KULTUR –POLITIK –WIRTSCHAFT –WISSENSCHAFT Weiß-Blaue … · Bayer muss Bayern bleiben 2...

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KULTUR – POLITIK – WIRTSCHAFT – WISSENSCHAFT B 13053 Münchener Straße 41 83022 Rosenheim Weiß-Blaue für Altbayern, Franken und Schwaben RUNDSCHAU Landesversammlung in Deggendorf Bayern hat gewählt – was nun? Das Königshaus in den Revolutionswirren, Teil 2 Nr. 5 – 61. Jahrgang Oktober/November 2018 Das Maximilianeum – Symbol der Eigenstaatlichkeit Bayerns. Der Begriff steht für die Studienstiftung, das Bauwerk und den Sitz des Bayerischen Landtags. © Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto Rolf Poss

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KULTUR – POLITIK – WIRTSCHAFT – WISSENSCHAFT

B 13053Münchener Straße 41

83022 Rosenheim

Weiß-Blaue

für Altbayern, Franken und Schwaben

RUNDSCHAU

Landesversammlung in Deggendorf

Bayern hat gewählt –was nun?

Das Königshaus in den Revolutionswirren, Teil 2

Nr. 5 – 61. JahrgangOktober/November 2018

Das Maximilianeum –Symbol der Eigenstaatlichkeit

Bayerns.

Der Begriff steht für die Studienstiftung, das Bauwerkund den Sitz des Bayerischen

Landtags.

© Bildarchiv Bayerischer Landtag, Foto Rolf Poss

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BAYERNBUND / GESCHÄFTSSTELLEN DES BAYERNBUND e.V.

2 WBR 5/2018

Bayern muss Bayern bleiben

Der Bayernbund ist ein überpartei-licher Zusammenschluss landesver-bundener und staatsbewußter Bürgerin oder aus Bayern – ungeachtet ihrerlandsmannschaftlicher Herkunft.

Die Veranstaltungen und Veröffent-lichungen des Bayernbundes habenhauptsächlich Themen zum Inhalt,die sich auf Geschichte, Kultur unddie gesellschaftliche Entwicklung desLandes beziehen oder sich mit demstaatspolitischen Geschehen in und

um Bayern beziehen. Eingedenk sei-ner 90jährigen Tradition wirken imBayernbund die einzelnen Kreis- undBezirksverbände in ihrem Heimatbe-reich bei der Gestaltung und Erhal-tung bayerischer Eigenart mit. �

Landesverband:Gabriele ThenMünchener Str. 4183022 RosenheimTelefon: 08031/9019140Telefax: 08031/9019189Email: [email protected] Then erreichen Sie Mittwochs von 9:00 - 12:00 Uhrpersönlich am Telefon

Kreisverband Dachau:Dr. Edgar ForsterHackenängerstr. 26, 85221 DachauTelefon: 08131/85108Email: [email protected]

Kreisverband Deggendorf:KreisvorsitzenderThomas MittermeierReisach 4, 94486 OsterhofenTelefon: 09932/959267Email: [email protected]

Bezirksverband Franken:Thomas BlöselPeter-Flötner-Str. 30, 90766 FürthTelefon: 0160/4707311Email: [email protected]

Kreisverband Kempten:KreisverbandMemmingen/Unterallgäu:Dr. Franz-Rasso BöckAurikelweg 33, 87439 KemptenEmail: [email protected]

Kreisverband München und Umgebung: Hubert Dorn, BezirksratFlüggenstr. 6, 80639 MünchenTelefon 089/176291Email: [email protected]

Kreisverband Neustadt/Wn, Weiden, Tirschenreuth:Komm. Kreisvorsitzender Georg Stahl, MdL a.D.Schulstr. 6, 92712 PirkTelefon: 0961/7912

Kreisverband Oberland:Anian BichlmaierBürg 23, 83627 WarngauEmail: [email protected]

Kreisverband Passau:Horst Wipplinger, 1. Bürgermeister a.D.Kinsing 4b, 94121 Salzweg

Kreisverband Regensburg:Konrad SchwarzfischerSchulstr. 19, 93087 [email protected]

Kreisverband Rosenheim:Christian GlasFöhrenstr. 15, 83125 EggstättEmail: [email protected]

Kreisverband Traunstein:Dr. Franz-Xaver HeigenhauserBachmayerstr. 1, 83278 TraunsteinTelefon: 0160/1836605Email: [email protected]

Kreisverband Weilheim-Schongau/Garmisch-Partenkirchen:Ludwig BertlAm Südhang 1282401 RottenbuchTelefon: 08867/1281 Email: [email protected]

Kreisverband Holledau:Kommissarische VorsitzendeMonika KaltnerKirchenäcker 10, 84048 Mainburg

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Die Weiß-Blaue Rundschau ist das offizielle Organ des Bayernbund e. V.Bayer muss Bayern bleiben 2Editorial 3Landesversammlung 2018 4in Deggendorf

POLITIKBayern hat gewählt 6

KULTURDas Königshaus in den 8RevolutionswirrenAuszeichnung für 11Hildegard HoffmannAuszeichnung für 11Bayrisch-russische KooperationArchäologische Sensation 12auf FrauenchiemseeHans Berger Almsommer 13Interne Termine 13

JUNGE SEITEHeimat 2.0 14Junge neue Mitglieder 14Bairische Sprachwurzel 2018 15

REDAKTIONSBESUCHTrachten-Informationszentrum 16Bezirk OberbayernEhrenamtsforum 17

GREMIEN, PROJEKTE, LANDESVORSITZENDER UNTERWEGSWeiß-Blaue Rundschau 18Internetauftritt 18Der Landesvorsitzende 19unterwegs

BEITRITTSERKLÄRUNG 20

VERBÄNDEDer Wies-Pfarrer in Tracht 21Staatsempfang 22

KREISVERBÄNDEKV Weilheim-Schongau/ 24Garmisch-Partenkirchen Bezirksverband Franken 24KV Traunstein 25KV Rosenheim 26Ölbergwallfahrt 27KV Oberland 28

BÜCHER/LESERBRIEFE/VERANSTALTUNGENBuchrezension Zimmermann 28Buchpräsentation 29Faszination TrachtLeserbriefe 30Veranstaltungen 30

IMPRESSUM 31

EDITORIAL / INHALT

WBR 5/2018 3

Ein herzliches Grüß Gott in un-serer Oktober-November Ausgabeim 61. Jahrgang der Weiß-BlauenRundschau.

Am Samstag, 29. September2018, durfte ich zur ersten Landes-versammlung als Ihr Landesvorsit-zender einladen. Als Austragungsortwurde vom Landesvorstand einstim-mig Deggendorf ausgewählt, da dortim Rahmen der landesweiten Jubi-läumsreihe WIR FEIERN BAYERNvom 27. September bis zum 30.September die 24. BayerischenMundarttage stattfanden. Auch dieÜberlegung, dass man unsere Lan-desversammlung und die Mundart-tage in dieser wunderbaren Gegendverbinden könnte, war der Gedankefür diesen Tagungsort.

Leider musste ich mir die Fragenstellen lassen „Geht es denn nichtzentraler? Und wenn schon in Deg-gendorf, dann hätte man doch zumindestens den Versammlungsbe-ginn erst nachmittags festlegen kön-nen?“

Liebe Mitglieder des Bayernbundes,liebe Leser der Weiß-Blauen Rundschau!

Sebastian Friesinger

Liebe Mitglieder des Bayernbun-des: hier geht es mir wohl wie somanchem ehrenamtlichen Vereins-vorstand in unserem Land, der zurMittgliederversammlung einlädt –dass es sehr wohl immer wiederwichtige Gründe gibt, sich zu ent-schuldigen. Dies steht meiner Mei-nung auch jedem Einzelnen zu.Doch Zentralität und zu früher Be-ginn ist wohl allein von der Sicht-weise her schon für Jedenverschieden – denn auch der Deg-gendorfer hat ein andermal eineweite Anfahrt mit frühen Fahrtbe-ginn für unsere Landesversamm-lung. Gerne hätte ich mehrerenAnwesenden meinen Tätigkeitsbe-richt näher dargebracht, waren esdoch kurzgesagt ca. 130 Terminemit einem Kilometeraufwand vonca. 13.300 km. Dass wir trotz Kas-senbericht und einem guten Referatvon unserem Staatsminister BerndSiebler die Versammlung in zweiStunden zügig und mit einer ein-stimmig beschlossenen Resolutionzum Thema Föderalismus (s. Be-richt) durchführen konnten ist sehrlobenswert.

So konnten alle angereisten Bay-ernbund Mitglieder, denen ich für’sKommen ein großes Vergelt’s Gottsagen möchte, noch einen schönenNachmittag, bei den Mundarttagenoder so in Deggendorf erleben.

Sebastian Friesinger, BezirksratLandesvorsitzender

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Trotz der langen Anreise nach Nie-derbayern haben sich am letzten Sep-temberwochenende eine große Zahlvon Delegierten aus fast allen Kreis-verbänden bei bestem Kaiserwetter inDeggendorf zur Landesversammlung2018 eingefunden.

Landesvorsitzender Sebastian Frie-singer konnte neben dem Hauptrefe-renten, Staatsminister Bernd SiblerMdL, weitere Mitglieder des Landes-vorstandes, nämlich den Ehrenvorsit-zenden Adolf Dinglreiter, MonikaKaltner (Beisitzerin), Thomas Mitter-meier (Jugendbeauftragter und Vorsit-zender des KV Deggendorf), ThomasSax (Schriftführer), Christian Glas(stv. Landesvorsitzender) sowie dieLeiterin der Landesgeschäftsstelle,Gabriele Then begrüßen.

Ein herzlicher Gruß galt auchHochwürdigen Herrn Pfarrer Ema-nuel Hartmann und den anwesendenKreisvorsitzenden und Ehrenkreisvor-sitzenden.

Traditionell wurden auch in diesemJahr wieder die Namen der Bayern-bundmitglieder verlesen, die im ver-gangenen Jahr verstorben sind.

Heimatkunde an bayerischen Schulen

Staatsminister Bernd Sibler arbeitetein seinem Referat über die Heimat-kunde an bayerischen Schulen denUnterschied zwischen einem positivbesetzten Begriff „Heimat“ im Sinneeines gesunden Patriotismus undeinem negativen Nationalismus her-aus.

„Wir können stolz sein auf Bayern,ohne überheblich zu sein“ war seineKernthese. Und diese positive Defini-tion von Heimat fließt auch ein in dieLehrplangestaltung der bayerischenSchulen und jetzt ganz besonders derKlassen 7 bis 10 der Gymnasien.

Breiten Eingang in die Schulen fin-det die bayerische Geschichte, ausge-hend von König Max I., der, aus -geführt von Montgelas, eine moderneVerwaltung geschaffen hat, die Bayernbis heute aus dem Kreis der Bundes-länder heraus hebt, über die Revolu-tion von 1918 und die Räterepublikbis hin zum modernen Bayern.

Aber nicht nur der Geschichte,auch der Mundart kommt dabei einegroße Bedeutung bei. StaatsministerSibler dankte dabei ausdrücklich demBayernbund für seine Initiativen zumLesebuch „Freude an der Mundart“(KV Rosenheim) und die Projektträ-gerschaft für MundART WERTvoll,die als Blaupause in die PlanungenEingang findet.

Bedingt durch die neue Medien-landschaft verändert sich auch dieSprache der Menschen. Deshalbkommt auch dem Dialekt besondereBedeutung zu. Ein positives Beispieldazu ist ins Bairische übertragen „Dakloa Prinz“ von Antoine de Saint-Exu-péry. Lehrern wie Schülern darf ausdem Dialekt kein Nachteil entstehen,

Landesversammlung 2018 in Deggendorf

denn der Dialekt ist die Sprache desHerzens. Dazu findet in diesen Tagenein großer Kongress „Dialekt undSchule“ für Lehrerinnen und Lehrerin Landshut statt.

Auf Rückfrage von Monika Kaltnerbestätigte der Kultusminister aus-drücklich, dass seine Ausführungenfür alle Schularten in Bayern gelten.

Bericht des Landesvorsitzenden

Sebastian Friesinger hat vor elf Mo-naten den Landesvorsitz von seinemVorgänger Adolf Dinglreiter über-nommen. In dieser Zeit hat er vieleAntrittsbesuche absolviert und Kon-takte geknüpft. Dazu gehören natür-lich auch die Zuschussgeber undhochherzigen Spender für den Bay-ernbund.

Auf zahllosen Veranstaltungenwurden die Belange des Bayernbundesvertreten und wichtige Projekte um-gesetzt. Dazu gehört der neugestalteteInternetauftritt www.Bayernbund.de,der über eine mehrstufige Ausschrei-bung realisiert wurde und seit Augustim Netz erreichbar ist.

Bedingt durch das Ausscheiden un-serer bisherigen Redakteurin Angelika

Landesvorsitzender Sebastian Friesingerbegrüßte die zum Teil weit angereisten Ehrengäste und Delegierten.

4 WBR 5/2018

IN EIGENER SACHE

Hauptreferent Staatsminister und stv. Landesvorsitzender des BayernbundesBernd Sibler MdL

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Binzer-Prieler musste auch die Redak-tion unseres Verbandsorgans „Weiß-Blaue Rundschau“ neu geregeltwerden. Für diese Aufgabe konnte derLandesvorsitzende das Bayernbund-mitglied Fritz Lutzenberger vomKreisverband Weilheim-Schongau/Garmisch-Partenkirchen gewinnen.

Bericht des Landesschatzmeisters

Für den entschuldigten Schatzmei-ster Matthias Dambach trug Schrift-führer Thomas Sax den Kassenberichtvor. Bei sonst ausgewogenen Finanz-verhältnissen stellt die Unterdeckungbei der „Weiß-Blauen Rundschau“durch die Druck- und Verteilkostendas Sorgenkind des Landesvorstandesdar. Im Prüfungsbericht wurde dieordnungsgemäße Kassenführung be-stätigt und die Versammlung erteiltedem Landesvorstand einstimmig dieEntlastung.

In der Aussprache zu den Berichtenbetonte der Landesvorsitzende Seba-stian Friesinger auf Nachfrage desBayernbundmitglieds Dieter JohannesStrauch, dass es trotz gelegentlicherSpitzen gegen „Preußen“ keinerleiVorbehalte gegen Mitglieder gibt, dieaus anderen Bundesländern kommen.Entscheidend ist die persönliche Ein-stellung zu Bayern und seiner Kultur.

Für die Weiß-Blaue Rundschauwurde eine neue inhaltliche Strukturentwickelt, bei der eine überparteili-che Gestaltung ohne Personenkultvon größter Bedeutung ist.

Anträge

Altlandrat Luitpold Braun brachteim Hinblick auf die aktuelle Diskus-sion in Berlin zum Thema „Föderalis-mus“ folgenden Antrag für eineResolution des Bayernbundes ein:

„Anlässlich der Schulfinanzierungdurch Bundesmittel soll das Grundge-setz der Bundesrepublik Deutschlandgeändert werden. Verbunden damit

wären bedeutende zusätzliche Rechtedes Bundes hinsichtlich der Schulpo-litik der deutschen Länder. Als über-parteilicher Verband stellen wir fest,dass hier ein wiederholter Versuch desBundes vorliegt, um den Föderalismusauszuhöhlen. Dieses ist nicht hin-nehmbar. Wir erwarten von den Abge-ordneten aller Parteien, die aus Bayernkommen, dass sie diese Vorhaben injeder Form ablehnen.“

Der Ehrenvorsitzende AdolfDinglreiter regte an, in Resolutions-entwurf noch die „Staatsregierungund somit die Einbringung in denBundesrat“ aufzunehmen. Die Reso-lution einschließlich der Ergänzungwurde einstimmig angenommen.

