Mein Pflegeguide für den praktischen Einsatz · Von der Handlung zum Verstehen – Perfekt für...

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Susanne Geppert Zusehen – Mitmachen – Verstehen Mein Pflegeguide für den praktischen Einsatz Ursachen und Entstehungs- mechanismen personen- zentrierte Anamnese Pflege- maßnahme Symptome, Komplikationen, Risikopotenziale weitere therapie- und pflegerelevante Interventionen

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CPM: WiederholdMM: 25106 St 2a, 26.9.2017 Farbunverbindlich. Keine Druckdaten.SPIESZDESIGN 20170809b

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Susanne Geppert

Zusehen – Mitmachen – Verstehen

Mein Pflegeguide für den praktischen Einsatz

Ursachen undEntstehungs-mechanismen

personen-zentrierteA

namnese

Pflege-maßnahme

Symptom

e,Kom

plikationen,Risikopotenziale

weitere therapie- und pflegerelevanteInterventionen

Von der Handlung zum Verstehen – Perfekt für Auszubildende und Praxisanleiter

Den Theorie-Praxis-Transfer einfach einmal umkehren! Dieser Pflegeguide bietet Hilfe für den Schüler in der Praxis – von der Erfahrung zur Kompetenz. Die Schüler erleben Handlungen im Praxisalltag und werden zum eigenen Lernen angeregt.

Sofortige Hilfe beim Praxiseinsatz: Dieser einzigartige Pflegeguide hilft Auszubildenden, unabhängig von Ausbildungsstand und Vorwissen, kurz und bündig in der Praxis weiter. Dank Spiralbindung einfach aufzuklappen, bietet er einen schnellen Überblick pro Pflegetechnik.

Orientiert am Arbeitsalltag: Die Praxis ist nicht geplant wie ein Unterrichtstag. Der Auszubildende kann mit Situationen konfrontiert werden, die er in seiner schulischen Ausbildung noch gar nicht gelernt hat oder eben nur theoretisch kennt. Das Nachschlagen im Pflegeguide hilft weiter: • Überblick über die aktuelle Maßnahme• Handlung verstehen• Gesehenes aufarbeiten• Interesse am Wissenswerten aus eigenem Impuls nachlesen – dadurchTransferleistung ermöglichen

Auszubildende erhalten so ein ganzheitliches Bild, das es ihnen ermöglicht den Zusammenhang des Gelernten über die Situation hinaus zu verstehen.

Für alle Gesundheits- und Kranken- und Altenpflegeschüler, Praxisanleiter in stationären und ambulanten Einrichtungen sowie Wohnbereichen, Pflegepädagogen.

Ca. 400 S., 140 farb. Abb., Spiralbindung ISBN 978-3-437-25106-1 Ca. € (D) 29,99 / € (A) 30,90 Erscheint: Januar 2018

Mein Pflegeguide für den praktischen Einsatz Zusehen - Mitmachen - Verstehen

KAPITEL

1 Lernen am Praxisort mit dem „Pfl egeguide“

Der „Pfl egeguide für den praktischen Einsatz“ ist ein Denkansatz, mit dem es Auszubildenden gelingen kann, berufl iche Handlungskompetenz zu erwer-ben. Er gründet auf der Annahme, dass sich Professionalität in der Pfl ege dar-in zeigt, Pfl egehandlungen nicht nur fachlich korrekt durchführen, sondern diese mithilfe des dazugehörigen Pfl egefachwissens verstehen, begründen und hinterfragen zu können.Der Pfl egealltag bietet nicht immer ausreichend Personal-, Zeit- und Raumres-sourcen, um Auszubildende umfassend anleiten zu können. Demonstration als Anleitungsmethode nach dem Muster „vormachen“, „assistieren“, „unter Auf-sicht nachmachen“, „selbstständig machen“ und „eigenständig üben“ führt zwar zum Erwerb praktischer Kompetenz, jedoch nicht zu Professionalität im oben beschriebenen Sinn. Hierfür bedarf es eines, die Pfl egehandlung komplet-tierenden Pfl egefachwissens. Ohne genug Praxisanleitungszeit ist dies aber nur schwer umsetzbar.

