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Mien leeves AltonaMien leeves AltonaMien leeves AltonaMien leeves AltonaMien leeves AltonaNeuigkeiten aus Altonas Gegenwart und Vergangenheit

Mai 2009

Internet-Zeitung Nr. 11des Altonaer Stadtarchivs

Struenseestraße 32 c 22767 Hamburg

Das neue Erlebnisbad „Festland“ wurde eröffnet.

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Inhaltsverzeichnis

InhaltsverzeichnisFestland Einweihungsfeier ..................................... 4Erinnerungen an das Thede-Bad ............................ 18Festland - 1. Badetag ............................................ 19Erinnerung an das Bismarck-Bad ........................... 24Hohes Elbufer ....................................................... 25Erinnerung an das Altonaer Stadttheater ................ 29Das Landhaus Baur in Nienstedten ......................... 30Mehr Wärme für die Feuerwehr ............................. 32Das Altona-Wappen im Vergleich ........................... 34Reparaturen am Stuhlmann-Brunnen ....................... 37Wer kennt Friedrich Peters-Weber? ....................... 42Altonaer Schifffahrt ................................................ 44Gr. Bergstraße - Abschied vom Forum ................... 47Schule: Wie gut kennst du Altona? .......................... 52Plakat: mit Aufruf zur Volksversammlung 1926 ........ 55Erinnerung: Seefahrtsschule in Altona ...................... 56Kennen Sie das Notgeld von Altona? ..................... 61

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

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Der Eingang des Erlebnisbades Festland am Abend der Einweihung

Das Erlebnisbad Festland wurde eingeweiht.

Quelle: Foto W. Vacano

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

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Innen so herrlich beleuchtet präsentierte sich das Festland seinen Gästen.

Quelle: Foto W. Vacano

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

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Diese Einladungs-karte wurde vonBäderland anzahlreicheProminente inAltona undHamburg ver-schickt und allekamen. Wer keineKarte erhaltenhatte, mussteleider draußenbleiben..

Quelle: Bäderland (c)

Bei Regen und starkem Wind wurde den zahlreichen Gästen sogar noch ein roterTeppich zum Eingang entrollt

Fotos: Altonaer Stadtarchiv, W. Vacano (c)

Die feierliche Einweihung

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

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Zu frühgekommene

Gäste musstenin der Kälte so

lange vor dergeschlossenen

Tür warten, bisdie vielfältigenVorbereitugen

abgeschlossenwaren...

Im warmen Foyer wurden die Gäste dann von hübschen, netten jungen Damenempfangen, die die Einladungsliste kontrollieren mussten...

Quelle: Fotos W. Vacano

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

Sie versorgte die durstigen Warten-den nett mit Getränken... Die erwatungsfrohen Gäste...

Hier ist das wunderbar gemütlich ausgeleuchtete Schwimm- und Spaßbecken zu se-hen, um das sich die Gäste der Feier später gruppierten...

Quelle: Fotos W. Vacano

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

Ein wundervolles Wasserballett erfreute das Publikum.

Ein gemischtes Ballett in hautengen weiß-blau gestreiften Badeanzügentanzte am Beckenrand und im flachen Schwimmbecken..

Quelle: Fotos W. Vacano

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

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DieTänzer undTänzerinnen des tollen

Wasserballatts bestiegentanzend - mit einer „Festland-

fahne“ in der Hand - ein bereitsim Wasser

befindliches Holzfloß, um nachabendteuerlicher Überfahrt ihr

neues Festland an neuen Ufernzu erreichen.

„Land in Sicht“ hieß es hocherfreut. Am neuen Ufer wurden

sie in ihrer neuen Heimat begeis-tert empfangen...

Nun musste nur noch dieFestlandfahne irgendwo

aufgestellt werden, um das neueLand symbolisch in Besitz

nehmen zu können...

Der begeisterte Empfang...

Quelle: Fotos W. Vacano

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

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Die von den „gestrandeten“ Tänzern über-gebene Festland-Fahne wurde - unter demBeifall des Publikums - auf der kleinenBühne von Herrn Klauspeter Schelm (Ge-schäftsführer des Bäderland) und demStaatsrat der Behörde, Herr Maaß, in eineÖffnung gestellt.Dies befand sich in einer Kontruktion,auf der das Hamburger Stadtgebiet abge-bildet war. Das Loch symbolisierte dabeiden neuen Standort des Bades in Altona...

Quelle: Fotos W. Vacano

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

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Staatsrat Maaß BezirksamtsleiterJürgen Warmke-Rose

Geschäftsführer, KlauspeterSchelm bei seiner engagiertenAnsprache, bei der er auch dievielen Schwierigkeiten an-sprach, die beim Bau desErlebnisbades zu durchlebenund zu überstehen galt.Vom Bürgerentscheid bis hinzum eventuellen Gerichtsver-fahren. Sein Dank galt allenBeteiligten, die hier hervorra-gende Arbeit geleistet hatten...Zitat Schelm nach Loriot: „EinLeben ohne das Festland wärewohl möglich, aber sinnlos!“Applaus...

Quelle: Fotos W. Vacano

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

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Die charmante Moderatorin führtegekonnt durch das Programm undsagte zum Abschluss der Veranstal-tung noch eine junge Sängerin an.......... sang mit bemerkenswert guterStimme ein Lied, dass sich sehr gutanhörte.

Quelle: Fotos W. Vacano

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

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Das gemischte Ballett - noch vor dem Floß im Wasser - im Scheinwerfer-licht. Die extra dafür installierten bunten Scheinwerfer am Beckenrand, diedas Geschehen so zauberhaft farbig ausgeleuchtet hatten, mussten leidernach der Veranstaltung wieder abgebaut werden. Sehr schade, denn damitkonnte auch die besondere Stimmung in der Schwimmhalle für die späteren„normalen“ Besucher nicht mehr erfahrbar gemacht werden...

Zwei der nettenund freundlichenMitarbeiterinnen

von Bäderland, diesich schon auf denBesucher-andrang

freuten.Franziska Arnold und Leona Kock-Hano

Quelle: Fotos W. Vacano

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

Das charmante Aushängeschild des Festlandes an diesem Abend, die jungen Damenam Empfang.

Möge die Fahne des Festlandes viele Jahre überdiesem Hause wehen...

Quelle: Fotos W. Vacano

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

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Mit dieser Info-Broschürewirbt das Festland derzeitum Badegäste.

Ein Präsent zur Erinnerungfür die Gäste.

Die Badepreise

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Erlebnisbad Festland eingeweiht

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Doch, wie heißt es so schön?Es kann der Frömmste nicht in Frieden feiern.

Doch ab jetzt heißtes nur noch für die Besucher undInteressierten dieses zauberhaften

Erlebnisbades:

Altona - Es ist eine Posse und ein einmaliger Vorgang in Hamburgs Bezirkspolitik.Heute Abend soll um spätestens 19.40 Uhr die Bezirksversammlung Altona mit den Stimmen der schwarz-grünen Mehrheit abgebrochen werden, damit 51 Freizeit-Politiker Häppchen und Sekt bei der exklu-siven Voreröffnung des neuen Schwimmbades „Festland“ an der Holstenstraße genießen können.„Das habe ich in 14 Jahren Bezirkspolitik nicht erlebt“, schimpft SPD-Vizefraktionschef Stefan Krappa.Der Politiker: „Das ist nach Grundsteinlegung und Richtfest schon der dritte Häppchen-Empfang beiBäderland. Sogar ein Bus wartet vorm Rathaus, fährt abends herüber zum Schwimmbad. Dabei habenwir als gewählte Politiker doch eine Arbeitsverpflichtung gegenüber den Bürgern.“Hamburgs größtes Bad (12 550 qm) mit Dino-Landschaft und 25-Meter-Becken eröffnet offiziell Sonn-abend. BILD fragte bei CDU-Fraktionschef Uwe Szczesny nach: Schwänzen Altonas Politiker heuteAbend ihren Job?Szeczny „Nein. Das ist ein besonderer Grund. Nach dem Abriss des Bismarck-Bades haben CDU /GAL beim Senat den Schwimmbad-Neibau durchgesetzt. Es ist unser Baby, das getauft und eröffnetwird.“ JököQuelle: BILD-Hamburg vom 26. Februar 2009

Lieber Häppchen statt Politik.

Quelle: Foto W. Vacano

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Erinnerungen an das Thedebad

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Erinnerungen an das alte Thedebad(WV) Das ehemalige Schwimmbad war neben dem Bismarck-Bad das bekannteste und belieb-teste Bad in Altona. Damals hieß es noch Bürger-Bad, weil es an der Bürgerstraße lag, die

heute Thedestraße heißt.Mitte der achtziger Jahrewurde die nun ThedebadheißendeSchwimmsportein-richtung - gegen denProtest der Benutzergeschlossen. Ein Ab-bruch konnte verhindertwerden. Ein Atelier fürBruno Bruni und mehre-re hochwertige Wohnun-gen wurden eingebaut.

Ein Jugendschwimmpass, der 1976 im Thedebad ausgestellt wurde...

Quelle: Foto W. Vacano 1987

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Festland - Erster Badetag

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Festland - Erster Badetag...

Einer der ersten Eintrittskarten-Kassenbons, der nach derEröffnung um 10 Uhrum 10.08 Uhr erstanden wurde...

Bereits um 09. 05 Uhr wartete die Schülerin, Davia Gouba, mit ihrer Muttergeduldig vor dem noch verschlossenenEingang des Bades auf den ersehntenEinlass...

Die Plastikkarte für das Festland am Eröffnungstag, am 28. Februar 2008...

Quelle: Fotos W. Vacano

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Festland - Erster Badetag

Die ersten Schwimmgäste warteten bei kühlem Regenwetter auf den Einlass. Die Außenflächen des Bades waren noch nicht fertigestellt.

Drei schwimmbe-gegeisterte Jungendrü-cken sich dieNase an der Aus-

gangstür platt undkönnen es kaum

erwarten bis sichdie Drehtür des

Erlebnisbadesöffnet und beob-achten die letztenVorbereitungen...

