Magazin 360°Healthcare no3 März 2015

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Magazin zur Integrierten Versorgung | März 2015 N° 3 Deutsch Auch die Langzeitpflege wird integriert. Seite 18 Immer für die Kleinsten da Erweiterung des Partner Network Leben mit einer unheilbaren Krankheit Die Kinderärztinnen sind Tag und Nacht im Einsatz. Seite 10 Wie Medgate eine schwer kranke Patientin umfassend betreut. Seite 4 «Wir tun alles, damit auch unsere kleinsten Patienten schnell wieder gesund werden.» Seite 10

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Medgate Magazin zur integrierten Versorgung.

Transcript of Magazin 360°Healthcare no3 März 2015

Page 1: Magazin 360°Healthcare no3 März 2015

Magazin zur Integrierten Versorgung | März 2015

N° 3

Deutsch

Auch die Langzeitpflege wird integriert.Seite 18

Immer für die Kleinsten da

Erweiterung des Partner Network

Leben mit einer unheilbaren Krankheit

Die Kinderärztinnen sind Tag und Nacht im Einsatz.Seite 10

Wie Medgate eine schwer kranke Patientin umfassend betreut.Seite 4

«Wir tun alles, damit auch unsere kleinsten Patienten schnell wieder gesund werden.»Seite 10

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2 | Medgate 360°Healthcare

Über Medgate

Atemlos durch das Leben 4

Das elektronische Patientendossier 7

inside

Die jüngsten Patienten des Medgate Telemedicine Center 8

Pädiatrie bei Medgate

Immer für die Kleinsten da 10

Health Center

Belegärzte ergänzen das Angebot im Health Center Zürich 16

Medbase und Medgate spannen zusammen 17

Partner Network

Mit SENIOcare wird Langzeitpflege ins Partnernetzwerk eingebunden Gastbeitrag von Katja Hafner 18

International

Ein telemedizinisches Zentrum in Abu Dhabi 20

persönlich

Am Puls des Telemedizinischen Zentrums 21

Zum Gesundheitswesen

Das schweizerische Gesundheitswesen – im internationalen Vergleich vorn, aber mit EffizienzpotenzialGastkommentar von Daniel Stolz 22

INHALT | Ausgabe März 2015

FotosTobias Sutter, Stockbilder

Gestaltung und LayoutFurore GmbH, 4058 Basel

Übersetzungentradimedia, 81 14 Dänikon

DruckSteudler Press AG, 4020 Basel

IMPRESSUM

Medgate-Magazin N° 3, März 2015

Herausgeber und CopyrightMedgate, 4052 Basel

GesamtauflagePrint: 15000 Exemplare, erscheint 2-mal jährlich in Deutsch und FranzösischE-Paper unter www.medgate.ch/360magazin

RedaktionCéline Gysi (Redaktionsleitung), Andy Fischer, Cédric Berset

Redaktionelle MitarbeitRita Buehlmann

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Medgate 360°Healthcare | 3

Liebe Leserin, lieber LeserAusgerechnet am Wochenende klagt die Tochter über schlimme Halsschmerzen, das Baby leidet mitten in der Nacht an plötzlichem hohem Fieber und der Sohn fürchtet sich vor einer Impfung oder besser gesagt vor der dazugehörigen Spritze. Kennen Sie solche Situationen auch? Mir sind sie als Vater von drei Kindern sehr gut bekannt. Gerade wenn es den Kleinsten nicht gut geht, kann man sich schon mal hilflos fühlen. Schliesslich wünscht man sich, dass es ihnen so schnell wie möglich wieder gut geht. Dann sind Kinderärzte ganz besonders gefordert. Bei Medgate sind die Kinderärztinnen und -ärzte rund um die Uhr per Telefon und tagsüber auch vor Ort im Ärztezentrum für ihre kleinen Patienten da. Auf wel-che Herausforderungen sie da so stossen, das zeigen wir Ihnen in dieser Ausgabe des 360°Healthcare ab Seite 10.

Glücklicherweise können die Medgate-Kinderärzte ihren Patienten in den meis-ten Fällen schnell helfen, sodass sie bald wieder gesund werden. Doch leider sind Ärzte manchmal auch mit schwereren Schicksalen konfrontiert. Im Bericht ab Seite 4 erfahren Sie, worauf die Medgate-Patientin Anita Dürrenmatt, die an einer unheilbaren Lungenkrankheit leidet, bei der ärztlichen Betreuung beson-ders Wert legt. Sie erzählt, warum sie sich im Medgate Health Center wohlfühlt und was ihr in ihrer schweren Situation Kraft gibt.

Gerade bei Krankheiten, die eine langfristige und umfassende Betreuung erfor-dern, sorgt die Integrierte Versorgung für Behandlungsqualität und Patientensi-cherheit. Deshalb schreitet Medgate in diesem Bereich auch im neuen Jahr weiter voran. So fördert beispielsweise ein neu eingeführtes elektronisches Patientendossier den Datenaustausch zwischen Patient und Arzt, aber auch unter Ärzten. Und auch das Partnernetzwerk wird weiter ausgebaut: Neu deckt dieses auch die Langzeitpflege ab. Dies und noch viel mehr erfahren Sie auf den nächs-ten Seiten.

Ich wünsche Ihnen eine gute Gesundheit.

Dr. med. Andy FischerCEO Medgate

EDITORIAL

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4 | Medgate 360°Healthcare

ÜBER MEDGATE

Anita Dürrenmatt empfängt mich in ihrer liebevoll einge-richteten und in warmen, fröhlichen Farben gestrichenen Wohnung. «Das ist mein Reich, hier fühle ich mich wohl. Als es mir noch gut ging, habe ich das alles selber gemacht. Auch die Wände habe ich selber gestrichen und sogar die Decken neu gestaltet», erzählt mir Anita Dürrenmatt. Als es ihr noch gut ging, das war bis vor etwas mehr als zwei Jahren. Im Dezember 2012 erhält Anita Dürrenmatt die Diagnose «tödlicher Lungenhochdruck» – eine Folge eines angeborenen Herzfehlers –, die ihr ganzes Leben ver-ändert. Seither kann sie den Alltag kaum mehr allein be-wältigen, muss ihr Sauerstoffgerät täglich während mehre-rer Stunden anschliessen und ist auf Hilfe aus ihrem Umfeld angewiesen.

