jam no.35

36
8 10 PLANET’13. NUR NOCH WENIGE TAGE Z U K U N F T V O N G E S T E R N DIE PLANET’13 ERINNERUNGS- STÜCKE Oesterr. Post AG / Sponsoring Post, GZ 04Z036021 S, Benachrichtigungspostamt 4020, P.b.b., DVR-Nr.: 0977861 35 2 JUL 2013 36 04 AIR SCOUT CAMP Wenn Caex den Boden unter den Füßen verlieren

description

jam, Magazin der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen, Ausgabe 35, Juli 2013

Transcript of jam no.35

8 10PLANET’13.

NUR NOCH WENIGE TAGE ZU

KUNF

T VON GESTERN

DIE PLANET’13 ERINNERUNGs-sTüCkE

Oesterr. Post AG / Sponsoring Post, GZ 04Z036021 S, Benachrichtigungspostamt 4020, P.b.b., DVR-Nr.: 0977861

35 2 JUL 2013

36

04AIR SCOUT CAMPWenn Caex den Boden unter den Füßen verlieren

Saubere Umwelt. Saubere Zukunft.Die Umweltexperten der AVE sorgen für ein sauberes Österreich. Für weitere AVE Dienstleistungen – privat oder für Ihr Unternehmen – rufen Sie uns einfach an: Telefonnummer: 050 283-0

• Baustellenentsorgung• Container- und Muldenservice

• Gefährliche Abfälle• Gewerbe- und Industrieabfälle

• Straßenreinigung• Tankreinigung

www.ave.atEin Unternehmen der AVE Energie AG Umwelt

AVE Österreich GmbH, 4063 Hörsching, Flughafenstraße 8 Telefon: +43 (0)50 283-0, Fax: +43 (0)50 283-4212, E-Mail: [email protected]

2 | jam 35

ST RKST RK

Preis in Euro inkl. MwSt. Weitere Angebote sowie Details zur Audi Mobilitätsgarantiein unserem Audi Service Betrieb oder unter www.audi.at/service. Symbolfoto

Audi Service

Starker Service für Audi Bj. 05 und älter: Mit dem Comeback Jahres-Service bieten wir ein ideales Sicherheits-Paket. Und mit der umfas-senden Audi Mobilitäts-garantie helfen wir imNotfall rund um die Uhr.Bei Pannen, Unfall, auchim Ausland. Und bieteneinen Ersatzwagenbei längererReparaturzeit.

Das Audi Comeback Jahres-Service für alle Audi ab 8 Jahren. §57a + Ölwechsel inkl. Ölfilter + Mobilitätsgarantie

NEU!

ComebackJahres-Servicez. B. Audi A4Bj. 95-01, 1.8 l Benzin ab159,00

Preise exkl. eventuell notwendiger Zusatzarbeiten. Mobilitätsgarantie gültig für 1 Jahr.

4150 Rohrbach, Gewerbeallee 24, Telefon 07289/89514040 Linz-Dornach, Freistädterstr. 336a, Telefon 0732/248080www.kneidinger-center.at E-Mail: [email protected]

MOBILE SPÜLTOILETTEN

Top-QualiTäT

Die optimale Lösung

für Sanitärprobleme

im Freien!

Gabriele HintringerTel.: 0732/770581-42, E-Mail: [email protected]

IhrE aNfragE

Impressum: Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Oberösterreichische Pfadfinder und Pfadfinderinnen“ Brucknerstr. 20, 4020 Linz, Tel.: 0732 / 66 42 45, Fax: 60 84 59, E-Mail: [email protected] – Web: www.ooe.pfadfinder.at, ZVR: 750481321Titel: jam, Magazin der Oberösterreichischen Pfadfinder und PfadfinderinnenErscheinung: 4 mal jährichGrundlegende Richtung: unabhängige Zeitschrift im Bereich der pfadfinderischen Jugendarbeit, gibt Impulse, regt zu Diskussion von Visionen und möglichen Entwicklungen an. Förderung der Qualität der Kinder- und Jugendarbeit der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen. Kommuni- kationsmedium zwischen Verbandsleitung und allen Mitgliedern, FreundInnen und Interessierten. Forum für Erfahrungs- und Meinungsaustausch.

Redaktion: Susi Windischbauer, Florian Sedmak, Ulrich Schueler, Christa Stadler, Andreas Stumpf. Gestaltung, Satz: Schueler. Projektdesign, Werbeagentur. www.schueler.atHersteller: Trauner Druck GmbH & Co KG, Linz

Abonnement für Nichtmitglieder: € 12,–/Jahr (E-Mail: [email protected])Anzeigenannahme: Tel.: 0732 / 66 42 45, Fax: 60 84 59, [email protected]

DIe Zukunft von gesternNoch liegt das sommerliche PLANET’13 in der Zukunft. In wenigen Tagen aber, wenn es soweit ist, wird das Geschehen am Lager prallvolle Ge-genwart sein. Und danach … wird PLANET’13 Vergangenheit sein und zur Geschichte gehören. Zur Geschichte der Pfadfinderinnen und Pfadfin-der. Und genauso zur Geschichte jeder und jedes Einzelnen, die oder der dabei war. Das ist der Lauf der Dinge. Aus Zukunft wird Gegenwart, aus Ge-genwart wird Vergangenheit.

Was kommt?Das hat uns Menschen wohl immer schon beschäf-tigt, besonders die Zukunft. Niemand kann vor-hersehen und voraussagen, was auf uns zukommt und was genau passieren wird. Die Zukunft ist mit Ungewissheit verbunden. Ungewissheit erzeugt oft Unsicherheit, und das macht gar nicht selten rich-tig Angst. Unsere Vorfahren haben stets mit der Frage gelebt, ob die Jagd oder der Ackerbau genau einbringen würden, um alle satt zu machen. Der Gedanke an die Zukunft war (und ist noch im-mer) mit der Angst vor Missernten und Hunger, Seuchen wie der Pest oder Kriegen und persön-lichen Schicksalsschlägen verbunden. In einem Satz zusammengefasst lautet die Grundfrage an die Zukunft vermutlich: Werde ich es schaffen? Werden wir es schaffen?

1.000 AntwortenSo alt wie diese Frage ist die Suche nach Antwor-ten. Unglaublich, was der Menschheit schon alles eingefallen ist, um die Zukunft voraussagen zu können: aus dem Kaffeesatz, den Flugbahnen von Vögeln oder den Eingeweiden geschlachteter Tiere zu „lesen“. In Kristallkugeln, Karten, auf die Linien in unseren Handflächen oder auf die Sterne am Himmel zu schauen. Oder auch mit wissenschaft-lichen Methoden zu versuchen, aus den laufenden

Entwicklungen auf die Zukunft zu schließen.

Heute ist die Zukunft von gesternMit diesem Heft sind wir am Ende unserer Schwer-punktreihe PLANET ’13-Motto „Save it – enjoy it – develop it“ angekommen. Wie schon in der letzten Ausgabe wollen wir uns noch einmal mit „develop it“ beschäftigen. „Develop“: das heißt entwickeln. Wenn man etwas entwickelt – zum Beispiel die Welt von morgen – wendet man sich immer der Zukunft zu. Wir wollen uns aber der Vergangenheit zuwenden und einen Blick zurückwerfen. Nämlich darauf, wie sich die Menschen zum Beispiel vor 100 Jahren und mehr die Zukunft vorgestellt haben. Also die Zeit, in der wir jetzt gerade leben. Das ist einerseits recht lustig, andererseits aber auch ein Trost. Denn wir sehen, dass viele Ängste (aber auch viele Hoffnungen) stark übertrieben waren. „Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben“, sagt ein schönes Sprichwort dazu.

Also: auch die Zukunft ist nur halb so wild. Darum keine Angst und rein ins Vergnügen, das wünschen

florian, susi und uli jam-Redaktion

jam 35 | 3

ZUKU

NF

T VON GESTERN

Vorwort, Inhalt 3

Belt Up – Air Scout Camp 4

PLANET’13 Besuchertag 8 Lagersong „boom boom“ 9

Ins Schwarze 10

Ernst und Sophie reisen ins 12unbekannte Land der Zukunft

Die Welt in 100 Jahren 14

Drei Herren mit Visionen 15

Das Raumschiff voller Ideen 16

Ein Dauerbrenner: 17 der Weltuntergang

Die große Eiche 18

Ich wills wissen 20

2000, das magische Jahr 22

Ein Käfer namens Y2K 23

Ihr werdet es erleben 24

umWELTdenker 26

Land Unter 28

Rookie’s Scout Kitchen 30 Holzknechtnocken

Gute Fotos 32

Professor Zweifels’ Zeitreisen 33 WiWö Regionalspiel

Post it! 34

Die PLANET’13 36 Erinnerungsstücke

AIr sCout CAmpAir Scout Camps sind eine Idee aus dem Mutterland der Pfadfinderbewegung, aus England. Der Brite Chris Shaw, er lebt jetzt bei Linz und ist Leiter in Ottensheim und Linz 12, hat dieses Konzept nach Österreich ge-bracht und mit dem Flugverein „Weiße Möwe Wels“ den idealen Partner gefunden. BELT UP war ein Lager für 13 bis 16-jährige CaEx. 10 TeilnehmerInnen und ca. 6 LeiterInnen aus Freistatt, Ottensheim, Linz, Enns und aus dem Steyrtal nahmen an der Veran-staltung teil.

BELT UP sollte den TeilnehmerInnen die ganze At-mosphäre der Fliegerei schmackhaft machen. Dar-um haben sie ihre Zelte auch gleich am Gelände des Flughafens Wels aufgeschlagen. Dort haben sie drei Tage nur eines im Kopf gehabt: Fliegen.

tHeorIe unD sCHuLungDazu braucht es aber auch intensive Vorbereitung und alles begann mit dem Modellbau von Flugzeu-

gen, um sich mit der Physik des Fliegens vertraut zu machen. In ein paar Theorieeinheiten gaben die Mit-glieder des Flugvereines Einführungen in Navigation, Technik, Meteorologie und Sicherheit. So haben die Jugendlichen die Flugroute ihres Erstlingsfluges auch selbst berechnet und die Koordinaten und Flugzeiten geplant. Erst jetzt gings an die lang erwartete Praxis.

enDLICH fLIegenGemeinsam mit erfahrenen Piloten der Weißen Mö-we Wels hat man die Starts vorbereitet: Check der Flugzeuge, richtig betanken, Flugrouten besprechen, Sicherheistchecks und alles, was dazu gehört, um sicher abzuheben. In der Luft konnten die Pfadfin-derInnen den Steuerknüppel auch selbst in die Hand nehmen – das ist ja der Grund, warum sie alle hier waren. Die erste Unsicherheit wich schnell der gren-zenlosen Begeisterung und was die CaEx den Rest des Wochenendes am wenigsten brauchen konnten, war fester Boden unter den Füßen.

CAEX Aviation Das erste Air Scout Camp war ein toller Erfolg.

4 | jam 35

jam 35 | 5

Und schon entstanden die ersten Diskussionen, ob das Segel- oder das Motorflugzeug das präferierte Gerät ist. Bei den CaEx scheiden sich in dieser Frage die Geister genau so wie bei den erfahrenen Piloten. Die einen genießen den Vorteil, unabhängig von der Thermik bis zu tausend Kilometer weit verreisen zu können, die anderen sehen die sportliche Herausfor-derung, wenn sie sich in aller Ruhe ohne Motor darauf konzentrieren müssen, von Aufwinden getragen ihre Kreise zu drehen.

Von oben sieht alles anders aus, darum ist es vorerst auch gar nicht so einfach, sich zu orientieren. Mit jedem Flug steigt aber die Sicherheit und man hält sich an Autobahnen, Flüsse oder den weithin sicht-baren Kornspeicher bei Lambach.

Die PfadfinderInnen verbrachten viel Zeit in der Luft und am Steuerknüppel, natürlich in Begleitung von den Profis der „Weißen Möwe Wels“, die die Kon-trolle dabei nie aus der Hand gegeben haben. Die Flugstunden wurden sofort alle mitprotokolliert für den Fall, dass jemand Lust auf mehr bekommt und sich zum Piloten ausbilden lassen möchten.

fLIegen mIt 16Fliegen darf man in Österreich früher als Autofahren. Die Segelflug-Ausbildung kann man mit 15 Jahren beginnen, den Schein bekommt man schon mit 16. Und das Fliegen ist gar nicht so elitär, wie alle ge-glaubt haben. Die „Weiße Möwe Wels“ bietet die Segelflugausbildung für Jugendlichen schon unter

www.scoutshop24.atwww.facebook.com/scoutingcrew

...dein neuerPfadi-Onlineshop

Outfit & Equipment, Gruppenausrüstungmehr als 1.000 Artikel

- exklusiv für Pfadis

6 | jam 35

tausend Euro an, das ist zwar auch eine Stange Geld, aber immerhin billiger als der B-Führerschein. „Für unseren Verein ist die Kooperation mit den Pfadfin-derInnen eine willkommene Gelegenheit, zu zeigen, dass Fliegen auch ein Sport für junge Menschen und keineswegs eine elitäre Freizeitbeschäftigung ist,“ sagt Wolf Ruzicka, Sprecher der Weißen Möwe Wels.

