Jens-Rainer Wiese Schweiz-Blogger neckt jetzt die...

1
Seite 7 | Dienstag, 31. Januar 2012 Alltag und Freizeit Von Benjamin Wieland Jens-Rainer Wiese empfängt den Bas- lerstab in Jeans und Kapuzenpulli im Restaurant seines Basler Domizils, dem Hotel Radisson an der Heuwaage (das Foto vor dem Münster entstand zwei Tage später). Seit August 2011, als Wiese einen Job als IT-Berater bei einem Basler Pharmaunternehmen annahm, wohnt er unter der Woche im Hotel, an den Wochenenden fährt er zu seiner Familie nach Bülach im Zürcher Unterland. Im Gespräch wird schon nach wenigen Minuten klar: Wiese erfüllt ein Vorurteil, das Schweizer gegenüber Deutschen he- gen. Er redet geschliffen und vor al- lem: schnell! Für den mitschreiben- den Journalisten klar ein Vorteil, auch wenn er sich konzentrieren muss, den Faden nicht zu verlieren. Baslerstab: Herr Wiese, erzählen Sie mir doch von Ihrem letzten Kultur- schock in der Schweiz! Jens-Rainer Wiese: Kulturschock wür- de ich es nicht nennen. Aber vor ein paar Tagen versuchte ich, hier in Basel eine grosse Stange zu bestellen. Baslerstab: Gibt es das? Jens-Rainer Wiese: Eben nicht! Ich hatte zehn Jahre lang grosse Stan- gen bestellt, aber nie hat mir jemand gesagt, dass es eine Stange nur in 0,3 Litern gibt. Da wären wir gleich bei einer Angewohnheit der Schweizer: Sie vermeiden es lieber, einen zu kor- rigieren. Baslerstab: Mit Freunden habe ich dar- über diskutiert, was typisch schweize- risch ist. Kennen Sie die Grüezi-Gren- ze? Wenn man aus der Stadt hinaus läuft, überschreitet man irgendwann den unsichtbaren Punkt, ab dem man gegrüsst wird – und natürlich auch zu- rückgrüssen soll! Jens-Rainer Wiese: Ja, das Phäno- men kenne ich. An meinem Wohnort Bülach grüssen sich die Leute stän- dig. In den grossen Städten wäre das zu mühsam. Ich glaube aber nicht, dass das typisch schweizerisch ist, das machen die Deutschen auf dem Land genauso. Aber ich habe in der Schweiz eine andere Grenze ent- deckt: die Hitzgi-Gluggsi-Grenze! Baslerstab: Was ist denn das? Jens-Rainer Wiese: Die Berner sa- gen Gluggsi, kennen aber auch den Ausdruck Hitzgi. Umgekehrt sa- gen die Züricher Hitzgi, sie wissen aber nicht, was ein Gluggsi ist. Das kommt vom Chasperli und seinen Hörspiel-Kassetten: Er hat eine Züri-Schnorre, und auch die Ber- ner haben als Kind diese Chasperli- Theater gehört. Darum kennen sie den Hitzgi. Was sagen eigentlich die Basler? Baslerstab: In Basel sagt man Gluggsi, wenn mich nicht alles täuscht. Was ist Ihnen an Basel aufgefallen? Jens-Rainer Wiese: Für mich ist Basel die deutscheste Stadt der Schweiz. Das hören vielleicht nicht alle gerne. Aber gleichzeitig ist Basel auch sehr französisch. Baslerstab: Sie meinen, dass Basel leger ist, also lockerer als Zürich? Jens-Rainer Wiese: Das ist mir nicht aufgefallen. Wenn schon, dann ist Bern langsamer als Basel und Zürich. Ich habe den Service-Bereich gemeint, der ist fest in französischer Hand. Egal, wo man hinkommt, man wird von Elsäs- sern aus Frankreich bedient. Baslerstab: Da haben Sie recht. In Zü- rich gibt es sicher kaum Elsässer an der Coop-Kasse. Wir finden die übri- gens ganz sympathisch! Jens-Rainer Wiese: Ich habe das mit dem Französischen als Kompliment gemeint. Apropos anders sein: Beim Telefonieren sind die Schweizer ganz besonders eigen! Baslerstab: Wie meinen Sie das? Jens-Rainer Wiese: Ein Telefonge- spräch in der Schweiz geht so: Man nimmt den Hörer ab und sagt seinen Namen und Grüezi oder Griezi. Dann grüsst der Anrufer zurück und sagt seinen Namen. Dann wiederholt der Angerufene den Namen des Anrufers. Besonders speziell ist aber, wenn je- mand das Gespräch unterbricht. Dann wird gefragt: «Sind sie noch da?». Ich sag dann manchmal: «Nein, ich bin geplatzt!» Baslerstab: Das stimmt, was Sie sagen, das ist mir nie aufgefallen. Die Schwei- zer sind halt sehr höflich. Jens-Rainer Wiese: Nicht über- all. Beim Schlangestehen sind die Schweizer unglaublich chaotisch. Engländer bilden sofort eine Schlan- ge, wenn sie irgendwo warten müs- sen und warten brav, bis sie dran sind. Anders die Schweizer: Da wird chaotisch angestanden, es gibt häufig keine richtige Schlange, alle stehen irgendwie vor der Theke herum, doch jeder weiss genau, wann er an der Reihe ist. Aber jetzt muss ich ja auch noch etwas Positives bringen: Es gibt etwas, was ich in Deutschland sofort einführen würde. Baslerstab: Was wäre das? Jens-Rainer Wiese: Das Milchkäschtli. Sensationell praktisch, etwa für den Handel mit Drogen und Waffen. Ups, war das jetzt etwas zu ironisch für Ihre Leser? Baslerstab: Die vertragen das schon! Jens-Rainer Wiese: Da bin ich sicher. Die Ironie der Schweizer habe ich nämlich noch nicht ganz durchschaut. Jetzt mache ich aber nochmals den Grosse-Stange-Test. Baslerstab: Sie bestellen eine grosse Stange? Jens-Rainer Wiese: Genau. Dann warten wir ab, wie der Kellner re- agiert. Wiese bestellt eine grosse Stange, der Kellner zögert kurz und sagt dann: «Ja, sofort!» Eine Minute später sitzt Wiese zufrieden vor einem grossen Bier ... ähm, vor einer grossen Stange. Jens-Rainer Wiese Schweiz-Blogger neckt jetzt die Basler Jens-Rainer Wiese «zutzelt» den Martinsturm. Seit August pendelt der Bochumer von Bülach nach Basel – ist er ein richtiger Schweizer geworden? BASEL – Seit einem halben Jahr arbeitet der be- kannte Schweiz-Blogger Jens-Rainer Wiese in Basel. Der lokale Volksstamm hat es ihm angetan. FOTOS: BENJAMIN WIELAND Tickt Basel wirklich anders? Jonas Göttin, Basel: Basler blicken über den eigenen Gartenzaun Ja, ich denke schon. Basel ist eine Grenzstadt, die über den eigenen Gar- tenzaun gucken muss und das macht die Menschen offener. Von allen Re- gionen in der Schweiz ist Basel wahr- scheinlich diejenige, in der die wenigs- ten Schweizer Fahnen hängen. Dafür sind die Leute stärker lokalpatriotisch. Was mir auch auffällt: Basel ist stark multikulturell geprägt und stolz darauf. Aus diesem Grund ist die Integrations- politik sicher vorbildhaft. Anina Holenstein, Basel: Basler interessie- ren sich mehr für Kultur Ja! «Städter» sind grundsätzlich offener als «Ländler». Das ist mir auch im Kan- ton Luzern aufgefallen, wo ich aufge- wachsen bin: Die Stadt ist liberaler als das Umland. Was in Basel hinzukommt, ist der Umstand, dass die Basler stark an anderen Kulturen interessiert sind, von daher stimmt das Etikett «Kultur- stadt». Das Schweizer Brauchtum ist eine Ausnahme, es spielt nicht so eine grosse Rolle im Kulturleben der Stadt. Régine Likong, Basel: Sehe keinen Unterschied – das Alter ist wichtiger Ich kenne viele Schweizer aus anderen Landesteilen und ich habe bisher nicht festgestellt, dass diese gross anders wären als die Basler. Die Schweizer sind im Allgemeinen pünktlich, korrekt, zurückhaltend, da spielt es wahrschein- lich nicht so eine grosse Rolle, aus wel- chem Landesteil sie stammen. Grös- sere Unterschiede gibt es eher beim Alter: Junge sind offener als Alte – aber wahrscheinlich auch chaotischer und unordentlicher. Seit zehn Jahren wohnt Jens- Rainer Wiese (48) mit Frau und Tochter in der Schweiz. Er war beruflich schon in einigen ande- ren Ländern tätig, der Stamm der Helvetier scheint ihm aber doch sein liebster Forschungs- gegenstand zu sein: Seit 2005 beschreibt er sein Auswande- rer-Dasein in einem Blog (www. blogwiese.ch), Schweizer und Deutsche Medien berichteten schon darüber, etwa der «Tages- Anzeiger» oder «Der Spiegel». Zur Person V846054 950973 Wir suchen per sofort engagierte Versicherungs- BeraterInnen im Aussendienst topmotivierte Persönlichkeiten mit einwandfreien Deutschkenntnissen und gepegtem Erscheinungsbild. Auch Quereinsteiger Gute Verdienstmöglichkeiten. (Fixum+Provision) Telefon 061 751 42 92 Hauptstrasse 91, 4147 Aesch [email protected] V848805 953758 Für eine renommierte Bau- und Generalunternehmung suchen wir für die Standorte Basel, Bern, Luzern und Aarau zur Verstärkung per sofort oder nach Vereinbarung Bauleiter sowie Projektleiter Weitere Informationen über das Anstellungsprofil unter: www.aab-personalservice.ch Wenn Sie gerne selbständig arbeiten und Spass daran haben, in einem leistungsorientierten Umfeld zu arbeiten, dann sollten Sie nicht zögern, uns Ihre Bewerbungsunterlagen (mit Foto) zu senden. Diskretion ist bei uns selbstver- ständlich. AAB Personalservice AG Kanonengasse 30 4051 Basel 848563 953491 Stellen Gesucht ambitionierte, junge, und motivierbare Assistentin mit Büroerfahrung und attraktiver Erscheinung. Verwalten und Gestalten – die dynamische und zuverlässige rechte Hand (2 KMUs). Anrufe täglich 10–21 Uhr Tel. 079 366 42 29 847528 952419 Betreuerin/Pflegefachkraft Teilzeit Wohngruppe für Menschen mit einer psy- chischen Beeinträchtigung sucht eine auf- gestellte, initiative und flexible Teilzeitbe- treuerin. Zu Ihren Aufgabenbereichen gehören die Begleitung und Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner, Haus- haltarbeiten, Kochen und kreative Tätigkei- ten. Sie sollten Freude an der Arbeit mit behinderten Menschen haben, belastbar und zuverlässig sein und über gute Deutschkenntnisse verfügen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie bitte Ihre schriftliche Bewer- bung mit den üblichen Unterlagen und Foto an Chiffre 953424, BZM AG, Hochberger- strasse 15, Postfach, 4002 Basel 848505 s953424 Zur Pflege meines Mannes suchen wir eine zusätzliche Pflegerin aus Basel, für 1 /2-2 Std. unter der Woche sowie an Wochenenden. Bewerbungen bitte unter Chiffre 953924, BZM AG, Postfach, 4002 Basel 848968 s953924 2 Reinigungs- Assistentin Per sofort oder nach Vereinbarung für Pri- vatreinigungen 50%+100% Sie bringen mit- Fahrzeugausweis- Deutsch in Wort und Schrift- abgeschlos- sene Ausbildung Interessiert bitte melden 079 211 27 84 V848655 953601

