Kapitel 1.1.4 Magnetisches Feldibn.ch/HomePageSchule/Schule/EAZ/0101 Elektrotechnik...2004/01/01...

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1 ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK 1 ELEKTROTECHNIK 4 MAGNETISCHES FELD Ausgabe: 26. April 2013 Web www.ibn.ch Auflage 3 1 Elektrotechnik und Elektronik 1.1 Elektrotechnik Kapitel 1.1.4 Magnetisches Feld 3. Auflage 27. August 2010 Bearbeitet durch: Niederberger Hans-Rudolf dipl. Elektroingenieur FH/HTL/STV dipl. Betriebsingenieur HTL/NDS Vordergut 1 8772 Nidfurn Telefon 055 654 12 87 055 644 38 43 Telefax 055 654 12 88 E-Mail [email protected] Copy is right Die Autoren haftet nicht für irgendwelche mittelbaren oder unmittelbaren Schäden, die in Zusammenhang mit dem in dieser Publikation Gedruckten zu bringen sind. Die vorliegende Publikation ist nicht geschützt. Alle Rechte liegen beim Verwender. Kein Teil dieser Publikation darf verborgen bleiben. Der Autor wünscht, dass alles reproduziert wird. Vielen Dank für eine Rückmeldung, Ihre Anregungen und Ergänzungen.

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  • 1 ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK 1 ELEKTROTECHNIK 4 MAGNETISCHES FELD

    Ausgabe: 26. April 2013 Web www.ibn.ch

    Auflage 3

    1 Elektrotechnik und Elektronik

    1.1 Elektrotechnik

    Kapitel 1.1.4

    Magnetisches Feld

    3. Auflage 27. August 2010

    Bearbeitet durch:

    Niederberger Hans-Rudolf dipl. Elektroingenieur FH/HTL/STV dipl. Betriebsingenieur HTL/NDS Vordergut 1 8772 Nidfurn

    Telefon 055 654 12 87 055 644 38 43 Telefax 055 654 12 88 E-Mail [email protected]

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    Die Autoren haftet nicht für irgendwelche mittelbaren oder unmittelbaren Schäden, die in Zusammenhang mit dem in dieser Publikation Gedruckten zu bringen sind.

    Die vorliegende Publikation ist nicht geschützt. Alle Rechte liegen beim Verwender. Kein Teil dieser Publikation darf verborgen bleiben. Der Autor wünscht, dass alles reproduziert

    wird. Vielen Dank für eine Rückmeldung, Ihre Anregungen und Ergänzungen.

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    Ausgabe: 26. April 2013 Web www.ibn.ch

    Auflage 3

    Inhaltsverzeichnis

    1 ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK

    1.1 Elektrotechnik 1.1.4 Magnetisches Feld

    1.1.4.1 Grundlagen 1.1.4.1.1 Richtung magnetischer Felder 1.1.4.1.2 Wirkung magnetischer Felder aufeinander 1.1.4.1.3 Kraftwirkung von Magneten aufeinander 1.1.4.1.4 Weich- und hartmagnetische Stoffe 1.1.4.1.5 Ferro-, Para- und Diamagnetwerkstoffe

    1.1.4.2 Elektromagnetismus 1.1.4.2.1 Stromdurchflossene Leiter 1.1.4.2.2 Stromfluss- und Magnetfeldrichtung 1.1.4.2.3 Magnetfeld einer stromdurchflossenen Spule

    1.1.4.3 Der magnetische Kreis 1.1.4.3.1 Die magnetische Durchflutung 1.1.4.3.2 Die magnetische Feldstärke 1.1.4.3.3 Der magnetische Fluss 1.1.4.3.4 Die magnetische Flussdichte oder magnetische Induktion 1.1.4.3.5 Die relative Rermeabilitätszahl von eisenhaltigen Stoffen 1.1.4.3.6 Der magnetische Widerstand 1.1.4.3.7 Vergleich des elektrischen Stromkreises mit dem magnetischen Kreis

    1.1.4.4 Spule mit und ohne Eisenkern 1.1.4.4.1 Magnetisierungskennlinien 1.1.4.4.2 Hysteresekurve von Spule mit Eisenkern 1.1.4.4.3 Ummagnetisierungsverluste

