Kundschafter des Glaubens werden - kairos-cct.de · Prolog im Januar Alle Pfarrer und...

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Liebe Schwestern und Brüder! In der deutschen Sprache kennen wir das Wort „mit- teilen“. Wer etwas mitteilt, erzählt, was ihn oder sie be- wegt, überbringt eine Nachricht oder fragt an. Auf jeden Fall wird Kommu- nikation hergestellt. Wenn man sich den Begriff genauer ansieht, findet sich in ihm ein zweites Wort,„teilen“. Wer etwas teilt, gibt ab, nimmt andere Menschen in den Blick. Menschen, die einander be- gegnen, die gemeinsam unterwegs sind, sind auf Kommunikation angewiesen. Ich kenne keine menschliche Gemein- schaft, die nicht ein System entwickelt hat, um Informationen auszutauschen. Selbst wer stumm und taub ist, wird ver- suchen, sich sprichwörtlich mit „Händen und Füßen“ verständlich zu machen. Ge- spräch braucht Gemeinschaft, Gemein- schaft braucht Gespräch. Seit einem Jahr sind wir im Erzbistum Hamburg mit einem Gespräch unter- wegs: dem Pastoralgespräch. Viele Wei- chen gilt es für die Zukunft unseres Erz- bistums zu stellen. Mir bleibt dabei wich- tig, dass wir darüber in einen Austausch kommen. In unserem Erzbistum gibt es viele Menschen, die gute Ideen haben, da gibt es viele, die Träume haben und auch viele,die gerne Vertrautes bewahren wol- len. Sie alle möchte ich in unser Gespräch mit einbeziehen. Ich denke dabei an das alttestamentli- che Bild der Kundschafter aus dem Buch Numeri. Dort heißt es im 13. Kapitel: „Der Herr sprach zu Mose: Schick ei- nige Männer aus, die das Land Kanaan erkunden, das ich den Israeliten geben will. Aus jedem Väterstamm sollt ihr ei- nen Mann aussenden. Da schickte Mose von der Wüste Paran die Männer aus, wie es der Herr befohlen hatte. ... Als Mose sie ausschickte, sagte er zu ihnen: Zieht von hier durch den Negeb und steigt hinauf ins Gebirge! Seht, wie das Land beschaffen ist und ob das Volk, das darin wohnt, stark oder schwach ist, ob es klein oder groß ist; seht, wie das Land beschaffen ist, ob es gut ist oder schlecht und wie die Städte angelegt sind, ob sie offen oder befestigt sind und ob das Land fett oder mager ist, ob es dort Bäume gibt oder nicht. Habt Mut und bringt Früchte des Landes mit! Da zogen die Männer hinauf. .... Sie durchzogen zuerst den Negeb und ka- men bis Hebron. ... Von dort kamen sie in das Traubental. Dort schnitten sie eine Rebe mit einer Weintraube ab und trugen sie zu zweit auf einer Stange, dazu auch einige Granatäpfel und Fei- gen. Vierzig Tage, nachdem man sie zur Erkundung des Landes ausgeschickt hatte, machten sie sich auf den Rück- weg. Sie kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Israeliten in die Wüste Paran nach Kadesch. Sie berichteten ihnen und der ganzen Ge- meinde und zeigten ihnen die Früchte des Landes.“ Mose und dem ganzen Volk ist das ge- lobte Land verheißen. Um zu sehen, was das Land bereit hält, schickt Mose die Kundschafter aus. Es ist nicht so, dass er fest behauptet zu wissen, wie es in dem Land aussieht. Das Volk hat eine Verhei- ßung und die Kundschafter sollen nun mutig voran gehen. Sie sollen dabei kei- ne Angst haben, sondern dürfen auf Gott vertrauen. So erkunden sie Kanaan. Was aber noch viel wichtiger ist: Nach ihrer Rückkehr berichten sie von dem erleb- ten. Ihr Bericht ist so lebendig, dass sie sogar Weintrauben aus dem Land mitge- bracht haben. So können die Israeliten „handgreiflich“ erfahren, was sie in Ka- naan erwartet. Mit dem Pastoralgespräch verhält es sich ähnlich. Ich will nicht verschwei- gen, dass wir zurzeit eine schwierige Phase durchmachen und manche Wü- stenerfahrung einstecken müssen. Aber wir sollen nicht vergessen, dass wir unterwegs sind. Jesus Christus hat uns das Gottesreich angekündigt, und im Vertrauen darauf können wir weiterge- hen. Um den Weg zu bestehen, bedarf es neben dem festen Vertrauen einen Blick auf die Welt, die uns umgibt. Dazu brau- chen wir Kundschafter, die wahrnehmen, wie das „Land“ aussieht. Was ist das für eine Gesellschaft, in der wir leben? Wie sind die Menschen, die uns fern stehen? Wo sind die Kleinen und wer sind die Großen? Ich hoffe, dass wir im Erzbistum Ham- burg allesamt Kundschafter sind. Nur ge- meinsam können wir pilgerndes Gottes- volk sein. Die Gemeinschaft lebt davon, dass Kundschafterinnen und Kundschaf- ter erzählen, was sie sehen und auch da- von berichten, was sie trägt. Das sind we- sentliche Pole unseres Pastoralgesprä- ches. Wir blicken auf die Gesellschaft und die Zeit, die uns umgibt, und wir sprechen über den Glauben, der uns trägt. Das Pastoralgespräch geht weiter. Wir, die Kundschafterinnen und Kundschaf- ter im Erzbistum Hamburg, bleiben im Gespräch. Mit dem Dialog tragen wir zur Lebendigkeit unserer Kirche bei und stärken sie auf dem Weg durch die Zeit. Ich habe mich über den Rücklauf der Gesprächsbögen ebenso gefreut wie über die gute Stimmung am Bistumstag. Nun hoffe ich, dass wir weitere Schritte ge- hen, damit unsere guten Gedanken zur Umsetzung gelangen Ihr Dr. Werner Thissen Erzbischof Von Hamburg Kundschafter des Glaubens werden Erzbischof Dr. Thissen zum Pastoralgespräch Die Woche im Erzbistum Hamburg kostenlose Sonderausgabe 21. November 2004 www.neue-kirchenzeitung.de Mitreden: Der Bistumstag des Pastoralgesprächs brachte Katholiken aus allen Teilen der Erzdiözese Hamburg zusammen. EXTRA EXTRA EDITORIAL Es bleibt interessant Zum ersten Fastensonntag dieses Jah- res wurde mit einem Hirtenwort unse- res Erzbischofs das Pastoralgespräch „Das Salz im Norden“ gestartet. Sie waren eingeladen, Ihren Glauben und Ihre Kirche ins Gespräch zu bringen und uns Ihre Sichtweisen und Meinun- gen mitzuteilen. Dass viele diese Möglichkeit ge- nutzt haben, an- gesichts tief- greifender Ver- änderungen durch Konsoli- dierung und Re- strukturierung, bekommt daher ein eigenes Ge- wicht. Die Aus- wertung der Gesprächsbö- gen wurde auf einem Bistums- tag am 4. Sep- tember zirka 550 Vertreterinnen und Vertretern aus dem ganzem Bistum vorgestellt. Mit einer großen Auflage möchten wir alle weiteren Interessier- te informieren und darstellen, was die Befragung zu Beginn des Pastoralge- sprächs ergeben hat: Wer hat sich be- teiligt? Wie wurde ausgewertet? Was sind die zentralen Ergebnisse? Am Bistumstag sind wir nicht bei der Präsentation der Ergebnisse stehen geblieben. Mit allen Beteiligten sind wir den nächsten Schritt gegangen und haben in Gruppenarbeiten die zentra- len Themen aufgegriffen und inhalt- lich weitergeführt: Was bedeuten diese Ergebnisse für unser Bistum? Welche inhaltlichen Aspekte und Konsequen- zen sind zu bedenken? Welche Rich- tungsanzeigen ergeben sich? Auch diese Ergebnisse sind in dieser Doku- mentation aufgenommen. Wie geht es weiter? Das Pastoralge- spräch wurde am Bistumstag ja nicht beendet. Der Ausblick ist zwar kurz und knapp, dafür „protokollarisch korrekt“. Abschließend finden Sie die Arbeitsaufträge, die der Leitungskreis im Pastoralgespräch der Steuergruppe ins Aufgabenbuch diktiert hat, und die jetzt die weitere Entwicklung vor- geben. So viel ist sicher: Es bleibt interessant! Wir bleiben dran! Ihr Burkhard Göcke Leiter der Pastoralen Dienststelle Burkhard Göcke, Leiter der Pastoralen Dienststelle Foto: Adloff

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Liebe Schwestern und Brüder!

In der deutschenSprache kennenwir das Wort „mit-teilen“. Wer etwasmitteilt, erzählt,was ihn oder sie be-wegt, überbringteine Nachricht oderfragt an. Auf jedenFall wird Kommu-

nikation hergestellt. Wenn man sich denBegriff genauer ansieht, findet sich inihm ein zweites Wort, „teilen“. Wer etwasteilt, gibt ab, nimmt andere Menschen inden Blick. Menschen, die einander be-gegnen, die gemeinsam unterwegs sind,sind auf Kommunikation angewiesen.Ich kenne keine menschliche Gemein-schaft, die nicht ein System entwickelthat, um Informationen auszutauschen.Selbst wer stumm und taub ist, wird ver-suchen, sich sprichwörtlich mit „Händenund Füßen“ verständlich zu machen. Ge-spräch braucht Gemeinschaft, Gemein-schaft braucht Gespräch.

Seit einem Jahr sind wir im ErzbistumHamburg mit einem Gespräch unter-wegs: dem Pastoralgespräch. Viele Wei-chen gilt es für die Zukunft unseres Erz-bistums zu stellen. Mir bleibt dabei wich-tig, dass wir darüber in einen Austauschkommen. In unserem Erzbistum gibt esviele Menschen, die gute Ideen haben, dagibt es viele, die Träume haben und auchviele, die gerne Vertrautes bewahren wol-len. Sie alle möchte ich in unser Gesprächmit einbeziehen.

Ich denke dabei an das alttestamentli-che Bild der Kundschafter aus dem BuchNumeri. Dort heißt es im 13. Kapitel:

„Der Herr sprach zu Mose: Schick ei-nige Männer aus, die das Land Kanaanerkunden, das ich den Israeliten gebenwill. Aus jedem Väterstamm sollt ihr ei-nen Mann aussenden. Da schickte Mosevon der Wüste Paran die Männer aus,wie es der Herr befohlen hatte. ... AlsMose sie ausschickte, sagte er zu ihnen:Zieht von hier durch den Negeb undsteigt hinauf ins Gebirge! Seht, wie dasLand beschaffen ist und ob das Volk, dasdarin wohnt, stark oder schwach ist, obes klein oder groß ist; seht, wie das Landbeschaffen ist, ob es gut ist oderschlecht und wie die Städte angelegtsind, ob sie offen oder befestigt sindund ob das Land fett oder mager ist, obes dort Bäume gibt oder nicht. Habt Mutund bringt Früchte des Landes mit!

Da zogen die Männer hinauf. .... Siedurchzogen zuerst den Negeb und ka-men bis Hebron. ... Von dort kamen siein das Traubental. Dort schnitten sieeine Rebe mit einer Weintraube ab undtrugen sie zu zweit auf einer Stange,

dazu auch einige Granatäpfel und Fei-gen. Vierzig Tage, nachdem man sie zurErkundung des Landes ausgeschickthatte, machten sie sich auf den Rück-weg. Sie kamen zu Mose und Aaron undzu der ganzen Gemeinde der Israelitenin die Wüste Paran nach Kadesch. Sieberichteten ihnen und der ganzen Ge-meinde und zeigten ihnen die Früchtedes Landes.“

Mose und dem ganzen Volk ist das ge-lobte Land verheißen. Um zu sehen, wasdas Land bereit hält, schickt Mose dieKundschafter aus. Es ist nicht so, dass erfest behauptet zu wissen, wie es in demLand aussieht. Das Volk hat eine Verhei-ßung und die Kundschafter sollen nunmutig voran gehen. Sie sollen dabei kei-ne Angst haben, sondern dürfen auf Gottvertrauen. So erkunden sie Kanaan. Wasaber noch viel wichtiger ist: Nach ihrerRückkehr berichten sie von dem erleb-ten. Ihr Bericht ist so lebendig, dass siesogar Weintrauben aus dem Land mitge-bracht haben. So können die Israeliten„handgreiflich“ erfahren, was sie in Ka-naan erwartet.

