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noch vor nicht allzu langer Zeit „das grüne Abitur”! Laser-Schießanlage hilft bei der Vorbereitung Als Engpaß stellte sich das Schießen heraus, zum Teil, weil sich in den letzten Jahren die An- forderungen geändert haben, zum Teil aber auch, weil sich die Kreis- jägerschaft den Schießstand Gürather Höhe mit anderen teilen muß. Da es in vertretbarer „kundenfreundlicher” Entfernung keine Ausweichmöglichkeit gibt, ist der Vorstand dem Vorschlag der Ausbilder gefolgt und hat der Beschaffung einer Laser-Schieß- anlage zugestimmt, mit der sich die Kursteilnehmer künftig besser auf das Schießen vorbereiten können. Online-Befragung zur Qualitätsverbesserung Verglichen mit dem Vorjahr hat die Kreisjägerschaft mit 34 Teil- nehmerinnen und Teilnehmern wieder einen größeren Kurs ge- benötigt. Deshalb schied ein Kurzkurs wie der der professio- nellen Jagdschulen von vorne herein aus. Nebenbei bemerkt: Gerne verschweigen sie in ihrer Werbung, dass ein Interessent vor dem Beginn des Kurses be- reits die Theorie „pauken” und ei- ne Aufnahmeprüfung ablegen muss! Lerneifer und Disziplin notwendig Mit Zusatzterminen und grossem persönlichen Engagement der Ausbilder konnte für den Kom- paktkurs erreicht werden, dass er annähernd gleichviel Ausbil- dungszeit zur Verfügung gestellt bekam wie der Standardkurs. Es soll aber an dieser Stelle auf keinen Fall der Hinweis an künfti- ge Teilnehmer unterbleiben, dass der geraffte Stundenplan eher noch größeren Lerneifer und mehr Disziplin als im Standardkurs vor- aussetzt, will man die Prüfung auf Anhieb bestehen. Nicht umsonst nannte man die Jägerprüfung habt – eigentlich ein Zeichen da- für, dass die Ausbildungsqualität anerkannt gut ist. Dennoch wol- len sich die Ausbilder nicht auf den erworbenen Lorbeeren ausru- hen, sondern jede Anregung zu einer weiteren Verbesserung auf- greifen. Außer auf das offene Ge- spräch im Kurs setzen sie deshalb auf eine der Prüfung folgende On- line-Befragung. In der nächsten Zeit wird also der diesjährige Kurs die Bitte er- halten, sich möglichst zahlreich an diesem Verfahren zu beteili- gen. Damit hier keine Mißver- ständnisse aufkommen: Es geht beim Einsatz dieses Hilfsmittels garantiert nicht darum, Ausbilder aus dem Team „hinauszukegeln”. Vielmehr wollen sie damit die „Lernphase” bei der parallelen Durchführung von Standard- und Kompaktkurs abschließen. die Ihnen vorliegende blattzeit-Ausgabe ist bereits die siebzehnte. Da wir pro Jahr drei Aus- gaben „auf die Beine” gestellt bekamen, be- deutet dies, dass wir Sie seit fast sechs Jahren mit einer eigenen Zeitung über Ereignisse und Wissenswertes inner- halb der Neusser Kreis- jägerschaft informiert haben. Einzelne Stim- men äußern zwar gerne bei passender, eher aber unpassender Gele- genheit, dass sie unsere Zeitung für „gänzlich überflüssig” halten. Glücklicherweise finden wir dennoch genügend interessierte Leser, so dass sich aus unserer Sicht das Weitermachen lohnt. Aus dem Inhalt Jägerstiftung natur+ mensch zu Gast beim Hegering Grevenbroich Seite 2 Aktion gegen Wild- unfälle im Rhein-Kreis Neuss Seite 3 Zehn Rouladen aus der Wildschweinkeule Seite 4 Zerfall des Reviersys- tems gestoppt Seite 5 Jahreshauptversamm- lung 2013, Bericht des Vorsitzenden Seite 6 Wesley Henns Rat- schläge zur Fasanen- hege Seite 7 Jagd- und Kegelklub St. Hubertus Neuss Seite 8 Liebe Jägerinnen, liebe Jäger, Wie immer wünschen wir Ihnen zum Schluss viel Waidmannsheil und Spaß beim Lesen Ihrer Zeitung. Ihre Redaktion ZEITUNG DER KREISJÄGERSCHAFT NEUSS E.V. blattzeit Start der neuen Jägerkurse am 18. September NR. 17 JUNI 2013 Jägerkurs 2012/13 am Tag der Schießprüfung D ie Kreisjägerschaft Neuss hat in diesem Jahr zum zweiten Mal Jägerinnen und Jäger in zwei zeitweise pa- rallel verlaufenden Kursen ausge- bildet. Der Standardkurs begann im September 2012, und im Ja- nuar 2013 kam der Kompaktkurs hinzu – für die Ausbilder nach der Prüfung der geeignete Zeitpunkt, über ihr Angebot und die Zielset- zung nachzudenken. Gleichwertige Varianten Als vor zwei Jahren der Kom- paktkurs vorbereitet wurde, war es Vorstand und Ausbildern wichtig, denjenigen, die etwas mehr Zeit zur Verfügung haben, und denjenigen, deren Freizeit be- schränkt ist, qualitativ gleichwer- tige Jägerkurse anzubieten. Da sie selbst passionierte Jäger sind und die eigene Prüfung noch in guter Erinnerung haben, wuss- ten sie, wie umfangreich der zu lernende Stoff ist und wieviel Zeit man zum intensiven Lernen – zu- meist neben Schule oder Beruf – Weitere Informationen erhalten Sie über das KJS-Internetangebot oder die Geschäftsstelle (Telefon: 02131- 26138, E-Mail: [email protected]). Mini-Job in der Geschäftsstelle zu besetzen Für die Geschäftsstelle der Kreisjägerschaft Neuss e.V. suchen wir ab dem 01. August 2013 eine(n) Sekretär(in) oder Assistent(in) im Rahmen eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses. Vorausgesetzt werden gute EDV-Kenntnisse, insbesondere auch in MS-Word, MS-Exel und MS-Outlook. Bitte richten Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung an die Geschäftsstelle der KJS Neuss e.V., Peter Kallen, Breite Straße 67 – 69, 41460 Neuss, oder an [email protected]. blattzeit, Ausgabe 17-13 20.06.2013 18:58 Seite 1

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Page 1: LJV | Intro - NR. 17 JUNI 2013 blattzeit · 2013. 7. 8. · Online-Befragung zur Qualitätsverbesserung Verglichen mit dem Vorjahr hat die Kreisjägerschaft mit 34 Teil-nehmerinnen

noch vor nicht allzu langer Zeit„das grüne Abitur”!

Laser-Schießanlage hilft beider Vorbereitung

Als Engpaß stellte sich dasSchießen heraus, zum Teil, weilsich in den letzten Jahren die An-forderungen geändert haben, zumTeil aber auch, weil sich die Kreis-jägerschaft den SchießstandGüra ther Höhe mit anderen teilenmuß. Da es in vertretbarer„kunden freundli cher” Entfernungkeine Ausweichmöglichkeit gibt,ist der Vorstand dem Vorschlagder Ausbilder gefolgt und hat derBeschaffung einer Laser-Schieß-anlage zugestimmt, mit der sichdie Kursteilnehmer künftig besserauf das Schießen vorbereitenkönnen.

Online-Befragung zurQualitätsverbesserung

Verglichen mit dem Vorjahr hatdie Kreisjägerschaft mit 34 Teil-nehmerinnen und Teilnehmernwieder einen größeren Kurs ge-

benötigt. Deshalb schied einKurzkurs wie der der professio-nellen Jagdschulen von vorneherein aus. Nebenbei bemerkt:Gerne verschweigen sie in ihrerWerbung, dass ein Interessentvor dem Beginn des Kurses be-reits die Theorie „pauken” und ei-ne Aufnahmeprüfung ablegenmuss!

Lerneifer und Disziplinnotwendig

Mit Zusatzterminen und grossempersönlichen Engagement derAusbilder konnte für den Kom-paktkurs erreicht werden, dass erannähernd gleichviel Ausbil-dungszeit zur Verfügung gestelltbekam wie der Standardkurs.