WArum fLIegen pfADfInDer/Innen?Mit Pfadfindern assoziiert man oft Naturverbunden-heit. Das bedeutet aber auch, zu lernen, sinnvoll aus allen Angeboten von Natur und Technik zu wählen, sich zu informieren und alles auszuprobieren, auch das Fliegen. Und ein wichtiges Element der Pfadfin-derei ist es, Kinder und Jugendliche gleichberechtigt wie Erwachsene zu behandeln. Wenn sie Dinge tun dürfen, die scheinbar den Alten vorbehalten sind, werden sie plötzlich ganz groß, stolz und selbstbe-wusst. So wachsen auch Verantwortungsbewusstsein und soziale Kompetenz.

BeLt up?„BELT UP“ bedeutet „Anschnallen“ aber auch „Klappe halten“ und drückt aus, dass es beim Fliegen auch um Konzentrationsfähigkeit geht. Beim Fliegen lernt man, füreinander da zu sein, den Flug gemeinsam zu planen und im Team für die Sicherheit zu sorgen.

WER WAR DABEI?

1 … Michael (Enns)

2 … Thomas, Annika, Tobias (Steyrtal)

3 … Laura (Linz 6), Ines (Linz 12)

4 … Christina, Birgit (Freistadt)

5 … Sebastian, David (Ottensheim)

1

2

3

4

5

jam 35 | 7

Die Begeisterung fürs Fliegen nimmt auch am Boden kein Ende. Den CaEx ist das Grinsen kaum mehr auszutreiben. BELT UP war sicher ein Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen werden. Solche Erleb-nisse schweißen zusammen. Da werden auch die Abende vor der Kulisse des Flugplatzes Wels ganz harmonisch, auch wenn das übliche Lagerfeuer hier aus Sicherheitsgründen fehlt. Dafür bietet die Weite des Flugfeldes aber den idealen Rahmen, noch einen Drachen steigen zu lassen. Der zog so heftig an der Leine, dass auch dies zur Teamwork-Übung wurde. Alleine war er kaum zu halten.

BELT UP war ein Riesenerfolg und schreit förmlich nach einer Wiederholung. Die Mitglieder des Flugver-eines „Weiße Möwe Wels“ freuen sich schon darauf – ebenso wie wir PfadfinderInnen.

13TH INTERNATIONAL JAMBOREE SCOUTS AND GUIDES OF UPPER AUSTRIA

5 – 14 AUGUST 2013, SCOUT CAMP AUSTRIA

NUR NOCH EIN PAAR MAL SCHLAFEN

www.plANET13.AT

8 | jam 35

BESUCHERTAG UND TAG DER OFFENEN TÜR

11. AUG.9:00 BIS 18:00 UHRSO

NN

TAG

Am PLANET’13 entdecken mehr als 4.000 Scouts und Guides aus 20 Län-dern 10 Tage lang die schönen Seiten unseres Planeten. Wie immer freuen wir uns am Sonntag über Besuch von den Familien und Freunden der Teil-nehmerinnen und Teilnehmer. Gleich-zeitig ist der Besuchertag aber auch Tag der offenen Tür für alle Menschen, die neugierig sind und die Atmosphäre eines typischen Pfadfinder-Großlagers erleben möchten. Sie können selbst am Pro-

gramm teilnehmen: „Themenplaneten“, Hochseilgarten, Sport, Challenge Valley, diverse spirituelle Angebote (9 - 12 Uhr), Guided Tours. Für Essen und Getränke wird in mehreren Gastro nomiezelten gesorgt. Wir empfehlen, sich mit prak-tischer Kleidung und gutem Schuhwerk auszurüsten.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und wünschen einen schönen Tag der offenen Tür am PLANET’13.

AnreIse.So wie es viele TeilnehmerInnen ma-chen, können auch Sie öffentlich an-reisen. Vom Bahnhof „St. Georgen im Attergau“ erreichen Sie den Lagerplatz nach einem Spaziergang von 20 Minu-ten – dem Planeten zuliebe. Für Besu-cher, die mit dem Auto anreisen, stehen Parkplätze außerhalb des Lagers zur Ver-fügung. Die direkte Zufahrt zum Lager ist nicht möglich.

DER

EINTRITT

IST FREI.

pLAnet’13 findet im sCout CAmp AustrIA stattEggenberg bei St. Georgen im Attergau

Mit Ihrem Konsum im PLANET’13-Shop und in den Gastrono-miezelten unterstützen Sie die Kinder- und Jugendarbeit der OÖ. Pfadfinder und Pfad-finderinnen.

FACEBOOK.COM/PLANET13JAMBOREE

2. stropheDie Welt muss uns genügen, wir haben nur die eine,gehören kann sie keinem, ist nicht deine oder meine.Sie borgt uns alles was sie hat – und fragt uns nicht wofür –weit mehr als nur das Nötigste, ganz ohne Leihgebühr.

Diamanten, Eis und Rechtschreibfehler – Hymnen und Naturdenkmäler,tausend Sprachen, Blitz und Donner – High-Kix, Erdbeeren, frei im Sommer.

refrain:My PLANET’13 …

3. stropheCrossing borders, shaking hands, a pleasure to be herewandering through different worlds, exploring without fear.The road of life goes up and down, enjoy it and feel freegive all your power to your dreams and join this jamboree.

The world wide scout community, made of different blends.The biggest truth for you and me, our friendship never ends.

refrain:My PLANET’13 …

jam 33 | 9

Boom Boom - mp3 Campfire Version

Boom Boom - pdf Noten und Textblattin 3 verschiedenen Tonarten

Boom Boom - mp3 Studio Version

www.planet13.at/boomboomtraining

Das ist der Lagersong von PLANET’13. Es geht um die Welt, ihre Entstehung und um den Spaß, den wir mir ihr haben können, aber auch darum, was es heißt, mit zig-millionen Scouts und Guides auf der ganzen Welt verbunden zu sein. Das bringt unser Herz richtig in Fahrt!

musik: Ludwig Ebner. text kreiert und inspiriert von: Belarus Guides, Clara und Michael Christl, Megan Dale, Gesamtprogrammteam PLANET’13, Misch Guillaume, Alexander Haupt, Guides und Späher Laa/Thaya, Guides und Späher Leoben-Niklasdorf, Planetarium und Ranger und Rover Schildorn. endversion text: Ludwig Ebner, Lo Hufnagl, Silke Müllner, Wolfram Schröckenfuchs, Uli Schueler und Erbs Rollinger.

10 | jam 35

Wie die Zukunft aussehen wird, beschäftigt immer schon viele kluge Köpfe. So haarsträubend falsch ihre Einschätzungen trotz aller Klugheit auch oft sind, behalten manche doch hin und wieder recht.

Man kann sich leicht vorstellen, dass es in Sachen Zukunftserwartungen noch nie Einstimmigkeit ge-geben hat. Manche Zukunftsforscher waren schon Anfang der 1970er Jahre sicher, dass Computer bald den Alltag von jedermann bestimmen würden. Doch noch 1977 sagte der Computerexperte Ken Olsen: „Es gibt keinen einzigen Grund, warum irgendjemand einen Computer bei sich zu Hause haben möchte.“ Wie wir wissen, irrte sich Herr Olsen gewaltig, doch zu seiner Verteidigung kann vielleicht gesagt werden, dass Computer damals noch richtige Monster und extrem teuer waren. Computer gehören heute jeden-falls fast selbstverständlicher in unser Leben als das bei Rolltreppen der Fall ist.

fahrende gehsteige Im 19. Jahrhundert gab es die Vision fahrender Geh-steige. Die wurde in den Städten in Gestalt der Roll-treppe Wirklichkeit. Das unauffällig-stille Massen-verkehrsmittel Rolltreppe gibt es nun seit 120 Jahren. Die erste Rolltreppe ging am 16. Jänner 1893 in New York in der Cortlandt Station in Betrieb. Heute fah-ren täglich hunderte Millionen Menschen auf allen Erdteilen Rolltreppe.

In der Ebene ist es ein bisschen anders: in unseren Städten gibt es zwar immer noch keine selbstlaufen-den Gehsteige. Aber auf großen Flughäfen gibt es Laufbänder, die den Fußgängerverkehr beschleunigen.

Der transrapidFür die Fortbewegung großer Gruppen erwartete man sich Röhren als neue Verkehrswege für Schnellzüge. Aus denen sollte die Luft abgesaugt und so ein Vaku-um erzeugt werden. Darin sollte der Zug durch den Tunnel sausen können, ohne durch Luftwiderstand gebremst zu werden. Diese Idee ist zwar nicht so verwirklicht worden, aber das sehr ähnliche Konzept einer Magnetschwebebahn wurde wahr. Mit dem Transrapid gibt es einen Hochgeschwindigkeitszug, der von einem elektromagnetischen Feld gezogen wird – praktischerweise ganz ohne Abgase!

skypeWeil es Telefon und Fernsehen schon lange gab, war es recht naheliegend, dass nach dem Zeiten Weltkrieg viele Experten mit der baldigen Einführung von Vi-deotelefonie rechneten. Die wurde auch erfunden, setzte sich aber nicht durch. Bis das Internet kam und Skype erfunden wurde. Das Telefonieren, bei dem man sich auch sieht, ist also sozusagen durch die Hintertüre Internet gekommen.

roboterGanz selbstverständlich ging man in den 1960er Jah-ren davon aus, dass im Jahr 2000 Robotor in unseren Häusern als Hauspersonal zu unserer Bedienung tä-tig sein würden. Es ist zwar noch nicht so, dass uns freundliche Blechgesellen das Frühstück servieren, aufräumen und abwaschen.

Doch Roboterstaubsauger und -rasenmäher sind heutzutage schon keine Sensation mehr, sondern gehören in vielen Haushalten zum Alltag.

In den 1970er Jahren galt es als ausgemacht, dass die Erde nicht mehr lange alle Menschen ernähren können würde (und dass das Erdöl bald verbraucht wäre). In den 1980ern warnten Experten, dass der Wald überall durch sauren Regen sterben würde. Ein Jahrzehnt später beherrschte das Ozonloch die Schlagzeilen.

Alle diese Krisenvorhersagen sind aus einem tollen Grund nicht eingetreten. Sie waren zwar richtig be-rechnet, aber sie haben uns Menschen erfinderisch gemacht. Das heißt: wir haben Lösungen für diese riesigen Probleme gefunden. Je mehr Furcht uns düs-tere (aber berechtigte) Vorhersagen machen, desto schneller verändern wir unser falsches Verhalten oder verbessern unsere Technik. Wir tun also alles, damit die Horrorszenarien nicht Wirklichkeit werden. In der Fachsprache heißen solche Vorhersagen daher bereits „selbstzerstörende Prophezeiungen“.

Hoffen wir, dass es bei Feinstaub und Klimawandel genauso ist!

was bewegt Menschen dazu, an die Grenzen

zu gehen. warum brauchen manche den „Kick“, um die welt richtig zu genießen?

Oft braucht es nur etwas Aufmerksamkeit, um die

wunder der welt wahrzunehmen. Mit

einem geschulten Auge finden wir sie tagtäglich

vor unserer Nase.

Die Sonnenseiten der Globalisierung – es ist heute einfach, unseren planeten zu entdecken und sich zu vernetzen. So wird die welt zum

Dorf – in Echtzeit!

Gegenentwürfe, neue Ideen, kreative Umgänge mit und Zweckentfrem­dung von Technologien und Systemen. Gestal­tungsmöglichkeiten ab­

seits des Denkbaren.

was wir jetzt erleben, war einst die Zukunft.

Der Vergleich der einsti­gen Visionen und der

heutigen Realität auf un­serem planeten lädt zum

Schmunzeln ein!

Das plANET’13 Jam­boree ist Geschichte. jam präsentiert eine

Nachlese. welche Ideen wurden entwickelt und diskutiert. was nehmen wir mit in die Zukunft?

Juni’12

jam|31September’12

jam|32Dezember’12

jam|33April’13

jam|34Juli’13

jam|35September’13

jam|36

ENJO

Y EXTREM

ELY EN

JO

Y SOF TL

Y

VER

NETZTE W

ELT

ES G

EH

T AUCH ANDERS ZUKU

NF

T VON GESTERN PLAN

ET’13 STORY

DIEZUKUNFTVON GESTERNIn jeder jam-Ausgabe ein neues Planeten-Thema. Diesmal gehts um Zukunft, und zwar um die längst vergangene und um die Gegenwart, denn beides war vor zehn, zwanzig oder 100 Jahren Zukunft. Mit dem kleinen Unterschied, dass wir nun wissen, was diese Zukunft gebracht hat.