Mit dem Pastoralgespräch verhält essich ähnlich. Ich will nicht verschwei-gen, dass wir zurzeit eine schwierigePhase durchmachen und manche Wü-stenerfahrung einstecken müssen. Aberwir sollen nicht vergessen, dass wirunterwegs sind. Jesus Christus hat unsdas Gottesreich angekündigt, und im

Vertrauen darauf können wir weiterge-hen. Um den Weg zu bestehen, bedarf esneben dem festen Vertrauen einen Blickauf die Welt, die uns umgibt. Dazu brau-chen wir Kundschafter, die wahrnehmen,wie das „Land“ aussieht. Was ist das füreine Gesellschaft, in der wir leben? Wiesind die Menschen, die uns fern stehen?Wo sind die Kleinen und wer sind dieGroßen?

Ich hoffe, dass wir im Erzbistum Ham-burg allesamt Kundschafter sind. Nur ge-meinsam können wir pilgerndes Gottes-volk sein. Die Gemeinschaft lebt davon,dass Kundschafterinnen und Kundschaf-ter erzählen, was sie sehen und auch da-von berichten, was sie trägt. Das sind we-sentliche Pole unseres Pastoralgesprä-ches. Wir blicken auf die Gesellschaftund die Zeit, die uns umgibt, und wirsprechen über den Glauben, der uns trägt.

Das Pastoralgespräch geht weiter. Wir,die Kundschafterinnen und Kundschaf-ter im Erzbistum Hamburg, bleiben imGespräch. Mit dem Dialog tragen wir zurLebendigkeit unserer Kirche bei undstärken sie auf dem Weg durch die Zeit.

Ich habe mich über den Rücklauf derGesprächsbögen ebenso gefreut wie überdie gute Stimmung am Bistumstag. Nunhoffe ich, dass wir weitere Schritte ge-hen, damit unsere guten Gedanken zurUmsetzung gelangen

Ihr Dr. Werner ThissenErzbischof Von Hamburg

Kundschafter desGlaubens werden

Erzbischof Dr. Thissen zum Pastoralgespräch

D i e W o c h e i m E r z b i s t u m H a m b u r g kostenlose Sonderausgabe21. November 2004

w w w . n e u e - k i r c h e n z e i t u n g . d e

Mitreden: Der Bistumstag des Pastoralgesprächs brachte Katholiken ausallen Teilen der Erzdiözese Hamburg zusammen.

EXTRAEXTRA

EDITORIAL

Es bleibtinteressant

Zum ersten Fastensonntag dieses Jah-res wurde mit einem Hirtenwort unse-res Erzbischofs das Pastoralgespräch„Das Salz im Norden“ gestartet. Siewaren eingeladen, Ihren Glauben undIhre Kirche ins Gespräch zu bringenund uns Ihre Sichtweisen und Meinun-gen mitzuteilen. Dass viele dieseMöglichkeit ge-nutzt haben, an-gesichts tief-greifender Ver-änderungendurch Konsoli-dierung und Re-strukturierung,bekommt daherein eigenes Ge-wicht. Die Aus-wertung derGesprächsbö-gen wurde aufeinem Bistums-tag am 4. Sep-tember zirka 550 Vertreterinnen undVertretern aus dem ganzem Bistumvorgestellt. Mit einer großen Auflagemöchten wir alle weiteren Interessier-te informieren und darstellen, was dieBefragung zu Beginn des Pastoralge-sprächs ergeben hat: Wer hat sich be-teiligt? Wie wurde ausgewertet? Wassind die zentralen Ergebnisse?

Am Bistumstag sind wir nicht beider Präsentation der Ergebnisse stehengeblieben. Mit allen Beteiligten sindwir den nächsten Schritt gegangen undhaben in Gruppenarbeiten die zentra-len Themen aufgegriffen und inhalt-lich weitergeführt: Was bedeuten dieseErgebnisse für unser Bistum? Welcheinhaltlichen Aspekte und Konsequen-zen sind zu bedenken? Welche Rich-tungsanzeigen ergeben sich? Auchdiese Ergebnisse sind in dieser Doku-mentation aufgenommen.

Wie geht es weiter? Das Pastoralge-spräch wurde am Bistumstag ja nichtbeendet. Der Ausblick ist zwar kurzund knapp, dafür „protokollarischkorrekt“. Abschließend finden Sie dieArbeitsaufträge, die der Leitungskreisim Pastoralgespräch der Steuergruppeins Aufgabenbuch diktiert hat, und diejetzt die weitere Entwicklung vor-geben. So viel ist sicher: Es bleibtinteressant! Wir bleiben dran!

Ihr Burkhard GöckeLeiter der Pastoralen Dienststelle

BurkhardGöcke, Leiterder PastoralenDienststelle

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PASTORALGESPRÄCH EXTRA 21. November 20042

1537 Gesprächsbögen wurden an dieSteuergruppe des Pastoralgesprächs zu-rückgeschickt und in die Auswertungmiteinbezogen. Verteilt man diese Rük-kmeldungen auf die drei Regionen, dannfallen auf Schleswig-Holstein 701, aufHamburg 492 und auf Mecklenburg 303Rückmeldungen.

41 Rückmeldungen stammen entwe-der von diözesanen Einrichtungen oderlassen sich - mangels Angabe- keiner Re-gion zuordnen.

Bei annähernd gleicher Katholiken-zahl fällt die Diskrepanz zwischen Ham-burg und Schleswig-Holstein auf undverlangt nach einer Erklärung: AusSchleswig-Holstein war die Zahl derer,die sich als Einzelperson am Pastoralge-spräch beteiligt haben, besonders hoch.

Verblüffende Ähnlichkeitder Regionen

Entsprechend relativiert sich das Ver-hältnis, wenn nicht auf die Zahl der Ein-gaben, sondern auf die Anzahl der betei-ligten Personen geschaut wird. An den1537 Eingaben waren 8429 Personen be-teiligt. In der regionalen Verteilung nä-hern sich hier die Zahlen für Hamburg(3208) und Schleswig-Holstein (3184)stark an und sind auf verblüffende Weisenahezu identisch. In Mecklenburg waren1869 Personen beteiligt. 168 Personen(zwei Prozent) haben entweder als Ein-zelperson oder als Gruppe anonym ge-antwortet, lassen sich also nicht zuord-nen.

Gemessen an der Gesamtzahl der Ka-tholiken ist die Beteiligung am Pastoral-

gespräch aus Mecklenburg sowohl imBlick auf die Zahl der Eingaben wie derPersonen überproportional hoch.

Bei der Anzahl der Eingaben, differen-ziert nach Dekanaten, hat das DekanatNeumünster die Nase vorn. 220 Einga-ben kamen aus der Mitte Schleswig-Hol-steins zurück, mit weitem Abstand vorden Dekanaten Stormarn (125) und Ham-burg-Mitte (123). Auch hierfür gibt eseine Erklärung: Neben den Pfarrgemein-den und Einrichtungen hat sich die Pol-nisch-Katholische Mission in Bordes-holm engagiert am Pastoralgespräch be-

teiligt. Aufschlussreich ist die Differenzie-

rung der Eingaben nach Altersgruppen.Gefragt wurde nach der Altersspanne ei-ner Gesprächsgruppe. Im Diagrammmarkiert der Pfeil einen deutlichen Ein-schnitt im Altersbereich von 30 Jahren.Jüngere Erwachsene haben sich deutlichund einschneidend weniger am Pastoral-gespräch beteiligt, das muss man reali-stisch sehen und zur Kenntnis nehmen.Erfreulich, und auf den ersten Blick über-raschend hoch, ist die Beteiligung der Ju-gend. Mit 218 Eingaben wird damit der

GEBET

Gebet um das Gelingen desPastoralgesprächs im Erzbistum

Hamburg:Wir denken an alle Gläubigen in unse-

rem Bistum, die aufgerufensind, Antworten zu suchen auf die

Fragen und Problemeunserer Gemeinden und unseres gan-

zen Bistums Hamburg.Gott, gib uns ein aufmerksames Herz,

damit wir die Zeichen derZeit wahrnehmen und deuten können.Mach uns offen für das, was die Men-

schen bewegt, dass wir ihreTrauer und Angst, ihre Freude und

Hoffnung mit ihnen teilenlernen.

Erneuere uns nach dem Bild deinesSohnes, damit wir lebendige

und glaubwürdige Zeugen deiner fro-hen Botschaft sein können.

Gib, dass wir uns auf allen Ebenendes Gesprächs mit Wertschätzung,Toleranz und Vertrauen begegnen.

Stärke die Einheit in den Gemeindenund mit unserem Papst

Johannes Paul, unserem Bischof Wer-ner, unseren Priestern und

Diakonen und mit allen Frauen undMännern, die du zu einem

Dienst in der Kirche berufen hast.Du führst deine Kirche auf ihrem Weg

durch die Zeit. Dir seiLob und Ehre jetzt und in Ewigkeit.

Amen

IMPRESSUM

Diese Beilage zum Pastoralgespräch„Das Salz im Norden“ wurde von derPastoralen Dienststelle des Erzbis-tums Hamburg in Zusammenarbeitmit der NeuenKirchenzeitung erstellt. Texte: Harald Strotmann, Dr. MartinLätzel, Michael Engelberg, AndreasHüserFotos: Ralf Adloff, Andreas HüserGrafik: kairos, Dr. Valentin DessoyGrafische Bearbeitung:Andreas SchrammRedaktion: Andreas Hüser

Hamburg Mecklenburg Schleswig-Holstein

Region

3.208

1.869

3.184

bis 10 bis 20 bis 30 bis 40 bis 50 bis 60 bis 70 bis 80 über 80

Altersgruppe (von)

0

50

100

150

200

250

28

218

109

246

215

153160

67

3

(n = 1537

Wer hat sich beteiligt?8429 Personen schickten Antworten auf die Fragebögen

Die Zahl der Einsender nach Bistumsregion gegliedert:Gemessen an der Katholikenzahl war die Beteiligung in allen drei Regionen

des Bistums in etwa gleich stark. Aus Schleswig-Holstein kamen diemeisten Einzelabsender

Beteiligung nachAltersgruppen: Deutlich sichtbar ist das„Loch“ in der Gruppe der20 – 30-Jährigen. Die starkeBeteiligung der Jugend gehtunter anderem auf die Ein-bindung ganzer Schulklassenzurück.

