Miba AG Jahresfinanzbericht 2010/11 - Anleihen-Finder.de...2011/01/31  · Die Miba Sinter Group...

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Miba in Bewegung Miba AG Jahresfinanzbericht 2010/11

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  • Mibain Bewegung

    Miba AGJahresfinanzbericht 2010/11

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  • 3

    Jahresfinanzbericht

    Kennzahlen 5

    Miba Konzernlagebericht 7

    Corporate-Governance-Bericht 40

    Miba Konzernabschluss 46

    Erklärung des Vorstandes 94

    Bericht des Aufsichtrates 95

    Bestätigungsvermerk 97

    Miba AG Einzelabschluss 109

    Bestätigungsvermerk 142

    Vorschlag für die Gewinnverwendung 144

    Erklärung des Vorstandes 145

    Bericht des Aufsichtsrates 146

    Impressum 148

    Inhalt

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  • 5Jahresfinanzbericht 2010/11 | Kennzahlen

    2010/11 2009/10 2008/09

    GuV-Ergebnisse (in Mio. EUR)

    Umsätze 437,2 311,8 374,6

    Umsatzanteil außerhalb Österreichs in % 92,8 91,6 91,9

    EBIT 54,5 16,4 34,5

    EBT 53,3 15,5 30,9

    Ergebnis nach Steuern 42,2 12,3 20,8

    Bilanz (in Mio. EUR)

    Bilanzsumme 452,6 343,9 341,0

    Langfristiges Vermögen 221,8 178,3 192,9

    Fremdkapital 204,1 137,1 143,6

    Eigenkapital 248,5 206,8 197,4

    Eigenkapital in % des Gesamtkapitals 54,9 60,1 57,9

    Cashflow und Investitionen (in Mio. EUR)

    Cashflow aus dem operativen Bereich 65,8 48,1 51,6

    Investitionen (exkl. FAV) 34,6 19,5 43,1

    Abschreibungen 30,5 29,2 28,8

    Mitarbeiter

    Mitarbeiterstand im Jahresdurchschnitt 3.064 2.613 2.855

    Personalaufwand (in Mio. EUR) 130,9 108,8 121,7

    Börsenkennzahlen (in EUR)

    Gewinn je Aktie 33,99 9,93 16,49

    Dividende je Aktie 7,0 2,5 3,0

    Dividendenrendite in % 3,3 3,1 4,3

    Ultimokurs der Aktie (31. 1.) 210,0 81,0 70,0

    Kennzahlen 2010/11

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  • Konzernabschluss 2010/11

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    Die positive Entwicklung der Miba AG im Geschäftsjahr 2010/11 spiegelte sich auch in der Perfomance der Miba Aktie wider. Entwickelte sich die Miba Aktie noch bis Juni 2010 analog zum Referenzindex der Wiener Börse WBI, so entkoppelte sie sich danach und stieg kontinuierlich an. Gestartet mit dem Jahres tiefstkurs in Höhe von 83 Euro erreichte sie ihren Höchststand am 22. 12. 2010 mit 219,90 Euro. Zum Jahres ultimo schloss die Miba Aktie mit 210 Euro. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6,37 (per 31. 1. 2011) ist die Miba Aktie attraktiv be wertet. Der Gewinn pro Aktie für das abgelaufene Geschäfts-jahr betrug 33,99 Euro und hat sich gegenüber dem Vorjahr stark gesteigert.

    Rückkauf eigener Aktien

    Die Gesellschaft wurde in der Hauptversammlung des Geschäftsjahres 2008/09 am 19. 6. 2009 ge mäß § 65 Abs. 1 Z 8 Aktiengesetz ermächtigt, bis zum 31. 12. 2011 eigene Aktien im Umfang von bis zu zehn Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben.

    Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr wurden im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 152 Aktien zurück-gekauft. Ein tagesaktueller Überblick über alle Aktienrückkaufprogramme steht allen Interessenten auf der Unternehmenshomepage www.miba.com zur Verfügung. Bis zum Bilanzstichtag 31. 1. 2011 wurden 66.381 eigene Aktien (Vorjahr: 66.229) zu einem Durchschnittskurs von 121,63 Euro je Aktie zurückgekauft. Das entspricht rund 5,1 Prozent des Grundkapitals.

    Das Grundkapital der Miba beträgt 9,5 Millionen Euro und ist in 1,3 Millionen Stückaktien zerlegt. Die Stück-aktien teilen sich in 870.000 Stammaktien, 130.000 Vorzugsaktien (Emission A) und 300.000 Stück Vorzugs-aktien (Emission B). Die Vorzugsaktien der Emission A haben kein Stimmrecht, allerdings das Recht auf Umtausch in Stammaktien unter Aufgabe des Vorzugs. Die Vorzugsaktien der Emission B besitzen weder Stimmrecht noch Recht auf Umtausch in Stammaktien. Die Mitterbauer Beteiligungs-Aktiengesellschaft hält 76,92 Prozent der Aktien. Zum Bilanzstichtag waren institutionelle und private Investoren im Besitz von 17,98 Prozent. 5,1 Prozent des Grundkapitals werden von der Miba AG als eigene Aktien gehalten.

    Dividende 2010/11

    Der Vorstand der Miba AG wird der Hauptversammlung am 1. 7. 2011 eine Dividende in der Höhe von 7 Euro pro Stamm- und Vorzugsaktie vorschlagen. Bei einem Stichtagskurs von 210 Euro (per 31. 1. 2011)entspricht dies einer Dividendenrendite von 3,3 Prozent. Die Dividende in Höhe von 7 Euro je Aktie entspricht einer Payout-Ratio (voraussichtliche Dividendenzahlung dividiert durch Ergebnis nach Steuern (EAT)) von 20,5 Prozent und liegt damit im langjährigen Durchschnitt. Dadurch bietet die Miba ihren Aktionären sowohl Kontinuität bei der Dividendenzahlung als auch eine interessante Verzinsung des eingesetzten Kapitals.

    Die Miba Aktie

    Gute Performance im Geschäftsjahr 2010/11

    Informationenzur Miba Aktie finden Sie unter www.miba.com.

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    Die Miba Aktie

    Kursentwicklung der Miba Aktie im Geschäftsjahr 2010/11

    ISIN: AT0000734835Börseplatz: Wiener Börse, Standard Market AuctionWertpapierkürzel: MBV Aktiengattung: VorzugsaktienStückzahl: 300.000

    Index: WBI Kurse 1. 2. 2010 = 100 %

    Miba Aktie WB-Index

    280 %

    260 %

    240 %

    220 %

    200 %

    180 %

    160 %

    140 %

    120 %

    100 %

    80 %

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    2/10

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    3/10

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    4/10

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    6/10

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    2/10

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    31/0

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    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

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    Das Jahr 2010 war insbesondere ab dem zweiten Halbjahr von starkem Marktwachstum geprägt. Die aufstrebenden Märkte wie China oder Indien wuchsen trotz der globalen Rezession weiter, doch auch Europa und die USA konnten sich im vergangenen Jahr wieder über positive Wachstumsraten freuen. Für die Miba bedeutete der globale Aufschwung einen starken Nachfrageanstieg, der sich bis Ende des Jahres in allen Segmenten widerspiegelte.

    Der Internationale Währungsfonds (IWF) errechnete für 2010 ein globales Wirtschaftswachstum von fünf Prozent, nach einem negativen Wachstum von -0,6 Prozent im Jahr zuvor. In der Europäischen Union wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 1,8 Prozent, in den USA sogar um 2,8 Prozent. Das Wachs-tum in China stieg noch einmal auf 10,3 Prozent an; jenes in Indien stieg auf 9,7 Prozent.

    Für das Jahr 2011 geht der IWF wieder von einem zwar etwas schwächeren, aber dennoch eindeutig positiven weltweiten Wirtschaftswachstum aus.

    Branchenkonjunktur

    Nach dem turbulenten Jahr 2009 konnte die Automobilproduktion im abgelaufenen Jahr wieder stark zulegen. Weltweit wurden knapp 73 Millionen Automobile und leichte Nutzfahrzeuge (LCV) produziert. Das übersteigt das Niveau von 2009 um 21 Prozent. In Europa stieg die Produktion um zwölf Prozent, die Registrierungszahlen zeigen allerdings, dass der private Konsum noch zurückbleibt. 2010 wurden knapp fünf Prozent weniger Fahrzeuge registriert als im Jahr zuvor, als Verschrottungsprämien den Ab-satz unterstützten. In Nordamerika hat die Automobilkonjunktur deutlich angezogen. Die Fertigung von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen stieg um 36 Prozent auf 11,7 Millionen Stück. In China wurden 2010 um 32 Prozent mehr Autos und LCV produziert als im Jahr zuvor.

    Auch der Lkw-Markt entwickelte sich dynamisch. In der EU wurden im vergangenen Geschäftsjahr rund 50 Prozent mehr Lkw gebaut als noch 2009. Die Liste der größten Produzenten von schweren Nutzfahr-zeugen führt auch 2010 wieder China an, gefolgt von Japan, Indien und Brasilien.

    Die Nachfrage nach neuen Schiffen erholt sich zusehends. Der Aufschwung gibt Impulse für ein positives Investitionsklima in einzelnen Marktsegmenten. Dennoch ist der Schiffsmarkt noch immer von Unsicherheit geprägt. Am stärksten stieg die Nachfrage nach Massengutschiffen, was vor allem vom hohen Rohstoffbedarf in China getrieben wird. China hat sich durch massive Kapazitätsausweitungen zum größten Schiffsbauer der Welt entwickelt und verfügt jetzt über einen Marktanteil von fast 35 Prozent.

    Die weltweite Nachfrage nach Baumaschinen war zu Beginn des Jahres 2010 durch die immer noch reduzierte Bautätigkeit verhalten. In den westlichen Industrienationen ging die Baukonjunktur im Jahres-

    Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

    Miba profitiert vom globalen Aufschwung

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    verlauf noch einmal zurück, in den BRIC-Staaten stieg sie insgesamt aber um knapp 14 Prozent. Wesent-licher Treiber dafür war das Wachstum in China und der damit verbundene Bedarf an Baumaschinen.

    Der Markt für Windenergie wächst laut Angaben des Global Wind Energy Councils weiter. Heute erreicht die globale Kapazität 194,4 Gigawatt – 22 Prozent mehr als 2009. Gleichzeitig sinkt allerdings die in diesem Jahr neu installierte Kapazität auf 35,8 Gigawatt im Vergleich zu noch 38,6 Gigawatt 2009. Ausschlag-gebend waren die Orderrück gänge während der Rezession, die sich jetzt in diesen niedrigeren Raten widerspiegeln. Erstmals wurde in den aufstrebenden Märkten in Asien und Lateinamerika mehr Kapazität installiert als in den OECD-Ländern.

    Die Ergebnisseder einzelnen Miba Geschäftsbereiche finden Sie ab Seite 46.

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    Umsatz- und Ertragslage

    Die Miba, strategischer Partner der internationalen Motoren- und Fahrzeugindustrie, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Wachstumsstrategie konsequent fortgesetzt. Das Unternehmen ist gestärkt aus der Krise gekommen und hat die Chancen auf seinen Märkten genützt. Die Miba wuchs sowohl in ihren Kernsegmenten als auch in neuen Technologiefeldern und konnte den Wirtschaftsaufschwung gut bewältigen.

    Im Geschäftsjahr 2010/11 erzielte die Miba Gruppe einen Rekordumsatz in Höhe von 437,2 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 125,4 Millionen Euro oder 40,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 34 Prozent des Wachstums stammen aus den Kernbereichen Sinterformteile, Gleitlager und Reibbeläge. Weitere 6 Prozent (rund 19,1 Millionen Euro) sind auf Neuerwerbungen zurückzuführen, die im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals vollkonsolidiert wurden.