Abschließend kündigte der Landes-vorsitzende Sebastian Friesinger an,bei der Weiß-Blauen Rundschau denUmfang mit 32 Seiten beizubehaltenund davon bis zu zwei Seiten im In-nenteil dafür freizugeben, dass inter-essierte Betriebe für ihre Produkteund Dienstleistungen Werbung ma-chen können. Die Kreisvorsitzendenerhalten dazu den Entwurf eines Brie-fes und sie werden gebeten, Anfragenüber die Landesgeschäftsstelle abzu-wickeln. Damit soll die Weiß-BlaueRundschau finanziell weiterhin aufgesunden Beine stehen, damit sie auchzukünftig in gedruckter Form verteiltwerden kann. Außerdem ist geplant,dass der Landesvorsitzende alle Kreis-verbände persönlich besucht und derLandesvorstand einschließlich der

WBR 5/2018 5

IN EIGENER SACHE

Kreisvorsitzenden im Februar kom-menden Jahres zu einer Klausur zu-sammenkommt, um eine pro -grammatische Diskussion zu führen.

Der stellvertretende Landesvorsit-zende Christian Glas wies nochmalsauf die Veranstaltung „Dialekt undSchule“ am 4. Oktober in Landshutund die Förderung des Wertebündnis-ses Bayern durch die Staatsregierunghin. Er dankte dem Landesvorstandfür die gute Zusammenarbeit miteinem herzlichen Vergelt’s Gott.

Sebastian Friesinger bedankte sichbei Gabriele Then für ihr unermüdli-ches Wirken in der Landesgeschäfts-stelle und beschloss die Landesver-sammlung 2018. �

Text und Bilder: Fritz Lutzenberger

Da kloa Prinz

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Das vorläufige amtliche Endergeb-nis der Landtagswahl 2018 zeigt fol-gendes Bild:CSU 37,2 %, SPD 9,7 %, Freie

Wähler 11,6 %, GRÜNE 17,5 %, FDP5,1 % und die AfD 10,2 %.

Dieses Ergebnis ist zustande ge-kommen durch starke Wählerwande-rungen zwischen den Parteien:

Die CSU hat 170.000 Wähler ver-loren an die Freien Wähler, 180.000an die GRÜNEN und 180.000 an dieAfD. Von den Nichtwählern hat sie200.000 Stimmen gewonnen.

Die Zugewinne der Freien Wählerstammen von der CSU und der SPD.Die AfD konnte 170.000 Nichtwähleraktivieren und 180.000 Stimmen vonder CSU holen.

Ursachen für diese Entwicklung?

Bayern steht glänzend da, die Wirt-schaft floriert bestens, die Arbeitslo-sigkeit ist minimal, die Verwaltung istanerkannt die beste in Deutschland,die Schulen sind hervorragend imbundesdeutschen Vergleich und Bay-ern ist das sicherste deutsche Land.

Warum kommt es dann zu dieserEntwicklung?

Natürlich spielen dabei die europa-und weltweiten nationalistischen Ten-

denzen, aber auch das schwindendeAnsehen der „GroKo“ in Berlin eineRolle.

Aber es gibt auch viele Ursachen inBayern. Sie sind teilweise langfristigbegründet. Zum Beispiel im Wachs-tum der bayerischen Bevölkerung inden letzten Jahrzehnten bis auf jetzt13 Millionen Menschen. Hunderttau-sende sind aus anderen deutschenLändern zugezogen, weil sie hier besteberufliche Perspektiven vorfinden.

Damit haben sich politische Ein-stellungen verändert und es stellt sichdie Frage, ob Wahlergebnisse wie vor30 oder 50 Jahren überhaupt nochrealistischer Weise erwartet werdenkönnen. Die Stimmen verteilen sichauf mehr Parteien, weil die Gesell-schaft vielfältiger und bunter gewor-den ist.

Dazu kommt aber auch, dass vieleMenschen trotz oder gerade wegenäußerst günstiger wirtschaftlicherRahmenbedingungen unzufriedensind, weil sie sich von den etabliertenParteien vernachlässigt fühlen. Diepolitischen Eliten in Brüssel, Berlin,aber auch in München haben sich, un-abhängig von ihrer Parteizugehörig-keit, abgeschottet von den realenSorgen und Nöten im Alltag der Be-völkerung. Die Menschen schüttelnden Kopf über das Agieren der Politi-ker in der Eurorettung, der Diesel-oder der Maaßen-Affaire. Lösungenfür dringende Probleme wie die ex-plodierenden Mieten bleiben Fehlan-zeige.

Die Politik hat ihren Fokus auch zusehr auf die Metropolregionen ausge-richtet und die kleinen Städte undDörfer vernachlässigt. Defizite in derInfrastruktur, fehlende Nahversor-gung, der Rückzug der Banken aus derFläche, Zentralisierung von Ämtern,

eine überbordende Regelungswut undgeschlossene Geburtsabteilungen füh-ren dazu, dass sich die Menschen aufdem Land abgehängt fühlen. Die gro-ßen Parteien verlieren so an Bindungs-kraft.

Das gilt auch für Bayern und dasmuss sich die CSU, ihre Führungs-mannschaft und die Landtagsfraktionankreiden lassen, trotz ihres Slogans,nah bei den Bürgern zu sein.

Die CSU hat sich in letzter Zeitviel zu sehr mit sich selbst beschäftigtund die Sorgen und Nöte der bayeri-schen Bürgerinnen und Bürger nichtmehr ernst genug genommen. Dabeireicht die Bandbreite vom G9, derAblehnung neuer Lebensstile überden Umgang mit der Strabs bis zuihrem sprunghaften Verhalten in derFlüchtlingskrise. Die Flüchtlingskrise2015 war dann wohl nur noch der ak-tuelle Auslöser dafür, dass sich auchStammwähler von der staatstragendenPartei in Bayern abgewandt haben.

Eine wichtige Rolle hat dabei auchder wechselhafte Kurs von Horst See-hofer auf dem Höhepunkt der Koali-tionskrise, sein Auftritt gegenüber derBundeskanzlerin auf dem CSU-Partei-tag und die zugespitzten Formulierun-gen der führenden Köpfe in derMigrationsfrage gespielt. Viele eigent-lich treue weibliche Wählerinnenhaben sich bereits da von der Parteiab- und den Grünen zugewandt.

Die Politik muss die Sorgen undNöte der Menschen noch mehr ernstnehmen und einen Abbau der öffent-lichen Grundversorgung, zum Beispielbei Schulen und Krankenhäusern, ver-hindern. Eine Mehrheit der Menschenin Bayern ist der Meinung, dass die Po-litik mehr tun muss, um die bayeri-sche Lebensart und Kultur zu be -wahren.

Bayern hat gewählt – was nun?

6 WBR 5/2018

POLITIK

Der Wahlsieger trotz großer Verluste: Ministerpräsident Dr. Markus Söder

Foto: eye.d-photodesign/Thomas Lother/© CSU-Fraktion

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Ministerpräsident Markus Söderhatte das alles schnell und richtig er-kannt und mit seiner 10-Punkte-Regierungserklärung den Bogeneigentlich gut gespannt. Nur hat ersich dann fokussiert auf die Flücht-lingspolitik und so ist der an sich rich-tige Ansatz in der Wahrnehmung derBürger verpufft.

Im Prinzip hat die CSU, als sie Mar-kus Söder zum Ministerpräsidentengewählt hat, den gleichen Fehler ge-macht, wie bereits 2008 beim Wech-sel von Edmund Stoiber zu GüntherBeckstein: Die verbleibende Zeit biszur nächsten Wahl war für den neuenMann an der Spitze der Regierung vielzu kurz, um mit seinen Ideen bis zuden Bürgerinnen und Bürgern durch-zudringen.

Besonders auffällig ist der Zuwachsder Stimmen für die AfD. Spricht manmit Anhängern dieser Partei, und dassind nicht nur tätowierte Glatzköpfe,so zeigt sich, dass die Gründe, warumsie diese Partei wählen, unter anderemin großen Sorgen vor der Zukunft lie-gen.

Generell war die AfD bei der Bun-destagswahl im Westen der Bundesre-publik besonders in den Wahlkreisenerfolgreich, in denen die Menschenwenig verdienen oder in der Industriearbeiten.

Es ist geradezu grotesk, dass dieAfD bei der letzten Bundestagswahlihr bestes Ergebnis in Bayern ausge-rechnet in Ingolstadt erzielt hat – ineiner Region mit der niedrigsten Ar-beitslosenquote und weit überdurch-schnittlichen Einkommen. Trotzbester wirtschaftlicher Bedingungenin der Region machen sich in breitenSchichten der Bevölkerung Frustra-tion und Sozialneid breit. Gegen dieseemotionalen Sorgen und Ängste drin-gen rationale Argumente nicht durch.Die Menschen wissen sehr wohl, dassdie AfD keine praktischen politischenLösungen anbieten kann, sondern nureinfache Parolen verbreitet. Nach dem

ZDF-Politbarometer geben 80 Pro-zent der Wähler dieser Partei ihreStimme ausschließlich aus Protest.

Wie soll es jetzt weiter gehen?

Zunächst einmal setzt die bayeri-sche Verfassung einen engen Zeitrah-men, in dem eine neue Regierunggebildet werden muss.

Nach dem vorliegenden Wahler-gebnis bleibt die CSU stärkste Partei,wird auch wieder den Ministerpräsi-denten stellen, braucht aber einen Ko-alitionspartner. Aber wen?

Die SPD wurde zerrieben zwischendem schwindenden Ansehen derGroko in Berlin und einer merkwür-dig diffusen Position in der Migrati-onsfrage. Mit ihrem Ergebnis hat siegegenüber der letzten Wahl die Hälfteihrer Wähler und den Status einerVolkspartei verloren.

So wie sich Ministerpräsident Mar-kus Söder am Wahlabend geäußerthat, dürfte das Ziel ein bürgerlichesBündnis sein, möglicherweise mit denFreien Wählern, um schnell eine sta-bile Regierung zu bilden.

Viele Fragen sind offen. Dabei hates Bayern nicht verdient, ein ähnlichesDrama erleben zu müssen, wie bei derRegierungsbildung in Berlin im ver-

gangenen Jahr. Die nächsten Wochenwerden spannend in der bayerischenPolitik, wie wohl kaum jemals zuvor.

Fritz Lutzenberger �

WBR 5/2018 7

POLITIK

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Die CSU hat sich dieses Ergebnismit ihrem Schlingerkurs in der letz-ten Zeit selbst zuzuschreiben undWähler nach beiden Seiten verloren.Verunsicherte Wähler wählen keineunsicheren Parteien.

Horst Seehofer aber auch MarkusSöder sollten nicht versuchen, diesesErgebnis als vorübergehenden Be-triebsunfall kleinzureden, es ist einetektonische Verschiebung nicht nurin den Großstädten.

Wohin ein „Ich wüsste nicht, waswir hätten anders machen sollen“führt, konnten sie bei Angela Merkelin Berlin nach der letzten Bundes-tagswahl beobachten.

Die Menschen in Bayern wün-schen sich schnell eine stabile Regie-rung, die sich um ihre alltäglichenSorgen und Nöte annimmt. Dazubedarf es klarer Angebote für dieMetropolen und auf dem Land undvor allem für junge Menschen.

Fritz Lutzenberger

Kommentar

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KULTUR

8 WBR 5/2018

Die Auslieferungsproblematik

Kronprinz Rupprecht blieb bis zurBeruhigung der Verhältnisse in Mün-chen in seinem österreichischen Exil.Neben der Sorge um Bayern und seineeigene ungesicherte persönliche Exi-stenz war die Gefahr einer Ausliefe-rung an die Siegermächte dazuge -kommen. Im Vertrag von Versaillesvom 28. Juni 1919 musste Deutsch-land sich zur Anerkennung der Kriegs-schuld sowie zur Auslieferung desKaisers und aller „Kriegsverbrecher“verpflichten. Rupprecht formuliertegegenüber dem Präsidenten des baye-rischen Landtages, Franz Schmitt, sei-nen Protest gegen eine möglicheAuslieferung, erklärte sich aber bereit,sich einem bayerischen Staatsgerichts-hof zu stellen. Sein Name stand dannauf der Auslieferungsliste der Enten-temächte vom 3. Februar 1920 von895 führenden deutschen Militärs, anihrer Spitze der Kaiser und sein Kron-prinz sowie zahlreiche Angehörigedeutscher Fürstenhäuser.

Frankreich warf Generalfeldmar-schall Rupprecht von Bayern vor, denBefehl gegeben zu haben, keine engli-schen Gefangenen zu machen, son-dern sie zu töten. Diese wie andereVorwürfe bestritt er vehement undkonnte dies durch Zeugenaussagenbelegen. Schließlich überließen dieSiegermächte die Prozessführunggegen die Kriegsverbrechen beschul-digten Personen der deutschen Ge-richtsbarkeit. Alle vom Reichsgerichtin Leipzig einvernommenen Zeugenwiesen wie schon bei den ersten Ver-nehmungen zum Jahresende 1919 dieVorwürfe gegen den bayerischenKronprinzen zurück. Das Reichsge-richt erklärte alle gegen ihn erhobe-nen Beschuldigungen „für haltlos und

widerlegt“, das Verfahren wurde am 4.Juni 1923 endgültig eingestellt.

Die übrigen Mitglieder des Königlichen Hauses

Die Mitglieder des Königshauses,die ohne direktes Anrecht auf dieThronfolge waren, konnten währendder Revolutionswirren weitgehendunbehelligt in Bayern wohnen blei-ben. Sie verloren zwar ebenfalls ihreApanagen, die aber meist geringerwaren als ihre Privatvermögen. Siekonnten sich unter den neuen Ver-hältnissen einrichten wie andere An-gehörige des Adels, die zwar durchden Krieg und die spätere Inflationmaterielle Einbußen erlitten hatten,aber der Grundbesitz war in der Regelnicht davon betroffen.

Generalfeldmarschall Prinz Leo-pold von Bayern, der Bruder LudwigsIII., blieb auch nach der Revolutionauf seinem Posten als Oberbefehlsha-ber Ost. Er kehrte erst nach seinerEntlassung am 18. Januar 1919, demVorabend der Landtagswahlen, nachMünchen zurück. Die allgemeineLage erlebte er als außerordentlich de-primierend, auf allen öffentlichen Ge-bäuden wehten rote Fahnen. SeineGattin Erzherzogin Gisela, eine Toch-ter Kaiser Franz Josephs von Öster-reich, hatte im Schutz ihr zur Pflegeanvertrauter Offiziere in ihrem Mün-chener Palais weitergelebt. Prinz Leo-pold und seine Gattin übten bei denLandtagswahlen ihr Wahlrecht aus,wobei sie sich zweifelhafter Gestaltenerwehren mussten, die den Wählernsozialistische Wahlzettel aufdrängenwollten. Auch die Familien Prinz Lud-wig Ferdinand und Alfons bewohntenweiterhin ihr Münchener Palais, stan-den aber unter Überwachung der so-

zialistischen Regierung. Die meistenWittelsbacher fühlten sich nach demAttentat auf Eisner wie etwa PrinzFranz, ein Bruder des Kronprinzen, inLeutstetten bedroht, doch blieben siein Bayern, bereiteten aber eine even-tuelle Flucht vor. Auf eine telephoni-sche Warnung hin flohen PrinzLeopold und seine Frau am 24. Fe-bruar über die Schlösser Hohenbergund Kloster Ettal nach Tirol. BereitsEnde Juli 1919 kehrten sie nach Mün-chen zurück.

