Magazin6 - No.2
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Transcript of Magazin6 - No.2
DA S M AGA Z I N DE R KoN Z Ep t h A l l E 6
N02DESIGN
KULTUR &GASTRON OM I E
KAFFEE
PAUSE
06
DAS TEAM DER HALLE 6 ERZÄHLT ERLEBTES
ABENDMAHL
20
CRoSSovER MiT ASiATiSCHEn
EinfLüSSEn
LUNCHTIME
10
MiT RoBERTo DE LUCA, AnTonio SCARPoni & UELi
BiESEnKAMP
16
von DER STRASSE in DiE HALLE 6
PROPART
04fACTS&fiGURES
DESiGn
08Ein BESUCH BEi
KonTUR2
12fACTS&fiGURES
KULTUR
14KoLUMnE
ZLATKo PERiCA
15SAMMELSURiUM
18DinnER ZU ZwEiT
À LA CARTE
26fACTS&fiGURES
GASTRo
28CARoLinE
CHEvin
30EinE nACHT AUf ACHT
KUBiKMETERn
34iMPRESSUM
36KULTURPRoGRAMM
SEP. – DEZ. 2013
liebe leserinnen, liebe leser, sie ist D
esign, sie ist Kultur, sie ist Gastrono-
mie, sie ist A
rbeits- und Wohnzim
mer sow
ie Küche in einem, sie ist Spiel-
wiese sow
ie kulinarischer und kultureller Brennpunkt des Thuner Selvea-
reals – und das alles imm
er und gleichzeitig. Sie ist eine 3000 Quadratm
eter grosse Industriehalle inm
itten der Stadt – die konzepthalle 6. Und w
as pas-siert, w
enn man diese 3000 Q
uadratmeter grosse H
alle in eine 3000 Quad-
ratmeter grosse W
ohngemeinschaft um
funktioniert, das lest ihr hier. D
enn die 6 hat sich auf eine 24-stündige M
ission begeben – mit dem
Ziel die Halle
6 hautnah und in vollem U
mfang zu erleben. Zieht m
it uns ein, liebe Lese-rinnen und Leser und begebt euch auf eine kleine Reise in die historischen W
ände dieses Kreativzentrum
s: Begegnet den Köpfen in und hinter der Hal-
le, nehmt einen kurzen Plausch m
it Popsängerin Caroline Chevin, beglei-tet uns zum
Dating-D
inner und übernachtet mit uns in einem
acht Kubik-m
eter grossen transportablen Wohn
kubus. Die 6 heisst euch w
illkomm
en, tretet doch ein…
herzlichst, die 6
DE SIGN
BUSinESSCEnTER
vermietung von Arbeitsplätzen und Konferenzräumen // Arbeitsplätze in Monatsmiete,
Arbeitsplätze in Tagesmiete // Konferenzräume in Tagesmiete oder Stundenmiete,
Komplette Technik mit mobilem netzwerk und Präsentationstechnik // Restaurant mit
Aussenbereich // Businessraum für 400 Personen mit kompletter Bühnentechnik.
Parkplätze vor der Türe.
GAnZE HALLE 2700 m2 / 500 Pers. // TEiL wEST (AUSSTELLUnG) 785 m2 / 500 Pers.
foRUM 420 m2 / Konzert 500 Pers. / Bankett 300 Pers. // TEiL oST (GASTRonoMiE) 765 m2 / 500 Pers.
winTERGARTEn 240 m2 / 180 Pers.
BUSinESSPARTnER GoLD // Die Mobiliar versicherung, Generalagentur Thun // fritz Hansen ASRestaurant Halle6 // daskonzept ag
BUSinESSPARTnER SiLBER // AEK Bank 1826 // freund & Brönnimann AG – BMw & Mini GarageSchreinerei Kipfer // Jost Druck AG // Predata informatik AG // Probst optik // vitra AG
BUSinESSPARTnER BRonZE // Printout.ch
04 o5
Das Booost-Konzert war ein Highlight. Ein Sänger, der ausflippt und ein Saal, der kocht. Jeder von Jung bis Alt musste einfach tanzen. MARC BIESENKAMP // Geschäftsführer von daskonzept ag
Die Halle 6 ist ein Labor für neue Lebensräume – wie ein
grosses Loft: vorne Büro, in der Mitte Wohnzimmer und
hinten Esszimmer. (Zitat Adrian Tschanz)
PHILIPPE AUBERT // Intérieur-Design für neue Lebensräume Die Halle 6 ist für mich pure
Inspiration – ich könnte mir keinen angenehmeren Arbeitsort vor-stellen. Ab und zu spielen Musiker im Forum währenddem ich arbeite und am ersten Montagabend des Monats gehe ich jeweils direkt nach dem Arbeiten ins «Kino». Freitags gibt’s ein Apéro, um sich aufs Wochenende einzustimmen.NURIA BATT // begeisterte Prakti-kantin bei daskonzept AG
Hier fühle ich mich «endlich ange-kommen». Ich bewege mich immer unter kreativen Menschen jeglicher Art wie Modedesignerinnen, Foto-grafin, Architekten, Grafikerinnen, Farbgestalter, Innenarchitekten, fantastischen Künstlerinnen und Künstlern in allen Bereichen, Gäs-ten im Restaurant, an der Bar, im Business genau das liebe ich. Viele neue Freunde habe ich gewonnen, die mein Leben bereichern. Einfach fantastisch! UELI BIESENKAMP // Hauptaktionär der Firmen daskon-zept AG & konzepthalle6 AG