D i e W o c h e i m E r z b i s t u m H a m b u r g

im Jahre 1999 und 2002 ausgezeichnet mitdem European Newspaper Award

Herausgeber: Der Erzbischof von HamburgVerlag: Katholische Verlagsgesellschaft mbH

St. Ansgar, GF: Andreas Herzig,Verantwortlich: Leitender Redakteur ChristianSchlichter. Redaktion: Andreas Hüser, Monika

Sendker,Redaktionsanschrift: Herrengraben 4,

20 459 Hamburg, 040 / 36 952 650Kontakt: [email protected]

www.neue-kirchenzeitung.deDruckhaus sh:z, Büdelsdorf

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Prolog imJanuar

Alle Pfarrer undVerantwortlichen...

der Seelsorge im ErzbistumHamburg wurden im Januar zueiner vorbereitenden Tagung

nach Hamburg eingeladen.Erzbischof Dr. Werner Thissen

eröffnete seinen Plan einesPastoralgesprächs. Die Teil-

nehmer äußerten ihre Wünscheund Erwartungen.

zweithöchste Wert erzielt. Aber auch die-se Zahl bedarf der Interpretation. Ausdem Jugendbereich haben sich Firm- undMessdienergruppen beteiligt. Bei Veran-staltungen in den Jugendbildungshäu-sern wurde das Pastoralgespräch aufge-griffen. Die Mitglieder der Jugendver-bände haben sich engagiert beteiligt.Aber hinter der hohen Zahl von 218 Ein-gaben stehen auch die katholischenSchulen in Hamburg, wo Themenberei-che des Pastoralgesprächs in den Unter-richt einbezogen wurden. 82 Eingabenkommen aus diesem Bereich. Mit ande-ren Worten: Ohne den Beitrag aus den ka-tholischen Schulen ist die Zahl der Bei-träge aus dem Jugendbereich spürbar zurelativieren.

Schulklassen senken den Alters-durchschnitt

Zieht man gedanklich die Eingabender katholischen Schulen ab, dann trittdas oft bemühte Wort vom „Bruch in derWeitergabe des Glaubens“ in der Stati-stik offen zu Tage.

Die Aufschlüsselung der Absendernach ihren Lebens- und Alterszu-sammenhängen offenbart, wo das Pasto-ralgespräch geführt wurde und seinen„Sitz im Leben“ des Bistums hatte. DieZahl von 508 Eingaben von Gruppen ausden Gemeinden dominiert und überragtalles. Gemeint sind Haus- und Familien-kreise, Senioren- und Frauengruppenoder andere Kreise wie Lektoren, Kom-munionhelfer, Caritas. Es sind eben dieKerngruppen der Gemeinden. Hier vorallem wurde das Pastoralgespräch aufge-griffen. Alleine der Anteil der Haus- undFamilienkreise in Mecklenburg machtknapp über 50 Prozent aller Eingaben ausdieser Region aus.

Erfreulich hoch ist der Anteil der

fremdsprachigen Missionen. Auch wenndas Pastoralgespräch für Gruppen undKreise geplant war, haben sich Einzel-personen zahlreich zu Wort gemeldet. ImRahmen von verwandtschaftlichen odernachbarschaftlichen Bezügen fand dasPastoralgespräch dagegen kaum statt.Mager ist ebenso die Zahl der Eingabenaus den Bereichen der Bildung und kate-gorialen Seelsorge.

Dass das Pastoralgespräch bei den Ge-

meindegremien eine Angelegenheit desPfarrgemeinde- oder Kirchengemeinde-rats ist, liegt auf der Hand. 111 offiziellepastorale Gemeindegremien haben sichbeteiligt. Auf der Grundlage der Freiwil-ligkeit ist die Zahl gut. Sie lässt aber beizirka 150 Gemeinden auch den Rück-schluss zu, dass eine Reihe von pastora-len Gemeindegremien das Anliegen desPastoralgesprächs nicht aufgegriffen hat.

Teilt man die beteiligten 8429 Perso-

nen durch die 1537 Eingaben, dann ergibtsich als Durchschnittswert eine Grup-pengröße von fünf bis sechs Personen.Die Einzelpersonen sind hier allerdingsmitgerechnet. Das Pastoralgesprächwurde insgesamt in überschaubaren Ge-sprächsgruppen geführt. Die größteGruppe fand sich mit 68 Personen imRahmen einer Pfarrversammlung nachdem Sonntagsgottesdienst in einer Ham-burger Pfarrgemeinde zusammen.

PASTORALGESPRÄCH EXTRA21. November 2004 3

Altona

Harburg

Mitte

Nord

Wandsbek

Güstrow

Ludwigslust

Neubrandenburg

Rostock

Schwerin

Eutin

Flensburg

Itzehoe

Kiel

Lübeck

Neumünster

Stormarn

0 50 100 150 200 250

7659

12390

7734

7383

5047

2451

9798

78220

125

Einsendungen an der Gesprächsbogen-Aktion,aufgeschlüsselt nach Dekanaten. Aus Neumünster kamen die meisten Rückmeldungen. Zu berücksichtigen ist

allerdings: Wo viele Einzelpersonen die Bögen bearbeitet haben, ist die Zahl der Einsendungen naturgemäß höherals bei „Gruppenarbeiten“.

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Der umfangreiche Bogen umfasste so-wohl „gebundene“ als auch „ungebunde-ne“ Fragen. Bei einer gebundenen Fragewar – zur besseren Auswertung – eineSkala zwischen „1“ und „10“ vorgege-ben. Die Skalierung ist notwendig ge-worden, um überhaupt in einer angemes-senen Zeit den Rücklauf auswerten zukönnen. Ein Beispiel für eine gebundeneFrage ist: „Was ist Ihnen am Glaubenwichtig?“ Verschiedene vorgegebeneAntworten konnten bewertet werden.Ungebundene Fragen hingegen erforder-ten eine eigens zu formulierenden Ant-wort. So lautete zum Beispiel eine Frage:„Welchen Herausforderungen müssensich Ihre Gemeinde / Ihre Einrichtungund das Erzbistum in Zukunft stellen?“Von der Möglichkeit, Antworten zu for-mulieren, wurde reger Gebrauch ge-macht.

Die Antworten auf die gebundenenFragen liegen numerisch vor. Die Ziffernwurden in ein Statistikprogramm einge-geben und konnten auf einer Skala abge-bildet werden. (siehe Grafik unten).

Die Fließtexte konnten nicht unmittel-bar statistisch ausgewertet werden. Hierwar ein Zwischenschritt erforderlich. DieSteuerungsgruppe des Pastoralgesprä-ches hat zunächst einmal Fragen formu-

liert, die für die Zukunft des Erzbistumswichtig sind. Diese Fragen wurden dann„an die Texte gestellt“. Zum Beispiel:„Welches Gemeindeverständnis habendie Christen im Erzbistum Hamburg?“Um die Auswertung zu erleichtern, wur-den unterschiedliche (auch teilweise ent-gegenstehende) Antworten formuliert:„kommunikativ“ oder „zentralistisch“und so weiter. Diese Antworten brauch-ten Kriterien. Wann kann eine Rückmel-dung bei „kommunikativ“ (wenn Ant-worten Prozesse betonen, Erntwicklung,Gemeinschaft und Dialog) einsortiertwerden, wann bei „zentralistisch“ (bei ei-nem Rufe nach der „starken Hand“, derForderung nach Ordnung und Stabilität)?So entstand ein einheitlicher Kriterienka-talog als Prüfraster für alle Texte.

Jeder Text in den Gesprächsbögenwurde nun mit den formulierten Kriterienüberprüft und kodiert, das heißt: Jetzt be-kamen die Antworten eine Ziffer zuge-ordnet, und die Ergebnisse konnten damitwiederum in ein Statistikprogramm ein-gegeben werden. Die Ergebnisse wurdenausgewertet und gewichtet. Um eine ge-nauere Sicht der Dinge zu erreichen, wur-de sowohl nach Eingaben, als auch nachbeteiligten Personen differenziert.

Hinsichtlich des Vorgehens ist festzu-

stellen, dass die Gesprächsbögen sehrsorgfältig ausgewertet wurden. Die Text-analyse erfolgte nach vorab definiertenund transparenten Kriterien. Sie ist inter-subjektiv nachvollziehbar und insgesamtplausibel.

Die Ergebnisse der Auswertung sindzwar nicht „repräsentativ“ im statisti-schen Sinn, was auch nicht beabsichtigtwar. Die Stichprobe der „Befragten“wurde nicht systematisch vorab im Blickauf die Gesamtheit der katholischenChristen im Erzbistum erstellt, sondernergab sich spontan aufgrund der Motiva-tion der einzelnen, sich am Pastoralge-spräch und der Rückmeldung zu beteili-gen („selbstselektive Stichprobe“). Den-noch sind die Ergebnisse aussagekräftiginsofern, als sich sie sich auf eine sehr

große Zahl an Personen aus dem gesam-ten Bistum, aus den drei Regionen, aus al-len Dekanaten, aus unterschiedlichenGruppen, Rollen und Funktionszusam-menhängen stützt.

Die Daten erlauben eine Reihe diffe-renzierter Aussagen über Tendenzen inder Bewertung zentraler (Zukunfts-)Fra-gestellungen durch eine große Zahl akti-ver Christen aus unterschiedlichen Le-bens- und Arbeitskontexten im Erzbis-tum. Nicht zuletzt zeigen sie eine hoheÜbereinstimmung in der Bewertung ge-nau dieser Fragestellungen zwischen denBistumsregionen. Von daher sind sie sehrgut geeignet, um hieraus strategische,also richtungsweisende Konsequenzenfür die zukünftige Ausrichtung und Ge-staltung des Erzbistums zu ziehen.

Wie wurden die Gesprächsbögenausgewertet?

Die verschiedensten Beiträge mussten auf einen Nenner gebracht werden

PASTORALGESPRÄCH EXTRA 21. November 20044

Beispiel: Frage 1. Was ist Ihnen am Glauben wichtig?Zentrale Tendenz (Mittelwerte) auf einer Skala von 1 – 10

5

5,5

6

6,5

7

7,5

8

8,5

9

9,5

finde Sinn findeGeborgenheit

habe keine Angst habe Zukunft kann Leidbewältigen

habe positiveLebenseinstellung

bin nicht einsam

Hamburg Mecklenburg Schleswig-Holstein

Erster Schritt:Erfassen und

abschreiben: Rose-marie Maier-Pirch

bekam täglich Kistenmit Briefen in die

Pastorale Dienststelle.

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PASTORALGESPRÄCH EXTRA21. November 2004 5

DAS ERZBISTUM ALSGEMEINSCHAFT IMGLAUBEN

Es gab eine intensive Auseinanderset-zungen mit den Glaubensfragen des Pa-storalgespräches. Glaubensinhalte undAustausch darüber bedeutet den Christenim Erzbistum Hamburg viel. 20 Prozentnennen die Werte Glauben, Sinn undBarmherzigkeit als wichtig für ihr Lebenund für das Miteinander in der Kirche.Gemeinschaft ist wichtig. „Ich gehöre zueiner Gemeinschaft“ erreicht den zweit-höchsten Wert, dicht hinter der Aussage„Ich habe eine Zukunft über den Tod hin-aus“. Die „Begegnung mit Gläubigen“und „Gespräche über den Glauben“ ha-ben Priorität.

Menschen möchten sich ihren Glaubennicht „madig“ machen lassen, sondernbefreit und offen leben. Dass Christen diegeistliche Kompetenz besitzen und ihrenGlaubensschatz pflegen, haben dieRückläufe aus dem Gesprächsbögen ein-deutig bewiesen.

Wie ist unser Selbstverständnisals Christen im ErzbistumHamburg?

Das Erzbistum Hamburg ist als Orts-kirche Teil der weltumspannenden ka-tholischen Kirche. Der Blick auf dasSelbstverständnis der Christen in Ham-burg richtet sich daher sowohl auf den Or-ganismus vor Ort wie auch die Katholi-zität, die Verbindung mit Christen in derganzen Welt. Die Christen bilden aller-dings keine Parallelgesellschaft, sie sindTeil einer Gesellschaft, einer Gruppe vonMenschen mit alltäglichen Freuden,Hoffnungen, Trauer und Angst. Beides,die Einbindung in die kirchliche Ge-meinschaft und in die menschliche Ge-sellschaft, bringen die Ergebnisse des Pa-storalgespräches zum Ausdruck.