Umso wichtiger ist ihr eine kompetente, aber vor allem auch eine verständnisvolle medizinische Betreuung: «Meine Krankheit ist nicht heilbar. In dieser schweren Situation wünsche ich mir einen Hausarzt, der mich durchgehend be-gleitet und sich Zeit für mich und meine Fragen nimmt. Ich will nicht bloss eine Lunge oder ein Herz sein, sondern als Mensch wahrgenommen werden.» Einen solchen Hausarzt hat Anita Dürrenmatt letzten Sommer im Medgate Health Center gefunden.

Atemlos durch das LebenAnita Dürrenmatt leidet seit 2012 an einer unheilbaren Lungenkrankheit. In dieser schweren Situation ist es für sie besonders wichtig, auf eine kompetente und verständnisvolle medizinische Betreuung zählen zu können. Text: Céline GysiIllustration: Ernst Feurer

Umfassend betreut dank Ärztezentrum und TelemedizinAnita Dürrenmatt ist in einem Telmed-Modell versichert. Dabei kann sie rund um die Uhr auf die ärztliche medizi-nische Beratung per Telefon zählen. So auch an einem Wo-chenende im letzten August. «Ich hatte stark verstopfte Atemwege und schlimme Kopfschmerzen. Eine Nebenwir-kung der vielen Medikamente, die ich aufgrund meiner Krankheit einnehmen muss. Als dann auch noch Zahn-schmerzen hinzukamen, habe ich mich entschlossen, im Te-lemedizinischen Zentrum anzurufen.» Die Medgate-Ärztin beriet Anita Dürrenmatt ausführlich am Telefon, entschied aber, dass sie die Patientin in diesem Fall nicht abschlies-send am Telefon behandeln kann und ein Arztbesuch not-wendig ist. Da Frau Dürrenmatt zu dieser Zeit auf der Su-che nach einem neuen Hausarzt war, hat ihr die Ärztin

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Medgate 360°Healthcare | 5

angeboten, gleich am Montag einen Termin bei einem Arzt im Medgate Health Center in Solothurn zu vereinbaren.

Im Health Center fühlt sich Anita Dürrenmatt auf An-hieb wohl und verstanden. «Die Chemie zwischen mir und Doktor Rodriguez hat sofort gestimmt. Ich bin sehr froh, dass er nun mein Hausarzt ist.» Mindestens einmal im Mo-nat hat Anita Dürrenmatt einen Termin im Ärztezentrum, damit ihre Leberwerte gemessen werden können. «Wegen meiner Krankheit kommt es aber auch häufig vor, dass sich mein Gesundheitszustand verschlechtert und ich notfall-mässig einen Termin brauche. Dann kann ich immer sofort vorbeigehen. Nie muss ich lange auf einen Termin warten.» Und auch in der Nacht oder am Wochenende hat sie mit dem Telemedizinischen Zentrum jederzeit eine medizi-nische Ansprechperson.

«Ich wünsche mir einen Hausarzt, der mich in meiner

schweren Situation begleitet und sich Zeit für mich und

meine Fragen nimmt. Im Health Center habe ich

diesen gefunden.»

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6 | Medgate 360°Healthcare

Ein Ärztezentrum für alle Bedürfnisse«Ein tolles Konzept», findet Anita Dürrenmatt und ergänzt: «Die Ärzte bei Medgate sind sehr kompetent und ausgespro-chen nett.» Im Health Center schätzt sie zwei Besonder-heiten ganz speziell. Einerseits den ungewöhnlichen Ser-vice: «Ich konnte es kaum glauben, als mir, nachdem mir eine Eiseninfusion gesteckt werden musste, ein Kaffee ser-viert wurde. So etwas habe ich in einer Arztpraxis noch nie erlebt. Einfach toll.» Andererseits ist Anita Dürrenmatt aber auch besonders froh über die separaten Warteinseln vor den Behandlungsräumen. «Wegen meiner Krankheit kann

bei mir eine Erkältung oder Grippe schnell sehr gefährlich werden. Daher bin ich extrem vorsichtig und schütze mich so gut wie möglich vor Ansteckungen. Da ist es natürlich hilfreich, wenn ich nicht im grossen Wartezimmer neben möglicherweise ansteckenden Personen sitzen muss, sondern an einem separaten und dennoch schönen Ort warten kann.»

Die Art, wie Anita Dürrenmatt über ihr Schicksal spricht, ist beeindruckend. Doch sie betont: «Es gibt Tage, an denen geht es mir gar nicht gut. Da hilft auch die beste me-dizinische Versorgung nichts. Kraft gibt mir dann vor allem mein Mann. Ohne ihn hätte ich wohl schon aufgegeben. Aber er ist immer für mich da, motiviert mich und bremst mich auch mal, wenn ich wieder mal zu viel will.» Und dann ist da noch ihre herzige Hündin: «Sie ist immer da und wenn ich die Kraft habe, dann gehe ich mit ihr in den Park spazie-ren oder fahre mit meinem Elektrobike in die Natur und sie rennt neben mir her. Für solche Momente lohnt es sich, zu kämpfen.» •

«Ich finde es ein tolles Konzept, dass sich das

Telemedizinische Zentrum und das Ärztezentrum so

gut ergänzen und ich jeder-zeit eine medizinische

Ansprechperson habe.»

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Das elektronische Patienten ­dossier – ein wichtiges Instrument für die Integrierte Versorgung

ÜBER MEDGATE

Das elektronische Patientendossier ist ein notwendiges Instrument bei der Sicherstellung einer gut funktionierenden Integrierten Versorgung, denn es ermöglicht einen einfachen, sicheren und effizienten Datenaustausch zwischen den verschiedenen behandelnden Ärzten. Medgate unterstützt daher das elektronische Gesundheitsdossier Evita und sammelt nun während einer Pilot-phase von sechs Monaten erste Erfahrungen damit.

Text: Céline Gysi

Bei der Integrierten Versorgung arbeiten alle in eine Be-handlung involvierten Leistungserbringer, also etwa der Hausarzt, Spezialisten, Spitäler und Pflegeorganisationen, Hand in Hand. Die einzelnen Behandlungsschritte werden dabei optimal aufeinander abgestimmt, sodass keine Doppel-spurigkeiten entstehen und eine hohe Behandlungsqualität gesichert werden kann. Damit dies optimal funktioniert, ist es notwendig, dass ein Datenaustausch zwischen den behan-delnden Ärzten stattfinden kann. Elektronische Patienten-dossiers ermöglichen einen solchen auf sichere und effiziente Art und Weise, wobei immer der Patient bestimmt, wer auf sein Dossier oder einzelne Daten darin zugreifen darf.