    Miba Geschäftsbereiche

    Der Großteil des Wachstums stammt aus den Kernbereichen Sinterformteile, Gleitlager und Reibbeläge. Die Miba Sinter Group erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von 173,4 Millionen Euro oder 39,7 Prozent des Gruppenumsatzes. Sie ist damit der größte Geschäftsbereich der Miba Gruppe. Die Miba Bearing Group erwirtschaftete einen Umsatz von 159,7 Millionen Euro. Das entspricht 36,5 Prozent des Gruppenumsatzes. Der Umsatz der Miba Friction Group betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 74,9 Millionen Euro und trägt 17,1 Prozent zum Gruppenumsatz bei. Erstmals wird über das Segment New Technologies Group berichtet, dem neben den im abgelaufenen Jahr erworbenen Unternehmen EBG und DAU auch die Miba Automation Systems angehört. Bisher wurde die Miba Auto mation Systems im Segment Miba Bearing Group ausgewiesen, die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Die New Technologies Group erwirtschaftete einen Umsatz von 20,6 MillionenEuro oder 4,7 Prozent vom Gesamtumsatz. Die verbleibenden 8,6 Millionen Euro entfallen auf die Miba Coating Group.

    Die Miba betreibt 20 Produktionsstandorte auf drei Kontinenten und ist damit nahe an ihren Kunden in den wichtigsten Wirtschaftszentren der Welt. Das Umsatzwachstum des abgelaufenen Jahres verteilte sich gleichmäßig auf die drei Hauptabnehmermärkte der Miba. Unverändert ist Europa der größte Absatz-markt der Miba Gruppe. Hier werden 62 Prozent des Umsatzes realisiert. Aus der Nordamerikanischen Freihandelszone (NAFTA), insbesondere aus den USA, stammen unverändert zum Vorjahr 17 Prozent des Umsatzes. Auf den Wachstumsmärkten in Fernost erzielt die Miba 16 Prozent des Gruppenumsatzes.

    Ergebnis- und Bilanzanalyse

    Wachstum in allen Geschäftsbereichen

    Umsatzanteile nach Kernsegmenten

    Miba Friction Group 17,1 %

    New Technologies Group 4,7 %

    Miba Coating Group 2,0 %

    Miba Sinter Group 39,7 % Miba

    Bearing Group 36,5 %

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    Auch das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte im abgelaufenen Jahr erheblich gestei-gert werden. Die klare strategische Positionierung auf technologisch anspruchsvolle Produkte sowie die konsequente und nachhaltige Umsetzung von Maßnahmen zur Kostenreduktion während des Krisen-jahres 2009 machten dies möglich. Das EBIT konnte auf 54,5 Millionen Euro gesteigert werden (Vorjahr: 16,4 Millionen Euro). Die EBIT-Marge des abgelaufenen Geschäftsjahres in Höhe von 12,5 Prozent liegt somit im Branchenvergleich deutlich im oberen Bereich. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) lag im abgelaufenen Jahr bei 85,0 Millionen Euro.

    Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von 53,3 Millionen Euro konnte im Vergleich zum Vorjahr (15,5 Millionen Euro) ebenfalls deutlich gesteigert werden. Nach Abzug der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 11,1 Millionen Euro beträgt das Konzernergebnis nach Steuern (EAT) 42,2 Millionen Euro (Vorjahr: 12,3 Millionen Euro).

    Vermögens- und Finanzlage Die Bilanzsumme erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr unter anderem aufgrund der durchgeführten Akquisitionen von 343,9 auf 452,6 Millionen Euro. Das langfristige Vermögen stieg um 43,5 Millionen Euro oder 24,4 Prozent auf 221,8 Millionen Euro, wobei der Anteil der zugekauften Unternehmen am Anstieg 38,0 Millionen Euro beträgt. Der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen veränderte sich dennoch nur geringfügig von 51,8 auf 49,0 Prozent. Auch der Anlagendeckungsgrad (Eigenkapital im Verhältnis zum gesamten Anlagevermögen) verringerte sich nur geringfügig von 120,0 auf 113,8 Prozent.

    Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen beliefen sich auf 34,6 Millionen Euro (Vorjahr: 19,5 Millionen Euro). Rund 41 Prozent der durchgeführten Investitionen dienten dem weiteren Ausbau der slowakischen Werke und waren vor allem durch die Übernahme der Reibbelags-aktivitäten von Hoerbiger Polen durch die Miba Steeltec s.r.o. bedingt. Rund 27 Prozent oder rund 9,3 Millionen Euro flossen in den weiteren Ausbau der österreichischen Unternehmen. Etwa 24 Prozent wurden an den US-amerikanischen Standorten und die verbleibenden acht Prozent in den chinesischen Standort investiert.

    Der Anstieg des kurzfristigen Vermögens von 165,6 auf 230,8 Millionen Euro ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Sowohl das Vorratsvermögen als auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen proportional zum Umsatz von 114,8 auf 164,1 Millionen Euro an. Die Neuzukäufe tragen mit 13,4 Millionen Euro zu dieser Steigerung bei.

    Ergebnis- und Bilanzanalyse

    Umsatzanteile nach Märkten

    NAFTA17 %

    Asien16 %

    Rest5 %

    Europa62 %

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

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    Die nachhaltige Stärkung der Liquidität im Konzern ist weiterhin im Fokus des Vorstandes. Die Zahlungs-mittel und -äquivalente erhöhten sich von 50,8 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr auf 66,7 Millionen Euro zum Bilanzstichtag 31. 1. 2011. Die bereits im vergangenen Jahr ausgewiesenen Nettoguthaben in Höhe von 7,1 Millionen Euro konnten mehr als verdoppelt werden und belaufen sich auf 15,3 Millionen Euro.

    Das Konzerneigenkapital inklusive nicht beherrschender Anteile erhöhte sich um 20,1 Prozent oder 41,7 Millionen Euro auf 248,5 Millionen Euro (Vorjahr: 206,8 Millionen Euro). Direkt im Eigenkapital wurden eigene Anteile im Ausmaß von 8,1 Millionen Euro (Vorjahr: 8,1 Millionen Euro) erfasst. Dem Konzernergebnis nach Steuern (EAT) in Höhe von 42,2 Millionen Euro sowie direkt im Eigenkapital erfassten positiven Währungsdifferenzen in Höhe von 2,1 Millionen Euro stehen Dividendenzahlungen in Höhe von 3,1 Millionen Euro sowie direkt im Eigenkapital erfasste versicherungsmathematische Verluste in Höhe von zwei Millionen Euro gegenüber.

    Die Eigenkapitalquote liegt bei 54,9 Prozent und ist Ausdruck der soliden Kapital- und Finanzstruktur der Miba Gruppe.

    Der Cashflow aus dem operativen Bereich beträgt 65,8 Millionen Euro und konnte somit um 17,8 MillionenEuro oder 37,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Diese Steigerung ist im Wesentlichen auf das bessere Ergebnis zurückzuführen. Mit dem erwirtschafteten Cashflow aus dem operativen Bereich konnte die Miba Gruppe erneut ihre Investitionen zur Gänze aus eigener Kraft finanzieren. Der Free Cashflow (Cashflow aus dem operativen Bereich abzüglich Cashflow aus den Investitionstätig-keiten unter Berücksichtigung des Erwerbs von neu konsolidierten Unternehmen) betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 6,6 Millionen Euro oder 1,5 Prozent vom Umsatz.

    in Mio. EUR 2010/11 2009/10

    Umsatz 437,2 311,8

    EBT 53,3 15,5

    Cashflow aus dem operativen Bereich 65,8 48,1

    Eigenkapital 248,5 206,8

    Eigenkapitalquote in % 54,9 60,1

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    Gesellschaftsrechtliche Veränderungen in der Miba

    Die 23. ordentliche Hauptversammlung der Miba AG vom 19. 6. 2009 hat den Beschluss gefasst, den Vorstand gemäß § 65 Abs. 1 Z 8 sowie Abs. 1a und Abs. 1b Aktiengesetz zum Erwerb eigener Aktien (Vorzugsaktien Kategorie B) bis zu einer maximalen Höhe von zehn Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft bis zum 31. 12. 2011 zu ermächtigen. Der Vorstand der Miba AG hat am 19. 7. 2010 den Beschluss gefasst, ein neues Aktienrückkaufprogramm über 30.000 Stück Vorzugs aktien Kategorie B durchzuführen. Aus diesem Aktienrückkaufprogramm wurden bis zum 31. 1. 2011 152 Stück eigene Aktien zurückerworben. Zum Bilanzstichtag 31. 1. 2011 hält die Miba AG 66.381 eigene Aktien (Vorjahr: 66.229).

    n Mit Stichtag 30. 3. 2010 wurde die Miba Coatings Trading (Suzhou) Ltd., Suzhou, China, gegründet.

    n Mit 31. 3. 2010 wurden die restlichen Anteile an der englischen Teer Coatings Ltd., Droitwich, Großbritannien, im Ausmaß von 75,1 Prozent erworben. Teer Coatings Ltd. gehört weltweit zu den Technologieführern im Bereich der PVD-Beschichtungen. Die Miba erweitert durch die Beteiligung ihre Kompetenz und ihr Produktportfolio im Segment hoch spezialisierter Oberflächenbeschichtungen.

    n Am 10. 5. 2010 wurde die Miba Bearings Sales Corporation, Ohio, USA, gegründet.

    n Mit Stichtag 31. 5. 2010 wurde ein Anteil in Höhe von 24,8 Prozent des Stammkapitals der High Tech Coatings GmbH veräußert.

    n Am 7. 8. 2010 wurde die Miba Energy Holding GmbH, Laakirchen, und am 28. 8. 2010 die Miba Energy Holding GmbH & Co KG, Laakirchen, gegründet.

    n Zum Stichtag 1. 9. 2010 übernahm die Miba die steirischen Hersteller von Leistungselektronik- Komponenten EBG Elektronische Bauelemente GmbH und DAU GmbH & Co KG samt deren Beteiligungen im In- und Ausland. Die Miba erweitert somit ihr Produktportfolio und stärkt ihre Kompetenz in zukunftsweisenden Technologien.

    n Am 17. 9. 2010 wurde die Miba Energy Holding LLC, Ohio, USA, gegründet.

    n Mit 1. 1. 2011 übernahm die Miba den Bereich Reibbeläge für Off-Highway-Anwendungen von Hoerbiger und erwarb am 4. 1. 2011 die Miba Drivetec India Pvt. Ltd. (ehemals Hoerbiger Drive Technology India Pvt. Ltd.), Pune, Indien.

    n Mit 1. 2. 2011 übernahm die Miba jeweils 70 Prozent der Anteile an EBG LLC, Pennsylvania, USA, und EGB Resistors LLC, Pennsylvania, USA.

    n Ebenfalls mit Stichtag 1. 2. 2011 wurde DI Franz Peter Mitterbauer, MBA, in den Vorstand der Miba AG bestellt.

    n Mit Stichtag 21. 2. 2011 übernahm die Miba 26 Prozent der Anteile an Maxtech Sintered Product Pvt. Ltd., Pune, Indien.

    Einen Überblick über alle Miba Standorte finden Sie auf Seite 4.

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

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    § 243a Z 1 UGBDas Grundkapital der Miba AG beträgt 9.500.000 Euro. Das Grundkapital ist zerlegt in 1.300.000 Stück-aktien. Davon sind 870.000 Stammaktien (66,92 Prozent des Grundkapitals) und 130.000 Vorzugsaktien ohne Stimmrecht mit dem Recht auf Umtausch gegen Stammaktien unter der Aufgabe des Vorzugs (zehn Prozent des Grundkapitals) und 300.000 Vorzugsaktien ohne Stimmrecht und ohne das Recht auf Umtausch gegen Stammaktien (23,08 Prozent des Grundkapitals). Eine Aktienurkunde mit einem Nenn-betrag von 7,27 Euro gilt als Aktienurkunde über eine Stückaktie. Jede Stückaktie mit Stimmrecht gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Zum 31. 1. 2011 hielt die Miba AG eigene Aktien im Ausmaß von 66.381 Stück (Vorjahr: 66.229).

    § 243a Z 2 UGBAndere Beschränkungen der Stimmrechte und deren Übertragung als jene bezüglich der Vorzugsaktien, auch aus Vereinbarungen zwischen Aktionären, sind der Miba AG nicht bekannt.

    § 243a Z 3 UGBZum 31. 1. 2011 war die Mitterbauer Beteiligungs-AG direkt mit 76,92 Prozent an der Miba AG beteiligt. Der sich im Streubesitz befindliche Teil der Miba Aktien beläuft sich auf 17,98 Prozent. Die Miba AG hielt zum Bilanzstichtag eigene Aktien im Ausmaß von 5,1 Prozent des Grundkapitals.