Um 09. 40 Uhr

Quelle: Fotos W. Vacano

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Festland - Erster Badetag

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Der nette Betriebsleiter, Herr Hass, öffnete pünktlich um 10 Uhr endlich die Drehtür fürdie Besucher, die es kaum mehr abwarten konnten, endlich ins Bad zu komen.

Die beiden jun-gen Damen ander Kasse warte-ten auf die an-stürmendenSchwimm-begeisterten...Quelle: Fotos W. Vacano

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Festland - Erster Badetag

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Herr Hass begrüßt freundlich die Gäste

Noch war die Kasse geschlossen.

Wann ist nun endlich Einlass?

Betriebsleiter Hassließ zwei seinerfleißigen Mitarbei-ter die Holzstellagenach vorn ins Fo-yer bringen, die beider Einweihungs-feier noch einewichtige Rollegespielt hatte. Dennin ein Loch imStadtplan vonHamburg wurdedie Festlandfahnein „Altona“ hineingestellt.

Um 10. 02 Uhr

Quelle: Fotos W. Vacano

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Rasmus Börnsen (12)war der ersteSchwimmgast an derKasse, an der er sichum 10. 03 Uhr eineEintrittskarte für dasErlebnisbad kaufte...

Festland - Erster Badetag

Quelle: Fotos W. Vacano

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Erinnerungen an das Bismarck-Bad

Erinnerungen an das Bismarck-Bad

Heute ist das alte Bismarck-Bad für manche Badegäste, die dort z. B. das Schwimmenerlernten, nur noch eine meist sehr emotionale Erinnerung. Es wurde 2007 endgültig

abgerissen und durch das zauberhafte Erlebnisbad „Festland“ ersetzt.

EinePostkarte miteiner Ansichtdes Bades von 1912

Eingang des Bismarck-Bades um 1912

Hinweis:Das Altonaer Stadtarchiv besitzt

eine riesige Sammlung vonFotos und anderen Archivalienaus der Geschichte dieses ehe-mals sehr beliebten Bades undwird diese ab jetzt in loser Rei-

henfolge immer wieder in dennächsten Ausgaben zu Ihrer

Freude veröffentlichen...Kommen Sie ins Stadtarchiv

und erwerben Sie dort eine CDmit einem herrlichen Bismarck-

Bad-Buch.

Quelle der Abb.: Altonaer Stadtarchiv

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Jenischpark, Hirschpark, Baurs Park und Römi-scher Garten, um nur die größten und bekanntestenzu nennen, dazu noch viele Nischen an der vormalsprivaten Elbchaussee und die von Caspar VoghtsGärtner, dem aus Schottland mitgebrachten JamesBooth begründeten Baumschulen in Flottbek undrund um Wedel (die größten ihrer Art in ganz Euro-pa), dazu die einzigartige Flusslandschaft der Elbemit den Wanderwegen entlang dem Nordufer undden ab Blankenese noch erlebbaren intakten Aus-blicken ins südliche Alte Land bilden immer nocheine Ganzheit, so als blickte man aus dem Engli-schen Garten der Stadtparks über den „belt walk“,den traditionellen Randweg der Parks, in die gestal-tete Kulturlandschaft am Strom. Leider muss mandabei auch immer wieder ein Auge zudrücken, sobeim Blick auf Finkenwerder oder das Kraftwerkin Wedel.

Im Donners Park im Sommer 2008...

Foto: Holger Schmidt, Altonaer Stadtarchiv (c)

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begannmit der Gründung einer „ornamented farm“ in KleinFlottbek durch den Hamburger Kaufmann CasparVoght (1752 - 1839) eine nunmehr über 200-jährigeErschließung des Hohen Elbufers durch vermögendeHamburger und Altonaer Kaufherren, aus der sichbis heute - kaum zu glauben - ein „Gartenreich“, be-stehend aus Elbchaussee, Elb-Wanderwegen, priva-ten und öffentlichen wertvollsten Gärten, Grün- undParkanlagen in der Weltstadt Hamburg-Altona er-halten hat. Kaum zu glauben, weil in einer Großstadt,noch zumal in einem Stadtstaat, fast jeder nicht be-baute Quadratmeter Begehrlichkeiten weckt. Unddennoch ergehen sich Hamburger und ihre Gäste ineiner Parklandschaft, die sich vom Altonaer Balkonvor dem Rathaus bis zum Leuchtturm in Witten-bergen erstreckt und an der Generationen von Pri-vatpersonen, neuerdings auch Mäzene, Anwohnerund grüne Politiker gewerkelt haben - im Guten (un-sere Vorväter) wie im Schlechten (leider mehr undmehr Zeitgenossen).

Hohes ElbuferVon Jürgen Weber

Hohes Elbufer

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Hohes Elbufer

Weg von der Idylle: Seit 1991 hat die Grüne Me-tropole Hamburg ihr Budget für alles so genannteStadtgrün, darunter die öffentlichen Gärten, histori-schen Parks, das Straßenrandgrün und die Kinder-spielplätze nicht mehr erhöht. Und in Altona war dieGartenbau-Abteilung des Bezirksamts (in Neu-deutsch: Management des öffentlichen Raumes,Sektion Stadtgrün) mit ihren Haushaltsmitteln be-reits im Mai 2008 am Ende. Pflege und Instandset-zung lassen die Mängel an allen Ecken und Enden inganz Hamburg erkennen; in Altona kann man denZahn der Zeit, der Jahreszeiten und der Witterung,aber auch der Unterlassungen und den nicht sach-gerechten Einsatz von Großgärten schmerzlichwahrnehmen, von den zuständigen Behörden als„kleinteilige Kritik“ empfunden.Dabei teilen sich viele städtische Kompetenzen dieVerantwortlichkeit, in Pflege wie Erhalt des öffentli-chen Grüns: Bezirksamt, Umweltbehörde (BSU),Städtebau, Port Authority etc.. Meist wird jedochnur der Mangel verwaltet - leider auch schöngere-det. Und die wenigen konkret umgesetzten Maß-

nahmen wie jüngst in Teufelsbrück bleiben imVerkehrstechnischen und im Heute hängen, bar je-der Langzeitperspektive oder ganzheitlichen Kon-zeption.Dabei gibt es eine Denkmalpflege, die am BeispielKlein Flottbek noch vor Jahren den besonderenMilieuschutz des um Caspar Voghts Parklandschaftin wesentlichen Teilen erhaltener Ensemble vonLandhaus, Scheunen, Gärtnerei und Instenhäuser(ehemalig Wohnungen für seine Bediensteten) alsunbedingt schützenswert beschrieben hat und heutekeine Hemmungen erkennen lässt, wenn ein Teil ausdem denkmalgeschützten Jenischpark ausgegliedertund einer Bauakademie mit Großbauten zugeschla-gen werden soll.Vor Jahren war schon einmal eine Bundesgarten-schau in und rund um den Jenischpark angedachtund - Gott lob - nach Harburg fortgelobt worden(von dem monströsen Projekt einesUniversitätskampus’ mit Kliniken etc. aus der NS-Zeit ganz zu schweigen). Man stelle sich eineMiniaturbahn durch den gestalterisch bearbeitetenPark und ihre Langzeitfolgen vor.

Eine Stele mit einem kunstvollen Gebilde imPark. Wie mag nur der Titel, wer der Schöpfer

sein? Eine Denkmaltafel, welche u. a. vomStifter kündet, sollte die Fragen beantworten...

Ein historisch bedeutsames - fast verrottetes Zaun-element, dass dringend erhalten werden sollte...

Quelle: Fotos Holger Schmidt

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Hohes Elbufer

Erinnerungen an dieInternationale Garten-

bauausstellung 1914,welche die Stadt Altona

zu ihrem 250. Stadt-geburtstag rund um den

Donners Park ausge-richtet hatte...

Doch Erinnerungen wie diesetun heute einfach nur weh!

Schauen Sie nur auf die Titelsei-te dieser wundervoll gestalteten

IGA-Zeitung, die sich mit denEreignissen der Gartenbau-Ausstellung im Bereich der

Garten- und Friedhofsgestaltungbeschäftigte. Die dritte Säule

war die Gestaltung des öffentli-chen Raumes mit entsprechen-

den Skulpturen. Alles zusammenergab einen herrlichen künstleri-

schen „Dreiklang“.Das besondere an der Titelseiteaus heutiger Sicht ist die Abbil-

dung eines bemerkswerten„Schäferdenkmals“, dass der

Altonaer Bildhauers KarlSpethmann als Gartenplastikgestaltet hatte, welches sich

immer noch auf dem damaligenIGA-Gelände befindet...

Foto: H. Schmidt, Altonaer Stadtarchiv (c) 2008

2008 sah die ehemaligeGartenplastik erbarmungsvollaus! Ein Betonsockel hattelängst den o. a. Ziegelsockelersetzt. Dafür hatte der Sockel„moderne“ Verzierungenerhalten, die niemand sehenoder gar bewundern möchte...Eine Kulturschande!Auch hier erinnert keineGedächtnistafel an den Künst-ler und an sein vergessenesWerk.

Kaum mehr richtig erkennbar!