Das elektronische Gesundheitsdossier EvitaAnfang dieses Jahres haben Medgate und Swisscom daher die technischen Voraussetzungen für die Einführung des elektronischen Gesundheitsdossiers Evita geschaffen. Während einer Pilotphase von sechs Monaten wird

Medgate einigen ausgewählten Patienten ermöglichen, auf ihren Wunsch und je nach Versicherer und Versicherungs-modell ein solches Dossier kostenlos eröffnen zu lassen. Darin werden alle wichtigen Informationen zur Behand-lung und Erkrankung in Form des Medgate-Behandlungs-plans abgelegt. Die Patienten können ihr persönliches elek-tronisches Patientendossier daraufhin auch weiteren behandelnden Ärzten zugänglich machen, die dann ihrer-seits Informationen im Dossier ablegen können. Zudem können sie viele weitere Gesundheitsdaten selbstständig im Dossier hinterlegen.

Die Patienten sowie alle in eine Behandlung invol-vierten Leistungserbringer haben so alle wichtigen Infor-mationen auf einen Blick und sind immer auf dem aktu-ellsten Stand. Da das elektronische Patientendossier auch über die Medgate-App 360°Healthmanager abgerufen werden kann, haben die Patienten dieses auch immer und überall schnell zur Hand. •

Mit dem elektronischen Patientendossier sind die wichtigsten Informa- ti onen immer und überall verfügbar.

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8 | Medgate 360°Healthcare

MEDGATE INSIDE

Vom Säugling bis zum JugendlichenDie jüngsten Patienten des Medgate Telemedicine Center

Kleinkinder

2. und 3. Lebensjahr

20%*

In den letzten fünf Jahren hat Medgate über eine halbe Million Patienten unter 18 Jahren telemedizinisch betreut. Der Grossteil von ihnen konnte durch die Medgate-Ärzte abschliessend am Telefon beraten werden. So musste beispiels weise höchstens einer von drei Patienten bei den Symptomen von Windpocken, Bindehautentzündung oder Blähungen anschliessend noch einen niedergelassenen Arzt zur Weiterbehandlung aufsuchen.

«Vielen Dank für die kompe-tente Beratung auch in ande-ren Fällen unserer Töchter. Ich finde das Modell toll, wenn man nicht immer sofort zum Arzt gehen muss, aber auch nicht lange leiden und durchseuchen muss.»

Frühe Kindheit

4.–6. Lebensjahr

21%*Säuglinge

1. LebensjahrSäuglinge sind seltene Patienten bei

Medgate, da im ersten Lebensjahr vor allem die Hebamme kontaktiert wird.

5%*

* Anteil aller Patienten unter 18 Jahren

Anrufe nachWochentagen

Mo21%

Di18%

Mi17%

Do15%

Fr15%

Sa7%

So7%

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Medgate 360°Healthcare | 9

18–20 Uhr

2–4Uhr

4–6Uhr

12–14 Uhr

14–16 Uhr

16–18 Uhr

20–22 Uhr

22–24 Uhr

24–2 Uhr

6–8 Uhr

8–10 Uhr

10–12 Uhr

12,5%

14,3%

10,8%

7,2%

4,3%

2,0%

0,8%

0,5%

0,4%

6,1%

23,6%

17,5%

Anrufe nach Tageszeiten

«Der Arzt hat es super gemacht und an-schliessend (nach ca. 10 Tagen) nochmals nachgefragt, wie es Samira geht. Ich finde die Betreuung durch Medgate sehr gut.»

«Lenas Auge wurde dank Ihrer Beratung in kürzester Zeit wieder gesund. Herzlichen Dank und weiter so!»

Mittlere Kindheit

7.–10. Lebensjahr

20%*

Adoleszenz15.–18. Lebensjahr

18%*

Späte Kindheit

11.–14. Lebensjahr

16%*

Anrufgründe

Fieber 18%Husten 10%Infektion der Atemwege 5%

Fieber 25%Husten 8%Erbrechen 5%

Fieber 19%Husten 6%Erbrechen 4%

Fieber 14%Husten 4%Ohrschmerz 3%

Fieber 5%Fuss-/Zehenbeschwerden 4%Kopfschmerz 3%

Fieber 8%Bauchschmerzen 3%Fuss-/Zehenbeschwerden 4%

«Man hat unser Problem genau angehört und uns sehr genau und deutlich erklärt, was zu tun ist. So konnten wir uns den Arztbesuch oder besser gesagt die Not-aufnahme im Spital sparen. Wir haben uns so gut beraten gefühlt, dass keine Zweifel oder Ängste entstanden sind.»

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10 | Medgate 360°Healthcare

Immer für die Kleinsten daDie beiden Kinderärztinnen Dr. med. Kathi Walther und Dr. med. Heike Brückner kümmern sich mit viel Einfühlungsvermögen um ihre kleinen Patienten. Kathi Walther betreut Kinder und Jugendliche vom ersten Lebensmonat bis zum 18. Lebensjahr im Medgate Ärztezentrum. Heike Brückner tut dies übers Telefon im Telemedizinischen Zentrum. Wir begleiten die beiden Ärztinnen bei ihrer unterschiedlichen und in vielen Belangen doch wieder ganz ähnlichen Arbeit.

Text: Céline Gysi

PÄDIATRIE BEI MEDGATE

Dr. med. Heike Brückner

Dr. med. Kathi Walther

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«Für mich ist es ein grosser Erfolg, wenn ich einem Kind die Angst nehmen kann und es sich schon auf den nächsten Kinderarztbesuch freut.»

Ein anspruchsvoller TagesstartDer Tag von Kathi Walther beginnt gleich mit einer grossen Herausforderung. Bei einem 4-jährigen Mädchen steht eine Impfung an, doch das kleine Mädchen hat grosse Angst da-vor und die Tränen kullern schon beim Gedanken an die bevorstehende Spritze. Kathi Walther nimmt sich viel Zeit, um ihre kleine Patientin zu beruhigen und ihr die Angst zu nehmen. Dabei hilft ihr auch Hopsi – das süsse Medgate-Plüschhäschen. Sie zeigt dem Mädchen, dass Hopsi keine Angst vor der Spritze hat und er ausser einem kleinen Pikser auch gar nichts spürt. Die beruhigenden Worte der Kinder-ärztin wirken und die 4-Jährige stellt sich wacker der Imp-fung. Zur Belohnung gibt es für die tapfere Patientin ein kleines Geschenkchen aus der Praxis-Schatztruhe. «Jedes Kind darf sich nach der Behandlung selber etwas aussu-chen», erklärt Kathi Walther und fügt sogleich an: «Für mich ist es ein grosser Erfolg, wenn ich einem Kind die Angst nehmen kann und es sich fast schon auf den nächs-ten Kinderarztbesuch freut. Um das zu erreichen, braucht man nebst Geduld auch viel Einfühlungsvermögen.»