Transcript of Jens-Rainer Wiese Schweiz-Blogger neckt jetzt die...

Page 1: Jens-Rainer Wiese Schweiz-Blogger neckt jetzt die …blogwiese.ch/wp-content/BaslerStab31-01-2012.pdf2012/01/31  · Für den mitschreiben-den Journalisten klar ein Vo rteil, auch

Seite 7 | Dienstag, 31. Januar 2012 Alltag und Freizeit

Von Benjamin Wieland

Jens-Rainer Wiese empfängt den Bas-lerstab in Jeans und Kapuzenpulli im Restaurant seines Basler Domizils,dem Hotel Radisson an der Heuwaage (das Foto vor dem Münster entstand zwei Tage später). Seit August 2011,als Wiese einen Job als IT-Berater bei einem Basler Pharmaunternehmen annahm, wohnt er unter der Woche im Hotel, an den Wochenenden fährt er zu seiner Familie nach Bülach im Zürcher Unterland. Im Gespräch wird schon nach wenigen Minuten klar: Wiese erfüllt ein Vorurteil, das Schweizer gegenüber Deutschen he-gen. Er redet geschliffen und vor al-lem: schnell! Für den mitschreiben-den Journalisten klar ein Vorteil, auch wenn er sich konzentrieren muss, den Faden nicht zu verlieren.

Baslerstab: Herr Wiese, erzählen Siemir doch von Ihrem letzten Kultur-schock in der Schweiz!Jens-Rainer Wiese: Kulturschock wür-de ich es nicht nennen. Aber vor ein paar Tagen versuchte ich, hier in Basel eine grosse Stange zu bestellen.

Baslerstab: Gibt es das?Jens-Rainer Wiese: Eben nicht! Ich hatte zehn Jahre lang grosse Stan-gen bestellt, aber nie hat mir jemand gesagt, dass es eine Stange nur in 0,3 Litern gibt. Da wären wir gleich bei einer Angewohnheit der Schweizer: Sie vermeiden es lieber, einen zu kor-rigieren.

Baslerstab: Mit Freunden habe ich dar-über diskutiert, was typisch schweize-risch ist. Kennen Sie die Grüezi-Gren-ze? Wenn man aus der Stadt hinaus

läuft, überschreitet man irgendwannden unsichtbaren Punkt, ab dem mangegrüsst wird – und natürlich auch zu-rückgrüssen soll!Jens-Rainer Wiese: Ja, das Phäno-men kenne ich. An meinem WohnortBülach grüssen sich die Leute stän-dig. In den grossen Städten wäre das zu mühsam. Ich glaube aber nicht, dass das typisch schweizerisch ist, das machen die Deutschen auf demLand genauso. Aber ich habe in derSchweiz eine andere Grenze ent-deckt: die Hitzgi-Gluggsi-Grenze!

Baslerstab: Was ist denn das?Jens-Rainer Wiese: Die Berner sa-gen Gluggsi, kennen aber auch denAusdruck Hitzgi. Umgekehrt sa-gen die Züricher Hitzgi, sie wissenaber nicht, was ein Gluggsi ist. Das kommt vom Chasperli und seinenHörspiel-Kassetten: Er hat eineZüri-Schnorre, und auch die Ber-ner haben als Kind diese Chasperli-Theater gehört. Darum kennen sieden Hitzgi. Was sagen eigentlich dieBasler?

Baslerstab: In Basel sagt man Gluggsi,wenn mich nicht alles täuscht. Was istIhnen an Basel aufgefallen?Jens-Rainer Wiese: Für mich ist Basel die deutscheste Stadt der Schweiz.Das hören vielleicht nicht alle gerne.Aber gleichzeitig ist Basel auch sehr französisch.

Baslerstab: Sie meinen, dass Baselleger ist, also lockerer als Zürich?Jens-Rainer Wiese: Das ist mir nichtaufgefallen. Wenn schon, dann ist Bernlangsamer als Basel und Zürich. Ichhabe den Service-Bereich gemeint, derist fest in französischer Hand. Egal, wo man hinkommt, man wird von Elsäs-sern aus Frankreich bedient.

Baslerstab: Da haben Sie recht. In Zü-rich gibt es sicher kaum Elsässer ander Coop-Kasse. Wir fi nden die übri-gens ganz sympathisch!Jens-Rainer Wiese: Ich habe das mit dem Französischen als Kompliment gemeint. Apropos anders sein: Beim Telefonieren sind die Schweizer ganz besonders eigen!

