Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

24
Magazin zur Integrierten Versorgung | September 2014 N° 2 «Die Patientenbetreuung im modernen Ärztezentrum ist spannend, abwechs- lungsreich und erfüllendInterview mit zwei Mitgliedern des Medgate Partner Network. Seite 18 Mehr Flexibilität in neuem Versicherungsmodell Besuch in der Gruppen- praxis Fällanden Deutsch Telemedizinische Hilfe im Notfall Seite 14 Mit Flexmed unterstützt Medgate ein neues integriertes Versorgungsmodell. Seite 7 Wie die Telemedizin einem Patienten mit Schlaganfall weiterhalf. Seite 4

description

Medgate Magazin zur integrierten Versorgung.

Transcript of Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Page 1: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Magazin zur Integrierten Versorgung | September 2014

N° 2

«Die Patientenbetreuung im modernen Ärztezentrum ist spannend, abwechs-lungsreich und erfüllend.»

Interview mit zweiMitgliedern des MedgatePartner Network.Seite 18

Mehr Flexibilität in neuem Versicherungsmodell

Besuch in der Gruppen­praxis Fällanden

Deutsch

Telemedizinische Hilfe im Notfall

Seite 14

Mit Flexmed unterstütztMedgate ein neues integriertes Versorgungsmodell.Seite 7

Wie die Telemedizin einemPatienten mit Schlaganfallweiterhalf.Seite 4

Page 2: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

2 | Medgate 360°Healthcare

Über Medgate

Telemedizin hilft auch in einem Notfall 4

Mehr Flexibilität in neuem alternativem Versicherungsmodell 7

Mit Wahlmöglichkeit auf individuelle Bedürfnisseder Ärzte reagieren 9

inside

Die Patienten des MedgateTelemedicine Center 10

Telemedicine Center

De�nitive Einführung der Arztzeugnisse nachtelemedizinischer Arztkonsultation 12

Medizinische Hotlines 13

Health Center

Medizinische Praxisassistentin – ein vielseitiger Job 14

Partner Network

Ein Besuch in der Gruppenpraxis Fällanden 18

persönlich

Der Zeit voraus 20

Zum Gesundheitswesen

Einheitskasse – nein danke!Gastkommentar von Robert E. Leu 22

INHALT | Ausgabe September 2014

FotosTobias Sutter, Andreas Zimmermann,Patrick Indlekofer, Stockbilder

Gestaltung und LayoutFURORE GmbH, 4058 Basel

Übersetzungentradimedia, 81 14 DänikonErica Dinale, 8965 Berikon

DruckSteudler Press AG, 4020 Basel

IMPRESSUM

Medgate-Magazin N° 2, September 2014

Herausgeber und CopyrightMedgate, 4052 Basel

Gesamtau�agePrint: 7000 Exemplare, erscheint 2-mal jährlich in Deutsch, Französisch und ItalienischE-Paper unter www.medgate.ch/360magazin

RedaktionCéline Gysi (Redaktionsleitung), Andy Fischer, Cédric Berset

Redaktionelle MitarbeitMiriam Weigand

4

14

18

Page 3: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Medgate 360°Healthcare | 3

Liebe Leserin, lieber LeserSind Sie in den Sommerferien auch verreist? Dann haben Sie vielleicht auch einige Stunden aufgewendet, um die passende Feriendestination, Unterkunft oder Fluggesellschaft auszuwählen. Die Möglichkeiten sind ja so verschieden wie die Bedürfnisse der Reisenden.

Auch Medgate geht mit einem vielfältigen Angebot auf die verschiedensten Be-dürfnisse ihrer Patientinnen und Patienten ein. So zeigen wir Ihnen in dieser Ausgabe des 360°Healthcare, wie Medgate ihr Angebot für ein neues alternatives Versicherungsmodell erweitert (Seite 7). Mit der neuen Dienstleistung Flexmed wird den Patienten mehr Flexibilität geboten, gleichzeitig aber auch die Integrierte Versorgung weiter vorangetrieben. Aber auch auf die verschiedenen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden geht Medgate ein. Wie? Das lesen Sie am besten in den Berichten dreier Medgate-Ärzte auf Seite 9.

Dem Thema Wahlmöglichkeiten widmet sich auch der Gastkommentar von Robert E. Leu zum Thema Einheitskasse. Und wenn wir schon beim Thema Wählen sind: Im Bericht auf Seite 4 erfahren Sie, wie die Wahl der Medgate-Telefonnummer unserem Patienten Reinhard Aeppli in einer schweren Situation geholfen hat. Vielleicht wollten Sie aber auch schon immer wissen, wie ein Arbeitstag einer Medizinischen Praxisassistentin aussieht ? Dann ist der Bericht über Fiona Furrer, eine engagierte MPA im Health Center Solothurn, ab Seite 14 genau das Richtige für Sie.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre.

Dr. med. Andy FischerCEO Medgate

EDITORIAL

Page 4: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

4 | Medgate 360°Healthcare

ÜBER MEDGATE

Telemedizin hilft auchin einem Notfall

> Heute ist Reinhard Aeppli wiederbei bester Gesundheit und kann sich

auf dem Golfplatz seinem sport-lichen Hobby widmen.

Im August 2013 erleidet Rein-hard Aeppli einen Schlaganfall und wendet sich an das Telemedizinische Zentrum von Medgate. Dank der Hilfe von Medgate kommt er schnell zur optimalen medizinischen Betreuung und ist heute wieder bei bester Gesundheit.Text: Céline Gysi

Page 5: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Medgate 360°Healthcare | 5

Schmerzen im Nacken und SehstörungEs passierte letztes Jahr, am Abend des 12. August. Herr Aeppli befindet sich zu Hause, als er ganz plötzlich einen starken Schmerz an der linken Nackenseite verspürt. Es fühlt sich an, als hätte er einen Schlag in den Nacken erhalten. Ebenso plötzlich tritt auf dem rechten Auge eine Sehstörung auf. «Es war, als hätte ich in einen See geschaut, in dem sich die Sonne stark spiegelt. Mit dem rechten Auge konnte ich kaum noch etwas erkennen. Da wusste ich sofort, dass etwas nicht in Ordnung war», erzählt mir Reinhard Aeppli. Ohne zu zögern, ruft er Medgate an. Da er sich in einer Notsituation befindet, wählt er nach der Telefonansage die Taste 0, die Patienten in einem Notfall direkt mit einem Arzt verbindet.