Eine typische WinterkrankheitKaum hat Kathi Walther ihre erste Patientin am heutigen Tag verabschiedet, steht auch schon der nächste Termin an: Ein 11-jähriger Junge mit Husten, Schnupfen und leichtem Fieber. Die Kinderärztin untersucht den Knaben und stellt ihm, aber auch seiner Mutter einige Fragen zum bisherigen Verlauf der Krankheit. «Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist in der Kindermedizin sehr wichtig, denn die Eltern ken-nen ihre Kinder am besten und können mir viele Informa-tionen, zum Beispiel zu verabreichten Medikamenten, Allergien oder Vorerkrankungen, geben», betont Kathi Walther. In diesem Fall wird schnell klar, dass der Patient an einem harmlosen Luftweginfekt leidet. Die Ärztin holt zwei Medikamente aus der Praxisapotheke und erklärt der Mutter genau, wann und wie diese eingenommen werden müssen. Im Anschluss können Mutter und Sohn sich direkt wieder auf den Nachhauseweg machen, damit sich der junge Patient wieder im Bett auskurieren kann.

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Erfolge und Heraus forderungenWas denn eigentlich den Reiz der Tätigkeit als Kinderärz-tin ausmacht, möchte ich von Kathi Walther wissen. «Die Arbeit mit den Kindern und ihren Eltern macht mir einfach riesigen Spass. Als Kinderärztin begleite ich die Kinder häu-fig über viele Jahre hinweg. Ich sehe sie gross werden und verfolge ihre Entwicklungsschritte – das macht wahnsinnig Freude. Zudem bin ich hier häufig mit Fällen konfrontiert, in denen relativ kleine medizinische Massnahmen den Kin-dern viel helfen. Auch das ist jeweils schön zu sehen.» Es gibt aber sicherlich auch grosse Herausforderungen bei die-ser Arbeit? «Natürlich», antwortet die engagierte Kinderärz-tin. «Sehr schüchterne Kinder zum Beispiel. Sie dazu zu bringen, mir zu vertrauen, erfordert manchmal einiges. Wenn es dann aber gelingt, dass die Kinder Vertrauen fas-sen, dann ist das ein umso schönerer Erfolg. Und dann kommt es leider auch immer häufiger vor, dass ich Jugend-liche in der Praxis habe, die unter psychischem Druck lei-den. Sei es wegen Mobbing oder weil sie zum Beispiel un-ter grossem Druck in der Schule leiden. Hier braucht es viel Feingefühl und auch einige Erfahrung, um den eigentlichen Grund hinter den Krankheitssymptomen zu erkennen.»

Spielerische UntersuchungZum Ende des Tages stehen nun noch zwei Vorsorgeunter-suchungen an. Heute ist die jüngste Patientin ein gerade mal einen Monat altes Baby. Die Mutter erscheint mit ihrem Neu-geborenen zur 1-Monat-Kontrolle, anlässlich deren auch ein Hüftultraschall gemacht werden soll. «Auch das kann gleich hier vor Ort gemacht werden. Das ist etwas, das die Eltern sehr schätzen», erklärt Kathi Walther. Bei dem kleinen Mäd-chen ist alles in Ordnung. Die Kinderärztin wird sie aber schon im ersten Lebensjahr noch ein paar Mal sehen, denn es stehen regelmässige Entwicklungskontrollen an.

Mit einer Entwicklungsabklärung geht es denn auch gleich weiter. Diese wirkt auf den ersten Blick mehr wie eine Spiel- und Malstunde. Kathi Walther lässt den 5-jährigen Jungen zeichnen, auf einem Strich auf dem Boden «seiltan-zen» und mit einem Ball spielen. «Vieles machen wir hier spielerisch», erklärt die Kinderärztin. «Das ist ganz wich-tig, wenn man mit Kindern arbeitet.» Und dass diese Arbeit Kathi Walthers Leidenschaft ist, merkt man ihr in jeder Situation an. •

Ein SchlittelunfallUnser Gespräch wird unterbrochen. Ein Vater eilt mit sei-nem weinenden Sohn ins Health Center. Der 8-Jährige ist beim Schlitteln gestürzt und auf seinen Arm gefallen, der nun stark schmerzt. Zeit also für Kathi Walther, sich um den Jungen zu kümmern und ihn und seinen Vater erst ein-mal etwas zu beruhigen. Nach der Untersuchung wird der Arm gleich in der Praxis geröntgt – er ist glücklicherweise nicht gebrochen, sondern nur verstaucht, sodass ein Salben-verband ausreicht, um den Arm bis zur Genesung ruhig zu stellen. Nach der Behandlung durch die liebenswürdige Kinderärztin ist die Welt für den kleinen Patienten wieder in Ordnung und er ist bereits etwas stolz auf seinen bunten Verband, den er morgen seinen Klassenkameraden präsen-tieren will.

«Die Arbeit mit den Kindern und ihren Eltern macht mir riesigen Spass.»

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Medgate 360°Healthcare | 13

Während Kathi Walthers Arbeitstag schon seit einigen Stunden vorüber ist, hat Heike Brückners Arbeit erst gerade begonnen. Im tagsüber so vollen und geschäftigen Telemedizinischen Zentrum ist es jetzt ruhig und nur ganz wenige Plätze sind besetzt. Aber Krankheiten machen natürlich auch vor der Nacht keinen halt und so rufen auch in diesen ruhigeren Stunden immer wieder besorgte Eltern für ihre kranken Kinder an.

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14 | Medgate 360°Healthcare

Verdacht auf BlinddarmentzündungHeike Brückner berät einen verunsicherten Vater, dessen 7-jähriger Sohn über schlimme Bauchschmerzen klagt. Die Kinderärztin befragt den Vater ausführlich zu den Be-schwerden seines Sohnes. Wie lange dauern die Schmerzen schon an? Wie stark sind sie? Wo genau sind die Schmer-zen? Und wie ist der Allgemeinzustand des Kindes? Dabei kann die Kinderärztin auch auf von erfahrenen Telemedi-zinern erstellte medizinische Richtlinien zurückgreifen. Diese halten fest, worauf bei der Beratung bei den jewei-ligen Symptomen geachtet werden muss, und unterstützen die Medgate-Ärzte bei ihrer Tätigkeit. Schon bald erhärtet sich bei der erfahrenen Kinderärztin der Verdacht, dass es sich bei den Schmerzen des kleinen Jungen um eine akute Blinddarmentzündung handelt, die sofort behandelt werden muss. Der kleine Patient wird daher schnell ans Spital über-wiesen.