Quelle der Abb.: Altonaer Stadtarchiv

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Hohes Elbufer

Nun steht für Hamburg eine Internationale Garten-und Bau-Ausstellung in 2013 in Wilhelmsburg insHaus. Und das Hohe Elbufer soll Bestandteil derIGA werden.Die FHH verabschiedet soeben ihren Haushalt für2009/2010, in dem keinerlei zusätzliche Haushalts-mittel für Erhalt und Pflege der Grünflächen derGrünen Metropole Hamburg, geschweige denn fürdas Hohe Elbufer eingeplant sind.Nicht nur im Hinblick auf die IGA 2013 hat die Pa-triotische Gesellschaft von 1765 ab 2006 mehrereSeminare durchgeführt, die sich mit dem ThemaErhalt und Pflege der Altonaer Parklandschaft undmit den Langzeitperspektiven für Erhalt und Weiter-entwicklung des Hohen Elbufers beschäftigt haben.Als Ergebnis intensiver Diskussionen mit Institutio-nen wie Gesellschaften für Gartenkultur, fürLandschaftskultur, Fachverbänden vonLandschaftsarchitekten, Stadtplanung, Hafen CityUniversität und anderen wurde 2008 eine „ChartaHohes Elbufer“ entwickelt, welche der Einmaligkeitdes städtischen Naturraumes am nördlichen Elbufer,der historischen Park- und Gartenkulturlandschaft,den historisch gewachsenen Siedlungsstrukturen(Oevelgönne, Klein Flottbek, Blankenese), aberauch dem Erholungs- und Freizeitgebiet gerechtwerden will.Aber auch im Kleinen arbeiten die Bürgervereinedes Altonaer Westens sowie die Parkvereine vonJenisch- und Hirschpark seit einigen Jahren zusam-men, um auf die pflegerischen und perspektivischenDefizite hinzuweisen, Behörden wie Bürger in denElbgemeinden und in ganz Hamburg auf einen „pfle-gerischen Notstand“ aufmerksam zu machen undgemeinsame Anstrengungen für eine nachhaltigePflege zu entwickeln. Die in Bälde anstehende IGA2013 kann dafür nur ein Ansporn sein. Auch ist ab-sehbar, dass Hamburg und seine Behörden bis da-hin aus eigener Kraft nicht in der Lage sein werden,eine nennenswert und über kosmetische Maßnah-men hinausgehende Finanzierung angemessenerPflege in Angriff zu nehmen.Park- und Bürgervereine, so auch der BlankeneserBürger-Verein, werden gleichfalls nicht in der Lagesein, mit ihren begrenzten Ressourcen wesentlicheAbhilfe zu leisten, haben jedoch bereits 2006 ein(auch in unserer Zeitschrift veröffentlichtes) „9-Punkte-Programm“ verabschiedet, welches eineengere Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und

privater bürgerlicher Initiative aufzeigt und seithernichts von seiner Aktualität eingebüßt hat.Unser Programm und die Charta der PatriotischenGesellschaft könnten sehr wohl die Basis für einverstärktes Engagement der FHH und ihrer Behör-den sein. Sie könnten aber auch Anregung für För-derer und Stiftungen sein, sich über den Anlass derIGA 2013 hinaus für den Erhalt der Parkland-schaften am Hohen Elbufer nachhaltig einzusetzen.Erste Schritte in diese Richtung wurden bereits ge-tan.Architektur und Gestaltung der Landschaft vor denToren Hamburgs und Altona haben im Zeitalter derLandschaftsgärten am Hohen Elbufer eine für Euro-pa, zumal für den heutigen Großstadtbereich, ein-maliges Gartenreich entstehen lassen, das im Zeital-ter der Aufklärung und des sich entwickelnden Bür-gertums bis Mitte des 19. Jahrhunderts seinesglei-chen sucht. Das Dessauer Gartenreich mit Wörlitz,die historischen Gärten von Muskau und Branitzdes Fürsten Pückler haben nahezu zeitgleich denGedanken der Parklandschaften in Deutschlandentstehen lassen, frei (oder gegen ein geringesdouceur für die Armenpflege) zugängig für jeder-mann und damit bereits von Anfang an auch alsNaherholungsgebiet gedacht.Heute lassen sich, wie das Beispiel Jenischpark mitseinem denkmalpflichtigen Pflegewerk exemplarischzeigt, die Aspekte von Denkmalschutz und Ökolo-gie sowie der Bedürfnisse einer Großstadt nachErholungs- und Freizeitqualität miteinander versöh-nen. Dies ist bereits ihren Schöpfern wie CasparVoght, C. F. Hansen, ihren Architekten, Lands-chaftsplanern und Gärtnern gedankt - und geschul-det!Erhalten wir künftigen Generationen die durch pri-vate Initiative und bürgerliches Engagement ge-schaffene einmalige Park- und Stadtlandschaft amHohen Elbufer, und seien wir uns nicht zuletzt alsBlankeneser der Verpflichtung bewusst, die uns mitHirschpark, Baurs Park, Gosslers Park und Römi-schen Garten direkt vor der Haustür überkommensind. Wie Sylvia Borgmann, unsere Mitbürgerin undengagierte Fachfrau für Landschaftsgärten, sagte:„Ein Spazierstock zum Opticken und ein Plastik-beutel für das achtlos weggeworfene Papierta-schentuch bei jedem Spaziergang - jeden Tag einegute Tat.“

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Erinnerungen an das Altonaer Stadttheater

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Erinnerungen an das Altonaer Stadttheater -Wer war Karl Hölle?

So sah dasAltonaerTheater an derKönigstraße(gegenüberdem Bis-marck-Denk-mal)auf einer Post-kartevon 1899 aus.

Eine Nachfrage nach dem Altonaer MalerKarl Hölle, im Rahmen der Familienfor-

schung, brachte den Stein ins Rollen. „Wis-sen Sie etwas über den Altonaer Maler KarlHölle?“, hieß es in der telefonischen Anfrage

aus Süddeutschland. Eine Nachsuche er-brachte, dass der ehemalige bienenfleißige

Altonaer Stadtarchivar P. Th. Hoffmann um1930 - im zweiten Teil seines

doppelbandigen Werks „Neues Altona1919-1929“ - auf der Seite 506 - eines der

Werke Karl Hölles abgebildet hatte: EinGlasfenster, welches er für das Restaurantdes Altonaer Stadttheaters angefertigt hatte.

Leider war uns Hoffmann Einzelheiten ausdem Leben des Glaskünstlers schuldig

geblieben. Da beweist sich wieder einmal,wie genau man für die jeweilige Berichter-

stattung recherchieren muss... Denn noch 75Jahre später könnten ja noch Nachfragen

kommen... Doch auch diese kleine Auskunftlöste Freude aus!

Das ist doch auch etwas, oder?

Quelle der Abb.: Altonaer Stadtarchiv

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Das Landhaus Baur in Nienstedten

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„Wiederentdeckung eines Kleinods nord-europäischer klassischer Architektur.“

Alk Arwed Friedrichsen

Das Landhaus Baur in NienstedtenLandsitz desAltonaer Kauf-manns und Ban-kiers JohannHeinrich Baur(1767-1807).Im Jahre 2000kaufte die Stif-tung das Gebäu-de inNienstedten, umdann das„Elbschlösschen“- wie man es imVolksmund

nennt - aufwändig zu restaurieren.

In einem ersten Beitrag skizziert die dänischeArchitekturhistorikerin Hanne Raabyemagle dieStadtgeschichte Altonas und der Elbvororte. Siewürdigt Hansen und analysiert differenziert seineLeistung in Bezug auf das Landhaus Baur. DerGesamtbau, die Fassaden, die Innenräume und ihreAusstattung beschreibt sie akribisch.Der Bauherr Johann Heinrich Baur und seine Fami-lie werden vorgestellt. Anhand einer entlegenenQuelle kann die Verfasserin Einzelheiten über dasBaumaterial und die Handwerker mitteilen. Tragischist auch, dass der Bauherr sein Haus kaum nutzenkonnte.Mit nur 39 Jahren starben er und zwei seiner Kin-der an einem ansteckenden Fieber. Der Besitz wur-de 1810 von einer Frau an seinen jüngeren BruderGeorg Friedrich Baur, einem der erfolgreichstenUnternehmer jener Zeit, verkauft.Einschneidend war es, als 1881 auf einem Teil desAreals die Elbschlossbrauerei erbaut wurde undsomit die Gartenanlage geopfert werden musste.Das Elbschlösschen diente als Direktorenwohnung.

Als WernerJakstein 1910zum Baurat vonAltona ernanntwurde, konzen-trierte er sichneben anderenberuflichenPflichten inten-siv mit demSchaffen desgenialen däni-schen Archi-tekten ChristianFrederikHansen (1756-1845). 1937 veröffentliche er darüber sein Haupt-werk. Im selben Jahr verlieh man ihm denDannebrogorden; der dänische König Christian X.empfing ihn in Kopenhagen. Jakstein war einer derwichtigen Pioniere der Hansen-Forschung. 1940setze er auch durch, dass das Landhaus Baur unterDenkmalschutz gestellt wurde.

Erst das Erscheinen einer zweibändigen Arbeitvon Hakon Lund und Anne Lise Thygesen im Jahre1999 leitete eine Neubesinnung über den Architek-ten ein. Im Jahr 2000 erinnerte eine Ausstellungdes Altonaer Museums im Jenisch-Haus an seineklassizistische Architektur. Ein informativer Katalogberücksichtigt die Bauten in Altona und Hamburgund die Landhäuser in den Elbvororten. Im Rah-men dieser Ausstellung fand ein Symposion statt.Die Beiträge dieser Tagung gab Ullrich Schwarze2003 heraus. Die drei Publikationen sind bedeuten-de Ergänzungen der Hansen-Literatur.

Umfassen diese Schriften vielfältige Aspekte, sowidmet sich die Veröffentlichung der HermannReemtsma Stiftung nur einem Hansen-Bau : dem

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Das Landhaus Baur in Nienstedten

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Das Landhaus schmückte auch die Etiketten derBierflaschen und war damit eines der ersten Mar-kenzeichen der Werbungsgeschichte.

In einer zweiten Abhandlung „Die Wiederherstel-lung des Landhauses: Ein Restaurierungs-bericht“ referiert Alk Arwed Friedrichsen über dieSchwierigkeiten, seinen Auftrag zu erfüllen. DasEssay ist faszinierend. Souverän versteht es der Au-tor Einzelheiten so z. B Regenrohre - Blitzableiter -und die ungewöhnliche Dachkonstruktion darzule-gen: zudem im historischen Kontext!Dem Architekten gelingt es, seine Leser zu fesseln.Stellt er doch fest, er habe die Arbeit als Abenteuerempfunden. Das Vorgehen sei spannend gewesen:

„Führte es zwar oft im Detail schon zu überra-schenden Ergebnissen, übertraf es am Ende abersämtliche Erwartungen und mündete in einer klei-nen Sensation: der „Wiederentdeckung einesKleinods nordeuropäischer klassischerArchitektur.“

Weiterhin berichtet Anna B. Nicolas über das Inte-rieur des Gebäudes, das im europäischen Kunst-handel erworben werden musste. Klaus Deckerund Werner Kruspe erklären die Gartenanlage, dieursprünglich der Gartenarchitekt Joseph Ramégestaltet haben soll. Ein eindeutiger Beleg für diese

These konnte nicht gefunden werden.