KAFFEE
PAUSE
Aussergewöhnlich und sicher nicht in jedem Büro anzutreffen, sind die Soundchecks der Bands während der Arbeitszeiten.REGULA HÜGLI // plant Innenein-richtungen, sowohl für den Objekt- wie für den Privatbereich
Die Ausstellung Design, Kultur und Gastronomie ist mein Highlight. JOSE CARDOSO // Produktenwicklung
Die Halle 6 ist ein Spielplatz für Grosse: Immer unterschiedliche, neue Menschen, ein sich stetig veränderndes Umfeld, und die Mög-lichkeit ganz viel zu machen und zu erleben. JÖRN KIRCH // Innenar-chitekt & Planer
Die konzepthalle 6 ist für mich die bessere Lösung als ein Dampf- maschinenmuseum an dieser Stelle, weil Kultur gepaart mit Kommerz definitiv mehr Dampf entwickelt. PETER KUPFERSCHMIED // bearbeitet Sachen, also Sachbearbeiter
Für mich ist das hier ein riesen Erleb-nisraum – man kann staunen, fühlen, essen, sehen, riechen, trinken…MATTHIAS NyFELER // Verkaufsleiter vom Wohnbereich
Es ist ein Arbeitsplatz mit interes-santer Geschichte und ein cooler Ort zum Verweilen, Arbeiten und nebenan singt sich «Stiller Has» für ein Konzert ein. FRANK KOBEL // Büroplanung und Innenarchitektur
06 07
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LUNCHTIMEMiT RoBERTo DE LUCA, AnTonio SCARPoni
& UELi BiESEnKAMP
DAS RESTAURANT HALLE6 LÄDT ZUM MiTTAGSTiSCH Ein.
Di. – SA. 11.30 – 14.00 UHR So. & Mo. GESCHLoSSEn
RESERVATION [email protected] 033/222 01 60 || WEITERE INFOS AUF
konzepthalle6.ch
Entworfen von Künstler Roberto De Luca sowie Architekt Antonio Scarponi und produziert von Konstrukteur Ueli Biesenkamp ist HOTELLO ein portabler Raum in einem Koffer, der alle nötigen Elemente enthält, um eine mini-male wohnzelle zu errichten. Das Ziel ist es, urbane öffent-liche Räume einer flexibleren nutzung zuzuführen. Drei fragen an die Macher.
Welche Philosophie vertritt das Produkt auf dem gegen-wärtigen Möbelmarkt? Ueli Biesenkamp: Die idee ist es einen Rückzugsraum anzubieten, in dem sich Personen wohlfühlen – sei es in offenen Büroräumen, leerstehenden urbanen Grossräumen, Hotelzimmern, Loftwohnungen oder sogar im Aussenbereich. Antonio Scarponi: Das Motto von HOTELLO ist «somnia et labora». Es bietet alles, was man braucht um zu träumen und zu arbeiten. Es ist eine Einsiedelei inmitten der Grossstadt – oder noch besser: eine private oase im Büro.
Was diente als Inspirationsquelle für den Entwurf? Rober-to de Luca: im Urlaub an der nordsee habe ich windschutz-wände gesehen, die mich zu einer ersten idee inspirierten. Antonio Scarponi: Die Menschen nutzten diese zum einen als Schutz vor dem wind, zum anderen um sich Privatsphä-re zu verschaffen. Man könnte sie Minimal-Architekturen nennen, insbesondere dann, wenn man sie als Botschafter
gegenwärtiger offener Räume betrachtet. Diese sind stets von drei Attributen bestimmt: flexibilität, Privatsphäre und Reversibilität.
Wo soll das Produkt konkret zur Anwendung kommen? Roberto de Luca: weil HOTELLO vielseitig einsetzbar ist, bietet sich die Konstruktion für viele Lösungen des urba-nen Aufenthaltes an. ich sehe es als portables Zimmer oder als poetisches Eigenheim in Miniaturausgabe. Real wird es bereits jetzt erfolgreich als Büroraum in diversen fabrik-hallen genutzt. Ueli Biesenkamp: Und dort ersetzt es das Einzelbüro und bietet zusätzliche flexibilität: Man kann die Konstruktion einfach im Gebäude herumtragen und dort zum Einsatz bringen, wo es in dem Moment nötig wird. An-tonio Scarponi: Man kann es so formulieren: Statt einer gu-ten aber traditionellen Couch, stellt man sich HOTELLO ins Loft und erhält ebenfalls Rückzugsraum, aber flexibler und zudem noch mobil. Moderne Architektur ist angehalten, soziale ideen und Trends in ihr Konzept aufzunehmen. Sie schafft Klimata und ist zudem stets aufgefordert, Komfort zu bieten. ich denke das Produkt setzt eine konkrete und pragmatische vision der modernen Gesellschaft in hand-feste produktgerichtete Realität um.