    § 243a Z 4 UGBEs existieren keine Miba Aktien mit besonderen Kontrollrechten.

    § 243a Z 5 UGBIn der Miba Gruppe bestehen keine Mitarbeiterbeteiligungsprogramme.

    § 243a Z 6 UGBEs bestehen keine Satzungsbestimmungen, die über die gesetzlichen Bestimmungen zur Ernennung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie zur Änderung der Satzung hinausgehende Regelungen enthalten.

    § 243a Z 7 UGBDer Vorstand der Miba AG verfügte zum 31. 1. 2011 über keine über das gesetzlicheAusmaß hinausgehenden Befugnisse zur Ausgabe und zum Rückkauf von Aktien der Miba AG.

    § 243a Z 8 UGBAufgrund der 76,92-prozentigen Beteiligung der Mitterbauer Beteiligungs-AG ist ein Kontrollwechsel auf Basis der sich in Streubesitz befindlichen Aktien ausgeschlossen.

    § 243a Z 9 UGBAufgrund des vorigen Absatzes bestehen auch keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Miba AG und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern für den Fall eines öffentlichen Übernahme angebots.

    ZweigniederlassungenIm Berichtszeitraum wurden keine Zweigniederlassungen unterhalten.

    Angaben gemäß § 243a UGB

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    Als international agierendes Unternehmen bedient die Miba unterschiedliche industrielle Absatzmärkte und Kunden und ist in ihrem täglichen Geschäft allgemeinen und branchenspezifischen Risiken ausgesetzt.

    Der Umgang mit diesen Risiken erfolgt über die bestehenden Risikomanagementlösungen und deren Risikomanagementinstrumente. Ihre Hauptaufgabe ist, entstehende Risiken frühzeitig zu erkennen, um rasch und effektiv Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement liegt beim Vorstand. Dieser wird vom Konzern-controlling regelmäßig über die Risikolage informiert. Die weitere Integration erfolgt im Rahmen der Managementstruktur über das Planungssystem und detaillierte Berichts- und Informationssysteme mit entsprechend zugewiesenen Kompetenzen.

    Wesentliche Risiken und Ungewissheiten

    Als wesentliche Risiken der Miba wurden die Folgenden identifiziert (nicht taxative Aufzählung):

    Wirtschaftliche Risiken

    Nach der allgemeinen Wirtschaftskrise 2009 stand das Geschäftsjahr 2010/11 für die Miba im Zeichen des Aufschwungs. Die intensive Zusammenarbeit mit den strategischen Entwicklungspartnern und Abnehmern der Miba Gruppe gewinnt durch deren Forderung nach Flexibilität und kurzfristigem Reaktions-vermögen zunehmend an Bedeutung. Die während der wirtschaftlich turbulenten Zeiten getroffenen Entscheidungen, wie etwa die unverändert fortgeführte Ausrichtung auf Hochtechnologie und Stärkung der internen Forschung und Entwicklung, zeigen mit dem Anlauf neuer Produkte und Anwendungen ihre Ergebnisse. Miba ist für das weitere Wachstum gut gerüstet. Das kurzfristige Abrufverhalten der Kunden erfordert unverändert hohe Flexibilität der Organisation, um den Anforderungen gerecht zu werden.

    Wettbewerbs- und Portfoliorisiken

    Die Miba verfolgt die langfristige Strategie, durch eine Erweiterung des Produktportfolios ihre Abhängig-keit von einzelnen Branchen deutlich zu verringern. Mit der Übernahme der steirischen Hersteller von Leistungselektronik-Komponenten stieg die Miba in das neue und zukunftsträchtige Technologiefeld Energie ein. Der neue Geschäftsbereich, die New Technologies Group, erschließt und entwickelt neue Geschäftsfelder für die Miba.

    Risikobericht

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

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    Produkt- und Qualitätsrisiken

    Die Miba betreibt konzernweit ein einheitliches, konsequentes Qualitätsmanagement, das in den grup-penweiten Initiativen Business Excellence und Zero Defect (Null-Fehler-Philosophie) eingebettet ist. Trotz systematischer und effizienter Ausgestaltung können Haftungsfälle nicht zur Gänze ausgeschlossen werden. Das verbleibende Risiko, das sich in Form finanzieller Verluste und Imageschädigung auswirken kann, wird mittels Versicherungen gedeckt.

    Personelle Risiken

    Eine konsequente Personalentwicklung und ein leistungsorientiertes Entlohnungssystem sind wesent-liche Instrumente, um qualifizierte und motivierte Mitarbeiter im Konzern zu halten. Interne Programme zur Förderung und Entwicklung von Leistungsträgern, wie die Miba Management Academy, Miba Lea-dership Academy oder die Miba Lehrlingsausbildung, sichern den Erhalt und die Erweiterung des Know- hows unserer Mitarbeiter. Verbesserungspotenziale werden auch aus einer periodisch durchgeführten Mitarbeiterbefragung abgeleitet. Um den veränderten Marktbedingungen gerecht zu werden, braucht es flexible Organisationsstrukturen und entsprechende Arbeitszeitmodelle.

    Finanzwirtschaftliche Risiken

    Der Sicherstellung von Liquidität sowie Bonität der Gruppe kommt von jeher eine zentrale Bedeutung im Konzern zu. Diese Strategie erweist sich seit Jahren als vorteilhaft. Das Forderungsausfallsrisiko wird dadurch begrenzt, dass grundsätzlich Kreditversicherungen abgeschlossen werden. Zur Steuerung und Begrenzung von Zins- und Währungsrisiken werden neben klassischen Termingeschäften auch derivative Finanzinstrumente verwendet. Das Fremdwährungsrisiko im Konzern beschränkt sich im Wesentlichen auf die Kursrelation Euro/US-Dollar.

    Schadensrisiken

    Die Vermögenswerte der einzelnen Unternehmen sind durch konzernweit einheitliche Konzern-Polizzen versichert. Abgedeckt sind darüber hinaus Schäden, die in Folge von Betriebsunterbrechungen nach Ele-mentarschäden auftreten können. Neben diesen Versicherungen decken konzernweite Haftpflicht- und Transportversicherungen verbleibende Risiken ausreichend ab.

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    Gesamtrisiko

    Die identifizierten Risiken des Miba Konzerns sind überschaubar und werden entsprechend abgesichert. Der Fortbestand des Unternehmens ist aus heutiger Sicht nicht gefährdet.

    Wesentliche Merkmale des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems

    Der Vorstand ist gemäß § 82 AktG für die Einrichtung und Ausgestaltung eines den Anforderungen des Unternehmens entsprechenden internen Kontroll- und Risikomanagementsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess verantwortlich.

    Allgemeine Grundlagen

    Die nachfolgenden Ausführungen gelten im gleichen Maße für den Einzel- sowie für den Konzern-abschluss der Miba AG.

    Das rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem der Miba dient der Sicherstellung einer ordnungsgemäßen und verlässlichen Finanzberichterstattung.

    Für die Dokumentation, Analyse und Gestaltung des internen Kontrollsystems wird das international anerkannte COSO-Kontrollmodell (COSO: Comittee of Sponsoring Organizations of the Treadway Comission) herangezogen. Dabei werden zunächst die wesentlichen Prozesse sowie deren Kontrollaktivitäten identifiziert und dokumentiert. Die Beurteilung der Wirksamkeit der Kontrollaktivitäten wird im Rahmen der Dokumentation vorgenommen.

    Darauf aufbauend werden jährlich anhand von qualitativen Kriterien und quantitativen Wesentlichkeits-aspekten die Auswahl der wesentlichen zu dokumentierenden und zu aktualisierenden Prozesse sowie das Ausmaß der erforderlichen internen Überprüfungen festgelegt.

    Die Prüfung der ausgewählten Prozesse und Kontrollen erfolgt sowohl durch interne als auch externe Audits. Im Rahmen der externen Audits stützt sich das Miba Management auf von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüfte Abschlüsse.

    Der Vorstand sowie der vom Aufsichtsrat gebildete Prüfungsausschuss werden regelmäßig über das rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem informiert. Einmal jährlich wird diesen Gremien ein konzernweiter Risikomanagement- und IKS-Bericht vorgelegt. Im Falle von identifizierten erheblichen Kontrollschwächen und daraus resultierenden wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden diese im Konzernbericht dargestellt.

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

  • 20

    Organisation der Rechnungslegung

    Der Finanzbereich am Standort Laakirchen ist direkt dem Vorstand unterstellt und verantwortlich für den Konzernabschluss der Miba Gruppe. In Laakirchen erfolgen die Zusammenführung der Einzelgesell-schaften, die Konsolidierungsmaßnahmen sowie die Aufbereitung der Konzernabschlussdaten für das externe Berichtswesen durch die zentrale Corporate-Finance-Abteilung unter Anwendung einer etablierten Konsolidierungssoftware.

    Konzernweite einheitliche Vorgaben, wie beispielsweise der verbindliche Abschlussterminkalender, Unterschriftenregelungen, Regelungen zur Funktionstrennung usw. werden zentral von der Holding vorgegeben. Die Umsetzung erfolgt dezentral durch die jeweiligen lokalen Verantwortlichen. Die Überwa-chung der Einhaltung dieser Vorgaben wird sowohl durch die lokalen Verantwortlichen und die Holding im Rahmen von Audits als auch durch externe Wirtschaftsprüfer im Rahmen der Abschlussprüfungen der Einzelgesellschaften vorgenommen.

    Der Konzernabschluss der Miba Gruppe wird unter Beachtung der IFRS und der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) aufgestellt, die bis zum Ende der Berichtsperiode von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der EU übernommen wurden und zum Bilanzstichtag verpflichtend anzuwenden sind. Die mit der Anwendung und Umsetzung der gültigen IFRS betrauten Mitarbeiter besuchen im Laufe des Jahres IFRS-Trainings und IFRS-Updates, um eine IFRS-konforme Berichterstattung sicherzustellen.

    Alle wesentlichen in den Konzern einbezogenen Gesellschaften erstellen ihre Einzelabschlüsse innerhalb des zentral gewarteten Konzern-SAP unter Berücksichtigung einheitlicher organisatorischer Vorgaben. Die dadurch konzernweit integrierten sowohl automatisierten als auch manuellen Vorgaben und Kontrol-len stellen sicher, dass Geschäftsvorfälle bereits auf der Ebene der Einzelgesellschaften vollständig, zeit-nah, richtig und periodengerecht erfasst und dokumentiert werden.

    Um die Vollständigkeit wesentlicher Abschlusspositionen zu gewährleisten, findet ein laufender Informa-tionsaustausch mit den jeweils zuständigen Fachbereichen statt. Bei Bedarf werden externe Experten zur Vermeidung von Fehleinschätzungen hinzugezogen.

    Die Verantwortung für die unternehmensweite Überwachung der Finanzberichterstattung obliegt Vor-stand, Aufsichtsrat und Management. Die Kontrollmaßnahmen erstrecken sich von der Durchsicht der monatlich und quartalsweise von Controlling und Corporate Finance zur Verfügung gestellten Perioden-ergebnisse und Finanzberichte bis zur kritischen Würdigung der zur Veröffentlichung bestimmten Unter-lagen durch Vorstand und Aufsichtsrat.

  • 21

    Die Technologieführerschaft der Miba schafft die Basis für das profitable Wachstum des Unternehmens. In enger Zusammenarbeit mit ihren Kunden entwickelt die Miba technologisch anspruchsvolle Antriebs-komponenten. Die laufenden Produktinnovationen werden durch selektive Technologie-Vorentwicklun-gen vorbereitet und ergänzt. Durch hohe Investitionen in Forschungsaktivitäten sichert die Miba ihre Wettbewerbsfähigkeit.

    Die F&E-Arbeit wird durch Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen ergänzt. Die Miba erforscht Werkstoffe und Verfahren für die Herstellung von Komponenten für effizientere sowie alternative Antriebe. Veränderungen und neue Trends im Bereich von Energieerzeugung, -umwandlung und -nutzung schaffen Zukunftschancen für die Miba. Dies gilt für die bestehenden Geschäftsbereiche, insbesondere aber auch für die neu gegründete New Technologies Group.