Beachtlich ist die reiche Bebilderung des Buches.Dies gilt für historische Abbildungen. Zu ihnen zäh-len neben architektonischen Dokumenten Hansenszudem Portraits und Elbpanoramen.Cynthia Schmidt dokumentierte mit ihren vielen Fo-tos den Verlauf der Restaurierungsarbeiten. DasBuch schließt mit den Lebensdaten Hansens einerListe der Berater und Handwerker für das „neue“Gebäude und einem Verzeichnis ausgewählterLiteratur.Man muss kein Architekturhistoriker sein, um fest-zustellen, dass es nur wenige Häuser im heutigenHamburg gibt, deren Schicksal so akribisch und

detailliert repräsentiert wurden wie das„Elbschlösschen“.Das Landhaus Baur von Christian F. Hansen in Al-tona hrsg. von der Hermann Reemtsma StiftungMünchen Berlin: Deutscher Kunstverlag 2005, 224S. 72 Farb- 18 sw. Abb. € 29.90

Hans-Werner Engels

Quelle der Abb.: Altonaer Stadtarchiv

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Mehr Wärme für die Feuerwache

Mehr Wärme für die Feuerwehr

(WV) Der Winter wollte trotz des kalendarischenFrühlingsanfangs einfach nicht weichen. Kälte,Schnee oder ungemütlicher Regen sorgten fürungemütliches Wetter. Da blieb auch die Heizungim Gebäude der Berufsfeuerwehr Altona an derMörkenstraße weiterhin in Betrieb.Um die zukünftigen Heizungskosten mindern zukönnen, sorgen derzeit seit einigen Wochen um-fangreiche Fassadenarbeiten für eine neue Wärme-dämmung am Feuerwehrhaus.Von der allgemeinen Öffentlichkeit fast unbemerkt,wurden die Fassaden eingerüstet. Und so sah derStand der Fassadendämmung und Neugestqaltungam 24. März 2009 aus.

Das wunderschön gestaltete Altonaer Stadtwappenprangt rechts an der Fassade

Quelle der Abb.: Altonaer Stadtarchiv

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Mehr Wärme für die Feuerwache

Das eingerüstete Feuerwehrhaus

Quelle: Fotos W. Vacano

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Erinnerungen an die alte Feuerwehr

Erinnerungen an die alte FeuerwehrWoran sich heute kaum mehr jemand erinnert ist, dass Altona schon immer

eine gut funktionierende Feuerwehr hatte. Die half nicht nur der Hansestadt Hamburg einmal tüchtig beim Löschen des

Großbrandes von Hamburg 1842 (noch in weißen Uniformen), sondern„glänzte“ auch mit so mancher Erfindung oder technische Neuerung national

oder gar international.!

Demonstration einerRettungsaktion vom Balkon des

Übungsturms auf demFeuerwehrgelände an einem„Tag der offenen Tür“ 1989

Diese Abbildung stammt aus einem Altonaer Stadt-kalender von 1928. Sie zeigt einen kleinen Teil deralten Feuerwache an der Mörkenstraße.Hier üben Feuerwehrleute am Übungsturm mit dem„Flinker´schen Rettungsapparat“. Vor achtzigJahren eine segensreiche Erfindung.Heute hat man wirkungsvollere Möglichkeiten,Menschen aus Gebäuden zu retten oder zu bergen

Quelle der Abb.: Altonaer Stadtarchiv

Quelle: Fotos W. Vacano

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Das Altonaer Wappen im Vergleich...

Das Altonaer Wappen im Vergleich...

(WV) In den letzten Ausgaben von „Mien leevesAltona“ haben wir die unterschiedlichen Aspektedes Altonaer Wappens und seiner geschichtlichenBedeutung von verschiedenen Seiten herbeleuchtet.Dabei haben wir auch die drei Hauptkriterieneingehend erklärt, wie:1. Die Burg mit ihren drei Türmen,2. Das offene Tor,3. Das Wasser unter dem offenen Tor.Gleichzeitig haben wir auch einige prägnante undteilweise sehr unterschiedliche Ausgestaltungeninnerhalb der o. a. drei Kriterien ausführlich ge-schildert.

Doch ein Stadtwappen gewinnt u. E. erst dann sorichtig an eigener Bedeutung, wenn man es mitanderen Stadtwappen verglichen und ins Verhält-nis gesetzt hat.Mit diesem Beitrag möchten wir einmal diesenVersuch wagen. Doch welches der mehr alszweihundert Darstellungen des Altonaer Stadt-wappens, über die das Altonaer Stadtarchivderzeit verfügt, soll es denn sein?Eher ein sehr schlichtes (wie es heute Verwendungfindet?) oder lieber ein aufwendig mit Girlandenund anderem Schmuck versehenes Exemplar?Wir haben uns bei diesen Vergleichsmöglichkeiten

erst einmal für dieses sehr einfach moderngestaltete - aber bunte - Exemplar ent-schieden, obwohl eine Auswahl sehrschwer fiel! Dabei sind wir davon ausge-gangen, dass das Altonaer Stadtwappenvom dänischen König Friedrich III. 1664ohne jeden umgebenden Zierrat vergebenwurde. Weiterer Beischmuck wurde wohlden Anlässen entsprechend hinzugefügtoder der „künstlerischen Freiheit“ über-lassen. So kommt diese Fassung auchdem „Urwappen“ wohl sehr nahe.

Dieses eher „stilisierte“ Wappen wird seitJahren u. a. vom Bezirksamt Altonaverwendet, wenn es u. a. um kulturelleBelange geht.Beispielsweise verziert dieses Wappen,welches in Hamburg leider keine eigen-ständige Bedeutung mehr hat, Einladun-gen u. v. a. m.

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Quelle der Abb.: Altonaer Stadtarchiv

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Das Altonaer Wappen im Vergleich...

Mit einiger Sicherheit kann man davon ausgehen,dass das Altonaer Wappen darauf hinweist, dass dieStadt Altona erst in der Zeit der „Dänischen Oberho-heit“ gegründet wurde. Denn bis auf kleine Unter-schiede (u. a. die drei Türme stehen - ohne Burg -frei oder die „Sterne“) ähnelt das Altonaer Wappendoch sehr dem der Stadt Kopenhagen - dem Sitzdes Dänischen Königshauses (siehe unten).

Welche norddeutschenStädte haben ein

„ähnliches“ Stadtwappen?

Das Stadtwappen von Rendsburg, mit einemdeutlichen Bezug zurZugehörigkeit zu Schleswig-Holstein, der imAltonaer Wappen vollkommen fehlt!

Das Wappen des Kreis Steinburg - ebenfallsmit einem Bezug zu Schleswig-Holstein - mitseinem Schild in der Mitte.

Quelle: Internet-Wappen von SH

Quelle: Internet-Wappen von SH

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Quelle der Abb.:Altonaer Stadtarchiv

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Der Stuhlmann-Brunnen bekam eine neue Pumpe

(WV) Der „Frühlingsregen“ hörte in dieser Wocheimmer nur für wenige Momente auf zu strömen.Während dessen lag der Stuhlmann-Brunnen am 24.März 2009 noch in seinem Winterschlaf.Doch seine Brunnenpaten, die NorddeutscheAffinerie, die zwischenzeitlich in „Aurubis“ umbenanntwurde, Wolfgang Seiler und Wolfgang Vacano, wa-ren in diesen langen und kalten Monaten nicht untätiggeblieben. Denn es konnte nämlich in enger - gutfunktionierender - Zusammenarbeit erreicht werden,dass die beiden Hauptschäden im Keller des Brun-nens behoben werden konnten.Der bedrückendste Schaden, nämlich die defekte

Hauptpumpe, hatte im letzten Jahr dafür gesorgt,dass die Fontäne - ganz oben aus dem Fischmaul her-aus - nur noch mit letzter Kraft einen Wasserstrahlvon etwa dreißig Zentimeter speien konnte. Damit

Reparatur am Stuhlmann-Brunnen

Der Altonaer Zentauer von hinten. Wie heißtes so schön? Ein schöner Rücken kann auchentzücken - auch im Regen...

Wolfgang Seiler, Wolfgang Marksch bei derersten Besprechung am Brunnenrand

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Quelle: Fotos W. Vacano

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war der Reiz des Brunnens entscheidend beein-trächtigt. Das führte u. a. dazu, dass beim „Tag desoffenen Denkmals“ die Fontäne ganz ausgeschaltetblieb, um eine Blamage zu vermeiden. Kurz danachwurde die alte Pumpe für eine eventuell möglicheReparatur ausgebaut.Aber auch der zweitgrößte Schaden konnte beho-ben werden: Die völlig verrostete Hydraulikleitung

Reparatur am Stuhlmann-Brunnen

Am 24. März war zunächst einmal eine Ortsbesichti-gung angesetzt, um die weiteren Arbeiten im Brunnen-keller ordnungsgemäß koordinieren zu können.Am 26. März, um 09. 00 Uhr war es dann so weit.Vom Regen begleitet, trafen die vier Mitarbeiter vonAurubis am Brunnen ein. Ihre Arbeitskleidung trugtrotz der Umbenennung das stolze Zeichen der „NA“!Aber das störte niemanden. Denn alles war sehr gut

Das war eine schwere Arbeit, die Pumpe über die unbequem-schmalenTreppenstufen aus Beton in den Brunnenkeller zu transportieren.