Neuanfang in Berchtesgaden

Am 15. September 1919 kehrteKronprinz Rupprecht aus Oberöster-reich über Salzburg nach Bayern zu-rück, wo sich die Verhältnisse

Das Königshaus in den Revolutionswirrenvon Prof. Dr. Dieter J. Weiß – Teil 2

Von Rudolf Lichtenberg (1844 – 1908) Osnabrück – Biographie von Leopold vonBayern (Eugen Wolbe), Gemeinfrei.

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KULTUR

WBR 5/2018 9

mittlerweile beruhigt hatten. Zu-nächst nahm er mit seinem Sohn Al-brecht wieder bei seinerSchwiegermutter in Wildbad KreuthWohnung. Von hier konnte er in derValepp und im Achental seiner Jagd-leidenschaft nachgehen. Zum Jahres-ende ließ er sich in Berchtesgadennieder, wo ihm aber königlichesSchloss und Villa verschlossen blie-ben. Der Freistaat überließ ihm imVorgriff auf die zu erwartende Klä-rung der vermögensrechtlichen Fragendie Villa Brandholzlehen.

Allmählich konnte er an die gesell-schaftlichen Kontakte der Vorkriegs-zeit anknüpfen. Das Weihnachtsfest1920 vereinte noch einmal die engereFamilie um den erst im April des Jah-res heimgekehrten König Ludwig III.in Wildenwart, auch Rupprecht undsein Sohn waren gekommen. Von denpolitischen Auseinandersetzungen derNachkriegszeit hielt sich der Kron-prinz fern. Nun fand er die Muße,seine Reiseerinnerungen auf derGrundlage seiner Tagebücher zu über-arbeiten und zu veröffentlichen.Gleichzeitig beschäftigte er sich mitmilitärhistorischen Fragestellungenund führte dazu einen intensivenBriefwechsel mit ehemaligen Mitar-beitern.

Konsolidierung der Verhältnisse

Bereits während des Krieges hatteKronprinz Rupprecht daran gedacht,ein zweites Mal zu heiraten, weil seineerste Frau Herzogin Marie Gabriele inBayern 1912 verstorben war. An sei-nem eigenen Namenstag, dem 25. Au-gust 1918, gab König Ludwig III. dieVerlobung seines Sohnes mit Prinzes-sin Antonie von Luxemburg bekannt,einer Cousine der ersten Frau Rupp-rechts. Allerdings türmten sich gegendie geplante Hochzeit Hindernisseauf, die Revolution unterbrach die Be-ziehung. Der Kronprinz wollte die lu-xemburgische Herzogsfamilie nicht

durch die Eheschließung mit einemvon Auslieferung an die Alliierten be-drohten deutschen Heerführer bela-sten, und bat seine Braut, dasVerlöbnis zu lösen.

Als sich seit dem Sommer 1920 dieMöglichkeit einer angemessenen Ver-sorgung des Königshauses durch denFreistaat abzeichnete, beabsichtigteKronprinz Rupprecht, seine Verlo-bung zu erneuern. Prinzessin Antoniehatte mittlerweile an der MünchnerAkademie der Tonkunst studiert. ImFebruar 1921 wurde die Wiederverlo-bung nach einem vorausgehenden Be-such Rupprechts in der luxem -burgischen Nebenresidenz Hohen-burg bei Lenggries offiziell bekanntgegeben.

Die Vermählung zelebrierte am 7.April 1921 in der Pfarrkirche vonLenggries der Apostolische NuntiusEugenio Pacelli. Die Gebirgsschützen-kompanie und Krieger- und Vetera-nenvereine sorgten für einen reprä-sentativen Rahmen. Die anschließen-de Frühstückstafel fand auf SchlossHohenburg statt. Die Hochzeitsgästewurden angeführt von der Brautmut-ter, Großherzogin Maria Anne vonLuxemburg, und von König LudwigIII. Außerdem waren die näheren Ver-wandten aus den Häusern Bayern, Lu-xemburg, Baden, Sachsen, Bragançaund Löwenstein geladen. Ludwig III.machte bei seiner Tischrede deutlich,dass er an seinen Thronansprüchenfesthalte. Er rechtfertigte sein Verhal-ten während der Revolution und kri-tisierte die Haltung seiner Minister.

Ende September 1921 reiste Lud-wig III. in das mittlerweile konsoli-dierte Ungarn, um sein Gut Sárvár zuinspizieren und zu jagen; es war keinGang ins Exil. Nach wenigen Wochenstarb er dort am 18. Oktober an denFolgen der Ruhr, die er sich im Kriegzugezogen hatte. Sein Sarg wurdenach München überführt und ge-meinsam mit dem der bereits 1919heimgegangenen Königin Marie The-

rese am 5. November im Anschluss aneinen großen Trauerzug in der Mün-chener Frauenkirche beigesetzt.

Mit dem Tod seines Vaters über-nahm Kronprinz Rupprecht dessenThronansprüche, ohne diese freilichkonkret umsetzen zu wollen. Er ließeine Erklärung veröffentlichen, diealle Möglichkeiten offenhielt: „Einge-treten in die Rechte meines Herrn Va-ters“. Ein vorläufiges Ende fand diedirekte Revolutionszeit mit der Rege-lung der Versorgungsansprüche desKönigshauses. Im Juli 1922 setztenstaatliche Abschlagszahlungen in Mil-lionenhöhe ein. Im Januar 1923 er-möglichte ein Abkommen die Bildungdes Wittelsbacher Ausgleichsfonds(WAF), dem der Staat Immobilienund Geld überwies, das freilich durchdie Inflation sofort seinen Wert verlor.Die Erträge sollten die früheren staat-lichen Leistungen an die Mitgliederdes Königshauses ersetzen. Damit warein Weg gefunden, der es KronprinzRupprecht und den übrigen Angehö-rigen des Königshauses in der Zwi-schenkriegszeit ermöglichte, zahlrei-che repräsentative Aufgaben zu über-nehmen und damit zur Beruhigungder politischen Verhältnisse beizutra-gen. �

Literaturhinweis: Alfons Beckenbauer, Ludwig III. von Bayern1845-1921, Regensburg 1987.

Ansichtskarte mit dem Portrait von König Ludwig III. von Bayern und seinemSohn Kronprinz Rupprecht. Photographwar vermutlich Bernhard Carl Dittmar (um 1865– 1939), Hofphotograph in München.

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10 WBR 5/2018

KULTUR

Als Auftakt der Reihe „Zukunfts-werkstatt Niederbayern“ fand im Klo-ster Metten eine Veranstaltung zumThema „Werte und Interessen im di-gitalen Zeitalter“ statt. Die rund 150geladenen Gäste, namhafte Vertreteraus Politik, Wirtschaft, Wissenschaftund Kultur, folgten zunächst den Aus-führungen von Joe Kaeser, Vorstands-vorsitzender der Siemens AG.

Seine Heimat Niederbayern, soKaeser, sei heute eine der stärkstenWirtschaftsregionen Deutschlands,doch er kenne persönlich noch andereZeiten. Veränderung könne insofernviel Positives mit sich bringen, auchdie Digitalisierung. „Sie wird alle Be-rufsgruppen betreffen und die Welt,wie wir sie heute kennen, auf denKopf stellen.“

Die Ängste und Vorbehalte, die soin die Mitte der Gesellschaft vordrin-gen, seien Grund für „den rasantenAnstieg des Populismus“. Kaesermahnte, den Diskurs über die Spal-tung der Gesellschaft nicht denjeni-gen zu überlassen, die meinen, dassder Nationalismus die Lösung sei. Al-leine schon aus wirtschaftlicher Sicht.„Der Wohlstand unseres Landes ist zuZweidrittel vom Export abhängig“, soder Chef der Firma, deren Anteil am90-Milliarden-Gesamtumsatz gerade-mal zu 9 Prozent aus Deutschlandkomme. „Gegeneinander geht esnicht“, so sein Appell, den er auch aufdie Digitalisierung und die jeweiligenFirmen übertrug. Denn es gelte, Inno-vationen zu fördern, dabei aber stetsdie Menschen mitzunehmen.

Bildung und Weiterbildung sind fürihn der Schlüssel zum Erfolg undauch der erste „allereiligste“ Hand-lungsansatz für Politik und Unterneh-men gleichermaßen.

In der anschließenden Podiumsdis-kussion, die Bezirkstagspräsident Dr.Olaf Heinrich moderierte, konntenauch weitere hochkarätige Wirt-schaftsvertreter der Region von ihrenErfahrungen mit der Digitalisierungberichten. „Entscheidungen treffenimmer noch die Mitarbeiter. Als Un-ternehmer ist es meine Aufgabe, fürsie die passende Umgebung zu schaf-fen“, betonte Thomas Ebenhöch,Standortleiter Regensburg der Conti-nental AG. Er verwies darauf, dasszwar einige Arbeitsplätze wegfallenwürden, dafür aber auch zahlreicheneue entstehen werden. Dr. ArminBender, Leiter des Standortes Passauder msg systems AG, ist der Ansicht,dass die Bereitschaft zum Wandelnicht nur von der Unternehmensfüh-rung, sondern auch von den Mitarbei-tern viel Mut voraussetze. „Es gibtdiese Menschen, sie müssen wir mit-nehmen.“ Um ein Unternehmen aberim Zuge der Digitalisierung entspre-chend zu entwickeln, seien die infra-strukturellen Rahmenbedingungenunverzichtbar, wie Joe Kaeser mitBlick auf die politischen Vertretersagte. „Wir brauchen einen ordnungs-politischen Rahmen und dringendeine Priorisierung beim Datenver-kehr“, so Kaeser, der als Beispielnannte, dass die Datengeschwindig-keit, mit der ein Notarzt kommuni-ziert, nicht gleich gesetzt werden dürfemit dem Download von Filmen. Wel-che Arbeitsplätze in Zukunft denn

womöglich konkret wegfallen könn-ten, fragte Bezirkstagspräsident Hein-rich in die Runde. Dr. Florian Lehmer,Leiter der Arbeitsgruppe „Arbeit inder digitalisierten Welt“ beim Institutfür Arbeitsmarkt- und Berufsfor-schung Nürnberg, berichtete von sei-ner Beobachtung, dass diejenigenFirmen, die bisher kontinuierlich indie Digitalisierung investiert hätten,auch zunehmend Arbeitsplätze aufge-baut hätten. Er plädierte dafür, dem„Alarmismus“ nicht zu viel Platz ein-zuräumen, sondern stattdessen neueWege zu gehen. Da tendenziell mehrExperten gesucht würden und Helfer-tätigkeiten wegfielen, ist auch für ihnBildung und Weiterbildung derSchlüssel auf diesem Weg.

Als Chance der Digitalisierung fürden ländlichen Raum sieht Joe Kaeser,dass man „durch die Entkoppelungder Arbeit von physischer Nähe künf-tig vermehrt dort arbeiten könne, woman zuhause ist“. Doch auch das setzedie passende Infrastruktur voraus.

Als „spannend“ bezeichnete er dieFrage wie die Gesellschaft in einerimmer digitaler werdenden Welt mitanalogen Werten umgehe. Als Größe„sozialer Integration“ und „gemeinsa-mer Nenner“ sehe er dabei die Rolleder Religionen. Dem schloss sich zumSchluss auch Olaf Heinrich an, derdem Abt der Benediktinerabtei Met-ten, Wolfgang M. Hagl, für das wun-derbare Ambiente der Veranstaltungim Festsaal des Klosters dankte. ml �

Bildung ist das Allereiligste

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (Mitte) moderierte die Podiumsdiskussion, an der(v.l.) Dr. Armin Bender, Leiter des Standortes Passau der msg systems AG, Joe Kaeser,Vorstandsvorsitzender der Siemens AG, Thomas Ebenhöch, Standortleiter Regensburg derContinental AG und Dr. Florian Lehmer, Leiter der Arbeitsgruppe „Arbeit in der digitali-sierten Welt“ beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Nürnberg, teilnahmen.

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Auszeichnung für bayerisch-russische KooperationDr. Helmut Wittmann aus Seeon

nahm in Gegenwart der beiden Au-ßenminister Heiko Maas und SergejLawrow kürzlich als Gründungs- undVorstandsmitglied des VereinsDeutsch-Russische Wissenschafts-und Kulturkooperationen e.V.(DRW) die Danksagung desDeutsch-Russischen Forums entge-gen.

Auf der Urkunde, die Vorstandsvor-sitzender und Ministerpräsident a.D.Matthias Platzeck überreichte, wirdfür einen „herausragenden Beitrag zurkommunalen und regionalen Zusam-menarbeit zwischen Deutschland undRussland“ gedankt.

Im Rahmen der Konferenz im Aus-wärtigen Amt in Berlin wurde von

beiden Ministern die große Bedeutungder über 200 Kooperationsprojekteund 108 Städte- und Regionalpartner-schaften als Ausdruck der Zivilgesell-schaften in beiden Ländern zumfriedvollen Miteinander betont, „ins-besondere in Zeiten, in denen es in der

großen Politik nicht so gut läuft“. Seitüber einem Jahrzehnt führt der VereinDRW in vielfältigen Formen Wissen-schafts- und Kulturtransfer zwischenden beiden Ländern durch, initiiertSchüler- und Studentenaustauscheund veranstaltet Fachtagungen, insbe-sondere zu pädagogischen und psy-cholgischen aktuellen Themen. Dr.Wittmann, Ministerialdirigent a.D.,unterstützt seit Jahren den Germani-stiklehrstuhl an der Moskauer Landes-universität bei der Ausbildungkünftiger Deutschlehrer durch Semi-nare, in denen deutsche Literatur undLieder erarbeitet werden. Das Inter-esse und die Begeisterung an deut-scher Sprache und Kultur ist beijungen Menschen in Russland nachwie vor sehr groß. �

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KULTUR

Vielfältige, außergewöhnliche undüberdurchschnittliche Verdienste imEhrenamt würdigt die bayerischeStaatsregierung mit dem Ehrenzei-chen des Bayerischen Ministerpräsi-denten.

Jüngste Empfängerin dieser beson-deren Auszeichnung in der Bayeri-schen Staatskanzlei war HildegardHoffmann vom Bayerischen Trachten-verband. Seit der im Jahr 2005 statt-gefundenen Jahresversammlung imniederbayerischen Deggendorf setztsich Hildegard Hoffmann für denDachverband und für die Trachtensa-che als Schriftführerin und als Orga-nisationstalent ein. „Ihr zusätzlichesWirken seit 1993 beim TrachtenvereinD´Loisachtaler Stamm München so-wie als Volksmusikantin und Vortän-

zerin bei vielen Veranstaltungsformenmachen Sie zu einer wahren Persön-lichkeit. Ihre gänzliche Freizeit wid-men Sie dem Ehrenamt, was der Staatund die Gesellschaft hoch schätzen,Sie leisten damit einen wertvollenBeitrag bei der Weitergabe des Wis-sens an die nächsten Generationen“,so Staatskanzlei-Minister FlorianHerrmann bei der Überreichung desEhrenzeichens mit Urkunde.