Kompetente medizinische Betreuung am TelefonHerr Aeppli erzählt dem Medgate-Arzt, was vorgefallen ist. Der Arzt stellt seinem Patienten noch ein paar weitere Fragen; schnell wird ihm aber klar, dass es sich bei Rein-hard Aepplis medizinischem Problem um einen Schlagan-fall handelt. Schnelles Handeln ist nun das Allerwichtigste. Er will sofort die Ambulanz auslösen und diese direkt zu Reinhard Aeppli nach Hause bestellen. Doch Herr Aeppli, der in der Nähe des Universitätsspitals Zürich wohnt und

Ich treffe Reinhard Aeppli an einem schönen Sommertag im Juni auf dem Golfplatz in Augwil. Wenn er nicht ge-rade Zeit mit seiner Familie verbringt, ist Reinhard Aeppli in seiner Freizeit häufig auf einem Golfplatz anzutreffen. Er ist bei bester Gesundheit und kann sich heute als Aus-gleich zu seiner täglichen Arbeit wieder mit vollem Elan seinem sportlichen Hobby widmen. Dass dies keine Selbst-verständlichkeit ist, wird mir erst bewusst, als er mir seine Geschichte erzählt.

«Der Telefonkontakt mit demMedgate-Arzt während

der Fahrt ins Spital gab mir ein Gefühl von Sicherheit.»

dort schon bei früheren medizinischen Problemen behan-delt wurde, möchte sich lieber von seiner Frau, die schon abfahrbereit ist, ins Spital fahren lassen. «Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich so schneller zum Spital gelangen würde», erklärt Aeppli.

Der Arzt entscheidet daraufhin, Herrn Aeppli direkt auf der Stroke Unit – einer Spezialstation für Schlaganfall-patienten – des Universitätsspitals anzumelden und infor-miert das Personal im Spital ganz genau über den Fall. Während Reinhard Aepplis Fahrt ins Spital bleibt der Med-gate-Arzt telefonisch mit seinem Patienten in Kontakt, um seinen Gesundheitszustand zu überwachen. Im Falle einer Verschlechterung hätte der erfahrene Arzt das empfangende Team im Universitätsspital sogleich auch darüber informie-ren können. Als Herr Aeppli nach der kurzen Fahrt im Spital ankommt, wird er über die Notfallaufnahme auf der Stroke Unit nahtlos weiterbetreut. Dank der vorherigen Anmeldung des Tele mediziners ist das Team vor Ort bereits über seine Ankunft und seine Symptome informiert.

Ein Gefühl von Sicherheit«Der konstante Telefonkontakt während der Fahrt ins Spi-tal hat mir ein Gefühl von Sicherheit gegeben. Etwas, das einem in einer solchen Situation wirklich sehr hilft», meint

> Reinhard Aeppli ruft sofort Medgate an. Die Telefonnummerhat er auf seiner Versichertenkarte immer mit dabei.

Page 6: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

6 | Medgate 360°Healthcare

360°Healthmanager – die Medgate-App mit Notfall-funktion neu auch für Android

Damit Medgate all ihren Patienten auch in einem Notfall optimal helfen kann, verfügt die Medgate-App 360°Health-manager über eine Notfallfunktion. Patienten, die sich in einer Notsituation befinden, können Medgate über diese Funktion kontaktieren und werden so schnell und direkt mit dem medizinischen Team verbunden. Über die App kann zudem jederzeit und überall eine telemedizinische Bera-tung eingeholt werden oder ein Termin in einem Medgate Health Center vereinbart werden. Auch Medikamentelassen sich ganz einfach und bequem über den 360°Health-manager bestellen.

Die Medgate-App ist für iOS und seit Juni auch fürAndroid-Mobiltelefone erhältlich. Weitere Infos unterwww.medgte.ch/app

INFO

Aeppli. Zudem habe er es sehr geschätzt, dass das Universi-tätsspital seitens des Medgate-Arztes so gut auf seine An-kunft vorbereitet worden ist.

Nach ein paar Tagen im Spital geht es Reinhard Aeppli wieder besser und schon bald kann er das Spital genesen wieder verlassen. Er trägt glücklicherweise keine Folge-schäden vom Schlaganfall davon. In den Tagen während seines Spitalaufenthalts hatte sich der Medgate-Arzt zuerst bei Reinhard Aepplis Ehefrau und später auch nochmals bei Herr Aeppli selber telefonisch gemeldet, um sich zu versi-chern, dass sich sein Patient wieder auf dem Weg der Bes-serung befindet. Auch dies sei etwas, das er als besonders schön empfand, erzählt mir Herr Aeppli. «Der Medgate-Arzt hat sich wirklich ausgezeichnet um mich gekümmert. Ich und meine Frau waren sehr froh, in dieser schweren Situation eine Ansprechstelle zu haben und kompetent medizinisch begleitet zu werden.»

Neue AbenteuerSchon bald nach seinem Schlaganfall konnte Reinhard Aep-pli wieder seiner Arbeit im Bereich Business-Applikations-Ausbildung bei einer Grossbank nachgehen. Und auch ein neues Abenteuer steht bevor: eine mehrwöchige Reise nach Asien, bei der auch sein grosses Hobby, das Golfen, nicht zu kurz kommen wird. Nach dem, was Reinhard Aeppli vor einem Jahr erlebt hat, geniesst er all dies noch viel bewusster, und er weiss, dass er Medgate jederzeit auch aus dem Aus-land erreichen kann. •

«Ich war sehr froh, in dieser schweren Situation eineAnsprechstelle zu habenund kompetent medizinischbegleitet zu werden.»

> Reinhard Aeppli freut sich aufneue Abenteuer. So steht bald eine Asien-Reise an, bei der auch das Golfen nicht zu kurz kommen wird.

JETZT BEI

Erhältlich im

Deutsch

24. Juli 2014

DISPONIBLE SUR

Disponible sur

Französisch

DISPONIBILE SU

Disponibile su

Italienisch

GET IT ON

Available on the

Englisch

JETZT BEI

Erhältlich im

Deutsch

24. Juli 2014

DISPONIBLE SUR

Disponible sur

Französisch

DISPONIBILE SU

Disponibile su

Italienisch

GET IT ON

Available on the

Englisch

Page 7: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Medgate 360°Healthcare | 7

Mehr Flexibilität in neuem alternativem Versicherungsmodell

Lisa leidet unter einer Blasenentzündung. Da sie schon vor zwei Jahren einen Harnwegsinfekt hatte, erkennt sie die Symptome sogleich. Sie ruft das Telemedizinische Zentrum von Medgate an und schildert diese. Nach einer ausführ-lichen Beratung verschreibt der Medgate-Arzt Lisa eine Antibiotikatherapie und sendet das Rezept dafür direkt an eine Apotheke ganz in der Nähe von Lisas Wohnung, wo sie das benötigte Medikament nur Minuten später abholen kann. Ein paar Tage später geht es ihr wieder gut. Doch dann passiert es: Beim Sport verdreht sich Lisa das Knie. Nun ist es geschwollen und sie verspürt starke Schmerzen. In diesem Fall bevorzugt Lisa, das Knie direkt einem Arzt vor Ort zu zeigen und begibt sich dafür in ein Medgate Ärztezentrum. Dort wird sie untersucht und der Arzt kann ihr schnell weiterhelfen.