Eine große Mehrheit der Beteiligtensieht sich als Teil der Communio (Ge-meinschaft), des Volkes Gottes. Nun gibtes hier keine Gegenüberstellung zum bi-blischen Bild der Christenheit als LeibChristi. Nimmt man die Begriffe jedochals „Chiffre“ für verschiedene Organisa-tionsformen, zeigt sich ein deutlichesBild. Die Menschen im Erzbistum Ham-burg wünschen sich eine gemeinschaft-lich geprägte Kirche, die sich entwickelnund wandeln lässt. Sie wissen um die Pro-zesshaftigkeit allen Wirkens und möch-ten beteiligt werden. Das schließt ein ho-hes Maß an Selbstorganisation und Be-teiligung ein.

Ein ebenso eindeutiges Bild ergibtsich, befragt man die Gesprächsbögenauf das Verhältnis zur „Welt“, zur Gesell-

schaft. Wenn 91 Prozent der Beteiligtendes Pastoralgesprächs für eine Nähe undHinwendung plädieren, so steht das inder Tradition des Zweiten VatikanischenKonzils, denn nach Auffassung des Kon-zils gibt es nichts „wahrhaft Menschli-ches“, das nicht in den Herzen der JüngerChristi „Widerhall“ fände (Zweites Vati-kanisches Konzil, Pastoralkonstitution„Gaudium et spes“ 1).

Wie verstehen wir im Erzbistum Hamburg unseren Auftrag?

„Wir wollen wachsen“, lautet die De-vise im Erzbistum Hamburg. In der Co-dierung der Rückläufe wurde differen-ziert in „Sammlung“ und „Sendung“.

Damit ist die Mission nach Innen undnach Außen gemeint. Mission nach Innenheißt, sich der eigenen Glaubensüberzeu-gungen zu vergewissern. Wer selber vonder Botschaft begeistert ist, kann dasEvangelium überzeugend weitertragen.Christen im Erzbistum Hamburg zeigendiese Bereitschaft. Mehr als 50 Prozentder Rückmeldungen machen hierzu eineAussage. Beides wird gewünscht. Einwichtiges Element der Sammlung bildetzudem die Gemeinschaft. Fast 1700 Per-sonen betonen, dass es die Gemeinschaftist, die das eigene Glaubensleben be-fruchtet.

Derart gestärkt kann Sendung erfol-gen. Freilich gibt es verschiedene For-men der Verkündigung. Eher passiv, alsSich-Ansprechen-lassen, oder das Er-zählen vom eigenen Glauben bis hin zuFormen, die den Glauben als Angebotvorschlagen oder in die Gesellschaft hin-ein aktiv verkünden. Die Ergebnisse bie-ten ein eher ausgewogenes Bild. Rund1100 Personen bevorzugen eine zurück-haltende Bereitschaft, rund 1400 Perso-nen wollen eine aktivere Verkündigung.

Zwei Zitate sollen hier beispielhaft ste-hen. Da gibt es den Wunsch: „Stärkungnach innen – offen sein – auf Wunsch –nach außen über den eigenen Glaubensprechen.“ Es besteht aber auch die Be-reitschaft offensiverer Verkündigung:„Von meinem Glauben anderen erzählen,andere zum Gottesdienst einladen undmitnehmen, andere religiöse Bilder undGebetsblättchen schenken, anderen sa-gen, dass ich für sie bete“

Einig sind sich die Menschen über diepersönliche Note der Mission. Katecheseund Predigt wirken fremd, wenn sie nichtmit einer glaubwürdigen Persönlichkeitin Einklang zu bringen sind: „Erlebenvon Menschen, die aus ihrem Glaubenheraus leben. Es geht nicht in erster Linieum Vermittlung von Inhalten, als darum,die innere Überzeugung zu leben.“

Wer mit diesen Ergebnissen missiona-risches Tun auf allen Ebenen fördernwill, wird an der Frage der eigenen Glau-bensbildung nicht vorbei kommen. Fragtman danach, wodurch Menschen heutegewonnen werden, so stehen die Verkün-digung und die Caritas ganz oben.

Fragwürdig bleiben die Rückläufe be-züglich der Zielgruppen. Uneinge-schränkt werden Kinder- und Jugendar-beit befürwortet, das Ansprechen derKirchendistanzierten, ebenso der Einsatzfür Benachteiligte. Wenige Rückmeldun-gen beziehen sich auf die Arbeit mit demMittelstand oder den Senioren. Unter-sucht man die Lebensformen der Ziel-gruppen, so schneiden Singles und Al-leinerziehende schlecht ab. Besondersdie Gruppe zwischen 25 und 45 Jahrenfällt aus dem Blickfeld der Gemeinden.Hier besteht Nachholbedarf, da es geradediese Altersschicht ist, die die ökonomi-

Ergebnisse der AuswertungDie Gesamtheit der Stimmen, zusammengefasst in einem Meinungsbild

Leib Christi Volk Gottes

210

786

(n = 8429 Personen)

= 79%

= 21%

Betonungauf

- Struktur- Ordnung- Stabilität- Hierarchie- Amt

Betonung auf

- Prozessen- Entwicklung- Gemeinschaft- Beteiligung- Selbstorganisation- Kommunikation

210

786

Distanz, Ghetto, Abkehr Nähe und Hinwendung

136

1.389

= 9%

= 91%

136

1.389

Gegen einen Rückzug aus der Welt:Die große Mehrheit will eine Kirche, die sich der Gesellschaft zuwendet.

Nur eine Minderheit von 136 Stimmen fordert den Rückzug in einengeschützten Bereich.

Stabilität oder Wandel?Nur wenige Gesprächsteilnehmer betonen Ordnung und Hierarchie.

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PASTORALGESPRÄCH EXTRA 21. November 20046

sche Grundlage der Kirche bildet. Gera-de hier gibt es besonders viele Singles.Eine Großstadt wie Hamburg zählt inmanchen Stadtteilen mehr als 50 ProzentSinglehaushalte!

Was müssen wir im ErzbistumHamburg tun? Wie müssen wirunsere Praxis verändern?

Veränderung macht den Menschen imErzbistum keine Angst. 73 Prozent derMenschen, die hierzu eine Rückmeldunggaben, fordern diese sogar ein. Dieses Er-gebnis muss in enger Verzahnung mitdem Profil der ureigensten Kompetenzengelesen werden. Die Liturgie steht hier anerster Stelle, gefolgt von der Verkündi-gung. Wollen wir im Sinne einer missio-narischen Sendung tätig sein, so weisendie Rückläufe aus, müssen wir hier etwasändern. Das bedeutet nicht, dass alles so-fort anders werden muss. Es heißt ledig-lich, dass sich unser Tun in Zukunft amZiel „Wir wollen wachsen“ orientierensollte, um sich stärker an den Bedürfnis-sen der (fernen) Menschen zu orientie-ren. Das kann bedeuten, das Angebot zukonzentrieren, es kann auch bedeuteten,neue Wege zu beschreiten.

Eine Grundforderung des Pastoralge-sprächs ist beispielweise, Caritas undPastoral viel stärker zu verzahnen. VieleGesprächsbögen erreichten die PastoraleDienststelle aus Einrichtungen der Cari-tas, von den Caritas-KonferenzenDeutschlands und aus Fachverbänden.Haupt- und Ehrenamtliche verstehen sich– das wird bei der Lektüre offenkundig –als aktiver Teil der Pastoral im Erzbistum.Ein Defizit schält sich heraus: Wenn dieCaritas Teil der Pastoral ist, so muss sieoffensiver mit ihr verbunden werden alses bis jetzt der Fall ist. Gefragt wurdenach Veränderungsbedarf im Bereich derDiakonie als Grundvollzug der Kirche.

Vor allem anderen wurde die Vernetzungzwischen Caritas und Pastoral gefordert.Zwei Zielrichtungen lassen sich ableiten:Gegen die Caritasvergessenheit derPastoral gilt es, die Sorge um den Näch-sten zur Sorge der ganzen Gemeinde zumachen und nicht nur wenigen Profis zuüberlassen.

Zitat: „Als Caritasverband halten wires als unabdingbar erforderlich, dass alleKirchengemeinden einen Caritaskreishaben.“ Gegen die Pastoralvergessenheitder Caritas gilt es, pastorale und theolo-gische Fragestellungen in der Arbeit derCaritas einzubringen, entsprechendeFortbildungen und Begleitungen anzu-bieten. Zitat: „Caritas mit ihren verschie-denen Hilfsangeboten – professionellenwie ehrenamtlichen – sollte als wichtigerBestandteil der Seelsorge gesehen wer-den.“

Wie sehen wir die zukünftigeGestalt der Kirche im Norden?

Neben der Mission ist die Gemeindedas zweite große Thema des Pastoralge-spräches. Immer wieder fällt in denschriftlichen Rückmeldungen das Wort„Heimat“, hin und wieder finden sicheindringliche Appelle und Hilferufe,kleine Gemeinden nicht zu vergessen.Zirka 17 Prozent aller am Gespräch be-teiligten Personen äußern sich zur Frageder Präsenz, 72 Prozent befürworten eineDezentralisierung der Pastoral. Sie war-nen davor, dass sich die Kirche aus derFläche zurück zieht.

Die Angst ist konkret, insbesondere inZeiten finanzieller und personalerKnappheit. „Die Gemeinden vor Ort er-halten, um den Menschen nahe zu blei-ben“ – Ein Bogen formuliert es biblisch:„Da, wo du stehst ist heiliger Boden, daist Gott zu finden.“ Schlüsselt man dieRückläufe nach den drei Bistumsregio-

Hauptamtliche

Praktizierende Christen

Kirchenmitglieder

(Sinn)Suchende

Ehrenamtliche Engagierte

Kirchendistanzierte

0 100 200 300 400 500Summe

40

445

125

144

423

451

Welcher Altersgruppe müssen wir uns verstärkt zuwenden?Männer gehören offensichtlich nicht zu den favorisierten Zielgruppen.

Sich vom Anderen ansprechen lassen

Dem Anderen vom eigenen Glauben

erzählen

Den Glauben vorschlagen

Den Glauben / die Lehre aktiv verkünden

316

823

551

873

= 34%

= 21%

= 32%

= 12%

Wie wollen wir Menschen gewinnen?Mögliche Handlungswege einer missionarischen Kirche.

Männer

Frauen

Senioren

Kinder

Jugend

0 500 1000 1500 2000Summe

188

68

2.009

1.405

401

(

Welchen Gruppen müssen wir uns verstärkt zuwenden?Eindeutiges Votum: Mehr Zuwendung für Distanzierte und Suchende.

Veränderung Bewahrung Restaurierung

0

200

400

600

800

1000

1200

1.024

347

36

= 73%

= 25%

= 2%

Veränderung Bewahrung Restaurierung

1.024

347

36

Verändern oder bewahren?Eine deutliche Mehrheit spricht sich für Veränderungen in der Ortskirche

aus.

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PASTORALGESPRÄCH EXTRA21. November 2004 7

nen auf, so zeigt sich in Schleswig-Hol-stein und Mecklenburg das gleiche Er-gebnis wie in Hamburg. Rund zwei Drit-tel der Rückmeldungen sprechen sich füreine Dezentralisierung aus.

Wie können nun die Wege gestaltetwerden? Lösungen bietet das Pastoralge-spräch (noch) nicht, aber Ansätze findensich in den Antworten. Analysiert mandie Antworten unter theologischem Ge-sichtspunkt, so verstehen sich die mei-sten Christen als Volk Gottes und damitals aktive Glieder einer pilgernden Ge-meinschaft. Die Antworten lassen jedochkeinen Zweifel daran, dass die Menschenim Erzbistum Hamburg bereit sind,Wegemitzugehen und sich aktiv einzubringen,um die kirchliche Heimat in erreichbarerNähe zu erhalten. Eine einheitliche Linieist dabei durchaus gewünscht, Ordnungund Stabilität stehen im Vordergrund.