Mit dabei waren bei der Feier-stunde auch Landes-Ehrenvorsitzen-der Otto Dufter mit Ehefrau Hilde,Landesvorsitzender Max Bertl mitEhefrau Annemarie sowie Ehrenmit-glied und Herausgeber des Heimat-und Trachtenboten Konrad Vogel.

„Auch wenn es nicht immer ein-fach und leicht ist, die vielen ehren-amtlichen Aufgaben mit Familie und

Ehrenzeichen des Bayer. Ministerpräsidenten für Hildegard Hoffmann 

Beruf unter einen Hut zu bringen, soüberwiegen doch Freude, Freund-schaft und Vertrauen“, so HildegardHoffmann, die bereits mit der Bezirks-medaille des Bezirks Oberbayern aus-gezeichnet worden war. �

Weitere Informationen: www.trachtenverband-bayern.de

Ministerpräsident a.D. Matthias Platzecküberreicht die Urkunde an Dr. HelmutWittmann.

Verleihung des Ehrenzeichens des Bayer. Ministerpräsidenten an HildegardHoffmann aus München.

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„Einfach unglaublich“ – mit diesemSatz reagierte Äbtissin JohannaMayer vom Benediktinerinnen-Klo-ster Frauenwörth im Chiemsee aufdie Informationen, die Dr. phil. BerndSteidl von der ArchäologischenStaats sammlung München bei seinemVortrag in der klostereigenen Aulahielt. Der Experte für Archäologie re-ferierte bei der Mitgliederversamm-lung vom Freundeskreis für dasKloster zum Thema: „Tassilo III. unddas Kloster Frauenchiemsee. EineSpurensuche mit überraschenden Er-gebnissen zum Gründungsanlass undden Bauten der Gründungsphase“.

Zu den Überraschungen nach jahr-zehntelangen Forschungen gehörtebesonders ein Stein mit reicher Ge-schichte und mit der nunmehrigenAnnahme, dass es sich dabei um dieGrabplatte der Seligen Irmengard vonFrauenchiemsee handelt. Die SeligeIrmengard ist die erste namentlichbekannte Äbtissin des von TassiloIII. 782 gegründeten Klosters, siewar eine Tochter von König Ludwigdem Deutschen und eine Urenkelinvon Kaiser Karl dem Großen undverstarb im Jahr 866.

„Archäologie kann ein Krimi sein“– mit diesen Worten begann Dr. Steidlseine Ausführungen und er erinnertean die bereits vielfach von Dr. Her-

mann Dannheimer erforschte Ge-schichte der Chiemsee-Klöster aufHerren- und Frauenchiemsee. In denbesonderen Blickpunkt von Dr. Steidlrückte in den letzten Jahren ein Steinmit römischer Inschrift, der 1812 ent-deckt wurde. Der Fundort der Mar-morplatte war der Kreuzgang imKloster von Frauenchiemsee, demheutigen Äbtissinnen-Gang. 1845kam der Stein in das Antiquarium derköniglichen Residenz in München.Der weitere Aufbewahrungsweg führ-te 1934 in die Prähistorische Staats-sammlung nach München und 1974in deren Neubau, die heutige Archäo-logische Staatssammlung. „Bislangwurde nur die Vorderseite und die rö-mische Inschrift auf der 84 cm breitenund jetzt nur noch gut einen Meterhohen Steinplatte beachtet, nunmehrunternahm ich auch einen Blick aufdie Rückseite, um die mehrfache Wie-derverwendung des Steins seit der Rö-merzeit zu untersuchen“, so Dr.Steidl. Akribisch rekonstruierte er dieursprüngliche Herkunft des Marmor-blockes aus Seebruck, die Umarbei-tung zu einem Sarkophag und späterzur Grabplatte der Seligen Irmengard.Im Zentrum der Ausführungen standschließlich die Frage, für wen der Sar-kophag bestimmt war. Die Spurführte zu Tassilo III., dem letzten bai-

rischen Herzogaus dem Ge-schlecht derAgilofinger undGründer desKlosters Frau-enchiemsee.Wie Dr. Steidlermittelte, er-folgte die

Alten Stein in der Staatssammlung als Grabplatte der Seligen Irmengard von Frauenwörth erkannt

Ärchäologische Sensation auf Frauenchiemee

Gründung des Klosters durch HerzogTassilo III. mit dem Ziel, eine Grab-lege für sich und seine Frau, die lango-bardische Königstochter Liutberga zuschaffen. „Der heutige Kirchenbaureicht, von Zutaten des 11. und 15.Jahrhunderts abgesehen, im Grund-satz bis zum Dach auf Tassilo III. zu-rück“. Die schon zur Gründungszeitgroße, dreischiffige Kirche, die Quali-tät der Bauausführung auch der dama-ligen Konventsgebäude und diekostbare Ausstattung der Torhallekennzeichnen diese besondere her-zogliche Stiftung. Aufgrund der Aus-einandersetzungen Tassilos mit Karldem Großen, die mit seiner Entmach-tung 788 und Einweisung in ein nord-französisches Kloster endete, blieb derMarmorsarkophag auf Frauenchiem-see ungenutzt. Er wurde schließlichzur Abdeckplatte auf dem Grab derSeligen Irmengard umgearbeitet. Undganz zum Schluss seines Vortrags gabDr. Steidl den zahlreichen und inter-essierten Zuhörern noch eine zweiteÜberraschung mit auf den Weg als erden berühmten Tassilokelch zeigte,ein einzigartiges Werk frühmittelalter-licher Goldschmiedearbeiten, das sichheute im Kloster Kremsmünster be-findet. Dabei stellte er die provokanteFrage in den Raum, ob nach allem,was jetzt über Frauenchiemsee gesagtwerden kann, der Kelch nicht einst-mals für diesen herausragenden Ort,der geplanten Ruhestätte des Her-zogspaares, geschaffen worden ist. Fürden Vortrag mit den überraschendenErkenntnissen für Frauenwörth be-dankte sich die Fördervereinsvorsitz-ende Annemarie Biechl mit dem seit111 Jahren hergestellten ChiemseerKlosterlikör und mit klösterlichemMarzipan. Text/Fotos: Anton Hötzelsperger �Weitere Infos: www.frauenwoerth.de

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KULTUR

Dr. Bernd Steidl, Äbtissin Johanna Mayer,Annemarie Biechl.

Die Grabplatte der seligen Irmengard von Frauenchiemsee.

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Im Schloss Amerang begeisterte HansBerger das Publikum mit seiner Auf-führung des „Almsommers“. Nacheiner leidenschaftlichen Begrüßungdurch Herrn Baron v. Crailsheim be-gann das Alpenländische Singspielmit Solo- und Drei-Gesängen sowieverschiedenen Saiten- und Blasinstru-menten. Es erzählt und handelt vomLeben auf der Alm. Eingebettet in dasGesamtwerk ist der “Almauf- und Ab-trieb” des Bauerndichters Josef Rei-senbichler aus Goisern und desKiem-Pauli.

Große Inszenierung zusammen mitden Audorfer Sängerinnen und Sän-gern, Bauern und Bäuerinnen. HansBerger ist einer der erfolgreichstenKomponisten der Bayerischen Volks-musik. Sein „Alpenländisches Marien-Oratorium“ und das „Weihnachts-Oratorium“, sind hinreißend kompo-nierte und arrangierte Werke, die sicheiner großen Publikumsresonanz er-freuen. Das Ensemble Hans Berger istdurch CD-Veröffentlichungen sowieRundfunk- und Fernseh- Aufzeich-nungen und zahlreichen Konzertenbekannt geworden. Die Literatur derKonzertprogramme ist von festlich-al-penländischer sowie höfischer Musikdes 17./18. Jahrhunderts geprägt.

Almsommer mit Hans Berger im Schloss Amerang

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KULTUR

Im Mittelpunkt stehen dabei Werkevon Wolfgang Amadeus Mozart undseinen Zeitgenossen, deren viele in derumfangreichen Sachranger Noten-sammlung des „Müllner Peter“ (PeterHuber) enthalten sind und deren Er-schließung und Bearbeitung ein be-sonderes Anliegen Hans Bergers ist.Ebenso erklingen neue Kompositio-nen aus der Feder von Hans Berger.

So entsteht eine klingende Brückevon der klassischen Musik zur Volks-musik in sensibler und authentischer

Dienstag, 20.11.18; 17:00 UhrLandesvorstandssitzungTeilnehmer: Landesvorstand und KreisvorsitzendeOrt: Bayerischer Landtag

Termine intern

Redaktionsschluss Abgabe WBR6. Dezember 2018

Zu allen Terminen erfolgen persönliche Einladungen. Die Einladung zur Landesversammlung erfolgt überdie Weiß-Blaue Rundschau.

Bearbeitung für ein Ensemble, das sichzum einen durch seine Klangvielfaltund Variabilität, zum anderen durchdie Qualität seiner Mitglieder aus-zeichnet.

Die Musik von Hans Berger sprichteinen großen Teil der Menschen durchihre volksmusikalische und gleich-wohl klassische Prägung an. Auch dieFreunde der Chormusik finden sich inseinen Werken wieder. �

Text: Anton HötzelspergerFoto: Rainer Nitzsche

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14 WBR 5/2018

JUNGE SEITE

Auf Einladung des Kreisverbandesdes Dachauer Bayernbundes disku-tierten junge Politiker über dasThema „Heimat 2.0“. Auf dem Po-dium saßen die LandtagskandidatenMarkus Erhorn (Freie Wähler) undAndreas Zimmer (Bayernpartei)sowie die Bezirkstagskandidatin JuliaGrote (CSU) und Bezirkstagskandi-dat Sebastian Leiß (Freie Liste Ober-bayern). Moderiert wurde dieDiskussion von Lucia Tröger, ehema-lige Sprecherin des Dachauer Jugend-rats.

Einig waren sich die Diskutantendarin, dass das Thema Heimat einesehr persönliche Angelegenheit seiund das ihre Herkunftsregion für sieHeimat ist.Auf die Frage ob nacheinem Umzug sich die persönlicheHeimat verändern könnte gingen dieMeinungen aber bereits auseinander.Sebastian Leiß erklärte, dass ein neuerWohnort aufgrund eines Arbeitsplatz-

wechsels sehr wohl zur neuen Heimatwerden könne. Anders sah es MarkusErhorn: „Die Heimat bleibt stets imHerzen – egal wo man derzeitwohnt.“ Diskutiert wurde auch überdie kulturellen Unterschiede inner-halb der bayerischen Bezirke und diekleinen Differenzen zwischen Frankenund Altbayern. Julia Grote sorgte mitihrem Statement „Auch in Frankengibt es gute Leute – mein Freund ist

Heimat 2.0

Franke" für allgemeine Erheiterung imPublikum. Andreas Zimmer von derBayernpartei stellte fest, dass auchEssen Heimat bedeuten kann. „Aucheine Breze ist Heimat.“ Für die musi-kalische Begleitung des Abends sorgteDachaus Brauchtumsreferent RobertGasteiger. Bei den harmonischenKlängen der Zither waren sich alleTeilnehmer abschließend einig: „Da-hoam is, wos Gfui is.“ Markus Erhorn �

Bayernbund Kreisvorsitzender Dr. Edgar Forster (links) begrüßt die Gäste, hinter ihm aufdem Podium Andreas Zimmer, Markus Erhorn, Julia Grote, Sebastian Leiß.

Feuer und Flamme sind die Mit-glieder der Feuerwehr Eggstätt nichtnur für das Rosenheimer Herbstfest,sondern auch für den Bayernbund.

So war es nicht zufällig, dass beimFeuerwehr-Ausflug in die Auerbräu-Festhalle der Bayernbund-Kreisvorsit-zende Christian Glas – ebenfalls ausEggstätt – auf einen Schlag gleich fünfNeuaufnahmen aus den Feuerwehr-reihen erreichen konnte. „Das Herbst-fest ist für die Mitgliederwerbung fastwie eine gmahde Wiesn“, so ChristianGlas, der auch stellvertretender Lan-desvorsitzender ist. �

Neue junge Mitglieder

Von links: Christian Glas, Neumitglied Sebastian Weber, Sepp Höfer und Norbert Zehrer(stv. Vorsitzende), Sebastian Friesinger (Landesvorsitzender), Eugen Froschmayer undSonja Obermaier (Neumitglieder), Corina Urger (Neumitglied), Lisa Obermaier (Neumitglied und jüngste FFW-Vorständin im Landkreis Rosenheim) und Landtags -abgeordneter Otto Lederer. Nicht auf dem Bild, aber auch neues Bayernbund-Mitglied istJosef Kaffl, Kistlerwirt von Bad Feilnbach.

Foto: Hötzelsperger

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JUNGE SEITE

Der Sprachpreis „Die BairischeSprachwurzel“, den der „Bund Bairi-sche Sprache“ alljährlich auf demStraubinger Gäubodenfest verleiht,ging heuer an die RaumfahrtexpertinBerti Brigitte Meisinger.

Die Auszeichnung wird ausschließ-lich an Persönlichkeiten mit Multipli-katorfunktion verliehen, die unteranderem oder ausschließlich in öffent-lichen Situationen Bairisch reden unddamit demonstrieren, dass der Dialektgegenüber der Standardsprachegleichwertig ist. Auf diese Weise soll

für den selbstverständlichen Ge-brauch des Dialekts gerade nicht nurim Familien- und Freundeskreis, son-dern auch in der Öffentlichkeit undim Berufsleben geworben werden.Der Bund Bairische Sprache will sichdamit bewusst von einer Mundart-pflege abgrenzen, welche die grund-sätzlich richtige Vorstellung vomDialekt als einer situations- und adres-satenabhängig zu wählenden Sprach-ebene einseitig interpretiert, den Dia-

Bairische Sprachwurzel 2018

lekt auf die private Kommunikationzu reduzieren nahelegt sowie im Kon-text pseudobayerischer Folklore zupräsentieren bestrebt ist.

Dass der Dialekt auch die Spracheder Gebildeten ist, und zwar nicht nurin den eigenen vier Wänden oder amStammtisch, wird dadurch hervorge-hoben, dass die Laudatio für denPreisträger immer im Dialekt und voneinem Hochschulprofessor gehaltenwerden muss. Heuer sprach HerbertRiepl, Inhaber einer Chemieprofessurder Technischen Universität in Strau-bing. Riepl führte an, es brauche die

Bairische Sprachwurzel als Auszeich-nung für prominente Persönlichkei-ten, die sich trauen, öffentlichbairischen Dialekt zu reden, weil Bai-risch auszusterben drohe. Das Ver-schwinden autochthoner Sprachenhabe der Wissenschaftler in den ver-gangenen zwanzig Jahren währendseiner Forschungsaufenthalte in In-dien und Tibet erleben können. ImRückgang des Bairischen in Münchenerkenne er auffallende Parallelen

dazu. Schuld daran sei aber nicht derstarke Zuzug nach München undOberbayern, sondern das fehlendesprachliche Selbstbewusstsein derEinheimischen, die freiwillig auf ihreSprache verzichteten, in der irrigenAnnahme, ein niedersächsischer Re-giolekt mute weniger provinziell anals die 1500 Jahre alte Kultur- und Li-teratursprache Bairisch mit ihren viel-fältigen Prägungen durch das Erbe derRömer und ihren interkulturellen Ein-flüssen aus dem gesamten Mittel-meerraum.