Um die Integrierte Versorgung weiter voranzutreiben, braucht es Innovationen. Mit dem neuen Dienstleistungs-angebot «Flexmed» bietet Medgate ihren Partner- Krankenversicherern darum die Möglichkeit, neue Versicherungsmodelle anzubieten. Diese kombinieren die beiden etablierten Versicherungsmodelle Telmed und HMO.Text: Céline Gysi

ÜBER MEDGATE

>>

Page 8: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

8 | Medgate 360°Healthcare

Doppelte Vorteile dank WahlmöglichkeitDies ist ein fiktives Beispiel, das sich aber bei Patienten in einem der neuen alternativen Versiche-rungsmodelle genau so abspielen könnte. In einem solchen kontaktieren die Versicherten bei medi-zinischen Anliegen jeweils zuerst Medgate. Neuartig ist dabei, dass sie bei jedem Mal situativ ent-scheiden können, ob sie das Telemedizinische Zentrum oder ein Ärztezentrum von Medgate als erste Anlaufstelle wählen. Sie profitieren dadurch sowohl von den Vorteilen eines Telmed- als auch eines HMO-Versicherungsmodells. Im Medgate Telemedicine Center erhalten die Versicherten rund um die Uhr und weltweit eine kompetente telefonische Beratung durch erfahrene Ärztinnen und Ärzte. Bevorzugen sie bei einem spezifischen Anliegen hingegen eine physische Arztkonsultation als ersten Kontakt mit Medgate, so stehen ihnen dafür die Ärzte verschiedener Fachrichtungen in den Medgate Health Centers zur Verfügung.

Ein Modell für die Zukunft der Integrierten VersorgungEbenso wie in einem Telmed- oder HMO-Modell legen die Medgate-Ärzte auch in diesem neuen Ver-sicherungsmodell zusammen mit den Patienten die optimale Behandlung durch Medgate und ihre Partner in der ganzen Schweiz fest und koordinieren diese. Ganz im Sinne der Integrierten Versor-gung werden so die Koordination der Behandlung der Patienten verbessert und unnötige Mehrfach-behandlungen vermieden. Eine hohe Behandlungsqualität ist dadurch garantiert.

Einige Partner-Krankenversicherer von Medgate bieten dieses neue alternative Versicherungs-modell bereits an. Medgate ist überzeugt, dass das innovative Modell die Integrierte Versorgung weiter vorantreibt und sich im Sinne der Patienten in naher Zukunft im Schweizer Gesundheitswesen etabliert. •

Neu: Telmed und HMO vereint

Betrieben durch das Medgate Telemedicine Center.

TelmedBetrieben durch die Medgate Health Centers in SO und ZH.

HMO

Kombination beider Modelle (Telmed und HMO), betrieben durch das Medgate Telemedicine Center und die Medgate Health Centers.

FlexmedNeues

Modell

Page 9: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Vereinbarkeit von Berufund Familie

Eva Ciliberto (36) arbeitet als Allgemeinärztin Teilzeit im Medgate Telemedicine Center

Als Mutter von zwei kleinen Kindern schätze ich es sehr, dass ich als Telemedizinerin bei Medgate in einem Teilzeitpensum arbeiten kann und so Job und Familie gut unter einen Hut bringe. Zudem gefällt mir die Arbeit im Bereich der Telemedizin äusserst gut: Sie ist herausfordernd, denn man berät den Pati-enten, ohne ihn zu sehen. Und dennoch ist man ganz nah am Patienten dran. Viel näher, als ich dies bei meiner früheren Arbeit im Spital war. Ich kann mir für jeden Patienten genügend Zeit nehmen, höre ihnen genau zu und habe auch schnell gelernt, die rich-tigen Fragen zu stellen. Dadurch können wir Telemediziner beinahe die Hälfte aller Patienten abschliessend am Telefon bera-ten, sodass kein weiterer Arztbesuch not-wendig ist.

Schön ist auch, dass ich im Medgate Telemedicine Center sehr selbstständig ar-beite und gleichzeitig in ein grosses Team eingebunden bin. So können wir uns ge-genseitig unterstützen und uns durch den gemeinsamen Austausch kontinuierlich weiterbilden.

ÜBER MEDGATE

Telemedicine Center

Work-Life-Balance im Home-Office

Dr. med. Esther Rauch (60) und Dr. med. Cla Rauch (65) arbeiten als Allgemeinärzte Teilzeit im telemedi-zinischen Home-Office im Engadin

Wir arbeiten bei Medgate, weil wir hier die einmalige Gelegenheit haben, in einem Teil-zeitpensum im Home-Office zu arbeiten.

Während 30 Jahren haben wir ge-meinsam eine Allgemeinmedizinpraxis in Zuoz betrieben und diese Ende September 2012 einer jüngeren Kollegin übergeben. Uns ganz zur Ruhe setzen? Das konnten wir uns dann aber auch noch nicht vorstel-len und ein Wechsel des Wohnortes kam ebenfalls nicht infrage. Schliesslich ist das Engadin seit langer Zeit unser Zuhause.

Wir schätzen es daher sehr, dass uns Medgate mit ihren verschiedenen Arbeits-modellen die Möglichkeit gibt, weiterhin als Ärzte tätig zu sein und unsere langjäh-rige berufliche Erfahrung in einem neuen Umfeld einbringen zu können. Jedoch in einem kleineren Pensum und ohne den Wohnort wechseln zu müssen. Zudem stellte die Telemedizin uns auch nochmals vor neue Herausforderungen, die wir mit Freude angenommen und dank unserer Erfahrung gut gemeistert haben. •

Home-Office

Spannende Tätigkeit in interdisziplinärem Team

Dr. med. Jochen Eichler (43) ist Facharzt für Gynäkologie im Medgate Health Center in Zürich Oerlikon

Ich habe mich für die Arbeit im Ärztezen-trum entschieden, weil ich hier einer inte-ressanten Tätigkeit innerhalb eines inter-disziplinären Teams nachgehen kann. Im Health Center arbeite ich als Gynäkologe zusammen mit Allgemein- und Kinderärz-ten. Zudem stehe ich auch in Kontakt zu den Medizinern im Telemedizinischen Zen-trum von Medgate. Diesen Austausch mit meinen Kollegen anderer Fachrichtungen schätze ich sehr. Zudem bietet die exzel-lente gerätetechnische Ausstattung des Ärztezentrums (z.B. 4D-Ultraschall, Praxis-labor) viele Möglichkeiten bei der Behand-lung meiner Patientinnen.