Was zeichnet die Gemeinden im Erz-bistum besonders aus? Über 20 Prozentder Personen, die am Pastoralgesprächmitgemacht haben, finden, dass es die Li-turgie ist, die Lebendigkeit und Strahl-kraft einer Gemeinde ausmacht; immer-hin noch annähernd 1500 Personen nen-nen die Verkündigung (Martyria). EinigeÄußerungen wünschen sich mehr Sorg-falt und Bemühen im liturgischen Voll-zug. Beide Aussagen korrespondierenmiteinander. Weil die Liturgie von hoherBedeutung ist, wird ihre Pflege umsodringlicher eingefordert.

Die gewünschten Dialogstrukturen inder Gemeinde korrespondieren mit denAntworten zur Kirchenstruktur. 93 Pro-zent derjenigen, die hierzu eine Aussagemachen, wollen, das Vernetzung betrie-ben wird. Die Gemeindemitgliedermöchten sich selber als Subjekte derSeelsorge erfahren und sind bereit, insynodaler Struktur Leitung wahrzuneh-men.

Wie können Gemeinden in Zukunft inder Fläche präsent und lebendig bleiben?Hier fehlen konkrete Ansatzpunkte. Ver-

schiedene Rückmeldungen zielen aller-dings auf Modelle wie z.B. der „Kleinenchristlichen Gemeinschaften“ ab. Ver-mutlich haben Sie diese Ansätze bereitsim Erzbistum kennen gelernt. Hier stelltsich die Frage, wie solche Gemeindemo-delle stärker vermittelt werden können.

Der Blick auf die kategoriale, also dieübergemeindliche Seelsorge, bestärkt diegegenwärtig Praxis. Kirche soll weiter-hin an den Rändern der Gesellschaft, imKrankenhaus und im Gefängnis präsentsein. Ein besonderes Augenmerk richtendie Christen im Erzbistum Hamburg aufdie Bildung. Hier gilt es Potenzial zu nut-zen, um in verkündigender Weise Glau-ben zu vermitteln.

Wie stellen wir uns zukünftigRollen- und Aufgabenverteilungim Erzbistum Hamburg vor?

Zwei Hauptstränge zeichnen sich beiden Rückmeldungen zu den ehren- undhauptamtlich engagierten Menschen ab.Das ist die Wertschätzung Hauptamt-licher, oft verknüpft mit der Forderungnach Rollenklärung und Qualifizierung.Auf der anderen Seite steht das Angebot,sich als Ehrenamtliche stärker einbrin-gen zu wollen, auch hier verbunden mitder Anfrage nach Qualifizierung. Ehren-amtlichen mehr zuzutrauen, sie aktiverund entschiedener gewinnen zu wollen,

sie zu fördern und zu begleiten, ist eineder entschiedensten und häufigsten Anre-gungen und Wünsche in den Antwortendes Pastoralgesprächs überhaupt. In die-se Richtung zu gehen bedeutet, dass sichRollen verschieben und Kompetenzengeklärt werden müssen. Gibt es Ängste indiesem Bereich? Einige Rückmeldungenlassen das vermuten. Ein Bogen fordertkurz und knapp: „Mutig delegieren!“.Damit wird der Wunsch nach einem ko-operativen und partnerschaftlichen Lei-tungsstil zum Ausdruck gebracht.

Die zentrale Fragestellung ist die nachden Verwaltungsaufgaben für die Pfarrer.Drei Zitate mögen das verdeutlichen:„Seelsorger von Verwaltungsaufgabenweitgehend freistellen, nicht im Manage-ment verheizen. Seelsorger für Seelsorgefreisetzen.“– „Könnten die Verwaltungs-arbeiten auch von Laien übernommenwerden?“ – „Durch Schulung und Beauf-tragung gestandene und zuverlässige eh-renamtliche Laien darauf vorbereiten,um in Eigenverantwortung ein Kontakt-netz innerhalb der Gruppen und Gremienunter den Schwestergemeinden lebendighalten zu können.“

Die eindeutige Mehrheit wünscht, dassPfarrer ihren Arbeitsschwerpunkt in derSeelsorge haben. Für Pastoral- und Ge-meindereferentInnen bietet sich ein ähn-liche Bild. Auch hier sprechen sich dieMenschen eindeutig für die Seelsorge alsSchwerpunkt aus. Nicht geklärt ist dieFrage nach Führungsfunktionen, aus denRückläufen ergibt sich kein eindeutigesBild.

Was die Qualifizierung Hauptamt-licher angeht, so wird hauptsächlich Er-lernen von Kommunikationskompetenzgefordert. Mitmachen ist angesagt:„Menschen in allen Ebenen ernst nehmenin ihren Kompetenzen. Wenn wir dau-ernd davon reden, dass Gottes Geist inden Menschen ist, dann sollten wir dasauch anfangen selber zu glauben! Betrof-fene zu Beteiligten machen.“

administrativ kommunikativ

123

1.591

= 93%

= 7%

Betonung auf

- Dezentralisierung- Vernetzung- Subjekt der Seel- sorge- Synodale Struktur- Leitung durch Ehrenamtliche- Hauptamtliche als Entwickler

Betonung auf

- Amt / Hierarchie- Versorgung- Zentralisierung- Linienorganisation- Hauptamtliche in Leitungsfunktion

123

1.591

administrativ kommunikativ

© kairos 2004

Förderung christlicher Gemeinschaften/Gemeinden vor Ort

Präsenz in der Fläche

534 522

(n = 8429 Personen)

534 522

Gemeindeverständnis:Eine große Mehrheit spricht sich für einen kommunikativen Stil aus und

dafür, dass Laien Leitungsaufgaben bekommen.

Zentralisierung Dezentralisierung

414

1.014

= 71%

= 29%

(n

414

1.014

Zentralisierung Dezentralisierung

Zentrale oder dezentrale Verwaltung?Der Meinungstrend geht zu kleinen Einheiten in Ortsnähe. Nur 29 Prozent

fordern mehr Zentralisierung

Votum für Präsenz in der Fläche...und für dezentrale Organisation. Die Förderung christlicherGemeinschaften für Ort halten viele Befragte für wichtig.

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Seelsorge (operativ)

Steuerung, Leitung

Unterstützung, Entwicklung (Begleitung/ Beratung/ ...)

0 200 400 600 800 1000 1200Summe

1.039

182

71

= 80%

= 14%

= 6%

?1.039

71

182

Ca. 14% der

Personen

treffen hiezu

eine Aussage

regelgeleitet (Eindeutigkeit, Transparenz)

situations- und kontextadäquat

kooperativ/ partnerschaftlich

(Konsultation, Beteiligung)

subsidiär (Delegation,

Kontrakt)

19 22

205

67

19 22

205

67

0

50

100

150

200

17

202

= 92%

= 8%

17

202

durch Weihe durch Qualifikation

Wodurch legitimieren sich Leitungsfunktionen...in der Kirche?

Bewahren (aktuelle Verändern (Rollen neu

32

678

96

= 84%

= 12%

= 25%

VeränderungBewahrungRestaurierung

678

9632= 4%

PASTORALGESPRÄCH EXTRA 21. November 20048

Anforderungen an Leitung:Wiederum ein deutliches Eintreten für kooperative und partnerschaftliche

Umgangsformen

Rollen müssen sich verändern.Eine deutliche Mehrheit fordert eine neue Verteilung der Verantwortung

in der Gemeinde.

Welche Rolle soll der Pfarrer spielen?Die Gemeinden wünschen sich einen Pfarrer, der für sie als

Seelsorger da ist.

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Jubiläums-Pilgerflugreise vom 18. – 23. April 2005

Begleiten Sie Erz-bischof WernerThissen und Dom-propst Alois Jansennach Rom

Reisen Sie mit einer großenPilgergruppe aus dem Erz-bistum Hamburg ins Zentrumder katholischen Weltkirche

und begegnen Sie dem Heiligen Vater Papst Johannes Paul II. bei seinerwöchentlichen Audienz. Besuchen Sie mit den Christen aus unserem Erz-bistum die wichtigsten Stätten des antiken und des kirchlichen Roms. Die Basiliken S. Maria Maggiore, St. Johannes im Lateran und S. Paul vorden Mauern sowie die Domitilla-Katakombe stehen auf Ihrem Programm.Ein Ausflug in die Albaner Berge rundet die Pilgerreise ab.

Liebe Leserinnen und Leser,

zu unserem kleinen Bistumsjubi-läum bietet der St. Ansgar Verlagim April 2005 eine Pilgerflugreisenach Rom an. Mit Dankbarkeitund Stolz dürfen wir auf die er-sten zehn Jahre der neuerenGeschichte unseres Erzbistumsschauen. Wir spüren tagtäglich den Auftrag und dieVerpflichtung, als katholische Christen im NordenZeugnis unseres Glaubens zu geben. Ich freue mich,dass wir mit dieser Romreise unsere Verbundenheitmit der Weltkirche und dem Heiligen Vater aus-drücken. Begleiten Sie uns nach Rom und feiern Siemit mir und vielen Pilgern am 22. April 2005 dieHeilige Messe am Kathedralaltar in St. Peter.

Ich freue mich auf die Pilgerreise und hoffe, dass Siedabei sind.

Gottes Segen

10 JAHRE ERZBISTUM HAMBURG

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Keine Führungsfunktion!?

Seelsorge (operativ)

Steuerung, Leitung

Unterstützung, Entwicklung (Begleitung/ Beratung/ ...)

0 100 200 300Summe

72

313

203= 35%

= 12%

= 53%

Ca. 7% der

Personen

treffen hiezu

eine Aussage?313

72

203

Seelsorge (operativ)

Steuerung, Leitung

Unterstützung, Entwicklung (Begleitung/ Beratung/ ...)

0 20 40 60 80Summe

28

69

43= 31%

= 49%

= 20%

?Nur 1,6% der

Personen

treffen hiezu

eine Aussage

43

69

28

Die Rolle der pastoralen Mitarbeiter:Klarer Wunsch der Katholiken: Seelsorgersollen Seelsorge machen. Der Priester als

Manager ist weniger gefragt.

Die Rolle des Pfarrgemeinderates:Die Hälfte der Einsender sieht den Pfarr-gemeinderat als geeignetes Leitungsorgander Pfarrgemeinde.

PASTORALGESPRÄCH EXTRA21. November 2004 9

Offen bleibt die Frage nach vermitteln-den Funktionen. Wer begleitet Prozessebei der zukünftigen Rollenverteilung?Wer unterstützt Haupt- und Ehrenamtli-che und wer bildet aus?

Wie wollen wir zukünftig Kommu-nikation und Beziehungen unter-einander gestalten?

Der Komplex zur Kommunikation fin-det sich so ausdrücklich nicht im Bogen,und doch wird dieses Thema in den Ant-worten immer wieder zur Sprache ge-bracht. Unübersehbar wird hier in zahl-reichen Antworten die deutliche Kritik

formuliert, dass es im Bistum in Bezugauf Information, Klarheit und Beteili-gung einiges zu verbessern gibt. Offen-heit und Transparenz brennen den Men-schen auf den Nägeln. Sie wollen Betei-ligung, sie wollen wissen, was los ist undwollen mitentscheiden – und zwar auf al-len Ebenen. Man wünscht sich mehrheit-lich einen kooperativ-partnerschaft-lichen Leitungsstil, die Kirchengemein-den sollen kommunikativ gestaltet wer-den (dies fordern 91 Prozent der zirka1300 Personen, die Rückmeldungen zudiesem Thema formuliert haben).

Nicht nur in Fragen der Konsolidie-rung wird Offenheit und Transparenzeingefordert. Oft lassen die Antworten

auch Unwissenheit über verschiedeneAufgabenbereiche und auch Ebenen desErzbistums vermuten. „Wünschenswertist: Transparenz und Austausch über je-weilige Strukturen und Entscheidungen;sich ergänzende Zusammenarbeit; mehrBereitschaft aufeinander zuzugehen undsich wahrzunehmen; mehr Mitsprache-recht für untere Ebenen.“ Transparenzkann in diesem Sinne bedeuten, gegen-seitiges Verständnis zu schaffen.