Ursachen undEntstehungs-mechanismen

Pflege-maßnahmen

personen-zentrierte

Anam

nese

weiteretherapie- und

pflegerelevanteInterventionen

Sym

ptome,

Kom

plikationen,R

isikopotenziale

Abb. 1.1 Puzzleball: alle Schritte des Pfl egeguides greifen ineinander. [L231]

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Ich kann es einordnen und übertragen in einen Gesamtkontext

Ich lerne daraus, wie man das macht

Ich sehe, was ich noch nicht

kann

Ich verstehe warum

Ich sehe die individuelle Situation bei MEINEM Patienten

Alle Kapitel sind nach einem wiederkehrenden Muster aufgebaut, beginnend von 1 bis 5

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2 1 Lernen am Praxisort mit dem „Pflegeguide“

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Der „Pfl egeguide“ sieht das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ als Lösungsansatz für das Dilemma in der berufl ichen Pfl egeausbildung. Der Auszubildende kann anhand von fünf Puzzleteilen (› Abb. 1.1) Selbstlernkompetenz entwickeln, die es ihm einerseits möglich macht, die Pfl egepraxis mit der Pfl egetheorie zu verquicken, und anderseits angeleitete Pfl egehandlungen so oft eigenständig zu üben, bis sie zur Routine werden. Hierfür stehen 20 visuell aufb ereitete und ein-fach nachvollziehbare Durchführungsschritte zu Th emen mit hoher Pfl egeaus-bildungsrelevanz zur Verfügung, die mittels zielgerichteter Fragen analysiert werden.• Rotes Puzzleteil (› Kap. 1.1) = Pfl egemaßnahme „Was ist zu tun und

wie wird die Pfl egemaßnahme fachlich korrekt durchgeführt?“• Grünes Puzzleteil (› Kap. 1.2) = Ursache und Entstehungsmechanismen

„Warum ist die Pfl egehandlung durchzuführen?“• Blaues Puzzleteil (› Kap. 1.3) = Symptome, Komplikationen und Risikopo-

tenziale „Wie zeigt sich das Krankheitsbild bzw. Gefährdungspotenzial,das die Pfl egemaßnahme notwendig macht?“

• Violettes Puzzleteil (› Kap. 1.4) = personenzentrierte Anamnese „Wiefühlt sich der Patient bei der Pfl egehandlung und was ist ihm wichtig?“

• Oranges Puzzleteil (› Kap. 1.5) = weitere therapie- und pfl egerelevante In-terventionen „Was kann noch getan werden, um den Gesundheitszustanddes Patienten zu verbessern?“

Selbstorganisiertes und -verantwortliches Lernen sind jedoch nur dann mög-lich, wenn der Auszubildende Lernmotivation, gepaart mit Lernautonomie und dem Bewusstsein „Eigenverantwortlich-zu-Sein“ für das Gelingen der berufl i-chen Ausbildung mitbringt.

1.1 Rotes Puzzleteil: Pfl egemaßnahme

Die Pfl egemaßnahme stellt das Herzstück und damit auch den ersten Schritt des „Pfl egeguides“ dar. Die zentrale Fragestellung des roten Puzzleteils lautet: „Wie führe ich die Pfl egehandlung fachlich korrekt durch?“Die Anleitungssituation baut sich nach dem bewährten dreischrittigen Ablauf-muster – Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung – auf. Dabei werden die Fragen „Wer macht was, wann, wie, wie oft , wo und womit?“ beantwortet.

1.2 Grünes Puzzleteil: Ursache und Entstehungsmechanismen

Der zweite Schritt des „Pfl egeguides“ sucht nach Grund und Notwendigkeit für die Pfl egemaßnahme. Die zentrale Fragestellung des grünen Puzzleteils lau-tet: „Warum führe ich die Pfl egehandlung durch?“

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31.5 Oranges Puzzleteil: weitere therapie- und pflegerelevante Interventionen

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Hinter der Ursache, welche die initiierte Pfl egehandlung unabdingbar macht, versteckt sich entweder ein bestimmtes Krankheitsbild oder ein Gefährdungs-potenzial, das es zu erfassen gilt.

1.3 Blaues Puzzleteil: Symptome, Komplika-tionen und Risikopotenziale

Der dritte Schritt des „Pfl egeguides“ hinterfragt die Symptome, Komplikatio-nen und pfl egerelevanten Risikopotenziale des Krankheitsbilds bzw. Gefähr-dungspotenzials. Die zentrale Fragestellung des blauen Puzzleteils lautet: „Wie zeigt sich das Krankheitsbild bzw. das ermittelte Gefährdungspotenzial?“Mit jeder Erkrankung bzw. jedem Gefährdungspotenzial treten spezielle Be-schwerden (Symptome) auf, dies es zu erfassen und in ihrer Konsequenz (Fol-gen und Komplikationen) zu hinterfragen gilt.