Neben meiner Praxistätigkeit habe ich bei Medgate die Möglichkeit, auch tele-medizinische Beratungen durchzuführen. Die beiden Tätigkeiten lassen sich sehr gut miteinander verbinden. Und sollte nach ei-ner telemedizinischen Beratung ein Ter-min vor Ort notwendig sein, kann ich mei-nen Patientinnen gleich einen Termin im Health Center anbieten – meist noch am selben Tag.

Health Center

Mit Wahlmöglichkeit auf individuelle Bedürfnisse der Ärzte reagierenWahlmöglichkeiten bietet Medgate nicht nur ihren Patienten, sondern auch ihren Mitarbeitenden. Drei Medgate-Ärzte berichten, warum sie sich für ihre jeweilige Arbeitsform entschieden haben.

Medgate 360°Healthcare | 9

Page 10: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

10 | Medgate 360°Healthcare

Die Patientendes Medgate Telemedicine Center

MEDGATE INSIDE

Das Medgate Telemedicine Center ist das grösste ärztlich betriebene telemedizinische Zentrum in Europa.

Seit dem Start im Jahr 2000 hat Medgate im Telemedicine Center rund

4,5 Millionentelemedizinische Beratungenzu den verschiedensten medizinischen Anliegen und Fragen durchgeführt.

15%

20%65%

Wer sind die Medgate-Patienten?

42% 58%

Agglo 50%Land 25%Stadt 23%

Ausland 2%

Page 11: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Medgate 360°Healthcare | 11

Zu Spitzenzeiten finden bis zu 4300 Patientenkontakte pro Tag statt. Doch wer sind überhaupt die Patienten, die sich an das Telemedizinischen Zentrum wenden?Aus welchen Gründen rufen sie an? Und wie werdensie von den Ärzten am Telefon betreut?

Mit welchen Symptomenrufen die Patienten bei Medgate an?

Wie werden die Patienten am Telefon betreut?

4,9%

4,1%

3,4%

2,7%

1,9%

1,7%

1,3%

1,1%

1,7%

1,0%

0,9%

Bei Medgate rufen Pati-enten mit den unter-schiedlichsten Symptomen an (über 700 verschiedene), welche die verschie-densten Fachgebietebetreffen.

Rund jeder 5. Patient, der abschliessend am Telefon betreut werden kann, erhält ein Rezept für ein Medikament.

Rückenbeschwerden

Husten

Infektion obere Atemwege

Bauchschmerzen

Kopfschmerzen

Harnwegsinfekt

Bindehautentzündung

Ohrschmerzen

Hautbeschaffenheitssymptome

Fieber

Schwangerschaft, Geburt, Familienplanung

13%Freiwilliges

Versicherungsmodell

87%Alternatives

Versicherungs-modell

40–50%aller Patienten können abschliessendam Telefon betreut werden, sodass kein weiterer Arztbesuch notwendig ist.

Beispiele häufiger Anrufgründe

Page 12: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

12 | Medgate 360°Healthcare

MEDGATE TELEMEDICINE CENTER

Während einer 6-monatigen Pilotphase hatten die Medgate-Ärzte die Mög-lichkeit, ihren Patienten nach einer Telefonkonsultation bei Bedarf und unter Einhaltung strenger Richtlinien sowie der ärztlichen Sorgfaltspflicht Arbeitsunfähigkeitszeugnisse auszustellen. Nach Ablauf der erfolg- reichen Pilotphase im Juni hat Medgate entschieden, die neue Dienstleistung im Sinne der Integrierten Versorgung definitiv einzuführen.

Text: Céline Gysi

Definitive Einführung der Arztzeugnisse nach teleme- dizinischer Arztkonsultation

Mit dem Ausstellen der Arbeitsunfähigkeitszeugnisse reagiert Medgate nicht nur auf ein Patientenbedürfnis, sondern leistet auch einen Beitrag zur Kostenreduktion im Gesundheitswesen. Denn ein Grossteil der Medgate-Patienten kann abschliessend am Telefon behandelt werden. In diesen Fällen ist aus medizinischer Sicht kein weiterer Arztbesuch notwendig. Indem die Medgate-Ärzte nach der telemedizinischen Behandlung nun grundsätzlich Arbeitsunfähigkeitszeugnisse ausstellen können, kann dem Patienten ein strapazierender Arzt-besuch erspart werden, womit auch Doppelspurigkeiten und somit hohe Kosten verhindert werden. Nicht zuletzt wird auch die Ansteckungsgefahr vermindert, wenn ein Patient sich zu Hause im Bett auskurieren kann, anstatt sich zum Arzt begeben zu müssen.

50 Arbeitsunfähigkeitszeugnisse pro WocheVon Januar bis Juni 2014 haben die Medgate-Ärzte wäh-rend einer 6-monatigen Pilotphase ihren Patienten nach einer erfolgten Telefonkonsultation bei Bedarf und un-ter Einhaltung der strengen Medgate-Richtlinien ein Ar-beitsunfähigkeitszeugnis ausgestellt. Pro Woche wurden während dieser Zeit rund 50 Zeugnisse ausgestellt und per E-Mail an die Patienten sowie auf deren Wunsch auch gleich an den Arbeitgeber geschickt.

Positive Rückmeldungen und hohe AkzeptanzWährend der Pilotphase hat Medgate stichprobenweise Patienten und auch einige Arbeitgeber nach ihren Erfah-rungen mit den Medgate-Arbeitsunfähigkeitszeugnissen

befragt. Dabei sowie bei zusätzlichen Rückmeldungen, die Medgate während der Pilotphase erhalten hat, zeigte sich, dass die Arbeitsunfähigkeitszeugnisse in über 95% der Fälle von den Arbeitgebern akzeptiert werden. Zudem sehen auch die Patienten einen grossen Mehr-wert im Arbeitsunfähigkeitszeugnis nach einer Telefon-konsultation und sind sehr dankbar für die neue Dienst-leistung. Insbesondere Telmed-Versicherte, für die Medgate bei allen medizinischen Problemen immer der erste Ansprechpartner ist, schätzen es, dass sie nach der Beratung in gewissen Fällen auch ein Arbeitsunfähig-keitszeugnis erhalten.