(wir berichteten darüber) konnte nun gegen eine be-ständigere Leitung ausgewechselt werden.Denn seit fast zwei Jahren war die Angst umgegan-gen, dass die Hydraulikleitung beim Hoch- und Her-unterlassen der zentnerschweren Bodenklappe plat-zen könnte. Mit der Folge, dass man die Feuerwehrhätte alarmieren müssen, um für die Reparatur derLeitung die Bodenklappe aus ihrer Vertiefung heraus-zuholen. Das hätte richtig unnötige Kosten verur-sacht!Doch so leicht, wie sich das alles anhört, war dasalles nicht! Denn die Hoffnungen, die alte Pumpenoch einmal reparieren zu können, erwies sich alstrügerisch. Denn Sand und Unrat, die nicht im Grob-filter geblieben waren, sorgten wie Schleifpapier da-für, dass sich der Pumpenrotor derartig abschliff unddadurch immer mehr an Pumpkraft verlor.

vorbereitet. Denn da bekannt war, dass die neueund hochwertigere Pumpe andere Maße hatte,mussten zum Einen die Befesti-gungsschrauben aufdem Betonsockel versetzt werden, weil sie nichtmehr zur Pumpe passten und zum Anderen musstenam Rohrsystem einige wichtige Änderungen vorge-nommen werden, damit u. a. beim Entleeren derLeitungen kein Wasser im System verblieb, welchesim Winter die Rohre zum Platzen bringen könnte.Während sich zwei Mitarbeiter um das Auswech-seln der Hydraulikleitung kümmerten, holten diebeiden anderen fleißigen Mitarbeiter, WolfgangMarkschdie etwa dreiunddreißig Kg schwere,neue, blaue Pumpe mit einer - für einen Transportüber die Kellertreppe geeigneten - Sackkarre, dievier bewegliche Räder hatte.

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Quelle: Foto W. Vacano

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Reparatur am Stuhlmann-Brunnen

Das Einsetzen der neuen Pumpe

Wolfgang Marksch entfernt die nicht mehrpassenden Schraubenbolzen mit einer Flex vom

Betonsockel (links)

Die neue Pumpe kurz vor dem Einbau39

Quelle: Fotos W. Vacano

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Reparatur am Stuhlmann-Brunnen

Die neuenSchraubenbolzen

Die Leitungen musstenhochgebunden werden

Weil die Anschlüsse der alten Pumpe nicht mehr passten, mussten umfangreiche Änderungen amRohrsystem vorgenommen werden, damit die neue Pumpe angeschlossen werden konnte

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Quelle: Fotos W. Vacano

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Reparatur am Stuhlmann-Brunnen

Einbau der neuen Hydraulikleitung

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Quelle: Fotos W. Vacano

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Wer kennt FRIEDRICH (FRITZ) PETERS-WEBER?

Peters-Weber (1872 - 1916) war in den ersten bei-den Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in Altona be-kannt als Portrait- und Landschaftsmaler; dazu warer Zeichenlehrer am Gymnasium CHRISTIANE-UM, das sich damals noch in der Hoheschulstraßebefand. Da er als solcher nicht allein von künstleri-scher Tätigkeit leben musste und relativ früh gestor-ben ist, ist sein Gesamtwerk naturgemäß nicht allzuumfangreich.Seit fünf Jahren beschäftigt sich Gunter Hirt, pensio-nierter Lehrer und Archivar des CHRISTIANE-UMS, mit Leben und Werk des Künstlers; dabei hater bundesweit schon etliche seiner Werke auffindenkönnen: Zeichnungen, Radierungen, Aquarelle, Ölbil-der und sogar einen Webteppich, der nach Peters-Webers Entwurf angefertigt wurde.Es steht zu vermuten, dass sich einige Portraits, ins-besondere von zeitgenössischen Altonaer Persönlich-keiten, noch heute in Privatbesitz finden lassen,ebenso andere Werke mit Altonaer bzw. Elbmotivenoder auch solchen aus Holstein und der LüneburgerHeide. Da der Name des Künstlers etwas in Verges-senheit geraten ist, könnte manchmal der gezielte

Blick auf die Signatur des einen oder anderen ausalter Gewohnheit „übersehenen“ Werkes lohnen.Verschollen sind bis heute die Portraits von HeinrichKummer, um 1900 Vorsitzender der Altonaer Frei-maurerloge „Carl zum Felsen“, sowie des AltonaerEhrenbürgers Gustav v. Manstein, die im AltonaerLogenhaus bzw. im Rathaus hingen, ebensoWebteppiche mit Motiven wie „Lasset die Kindleinzu mir kommen“ oder „Bauernpaar“. Alles Genanntekönnte allerdings auch im Zusammenhang mit demS. Reich bzw. dem 2.Weltkrieg vernichtet wordensein.Umgekehrt gibt es das Portrait eines seinerzeit of-fenbar relativ bekannten Altonaers namens PeterLüdemann, der aber bisher nicht identifiziert werdenkonnte.Sollte einer unserer Leser noch irgendeine Art vonInformation über Peters-Weber bzw. Hinweise aufdie genannten oder andere Werke liefern können,möge er sich bitte (auch unter Wahrung jeglicherVertraulichkeit) an Gunter Hirt wenden (Tel. 040/817266).

Maler Peters-Weber im Selbstportrait mit Ehefrau Margarethe, geb. Heinrich - 1913

Wer kennt Friedrich Peters-Weber?

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Zu den drei hiervorgestellten Werkenvon Peters-Weber:

Die Fotos stammenvon H. Fölsch

Rechts:Ölportrait Dr. Richard

Arnoldts (Direktor desCHRISTIANEUMS 1894 -

1908), gemalt 1907

Wer kennt Friedrich Peters-Weber?

Unten:Aquarell des alten Schulge-bäudes des CHRISTIANE-UMS - an derHoheschulstraße -gemalt 1908

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Altonaer Schifffahrt

Altonaer Schifffahrt

Ein historischer AbrissKevin R. Axt

Die Anfänge der Altonaer Schifffahrt liegen, naturgemäß, im Dunkel der Geschichte. Sei es, dass alltägli-che Verrichtungen nicht wert waren, sei es das die Zeit nicht da war, etwas zu dokumentieren, was „schonimmer da war“.So ist anzunehmen, das es wohl Fischfang und Gütertransport auf der Elbe seit langer Zeit gegeben hat,nur - es fehlten zunächst die Chronisten. So lang der Mensch lebt, muss er essen und trinken, was lag alsonäher, als sich am Fischreichtum der Elbe zu bedienen. Also mussten Fahrzeuge her, die zur Fischerei undzum Transport von Waren geeignet waren. Dies erforderte die Errichtung von Arbeitsplätzen, auf denenBootsbau betrieben werden konnte. Möglicherweise haben die Fischer zunächst selbst versucht, ihreFahrzeuge selbst zu bauen, doch die aufgewendete Zeit ging beim Fischfang verloren. Wollte man im Win-ter bauen, wenn es auf dem Wasser nichts oder wenig zu tun gab, forderten andere Arbeiten ihr Recht.Netze mussten geknüpft werden, die armselige Hütte verlangte nach Ausbesserung, die Bootsausrüstungwollte überholt werden, um mit gutem Geschirr in die nächste eisfreie Periode zu starten. Mancher warauch nicht „handig“ genug, um sein Boot und Ausrüstung herzustellen oder zu reparieren. Auf der anderenSeite gab es sicher Menschen, die kein Geschick zum Fischen hatten, oder einfach mehr handwerklichbegabt waren, einige dieser Leute wurden geschickte Bootsbauer.Wie sahen die ersten Fahrzeuge aus? Am Anfang stand auch an der Elbe und ihren Nebengewässern wohlder Einbaum, das heißt, ein aus einem Stück Holz (Baumstamm), gefertigtes Fahrzeug. In älterer Literaturwurde diese frühe Bootsform oft als „primitiver“ Bootsbau beschrieben. Doch, wie viele Überlegungenmußten die „Primitiven“ schon vor dem Bau anstellen?Der Baum musste groß genug sein, um ein Fahrzeug zu fertigen zu können, das ein oder zwei Erwachsenetrug. Dazu kam die Ausrüstung, die Last der erbeuteten Fische, oder irgend eine andere Ladung, die mantransportieren wollte. Das Boot musste wendig genug sein, um enge, kleine Wasserläufe befahren zu kön-nen. Dann musste die Holzsorte ausgewählt werden, die dem örtlichen Wasser (Salz,- Brack,- oder Süß-wasser), den besten Widerstand bot. Die Jahreszeit des Holzeinschlags war zu beachten, und vieles mehr,was über den Begriff des „primitiven“ wahrlich hinausgeht. Ferner mußte sich der Bootsbauer die nötigenWerkzeuge ausdenken, beschaffen, ausprobieren und, mit Sicherheit, immer wieder verbessern. NebenSchabern, Beilen und Kratzern wurde sehr gekonnt das offene Feuer zum Aushöhlen der Stämme ange-wandt.

Urform des Boots-baus: Einbaum

Quelle: Handbuch derOstdeutschen Klein-fahrzeuge

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Altonaer Schifffahrt

Schon bald genügte der Einbaum den Anforderungen nicht mehr, man wollte mehr Ladung transportieren.Längere Bäume, aus denen man größere Einbäume hätte bauen können, wurden zu unhandlich und konntenauch den gewundenen Wasserwegen nicht folgen. So kam man darauf, auf den oberen Rand des Einbau-mes eine hölzerne Planke zu setzen, sie wurde später zur „Begehrlichkeitsplanke“, so genannt, weil mandadurch mehr Ladung transportieren konnte.Im Lauf der Zeit verfeinerten sich die Bauweisen, dem Einbaum folgte der Kahn, er wurde in der Regel ausHolzplanken gebaut, zunächst mit dem unteren Teil eines Einbaums als Boden, später ganz aus Planken.Dies erforderte Krummhölzer, das sind krumm gewachsene Hölzer, die als Spanten dienten, eine bahnbre-chende Erfindung früher Bootsbauer. Was lag näher, als diese am Boden und in der Höhe zu verlängern, sowar man in der Lage, größere Boote zu bauen. Nicht nur Fischereifahrzeuge wurden gebaut, es liefen auchFrachtschiffe von den Helgen.