«Als erfahrene Ärzte kön-nen wir unsere Patienten in vielen Fällen abschlies-send am Telefon beraten, sodass kein weiterer Arzt-besuch notwendig ist.»

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Viele akute Fälle«Nachts und am Wochenende rufen unsere Patienten haupt-sächlich wegen akuter Probleme an», erklärt Heike Brückner. «Häufig leiden die Kinder beispielsweise an Durchfall oder Erbrechen, Fieber, Husten, Atemnot oder eben auch an starken Bauchschmerzen. Die Eltern wissen dann oft nicht, ob ein Arztbesuch oder gar der Gang auf die Notfallstation notwendig ist. Hier können wir als erfahrene Ärzte helfen und die Patienten in vielen Fällen auch abschliessend bera-ten, ohne dass ein Arztbesuch notwendig ist. Aber manch-mal ist halt eben auch eine Notfallbehandlung nötig.» Da-bei ist es für die Telemediziner natürlich eine zusätzliche Herausforderung, dass sie die Kinder bei der Beratung am Telefon nicht sehen können und auf die Beschreibung der Eltern angewiesen sind. Bei Veränderungen der Haut oder Augen besteht aber die Möglichkeit, dass die Eltern Fotos der betroffenen Stellen per App oder E-Mail übermitteln, was für die Ärzte eine grosse Hilfe bei der Beratung ist. «Zu-dem kann ich die Kinder übers Telefon auch hören – zum Beispiel wenn sie husten oder schwer atmen. Und ab einem gewissen Alter ist es auch sinnvoll, die Kinder selber am Telefon berichten zu lassen», betont die Telemedizinerin.

Begleitung durch die NachtUm 3 Uhr nachts berät Heike Brückner eine besorgte Mut-ter. Ihre einjährige Tochter hustet ununterbrochen. Wäh-rend die Mutter der aufmerksamen Kinderärztin den Fall schildert, hört diese im Hintergrund den bellenden Husten des Kleinkindes und bittet die Mutter, das Telefon an den Mund ihrer Tochter zu halten. Dadurch erkennt sie, dass das Kind normal atmet, und kann mithilfe der Beschreibung der Mutter einen Notfall ausschliessen. Heike Brückner rät der Anruferin, mit dem warm angezogenen Kind auf dem Arm auf den Balkon an die kühle Winterluft zu gehen und ihre Tochter zu beruhigen versuchen, und teilt ihr mit, dass sie sofort wieder anrufen soll, falls der Husten in dieser Zeit schlimmer wird. Eine Viertelstunde später ruft die Kin-derärztin die Mutter nochmals an und erkundigt sich, ob sich der Husten der kleinen Patientin beruhigt hat. Glück-licherweise ist dies der Fall und es ist kein Besuch auf der Notfallstation notwendig. Kurz vor Ende ihrer Schicht er-kundigt sich die Kinderärztin am frühen Morgen noch ein-mal bei der Mutter nach dem Gesundheitszustand des klei-nen Mädchens und erfährt, dass es ihr wieder gut geht. Nach einer anspruchsvollen Nacht geht Heike Brückners Dienst so mit einer erfreulichen Nachricht zu Ende. •

«Gerade nachts und bei akuten medizinischen

Problemen sind viele Eltern unsicher, was am

besten zu tun ist.»

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MEDGATE HEALTH CENTER

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Belegärzte ergänzen das Angebot im Health Center ZürichSeit einigen Monaten ergänzen Belegärzte das Team im Medgate Health Center in Zürich Oerlikon. Dadurch stehen den Patienten im modernen Ärztezentrum neben den All gemeinmedizinern, Gynäkologen und einer Kinderärztin neu auch eine Hautärztin sowie zwei Hals-, Nasen-, Ohrenärzte zur Verfügung.

Text: Céline Gysi

Stellt sich anlässlich einer Konsultation bei einem Grundver-sorger im Health Center heraus, dass eine vertiefte Abklä-rung bei einem dieser Spezialisten notwendig ist, haben un-sere Patienten dank den Belegärzten die Möglichkeit, schnell und unkompliziert einen Termin vor Ort zu erhalten. Die Ärzte können sich zudem untereinander austauschen und bei den Behandlungen hinzugezogen werden. So werden Dop-

Dr. med. Joo­Ok Fürst

Dr. med. Markus Schlittenbauer

Dr. med. Thomas Hildebrandt

peluntersuche vermieden und eine hochstehende Behand-lungsqualität garantiert. Die Belegärzte werden vom kompetenten Medizinischen Praxisassistentinnen-Team des Health Center unterstützt und von administrativen Aufga-ben, die eine eigene Praxis mit sich führt, entlastet. Dadurch können sie sich voll und ganz auf ihre Patienten und die fachliche Qualität konzentrieren. •

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MEDGATE HEALTH CENTER

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Medbase und Medgate spannen zusammen

Im folgenden Interview erklärt Marcel Napierala, CEO von Medbase, welche Vorteile die Zusammenarbeit von Med-base und Medgate den Patienten bringt.

Warum haben Sie sich für eine Zusammenarbeit mit Medgate entschieden?Marcel Napierala: Medgate bietet im Rahmen der telemedi-zinischen Beratung einen hervorragenden Service und ver-fügt über viele Jahre Erfahrung in diesem Bereich. Uns hat diese Serviceleistung überzeugt und wir bieten sie daher gerne unseren Patienten an.

Welche Vorteile bringt diese Zusammenarbeit den Patienten?Die Patienten haben die Möglichkeit, rund um die Uhr qua-lifizierte medizinische Informationen und Massnahmenvor-schläge zu erhalten. Die telemedizinische Beratung kann den Patienten in vielen Fällen weiterhelfen und es erübrigt sich unter Umständen sogar der Gang in ein medizinisches Zentrum. Ist hingegen eine Behandlung vor Ort notwendig, überweisen die Medgate-Ärzte die Patienten sofort an den passenden medizinischen Leistungserbringer. Gleichzeitig haben die Patienten in einem der neuen Versicherungsmo-delle auch die Wahlmöglichkeit, sich direkt an ein Medbase Medical Center zu wenden.

Mit ihrem innovativen Dienstleistungsangebot Flexmed ermöglicht Medgate ihren Partner- Krankenversicherern seit 2014, ihren Kunden ein neues Versicherungsmodell an zubieten.