    1.1.4.5 Kraftwirkung magnetischer Felder 1.1.4.5.1 Stromdurchflossener Leiter im Magnetfeld 1.1.4.5.2 Die Motorenregel 1.1.4.5.3 Drehrichtungswechsel in Motoren 1.1.4.5.4 Funkenlöschung bei Gleichstromschaltern 1.1.4.5.5 Stromdurchflossene Spule im Magnetfeld 1.1.4.5.6 Drehspulmessinstrument 1.1.4.5.7 Gleichstrommotor, Universalmotor 1.1.4.5.8 Stromdurchflossene parallele Leiter 1.1.4.5.9 Elektromagnet (Hebemagnet) 1.1.4.5.10 Schütz und Relais 1.1.4.5.11 Topfmagnet 1.1.4.5.12 Lasthebemagnet 1.1.4.5.13 Schienenbremse 1.1.4.5.14 Gleichstromglocke 1.1.4.5.15 Wechselstromglocke 1.1.4.5.16 Lautsprecher 1.1.4.5.17 Mikrophon 1.1.4.5.18 Motoren 1.1.4.5.19 Analoge Messgeräte

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    Auflage 3

    Elektrotechnik

    Kapitel 1.1.4

    Magnetisches Feld

    3. Auflage 11. November 2009

    Bearbeitet durch:

    Niederberger Hans-Rudolf dipl. Elektroingenieur FH/HTL/STV dipl. Betriebsingenieur HTL/NDS dipl. Berufsfachschullehrer EHB Vordergut 1 8772 Nidfurn

    Telefon 055 654 12 87 055 644 38 43 Telefax 055 654 12 88 E-Mail [email protected]

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    1.1.4 Magnetisches Feld

    1.1.4.1 Grundlagen

    1.1.4.1.1 Richtung magnetischer Felder Wichtig: Für alle nachfolgenden Einträge ist für das Magnetfeld „GRÜN“, den Nordpol „ROT“ und für Südpole „BLAU“ zu verwenden. Erdmagnetismus

    Magnetfelder an einem Dauermagneten

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    1.1.4.1.2 Wirkung magnetischer Felder aufeinander Wichtig: Für alle Einträge ist für das Magnetfeld „GRÜN“, den Nordpol „ROT“ und für Südpole „BLAU“ zu verwenden.

    Kraftlinienverlauf bei Anziehung

    Beschreibung:

    Kraftlinienverlauf bei Abstossung

    Beschreibung:

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    1.1.4.1.3 Kraftwirkung von Magneten aufeinander Zeichnen Sie die magnetischen Pole und die daraus resultierend wirkenden Kräfte der Dau-ermagneten in den unteren Skizzen ein. Folgende Fälle sind zu skizzieren: Anziehung (N-S) und (S-N), Abstossung (N-N) und (S-S) sowie Abschwächung und Verstärkung des Magnet-feldes.

    Gleichnamige Pole Ungleichnamige Pole

    Bemerkung Beschreiben Sie in Worten die Erkenntnisse der oberen Darstellungen auf.

    Wichtig: Für alle Einträge ist für das Magnetfeld „GRÜN“, den Nordpol „ROT“ und für Südpole „BLAU“ zu verwenden.

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    1.1.4.1.4 Weich- und hartmagnetische ferromagnetische Stoffe In der ersten Figur ist ein nichtmagnetisiertes Weicheisen in den richtigen Farben ohne die Magnetfelder dazustellen. Alle Teile sind zu Bezeichnen und zu beschreiben.

    (weichmagnetischer Stoff)

    In der zweiten Figur ist ein ferromagnetisches Weicheisen im Einfluss eines Dauermagnetfel-des in den richtigen Farben ohne die Magnetfelder dazustellen. Alle Teile sind zu Bezeichnen und zu beschreiben.

    (ferromagnetischer Stoff im Magnetfeld) Bemerkung Beschreiben Sie in Worten die Erkenntnisse der oberen Darstellungen auf.

    Wichtig: Für alle Einträge ist für den Nordpol „ROT“ und für den Südpol „BLAU“ zu verwenden.

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    1.1.4.1.5 Ferro-, Para- und Diamagnetwerkstoffe Nachfolgender Text lesen und die wichtigsten Informationen markieren.

