Stand: 18.1.2011

Manual Fördernde Bewertung

1. Wie funktioniert Lernen? Zusammenfassung 2. Minimalstandards 3. Musterzertifikate

a. Forschung über Bagger (Primar) b. Lesespur-Hefte (Primar) c. Klettern am Seil (Primar) d. Das 20. Jahrhundert (5 – 7, Projekt) e. … das Blatt wenden (LuL) f. Figurentheater (5 – 7, Werkstatt) g. Kartenarbeit 4 (5 – 7, KuBa Gesellschaft) h. Steinzeit (5 – 7, Projekt) i. Radtour nach Dresden (8 – 10, Herausforderung)

4. Ist-Stand für fördernde Bewertung in der Schule (Nov. 2010)

5. Wie funktioniert Lernen?

Langfassung 6. Aus Fehlern lernen Aufsatz aus: Funkkolleg Psychologie: Was kann Psychologie (2009)

Wie funktioniert Lernen?

Zusammenfassung

• Ein positives Selbstbild fördert das Lernen

• „Begabung“ ist nicht der Schlüssel zum „Erfolg“ - Bejahung, positive Konnotationen... öffnen Türen

• Lernen setzt bei den Stärken und Interessen des Kindes an

• S u S müssen, in dem was sie können, bestärkt werden

• ganzheitlicher Blick auf das Kind

• Erfolgserlebnisse bewirken Erfolg

• Anstrengung lohnt sich

• Lernen muss für den Lernenden positiv besetzt und mit Anstrengung

verbunden sein

• Anstrengung positiv bewerten

• positive Lernbegleitung

Fördernde Bewertung

Minimalstandards 1. Zertifikate (Primarstufe: Urkunden)

a. Alle Leistungen werden honoriert - in der Regel mittels Zertifikaten.

b. In der Stufe 8-10 werden Leistungen in KuBa-Fächern im Logbuch (Zertifikate

nötig z. B. für Bausteine aus Jg. 7) vermerkt, für alle anderen Bereiche (z.B. Projekte, Block I-III, Werkstätten, NW) werden Zertifikate ausgegeben, kriterienorientiert an den Bildungsplänen (z. B. NW), in 8 – 10 abschlussorientiert, d. h. differenziert in grundlegende und erweiterte Anforderungen, in 0 – 7 beschreibend, mit individuellen Bemerkungen und auf Besonderheiten hinweisend.

c. Punkt b gilt sinngemäß auch für die Oberstufe. d. Gestaltung und Inhalt der Zertifikate orientieren sich an den Best Practice-

Beispielen. e. Alle Zertifikate beinhalten das Logo der Schule.

2. Logbuchführung (Primarstufe: Seekarten) Planungsphasen vor bzw. zu Beginn der Unterrichtsvorhaben Unterschriften je nach Bedarf

3. Planungsgespräche (14tägig) (Primarstufe: Arbeitspläne) 4. Portfolio (Primarstufe: Schatzkiste)

a. Jede/r SchülerIn führt ein Portfolio.

b. Zu den Bilanz- und Ziel-Gesprächen (zweimal jährlich; bestehend aus der

Vorbereitung durch Selbsterkundungsbögen, Fremdeinschätzung und dem Gespräch, an dem die SuS einen 50%igen Anteil haben) und zum Ende des Schuljahres werden die Portfolios gestaltet und „auf Stand“ gebracht.

c. Die Zeugnisse enthalten einen Verweis auf das Portfolio.

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Du hast zusammen mit Max, Nitai und Jonas

über Bagger geforscht.

Ihr habt gemeinsam ein Plakat gestaltet, auf dem ihr

wichtige Informationen über Bagger zusammengetragen,

Bilder ausgeschnitten und gemalt habt. Im Vortrag hast

du sehr ausführlich berichtet und damit gezeigt, dass du

zu diesem Thema viel weißt.