Strenge RichtlinienDie hohe Akzeptanz ist sicherlich auch zu einem grossen Teil auf die strengen Richtlinien, die Medgate beim Aus-stellen der Zeugnisse berücksichtigt, zurückzuführen. So bescheinigt Medgate beispielsweise keine Teilarbeitsun-fähigkeit und stellt pro Patient maximal zwei Arbeits-unfähigkeitszeugnisse pro Kalenderjahr aus. Medgate bescheinigt zudem nur eine Arbeitsunfähigkeit von drei Tagen, die bei Bedarf um maximal zwei Tage verlängert werden darf. Rückwirkende Arbeitsunfähigkeitszeug-nisse werden nicht ausgestellt. Ferner werden Arbeits-unfähigkeitszeugnisse nur Patienten ausgestellt, die in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis stehen. •

Update

Page 13: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Medgate 360°Healthcare | 13

MEDGATE TELEMEDICINE CENTER

Warum stellt das BAG eine Impf-Infoline sowie bei besonderen Gefährdungen der öffentlichen Gesundheit Hotlines zur Verfügung?Patrick Mathys: Sowohl bei der Impf-Infoline als auch bei einer Hotline bei besonderen Ereignissen geht es darum, dem erhöhten Informationsbedürfnis der Bevölkerung gerecht zu werden. Allerdings unterscheidet sich der Fokus einer Impf-Infoline von dem einer Hotline.

Die Impf-Infoline wurde im Rahmen der Impfpromo-tion als eines von vielen Kommunikationsmitteln geschaf-fen. Neben Internetseiten oder Broschüren kann sich die Bevölkerung mit Fragen rund um das Thema Impfungen an die Infoline wenden und sich individuell beraten lassen. Es handelt sich um einen Service, der permanent zur Ver-fügung steht.

Und die Hotlines bei besonderer Gefährdung der öffentlichen Gesundheit?Diese werden im Gegensatz dazu nur in besonderen Situati-onen und zeitlich begrenzt aufgeschaltet. Während eines Ereignisses wie der Grippepandemie ist die Informationsflut über alle Kanäle und Medien sehr gross und der Themen-bereich ist zudem meist komplex. Dies führt dazu, dass viele Leute verunsichert sind und rasch Antworten auf ihre ganz spezifischen Fragen erhalten wollen. Vielen Personen ist es darüber hinaus ein Anliegen, sich von einer kompetenten Fachperson beraten zu lassen. All diese Anforderungen kön-nen idealerweise durch eine telefonische Auskunft über eine Hotline abgedeckt werden.

Welche weiteren Vorteile bringt eine telefonische Beratung der Bevölkerung?Der grosse Vorteil für die Bevölkerung liegt darin, dass Antworten auf brennende Fragen nicht mühsam aus dem

Internet, Fachartikeln oder den Medien zusammengetragen werden müssen, sondern Anrufende spezifische Antworten auf ihre Anliegen erhalten. Wichtig ist auch, dass damit die offiziellen Informationen der Behörden unverfälscht und richtig weitergegeben werden können. Für viele Menschen scheint zudem der persönliche Kontakt ein wichtiger Grund für einen Anruf zu sein.

Wie wird entschieden, ob und wann eine Hotline, wie etwa die Schweinegrippe-Hotline im Jahr 2009, aufgeschaltet wird?Wir wissen, dass bei Ereignissen wie der Schweinegrippe der Informationsbedarf der Bevölkerung explosionsartig zu-nimmt. Diesem Bedarf können wir durch Publikationen auf unseren Internetseiten, durch Fachpublikationen und Medienmitteilungen oder Pressekonferenzen nicht vollstän-dig und oft auch nicht rasch genug entsprechen. Daher ist der Betrieb einer Hotline ein fester Teil in unseren Kommu-nikationskonzepten. Besteht also die Möglichkeit, dass das Bundesamt für Gesundheit mit Anfragen überrannt werden könnte, aktivieren wir die Hotline.

Wie schnell kann eine Hotline im Falle eines unerwar-teten Ereignisses aufgeschaltet werden?Wir können die Hotline im Falle eines unerwarteten Ereig-nisses innerhalb von 24 Stunden aktivieren. Diese rasche Bereitschaft ist besonders in Situationen, in denen die Gesundheit der Bevölkerung unmittelbar bedroht wird – z.B. bei einem grossen Ausbruch einer durch Lebensmittel bedingten Erkrankung – von zentraler Bedeutung. •

Zusammenarbeit mit dem BAG

Medizinische Hotlines für die Schweizer BevölkerungMedgate arbeitet eng mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) zusammen. So betreibt das Telemedizinische Zentrum im Auftrag des BAG eine Infoline für Impffragen sowie Hotlines bei besonderen Gefährdungen der öffentlichen Gesundheit – zum Beispiel im Jahr 2009 zur Schweinegrippe. Im folgenden Interview erklärt Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG, warum der Bund solche Hotlines zur Verfügung stellt und welche Vorteile sie der Bevölkerung bieten.

Interview: Céline Gysi

Page 14: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

14 | Medgate 360°Healthcare

Page 15: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Medgate 360°Healthcare | 15

Medizinische Praxisassistentin –ein vielseitiger JobFiona Furrer kümmert sich mit viel Herzblut um die Patientinnen und Patientenim Medgate Health Center in Solothurn. Wir begleiten die medizinische Praxis-assi stentin einen Tag lang bei ihrer anspruchsvollen und abwechslungsreichenTätigkeit im Ärztezentrum.

Text: Céline Gysi

MEDGATE HEALTH CENTER

7.30 UhrAnspruchsvolle Planung

Zu Beginn des Tages übernimmt Fiona Furrer den Empfangim Ärztezentrum. Sie ist die erste Ansprechperson für die Patientinnen und Patienten, die im Health Center einen Ter-min haben. Sie koordiniert die verschiedenen Arzttermine, fordert medizinische Dokumente der Patienten an und be-gleitet die Patienten in die Behandlungszimmer oder ins Labor. Muss ein Patient noch einen Moment warten, so wird ihm auch ein Kaffee oder ein Mineralwasser serviert.

Besonders anspruchsvoll ist bei der Tätigkeit am Emp-fang die Terminkoordination. «Wir müssen immer darauf gefasst sein, dass ein Notfall reinkommt und sicherstellen, dass wir genügend Kapazität haben, Notfallpatienten sofort zu behandeln», erklärt Fiona Furrer.

Page 16: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

16 | Medgate 360°Healthcare

12 UhrZeit für sich

Mittagspause. Fiona hat nun etwas Zeit für sich. Wir nutzendie Gelegenheit, um über ihre spannende Tätigkeit zu spre-chen. Was ihr an ihrer Arbeit besonders gefällt, möchte ich gerne wissen. «Der Kontakt mit den verschiedensten Men-schen. Im Health Center betreuen wir Patienten verschie-densten Alters, aus allen Gesellschaftsschichten und von unterschiedlichster Herkunft. All ihnen zu helfen, ist ein schönes Gefühl. Und auch das Planen und Organisieren bereitet mir viel Freude.» Und sie fügt sogleich noch an: «Mir gefällt auch, dass mein Job so abwechslungsreich ist. Durch die verschiedenen Fachrichtungen, die im Ärzte-zentrum vertreten sind, betreuen wir Patienten mit ganz verschiedenen medizinischen Anliegen. Zudem ist kein Tag wie der andere. Plötzliche Notfälle können zum Beispiel schon mal die ganze Tagesplanung auf den Kopf stellen. Dann ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren, aber auch das lernt man in diesem Job schnell.»

