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Page 1: l.-. Y'. Ce:.. nleC r - NetTeam...2 grenzt es an verant-wor~ungslose. Vermessenheit, noch menr Ffer::lean die Schule zu neh Der ctand der Bereitel'ist mir von Yor'f'ühr-uneng und

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2"..,. . Januar 19T3

Sehr vere~rter Herr Minister,

Tch b i t t e S_ie -;r: ~iJ..-"_Y'. ?·'Un_~.ml 1.]"" \T",_~. z e ount g, '";~~~ .ich Ln ei ne r ·'l--~•....••. U.J,.. _ ....l.. ....l.. _ _ I _...!i! 1";::; j',:._ v. .•._ "iIiC':_Il 2.. __ .1.. _ C:..i. lC .:"1.l.ÖC-

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sicher, a~:l Herzen liegt. lJie Offerhe~ t meiner '~Vorte tut jeJoch dem.~.

·W.icht n.ur mä.r , s cnd e rn auch e i.ne r TJrLzahili von L·~ensc.b.en des In- und

Auslandes ist das Schicksal de~ Spanischen ~eitDchule ein echtesHe r z e ns an.L Leg en • So wä e Vened.ig, g enc r t sie riä cb.t a l Le in dem Vater

der ganzen ~elt. Seit vielen J~~~en

.GelegErJleiten vers2u~t dieses Institu zu besuchen, da mic~ als alte~

Reiter ~lle seine Belan~e i~ höchste~ ~ass interessieren. Seit eini-

eine stets wachsende Besorgnis. Iemer

men.r s c.ae Ln t dieses ~Ivertvolle Ku.I +ur-gu t in ein bede1:1klicl1BS Fahr-

"_' was s er abz ug Le i t en ,

Ich habe seinerzeit a.en Gedanken an eine 4GO Jahrfeier sehr begrüss·

..und fand die Art der- Dur-cnf'ühr-ung - rai, t VorfLilirungen in scnöbrunn

un ciem Fest in der St~dthalle be sorid er-e hüb sca und wüz-o.evo Ll.,

Allerdings v•.ar ich. gleich von dem Pro~rQ~m der Festvc~führung e~t--", -

·Besucherstrom. aus der ganzen iYelt wär-e woh L die Ge Le ge nhe i t gevve-

s erie twas Besonderes zu ze i.g eh . ZUr'!1 3eispiel eine ~uadrille :v-cn

gen , eine "Produktion" .-::.auf· Stange allein nach klassisc1:1ern. Vorcild.,

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ouer zQmindestens wiede~ ein Pas de Trois, das doch einen ganz arrc\

Eindruck vermitt~l~, als-ein,las ds Deux, wie es sc~on in vielen

zi~ilen Reitschulen geritten wird.

Doch was wurde statt dessen geboten? Die 3esuc~e~ der 7elt sahen

eine völlig alltEigliehe, banaiLe VorfUhrung, die noch dazu, und das

hat mich zut i efs t erschüttert, von PehLe rn vund Ung enau.igk e;'t en stro

Ich habe noch selten :iuf einem Fleck so viele überze.u.mte, sch'lleif-

schlagende Pferde gesehen, iie sich iD Vierschlaggalopp u~d f&ssar-

tigem Schri tt ohne Scbwung fortbewegten. Es wurden die Figuren un-

genau geritten, man sahverurehte Zügel Q~d Ve~gessen

Sie nicht, Herr Minster, dass das' Pe rns eh en unerbi ttlich ist und d e r

kleinsten Fehler deutlich sichtba~ ~achtl Die Schulen tiber der Er~e,

ob aYJ.der Hand oder unter dem Reit2r, waren keir..eherrlichen freien

Sprünge'~ sondern kane n efist nach mehreren Versuchen zus tand e und

dann nur als armselige Hopser. Von dem Frinz Bugen n~arsch" am

Erid e der Froduktion ganz z u vs chwei gen , "SinRe: ter hat zu Puss in

der Reitbahn nichts zu suchen! Aber das ist wohl Ansichtssache.,

:M§;teinem "i/ort,es 'ist das reiterliche Niveau der Spanischen :teit-

schule auf einem alarmierenden Tiefsta.:::dangelangt und es würde Jahr,

dauern, es wieder in die Höhe zu brin~en.Und nun der.kt iie 1.8i -:;').ll[; de.r 2chl1le e.r: L~!'}e Ver-gr-öeserung , Es soLl.>'