    0µ Permeabilität im Vakuum

    Ursprung Paramagnetismus tritt nur in den Stoffen auf, die ungepaarte Elektronen besitzen (Radikale, Über-gangsmetallkationen, Lanthanoidkationen) und deren Atome bzw. Moleküle ein magnetisches Moment besitzen. Ursachen dafür sind u.a. der Eigendrehimpuls (Spin) sowie Bahndrehimpuls der Elektronen bei ihrer Bewegung um den A-tomkern. Anwendung Der Paramagnetismus von Sauerstoff wird bei der physikalischen Gasanalyse genutzt.

    Illustrationen einer paramagnetischen Probe ohne äußeres Magnetfeld, ….

    ... in einem schwachen Magnetfeld …

    ... und in einem starken Magnetfeld.

    Paramagnetische Werkstoffe ( pµ )

    Dies sind Elemente (Alkalimetalle=Edelgaskonfiguration, Erdalkalimetalle, Seltene Erden, Stikdoffoxid, Sauerstoff, Magnetit = Fe3O4) bei denen die Permeabilitätszahl grösser ist als 1. Paramagnetismus ist eine der Ausprägungsformen des Magnetismus in Materie: Paramagneten sind nur so lange magne-tisch, wie sie in der Nähe eines Magneten sind. Sie magnetisieren sich in einem externen Magnetfeld so, dass sich das Magnetfeld in ihrem Innern verstärkt, jedoch nur solange das äußere Magnetfeld e-xistiert (im Gegensatz zur stabilen Magnetisierung beim Ferromagnetismus). Paramagnetische Materi-alien haben die Tendenz, in ein Magnetfeld hineingezogen zu werden. Ferromagnetische Werkstoffe ( fµ )

    Dies sind Elemente bei denen die Permeabilitätszahl viel grösser ist als 1. Ferromagnetische Werk-stoffe haben die Eigenschaft, dass sie eisenhaltige Stoffe anziehen. Ferromagnetische Stoffe bzw. seine Permeabilität ist stark von der Feldstärke abhängig. Diese Werte können aus der Magnetisierungskurve abgeleitet werden. Diamagnetische Werkstoffe( dµ ) Dies sind Elemente, organische oder anorganische Stoffe bei denen die Permeabilitätszahl kleiner ist als 1.

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    1.1.4.2 Elektromagnetismus Alle Teile sind zu Bezeichnen und zu beschreiben. Es sind die Magnetfelder und die magne-tischen Pole einzuzeichnen. Die Handregel sind genau aufzuschreiben. Wichtig: Für alle Einträge ist für das Magnetfeld „GRÜN“, den Nordpol „ROT“ und für Südpole „BLAU“ zu verwenden.

    1.1.4.2.1 Stromdurchflossene Leiter

    Handregel:

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    1.1.4.2.2 Stromfluss- und Magnetfeldrichtung Alle Teile sind zu Bezeichnen und zu beschreiben. Es sind die Magnetfelder und die magne-tischen Pole einzuzeichnen. Die Handregel sind genau aufzuschreiben. Wichtig: Für alle Einträge ist für das Magnetfeld „GRÜN“, den Nordpol „ROT“ und für Südpole „BLAU“ zu verwenden.

    Handregel:

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    1.1.4.2.3 Magnetfeld einer stromdurchflossenen Spule Alle Teile sind zu Bezeichnen und zu beschreiben. Es sind die Magnetfelder und die magne-tischen Pole einzuzeichnen. Die Handregel sind genau aufzuschreiben. Wichtig: Für alle Einträge ist für das Magnetfeld „GRÜN“, den Nordpol „ROT“ und für Südpole „BLAU“ zu verwenden.

    Handregel:

    Beispiel: Zeichen Sie im unteren Bild alle behandelten elektrischen und magnetischen Grössen ein!

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    1.1.4.3 Der magnetische Kreis

    N

    S

    Roto

    r

    +

    -

    mFeR

    m F eR

    m LRΘ

    Φ

    mFeR

    m F eR

    m LR

    Hinleitung

    Rückleitung

    RL

    U1

    Bild 1.7.1

    RV

    RL

    U2

    VL

    UL

    VL

    UL

    V1 V2

    I

    Magnetischer Kreis Elektrischer Kreis

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    1.1.4.3.1 Die magnetische Durchflutung

    Spule N I F [ ]− [ ]A [ ]N

    500 2 12

    Spule N I F [ ]− [ ]A [ ]N

    1000 1 12 F ist die Kraft in Newton [ ]N .