Es soll aber an dieser Stelle aufkeinen Fall der Hinweis an künfti-ge Teilnehmer unterbleiben, dassder geraffte Stundenplan ehernoch größeren Lerneifer und mehrDisziplin als im Standardkurs vor-aussetzt, will man die Prüfung aufAnhieb bestehen. Nicht umsonstnannte man die Jägerprüfung

habt – eigentlich ein Zeichen da-für, dass die Ausbildungsqualitätanerkannt gut ist. Dennoch wol-len sich die Ausbilder nicht aufden erworbenen Lorbeeren ausru-hen, sondern jede Anregung zueiner weiteren Verbesserung auf-greifen. Außer auf das offene Ge-spräch im Kurs setzen sie deshalbauf eine der Prüfung folgende On-line-Befragung.

In der nächsten Zeit wird alsoder diesjährige Kurs die Bitte er-halten, sich möglichst zahlreichan diesem Verfahren zu beteili-gen. Damit hier keine Mißver-ständnisse aufkommen: Es gehtbeim Einsatz dieses Hilfsmittelsgarantiert nicht darum, Ausbilderaus dem Team „hinauszukegeln”.Vielmehr wollen sie damit die„Lernphase” bei der parallelenDurchführung von Standard- undKompaktkurs abschließen.

die Ihnen vorliegendeblattzeit-Ausgabe istbereits die siebzehnte.Da wir pro Jahr drei Aus-gaben „auf die Beine”gestellt bekamen, be-deutet dies, dass wir Sieseit fast sechs Jahren miteiner eigenen Zeitungüber Ereignisse undWissenswertes inner-halb der Neusser Kreis-jägerschaft informierthaben. Einzelne Stim-men äußern zwar gernebei passender, eheraber unpassender Gele-genheit, dass sie unsereZeitung für „gänzlichüberflüssig” halten.Glücklicherweise findenwir dennoch genügendinteressierte Leser, sodass sich aus unsererSicht das Weitermachenlohnt.

Aus dem Inhalt• Jägerstiftung natur+mensch zu Gast beimHegering Grevenbroich

Seite 2

• Aktion gegen Wild -unfälle im Rhein-KreisNeuss Seite 3

• Zehn Rouladen ausder Wildschweinkeule

Seite 4

• Zerfall des Reviersys -tems gestoppt Seite 5

• Jahreshauptversamm-lung 2013, Bericht desVorsitzenden Seite 6

• Wesley Henns Rat-schläge zur Fasanen -hege Seite 7

• Jagd- und KegelklubSt. Hubertus Neuss

Seite 8

LiebeJägerinnen, liebe Jäger,

Wie immer wünschenwir Ihnen zum Schlussviel Waidmannsheil undSpaß beim Lesen IhrerZeitung.

Ihre Redaktion

Z E I T U N G D E R K R E I S J Ä G E R S C H A F T

N E U S S E . V .

blattzeit

Start der neuen Jägerkurse am 18. September

NR. 17 JUNI 2013

Jägerkurs 2012/13 am Tag der Schießprüfung

Die Kreisjägerschaft Neusshat in diesem Jahr zumzweiten Mal Jägerinnen

und Jäger in zwei zeitweise pa-rallel verlaufenden Kursen ausge-bildet. Der Standardkurs begannim September 2012, und im Ja-nuar 2013 kam der Kompaktkurs

hinzu – für die Ausbilder nach derPrüfung der geeignete Zeitpunkt,über ihr Angebot und die Zielset-zung nachzudenken.

Gleichwertige VariantenAls vor zwei Jahren der Kom-paktkurs vorbereitet wurde, wares Vorstand und Ausbildernwichtig, denjenigen, die etwasmehr Zeit zur Verfügung haben,und denjenigen, deren Freizeit be-schränkt ist, qualitativ gleichwer-tige Jägerkurse anzubieten.

Da sie selbst passionierte Jägersind und die eigene Prüfung nochin guter Erinnerung haben, wuss -ten sie, wie umfangreich der zulernende Stoff ist und wieviel Zeitman zum intensiven Lernen – zu-meist neben Schule oder Beruf –

Weitere Informationen erhalten Sie

über das KJS-Internetangebot oder

die Geschäftsstelle (Telefon: 02131-

26138, E-Mail: [email protected]).

Mini-Job in der Geschäftsstelle zu besetzenFür die Geschäftsstelle der Kreisjägerschaft Neuss e.V. suchen wir ab dem 01. August 2013

eine(n) Sekretär(in) oder Assistent(in)

im Rahmen eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses.Vorausgesetzt werden gute EDV-Kenntnisse, insbesondere auch in MS-Word, MS-Exel und MS-Outlook.Bitte richten Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung an die Geschäftsstelle der KJS Neuss e.V., Peter Kallen,Breite Straße 67 – 69, 41460 Neuss, oder an [email protected].

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Tina Niklas, die Leiterin für Kommu-

nikation und Fundraising in der Jä-

gerstiftung natur+mensch, besuchte

die Grevenbroicher Jäger auf deren

Jahreshauptversammlung und berich-

tete aus ihrem Arbeitsfeld.

Gegründet im Jahr 2005 konzen-triert sich die Jägerstiftung natur+mensch auf konkrete Schwer-

punkte und verfolgt das Ziel Umwelt-, Na-tur-, Tierschutz und die Landschaftspflegezu fördern. Darüber hinaus unterstützt siedie Wissenschaft und die Forschung undfördert den wichtigen Bereich der Bildung.

Sie greift Fragen und Probleme rund umdie Jagd auf, die nicht unbedingt nur mitneuen Gesetzen geregelt werden sollten,sondern durch das eigenverantwortlicheVerhalten der Jäger in Zusammenarbeitmit allen anderen Naturnutzern, den Land-

blattzeit 17–20132

I M P R E S S U MDie blattzeit erscheint übli-cherweise in den Monaten Fe-bruar, Juni und Oktober. Abgedruckte Leserbriefe ge-ben grundsätzlich nicht dieMeinung des Vorstands oderder Redaktion wieder.

HerausgeberKreisjägerschaft Neuss e. V.Breite Straße 67–6941460 Neuss, Telefon: 0 21 31 - 2 61 38, Telefax: 0 21 31 - 2 14 15, E-Mail: info@kjs–neuss.de, Internet: www.kjs–neuss.de.Verantwortlich i. S. d. P.Stefan Koch, Telefon: 0 21 81 – 65 94 36, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@ -kjs–neuss.deMitwirkende dieser Aus gabeAchim Hüren, Peter Kallen, Marti-na Koch, Heide Peters, Sven Schif-fer LayoutSK-Publikationen, Büro für Presse-und Öffentlichkeitsarbeit, Greven-broichDruckVereinte Druckwerke, Neuss

den und zahlreichen Interessenvertreterneine zweite Kommunikationsschiene fürden ländlichen Raum und bietet allenInteressierten ein Netzwerk, in das siesich aktiv einbringen können.

Die Forderung, dass der ländlicheRaum selbstbestimmt bleiben muss,untermauert „Natürlich Jagd“ mit Fak-ten. Das bedeutet vor allem: Die Interes-sen der Grundeigentümer dürfen nichtausgehebelt werden durch überzogeneForderungen einer urban geprägten Ge-sellschaft, die keinen unmittelbaren Be-zug mehr zur Natur hat. Ziel ist es, einpositives Bild der Jagd in der breiten Öf-fentlichkeit und in der Politik zu vermit-teln. Das Projekt ist erfolgreich gestartet.Das beweisen die Presseberichterstat-tung, die Zugriffszahlen auf Webange-bote und Abdruckzahlen. Im Mai/Juni2013 haben insgesamt 440.000 Zugrif-fe auf die Website www.natuerlich-jagd.de und ihre beiden Blogs stattge-funden. Und die Facebook-Seite ver-zeichnet mehr als 4.100 Likes.

Die Projekte der Stiftung finanzierensich zum größten Teil aus Spenden ausder Jägerschaft. Hierfür bietet die Stif-tung allen Interessierten individuelleMöglichkeiten, sich in die Jägerstiftungeinzubringen: als Kuratoriumsmitglied,als Freund und Förderer, als Social Me-dia Scout und viele mehr. Weitere Informationen unter www.jaegerstif-

tung.de

wirten, Grundeigentümern, Förstern, Fi-schern, Imkern und allen, die die Natur lie-ben und schützen wollen.