INS SCHwARZE

ZUKU

NF

T VON GESTERNSELbSTZERSTöRENDE PROPHEZEIUNGEN

E-mobil in die Zukunft

Die neue Generation umweltfreundlicher Fahrzeuge.Ob Elektroauto, E-Bike oder Segway – die Zukunft der Fortbewegung heißt E-Mobilität. Als innovatives Unternehmen unterstützt die Energie AG diese Entwicklung und schafft die Voraussetzungen, dass E-Mobilität gelingen kann. Zum Beispiel mit Elektro-Tankstellen, die Strom aus ökologischen, erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie oder Wasserkraft liefern. Mehr zum Thema E-Mobilität erfahren Sie unter www.energieag.at

Entg

eltli

che

Eins

chal

tung

jam 35 | 11

12 | jam 35

Eines Tages beschließen Ernst und Sophie, auf einen hohen Baum zu klettern. „Von da oben ist viel mehr zu sehen“, sagt Sophie zu Ernst, „vielleicht sehen wir ja auch schon ein bisschen davon, was in Zukunft sein könnte? Was meinst du, Ernst? Ganz weit drau-ßen am Horizont lässt sich vielleicht das eine oder andere erkennen, das auf uns zukommt!“ „Einver-standen“, sagt Ernst, „es heißt ja immer, dass wir für die Zukunft Weitblick brauchen.“

Also klettern sie auf eine riesige alte Buche. In der Baumkrone angekommen müssen die beiden erst einmal verschnaufen. „Puh, war das anstrengend“, stöhnt Sophie. Dann linsen die beiden durch die Blätter. Sie staunen, wie weit sie sehen können: ihr Heimatort liegt ihnen mit den ganzen Wäldern, Fel-dern und Wiesen rund herum zu Füßen. Sogar die nächste größere Stadt können sie sehen, wo ein gro-ßes Heizkraftwerk weißen Dampf in die Luft pustet. Auf der anderen Seite reicht der Blick bis zu den Bergen. „Sophie, meinst du, das sind die Berge der Zukunft?“, fragt Ernst, und leiser Zweifel klingt in seiner Stimme mit. „Ich fürchte nicht“, murmelt So-phie, „das mit dem In-die-Zukunft-schauen klappt wohl nicht so ganz.“

Das meer geht über!Ernst und Sophie steigen wieder vom Baum herun-ter. Auch wenn sie die Zukunft von dort oben nicht erkennen können haben, war es doch ein schönes Erlebnis. Vielleicht klappt es ja am Meer? Dort wa-ren die beiden noch nie. Angeblich reicht der Blick dorthin, wo sich Himmel und Wasser treffen! Also

machen sie sich auf den Weg ans Meer. Sie sind begeistert, wie unermesslich seine Weite ist. Sagen-haft! Die Zukunft lässt sich zwar auch hier nicht am Horizont ausmachen, doch dafür machen Ernst und Sophie eine andere Entdeckung: Das Wasser steigt auf einmal ununterbrochen! „Du, Ernst“, sagt So-phie ganz aufgeregt, „ich glaube, wir sehen die Zu-kunft! Wenn das so weitergeht, dann wird das Fi-scherdorf dort drüben in wenigen Stunden überflutet werden!“ „Wir müssen die Menschen warnen“, be-schließt Ernst. Gemeinsam laufen sie ins Dorf. „Ihr müsst flüchten“, rufen die beiden aufgeregt, „bald steht hier alles unter Wasser! Das Meer geht über!“

Doch die DorfbewohnerInnen schmunzeln nur: „Habt ihr noch nie von Ebbe und Flut gehört?“ Sie erklären den Kindern, dass das Meer zweimal am Tag steigt und sich dann wieder zurückzieht.

Was war falsch?Die erste Zukunftsvorhersage, an die sich die beiden also gewagt haben, ist also ordentlich in die Hose gegangen. Aber warum? Weil sie nicht lange genug abgewartet haben? Weil sie nicht genau genug be-obachtet haben? Weil die beiden weder mit den Ein-wohnerInnen im Ort noch mit WissenschaftlerIn-nen gesprochen haben? Ernst und Sophie denken noch lange darüber nach …

Hinter die kulissen schauen ist fadNicht weit vom Fischerdorf entdecken die beiden ein altes römisches Theater. Es ist eine wunderschöne Arena mit Freiluftbühne. „Heute abend ist eine Vor-

ERnst unD sophIE REIsEn Ins unBEkAnntE LAnD DER Zukunft

Diese Geschichte von Ernst und Sophie haben wir an „Das Zukunftsbuch“ von Andreas Eschbach angelehnt. Sie zeigt, wie schwer – ja, wie unmöglich – es ist, die Zukunft vorherzusehen. Genau das aber versuchen Ernst und Sophie. Das stellt sich als ganz schön schwer heraus! Denn die Zukunft ist ein Land, das noch nie jemand betreten hat. Noch kei-ner hat je einen brauchbaren Reiseführer für dieses Land verfasst. Auf dem Weg in Richtung Zukunft gibt es noch kein wirklich gutes „Vorwarnsystem“ wie etwa auf unseren Straßen die Verkehrszeichen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als alle zusammen gleichzeitig den ersten Schritt in dieses neue Land zu setzen – und das Minute für Minute.

Sind Grünanlagen alles, was man für eine grüne Stadt braucht?

Unsere Infrastrukturlösungen sorgen für eine umweltverträgliche und nachhaltige Stadtentwicklung. Und somit für grünere Städte.

siemens.com/answers

jam 35 | 13

stellung“, entdeckt Ernst begeistert ein Plakat. „Dann lass uns doch ins Theater gehen“, schlägt Sophie vor.

Sie haben Glück und bekommen noch zwei Rest-platzkarten. Am Abend strömen sehr viele Men-schen in die Vorstellung. Ernst und Sophie haben nur mehr Karten für die schlechtesten Plätze ganz am Rand bekommen. Aber von der Seite können die zwei hinter die Kulissen blicken! So sehen sie, was den anderem ZuschauerInnen verborgen bleibt! Sie beobachten, wie sich die SchauspielerInnen umzie-hen, zurecht- und für den nächsten Auftritt bereit machen. Zuerst ist das aufregend, aber dann wird es langweilig. „So ist das ganze Stück gar keine Überra-

schung mehr“, flüstert Sophie Ernst enttäuscht zu. „Ich finde es auch überhaupt nicht spannend“, gibt ihr Ernst betrübt recht. Trotzdem bleiben sie bis zum Schluss und klatschen höflich mit, als die Schau-spieltruppe ihren Applaus bekommt.

„Vielleicht ist es ja mit der Zukunft genauso“, über-legt Ernst, als sie mit den anderen die Arena ver-lassen. „Du meinst, wenn wir alles schon vorher wissen, dann wird es langweilig?“, fragt Sophie. „Wahrscheinlich“, sagt Ernst, „wahrscheinlich ist es am besten so, dass das Leben einfach spannend bleibt!“

ZUKU

NFT VON GESTERN

14 | jam 35

„Die Welt in 100 Jahren“ erregt 1910 viel Aufsehen. Die einzelnen Kapitel des Buches stammen von ver-schiedenen Autorinnen und Autoren, über die wir heute nur mehr wenig bis gar nichts wissen. Voll ins Schwarze trifft jedenfalls der Vordenker Robert Sloss. Er verfasst den Abschnitt „Das drahtlose Jahrhun-dert“, in dem er das Handy voraussieht: „ Sobald die Erwartungen der Sachverständigen auf drahtlosem Gebiet erfüllt sein werden, wird jedermann sein eige-nes Taschentelefon haben, durch welches er sich mit wem er will wird verbinden können. Die Bürger der drahtlosen Zeit werden überall mit ihrem Empfänger herumgehen, der irgendwo, im Hut oder anderswo, angebracht sein wird.“ Sloss bekommt schneller recht, als er vermutlich selbst erwartet.

erfüllung ab 1918Schon acht Jahre nach seiner Vorhersage gibt es mit 1918 mit dem Seefunkdienst den ersten deutschen Mobilfunkdienst. Laufend kommen Hafen-, Zug- und Stadtfunkdienste dazu. 1958 werden sie alle zum ersten nationalen Netz zusammengeschlossen – dem deutschen A-Netz. Wer in diesem Netz mit anderen kommunizieren will, braucht ein fast unerschwing-liches Sende- und Empfangsgerät. Es ist so teuer wie drei VW-Käfer. Erst in den späten 1990er Jahren wird mobiles Telefonieren für uns alle erschwinglich. Seitdem sind wir nur mehr mit unseren „Taschente-lefonen“ unterwegs.

LiebesprofileMit ein bisschen Großzügigkeit kann man auch der Autorin Dora Dyx – wer immer sie auch gewesen ist – Recht geben. Sie prophezeit in „Die Welt in 100 Jahren“ für die Liebe in der Zukunft: „Man wird die Radioaktivität der Seele und ihre Wechselwirkung aufeinander sehen und messen können.“ Und zwar um festzustellen, ob ein Paar auch wirklich zueinan-der passt. Dyx stellt sich vor, dass die Liebe zu einer Art „Zuchtwahl im edleren Sinne“ werden wird. So abwegig ist das gar nicht. Schießlich verlangen heute manche Partner vom anderen einen Gentest, bevor sie „ja“ sagen. Und in den Partervermittlungsinstituten

unserer Zeit (vor allem bei denen im Internet) geht gar nichts ohne Spezialsoftware. Die ermittelt aus den Kundenprofilen recht treffsicher, wer zu wem passen könnte.

ein vorschlag für nazisEinen erschreckenden Gedanken formuliert im Zu-kunftsbuch von 1910 hingegen ein Herr namens Lustig: „Der Staat will gesunde Kinder. Er braucht sie. Aber er sorgt nicht dafür, dass die Eltern gesund sind und gesund sein können. Bei den Eheschlie-ßungen werden Braut und Bräutigam nach allem Möglichen gefragt, nur nach dem Nötigsten nicht: ob sie gesund sind. Ob nicht der Keim einer sich vererbenden Krankheit in ihnen steckt.“

Der ganz und gar nicht witzige Herr Lustig befürwortet also eine Idee, die später von den Nazis tatsächlich umgesetzt wird: dass der Staat bestimmt, wer Kinder bekommen darf und wer nicht.

mit dem kopf gewinnenBestätigen können wir hingegen einen Zukunftsent-wurf für den Sport im Jahr 2010: „Es wird mehr der Sport des Intellekts als der physischen (körperlichen) Kraft sein“. Tatsächlich reichen Kraft und Kondition heute kaum noch, um zu siegen – im Spitzensport gibt es längst überall Mentaltrainer und Psychologen, die den Sportlerinnen und Sportlern die richtige geistige Einstellung für Training und Wettkampf vermitteln.

schwarze LöcherEine spektakuläre Voraussage wagt der Autor Garett Serviss in „Die Welt in 100 Jahren“. Er behauptet. dass ein „toter Stern“ die Erde zerstören wird. Damit liegt der Journalist mit einer Leidenschaft für Science-Fiction nicht ganz richtig. Denn es ist weit und breit kein Himmelskörper in Sicht, der mit der Erde zu-sammenstoßen könnte. Doch Serviss‘ Vision vom Weltuntergang ist auch kein reines Hirngespinst: Die toten Sterne, die er da beschreibt, entsprechen nach unserem Verständnis den Schwarzen Löchern im All.

DIE wELTIN HUNDERT JAHREN

„Die Welt in 100 Jahren“ – ein Titel, der unsere Phantasie sofort anspringen lässt. Wie diese Welt wohl aussehen wird? Unter diesem anregenden Titel erscheint 1910 ein viel gelesenes und viel diskutiertes Buch. So komisch uns viele der Vorhersagen für 2010 heute auch erscheinen, ist doch auch Manches wahr geworden. Zum Beispiel die Idee, dass wir uns 2010 mit „Taschentele-fonen“ unterhalten.ZU

KUNF

T VON GESTERN

Diese jam-Seite widmet dir:

jam 35 | 15

Wer kennt sie nicht, die spannenden und fantastischen Reiseromane von Jules Verne? Viele davon sind verfilmt worden: Die Reise um die Erde in 80 Tagen genauso wie Die Reise zum Mit-telpunkt der Erde oder 20.000 Mei-len unter dem Meer. Jules Verne war ein Kind des 19. Jahrhunderts, in dem viele große Erfindungen gemacht wur-den. Er lebte von 1828 bis 1905 und war ausgesprochen begeistert von den technischen Fortschritten seiner Zeit. Seine Spezialität waren Bücher über außergewöhnliche Reisen.