Es ist nicht möglich, in diesem Aufsatz auf alle schiffbaulichen Entwicklungsstufen einzugehen, es würde ein-fach den Rahmen sprengen, so machen wir einen Zeitsprung.Wenn wir heute von Werften sprechen, sehen wir große Industriebetriebe vor uns. In der Zeit, die hier be-handelt wird, war eine Werft ein Handwerksbetrieb, der meistens in Ufernähe lag. Die technische Ausrü-stung war, für unsere heutigen Begriffe, archaisch.Gebaut wurde unter freiem Himmel, das Boot oder Schiff lag auf einem Balkenslip, auf dem es nach derFertigstellung in sein Element glitt. Ein einfacher Schuppen nahm die Werkstatt des Schiffszimmerers undein kleines Materiallager auf. Vielleicht war später noch eine kleine Schmiede dabei, wenn man diese Arbeitnicht dem Dorfschmied überließ.Später, als mehr und mehr Gewerke (Takler, Maler, Schmiede, Zimmererer) für ihre Arbeit mehr Raum undSchutz brauchten, kamen mehr Gebäude dazu. Wichtig war dabei auch der Schnürboden, auf dem dieBauteile im Maßstab 1:1 auf eine ebene Fläche aufgemalt (aufgeschnürt) wurden.Danach wurden dünne Holzschablonen gefertigt, welche die Form des Rumpfes oder des Bauteils vorga-ben. Von diesen Anlagen ist heute, sieht man einmal von dem erhaltenen Gebäude von Groth und Degen-hard (1876 - 1986), und einem Paar Ablaufschienen bei Neumühlen 93, auf Altonaer Gebiet nichts mehrerhalten.

Fortschritt desBootsbaus:Plankenkahn

Quelle: Handbuchder OstdeutschenKleinfahrzeuge

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Altonaer Schifffahrt

Aus dem Jahr 1660 stammt dieerste Nennung einer Werft /Bootsbaubetriebes auf AltonaerGebiet. Sie ist dürftig genug:Stammer (siehe Literaturver-zeichnis, L.V.) nennt in seinemWerk einen Marcus Sems ohneweitere Angaben. 1723 gibt ereine „Französische Werft“ inÖvelgönne 48 an. Leider fehlenauch hier weitere Angaben, auchüber den eigenartigen Namen er-fährt nichts. Im Zeitraum 1635 bis1993 gab es in Altona und amElbufer bis Wittenbergen 44 Werf-ten und Bootsbaubetriebe ver-schiedener Größe.Diese Zahl sagt nichts über die

Schiffstypen, deren Größe und weitere Spezifikationen aus. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden in Altonajedoch Schiffe von respektabler Größe für etliche Fahrtgebiete nach Übersee und natürlich auch für dieBinnen- und Küstenfahrt gebaut. Die Kontinentalsperre setzte vielen Unternehmen ein Ende. Einige Über-lebten die schweren Zeiten, mußten aber starke Einbussen hinnehmen.

Herbert Karting und Dagmar Jestrzemski beschreiben (L.V.) in ihren Büchern sehr ausführlich die Ree-dereien und Handelshäuser in Altona. Diese waren im Besitz von deutschen Altonaer Bürgern, doch kamendurch politische Wirren im 17. Jahrhundert zunehmend niederländische Glaubensflüchtlinge, die Mennoni-ten, nach Altona. Wie viele Menschen in der Fremde, waren sie besonders fleißig, um unter fremden Be-dingungen bestehen zu können. Fleiß zählte aber auch zu ihren Glaubenstugenden. So zählten sie bald zurkaufmännischen Elite Altonas, nicht immer zum Pläsier ihrer deutschen Mitbewerber. Herausragende Be-triebe, die zum Teil verkoppelt waren (Werft - Reederei - Handelshaus), gehörten den van der Smissenund den Brüdern Paul und Berend Roosen, die allerdings in Altona und Hamburg ihren Geschäften nach-gingen. Sie waren zeitweise führend in der Altonaer Grönlandfahrt, wie man damals den Walfang nannte.Auch hier verkoppelten sie ihre Betriebe, vom Fang der Wale, bis zu den Endprodukten, alles lag in einerHand. Als deutsches Gegenstück sollen hier die Geschäfte der Reederei Dultz, des MenschenfreundesDaniel Lawaetz, oder der Familie Donner genannt werden. Die gesamte Altonaer Schiffahrt, Handel, undder Export waren wie in keiner anderen Stadt im Norden begünstigt. Herrscherhäuser wie dieSchauenburger, das dänische Königshaus, wie auch tatkräftige „Kommunalpolitiker“, zum Beispiel, -Bernstorff und Blücher, waren weitsichtig genug, Städtebau, Handwerksbetriebe, und später, Industrieanla-gen, zu fördern. Dabei mussten sie sich immer gegen das mächtige Hamburg durchsetzen. Hinzu kamenEinflüsse der französischen Revolution, der Aufklärung und die Entwicklung in Nord und Mittelamerika.Kaum bekannt ist, dass Soldatentransporte auch von Altona abgingen.Das Lied „Ein Schifflein sah ich fahren“ beklagt diese unmenschlichen Verfrachtungen, an denen die Lan-desherren, wie aber auch Altonaer und niederelbische Reeder und Kapitäne sehr gut verdienten. In derZwischenzeit war Altona gewachsen, von einer kleinen Ansiedlung am Elbufer, war es zur zweitgrößtenStadt im „dänischen Machtbereich“ gewachsen, und - es behauptete dem mächtigen Hamburg gegenüber -resolut seinen hart erkämpften Platz als Wirtschaftsstandort. Darüber mehr in folgenden Beiträgen.

Alter BootsbauschuppenQuelle: Handbuch der Ostdeutschen Kleinfahrzeuge

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Abschied vom Forum/Frappant

Abschied vom Forum/FrappantKulturszeneGroße Bergstraße -quo vadis?(WV) Diese Frage scheint am Tage des Ab-schieds durchaus berechtigt zu sein und ist dochderzeit so schwer oder gar nicht zu beantworten.Denn augenblicklich weiß noch niemand, wo derWeg letztendlich hinführt.Deshalb tut dieser - durch die vorherrschendenUmstände - erzwungene Abschied besondersweh! Darüber waren sich am 27. März 2008 diezahlreich erschienenen Teilnehmer an derAbschlussfeier im KulturForum, in derJessenstraße 10 einig! Überall schwang ein wenigWehmut mit. Zu viel Engagement und Herzbluthatten viele der Erschienenen Aktiven und Künst-ler in das Projekt „Revitalisierung der Gr. Berg-straße“ in den letzten fünf Jahren investiert!Das wurde während der „Abschiedsreden“ vonFrau Marcovic und Margit Bonacker besondersdeutlich. Während ein Beamer viele nette

Titel der Einladung für das Abschiedsfest

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Katharina Regenstein undMargit Bonacker

bei den Vorbereitungen fürdie Abschiedsfeier.

Erinnerungsfotos von früheren Veranstaltungen inder Gr. Bergstraße aus den letzten Jahren an dieWand warf, zog Margit Bonacker u. a. Bilanz überdie Arbeit des Quartiersladens, der, wie alle ande-ren Institutionen und Künstlerateliers auch, am 31.März 2009 aus dem Forum ausziehen muss. EineBilanz, die sich sehen lassen kann!Die Bilder an der Wand unterstrichen, dass es vieleder kulturellen Veranstaltungen wie Feste oder Aus-stellungen nicht gegeben hätte, wenn es nicht dieimmer intensiver und besser gewordene Zusam-menarbeit gegeben hätte, die nach und nach zwi-schen allen Beteiligten organisiert werden konnte.Immer wieder wurde betont, dass aus dieser Zu-sammenarbeit viele feste Freundschaften und Ko-operationen entstanden sind, von denen zu hoffenist, dass diese auch über den heutigen hinaus erhal-ten und gepflegt werden.

Quelle: Foto W. Vacano

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Margit Bonacker bedankte sich ganz besondersbeim ehemaligen Bezirksamtsleiter Hinnerk Fock,der berichtete, dass er sich bis zum Ende seinerAmtszeit permanenten Vorwürfen ausgesetzt sah, erwürde die „Kunst und Kultur“ missbrauchen, umdie Probleme der Gr. Bergstraße zu lösen. Vehe-ment sprach er sich noch einmal dagegen aus undlobte die gute Zusammenarbeit und die dadurchanfangs nicht für möglich gehaltenen Erfolge für dieGr. Bergstraße.Bei zwei bekannten Künstlerinnen, Judith Hamanund Krischa Weber, bedankte sich Margit Bon-acker ganz herzlich für die gute Zusammenarbeitund das besondere künstlerische Engagement fürdie Gr. Bergstraße. Ebenso wurde Dank gesagt beiFrau Kirschbaum, die mit ihrem Engagement u. a.die kostengünstige Anmietung der Ateliers im Fo-rum möglich gemacht hatte. Auch die ehemaligeWirtschaftsbeauftragte des Bezirksamtes HanneloreThate bekam ihren Dank dafür, dass das Amt sichso nachhaltig gut in die Zusammenarbeit eingebrachthatte. Weil der Dank kein Ende nehmen wollte,wurden noch viele andere Teilnehmer nett mit

Dank bedacht.Positiv wurde während der Redebeiträge vermerkt,dass der Zukunft mit etwas Optimismus entgegengesehen wird. Dieser scheint dringend geboten, umalles Geschaffene zusammen halten zu können. Da-bei wird es ganz besonders vom neuen InvestorIKEA abhängen, welche Verabredungen mit denKulturschaffenden in Altona getroffen werden kön-nen. Denn Altona insgesamt kann insgesamt nurdann davon profitieren, wenn es gelingt die hier ent-standene Kunst- und Kulturszene hier zu halten undauszubauen. Denn diese Szene hatte bereits seitlängerer Zeit über Altonas Grenzen hinaus für Furo-re und Anerkennung gesorgt.Übrigens: Der IKEA-Konzern hatte am 26. März2009 beschlossen, an Stelle des frappants einsechsstöckiges Möbelkaufhaus zu errichten. DieEröffnung ist für 2012 vorgesehen. Man darf ge-spannt sein!