Hamburg, 02.12.2010

Urkunde

IstIstIstIst----Stand für fördernde Bewertungssysteme in der SchuleStand für fördernde Bewertungssysteme in der SchuleStand für fördernde Bewertungssysteme in der SchuleStand für fördernde Bewertungssysteme in der Schule (Beispiele aus der Praxis, November 2010)

Fördernde Rückmeldungen sind vorhanden:

- Planungsgespräche (Reflexion der eigenen Arbeit)

- Bilanz- und Zielgespräche - Selbst- und

Fremdeinschätzungsbögen - Experten- / Chefsysteme - Seekarten, Portfolio, Schatzkiste

- Entwicklungsbericht

(Berichtszeugnis) - Reflexionsgespräche vor Testen - Tests - Kommentare in Zeugnissen - Logbuch (Selbsteinschätzung),

Arbeitspläne - Loben (lernen), Feedback

Zertifikate:

- Transparenz der Beurteilungskriterien von Schülern und Eltern - Positivformulierungen - Keine Leistung = kein Zertifikat - Vielfalt der Kompetenzen beachten - Differenzierung nach Niveaus beachten - Fachliche und überfachliche Aspekte unterscheiden - Zertifikate für die Gruppe, aber individuell ausdifferenziert - Zertifikate und Planungsgespräche für Rückmeldungen nutzen (im Logbuch oder

Karteikasten festhalten) - Prinzip: Ist-Zustand -> nächster Arbeitsschritt - Projektrat kann Zertifikate erstellen (nach Rücksprache mit Lehrern)

Weitere Formen der Anerkennung

- Führerscheine, z. B. PC-Raum - Ausweise, z. B. Freiarbeiterschein - Wettbewerbe, z. B. Natex, Jugend forscht - Schulrepräsentanten - Service-Learning - Ehrungen, Erwähnungen im Jahrbuch, Rundbriefe - Ausstellungen mit Namensnennungen der Schüler - Lob durch ein Amt, z. B. Projektrat, Klassensprecher - „Warme Dusche“ als Wahrnehmung des Einzelnen - Prämien, z. B. Gutscheine

Identifikation mit der Schule:

- Schulausflüge - Schülerzeitung - Schülerrat - Hilfsaktionen, z. B. Dritte Welt - Schulpartnerschaften - Gemeinsame Feste - Stufenversammlungen (Belobigungen)

Zertifikate in den Stufen

a.) Primar - Zertifikate, Urkunden (Belobigungen) werden an Schülerinnen vergeben, die etwas Besonderes geleistet haben (Schülerinnen sollen stolz sein – „Schatzkiste“) b.) Sek. I - Zertifikate für alle Bausteine, Werkstätten, Projekte und Herausforderungen - Ab Jg. 9/10 abnehmendes Interesse der SchülerInnen (Noten für Abschlüsse) - berufsbezogene Zertifikate -> Portfolio

c.) Sichtung der Zertifikate - best practice-Beispiele - 2-teilige Zertifikate (1. Seite: Zertifikat, 2. Seite Lernstandsraster (individuelles

Raster)) Logbuch (höhere Identifikationsmöglichkeit in jüngeren Jahrgängen (z. B. Foto) - 2 Projekte pro Seite mit

a.) Selbsteinschätzung b.) Reflexion c.) Fremdeinschätzung eines Mitschülers d.) Hinweise / oder Kompetenzraster, was Schüler besser machen kann

- Ausbau folgender Punkte im Logbuch

- Das habe ich erreicht! - Ich bin stolz auf… - Das kann ich… - …

Wie funktioniert Lernen? Ein positives Selbstbild fördert das Lernen

• Autosuggestion bestimmt unser Verhalten: Es ist bedeutsam, was wir über uns denken – Selbstbejahung („das will ich“ „ das ist mein Ziel“) ist besonders wirksam bei schwächeren S u S. Jeder S u S muss Raum für eigene Projekte finden

• „Begabung“ ist nicht der Schlüssel zum „Erfolg“ - Bejahung, positive Konnotationen...