1.4 Violettes Puzzleteil: personenzentrierte Anamnese

Der vierte Schritt des „Pfl egeguides“ erhebt die personenzentrierte Anamne-se mit dem individuellen Krankheitsempfi nden und -erleben, den mit der Pfl e-gehandlung in Verbindung stehenden Bedürfnissen und Wünschen des Patien-ten und dem Grad seiner Selbstständigkeit.Die zentrale Fragestellung des violetten Puzzleteils lautet: „Wie erlebt der Pati-ent die Pfl egehandlung und was ist ihm wichtig?“Eine personenzentrierte Pfl ege stellt den Patienten mit seiner einzigartigen Per-sönlichkeit in den Mittelpunkt des Geschehens und bestärkt ihn in seinem Per-sonsein. In der praktischen Umsetzung bedeutet dies, dass ihm größtmögliche Entscheidungskompetenz, Einfl ussnahme und Autonomie zugesprochen wer-den.

1.5 Oranges Puzzleteil: weitere therapie- und pfl egerelevante Interventionen

Der fünft e Schritt des „Pfl egeguides“ erweitert die Perspektive und nimmt er-gänzende therapie- und pfl egebezogene Maßnahmen in den Blick, die sich förderlich auf den Ist-Zustand des Patienten auswirken. Die zentrale Fragestel-lung des orangen Puzzleteils lautet: „Welche weiteren therapie- und pfl ege-relevanten Interventionen wirken sich förderlich auf den Ist-Zustand des Patienten aus?“

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KAPITEL

2 Praktische Handlungs-situationen

Der „Pfl egeguide für den praktischen Einsatz“ unterstützt Auszubildende beim Erwerb eines umfassenden, an die Pfl egepraxis gekoppelten Pfl egever-ständnisses . Der darin integrierte Denkansatz ermöglicht es, jede durch die Pra-xisanleitung demonstrierte Pfl egehandlung im Nachhinein selbstverantwort-lich mit dem dazugehörigen Pfl egefachwissen zu komplettieren, als auch so oft eigenständig zu wiederholen, bis sie zur Routine wird.Dieses Kapitel greift diejenigen prophylaxe- und/oder therapiebedingten Hand-lungssituationen (› Tab. 2.1) auf, die in Ihrer berufl ichen Ausbildung einen zentralen Stellenwert haben.Zielgerichtete Fragen begleiten und leiten Sie durch die 20 Handlungssituatio-nen.• „Wie führe ich die Pfl egehandlung fachlich korrekt durch?“ rotes Puzzle-

teil• „Warum führe ich die Pfl egehandlung durch?“ grünes Puzzleteil• „Wie zeigt sich das Krankheitsbild bzw. ermittelte Gefährdungspotenzial,

das die Pfl egemaßnahme notwendig macht?“ blaues Puzzleteil• „Wie erlebt der Patient die Pfl egehandlung und was ist ihm wichtig?“ vio-

lettes Puzzleteil• „Welche weiteren therapie- und pfl egerelevanten Interventionen wirken

sich förderlich auf den Ist-Zustand des Patienten aus?“ oranges Puzzleteil

Tab. 2.1 20 Handlungssituationen zum Praxis-Theorie-Transfer [L231]

Therapiebedingte Handlungssituationen Prophylaxebezogene Handlungssituationen

Blutzuckermessung und Insulininjektion› Kap. 2.1

Atemstimulierende Einrei-bung (ASE) zur Pneumo-nieprophylaxe› Kap. 2.11

Sondenkost und Medika-mentenapplikation über die PEG› Kap. 2.2 Sondenkost

Kompressionstherapie zur Thromboseprophylaxe› Kap. 2.12

Vitalwerte Puls und Blut-druck messen› Kap. 2.3

Subkutane Injektion zur Thromboembolieprophy-laxe› Kap. 2.13

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6 2 Praktische Handlungs situationen

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Tab. 2.1 20 Handlungssituationen zum Praxis-Theorie-Transfer [L231] (Forts.)