Wissenschaft mit phantasieDer Jugendbuchverleger Pierre-Jules Hetzel brachte Verne mit vielen Erfin-dern und Naturforschern zusammen. Von ihnen lernte der Schriftsteller viel über Technik. Eifrig sammelte und ord-nete er alle Informationen in einem riesigen Zettelkasten. Verne hatte eine blühende Phantasie, mit der er sich vieles ausdachte. Aber dank der wis-senschaftlichen Beratung hatten selbst seine kühnsten Technikträume stets einen wahren Kern. Mit dieser Kom-bination aus erfundenen Geschichten und wissenschaftlichen Erkenntnissen wurde er zu einem der ersten Sciene-Fiction-Schriftsteller.

Wie sich später herausstellte, schaffte es Jules Verne, einige Erfindungen vorweg-zunehmen und in seinen Büchern zu beschreiben, bevor sie wirklich gemacht wurden. Dazu zählt neben einer gemüt-lichen Raumkapsel für eine bemannte Raumfahrt zum Mond vor allem das Atom-U-Boot. In 20.000 Meilen unter dem Meer ist es das Gefährt des Kapitän

Nemo. Als 1954 die US-amerikanische Marine das erste Atom-U-Boot der Welt in Betrieb nimmt, tauft sie es auf den Namen von Nemos U-Boot Nautilus.

vernetzung mit telephonoskopenZur gleichen Zeit lebte von 1848–1926 sein Schriftstellerkollege Albert Robida, der sich außerdem als Zeichner und Ka-rikaturist betätigte. Robida hatte einen ähnlich sprühenden Geist wie Verne. Er entwarf eine Zukunft, in der alle ihr eigenes Flugobjekt besitzen und sich über Telephonoskope mit der Welt ver-netzen. Er malte das Bild einer Zeit, in denen die Menschen Live-Nachrichten aus den Kriegsgebieten auf der Welt im Wohnzimmer empfangen. Robida war aber kein blinder Optimist. Stets umfassten seine Schilderungen auch die Schattenseiten all dieser technolo-gischen Errungenschaften. So hatte er bereits eine Vorstellung von digitaler Überwachung, permanenter Reizüber-flutung und lästigen Spams.

Der Internet-vordenkerNoch zu Lebzeiten von Verne und Ro-bida kam im benachbarten Belgien der Praktiker Paul Otlet (1868–1944) auf die Welt. Heute gilt er als der Begründer der modernen Informationstheorie. Ge-meinsam mit seinem Landsmann, dem Nobelpreisträger Henri La Fontaine ruft er 1895 das „Office International de Bibliographie“ ins Leben. Es soll eine Bibliothek mit weltweiter Bedeutung werden, die das gesamte Wissen der ge-samten Menschheit bündelt. Otlet und La Fontaine wollen dieses Wissen allen Menschen zugänglich machen auf die-se Weisen den Weltfrieden schaffen.

Die erste suchmaschineIm Jahr 1910 stellt die belgische Re-gierung dafür ein großes Gebäude in Brüssel zur Verfügung. Es bekommt den Namen Mundaneum. 1934 be-finden sich dort bereits mehr als 15 Millionen Bücher, Zeitschriften und Fotos. Nicht nur das: das Mundaneum archiviert auch schon erste Ton- und Filmdokumente. Aus heutiger Sicht am Spannendsten ist aber die Suchmaschi-ne, mit der die Mitarbeiter des Hauses diesen Schatz verwalten.

Diese erste Suchmaschine der Welt ist eine Erfindung von Otlet. Mit ihr wer-den alle Titel der Bibliothek beschlag-wortet und in Kategorien geordnet. Sie macht es möglich, die rund 1.500 Anfragen Interessierter pro Jahr zu be-arbeiten.

Dabei hält Otlet mit seinem Team fest, für welche Informationen sich die Men-schen interessieren. Damit gelingt es ihm, die Antworten auf die Suchanf-ragen zu optimieren. Aufgrund dieser ausgeklügelten Kategorisierung bzw. „Verlinkung“ und der Idee, Daten in einem zentralen Netzwerk zu speichern, gilt Paul Otlet als der Urvater des Hy-pertexts und Vordenker des Internets. Zukunftsweisend nimmt er Entwick-lungen wie Web 2.0, Social Media und User Recommender Systems vorweg.

1940 wird sein Lebenswerk ausgelöscht. Als die Nazis im Zweiten Weltkrieg Bel-gien besetzen, zerstören sie die gesamte Bibliothek und vernichten 67 Tonnen Dokumente.

DREI HERREN MIT VISIONEN

ZUKU

NFT VON GESTERNFrüher und ganz genauso noch heute irren sich Spezialisten aus Technik und Wissenschaft bei ihren Vorhersagen für die Zukunft oft ganz gewaltig. Doch immer schon gibt es auch Menschen, die mit ihren Beschreibungen einer fernen Zu-kunft ganz richtig liegen. Sie erscheinen uns im Nachhinein wie Propheten. Solche Propheten waren die französischen Schriftsteller Jules Verne und Albert Robida sowie der belgische Archivar Paul Otlet.

Pari

s vo

n o

ben

. So

sah

An

fan

g de

s zw

anzi

gste

n Ja

hrhu

nde

rts

für

Alb

ert

Rob

ida

die

Zuk

unft

aus

: jed

er is

t in

Bes

itz

sein

es e

igen

en F

lugo

bjek

tes.

16 | jam 35

Wer zu den Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern der Enterprise zählt, weiß Bescheid: Die Serie wie auch die Star-Trek-Filme spielen in einer Zukunft, in der es die Menschheit zu großen Fort-schritten gebracht hat. Nicht nur zu technischen, sondern auch zu gesell-schaftlichen Verbesserungen.

Denn Star-Trek-Erfinder Gene Rodden-berry verlegte kurzerhand all das ins Weltall und in die Zukunft, was in den USA (und auch im Europa) der 1960er Jahre noch undenkbar war: die Gleich-berechtigung von Frauen und Männer sowie Menschen aller Hautfarben und ein friedliches Zusammenleben in einer Welt ohne Armut, Hunger, Krieg und Ungleichheit.

ein kuss macht geschichteEin kluger Trick also, mit dem Rodden-berry seine Fernsehserie benutzte, um seine Vorstellung einer solchen zukünf-tigen Gesellschaft zu vermitteln. Und er wirkte: Star Trek brachte beispielsweise den ersten jemals im Fernsehen gezeig-ten Kuss von Menschen unterschiedli-cher Hautfarbe.

Doch auch die technischen Entwick-lungen, die auf dem Raumschiff Enter-prise zur Ausstattung gehören, haben es in sich.

motorola, Apple, palm …Fernseherfahrene Motorola-Ingenieure nahmen sich da etwa den Communi-cator zum Vorbild, mit dem auf der Enterprise kommuniziert wird. Das frei erfundene Gerät aus dem Fernsehen inspirierte die Techniker zur Entwick-lung des ersten Mobiltelefons.

Einen Geistesblitz zündete Star Trek aber auch bei Apple: nach der TV-Vor-lage brachte der kalifornische Hersteller den ersten „handheld computer“ auf den Markt. Apple war damit jedoch zu

früh dran. Erfolg mit einem Minicom-puter für die Westentasche hatte erst die Firma Palm, welche die der Star-Trek-Idee in den Verkaufsschlager Palm Pilot goss.

… und google earthHeute sind beide Geräte, also der Com-municator wie der Pilot, in unseren Smart Phones verschmolzen, die dem Kommunikationswerkzeug auf der Enterprise schon ziemlich nahe kom-men.

Michael Jone wiederum, der technische Chefentwickler von Google, berich-tet, dass es der in Star Trek verwendete vielseitige Tricoder – er dient unter an-derem als Navigatonsgerät – war, der ihn und Google zur Entwicklung von Google Earth inspirierte.

Nur auf das seit Star Trek allseits be-kannte Beamen müssen wir vorerst noch warten. Vorerst, denn im La-borversuch ist dem österreichischen Quantenphysiker Anton Zeilinger das Beamen von Lichtteilchen ja schon ein-mal gelungen.

ZUKU

NF

T VON GESTERN

Seit 1966 zieht das Raumschiff Enterprise im Fernsehen durch die Galaxien fernab unseres planeten. wie die Fans von Star Trek – so heißt die Erfindung von Gene Roddenberry im englischen Original – wissen, steckt dahinter weitaus mehr als unterhaltsame Science­Fiction. Apple und Google haben sich dort die Inspiration zu erfolgreichen produkten geholt. Und ganz nebenbei wirbt Star Trek für ein gerechte und friedliche weltgesellschaft von morgen.

DAS RAUMSCHIFF VOLLER IDEEN

Der Communicator inspirierte Motorola zur Entwicklung des ersten Mobiltelefones.

Obs stimmt? Das fiktive Naviga-

tionsgerät „Tricorder“ hat Google angeblich zur Entwicklung von

Google Earth inspiriert.

jam 35 | 17

Eigentlich sollte es uns ja beruhigen, wie oft sich die Weltuntergangspropheten schon geirrt haben. Trotzdem taucht die Idee vom Weltuntergang im-mer wieder von Neuem auf. Das letzte Mal war es im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten so weit. Weil am 21. Dezember 2012 der uralte Kalender der Maya-Indianer aus Südamerika endete, gab es großen Rummel. Dazu hatte nicht zuletzt der Katastrophen-film 2012 von Roland Emmerich einiges beigetragen.

viel Angst vor nichtsViele, viele Menschen in aller Welt glaubten deswe-gen, dass am 21.12.2012 entweder alles zu Ende sein oder alles ganz anders werden würde. Daran änderte sich auch nichts, als Vertreter der Maya zu beruhigen versuchten: ihre Vorfahren hätten damals lediglich den Kalender nicht weitergeschrieben, betonten sie. Es half nichts. So musste der 21. Dezember kommen und gehen, ohne dass was Besonderes passiert wäre.

Wie im Jahr 2000Das Ganze ereignete sich nur 12 Jahre, nachdem viele – vor allem aus religiösen Gruppen – fix mit dem Weltuntergang zur Jahrtausendwende 2000 ge-rechnet hatten: verschiedene Kirchengemeinschaften in Deutschland, Sekten in Russland und vor allem in den USA. Dort gab es sogar Überlebenspakete mit Tabletten gegen radioaktive Verseuchung zu kaufen. Denn amerikanische Weltuntergangspropheten rech-neten fix mit einem Atomangriff der Russen. Auf das Ende der Welt hatte sich auch die riesige Falun-Gong-Sekte aus China mit ihren mehreren hunderttausend Mitgliedern eingestellt. Ebenso viele strenggläubige Christen und Juden in Israel.

sensationslustEs muss wohl unsere Sensationslust sein, die da mitspielt. Sonst würden wir die Weltuntergangs-drohungen schon gelassener nehmen. Wie alt diese Drohungen sind, zeigt ein Blick in die Bibel. In der nämlich geht die Welt gleich zweimal unter. Einmal in der Vergangenheit, einmal in der Zukunft.

sintflut und ApokalypseIm Alten Testament ist die Sintflut beschrieben. Dieses riesige Hochwasser löscht fast alles Leben aus, und die ganze Erde versinkt unter den Fluten. Nur Noah und seine Familie überleben in ihrem Schiff. Auf diesem Boot, der Arche Noah, führen sie je ein Paar aller Tiere mit und sorgen dafür, dass das Leben nach diesem Weltuntergang weitergeht bzw. neu beginnt. Auch im Neuen Testament gibt es eine Weltunter-gangsgeschichte. Die „Offenbarung des Johannes“ – die auch unter dem Namen „Apokalypse“ bekannt ist – ist eine genaue Schilderung eines Traums vom Weltuntergang.

eine strafeBeide Bibelgeschichten ähneln sich darin, dass (ein) Gott die Menschen für ihren Lebenswandel bestraft. Die Idee vom Weltuntergang gibt es also als Vorstel-lung, dass wir für Verschwendung, Egoismus, Neid und Streit verurteilt werden. In der Religion wird das als „Jüngstes Gericht“ beschrieben. Wie Psychologen meinen, steckt dahinter aber immer vor a llem unsere eigene Angst vor dem Scheitern. Also unsere persönli-chen Befürchtungen, zukünftigen Herausforderungen in unserem Leben nicht gewachsen zu sein.

sterndeutereiWeltuntergangsprophezeiungen gab es schon in der Antike, also lange vor Christi Geburt. Sie stamm-ten unter anderem von Philosophen, Sterndeutern und Glaubensgemeinschaften. 1524 erwartete man beispielsweise wegen einer bestimmten Stellung der Sterne im Tierkreiszeichen Fisch das Ende.