Die Jägerstiftung entwickelt ihre Projek-te im Dialog mit der Jägerschaft und an-deren Naturnutzergruppen. Darin liegt ihreStärke. Nur so kann ein hoher praktischerNutzen für Mensch und Natur gewährlei-stet werden.

Lernort-Natur-KofferSo hat die Stiftung gemeinsam mit der Jä-gerschaft über 2.000 Lernort-Natur-Kof-fer-Projekte mit Grundschulen durchge-führt. Das Ziel: Lehrer so zu unterstützen,dass sie mit den Kindern Exkursionen in dieheimische Natur unternehmen. Auf dieseWeise gelingt es, wieder mehr Verständnisfür Zusammenhänge in der Natur und fürihre nachhaltige Nutzung zu wecken. Leh-rer und Kinder sind begeistert.

Förderpreis WildtierfreundlicheLandwirtschaft

Die Jägerstiftung steht für ein starkesBündnis aller Leistungsträger des länd-lichen Raumes und hat deshalb nach demErfolg des Vorjahres zum zweiten Mal denFörderpreis Wildtierfreundliche Landwirt-schaft in Höhe von 5.000 Euro ausge-schrieben. Ziel des Förderpreises ist es auf-zuzeigen, dass eine optimale Nutzung derKulturlandschaft ausreichend Raum bietet,sowohl für eine leistungsstarke und effi-ziente Landnutzung als auch für Erhaltungund Förderung von Natur und Artenvielfalt.

Jägerstiftung natur+mensch zuGast beim Hegering Grevenbroich

Jungfuchs war nichtmehr zu rettenFriedhelm Hirtz fand vor kurzem inseinem Revier einen Jungfuchs, dersich hoffnungslos in einem Ma-schendrahtzaun zwischen zwei Pri-vatgrundstücken verfangen hatte. Erwar offenbar einer von neun Jung-tieren aus einem benachbartenFuchsbau. Da er keinen abgekom-menen Eindruck machte, geht derWaidmann davon aus, dass die Fähedas Jungtier noch im Zaun gesäugthat.

Sein Rettungsversuch unter denbesorgten Blicken der Fähe scheiter-ten daran, dass sich das aufgeregteJungtier bei der Annäherung vonFriedhelm Hirtz zu strangulierendrohte.

Friedhelm Hirtz ist seit 23 JahrenMitbeständer in Widdeshoven.

Wald, Wild und Biologische VielfaltMit einer ehrgeizigen Forschungsarbeituntersucht die Stiftung die Auswirkungenvon Wild auf die biologische Vielfalt. Zieldes Projektes „Wald, Wild, BiologischeVielfalt“ ist es, fundierte landschaftsöko-logische Daten zu sammeln, um über denZusammenhang von Schalenwild und bio-logischer Vielfalt eine wissenschaftlicheinwandfreie Gesamtanalyse zu erstellen .Erste Forschungsergebnisse liegen bereitsvor. Sie belegen klar, dass Schalenwildbiologische Vielfalt und Artenvielfalt be-wirken. Die Forschungsergebnisse wurdenmit Hilfe einer anerkannten wissenschaft-lichen Theorie über mögliche Auswirkun-gen unterschiedlicher Dichten bei wildle-benden Huftieren ausgewertet. Die Tatsa-che, dass nun auch wissenschaftlich be-lastbare Daten für die Bedeutung großerWildtiere für biologische Vielfalt und Ar-tenvielfalt vorliegen, kann zu mehr Sach-lichkeit in der Frage führen, wie viel Wildunser Land braucht, und wie viel Wild un-ser Land verträgt.

Natürlich JagdSeit Sommer 2012 bietet die Kommuni-

kationsinitiative „Natürlich Jagd“ einePlattform, um Themen rund um den länd-lichen Raum an die breite Öffentlichkeit zuvermitteln. Dieses neue Projekt der Jäger-stiftung natur+mensch arbeitet mit Erfolgtagesaktuell und multimedial.

„Natürlich Jagd“ ist neben den Verbän-

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3blattzeit 17–2013

bei den über 5-jährigen Böcken. Ziel solltees sein, dass in jedem Revier auch mal al-te reife Böcke mit 8 Jahren und mehr er-legt werden. Im Rhein-Kreis Neuss erreich-ten dieses Ziel im letzten Jahr drei Prozent.

Die Erfüllung des Abschussplanes istwichtig zur Vermeidung von Wildschäden,als nachhaltige Nutzung von Wildbret undzur Verringerung der Wilddichte im Bereichvon vielbefahrenen Straßen!

Drei Böcke erhielten eine MedailleGold erreichte ein Bock aus dem Revier

Kaarst I mit 109 Punkten, Erleger Herr H.P.Schiffer; Silber erreichte ein Bock aus dem

Revier Vani-kum mit 104Punkten, er-legt von Herrnvon Mallink-krodt, Bronzeerreichte einBock aus demRevier Frim-mersdorf-West mit 93Punkten, er-legt von HerrnGuido Hoff-

mann.Egal ob Goldmedaille oder Knopfbock,

wichtig ist der gute und sichere Schussund das jagdliche Erlebnis.

Papyrus-ReheBei der Durchsicht der Streckenergeb-

nisse des Dreijahresabschussplanes von2010 bis 2013 fällt der höhere Anteil vonFallwild beim weiblichen Wild auf. Er liegtbei etwa 41 Prozent. Bei den Böcken liegtder Fallwildanteil bei nur 30 Prozent. Eben-so werden fast so viele Schmalrehe wieRicken als erlegtgemeldet. Soviele Schmalre-he kommen in ei-nem natürlichenBestand garnicht vor.

Das könntedaran liegen, dases im Rhein-Kreis Neussauch eine beson-dere Unterartvon Rehen gibt:Die sogenanntenPapyrus-Reheoder Papier-Rik-ken!

Diese Rehe ha-ben durch die

Streckenmeldung zwar schon ihren Toten-schein erhalten, erfreuen sich aber nochbester Gesundheit und springen munterdurch Wald und Flur. Es sind genug Reheda. Die stetig steigenden Rehwildstreckenbeweisen das auch. Für jeden Bock solltemindestens ein Kitz und eine Ricke erlegtwerden. Wir können bei uns herzhaft undmit Freude Rehe jagen. Und essen kannman sie auch!

Die Beurteilung der Gehörne über-

nahm auch in diesem Jahr wieder

freundlicherweise Theo Peters.

Zur Hegeschau der Unteren Jagdbe-hörde des Rhein-Kreises Neuss an-lässlich der Mitgliederversammlung

der Kreisjägerschaft Neuss in Haus Schel-len in Korschenbroich im Mai 2013 wurden148 Bockgehörne vorgezeigt. Nach denStreckenmeldungen wurden 216 Böcke er-legt. Es fehlten also 68 Gehörne.

Die Untere Jagdbehörde und der Vor-stand der Kreisjägerschaft bitten die Jägerder Kreisjägerschaft darum, zukünftig alleTrophäen vorzuzei-gen, auch die vomFallwild!

Der Anteil der Jähr-lingsböcke ist mit 48Prozent zu hoch. An-gestrebt sind 40 Pro-zent einjährige und 60Prozent mehrjährigeBöcke. Die Altersklas-senverteilung zeigt indiesem Jahr wiederein ungünstiges Ver-hältnis bei den mehrjährigen Böcken.

Wenn bei den 2- und 3-jährigen Böckenzu viele erlegt werden, fehlen diese dann

Theo Peters entdeckt Papyrus-Rehe

Aktion gegen Wildunfälle im Rhein-Kreis Neusssammenarbeit mit dem Kreis und dem Lan-desbetrieb Straßen an drei besonders wild-unfallträchtigen Straßenabschnitten desKreises die neuen blauen Wildwarnreflek-toren anbringen. Aus Praxistests weißman, dass die Unfallzahlen danach teil-weise drastisch reduziert werden können.