    Im Geschäftsjahr 2010/11 hat die Miba 22,6 Millionen Euro in Forschung & Entwicklung investiert. Dies entspricht einer Forschungsquote von rund fünf Prozent des Gesamtumsatzes. Gruppenweit waren insgesamt 167 Mit arbeiter in diesem Bereich beschäftigt, wobei sich das Zentrum der Technologieakti-vitäten an den österreichischen Standorten befindet. Die Entwicklungsergebnisse wurden durch neue Patentanmeldungen abgesichert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr meldete die Miba 17 neue Patente an. Aktuell hält die Miba Gruppe 166 gültige Patente. Laut Innovationsranking des Österreichischen Patent-amts zählte die Miba im Vorjahr zu den zehn innovativsten Unternehmen Österreichs.

    Module für verbrauchsarme Motoren

    Ein Schwerpunkt der Miba Sinter Group 2010/11 war die Entwicklung von geräuscharmen Zahnradantrieben für den Einsatz in neuen verbrauchsreduzierten Benzin- und Dieselmotoren. Ein weiterer Fokus lag auf der Weiterentwicklung von Synchronisationsmodulen für den Einsatz in neuen Schaltgetrieben und Doppelkupplungsgetrieben sowie Allradanwendungen. Dadurch wird der Schaltkomfort verbessert und der Treibstoffverbrauch der Fahrzeuge reduziert.

    Die Miba Sinter Group baute ihre Technologieführerschaft bei Motor- und Getriebekomponenten weiter aus. Bei neuen, zukunftsweisenden Entwicklungen vertrauen die internationalen Motoren- und Getriebe-hersteller auf die Entwicklungskompetenz der Miba. Die F&E-Teams arbeiten intensiv an Basisentwick-lungen für Sinterkomponenten und Module, die in Elektro- und Hybridfahrzeugen Anwendung finden. Dies ermöglicht die Anwendung der Sintertechnologie auch bei neuen Antriebskonzepten.

    Technologien für ressourcenschonende Mobilität

    Forschung & Entwicklung

    Technologie von Miba stärkt die Wettbewerbs-fähigkeit ihrer Kunden.

    Die Ergebnisse der Miba Sinter Group finden Sie auf Seite 46.

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

  • 22

    Innovative Gleitlagerlösungen

    Die F&E-Schwerpunkte der Miba Bearing Group lagen 2010/11 auf der Weiterentwicklung von bestehen-den Materialien sowie der Vorentwicklung von neuen Materialgenerationen für den Truck-Bereich. Auch die Oberflächentechnologie für Hochleistungsgleitlager in Zweistofftechnologie wurde weiter-entwickelt. Das F&E Team trieb die Grundlagenentwicklung für die nächste Generation Dreistoff-Gleit-lager für mittelschnell-laufende Großmotoren voran. Der Erfolg der Anstrengungen bedeutet einen wichtigen Schritt in Richtung robuster Lager mit höchsten Leistungseigenschaften.

    Die Entwicklungspartner der Miba Bearing Group – zu ihnen zählen die renommiertesten Motoren- und Fahrzeughersteller weltweit – profitieren von der raschen und zielgerichteten F&E-Arbeit. Neue Lagergenerationen ermöglichen durch höhere Belastbarkeit und geringeres Betriebsrisiko die Erfüllung neuer Umweltauflagen.

    Gleitlagertechnologie soll auch außerhalb von Verbrennungsmotoren Anwendung finden: Speziell der Bereich Windkraftanlagen zeigt großes Potenzial für Gleitlager in den Getrieben und in der Rotorlagerung. Ein Demonstrationsprojekt mit dem Ziel, ein Getriebe einer Windkraftanlage ausschließlich mit Miba Gleitlagern auszustatten, wurde erfolgreich abgeschlossen.

    Hochbelastbare Reibbeläge für Windturbinen und Fahrzeuge

    Ein Fokus der F&E-Aktivitäten der Miba Friction Group lag 2010/11 auf der Entwicklung eines neuen Reibmaterials für Bremsen von Windturbinen. Der Belag wird eine höhere Leistungsdichte aufweisen und die Bremssystemkomplexität reduzieren. Daneben entwickelt das F&E-Team einen neuen Klotz-bremsbelag, der künftig für niedrigere Lärmbelastung des Schienenverkehrs sorgen soll. Im Bereich von Baumaschinen entwickelte die Miba Friction Group ein Fiber-Composite-Reibmaterial für Bremsen mit höherer Energiedichte, das den Leistungsbereich der Bremssysteme erheblich erweitert. Ein neues Fiber-Composite-Reibmaterial für Getriebekupplungen von Bussen ermöglicht ein optimiertes Schaltprofil für reduzierten Kraftstoffverbrauch und erhöhten Fahrkomfort.

    Komponenten für die Leistungselektronik

    Neu im F&E-Spektrum der Miba ist der Bereich Leistungselektronik. EBG und DAU sind innovative Spezialisten für passive elektronische Bauelemente, wie zum Beispiel Hochleistungswiderstände und Entwärmungssysteme für die Leistungselektronik.

    Die Ergebnisse der New Technologies Group finden Sie auf Seite 52.

    Die Ergebnisse der Miba Bearing Groupfinden Sie auf Seite 48.

    Die Ergebnisse der Miba Friction Groupfinden Sie auf Seite 50.

  • 23

    Im Bereich der Kühlsysteme konzentrierte sich die Forschung und Entwicklung auf im Vakuum gelötete Flüssigkeitskühler. EBG entwickelte kundenspezifische Bauelemente mit Schwerpunkt Hochspannungs- und Lastwiderstände. Das Unternehmen setzte insbesondere Schwerpunkte im Bereich Speziallegierungen für hochpulsfeste Komponenten.

    Intelligente Beschichtungen

    Die Miba Coating Group verstärkte ihre F&E-Anstrengungen im Bereich funktionaler Bauteilbeschichtungen. Je nach Anwendung bietet sie optimale Beschichtungslösungen für effiziente Antriebe in Fahrzeugen. Die unter dem Titel „Smart Coatings“ laufenden Entwicklungen beschäftigen sich mit drei Funktionalitäten: Reibungsminimierung im Antriebsstrang, Korrosions- und Verschleißschutzschichten für Turboladerkom-ponenten sowie adaptive Beschichtungen im Zahnradantrieb. Im Bereich von Hartstoffschichten (PVD Coatings) laufen Projekte für zukunftsträchtige Anwendungsgebiete wie Energiespeichertechnologien, Brennstoffzellen oder Fotovoltaik.

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

  • 24

    Die Mitarbeiter sind der Motor unseres Erfolgs. Mit ihrem Einsatz, ihrer Innovationskraft und ihrem Verständnis von Qualität und Service leisten sie einen maßgeblichen Beitrag zum Wachstum der Miba. Die Miba Gruppe beschäftigte 2010/11 im Jahresdurchschnitt 3.064 Mitarbeiter an weltweit 20 Standorten. Im Jahr zuvor waren es 2.613 Mitarbeiter. Zum Bilanzstichtag 31. 1. 2011 lag der Beschäftigtenstand bei 3.298 (gegenüber 2.620 zum 31. 1. 2010). Der Personalaufbau resultiert einerseits aus Maßnahmen zur neuerlichen Kapazitätserweiterung nach der Krise und andererseits aus Unternehmenszukäufen. Durch die Übernahme von Teer Coatings im April 2010 und den Kauf der steirischen Hersteller für Leistungs-elektronik-Komponenten EBG und DAU stieg der Personalstand um insgesamt 195 Mit arbeiter an. Darüber hinaus waren im Jahresdurchschnitt 206 Leihkräfte im Unternehmen beschäftigt. Der Personal-aufwand im abgelaufenen Geschäftsjahr liegt mit 130,9 Millionen Euro um rund 20 Prozent über dem Vorjahr (108,8 Millionen Euro).

    Die Miba weist eine Akademikerquote von rund neun Prozent und einen Frauenanteil von mehr als 20 Prozent aus. Der Miba Mitarbeiter ist im Durchschnitt 37 Jahre alt und seit rund neun Jahren im Unternehmen beschäftigt. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter arbeiten an den österreichischen Miba Standorten.

    Die Miba ist ein attraktiver und verlässlicher Arbeitgeber, der schon seinen jüngsten Mitarbeitern mit einer professionellen Lehrlingsausbildung interessante Karrieremöglichkeiten bietet. Im vergangenen Geschäftsjahr haben 27 junge Menschen ihre Lehre als Produktionstechniker oder Elektrotechniker in der Miba Academy in Laakirchen begonnen. Die Miba bildet auch in der Slowakei junge Menschen aus. Zum Stichtag 31. 1. 2011 zählte die Miba Gruppe insgesamt 154 Jugendliche in Ausbildung: 118 Lehrlinge arbeiten an den österreichischen Standorten und 36 in der Slowakei.

    Human-Capital-Aktivitäten

    Ein Schwerpunkt der Human-Capital-Arbeit lag im abgelaufenen Geschäftsjahr in der Begleitung des Aufschwungs. Zwischen Jänner 2010 und Jänner 2011 wurden 678 Mitarbeiter eingestellt, das bedeu-tete intensives Rekrutieren und Integrieren an allen Standorten. Die Weiterentwicklung der Mitarbeiter ist entscheidend, um im Wettbewerb einen Schritt voraus zu sein. Deshalb folgt das Unternehmen dem Kernwert lebenslanges Lernen und fördert seine Mitarbeiter beim Ausbau fachlicher und persönlicher Kompetenzen. Neben dem umfassenden Angebot von Aus- und Weiterbildungsprogrammen für alle Mitarbeiter beschäftigte sich der Bereich Human Capital Development im Geschäftsjahr 2010/11 vor allem mit der Führungskräfteentwicklung auf allen Unternehmensebenen. So stellt die Miba sicher, dass interne Kandidaten für die Nachbesetzung von Schlüsselpositionen optimal vorbereitet und aus-reichend Managementkapazitäten für neue Aufgaben aufgebaut werden. Das Unternehmen hat im

    Mitarbeiter

    Fördern und Fordern

    Miba Mitarbeiter weltweitper 31. 1. 2011

    China 189

    USA349

    England56

    Singapur31

    Indien29

    Österreich1.778 Slowakei

    866

  • 25

    abgelaufenen Jahr rund 1,2 Millionen Euro für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen der Mitarbeiter ausgegeben.

    In der Miba wird ein partnerschaftlicher und vertrauensvoller Umgang miteinander gepflegt. Die Meinung der Mitarbeiter und ihre aktive Einbeziehung in Veränderungsprozesse ist dabei von großer Bedeutung. In der Miba Mitarbeiterbefragung werden weltweit alle zwei Jahre die Mitarbeiter um ihr Feedback zum Unternehmen gebeten. Rund zwei Drittel aller Mibarianer beurteilten im Frühsommer 2010 Kriterien wie Arbeitsbedingungen, Führung oder Kommunikation. Seither laufen an allen Standorten Verbesserungs-projekte, die durch die Mitarbeiterbefragung angestoßen wurden. Erfolgreich umgesetzt wurde bereits eine Informationsplattform für Mitarbeiter in der Produktion in Laakirchen. Auch das Weiterbildungs-angebot im Miba Bildungsprogramm wurde bedarfsorientiert erweitert. In der Slowakei setzt man verstärkt auf Teamentwicklung und veranstaltet zum Beispiel gemeinsame sportliche Aktivitäten.

    Ausblick

    Die Herausforderungen der Human-Capital-Arbeit 2011/12 liegen in der Begleitung des weiterhin starken Wachstums der Miba Gruppe. Einer erfolgreichen Integration der neu akquirierten Unternehmen wird dabei besondere Bedeutung zukommen. Um die ambitionierten Ziele der Miba Vision 2015 zu erreichen, braucht das Unternehmen talentierte Menschen, die das Wachstum gestalten und treiben. Die systema-tische Positionierung der Miba als attraktiver Arbeitgeber spielt eine Schlüsselrolle im Rennen um die besten Köpfe.

    Weitere Informationen zu Karriere bei der Miba finden Sie unter www.miba.com.

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

  • 26

    Corporate Social Responsibility (CSR) bedeutet für die Miba, dass das Streben nach wirtschaftlichem Erfolg mit umweltfreundlichem Verhalten und Verantwortungsbewusstsein gegenüber unseren Mitarbei-tern und der Gesellschaft Hand in Hand geht. Nachhaltigkeit in allen Bereichen ist in unserer Unterneh-mensstrategie verankert. Seit der Unternehmensgründung vor mehr als 80 Jahren ist es der Miba ein Anliegen, ihre Arbeit so zu gestalten, dass auch nachfolgende Generationen davon profitieren können.