Außerirdische und Co.Es gibt aber auch naturwissenschaftlich oder an-derweitig einigermaßen begründete Befürchtungen vor dem Ende. Etwa, dass wir Menschen uns selbst durch einen weltweiten Atomkrieg auslöschen. Oderdass sich die Sonne durch einen gigantischen Vul-kanausbrauch auf der Erde verfinstert und alles Leben zu Ende geht. Eine verbreitete Angst ist die vor dem Zusammenstoß der Erde mit einem anderem Stern.Manche Science-Fiction-Begeisterte glauben ande-rerseits auch an eine mögliche Besetzung der Erde durch bösartige Außerirdische – oder stellen sich vor, dass intelligente Roboter die Macht übernehmen und uns Menschen abschaffen.

ZUKU

NF

T VON GESTERNEs ist wirklich zum Staunen, wie lange und wie hartnäckig sich schon die Vorstellung hält, dass die Welt einmal untergehen könnte. Die Angst vor dem Ende ist eine uralte Zukunftsvorstellung. Oft ist dabei aber gar nicht so klar, was genau dabei untergehen soll: alles Leben auf dem Planeten, nur wir Menschen oder gleich unser ganzer Heimat-stern. Das Schöne daran ist jedenfalls, dass der Weltuntergang schon ganz oft voraus-gesagt worden ist – aber noch immer nicht eingetreten.

EIN DAUERbRENNER:DER wELTUNTERGANG

So sieht ein Maya-Kalender aus. Wer das lesen kann, weiß aber, dass er 2012 nicht den Weltuntergang vor-ausgesagt hat, sondern, dass hier der Übergang in ein neues Zeitalter begann – ähnlich wie bei uneserer Jahrtau-sendwende.

18 | jam 35

1918 endete der Erste Weltkrieg. In den vier Kriegsjah-ren von 1914 bis 1918 hatten 17 Millionen Menschen ihr Leben durch den Krieg verloren, 20 Millionen wurden verwundet. Annähernd 70 Millionen Men-schen standen unter Waffen, etwa 40 Staaten waren am bis dahin umfassendsten Krieg der Geschichte direkt oder indirekt beteiligt.

militärische AusbildungLord Baden-Powell war bei Ausbruch des Ersten Welt-kriegs 57 Jahre alt und ein angesehener General der britischen Armee, der bereits einige Jahre zuvor sei-nen aktiven Dienst beendet hatte. Er war als Soldat in Indien und Afrika und bildete „Späher” für den Kriegsdienst aus. Sein Handbuch „Aids to Scouting“ wurde nicht nur innerhalb des Heeres ein Bestseller. Seine Ideen, die Natur und den Spieltrieb junger Burschen für die militärische Ausbildung zu nutzen, wurden in England auch von Lehrern und verschiede-nen Jugendorganisationen begeistert aufgenommen. Baden-Powell sah in der Weiterentwicklung seiner Überlegungen die Möglichkeit, einen positiven Beitrag für die britische Gesellschaft in einer Zeit wachsender sozialer Missstände zu leisten.

Zeltlager für BurschenVon seinen Freunden ermutigt, wagte er 1907 ein Experiment: Er veranstaltete für 20 (oder 22 – dazu gibt es verschiedene Quellen) Burschen unterschiedli-cher sozialer Herkunft ein einwöchiges Zeltlager und unterrichtete sie spielerisch in verschiedenen Diszi-plinen. Sein Ziel: „Aus den Jungen gute Menschen und wertvolle Staatsbürger zu machen.“

Das Lager war ein Erfolg und Baden-Powell schrieb darauf hin sein wohl bekanntestes Buch: „Scouting für Boys“ („Wie man Pfadfinder wird“). Das Buch verbreitete sich rasch in Europa. Der Grundgedanke durch „Scouting“ einen Beitrag zu einer besseren Gesellschaft zu leisten, mag in den ersten Jahren in den verschiedenen Ländern am Vorabend des Ersten Weltkriegs unterschiedlich interpretiert worden sein. Tatsächlich unterstützten viele Pfadfinder (und bald auch Pfadfinderinnen) in den Kriegsjahren durch Hilfstätigkeiten ihre eigenen Staaten. Baden-Powell selbst bot dem Kriegsminister an, ein Korps von älte-ren Pfadfindern zur Landesverteidigung aufzustellen.

DIE GROSSE EICHE

Auch die Pfadfinderbewegung hat mit einem starken Zukunftsbild begonnen. Uli Gritsch, Bundesleiter der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, nimmt dieses Bild noch einmal unter die Lupe und schildert, was aus Baden-Powells Visionen und Hoffnungen geworden ist. jam hat dazu ein paar eher unbekannte Bilder aus dem Leben Baden-Powells gefunden.

ZUKU

NF

T VON GESTERNRobert Baden-Powell

im Jahr 1909

von Uli Gritsch, Bundesleiter der Pfadfinder und

Pfadfinderinnen Österreichs

jam 35 | 19

nie wieder krieg1918 lag die Welt in Trümmern. Politiker schworen sich, dass so ein grauenhafter Krieg nie wieder passie-ren dürfe. Kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde der Völkerbund geschaffen – eine internatio-nale Organisation (und ein indirekter Vorläufer der Vereinten Nationen), um den Frieden in der Welt dauerhaft zu sichern.

Etwa zur gleichen Zeit fand 1920 in London das erste Jamboree statt. Baden-Powell wurde von 8.000 Pfadfindern aus 32 Ländern zum „Chief Scout of the World“ ausgerufen. Parallel wurde die Idee geboren, eine internationale Konferenz führender Pfadfinder einzurichten.

Charakterbildung durch scoutingBaden-Powell war voller Impressionen: Die Schrecken des Krieges, eine Welt in Trümmern, die Begeisterung der jungen Generation für das Scouting, die rasche internationale Verbreitung seiner Idee. Er, der Mili-tär, wandelte sich unter diesen Eindrücken endgültig zum Friedensaktivisten. 1922 hielt Baden-Powell vor Pädagogen aus ganz Europa eine viel beachtete Rede mit dem Titel „Education in love in place of fear“, in der er eine Richtungsänderung der Erziehung der damaligen Zeit forderte, die junge Menschen auf den Militärdienst vorbereitete. Er war nach wie vor davon überzeugt, dass „Scouting“ durch Charakterbildung verantwortungsvolle Staatsbürger hervorbringen kann.

nächstenliebe statt AngstEr betonte fortan aber, dass die Pfadfinderbewegung

nicht militärisch sei. Vielmehr sollte sie neue Kriege dadurch verhindern, indem junge Menschen un-abhängig ihrer Herkunft lernen, ihre Nachbarn als Brüder und Schwestern zu sehen. „Die Pfadfinder-methode wird dazu führen, dass soziale Unterschie-de abgeschafft werden, Angst durch Nächstenliebe, Missverständnisse durch Freundschaft, Krieg durch Frieden ersetzt wird,“ so Baden-Powell. Denn ein Pfadfinder verspricht, „anderen Menschen jederzeit zu helfen und jedem ein Freund und jedem anderen Pfadfinder ein Bruder zu sein, egal aus welchem Land er kommt, welcher gesellschaftlichen Schicht oder welchem Glauben der andere angehört.“ Eine Zeit lang träumte Baden-Powell davon, die Pfadfinder/innen könnten die offizielle Jugendbewegung des Völkerbundes werden.

Weltweites netzwerkBaden-Powell setzte sich unermüdlich für diese Frie-densidee ein. Er legte weltweit tausende Kilometer auf Werbereise zurück. In recht kurzer Zeit wuchsen die Pfadfinder/innen zu einer weltumspannenden Organisation mit 2 Millionen Mitglieder im Jahr 1928. Dennoch musste er immer wieder Rückschläge hinnehmen. Beim letzten Jamboree vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs schickten nicht mehr alle Länder Vertreter, weil sie nicht mit Pfadfindern aus bestimmten anderen Staaten zusammentreffen woll-ten. Baden-Powell kritisierte die Jugendbewegungen der Diktatoren Mussolini in Italien und Hitler in Deutschland dafür, dass sie darauf abzielten, „den Geist in ein Korsett zu zwängen und die Individualität zu unterdrücken“.

Die Familie Baden Powell. Robert und seine 32 Jahre jüngere Frau Olave mit ihren drei Kindern Peter, Heather und Betty.

Baden-Powell warb weltweit für die Idee der Pfadfinderei. Hier beim Präsidenten der USA William Howard Taft.

Diese jam-Seite widmet dir:

20 | jam 35

Er suchte in seinen letzten Lebensjahren aber lange den Kontakt zu ihnen, da er glaubte durch freund-schaftliche Kontakte ein Umdenken bewirken zu können.

pfadfinder im WiderstandDas Ende des Zweiten Weltkriegs hat Baden-Powell nicht mehr miterlebt. Er wäre stolz darauf gewesen, wie die „Scouts“ seinen Auftrag lebten, einen Beitrag zu einer besseren Gesellschaft zu leisten. Pfadfinder haben im besetzten Europa eine wichtige Rolle bei den diversen Widerstandsbewegungen gespielt; sie hatten Lebensmittel und Nachrichten überbracht oder auch Untergrund-Zeitungen ausgeliefert.

Baden-Powell glaubte daran, dass wir uns und unsere Gesellschaft zum Besseren ändern können. Er setzte auf Selbstdisziplin und die persönliche Verantwor-tung für sich und seine Mitmenschen. Ihm ging es nicht darum, dass man „es schafft“ oder „jemand ist“, sondern um die Fähigkeit, sich immer wieder kreativ einzusetzen für ein friedliches Miteinander.

einfache grundprinzipienKreativ und anpassungsfähig ist die Pfadfinderbe-wegung bis heute geblieben. Ihre Grundprinzipien sind einfach, aber immer wieder aufs Neue attraktiv.

Vielleicht liegt darin ihr weltumspannender Erfolg. Ihre Ziele werden heute in ver-

schiedenen Sprachen und modernen Formulierungen niedergeschrie-

ben. In ihrem Kern entsprechen sie bis heute den Vorstellungen ihres Gründers Baden-Powell. Auf allen Kontinenten und in allen Kulturkreisen möchten die Pfadfinder/innen ihren Beitrag zu einer besseren Welt und einem friedvollen Miteinander leisten.

Das miteinander übenUnd das wird jeden Tag sichtbar: Im Kleinen – etwa wenn Kinder in unseren Heimstunden üben, ihre Reibereien konstruktiv zu lösen – oder im Großen – wenn zum Beispiel tausende Pfadfinder/innen ge-meinsam friedvoll lagern und voneinander lernen. Durch gelebte Demokratie und internationale Begeg-nungen leisten Pfadfinder/innen einen nachhaltigen Beitrag für den Frieden.

In den ersten hundert Jahren ist die Pfadfinderbe-wegung auf mehr als 40 Millionen Mitglieder ange-wachsen. Damit verkörpert sie Baden-Powell liebstes Bild für Wachstum und Entwicklung. Es ist das Bild der großen Eiche, die aus der winzigen Eichelfrucht hervorgeht.

Bild rechts:Das Experiment: Das erste Pfadfinderlager auf der

Insel Brownsea. Damals konnte wohl auch Bi-Pi noch nicht ahnen, dass dies die Geburtsstunde der

erfolgreichsten Jugendbewegung der Welt werden würde.

„ICH wIll’S wISSEN“ ist die Rubrik, in der kluge leute auf die klugen Fragen von

pfadfinderinnen und pfadfindern antworten.

? fRAGE: Aus welchem grund hat Bipi die pfadfinder gegründet?Nach dem Krieg in Afrika kehrte B.P. nach England zurück und wurde als Held gefeiert. Besonders die Jugend war begeistert von seinem Buch „Aids to Scouting“. B.P. war entsetzt, denn als Mann des Friedens wollte er nicht, dass die Jugend dieses militärische Buch las. Er beschloss ein zweites Buch zu schreiben „Scou-ting for Boys“. Kipling mit „Kim“ hatte einen großen Einfluss auf das neue Buch, denn B.P. wurde in seiner Erkenntnis bestätigt: „Spieleri-scher lernen“ war die beste Erziehungsmethode

gitti krepl ist Bundesleiterin der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs. Sie ist genau die richtige, um diese Fragen zu beantworten.

Emil10 Jahre

Viktoria8 Jahre

selina7 Jahre

Richard8 Jahre

von den WiWö aus gmunden kommen diesmal die klugen Fragen. Es geht dabei um typisches Pfadfinderwissen.