Dieses vereint die beiden etablierten Modelle HMO und Telmed. Versicherte in einem solchen Modell haben jeweils die Wahl, ob sie sich bei medizinischen Anliegen als Erstes an das Telemedizi-nische Zentrum oder ein Ärztezentrum von Medgate wenden. Seit Januar 2015 werden diese nun

zusätzlich von den Medbase Medical Centers ergänzt. Die Versicherten haben dank dem neuen Medgate-Partner Medbase noch mehr medizinische Ansprechpartner in der ganzen Schweiz.

Interview: Céline Gysi

Welche Bedeutung hat die Integrierte Versorgung für Medbase?Integrierte Versorgung bedeutet für Medbase den Ansatz von präventiven Services über die Akutbetreuung bis hin zu Dienstleistungen der Rehabilitation. Einen Rundumser-vice für die Patienten. Die Patienten sollen die Möglichkeit erhalten, durch Medbase oder deren Partner einen mög-lichst optimalen Service zu bekommen. Medbase allein ist hierzu nicht in der Lage und greift daher auf ein Speziali-täten- und Partnernetzwerk zurück. Unter anderem arbei-ten wir hier mit verschiedensten Spitälern, Fachspezialisten und eben Medgate zusammen.

Wodurch zeichnen sich die Medbase Medical Centers aus?Die Medbase Medical Centers stehen im Zeichen eines One-Stop-Gesundheitsangebots. In unseren Zentren arbeiten Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen, Physiotherapeuten und weitere medizinische Fachpersonen eng zusammen. Durch die strategische Partnerschaft mit der Migros und die entsprechend enge Zusammenarbeit mit den Migros-Fitness-zentren ist die Verknüpfung der Angebote noch einfacher und effizienter umzusetzen. Die Zentren sind zudem an at-traktiven Standorten gelegen, die durch öffentliche Ver-kehrsmittel sowie mit dem Auto sehr gut erreichbar sind. •

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MEDGATE PARTNER NETWORK

18 | Medgate 360°Healthcare

Die Wohn- und Pflegeheime von SENIOcare sind über die gesamte Deutschschweiz verteilt. So kann im Notfall rasch ein Pflegeplatz oder eine Seniorenwohnung mit Service in der Nähe des Patienten vermittelt werden, oftmals als Über-gangslösung, bis sich die gesundheitliche Situation wieder stabilisiert hat oder eine ambulante Pflegelösung im häus-lichen Umfeld gefunden werden kann. Auch kurzfristige Fe-rienaufenthalte zur Entlastung von pflegenden Angehöri-gen sind möglich. Ist die Pflegebedürftigkeit derart aus- geprägt, dass die Rückkehr nach Hause nicht mehr möglich ist, finden betagte Menschen in einem SENIOcare Wohn- und Pflegeheim auch ein neues, dauerhaftes Zuhause.

Stellt sich im Laufe einer telemedizinischen Beratung durch Medgate heraus, dass eine vorübergehende oder dau-erhafte Pflege in einer Institution angezeigt ist, können sich die Spezialisten von Medgate auf Wunsch des Patienten mit dem Betten-Vermittlungsteam von SENIOcare in Verbin-dung setzen. Die beiden Koordinatorinnen von der SENIO-care-internen Bettenvermittlung suchen dann für den Pa-tienten oder die Patientin in der gewünschten Region nach einem freien Bett oder nach einer Wohnung. Tagesaktuelle Übersichten und ihre gute Kenntnis der SENIOcare-Heime unterstützen sie in ihrer Aufgabe. Ist ein passendes Heim

Mit SENIOcare wird Langzeitpflege ins Partner-netzwerk eingebundenSeit Herbst 2014 ist SENIOcare mit ihren 27 Wohn- und Pflegeheimen Mitglied im Medgate Partner Network. Das Partnernetzwerk deckt somit neu nebst Grundversorgern, Spezia-listen und Spitälern auch den wichtigen Bereich der Langzeitpflege ab. Dadurch kann Medgate nun auch Patienten, die einen Pflegeplatz oder eine Seniorenwohnung benötigen, eine Lösung anbieten.

Text: Katja Hafner, Leiterin PR SENIOcare

gefunden, wird der Patient oder seine Kontaktperson um-gehend durch die Geschäfts- oder Pflegedienstleitung des entsprechenden Hauses kontaktiert, um weitere Details in Erfahrung zu bringen und die nächsten Schritte gemeinsam zu planen. Die Vorteile für den Patienten und seine Ange-hörigen liegen auf der Hand: Statt in einer zumeist ohne-hin schon stressigen Ausnahmesituation selbst unzählige Wohn- und Pflegeheime «abklappern» zu müssen, werden sie von dieser Aufgabe entlastet. SENIOcare profitiert im Gegenzug von der Erfahrung und der Einbindung in das in-terdisziplinäre Netzwerk von Medgate.

Nach ihren Erfahrungen nach den ersten Monaten der Zusammenarbeit mit Medgate gefragt, bestätigt Daniela Manuppella, Bettenkoordinatorin bei SENIOcare: «Die Zu-

Über SENIOcareSENIOcare wurde 1983 in Wattwil gegründet und ist heute die führende private Heimgruppe der Schweiz. Sie be-schäftigt über 1200 Mitarbeitende und bietet mehr als 1200 Bewohnerinnen und Bewohnern einen würdigen Lebensabend. SENIOcare betreibt 27 Wohn- und Pflege-heime in den Kantonen ZH, BE, SO, SG, TG, GR, AR und ab 2015 auch im Kanton Aargau. Das Angebot umfasst zahlreiche Pflege-Kompetenzen und Dienstleistungen, ergänzt durch Seniorenwohnungen mit Service an aus-gewählten Standorten. Ein internes Qualitätsmanage-ment sorgt für eine hohe Qualität und Sicherheit für die Bewohnenden. Die Pflegequalität ist zertifiziert durch die eidgenössisch anerkannte Stiftung sanaCERT suisse.www.seniocare.ch

INFO

Gastbeitrag

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Medgate 360°Healthcare | 19

> Professionelle und liebevolle Pflege

sammenarbeit mit Medgate ist gut angelaufen. Ich empfinde es als erfüllend, wenn ich durch meine Vermittlung einem Hilfesuchenden rasch und unkompliziert helfen kann.»