10 UhrBetreuung zu Hause

Um 10 Uhr übernimmt eine Kollegin von Fiona Furrer denEmpfang, denn für Fiona wird es nun Zeit, sich auf den Weg zu einer älteren Patientin zu begeben. Mehrmals pro Wo-che macht die engagierte medizinische Praxisassistentin Hausbesuche bei nicht mehr mobilen Patienten, die auf-grund einer chronischen Krankheit regelmässige Betreu-ung benötigen. Heute besucht sie eine Patientin, bei der sie alle 2 bis 3 Wochen die Blutgerinnung überprüft. Sie führt dafür den sogenannten Quick-Test durch. Aufgrund der Er-gebnisse des Bluttests kann der behandelnde Arzt die Me-dikamente der Patienten danach optimal einstellen. «Heute werden kaum mehr Hausbesuche gemacht, obwohl es viele Menschen gibt, für die der Weg in die Arztpraxis mit grossen Strapazen verbunden ist. Die Patientinnen und Patienten, die ich zu Hause besuche, sind daher ganz besonders dank-bar für die medizinische Betreuung, die sie vom Medgate Health Center erhalten», erzählt Fiona Furrer und fügt an: «Die Hausbesuche sind für mich etwas ganz Besonderes. Nicht zuletzt auch deswegen, weil ich durch die Betreuung bei den Patienten daheim eine noch engere und persön-lichere Beziehung zu ihnen habe.»

Page 17: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Medgate 360°Healthcare | 17

13 UhrNah am Patienten

Fiona Furrer kehrt ins Health Center zurück. Für halb zweiUhr ist ein Termin für eine Zeckenimpfung geplant. Nachdem die jugendliche Patientin, die sich viel im Freien aufhält, von einem Allgemeinmediziner beraten worden ist, kann Fiona Furrer die Impfung durchführen. Kurz darauf steht ein MRI an. Ein rund 60-jähriger Herr ist beim Wandern umgeknickt und hat sich eine Verletzung am Sprunggelenk zugezogen. Damit der Arzt die Verletzung ab schliessend beurteilen kann, bittet er Fiona, ein MRI durch-zuführen. Gegen Ende des Nachmittags assistiert Fiona Fur-rer dann noch bei einem kleinen gynäkologischen Eingriff: Einer Patientin Mitte 30 wird eine Spirale zur Schwanger-schaftsverhütung eingesetzt.

16.30 UhrVerantwortung für Praxisapotheke

Fiona Furrer trägt im Health Center die Verantwortung fürdie Praxisapotheke. Sie kümmert sich um die Qualitätskon-trolle der Medikamente, den Einkauf und die Warenliefe-rungen und erstellt Handlungsanweisungen für ihre Kolle-ginnen. Dazu hat sie erst vor Kurzem eine Weiterbildung zur Führung einer Arztapotheke absolviert. Bevor ein lan-ger und vielseitiger Arbeitstag zu Ende geht, bestellt Fiona Furrer wie fast jeden Tag auch heute noch die benötigten Medikamente. «Die Patienten können diese dann gleich am nächsten Morgen abholen. Diesen Service schätzen unsere Patienten sehr», betont Fiona Furrer. Man merkt, dass ihr das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der verschiedenen Patientinnen und Patienten sehr am Herzen liegen. •

Page 18: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

18 | Medgate 360°Healthcare

MEDGATE PARTNER NETWORK

Ein Besuch in der Gruppenpraxis FällandenSchon beim Betreten der Gruppenpraxis Fällanden wird auf den ersten Blick ersichtlich, dass die Praxis Mitglied im Medgate Partner Network ist. Ein Steller am Empfang und ein aufgehängtes Zerti-fikat informieren die Patienten darüber, dass die Ärzte der Gruppen -praxis Fällanden vernetzt mit Medgate zusammenarbeiten. So auch der Allgemeinmediziner Dr. med. Markus Birrer und der Kinderarzt und Kinderkardiologe med. prakt. Michael Oertzen. Im folgenden Interview berichten sie über ihre Erfahrungen im Partnernetzwerk und über die Integrierte Versorgung.

Interview: Céline Gysi

Welche Vorteile sehen Sie in der Vernetzung mit Medgate?Dr. med. Markus Birrer: Ich sehe vor allem viele Vorteile für die Patienten. Wenn sich nach einer telemedizinischen Beratung herausstellt, dass ein Patient weitere Untersu-chungen oder eine Behandlung in einer Arztpraxis benö-tigt, kann dieser in einer Partnerpraxis optimal weiterbe-handelt werden. Er muss so auch nicht selber nach einem passenden Arzt suchen.Med. prakt. Michael Oertzen: Es geht auch um die Ansprech-barkeit. Telemedizin und Praxen ergänzen sich gegenseitig sehr gut. Eine telemedizinische Beratung erhalten die Pati-enten an 24 Stunden am Tag, wogegen eine Gruppenpraxis natürlich nicht 24/7 für ihre Patienten da sein kann. Hinge-gen können auch nicht alle medizinischen Probleme mittels Telemedizin behandelt werden. Ist zum Beispiel eine Blutkon-trolle oder eine Herzuntersuchung notwendig, so muss dies in einer Praxis gemacht werden. Dafür sind dann wir da.

Die Telemedizin ist Ihrer Ansicht nach also ein wichtiger Teil im Gesundheitssystem?M.O.: Auf jeden Fall. Gerade auch im Bereich der Kinderme-dizin fehlt aufgrund der demografischen Entwicklung jungen Eltern oftmals das medizinische Wissen. Die Grossfamilie,

in der die Grosseltern ihren Kindern bei gesundheitlichen Problemen der Enkel mit Rat und ihren eigenen Erfahrungen zum Beispiel auch nachts zur Seite standen, gibt es heute nur noch sehr selten. Gerade beim ersten Kind haben Eltern auch viele Unsicherheiten und Fragen. Wenn sie sich in diesen Fällen jederzeit per Telefon an einen Arzt wenden können, ist dies sicherlich sehr hilfreich.M.B.: Die Telemedizin mit all ihren Möglichkeiten, wie zum Beispiel auch dem Ausstellen von Rezepten, kann insbeson-dere auch die Notfallstationen der Spitäler und die dienst-habenden Notfallärzte entlasten.