    Beobachtung Spulen mit dem gleichen Produkt aus Strom x Windungszahl

    zeigen gleiche Wirkung (Newton-Meter).

    Sie bilden die gleiche Anzahl von Feldlinien bzw. Kraftlinien

    also gleiche Stärke des Magnetfeldes

    I Spulenstrom [ ]A

    N Windungszahl [ ]−

    Θ magn. Durchflutung [ ]A Θ sprich „Gross Theta“

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    Merke:

    Die Durchflutung, Ursache des magnetischen Flusses stellt in Bezug auf den magnetischen Kreis die gesamte treibende magnetomotorische

    Kraft dar. Sie entspricht der elektromotorischen Kraft des

    elektrischen Stromkreises. Aufgabe 3.1 Wie gross ist die Durchflutung einer Gleichstromspule von 260 Windungen und 4 Ω Widerstand, wenn deren Klemmenspannung 6 V beträgt?

    Aufgabe 3.2 Eine Magnetspule hat zwei parallele Wicklungen von je 2800 Windungen. Die Gesamtdurchflutung ist 2520 A. Berechnen Sie den Erregerstrom der einzelnen Wicklungen!

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    1.1.4.3.2 Die magnetische Feldstärke

    Wird die magnetomotorische Kraft bzw. die

    Durchflutung θθθθ durch die mittlere Länge der von ihr erzeugten

    Feldlinien dividiert, erhält man die magnetische

    Feldstärke H .

    magn Feldstärkemagn Durchflutung

    mittlere Feldlinienlänge.

    .=

    Merke:

    Um die Wirkung der in ver-schiedenen magnetischen Werkstoffen direkt verglei-chen zu können verwendet man die magnetische Feld-stärke ( siehe Magnetisie-rungskurven).

    H magn. Feldstärke [ ]A m/

    Θ magn. Durchflutung [ ]A

    lm mittlere Feldlinien-länge

    [ ]m

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    Die mittlere Länge der Feldlinien von Spulen Die Feldliniendichte ist im Spulenhol-raum, wo das magnetische Feld bei langen Spulen homogen ist, gross und ausserhalb wird die Feldliniendichte kleiner. Bei Spulen mit den üblichen Abmes-sungsverhältnissen genügt es daher, mit ca. der 1,5-fachen Spulenlänge für die mittlere Länge der Feldlinien zu rechnen.

    Aufgabe 3.3 Für die nebenstehende Spule ist die mittlere Feldlinienlänge zu berechnen!

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    1.1.4.3.3 Der magnetische Fluss

    Analog wie im elektrischen Stromkreis stellt sich bei

    gegebenem magnetischen Widerstand ein Fluss φφφφ ein,

    welcher der vorhandenen Durchflutung θθθθ proportional ist.

    Dieser Fluss ist entlang des Kreises konstant wobei

    sich je nach dem örtlichen verfügbaren Querschnitt A eine

    unterschiedliche Flussdichte B (Induktion) einstellen kann.

    Φ

    magn. Fluss

    Wb = Weber

    [ ] [ ]Vs Wb=

    B

    magn. Flussdichte

    [ ]

    Vs

    mT

    2

    =

    A

    Fläche, innerhalb welcher die magn. Induktion vorhan-den ist

    [ ]m2

    (T = Tesla)

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    Aufgabe 3.4 Ein Magnetkern aus Elektroblech hat 230 cm2 Querschnitt. Die magnetische Flussdichte ist 1,3 T. Berechnen Sie den magnetischen Fluss! Aufgabe 3.5 Wie gross ist die magnetische Induktion in einem Kern von 1,7 cm2. Querschnitt, wenn der magnetische Fluss 317,9 µWb beträgt? Aufgabe 3.6 Bestimmen Sie den Querschnitt eines Kerns, wenn der magnetische Fluss 0,0002255 Wb und die Flussdichte 1,1 T ist!

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    1.1.4.3.4 Die magnetische Flussdichte oder magnetische Induktion

    Merke:

    Die magnetische Induktion B ist von der magnetischen

    Leitfähigkeit bzw. Permeabilität und der

    Feldstärke H Abhängig.

    H magn. Feldstärke [ ]A m/

    µ0

    magn. Feldkonstante

    60 102571

    −⋅= ,µ

    Vs

    Am

    µr Permeabilitätszahl o-der relative Perme-abilität

    [ ]−

    B

    magn. Flussdichte,

    Induktion [ ]

    Vs

    mT

    2

    =

    (T = Tesla)

    In Luft ist die Permeabilitätszahl

    µr = 1

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    Merke:

    Je stärker die magnetische Wirkung an einer Stelle des

    magnetischen Feldes ist, um so dichter hat man sich dort

    die Feldlinien vorzustellen.

    Diese Feldliniendichte wird als magnetische Induktion B bezeichnet.

    Die Induktion ist um so grösser, je grösser der senkrecht durch eine Fläche hindurchtretende magnetische Fluss ist.

    Die Magnetisierungskurve von Luft

    [A/m]

    0,05

    0,04

    0,03

    100908070605040302010

    H

    [T]

    0,06

    0,07

    0,08

    0,09

    0,1

    0,5

    0,4

    0,3

    0

    B

    0,6

    0,7

    0,8

    1,0

    0,9

    0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000

    x103

    x103

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    Aufgabe 3.7 In einem Luftspalt soll die magnetische Induktion 0,54 T betragen. Berechnen Sie die zugehörige magnetische Feldstärke! Aufgabe 3.8 In einem Luftspalt ist die magnetische Feldstärke 1200 A/m. Wie gross ist die magnetische Flussdichte?

  • Seite 421 1 ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK 1 ELEKTROTECHNIK 4 MAGNETISCHES FELD 3 DER MAGNETISCHE KREIS

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    Aufgabe 3.9 Eine Spule ohne Eisenkern besitzt 500 Windungen, durchflossen von 2 A. Mittle-re Länge der Feldlinien sind aus der Spule zu berechnen. Wie gross ist die In-duktion B? Kontrollieren Sie diesen Wert mit der Magnetisierungskurve von Luft.

  • Seite 422 1 ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK 1 ELEKTROTECHNIK 4 MAGNETISCHES FELD 3 DER MAGNETISCHE KREIS

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    Zusammenhang zwischen dem magnetischen Fluss und der magnetischen Durchflutung Θ

    lH

    m

    =H Br⋅ ⋅ =µ µ0

    M agn. Fluss

    Φ

    N

    I

    Θ = ⋅I NB

    A=

    Φ

    Ersatzschaltung Aus der Ersatzschaltung ist ersicht-lich, dass die Durchflutung die frei-bende Kraft des magnetischen Krei-ses ist. Es kann analog des elektrischen Kreises das Gesetz des Magnetismus definiert werden.

    mFeR

    m FeR

    m LRΘ

    Φ

    mFeR

    m FeR

    m LR

    Hinleitung

    Rückleitung

    Φ magn. Fluss [ ] [ ]Vs Wb=

    Θ magn. Durchflutung [ ]A

    Rm magn. Widerstand [ ]A Vs/

  • Seite 423 1 ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK 1 ELEKTROTECHNIK 4 MAGNETISCHES FELD 3 DER MAGNETISCHE KREIS

    www.ibn.ch Ausgabe: 26. April 2013 Auflage 3

    1.1.4.3.5 Die relative Rermeabilitätszahl von eisenhaltigen Stoffen

    Permeabilitätszahl in Funktion der Induktion

  • Seite 424 1 ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK 1 ELEKTROTECHNIK 4 MAGNETISCHES FELD 3 DER MAGNETISCHE KREIS

    www.ibn.ch Ausgabe: 26. April 2013 Auflage 3

    Bestimmung der Permeabilitätszahl

  • Seite 425 1 ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK 1 ELEKTROTECHNIK 4 MAGNETISCHES FELD 3 DER MAGNETISCHE KREIS

    www.ibn.ch Ausgabe: 26. April 2013 Auflage 3

    Die magnetische Sättigung

  • Seite 426 1 ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK 1 ELEKTROTECHNIK 4 MAGNETISCHES FELD 3 DER MAGNETISCHE KREIS

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    1.1.4.3.6 Der magnetische Widerstand

    Analog dem elektrischen Widerstand im ohm’schen Kreis, kann

    hier vom magnetischen Widerstand gesprochen werden, der

    dem magnetischen Fluss entgegengesetzt wirkt.

    M agn. Fluss

    Φ

    N

    I

    Θ = ⋅I NRmL

    RmFe

    Merke Alle im magnetischen Kreis vorkommenden Medien bilden magnetische Wider-stände. Sie werden alle addiert. Die einzelnen magnetischen Widerstände wer-den wie folgt berechnet:

    Rm

    magnetischer Widerstand

    [ ]A Vs/

    RmFe

    magnetischer Widerstand des Eisens

    [ ]A Vs/

    RmL

    magnetischer Widerstand der Luft

    [ ]A Vs/

    l mittlere Länge der wirksamen Feldlinien in den Medien

    [ ]m

    R mFe

    R mFe

    Θ

    Φ Hinleitung

    Rückleitung

    R mL

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    1.1.4.3.7 Vergleich des elektrischen Stromkreises mit dem magnetischen Kreis Elektrisch Magnetisch

    Draht Leiter Eisenkern

    Spannung Ursache Durchflutung

    U [ ]V Θ = I N⋅ [ ]A

    Strom Fluss Magnetischer Fluss

    I [ ]A Φ [ ]Vs

    Widerstand

    R = [ ]Ω Rm = [ ]A Vs/

    Feldstärke

    E = [ ]V m/ H = [ ]A m/

    Ohmsches

    I = [ ]A Gesetz Φ = [ ] [ ]Vs Wb=

    Flussdichte

    S = [ ]A m/ 2 B = [ ][ ]

    Vs m

    T

    / 2

    =

    Rm = Magnetischer Widerstand Übung: 1.1.4 Nr. 80

  • Seite 428 1 ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK 1 ELEKTROTECHNIK 4 MAGNETISCHES FELD

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    1.1.4.4 Spule mit und ohne Eisenkern

    1.1.4.4.1 Magnetisierungskennlinien

    B Hr= ⋅ ⋅µ µ0

  • Seite 429 1 ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK 1 ELEKTROTECHNIK 4 MAGNETISCHES FELD 4 SPULE MIT UND OHNE EISENKERN 1 MAGNETISIERUNGSKENNLINIEN

    www.ibn.ch Ausgabe: 26. April 2013 Auflage 3

    Die relative Permeabilität von eisenhaltigen Stoffen

  • Seite 430 1 ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK 1 ELEKTROTECHNIK 4 MAGNETISCHES FELD 4 SPULE MIT UND OHNE EISENKERN 1 MAGNETISIERUNGSKENNLINIEN

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    Bestimmung von der Permeabilität aus der Magnetisierungskurve

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    Kerntypen

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    1.1.4.4.2 Hysteresekurve von Spule mit Eisenkern

  • Seite 433 1 ELEKTROTECHNIK UND ELEKTRONIK 1 ELEKTROTECHNIK 4 MAGNETISCHES FELD 4 SPULE MIT UND OHNE EISENKERN 2 HYSERESEKURVE VON SPULE MIT EISENKERN

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    Hysteresisschleifen verschiedener Werkstoffe

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    1.1.4.4.3 Ummagnetisierungsverluste

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    Der relative Gütefaktor

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    Entmagnetisieren

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    1.1.4.5 Kraftwirkung magnetischer Felder

    1.1.4.5.1 Stromdurchflossener Leiter im Magnetfeld Versuch

    Leiter

    im permanenten

    Magnetfeld

    Magnetischer

    Südpol

    Magnetischer

    Nordpol

    Stromdurchflossenem Leiter und einem permanenten Magnet-feld

    Beobachtung und Abhängigkeiten

    Die Ablenkung ist abhängig von der Richtung des Polfeldes

    sowie von der Stromrichtung im Leiter.

    Die Ablenkung ist auch abhängig von der Stärke des Polfeldes

    und auch von der Grösse des Leiterstromes.

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    Anschauung und Wirkungen der vorhandenen Felder

    Merke

    Auf der einen Seite des Leiters entsteht so eine

    Kraftlinienüberzahl.

    Auf der anderen Seite entsteht ein Kraftlinienmangel.

    Ablenkungsrichtung �������� Ausgleichstendenz

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    1.1.4.5.2 Die Motorenregel

    (Linke Handregel) Aus den bisherigen Beobachtungen lässt sich eine Einfache Regel herleiten, welche die Beziehungen zwischen der Magnetfeldrichtung, Kraftrichtung und Stromrichtung besteht.