Das Ergebnis muss in Zusammenhangmit den Rückläufen zum Engagementvon Ehrenamtlichen gelesen werden. Esheißt: Ja, wir wollen mitmachen undbrauchen dafür die notwendigen Infor-mationen und die Bereitschaft aller, sich

auf den Dialog einzulassen.

Wie wollen wir im ErzbistumHamburg zukünftig Präsenz in derGesellschaft zeigen?

Wer wachsen will, muss sich mit derGesellschaft auseinandersetzen. Das er-fordert einen kritischen Blick, in welchenBereichen man sich in Zukunft besondersengagieren möchte. Fast 15 Prozent derPersonen, die sich am Pastoralgesprächbeteiligt haben, suchen nach einer Verän-derung in der kirchlichen Außenwirkung.Sie wünschen sich eine Verkündigung inder Sprache der Menschen von heute.

Wertschätzung

Offenheit

Vertrauen

Verbindlichkeit

Transparenz

Dialog

Mut zum Widerstand

Dankbarkeit

Anbetung

0 200 400 600 800 1000 1200Summe

590

1.168

494

439

243

753

233

122

300Grundhaltungen, dieChristen prägen:Offenheit und Transparenzsind Tugenden, die dieBefragten immer wieder inihren Antwortenansprechen. In mehr als1000 Bögen wird ausdrück-lich die Kategorie „Offen-heit“ genannt.

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PASTORALGESPRÄCH EXTRA 21. November 200410

Eindeutig gilt es im Verhältnis zwischenKirche und Welt Distanzen zu überwin-den, aktiv Beziehungen zu knüpfen. Dasheißt nicht, dass man das eigene Profilzugunsten besserer Kontakte aufgebensoll. Es braucht die Unterscheidung undProfilierung – das ist kein Gegensatz, dasSchaubild zeigt beide als Ergänzungnebeneinander –, um sich aktiv einzumi-schen. Hier finden sich Parallelen zu denKapiteln „Mission“ und „Geistlich le-ben“.

Die eigene Sammlung ist ein gutesFundament, sich an gesellschaftlichenEntwicklungen zu beteiligen. Viele Äu-ßerungen beziehen sich auf kontroversepolitische Fragestelllungen und fordernhier klare Worte von Seiten der Kircheein. Andere wiederum sehen in der christ-lichen Botschaft eine Alternative zu denSackgassen und Mechanismen einerökonomisierten Umwelt. „Glaubensver-kündigung, Schaffung einer humanenGesellschaft, das Zeitlose im mensch-lichen Leben muss in den Vordergrundgestellt werden.“

„Da viele Menschen gleichgültig ge-worden sind und sich von der Kircheabgewandt haben, ist es wichtig, unserenGlauben zu leben und so ein Beispiel zusein in einer gottlosen Welt. Wichtig sindauch die Aufgaben im sozialen Bereich,für Schwache und Arme da sein.“ DieseÜberzeugungen zu leben bedeutet, nichtaußen vor zu bleiben, Stellung zu bezie-hen.

Besondere Orte gesellschaftlicher Prä-senz sind bei den Marginalisierten undAusgegrenzten in der Gesellschaft zu fin-den. Aus einer Justizvollzugsanstaltschreibt eine Gruppe Gefangener: „Lasstuns nicht allein!“ An die Benachteiligten

zu denken, das ist den Christen im Erz-bistum Hamburg wichtig. Präsenz in re-levanten Einrichtungen und Situationenzu zeigen, ebenfalls. So antworten Erzie-herinnen einer Kindertagesstätte: „In-dem wir in einem christlichen Kinder-garten arbeiten, bezeugen wir unserenGlauben an Gott und seinen Sohn JesusChristus. Gleichzeitig geben wir unserenGlauben an den uns anvertrauen Kindernweiter.“

Nicht zu vergessen sind Wünsche nachgutem und flächendeckendem Religions-unterricht.

KONSOLIDIERUNG

Das Pastoralgespräch „Das Salz imNorden“ fragte die Teilnehmer auch nachder Meinung zum Konsolidierungs- undRestrukturierungsprozess im ErzbistumHamburg. In den eingegangenen Anwor-ten steht eindeutig der Erhalt der Ge-meindeorte im Vordergrund. Gleichzeitigwünschen sich die Katholiken eine straf-fere Verwaltung und Überprüfung beste-hender Einrichtungen (siehe Grafik ganzoben).

ZUSAMMENFASSUNGDie Menschen im Bistum haben – bei

Unterschieden und Widersprüchen imDetail – in ihrer Gesamtheit eine klareund differenzierte Sicht auf die Wirklich-keit, eine klare Optionierung zur langfri-stigen Perspektive und strategischen Ent-wicklung des Erzbistums und zu denkurzfristigen Maßnahmen, die erforder-lich sind, um das Erzbistum auf einen gu-ten Weg zu bringen. Die Eingaben zei-gen, dass es eine positive Grundhaltungzum Glauben gibt. Langfristig istWachstum angesagt. Dabei kann mansich auf die Grundfunktionen der Ge-meinde (Liturgie, Caritas, Verkündigungund Gemeinschaft) stützen, diese müssenjedoch profiliert und das Blickfeld er-weitert werden. Kinder und Jugendlichesind genauso im Blick wie Familien undBenachteiligte. Die Sicht auf die Aufga-ben in den Gemeinden ist realistisch, mankonstatiert aber deutliche Defizite beiAngeboten für 25– 45-Jährige, bei Kon-takten zu Menschen und Einrichtungenaußerhalb der Gemeinde, bei der Verbin-dung Caritas-Pastoral sowie bei Aus-tauschmöglichkeiten über den Glauben.

Das Erzbistum Hamburg benötigt inZukunft eine flexible und kreative Struk-tur. Die Verwaltung muss vereinfacht, ge-strafft und effizienter gemacht werden.,Dabei muss kirchliche Gemeinschaft inder Fläche präsent bleiben. Vorausset-zungen sind, dass vom Evangelium be-stimmte Wertungen und Haltungen gel-ten, dass Abläufe und Prozesse neu defi-niert werden, dass eine Veränderung imRollenverständnis vollzogen wird unddie Beteiligten für ihre (neuen) Aufgabenangemessen qualifiziert werden.

Verwaltung outsourcen

MitarbeiterInnen entlassen

Gemeindeorte schließen

Einrichtungen schließen

Leitungsebenen straffen

Teilen, bescheidener leben

0 200 400 600 800 1000Summe

357

121

140

78

580

839

Gemeindeorte schließen, ohne radikaleEinschnitte in der Verwaltung und ohneSchließung von Einrichtungen ist denMenschen nicht vermittelbar!

Für einen solidarischen Umgang mit knappen Ressourcen, aber auch für eine wirkungsvollere Organisation derKirche votiert die Mehrheit der Teilnehmer am Pastoralgespräch. Die Grafik fasst Antworten auf die Frage zusammen,

an welchen Orten das Bistum sparen sollte.

Veränderung der Außenwirkung:Christen aus dem Erzbistum Hamburg sind der Meinung, dass Christen sichprofilieren und sich deutlich das Besondere ihres Glaubens herausstellensollen. Genauso wichtig ist ihnen aber auch die Gemeinsamkeit mit Men-

schen außerhalb der Gemeinde.

Unterscheidung (einen Unterschiedmachen, Profilierung)

Gemeinsamkeit (Anknüpfungsuchen, Gemeinsames betonen)

0

50

100

150

200

250

300

249

268

= 52%= 48%

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PASTORALGESPRÄCH EXTRA21. November 2004 11

4. September 2004Bistumstag

Übersicht über den Kreis der Teilnehmer

Ein erster gemeinsamer Höhe-punkt des über mehrere Jahreangelegten Pastoralgesprächeswar der Bistumstag am 4. Sep-tember 2004. Dazu wurdenausgewählte Teilnehmer einge-laden.

Das Ziel war von Anfang an klar: DerBistumstag sollte eine große Veranstal-tung werden. Möglichst viele Menschenaus dem ganzen Erzbistum sollten an derVorstellung der Auswertung der Ge-sprächsbögen und an den ersten Schrit-ten einer inhaltlichen Weiterführung derErgebnisse beteiligt werden.

600 Personen waren zum Bistumstageingeladen, davon nahmen zirka 550 teil.Während die Mitglieder der verschiede-nen diözesanen und regionalen Räte na-mentlich feststanden, war es Sache derPfarrgemeinden, Einrichtungen undGruppen selbst, die teilnehmenden Per-sonen auszuwählen und zu benennen.

Im Blick auf die Beteiligung war imLeitungskreis des Pastoralgesprächs einVerteilerschlüssel erarbeitet worden.

Demnach kamen:319 Personen (58 Prozent der Teil-

nehmer) aus Pfarrgemeinden und fremd-sprachigen Missionen. Die Gemeindenwaren gebeten, Mitglieder des Pfarrge-meinderats, Kirchengemeinderats oderKirchenvorstands zu benennen. JedeGemeinde sollte dabei die Möglichkeithaben, zumindest zwei Vertreter zuschicken.

Insgesamt 121 Personen (22 Pro-zent) aus den regionalen und diözesanenRäten. Dies sind regional der Stadtpasto-ralrat Hamburg, LandespastoralratSchleswig-Holstein, der Regionalpasto-ralrat Mecklenburg sowie diözesan derPriester-, Caritas-, Pastoral- und Kir-chensteuerrat und schließlich die Mit-glieder des Leitungskreises für das Pa-storalgespräch.

110 Personen (20 Prozent) aus Ein-richtungen, Werken oder Gruppen. Ge-meint sind damit Bereiche der kategoria-len Seelsorge wie zum Beispiel. Jugend-oder Krankenhausseelsorge, die katholi-schen Verbände, Caritas und Fachver-bände der Caritas, katholische Schulen,Kindertagesstätten, BeratungsstellenBildungswerke und -einrichtungen oderVertretungen der pastoralen Berufs-gruppen.

TAGESABLAUF

10.00 Uhr Anmeldung und Begrüßungskaffee

10.30 Uhr Segen für den Tag

10.45 Uhr Begrüßung durch Erzbischof Dr. Thissen

10.50 Uhr Präsentation der Auswertung der GesprächsbögenVorstellung der Optionen

12.00 Uhr Mittagessen und Pause

13.00 Uhr Gruppenarbehit zu ausgewählten Themen

16.00 Uhr Eucharistiefeier

ab 17.00 Uhr „Grillfest auf dem Domplatz“ auf Einladung der portugiesischen Mission

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Fürsorglich:

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PASTORALGESPRÄCH EXTRA 21. November 200412

EINLEITUNGIm Anschluss an die Präsentation derAuswertung zu den Gesprächsbögen,wurde in Gesprächsgruppen zu insge-samt neun Themen mit allen Teilnehmerndes Bistumstages weiter gearbeitet. DieThemen spiegeln zentrale Inhalte undAnliegen der Auswertung wider. DieThemen für die Gruppenarbeit benennenin einem ersten Teil den Themenbereichund greifen dann gezielt Ergebnisse derAuswertung auf.Die neun Themen waren:

1. Geistlich leben: Glauben im Alltag ge-stalten!2. Missionarisch Kirche sein: Wir wollenwachsen!3. Gemeinde in Zukunft: Lösungen finden!4. Haupt- und Ehrenamt: Rollen und Auf-gaben klären, zutrauen, qualifizieren!5. Verständigung, Offenheit und Umgangmiteinander: Wir müssen lernen!6. Ökumene: Gemeinsam sind wir dran!7. Caritas und Pastoral: Nicht nebeneinan-der, sondern miteinander!8. Öffentlichkeit: Macht euch bekannt!9. Präsenz in der Gesellschaft: Mischteuch ein!