Eine blaue Reflexfolie, die nachts vomAutoscheinwerfer aktiviert wird, lässt ei-nen durchgehenden Lichtzaun am Stra-ßenrand entstehen. Er signalisiert den

Wildtieren durch die blaue Farbe, die in derNatur praktisch nicht vorkommt, Gefahr.Ebenfalls sollten die Straßenränder aufge-hauen und frei von Bewuchs gehalten wer-den. Das Wild soll früh genug das Auto undder Autofahrer früh genug das Wild sehen.

In der „Wild und Hund“ Nr. 10 Mai 2013sind diese blauen Wildwarnreflektorenebenfalls beschrieben. Wunder vollbringenkönnen sie allerdings auch nicht.

In dem „Wild und Hund“-Bericht spricht

ein Schweißhundführer aus dem Schwarz-wald das Schlusswort: „Meine Methodezur Wildunfallverhütung hat dauerhaft ei-nen Rückgang der Fallwildzahlen um 90Prozent zur Folge. Im Rahmen des gesetz-lich Zulässigen wird jedes Stück Rehwildim Bereich von Unfallschwerpunkten er-legt. Egal ob starke Ricke, Zukunftsbockoder guter Jährling. Für mich gilt: Eine Ku-gel ist humaner als ein Kotflügel!“

Im letzten Jahr gab es im Rhein-KreisNeuss 151 polizeilich gemeldete Wild -unfälle, sechs weniger als im Jahr da-

vor. „Unfallgegner” war meistens Rehwild.Im Jahre 2011 betrug der durch Wildun-

fälle in der Bundesrepublik entstandeneSachschaden erstmals mehr als eine halbeMilliarde Euro. Viel schlimmer, dass es 40Tote und 3.000 Verletzte gab. Muss dassein???

Die Kreisjägerschaft möchte gerne in Zu-

Rechtsanwälte Hinzen, Wingerath und Dr. KreutzAlle Amts-, Land- und Oberlandesgerichte

Heinz Hinzen Erbrecht

Michael Hinzen Fachanwalt für Arbeitsrecht

Fachanwalt für Familienrecht

Peter Wingerath Strafrecht und Ordnungs-

widrigkeiten

Wohnungseigentums- und

Mietrecht

Dr. Andrea Kreutz Fachanwältin für Familienrecht

Erbrecht

Lindenstr. 25, 41515 Grevenbroich

Telefon 02181/23398-0

Telefax: 02181/9211

blattzeit, Ausgabe 17-13 20.06.2013 18:58 Seite 3

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4 blattzeit 17–2013

Die Stadt Meerbusch und Jäger desHegerings Meerbusch starten erst-mals ein gemeinsames Projekt zur

Anlage von Wild äsungsflächen im Stadt-gebiet. Auf Initiative der Jägerschaft wer-den dabei gezielt Flächen, die sich im Ei-gentum der Stadt Meerbusch befinden, mitfunktionellen Pflanzenmischungen kulti-viert. Ziel dieser Aktion ist es, Wildtierenin Rückzugsgebieten und Kerneinständenfernab des Strassenverkehrs nachhaltigentsprechende Nahrung zu bieten, damitWildwechsel und die damit verbundeneGefahr von Wild unfällen eingedämmt wird.

„Es grenzt an ein Wunder, dass es trotzder gestiegenen Zusammenstöße mit Wild-tieren im Stadtgebiet bislang nur bei Sach-schäden geblieben ist“, sagt Jörg von Dey-len vom Hegering. „Daneben haben wiruns zum Ziel gemacht, dass die gewähltenPflanzenmischungen unter anderem denvorkommenden Insektenarten in Meer-busch ein abwechslungsreiches Nahrungs-angebot bieten“ fügt er hinzu. Die Jägersetzen dabei auf die Unterstützung der Be-völkerung, denn es macht keinen Sinn,Rückzugsgebiete zu kreieren, damit diesedann gezielt als Picknick- oder Hunde-spielplätze aufgesucht werden.

Das Initiativ-Projekt befasst sich zu-nächst mit vier Flächen auf dem Gebiet derRheingemeinden, die auf die Dauer vondrei Jahren und auf Kosten der Jäger ge-

pflegt werden. Sollte das Projekt erfolg-reich sein, werden weitere Flächen zur An-lage der Wildäsungsflächen zwischen derStadt Meerbusch und der Jägerschaft de-finiert.

250 g Champignons3 Zwiebeln2 Knoblauchzehen2 EL Senf (mittelscharf)1 Knolle Sellerie2 Karotten2 PorreestangenSalz, Pfeffer, Paprika (edelsüß)100 g Bratbutter0,75 l Rotwein1,5 l Wildfond100 ml Sahne3 Lorbeerblätter1 TL Wacholderbeeren10 g Rosmarin5 g Thymian

Ulrich Vomberg, der sich – Siesehen es auch hier wieder –

trotz all seiner dankenswertenVerdienste um diese Beitragsrei-he am liebsten im Hintergrundhält, hatte diesmal die Gelegen-heit, Florian G. Conzen, demChefkoch des Á-la-carte-Restau-rants PÉGA im DüsseldorferInterConti über die Schulter zugucken. Von dort brachte er die-ses Rezept mit.

Zutaten für 6 bis 8Personen

1 Wildschweinkeule von 2 kg300 g Speckscheiben

ZubereitungDie Keule in 10 Scheiben

schneiden und diese sehr dünnklopfen. Die Rouladen mit demSenf bestreichen, würzen undgleichmäßig mit den Speckschei-ben belegen.

Die Zwiebel schälen, in feineWürfel schneiden, den Knoblauchhacken.

Die Champignons kurz wa-schen und sehr fein würfeln.Zwiebeln, Knoblauch und Cham-pignons mit etwas Bratbutter an-dünsten, würzen und auskühlenlassen.

Diese Masse nun auf die Roula-den mit dem aufgelegten Speckverteilen. Die Rouladen zu-sammenrollen und mit Garn oderZahnstochern fixieren. Mit derrestlichen Bratbutter gut anbra-ten, bis sie schön braun sind.

Anschließend zwei gewürfelteKarotten sowie Sellerie, Porree,

Zwiebeln (alle Würfel die gleicheGröße) und die Kräuter hinzuge-ben. Nachdem das Gemüse Farbebekommen hat, noch etwas To-matenmark und Zucker zum Rö-sten beifügen.

Nun Gemüse und Rouladen mitdem Rotwein ablöschen. DiesenVorgang 3 bis 4 mal wiederholen,um eine schöne Farbe und einenguten Geschmack zu bekommen.Anschließend den Wildfond zu-gießen.

Den Deckel aufsetzen und beigeringer Hitze die Rouladen zuge-deckt ca. 45 Minuten schmoren.Die Rouladen aus der Sauce neh-men und warm stellen. Danachdie Sauce durch ein feines Siebpassieren, mit der Sahne verfei-nern, abschmecken, nochmalskurz aufkochen lassen und überdie Rouladen gießen.

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Zehn Rouladen aus der Wildschweinkeule

Stadt Meerbusch und Jäger: Gemeinsam gegen Wildunfälle„Die Aktion ist ein praxisnaher Beitrag

zum Tier- und Naturschutz in Meerbusch“,so Michael Betsch, verantwortlicher Be-reichsleiter für die städtischen Grünflächenin der Stadtverwaltung. „Wir helfen der

Tierwelt und sorgen zugleich für mehr Ar-tenvielfalt in der Feldflur.“ Jetzt hoffe man,dass das Angebot gut angenommen wer-de.

Jörg von Deylen

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Ehrungen 2013Auf der diesjährigen Jahres-

hauptversammlung wurden

für ihre Verdienste geehrt

mit dem

DJV-Abzeichen in Silber

Lutz Faulhaber, MeerbuschReinhard Roelen, JüchenBläserabzeichen in Silber

Henk Jansen, DormagenStefan Maxeiner, DormagenWilhelm Ulrich, DormagenBläserabzeichen in Bronze

Günter Bremer, JüchenHerbert Krystossek, NeussSteffi Lenschen, ErkelenzLJV-Abzeichen in Bronze

Dietmar Arnold, MeerbuschFranz Rose, NeussHans Georg Vieten, NeussPeter Schiefer, Neuss

Für langjährige KJS-Zuge-

hörigkeit wurden ausge-

zeichnet:

50 Jahre

Alfred Becker, Rolf-WernerMartens, Hans HermannKottmann, Günter Kremer,Bernhard Lukei, Klaus Fen-selau, Dr. Werner Erdmann,Günter Linden, Dr. Cornel R.Müller60 Jahre

Jakob Kux, Hans WilhelmKamphausen, TheodorFrommen, Karl GerhardBommers, 65 Jahre

Otto Frenger70 Jahre

Karl Hansen75 Jahre

Edmund Heusgen

Herzlichen Glückwunsch!

blattzeit, Ausgabe 17-13 20.06.2013 18:58 Seite 4

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5blattzeit 17–2013

N E U

Nutzung jetzt möglichAn unserem Hundegewässer in Willich hat sich die Vegetation weiter hervorragend entwickelt, so dass ausreichende Deckung vorhanden ist.Mitglieder der KJS Neuss und des Jagdgebrauchshundeverein Neuss-Grevenbroich, die das Gewässer zu Übungszwecken nutzen wollen, kön-nen sich auf der Geschäftsstelle anmelden.