    F

    Kraftwirkung

    Magnetfeld

    Stromfluss

    Merke

    Mit dieser Regel kann für eine fehlende dritte Grösse jederzeit die

    Richtung dieser festgelegt werden.

    Berechnung der Kraft von stromdurchflosse-nem Leiter im Magnetfeld

    F Kraft [ ]N

    B Induktion [ ]T , [ ]2m/Vs

    l Im Magnetfeld [ ]m liegende Leiterlän-

    ge [ ]m

    I Leiterstrom bzw. [ ]A

    Stromfluss

    F

    Kraftwirkung

    Magnetfeld bzw. Induktion

    B=

    Stromfluss

    φφφφ A

    IBF ⋅⋅= l

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    1.1.4.5.3 Drehrichtungswechsel in Motoren

    Erläuterung

    Durch Änderung der

    Stromflussrichtung im

    Anker oder des Magnet-

    feldes des Stators kann

    die Drehrichtung des

    Motors beeinflusst

    werden.

    1.1.4.5.4 Funkenlöschung bei Gleichstromschaltern

    Erläuterung

    Der Lichtbogen bzw. die

    Strombahn wird vom

    Magnetfeld wegge-

    blasen.

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    1.1.4.5.5 Stromdurchflossene Spule im Magnetfeld

    Versuch 1

    Elektromagneten mit

    Spulenstrom

    gleicher Richtung

    Anziehung

    Versuch 2

    Elektromagneten mit

    Spulenstrom

    entgegengesetzter

    Richtung

    Abstossung

    Merke

    1. Die Abhängigkeit ist dieselbe wie bei der Kraft-

    wirkung zwischen parallel verlaufenden strom-

    durchflossenen Leitern.

    2. Die Kraftwirkung kann mit der Stromstärke und

    und durch Einsetzen von Fe-Kernen in die Spule

    erhöht werden.

    3. Die Sättigung des Eisens begrenzt die Kraft-

    wirkung des Elektromagneten.

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    1.1.4.5.6 Drehspulmessinstrument

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    1.1.4.5.7 Gleichstrommotor, Universalmotor

    5

    3

    1

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    1.1.4.5.8 Stromdurchflossene parallele Leiter Versuch

    Feststellung

    Es entsteht eine Es entsteht eine

    Anziehung Abstossung

    Bemerkung

    Gleichsinnig fliessende Ströme Entgegengesetzt fliessende

    verursachen Anziehung Ströme verursachen Abstossung

    Stromdurchflossene Leiter Demzufolge besteht zwischen

    erzeugen Magnetfelder. Ihnen Kraftwirkung.

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    Die zwischen zwei parallel verlaufenden Stromlei-tern sich ergebende Kraft ist genau berechenbar; sie ist abhängig vom Strom, der Leiterlänge und dem Leiterabstand. Kennt man diese Grössen und misst die Kraft (z.B. mit einer Waage) so lässt sich daraus die wirksame Stromstärke ermitteln. Aufgrund dieses Zusammenhanges hat man die Einheit der Stromstärke (Ampère) definiert: Die Kraft zwischen zwei parallelen, in Luft verlau-fenden Stromleiter berechnet sich wie folgt:

    a

    lIIF r

    ⋅⋅

    ⋅⋅⋅⋅=

    π

    µµ

    2

    210

    Beispiel 1

    Sammelschiene

    Beispiel 2

    Wendepole für Beschleunigung

    der Stromwendung

    Das Ampère ist die Stärke eines Stromes, der, durch zwei parallele

    und einem Abstand von 1m aufweisende Leiter fliesst und bei einem

    Meter Leiterlänge eine gegenseitige Anziehungskraft von 2x10-7 N

    hervorruft. Verlaufen die Leiter in Luft (µ=1) und setzt man für µ0=1,257x10

    -6 Vs/Am und π die Zahlenwerte ein, so erhält man folgende praktische Formel:

    F Kraft [[[[N]]]]

    a Leiterabstand [[[[m]]]]

    l Leiterlänge [[[[m]]]]

    I1,I2 Leiterströme [[[[A]]]]

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    1.1.4.5.9 Elektromagnet (Hebemagnet) Die Zugkraft lässt sich errechnen aus der Gegen-überstellung der Energie (1Joul=1Nm=1Ws), die aufzuwenden ist um ein Stück Eisen um den klei-nen Weg ∆s vom Magneten abzuheben und der im Feldraum A ∆s vorhandene Feldenergie.

    φ

    φ

    A B =

    ∆s =

    A

    FZ

    sABH

    sFz ∆∆ ⋅⋅⋅

    =⋅2

    Diese Formel gilt nur solange als das Eisenstück am Magneten haftet. Sobald es von diesem abge-hoben wird, entsteht magnetische Streuung die ein rasches Absinken der Zugkraft zur Folge hat.

    H Magnetische

    Feldstärke [[[[A/m]]]]

    B Magnetische

    Induktion [[[[Vs/m2]]]]

    A Fläche [[[[m2]]]]

    φφφφ Magnetischer

    Fluss [[[[Vs]]]]

    FZ Zugkraft [[[[N]]]]

    ∆s Strecke [[[[m]]]]

    µ0 Magnetische

    Feldkonstante [[[[Vs/Am]]]] Dividiert man die Gleichung mit ∆s so erhält man die Formel der Zugkraft. In der Luft, ist H=B/µ0. Setzt man dies in der For-mel ein, so erhält man wieder die Zugkraft aber man konnte eine Grösse eliminieren.

    0

    2

    22 µ⋅

    ⋅=

    ⋅⋅=

    ABABHFz

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    1.1.4.5.10 Schütz und Relais Die Schützen werden bei Motorensteuerungen eingesetzt.

    Schütz mit verschiedenen Magnetformen.

    Relais werden meist in der Schwachstromtechnik verwendet. Der Klebestift bildet den notwendigen Luftspalt, um ein klebenbleiben des Ankers zu verhindern.

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    1.1.4.5.11 Topfmagnet

    Mit ihnen können grosse Zugkräfte ausgeübt wer-den. Sie werden bei der Weichenstellung bei der Strassenbahn oder zur Bremslüftung bei Hebe-zeugen eingesetzt.

    1.1.4.5.12 Lasthebemagnet Man kann damit Schrott und Späne ferro-magnetischer Werkstoffe (Eisen, Nickel, Kobalt) transportieren.

    1.1.4.5.13 Schienenbremse

    Anwendung nur bei Trambahnen als Notbremse

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    1.1.4.5.14 Gleichstromglocke Nach diesem Prinzip des Selbstunterbrecher arbeiten auch Summer und elektrische Hupen.

    Wird die Spule mit Gleichstrom durchflosssen wird der Anker magnetisiert und angezogen. Der Stromkreis wird durch das öffnen des Unterbre-cherkontakts abgestellt. Der Klebestift bildet ei-nen Luftspalt und verhindert das Haften des An-kers durch den Restmagnetismus. Der Anker fällt ab und der Stromkreis wird wieder geschlossen.

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    1.1.4.5.15 Wechselstromglocke Wechselstrom-Wecker oder polarisierter Elektromagnet. Dies ist eine Verbindung von Elektro- und Dauermagnet.

    Der mittlere Teil der Wechselstromglocke ist ein Dauermagnet und daher der Anker ein Südpol. Fließt der Strom zuerst durch die linke Spule, so ist bei der linken Spule unten ein Südpol und der Anker wird links abgestossen. Dreht die Strom-richtung, so ist an der linken Spule unten ein Nodpol. Da der Anker ein Südpol ist wird dieser links angezogen.

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    1.1.4.5.16 Lautsprecher

    Aufbau der vierpoligen Hörer- kapsel:

    1 Dauermagnet 2 Weicheisenspule 3 Magnetspule 4 Anker aus Weicheisen in der Mitte gelagert 5 Membrane

    1.1.4.5.17 Mikrophon

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    1.1.4.5.18 Motoren

    Drehbare Spule im elektri-schen Magnetfeld

    1 Fe-Ring

    Stator 2

    Kollektor Kohlenbürsten

    3 Drahtschleifen,

    Spule Rotor

    + -

    1

    2

    3

    1.1.4.5.19 Analoge Messgeräte

    Drehspulmesswerk für Dreheisenmesswerk für

    Gleichstrom- Gleich- und

    messung Wechselstrommessung