Welche Patienten werden Ihnen von Medgate zugewiesen?M.B.: Es sind hauptsächlich Patienten, bei denen zum Bei-spiel noch eine Laboruntersuchung, eine Blutuntersuchung,

«Die Integrierte Versorgung bietet den Patienten viele Vorteile und wird sich weiter etablieren.»

Page 19: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Medgate 360°Healthcare | 19

ein Röntgen oder auch eine Herzkurve gemacht werden müssen. Alles Dinge, die natürlich nicht übers Telefon ge-macht werden können. Gerade heute ist eine Patientin über-wiesen worden, die in der Nacht eine telemedizinische Be-ratung von Medgate hatte. Medgate hat uns dann informiert, dass bei der Patientin noch eine Lungen- und Herzkontrolle gemacht werden sollte.M.O.: Ich habe gestern auch eine Überweisung von einem anderen Arzt im Medgate Partner Network erhalten. Über-weisungen werden also auch unter den verschiedenen vernetzten Partnern vorgenommen. Als Kinderkardiologe erhalte ich zudem auch viele Zuweisungen in diesem spezi-fischen Bereich. Auch Patienten aus etwas weiter entfernten Regionen, denn in der Schweiz gibt es nur gerade 45 Kinder-kardiologen.

Welchen Stellenwert hat für Sie die Integrierte Versorgung?M.B.: Einen sehr hohen. Das Prinzip der Integrierten Ver-sorgung liegt auch unserer Gruppenpraxis zugrunde. Hier arbeiten Ärzte verschiedenster Fachrichtungen interdiszi-plinär und natürlich untereinander gut vernetzt zusammen. So können wir Patienten aller Generationen – vom Baby bis zum Urgrossvater – gemeinsam und nahtlos betreuen.

Wie sieht für Sie die Zukunft der medizinischen Versorgung aus?M.B.: Der Trend geht sicher in Richtung Gruppenpraxen und Vernetzung. Die Integrierte Versorgung bietet den Patienten viele Vorteile und wird sich daher weiter etablieren. Man muss aber auch sehen, dass nicht jeder für die Tätigkeit in einer Gruppenpraxis oder für ein vernetztes Zusammenar-beiten geeignet ist. Es wird daher sicherlich auch immer den alleine arbeitenden Hausarzt geben und dabei auch solche, die sich nicht in Netzwerken organisieren möchten.M.O.: Man muss dazu auch ein Teamplayer und für die Ko-operation mit Kollegen aus den verschiedenen Fachbereichen offen sein.

Ferner wird in Zukunft sicherlich auch die elektro-nische Vernetzung weiter vorangetrieben werden. In Belgien habe ich bereits mit elektronischen Patientendossiers und elektronischem Datenaustausch gearbeitet. Es ist natürlich hilfreich, wenn man als Arzt zusammen mit der Überwei-sung auch die ganze Anamnese eines Patienten, seine Rönt-genbilder und so weiter erhält. Das wird in Zukunft bestimmt auch in der Schweiz kommen und einige Vorteile mit sich bringen. •

< Dr. med. Markus Birrer und med. prakt. Michael Oertzen sind seit rund einem Jahr Mitglieder im Medgate Partnernetzwerk.

Page 20: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

20 | Medgate 360°Healthcare

Der ZeitMiriam Weigand ist verantwortlich für

die Dienstplanung im Telemedizi nischen Zentrum. Hier gibt sie Ihnen einen

ganz persönlichen Einblick in ihren viel-fältigen Alltag und die spannenden

Herausforderungen bei ihrer Arbeit.Text: Miriam Weigand, Gruppenleiterin Dienstplanung

«Besprechen wir heute den Entwurf zur Umfrage für die Feiertagsblöcke über Weihnachten/Neujahr?», begrüsst mich meine Teamkollegin aus der Dienst-planung am Morgen. Es ist Mitte September und während die meisten sich über den schönen Altweibersommer freuen, dreht sich bei uns ab sofort al-les nur noch um den Dezember und die Planung über die Feiertage und den Jahreswechsel. In der Dienstplanung tätig zu sein, heisst, seiner Zeit voraus zu sein. Gut und gerne planen zu können, sind die wichtigsten Vorausset-zungen, um diese Tätigkeit erfolgreich auszuüben.

Puzzlelösen auf höchstem NiveauBis die Dienstpläne unserer verschiedenen Abteilungen stehen, gilt es, jeden Monat ein Puzzle zu lösen. Welche Wünsche wurden eingegeben? Welche Vorgaben des Managements haben wir erhalten? Ist es ein starker Ferienmo-nat? Werden neue Mitarbeitende erwartet? Wie sieht die Sprachabdeckung aus? Wir arbeiten in einem Land mit mehreren Landessprachen und unsere Patienten möchten gerne in ihrer Muttersprache beraten werden. Haben wir unsere Impfberatungslinie besetzt? Sind die Nachtdienste geplant? Und wie sieht der sogenannte Forecast aus, d.h., wann werden die meisten Anrufe erwartet?

Bevor wir in die heisse Planungsphase starten, wird mit den Vorgesetzten abgestimmt, was für den nächsten zu planenden Monat wichtig ist. Dann be-ginnt der Planungsprozess; unterstützt werden wir dabei von einer professi-onellen Planungssoftware, die einen automatischen Vorschlag erstellt. Es ist mir sehr wichtig, dass dieser Entwurf von einem menschlichen Auge begut-achtet wird. Das A und O einer erfolgreichen Dienstplanung ist, die Balance

MEDGATE PERSÖNLICH

Page 21: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Medgate 360°Healthcare | 21

«Das A und O einer erfolg-reichen Dienstplanung ist, die Balance zwischen den Vorgaben des Manage-ments und den persön-lichen Befindlichkeiten der Mitarbeitenden zu halten.»

zwischen den Vorgaben des Managements und der Ge-schäftsleitung sowie den persönlichen Befindlichkeiten der Mitarbeitenden zu halten. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, grossen Einfluss auf die (geplante) Freizeit unserer Mitarbeitenden zu haben. Wir erhalten teilweise Einblick in private Lebensumstände und ich bin stolz darauf, dass unser Team als eine neutrale, vertrauensvolle Stelle emp-funden wird.

Zwischen Vorgaben und individuellen WünschenEs ist die Kombination aus sehr analytischer Arbeit und dem persönlichen Kontakt mit Menschen, die das besondere Flair meines Jobs ausmacht. Ich erinnere mich noch gut an den grossen Respekt, den ich empfand, als ich meinen ersten Dienstplan-Job übernahm. Auf einmal für meine Kollegen den Dienstplan erstellen? Sie im Spätdienst planen und al-lenfalls Ferien ablehnen müssen? Es ist die Herausforderung, in der «Sandwich-Position» zwischen Vorgesetzten und Mit-arbeitenden die richtige Position zu finden.