Die Teilnehmer konnten sich im Vorfelddes Bistumstages für ein Thema ent-scheiden. Interesse und Kompetenz derTeilnehmer sollten berücksichtigt wer-den. Da keine Gesprächsgruppe mehr als20 Personen umfassen sollte, wurde inder Konsequenz ein Thema parallel inmehreren Gesprächgruppen behandelt.Eindeutig im Mittelpunkt des Interessesstand der Themenbereich 3. Zu „Ge-meinde in der Zukunft: Lösungen fin-den!“ fanden sieben Gruppen statt. Eindeutliches Indiz, welche Frage gegen-wärtig im Bistum vor allem auf denNägeln brennt. Das Schlusslicht bildeteder Themenbereich 8. Lediglich eineGruppe setzte sich mit dem Aspekt „Öf-fentlichkeit“ auseinander. Ist auch diesals Indiz zu werten?

Die Gesprächsgruppen wurden vonModeratoren geleitet. Zu ihren Aufgabengehörte maßgeblich die Sicherung derGesprächsergebnisse in schriftlicherForm. Auf einem Arbeitstreffen der Steu-ergruppe im Pastoralgespräch mit allenModeratoren im Nachgang zum Bis-tumstag wurden die Ergebnisse gesich-tet, ausgewertet und möglichst in eineüberschaubare Zahl von Aspekten zumThema zusammengefasst. Gemeinsammit den Optionen (www.das-salz-im-norden/optionen.htm) bilden diese kon-zentrierten Ergebnisse aus den Gruppen-arbeiten die Grundlage, sozusagen die„Bausteine“ oder den „Rohstoff“, für dieinhaltliche Weiterführung des Pastoral-gesprächs.

ERGEBNISSE

I. GEISTLICH LEBEN:GLAUBEN IM ALLTAGGESTALTEN!

1. Angebote und Initiativen zur persön-lichen geistlichen Vertiefung fördern(Exerzitien im Alltag, Exerzitien, Bibel-Teilen, Gebetsgruppen, Besinnungstage)Notwendig ist eine Ansprechperson imErzbistum, die die Koordination imBistum übernimmt.

2. Qualifizierung von ehrenamtlichenund hauptamtlichen Personen zur Initiie-rung und Leitung kleiner Gemeinschaf-ten als Orte des Glaubenslebens

3. Sakramentenpastoral als Chance, denGlauben im Alltag den Menschen neu an-zubieten.

4. Über sakramentale Anlässe hinaus: InGemeinden und Verbänden die Chancenfür die Weitergabe des Glaubens und Ka-techese wahrnehmen und fördern.

5. „Geistliche Großveranstaltungen“ an-bieten,- um den Blick zu weiten,

OPTIONEN

Erste Hinweiseauf die künftige

RichtungIm Anschluss an die Präsentationenwurden „Optionen“ vorgestellt und indie Diskussion gebracht. Die Optio-nen stellen den ersten Versuch desLeitungskreises dar, in Abstimmungmit dem Erzbischof die strategischenKonsequenzen des Pastoralgesprächszu benennen.

Die Optionen beinhalten somit diegrundsätzlichen Richtungsanzeigen,die sich aus der Auswertung der Ge-sprächsbögen vor dem Hintergrundder (pastoralen) Herausforderungenergeben, vor denen wir im ErzbistumHamburg stehen.

Die Optionen bieten eine Diskus-sionsgrundlage. Sie sind weder text-lich noch inhaltlich bereits ein end-gültiges Ergebnis. Die Diskussiondarüber begann am Bistumstag undwird zur Zeit in den verschiedenen re-gionalen und diözesanen Gremienweitergeführt. Da sich die inhaltlicheDiskussion und Arbeit an den Optio-nen seit dem Bistumstag weiter ent-wickelt hat, wird in dieser Dokumen-tation auf einen Abdruck des Textesverzichtet. Interessierte finden denText zu den Optionen mit Stand 4. September 2004 im Internet unter www.das-salz-im-norden.de/optio-nen.htmGemeinsam mit den Ergebnissen ausden Gruppenarbeiten zu den neunThemen am Bistumstag sind die Op-tionen inhaltlich weiter zu bearbeiten,zu klären und zu entscheiden. Zielsind übersichtliche, theologisch be-gründete „Leitsätze“, die die Rich-tung der pastoralen Entwicklung desErzbistums anzeigen und transparentdarstellen.

DOKUMENTATIONDie Dokumente des Pastoralge-sprächs „Das Salz im Norden“ sindunter der Internetadresse „www.das-salz-im-norden.de“zugänglich. Dort finden sich unteranderem auch die Gesprächsbögen,deren Auswertung in dieser Beilagepubliziert werden und weitere Bilderdes Bistumstages vom 4. September. Die bisherige Berichterstattung derNeuenKirchenzeitung ist für Abon-ennten mit Passwort und Lesernum-mer unter Adresse www.neue-kir-chenzeitung.de abrufbar. Dort sindals pdf-Dateien neben den aktuellenAusgaben auch ältere archiviert, unteranderem mit Berichten aus den Pasto-ralgesprächen in den Gemeinden.Zum Konsolidierungsprozess siehewww.erzbistum-hamburg.de

Bistumstag in Hamburg:Ausgewählte Themen

Diskutieren, Feiern,Handeln:

Der Bistumstag im Sep-tember war ein Brenn-punkt der Information,

aber auch des Austauschsunter den Teilnehmern.

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- der Vereinzelung entgegenzuwirken- Austausch und Sammlung zu fördern.(Wallfahrten, Dekanatstage, Bistums-tag...)

II. MISSIONARISCHKIRCHE SEIN: WIRWOLLEN WACHSEN! 1. Wichtig: Die Grundlage unseres Glau-bens und Handelns benennen!- Beziehung – Begegnung mit Jesus Chri-stus – Wie kommt es dazu?- Grundlage ist Jesus Christus unter uns.Er zeigt uns den Weg.- Beten

2. Lernen, mit anderen über meinen / denGlauben zu sprechen- Wir setzen uns mit dem Glauben zu-sammen - Bibel teilen- Angebote zur Glaubensbildung- Qualifizierung Ehrenamtlicher für die-se Aufgaben- Differenzierung – für Getaufte - für die,die noch nichts gehört habenDie Auseinandersetzung mit dem eige-nen Glauben und die persönliche Stand-ortfindung bedarf der besonderen Stär-kung und Unterstützung.- Gesprächsleitung (zum Beispiel für dasBibel teilen) lernen und einüben. DafürAngebote seitens des Bistums unterbrei-ten!

3. „Sammlung und Sendung“- Wachsen nach innen und außen- Offen sein - Profil stärken- Qualität statt Quantität

4.. Einladen- geistliche Orte seitens des Erzbistumsvorsehen und fördern- zeichenhaft und wirksam arbeiten- Menschen in ihren verschiedenen Le-benssituationen wahrnehmen- .... und was ist mit wiederverheiratetenGeschiedenen / Christen anderer Konfes-sionen?- anonyme Wege anbieten

und...- Missionarische Kirche lebt dort, woChristen Zeugnis geben in verschiedenenLebenswelten- Gemeinde ist überall dort, wo Christensich versammeln- Gemeinde und kategoriale Seelsorge.Wichtig ist ein ausgewogenes Verhältnisund eine gute Spannung zum Lebensum-feld- Besuche machen, Beziehungen knüp-fen!

5. Schauen auf das, was da ist- Vorhandenes und Gutes würdigen undintensivieren, zum Beispiel KontaktNeuzugezogene, Erstkommunioneltern- Gottes Geist in den Menschen erspüren.Was bieten die einzelnen in den Gemein-den, das Resonanzraum bieten kann?- Ressourcen katholischer Einrichtungennutzen und stärken. Zusammenarbeit mitMissionen. In den Optionen fehlen diegeistlichen Gemeinschaften

6. Zugehen auf- Die 25 – 45 Jährigen- Jugend

Differenzieren: Wen genau will ich errei-chen? – Schwerpunkte setzen!

III. GEMEINDE INZUKUNFT: LÖSUNGENFINDEN!

- Die Kompetenzen von Gemeindegre-mien und Ehrenamtlichen in Leitungs-aufgaben müssen definiert und verbind-lich festgeschrieben werden.- Die Qualifizierung (inkl. Begleitung /Coaching) von Hauptamtlichen für Lei-tung (im Sinne von Delegation, Organi-sation und Moderation) muss durchge-führt und für verbindlich erklärt werden.Nicht-Beteiligung sollte sanktioniertwerden.- Das Erzbistum stellt ein umfassendes

Qualifizierungsprogramm zur Verfü-gung, um Ehrenamtliche auf ihre (neuen)Aufgaben (Leitung, Gemeindebildunget cetera) ortsnah vorzubereiten und zubegleiten. - Die „Bistumsleitung“ muss Rahmen-richtlinien für das Verhältnis von Pfar-reien und zugeordneten Gemeinde bzw.Gemeinschaften klar definieren. Waswird auf welcher Ebene gelebt und ent-schieden?- Gemeinden vor Ort brauchen eine Iden-tität, die sich auch äußerlich fest, machtzum Beispiel durch eine/n pastorale/n eh-renamtlich oder hauptamtlichen An-sprechpartner/in im Ort, einem Namen,an einem öffentlichen Versammlungsortund einem regelmäßigen Sonntagsgot-tesdienst, damit selbstorganisierteschristliches Leben möglich ist

IV. HAUPT- UNDEHRENAMT: ROLLENUND AUFGABENKLÄREN, ZUTRAUEN,QUALIFIZIEREN!

- Die Rollen der Hauptamtlichen und derEhrenamtlichen sind neu zu bedenkenund transparent zu gestalten. Die ver-schiedenen ehrenamtlichen Verantwor-tungsbereiche müssen mit klaren Ent-scheidungsbefugnissen ausgestattet sein.Ist das gewollt? Dabei sind die Haupt-amtlichen Unterstützer und Entwicklervon ehrenamtlichen Engagement. DieEhrenamtlichen sind keine Lückenbüßerfür fehlende Hauptamtliche. Es sind alleinnerhalb der Gemeinden, Einrichtungenund Verbände gefragt, um eine Kultur desehrenamtlichen Engagements zu fördern.

- Hauptamtliche und Ehrenamtliche müs-sen für diese veränderten Rollen und ver-änderte Form der Zusammenarbeit quali-fiziert werden. Für die Ehrenamtlichensollte Qualifizierung unentgeltlich sein.Hierfür ist eine verbindliche Rahmenord-nung notwendig. Die Hauptamtlichensollten verbindlich in Schulungen zuThemen wie kooperative Leitung, Koor-dination, Delegation vorbereitet werden.Tätigkeitsbereiche, die Ehrenamtlicheverantwortlich übernehmen sollen, müs-sen klar und verbindlich beschriebenwerden. Die Qualifizierung braucht Ak-tualisierung und Controlling.

- Das ehrenamtliche Tun braucht eine Le-gitimation. Dies kann zum Beispiel eineschriftliche Beauftragung sein, abhängigvom Tätigkeitsbereich.- Die geistliche Dimension wird nicht

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Die Ergebnisse der Gruppenarbeitin Stichworten zusammengefasst

...und überallPinnwände:Gruppen bei derArbeit: Auf einzel-nen Zetteln wurdenWortbeiträge zu-sammengetragen.

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ausschließlich vom Pfarrer einer Ge-meinde repräsentiert. Die geistliche Di-mension ist in jedem Gläubigen zu fin-den.

Wichtige Einzelaspekte:- In der Zusammenarbeit zwischenHaupt- und Ehrenamtlichen ist eineSicherung in Konflikten notwendig.- Für Ehrenamtliche sind klar Ansprech-partner zu benennen.- Die Ehrenamtlichen sollen in ihrengeldlichen Aufwendungen finanziell ge-sichert sein.- Für das gesamte Bistum braucht es ver-bindliche Schritte der Umsetzung undprofessionelle Begleitung.