    Im Herbst 2010 ist der zweite umfassende Miba Corporate-Social-Responsibility-Bericht erschienen. Die Miba veröffentlicht in diesem Bericht alle zwei Jahre ökologische und soziale Kennzahlen und berichtet über ihre Aktivitäten in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Mitarbeiter.

    Sämtliche Aktivitäten und Initiativen im Bereich Corporate Social Responsibility orientierten sich an den Zielen aus der Miba Vision 2015. CSR schafft einen Mehrwert für die Miba und ihr Umfeld und ist eine wichtige Stütze bei allen operativen Aufgaben.

    Verantwortung für Region und Umwelt

    Über Investitionen und Steuern setzen wir volkswirtschaftliche Impulse. Mit unserer Technologieführer-schaft leisten wir einen unverzichtbaren Beitrag zur Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden. Als Partner der internationalen Motoren- und Fahrzeugindustrie tragen wir dazu bei, Mobilität umweltfreundlicher zu machen. Wir entwickeln Hightech-Komponenten für effizientere Verbrennungs-motoren, die weniger CO2 emittieren. In der Produktion legen wir höchsten Wert auf die stetige Optimie-rung unseres Ressourcen- und Energieeinsatzes sowie auf den Einsatz umweltfreundlicher Materialien. Die Akquisition von EBG und DAU und die Gründung der New Technologies Group markieren den Einstieg der Miba in den Markt für Energieübertragungssysteme. Widerstände und Kühler der Miba schaffen die Voraussetzung für den Auf- und Ausbau einer effizienten Netzinfrastruktur, welche die Basis für einen noch stärkeren Anteil an dezentraler, erneuerbarer Energieerzeugung darstellt.

    Gesundheit im Fokus

    Für das Geschäftsjahr 2010/11 definierte der Vorstand der Miba drei Schwerpunkte: Qualität, Flexibilität und Gesundheit. Der Fokus der CSR-Aktivitäten lag im Gesundheitsbereich. Als verantwortungsbewusster Arbeitgeber fördert die Miba die Gesundheit ihrer Mitarbeiter und investiert in ein modernes und sicheres Arbeitsumfeld. Neben zahlreichen Aktivitäten zur Gesundheitsförderung soll ein speziell für unsere Lehr-linge entwickeltes Gesundheitsprogramm auch bei der nächsten Miba Generation Bewusstsein für die eigene Gesundheit schaffen. Seit dem abgelaufenen Geschäftsjahr absolvieren Miba Lehrlinge in Österreich in jedem Lehrjahr ein zweitägiges Gesundheitsmodul. Dabei erfahren sie, wie sie ihre mentale,

    Corporate Social Responsibility

    Gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit

    Den aktuellen CSR-Bericht der Miba finden Sie unter www.miba.com.

  • 27

    vitale und soziale Fitness sowie die Fitness am Arbeitsmarkt aufbauen, pflegen und nachhaltig stärken können.

    Unterstützung für karitative Projekte

    Die Miba übernimmt nicht nur als Arbeitgeber weltweit gesellschaftliche und soziale Verantwortung, sondern unterstützt auch karitative Organisationen und Projekte. Anstelle von Weihnachtsgeschenken für Kunden und Partner unterstützte die Miba 2010 eine slowakische Kinderhilfsorganisation. Die Miba und die Children of Slovakia Foundation ermöglichen 500 slowakischen Kindern aus der Umgebung der slowakischen Miba Standorte die Teilnahme an Schul- und Freizeitaktivitäten zur Entwicklung ihrer persönlichen Stärken und sozialen Fähigkeiten. Miba unterstützt auch die CONCORDIA-Sozialprojekte von Pater Georg Sporschill in Rumänien. Viele Straßenkinder finden bei CONCORDIA ein Zuhause und die Möglichkeit, ein selbstständiges Leben zu führen. Die Miba engagierte sich beim Aufbau einer Tischlerwerkstätte für die rumänischen Jugendlichen.

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

  • 28

    Die Miba ist eine internationale Unterneh-mensgruppe, die technologisch anspruchs volle und hochbelastbare Antriebskomponenten produziert. Wir begleiten unsere Kunden welt-weit von der Entwicklung bis zur Umsetzung individueller Lösungen. Miba Technologie ermöglicht ressourcenschonende Mobilität.

    Miba Sinterformteile

    Sinterformteile sind hochpräzise und hochfeste Komponenten, die in Motoren, Getrieben, Lenkun-gen, Bremsen und Stoßdämpfern von Autos zum Einsatz kommen. Die Miba ist Technologieführer bei der Herstellung einer breiten Palette von Sin-terformteilen. Miba Sinterformteile zeichnen sich dadurch aus, dass sie durch komplexes Design und exakt angepasste Dichte Gewicht einsparen. Dadurch entsteht enormes Potenzial zur Effizienz-steigerung und Treibstoffeinsparung.

    Miba Gleitlager

    Gleitlager sind funktions- und lebensdauerbestim-mende Komponenten. Sie werden in Diesel- und Gasmotoren von Schiffen, Schwerfahrzeugen,Lokomotiven und Kraftwerken verwendet. Sie minimieren die während des Betriebs entstehen-de Reibung und schützen den Motor vor Beschä-digung und Ausfall. Im Segment der mittelschnell laufenden Dieselmotoren ist die Miba mit ihren Produkten Weltmarkt- und Technologieführer. Gleitlager der Miba Bearing Group bewirkenEffizienzgewinne im Motor und steigern den Wirkungsgrad, indem sie einem höheren Zünd-druck standhalten.

    MibaProduktportfolio

  • 29

    Miba Reibbeläge

    Reibbeläge sind das entscheidende Leistungs-element in Kupplungen und Bremsen von Fahr-zeugen und dienen der Optimierung von Geschwin-digkeit und Kraft. Sie finden sich in Traktoren, Lastkraftwagen, Baumaschinen, Autos, Hochge-schwindigkeitszügen, Motorrädern, Flugzeugen und auch Windkraftanlagen. Komponenten der Miba Friction Group machen Getriebe kleiner und reduzieren Gewicht.

    Miba Leistungselektronik-Komponenten

    Zu den Miba Leistungselektronik-Komponenten zählen unter anderem Widerstände. Sie werden in der Energieumwandlung und Energieübertragung eingesetzt. Miba Widerstände finden sich etwa in der Hochspannungselektronik moderner Medizin-technik-Geräte oder in der Leistungs elektronik von Frequenzumformern für Windenergieanlagen. Andere Leistungselektronik-Komponenten sind Kühlkörper und Wärmeleitrohre. Sie schützen elektronische Bauteile vor Überhitzung und finden sich zum Beispiel in Antriebssteuerungen, Elektro-motoren oder Windkraftanlagen.

    Miba Beschichtungen

    Die Miba entwickelt individuelle Beschichtungs-lösungen. Zu den Kerntechnologien zählen Poly-mer- und Gleitlackbeschichtungen, galvanische Überzüge und PVD-Beschichtungen. Diese Beschichtungen zeichnen sich durch maximale Lebensdauer und höchste Funktionalität aus.

    Miba Sondermaschinen

    Die Sondermaschinen eignen sich zur hoch- präzisen und schnellen mechanischen Fertigung von kleinen bis sehr großen Bauteilen. Die Miba Automation Systems ist führend in der Gleitlager-technologie, bei Robotik und Automatisierung so-wie bei stationären und mobilen Sondermaschinen. Der Sondermaschinenbau ist neben dem Kern-segment Leistungselektronik Teil der New Technologies Group.

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

  • 30

    Die Miba Sinter Group blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Die Auftragslage stieg stark an und die Auslastung der Werke war und ist sehr hoch. Im abgelaufenen Jahr wurden in Europa 13,8 Millionen Pkw und LCV (Light Commercial Vehicle) zugelassen. Das bedeutet fünf Prozent weniger als im Jahr 2009, in dem der Verkauf von Fahrzeugen durch die „Abwrackprämien“ erheblich gestützt wurde. Die Auto mobilproduktion hingegen ist um zwölf Prozent auf über 17 Millionen Pkw angestiegen. Dies ist bedingt durch einen Nachlaufeffekt der Abwrackprämien sowie den großen Erfolg insbesondere der deutschen Hersteller auf den Exportmärkten.

    Die weltweite Produktion stieg mit knapp 73 Millionen Autos und leichten Nutzfahrzeugen sogar über das Niveau vor der Krise. In den USA stieg die Produktion um 36 Prozent, in China wurden 2010 um 32 Prozent mehr Autos und LCV produziert als im Jahr zuvor.

    Die Miba Sinter Group konnte durch ihre konsequente Ausrichtung auf Technologieführerschaft über-proportional vom Aufschwung profitieren. Eine Reihe von Neuprojekten und Serienanläufen führte zu-sätzlich zu einem deutlichen Umsatzplus der Miba Sinter Group. Im abgelaufenen Jahr erwirtschaftete die Miba Sinter Group einen Umsatz von 173,4 Millionen Euro und ist somit der größte Geschäftsbereich der Miba. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 48,2 Millionen Euro oder 38,5 Prozent. Der gesamte Umsatzzuwachs ist auf organisches Wachstum zurückzuführen.

    Die während der weltweiten Wirtschaftskrise umgesetzten Maßnahmen trugen zur langfristigen Sicherung und nachhaltigen Steigerung der Profitabilität bei. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich von 7,3 auf 23,3 Millionen Euro. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 13,4 Prozent.

    Miba Sinter Group

    Deutliches Umsatzplus

  • 31

    Der Fokus der Investitionstätigkeit des abgelaufenen Jahres lag in der Miba Sinter Group auf dem Aufbau neuer Kapazitäten. Die Gesamtinvestitionssumme des Geschäftsbereiches betrug 14,6 Millionen Euro (Vorjahr: 11,2 Millionen Euro). Ein Großteil der Investitionen diente dem weiteren Ausbau des slowakischen Standortes, der im Jahr 2011 sein 20-jähriges Bestehen feiert.

    Ein weiteres großes Projekt war der Aufbau des im Juni 2010 eröffneten Sinterwerkes in McConnelsville, Ohio, USA. Rund vier Millionen Teile für energieeffiziente Pkw-Motoren und -Getriebe produziert die Miba Sinter USA jährlich. Der Einsatz unserer modernsten Technologien ermöglicht unseren Kunden deutliche Verbrauchs- und Emissionsreduktionen zu realisieren. Die Miba Sinter USA beschäftigt mittlerweile über 40 Mitarbeiter, weitere Arbeitsplätze sind geplant.

    3,5 Millionen Euro wurden am Standort Vorchdorf investiert, überwiegend in die Modernisierung der Produktionsanlagen. Ein Schwerpunkt der F&E-Aktivitäten im Geschäftsjahr 2010/11 war die Ent-wicklung von geräuscharmen Zahnradantrieben für den Einsatz in neuen verbrauchsreduzierten Benzin- und Dieselmotoren. Ein weiterer Fokus lag auf der Weiterentwicklung von Synchronisationseinheiten für den Einsatz in neuen energieeffizienten Schalt- und Doppelkupplungsgetrieben sowie Allradanwen-dungen. Darüber hinaus wurden Anwendungen in Hybrid- und Elektrofahrzeugen weiterentwickelt. Dies sichert den Einstieg der Sintertechnologie auch bei zukünftigen Antriebskonzepten.

    Kapazitäten sichern

    Die Auftragseingänge zeigen weiterhin steigende Tendenz, die termingerechte Kundenbelieferung hat oberste Priorität. Immer kurzfristigere Einlastungen und weiterhin steigende Bedarfe erhöhen dabei die Komplexität der Planung. Die Miba Sinter Group arbeitet aktuell weltweit an Kapazitätserweiterungen und der optimalen Nutzung bestehender Anlagen.