Weiter kritisierte der Laudator dieAbwertung dialektalen Sprachge-brauchs in den Medien, die sich unteranderem im Einblenden von Unterti-teln bei Wortbeiträgen von Dialekt-sprechern offenbare und die mit demVorwand angeblicher Verständnis-schwierigkeiten nur kaschiert werde.Nachdrücklich plädierte Riepl für dia-lektale Vielfalt statt einheitssprachli-cher Monokultur.

Die Preisträgerin arbeitet als Missi-onsdirektorin gemeinsam mit 50 Mit-arbeitern vom Kontrollzentrum Ober-pfaffenhofen aus mit dem Astronau-ten Alexander Gerst zusammen, dersich bis zum Dezember auf derRaumstation ISS befindet. Weiter ko-ordiniert Meisinger die wissenschaft-lichen Experimente auf der Raum-station in Abstimmung mit der Nasa.Dabei bedient sie sich zumeist desEnglischen. Nachdem am 6. Juni imWeltraumbahnhof Baikonur in Ka-sachstan die Sojus-Rakete mit Gerstgestartet war, kommentierte BertiMeisinger in einem Radio-Interviewdas bedeutende Ereignis in ihrem mit-telbairischen Dialekt. Ein Tabubruch,für den sie der Bund Bairische Spra-che nun mit der Sprachwurzel aus-zeichnete. Niklas Hilber �

Foto: ©sob

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REDAKTIONSBESUCH

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Landesvorsitzender Sebastian Frie-singer, der Vorsitzende des Bayern-bund-Kreisverbands Dachau, Dr.Edgar Forster, Irmi Heinzinger undRedakteur Fritz Lutzenberger be-suchten das Trachten-Informations-zentrum des Bezirks Oberbayern inBenediktbeuren.

Begrüßt wurden die Besucher vomLeiter des Trachten-Informationszen-trums, Alexander Wandinger. Er gabseinen Besuchern einen Überblicküber die Geschichte und die Tätig-keitsfelder dieser einzigartigen Ein-richtung des Bezirks Oberbayern.

Zur Geschichte des Gebäudes

Ursprünglich war der Maierhof dasStall- und Wirtschaftsgebäude des

Klosters. Geplant wurde er 1718 alsgroße Vierflügelanlage, nach nurzehnjähriger Bauzeit war er fertig ge-stellt. In seiner langen Geschichtediente er hauptsächlich als Stallungfür Nutztiere, war aber auch Lager,Krankenhaus und Flüchtlingsheim.

Ab Mitte des 20. Jahrhunderts ver-fiel die Anlage mehr und mehr undwäre fast aufgegeben worden. Die Sa-nierung 1987 kam sozusagen in letz-ter Minute. Heute ist der Maierhof einmodern eingerichtetes Schmuckstück,in dem neben dem Zentrum für Um-welt und Kultur gleich zwei Einrich-tungen des Bezirks Oberbayern ihrenSitz haben: die Fachberatung Heimat-pflege und das Trachten-Informations-zentrum. Dem Bezirk Oberbayern istes – unter anderen – zu verdanken,dass aus dem maroden „Palast derKühe“ sinnvoll genutzte Räumlichkei-ten wurden, die mit ihrer ursprüngli-chen barocken Gestalt beeindrucken.

Tracht ist Mode. Tracht ist Leben.Tracht hat Zukunft.

Das Trachten-Informationszentrum(TIZ) ist hervorgegangen aus einerjahrelangen Forschungs- und Sammel-tätigkeit zur oberbayerischen Beklei-dungskultur. Heute umfassen dieBestände des Zentrums – in dieser Artweltweit einzigartig – rund 10.000Kleidungsstücke und Accessoires, ca.40.000 Fotografien und eine umfang-reiche Bibliothek mit zahlreichen Ra-ritäten und bibliophilen Kostbar -keiten. Noch wichtiger als Pflege undBewahrung der Schätze von gesternallerdings ist für das TIZ die Her aus-forderung, die Vergangenheit in denDienst der Gegenwart und Zukunftzu stellen. Traditionen bleiben nur solange lebendig, wie sie das Leben be-

reichern und den Alltag verschönern.Das Trachten-Informationszentrummöchte mit seiner Kompetenz, seinenBeratungsleistungen und sonstigenAngeboten dazu beitragen, eine sol-che lebendige Gegenwartskultur imSpannungsfeld von Tradition und Zu-kunft zu unterstützen. Grundlage füralle diese Angebote bilden selbstver-ständlich die eigentlichen Tätigkeits-schwerpunkte des Trachten-Infor-mationszentrums, die weiterhin imZentrum unserer Arbeit stehen:• Vorträge, Ausstellungen, Mode-

schauen, Auftritte auf Messen,Märkten, Kurse

• die individuelle Beratung von Privat-leuten (Brautpaare, Familien etc.),Trachtengruppen, Herstellern vonTrachtenkleidung, Institutionen ausdem universitären oder kulturellenBereich (Film, Fernsehen, Theater)u.a.

• persönliche Beratung und weiter-führende Hinweise für alle, dieselbst Hand anlegen oder sich ausberuflichen Gründen weiterbildenwollen (SchneiderInnen, Konserva-torInnen, KostümbildnerInnen etc.)

Quelle: www.trachteninformationszentrum.de

Heute stößt das Trachten-Informa-tionszentrum, bedingt durch den stän-dig wachsenden Sammlungsbestandan räumliche Grenzen. Dazu findenaktuell Gespräche statt, wie das Pro-blem gelöst werden kann.

Alexander Wandinger bedanktesich abschließend bei Bezirksrat Seba-stian Friesinger ausdrücklich für diehervorragende Unterstützung durchden Bezirk Oberbayern.

„Vielleicht ist die Tracht am leben-digsten dort, wo diejenigen, die sie tra-gen, keine Tracht darin sehen, sonderneinfach ihre Kleidung.“ �

Trachten-Informationszentrum des Bezirks Oberbayern

Alexander Wanninger und Dr. Edgar Forster wählen Bilder aus.

Alexander Wandinger erläutert einigeStücke aus der wertvollen Sammlung desTrachten-Informationszentrums.

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REDAKTIONSBESUCH

WBR 5/2018 17

Die Ehrenamtsbeauftragte derbayerischen Staatsregierung, GudrunBrendel-Fischer MdL veranstaltet inunterschiedlichen Regionen des Frei-staates Ehrenamtsforen, bei denensich ehrenamtlich Tätige kennenler-nen und austauschen können.

In Garmisch-Partenkirchen konntesie dabei ihren Landtagskollegen Mar-tin Bachhuber MdL, den stellvertre-tenden Landrat Michael Rapp undden stellvertretenden Bürgermeisterder Marktgemeinde Wolfgang Bauerbegrüßen.

Frau Brendel-Fischer beschreibtihre Aufgaben und Ziele wie folgt:

„Über 5,2 Mio. Menschen engagie-ren sich ehrenamtlich in Bayern. Obim Sport, in der Musik, in der Hilfeund Rettung im Notfall, ob in kirchli-chen, karitativen Gruppen, in der Hei-matpflege oder im sozialen oderUmweltbereich – ohne dieses großar-tige Engagement wäre unsere Ge-meinschaft nicht die, die sie ist.

Es ist deshalb mein Ziel, die Ehren-amtlichen in Bayern zu unterstützenund das Ehrenamt insgesamt zu för-dern. Stärkung, Anerkennung undEntlastung – darum geht es mir alsEhrenamtsbeauftragte der Bayeri-schen Staatsregierung. In dieser Funk-

tion arbeite ich unabhängig und res-sortübergreifend. Sehr gerne bin ichAnsprechpartnerin für alle Ehrenamt-lichen in Bayern bei Fragen und Anre-gungen rund um das ehrenamtlicheEngagement in Bayern.“

Gudrun Brendel-Fischer appelliertebesonders an die Jugend, sich ehren-amtlich zu engagieren und Verantwor-tung zu übernehmen. Sie stellteheraus, dass Bayern ein Hightech-Land ist und die Digitalisierung heuteauch das Ehrenamt erfasst.

Als Vertreter der Traditionsver-bände erläuterte Anton Witting, Kom-mandant der Gebirgsschützenkom-panie Partenkirchen, wie sich das Eh-renamt am Beispiel der Gebirgsschüt-zen in den letzten Jahrhundertenentwickelt hat. Er forderte die Politikauf, das Ehrenamt besser zu unterstüt-zen und nicht durch immer neue Auf-lagen zu belasten.

Traditionsvereine, wie die Krippen-freunde, erhalten das, was Bayern sobesonders macht. Sie stehen fu r ge-lebte Tradition und fu r Heimat. Ge-rade in bewegten Zeiten tragen siedazu bei, dass die Menschen sich aufihre Wurzeln besinnen ko nnen. DieKrippenfreunde erhalten die, geradeim Alpenraum weit verbreitete, Tradi-tion der Hauskrippen aufrecht.

Jan-Ulrich Bittlinger, Wirtschafts-förderer der Marktgemeinde Murnau,stellte das Projekt MakerLab im Inno-vationsquartier Murnau vor. Diesestragt dazu bei, dass im landlichenRaum die wirtschaftliche Entwicklungin positive Bahnen gelenkt werdenkann. Indem junge Menschen an neueTechnologien herangefuhrt werden,wird der Grundstock fu r die Zu-kunftsfahigkeit der Region gelegt.Damit ist die offene Hightech-Werk-statt etwas ganz Besonderes. Beim

Ehrenamtsforum in Garmisch-Partenkirchen

Gudrun Brendel-Fischer MdL.

Ferdinand Brunnenmayer ist Vorstand derWerdenfelser Krippenfreunde.

Anton Witting, Kommandant der Gebirgs-schu tzenkompanie Partenkirchen.

Computerstammtisch und dem Pro-jekt „Schu ler als Lehrer“ der Groben-schule steht der generationenu ber-greifende Aspekt im Vordergrund:Was konnen Junge und Alte von ein-ander lernen. Hier geht es insbeson-dere um die digitale Teilhabe vonMenschen.

Das Resu mee eines anregendenAbends: „Die ehrenamtliche Vielfalt,in die wir heute haben hineinschnup-pern lassen, so Gudrun Brendel-Fi-scher, zeigt jedenfalls eines: Auchwenn neue Werkzeuge, mit denen imEhrenamt gearbeitet wird, hinzukom-men, so gibt es doch immer wiedereinen großen gemeinsamen Nenner:Zusammenhalt, Gemeinsinn und dieFreude, miteinander etwas wertvollesfu r die Gesellschaft zu tun.“ �www.ehrenamtsbeauftragte.bayern.de

Text und Bilder: Fritz Lutzenberger

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18 WBR 5/2018

GREMIEN, PROJEKTE

Sebastian Friesinger und Redak-teur Fritz Lutzenberger trafen sich imVorfeld der letzten Sitzung des Lan-desvorstandes mit unserem Seitenge-stalter Hayo Kuprian, Geschäfts -führer SKS Fotosatz GmbH, um dar-über zu diskutieren, wie die Weiß-Blaue Rundschau für unsere Lesernoch attraktiver gestaltet werdenkann.

Der Landesvorstand billigte dieseVorschläge. Er legte darüber hinausfest, dass zukünftig bei einem Heft-umfang von 32 Seiten Unternehmenund Betriebe auf bis zu zwei Seitenfür ihre Produkte und Dienstleistun-gen werben können. Die Kreisvorsit-

zenden haben bei der Landesver-sammlung einen entsprechenden In-formationstext und eine Preisüber-sicht erhalten, mit denen Interessen-

Die Weiß-Blaue Rundschau entwickelt sich weiter

ten angesprochen werden können.Die Abwicklung erfolgt über GabrieleThen in der Landesgeschäftsstelle. �

Text und Bild: Fritz Lutzenberger

Reger Gedankenaustausch zwischen Hayo Kuprian (links), Sebastian Friesinger und derRedaktion über die Gestaltung der WBR.

Kreisverbände können Veranstaltungen über unsereneue Homepage ankündigen

Manuel Guthmann, Geschäftsfüh-rer von webdesign Rosenheim, derunseren Internetauftritt realisiert hat,hat unseren Landesvorsitzenden Se-bastian Friesinger, die Leiterin derLandesgeschäftsstelle, Gabriele Thenund Redakteur Fritz Lutzenberger indie Wordpress-Anwendung eingewie-sen.

Damit kann de Bayernbund ab so-fort Beiträge in die Rubriken „Aktuel-les“ und „Kalender“ selbst einpflegen.

Kreisverbände, die ihre Veranstal-tungen auf der Homepage www.Bay-ernbund.de ankündigen wollen,werden gebeten, die Termine miteiner kurzen Beschreibung, dem Ver-anstaltungsort und möglichst einemFoto über die E-Mail-Adresse [email protected] bei derLandesgeschäftsstelle anzumelden. �

Text und Bild: Fritz LutzenbergerGabriele Then und Sebastian Friesinger schauen Manuel Guthmann über die Schulter.

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WBR 5/2018 19

Proklamation des Landesschützenkönigs.

Bei der Fachtagung „Schule und Dialekt“: Der Landes-vorsitzende im Gespräch mit Staatsminister Bernd Sibler und Günther Frey, stellv. Vorsitzender des Bayer.Trachtenverbandes (Bericht in der nächsten Ausgabe).

Gemeinsamer Wiesn-Besuch mit dem Kreisverband München (re: KV-Vorsitzender Hubert Dorn).

Landesvorsitzender Sebastian Friesinger und stellv.Landesvorsitzender Wolfgang Kink (1. Vorsitzenderdes Bundes Bayerischer Sportschützen) beim traditio-nellen Trachten- und Schützenzug zum Oktoberfest.

Herbstfestbesuch KV Rosenheim mit Bezirksrat Sepp Hofer (re.) und Kreisvorsitzenden Christian Glas (li.). Erstmals mit Bayernbund-Hosenträger!

Foto: Redaktion Bayerische Schützenzeitung

Haimatpreis-Verleihung des KV Rosenheim (von links: Hans Pumpfer, Christian Glas, DieterHöpfner, Sebastian Friesinger und Adolf Dinglreiter).

Rückfahrt von der Ölbergwallfahrt mit Hans Pumpfer und Adolf Dinglreiter.

MIT DEM LANDESVORSITZENDEN UNTERWEGS

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Name Vorname Geb.-Datum

Ehepartner/in

Titel Beruf

Straße PLZ Ort

Telefon Telefax

Mobil Email

Datum und Unterschrift

Bitte die Beitrittserklärung und das SEPA-Lastschriftmandat unterschrieben an denBayernbund e.V. · Münchener Straße 41 · 83022 Rosenheim sendenoder per Fax an 08031 9019189 oder per Email an: [email protected]

Beitrittserklärung zum Bayernbund e.V.

als � Einzelmitglied � Ehepaar � Ehepartner/in eines Mitglieds � Schüler/Student

�Name Vorname

Ich ermächtige den Zahlungsempfänger Bayernbund e.V. Beitragszahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Zahlungsempfänger Bayernbund e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.Zahlungsart: Wiederkehrende Zahlungen. Name und Anschrift des Zahlungspflichtigen: siehe Vorderseite.