Zukunft der Zusammenarbeit mit MedgateAufgrund der demografischen Entwicklung und der kürze-ren Verweildauern in den Spitälern ist es wahrscheinlich, dass in den nächsten Jahren häufiger als heute kurzfristig oder gar notfallmässig ein Pflegeplatz gefunden werden muss, es aber gleichzeitig schwieriger werden wird, auf die Schnelle einen passenden Platz zu finden. Bedingt durch den Wunsch, auch im Alter so lange wie möglich in den vertrauten eigenen vier Wänden leben zu können, sind die Menschen beim Eintritt in ein Wohn- und Pflegeheim älter

> Daniela Manuppella von der zentra-

len Koordinationsstelle SENIOcare

für Pflegebetten und Seniorenwoh-

nungen mit Service

als früher (durchschnittliches Eintrittsalter 81,6 Jahre). Dass ein älterer Mensch verhältnismässig gesund und fit in ein Altersheim eintritt, gibt es heute kaum mehr. Die Kantone haben darauf reagiert und bauen das ambulante Pflegean-gebot zulasten der stationären Pflege weiter aus. Gleichzei-tig werden die Menschen in der Schweiz immer älter. Dies wird dazu führen, dass künftig prozentual weniger Pflege-plätze zur Verfügung stehen als heute. Gleichzeitig kann sich der Gesundheitszustand von hochbetagten Menschen sehr schnell verändern, sodass nicht Wochen oder gar Mo-nate auf einen Heimplatz gewartet werden kann. In dieser Situation ist es beruhigend, zu wissen, dass Medgate mit SENIOcare einen starken Partner an ihrer Seite weiss, der auch in Notfällen einen Pflegeplatz vermitteln kann. •

«Mit SENIOcare hat Medgate einen starken Partner an ihrer

Seite, der auch in Notfällen einen Pflegeplatz vermitteln kann.»

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MEDGATE INTERNATIONAL

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Das Abu Dhabi Telemedicine Centre befindet sich inmit-ten der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate im zwölften Stock eines modernen Hochhauses. Hier be-treuen 11 Ärztinnen und Ärzte und 7 Telemedizinische Assistenten rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr Patienten aus den gesamten Arabischen Emiraten auf Arabisch und Englisch. Über 1,2 Millionen der Einwoh-ner der Emirate haben Zugang zu der neuen Dienst- leistung. «Seit dem Start wird die telemedizinische Dienst-leistung schon rege genutzt», betont Hasan Al Attas, der Geschäftsführer des Abu Dhabi Telemedicine Centre. «Besonders häufig kommt es vor, dass Eltern für ihre kran-ken Kinder anrufen oder Patienten uns wegen eher alltäg-licher Beschwerden wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Grippe oder Magen-Darm-Beschwerden kontaktieren.»

Vorteil für entlegene GebieteDie telemedizinische Beratung werde zudem auch viel-fach von Personen genutzt, die in Teilen der Emirate wohnen, wo es keine medizinische Versorgung in der unmittelbaren Umgebung gibt, erklärt Al Attas. «Hier können wir dank der Telemedizin die Distanz überwin-den und die Patienten direkt über das Telefon kompe-tent medizinisch beraten – etwas, das zuvor in den Verei-nigten Arabischen Emiraten nicht möglich gewesen ist.» Al Attas ist überzeugt, dass sich die telemedizinische Be-ratung in den Vereinigten Arabischen Emiraten schon bald etabliert und zu einer Standardmöglichkeit im Be-reich der medizinischen Versorgung wird.

Ein telemedizinisches Zentrum in Abu Dhabi

Im Juli 2014 hat Medgate in Abu Dhabi zusammen mit der Mubadala Development Company, ihrem Partner vor Ort, ihr erstes telemedizinisches Zentrum ausserhalb der Schweiz eröffnet. Seither werden im Abu Dhabi Telemedicine Centre rund um die Uhr

Patienten dem Medgate-Standard entsprechend telemedizinisch beraten.

Text: Céline Gysi

Hohe QualitätsstandardsMit dem Abu Dhabi Telemedicine Centre exportiert Med-gate ihr erfolgreiches Konzept und die langjährige Er-fahrung im Bereich der Telemedizin zum ersten Mal ins Ausland. Damit die Qualität der medizinischen Beratung auch den hohen medizinischen Standards von Medgate entspricht, fand bei der Planung und Konzipierung des operativen Betriebs des Abu Dhabi Telemedicine Centre ein enger Austausch von Medgate mit den involvierten Personen vor Ort statt. Die Patienten werden im Abu Dhabi Telemedicine Centre nach denselben medizi-nischen Richtlinien und Grundsätzen beraten wie in der Schweiz. Ferner durchlaufen alle Ärzte und medizi-nischen Fachpersonen die gleiche telemedizinische Aus-bildung wie ihre Schweizer Kollegen. •

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MEDGATE PERSÖNLICH

Medgate 360°Healthcare | 21

Am Montag um 7 Uhr in der Früh ist es im Telemedicine Center noch ruhig, aber das wird sich im Verlaufe des Mor-gens nach und nach ändern. Meine Kollegen treffen im ge-planten Viertelstundentakt ein, um die steigende Anzahl Anrufer möglichst schnell betreuen zu können. Bald wird hier also Hochbetrieb herrschen. Zu Spitzenzeiten gehen über 4000 Anrufe pro Tag bei uns ein. Dann ist hier jeder Arbeitsplatz besetzt und es geht lebhaft zu und her. Mir ge-fällt die herausfordernde Arbeit dann ganz besonders.

Vielfältiger PatientenkontaktJeden Tag habe ich mit den unterschiedlichsten Menschen, ihren Anliegen und auch Sorgen zu tun. Das macht meine Tätigkeit am Patientenempfang so abwechslungsreich und interessant. Das Spektrum der Anrufenden reicht dabei vom Teenager bis zum Senior im fortgeschrittenen Alter. Sie alle rufen für eine telemedizinische Beratung an oder um einen Arzttermin zu melden. Um Terminmeldungen kümmere ich mich direkt selber. Für Patienten, die für eine medizinische Beratung anrufen, organisiere ich einen Rückruf durch un-ser medizinisches Team. Um all dies korrekt umsetzen zu können, durchlief ich bei meinem Stellenantritt eine aus-führliche Schulung.

Herausfordernde SituationenDabei wurden wir auch intensiv auf das Erkennen von mög-lichen Notfallsymptomen geschult. Dies ist für uns extrem

Am Puls des Tele - medi zinischen Zentrums

Rita Buehlmann ist eine von rund 50 Mitarbeitenden am Patienten-empfang des Medgate Telemedicine Center. Hier werden die vielen Anrufe, die im Telemedizinischen Zentrum tagtäglich eingehen, entgegengenommen: Rita Buehlmann nimmt das Anliegen der Patienten auf, vereinbart Rückrufe durch die Medgate-Ärzte für die medizinische Beratung und bearbeitet Terminmeldungen von Telmed-Versicherten. An dieser Stelle gibt sie Ihnen einen ganz persönlichen Einblick in ihren abwechslungsreichen Alltag.