    2010/11 2009/10

    Umsatz in Mio. Euro 173,4 125,7

    Investitionen in Mio. Euro 14,6 11,2

    Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 1.170 1.037

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

  • 32

    Die Miba Bearing Group hat sich im Geschäftsjahr 2010/11 mit einer neuen Umsatzbestmarke stark im internationalen Wettbewerb positioniert. Alle Marktsegmente der Miba Bearing Group haben sich erholt und die Bedarfe steigen, sodass aktuell intensiv am Kapazitätsaufbau gearbeitet wird. Besonders im Bereich von Lkw-Lagern und Lagern für schnell laufende Hochleistungsmotoren liegen die Abrufmengen deutlich über dem Vorkrisenniveau. Auch der Bereich Locomotive zeigt deutliche Erholungstendenzen. Sogar der stark rückläufige Schiffsbau scheint langsam wieder an Boden zu gewinnen.

    Die Miba Bearing Group erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 159,7 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr (125,3 Millionen Euro) konnte somit eine Umsatzsteigerung von 27,5 Prozent erreicht werden. Somit steuerte sie 36,5 Prozent zum Gesamtumsatz der Miba Gruppe bei. Das im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich von 14,2 Millionen Euro auf 26,4 Millionen Euro. Damit weist die Miba Bearing Group eine EBIT-Marge in Höhe von 16,5 Prozent (Vorjahr: 11,3 Prozent) auf.

    Die Investitionen liegen mit 9,0 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau (7,4 Millionen Euro). Rund 46 Prozent des Gesamtvolumens wurden am Standort Laakirchen in die Ausweitung der bestehenden Fertigungskapazitäten investiert.

    Zusätzlich wurde in der Miba Gleitlager der gesamte Auftragserfüllungsprozess optimiert und der Bereich Supply Chain Management formell in der Organisation verankert. Der Wertschöpfungsprozess – von der Beschaffung des Vormaterials bis zur Auslieferung des fertigen Produkts – wird nun in einem durch-gängigen Prozess geplant und gesteuert.

    In den Standort Miba Bearings US in McConnelsville, Ohio, USA, flossen rund 40 Prozent des gesamten Investitionsvolumens. Im Juni 2010 wurde dort eine neue Produktionslinie für Hochleistungsgleitlager in Betrieb genommen. Die Miba hat frühzeitig die Anforderungen des Marktes nach leistungsstarken und gleichzeitig umweltfreundlichen Gleitlagern für Lkw-Motoren erkannt. Diese bleifreien Gleitlager kommen in einer neuen, hochbelastbaren Generation von Truck-Motoren zum Einsatz.

    Die verbleibenden Investitionen im Ausmaß von etwa 14 Prozent oder 1,3 Millionen Euro dienten dem Aufbau zusätzlicher Fertigungskapazitäten am chinesischen Standort in Suzhou.

    Die Forschungsschwerpunkte der Miba Bearing Group lagen 2010/11 auf der Weiterentwicklung von bestehenden Materialien sowie der Vorentwicklung von neuen Materialgenerationen. Im Bereich der Oberflächentechnologie lagen die Schwerpunkte in der Entwicklung von Hochleistungsgleitlagern in Zweistofftechnologie sowie in der Grundlagenentwicklung für die nächste Generation von Dreistoff-Gleitlagern. Der Erfolg dieser Anstrengungen bedeutet einen wichtigen Schritt in Richtung robuster Lager mit höchsten Leistungseigenschaften.

    Miba Bearing Group

    Starke Positionierung im internationalen Wettbewerb

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    Gleitlagertechnologie soll auch außerhalb von Verbrennungsmotoren Anwendung finden. Speziell der Bereich Windanlagen zeigt großes Potenzial für Gleitlager in den Getrieben und in der Rotorlagerung. Ein Projekt mit dem Ziel, das erste Getriebe ausschließlich mit Miba Gleitlagern auszustatten, wurde erfolg-reich abgeschlossen.

    Neue Lagergenerationen ermöglichen durch höhere Belastbarkeit und geringeres Betriebsrisiko die Erfüllung neuer Umweltauflagen. Die Miba Gleitlager hat zu Beginn des Geschäftsjahres vom weltweit größten Baumaschinenhersteller Caterpillar das „Supplier Quality Excellence Process“-Zertifikat erhalten. Mit dieser Auszeichnung erreichte die Miba Gleitlager die Position eines strategischen Lieferanten für Caterpillar. Miba beliefert Caterpillar sowohl mit Gleitlagern für Kurbeltriebe verschiedener Motorenbau-reihen als auch mit Reib belägen für Baumaschinen.

    Aufschwung nutzen

    Die Kernmärkte der Miba Bearing Group haben sich erholt, der Auftragsstand stieg stark an. Diesen Auf-schwung zu bewältigen, ist im abgelaufenen Jahr unter großer Anstrengung der gesamten Organisation gelungen. Es gilt nun, weiterhin die nötigen Kapazitäten für die steigenden Kundenabrufe zur Verfügung zu stellen. Dazu braucht es ein hohes Maß an Flexibilität, stabile Prozesse und einen starken Leistungs-willen der Mitarbeiter. Besonderes Augenmerk liegt weiterhin auf der Qualität der Produkte sowie auf einem gesunden und motivierenden Arbeitsumfeld für die Belegschaft.

    2010/11 2009/10

    Umsatz in Mio. Euro 159,7 125,3

    Investitionen in Mio. Euro 9,0 7,4

    Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 998 999

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

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    Die Märkte der Miba Friction Group waren am stärksten von der weltweiten Rezession betroffen, befinden sich aber auf Erholungskurs. Insbesondere die Absatzmärkte für in Öl laufende Sinter-, Fiber-Composite- und Carbonbeläge haben deutlich zugelegt. Auch die Abrufmengen von Kupplungssegmenten bewegen sich auf hohem Niveau. Die Miba Friction Group wächst durch die Verlagerung des Reibbelag-Geschäfts für Off-Highway-Anwendungen von Hoerbiger an allen Standorten. Ein neues Werk im Wachstumsmarkt Indien, die Miba Drivetec India, stärkt das globale Netzwerk der Miba Friction Group.

    Dieser Geschäftsbereich trägt 17,1 Prozent zum Miba Gesamtumsatz bei. Der Umsatz der Miba Friction Group lag im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 74,9 Millionen Euro um 24,4 Millionen Euro oder 48,4 Pro-zent über dem Vorjahreswert.

    Aufgrund vielfältiger Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung im Geschäftsjahr 2009/10sowie produktivitätssteigernder Maßnahmen im Jahr 2010/11 konnte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ins Positive gedreht werden und betrug 2,5 Millionen Euro nach -6,5 Millionen Euro im Vorjahr.

    Die Investitionen der Reibbelags-Gruppe stiegen von 2,1 auf 11,8 Millionen Euro deutlich an. Diese Er höhung der Investitionen war maßgeblich durch die erfolgte Übernahme von Maschinen und Anlagen des polnischen Hoerbiger-Standortes durch die Miba Steeltec, Vráble, Slowakei, beeinflusst.

    Die Miba Frictec in Roitham ist das F&E-Kompetenzzentrum der Miba Friction Group. An diesem Standort wurden im abgelaufenen Jahr rund 3,0 Millionen Euro überwiegend in den weiteren Ausbau der Forschungseinrichtungen investiert.

    Miba Friction Group

    Neuer Standort im Wachstumsmarkt Indien

  • 35

    Ein Fokus der F&E-Aktivitäten der Miba Friction Group lag 2010/11 auf der Entwicklung eines neuen Reibmaterials für Bremsen von Windturbinen. Der Belag wird eine höhere Leistungsdichte aufweisen und die Bremssystemkomplexität reduzieren. Daneben entwickelte das F&E-Team einen neuen Klotz-bremsbelag, der künftig für niedrigere Lärmbelastung des Schienenverkehrs sorgen soll. Im Bereich von Baumaschinen wurde ein Fiber-Composite-Reibmaterial für Bremsen mit höherer Energiedichte entwickelt, das den Leistungsbereich der Bremssysteme erheblich erweitert. Ein neues Fiber-Composite-Reibmaterial für Getriebekupplungen von Bussen ermöglicht ein optimiertes Schaltprofil für reduzierten Kraftstoffverbrauch und erhöhten Fahrkomfort.

    Miba Friction Group ist auf Wachstum ausgerichtet

    Die Miba Friction Group arbeitet intensiv an der Integration des Reibbelag-Geschäfts von Hoerbiger. Das laufende Geschäftsjahr steht im Zeichen der Verlagerungen von Maschinen und Anlagen, die nach strategischen Überlegungen auf die Standorte in Österreich, der Slowakei und den USA verteilt werden. Alle Werke der Miba Friction Group profitieren vom starken Wachstum. Die Miba Friction Group posi-tioniert sich global und ist in den wichtigsten Wachstumszentren der Welt mit lokaler Produktion und techno logischer Kompetenz vertreten.

    2010/11 2009/10

    Umsatz in Mio. Euro 74,9 50,5

    Investitionen in Mio. Euro 11,8 2,1

    Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 575 456

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

  • 36

    Die Miba verfolgt ihre Strategie, die globale Nummer 1 in wirtschaftlich attraktiven und technologisch anspruchsvollen Marktsegmenten zu sein. In der Miba Vision 2015 hat sich die Miba Gruppe ambitionierte Wachstumsziele gesetzt. Erklärte Ziele sind profitables Wachstum im Stammgeschäft und die Entwick-lung eines neuen Geschäftsfelds.

    Im September 2010 wurde der neue Geschäftsbereich Realität. Mit der Übernahme der steirischen Her-steller von Leistungselektronik-Komponenten, EBG und DAU, ist die Miba in ein neues Technologie- und Produktfeld eingestiegen. Die beiden Unternehmen sind Spezialisten für passive elektronische Bauele-mente, wie zum Beispiel Widerstände und Entwärmungssysteme für die Leistungselektronik. An den Standorten in Kirchbach und Ligist beschäftigen EBG und DAU rund 140 Mitarbeiter. Die Miba ist mit dieser Akquisition in das zukunftsträchtige Technologiefeld Energie eingestiegen. Schon heute verbes-sern Miba Produkte die Energieeffizienz von Getrieben, Motoren und Antriebssträngen und tragen zu weniger Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß bei.

    Neben EBG und DAU gehört auch die Miba Automation Systems dem neuen Geschäftsbereich an.

    Kühlkörper für Energieübertragungsanlagen

    Die DAU produziert Kühlkörper und Heatpipes für die Leistungselektronik, die in stationären Umrichtern und Energieübertragungsanlagen zur Anwendung kommen. Die Forschung und Entwicklung konzentrierte sich vor allem auf die Entwicklung von im Vakuum gelöteten Flüssigkeitskühlern, wofür auch in eine spezielle Vakuumlötanlage investiert wurde.

    New Technologies Group

    Zukunftsträchtiges Technologiefeld Energie

  • 37

    Hochleistungswiderstände für industrielle Anwendungen

    Die EBG erzeugt Hochspannungs- und Hochleistungswiderstände, die in industriellen elektronischen Schaltungen als Schutz-, Symmetrie- und Beschaltungswiderstände Verwendung finden. Komponenten von EBG sind ein wichtiger Bestandteil jeglicher Form von Antriebs- bzw. (Frequenz-)Umformtechnik sowie in der Messtechnik. Besondere Schwerpunkte im Bereich von Forschung und Entwicklung lagen auf dem Gebiet von hochpulsfesten Komponenten sowie Spezial legierungen.

    Mobile Bearbeitungsmaschinen

    Die Miba Automation Systems mit Sitz in Laakirchen entwickelt Spezialmaschinen und konzentriert sich erfolgreich auf eine Marktnische. Sie konstruiert und baut Sondermaschinen sowie mobile Bearbeitungs-anlagen für die hochgenaue Bearbeitung sehr großer Bauteile. Das Alleinstellungsmerkmal in Europa führte zu erfreulichen Auftragseingängen und guter Auslastung.

    Die in der Folge dargestellten Geschäftszahlen des erstmals berichteten Segments New Technologies Group beinhalten Angaben des gesamten abgelaufenen Wirtschaftsjahres der Miba Automation Systems sowie die Werte der steirischen Unternehmen seit der Erstkonsolidierung zum 1. 9. 2010.

    Der Umsatz der New Technologies Group betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 20,6 Millionen Euro. Mit diesem Umsatz konnte ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 0,8 Millionen Euro erwirtschaftet werden. In diesem Geschäftsbereich wurden 0,8 Millionen Euro investiert.