IBAN des Zahlungspflichtigen:

BIC des Zahlungspflichtigen:

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum die Erstattung des belastenden Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Ich willige ein, dass meine persönlichen Daten im Rahmen der Zweck-bestimmung des Mitgliedsverhältnisses und der Wahrnehmung der Vereinsaufgaben elektronisch verarbeitet und genutzt werden. Ergänzendgelten die Regelungen des Bundesdatenschutzgesetzes. Die als Mandatsreferenznummer festzusetzende Mitgliedsnummer ist mir gesondert mit-zuteilen.

Datum und Unterschrift des Kontoinhabers:

Der Betrag beträgt 25,- Euro, für Ehepaare von Mitgliedern sowie Mitglieder ohne eigenes Einkommen 12,50 Euro pro Jahr.

SEPA-Lastschriftmandat (Gläubiger Idendifikationsnummer: DE52ZZZ00000602470)

Der Bayerbund will durch Veran-staltungen und Veröffentlichungengleichgesinnte Kräfte in und für Bayern sammeln, um folgende Zieleverwirklichen zu können:

• Vertiefung des bayerischen Geschichts- und Staatsbewusstsein

• Bewahrung der christlich-abend-ländischen Tradition

• Erhaltung der heimischen Kulturund Sprache aller Stämme

• Unterstützung der Heimatpflegeund des Brauchtums sowie desLandschafts- und Naturschutzes

Was will der Bayernbund?

• Bewahrung der EigenstaatlichkeitBayerns und ihrer Symbole

• Stärkung der föderativen Ordnungin Deutschland und Europa

• Förderung eines Europas der Regionen mit entsprechenden ver-fassungsmäßigen Organen �

ZIELE DES BAYERNBUNDS

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WBR 3/2018 21

VERBÄNDE

Dass Geistliche der Katholischen Kir-che den Brauchtums-Veranwortlichenin Bayern nahe stehen ist etwas „Nor-males“. Etwas „Besonderes“ ist es,wenn ein Pfarrer sich in der Öffent-lichkeit auch in voller Tracht zeigt.

So ist es immer wieder, wenn Wall-fahrtspfarrer und Monsignore Gott-fried Fellner von der weltbekanntenWieskirche in der Gemeinde Steinga-den im Pfaffenwinkel unterwegs ist.Jüngst machte sich Gottfried Fellnerzu einer Feierstunde in der MünchnerResidenz zusammen mit dem Gau-vorsitzenden des "Oberen Lechgau-Trachtenverbandes", Walter Sirch auf

den Weg. Dabei traf er auch mit demLandesvorsitzenden, Max Bertl unddem Ehrenmitglied Konrad Vogelvom Bayerischen Trachtenverband zu-sammen.

„Das freut mich ganz besonders,ihn kennenzulernen, denn ich bin einbegeisterter Leser des Heimat- und

Trachtenboten, durch diesen bin ichimmer bestens informiert, was in ganzBayern bei den Gauverbänden so losist, der Heimat- und Trachtenbote istein ganz wichtiges Instrument fürTrachtler und Trachten-Interessierte“,mit diesen Worten begrüßte Monsi-gnore Fellner den seit über 50 Jahrenverantwortlichen Herausgeber desHeimat- und Trachtenboten.

„Wie kamen Sie zur Tracht?“ –diese Frage beantwortete der 73jäh-rige, nicht im Ruhestand befindlicheGeistliche mit folgenden Sätzen:„Meine Großmutter hatte immer ihreRupertigauer Tracht mit dem soge-nannten Priener Hut. Meine Vorfah-

ren waren Bauersleute in Tengling amWaginger See, und mein Vater in Wa-ging vermittelte mir schon viel Hei-mat- und Brauchtums-Liebe.

Als ich 2012 als Seelsorger zurWieskirche kam, wurde ich gleich ka-meradschaftlich vom TrachtenvereinOberlandler-Wies aufgenommen. Bei

Wies-Pfarrer Gottfried Fellner sowiedie Tracht und Trachtenzeitung 

der von mir gewünschten Anschaf-fung der Tracht wurde ich sofort un-terstützt, meinen Gamsbart erwarbich von einem mir schon durch meineVorfahren mütterlichseits bekanntenGamsbartbinder am Offensee imSalzkammergut“.

Vor der Zeit in der Wieskirche(„Diese Stätte zum Dienst an Gottund an den Menschen hätte ich mirvorher nie träumen lassen“) war Gott-fried Fellner 40 Jahre in Dillingen ander Donau als Religionslehrer amGymnasium, als Stadtpfarrer und alsRegional-Dekan tätig. Bischof Dr.Konrad Zdarsa von Augsburg war esdann, der die Berufung an die Wiesku-ratie aussprach.

Erst vor wenigen Monaten durfteder Geistliche -natürlich in Tracht-beim Gaufest des Oberen Lechgau-verbandes den Gottesdienst zelebrie-ren und in der Festkutsche mitfahren.„Das war einer von vielen trachtleri-schen Höhepunkten in meinemLeben, ein weiterer war, dass ich alsleidenschaftlicher Schnupfer eine vonPapst Franziskus persönlich gesegneteSchnupftabakdose erhielt mit ganzbesonderen Widmungen auf derDose“, so der Pfarrer von der Wieskir-che. Text und Fotos: Anton Hötzelsperger �

Die von Papst Franziskus gesegneteSchnupftabakdose.

Von links in München bei der Residenz: Konrad Vogel, Herausgeber des Heimat- undTrachtenboten, Msgr. Gottfried Fellner und Landesvorsitzender Max Bertl.

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VERBÄNDE

22 WBR 5/2018

Übergabe des Heimatpreises an den Bayer. Trachtenverband. Übergabe des Heimatpreises an den Bayer. Sportschützenbund.

Rund 1.200 Gäste konnte Mini-sterpräsident Dr. Markus Söder beimFestakt „100 Jahre Freistaat – unsereHeimat Bayern“ im Herkulessaal derResidenz München begrüßen. DerFestakt war ein Höhepunkt im Rah-men des Jubiläumsjahres 2018 WIRFEIERN BAYERN – dem Doppeljubi-läum von 100 Jahren Freistaat und200 Jahre Verfassungsstaat Bayern.

Ministerpräsident Dr. MarkusSöder: „Was für ein schöner Anlass füreine Feier: Wir feiern Bayern, wir fei-ern unsere Heimat – und das im fest-lichen Rahmen der MünchnerResidenz. Heimat – das ist der Ort, andem man lebt, aber auch das Lebens-gefühl, das uns Geborgenheit undFreude schenkt. Unser Land, unsereDörfer, unsere Städte sind Heimat aufganz vielerlei Weise. Bayern will lie-

benswerte Heimat für alle sein. DerFreistaat pflegt seine Wurzeln – undgleichzeitig sorgt er dafür, dass unserLand wächst und sich weiterentwik-kelt. Wo wir herkommen, ist genausowichtig wie die Frage, wo wir hinwol-len. Tradition und Moderne sind zweiSeiten derselben Medaille.“

Von den 13 Millionen Bayern isteine große Anzahl in Ehrenämterntätig. Darauf kam eine von Anouschka

Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr

Staatsempfang für das Ehrenamt in Bayern

Ministerpräsident Dr. Markus Söder bei seiner Ansprache. Gesprächsrunde mit interessanten Gästen.

© Fritz Lutzenberger

© Anton Hötzelsperger

© Anton Hötzelsperger

© Anton Hötzelsperger

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WBR 5/2018 23

VERBÄNDE

Horn geleitete Gesprächsrunde zusprechen. Dazu hatten auf der Bühneals Gesprächsteilnehmer Prof. Dr.Wolfgang A. Herrmann, Uli Hoeneß,Magdalena Neuner und Maximilia-neum-Stipendiatin Theresa List Platzgenommen.

Landtagspräsidentin BarbaraStamm würdigte dabei besondersauch den Bayernbund (vertretendurch den stellvertretenden Landes-vorsitzenden Christian Glas), dessenZiele die Geschichtsvermittlung unddie Sprache sind und ergänzte dies mitdem Satz: „Der Dialekt gehört zur Bil-dungspolitik und der Bayernbund hat

für die Kindergärten und für die Schu-len ein einzigartiges Lehrbuch heraus-gegeben. Wir brauchen in Bayernnicht nur ein digitales Klassenzimmer,sondern auch die Vermittlung vonRücksichtnahme und wie man mitein-ander umgeht“.

Bei der anschließenden Verleihungder Ehrenpreise “100 Jahre Freistaat –Unsere Heimat Bayern“ zeichnete Mi-nisterpräsident Dr. Markus Söder fünfbayerische Traditionsverbände, denBayerischer Trachtenverband, denBund der Bayerischen Gebirgsschüt-zen-Kompanien, den BayerischerSportschützenbund, den Bayrischen

Blasmusikverband und den Landes-feuerwehrverband Bayern aus, diedurch ihre Arbeit das Bewusstsein fürHeimat und Identität auf herausra-gende Weise stärken.

Eindrucksvolle Filmbeiträge vonJosef Vilsmeier (auch auf DVD erhält-lich) und dem Haus der BayerischenGeschichte zeigten die ganze Schön-heit und Attraktivität unserer Heimat.

Video-Grußbotschaften der frühe-ren Ministerpräsidenten Günter Beck-stein, Edmund Stoiber und HorstSeehofer sowie von BundeskanzlerinAngela Merkel rundeten das Pro-gramm ab. Fritz Lutzenberger �

Auch der Vorsitzende des Bayernbundes, Kreisverbandes Traunstein, Dr. Franz Heigenhauser und sein Stellvertreter ToniEckart waren eingeladen zum Festakt „ 100 Jahre Freistaat –Unsere Heimat Bayern“.

Eine Delegation des Dachauer Bayernbundes nahm am Staats-empfang in der Residenz teil. Außerdem war Landrat Stefan Löwlmit von der Partie. Auf dem Foto: Daniela Wedler, Irmi Heinzinger,Markus Erhorn, Dr. Edmund Stoiber, Dr. Edgar Forster.

Übergabe des Heimatpreises an den Bund der Bayerischen Gebirgsschützen.

© Anton Hötzelsperger

© Ludwig Bertl

Die Kreisverbände des Bayernbundes waren bei dem Festakt starkvertreten: Kreisverband Weilheim-Schongau/Garmisch-Parten -kirchen mit BBV-Präsident Walter Heidl, Landrat Anton Speer(GAP), Maria Bertl, und dem „Wiespfarrer“ Monsignore GottfriedFellner (in Tracht!), Kreisbäuerin Christine Singer und Niklas Hilber, Schriftführer des Bayernbund-Kreisverbandes.

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KREISVERBÄNDE

24 WBR 5/2018

Es ist mittlerweile schon eine schöneTradition, dass der Kreisverband desBayernbunds einmal im Jahr seinerverstorbenen Mitglieder gedenkt.Heuer suchte dafür der stellvertre-tende Kreisvorsitzende LuitpoldBraun dafür die wenig bekannteKreuzbergkapelle in Wessobrunn aus.

Auf einer kleine Anhöhe, an derStraße von Wessobrunn nach Lands-berg, erinnert die Kapelle an jeneStelle, an der im Jahr 955 von den Un-garn sechs Mönche und Abt Thientoerschlagen wurden.

1595 wurde an Stelle einer hölzer-nen Kapelle ein Steinbau errichtet.1771 ließ Abt Engelbert Goggl (1770– 1781) die Kapelle barockisieren,wobei ein Deckengewölbe eingebautwurde. Das Deckengemälde schuf derdamals in Haid wohnende, ehemaligeAkademieprofessor Matthäus Gün-ther (1705 – 1788). Dargestellt ist dasMartyrium der sechs Mönche und desAbtes Thiento sowie die Kreuzauffin-dung durch Kaiserin Helena und Bi-schof Makarios. KreisvorsitzenderLudwig Bertl konnte eine Vielzahlvon Mitgliedern des Kreisverbands,darunter auch viele Angehörige derverstorbenen Mitglieder, begrüßen.

Pfarrer Hartwig Obermüller zele-brierte den Gedenkgottesdienst undging in seiner Predigt auf den Begriff"Heimat" ein, der nicht nur eine örtli-

Kreisverband Weilheim-Schongau/Garmisch-Partenkirchen

Jahresmesse in einem Kleinodche oder sprachliche Bedeutung hat,sondern auch von uns gestaltet wer-den muss. Andrea Ammann und Sa-bine Braun hatten dankenswerterWeise die musikalische Umrahmungübernommen. Zum Abschluss sangenalle Anwesenden die Bayern-Hymne.

Nach der Hl. Messe führte Altbür-germeister Konrad Hölzl die Besucherdes Gottesdienstes, die Kapelle warvoll besetzt, in die Geschichte Wesso-brunn ein. Er spannte den Bogen vonder Gründung durch Herzog TassiloIII. über dunkle Zeiten der Zerstö-rung, die Blüte im Barock bis hin zurSäkularisation und die Neuzeit sowiedie aktuelle Diskussion um die Ver-wendung der Klostergebäude und derFrage, ob die Gemeinde jetzt das Klo-stergut kaufen soll. �

Text und Bild: Fritz Lutzenberger

Der Kreisverband lud ein und über50 Mitglieder kamen und besuchtendie Landesausstellung „Wald, Gebirgund Königstraum Mythos Bayern“ imKloster Ettal. Mit dieser Ausstellunggeht das Haus der Bayerischen Ge-schichte den Ursprüngen des bayeri-schen Selbstverständnisses nach.Fachkundige Führerinnen brachtenuns die Ausstellungsstationen Wald,

Gebirge und natürlich die architekto-nischen Visionen von Ludwig II. nahe.

Viele historisch wertvolle Ausstel-lungsstücke und Präsentationen beein-druckten unsere Mitglieder. Wie esbeim Kreisverband traditionell üblichist, beschlossen wir unsere Exkursionmit einer gemütlichen Brotzeit, beider uns unser Ehrenringträger und

Volksmusiklegende Adolf „Waggi“Rehm, der vor kurzem seinen 80. Ge-burtstag feiern konnte, mit einem Jod-ler auf den Bayernbund begeisterte.

Text und Bild: Fritz Lutzenberger �

Kreisverband Weilheim-Schongau/Garmisch-Partenkirchen

Dem Mythos Bayern auf der Spur

Wer in Franken ein Freund leichterSpeisen ist, der wird kaum auf seineKosten kommen. Deutlich wurde dasauch beim diesjährigen Tag der Fran-ken, der heuer in Ansbach gefeiertwurde. Dabei war auch eine kleineDelegation des Bayernbundes Fran-ken vertreten.