Text: Rita Buehlmann

wichtig. Denn immer wieder rufen auch Personen an, die sich in einer Notsituation befinden, wobei dies vielen Patien-ten gar nicht bewusst ist. Dann ist es essenziell, dass wir die Notfallsymptome erkennen. In einem solchen Fall ziehen wir immer den Medical Supervisor – einen für den Tag ver-antwortlichen Oberarzt – hinzu. Dieser entscheidet sofort, wie der Notfallpatient optimal weiterbetreut wird. Solche Situationen sind sehr herausfordernd und man muss immer konzentriert sein. Daher hat es mir sehr geholfen, dass man zu Beginn bei der selbstständigen Arbeit am Telefon eng und professionell von einem erfahrenen Kollegen begleitet wird.

Mehrsprachiger AlltagDurch die praktische und selbstständige Arbeit erlangt man sehr schnell Sicherheit und lernt immer wieder Neues hinzu. Am allerschönsten sind für mich die Gespräche, bei denen ein zu Beginn aufgeregter oder besorgter Patient am Ende zufrieden und beruhigt ist und sich für die freundliche Wei-terhilfe bedankt. Ich liebe den Kontakt und die Gespräche mit all unseren Patienten, spreche täglich in drei Landesspra-chen – Deutsch, Französisch und Italienisch – und komme sozusagen in der ganzen Schweiz herum. Auch der Umgang unter den Kollegen ist vielsprachig, offen und abwechslungs-reich. Und so gehe ich auch an diesem Montag wie jeden Abend mit einem zufriedenen Gefühl nach Hause und freue mich bereits wieder auf den nächsten spannenden Tag. •

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22 | Medgate 360°Healthcare

Das schweizerische Gesundheitswesen – im internationalen Vergleich vorn, aber mit EffizienzpotenzialText: Daniel Stolz, Nationalrat Basel-Stadt/FDP

Illustration: Kornel Stadler

«Das Schweizer Gesundheitssystem muss in letzter Zeit viel Kritik einstecken. Doch unser Gesundheitssystem ist von der Qualität und der Zufriedenheit der Bevölkerung her sehr gut! Die Verbesserungen, die wir dennoch vor-nehmen müssen, sind daher auf einem hohen qualitativen Niveau und betreffen vor allem die Kosten.»

GastkommentarZUM GESUNDHEITSWESEN

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Das schweizerische Gesundheitswesen – im internationalen Vergleich vorn, aber mit Effizienzpotenzial

Dass all das nicht einfach umzusetzen ist, ist offensichtlich. Aber nur wer rechtzeitig unser Gesundheitssystem weiter-entwickelt, sichert es für die Zukunft. Dies ist nicht zuletzt die Aufgabe der Politik und somit als Mitglied der Gesund-heitskommission des Nationalrats auch von mir. Dieser He-rausforderung stelle ich mich gerne, denn ich will, dass un-ser Gesundheitssystem seine sehr gute Qualität im internationalen Vergleich behält, aber die Kosten nicht un-erträglich stark ansteigen. Wir müssen dafür sorgen, dass unser Gesundheitswesen exzellent bei der Qualität, aber auch bei der Effizienz ist. Zusammen schaffen wir das. •

Das schweizerische Gesundheitssystem ist sehr gut! Diese Aussage trifft vor allem auf die Qualität zu. So haben wir betreffend der Lebenserwartung Japan überholt und stehen weltweit auf Platz 1. Dies hat auch damit zu tun, dass die Wartezeit auf medizinische Behandlungen in der Schweiz tief ist – tiefer als in beinahe allen europäischen Staaten. So überrascht es nicht wirklich, dass die Zufriedenheit unserer Bevölkerung mit dem Gesundheitssystem, abgesehen von den Kosten, sehr hoch ist – höher als in den meisten ande-ren Ländern.

Dass diese Qualität auch ihren Preis hat, ist klar. Wo-bei man festhalten muss, dass wir vom Verhältnis zum Brut-toinlandprodukt her weit hinter den USA, klar hinter den Niederlanden, Frankreich, Kanada und auf etwa gleicher Höhe mit Deutschland und Österreich liegen. Der Leistungs-katalog in der gesetzlichen Grundversicherung sucht sei-nesgleichen. Also ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis so schlecht nicht.

Trotzdem schleckt es keine Geiss weg: Die Gesund-heitskosten steigen in der Schweiz – wie aber auch in allen anderen Nachbarländern. Die Gründe sind primär in der demografischen Entwicklung, bei den Kosten für Innova-tion, der Mengenausweitung, aber auch bei falschen Anrei-zen und Ineffizienzen zu suchen.

Im Bereich Effizienz ist unser Gesundheitssystem deshalb (noch) nicht exzellent. Dies liegt weniger an den Playern im Gesundheitsmarkt selber, denn diese verhalten sich weitgehend regelkonform. Vielmehr ist es die Politik, die falsche Anreize und vor allem auch viel zu viele Regu-lierungen schafft. Darüber klagen hilft nicht. Handeln ist gefragt. Aber was ist zu tun?

• Massnahmen zur Effizienzsteigerung umsetzen – vor allem, aber nicht nur, im Spitalbereich

• Wirtschaftlichkeitsprüfungen gegenüber Leistungserbringern dank einheitlichen, trans parenten und fairen Kriterien verbessern

• Qualitätssicherung mit vergleichbaren Qualitätsdaten vor allem im ambulanten Bereich vorantreiben

• Technische Innovationen wie das elektro- nische Patientendossier fördern

• Einführung eines Case Management bei chronischen Erkrankungen

• Integrierte (ambulante) Versorgung vorantreiben und vieles mehr

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Medgate betreut Sie bei all Ihren medizinischen Anliegen umfassend. Im Medgate Telemedicine Center erhalten Sie rund um die Uhr und egal, wo Sie sich gerade befinden, eine medizinische Beratung per Telefon oder Internet. Für eine physische Arztkonsultation stehen Ihnen die beiden Medgate Health Centers in Solothurn und Zürich Oerlikon offen. Zudem ist Medgate im Partner Network mit Ärzten, Kliniken und Apotheken in der ganzen Schweiz vernetzt.

Alle Medgate-Magazine auch online unter www.medgate.ch/360magazin

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