Abschied vom Forum/Frappant

Margit Bonacker bei ihrer Ansprache Frau Marcovic am Mikrophon

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Quelle: Fotos W. Vacano

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KulturForum17.00 Uhr Begrüßung, Rückblick auf fünf JahreKulturForumAusstellung „Hin und Her“ der Hochschule für Bil-dende Künste Quartiersladen, Große Bergstraße15618.30 Fotoausstellung „Verspäteter Morgen“ AliTalib aus dem Irak, Arabische SpezialitätenAusstellung Bilder aus Griechenland und Afrika undHamburg, Elisabeth Mensah19.30 Live-Band „alaska“21.00 Lesung von und mit Elisabeth Mensah„Was geschieht mit mir?“ Philosophische Überle-gungen zur eigenen ExistenzForum Große Bergstraße 156,1.Obergeschoss18.00 Fotoausstellung „Kunst, Kultur und Ge-

Abschied vom Forum/Frappant

Impressionen von der Abschiedsfeier

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schichte, Europäisch-Arabisches Fotofestival“.Künstler aus Europa und der Arabischen WeltBlinzelbar, Große Bergstraße 15820.00 Rückblick: Bilder, Filme und Musik derBlinzelbar-Veranstaltungen seit 2005 und eine Do-kumentation „Schonzeit“KunstNah, Große Bergstraße 15219.00 Einlass19.30 B-Connected (Live Band)20.30 Theaterstück: Die dritte Kolonne -ZweiFrauen und eine Gegensprechanlage21.30 B-Connected (Live-Band)23.00 DJs, Coffee-Lounge etc.Studio total, Große Bergstraße 15620.00 Ausstellung „Vakant Frappant“23.00 Party

ProgrammQuelle: Fotos W. Vacano

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Abschied vom Forum/Frappant

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Quelle: Fotos W. Vacano

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Abschied vom Forum/Frappant

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Quelle: Fotos W. Vacano

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Altona-Unterricht in der Schule KönigstraßeWie gut kennst du dich in Altona aus?

(WV) In der langjährigen Geschichte desAltonaer Stadtarchivs stand am 27. April2009 wieder einmal eine Premiere an: EinUnterricht in einer neunten Klasse derSchule Königstraße. Die nette und enga-gierte Lehrerin, Frau S. hatte den Leiterdes Altonaer Stadtarchivs WolfgangVacano in die Klasse eingeladen, um dortetwas über die Altonaer Geschichte zu er-zählen. Ein Termin dazu war schnell verein-bart, weil diese schulische Veranstaltung sogut in die Weiterentwicklung des Pilot-projekts des Altonaer Stadtarchivs „Alto-na und Schule“ passte.In einem kleinen Vorgespräch schilderte dieKlassenlehrerin die Situation ihrer Schüler,

Gleich zu Anfang stellte sich heraus, dass nurdie wenigsten Schüler dieser „Sammelklasse“direkt aus den Stadtteilen Altona, bzw. ausAltona-Nord kamen. Dabei wurden Bahren-feld, Ottensen und sogar Othmarschen alsWohnorte genannt.Nach der Klärung dieser wichtigen Fragenwaren, wurde nach der Verwurzelung in Al-tona gefragt. Z. B. auf die Frage hin:„Wohnst du gern in Altona?“, gingen alleHände hoch. Ein sehr positives Ergebnis!Das gleiche Resultat ergab sich auf die Fra-ge: „Möchtest du auch weiterhin in Altonaleben, wenn du erwachsen bist?“ Niemandwar dabei, der auf die Frage: „fühlst du dichintegriert?“ nicht seine Hand hob. Bemer-kenswert, bei einer Klasse, die Schüler mitund ohne Migrantenhintergrund hat!Sehr viel schwieriger war dann die Einschät-zung der Schüler und Schülerinnen, als es umdie eigene Lehrstellensituation imWohnstadtteil ging! Sie berichteten u. a. da-

von, dass sie alle bei zahlreichen Firmen in Altona undBahrenfeld zwar ein Praktikum (Friseurin u. a.) machendurften, doch eine heiß begehrte Lehrstelle war danachbei keinem heraus gekommen.

Klassenraum der 9. Klasse

die alle um die 16 Jahre alt waren. Alle Jugendlichenstanden kurz vor der Schulentlassung im Frühsommer.Der archiveigene Beamer war vom ArchivmitarbeiterB. schnell aufgebaut. Der Unterricht konnte beginnen.

Der Beamer stand auf einem Schülertisch. DerRaum ließ sich nicht besser verdunkeln. Die

Bildtafel hätte größer sein können...

Quelle: Fotos von W. Vacano, Altonaer Stadtarchiv

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Alle hatten deshalb bis heute keine Lehrstelle gefun-den!Sehr lebhaft wurde dann über Ursache und Wir-kung dieser schwierigen Situation über die Fragediskutiert, „kennst du hier einen Klempner, Schnei-der oder einen anderen Handwerker in deinemStadtteil?“. Die Frage: „Gibt es überhaupt nocheinen Klempnerbetrieb in Altona?“, konnte keinerder Schüler beantworten! Die Ratlosigkeit war be-merkbar.Schnell wurde festgestellt, dass es im Bereich Alto-na und Umgebung an Firmen und Betrieben man-gelt, die gute Lehrstellen anbieten würden.Da kam dann die Altonaer Stadtgeschichte ein we-nig ins Spiel. Es wurde berichtet, dass in den letztenvier Jahrzehnten zahlreiche Handwerksbetriebe vorOrt entweder insolvent geworden waren, oder man

weggezogen in Gegenden, wo man im eigenenFirmenumfeld noch wohnen und vor allem arbeitenkonnte.Dafür wurde bemängelt, dass sich um die Gr. Berg-straße mindestens acht und mehr Friseurläden undviele Bäckerläden tummeln würden, die sich mitBilligangeboten die Kunden gegenseitig abjagen!

Dann wurde die Aufmerksamkeit der Schüler aufein anderes Thema gelenkt - mit der Frage: „Dubekommst morgen Besuch, was würdest du deinemBesuch zuerst am liebsten zeigen?Spontan rief ein Schüler: „Das Rathaus!“ Die ande-ren Schüler stimmten fröhlich zu. „Und was kannstdu deinem Besuch über das Rathaus dann dort er-zählen?“ Ein durchaus bemerkbares Achselzucken -verbunden mit einem verlegenen Lächeln - war die

Auf diesem Foto sind einige Schüler der neunten Klassemit ihrer Klassenlehrerin zu sehen

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Folge! Immerhin stellte man gemeinsam fest, dassman wohl erst einmal etwas zum Erzählen in Erfah-rung bringen sollte, bevor man einen Stadtrundgangzum Rathaus machen möchte.„Wie alt bist du?“, wurde danach einer der größe-ren und reiferen Schüler gefragt. „Sechzehn!“„Dann gehst du doch bald zu ersten Mal wählen!„Ja!“ „Und wen wählst du dann hier in Altona?“Das berühmte „Schweigen im Walde“ war die Fol-ge.Auch bei den anderen Schülern herrschte bei dieserFrage eine gewisse Sprachlosigkeit. „Die Linke,oder?“, hieß es dann etwas zaghaft. „Kennst dudenn jemand aus Altona, der für diese Partei in derAltonaer Bezirksversammlung sitzt und den du des-halb wählen könntest?“ „Nein!“ „Kennt Ihr über-haupt einen Altonaer Politiker, der zur Wahl stehenkönnte?“ „Nein!“ „Ja, wen wollt ihr dann wählen?“

Im weiteren Verlauf des Unterrichts musste deshalbnotwendiger Weise die Geschichte und Gegenwartder Altonaer „Bezirksversammlung“ thematisiertwerden. Mit der Frage: „Was musst du z. B. unter-nehmen, wenn du beabsichtigst, deine Straße für

den Autoverkehr sperren lassen möchtest- oder du gegen eine geplante Total-sperrung bist?“ „An wen muss du dichdazu wenden?“ „Wer entscheidet letzt-endlich über das Für und Wider vorOrt?“ Welche Partei setzt sich für deineZiele ein?Bei der Diskussion mit den Schülern warsichtlich erkennbar, dass sie danach ver-standen hatten, dass man sich vor Ortengagieren muss, um im eigenen Stadtteiletwas verändern zu können. So oder so.Ein weiteres Thema war u. a. der Stuhl-mann-Brunnen. Bedauerlich war, dasskeiner der Schüler nicht einmal seinenNamen kannte!Ein weiteres Thema war u. a. der Altona-er Stuhlmann-Brunnen. Bedauerlich war,dass keiner der Schüler nicht einmal sei-nen Namen kannte! Weil wenigstens ei-ner wusste, dass man die großen Brun-nenfiguren als Zentauren bezeichnete,bekam er dafür spontanen Applaus vonder ganzen Klasse! Das tat sichtlich gut!Ein Erfolg, der anAufruf zu einer Volks-

versammlung 1906Aufruf zu einer Volksversamm-lung 1906Quelle: Sammlung des Altonaer Stadtar-chivs zum Thema „Lebensumstände im sozialenAm Schluss des Unterrichts war man sich allerseitseinig, dass man viel über seinen Stadtteil wissensollte, um hier aktiv „leben“ zu können. Um diesemZiel etwas näher zu kommen, lud Wolfgang Vacanodie Klasse zu einer Besichtigung des Stuhlmann-Brunnens und seiner Umgebung bis zum Rathaus imJuni ein. Es herrschte Begeisterung, als die Klassen-lehrerin zusagte! Wir werden an anderer Stelle überden Besuch berichten.

Fazit: Es war ein unerwartet intensiver Unterrichtfür alle Beteiligten. Es wuchs die Erkenntnis, dasssolch ein Unterricht schon sehr viel früher hättestattfinden müssen - weil, wie das Frage- und Ant-wortspiel zeigte, dieser Unterricht dringend gebotenist, damit sich vor allem die größeren Schüler bes-ser im eigenen Stadtteil auskennen können, den sielieben und in dem sie auch weiterhin wohnen undarbeiten möchten!

Ein Unterricht, der Lust auf mehr machte.