Am 29. Mai 2013wurde der neue

§ 6a BJagdG zur „Be-friedung von Grund-flächen aus ethischenGründen“ ausgefer-tigt. Er tritt am 06.Dezember 2013 inKraft.

Danach können zueinem gemeinschaft-lichen Jagdbezirk ge-hörende oder einemEigenjagdbezirk ange-gliederte und im Ei-gentum einer natür-lichen Person stehen-de Flächen zu „befrie-deten Bezirken“erklärt werden, wennder Eigentümer glaub-haft macht, dass erdie Jagdausübung ausethischen Gründenab lehnt.

Im Allgemeininter-

esse des Fortbestan-des der flächendek-kenden Bejagung hatder Gesetzgeber hoheHürden statuiert:

die Erhaltung einesartenreichen, gesun-den Wildbestandes,die Vermeidung vonWildschäden, Seu-chen sowie sonstigenGefahren und die Be-lange des Naturschut-zes und der Land-schaftspflege habenVorrang;

wer selbst jagt, ei-nen Jagdschein gelöstoder beantragt hat,oder die Jagd andern-orts duldet, kann sichauf ethische Gründenicht berufen;

mit der Anhörungdes Antragstellers,der Jagdgenossen-

schaft, des Jagdbeirats,des Jagdpächters, derangrenzenden Grund-stückseigentümer sowieder Träger öffentlicherBelange ist ein umfang-reiches Verfahren zudurchlaufen;

die Befriedung soll erstmit Ende des Jagdpacht-vertrages eintreten;

sie erlischt automatischdrei Monate nach Ver-kauf der befriedeten Flä-che;

ferner kann sie jederzeitwiderrufen werden,wenn Tatsachen bekanntwerden, die eine abwei-chende Bewertung erfor-dern;

der Eigentümer des be-friedeten Grundstückshaftet für den Wildscha-den in Höhe des Anteilsseiner Fläche an der Ge-

samtfläche des Jagdbe-zirks – er muss bewei-sen, dass das Schadwildnicht auf seiner Flächevorkommt;

umgekehrt hat erselbst keinen Ersatz aufWildschaden;

die Wildfolge nach§22a BJagdG hat er zudulden;

jederzeit kann die zu-ständige Behörde zurVermeidung übermäßigerWildschäden, Tierseu-chen oder aus Gründendes Naturschutzes undzur Abwendung sonsti-ger Gefahren die Beja-gung anordnen oder aufRechnung des Grund-stückeigentümers durch-führen lassen – dieser istnicht befugt, sich das er-legte Wild anzueignen.

Danach wird die Befrie-

dung bislang bejagbarerFlächen eine Ausnahmebleiben. Die Zuständig-keit richtet sich nachdem jeweils geltendenLandesjagdgesetz – beidem für NRW geplantenWegfall der OberenJagdbehörde werdendann Kreise und kreis-freie Städte als UntereJagdbehörde zu ent-scheiden haben.

Bindend ist diese Ent-scheidung für den Jagd-pächter erst mit Eintrittder Rechtskraft, so dieVoraussetzungen für ei-ne einstweilige Anord-nung nicht vorliegen.Dem Eigentümer steht esdanach nicht zu, Verboteauszusprechen, mag ihnsein Gewissen auchnoch so sehr plagen!

Zerfall des Reviersystems gestoppt!

Peter Wingerath

JägerinnenPassionierte Waid-frauen im Por trätIn ihrem Buch geht Il-ka Dorn darauf ein,dass Frauen 20 Pro-zent aller Jagdbegei-sterten ausmachen.

Die Tendenz ist nachihrer Beobachtungweiterhin steigend.Deshalb versucht siezu begründen, wa-rum Frauen jagen. Siebietet sehr persönli-che Einblicke in dasLeben und die Moti-vation von passio-nierten Jägerinnenund zeigt alle Facet-ten weiblicher Jagd-leidenschaft wie zumBeispiel: Frauen aufder Pirsch und beider Hundeausbil-dung, die Waffengra-veurin, die Jagdmo-de-Designerin, dieFalknerin. Der Bild-band mit stimmungs-vollen Fotos bietetsich geradezu an alsGeschenk für eine Jä-gerin.

Ilka Dorn wurde1969 in Rotenburgan der Wümme/Nie -dersachsen geboren.Sie arbeitet als He -rausgeberin undRedakteurin derJagdzeitschrift HA-LALI.

Vor über zwanzigJahren machte sie alseinzige Frau in derKreisjägerschaft Sie-gen ihren Jagdschein.Als leidenschaftlicheJägerin verbringt sieheute fast jede freieMinute mit ihrenzwei Kindern imnicht weit entferntenRevier im Hunsrück.Bei der Jagd liegt ihrbesonders die Ar-beit mit ihren engli-schen Vorstehhun-den am Herzen.Ilka Dorn,

Jägerinnen

Passionierte Waidfrauen im

Porträt,

blv Buchverlag, 168 Seiten,

200 Farbfotos, laminierter

Pappband,

ISBN 978-3-8354-1161-6

Preis inkl. MwSt. 29,99 €

blattzeit, Ausgabe 17-13 20.06.2013 18:58 Seite 5

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blattzeit 17–20136

bedenkt, dass andere Kreisjäger-schaften wegen der Konkurrenzdurch die gewerblichen Jagd-schulen keine Ausbildung mehranbieten können”, fuhr Kallenfort. Das unerwartet starke Inter-esse habe natürlich auch zuSchwierigkeiten geführt, insbe-sondere zu Beginn des Kompakt-kurses. „Wir haben uns deshalbentschlossen, zusätzlich eine La-ser-Schießanlage anzuschaffen,um die Teilnehmer schneller andas Schießen heranführen zu kön-nen. Darüber hinaus konntendank des Engagements der Aus-bilder so viele zusätzliche Schieß-termine angeboten werden, dass

nicht, es im Revier zu halten. Bit-te bejagen Sie das Schwarzwildkonsequent und streng, aberwaidgerecht und entsprechendden bekannten Richtlinien.”

Niederwild bleibt weiterhinSorgenkind

Beim Hasen musste mit 2.388 er-legten Stücken ein weiterer Strek-kenrückgang von 10,5 Prozentund beim Fasan ein schon drama-tisch zu bezeichnender weitererEinbruch von 27,6 Prozent je-weils im Vergleich zum Vorjahrhingenommen werden. Gestrecktwurden im vergangenen Jahr imRhein-Kreis nur noch 1.211 Fasa-ne. Im Jagdjahr 2007/2008, alsovor gerade einmal fünf Jahren,waren es noch 3.793. Seitdemist die Strecke um 70 Prozent ein-gebrochen. Beim Hasen beträgtder Streckenrückgang im gleichenZeitraum 45 Prozent.

Dieser dramatische Einbruchkann nicht nur mit den üblichenFaktoren erklärt werden. Der LJVbetreibt gemeinsam mit Nieder-sachsen ein Projekt zur Erfor-schung der Ursachen vor allemdes Fasanensterbens. Auch hierim Rhein-Kreis werden sich Re-viere an diesem Projekt beteiligen.Die Ergebnisse bleiben abzuwar-ten. „Fest steht aber fraglos, dassder Fasan dringend auf hegeri-sche Unterstützung, vor allem aufbiotopverbessernde Massnahmenund strenge Prädatorenbejagungangewiesen ist.”