Wir starten in die Woche mit der Aufarbeitung des Wochen-endes. Wer war krank oder hat länger gearbeitet? Dann heisst es auch schon an die nächsten Tage denken, das Ma-nagement des Telemedicine Center erwartet uns am späten Vormittag zur Präsentation der Wochenplanung. Donners-tags besprechen wir in gleicher Runde das kommende Wo-chenende und gehen so von einer Tages- in die Wochenpla-nung über. Jeweils zu Quartalsende heisst es querchecken, ob die Stundensaldi im verträglichen Mass sind; weder zu viele Über- noch Unterstunden werden gerne gesehen. Und dann, ab Mitte September, herrscht bei uns Vorweih-nachtszeit. Wir planen die sensibelsten Tage des Jahres: Weihnachten und Silvester/Neujahr. Damit ist die Jahres-planung abgeschlossen und einmal mehr ist es geschafft. Ein gutes Gefühl!

Vorweihnachten im Spätsommer«Was ist denn nun mit der Umfrage», durchbricht die Stimme meiner Kollegin meine Gedanken. Ja, mein Team – ein Grund mehr, warum ich meinen Job gerne mache. Gute und verlässliche Teamarbeit ist mir absolut wichtig und ich bin mit Leib und Seele dabei. Ausgleich dazu geben mir meine Familie mit Ehemann, Tochter und Haustieren sowie meine Hobbys: Kino, Reisen sowie das Organisieren – Familienfeste, kleine oder grössere Anlässe jeglicher Art; aber das liegt ja auf der Hand.

Nun wird es aber wirklich Zeit, in den letzten heissen Som-merwochen des Jahres die Mitarbeitenden des Telemedizi-nischen Zentrums nett darauf hinzuweisen, dass bald wie-der Weihnachten ist, und dies, noch bevor es die ersten Zimtplätzchen zu kaufen gibt. So wollen wir sein, in der Dienstplanung – lebendig, modern, innovativ und immer für eine Überraschung gut, wie Medgate eben. Und wir werden es auch dieses Jahr wieder schaffen. •

voraus

Page 22: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

22 | Medgate 360°Healthcare

ZUM GESUNDHEITSWESEN

Einheitskasse – nein danke!

Text: Robert E. Leu, emeritierter Professor Universität BernIllustration: Nicolas d'Aujourd'hui

Wer mit dem Kundenservice oder dem Preis-Leistungs-Ver-hältnis seiner Krankenversicherung unzufrieden ist, kann problemlos zu einer andern Versicherung wechseln. Bei einer Einheitskasse entfällt diese Wahlfreiheit. Es ist auch nicht mehr möglich, Grund- und Zusatzversicherung beim gleichen Versicherer abzuschliessen, wie das heute die meis-ten Zusatzversicherten tun.

Wahlfreiheit

Gastkommentar

Der Kassenwettbewerb hat zur Folge, dass die Verwaltungs-kosten der Krankenversicherer (inklusive Werbung und Marketing) unschlagbar tief sind. Gemäss BAG betragen sie lediglich 5%, d.h., von 100 Prämienfranken stehen 95 für die Finanzierung der Behandlungskosten zur Verfügung. Für Werbe- und Marketingzwecke werden gerade mal 30 Rappen eingesetzt. Bei Einführung einer Einheitskasse würden die Verwaltungskosten deutlich ansteigen, weil der Wettbewerbsdruck fehlt und staatliche Monopolorganisati-onen regelmässig ihre Kosten nicht im Griff haben. Die IV z.B. hat 17 Mia. Franken Schulden und erweist sich als weit-gehend reformuntauglich.

Verwaltungskosten

Mittel- und längerfristig ist vor allem mit einer Verschlech-terung der Gesundheitsversorgung zu rechnen. Wie auslän-dische Beispiele zeigen, kommt es bei Einheitskassen rasch zu einer massiven Verschuldung und anschliessend einer Rationierung der medizinischen Leistungen. Die Qualität der medizinischen Versorgung sinkt, der Gesundheitszu-stand der Bevölkerung verschlechtert sich.

Verschlechterung der Gesundheitsversorgung

Page 23: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Medgate 360°Healthcare | 23

Die Krankenversicherer kontrollieren jede Rechnung von Ärzten, Spitälern etc. peinlich genau und sparen so den Prä-mien- und Steuerzahlern gegen eine Milliarde Franken pro Jahr. Diese intensive Kostenkontrolle ist der Grund, warum die Versicherer nicht bei allen Leistungserbringern beliebt sind. Sie erhoffen sich von der Einheitskasse eine kulantere Behandlung, weil sie im Steuerungsorgan der Einheitskasse selber vertreten wären.

Rechnungskontrolle

Die Umstellung auf eine Einheitskasse würde rund 2 Mia. Franken kosten (einmalig). Dazu kämen jahrelange Rechts-streitigkeiten. Die durch die Einheitskasse bedingte Tren-nung von Grund- und Zusatzversicherung kostet weitere 400 Mio. Franken pro Jahr. Da im Steuerungsorgan der Ein-heitskasse auch die Kantone und alle Leistungserbringer – ein organisatorischer Unsinn – eingebunden sind, wird die Kostenkontrolle weniger intensiv und die Preisverhand-lungen werden weniger hart geführt. Beides hat zur Folge, dass die Kosten jährlich schneller steigen werden als bei Wettbewerb. Eingespart werden können dagegen die heute von den Versicherern getätigten Werbe- und Marketing-kosten in Höhe von 100 bis 150 Mio. Franken pro Jahr. Per Saldo hat die Einführung der Einheitskasse somit zur Folge, dass Kosten und Prämien deutlich ansteigen werden, wäh-rend ein Nutzen kaum erkennbar ist. •

Kosten eines Systemwechsels

Page 24: Magazin 360°Healthcare no2 September 2014

Medgate betreut Sie bei all Ihren medizinischen Anliegen umfassend. Im Medgate Telemedicine Center erhalten Sie rund um die Uhr und egal, wo Sie sich gerade befinden, eine medizinische Beratung per Telefon oder Internet. Für eine physische Arztkonsultation stehen Ihnen die beiden Medgate Health Centers in Solothurn und Zürich Oerlikon offen. Zudem ist Medgate im Partner Network mit Ärzten, Kliniken und Apotheken in der ganzen Schweiz vernetzt.

Alle Medgate-Magazine auch online unter www.medgate.ch/360magazin

Immer und überall für Sie da

medgate.ch