikschule Beverstedt-Hagen Amtsplatz 3 27628 Hagen 04747-18134
Wilhelm Homeyer JMS der Stadt Hameln Waterloostr. 10 31785 Hameln 05151-2021285
Musikschule der Landeshauptstadt Hannover Maschstraße 22–24 30169 Hannover 0511-16844137
Musikschule Samtgemeinde Hanstedt e. V. Buchholzer Str.1 21271 Hanstedt 04184-888844
Kreismusikschule Helmstedt e. V. Elzweg 4 38350 Helmstedt 05351-40074
Musikschule Hemmingen e. V. Hohe Bünte 2 30966 Hemmingen 0511-428685
Musikschule an der Oste e. V. Lamstedter Str.1a 21745 Hemmoor 04771-3214
Musikschule Hildesheim e. V. Waterloostraße 24 A 31135 Hildesheim 05121-2067790
Musikschule Hollenstedt und Umgebung e. V. Am Markt 10 21279 Hollenstedt 04165-829610
Musikschule Holzminden e. V. Neue Str. 10 37603 Holzminden 05531-4711
Musikschule Isernhagen & Burgwedel e. V. Hauptstr. 68 30916 Isernhagen 05139-4088
Musikschule Laatzen e. V. Würzburger Str. 8 30880 Laatzen 0511-2208245
Musikschule der Stadt Geestland Ziegeleistr. 16 27607 Gestland 04743-6099
Musikschule der Stadt Langenhagen Walsroder Str. 91 b 30851 Langenhagen 0511-771612
Kreismusikschule Leer Am Schloßpark 1 26789 Leer 0491-73740
Musikschule Lohne e. V. Josefstr. 22 49393 Lohne 04442-921600
Loxstedter Musikschule Am Wedenberg 10 27612 Loxstedt 04744-4853
11.3 Adressen der niedersächsischen Musikschulen
79
Musikschule Straße PLZ Ort Telefon
Musikschule Lüchow-Dannenberg gGmb Johannisstr. 15 29439 Lüchow 05841-979791
Musikschule der Hansestadt Lüneburg St.-Ursula-Weg 7 21335 Lüneburg 04131-309391
Musikschule des Emslandes e. V. Kleiststraße 7 49716 Meppen 05931-98060
Musikschule Neuenkirchen-Vörden e. V. Bahnhofstraße 22 49434 Neuenk.-Vörden 05493-5599
Musikschule Neustadt e. V. Lindenstraße 13 31535 Neustadt 05032-894910
Musikschule Nienburg/W. e. V. Leinstr.48 A 31582 Nienburg 05021-4008
Musikschule Nordhorn Lingener Str. 3 48531 Nordhorn 05921-878336
Musikschule der Stadt Oldenburg Leo-Trepp-Str. 18 26121 Oldenburg 0441-2352735
Kreismusikschule Osnabrück e. V. Am Schölerberg 5 49082 Osnabrück 0541-501204
Musik- und Kunstschule Osnabrück Caprivistraße 1 49076 Osnabrück 0541-3234149
Kreismusikschule Osterholz e. V. Sandbeckstr. 13 27711 Osterh.-Scharmb. 04791-5099
Kreisvolkshochschule Südniedersachsen gGmbH Musikschule Neustädter Tor 1–3 37520 Osterode 05522-960451
Kreismusikschule Peine Stederdorfer Straße 8/9 31224 Peine 05171-4013244
Kreisjugendmusikschule Schaumburg Klosterstr. 21a 31737 Rinteln 05751-42014
Kreismusikschule in der KVHS Südniedersachsen gGmbH Hinter den Höfen 14 37124 Rosdorf 0551-90033122
Kreismusikschule Rotenburg Freudenthalstraße 1a 27356 Rotenburg 04261-9833339
Musikschule der Stadt Salzgitter Wehrstraße 27 38226 Salzgitter 05341-8393709
Musikschule der Gemeinde Schiffdorf Ostdeutsche Str. 3 27619 Schiffdorf 04706-319
Musikschule Seelze Bgm.-Röber-Platz 1 30926 Seelze 0511-40049822
Musikschule Seevetal e. V. Bgm.-Heitmann-Straße 34 a 21217 Seevetal 040-70102249
Heidekreis-Musikschule e. V. Winsener Straße 32 29614 Soltau 05191-71728
Musikschule Springe/Haus der Musik am Deister e. V. Hinter der Burg 3 31832 Springe 05041-4869
Kreisjugendmusikschule Stade e. V. Kehdinger Mühren 1 21682 Stade 04141-3814
Kreismusikschule des Landkreis Diepholz Amtshof 3 28857 Syke 04242-9764143
Musikschule Niedergrafschaft Höcklenkamper Str. 26 49843 Uelsen 05942-575
Musikschule für Kreis und Stadt Uelzen e. V. Am Alten Kreishaus 1 29525 Uelzen 0581-43040
Musikschule des Landkreises Vechta e. V. Marienstraße 4 49377 Vechta 04441-858090
Musikschule des Landkreises Verden Artilleriestraße 8 27283 Verden (Aller) 04231-15363
Musikschule Wedemark e. V. Ortsriede 12 30900 Wedemark 05130-2180
Musikschule Ammerland e. V. Lange Straße 15 26655 Westerstede 04488-565200
Kreismusikschule Oldenburg gGmbH Burgstraße 17 27793 Wildeshausen 04431-7085281
Musikschule Wilhelmshaven gGmbH Zedeliusstr. 1 26384 Wilhelmshaven 04421-60980
Musikschule Winsen/Luhe und Umgebung e. V. St.-Barbara-Weg 7 21423 Winsen 04171-62777
VHS u. Musikschule Friesland-Wittmund gGmbH Finkenburgstr. 9 26409 Wittmund 04462-863331
Bildungszentrum Landkreis Wolfenbüttel - Musikschule Harzstraße 2/3 38300 Wolfenbüttel 05331-84140
Musikschule der Stadt Wolfsburg Goethestraße 10a 38440 Wolfsburg 05361-29720
Musikschule Wunstorf e. V. Hindenburgstr. 25a 31515 Wunstorf 05031-95350
Impressum
Landesverband niedersächsischer Musikschulen e. V.
Arnswaldtstraße 28 30159 Hannover
Telefon: + 49. 511.159 19Telefax: + 49. 511.159 01E-Mail: [email protected]: www.musikschulen-niedersachsen.de www.wirmachendiemusik.de www.mubiki.defacebook: www.facebook.com/vdm.niedersachsen www.facebook.com/wirmachendiemusik
V.i.S.d.P.: Klaus Bredl (Geschäftsführer) Fotonachweise:Florian Kaempf (S. 10, 18, 20, 33, 40, 41, 48)Janko Woltersmann (S. 16, 30)Michael Joos (S. 14, 32)Kris Finn (S. 21)Rita Meiners (S. 31, 32, 58)Picture Alliance (Titelfoto, S. 34)Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur (S. 52)Niedersächsisches Kultusministerium (S. 52)Deutscher Bundestag (Vorwort, S. 12, 52)Heike Schoetker (S. 57)Monika Witte (S. 59)Peter Bönisch (s. 62)
Gestaltung: Kocmoc.netLayout | Satz: Sonja Leben – holodeck Planungsgruppe
Druck: Druckhaus Pinkvoss GmbH
Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten.
www.musikschulen-niedersachsen.dewww.wirmachendiemusik.dewww.mubiki.de
Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.