Die Kaninchenstrecke hat sichin den letzten Jahren relativ stabilbei etwa 13.500 Stück eingepen-delt, und auch die die Taubenbe-sätze und -strecken halten sichunverändert auf hohem Niveau,im abgelaufenen Jagdjahr bei cir-ka 34.000 Tauben. „Beide Wild-arten bitte ich im Rahmen der ge-setzlichen Möglichkeiten weiter-hin und unverändert intensiv zu

alle Teilnehmer das geplanteSchießpensum vollständig absol-viert haben.” Es bleibe zu hoffen,dass sich der Erfolg der Ausbil-dung auch bei den nächsten Kur-sen, die im Herbst beginnen wer-den, so fortsetzt. „Allen Ausbil-dern darf ich jedenfalls an dieserStelle für Ihren Einsatz und dasgroße Engagement sehr herzlichdanken.”

Dank für die Unterstützung Aus Zeitgründen könne er nichtalle Aktivitäten der verschiedenenVorstandsmitglieder und der Ob-leute wiedergeben. „Ich möchteaber auf jeden Fall allen, die sichin den verschiedenen Positionen,sei es in den Vorständen der KJSund der Hegeringe, als Obleute,als Betreuer der Rollenden Wald-schule oder als Redakteure derblattzeit, mit viel Engagementund Zeitaufwand einsetzen undehrenamtliche Arbeit für die KJSerbringen, sehr herzlich danken!”

Hohe Schwarzwildstreckeim Rhein-Kreis

„Die Schwarzwildstrecke hat mit177 Tieren einen neuen histori-schen Höchstwert im Rhein-KreisNeuss erreicht, und ich muss sa-gen, dass mich dies nicht wirklichfreut!”

Der Rhein-Kreis Neuss und diemeisten Jagdbezirke sind keineSchwarzwildgebiete, sondern alstypische, waldarme rheinischeOffenlandschaft eigentlich vor al-lem Niederwildreviere. Durch dasSchwarzwild drohen hohe Wild-schäden und vor allem auch wei-tere Verluste für das ohnehin argdezimierte Niederwild und alle Bo-denbrüter.

„Ich kann alle, die meinen, ausihrem Jagdbezirk ein Hochwildre-vier machen zu sollen, nur erneutwarnen: Locken Sie das Schwarz-wild nicht auch noch durch Kir-rungen an. Versuchen Sie auch

bejagen, um Schäden an land-wirtschaftlichen Kulturen, insbe-sondere im Gemüseanbau zu mi-nimieren.” In den vergangenenJahren sei es teilweise zu dochsehr erheblichen Schäden vor al-lem an Gemüseanbauflächen ge-kommen. Auch wenn der Tau-benschaden in den meisten Re-vieren nicht ersatzpflichtig sei,müssten die Jäger ihrem gesetz-lichen Auftrag weiterhin nach-kommen und vor allem auch imInteresse der Landwirtschaftdurch intensive Bejagung für an-gemessene Wildbestände Sorgetragen.

Der Vorstand habe in den letz-ten Wochen und Monaten mehre-re Gespräche mit Vertretern derLandwirtschaft geführt und eineengere Zusammenarbeit zwi-schen Kreisbauernschaft undKreisjägerschaft in den BereichenWildschadensverhütung, freilau-fende Hunde und die für unserNiederwild so wichtigen Biotop-verbesserungen besprochen.„Wir sollten diese Chancen nut-zen und den Schulterschluss mitden Landwirten suchen, denenals Naturnutzern das Leben durchdie grüne Politik – ebenso wie uns– zunehmend schwerer gemachtwird.”

Für die Jäger in NRW sei die be-fürchtete und angekündigte Än-derung des Landesjagdgesetzesbisher ausgeblieben. Dies dürfeaber nicht zu der Hoffnung verlei-ten, die Angelegenheit sei bereitsausgestanden. „Dem Vernehmennach ist damit zu rechnen, dassdas Gesetzgebungsverfahrennach der Bundestagswahl imHerbst wieder in Gang gesetztwerden wird. Bis dahin will dieLandesregierung wohl keine Wäh-ler verschrecken. Wir müssendeshalb wachsam bleiben und so-fort reagieren.”

Jahreshauptversammlung 2013Bericht des Vorsitzenden

Fortsetzung auf Seite 7

Trotz der hohen Zahl derVerstorbenen und einigerAusschlüsse wegen rück -

ständiger Beiträge sowie der üb-lichen Kündigungen zum Beispielwegen Umzug ist die Mitglieder-zahl in diesem Jahr erfreulicher-weise erneut angestiegen,” leite-te der KJS-Vorsitzende Peter Kal-len seinen Bericht ein. Heute sind1.266 Jägerinnen und Jäger Mit-glied in der KJS Neuss, erfreuli-che 25 Mitglieder mehr als im ver-gangenen Berichtszeit raum. DieKJS verdankt den Zuwachs ein-erseits den gut besuchten Ausbil-dungskursen, andererseits aberauch einer erfreulich hohen Zahlvon insgesamt 34 Neumitglie-dern, die nicht über die Ausbil-dung den Weg zur KJS fanden.

Die Altersstruktur hat sich imVergleich zu den Vorjahren nichtverändert, der Alterdurchschnittist weiterhin hoch: „Fast 30 Pro-zent unserer Mitglieder sind älterals 65 Jahre. Trotz der hohenZahl an neuen Mitgliedern ist esdeswegen schwierig, die Ge-samtzahl der Mitglieder zu stei-gern.”

Kallen wies darauf hin, dass ei-ne starke Interessenvertretungimmer wichtiger werde. Dahermöge jedes Mitglied für die Aus-bildung und für eine Mitglied-schaft in der KJS Neuss werben.Sehr willkommen seien auch dieJäger, die ihre Ausbildung nichthier, sondern in einer Jagdschuleabsolviert hätten. „Über die Vor-teile der Mitgliedschaft auch fürden Einzelnen können Sie Ihre Ge-sprächspartner mit dem entspre-chenden Flyer des LJV aufklä-ren.”

Ausbildung mit Laser-Schießanlage

„Die Situation unserer Ausbildungist erfreulich, vor allem wenn man

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7blattzeit 17–2013

gen und rein ideologisch moti-vierten Pläne zu demonstrieren!”

Die Jagd habe sich in den 30Jahren, die er selbst aus eigenerAnschauung bewerten könne,deutlich und insgesamt nicht zumGuten verändert. „Wie viel stär-ker muss diese Empfindung fürdie älteren Jäger unter uns sein.Wenn sich diese Entwicklung sofortsetzt, bleibt von der Jagd, sowie wir sie noch erlernen und aus-üben durften, nicht mehr vielübrig. Bitte helfen Sie mit, dieseszu verhindern,” bat er die Anwe-senden zum Schluss seines Vor-trags.

Minister Remmel habe ange-kündigt, dass mit einem Verbotder Jagdhundeausbildung am le-benden Wild, also vor allem derlebenden Ente und des Schliefen-fuchses zu rechnen sei. Diesesgebiete nach seiner Auffassungder Tierschutz. „Liebe Jagd-freunde, dieses dürfen wir nichtzulassen!”

Jeder, der bereits einmal einenJagdhund ausgebildet habe, wis-se, dass eine sachgerechte Jagd-hundeausbildung nur an der le-benden Ente möglich sei. „Undbestmöglich ausgebildete Hundebrauchen wir alle, um die Jagdtierschutzgerecht ausüben zukönnen!” Tierschutz sei nicht teil-bar. Er gelte nicht nur für die En-te, die zur Ausbildung benötigt

werde. Er gelte ebenso für dasWild, das – im hoffentlich selte-nen Fall – waidgerecht nachge-sucht werden müsse und auchfür die Hunde, die auf die harteJagdpraxis optimal vorbereitetwerden müssten.

Auch die weiteren von Remmelbereits angesprochenen Ände-rungen, insbesondere die dro-henden Einschränkungen bei derNiederwildjagd, seien nicht ak-zeptabel. „Das Jagdrecht ist einverfassungsrechtlich geschützterBestandteil des Eigentums. Ein-schränkungen der Bejagbarkeitvon Wildarten müssen durch denGesetzgeber sachlich und ge-richtsfest begründet werden.” Ei-ne rein ideologisch motivierteHerausnahme von Wild aus der

Bejagbarkeit wurde bereits inmehreren Bundesländern von denVerfassungsgerichten gekippt„und wird auch von uns in NRWnicht hingenommen werden”.

Ebenfalls rein ideologisch seidas geplante Verbot der Fallen-jagd. Ohne Fallenjagd sei einePrädatorenbejagung nicht in demUmfang möglich, wie sie zumSchutze des Niederwilds undauch der vielen anderen, nichtbejagbaren Bodenbrüter zwin-gend erforderlich ist. Echte, inder Praxis tätige Naturschützerwüssten das und arbeiteten des-wegen in allen erfolgreichen Bo-denbrüterprojekten intensiv mitder Jägerschaft zusammen undforderten die Fallenjagd. „EinVerbot der Fallenjagd kann also

Jahreshauptversammlung 2013, Bericht des Vorsitzenden Fortsetzung von Seite 6

ebenfalls nicht sachlich begrün-det werden, sondern ist pure Ide-ologie!”

Zahlreicher Besuch desLandesjägertags erbeten

Minister Remmel habe auch indiesem Jahr zugesagt, am Lan-desjägertag in Münster teilzuneh-men. „Dort sollten wir ihm – wieschon im letzten Jahr – durch ei-nen bis auf den letzten Platz ge-füllten Saal erneut deutlich ma-chen, dass die Jägerschaft bereitsteht und die von ihm geplantenÄnderungen nicht widerspruchs-los hinnehmen wird. Bitte neh-men Sie sich die Zeit und fahrenmit uns nach Münster, um demMinister die Geschlossenheit derJägerschaft gegen diese unsinni-

Theo Peters faßt hier den

Vortrag von Wesley Henn zu-

sammen, den er auf der Jah-

reshauptversammlung der

KJS gehalten hat.

Wesley Henn ist gelernterBerufsjäger aus England

und betreut am Niederrhein aufSchloss Moyland ein 1.500 Hek-tar großes Niederwildrevier. Be-kannt geworden ist er besondersdurch seine Krähenjagdseminare.

Auch im Rhein-Kreis Neusssind die Fasanenstrecken dra-stisch gesunken.1982 kamennoch 7.829 Fasanen zur Strecke,2012 nur noch 1.211. Dafür gibtes die verschiedensten Ursa-chen: Beutegreifer, Krankheiten,Klimawandel und allgemeine Le-bensraumverschlechterungdurch intensive Landwirtschaftund starke Beunruhigung durchErholungssuchende.

Wesley Henn ging in seinemVortrag auf der Jahreshauptver-

sammlung der KJS vor allem aufdie Verbesserung der Brutdek-kung ein. Auf Schloss Moylandwerden Hecken nach englischemVorbild neu angelegt und vor al-lem gepflegt. Bei der Neuanlagewerden Schwarzdorn, Weißdornund Hasel auf einem Erdwall engin Reihe gepflanzt. Der Erdwallentsteht durch entgegengesetz-tes Pflügen. Rechts und links derneuen Hecke wird ein jeweils 2 mbreiter Grasstreifen eingesät.Diese Streifen werden nicht ge-mulcht. Nur so erhalten wir Alt-gras, welches im März und Aprilfür die Nestsuche und die Eiabla-ge genügend hohe Brutdeckungaufweist.

In der englischen Niederwild-hecke gibt es keine Bäume, hierkönnten Greifvögel aufbaumenund Krähen nisten. Die Heckenwerden alle 2-3 Jahre maschinellmit einem Wallheckenschneidergeschnitten. Durch den Mulch-

kopf wird das Schnittgut so zer-kleinert, dass es nicht entferntwerden braucht. Die Hecke wirdnie höher als 2 m und auch nichtbreiter. Es soll auch eine bauern-freundliche Hecke sein. Die Feld-arbeit soll nicht behindert wer-den. Disteln im Grasstreifen wer-den selektiv mit der Rückensprit-ze behandelt. Auf SchlossMoyland wurden so 14 km Hek-ken neu angelegt. 19 km alteHecken werden maschinell ge-pflegt.

In den Grasstreifen leben undüberwintern sehr viele Insekten,auch aufgrund der vielen Wild-kräuter. Gerade Fasanenkükenbrauchen in den ersten 14 TagenInsektennahrung mit viel tieri-schem Eiweiß.

Fasanen bejagen kann man nurwenn genügend Jungfasanennachkommen. Nur den jährlichenZuwachs kann man jagdlich ab-schöpfen. Ohne ausreichendeBrutdeckung, ohne Äsung undohne Winterdeckung wird der Fa-san nicht überleben.

Eine weitere Möglichkeit Brut-deckung im zeitigen Frühjahr zuschaffen ist die Anlage von Kä-ferwällen (beetle banks). Ur-sprünglich stammen diese Käfer-wälle, auch Nützlingsstreifen ge-nannt, aus dem integriertenPflanzenschutz. Im Altgras lebenund überwintern sehr viele räu-berisch lebende Laufkäfer. Diesevertilgen dann im aufkommenden

benachbarten Getreide schädli-che Blattläuse und verringern soden Einsatz von Insektiziden inder Landwirtschaft. Die Käfer-wälle sind 3 bis 6 m breit undwerden auch durch entgegenge-setztes Pflügen angelegt. Ein Erd-wall ist immer trocken und hatauch eine höhere Sonnenein-strahlung. Eingesät wird er mitden verschiedensten Grasarten.Daneben kann man auch minde-stens 6 m breite Blühstreifen an-legen, um noch mehr Brutdek-kung zu erhalten. Diese könnenvon der Landwirtschaftskammergefördert werden. Die Vorgewen-de bleiben 15 bis 20 m breit er-halten, um die Feldarbeit nicht zuerschweren. Auf Schloss Moy-land gibt es etwa 2,5 km Käfer-wälle. Sie bleiben mindestensfünf Jahre erhalten, danachwechselt man zu einer benach-barten Stelle.

Fasanen werden vor allem inder Jagdzeit gefüttert, um sie imRevier zu halten. Im Frühjahr istes ebenfalls wichtig in den Brut-revieren zu füttern. Die Hennenverlieren während des Brutge-schäftes viel Körperfett. Gefüttertwird mit Weizen, da er mehr Ei-weiß enthält als zum BeispielMais. Überall, wo man im Früh-jahr Fasanenhähne mit Hennensieht, sollte man Futtertonnen mitFutterspirale für Weizen aufstel-len. Die Futterspirale sollte 35 cmüber dem Boden hängen, um Rat-

Wesley Henns Ratschläge zur Fasanenhegeten abzuhalten. Gegen Habichtund Schalenwild helfen zurecht-geschnittene Baustahlmatten. Ei-ne Henne, die schnell an gutesFutter kommt, sitzt noch schnel-ler wieder auf dem Nest.

Schlechte Lebensbedingungenund ständige Störungen verursa-chen nicht nur Stress, sie schwä-chen auch jeden Wildkörper undmachen ihn empfänglicher für je-de Art von Krankheiten. Organ-schäden, Parasiten und Virus-Er-krankungen führen schließlichzum Tode oder zu leichterer Beu-te für Prädatoren.

Wenn wir Fasane erhalten wol-len, wenn wir die Niederwildjagderhalten wollen, müssen wir hartdafür arbeiten, denn von nichtskommt nichts. Die Gestaltung derLebensräume ist dabei von ent-scheidender Bedeutung. Schaf-fung von Deckungs- und Äsungs-flächen, Schutz vor Störungenund eine intensive Beutegreifer-kontrolle sind nötig. Leider ge-schieht in den wenigsten Revie-ren etwas. Viele Jäger sitzen lie-ber nächtelang vor Maishaufenund warten auf Sauen.

Was für Hase, Fasan und Reb-huhn gut ist, ist auch für Feldler-che und Goldammer gut. Durchständige Öffentlichkeitsarbeitmüssen Bürger und Politik von un-seren Naturschutzleistungenüberzeugt werden, um uns in Zu-kunft auch das Jagen zu ermög-lichen.

blattzeit, Ausgabe 17-13 20.06.2013 18:58 Seite 7

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Hegering 8, 13. Juli Bejagung von Schwarm-tauben an ausgesuchten Schadflächen, ab 18 Uhr Hegeringgrillen am „Rei-erstübchen“ Hilgershof, Am Schlicherumerfeld 1, 41470 Neuss; Kosten-beitrag pro Person 12,50 Euro, Anmeldung beim Hegeringleiter bis 07. Juli.