der Pferdestand auf 75 erhöht werden! Ja, wer'so:Ll denn diese Iferde,

'ausb:'lden? Zeigt nicht das aug enb L'ickli.c.heNiveau der Schule deut-

.Lich genug, wo der Hund begraben liegt? 1\"2miichan der ll;L"FiGZLH.;.F!I'EN

AUSBILDUNG der bereits jetzt schon z:.,;.zahlreich vorh8.ndenen Eengste.

In der Rlorgenarbei t kann man noch dur_kle, also junge Pferde sehen,

die für die Schulsprünge t.ra inäert we rden . '!la doch nach klassischer

'J~radit i cn die Schulen über der Erde eret vd ern fertig aus geblLd eten

Hengst gelehrt werden sollen~ der durch die Arbeit die n~tige Kraft

und Geschicklichkei t erLang t hat. i~brigens hat m an in der l'Iorgenar

beit noch nie so viem Grobheit beobachten können. nll das erinnert

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grenzt es an verant-wor~ungslose. Vermessenheit, noch menr Ffer::lean die Schule zu neh

Der c tand der Berei tel' ist mir von Yo r'f'ühr-ungen und I,Torsenarbeit

her bekannt.' 3in einziger Erwac r.s ene r , der Oberberei tel', und dann

lauter j~'1ge Leute. Für eine~ St~nd von 75 Hengsten müssten 2in -

stens 15 3ereiter zur Verfügung stehen, diese müssten aber bereits

fertig aus ge oi Ld et sein und ihrers ei ts Fferde (und vi e i tere junge

Bereiter) ausbilden können. Noher will man diese Leute nehnen? In

einer Zeit, in der das reiterliche Niveau ganz allgemein absinkt?Es macht ja nicht die Anzahl der iipizza!ler eine 8panische Reitschues macht ja nicht die T;':asse , sondern d; (:> Kl.as s e , TJnd so sinkt das-~Niveau imwer tiefer ab ...

~ie Töuris ten t die von aller;-ielt nach ';lienkomme n , sLrrd meist von

dem Glanz der alten Halle, aber aQch von de~ RenOtlffi6der Schule ge·

blendet. Aber, man soll nicht glauben, dass nicht viele ~iele Me~-

sehen ein gutes Auge und den Sinn für Schönheit und Harmonie be-

wahrt haben,die selber reiten uhd wissen, wie die klassische ~eit-

kunst aussehen soll, auch wenn aie Betreffenien sie selbst • 1.J..n i cn t

so darbieten könne n . Aber wenn ein Tourist in 'die Spanische Rei t-

.scnuj e kcam t , so darf er mi t ~ug unf Re cht einen Höh epunk't er-wart en ,

Mit einer vergrösserten A.nzahlvon Lipizzanern w:'rd Gan aber das

Problem nicht Itsen. Sondern da=it wir~ gerade äas erreicht, was

unter allen Ums t äride n v erm i eden we rd en muss: ein im.::-:errascheres

Absinken ::n einer: FREMDENVERKEERSZIRZUS.Ich danke Ihnen, ve r-ehrt.er Herr fllinister, für d i,e Zei t, di e Sie

meinen 0cr~reiben gewid.2et ha.ben und ot tte Sie, oeine Offenhei t der

tiefen Besorgnis eines alten Reiters und echten t et er-z-eLcher-s zu-

zuschreiben. 11it oesond erer Hochachtung