    Die New Technologies Group stärkt die Miba Technologieführerschaft und entwickelt neue Geschäfts-felder für die Miba Gruppe.

    2010/11 2009/10

    Umsatz in Mio. Euro 20,6 6,9

    Investitionen in Mio. Euro 0,8 0,1

    Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 164 30

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

  • 38

    Das Jahr 2010 war ein bewegtes und erfolgreiches für die Miba, geprägt von rasantem Nachfrageanstieg und intensivem Wachstum. Auch zu Beginn des Jahres 2011 setzte sich der Aufwärtstrend der Welt-wirtschaft fort. Der Internationale Währungsfonds IWF erwartet insgesamt ein Plus von 4,4 Prozent für die Weltwirtschaft im Jahr 2011. Zu den treibenden Kräften zählen dabei erneut aufstrebende Volkswirt-schaften wie China, Indien und Brasilien. Auch in den USA wächst die Wirtschaft unerwartet stark. Der Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise könnte sich allerdings dämpfend auf die Konjunktur auswirken. Die hohe Staatsverschuldung einiger europäischer Länder und die politischen Unruhen in Nordafrika und im Mittleren Osten erschweren allerdings eine langfristige Planung und Prognose. Die Miba profitiert stark vom Aufschwung. Die Auftragsstände entwickeln sich in allen Geschäfts-bereichen weiterhin erfreulich gut. Die Auslastung in den Miba Werken ist entsprechend hoch.

    Die Miba ist in den Wachstumsmärkten USA, China, Indien und Brasilien präsent und baut ihr globales Netzwerk weiter aus. Seit Beginn des Jahres verfügt die Miba Friction Group über ihren ersten eigenen Produktionsstandort in Indien und die Miba Sinter Group übernahm einen 26prozentigen Anteil an einem indischen Hersteller von Sinterformteilen. Indien gilt als einer der zukunftsträchtigsten Märkte für Autos, Lkw oder etwa Traktoren.

    Die Miba verfolgt auch in Zukunft ihre Strategie, die globale Nummer 1 in wirtschaftlich attraktiven, tech-nologisch anspruchsvollen Marktsegmenten zu sein. Durch Investitionen von rund sechs Prozent vom Umsatz in Forschung & Entwicklung sowie Aus- und Weiterbildung sichern wir unseren Wettbewerbs-vorsprung. Unser profitables Wachstum im Stammgeschäft ermöglicht den aktiven Aufbau eines neuen Geschäftsfeldes in Schlüsseltechnologien für die Zukunft. Die New Technologies Group wird einen wich-tigen Beitrag zur Steigerung von Umsatz und Ergebnis sowie zur Stärkung der Technologieführerschaft der Miba leisten.

    Den Herausforderungen auf diesem Weg stellen wir uns: kurzfristige Kundenwünsche, hohe Arbeits-flexibilität und vorausschauende Technologieentwicklungen. Umwelt- und Klimaschutz sind weiterhin wichtige Treiber der Entwicklungsarbeit. Ziel ist, Emissionen und Kraftstoffverbrauch zu reduzieren.

    Die Miba ist gut für die Zukunft gerüstet. Finanzielle Unabhängigkeit, gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit prägen unser Handeln. Unsere Eigenkapitalquote liegt nachhaltig über 50 Prozent, Investitionen finanzieren wir traditionellerweise aus dem Cashflow und somit aus eigener Kraft. Für das laufende Geschäftsjahr sind Wachstumsinvestitionen von mehr als 50 Millionen Euro geplant. Über 30 Millionen davon fließen in die Modernisierung sowie in Flächen- und Kapazitätserweiterungen an den österreichischen Standorten in Laakirchen, Vorchdorf, Roitham, Ligist und Kirchbach.

    Ausblick

    Ausbau des globalen Netzwerks

    Einen Überblick über alle Miba Standorte finden Sie auf Seite 4.

  • 39

    Der langfristige Erfolg der Miba beruht auf der Leistungsbereitschaft und der persönlichen Entwicklung ihrer Mitarbeiter. Das Unternehmen arbeitet kontinuierlich daran, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Dabei setzt die Miba auf eine offene Unternehmenskultur mit transparenten Führungsprinzipien, eingesundes und motivierendes Arbeitsumfeld sowie Chancen zur Weiterentwicklung für jeden Einzelnen. Als verlässlicher und verantwortungsvoller Arbeitgeber bietet die Miba Perspektiven in einer international erfolgreichen Unternehmensgruppe und zieht motivierte Talente an.

    Die Miba blickt optimistisch in das Jahr 2011. In einem starken Team arbeiten wir an unserem gemeinsa-men Ziel: Kein Antrieb ohne Miba Technologie.

    Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

    Mit 1. 2. 2011 übernahm die Miba jeweils 70 Prozent der Anteile an den Vertriebsgesellschaften EBG LLC, Pennsylvania, USA, sowie EBG Resistors LLC, Pennsylvania, USA. Die Unternehmen vertreiben die Produkte der EBG Elektronische Bauelemente GmbH in den USA.

    Ebenfalls mit 1. 2. 2011 wurde DI Franz Peter Mitterbauer, MBA, in den Vorstand der Miba AG bestellt.

    Mit 21. 2. 2011 übernahm die Miba 26 Prozent der Anteile am Hersteller von Sinterformteilen Maxtech Sintered Product Pvt. Ltd. (MSPPL) in Pune, Indien.

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernlagebericht

  • 40

    Der Österreichische Arbeitskreis für Corporate Governance hat im September 2002 mit dem Corporate Governance Kodex einen Ordnungsrahmen für transparente und verantwortungsbewusste Unterneh-mensführung aufgestellt. Die Miba Gruppe ist überzeugt, dass sorgfältig gelebte Corporate Governance einen wertvollen Beitrag leistet, um das Vertrauen der Aktionäre und Investoren sowie des Kapitalmarkts zu stärken.

    In der Miba Gruppe sind diese Grundsätze seit Langem etabliert. Unsere Vision, Mission und Strategie sind nachhaltig und langfristig aufgesetzt und werden allen Aktionären kommuniziert.

    Die Miba AG bekennt sich seit der Einführung des Kodex zu dessen Prinzipien und verpflichtet sich zu seiner Einhaltung. Dieses Bekenntnis wird gemäß den gesetzlichen Bestimmungen durch einen externen Wirtschaftsprüfer evaluiert. Der geprüfte, evaluierte Fragebogen steht allen Interessenten auf der Unternehmenshomepage www.miba.com zur Verfügung.

    Der Österreichische Corporate Governance Kodex in der jeweils geltenden Fassung ist im Internet unter www.corporate-governance.at abrufbar. Mit dem vorliegenden Bericht kommt die Miba AG ihrer gesetz-lichen Verpflichtung nach § 243b UGB zur Aufstellung eines Corporate Governance Berichtes nach.

    Die Gesellschaft weicht von folgenden C-Regeln (comply or explain) des Kodex ab und erläutert wie folgt:

    n Regel 2 One share – one vote Das Grundkapital ist zerlegt in 1,3 Millionen Stückaktien, wovon 130.000 Vorzugsaktien ohne Stimm-recht mit Recht auf Umtausch gegen Stammaktien unter Aufgabe des Vorzugs und 300.000 Vorzugs-aktien ohne Stimmrecht und ohne Recht auf Umtausch gegen Stammaktien ausgestattet sind.

    n Regel 18 Interne Revision Die interne Revision ist weder als Stabsstelle eingerichtet noch an eine externe Institution ausge-lagert. Die Aufgaben werden aufgrund der Größe und Struktur des Unternehmens vom Controlling sowie durch Corporate Finance wahrgenommen. Es erfolgt eine periodische und im Einzelfall Ad-hoc- Berichterstattung durch das Controlling sowie durch Corporate Finance.

    n Regel 26 Aufsichtsratsmandate des Vorstandes Der Vorstandsvorsitzende übt sechs Aufsichtsratsmandate (Vorsitz zählt doppelt) in konzernexternen Aktiengesellschaften aus.

    n Regel 27 Fixe und erfolgsabhängige Vergütung des Vorstandes Die Vergütung der operativen Bereichsvorstände enthält eine erfolgsabhängige Komponente.

    Corporate Governance Bericht

    Weitere Informationen zu Corporate Governance bei der Miba finden Sie unter www.miba.com.

  • 41

    n Regeln 31 und 51 Einzelausweis von Vorstands- bzw. Aufsichtsratsbezügen Die Miba ist der Auffassung, dass der Einzelausweis von Vorstands- bzw. Aufsichtsratsbezügen weder den Aktionären noch sonstigen Stakeholdern der Gesellschaft börsenrelevante Zusatz-informationen gibt. Der Einzelausweis führt darüber hinaus zu keinen wirtschaftlich relevanten zusätzlichen Erkenntnissen.

    n Regel 34 Geschäftsordnung des Aufsichtsrates Aufgrund der Größe des Aufsichtsrates gibt es keine Geschäftsordnung. Es gilt die Gesamt-verantwortung des Aufsichtsrates. Die Informations- und Berichtspflichten des Vorstandes sind in der Geschäftsordnung des Vorstandes geregelt.

    n Regel 38 Besetzungsverfahren für die Bestellung eines Vorstandsmitgliedes Die Bestellung eines Vorstandsmitgliedes richtet sich nach fachlicher und persönlicher Qualifikation des Kandidaten.

    DI DDr. h. c. Peter Mitterbauer, geboren 1942Vorsitzender des VorstandesIm Vorstand verantwortlich für Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, Human Capital, Investor Relations und UnternehmenskommunikationDatum der Erstbestellung: Vorstandsvorsitzender: 20. 10. 1986Ende der laufenden Funktionsperiode: 31. 1. 2013Aufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen Gesellschaften: Andritz AG, Oberbank AG, Österreichische Industrie Holding AG (Vorsitz), Prinzhorn Holding GmbH, Rheinmetall AG, Teufelberger Holding AG, Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH

    Dr.-Ing. Norbert Schrüfer, geboren 1959Im Vorstand verantwortlich für die Bereiche New Technologies Group, Corporate Technology, IT, New Business Development sowie Corporate Social ResponsibilityDatum der Erstbestellung: 1. 2. 2001Ende der laufenden Funktionsperiode: 31. 1. 2013Aufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen Gesellschaften: keine

    Organe der GesellschaftDer Vorstand

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Corporate Governance Bericht

  • 42

    Dr. Wolfgang Litzlbauer, geboren 1969Im Vorstand verantwortlich für die Bereiche Bearing Group und Coating Group, Corporate Marketing sowie Corporate PurchasingDatum der Erstbestellung: 15. 6. 2004Ende der laufenden Funktionsperiode: 31. 1. 2013Aufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen Gesellschaften: keine

    Dr.-Ing. Harald Neubert, geboren 1956Im Vorstand verantwortlich für die Bereiche Sinter Group, Business Excellence und Zero DefectDatum der Erstbestellung: 1. 2. 2009Ende der laufenden Funktionsperiode: 31. 1. 2012Aufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen Gesellschaften: keine

    DI Franz Peter Mitterbauer, MBA, geboren 1975Im Vorstand verantwortlich für den Bereich Friction GroupDatum der Erstbestellung: 1. 2. 2011Ende der laufenden Funktionsperiode: 31. 1. 2014Aufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen Gesellschaften: keine

    Der Aufsichtsrat der Miba AG besteht aus vier Kapitalvertretern und zwei Vertretern aus dem Betriebsrat:

    Kapitalvertreter

    Dr. Theresa Jordis, geboren 1949Vorsitzende des AufsichtsratesUnabhängigDatum der Erstbestellung: 9. 7. 1993Ende der laufenden Funktionsperiode: Tag der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Wirtschaftsjahr 2012/13 beschließtAufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen börsennotierten Gesellschaften: Wolford AG (Vorsitz), Erste Group Bank AG

    Der Aufsichtsrat

  • 43

    Dipl. Bw. Alfred Heinzel, geboren 1947Stellvertreter der VorsitzendenUnabhängigDatum der Erstbestellung: 4. 7. 2003Ende der laufenden Funktionsperiode: Tag der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Wirtschaftsjahr 2012/13 beschließtAufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen börsennotierten Gesellschaften: Verbund AG (ehemals Österreichische Elektrizitätswirtschafts AG)