öffnen Türen. • Erfolgserlebnisse bewirken Erfolg: Die S u S darin unterstützen, ein positives Selbstbild zu

haben/ zu bekommen. • Schwache S u S werden gut, wenn sie sich selbst bejahen. • Verstärkung des Selbstwertgefühls und eigener Ziele, egal auf welchem Gebiet, führt zu

positiven Ergebnissen im schulischen Bereich. Deshalb: a) Stärken stärken (alle, auch nicht schulische) b) Ziele setzen und das Selbstvertrauen stärken, diese zu erreichen. c) Die Wichtigkeit dieser Ziele verinnerlichen. Lernen setzt bei den Stärken und Interessen des Kindes an (ganzheitlicher Blick auf das Kind)

• Jede S u S darf – ausgehend von den eigenen Interessen- ein positives Bild von sich selbst entwickeln und weiterentwickeln, für das sie/er bereit ist, sich anzustrengen.

• Es ist wichtig, die Stärken der S u S wahrzunehmen und sie rückzumelden. Stärken auf

einem Gebiet ermöglichen Erfolge auf anderen Gebieten. • Sinnhaftigkeit ist eine Säule für Motivation. • Die S u S müssen, in dem was sie können, bestärkt werden. • Wir müssen an den Stärken und den Interessen ansetzen und die weiterentwickeln. • Aufschreiben lassen: „ Was ich gut kann“ (Text vor den Bilanz- und Zielgesprächen) • Rubrik „Ich bin stolz auf“ im Logbuch nutzen • als L u L ganzheitlichen Blick haben • Lernen findet in (setzt) soziale(r) Sicherheit statt (voraus) � stabile Beziehungen • Lernen: In eigenes Wissen werden Entdeckungen/Neues/Gruppenwissen durch eigene

Gedanken/Proben/Üben „eingearbeitet“. Dadurch entstehen Glücksgefühle. � „Es bleibt mir nichts erspart, ich muss selber denken.“

• Nur die „Erfassung“ der ganzheitlichen Persönlichkeit eines Kindes/Jugendlichen kann zu einem erfolgreichen Lernen führen

• eigene Stärken/Interessen erkennen, in dem die S u S über sie selbst schreiben

(4 mal 30 min im Jahr) Erfolgserlebnisse bewirken Erfolg

• Die S u S müssen ihren Interessen ausreichend nachgehen können, um Kraft und Motivation für andere Lernbereiche zu schöpfen!

Anstrengung lohnt sich

• Lernen muss für den Lernenden positiv besetzt und mit Anstrengung verbunden sein. • Unterstützung bedeutet auch: „Ich erwarte das, weil ich es dir zutraue.“

Anstrengung wird positiv bewertet

• Der Grad der Anstrengung eines S u S als Kriterium für eine Bewertung • Jede Bewertung muss auch eine Selbstbewertung sein, sie muss über das Verhältnis von

Anstrengung und Ergebnis reflektieren, evtl. im Dialog mit einem Partner/Lehrer • Wir müssen die Anstrengungsbereitschaft der Kinder fördern

Lernbegleitung

• Positive Lernbegleitung ist eine Begleitung der S u S bei Aufgaben, die sie sich unter Umständen manchmal/öfters nicht selbst gewählt haben. Begleitung heißt zu ermutigen und zuzutrauen und die angemessene Anforderung zu finden, die dem Können der S u S entspricht.

• Ich als Vorbild: ein sauberer, strahlender Briefkasten, mit bewältigbaren Ansprüchen,

emotionale Sicherheit gebend • wenn Normen vernachlässigt werden, entsteht ein Raum, in dem weitere Normen verletzt

werden • Regelverletzungen laden zu weiteren Regelverletzungen ein • Man kann nur eine Aufgabe zur Zeit lösen • Man kann nur eine Aufgabe gleichzeitig bearbeiten. • Die S u S sollen sich auf nur eine Aufgabe konzentrieren könne/müssen!

• Der Mensch ist nicht multitaskingfähig ⇒ eine Aufgabe nach der anderen lösen