V. VERSTÄNDIGUNG,OFFENHEIT, UMGANGMITEINANDER: WIRMÜSSEN LERNEN!

- Aus- und Fortbildung für Ehrenamtli-che und Hauptamtliche bezüglich Tech-niken und Beziehungen (zum BeispielGesprächsführung; Wahrnehmen vonLeitung, Rollenverständnis...) sicher-stellen.- Die Kultur des Umgangs verändern:

Machtstrukturen offen legen, Rollen klä-ren, Transparenz, Verbindlichkeit, Kon-fliktfähigkeit.- Klare, einklagbare Regeln entwickelnfür Informationen, Entscheidungswege,

Zuständigkeiten auf verschiedenen Ebe-nen. Dies soll für alle Hierarchieebenenim Erzbistum gelten! - Überprüfung der Rätestruktur: Ziel isteine möglichst breite Beteiligung jen-

seits der Kerngemeinde zu sichern. Er-gebnisorientiertes Arbeiten. - Gemeindebild verändern.- Nichtkirchengänger wahrnehmen.- Kompetenzen (Charismen) in der Ge-meinde ernstnehmen und einbinden.- Kriterien bei der Auswahl ehrenamt-licher MitarbeiterInnen und Gemeinde-vertreterInnen finden.- keine Exklusiv-Gemeinde entwickeln.

VI. ÖKUMENE:GEMEINSAM SIND WIR DRAN!

- Vision: Kircheneinheit und gemeinsa-me Verantwortung der Christen nach„außen“.- Interesse für Ökumene in Theologie,auf Leitungsebene und in den Gemein-den neu wecken.- Entwicklung von ökumenischen Kon-zepten, initiiert von der Bistumsleitung.- Caritas / Diakonie verstärkt gemeinsamin konzeptioneller, personeller und fi-nanzieller Hinsicht organisieren. - Verbindliche Kooperation der Gemein-den bei Projekten (zum Beispiel Gottes-dienste / Jugendarbeit / Politik / Öffent-lichkeitsarbeit).- Ökumenische Sichtweise verbindlich in

In überschaubaren Gruppenentwickelten die Teilnehmer des Bistumstages aus den Eingaben der Frage-bogen-Aktion konkrete Anforderungen für eine Seelsorge der Zukunft im

Erzbistum Hamburg

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„Das Salz im Norden“, unter diesem Leitwort hat Erzbischof Dr. Werner Thissen die Katholikenim Erzbistum aufgerufen, sich Gedanken über die Zukunft der Seelsorge „bei uns im Norden“zu machen. Mit dem Bistumstag trat dieser Prozess in eine neue Phase ein. UnsereRedakteure berichten direkt von den Ereignissen, tragen die Nachrichten aus dem ganzen

Erzbistum zusammen und kommentieren fundiert das kirchliche Leben.

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der Aus- und Fortbildung von hauptamt-lichen Personen verankern.- Qualifizierung und Förderung von Eh-renamtlichen und Interessierten.- Konfessionsverschiedene Ehepaareund Familien als Chance auf dem Wegzur Kircheneinheit begreifen.- Mehr Sensibilität und Wertschätzungfür konfessionsverschiedene Ehepaare!

VII. CARITAS UNDPASTORAL: NICHTNEBEN-, SONDERNMITEINANDER!

- Die Kommunikation und das Wissenvoneinander sind zu verbessern, um dasgegenseitige Verständnis und die Wert-schätzung untereinander zu fördern.Durch Austausch und gegenseitige Be-setzung der Gremien ist die Vernetzungzwischen Caritas und Pastoral zu opti-mieren.- Zwischen der Caritas und Pastoral ist zudefinieren:a) Was sind die jeweiligen und gemein-samen Ziele?b) Was sind die jeweiligen und gemein-samen Aufgaben?c) Welche Zuständigkeiten ergeben sichdaraus?- Arbeitsbereiche in Seelsorge und sozia-len Diensten sind abzugrenzen und dieRollen zu klären.- Gemeinsame Aus- und Fortbildung von

haupt- und ehrenamtlichen Personen sollseitens des Erzbistums sichergestelltwerden.

VIII. ÖFFENTLICHKEIT:MACHT EUCH BE-KANNT!

- Ehrenamtliche, die Öffentlichkeitsar-beit in der Gemeinde machen (Pfarrbrie-fe et cetera), sollen durch die StabstelleMedien und Bildungswerke unterstütztund geschult werden.

Aufzubauen ist eine Informationsbör-se/Newsletter, auch um den Informa-tionsfluss zwischen den Gemeinden zuverbessern. Notwendig ist dafür, dass eseinen Ansprechpartner im Erzbistumgibt.- Wir entfalten ein glaubwürdiges Profilals katholische Kirche im Norden, daswir in der Öffentlichkeit vertreten undpublizieren können. (Ansätze sind im Pa-storalgespräch erkennbar. Weiter so!)- Anzustreben und zu gewährleisten isteine bessere Vernetzung und Zusammen-arbeit zwischen der Medienabteilung desErzbistums und den Verbänden, Einrich-tungen et cetera.- Wir positionieren uns als katholischeKirche zu aktuellen Themen.- Über kirchliches Leben und Aktivitätenberichten wir und gehen in die Öffent-lichkeit.- Gemeinden für die Relevanz und Wich-tigkeit der Öffentlichkeitsarbeit sensibi-lisieren!

IX. PRÄSENZ IN DERGESELLSCHAFT:MISCHT EUCH EIN!

Das sagen die Gruppen am Bistumstagzur Frage der Präsenz katholischer Kir-che in Gesellschaft, Politik und Stadtteil-Szenen:

- Grundsatz als Voraussetzung des Han-delns: „Wir müssen gut sehen und hören,was die Menschen bewegt“ (Horst Köh-ler) und dann handeln.- Mehr politisches Engagement auf allenEbenen.

a) „Handeln vor Ort“: zum Beispiel:Aufgreifen von tagespolitischen Themen(Gewalt, Hartz IV,...)b) Vertretung in politischen Gremien:zum Beispiel: Initiativen, Stadtteilkon-ferenzen, Stadtrat, Jugend- und Senio-renausschüssen, Kreistag, Landtag, ...c) Bessere Vernetzung und Verzahnungdes Handelns auf lokaler und diözesanerEbene.- Kirchliche Unterstützung, Qualifizie-rung und Profilierung der jeweiligenMandatsträger.- Bereits vorhandene Kapazitäten imethischen, sozialen und pädagogischenBereich nutzen, ausbauen und Neues zu-lassen: zum Beispiel Katholische Schu-len, Kindertagesstätten, Familienbil-dung, Beratungsstellen, Jugend- und Er-wachsenenbildung, Gefängnisseelsorge,Citypastoral.

„Der Tag gibt neue Motivation“Am Rande notiert: Einzelne Teilnehmer des Bistumstages ziehen Bilanz

Roland Wille aus St. Laurentius/Wismar:

Ich bin mit der Hoffnung ge-kommen, gute Gespräche zuführen, und dies hat sich für

mich auch voll erfüllt. Die Prä-sentation am Vormittag fandich zu lang und anstrengend.

Der Weg ist das Ziel, und jetztmüssen wir abwarten, was ausdem Pastoralgespräch wird. Sabine Kröger aus Nortorf St.

KonradIch war gespannt, was mich er-wartet. Ich bin sehr froh darüber,dass die Ergebnisse aus dem Pa-storalgespräch noch weiter auf-gearbeitet und in die Gemeindengeschickt werden. Ich gehe miteinem positiven Gefühl nach

Hause. Kompliment an die Orga-nisatoren.

Jens Ehebrecht-Zumsande,Moderator und

Gemeindereferent: Die Teilnehmer in meiner Grup-pe haben viel aus ihren Gemein-den erzählt. Alle waren froh, ihreMeinung äußern zu dürfen. Wir

haben sogar die Kaffeepauseausgelassen. Der Bistumstag gibt

neue Motivation für die Ge-meinden. Wolfgang Lenfers aus

St. Annen NorderstedtFür mich waren die Ergebnisse derUmfrage sehrwichtig. Ich bin dank-

bar über die vielen Anregungen . DieVerwaltung zu verschlanken, ist einrichtiger Schritt. Sorgen macht mir

die Tatsache, mit weniger Geld neueStrukturen schaffen zu wollen.

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Man muss kein Kenner der Kir-che sein, um zu wissen, inwohin der gegenwärtige Um-

bruch führt: Christ sein ist heute nichtmehr normal, sondern etwas Außerge-wöhnliches. Christ sein bedeutet im-mer mehr auch: Glauben bekennengegenüber Menschen, die von diesemGlauben nichts wissen. Christ sein istheute nicht mehr leicht, sondern erfor-dert Mitwirken.

Karl Rahner hat diesen Gedankenbereits vor 32 Jahren in folgenden Ver-gleich gefasst: „Es ist wirklich in derKirche so wie in einem Schachverein:Die wirklich den Verein Tragendenund ihm Sinn Gebenden sind die Mit-glieder in dem Maße, in dem sie gutSchach spielen.“

Dass die Mitglieder dieses „Vereins“mitspielen wollen, dass sie mitspielenkönnen, hat die erste Phase des Pasto-ralgespräches eindeutig gezeigt. Eben-so ist deutlich geworden, dass sie auchmitspielen dürfen. Was sonst sollte derRiesenaufwand, mit dem 8429 Stim-men erfasst und in ein Gesamtbild ein-gefügt worden sind? Das Bistum hätteauch einen leichteren Weg wählen

können: Es hätte Experten besorgenund schönes Grundsatzpapier schrei-ben lassen können. Das ganze Projektdes Pastoralgesprächs aber geht davonaus: Die wahren Experten in SacheKirche sind die Christen, die an ihremOrt Kirche leben.

Dass diese Einsicht auch eine Ant-wort auf Mangelerscheinungen wiePriestermangel oder Geldkappheit ist,darf uns nicht entmutigen. Denn das istnichts Neues: Die großen Schritte desVolkes Gottes sind immer auch Aus-wege aus äußeren Zwängen und Kri-sen gewesen: Ohne Knechtschaft inÄgypten, ohne babylonisches Exil,ohne römische Besatzung und ohne dieDiaspora und Verfolgung der alten Kir-che gäbe es uns als Christen heute garnicht. Andreas Hüser

PASTORALGESPRÄCH EXTRA 21. November 200416

Am 25. September 2004 fand die dritteSitzung des Leitungskreises des Pasto-ralgespräches statt. Die Mitglieder desGremiums reflektierten den Bistumstagund stellten die Weichen für den weiterenFortgang des Pastoralgesprächs, indemsie dem Steuerkreis Arbeitsaufträge er-teilten. Der Leitungskreis beauftragte dieSteuergruppe neben der Erstellung die-ser Publikation ...

...mit der Ergebnissicherung der erstenPhase des Pastoralgesprächs (EingabenGesprächsbögen, Ergebnisse des Bis-tumstages, Ergebnis der Optionen nachder Beratung in den Räten) bis zum 31.Dezember 2004.

... die Schritte der zweiten Phase desPastoralgesprächs vorzubereiten Diesbeinhaltet die Erstellung eines zeitlichenwie inhaltlichen Fahrplans sowie be-sonders die Überlegungen zum Start derzweiten Phase und zu einem zweiten Bis-

tumstag. Die zweite Phase beginnt am13. Februar 2005 (Erster Fastensonntag).

...einen Projektplan aus Sicht des Pa-storalgesprächs zur Zusammenlegungund Weiterführung der beiden zurzeitlaufenden Prozesse (Konsolidierung undPastoralgespräch) zeitlich und inhaltlichzu bedenken und mit dem Generalvikarabzustimmen. Dabei sind entsprechendeVorarbeiten zu berücksichtigen.

Ausblick: Wie gehtes weiter?

Start der zweiten Phase im Februar

KOMMENTAR

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Andreas Hüser, 45,

ist Diplomtheologe und

Redakteur in der

Medienabteilung des

Erzbistums Hamburg

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