Therapiebedingte Handlungssituationen Prophylaxebezogene Handlungssituationen

Verbandwechsel mit Wundbeschreibung (hier: Ulcus cruris venosum)› Kap. 2.4

Spezielle Mundpfl ege zur Soor- und Parotitispro-phylaxe› Kap. 2.14

Infusionsvorbereitung und -verabreichung (hier: Schmerzmittel)› Kap. 2.5

NaC

lDruckentlastende und -verteilende Positionie-rung zur Dekubituspro-phylaxe› Kap. 2.15

Versorgung eines Enterostomas› Kap. 2.6

Hautassessment und Hautpfl ege zur Vorbeu-gung einer beeinträchtig-ten Hautintegrität› Kap. 2.16

Sauerstofftherapie mittels Sauerstoffbrille› Kap. 2.7

Bewegungsübungen zur Kontrakturprophylaxe› Kap. 2.17

Intimpfl ege mit Inkonti-nenzversorgung› Kap. 2.8

Infektionsprophylaxe bei liegendem Harnblasen-katheter› Kap. 2.18

Versorgung eines Tracheostomas› Kap. 2.9

Transfer mit einem Patientenlifter zur Sturzprophylaxe› Kap. 2.19

Handhabung und Pfl ege eines Hörgeräts› Kap. 2.10

Kurzaktivierung zur Deprivationsprophylaxe› Kap. 2.20

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72.1 Blutzuckermessung und Insulininjektion

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2.1 Blutzuckermessung und Insulininjektion

2.1.1 Pfl egemaßnahme

Die zentrale Fragestellung des roten Puzzleteils lautet: „Wie führe ich die Pfl e-gehandlungen Blutzuckermessung und Insulininjektion fachlich korrekt durch?“Die Anleitungssituation hierzu baut sich nach dem bewährten dreischrittigen Ab-laufmuster – Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung – auf (› Abb. 2.1).

Durch dieses Kapitel begleitet Sie das Fallbeispiel von Frau Maria Rupp.Frau Rupp hat einen insulinpfl ichtigen Altersdiabetes/Diabetes mellitus Typ 2. Bereits vor elf Jahren, im Alter von 62 Jahren diagnostizierte ihr Arzt den Diabetes, der sich im Laufe der Zeit verschlechterte. Anfangs reichten eine ausgewogene Ernährung und Sport/viel Bewegung aus, um die Blutzuckerwerte im Normbereich zu halten, später kam die Einnahme eines oralen Antidiabetikums hinzu. Inzwischen bedarf es einer Insu-lininjektion gemäß Schema. Frau Rupp weiß, dass ihr Übergewicht, der Bewegungs-mangel und der Bluthochdruck (= metabolisches Syndrom ) hauptverantwortlich für den insulinpfl ichtigen Diabetes mellitus sind.

Evaluation

Vorbereitung Durchführung Nachbereitung

MaterialRaumPatient PatientRaumMaterialKnow-how-Material

Dokumentation

Pflegebericht

Verfahrensanleitung„Insulininjektion“

Verfahrensanleitung„Blutzuckermessung“

ärztliches Verordnungsblattzur Insulininjektion

Fachbuch der BFSund Schulunterlagen

BGW-Informationsbroschürenzum Thema

„Nadelstichverletzungen“

Verfahrensanleitung„Patientensicherheit im

Medikamentenmanagement“

pflegehandlungsbezogenerAblaufplan

Durchführungsnachweis„Blutzuckermessung und

Insulininjektion“

BGW-Informationsbroschürenzum Thema „Medizinprodukte“

personenzentrierter Maßnahmenplan

Grad derZielerreichung

Professionalität derPflegehandlung

Evaluationskriterien

Ist-Zustand des Patientenund Befindlichkeit

Beipackzettel zumArzneimittel „Insulin“

Abb. 2.1 Dreischrittiges Ablaufmuster „Blutzuckermessung und Insulininjektion“. [L143]

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Durch jedes Kapitel der praktischen Handlungssituationen begleitet ein individuelles Fallbeipiel. So fällt der Theorie-Praxis-Transfer leichter.

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16 2 Praktische Handlungs situationen

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Frau Maria Rupp

Hände desinfizieren,Patienten informieren

Kontrollegemäß R-Regel

Teststreifen aus derBox nehmen,

Box sofort wiederverschließen

Blutzuckermessgeräteinschalten, den Teststreifen einlegen

(je nach Gerätetyp schaltet essich beim Einlegen selbst an)

Fingerbeere desinfizierenund Hautdesinfektionsmittel

15–30 Sekunden einwirken lassen(in häuslicher Umgebung:

zumeist nur Hände waschen)

Einmalhandschuheanziehen

„Kappe“ von derSicherheitslanzette abdrehen

(Nadel ist noch in derHülse und nicht sichtbar)

sprühen – wischen – sprühen15–30 Sekunden einwirken lassen

(gemäß Herstellerangaben)