Hegering 2, 07. Septem-ber

Revierübergreifende Be-jagung von Schwarmtau-ben, ab 17 Uhr Abschluss im Haus Leusch, Greven-broich; Anmeldung bei Dr. Stefan Schmitz, Tele-fon 0172-6157796

KJS, 18. September, 19Uhr

Beginn der Jägerkurse, Klosterhof, Dormagen-Knechtsteden

Hegering 8, 24. Septem-ber, 18 Uhr

Schießtraining im Jagd- und Schießkino Kerpen, Karl-Ferdinand-Braun-Straße 19, 50170 Kerpen-Sindorf; vier Teilnehmer sind während einer Übungsstunde sinnvoll. Kostenbeitrag pro Person 12,50 Euro; Anmeldun-gen bitte bis spätestens 20. September bei der Hegeringleitung.

KJS, 24. September, 18Uhr

Prüfung für das Bläserhut-abzeichen, Mensa der Berta-von-Suttner-Ge-samtschule Dormagen; Anmeldung über E-Mail bei Erich Segschneider [[email protected]]. Als Anhang bitte Kopie des Mitgliedsausweises beifügen!

KJS, 21. September, 9 bis13 Uhr

Schießen auf den „laufen-den Keiler“, Gürather Hö-he, Grevenbroich

KJS, 05. Oktober, 8.30Uhr

Schießtraining auf dem Jagdparcour Buke, Anmel-dung bei der Geschäfts-stelle

Hegering 2, 10. Oktober,19.30 Uhr

Schießtraining im Jagd- und Schießkino Kerpen, Karl-Ferdinand-Braun-Straße 19, 50170 Kerpen-Sindorf; Anmeldung bei Dr. Stefan Schmitz, Tele-fon 0172-6157796

Hegering 2, 10. Novem-ber, 18 Uhr

Hubertusmesse im Klo-ster Langwaden, bei gu-tem Wetter im Freien

Hegering 8, 12. Novem-ber, 19 Uhr

Martinsgans-Essen des Hegerings. Der Ort wird später mit Rundschrei-ben bekanntgegeben.

blattzeit 17–20138

Der „Zweite Weltkrieg“ war imFrühjahr 1945 endgültig zu Ende.Waffen durfte niemand mehr be-sitzen und auch alle Jagdwaffen

mussten abgeliefertwerden. Die Jagdhoheitbeanspruchte die Besat-zungsmacht.

Die Jäger, die dasgroße Glück hatten,halbwegs unbeschadetdie schlimme Zeit desKrieges hinter sich ge-bracht zu haben, mus-sten ihre Passion zü-geln. Es war schwer zuertragen, dass Fremdeim eigenen Revier denbraven Bock erlegten,wo im eigenen HausSchmalhans Küchen-meister war. Da kribbeltes, und der eine oderandere ließ sich, trotzharter Strafen, etwaseinfallen. Es gab ja nochdie Nacht und mankannte sein Revier.

So erlebten es aucheinige Neusser Jagd-freunde. Die Zahl derJäger war vor dem Krieg überschaubar,man kannte sich von gemeinsamen Jagdenund durch das Schützenwesen vor demKrieg. Die Reviere bejagten englische Offi-ziere, und so durfte man sich über jagdlicheAbstinenz weiter ärgern. Einige Jäger be-schlossen, einen Kegelklub zu gründen, undnachdem eine noch einigermaßen intakteBahn gefunden war, wurde einmal wö-chentlich gekegelt.

An diesen Abenden wurde über alltägli-ches resümiert: „Wie geht es weiter, im Be-ruf und Geschäft und vor allem mit derJagd?”

Über etwas verschlungene Wege erreich-te man bei dem für die Jagd zuständigen Of-fizier, daß die Klubmitglieder 1946 in ihreneigenen Revieren als Treiber mitgehen durf-ten. Zwischen dem Klub und den Englän-dern entwickelte sich eine freundschaftlicheKooperation, und schon im Jagdjahr1947/48 erhielten die Mitglieder Leihwaffenfür gemeinschaftliche Jagden. Noch Jahrespäter, die Reviere waren längst wieder im

eigenen Besitz, waren einige Engländer stän-dige Jagdgäste bei einigen Klubmitgliedern.

In der Folge entwickelten sich, neben denwöchentlichen Kegelabenden, rege jagdli-

che Aktivitäten. So wurde auf den jährlichenKlubausflügen, die immer mit einer Jagdge-legenheit verbunden waren, ein Jagdkönigermittelt. Es ging zu unseren nordischenNachbarn auf Auerhahn, ins Ötztal aufGams, in die Heide auf den kleinen Hahn undimmer öfter in die Reviere der Klubmitgliederauf Rot-, Reh- und Schwarzwild, zum Bei-spiel in die Eifel. Beides, Jagen und Kegeln,sollte im Klubnamen zum Ausdruck kom-men. So entstand der Name „Jagd- und Ke-gelklub St. Hubertus von 1945“, auch zu Eh-ren des Schutzpatrons der Jäger.

Dem Schützenwesen und Brauchtum festverbunden wurden einige Mitglieder Schüt-zenkönige der Stadt Neuss. Andere enga-gierten sich im Brauchtum und in der Arbeitjagdlicher Organisationen. Schützenkönigeder Stadt Neuss: 1949 Peter Kluth, 1979Helmuth Wickrath; Präsident der St. Seba-stianus-Bruderschaft Neuss Furth: AlfredBodenbach; Förderer des jagdlichen Brauch-tums: Hans Zaun; Bläser-, Vereins und Ver-bandwesen: Reimund Rose; Geschäftsfüh-

rer der Kreisjägerschaft und Jagd- und Land-schaftsbeirat, Hegeringleiter Neuss Mittevon 1984 bis 2000: Klaus Pflitsch.

Der Klub hatte sich längst erste Regeln ge-geben. NurJäger konntenMitglied wer-den. Am Hu-bertustag be-suchten dieMitglieder dieGräber derVerstorbenenund legten Ge-stecke nieder,danach ginges zur Huber-tusjagd.

Heute gibtes eine or-dentliche Ver-einssatzung,in der zumBeispiel dieserschöneBrauch fest-geschriebenist. Gejagtwurde fast im-mer am Hu-bertustag,

und den Jagdkönig nannte man nun Huber-tuskönig. Er trägt die Königskette auf denFestlichkeiten bis zur nächsten Hubertus-jagd.

1995, zum 50-jährigen Bestehen desKlubs, entstand eine mehrbändige Chronik.In ihr ist die Geschichte des Klubs doku-mentiert. Hieraus sind auch diese Bilder.

50 Jahre Vereinsgeschichte waren gewissGrund genug, an Hubertus, dem 3. Novem-ber 1995, ein würdiges Fest auszurichten.Nach einer treffenden Laudatio auf den Ver-ein durch unseren damaligen Präsidentenund heutigen Ehrenpräsident, Bernd Pfoten-hauer, wurde zur Festtafel gebeten unddann dem Anlass entsprechend gefeiert.

Heute, 18 Jahre später, ist der Verein re-ge wie eh und je. Das gilt für den jagdlichen,gesellschaftlichen und persönlichen Bereich.Gemeinsames Jagen führt uns in die Eifel,an die Mosel, in den Spessart und Oberpfalz.Unsere Kegelausflüge führen zu interessan-ten Orten unseres Heimatlandes und auch zuunseren Nachbarn. Unternehmungen mit un-seren Damen stehen in der Tradition.

Etwas wehmütig blicken wir auf unsereAltersstruktur. Jüngeres Blut tut jedem Tra-ditionsverein gut, der für bestimmte Wertesteht und weiter bestehen will. Jagdfreundesind herzlich willkommen.

Franz Rose

Jagd- und Kegelklub St. Hubertus Neuss

T E R M I N E

Der Jagd- und Kegelklub St. Hubertus auf seinem letztjährigen Ausflug vor dem Waffenmuseum Suhl.

Jagdgesellschaft in den Rheinauen im Jahr 1951

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