Gregor10 Jahre

ICh

fiona7 Jahre

jam 35 | 21

Die jam­Redaktion sucht jenen Menschen auf dieser welt, der deine Frage am besten beantorten kann. wir freuen uns, wenn ihr uns löcher in den Bauch fragt! Schick deine Fragen an: [email protected]

für Kinder und Jugendliche und so versuchte er, das Spiel auch in sein Buch einfließen zu lassen. Nochmals musste er zu einem Einsatz nach Afrika bevor er sich in den Ruhestand begeben konnte und sich nach seiner Rückkehr nach England der Jugenderziehung und der Gründung der Pfadfinder widmen konnte ? fRAGE: Wer waren die eltern von Bipi?Henrietta Smyth war die zweite Frau von Baden Powell, einem Pfarrer und Matheprofessor. Die beiden hatten zehn Kinder. Robert Baden Powell war der drittj üngste. B.P. war drei Jahre alt, als sein Vater starb und so wuchs er behütet mit seiner Mutter und den Geschwistern auf. ? fRAGE: Warum gibt es die pfadililie?Die Pfadfinderlilie ist ein Abzeichen das uns weltweit verbindet. So ist die Pfadfinderlilie in Österreich eine Verschmelzung des Kleeblattes des Weltverbandes der Mädchen (WAGGGS) und der Lilie des Weltverbandes der Buben (WOSM). Beide haben als Kernelemente die Kompassnadel, die nach oben zeigt, die Sterne, deren Ende unsere Gesetztespunkte symboli-sieren und die drei Blätter welche an die drei Elemente des Versprechens erinnern sollten.

? fRAGE: Wieviele pfadfinderinnen und pfadfinder gibt es in Österreich?Wahrscheinlich mehrere Millionen, denn Pfad-finder oder Pfadfinderin zu sein hängt nicht davon ab ob ich einen Mitgliedsbeitrag zahle oder regelmäßig in die Heimabende gehe oder Gruppenaktivitäten besuchen, sondern Pfad-finder/in zu sein ist eine Lebenseinstellung. Ich habe einmal ein Versprechen abgelegt und damit habe ich eigentlich eine lebenslange Mit-gliedschaft. Natürlich ist es für die Kinder und Jugendlichen wichtig regelmäßig an den Aktivi-täten der Gruppe teilzunehmen um möglichst viele Erfahrungen zu sammeln auf dem Weg zum Erwachsen werden.

Das Kleeblatt ist Logo des Mädchen-

Weltverbandes WAGGGS (World

Association of Girl Guides and

Girl Scouts)

Das Logo der PPÖ (Pfadfinder und Pfadfinderinnen

Österreichs) vereint das Kleeblatt von

WAGGGS und die Lilie von WOSM.

Henrietta Grace Smyth Powell (oben)und

Baden Powell (unten), die Eltern von „Bi-Pi“ (Robert Stephenson Smyth

Baden Powell)

Die Lilie ist das Logo des

Buben-Weltver-bandes WOSM (World Organi-

zation of the Scout Movement)

22 | jam 35

Die größte Faszination übte der Traum vom Fliegen aus: man erwartete eine Zukunft, in der jeder Mensch fliegen können würde. Das hatte damit zu tun, dass sich Anfang des 20. Jahrhunderts Autos und Fahrräder immer größere Anteile am Straßenverkehr eroberten. So nahm man an, das Gleiche wür-de mit dem motorisierten Flugverkehr geschehen.

fliegende AutosBevor es Autos gab, dachte man dabei an Ballone, Windräder, Propeller und verschiedene andere Ein-Personen-Flug-objekte. Als das Autos erfunden war, glaubten viele an eine Weiterentwick-lung hin zum fliegenden Auto. In den USA nahm 1962 der Erfinder Moller den Bau eines „Skycar“ auf. Die von ihm gegründete Firma Moller arbeitet heute noch daran. Mittlerweile gibt es schon sechs verschiedene Skycar-Mo-delle zu kaufen. Sie erreichen bis zu 600 km/h, kosten aber rund 700.000 Euro.In den 1960ern hatte man in den USA hingegen fix damit gerechnet, dass das erste Flugauto 2011 zu einem Preis von rund 200.000 Dollar ausgeliefert wer-den sollte.

städte mit flugverkehrBis jetzt ist das fliegende Auto also ent-gegen der Prognosen von damals noch kein Massenverkehrsmittel. Es wird so schnell wohl auch keines werden, gibt es doch auch keine Verkehrseinrich-tungen dafür.

Zur Jahrhundertwende von 1900 aber hatte der Flugverkehr einen fixen Platz in den Stadtplanungs-Ideen für die Zu-kunft. Die Autostraßen sollten zwischen den oberene Stockwerken der Wolken-kratzer verlaufen. Ganz unten auf der Erde sollten die Fußgänger unterwegs sein, und noch einmal über den Auto-bahnen sollten Flugobjekte zwischen den Hochhäusern hin- und hersausen.

meeresfelderNach dem Zweiten Weltkrieg brach von den USA aus eine besonders zukunfts-lustige und optimistische Zeit an. Ma-gazine wie „Das neue Universum“ oder „Hobby – Das Magazin der Technik“ malten farbenprächtige Szenarien von Städten im ewigen Eis der Arktis und Antarktis oder von Metropolen unter gläsernen Kuppeln auf dem Mond und anderen Planeten.

Man war überzeugt, dass wir Menschen überall wo wir wollen so ähnlich wie in einem Gewächshaus ein künstliches Klima schaffen könnten. So stellte man sich auch vor, dass der Mensch den Meeresgrund für die Landwirtschaft nutzen würde. In naher Zukunft sollten hunderte, ja tausende Meter unter dem Meeresspiegel neuartige Futter- und Lebensmittel angebaut werden.

gewand zum WegwerfenDa in dieser Zeit zahlreiche Wegwerf-produkte entstanden, dachte man auch an Wegwerfkleidung aus Papier: die sollte nach einmaligem Tragen nicht ge-waschen, sondern weggeworfen werden.Die Idee, kleine Fernseher in die Arm-banduhr einzubauen, wirkt da schon überzeugender. Vor allem, da ja an-geblich Apple ein Mittelding aus Uhr und Smart Phone plant. Google hat bereits eine Brille vorgestellt, durch die man ständig zum Beispiel die eigene Facebook-Seite im Blick haben kann.Lustig klingt auch der Vorschlag, flie-gende Häuser zu bauen. Die sollten dank einer Anti-Schwerkraft-Einrich-tung über dem Boden schweben.

Allheilmittel AtomkraftDie Lösung aller Energieprobleme ver-sprach man sich von der Atomenergie. Mitte der sechziger Jahre rechneten Ex-perten für das Jahr 2000 beeindrucken-de Zahlen vor. Allein in Deutschland sollten 110 000 Megawatt Strom aus Kernkraftwerken kommen. Heute er-zeugen alle deutschen Atomkraftwerke gerade einmal 23.000 Megawatt, und das Land arbeitet daran, die Anlagen zu schließen.

WeltraumernergieAus heutiger Sicht schöner und um-weltfreundlicher klingt der Plan, So-larzellensegel auf Erdumlaufbahn zu schicken. Auf ihren Runde um unseren Planeten sollten sie die Sonnenener-gie als Mikrowellenstrahl gebündelt nach unten zu Empfangsstationen mit Antennen schicken, die ihn in elektri-schen Strom umwandeln sollten. Eine tolle Idee – aber leider noch immer Zu-kunftsmusik.

2000DAS MAGISCHE JAHR

Im 19. und 20. Jahrhundert waren es vor allem Zeichner und Grafiker, die in ihren Bildern mit reicher Phantasie die Zukunftsperspektiven von damals schufen. Das Jahr 2000 war ein geradezu magisches Datum, und die Jahreszahl allein stand schon für eine glorreiche Zukunft.

ZUKU

NF

T VON GESTERN

Die Vision, dass im Jahr 2000 fliegenden Auto für jede und jeden zur Verfügung stehen, hat sich bislang nicht erfüllt. Dafür sind diese Fahr- bzw. Flugzeuge viel zu teuer. Der Erfinder Moller arbeitet seit den sechziger Jahren an Flugautos wie diesem „Moller Skycar“.

Durchstartermachen sich was aus Geld

Je früher man beginnt, Geld wichtig zu nehmen, desto früher kann man sich etwas damit schaffen. Der Service der HYPO Oberösterreich leistet deshalb jungen Kunden in Lebensphasen voller Neubeginn wertvolle Starthilfe.

Mit einem Clickins Leben!

www.facebook.com/HYPO.at

Werde jetzt Fan auf

Facebook

jam_95,5x139.indd 1 26.07.12 13:44

jam 35 | 23

Heute ist kaum mehr vorstellbar, wie knapp digitaler Speicherplatz früher einmal war. Aus alter Spargewohn-heit gaben Programmierer daher bis in die 1990er Jahre hinein in vielen Computerprogrammen die Jahreszahl nur zweistellig an. Aus „2013“ wurde beispielsweise schlicht „13“. Ende der 1990er Jahre kam man drauf, dass das zur Jahrtausendwende möglicherweise ein Problem werden könnte: würden die Computer merken, dass mit „00“ das Jahr 2000 gemeint war oder einfach ins Jahr 1900 zurückspringen?

Noch 1995 war ein Heimcomputer mit einer 25-MB-Festplatte ganz normal ausgestattet. Unter den Programmie-rern war Sparsamkeit daher eine echte Tugend. Wozu Platz verschwenden und „1995“ schreiben, wenn „95“ allein doch auch genügt? An das Jahr 2000 hatte allerdings niemand gedacht.

verwirrte rechner?Knapp zwei Jahre vor dem Kalender-Großereignis Jahrtausendwende tauchte dann die unangenehme Frage auf, wie die Computer wohl reagieren würden.Einfach weiterrechnen wie bisher oder

annehmen, dass die Zeitrechnung mit der Umstellung auf „00“ wieder bei 1900 beginnt? Viele Experten (und Lai-en) stellten sich auf Probleme ein. Sie erwarteten, dass am 1. Januar 2000 viele Rechner annehmen würden, sie befänden sich im Jahr 1900 – und rech-neten mit allen möglichen Folgen und Pannen.

pensionsbescheid für BabiesDie Schreckensbilder reichten vom (noch harmlosen) Pensionsbescheid für den neugeborenen Säugling bis zum totalen Stromausfall oder abstürzenden Jumbo-Jet.

Die Experten tauften diesen unschein-baren Programmierfehler Y2K-Bug – zu Deutsch: Jahr-2000-Käfer. Große Softwarekonzerne und Regierungen zerbrachen sich in langen Konferenzen den Kopf, was zu tun wäre.

stromausfall garantiertDass der Strom wochenlang ausfal-len würde, galt unter Computerfreaks schon 1998 als ausgemacht. Die erwar-tete Folge: bürgerkriegsähnliche Zustän-de. Auch das Bankensystem schien in

großer Gefahr. „Wenn den Anlegern klar wird, dass ihr Geld in den Com-putern verschwinden könnte, werden sie Bargeld verlangen“, hieß es da. Die amerikanische Zentralbank baute vor und bestellte bereits im November 1998 zusätzliche Banknoten im Wert von 50 Milliarden Dollar – knapp 500 Dollar für jeden amerikanischen Haushalt.

Weltuntergang …In Windeseile waren auch religiöse Ei-ferer zur Stelle, die in Y2K einen göttli-chen Plan zur Einleitung des Weltun-tergangs sahen. Vor allem viele Ame-rikaner bereiten sich ganz praktisch auf den Weltuntergang vor. Tausende deckten sich außer mit Reis, Bohnen und Weizen auch mit Waffen für den befürchteten Bürgerkrieg ein.

... abgesagt!Selbst in Österreich wurde empfoh-len, die Badewanne noch vor Silvester voll mit Trinkwasser einzulassen, um für eine mögliche Unterbrechung der Wasserversorgung vorbereitet zu sein. Auch der Ankauf von genug Kerzen für einen langen Stromausfall wurde drin-gend geraten.

Als die Uhr am 31. Dezember 1999 auf Mitternacht umsprang und das Jahr 2000 begann, war es so, wie bei allen bisher vorhergesagten Weltuntergängen: abgesehen von ein paar kleinen Pannen hier und dort passierte … gar nichts.

k r a f t i n b e w e g u n g .k r a f t i n b e w e g u n g .

Felbermayr Bau GmbH & Co KGBereich HochbauMachstraße 7 · A-4600 WelsTel. +43 7242 695-673 · Fax: DW 9673E-Mail: [email protected]

OOE_Pfadfinder_Landesverband_Mitgliedermagazin_Jam_95-5x139mm_95,5 x 139

24 | jam 35

Als Hermann Kahn den Höhepunkt seiner Laufbahn erreicht, gelten die Zukunftsforscher – sie selbst nen-nen sich „Futurologen“ – noch was. Regierungen und große Konzerne hören auf sie und glauben ihnen. Die größte Glaubwürdigkeit hat Kahn. Mit einem Intelli-genzquotienten von angeblich 200 ist der in Amerika geborene Deutsche doppelt so klug wie du und ich.

mit breiter Brust1967 erscheint sein Buch The Year 2000. Kahn verfasst es mit seinem Kollegen Anthony Wiener und landet einen Bestseller. Der deutsche Titel Ihr werdet es erleben unterstreicht, wie sicher sich Kahn mit seinen Vorhersagen fühlt. Doch als 2000 die Zeit gekommen ist, um Vorher-sage und Wirklichkeit zu vergleichen, zeigen sich haarsträubende Irrtümer.

Atombomben im BergbauKahn sagte voraus, dass im Jahr 2000 künstliche Monde die Nachtseite der Erde beleuchten und dass wir „relativ effektive Appetit- und Gewichtskontrollen“ haben

werden. Die „Nutzung nuklearer Sprengsätze im Berg- und Tiefbau“ stuft er als „sehr wahrscheinlich“ ein. Als wenige Jahre nach Erscheinen des Buchs 1973 erstmals das Erdöl knapp wird, erlebt die Welt ihre erste Energiekrise. Kahn hat sie nicht kommen sehen.

fehlanzeige umweltbewegungGenauso wenig nimmt er die Entstehung der Umwelt-bewegung ernst, die sich schon 1968 abzeichnet. Dass

sie innerhalb weniger Jahre zu einer einflussreichen Kraft werden wird, ist außerhalb von Kahns Vorstel-lungsvermögen. Auch andere Großereignisse finden statt, ohne dass Kahn sie für möglich gehalten hätte. Beispielsweise der Zusammenbruch der Sowjetunion und das vereinte Europa mit gemeinsamer Währung.

neue tiereEin Höhepunkt des Buchs sind „einhundert techni-sche Innovationen“, die „im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts sehr wahrscheinlich sind“. Da sagen Kahn und Wiener voraus, dass die Menschheit neue Pflanzen und Tiere geschaffen sowie Kontrolle über das Wetter erlangt haben wird. Fälschlicherweise gehen die Denker auch davon aus, dass die „Grund-verfassung“ des Menschen noch vor 2000 genetisch geschaffen wird.

personenverkehr im AllAuch in ihren außerirdischen Prophezeiungen irrt das Duo. Auch 2013 gibt es weder im All angesiedelten Verteidigungssysteme noch bemannte interplanetare Raumflüge.

Ein wahres Korn findet Kahn dann allerdings doch: „Die Annahme erscheint vernünftig, dass der Touris-mus gegen Ende des Jahrhunderts einer der größten Wirtschaftszweige der Welt sein wird, wenn nicht der größte.“

„IHR wERDET ES ERLEbEN“

4320 PERG/OÖ • Weinzierl-Süd 3 • AUSTRIATel.+ 43/7262/57321-0 • Fax + 43/7262/57321-10

Jedes Zeitalter hat seine eigenen Zukunftsbücher. Ist es 1910 der Bestseller „Die Welt in 100 Jah-ren“, so beherrscht in den 1970er Jahren das Sachbuch „Ihr werdet es erleben“ das Rätselraten um die Zukunft. Sein Verfasser ist der damalige „König der Zukunftsforscher“: der deutsch-ame-rikanische Mathematiker und Physiker Hermann Kahn. Er stirbt allerdings 1983 und kann nicht miterleben, wie viele seiner Voraussagungen für die Jahrtausendwende falsch gewesen sind.ZU

KUNF

T VON GESTERN

FertigteilbauHocHbau

tunnelbau ScHalungSbautieFbau

brückenbau

PiPelinebau

w w w . h a b a u . c o m

196x139 HG allgemein.indd 1 8/2/2012 3:31:44 PM

www.welios.at

Welios® - erlebnis naturWissenschaften & technikIm Welios® kannst du naturwissenschaftliche und technische Zusammenhänge unterhaltsam erleben und die spannenden Mitmach-Exponate bringen dir physikalische Prinzipien und den Bereich der alternativen Energiequellen näher!

WOWWOWUnglaUblich!UnglaUblich!

jam 35 | 25

Während Linz 8 lernt, das eigene Fahrrad zu reparieren, …

… gestalten die Puchenauerinnen für alle Bewohner der Gemeinde Gratisfahrräder.

26 | jam 35

jam 35 | 27

Nicht viele aber umso interessantere Projekte wurden heuer für den umWELTdenker-Wettbewerb einge-reicht. Sie kommen aus Ried, Freistadt, Puchenau und von Linz 8.

Die bessere Idee von A nach B – es geht also darum, alternative Fortbewegugsmittel zu finden, solche, die die Umwelt möglichst wenig belasten. Die teilneh-menden Gruppen waren sehr einfallsreich.

e-racerDas „e“ steht beim Linz 8er Projekt neben „E“belsberg auch für die verschiedenen Teile des heurigen um-WELTdenker-Projektes: e(mergency), e(lektro) oder e(nable). Unter dem Namen e(arth)-racer sammeln die PfadfinderInnen Kilometer – und zwar eingesparte Autokilometer – mit dem Ziel, in Summe einmal um die Erde zu gelangen. Mit bisher 7000 Kilometern ist man da zwar noch ein paar Zentimeter vom Ziel entfernt, aber das kann ja noch werden. Beim Work-shop e(nable) eigneten sich die PfadfinderInnen das nötige Wissen an, ihre Fahrräder selbst zu reparieren. In Kooperation mit Feuerwehr und Samariterbund ist beim e(mergency) racer (Erste Hilfe Workshop) auch eine umfangreiche Erste-Hilfe Anleitung entstanden.

„Don’t stink and Drive“In mehreren Teilprojekten erforschten die Freistädter Pfadfinderinnen und Pfadfinder die Mobilitätsalter-nativen verschiedener Altersstufen sowie deren öko-logische Auswirkungen. „Don’t Stink and Drive“ war zum Beispiel ein Infotag am Freistädter Hauptplatz, bei dem in Kooperation mit mehreren Projektpartnern verschiedene Fahrzeuge mit alternativen Antrieben

präsentiert und zum Testen zur Verfügung gestellt wurden. „barriereFREIstadt“ war ein weiterer Projekt-teil, bei dem die PfadfinderInnen die Barrierefreiheit der Stadt im Selbstversucht testeten. „Über Stock und Stein – Freistadt querfeldein“ war als Vergnügungs-parcours mit Seilbrücke, Stelzen, Einrad, Slackline … geplant. Das hört sich spannend an, die Durchfüh-rung ist aber hochwasserbedingt bisher ausgeblieben und wird im September nachgeholt.

Die Asphalt-DraisineDie Rieder RaRo haben es sich zum Ziel gesetzt aus Fahrradteilen, Brettern und Rädern ein muskelkraft-betriebenes Fahrzeug (angelehnt an eine Draisine) zu konstruieren. Nach längerer Tüftelei und Recherche konnte eine Einigung betreffend die Konstruktion erzielt werden. Nachdem nun der Großteil der er-forderlichen Materialen vorhanden ist, kann mit der Konstruktion begonnen werden, damit das Fahrzeug am PLANET’13 präsentiert werden kann.

reparieren, schmieren und radierenBei den Puchenauer Pfadfinderinnen und Pfadfindern ging es ans Fahrrad-Reparieren, Schmieren, Brem-seneinstellen, Verkehrssicher machen. Gespendete Drahtesel wurden neu aufgemöbelt und seither hat Puchenau eigene Gemeindefahrräder, die am ersten Mai der Allgemeinheit zur kostenlosen aber rück-sichtsvollen Verwendung übergeben wurden.

Zuvor haben 50 PfadfinderInnen mit viel Eifer den Fahrrädern noch ein unverwechselbares Outfit ver-passt. Sie haben dabei ihrer Kreativität freien Lauf gelassen – mit der einzigen Vorgabe, die Fahrräder in den Farben des Gemeindewappens bzw. des Halstuches der Puchenauer PfadfinderInnen zu designen. Rot, blau, gelb, grün und los. Es wurde wie wild gezeich-net, schraffiert, kariert, liniert, auch wieder ausradiert oder ganz verworfen. Das Ergebnis lässt sich sehen.

Wir hoffen, die PuchenauerInnen sehen diesen klei-nen Input der PfadfinderInnen als Motivation, das eigene Auto dann und wann – vor allem bei kurzen Strecken – einmal stehen zu lassen.

Am PLANET’13 fällt die Entscheidung der Jury, an wen der heurige umWELTdenkerpreis geht. Die Preisverlei-hung findet am Sonntag, 11. August am Hauptplatz des Landeslagers statt. Es ist der Besuchertag und alle, die an diesem Tag das Großlager erkunden, sind herzlich dazu eingeladen.

DIE BESSERE IDEE VON A NACH B

umWELTdenkerWettbewerb 2013

Wie barrierefrei ist Freistadt. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben es selbst getestet.

28 | jam 35

LEsERmEInunG von Wolfgang Moritz Resl

aus Kirchdorf.

**************************Liebes Österreich,

In letzter Zeit gibts einfach a paar Dinge die mich beschäftigen und zum Denken bewegen.

Das Hochwasser 2013 trifft vie-le, viele und noch mehr Personen, Gebäude und die armen Viecherl darf man nicht vergessen. Mehrere zehntausende Feuerwehrleute (größ-tenteils freiwillig) und viele weitere Freiwillige helfen zusammen und dafür gibts mal ein riesiges HighFive mein liebes Vaterland. Doch was mich wirklich aufregt sind folgen-de Dinge:

Eine muslimische Jugendgruppe ruft seine Mitglieder zur Mithilfe auf (weiteres HighFive!) und was pas-siert? Eine FPÖ-Seite teilt diesen Beitrag mit den Worten „Ich denke die Österreicher kommen sehr gut ohne eure Hilfe zurecht! Und das in jeder Hinsicht!“ So viele „schlimme“ Worte umfasst mein Wortschatz leider nicht, damit ich ausdrücken könnte, was ich davon halte! Unser Land versinkt wortwörtlich und das einzige was manche beschäftigt ist, welcher Religion die Hand angehört, die mir aus dem Wasser hilft.

Also liebes Österreich … was ist bloß los mit dir? Denen, die uns helfen, den Mittelfinger zu zeigen und wei-ter einen auf Ego machen, ist das der richtige Weg?

Meine eigene Meinung zu diesem Thema, welche einfach mal raus hat müssen.

**************************

So schnell vergehen hundert Jahre - in Hochwassern gerechnet. Innerhalb weniger Jahre hat uns nun das zweite Jahrhunderthochwasser heimgesucht. Auch an uns Pfadfinderinnen und Pfadfindern ging das nicht spurlos vorüber. Während des PLANET’13 Vorbereitungslagers für CaEx- und GuSp-LeiterInnen trat im Scout Camp Austria die Ager über die Ufer und hat dem Wochenende ein jähes Ende bereitet – zum Glück ohne große Schäden. Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Oberösterreich haben aber auch dort mitgeholfen, wo Menschen in Not geraten sind. Wir danken allen, die sich engagiert haben.

Gruppe Linz 4 im Hochwassereinsatzvon Nelly Feilmayr

Auch bei uns in der Gruppe war das Hochwasser ein großes Thema, aber nachdem nur darüber Reden nie-manden hilft, war es höchste Zeit die Gummistiefel aus den Kästen zu holen. Zwei Pfadfinder-Eltern von uns haben uns den Tipp gegeben zu Ihnen in die Wohnwagen Siedlung nach Alkhoven zu fahren da dort derzeit auch die Feu-erwehr und Bundeswehr in Hocheinsatz war. Dort angekommen wurden wir auch gleich eingeteilt und haben so gut es ging unterstützt. Aus den verschie-denen Häusern wurde so gut wie alles ausgeräumt und von uns zu Sammel-punkten gebracht. Erstaunlich war für uns natürlich die Menge an Sperrmüll und Elektroschrott die angefallen ist. Für unsere Hilfe haben wir viel Dank von den Betroffenen bekommen und sind froh einigen Leuten ein wenig ge-holfen zu haben.

LAND UNTERIM SCOUT CAMP AUSTRIA UND ANDERSWOD

ie H

ochw

asse

rmar

ke is

t n

och

deu

tlic

h zu

seh

en,

der

Scha

den

ist

enor

m. I

m e

rste

n S

chri

tt m

usst

en

Berg

e vo

n M

üll b

esei

tigt

wer

den

. (F

oto:

Lin

z 4)

So sieht es aus, wenn eine Wasserstelle zur letzten

trockenen Insel wird. (Foto: Barbara Schröckenfuchs)

jam 35 | 29

Wie die Holzknechte

30 | jam 35

So klimafreundlich und abwechslungs-reich ist unsere Anreise zum Pfingstlager der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Bad Goisern. Mit der Salzkammergutbahn geht es entlang des Traunsees über Bad Ischl und Goisern an den Hallstätter-see. Die Gleise und damit der Bahn-hof liegen gegenüber von Hallstatt am anderen Seeufer. Also setzen wir mit dem Linienschiff der Hallstättersee-Schifffahrt gemeinsam mit amerika-nischen, indischen und japanischen Touristen über.

Anders als sie halten wir uns aber nicht lange im UNESCO-Weltkulturerbeort auf, sondern wandern zielstrebig zum Parkplatz außerhalb von Hallstatt. Hier wartet schon Simon im rostroten Pfad-finderhemd auf uns und chauffiert uns ins langezogene Echerntal. Im hinters-ten Winkel haben die Goiserer hier auf einer Waldlichtung wie früher die Holz-knechte ihr Pfingstlager aufgeschlagen. Schlechtwetter ist angesagt, aber Simon lacht nur: „Wir sind noch bei jedem Pfingstlager abgesoffen.“

ein salzkammergut-klassikerGanz in der Nähe haben Jugendliche ei-nen spektakulären Dirt Park zum Biken angelegt, der breite Echernbach rauscht auf der einen Seite und ein gut 100 m

hoher Wasserfall auf der anderen Seite des Tals. Unter dem Hochzelt haben die Goiserer einen beinahe richtigen Herd erbaut, auf dem sie für uns ei-nen Salzkammergutklassiker zaubern: Holzknechtnocken. Das sind in Wasser

Holzknecht­Nocken

ZUTATEN

1 Teil griffiges Mehl 1 Teil glattes Mehl 2 Teile kochendes Wasseretwas Salz Butterschmalz

AUSRÜSTUNG 1 Schüssel für den Teig 1 großer Topf 1 Sieb 1 Pfannenheber

45Minuten

wenn das feuer schon brennt!

1 Das Mehl mit dem kochenden Wasser und dem Salz zu einem glatten Teig verrühren.

2 Mit angefeuchteten Handflächen möglichst kleine Knödel formen. 3 Knödel im kochenden Wasser garen, bis sie an der Oberfläche schwimmen, abseihen.

4 Im heißen Butterschmalz (2-3 cm hoch in der Pfanne) rundum goldbraun backen. Am besten funktioniert es, wenn die Pfanne ganz voll mit Knödel ist. Die Knödel kleben so leicht zusammen und man kann alle auf einmal wenden.

1

*Quelle: Gallup Insurance Ad Tracking 2012

www.facebook.com/uniqa.atwww.uniqa.at

3 von 4 wollen Gesundheits-Vorsorge von UNIQA bis Z.

Gewählt zur vertrauenswürdigsten Versicherung Österreichs.

UNIQA ÖsterreichVersicherungen AG

Europaplatz 5A-4021 LinzTel.: +43 (0) 50677-670Fax: +43 (0) 50677-676www.uniqa.at

„S“ wie Sonderklasse

Select PLUS. Topmedizin im Spital und beim Arzt.

LD_FJK Gesundheit196x139.indd 1 13.05.2013 13:42:45

simple Hosentaschenrezepte

jam 35 | 31

gekochte kleine Mehlknödel, die dann in Butterschmalz schwimmend frit-tiert werden. Das verleiht ihnen eine krosse goldbraune Kruste außen mit weichem Kern darunter. Dazu gibt‘s ein durch Zuckerbeigabe neutralisiertes Sauerkraut sowie ein zum Ausgleich leicht säuerliches Apfelmus, das am Lager natürlich nicht püriert wird. Ein großartiges Essen, das hier mitten im Wald noch einmal so gut schmeckt!

Stimmigerweise gesellt sich während des Kochens der Grundstückseigentümer – ein freundlich-entspannter Jungbauer – dazu und zimmert mit Motorsäge und Axt an den Hütten weiter, mit deren Bau der Padfindertrupp begonnen hat.

Holzknecht-nocken mit karamellisiertem Sauerkraut und „dinsti Öpfö“ge

koch

t h

aben

die

GuS

p au

s B

ad G

oise

rn

Foto

s: S

usi W

indi

sch

baue

r

Sauerkraut und „dinsti Öpfö“ZUTATEN

ZwiebelÄpfelSauerkrautZuckerWasserSalzPfefferLorbeeretwas Kümmeletwas Öl

AUSRÜSTUNG Messer, Schneidbrett2 TöpfeKochlöffel

30Minuten

wenn das feuer schon brennt!

sAuerkrAut:

5 Die Zwiebel fein hacken und in etwas Öl leicht anschwitzen. 6 Mit Zucker karamellisieren und mit etwas Wasser aufgießen. 7 Das Sauerkraut, die fein blättrig geschnittenen Äpfel und die Gewürze dazugeben. Für einige Zeit auf schwacher Flamme dünsten.

„DInstI ÖpfÖ“:

8 Die Äpfel fein blättrig schneiden

9 in einem Topf gemeinsam mit etwas Zucker erwärmen und im eigenen Saft weich dünsten.

1

2

3 4 4 8

7

32 | jam 35

Was gute Fotos ausmacht, darüber lässt sich vortreff-lich streiten. Es sind Bilder, die tolle Geschichten erzählen, die Menschen charaktervoll darstellen, die eine zauberhafte Stimmung rüberbringen, die aus-geklügelt komponiert sind, toll belichtet sind oder ungewöhnliche Perspektiven zeigen. Manchmal ist es aber auch einfach der Zufall, der einen beeindru-ckenden Schnappschuss ermöglicht.

So ist es auch Thomas Auinger ergangen. Er ist Explo-rer der Gruppe Steyrtal (so nennt sich die Leonsteiner seit kurzer Zeit) und hat im richtigen Augenblick das richtige Motiv ins Visier genommen. Die Aufnahme ist auf der CeExpedition 2013 entstanden.

Bei dieser Aktion haben die LeiterInnen fünf Steyrta-ler Caravelles und Explorer mit verbundenen Augen im Irgendwo ausgesetzt. Mit GPS und Wanderkarte sollte es gelingen, wie bei einer Geocaching-Tour versteckte Botschaften zu finden. Darüber, dass das nicht ganz so geklappt hat wie erwartet, schmunzeln alle Beteiligten ein wenig. Es ist nicht ganz klar, ob

die Orientierungsschwierigkeiten an den CaEx oder an den LeiterInnen lagen. Egal. mit einem Telefon in der Hosentasche geht man nicht so schnell verloren.

Der Weg führte vom Dorngraben übers Dürre Eck auf den Gaisberg (im Bild), wo ein Gewitter aufzog, das aber nur ein paar Tropfen Regen brachte. Das Foto belegt eindrucksvoll, dass CaEx nichts so schnell aus der Ruhe bringt. Etwas verspätet kamen Sie dann am Ziel und am Nachtlager direkt an der Steyr an. Das Abendessen, Leberkäs mit Spiegelei am Lagerfeuer, haben die CaEx als Mitternachtsjause genossen, der Brennesselspinat als Beilage löste allerdings keine Begeisterungsstürme aus.

Danke an Thomas für das schöne Bild. Wenn auch du ein tolles Pfad-finderfoto hast, kannst du das gerne

an [email protected] senden. Vielleicht erscheint es mit deiner guten Geschichte im nächsten jam.

Gute FotosDer Zufall des schönen Momentes

Foto: Thomas Auinger

Steyrtaler CaEx am Gaisberg bei Molln

jam 35 | 33

Am Sonntag, 16. Juni trafen sich 129 WiWö in Pu-chenau beim Regionalspiel. Professor Zweifels hat die Kinder eingeladen, dabei zu sein, wenn er mit der Zeitmaschine reist, jedoch ist der Sonnenkollektor kaputt geworden und der Professor hat die WiWö um Hilfe gebeten. Es war dem Professor sehr wichtig, dass die Maschine wieder repariert wird da sonst die Zeitlöcher offen bleiben würden.

Einen ganzen Nachmittag wurden Piraten, Römer, Griechen, Wikinger, Ritter und noch viele andere be-sucht, um die Alublättchen für den Sonnenkollektor zu sammeln. Durch die Hilfe der WiWö wurde die Maschine repariert und der Professor konnte weiter durch die Zeiten reisen.

Professor Zweifels’ ZeitreisenWiWö Regionalspiel in Puchenau

Gute FotosDer Zufall des schönen Momentes

34 | jam 35

WAHLEN LANDESLEITUNG UND PRÄSIDIUMLiebe Leiter/innen und funktionär/innen!

Im Rahmen der Landestagung am 28./29. september 2013 in Puchberg finden Wahlen der Landesleitung und des Präsidiums der Oberösterrei-chischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen statt. Wahlvorschläge sind für die Landesleitung an Christa Stadler [email protected] bzw. für das Prä-sidium an Heidi Eckerstorfer [email protected] bis 20. August 2013 zu richten.

Gut Pfad!Andreas Hofinger e.h., Landesleiter Birgit gahleitner e.h., VizepräsidentinWolfgang kitzmantel e.h., Vizepräsident

VERGNÜGUNGSPARK 90 JAHRE PFADFINDER UND PFADFINDERINNEN FREISTADTFreistadt feiert heuer 90-jähriges Gruppenjubiläum. Aus diesem Anlass lädt die Gruppe ein:

DIE ERDE ENTDECKENDas Ars Electronica Center bietet bis Ende des Jahres für alle oberösterreichischen Pfadindergruppen Fürhrungen zum Themenschwerpunkt „Die Erde Begreifen“ einen Sonderpreis von € 2.- an (statt um € 4.-).

Interessenten melden sich einfach beim AEC Besucherzen-trum ([email protected]) mit dem Kennwort „Pfadfinder“ im Betreff an.

post

it!

mac

ht

Plat

z fü

r di

e w

irkl

ich

wic

hti

gen

Din

ge, d

ie

du a

llen

Pfa

dfin

derI

nn

en

ans

Her

z le

gen

möc

hte

st.

jam

@oo

e.pf

adfin

der.

at

6. und 7. september 2013, Freitag ab 20 Uhr: Probebeleuchtung in der Stromlosbar, Samstag 14-18 Uhr Vergnügungspark, ab 20 Uhr: Stromlosbar

Wir danken unseren Inserenten und Sponsoren!

Im jam inserieren: [email protected]/jam.html

6. und 7. september 2013, Freitag ab 20 Uhr: Probebeleuchtung in der Stromlosbar, Samstag 14-18 Uhr Vergnügungspark, ab 20 Uhr: Stromlosbar

jam 35 | 35

Zum Geburtstag wünsch ich mir ...die Unterwasserwelt in der Familienoase Biesenfeld

Hast du Lust auf eine tolle Party in deinem Lieblingsschwimmbad? Dann nichts wie los in die Familienoase Biesenfeld.Mehr Infos auf www.linzag.at/baeder und in allen Bäderoasen der LINZ AG.

100x65_Kindergeburtstag.indd 1 27.08.12 15:49

KRÄNE-STAPLER-KOMMUNAL-U N D B E H Ä LT E R T E C H N I K

DIE PLANET’13 ERINNERUNGSSTÜCKEerhältlich nur am PLANET’13 im Shop im Lagerzentrum, solange der Vorrat reicht.

BIO,FAIR,

KlIMA­NEUTRAl

BIO,FAIR,

KlIMA­NEUTRAl

BIO,FAIR,

KlIMA­NEUTRAl

BIO,FAIR,

KlIMA­NEUTRAl

Sym

bolf

otos

– I

rrtü

mer

un

d Pr

eisä

nde

run

gen

vor

beh

alte

n.

1 pLAnEt’13 t-shIRt Rot € 17,–Damen- und Herren, Weltkarte und PLANET’13 Branding auf der Brust, PPÖ Lilie und PLANET’13 Logo auf den Armen. 100 % bio – von der Baumwolle bis zum Druck, fair und klimaneutral.

2 pLAnEt’13 t-shIRt Rot € 17,–Damen- und Herren, Europa und Asien, Afrika, Australien auf der Brust, Amerika am Rücken. PPÖ Lilie und PLANET’13 Logo auf den Armen. 100 % bio – von der Baumwolle bis zum Druck, fair und klimaneutral.

3 pLAnEt’13 hooDY € 45,–Kapuzensweater Damen- und Herren-Schnitt mit Zip, grau, WAGGGS und WOSM Lilie im roten Kapuzenfutter, PPÖ Lilie am Arm, PLANET’13 Branding am Bündel (Webetikette). 100 % bio – von der Baumwolle bis zum Druck, fair und klimaneutral.

4 pLAnEt’13 GIRL’s tAnk top € 14,–dunkelblau, PLANET’13 Branding und Karte Europa, Asien, Afrika und Australien auf der Brust, Amerika am Rücken. 100 % bio – von der Baumwolle bis zum Druck, fair und klimaneutral.

5 mEALkIt – LIGht mY fIRE € 24,–praktisches Campinggeschirr-Set, 2 Farben: rot, hellblau

6 spoRk – LIGht mY fIRE € 3,–Der praktische Gaffel (Gabel/Löffel)

7 mEssER VICtoRInoX mInI € 15,–Das Schweizer Original im Kleinstformat. Messer, Schere Feile

8 EVEnt-ARmBänDER verschiedene Farben € 1,50

9 kARABInER € 2,-

1 2

3 4

67 9 58