„Das Motto des diesjährigen Tages'Essen in Franken' spiegelt sehr gutwieder, was Franken ausmacht“, sagtder Bezirksvorsitzende Thomas Blösel,„in Franken steht Essen vielmehr füreine Lebenseinstellung: Bodenständigund gemütlich.“ �

Bezirksverband Franken

Neben dem Bezirksvorsitzenden ThomasBlösel waren auch die Fürther Landtags -ab geordnete Petra Guttenberger und Prof.Dr. Dieter Weiß, Mitglied des Landesvor-standes des Bayernbundes, präsent. ©

Björn-Hendrik Otte

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KREISVERBÄNDE

WBR 5/2018 25

Bayernbund Traunstein bei „Kaisers Geburtstag“

Bei „Kaiserwetter“ nahmen die far-benprächtigen Fahnenabordnungenund Traditionsregimenter Aufstellungvor der Pfarrkirche St. Nikolaus undmarschierten nach Salutschüssen un-ter großem Applaus in die Kirche. Diefeierliche „Kaisermesse“ zelebrierteAbt Gerhard Hafner O.S.B. vom StiftAdmont. Nach der Messe bewegtesich der Zug zur Kaiservilla, wo derVertreter des Erzhauses, Markus Ema-nuel Habsburg-Lothringen eine nach-denkliche Rede hielt, indem er denZusammenbruch der Nachkriegsord-nung und die damit verbundenen Ge-fahren in den Mittelpunkt stellte. Errief zur Wachsamkeit auf. Auffallendwaren die vielen Abordnungen undRegimenter aus den ehemaligen Kron-ländern. �

Eine Delegation des Kreisverban-des Traunstein ließ es sich nicht neh-men, an den alljährlichen Feierlich-keiten zum Geburtstag von KaiserFranz- Joseph, zu „Kaisers Geburts-tag“, am 18. August in Bad Ischl teil-zunehmen. Kreisvorsitzender Dr.Franz Heigenhauser begründete dieTeilnahme einerseits mit den engenVerbindungen des Hauses Habsburg-Lothringen zum Hause Wittelsbachund andererseits mit der Tatsache,dass der Landkreis Traunstein an dieösterreichischen Bundesländer Ober-österreich, Salzburg und Tirol an-grenzt und dadurch der Kreisvor-sitzende von Traunstein der „gebo-rene Außenminister“ des Bayernbun-des ist.

Das Bild zeigt von links: Dr. WolfgangBerka, Dr. Franz Heigenhauser und ToniEckart vom Bayernbund sowie in derMitte Vizeadmiral Walter Höller von derK.u.K. Marine.

Der Bayernbund Traunstein be-suchte auf der Tittmoninger Burg dieAusstellung “Geschichte der Jagd zurZeit der Salzburger Fürsterzbi-schöfe.“

Eingangs begrüßte Kreisvorsitzen-der Dr. Franz Heigenhauser den Ehrenvorsitzenden Heinz Wallner, das„Tittmoninger Neumitglied“ FlorianAmann und den Bürgermeister-Stell-vertreter Andreas Bratzdrum (eben-falls langjähriges Bayernbundmit-glied). Bratzdrum freute sich sehrüber den Besuch seiner Bayernbünd-ler und betonte, dass Tittmoning mitseiner über 1000 jährigen Zugehörig-keit zum Fürsterzbistum genau derrichtige Ort für eine solche Ausstel-lung ist. Durch die äußerst anschau-lich gestaltete Ausstellung führte mitinteressanten Erläuterungen FlorianAmann.Ein historischer Abriss überJahrhunderte zeigt die Entwicklung

des Jagdrechts vom freien germani-schen Jagdrecht zum streng reglemen-tierten, nur dem Adel und hohenKlerus zugängigen Recht im spätenMittelalter. Zur Kontrolle des Jagd-rechtes etablierten die SalzburgerFürsterzbischöfe ein engmaschigesJagdauf- seherwesen, das bei Verstö-ßen strenge Strafen verhängte und beider Bevölkerung verhasst war. ZurVermeidung von Fraternisierungenwurden in der Regel ortsfremde Auf-seher eingesetzt.

Die Brotzeiteinladung bei FlorianAmann mit angeregten Jägerfachge-sprächen und die wechselvolle Ge-schichte des Rupertiwinkels war einstimmungsvoller Ausklang. �

Bayernbund Traunstein auf der Tittmoninger Burg

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KREISVERBÄNDE

26 WBR 5/2018

Die bayerisch-tirolerische Friedens-wallfahrt zur Ölbergkapelle bei Sach-rang ist der erste Preisträger für denvom Kreisverband Rosenheim desBayernbundes geschaffenen Haimat-preis. Die Entscheidung fiel einstim-mig und die Feier fand auf SchlossHartmannsberg in der Gemeinde BadEndorf statt. Die Laudatio auf diePreisträger hielt Bayernbund-Landes-vorsitzender Sebastian Friesinger.

In seiner Begrüßung bezeichneteBayernbund-Kreisvorsitzender Chri-stian Glas aus Eggstätt die Grenzwall-fahrt als älteste und bedeutendsteWallfahrt zwischen Bayern und Tirol.Zurückzuführen ist diese Wallfahrtauf das Sachranger UniversalgeniePeter Huber, nach dessen Anstrengun-gen es am 24. September 1827 mög-lich war, die Ölbergkapelle durch denSalzburger Erzbischof Lothar von An-selm zu benedizieren, verbunden wardieses Ereignis damals mit einer„Wallfahrt der Bayern und Tiroler“.Doch in der Folgezeit verliefen sichdie Wallfahrten und gerieten in Ver-gessenheit.

Taggenau 145 Jahre nach dem da-maligen Beginn der Wallfahrt am wie-

de in erster Linie dem VolksmusikerHans Berger anvertraut, der 26 Jahrelang von 1981 bis 2016 auch der mu-sikalische Leiter des Wallfahrts-Got-tesdienstes war und der auch dieFeierstunde der Preisverleihung aufSchloss Hartmannsberg mit seinemEnsemble musikalisch mit Werkenvon Wolfgang Amadeus Mozart undaus dem Nachlass des Müllner Petermusikalisch gestaltete.

Nachfolger von Hans Berger alsmusikalisch Verantwortlicher bei denGottesdiensten wurde SebastianWeyerer aus Prien, auch dieser war alsEhrengast in Hartmannsberg zu Gast,ebenso wie Bayernbund-Landes-Ehrenvorsitzender Adolf Dinglreiterund Bayernbund-Ehrenmitglied El-friede Göpelhuber sowie viele weitereRepräsentanten aus Tirol und Bayern.

In Vertretung von Landrat Wolf-gang Berthaler hieß KulturreferentChristoph Maier-Gehring den Bayern-bund auf Schloss Hartmannsberg will-kommen und stellte dessen inter-essante Geschichte vor bis das Schlosssamt Areal vom Landkreis Rosenheimim Jahr 1993 erworben und auch zumNaturschutzgebiet erklärt worden ist.

Haimat-Preis bekommt der Verein

Der Haimat-Preis (die bairischeSchreibweise wurde auf Anregungvon Kreisverbands-EhrenvorsitzendenKonrad Breitrainer angenommen) undnach einem Entwurf von ZweitemKreisvorsitzenden Sepp Höfer aus BadFeilnbach von Steinmetz Michael Fin-sterer aus Großholzhausen herge-stellt, er zeigt eine hochgestelltebayerische Raute mit Rautenmuster.

Die Verleihung erfolgte auf Ent-scheidung der Jury (Hans Berger, Ro-

der dritten Sonntag im Septemberwurde 1972 das Jahr der Wiedererste-hung der Bayerisch-tirolerischen Öl-bergwallfahrt. Initiatoren waren dieVorbereiter des „FreundeskreisesMüllner Peter von Sachrang e.V.“ mitdem Rosenheimer Verleger AlfredFörg, dem Ersten Bürgermeister derGemeinde Sachrang Hans Pumpfer,dem Zollamtsleiter Hans Pöllmann,dem Romanschriftsteller von „DerMüllner Peter von Sachrang“ ProfessorDr. Carl Renner, dem Bezirks-Volks-musikpfleger Wastl Fanderl, demKreisheimatpfleger Dr. Hugo Deckerund eine weitere Reihe von bedeuten-den Persönlichkeiten aus Politik, Wirt-schaft und Kultur. Bis heute finden dieWallfahrten mit hohen geistlichenWürdenträgern und Ehrengästenstatt. Unter anderem waren schonKardinal Joseph Ratzinger, der späterePapst Benedikt XVI sowie der Lan-deshauptmann von Salzburg Dr. Wil-fried Haslauer und der BayerischeMinisterpräsident Dr. Franz JosefStrauß bei den Wallfahrten mit bis zu2.000 Gläubigen in Sachrang dabei.

Die heurige und inzwischen 47.Wallfahrt wird am Sonntag, 16. Sep-tember mit einem Festgottesdienst ab10 Uhr mit Weihbischof Dr. HansjörgHofer aus Salzburg an der Kapelle ge-feiert. Die Ehrenkompanie stellt indiesem Jahr die Tiroler Schützenkom-panie Niederndorf, die musikalischeGestaltung übernehmen der Müllner-Peter-Chor des Freundeskreises, dieSchwarzenstoaner Sängerinnen, dieHafenstoaner Alphornbläser und dieMusikkapelle Aschau. Das musikali-sche Erbe des Müllner Peter ist fürden Müllner-Peter-Verein seit seinerGründung eine der Hauptaufgaben.Der umfangreiche Notenschatz wur-

Kreisverband Rosenheim

Bayerisch-Tirolerische Wallfahrt ist erster Haimat-Preis-Empfänger des Bayernbundes

Bei der Preisverleihung: Sepp Höfer, Hans Pumpfer, Christian Glas, Sebastian Friesinger, Dieter Höpfner, Michael Vordermayer.

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KREISVERBÄNDE

WBR 5/2018 27

Die erst vor wenigen Tagen vomBayernbund preisgekrönte bayerisch-tirolische Wallfahrt zur Ölbergkapellein Sachrang hat erneut eine Sonnen-und Sternstunde gehabt.

Zum 47. Male trafen sich im 175. To-desjahr des Müllner Peter Gläubigediesseits und jenseits der Landesgren-zen bei schönstem Wetter zum Dan-ken, Beten, Singen und Bitten.Heuriger Hauptzelebrant war derSalzburger Weihbischof Dr. HansjörgHofer. Er bezeichnete die SachrangerWallfahrt bzw. das Gotteshaus als Kla-gemauer, Oase und Raststätte.Als Ehrengäste der Friedens- undGrenzwallfahrt konnte Dieter Höpf-ner unter anderem begrüßen Bezirks-hauptmann Hofrat Dr. ChristophPlatzgummer aus Kufstein, vom Bay-

sitzenden des Müllner-Peter-VereinsHans Pumpfer sowie viele weitereMandatsträger aus Tirol und Bayern.

Text und Bilder: Anton Hötzelsperger�

ernbund den Ehrenvorsitzenden AdolfDinglreiter, den LandesvorsitzendenSebastian Friesinger den Kreisvorsit-zenden Christian Glas, den Ehrenvor-

Ölbergwallfahrt mit Salzburger Weihbischof Dr. Hofer

Der Haimatpreis.

land Bräger, Oliver Döser, Otto Lede-rer, Christina Pfaffinger, Horst Rankl,Ferdinand Steinbacher, Klaus Stöttner,August Voit und Bayernbund Rosen-heim) zugunsten des Vereins. Über-reicht wurde der Preis an denkommissarischen Ersten VorsitzendenDieter Höpfner, seinen VorgängerHans Pumpfer sowie an die Nach-wuchs-Ehrenamtlichen Florian Witt-mann (Schriftführer) und MichaelVordermayer (Kassier).

„Wir werden dem Preis alle Ehremachen“ – mit diesem Satz dankteDieter Höpfner für die Auszeichnungund er versprach, den mit 1.000 Euroverbundenen Preis zugunsten derFriedens-Wallfahrt einzusetzen.

Dieter Höpfners besonderer Dankgalt Hans Pumpfer, den er als wunder-baren Menschen bezeichnete, derebenso wie der weitere SachrangerMitbürger und in Hartmannsberg an-wesende Hansjörg Schellenbergervom Musik Forum Sachrang vor kur-

zem das Bundesverdienstkreuz er-hielt. Der Preisverleihung folgte nocheine Einladung zum Stehempfang,dabei gab es kulinarische Genüssedank des Entgegenkommens vomKantinenwirt Bernard vom Landrats-amt Rosenheim und der BrauereienMaxlrainer und Auerbräu.

Für die musikalische Unterhaltungsorgten die von der Gemeinde Aschauentsandten Aschauer Alphornbläsermit Erich Gawlik, Anderl Pertl undHans Bauer sowie Tobias Sporer mitZiach und Sebastian Resch mit Bassaus Oberaudorf.

„Die Ölbergwallfahrt ist ein nach-haltiges, christliches Zeugnis für einnachbarschaftliches Miteinander vonBayern und Tirol – und so möge esauch bleiben“ – so Laudator SebastianFriesinger in seinen Ausführungen.

Und der geehrte Verein mit DieterHöpfner antwortete darauf: „DieWallfahrt soll zeigen, dass wir ganz si-cher Niemand ausgrenzen. Aber wir

möchten auch nicht gezwungen wer-den, in einer anderen Werte-Ordnungzu leben, als in der, die wir auf derBasis unserer christlichen Werte emp-finden und lieben“. Der Haimatpreisdes Bayernbund-Kreisverbandes wirdalle zwei Jahre verliehen.

Die nächste öffentliche Veranstal-tung des Bayernbundes ist am Sonn-tag, 28. Oktober ab 11 Uhr beimGasthaus Vornberger in Altenbeuernein volksmusikalischer Spaziergangzur Förderung von Kinderchören. �

Anton Hötzelsperger

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28 WBR 5/2018

KREISVERBÄNDE

Kreisverband Oberland

Oberlandler Hoagascht 2018dern auch ein ganzer Tisch aus Mün-chen und Rosenheim. Der 2. Kreisvor-sitzende Konrad Tradler begrüßte dieAnwesenden und besonders die mit-wirkenden Gruppen, die alle aus derGegend um Miesbach und Holzkir-chen stammen: Die Mädchen vomFischbachauer Dreigsang, die Männerder Parsberger Sänger, die Volksmusik-gruppe des Gymnasiums Miesbach,die Wettlroaner Musikanten mit Ziachund Harfe und das Zitherduo Ilonaund Lena. Konrad Tradler stellte dieGruppen vor und führte durch dreiStunden guter Stimmung bei feinemGesang und bester Musi. K. Tradler �

Auch in diesem Jahr lud der Kreis-verband Oberland des Bayernbundse.V. seine Mitglieder und die Bevölke-rung wieder zu einem spätsommerli-chen „Oberlandler-Hoagascht“ ein .

Man hatte 16. September ab 11:00Uhr wieder in den Garten des Gast-hofs Peiß in Dietramszell-Schönegg(Wirt und Wirtin sind Bayernbund-Mitglieder!) eingeladen und beiTraumwetter war dieser sehr gut be-setzt mit Gästen aus Nah und Fern.Unter den Freunden echter Volksmu-sik waren nicht nur Bayernbundmit-glieder aus dem KV Oberland, son-

Unsere Kreisstadt Miesbach er-fuhr 1918 als letzter Ort im König-reich Bayern die Ehre der Erhebungzur Stadt durch König Ludwig III.

Der Kreisverband Oberland imBayernbund e.V. nahm dieses 100Jahr-Gedenken zum Anlass, zu einerStadtführung mit dem HistorikerAlexander Langheiter einzuladen.Am 23. September trafen sich dazu20 Interessierte (darunter auchMünchner) um bei einer Nachmit-tagsrunde durch die Stadt einigesüber deren abwechslungsreiche Ver-gangenheit zu erfahren. �

Kreisverband Oberland

Kulturführung Miesbach

Interessieren Sie sich für den baye-rischen Barock und, in Sonderheit,das bayerische Rokoko? Dann emp-fehle ich Ihnen ein schmales Bänd-chen, das letztjährig im Verlag Pustetin Regensburg erschien. Autorin istChristine Riedl-Valder. Es handeltsich um eine Biografie von JohannBaptist und Dominikus Zimmer-mann. Diese beiden „Virtuosen derRaumschöpfung“ stammten aus demKünstlerdorf Wessobrunn, gelegenim Pfaffenwinkel nahe Weilheim.