(je Gerätetyp:Code am Display mit

dem auf Teststreifenboxvergleichen)

Non-Touch

R-Regel• Richtiger Patient• Richtiger Zeitpunkt• Richtige Punktionsart/-stelle• Richtige Punktionsnadel• Richtiges Blutzuckermessgerät• Richtige Kompatibilität

(BZ-Messtreifen und Gerät)

Schritt 1

Schritt 2

Schritt 3

Schritt 4

Schritt 5

Schritt 6

Schritt 7

bei Bedarf vorherDurchblutung am

Finger fördern

Abb. 2.4 Durchführungsschritte zur Pfl egehandlung „Blutzuckermessung“. [L231]

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Zu jeder Pflegehandlung gibt es gut nachvollziehbare und visuell aufbereitete Durchführungsschritte, mit denen es gelingt, eine angeleitete Pflegehandlung so oft selbstständig zu wiederholen, bis sie sicher und routiniert durchgeführt werden kann.

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172.1 Blutzuckermessung und Insulininjektion

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R-Regel• Richtiges Risikomanagement• Richtige Dokumentation• Richtige Hygiene• Richtige Entsorgung• Richtige Aufbewahrung

Schritt 8

Schritt 9

Schritt 10

Schritt 11

Schritt 12

Schritt 13

Schritt 14

Schritt 15

Schritt 16

Lanzette am seitlichenRand der Fingerbeere fest aufsetzen

und Auslöser drücken(Lanzette springt aus der Hülle und punktiert),Stechschutz-Mechanismus wird automatischausgelöst, sodass sich die Nadel wieder in

die Hülse zurückzieht

Ersten Bluttropfen mittrockenem Tupfer entfernen

Fingerbeere nicht quetschen,nur leicht drücken, sodass ein zweiterBluttropfen erscheint. Diesen mit demTeststreifen aufnehmen, bis das Feld

vollgesogen ist. Das Blutzuckermessgerätbeginnt automatisch mit der Ermittlung

des Blutzuckerwerts

Einstichstelle kurzmit einem trockenenTupfer komprimieren

Messwert am Displayablesen und notieren

Einstichstelle am Finger offenlassen, wenn sie nicht mehr blutet

Einmalhandschuhe ausziehen,Sicherheitslanzette im

Kanülenabwurf entsorgen

Ermittelten Blutzuckerwertdokumentieren

Nachbereitunggemäß R-Regel

Finger desPatienten darfTestfeld nicht

berühren.

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20 2 Praktische Handlungs situationen

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Begründung

F R A G EWarum benötigt Ihr Patient eine Blutzuckermessung und eine Insulininjektion?

Die Auseinandersetzung mit den Ursache-Wirkungs-Prinzipien führt zu einem breiten Pfl egeverständnis, das Ihnen hilft , Kenntnisse zu den Gründen und der Notwendigkeit der Pfl egehandlungen Blutzuckermessung und Insulininjektion bei Ihrem Patienten zu gewinnen.Hierzu erhalten Sie im grünen Puzzleteil „Diagnosen und (Patho-)Physiologie“ Antworthilfen (› Kap. 2.1.2).

Frau Maria Rupp hat einen Diabetes mellitus Typ 2, der mit Insulin eingestellt ist. Da-bei handelt es sich um einen Altersdiabetes, an dem sie mit 62 Jahren erkrankt ist, und der auf ihr metabolisches Syndrom (Kombination aus Übergewicht, Bewegungsmangel, Bluthochdruck und einer Fettstoffwechselstörung) zurückzuführen ist. Ihre Bauchspei-cheldrüse produziert zwar Insulin, jedoch reagieren ihre körpereigenen Zellen nicht mehr bzw. nur bedingt darauf. Die Glukose wird folglich nicht bzw. nur bedingt in die Zellen geschleust (Schlüssel-Schloss-Prinzip).

Evaluation

F R A G EWelche Kriterien müssen Sie erfüllt haben, um die Pfl egehandlungen Blutzuckermes-sung und Insulininjektion bei Ihrem Patienten fachlich korrekt durchgeführt zu haben?

Diese Frage defi niert den Zielerreichungsgrad in Bezug auf die Durchfüh-rungsqualität.Die Praxisanleitung legt für die Pfl egehandlungen Blutzuckermessung und Insu-lininjektion mess- und überprüfb are Qualitätskriterien fest, die den sechs Kom-petenzbereichen (› Abb. 3.2) zugeordnet sind.Die Evaluationskriterien und entsprechende Erfüllungsmerkmale werden in › Kap. 3 benannt.Am Ende der Anleitungssituation überprüft die Praxisanleitung, inwieweit Sie die gesteckten Ziele erreicht haben. Je mehr Qualitätskriterien Sie umgesetzt haben, desto höher ist der Zielerreichungsgrad.