Die 6 auf nächtlicher Mission im HOTELLO, s. 30 // Weitere Infos zum HOTELLO und seinen Machern: daskonzept.ch / conceptualdevices.com / robertodeluca.ch.
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KUL�TUR
voLLSTÄnDiGE TECHniK
Beleuchtung, Projektion mit Beamer,
Beschallung und wLan vorhanden.
Kino-, Konzert oder Bankett-Möblierung
möglich (bis 500 Personen).
Grosses inventar an Designermöbeln
(Sitzgelegenheiten, Tische, Lampen, etc.).
Die ganze Halle ist rollstuhlgängig.
Bühne vorhanden (Grösse variabel).
12 13
im ländlichen Thun stationiert und doch grösser als sein Stadtzentrum selbst: die konzepthalle 6. Ein Gebäude: aussen aus Beton, Stahl und Glas, innen voller visionen, Kunst, Emotionen, Leben und kulinarischen Erlebnissen. Die konzepthalle 6 bietet nicht nur Allerlei, sondern bringt auch Allerhand zusammen: in erster Linie Menschen, und unter ihnen Künstler, Gourmets, Musiker, Maler, Designer, filmemacher und ein buntes Publikum, das hier tagtäglich ein und aus geht! Kein vergleichbarer ort in der Schweiz mit vergleichbaren Energien und Synergien steht in der Tradition der konzepthalle 6. ich erinnere mich, vielen von Euch, liebe Leser, geht es sicherlich auch so: Unzählige Momente habe ich im Selveareal durchlebt, als es in den 90er Jahren das wochenend-Ausgangsareal war. von über-all kamen sie her, die Lebensdurstigen. in den nachtstunden der wochenenden zum Leben erweckt, blieb es tagsüber aber leblos und still, bis sein Herzschlag ganz verstummte. Gute 15 Jahre später und knapp vier Jahre nach ihrer Gründung, erweckt die konzepthalle 6 das Selveareal zu neuem Leben und schenkt damit der Stadt Thun einen ort einem Herzen gleich, das sowohl im innern, aber auch rund-herum stetig pulsiert. Und das jeden einzelnen Tag!
KOLUMNE VON ZLATKO PERICA
DREI IN NEuEM GEwANDNur sonnen und auf der faulen Haut liegen während der Sommerpause? Nichts da, fand die Leitung der kon-zepthalle 6 und setzte zum Umstyling an. Pünktlich zum Saisonstart zeigen sich die konzepthalle 6, daskonzept und designarchiv in neuen Onlinegewändern – und diese kom-men nun massgeschneidert für die Tücken des World Wide Web daher. Die Websiten bestechen neu nicht nur mit ei-nem ansprechenden Design, die einzelnen Informationen sind übersichtlicher organisiert und einfacher zugänglich. Willkommen in der Web-Welt der Halle 6 & Co.
konzepthalle6.ch, daskonzept.ch & designarchiv.ch
BERNER DESIGN-DREIERlEI Aus drei mach eins, lautete die Idee dreier Berner Designer-innen und so packten sie prompt ihre insgesamt vier einzel-nen Labels unter ein Dach. Am 15. August feiert der schmu-cke Laden in der Münstergasse 35 Eröffnung. ooonyva steht für exklusives Schweizer Design in Sachen Männer- und Frauenmode sowie Wohnaccessoires – nicht nur mit ho-hem Qualitätsanspruch, sondern auch ethisch wie ökolo-gisch nachhaltig. Das Angebot besteht aus Einzelstücken und Kleinserien, im hauseigenen Schneideratelier können die hochwertigen Fundstücke zudem individuell angepasst werden. Oder aber man kommt zum Schauen und begleitet das zukünftige Lieblingsstück durch seinen Entstehungspro-zess. Die drei Damen fordern den Namen schliesslich zum Programm – in diesem Sinne: o, o, onyva!
ooonyva.ch
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NAchtKultuR KultuRNAchtPink ist die Farbe der Gastfreundschaft und gastfreund-lich soll es auch an der vierten Thuner Kulturnacht am 26. Oktober zugehen, wenn Thuns Kulturlokale an Bühne, Bar oder einfach in die eigenen vier Wände bitten, um ausge-wählte Thuner Kulturkost zu servieren. Für das pinke Er-scheinungsbild sorgt Künstler Dominik Stauch. Nicht nur pink, sondern vor allem auch gastfreundschaftlich bittet die konzepthalle 6 ebenfalls zu Tisch, oder vielmehr vor die Bühne. Abwechselnd wird dort den gesamten Abend lang ein Kulturmenü der besonderen Art aufgetischt: Als Haupt- gang laden Cricklewood auf eine ordentliche Portion Blues-rock. Zum Dessert gibt es traumhaft Leichtes in luftiger Höhe mit der artistischen circe en vie-Performance von Seiltänzerin Susanne Sanna Zoll.