Baslerstab: Wie meinen Sie das?Jens-Rainer Wiese: Ein Telefonge-spräch in der Schweiz geht so: Man nimmt den Hörer ab und sagt seinen Namen und Grüezi oder Griezi. Dann grüsst der Anrufer zurück und sagt seinen Namen. Dann wiederholt der Angerufene den Namen des Anrufers.Besonders speziell ist aber, wenn je-mand das Gespräch unterbricht. Dann wird gefragt: «Sind sie noch da?». Ich sag dann manchmal: «Nein, ich bin geplatzt!»

Baslerstab: Das stimmt, was Sie sagen,das ist mir nie aufgefallen. Die Schwei-zer sind halt sehr höfl ich.Jens-Rainer Wiese: Nicht über-all. Beim Schlangestehen sind dieSchweizer unglaublich chaotisch. Engländer bilden sofort eine Schlan-ge, wenn sie irgendwo warten müs-sen und warten brav, bis sie dran sind. Anders die Schweizer: Da wird chaotisch angestanden, es gibt häufi gkeine richtige Schlange, alle stehen irgendwie vor der Theke herum, dochjeder weiss genau, wann er an derReihe ist. Aber jetzt muss ich ja auchnoch etwas Positives bringen: Es gibt etwas, was ich in Deutschland soforteinführen würde.

Baslerstab: Was wäre das?Jens-Rainer Wiese: Das Milchkäschtli. Sensationell praktisch, etwa für den Handel mit Drogen und Waffen. Ups,war das jetzt etwas zu ironisch für Ihre Leser?

Baslerstab: Die vertragen das schon!Jens-Rainer Wiese: Da bin ich sicher. Die Ironie der Schweizer habe ich nämlich noch nicht ganz durchschaut.Jetzt mache ich aber nochmals den Grosse-Stange-Test.

Baslerstab: Sie bestellen eine grosseStange?Jens-Rainer Wiese: Genau. Dann

warten wir ab, wie der Kellner re-agiert.

Wiese bestellt eine grosse Stange, der Kellner zögert kurz und sagt dann: «Ja, sofort!» Eine Minute später sitzt Wiese zufrieden vor einem grossen Bier ... ähm, vor einer grossen Stange.

Jens-Rainer Wiese

Schweiz-Blogger neckt jetzt die Basler

Jens-Rainer Wiese «zutzelt» den Martinsturm. Seit August pendelt der Bochumer von Bülach nach Basel – ist er ein richtiger Schweizer geworden?

BASEL – Seit einem halben Jahr arbeitet der be-kannte Schweiz-Blogger Jens-Rainer Wiese in Basel. Der lokale Volksstamm hat es ihm angetan.

FOTO

S: B

ENJA

MIN

WIE

LAN

D

Tickt Basel wirklich anders?

Jonas Göttin, Basel:

Basler blickenüber den eigenenGartenzaun

Ja, ich denke schon. Basel ist eineGrenzstadt, die über den eigenen Gar-tenzaun gucken muss und das machtdie Menschen offener. Von allen Re-gionen in der Schweiz ist Basel wahr-scheinlich diejenige, in der die wenigs-ten Schweizer Fahnen hängen. Dafür sind die Leute stärker lokalpatriotisch. Was mir auch auffällt: Basel ist starkmultikulturell geprägt und stolz darauf.Aus diesem Grund ist die Integrations-politik sicher vorbildhaft.

Anina Holenstein, Basel:

Basler interessie-ren sich mehr fürKultur

Ja! «Städter» sind grundsätzlich offenerals «Ländler». Das ist mir auch im Kan-ton Luzern aufgefallen, wo ich aufge-wachsen bin: Die Stadt ist liberaler alsdas Umland. Was in Basel hinzukommt, ist der Umstand, dass die Basler starkan anderen Kulturen interessiert sind, von daher stimmt das Etikett «Kultur-stadt». Das Schweizer Brauchtum isteine Ausnahme, es spielt nicht so einegrosse Rolle im Kulturleben der Stadt.

Régine Likong, Basel:

Sehe keinen Unterschied – das Alter ist wichtiger

Ich kenne viele Schweizer aus anderenLandesteilen und ich habe bisher nicht festgestellt, dass diese gross anderswären als die Basler. Die Schweizer sind im Allgemeinen pünktlich, korrekt, zurückhaltend, da spielt es wahrschein-lich nicht so eine grosse Rolle, aus wel-chem Landesteil sie stammen. Grös-sere Unterschiede gibt es eher beim Alter: Junge sind offener als Alte – aberwahrscheinlich auch chaotischer undunordentlicher.