2.1.2 Ursache und Entstehungsmechanismen

Die zentrale Fragestellung des grünen Puzzleteils lautet: „Warum führe ich die Pfl egehandlungen Blutzuckermessung und Insulininjektion durch?“Die Ursache , welche die Pfl egehandlungen Blutzuckermessung und Insulininjek-tion unabdingbar macht, ist ein ärztlich identifi ziertes Krankheitsbild. Im An-schluss beschäft igen Sie sich daher mit den physiologischen und pathologischen Prozessen im menschlichen Körper sowie den Ursache-Wirkungs-Zusammen-hängen und -Mechanismen.

Warum?

Woran?

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Die sogenannten "W-Fragen"Fr(wer macht was, wie, warum, wann, womit, wo, wie oft, wie lange und wozu?) leiten strukturiert durch den Ablauf der jeweiligen Handlungssituation.

Das Fallbeispiel begleitet weiter durch das Kapitel

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212.1 Blutzuckermessung und Insulininjektion

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F R A G EWelches Krankheitsbild macht die Blutzuckermessung und Insulininjektion bei Ihrem Patienten notwendig?

R E C H E R C H E / A R B E I T S A U F T R A GRecherchieren Sie in Ihrem Fachbuch, in Schulunterlagen oder einschlägigen Internet-seiten nach den möglichen Ursachen und Gründen für die Pfl egemaßnahmen Blutzu-ckermessung und Insulininjektion.Tipp:Für Internetrecherchen empfi ehlt es sich, Zugriff auf Internetseiten von Fachverbänden oder Beratungs- und Selbsthilfegruppen zu nehmen, z. B.:• Deutsche Diabetes Gesellschaft e. V. (www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de)• Diabetes Ratgeber (www.diabetes-ratgeber.net)• Deutscher Diabetiker Bund (www.diabetikerbund.de)• Deutsches Diabetes Zentrum (www.diabetes-heute.uni-duesseldorf.de)• Diabetes Deutschland (www.diabetes-deutschland.de)• VDBD/Verband der Diabetes Beratungs- und Schulungsberufe (www.vdbd.de; Bro-

schüren auf www.vdbd.de/Templates/main.php?SID=404)

A N T W O R T H I L F EDas Krankheitsbild, das sich hinter den Pfl egemaßnahmen Blutzuckermessung und In-sulinapplikation verbirgt, heißt Diabetes mellitus.Beim Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) handelt es sich um eine Stoffwechselerkran-kung, bei der der Zuckergehalt (Glukosegehalt) im Blut krankheitsbedingt erhöht ist. Der Blutzucker ist erhöht, weil entweder die Insulinproduktion (Herstellung des Insulins in den insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse), die Insulinsekretion (Ausschüttung von Insulin aus den insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspei-cheldrüse) oder die Insulinwirkung (Mechanismus des Einschleusens von Glukose in die Zellen; Schlüssel-Schloss-Prinzip) gestört ist. Es existieren zwei Verlaufsformen: ein schleichender/dezenter oder ein rascher/abrupter Krankheitsverlauf (Symptome treten entweder langsam oder rasch auf).Der Diabetes mellitus wird gemäß WHO-Klassifi kation in vier Formen, den Diabetes mellitus Typ 1 (absoluter Insulinmangel), den Diabetes mellitus Typ 2 (Insulinresistenz), den Diabetes mellitus Typ 3 (alle anderen speziellen Diabetes-Typen, z. B. genetisch bedingt) und den Diabetes mellitus Typ 4 (Schwangerschafts-/Gestationsdiabetes) ein-geteilt (weiterführende Informationen entnehmen Sie Ihrem Schulbuch bzw. Ihren -un-terlagen). Je nach Diabetesart, ergeben sich unterschiedliche Gründe (Ursachen) für das Krankheitsbild Diabetes mellitus.

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Hier findet man Arbeitsaufträge bzw. Hinweise auf eine mögliche Recherche zum jeweiligen Thema, die die Beantwortung der "W-Fragen" erleichtert

Antworthilfen finden Sie in diesem Kasten. Es handelt sich um Tipps zur Lösung der jeweilgen Fragestellung.

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