Das stolze Logo der Schule Königstraße

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Aufruf zu einer Volksversammlung 1906

Aufruf zu einer Volksversammlung 1906

Quelle: Sammlung des Altonaer Stadtarchivs zumThema „Lebensumstände im sozialen Bereich“

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Die Seefahrtschule von Altona

Die Seefahrtschule von Altona

„Erst dann, wenn alles weg ist, weiß man, was manvorher daran gehabt hat“, weiß eine alte Volksweis-heit zu berichten. Wird das auch für das schon langeJahre ungenutzt leerstehende Gebäude der ehemali-gen Altonaer (Hamburger) Seefahrtsschule auf demAltonaer Balkon gelten? Bis etwa 1970 befand sichdarin die Seefahrtschule der Freien und HansestadtHamburg.Doch, reichte das zum Überleben? Nein!Denn Geschichte und Tradition eines Gebäudesmuss in Hamburg allzuoft dann in den Hintergrundtreten, wenn es um eine zukünftige wirtschaftliche

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und sachgerechte Nutzung geht.Da dass bereits arg heruntergekommene helleGebäude, welches seit über siebzig Jahre hinwegdie mit Schiffen ankommenen Gäste Hamburgsbegrüßte, offensichtlich für ähnliche Zwecke nichtmehr wirtschaftlich nutzbar war, wurde unlängst vonden Altonaer Gremien einem Abriss zugestimmt.Was hier nun bleibt, ist die Erinnerung an das, waseinmal war.

Dieses Foto stammt aus dem Jahr 2005, als das weitere Schicksal der früherenSeefahrtsschule noch weitgehend unbestimmt war. Heute dient diese Abbildung

nur noch zur Erinnerung an diese ehemals wichtige Altonaer Institution, vondenen es nicht mehr sehr viel gibt! Doch ging bald das darauf folgende politi-

sche Hickhack los und ließ nichts Gutes ahnen. Doch lesen Sie selbst.

Fotos: W. Vacano 2005

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Die Seefahrtschule von Altona

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Im Eck Rainvilleterrasse/Elbchaussee soll eine Dia-gnostik-Klinik mit angeschlossenem Hotel entstehen.Von dort aus sollen Patienten - privat versicherte undSelbstzahler aus aller Welt - Zugang zu den bestenÄrzten und Kliniken der norddeutschen Medizin-landschaft erhalten.Dieses Zukunftsbild zeichneten auf einer öffentlichenAnhörung der Investor, Jean Jaques deChapeaurouge, Geschäftsführer der NorddeutschenGrundvermögen GmbH und Co KG, und WernerMarbe von der beratenden Planungsgruppe M+MAG.Chapeaurouge kündigte einen „Architektur-wettbewerb auf „allerhöchstem Niveau“ an. Ziel seieine „klare, strenge, nordeuropäische Architektur,mindestens auf Augenhöhe mit der Elbphilharmonie“.In Anspielung auf den Hamburger Architektenstreit„Glas gegen Klinker“, meinte er, einen Glasbau kön-ne er sich nicht vorstellen.Die Gartenanlagen sollen offen gestaltet werden, Zäu-ne tabu sein. Der Park werde weiter allen zugänglichsein, wie auch Terrasse und Restaurant des geplan-ten Klinikhotels: „Wir planen kein Luxusgefängnis für

Was soll man mit einem leerstehenden Gebäude in so prominenter Lageanfangen, fragten sich Bezirksamtschef Hinnerk Fock und andere

politisch Verantwortliche. Immer wieder wurden so lange einzelne mögli-che Varianten durchgespielt, bis sich ein Investor sein Interesse an der

Nutzung des Geländes und des darauf befindlichen Seefahrtschulgebäudeernsthaft deutlich machte.

Patienten.“ Auf dem geschichtsträchtigen Grundstück,ehemals Treffpunkt der Elite der deutschen Aufklä-rung, soll der ursprüngliche Rameesche Landschafts-garten wiederhergestellt werden.Einen Betreiber für die Portalklinik gibt es noch nicht;man habe in den letzten Monaten etwa 400 Gesprä-che geführt, unter anderem seien, so Chapeaurouge,„mit einigen spannenden Bewerbern“ verhandelt wor-den.Bisher gibt es weder einen Abrissantrag für das Ge-bäude der ehemaligen Seefahrtschule auf dem Ge-lände noch einen Bauantrag für das neue Vorhaben.Man kann aber davon ausgehen, dass die Stadt denInvestoren keine Steine in den Weg legen wird. DerPlan, an dieser Stelle eine Portalklinik zu errichten,die Patienten Zugang zu den besten Ärzten, Praxenund Kliniken der Region verschafft, unterstützt diepolitische Zielsetzung, eine „Clusterbildung LifeSciences“ zu verwirklichen.Baubeginn soll frühesten in zwei bis vier Jahren sein.

Die Redakteurin des Altonaer Wochenblatts, Frau Handke-Schuller schriebam 26. April 2006 folgenden Bericht:

Park für alle offenRainvilleterrasse:

Neubau auf Augenhöhe mit derElbphilharmonie?

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Die Seefahrtschule von Altona

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Als alle Verhandlungen mit dem Investor gescheitert waren, suchte man unermüdlich weiter, aber die Jahre gingen ins Land.

Pläne gescheitert!Keine Luxus-Klinik an Rainvilleteirasse.

Ottensen - Es sollte das Vorzeigeprojekt in Altonawerden, der Anlaufpunkt für den internationalenGesundheitstourismus. Doch jetzt sind Luxus-Klinikund Hotel an der Elbe gescheitert. Beide sollten vonder „Norddeutschen Grundvermögen“ auf dem Ge-lände der Seefahrtschule (Rainvilleterrasse) gebaut

werden. Sebastian Panknin (Sprecher Fi-nanzbehörde): „Wir wussten, dass das Projekt ris-kant war. Jetzt sind wir zu dem Ergebnis gekom-men, dass es nicht funktioniert. Es wird ein neuesBieterverfahren geben.“ CjwQuelle: BILD 13. Oktober 2006

Impressionen vom Gebäude der ehemaligen Seefahrtschule

Quelle: Fotos W. Vacano

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Die Seefahrtschule von Altona

Seefahrtsschule wirdplatt gemacht

Quelle: BILD vom 10. März 2009

Erinnerungen an die einfache Gebäudearchitektur

Ottensen - Nach jahrelangen Verhandlungen rückenjetzt die Bagger auf der Rainvilleterrasse an. Diealte Seefahrtsschule am Altonaer Elbufer wird ab-gerissen!Dafür will der Investor, die „Rickmers Reederei“,auf dem 20000 Quadratmeter großen Gelände zweineue Häuser mit viel Glas und hellem Stein bauen.Blickfang soll ein U-förmiger Bau mit einemVerbindungssteg im 5. Stock werden, der zurWasserseite offen ist. Geplant ist ein zweites Ge-bäude an der Elbchaussee, ein öffentliches Restau-rant mit Elbblick und Platz für eine maritimeForschungs-Einrichtung.Gute Nachricht für alle Hamburger: Die Reedereiwill auch die Heinrich-Heine-Villa re-staurieren, stellt einen namhaften sechsstelligen Be-trag in Aussicht, der in die Verschönerung des Hei-ne-Parks gesteckt werden soll.

Quelle: Fotos W. Vacano

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Die Seefahrtschule von Altona

Glasspalast direkt ander Elbe

Man darf wirklich gespannt sein!

Ottensen - Hamburg bekommt ein herrliches neuesElbfenster!Auf den Rainville-Terrassen wird die alte Seefahrts-schule platt gemacht. Dafür will der Investor, die„Rickmers Reederei“, auf dem20 000 Quadratmeter großen Gelände zwei neueHäuser mit vielGlas und hellem Stein bauen. Der Clou: Ein öffentli-ches Restaurantmit Blick auf die Elbe. Jens Ludwig, Geschäfts-führer „Rickmers Immobilien“: „Wir freuen uns überdie positive Resonanz. Das Bauvor-haben kannjetzt zügig umgesetzt werden.“ Das Konzept soll inden kommenden Wochen noch verfeinert werden.

Quelle: Fotos W. Vacano

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Kennen Sie das „Altonaer Notgeld“?

Kennen Sie das „Altonaer Notgeld“?

(WV) Augenblicklich tobt sich überall die furcht-barste „Weltwirtschaftskrise“ seit 1929 in allenLändern der Welt aus. Man spricht davon, dassdurch die unglaubliche, ja fast verbrecherischeRaffgier der Bankmanager fast vier Billionen Dollarweltweit „verbrannt“ wurden.Weil dadurch auch Deutschland heftig betroffen istund deshalb milliardenschwere „Konjunktur-Programme“ auflegen musste, um den dramatischenFolgen dieser Krise begegnen zu können, scheint esan dieser Stelle an der Zeit zu sein, einmal diejüngeren Generationen daran zu erinnern, dassbereits ihre Eltern, Großeltern und Urgroßeltern

früher einmal von solchen Finanz- und Wirtschafts-krisen hautnah betroffen waren.Heute erinnern wir an die Zeit nach Ende desErsten Weltkrieges zwischen 1921 und 1923. Eineunglaubliche Inflation (Geldentwertung) tobte durchdas „ausgeblutete“ Deutschland. Die Wirtschaft lagam Boden und die Arbeitslosenquote lag bei sechsMillionen! Zuletzt wurden sogar noch Billiarden-Geldscheine in den Geldumlauf gebracht.Weil aber auch das Kleingeld knapp wurde, beka-men Städte, Gemeinden und öffentliche Unterneh-men die Erlaubnis, sich ihr Kleingeld (sog. Aushilfs-oder Gutscheine) selbst zu drucken! Klingt heute

wie damals sehr verführerisch, oder? Doch die Scheine waren die Druckkostennicht wert, denn sie wurden bei der rasenden Inflation schnell immer wiederbedeutungslos.

Hier erst einmal zwei der Aushilfsscheine:Abb. links: Diesen „Gut-schein“ über eine Billiongab die Reichsbahn-Direktion Altona im No-vember 1923 heraus.Dieser Schein verlorbereits nach sechs Wo-chen seine Gültigkeit!

Abb. rechts:Geradezu wie

„Kleingeld“wirkt dieser

„Fünf-Millio-nen-Mark-Aus-hilfsschein“ der

Stadt Altona1923, der eben-

falls nur einekurze Gültigkeit

besaß.

Quelle der Abb.: Altonaer Stadtarchiv

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Anschrift:Schule Königstraße, Abt. GrundschuleStruenseestraße 32 c - 22767 Hamburg

Leitung: Wolfgang VacanoTel.: 040-50 74 72 24

e-mail: [email protected]: www.altonaer-stadtarchiv.de