Seit zehn Jahren wohnt Jens-Rainer Wiese (48) mit Frau undTochter in der Schweiz. Er warberufl ich schon in einigen ande-ren Ländern tätig, der Stamm der Helvetier scheint ihm aberdoch sein liebster Forschungs-gegenstand zu sein: Seit 2005beschreibt er sein Auswande-rer-Dasein in einem Blog (www.blogwiese.ch), Schweizer undDeutsche Medien berichteten schon darüber, etwa der «Tages-Anzeiger» oder «Der Spiegel».

Zur Person

V846054 950973

43- +'(5#0 .#- +/"/-) #07,73#-)#

6#-+3(5#-'07+* $#-,)#-100#0 32

&'++#0%3#0+) AIH(IA0>07EA7 P7EC!K+0&2-70A7K (0A 70K=,K95E707K R7@AC&2-7KKAK0CC7K @K9 47H!74A7( QEC&270K@K4C)0+9.

"@&2 O@7E70KCA7047E ;@A7 L7E907KCA(!4+0&2-70A7K.

8<0%@(3PEI>0C0IK6 M7+75IK *D' BF' GJ ?J

:,@HACAE,CC7 ?'1 G'GB "7C&2 0K5I#>)9/C&2=70$.&2

V848805 953758

Für eine renommierte Bau- und Generalunternehmung suchen wir für die Standorte Basel, Bern, Luzern undAarau zur Verstärkung per sofort oder nach Vereinbarung

Bauleiter sowie ProjektleiterWeitere Informationen über das Anstellungsprofil unter:

www.aab-personalservice.chWenn Sie gerne selbständig arbeiten und Spass daran haben,in einem leistungsorientierten Umfeld zu arbeiten, dannsollten Sie nicht zögern, uns Ihre Bewerbungsunterlagen(mit Foto) zu senden. Diskretion ist bei uns selbstver-ständlich.

AAB Personalservice AGKanonengasse 30

4051 Basel848563 953491

Stellen

Gesucht

ambitionierte, junge, und motivierbare

Assistentinmit Büroerfahrung undattraktiver Erscheinung.

Verwalten und Gestalten – die dynamische und zuverlässige rechte Hand(2 KMUs).

Anrufe täglich 10–21 UhrTel. 079 366 42 29847528 952419

Betreuerin/PflegefachkraftTeilzeitWohngruppe für Menschen mit einer psy-chischen Beeinträchtigung sucht eine auf-gestellte, initiative und flexible Teilzeitbe-treuerin. Zu Ihren Aufgabenbereichengehören die Begleitung und Unterstützungder Bewohnerinnen und Bewohner, Haus-haltarbeiten, Kochen und kreative Tätigkei-ten. Sie sollten Freude an der Arbeit mitbehinderten Menschen haben, belastbarund zuverlässig sein und über guteDeutschkenntnisse verfügen.Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dannsenden Sie bitte Ihre schriftliche Bewer-bung mit den üblichen Unterlagen und Fotoan Chiffre 953424, BZM AG, Hochberger-strasse 15, Postfach, 4002 Basel848505 s953424

Zur Pflege meinesMannes suchen wireine zusätzliche

Pflegerinaus Basel, für 1/2-2Std. unter derWoche sowie anWochenenden.Bewerbungen bitteunter Chiffre953924, BZM AG,Postfach,4002 Basel848968 s953924

# &+('()*')!% $!!(!,+',(' ,%# H)$)#C )'%# +!AD F%#%@+E!#?+I $-# ,#@2=!C#%@+@I?+I%+ <0/8.00/ &@% E#@+I%+ 6@C2 (!D#*%?I!?H:%@H2 3%?CHAD @+ B)#C ?+' &AD#@$C2 !EI%HAD9)H2H%+% ;?HE@9'?+I "+C%#%HH@%#C E@CC% 6%9'%+ 071 G.. G7 4>

V848655 953601