Die Verfasserin beschreibt ihreHerkunft und ihren Werdegang. Sieerklärt viele Fachbegriffe, was Rocailleist genauso wie Stuck oder Freskoma-lerei. Auch Persönlichkeiten der Zeitwerden beschrieben, zum Beispiel dieHofbaumeister Josef Effner undFrancois de Cuvilliés.

Interessant ist in diesem Zusam-menhang auch die Gegenüberstellungzwischen den Zimmermanns unddem Brüderpaar Asam. Letztere wer-den als berühmter beschrieben und alsteurer! Dies zeigte sich besonders bei

einem Auftrag der Klarissen des Mün-chener Angerklosters zur Modernisie-rung der Jakobskirche. Die Asamslehnten ab, Johann Baptist Zimmer-mann jedoch nicht; er war mit demerwartbaren Honorar zufrieden.

Eine besondere Erwähnung erhal-ten Buxheim, Steinhausen und natür-lich die Wies! In Buxheim wurde dasKarthäuserkloster umgestaltet und dieBrüder erhielten erstmals einen ge-meinsamen Auftrag. Steinhausenplante, baute und stuckierte Domini-kus, sein Bruder war der Freskant. Unddann die Wies! Das Haupt- und Spät-werk des Brüderpaares steht in derGemeinde Steingaden, einem Kloster-dorf südlich Schongaus an der B17.

Die Wallfahrtskirche zum „Gegei-ßelten Heiland“ ist ein Hauptwerk desbayerischen Rokoko und zugleicheiner der zeitlichen Endpunkte diesesgroßartigen Baustils. Einfühlsam unddetailliert schildert die Verfasserindiese Kirche und die Kunst ihrer Er-bauer und Ausstatter. Aber lesen Sieselbst und besuchen Sie Werke derBrüder. Es lohnt sich! Luitpold Braun �

Virtuosen der Raumschöpfung

Fotos: Gernot Schropp

Foto: J. Huber

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„Faszination Tracht“ – mit diesemeinfachen wie treffenden Titel wurdeim Vereinsheim der KolbermoorerTrachtenvereine ein neues Buch vor-gestellt. Die Idee zu diesem Buch ent-stand im vorigen Jahr als imLandkreis Rosenheim mit drei Gau-trachtenfesten in Prien-Atzing, Neu-beuern und Bad Feilnbach der ersteTrachtensommer für die Tourismusre-gion Chiemsee-Alpenland ins Lebengerufen wurde. Von diesen Festen,aber auch von weiteren Anlässen ent-standen die Bilder, zumeist vom Sa-merberger Fotografen RainerNitzsche. Die entsprechenden Texteverfasste Gau-Ehrenvorstand WalterWeinzierl vom Bayerischen Inngau-Trachtenverband. Herausgegebenwurde das Buch vom RosenheimerVerlagshaus.

„Die Tracht lebt!“ – dieses Resümeeund zugleich Lob gab es bei der Prä-sentation. Walter Weinzierl aus Kol-bermoor erläuterte dabei, dass er inden Texten und Beschreibungen seinepersönlichen Erfahrungen und hinter-gründigen Gedanken festgehalten hat.„Was macht Bayern aus? Die Land-schaft, die Königsschlösser, das Hof-bräuhaus, das Oktoberfest…? Diese

Buch-Vorstellung in Kolbermoor

„Faszination Tracht“

WBR 5/2018 29

KREISVERBÄNDE

Aufzählung ließe sich beliebig fortset-zen, doch letztlich kommt immerwieder die Tracht ins Spiel“, so WalterWeinzierl. Fotograf Rainer Nitzscheerinnerte daran, dass er vom vorjähri-gen Trachtensommer rund 3.000Fotos zur Auswahl hatte und dassnunmehr 150 Bilder Eingang in denBildband gefunden haben. VerlegerKlaus Förg, der selbst bereits 48 eigensfotografierte Bildbände herausge-bracht hat, hat sich mit dem neuenBuch „Faszination Tracht“ einen per-sönlichen Wunsch erfüllt. „Das istheute ein besonderer Tag für mich,weil ich mit meinem SchulfreundWalter Weinzierl und mit dem Foto-grafen Rainer Nitzsche die idealenFachleute für das Thema Tracht ge-funden habe. Schöne Bilder und klareTexte machen das Buch zu einemhoch interessanten Nachschlagewerk“,so Klaus Förg zum Buch, das auf demTitel das Trachtenpaar MagdalenaDaxlberger und Hansi Schrödl vomGrainbacher Trachtenverein Hoch-ries-Samerberg zeigt. Der Vorstel-lungsfeier mit Ziach- und Blasmusikwohnten unter anderem Landesvorsit-zender Max Bertl vom BayerischenTrachtenverband, vom Bayernbund

V.l.: Walter Weinzierl (Texte), VerlegerKlaus Förg und Rainer Nitzsche (Fotos).

V.l.: Peter Feldschmidt (Gauverband I), Georg Westner (Chiemgau-Alpenverband), Landesvorsitzender Max Bertl vomBayer. Trachtenverband, Walter Weinzierl, Rainer Nitzsche, Georg Schinnagl (Bayerischer Inngau) und Sebastian Friesinger,Bayernbund-Landesvorsitzender.

Trachten spielen in Bayern eine bedeutende Rolle und erfreuensich auch an höchster Stelle großer Beliebtheit. Dies bestätigte sichin der Bayerischen Staatskanzlei, als das Buch „FaszinationTracht“ vorgestellt und im Beisein von Bayerns Landesvorsitzen-den Max Bertl an Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreichtwerden konnte.

der Ehrenvorsitzende Adolf Dinglrei-ter und Landesvorsitzende SebastianFriesinger, Vertreter des GauverbandesI, des Bayerischen Inngau-Trachten-verbandes, des Chiemgau-Alpenver-bandes sowie als Hausherrin Vorstän-din Monika Singhammer vom Trach-tenverein „D’Mangfalltaler“ Kolber-moor bei.

Das Buch „Faszination Tracht“ istab sofort im Buchhandel zum Preisvon 19,95 Euro erhältlich, die ISBN-Nummer lautet 978-3-933708-49-6.

Text und Fotos: Anton Hötzelsperger �

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Leserbrief:Suspendierten Bürgermeisterin

Die als „Reichsbürgerin“ suspen-dierte Bürgermeisterin von Bolster-lang behauptet auch noch, dieStaatsbürgerschaft des KönigreichsBayern zu besitzen. Das kann sie lei-der formal-juristisch damit begrün-den, dass die Verfassungen desFreistaats Bayern von 1919 und1946 keine Bestimmung zur Aufhe-bung der Verfassung des Königs-reichs Bayern von 1818 enthalten!Wolfgang Schönauer83684 Tegernsee, Am Brand 6Tel. [email protected]

Leserbrief:Gemeinsame Sorge um Zukunft der Dörfer

Bezahlbaren Wohnraum schaffen,wird noch eine große Herausforde-rung, auch im Hinblick auf den Flä-chenverbrauch. Bei dieser Diskussionist der Denkmalschutz immer außenvor. Darf wie eine heilige Kuh nichtböse angesehen werden, und schongleich nicht geschlachtet.

Natürlich müssen unsere Dörferschön und im Stil der jeweiligen Ge-gend erhalten werden. Wie man denMedien oftmals entnehmen kann, gibtes Dörfer, da steht ein denkmalge-schütztes Gebäude, jahrzehntelang

halb verfallen, weil es der Denkmal-schutz es so haben will. Das kanndoch nicht sein, alles steht Kopf, dieGemeinde, der Besitzer und derDenkmalschutz.

Um in dieser Sachfrage brauch-bare Ergebnisse zu erzielen, müssenschon alle ins Boot, auch der Denk-malschutz.Marinus Weindl83666 Schaftlach �

Leserbriefe sollten sich auf Artikel beziehen, die in der Weiß-Blauen Rundschau erschienen sind. Sie geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wider und müssen mit Namen und Anschrift des Verfassers gekennzeichnet sein. Wir behalten uns Kürzungen vor.

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LESERBRIEFE / VERANSTALTUNGEN

Gerald Huber (bekannt durch„Hubers Bairische Wortkunde“ aufBayern 2 und BR Heimat) nimmtseine Gäste am 28. Oktober 2018 um11 Uhr beim Dorfwirt Vornberger inNeubeuern, Ortsteil Altenbeuern zueinem musikalischen Spaziergangdurch die Heimatsprache Altbaiernsmit.

Ebenso unterhaltsam wie auch an-spruchsvoll, zeigt Gerald Huber z.B.anhand der „Semmel“ welch tiefeSpuren die Römer sprachlich in derehemaligen Provinz Rätien hinterlas-sen haben.

Der Münchner Turmschreiber ver-sucht mit seiner „Bairischen Wort-kunde“ Bewusstsein und Selbstbe-wusstsein zu stiften bei denen, die bis-her glaubten Bairisch sei bloß eine

„verdorbene“ Variante des „richtigen“Deutsch.

Mit wissenschaftlichem Fachwis-sen, aber auch mit viel Augenzwin-kern zeigt er, warum es sich lohnt, diePreußen zu derblecken und warumdas Bairisch das eigentliche „Hoch-deutsch“ ist.

Musikalisch begleitet wird GeraldHuber vom Kinderchor der Chorge-meinschaft Neubeuern, der 6-Zylin-der-Musi aus Rohrdorf (2. Sieger beimNeubeurer Musik-Wettstreit 2017)und dem Reischenharter 4Gsang. �

Veranstalter: Bayernbund Kreisverband Rosenheim.

Karten (5,00 Euro) sind an der Tageskasse erhältlich.

Kartenvorverkauf ab sofort bei InnSchrift Neubeuern, Marktplatz 2,

Tel.08035/4892

Musikalischer Spaziergang durch die Heimatsprache Altbaierns

Gerald Huber

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WBR 5/2018 31

VERANSTALTUNGEN IMPRESSUM

Die zehn regionalen Staatlichen Bi-bliotheken Bayerns, die Provinzialbi-bliothek Amberg, die StaatlicheBibliothek Ansbach, die Hofbiblio-thek Aschaffenburg, die Staats- undStadtbibliothek Augsburg, die Staats-bibliothek Bamberg, die Landesbi-bliothek Coburg, die Studienbiblio-thek Dillingen, die Staatliche Biblio-thek Neuburg a. d. Donau, die Staat-liche Bibliothek Passau und dieStaatliche Bibliothek Regensburg zei-gen erstmalig gemeinsam ihreSchätze und Kostbarkeiten, die an-sonsten in Tresoren und Magazinengeschützt aufbewahrt werden, miteiner dreiteiligen Ausstellung zumThema „Gott, die Welt und Bayern“in den zwei Schatzkammern im erstenStock der Bayerischen Staatsbiblio-thek München.

Die regionalen Staatlichen Biblio-theken hüten kostbare Schätze inihren Tresoren und Magazinen, dieVielfalt der Sammlungen ist beein-druckend. Anlass genug, diese Schätzezumindest in Auswahl einmal gemein-sam in einer großen Ausstellung derbreiteren Öffentlichkeit zu präsentie-ren. Die Bayerische StaatsbibliothekMünchen widmet ihre große Jahres-ausstellung 2018/19 daher ganz denBücherbeständen aus den Regionen.In ihren beiden Schatzkammern wirdsie vom 17. Oktober 2018 bis 7. Juli2019 in drei Zeitblöcken insgesamtrund hundert Kostbarkeiten zurSchau stellen. Vom 17. Oktober 2018bis 13. Januar 2019 kann der Ausstel-lungsbesucher mittelalterliche Hand-schriften und Drucke bis zurReformation betrachten. Zum Aus-stellungsthema „Gott, die Welt undBayern“ werden Handschriften, Inku-

Weiß-Blaue RundschauBayerische Zeitung für Politik,Wirtschaft und Kultur

HerausgeberDie Weiß-Blaue Rundschau ist das offizielle Organ des Bayernbund e. V.Telefon: 08031/9019140Telefax: 08031/9019189E-Mail: [email protected]

RedaktionLandesvorstand des Bayernbund e.V.Leitender Redakteur Fritz LutzenbergerMünchener Str. 4183022 RosenheimTelefon: 08031/9019140Telefax: 08031/9019189Email: [email protected]

Der Bezugspreis für Mitglieder des Bayernbund e. V. ist im Mitglieds beitragenthalten. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt dieMeinung des Herausgebers oder der Redaktion dar.

Preis Einzelheft: 2,- €Jahresabonnement (6 Ausgaben): 12,- €

BankverbindungVolksbank RaiffeisenbankRosenheim-Chiemsee eGKonto-Nr.: 5772710BLZ: 71160000BIC: DENODEF1VRRIBAN: DE22711600000005772710

DruckRapp-Druck GmbHKufsteiner Straße 101 83126 Flintsbach

Grafische GestaltungSKS Fotosatz GmbHKufsteiner Straße 101 83126 Flintsbach

Verlag und AnzeigenBayernbund e. V.Münchener Straße 4183022 Rosenheim

Einsendungen anLandesgeschäftsstelle Bayernbund e.V.Münchener Str. 4183022 RosenheimTelefon: 08031/9019140Telefax: 08031/9019189Email: [email protected] Beiträge per E-Mail oder auf CD.Bilder auf Papier (digitale Bilder bittemit 300 dpi Auflösung).Redaktionschluss: 6. Dezember 2018(Ausgabe Dez. 2018/Jan. 2019)

100 Kostbarkeiten aus den Tresoren und Magazinen der Staatlichen Bibliotheken in Bayern in der Bayerischen Staatsbibliothek München

Ausstellung Gott, die Welt und Bayern

Beginn des Inhaltsverzeichnisses des sog.Lorscher Arzneibuches. Medizinische Sammelhandschrift, lat. (seit 2013UNESCO Weltdokumentenerbe) Lorsch,Benediktinerabtei, um 800 Bamberg,Staatsbibliothek, Msc.Med.1, 8v/9r.

nabeln und Drucke gezeigt, z. B. zurBetrachtung Gottes im Gebets- undGlaubensleben unter anderem eineGutenbergbibel von 1454/55, zur Er-kundung der Welt unter anderem dassogenannte „Lorscher Arzneibuch“aus dem 9. Jahrhundert, ein orientali-scher Sammelkodex aus dem ara-bisch-persischen Sprachraum aus dem16. Jahrhundert und eine Erstausgabevon Nikolaus Kopernikus „De revolu-tionibus orbium coelestium“ aus demJahr 1543 sowie für das bayerischeKulturerbe wertvolle Handschriftenund Drucke, wie die WeltchronikHartmann Schedels aus dem Jahr1492. Die ausgewählten Handschrif-ten, Inkunabeln, kostbaren Drucke,Kartenwerke, Globen, Plakate, Briefedokumentieren die vorhandenenwert- vollen Bestände in den Staatli-chen Bibliotheken Bayerns, vermittelninteressierten Bürgern einen umfas-senden Einblick in das schriftlicheKulturerbe Bayerns und machen denAusstellungsbesuch für Lehrkräfteund Schulklassen in den Fächern Ge-schichte, Deutsch und Kunsterzie-hung empfehlenswert. Dr. Berhard Stalla �

Nähere Informationen im Internetwww.gott-welt-bayern.de

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