kulturnacht.ch | cricklewood.ch | sannazoll.ch
KulINARISchES KINDERSpIElMan könnte meinen, nur eine Küche sei so gut wie keine Kü-che. Denn wenn der Küchenrocker Adrian Tschanz nicht im Restaurant Halle6 die Kelle schwingt, dann rockt er zusätz-lich noch die Zambo TV-Küche – immer donnerstags und immer mit einem Wunschgericht einer Zuschauerin oder ei-nes Zuschauers als Vorgabe. Kombiniert mit zwei Wunsch-zutaten seiner kleinen Studiogäste kann das schon mal was ganz Ausgefallenes geben, etwa Mohrenkopf mit Chilinu-deln. Klingt gewagt, aber über Geschmack lässt sich ja be-kanntlich streiten. Was nicht zu schmecken scheint, wird schmeckend gemacht, so das Tschanz’sche Küchen-Credo! «Tschanz mit allem» / jeden Donnerstag 16.55 Uhr auf SRF 1.
zambo.ch
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VON DERSTRASSEIN DIE HALLE
Von der Strasse kommend, vielfach politisch be-legt, steht die Kunstform Street Art mit zuneh-mender Häufigkeit im Fokus des öffentlichen Kunst-und Raum-Diskurses – dies nicht immer in positivem Sinne. Der jährliche propArt-Contest ist der Versuch vier junger Thuner Kultur-Begeis-terter, Vorurteilen entgegenzuwirken und diese Kunstform geballt an 24 Stunden erfahrbar zu machen – hautnah und familiär.
Euer Event lockt jährlich eine ansehnliche Zahl von Zuschauerinnen und Zuschauern in die kon-zepthalle 6. Was macht Street Art so interessant? Simona Tanner: Die Kunstform Street Art kannst du überall entdecken und erfahren. Sie ist jeder-zeit und für jedermann zugänglich. Bei propART hat das Publikum die Möglichkeit, diese Kunst-form hautnah mitzuerleben. vom ersten bis zum letzten Pinselstrich. in Galerien siehst du jeweils nur die fertigen Bilder. An unserem Event aber können sich die Besucher im direkten Kontakt mit den Künstlerinnen und Künstlern austauschen.
Warum veranstaltet ihr gerade in Thun und in der konzepthalle 6? Thun ist unsere Heimat und wir wollen mit propART den Thuner Kulturkalen-der bereichern. Die konzepthalle 6 ist die ideale Location dafür. in diesen doch sehr einzigartigen Räumen fanden wir beste Bedingungen für unser vorhaben. übrigens: auch die Künstler sind jedes Jahr wieder sehr begeistert von der Halle und ih-rem Ambiente.
Wie steht es sonst um Street Art in Thun? Auch in Thun besteht eine Graffiti- und Street Art-Sze-ne. Sie ist, wie Thun selbst, klein, aber am pro-pART jedes Jahr durch diverse Künstler vertreten. Sehen kann man Thuner Street Art am auffäl-ligsten beim Autobahnzubringer «Thun-Süd», an einer legal bemalbaren wand. Ausserdem finden, wenn auch nur im kleinen Rahmen, dafür aber re-gelmässig, in unterschiedlichen Lokalitäten Aus-
stellungen einzelner Thuner Künstler statt. Leider ging mit dem Abbruch vieler alter Gebäude im Selve Areal auch die wohl beste – weil frei und jederzeit zugänglich – und grösste «Street Art-Galerie» verloren.
Neben der bildenden Kunst steht auch Musik, Tanz und Wort jährlich auf dem propArt-Pro-gramm? Gehört das ebenfalls in den Kontext dieser Jugendkultur? im klassischen Sinne sind es die vier Elemente der Hip Hop-Kultur. Aus dieser Perspektive betrachtet, gehören diese Ausdrucks-formen definitiv zusammen. für uns ist das bei der Zusammenstellung des Programms aber nur be-dingt entscheidend. vielmehr wollen wir ein un-terhaltsames Rahmenprogramm bieten, in dem die einzelnen Elemente zusammenspielen. Die bildende Kunst soll dabei immer klar im Mittel-punkt des Geschehens stehen.
Was waren die Highlights des diesjährigen prop-ART im Mai 2013? Ein Highlight – und das gilt für jedes Jahr – ist es von Publikum und Künstlern so viel positives feedback zu erhalten. Die Künstle-rinnen und Künstler fühlen sich in der konzepthal-le 6 nicht nur wohl, sondern auch in ihrem Schaf-fen wertgeschätzt; das Publikum begeistert in erster Linie die familiäre Atmosphäre.
Familiäres Ambiente in einer 3000 Quadratme-ter grossen Industriehalle? Klingt unwahrschein-lich. ist es aber nicht. Die Besucher können den ganzen Tag in der Halle verweilen, mal in einem gemütlichen Sessel entspannen oder sich kulina-risch verwöhnen, um dann wieder den Künstle-rinnen und Künstlern über die Schulter zu schau-en. Es entsteht eine Stimmung, welche Besucher und Künstler so richtig geniessen können.
Was habt ihr euch für die nächsten Jahre vor-genommen? Gibt es schon spruchreife Pläne? nächstes Jahr feiern wir unser fünfjähriges Jubi-läum. Man kann sich also sicher sein, dass wir uns etwas Besonderes einfallen lassen werden. was es ist, das wollen wir nicht verraten – noch nicht.
propart.ch
16 17
Gerade mal fünf Minuten stehe ich neben ihr. Bemerkt hab ich sie be-reits vor einer halben Stunde. Sie stand gegenüber. Aus der nähe ist sie noch viel schöner. Und sie riecht so unglaublich gut. Eine leichte Zi-tronennote, kombiniert mit einem Hauch von herbem Pfeffer. Eine Ge- schmacksexplosion! frisches Brot | Zitronen-Pfeffer-Butter Sie hatte nicht gesagt, dass es eine derart kurze Reise werden würde. Und un-ser Gefährt: ziemlich üppig befüllt! Gott sei dank haben wir alle so gut zusammengespielt. Die gleiche Lei-denschaft für ausgeprägte Aromen – allesamt Geniesser. ist ja auch nicht verwunderlich, als italiener ist man dem leidenschaftlichen Ge-
nuss geradezu verpflichtet, umso mehr, wenn er mit hochwertigen und frischen Zutaten bespielt wird. Das wird wohl auch einer der Grün-de gewesen sein, warum sich der Platz so schnell leerte und auch ich endlich an mein Ziel gelangte – als Allerletzter. Allerlei oliven | feta- käse | würzige fleischbällchen an To-matensugo | getrocknete Tomaten | eingelegte Zuchinistreifen Er kom-me besser ohne Alkohol aus, meinte er gleich beim ersten Date. Mir ge- fiel das. ich habe nichts gegen Al-kohol, aber so passten wir für mich einfach perfekt zusammen. Mein frischer Charakter sei besonders anziehend, flüsterte er mir etwas später zu, er geniesse das Zusam-
menspiel mit meinen herben Sei-ten. ich hingegen lechzte nach sei-ner äusserst aromatischen Art und seinem Hang zu Schäumen. nicht vor wut natürlich, sondern vor Ge-nuss, obwohl der erst etwas verzö-gert kam. Denn erst bei der zweiten Begegnung war klar: wir sind ein Traumpaar. Mojito-Shot aus japani-schem Matchatee, Limette & Minze | frischer Seafoodsalat Dass er ein Raubtier ist, sie aber eine würzige weichheit ausstrahlt, fiel mir auf, noch bevor wir drei uns berührten. Die beiden hingegen schienen sich zunächst nicht für mich zu interes-sieren. ich glaube nicht an Zufall, es ist ganz klar das Schicksal, das uns zusammengeführt hat – die perfek-
te fügung. Erst aus der nähe fiel ich ihnen auf. weil ich so knackig sei, verrieten sie mir etwas später be-schämt über ihre oberflächlichkeit. Dabei war nichts, das uns verband, auch nur im Ansatz oberflächlich. Es war eine tiefe verbindung, ein be-rauschendes Zusammenspiel per-fekt kombinierter Komponenten. Schon der Couleur unserer kurzen Liaison trug augenscheinlich unse-re feurige Leidenschaft ans Licht. Unser einzigartiges Arrangement mundete aber nicht nur dem Auge, sondern auch – und dies im Beson-deren – dem anspruchsvollen Gau-men. Loup de mer aus zertifiziertem fischfang | glasiertes Gemüsealler-lei | Safran-Polenta
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ABENDMAHL
iM RESTAURAnTHALLE6
JUnGE, fRECHE KüCHE MiT REGionALEn PRoDUKTEn – CRoSSovER MiT ASiATiSCHEn EinfLüSSEn. oB Ein ABEnDMEnU in viER GÄnGEn oDER TSCHAnZ’SCHE EMPfEHLUnG AM TiSCH,
wiR BiETEn ALLERHAnD GAUMEnfREUDEn.
[email protected] - WWW.THUNISST.CH 033/222 01 60
20 21
22 23
Freund & Brönnimann AG Gwattstrasse 56, 3604 Thun, Tel. 033 334 11 55, www.freund-broennimann.ch
Freund & Brönnimann AG
www.freund- broennimann.ch Freude am Fahren
DER nEuE BMW 3er GRAn TuRISMO: lIvE-pRäSEnTATIOn In DER kOnzEpThAllE 6 vOM 28. OkTOBER BIS zuM 2. nOvEMBER 2013.
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RZ BMW Inserat F34 3er GT FreundBroennimann 210x270 d 4f ZS.indd 2 30.07.13 09:10
PHOTOGRAPHY / TABEA REUSSER // HAIR & MAKE-UP / MiRiAM BLAnK / DivA oBSCURAMODELS / SiMonETTA / JEnnifER BURRi / RAQUEL RAUEn / LEnA DEniER / MAX wiLD / PETE BüRGY / RoGER STiEGLER / ASi SiDoTi
STYLING / niCoLE STEinER & MAJA HoRniK // KLEIDER / PoRTEniERRoTH (fRAUEn) / ZARALiTA (MÄnnER)
tabea-aimee.ch / divaobscura.com / laboutiquevolante.com / zaralita.ch
25
GAST�RO
100-jähriger industrie-Chic und Designklassiker, dazu eine moderne,
offene Showküche. Urbanes Lebensgefühl mit ungeahnten Möglich-
keiten, die verblüffen.
Apéro an der längsten Bar in Thun – Relaxen in der Lounge.
Alle Möbel, Stühle und Tische von daskonzept & konzepthalle 6
dürfen Sie probesitzen und ihren Drink nach Lust und Laune in der
ganzen Halle geniessen.
ÖffnUnGSZEiTEn Di. – SA. 11.30 – 14.00 UHR &18.00 – 24.00 UHRSo. & Mo. GESCHLoSSEn
26 27
ICHwOLLTE SCHONIMMERMALEINENSTAGEDIVERwAGEN
22.11.2013
CAROLINE
CHEVIN
konzepthalle 6
Im Vergleich zu deinem Vorgänger-Album vertonst du mit «Hey World» deine nachdenkliche Seite stärker. Was ist passiert? Zu-nächst einmal ist es so, dass ich sehr autobiografisch schreibe und die letzen zwei Jahre sehr turbulent gewesen sind. Mein vater ist gestorben, gleichzeitig gab es eine Geburt im nahen familienkreis. Mich hat sehr beschäftigt, wie nahe sich Leben und Tod sein kön-nen. Zudem ist es ja so, dass, während in anderen Kulturen der Tod zelebriert wird, die Schweizer lieber darüber schweigen. ich hin-gegen fand es sehr schön darüber zu sprechen und zu schreiben. Hinzu kommt, dass ich mich sowohl im Songwriting als auch im Privaten, als Person, weiterentwickelt habe. Man sagt ja, man wird nicht nur älter, sondern auch reifer. Und wenn man genau hinhört, dann merkt man schnell, dass das Album trotzdem sehr bunt, sehr vielseitig ist. Man nehme da etwa die Single «Tiptoes». …in der du deinem kleinkarierten Leben davon singst. Hand aufs Herz: Gibt es tatsächlich eine kleinkarierte Caroline in dir? ich glaube schon, dass es sie gibt. Abseits von der Bühne ist man ja ein ganz normaler Mensch mit vielen alltäglichen Situationen. ich finde, bereits Einzu-kaufen oder wäsche zu machen ist kleinkariert. ich bin zudem pin-gelig, zum Beispiel wenn etwas ungerecht ist. interessant ist aber vor allem, dass ich ordnung mag, bisweilen trotzdem Chaos bei mir herrscht. ich bin halt ein pingeliger Chaot. Etwas widersprüchlich. Es gibt eine ganze Menge widersprüche in meinem Leben. Und das ist auch gut so. Hat dann die kleinkarierte, nachdenkliche Caroline auch eine verrückte Seite, wie du sie im Video zu «Tiptoes» zeigst? Meine spontane Seite ist wohl meine verrückte Seite. ich buche etwa aus dem nichts heraus ferien, gehe solo reisen, ohne gross darüber nachzudenken oder vorher mit jemandem darüber zu dis-kutieren. ich werfe mich einfach gern ins kalte wasser. Du brauchst die Herausforderung… Auch in meiner Musik. Das beste Beispiel dafür ist mein Auftritt vor fünf Jahren, als ich im vorprogramm von Anastacia im Hallenstadion spielte und vor ausverkauftem Haus mit einer Gitarre auf die Bühne ging, obwohl ich das instrument erst seit wenigen Monaten spielte. ich überlege im ersten Moment erst gar nicht, sondern mache einfach. Dass diese Aktionen zum Teil ziemlich gewagt sind, schnalle ich immer erst im nachhinein. Am 22. November spielst du in der konzepthalle 6. In einem Inter-view hast du mal erzählt, dass du ein sehr emotionaler Mensch bist, manchmal sogar Tränen in den Proben fliessen. Wie ist das auf der Bühne? ich bin sehr sensibel auf das, was im Publikum pas-siert. Die Grundsituation ist ja folgende: Als Band geht man auf die Bühne und muss dem Publikum zunächst einmal etwas geben. Da-nach folgt die Antwort vom Publikum. im schönsten fall schaukelt man sich gegenseitig in Hochform. ich kriege richtige Gänsehaut, wenn ich nur daran denke. in meinen Shows hat auch alles Platz, das können fröhliche, aber auch traurige Emotionen, Enttäuschung, wut sein. Auch mein Album bedient schliesslich alle Emotionen.
Meine Konzerte sind authentisch. Gab es konkrete solche Gänse-haut-Momente? ich erinnere mich besonders an einen, in der Zuger Chollerhalle. Man war sich nicht sicher, wie viele Besucher kommen würden. Und als ich das Konzert allein am Piano mit «Song for you» von Donny Hathaway eröffnete, blickte ich nach wenigen Zeilen ins Publikum und sah, der Saal ist pumpenvoll! Meine Hände ha-ben nur noch gezittert, so überwältigt war ich. Wie ging‘s weiter? ich habe mich dann von einem Schlammassel ins nächste gespielt und eine Abkürzung genommen. Statt nach vier Minuten war der Song also nach zweieinhalb Minuten bereits zu Ende. Lustigerweise hat es niemand ausser mir bemerkt oder es hat einfach nieman-den gestört. Was also können die Thuner an deinem Konzert in der konzepthalle 6 erwarten? Unsere Shows sind sehr vielseitig. natürlich möchte man mit einem neuen Album im Gepäck vor al-lem die neuen Songs spielen. Alte Songs, die auf keinen fall fehlen dürfen, werden aber auch mit von der Partie sein, aber in neuem Licht. was meine Konzerte aber ganz besonders macht, ist vor al-lem meine Band. Eine solche Spontaneität und Spielfreude erlebt man nicht immer. Kennst du die konzepthalle 6 bereits? nein, ich bin leider noch nie dort gewesen. Es ist ein eher kleiner Rahmen. Stört dich das nicht? ich bin da sehr diplomatisch. Konzerte im klei-nen Rahmen haben genauso ihre positiven Seiten, wie solche auf ganz grossen Bühnen, ob im Club, im Hallenstadion oder auf einem open Air-festival. in intimerem Rahmen lässt sich zum Beispiel das Publikum viel besser mit einbeziehen und das macht sehr viel Spass. ob gross oder klein – das ist so, als würde man einen Apfel mit einer Birne vergleichen. ich kann beides gut leiden. Und wie sieht es nach dem Konzert aus? Ab ins Bett oder ab an die Bar? Unbedingt ab auf Tuchfühlung mit den fans! ich stosse gern mit meinen fans an und wechsle dabei ein paar worte. ich höre gern ihre Geschichten – und natürlich auch schöne feedbacks zu meinen Konzerten. (Lacht.) ich bin zudem im Gastgewerbe aufgewachsen und ich finde, als Band ist man schliesslich auch eine Art Gastgeber. Darum ist mir der Kontakt mit «meinen» Gästen auch sehr wichtig. Eine letzte Frage, und zwar an die verrückte Caroline: Schon mal einen waghalsigen Stagediver versucht? Leider nein. ich hätte es sehr gern am diesjäh-rigen open Air St. Gallen gewagt, aber dort war es untersagt. ich habe allerdings mal einen waghalsigen Sprung vom Drumriser ge-macht. Bei der Landung hörte ich nur ein Geräusch, das mich ahnen liess, dass meine Jeans gerissen ist. Es klaffte ein Riesen Loch am lin-ken oberschenkel – und das vorne. Dummerweise war das genau zu der Zeit, als man sich öffentlich echauffierte, dass Paris Hilton von den Paparazzi ohne Unterwäsche abgelichtet worden ist. ich aber hatte welche an. (Lacht.) Einen Stagediver würde ich aber trotzdem gern mal machen. Dann hilft dir vielleicht die Information, dass die Bühne der konzepthalle 6 nicht allzu hoch ist. Das ist gut zu wissen.
carolinechevin.ch
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EinE nACHT AUf ACHT KUBiKMETERn
Bett, Schreibtisch, Regal, Stuhl – das benötigt der mo-derne Mensch, um einen Raum bewohnen zu können. Mit dem mobilen wohnprodukt Hotello sollen dank fest integrierter wohnelemente nicht nur urbane Räu-me nutzbar gemacht werden, das Minizimmer ist zu-dem transportierbar und beschreibt damit ein neues verständnis von Raum im Zeitalter der Mobilität. Die 6 auf nächtlicher Mission im acht Kubikmeter grossen wohn-Quadrat.
Es knirscht, knackt und knistert. Draussen fahren Autos oder sau-sen Skateboarder vorbei. Mein Schlafgemach erlaubt mir keinen Blick auf das, was um mich herum geschieht. Die blickdichten vor-hänge sind zugezogen. Lediglich die Sicht nach oben ist frei. ich habe ein Dach über dem Kopf – allerdings in 50 Metern Höhe. Es ist ein Raum im Raum, in dem ich mich diese eine nacht lang bette, ein acht Kubikmeter grosses mobiles Hotelzimmer in einer 3000 Quadratmeter grossen Halle. für eine nacht bewohne ich das Hotello in der konzepthalle 6. Aber beginnen wir doch ganz am An-fang der Geschichte.
Es ist früher nachmittag, als ich in der konzepthalle 6 ankomme und mein portables Hotelzimmer von zwei Metern Breite, zwei Metern Länge und zwei Metern Höhe beziehen kann. Eine kubische Metallkonstruktion soll mir für gute zwölf Stunden Unterschlupf bieten. für Privatsphäre sorgen eine Gardine und ein blickdichter und schallschluckender vorhangstoff. ich drehe die Jalousie an einer quadratischen Aussparung zu, um den geschäftig telefonierenden und diskutierenden Menschen an den Schreibtischen vor meinem sogenannten fenster – für einen kurzen Moment nenne ich sie liebevoll meine nachbarn – die Sicht in mein temporäres Privat-gemach zu verschliessen. ich packe meine Tasche auf die mit zwei dünnen Matratzen versehene Holzpritsche, mein notebook kommt auf meinen Schreibtisch neben der Pritsche – nachgeahmt durch ein schmales Brett, welches auf Hüfthöhe montiert wurde. Meine Topfpflanze platziere ich auf dem Tablar oberhalb des Bettes. Jacke und Handtuch hänge ich an zwei Garderobenhaken und setze mich auf den kleinen Hocker vor dem Schreibtisch. ich bin eingerichtet.
von den Machern – Künstler Roberto de Luca, Architekt Antonio Scarponi und Produzent Ueli Biesenkamp – erfahre ich mehr: Der Kubus mimt einen wohnraum. Mittels weniger funktionaler Ele-mente wurde auf kleinster fläche ein Mehrwert geschaffen: Regal, Schreibtisch, Garderobe und Stuhl machen den Miniraum nutzbar, Bett und Gardinen vervollkommnen ihn zu einem wohnbereich. Die idee hinter dem Produkt des Thuner Design-Unternehmens daskonzept ist einfach und zeitgemäss: brachliegende verlassene urbane flächen und Räume sollen damit wieder nutzbar gemacht werden. Gegenwärtigen Trends und Problematiken wird aber nicht mittels der Kombination von Design und funktionalität begegnet, sondern durch die integration eines besonderen Phänomens unse-
rer Moderne: der Mobilität. Die Konstruktion und ihr inhalt ist in die jeweiligen Einzelteile zerlegbar und kann in einem Schrankkoffer transportiert werden. Hotello ist ein Schlaf- wohn und Arbeitszim-mer zum Mitnehmen.
Es ist der erste Härtefalltest für das Produkt. Kurz nach Mitternacht mache ich mich bettfertig. Der Pyjama ist angezogen, die Schlaf-matratze mit einem Leinentuch bedacht, die vorhänge schirmen mich rundherum ab. Es ist als ob ich in einem würfel schliefe, den-ke ich und lösche das Licht meiner Bürolampe. Ausserhalb meines quadratischen Mini-Schlafzimmers ist die konzepthalle 6 in trübe nachtatmosphäre getaucht, hier und da bringt eine Designer-Lampe ein wenig Licht ins Dunkel. ich betrachte die Stahlstangen, die hoch über mir unterhalb des Hallendaches den Raum durch-ziehen. verschiedene Geräusche lassen mich hellhörig werden: da ist dieses Knirschen von linker Seite, weiter vorne ist ein Knacken auszumachen. ich lausche einem dumpfen Rauschen und Prasseln und schiebe beide vorhänge zur Seite um für einen kurzen Moment und nur mit dem Kopf meinen geschützten Raum zu verlassen und mich mit einem raschen Blick durch den gläsernen Seiteneingang der Halle zu vergewissern, dass es ein sommerlicher Regen ist, der die dumpfe Stille durchbricht. Mein Bett ist bequem und bietet ge-nügend Platz. ich rolle etwas hin und her, strecke mich auf der Prit-sche aus. Eine wohlige Müdigkeit überkommt mich und ich gleite in den Schlaf.
Die Sonne weckt mich am nächsten Morgen früh. Sie durchflutet die riesigen Räume der industriehalle. ich reisse die vorhänge zur Seite, noch ist keiner der Arbeitenden da. ich schleiche zur Halle 6-Bar. Bei einem Cappuccino auf der Terrasse ertappe ich mich dabei, wie ich denke, das wohnglück wäre rundum perfekt, wenn nicht eine letz-te Zutat fehlte: eine integrierte Minibar mit Kaffeemaschine. Und plötzlich sehe ich es vor meinem inneren Auge – gestochen scharf: ich auf meiner Pritsche sitzend, die doppelten vorhänge aufgezo-gen, die Sonne wärmt mein Gesicht, ich nehme einen Schluck von meinem Milchkaffee, lausche dem wellenrauschen.
ich, mein mobiles Hotel-zimmer und das Meer.
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steht auf Steinway
Spitalgasse 28 · Eingang Ryffligässli · 3001 Bern · Telefon 031 328 52 11 · www.krompholz.ch
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SCHEIBENSTRASSE
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STAnDoRT KonZEPTHALLE 6Vom Bahnhof Thun aus erreichen Sie die konzepthalle 6 in zehn Minuten zu Fuss. Mit dem Auto nehmen Sie die Autobahn-ausfahrt «Thun Nord» und fahren Richtung Zentrum. Vor der konzepthalle 6 stehen acht Parkplätze zur Verfügung. Bei Veran-staltungen bitte die Parkhäuser benutzen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
konzepthalle 6, Scheibenstrasse 6, 3600 Thun
RICHTUNGBAHNHOF
IMPrESSuMMAGAZIN 6 // N02 // AUGUST 2013
REDAKTIONMaja Hornik
Nicole Steiner
TEXTMaja Hornik (eswerdewort.ch)
Kolumne: Zlatko Perica
DESIGN//LAYOUTOVENJU* Nicole Steiner (ovenju.ch)
FOTOGRAFIETabea Reusser (tabea-aimee.ch)S. 04 // S.20 Abendmahl // S.26
DRUCKJost Druck AG (jostdruckag.ch)
MERCIUeli Biesenkamp, Marc Biesenkamp,
alle Mitarbeiter von daskonzept, Roger Stigler, Roberto de Luca,
Antonio Scarponi, Zlatko Perica, Simona Tanner, Tabea Reusser,
Miriam Blank, Simonetta, Raquel Rauen, Lena Denier, Max Wild, Pete Bürgy,
Asi Sidoti, Jennifer Burri, PortenierRoth, Zara Nydegger (ZaRalita),
Caroline Chevin, Thomas Tanner
konzepthalle 6, scheibenstrasse 6, 3006 Thun, T +41 33 225 55 75Restaurant Halle 6, T 033 / 222 01 60, [email protected]
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