    Dr. Robert Büchelhofer, geboren 1942UnabhängigDatum der Erstbestellung: 4. 7. 2003Ende der laufenden Funktionsperiode: Tag der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Wirtschaftsjahr 2010/11 beschließtAufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen börsennotierten Gesellschaften: Polytec Holding AG, M-Tech Technologie und Beteiligungs AG

    Dkfm. Dr. Wolfgang C. Berndt, geboren 1942UnabhängigDatum der Erstbestellung: 27. 6. 2008Ende der laufenden Funktionsperiode: Tag der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Wirtschaftsjahr 2013/14 beschließtAufsichtsratsmandate in anderen in- und ausländischen börsennotierten Gesellschaften: Lloyds Banking Group PLC, Lloyds TSB Bank PLC, Bank of Scotland PLC, HBOS PLC (alle bis Mai 2010), Cadbury PLC (bis April 2010), GfK AG, OMV AG (ab Mai 2010)

    Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder

    Die Mitglieder des Aufsichtsrates haben sich bei der Festlegung der Kriterien für die Unabhängigkeit an den Leitlinien des Österreichischen Corporate Governance Kodex orientiert. Der Aufsichtsrat der Miba AG legt folgende Kriterien fest:

    Ein Aufsichtsrat ist dann als unabhängig anzusehen, wenn er oder sie in keiner geschäftlichen oder persön-lichen Beziehung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand steht, die einen materiellen Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Mitglieds zu beeinflussen. Kein Mitglied soll zu der Gesellschaft oder einem Tochterunternehmen der Gesellschaft ein Geschäftsverhältnis in einem für das Auf-sichtsratsmitglied bedeutenden Umfang unterhalten oder in den letzten Jahren unterhalten haben. Dies gilt auch für Geschäftsverhältnisse mit Unternehmen, an denen das Aufsichtsratsmitglied ein erhebliches wirt-schaftliches Interesse hat. Kein Mitglied des Aufsichtsrates soll in den letzten drei Jahren Abschlussprüfer der Gesellschaft, Beteiligter oder Angestellter der prüfenden Gesellschaft gewesen sein. Kein Aufsichtsrats-mitglied soll Vorstandsmitglied in einer anderen Gesellschaft sein, in der ein Vorstandsmitglied der Gesell-schaft Aufsichtsratsmitglied ist.

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Corporate Governance Bericht

  • 44

    Sämtliche Aufsichtsratsmitglieder erfüllen die durch den Aufsichtsrat festgelegten Unabhängigkeitskriterien sowie die Kriterien der C-Regel 54.

    Vom Betriebsrat entsendet

    Hermann Aigner, geboren 1954Datum der Erstbestellung: 19. 5. 1994

    Johann Forstner, geboren 1964Datum der Erstbestellung: 17. 12. 2009

    Der Vorstand der Miba AG hält monatliche Vorstandssitzungen zu gruppenrelevanten Themen sowie zu Themen der einzelnen Geschäftsbereiche ab.

    Ausschüsse des Aufsichtsrates

    Der Aufsichtsrat der Miba AG hat einen Prüfungsausschuss eingerichtet, der während des abgelaufe-nen Wirtschaftsjahres 2010/11 zwei Sitzungen zur Behandlung des Jahres- sowie Konzernabschlusses 2009/10, zur Überwachung des internen Kontrollsystems sowie zur Umsetzung des Risikomanagements und zu Angelegenheiten in Zusammenhang mit der Abschlussprüfung der Miba Gruppe abgehalten hat. Mitglieder des Prüfungsausschusses sind: Dr. Theresa Jordis (Vorsitzende), Dipl. Bw. Alfred Heinzel (stellvertretender Vorsitzender, Finanzexperte) und Hermann Aigner.

    Der Vergütungsausschuss des Aufsichtsrates der Miba AG hielt während des abgelaufenen Wirtschafts-jahres 2010/11 drei Sitzungen ab und beschäftigte sich u.a. mit der Bestellung eines neuen Vorstandes sowie mit Fragen der Nachfolgeplanung. Mitglieder des Vergütungsausschusses sind: Dr. Theresa Jordis (Vorsitzende), Dr. Wolfgang C. Berndt und Johann Forstner.

    Der Aufsichtsrat der Miba AG hielt im Wirtschaftsjahr 2010/11 fünf Sitzungen ab. Schwerpunkte dieser Sitzungen waren die Überwachung der Geschäftsentwicklung der Miba Gruppe, strategische Zielsetzungen sowie besondere Tagesordnungspunkte wie z.B. Akquisitionen von Firmen und andere genehmigungs-pflichtige Geschäfte.

    Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat

  • 45

    Die Zielsetzung des Vergütungssystems des Vorstandes ist es, die Vorstandsmitglieder im nationalen und internationalen Vergleich gemäß ihrem Tätigkeits- und Verantwortungsbereich angemessen zu ver-güten. Eine wesentliche Komponente dabei ist ein hoher variabler Anteil, der den Unternehmens erfolg berücksichtigt. Der Jahresbonus ist eine variable Barvergütung, dessen Höhe sich aus individuellen und ergebnisorientierten Zielen zusammensetzt. In Bezug auf die Zusammensetzung der Bezüge des Vor-standes aus fixen und variablen Bestandteilen wird auf den Anhang zum Konzernabschluss verwiesen.

    Die Vorstandsmitglieder verfügen über individuelle Pensionsregelungen, wobei das Unternehmen festge-legte Beträge an die Vorstände ausbezahlt. Für den Vorstandsvorsitzenden existiert zusätzlich eine „alte“ Pensionsregelung, die eine fixe wertgesicherte Pensionshöhe vorsieht. Alle Vorstandsmitglieder, mit Ausnahme des Vorstandsvorsitzenden, haben bei Beendigung der Funktion unter der Voraussetzung der gleichzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses Abfertigungsansprüche gemäß den gültigen gesetzli-chen Bestimmungen.

    Die Miba AG hat eine Organhaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) abgeschlossen, deren Kosten die Gesellschaft trägt. Die jährlichen Kosten hierfür betragen ca. 8.000 Euro.

    Die Gesamtvergütung für den Aufsichtsrat wird jährlich von der Hauptversammlung festgelegt, wobei die Aufteilung auf die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrates durch den Aufsichtsrat selbst erfolgt.

    Die Rechtsanwaltskanzlei Dorda Brugger Jordis Rechtsanwälte GmbH, deren geschäftsführende Gesellschafterin Frau Dr. Theresa Jordis dem Aufsichtsrat der Miba AG angehört, berät die Gesellschaft in Rechtsangelegenheiten; hiefür wurde ein marktübliches Honorar vereinbart, das nach Aufwand abgerechnet wird.

    Die Miba fördert die Entwicklung von Frauen in Führungspositionen für alle Funktionen, insbesondere durch die verstärkte Berücksichtigung von Frauen in internen Führungskräfteausbildungsprogrammen.

    Laakirchen, im April 2011

    Der Vorstand der Miba AG

    DI DDr. h. c. Peter MitterbauerDr.-Ing. Norbert Schrüfer Dr. Wolfgang Litzlbauer Dr.-Ing. Harald Neubert DI Franz Peter Mitterbauer, MBA

    Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

    Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Corporate Governance Bericht

  • 46

    Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2010/11mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen

    2010/11 2009/10 Anhang-Nr. TEUR TEUR

    1. Umsatzerlöse (1) 437.156 311.756

    2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 6.915 –5.635

    3. Aktivierte Eigenleistungen 6.108 4.284

    4. Betriebsleistung 450.178 310.405

    5. Sonstige betriebliche Erträge (2) 15.786 7.965

    6. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen (3) –183.526 –121.013

    7. Personalaufwand (4) –130.852 –108.786

    8. Sonstige betriebliche Aufwendungen (5) –66.619 –42.949

    9. Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 84.967 45.623

    10. Planmäßige Abschreibungen (6) –30.485 –27.754

    11. Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA) 54.482 17.868

    12. Firmenwertabschreibungen (6) 0 –1.472

    13. Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 54.482 16.397

    14. Gewinnanteile von assoziierten Unternehmen 1.350 1.481

    15. Zinsenergebnis (7) –2.481 –2.520

    16. Sonstiges Finanzergebnis (8) –34 153

    17. Finanzergebnis –1.164 –886

    18. Ergebnis vor Steuern (EBT) 53.318 15.511

    19. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (10) –11.092 –3.220

    20. Ergebnis nach Steuern (EAT) 42.226 12.290

    davon Ergebnis nicht beherrschender Anteile 298 41

    davon Ergebnis der Muttergesellschaft 41.928 12.249

    Gewogener Durchschnitt der Anzahl ausgegebener Aktien (in Stück) 1.233.619 1.233.771

    Gewinn je Aktie in EUR 33,99 9,93

    Verwässertes Ergebnis je Aktie in EUR = unverwässertes Ergebnis je Aktie in EUR 33,99 9,93

    Vorgesehene bzw. ausbezahlte Dividende je Aktie in EUR 7,00 2,50

  • 47

    Konzern-Gesamtergebnisrechnungfür das Geschäftsjahr 2010/11mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen

    2010/11 2009/10 TEUR TEUR

    Ergebnis nach Steuern (EAT) 42.226 12.290

    Unrealisierte Gewinne (+)/Verluste (–) aus der Währungsumrechnung 2.147 –1.776

    Versicherungsmathematische Verluste/Gewinne –1.948 3.404

    Cashflow-Hedge 1.135 0

    Auf sonstiges Ergebnis entfallende latente Steuern 491 –851

    Summe sonstiges Ergebnis 1.825 776

    Summe aller erfassten Erträge und Aufwendungen 44.052 13.067

    davon entfallen auf:Aktionäre der Miba Aktiengesellschaft 43.740 13.020

    Nicht beherrschende Anteile 312 47

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernabschluss

  • 48

    Konzernbilanz zum 31. 1. 2011mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen

    31. 1. 2011 31. 1. 2010Aktiva Anhang-Nr. TEUR TEUR

    A. Langfristiges Vermögen:

    I. Immaterielle Vermögensgegenstände (11) 46.111 15.409

    II. Sachanlagen (12) 159.110 144.071

    III. Anteile an assoziierten Unternehmen (13) 8.543 7.971

    IV. Übrige Finanzanlagen (13) 4.536 4.825

    V. Aktive latente Steuerabgrenzung (14) 3.524 6.038

    221.825 178.315

    B. Kurzfristiges Vermögen:

    I. Vorräte (15) 66.869 46.403

    II. Liefer- und sonstige Forderungen (16) 97.237 68.399

    III. Zahlungsmittel und -äquivalente (17) 66.691 50.814

    230.798 165.616

    452.622 343.931

  • 49

    31. 1. 2011 31. 1. 2010Passiva Anhang-Nr. TEUR TEUR

    A. Konzern-Eigenkapital:

    I. Grundkapital (18) 9.500 9.500

    II. Kapitalrücklagen (19) 18.089 18.089

    III. Gewinnrücklagen (20) 227.776 186.911

    IV. Eigene Anteile –8.074 –8.060

    V. Nicht beherrschende Anteile 1.161 347

    248.452 206.787

    B. Langfristige Schulden:

    I. Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen (21) 17.223 15.006

    II. Latente Steuerrückstellung (14) 6.977 668

    III. Verzinsliche Verbindlichkeiten (22) 43.954 31.849

    IV. Übrige langfristige Verbindlichkeiten (23) 19.884 11.560

    88.038 59.082

    C. Kurzfristige Schulden:

    I. Kurzfristige Rückstellungen (24) 26.534 19.707

    II. Steuerrückstellung (24) 12.751 8.141

    III. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (25) 44.852 25.075

    IV. Kurzfristiger Teil der verzinslichen Verbindlichkeiten (26) 7.397 11.860

    V. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (27) 19.686 13.280

    VI. Ertragsteuerverbindlichkeiten (27) 4.911 0

    116.132 78.062

    452.622 343.931

    Jahresfinanzbericht 2010/11 | Konzernabschluss

  • 50

    Entwicklung des Konzern-Eigenkapitalsfür das Geschäftsjahr 2010/11

    Währungs- Anteile der Nicht be- Kapital- umrechnungs- Gewinn- Hedging- Eigene Aktionäre der herrschen- Grundkapital rücklagen differenzen rücklagen Rücklage Anteile Miba AG de Anteile Gesamt TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR