Mittelalter und Neuzeit 2008–2010 - steiner-verlag.de · Das Lehnswesen in Deutschland im hohen...

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Mittelalter und Neuzeit 2008–2010 Geschichte Franz Steiner Verlag

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Mittelalter und Neuzeit2008–2010

Geschichte

Franz Steiner Verlag

........................ IHV2

Mittelalter ............................................................ 1

Frühe Neuzeit ....................................................... 2

19.–21. Jahrhundert ................................................ 4

Landesgeschichte .................................................. 14

Osteuropäische Geschichte ...................................... 16

Transatlantische Geschichte ......................................17

Außereuropäische Geschichte .................................. 20

Wirtschafts-und Sozialgeschichte .............................. 22

Wissenschaftsgeschichte ......................................... 32

Medizingeschichte ................................................ 41

Namenregister .................................................... 44

INHALT

1 ................................

............................................................................................................ Mittelalter

Karl-Heinz Spieß

Das Lehnswesen in Deutschland im hohen und späten Mittelalter

2. (überarbeitete) Auflage 2009. Ca. 180 Seiten mit 10 Abbil-

dungen. Kart.

Ca. ¤ 18,–

ISBN 978-3-515-09180-0 (p Oktober 2009)

Das Lehnswesen hat Verfassung und Gesellschaft des Mittelal-ters nachhaltig geprägt. Die gängige Vorstellung eines klar geregelten Systems von Rechten und Pflichten zwischen Lehnsherr und Vasall lässt sich jedoch bei näherem Hinsehen kaum aufrecht erhalten. Daher bietet dieser Band nicht nur eine Einführung in die Grundregeln des Lehnswesens anhand zentraler Quellen, sondern vermittelt zugleich einen Eindruck davon, wie viel Spielraum für individuelle Regelungen dieser allgemeine Rahmen ließ. Die zweite Auflage reflektiert den aktuellen Stand der Debatte über den Stellenwert des Lehnswesens im Mittelalter. Die Quellensammlung ist eng mit der Darstellung verzahnt und spiegelt die Vielgestaltigkeit der Lehnsverhältnisse wider. Elf Forschungsthesen geben Einblick in die noch anhaltende Dis-kussion über deren Funktion und Bedeutung im mittelalter-lichen Reich.

aus dem inhalt

Einführung, Forschungsgeschichte, Quellen p Lehnspraxis: Begründung des Lehnsverhältnisses ∙ Lehnsmutung bei Her-ren- und Mannfall ∙ Erbrecht, Heimfall und Leihezwang ∙ Lehnsfähigkeit ∙ Heerschild ∙ Lehnspflichten ∙ Mehrfachvasalli-tät und Treuevorbehalt ∙ Sonderformen p Der König als Lehns-herr: Die geistlichen Reichsfürsten ∙ Die weltlichen Reichsfür-sten ∙ Die Ausgestaltung des fürstlichen Belehnungszeremoni-ells ∙ Die Beziehungen des Königs zu den übrigen Reichsvasal-len ∙ Grenzen der königlichen Lehnsherrschaft und der Feuda-lisierung der Reichsverfassung p Das Lehnswesen in den Terri-torien: Umfang und Struktur territorialer Lehnshöfe ∙ Territori-alpolitik und Lehnswesen ∙ Landesherrschaft und Lehnswesen p Adelsgesellschaft und Lehnswesen: Herr und Vasall im sozialen Umgang ∙ Lehnsbindung und Verwandtschaft p Quel-len

........................ 2

Frühe Neuzeit .......................................................................................................

Rudolf Lenz / Daniel Geißler / Werner Hupe / Gunter Janoschke / Helga Pet-zoldt / Klaus Wolf (Bearb.)

Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschrif­ten in der Kirchenbibliothek zu Röhrsdorf­. Nachtrag

Veröffentlichung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, MainzMarburger Personalschriften-Forschungen –

Band 47

2008. XI, 127 Seiten. Kart.

¤ 28,–

ISBN 978-3-515-09305-7

2004 erschien als Band 40 der Marburger Personalschriften-Forschungen der Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauer-schriften in der Bibliothek der Kirchenge-meinde St. Bartholomäus zu Röhrsdorf. – Eine Neuordnung der Röhrsdorfer Bibliothek in den Jahren 2007/08 förderte weitere Leichenpredigten zutage, die den vorlie-genden Nachtragsband notwendig machten, der 215 Einträge aufweist. Von den Gefeierten sind durch ihre Tätigkeit bis heute der Rechtsgelehrte Samuel Freiherr von Pufendorf, der Diplomat und Schriftstel-ler Friedrich Rudolff Ludwig Freiherr von Canitz, der Baumeister und Ingenieur Christi-an Eltester, der Musiker Jacobus Hintze sowie der Theologe und Historiker Philipp Jacob Spener allgemein bekannt. Die aus seiner eigenen Feder stammenden Predigten zeigen die Wertschätzung des Bibellesens, die inten-sive Beschäftigung mit orientalischen Spra-chen, die veränderte Auffassung von Kateche-se, die Milderung konfessioneller Gegensätze und das Interesse gegenüber dem Judentum und bilden so ein herausragendes Zeugnis pietistischen Schreibens und Wirkens.

Rudolf Lenz / Daniel Geißler / Werner Hupe / Gunter Janoschke / Helga Pet-zoldt / Klaus Wolf (Bearb.)

Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschrif­ten in den Kirchenbibliotheken St. Nikolai und St. Thomas zu Leipzig

Veröffentlichung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, MainzMarburger Personalschriften-Forschungen –

Band 46

2008. XIV, 216 Seiten. Kart.

¤ 34,–

ISBN 978-3-515-09291-3

Mit Band 46 der Reihe „Marburger Personal-schriften-Forschungen“ liegt der zweite Kata-log vor, der Leichenpredigten aus Leipziger Bibliotheken und Archiven nachweist. In 434 Einträgen sind die Leichenpredigten und sonstigen Trauerschriften aus der Zeit zwi-schen 1566 und 1633 der Kirchenbiblio-theken St. Nikolai und St. Thomas erfaßt. Außergewöhnlich ist eine Sammlung von Leichenpredigten von Siegfriedus Saccus, die er als Domprediger des Erzstifts Magdeburg in den Jahren von 1567 bis 1592 gehalten hat. In ihnen finden sich detaillierte Informa-tionen über den Gang der Reformation und über Konversionen einzelner Domherren dieses Territoriums. Auch sozialgeschichtliche Aspekte spiegeln sich in den Quellen: Bemerkenswert sind die Ausführungen von Ioannes Clodwig, Pfarrer in Falkenberg in Oberschlesien, der 1593 in einer Leichenpredigt auf Barbara von Braun eine Analyse der merklich gesunkenen Le-benserwartung in seinem Umfeld anstellte und als Ursachen dafür die Wohnverhältnisse sowie die Ess- und Trinkgewohnheiten seiner Zeitgenossen benannte.

3 ................................

Rudolf Lenz / Eva-Maria Dickhaut / Jael Dörfer / Stefanie Funck / Daniel Geißler / Birthe zur Nieden / Jörg Witzel (Bearb.)

Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschrif­ten im Thüringischen Staats­archiv Altenburg. Nachtrag

Veröffentlichung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, MainzMarburger Personalschriften-Forschungen –

Band 48

2009. XI, 125 Seiten. Kart.

¤ 28,–

ISBN 978-3-515-09352-1

Im Jahr 2007 erschien als Band 43 der Mar-burger Personalschriften-Forschungen der Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften im Thüringischen Staatsar-chiv Altenburg. Durch Neufunde wurde nun dieser Nachtragsband notwendig, der 232 Einträge auf 216 Verstorbene enthält. Zwei Leichenpredigten sind besonders be-merkenswert. Der Naumburger Archidiakon Andreas Günther (1634–1709) war ursprüng-lich Pfarrer eines Ortes im damaligen Oberun-garn. Im Zuge der Rekatholisierung wurde er jedoch vertrieben. Wegen der Beschreibung einer Spukerscheinung ist dieser Text nicht nur für die Geschichte der Glaubensmigrati-on, sondern auch für die des Aberglaubens eine wichtige Quelle. In einer anderen Lei-chenpredigt wird das tragische Lebensende eines Müllers beschrieben, der 1689 von seiner Ehefrau und ihrem Geliebten ermordet wurde. Da die Täter einen Selbstmord durch Erhängen vorgetäuscht hatten und der Er-mordete deshalb ohne die üblichen Bestat-tungsriten beigesetzt worden war, mussten diese einschließlich der Leichenpredigt nach-geholt werden, als das Verbrechen an den Tag gebracht worden war.

Peter-Johannes Schuler

Historisches Abkürzungs­lexikon

Historische Grundwissenschaften in Einzeldar-

stellungen – Band 4

2. revidierte Auflage 2009. XXVI, 430 Seiten mit 13

Tabellen. Kart.

¤ 26,–

ISBN 978-3-515-09138-1 (p September 2009)

Abkürzungen sind heute allgegenwärtig – gleichermaßen im mündlichen wie im schrift-lichen, im privaten wie im dienstlichen Sprachgebrauch. Seit der Mitte des 20. Jahr-hunderts stieg ihre Zahl derart an, daß kaum noch jemand in der Lage ist, jedes Kürzel auf Anhieb zu verstehen. Auch Historikern be-reitet die Auflösung von Abkürzungen teilwei-se erhebliche Probleme, gerade wenn diese auf Begriffen oder Anweisungen beruhen, die heute nicht mehr geläufig sind. Denn bisher steht kein übergreifendes Abkürzungslexikon zur Verfügung, das den ganzen Zeitraum vom Spätmittelalter bis zur neuesten Zeit erfasst. Dieser Band, gegliedert in unterschiedliche deutsche und lateinische Verzeichnisse, schließt diese Lücke. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem 20. Jahrhundert, mit besonde-rer Berücksichtigung des Dritten Reichs, der DDR und der europäischen Institutionen, doch kommen auch frühere Zeiten nicht zu kurz. Erläuterungen bzw. zeitliche Zuordnungen ergänzen die Einträge, die zeitgebunden und nur aus ihrer Zeit heraus auflösbar sind. Ge-sonderte Verzeichnisse widmen sich einer speziellen Form von Abkürzungen: den seit der frühen Neuzeit aufkommenden Titeln und Anreden.

........................................Frühe Neuzeit ............................................Geschichte

........................ 4

Wolfgang Hardtwig

Macht, Emotion und Gesellig­keitStudien zur Soziabilität in Deutschland 1500–1900

2009. Ca. 270 Seiten. Kart.

Ca. ¤ 48,–

ISBN 978-3-515-09403-0 (p November 2009)

Die Selbstorganisation in Genossenschaften, Sozietäten und Vereinen stellt in Deutschland seit dem Mittelalter ein freiheitliches Element gegenüber der Herrschaft des Staates dar. Im Übergang zur modernen Gesellschaft gewann sie immer breitere Resonanz, Gestaltenvielfalt und zunehmend auch politische Bedeutung. Im 18. und 19. Jahrhundert findet in ihr der Selbstbestimmungsanspruch des aufstre-benden Bürgertums und dann auch der Arbei-terschaft seinen Ausdruck. In allen Varianten des Prinzips freier Vereinigung ging es dabei um eine unendlich vielgestaltige, aber doch klar umrissene soziale Praxis, in der gemein-same Interessenwahrung, Bildung, Freund-schaft mit dem Anspruch auf persönliche und politische Eigenverantwortlichkeit verknüpft wurden.Die hier vorgelegten Aufsätze umfassen den gesamten Zeitraum der Neueren Geschichte vom Spätmittelalter bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert. Sie verbinden sozial- und kultur-geschichtliche Fragestellungen mit der poli-tischen Geschichte und rekonstruieren präzise den Wandel der politisch-sozialen Begriffe, mit denen die freiwillige Vergesellschaftung beschrieben wurde. Der synthetisierende Blick auf mehr als 400 Jahre deutscher Ge-schichte erschließt mit großer Tiefenschärfe zentrale Elemente der Entstehungsgeschichte der modernen Welt.

19.–21. Jahrhundert ................................................................................................

Ralph Dietl

Dokumente zur Europäischen Sicherheitspolitik, 1948–1963

2009. 114 Seiten mit CD-ROM. Kart.

¤ 32,–

ISBN 978-3-515-09341-5

Die Edition „Dokumente zur Europäischen Sicherheitspolitik, 1948–1963“ eröffnet einen unmittelbaren Einblick in die Genese der vielschichtigen Sicherheitsarchitektur im Euro-Atlantischen Raum während der forma-tiven Phase des Kalten Krieges. In 14 Kapiteln dokumentiert der Band die Kooperation der Europäer im Bereich der Sicherheits-, Rüstungs- und Verteidigungspolitik wie auch die frühen Pläne zum Aufbau einer block-übergreifenden gesamteuropäischen Sicher-heitsarchitektur. Thematisiert werden sowohl die Frage der Mitbestimmung Europas im Bündnis als auch die genuine Kooperation der Europäer in der WEU und ihren Organen. Die Publikation umfasst neben dem Kommen-tierungsband eine CD mit Reproduktionen von mehr als 300 Originaldokumenten. Die Kommentierungen dienen der historischen Einordnung der Quellen; sie werden durch Literaturberichte ergänzt, welche auf For-schungsfragen und -desiderata aufmerksam machen. Die Edition bietet so ein unverzichtbares Hilfsmittel für die universitäre Lehre und Forschung im Bereich der Geschichte der Europäischen Sicherheitsarchitektur.

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Christoph Bernhardt / Heinz Reif (Hg.)

Sozialistische Städte zwischen Herrschaf­t und SelbstbehauptungKommunalpolitik, Stadtplanung und Alltag in der DDR

Beiträge zur Stadtgeschichte und

Urbanisierungsforschung – Band �

2009. 324 Seiten mit 50 Abbildungen. Geb.

¤ 62,–

ISBN 978-3-515-08763-6

Aus Sicht der Städte und ihrer Bewohner war die Epoche des Sozialismus, so scheint es, eine Periode des Niedergangs, der politischen Entmündigung und der Mangelverwaltung. Kommunalpolitische Praxis und Alltagsleben standen jedoch nicht ausschließlich im Banne der Herrschaft von Partei und Zentralregie-rung, von Konsumengpässen und baulichem Verfall. Vielmehr spielten sich innerhalb des zentralistischen Machstaates zahlreiche Fälle von städtischer Selbstbehauptung, Ressour-censicherung und netzwerkartiger Kooperati-on jenseits formeller Hierarchien ab. Die Autoren des Bandes verbinden die Analy-se von Grundsatzfragen, wie z.B. der von zentralen Vorgaben abweichenden „Eigenlo-giken“ in der Stadtentwicklung, mit der Re-konstruktion konkreter Projekte und Proble-me, bis hin zu halblegalen Bauvorhaben und informellen Öffentlichkeiten. Neben DDR-Städten werden auch osteuropäische bzw. sowjetische Entwicklungslinien analysiert und Fragen der historischen Verortung sozia-listischer Städte in epochenübergreifender Perspektive diskutiert.

Ralf Roth (Hg.)

Städte im europäischen RaumVerkehr, Kommunikation und Urbanität im 19. und 20. Jahrhundert

Beiträge zur Stadtgeschichte und

Urbanisierungsforschung – Band 9

2009. 274 Seiten mit 24 Abbildungen und 11

Tabellen. Geb.

¤ 49,–

ISBN 978-3-515-09337-8

Die Städtelandschaft Europas ist seit alters her auf vielfache Weise miteinander verbunden. Über Jahrhunderte hinweg entstand ein dicht gewebtes Verkehrs- und Kommunikations-netz, das als materieller Träger für den Aus-tausch von Personen, Gütern und Informati-onen dient. Doch darauf beschränkten sich die Verbindungen zwischen den Städten nicht. Es bestehen oft wenig berücksichtigte informelle Beziehungen zwischen Personengruppen, die manchmal eine europäische Dimension er-langten. Wie also sahen der Verkehr, die Kommunika-tion und der Austausch von Städten im euro-päischen Raum aus, was hatten sie an Infra-struktur zur Voraussetzung, und wie trug diese Vernetzung zur Entwicklung der Städte bei? Diese und viele andere Fragen werden in den Beiträgen des Buches an Städten wie Petersburg und Berlin oder Lissabon und Czernowitz exemplarisch diskutiert.

.................................................................................................19.–21. Jahrhundert

........................ 6

19.–21. Jahrhundert ...........................................................................................

Christian Taaks

Federf­ührung f­ür die Nation ohne Vorbehalt?Deutsche Medien in China während der Zeit des Nationalsozialismus

Beiträge zur Kommunikationsgeschichte –

Band 20

2009. 664 Seiten mit 39 Abbildungen. Geb.

¤ 82,–

ISBN 978-3-515-08739-1

Reichte der Arm der nationalsozialistischen Propaganda bis in den fernen Osten? Trotz der gut 9000 Kilometer Entfernung versuchte die NS-Regierung, auch die Deutschen in China auf Kurs zu bringen. Bei diesen Bemü-hungen war den Medien eine wichtige Rolle zugedacht. Der Autor gibt einen Überblick über die Inhal-te, Zielsetzungen, Wirkungsweisen und Me-thoden der in China agierenden und ansässi-gen deutschen Medien. Im Zentrum der Un-tersuchung steht dabei die Frage nach der Einflussnahme deutscher Ministerien, Nach-richtenagenturen und Geheimdienste, der japanischen Besatzer sowie der Landesgruppe der NSDAP-AO auf die chinadeutsche Publizi-stik. Darüber hinaus nimmt die Studie das Rezepti-onsverhalten der Zielgruppe in den Blick: Gab es unter den gut 5000 Reichsdeutschen in China überhaupt eine Nachfrage nach „gleich-geschalteten“ deutschen Medien? Trotz der Heimatverbundenheit der Chinadeutschen zeigt sich, dass die Möglichkeiten, sie durch nationalsozialistische Propaganda zu indok-trinieren und auf NS-Linie einzuschwören, recht begrenzt waren.

Katja Roeckner

Ausgestellte ArbeitIndustriemuseen und ihr Umgang mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel

Beiträge zur Kommunikationsgeschichte –

Band 21

2009. 183 Seiten mit 6 Abbildungen. Kart.

¤ 35,–

ISBN 978-3-515-09279-1

Mit dem Industriemuseum entstand seit den 1970er Jahren ein neuer Museumstyp: Ein-drucksvolle Industriegebäude, die durch Rationalisierung und Verlagerung von Pro-duktionsstätten leer standen, wurden zu Ausstellungsräumen umfunktioniert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich ge-macht. Mit diesem Band erscheint die erste umfassen-de Analyse dieses neuen Museumstyps, des-sen Entstehungsgeschichte die Autorin in den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Wandel der 1970er- und 1980er-Jahre ein-ordnet. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie Industriemuseen den wirtschaftlichen Strukturwandel reflektieren und zu vermit-teln vermögen. Drei Fallstudien dienen als Beispiel: die Zentrale des Westfälischen Indu-striemuseums in Dortmund, des Landesmuse-ums für Technik und Arbeit in Mannheim und die Zentrale des Sächsischen Industriemuse-ums in Chemnitz. Das Ergebnis zeigt, dass Industriemuseen das Thema Strukturwandel insgesamt noch sehr viel stärker würdigen sollten, dass sie insge-samt noch schwanken zwischen nostalgisch-verklärenden Tendenzen und einem entschie-dener auf die Gegenwart gerichteten Bil-dungsauftrag.

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Margaret Lavinia Anderson

Lehrjahre der DemokratieWahlen und politische Kultur im Kaiserreich Aus dem Englischen übersetzt von Sibylle Hirschfeld

Beiträge zur Kommunikationsgeschichte –

Band 22

2009. 562 Seiten mit 12 Abbildungen und 4 Ta-

bellen. Geb. mit Schutzumschlag

¤ 29,90

ISBN 978-3-515-09031-5 (p September 2009)

Ein allgemeines Männerwahlrecht im Land der Kaiser, Junker und Generäle?Margaret Lavinia Anderson führt in die „Übungen der Demokratie“ im Deutschen Kaiserreich ein. Sie zeigt die Herausforderun-gen, Folgen und Auswirkungen eines Wahl-rechts in einer hierarchisch strukturierten Gesellschaft, spürt entstehenden Freiräumen nach und kommt – im direkten Vergleich mit Großbritannien, Frankreich und den USA – zu einer erstaunlichen Neuinterpretation der Geschichte der Wahlen in Deutschland.Anderson gelingt es, ein lebendiges Bild einer Gesellschaft zu zeichnen, in der Arbeitgeber und Klerus bemüht sind, Druck auf die Wähler auszuüben, und so das politische Handeln des „einfachen Mannes“ prägen. „Practicing De-mocracy“ – so der amerikanische Originaltitel – bietet eine glänzende Analyse der demokra-tischen Kultur in Deutschland vor 1914 und gilt in den USA als Standardwerk.

Patrick Merziger

Nationalsozialistische Satire und „Deutscher Humor“Politische Bedeutung und Öffentlichkeit populärer Unterhaltung 1931–1945

Beiträge zur Kommunikationsgeschichte –

Band 23

2009. Ca. 430 Seiten. Kart.

Ca. ¤ 54,–

ISBN 978-3-515-09355-2 (p November 2009)

Komik und Nationalsozialismus – diese bei-den Begriffe scheinen auf den ersten Blick schwer vereinbar zu sein. Man verbindet mit der Zeit zwischen 1933 und 1945 allenfalls bösartige Satiren des Regimes und heimlich weitergegebene „Flüsterwitze“. Gelacht wur-de jedoch auch in der NS-Zeit, und in allen Medien – Theater, Buch, Film, Presse und Hörfunk – dominierte eine Form, die die Zeitgenossen den „Deutschen Humor“ nann-ten. Mit diesem Humor setzten sich die Wünsche des Publikums durch, und er konnte sich durch das Engagement der Publizisten trotz des Widerstands der NS-Propagandisten etablieren. Gleichzeitig passte sich der popu-läre „Deutsche Humor“ aber aufs Beste in die NS-Ideologie ein. Die Analyse seines Erfolges zeigt daher, wie weit verbreitet die Zustim-mung zur NS-Ideologie war und wie engagiert Publizisten im NS-Staat mitarbeiteten. Mit dieser Untersuchung der zeitgenössischen Diskussion über die Komik und der Produkte des „Deutschen Humors“ leistet der Autor einen Beitrag zur Erforschung der Öffentlich-keit in der NS-Diktatur, die mit dem lange vorherrschenden Bild der „Propagandama-schine“ keineswegs zutreffend beschrieben ist.

Die Dissertation erhielt den Ernst-Reuter-Preis der Freien Universität Berlin.

................................................................................................ 19.–21. Jahrhundert

........................ 8

Tvrtko P. Sojc'ic;

Die ,Lösung‘ der kroatischen Frage zwischen 1939 und 1945Kalküle und Illusionen

Historische Mitteilungen – Beiheft 71

2008. 477 Seiten. Kart.

¤ 78,–

ISBN 978-3-515-09261-6

Der 1941 gegründete und im Mai 1945 unter-gegangene Unabhängige Staat Kroatien ist – ebenso wie die nationalrevolutionäre Ustaša-Organisation – von Mythen umrankt, deren Fundament Tito bereits im Mai 1945 legte. Seine Propaganda, die der jugokommunisti-schen Legitimation bzw. der Verherrlichung des Volksbefreiungskampfes diente, prägt die wissenschaftliche Literatur bis heute in er-staunlichem Maße.Diesem Forschungsdefizit begegnet der Band mit einer kritisch-rationalen Darstellung der Ereignisse, in deren Verlauf sich Ustaše, C"etnici und Partisanen unter dem verheeren-den Einwirken der Großmächte gegenseitig vernichteten. In dem unübersichtlichen Ge-flecht aus wechselnden Koalitionen analysiert der Autor vor allem die Motive, Taktiken und Strategien der handelnden Akteure und Orga-nisationen. Konsequent greift er dabei zentra-le Tabus der jugoslawischen Historiographie auf – wie die statistisch manipulierten Kriegs-opferzahlen, die Vernichtung der deutschen Bevölkerung sowie die von Partisanen durch-geführten Massenexekutionen im Anschluß an die Kapitulation der kroatischen Streitkräf-te in Bleiburg.

Historische Mitteilungen (HMRG)Im Auftrage der Ranke-Gesellschaft, Vereini-gung für Geschichte im öffentlichen Leben e.V. herausgegeben von Jürgen Elvert (verant-wortlich) und Michael Salewski Redaktion: Jürgen Elvert, Jürgen Nielsen-Sikora

Jährlich 1 Band mit etwa 300 Seiten. Geb.

Jahresabonnement 2010: ¤ 70,–

Einzelheft: ¤ 74,–

ISSN 0936-5796

aus dem inhalt von band 21 / 2008

Schwerpunkt: Transdisziplinarität: W. Schmale: Trans- und Interdisziplinarität p C. Sedmak: Zur Ethik der Interdisziplinarität p J. Krame-ritsch: Interdisziplinarität und Hypermediali-tät p G. Sorgo: Das Hybride, das Liminale und das Interdisziplinäre p F. Welle: Plädoyer für Grenzwanderungen p M. Steer: Interdiszipli-narität und Jüdische Geschichte p F. Becker: Historische Bildkunde – transdisziplinär p Freiräume: Wozu Globalgeschichte?: T. Winner-ling: Eine Tasse Tee, etwas Gebäck und Glo-balgeschichte, bitte p I. Löhr: Eine akteurs- und organisationsgeschichtliche Perspektive p E.-M. Stolberg: Ost-europäische Geschichte als Kaleidoskop nationaler, transnationaler und globaler Geschichtsschreibung p Artikel: S. Todt: Körperkonstruktionen im 18. und frü-hen 19. Jh. p U. Rombeck-Jaschinski: Neutra-lität auf dem Prüfstand – die Folgen der Kriege von 1870/1 – 1914/1918 – 1939/45 für die Schweiz p S. Herbstreuth: Der Erste Welt-krieg bei Alfred Hein p P. Chiantera-Stutte: Die neue Raumordnung p E. Böhm: Integrati-on durch Antikommunismus p H. Walle: Tra-dition: Ein Weg der Weitergabe von Kontinui-tät p Tagungsberichte p Rezensionen

Jahrbuch ............................................. 19.–21. Jahrhundert ................................

9 ................................

.................................................................................................19.–21. Jahrhundert

Jürgen Elvert / Jürgen Nielsen-Sikora (Hg.)

Kulturwissenschaf­ten und Nationalsozialismus

Historische Mitteilungen – Beiheft 72

2008. 922 Seiten mit 9 Tabellen. Geb.

¤ 89,–

ISBN 978-3-515-09282-1

Die nationalsozialistische Politik forderte die Unterwerfung des wissenschaftlichen Den-kens und Handelns unter die NS-Ideologie, mithin die völlige Gleichschaltung der Wis-senschaften und deren In-Dienst-Stellung in das System. Vor diesem Hintergrund beleuchtet der Band die Rolle kulturwissenschaftlicher Fächer im Nationalsozialismus, insbesondere deren Beteiligung an der „gesellschaftlichen Mobili-sierung“, so wie sie von der „Aktion Ritter-busch“ angestrebt wurde. Dabei wird vor allem der Frage nach dem jeweiligen wissen-schaftlichen Selbstverständnis nachgegangen und geklärt, welchen Stellenwert die betref-fende Disziplin im Spektrum der „Kulturwis-senschaften“ zwischen 1933 und 1945 ein-nahm. Darüber hinaus untersuchen die Autoren, wie die Wissenschaftler selbst dem Nationalsozia-lismus begegneten und ob es hier erkennbare Unterschiede zwischen verschiedenen Wis-senschaftsgruppen gab. So zeigt sich auch, welche nationalsozialistischen Instanzen „Wissenschaftspolitik“ betrieben – und zu welchem Zweck.

Alexander König

Wie mächtig war der Kaiser?Kaiser Wilhelm II. zwischen Königsmechanis-mus und Polykratie von 1908 bis 1914

Historische Mitteilungen – Beiheft 73

2009. 317 Seiten. Kart.

¤ 58,–

ISBN 978-3-515-09297-5

Der Deutsche Kaiser Wilhelm II. beanspruchte für sich, persönlich die Regierungsgeschäfte zu führen. Doch ob er dies wirklich tat, war schon unter Zeitgenossen umstritten. Nach verschiedenen Skandalen wandelte sich auch sein mediales Auftreten nach 1908: Der Kaiser wurde zurückhaltender. Machtgefüge und politische Praxis wirkten verändert. Regierte er deshalb weniger, war er bereits auf dem Weg zum „Schattenkaiser“ des 1. Welt-krieges? In der Forschung standen sich bisher zwei sich scheinbar ausschließende Deutungsmuster gegenüber: der „Königsmechanismus“ (John Röhl) und die „Polykratie miteinander rivali-sierender Machtzentren“ (Hans-Ulrich Weh-ler). Der Autor überprüft beide Modelle und untersucht ihre Tragfähigkeit für den Zeit-raum von 1908–1914.

aus dem inhalt

Einleitung p Historiographie und Quellenlage p „Persönliches Regiment“ des Kaisers?: Zur öffentlichen Wahrnehmung des Kaisers zwi-schen 1908 und 1914 · Innenpolitik · Die Kabinette des Kaisers · Außenpolitik, Militär und Marine p Schlussbetrachtung p Register

........................ 10

19.–21. Jahrhundert .........................................................................................

Michael Salewski

Revolution der FrauenKonstrukt, Sex, Wirklichkeit

Historische Mitteilungen – Beiheft 7�

2009. 505 Seiten mit 5 Farb- und 34 s/w-Abbil-

dungen. Geb. mit Schutzumschlag

¤ 34,–

ISBN 978-3-515-09202-9

Eine der größten Umwälzungen in der Ge-schichte der westlichen Welt ist die Emanzipa-tion der Frauen. Wir leben im „Jahrhundert der Frau“ – aber warum, und wie kam es dazu?Von Mythen bis zur Moderne, vom Mittelalter bis zum Heute spürt Michael Salewski der Geschichte der weiblichen Revolution nach: In der Philosophie und der Kunst über Medi-zin und Psychologie bis hin zur Pornographie verfolgt er die Vorgeschichte und die Auswir-kungen eines Umbruchs, der viel weiter reicht, als es eine enge Sicht auf die Frauen-Bewegung glauben macht. Dabei nimmt er den Einfluss berühmter Persönlichkeiten ebenso in den Blick wie den Alltag der „einfa-chen“ Zeitgenossinnen – und die Widerstände und Gegenstrategien einer Männerwelt, die sich zunehmend bedroht sieht. So entsteht die faszinierende Zusammenschau eines funda-mentalen Wandels, dessen Ausgang nach wie vor ungewiß ist.

aus dem inhalt

Frauenkonstruktionen – Mythen von Lilith bis Lulu p „Weiberherrschaft“? Mittelalter und Frühe Neuzeit p „Menschwerdung“ der Frauen p Wetterleuchten der Revolution p Die Revolution bricht aus p Die Revolution stoppt p Die Revolution geht weiter p Quel-len und Literatur p Filme p Register

Jürgen Elvert / Jürgen Nielsen-Sikora (Hg.)

Leitbild Europa?Europabilder und ihre Wirkungen in der Neuzeit

Historische Mitteilungen – Beiheft 74

2009. 308 Seiten mit 8 Abbildungen. Kart.

¤ 58,–

ISBN 978-3-515-09333-0

Europa hat man von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart häufig eine Leitbildfunktion zugeschrieben. Doch wird der Begriff in den Kultur- und Geisteswissenschaften sehr unter-schiedlich verwendet: Entweder steht Leitbild für eine Art „Ideal“ – oder es wird als bloße „Orientierungshilfe“ verstanden.Die Autoren untersuchen das Spannungsfeld, das durch die Mehrdeutigkeit des Begriffes entsteht, und klären ihn im Kontext der euro-päischen Geschichte. Die Analyse der Leit-bilder bezieht dabei stets deren historische Genese und Vielfalt ein: Ausgehend von aus-gewählten Fallbeispielen aus dem politisch-ökonomischen und dem gesellschaftlich-kulturellen Bereich zeichnen die Studien unterschiedliche Deutungen der Leitbildfunk-tion Europas nach und arbeiten die damit einhergehenden Wirkungen in Wissenschaft und Öffentlichkeit heraus.

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................................................................................................ 19.–21. Jahrhundert

Stephan Hobe (ed.)

Globalisation – the State and International Law

Historische Mitteilungen – Beiheft 76

2009. 144 Seiten. Kart.

¤ 33,–

ISBN 978-3-515-09375-0

Die Auswirkungen der Globalisierung auf das Völkerrecht stehen im Zentrum dieses Bandes, der die Vorträge eines internationalen Sympo-siums in Köln versammelt. Aus der Perspekti-ve der Theorie des Staates, des Allgemeinen Völkerrechts, des Europarechts, des Wirt-schaftsvölkerrechts, des Investitionsrechts, des Luft- und des Weltraumrechts beleuchten die Studien die Folgen der zunehmenden weltweiten Vernetzung. Besonders interes-sant ist dabei, dass etliche der auf der Konfe-renz im März 2008 vorausgesehenen Entwick-lungen später mit Einsetzen der internationa-len Finanz- und Wirtschaftskrise tatsächlich eingetreten sind.

aus dem inhalt

S. Hobe: The Challenge of Globalisation p J. Delbrück: The Effects of Globalization on (Modern) Statehood p A. G. Koroma: The Effects of Globalization on the Development of International Law p W. Czaplin;ski: Globa-lization and European Law. The European Union as a Global Actor p C. Tietje: The Effect of Globalization on International Eco-nomic Law p T. R. Braun: The Effects of Globalization on the Development of Interna-tional Investment Law p P. Mendes de Leon: The Effect of Globalisation on the Develop-ment of Air Law p R. Jakhu: The Effect of Globalisation on Space Law

Markus Büchele

Autorität und OhnmachtDer Nordirlandkonflikt und die katholische Kirche

Historische Mitteilungen – Beiheft 77

2009. 511 Seiten. Kart.

¤ 80,–

ISBN 978-3-515-09421-4 (p September 2009)

Der Katholizismus stellt einen ebenso domi-nanten Faktor in der irischen Geschichte dar wie der britische Einfluss. Daher enthielt der anglo-irische Konflikt immer auch ein religi-öses oder konfessionelles Element. Katho-lische Amtsträger wie Laien sahen sich dabei mit zwei Problemen konfrontiert: der Frage nach dem Umgang mit institutionalisierter Ungerechtigkeit und der Frage der Gewaltan-wendung. Wie reagierten Bischöfe, Priester und Laien auf Gewalt von Paramilitärs und Sicherheitskräften, auf rechtswidrige Verhör-methoden, auf Diskriminierung? Wie agierte die Kirchenführung in Ökumene und Schulpo-litik? Inwieweit spielten Mitglieder des Klerus eine Rolle in paramilitärischen Kreisen, wie bei der Deeskalation des Konflikts?Diese Studie basiert auf unveröffentlichtem Material aus dem Archiv der Erzdiözese Ar-magh und dem nordirischen Staatsarchiv sowie auf Quellen aus den National Archives in London. Der Autor ergänzt seine systemati-sche Analyse irischer und britischer Zeitungen und Zeitschriften mit zahlreichen Interviews mit Schlüsselfiguren aus katholischer Kirche und nordirischer Gesellschaft wie Gerry Adams oder Kardinal Cahal Daly.

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Marie-Thérèse Bitsch (dir.)

Cinquante ans de traité de Rome 1957–2007Regards sur la construction européenne

Studien zur Geschichte der Europäischen

Integration – Band 1

2009. 365 Seiten mit 5 Abbildungen. Kart.

¤ 49,–

ISBN 978-3-515-09313-2

Rédigé par des historiens confirmés des six pays fondateurs de la CEE, le présent ouvrage vise à faire un bilan d’un demi-siècle de construction européenne. Du traité de Rome à celui adopté à Lisbonne à la fin de 2007, les auteurs décrivent non seulement les principa-les étapes du processus, mais mettent en valeur les enjeux du processus européen. Ils insistent d’abord sur les réaménagements successifs du traité de Rome, passent ensuite en revue les avancées et les difficultés de l’intégration avant de réfléchir à la perspective d’une union politique de l’Europe. Toutes les étapes de la construction communautaire sont replacées dans leur contexte historique. L’ouvrage est de ce fait un apport essentiel à la compréhension des questions européennes. A l’heure où les difficultés s’amoncellent et où le sens de cette construction échappe à beau-coup de contemporains, les auteurs entendent apporter des pierres à un débat qui est loin d’être clos.Au-delà de ses apports indéniables, l’ouvrage est aussi le reflet d’un travail scientifique d’une équipe d’historiens dirigée par Marie-Thérèse Bitsch, Professeur émérite à l’Univer-sité R. Schuman de Strasbourg et spécialiste reconnue de l’histoire de la construction de l’Europe.

Jürgen Nielsen-Sikora

Europa der Bürger?Anspruch und Wirklichkeit der europäischen Einigung – eine Spurensuche

Studien zur Geschichte der Europäischen

Integration – Band 4

2009. 451 Seiten mit 1 Tabelle und 1 Grafik. Kart.

¤ 52,–

ISBN 978-3-515-09424-5 (p September 2009)

Politik und Wirtschaft der europäischen Nati-onalstaaten, aber auch der Alltag der Bürge-rinnen und Bürger werden immer stärker von Entscheidungen auf europäischer Ebene geprägt. Doch leidet Europa insbesondere nach dem Scheitern des Verfassungsvertrags 2005 an einer Akzeptanzkrise, obwohl seit den 1970er Jahren verstärkt auf die Bedürf-nisse der Bürgerinnen und Bürger eingegan-gen wird: Mittels Kompetenzerweiterungen des Europäischen Parlaments, durch die Schaffung symbolischer Identifikationsmög-lichkeiten und den Wegfall der Schlagbäume sollte die Kluft zwischen den europäischen Institutionen und der Bürgergesellschaft verkleinert und ein „Europa der Bürger“ ge-schaffen werden. Der Autor spürt dieser Entwicklung nach und fragt, inwieweit wir heute tatsächlich von einem „Europa der Bürger“ sprechen dürfen. Das Bürger-Projekt auf europäischer Ebene, wie es sich politisch erst seit 1974 zusehends herausgebildet hat, stellt er dabei in den Kontext der wechselvollen Geschichte Euro-pas im 19. und 20. Jahrhundert.

19.–21. Jahrhundert .........................................................................................

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Jean-Paul Cahn / Hartmut Kaelble (Hg.)

Religion und Laizität in Frank­reich und Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert /Religions et laïcité en France et en Allemagne aux 19e et 20e siècles

Schriftenreihe des Deutsch-Französischen

Historikerkomitees – Band �

2008. 197 Seiten. Kart.

¤ 40,–

ISBN 978-3-515-09276-0

In Religion und Laizität besteht bis heute ein tiefer Graben zwischen Frankreich und Deutschland, der das Verständnis zwischen den beiden Ländern erschwert. Eine Vielzahl von Unterschieden lädt zum Vergleich ein: im Kirchenrecht, im Verhältnis von Kirche und Staat, in den Kirchenkonflikten, im Gewicht der Konfessionen, in der öffentlichen Inter-vention der Kirchen, im Verhältnis von Kir-chen und Bildung, im Gewicht der jüdischen und islamischen Kirche. Bis heute lässt sich der Ausdruck laicité nur ungenügend in das Deutsche übersetzen. Umgekehrt ist die enge Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche für Franzosen schwer durchschaubar. Das deutsch-französische Historikerkomitee setzte sich daher dieses Thema in der Ge-schichte des 19. und 20. Jahrhunderts zur Aufgabe und veranstaltete eine Tagung, deren Beiträge Unterschiede behandeln, Transfers über den Rhein hinweg untersuchen – und überraschende Gemeinsamkeiten entdecken.

Karin Gottschalk (Hg.)

Gender Dif­f­erence in European Legal CulturesHistorical Perspectives

2009. Ca. 300 Seiten. Kart.

Ca. ¤ 42,–

ISBN 978-3-515-09409-2 (p September 2009)

Law is a central element of social and political order – with it, power is institutionalized, actions are structured and sanctioned. Funda-mental concepts of order are expressed and legitimised by law. This is especially true of gender difference. Until equal rights won out as the norm, differentiating legal capacities of persons by their gender meant assigning distinct forms of legally defined agency to men and women and to fix gender hierarchy. Nevertheless, even while formal equality is established throughout Europe since the 20th century, gender difference in law remains a precarious question. The present volume documents the fifth conference of the interna-tional research network “Gender Difference in the History of European Legal Cultures”.

aus dem inhalt

Part I: Gender constructions in non-juridical discourses and their impact on jurisprudence and jursidiction p Part II: European legal cultures: differences and similarities, encoun-ters and transfers

................................. 19.–21. Jahrhundert ...................................... Gender Studies

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Thomas Frank / Michael Matheus / Sabine Reichert (Hg.)

Wege zum HeilPilger und heilige Orte an Mosel und Rhein

Geschichtliche Landeskunde – Band 67

2009. 320 Seiten mit 65 Abbildungen und

19 Karten und Zeichnungen. Geb.

¤ 46,–

ISBN 978-3-515-09165-7 (p August 2009)

Die religiös motivierten Reisen in Mittelalter und früher Neuzeit bedeuteten einen wich-tigen Schritt in der Geschichte des Raumes. Dieser Band beleuchtet nicht nur Infrastruktu-ren und Wege, durch die konkrete Räume begehbar wurden, sondern auch die Vorstel-lungen und Bilder, die die Raumerfahrung der Menschen in vorindustrieller Zeit prägten. Aus landes-, kunst- und kirchenhistorischer Sicht untersuchen die Studien Pilgerwege, Wallfahrtslandschaften, Lage und Charakter heiliger Orte, die von ihnen ausgehenden Kulte, die architektonische Gestaltung der Heiligtümer und die von ihnen kursierenden Bilder. Die Beispiele umspannen einen Zeit-raum vom 9. bis zum 18. Jahrhundert. Geo-grafisch reichen sie von der Diözese Trier, auf der ein besonderer Schwerpunkt liegt, bis zum Elisabethgrab in Marburg und vom Ober- bis zum Niederrhein. Sie schließen auch vom Rheinland ausgehende Fernpilgerfahrten ein. Eine besondere Stärke liegt im Vergleich mit ausgewählten italienischen Regionen.

Gerald Wiemers (Hg.)

Sächsische LebensbilderBand 6

Veröffentlichung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu LeipzigQuellen und Forschungen zur sächsischen

Geschichte – Band 33

2009. 2 Bände mit zusammen ca. 900 Seiten.

Geb.

Ca. ¤ 106,–

ISBN 978-3-515-09383-5 (p Dezember 2009)

Dieser Band ist dem 600jährigen Bestehen der Universität Leipzig gewidmet. In ihm werden 39 Persönlichkeiten porträtiert, die an der Universität, in Sachsen und auch über die Region hinaus wirkten: darunter Naturwis-senschaftler, Mediziner, Geisteswissenschaft-ler, Theologen, Juristen, Schriftsteller und ein Baumeister.Der Schwerpunkt liegt im 19. und 20. Jahr-hundert, aber auch das 16., 17. und 18. Jahr-hundert sind vertreten. Natürlich finden sich die Lebensbilder von Moritz von Sachsen und Walther von Tschirnhaus – und im 20. Jahr-hundert das des Wilhelm-Wundt-Schülers und Psychologen Max Brahn, dessen Leben in den Gaskammern von Auschwitz endete. Einem Vermächtnis gleich ist auch das Leben der jungen Historikerin Margarete Bothe nachgezeichnet, die noch in den letzen Kriegs-tagen 1945 in Leipzig-Lindenthal von der Gestapo erschossen wurde. Die Lebensbilder zeigen nicht nur den Werde-gang und die Leistungen dieser Persönlichkei-ten auf, sondern sind ein Dokument der Spu-ren, die diese an der Universität und in Sach-sen hinterlassen haben.

Landesgeschichte .................................................................................................

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Alexander Schunka / Eckart Olshausen (Hg.)

Migrationserf­ahrungen – Migrationsstrukturen

Stuttgarter Beiträge zur Historischen

Migrationsforschung – Band 7

2006. Ca. 200 Seiten. Kart.

Ca. ¤ 40,–

ISBN 978-3-515-09437-5

Wie prägten Ortswechsel Denken und Han-deln der Menschen? Welche Erfahrungen sammelten Auswanderer, wie wirkten diese auf spätere Wanderungsvorgänge? Wie ver-halten sich größere Migrationsphänomene in der Geschichte zu den persönlichen Erlebnis-sen der Wandernden, der Aufnehmenden und der Zurückbleibenden? Wodurch wurden Migrantengruppen zu Erfahrungsgemein-schaften? Die hier vorgestellten Beiträge verknüpfen erstmals anhand von Fallbeispielen die erfah-rungsgeschichtliche Dimension mit struktu-rellen Fragen historischer Migrationsfor-schung. Die Themen reichen von der Völker-wanderung zur Übersee-Auswanderung, von Cicero zu Ivo Andric, von Bauernkriegsflücht-lingen über die 1848er-Bewegung bis zu Migrantenbiographien des ausgehenden 20. Jahrhunderts. In epochenübergreifender Perspektive entsteht so ein aufschlußreiches Bild individueller Migrationserfahrungen mit ihrer Rückbindung an kollektive Strukturen.

Karl-Peter Krauss (Hg.)

Agrarref­ormen und ethnodemographische VeränderungenSüdosteuropa vom ausgehenden 18. Jahrhun-dert bis in die Gegenwart

Schriftenreihe des Instituts für donau-

schwäbische Geschichte und Landeskunde –

Band 1�

2009. 340 Seiten mit 20 Abbildungen und

8 Tabellen. Geb.

¤ 52,–

ISBN 978-3-515-09263-0

Agrarreformen prägen die Geschichte des ländlichen Kulturraumes in Europa seit der Frühen Neuzeit. Aber welche Folgen hatten sie in der ethnischen Gemengelage des östli-chen und südöstlichen Europa – insbesondere für die deutschen Minderheiten? Die Studien dieses Bandes untersuchen die Verbindung zwischen Agrarreformen und ethnogra-phischen Veränderungen und loten die Schnittmengen aus.Mit der Ethnisierung des Nationalismus im 19. Jahrhundert erhielt die Agrarfrage eine neue Dimension, denn sie wurde mit der Nationalitätenproblematik verknüpft, die erhebliches Konfliktpotential bot. So ent-sprangen auch die Agrarreformen nach den beiden Weltkriegen nur zum Teil volkswirt-schaftlichen Motiven.Um hier Kontinuitäten und Diskontinuitäten offen zu legen, spannt der Band einen großen zeitlichen Bogen. Er setzt bei den spätabsolu-tistischen Reformen an und reicht bis zu den Umwälzungen des ländlichen Raumes in Südosteuropa nach 1989.

....................................Landesgeschichte ............................... Migrationsforschung

........................ 16

Angelika Schmähling

Hort der Frömmigkeit – Ort der Verwahrung Russische Frauenklöster im 16.–18. Jahrhun-dert

Quellen und Studien zur Geschichte des östli-

chen Europa – Band 7�

2009. 212 Seiten mit 12 Tabellen, 2 Grafiken und

2 Karten. Kart.

¤ 39,–

ISBN 978-3-515-09178-7

Die Geschichte der russischen Frauenklöster liegt im Spannungsfeld zwischen dem Ideal der Klosterregeln und einer weitaus prosa-ischeren Wirklichkeit. In der frühen Neuzeit übten sie eine Vielzahl verschiedener, zum Teil widersprüchlicher Funktionen aus: Beim Klostereintritt mischten sich religiöse und pragmatische Motive. Eine zentrale Aufgabe der Nonnen war das Fürbittengebet, so dass die Klöster einen wichtigen Bestandteil des Stifterwesens darstellten. Karitative Tätig-keiten spielten dagegen eine untergeordnete Rolle. Zur gleichen Zeit dienten die Klöster als Verwahrungsort für Verbrecherinnen, Geis-teskranke oder verstoßene Ehefrauen.Die Autorin analysiert und vergleicht zwei historische Phasen: Im 16. und 17. Jahrhun-dert waren die Klöster weitgehend selbststän-dig und am stärksten durch äußere Gefahren bedroht. Im 18. Jahrhundert dagegen stellte Peter I. die Existenzberechtigung des Mönch-tums in Frage. Auch wenn seine Reformpläne und die seiner Nachfolgerinnen nur ansatz-weise verwirklicht wurden, führten sie doch zu Verunsicherung und Schwächung der Klöster.

Alena Janatková

Modernisierung und MetropoleArchitektur und Repräsentation auf den Lan-desausstellungen in Prag 1891 und Brünn 1928

2008. 106 Seiten mit 1 Abbildung im Text und

75 Abbildungen auf 44 Tafeln. Geb.

¤ 32,–

ISBN 978-3-515-08599-1

Welche Rolle spielten die Metropolen Ostmit-teleuropas zur Zeit der kulturpolitischen Veränderungen vor und nach dem Ersten Weltkrieg? Die Untersuchung führt in zwei Zentren: einerseits nach Prag, böhmische Provinzialhauptstadt Österreichs Ende des 19. Jahrhunderts, zugleich Mittelpunkt der böh-misch-tschechischen Emanzipationsbestre-bungen vor dem Ersten Weltkrieg; anderer-seits in die ambitionierte mährische Landes-hauptstadt der neugegründeten Tschechoslo-wakei nach dem Ersten Weltkrieg, nämlich in das nunmehr von einem tschechischen Stadt-rat regierte Groß-Brünn.Die Autorin beleuchtet Aspekte der Moderni-sierung und Repräsentation im Kontext zwei-er Großausstellungen – der Landesausstellung Böhmens in Prag 1891 und der Ausstellung der zeitgenössischen Kultur der Tschechoslo-wakei in Brünn 1928. Die jeweiligen Architek-turen stellt sie als Schlüsselprojekte der Iden-titätsstiftung und Selbstdarstellung der böh-misch-tschechischen Autonomiepolitik in der Habsburgermonarchie einerseits und des selbständigen Staates Tschechoslowakei andererseits einander gegenüber.

Osteuropäische Geschichte ........................................................................................

17 ................................

Philipp Gassert / Detlef Junker / Wilfried Mausbach / Martin Thunert (Hg.)

Was Amerika ausmachtMultidisziplinäre Perspektiven

2009. Ca. 240 Seiten. Kart.

Ca. ¤ 24,–

ISBN 978-3-515-09396-5 (p Dezember 2009)

Die Frage, was Amerika ausmacht, hat euro-päische Beobachter seit je her fasziniert. Betonten die einen die jeweiligen „Sonder-wege“, sahen andere Amerika und Europa auf ähnlichen Pfaden. Diese Auffassung war besonders ausgeprägt in den Jahrzehnten nach 1945, als die USA auf dem Höhepunkt ihres Einflusses standen. Seit dem Ende des Kalten Krieges und seit dem 11. September 2001 werden transatlantische Unterschiede wieder stärker betont. Der Band trägt zur Versachlichung der Debat-te bei, indem er das europäisch-amerikanische Spiel wechselseitiger Beobachtungen und Konkurrenzen historisiert. Denn Verallgemei-nerungen verdecken inneramerikanische Vielfältigkeiten und Differenzen. Andererseits werden in empirisch vergleichenden Untersu-chungen konkrete Unterschiede benannt, wie sie sich z.B. bei einer Analyse sozialstaatlicher Systeme und der Rechtskulturen ergeben.

mit beiträgen von

Philipp Gassert, Detlef Junker, Alexander Demandt, Knud Krakau, Dorothea Fischer-Hornung und Dieter Schulz, Werner Game-rith, Winfried Brugger, Manfred G. Schmidt, Gerhard Besier, Andreas Kemmerling, Tho-mas Schmidt-Beste, Hartmut Sangmeister, Beate Neuss

Anke Ortlepp / Christoph Ribbat (Hg.)

Mit den Dingen leben Zur Geschichte der Alltagsgegenstände

2009. Ca. 330 Seiten mit 45 Abbildungen. Kart.

Ca. ¤ 24,–

ISBN 978-3-515-09098-8 (p Dezember 2009)

Axt, Korsett und Nähmaschine – was verraten Alltagsdinge über eine Gesellschaft? Welchen Stellenwert haben sie für ihre Geschichte? Gerade in der amerikanischen Kulturwissen-schaft haben thing studies Konjunktur: kein Ding ist zu klein, kein Objekt zu primitiv, um nicht Untersuchungsgegenstand historischer Forschung zu werden. In methodisch wie theoretisch innovativer Weise zeigen die Beiträge, wie nationale Identität, aber auch Geschlechterrollen und Ethnizität entscheidend von Dingen des tägli-chen Lebens geprägt werden. Alltagsobjekte gewinnen so eine Schlüsselfunktion in der Kulturgeschichte. Vor diesem Hintergrund macht der Band der deutschsprachigen Leser-schaft zentrale Texte aus der amerikanischen kulturhistorischen Debatte zugänglich: Chro-nologisch angelegt verfolgt er die Dingge-schichte im 19. und 20. Jahrhundert mit Texten von Mihaly Csikszentmihalyi, Gary Kulik, Joseph J. Corn u.v.m.

..................................................................................... Transatlantische Geschichte

........................ 18

Daniel Gossel

Medien und Politik in Deutschland und den USAKontrolle, Konflikt und Kooperation vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert

Transatlantische Historische Studien – Band 3�

2009. Ca. 440 Seiten. Geb.

Ca. ¤ 56,–

ISBN 978-3-515-09293-7 (p Oktober 2009)

Politik und Medien stehen in einem äußerst komplexen – teils antagonistischen, teils symbiotischen – Verhältnis zueinander: Von Anbeginn ihres Aufkommens sind Medien Objekte obrigkeitlicher Kontrolle und Steue-rung gewesen. Aber auch umgekehrt haben die Medien, so weit sie sich aus der staatlich-politischen Umklammerung zu lösen ver-mochten, ihrerseits versucht, die Politik zu überwachen und zu beeinflussen. In einer vergleichenden Untersuchung bietet die Studie eine historische Analyse der Ent-wicklung dieses Spannungsverhältnisses in Deutschland und den USA. Im ersten Teil rekonstruiert der Autor mittels historischer Längsschnitte die zentralen Einflussfaktoren auf die Presse vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Der zweite Teil beleuchtet in einem historischen Querschnitt die Möglich-keiten und Grenzen politischer Einflussnahme auf die Medien während und nach dem Ersten Weltkrieg. Der dritte Teil bringt schließlich zwei historische Fallstudien zum Einfluss der beiden umstrittensten Medienakteure jener Zeit – Alfred Hugenberg und William Ran-dolph Hearst. Unter Heranziehung bisher ungenutzter Archivalien kommt die Studie zu überraschenden neuen Erkenntnissen und Perspektiven.

Holger Löttel

Um Ehre und AnerkennungEnglandbilder im amerikanischen Süden und die Außenpolitik der Konföderation

Transatlantische Historische Studien – Band 36

2009. 468 Seiten mit 16 Abbildungen. Geb.

¤ 55,–

ISBN 978-3-515-09334-7

Der Amerikanische Bürgerkrieg war nicht nur die größte Katastrophe in der Geschichte der Vereinigten Staaten, sondern auch eine Krise von internationalen Ausmaßen. Diese Dimen-sion des Konflikts ist bisher zu wenig beachtet worden. Dabei hätte ein Eingreifen der euro-päischen Mächte unter Führung Großbritan-niens, wie es zeitweise nicht nur möglich, sondern gar wahrscheinlich schien, den Kriegsverlauf entscheidend beeinflussen können.Der Autor untersucht die mentalen und kultu-rellen Grundlagen der Außenpolitik der Süd-staaten gegenüber Großbritannien. Er zeich-net die auf England bezogenen Vorstellungs-welten von Politikern nach, die in der Antebel-lum-Zeit Karriere machten und 1861 die Spitzenposten in der Konföderation übernah-men. Ihre Englandbilder, die zwischen Be-wunderung und Verachtung, zwischen Ver-gangenheitssehnsucht und Gegenwartskritik oszillierten, wurden nun zum Faktor einer außenpolitischen Doktrin, die auf die kultu-rellen Schlüsselbegriffe von Ehre und Aner-kennung fixiert war.

Transatlantische Geschichte .....................................................................................

19 ................................

.................................................................................... Transatlantische Geschichte

Britta Waldschmidt-Nelson

Christian Science im Lande LuthersEine amerikanische Religionsgemeinschaft in Deutschland, 1894–2009

Transatlantische Historische Studien – Band 37

2009. Ca. 286 Seiten mit 6 Fotos. Geb.

Ca. ¤ 42,–

ISBN 978-3-515-09380-4 (p Oktober 2009)

Die von der Amerikanerin Mary Baker Eddy 1875 begründete Lehre von der Christlichen Wissenschaft (Christian Science) geht davon aus, dass alles Böse in der Welt – einschließ-lich jeder Form von Krankheit – letztendlich nur eine Illusion ist, die durch die Erkenntnis der wahren Natur Gottes und seiner Schöp-fung vollkommen überwunden werden kann. Aufgrund ihrer Heilungserfolge erfreute sich die neue Glaubensgemeinschaft bald großer Popularität auch über die Grenzen der USA hinaus. Insbesondere in Deutschland fand sie viele Anhänger und erlangte vorübergehend beachtlichen gesellschaftlichen Einfluss, trotz zahlreicher Gegner, die sie als „gefährliche Sekte“ bekämpften. Das vorliegende Buch untersucht den Werde-gang von Christian Science im Lande Luthers – von der Etablierung im Kaiserreich, über die Verfolgung durch das Nazi-Regime und die Herausforderungen der Nachkriegszeit bis zur heutigen Situation. Durch die Einbeziehung bislang unbekannter historischer Quellen sowie zahlreicher Interviews mit Befürwor-tern und Kritikern der Christlichen Wissen-schaft gelingt es der Autorin, ein bemerkens-wert vielseitiges und lebendiges Bild dieser Glaubensgemeinschaft und ihrer Geschichte zu zeichnen.

Thomas Adam / Simone Lässig / Gabriele Lingelbach (Hg.)

Stif­ter, Spender und MäzeneUSA und Deutschland im historischen Ver-gleich

Transatlantische Historische Studien – Band 38

2009. Ca. 336 Seiten. Geb.

Ca. ¤ 52,–

ISBN 978-3-515-09384-2 (p Oktober 2009)

Warum geben Stifter Geld für die Errichtung von Museen oder die Forschungsförderung? Warum spenden Menschen für humanitäre Hilfe? Und welche gesellschaftlichen Folgen hat dieses philanthropische Handeln? Diese Fragen beleuchten die Studien des Bandes aus geschichtswissenschaftlicher, aber auch politikwissenschaftlicher und soziolo-gischer Perspektive. Im Zentrum steht der Vergleich zwischen der amerikanischen und der deutschen Tradition des Stiftens und Spendens. Außerdem untersuchen die Auto-ren, inwieweit ein transatlantischer Kultur-transfer im Bereich von Wohltätigkeit und privater Förderung öffentlicher Anliegen stattfand. Der Band führt dabei erstmals amerikanische und deutsche Spezialisten zu diesem Thema zusammen

mit beiträgen von

Kathleen McCarthy, Thomas Adam, Peter Dobkin Hall, Rupert Graf Strachwitz, Francie Ostrower, Michael Werner, Kevin Mulcahy, Stephen Pielhoff, Corinna Unger, Annett Heinl / Gabriele Lingelbach, Gregory R. Wit-kowski

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Außereuropäische Geschichte .................................................................................

Markus A. Denzel (Hg.)

Vom Welthandel des 18. Jahr­hunderts zur Globalisierung des 21. Jahrhunderts Leipziger Überseetagung 2005

Beiträge zur Europäischen Überseegeschichte –

Band 92

2. Auflage 2009. 147 Seiten mit 2 Abbildungen.

Kart.

¤ 36,–

ISBN 978-3-515-09378-1

Dieser Band präsentiert die Beiträge der 16. Jahrestagung der Gesellschaft für Überseege-schichte, die unter dem Thema „Vom Welt-handel des 18. Jahrhunderts zur Globalisie-rung des 21. Jahrhunderts“ in Leipzig statt-fand.Der inhaltliche Rahmen reicht von der Her-ausbildung des „Welthandels“, der im Gefolge der Europäischen Expansion im 18. Jahrhun-dert annähernd alle ökonomisch relevanten und potenten Regionen der Welt miteinander verband, über die im 19. Jahrhundert im Zuge der Industriellen Revolution aufbrechende Weltwirtschaft bis hin zur Globalisierung, deren Beginn im engeren Sinne des Wortes in den 1970/80er Jahren angesetzt wird. Die Beiträge zeigen die wesentlichen Entwick-lungsstränge dieses Globalisierungsprozesses und analysieren dessen Folgen für einzelne Weltregionen. Dabei spielen wirtschafts-, politik- und kulturhistorische Fragestellungen eine gleichermaßen gewichtige Rolle und beleuchten das Gesamtphänomen Globalisie-rung aus unterschiedlichen Perspektiven.

Eva-Maria Stolberg

Sibirien: Russlands „Wilder Osten“Mythos und soziale Realität im 19. und 20. Jahrhundert

Beiträge zur Europäischen Überseegeschichte –

Band 9�

2008. 392 Seiten. Kart.

¤ 52,–

ISBN 978-3-515-09248-7 (p August 2009)

Wie kommt es, dass sich mit Sibirien bis heute der Mythos eines „wilden Ostens“ verbindet? Wie lassen sich dessen asiatische und europä-ische Anteile gewichten? Das Zusammenleben von russischen Koloni-sten und indigenen Völkern machte Sibirien zu einer Grenzlandschaft, die in der Ge-schichtswissenschaft bis heute wenig Beach-tung findet – dabei waren sowohl das Zaren-reich als auch die Sowjetunion bestrebt, den „wilden Osten“ zu erschließen und ihn zum festen Bestandteil des russischen Staates zu machen. Die Autorin untersucht den nationalen My-thos der Erschließung Sibiriens als Siedlungs-grenze (frontier) im 19. und 20. Jahrhundert unter transregionalen und globalen Fragestel-lungen. Dabei modifiziert sie das von Frede-rick J. Turner entwickelte Frontierkonzept, indem sie beide Seiten der Siedlungsgrenze beleuchtet und die Variablen in historischen Kolonisationsprozessen in den Blick nimmt. Diese Variabilität macht sich durch eine oszil-lierende Annäherung und Distanz zwischen „Eigen“ und „Fremd“ bemerkbar.

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................................................................................... Außereuropäische Geschichte

Christian Haußer

Auf­ dem Weg der ZivilisationGeschichte und Konzepte gesellschaftlicher Entwicklung in Brasilien (1808–1871)

Beiträge zur Europäischen Überseegeschichte –

Band 96

2009. 349 Seiten. Kart.

¤ 48,–

ISBN 978-3-515-09312-5

Mit der Herausbildung eines unabhängigen Staates in Brasilien hatte sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts hier auch die ‚Zivilisation‘ als Grundbegriff der politisch-sozialen Spra-che etabliert. Die ‚Zivilisation‘ durchlief dabei eine rasche und steile Karriere, die sie zum verbindlichen Deutungsmittel sowohl der vergangenen wie der zukünftigen Entwick-lung des Landes werden ließ. Die Arbeit geht den Ursprüngen und der Reichweite des Begriffes nach – insbesondere in Bezug auf Vorstellungen von der indigenen Bevölke-rung, der Sklaven sowie der Einwanderer.Diese erste begriffsgeschichtliche Monografie zum iberoamerikanischen Raum widerlegt da-bei das gängige Verständnis von der latein-amerikanischen Geschichte nach der Unab-hängigkeit: weder ist die Aufnahme geistiger Einflüsse aus Europa als bloße Imitation in einer vermeintlich fremden Umgebung zu begreifen; noch war die Zeit eine Periode über-wiegender Rückständigkeit. Vielmehr erweist sich mit den unter dem Begriff der ‚Zivilisation‘ erarbeiteten Entwicklungskonzepten auch Brasilien als Teil eines an die spezifischen Verhältnisse vor Ort angepassten, gesamtat-lantischen Modernisierungsschubes mit weit-reichenden Folgen.

Die Arbeit wurde mit dem Martin Behaim-Dis-sertationspreis der Gesellschaft für Überseege-schichte e. V. 2008 ausgezeichnet.

Lize Kriel

The ‘Malaboch’ booksKgaluši in the “civilisation of the written word”

Missionsgeschichtliches Archiv – Band 13

2009. 377 Seiten mit 15 Abbildungen, 3 Tabellen

und 1 Karte. Kart.

¤ 54,–

ISBN 978-3-515-09243-2

This study looks into the making of historical knowledge through written texts and publica-tions. The focus is on the colonial subjugation of a South African community, the Hananwa of Kgaluši Mmalebôhô, in a war against the Boers in 1894. During the course of the twen-tieth century two diaries, one by an Anglican priest (Colin Rae) and one by a German mis-sionary (Christoph Sonntag), came to play an extraordinary role in the way ‘Malaboch’ and his people would be represented in what Roland Barthes referred to as the “civilisation of the written word”. Attention is paid to the diary as a source for historical research, and the extent to which, especially in published form, its aspirations also as a literary genre affect its possible meanings for successive generations of readers.

aus dem inhalt

The diary as historical document and literary artefact p Context: Blouberg, Soutpansberg and the ZAR p The Boer-Hananwa conflict in the context of colonisation elsewhere in Africa p Colin Rae and Christoph Sonntag p The narrators in the Rae and Sonntag texts p Reception of the Rae and Sonntag texts p Composition of the narrative p Causes of the Boer-Hananwa War according to Rae and Sonntag p The course and outcome of the Boer-Hananwa war: space and time in the Rae and Sonntag texts p Last considerations

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Wirtschafts- und Sozialgeschichte ............................................................................

Wolfgang König (Hg.)

Technikgeschichte

Basistexte Geschichte – Band �

2009. Ca. 260 Seiten. Kart.

Ca. ¤ 24,–

ISBN 978-3-515-09356-9 (p November 2009)

„Kaum etwas prägt unser Leben so sehr wie die Technik“. Dieses Diktum des Philosophen Hans Poser steht in scharfem Gegensatz zur marginalen Beachtung, welche die Technik in der traditionellen Geschichtswissenschaft gefunden hat. Nur wenige bekannte Histori-ker wie Karl Lamprecht und Franz Schnabel bildeten hierbei eine Ausnahme. Andere wie Jörn Rüsen und Reinhard Rürup verwiesen auf den Stellenwert der Technik für die ge-schichtliche Entwicklung. Daneben entstand eine zunächst von Ingenieuren, dann von Historikern getragene Disziplin „Technikge-schichte“. Die hier versammelten „Basistexte“ dokumen-tieren die Entwicklung der Technikgeschichte von einem ingenieurwissenschaftlichen zu einem historischen Fach und bieten einen Überblick über ihre zentralen Fragestellun-gen.

mit texten von

Conrad Matschoß, Hugo Theodor Horwitz, Armin Hermann, Jörn Rüsen, Reinhard Rü-rup, Karl-Heinz Ludwig, Ulrich Troitzsch / Wolfhard Weber, Günter Ropohl, John M. Staudenmaier, Trevor J. Pinch / Wiebe E. Bijker, Thomas P. Hughes, Joachim Radkau, Wolfgang König

Wolfgang König

TechnikgeschichteEine Einführung in ihre Konzepte und For-schungsergebnisse

Grundzüge der modernen Wirtschaftsgeschichte

– Band 7

2009. Ca. 240 Seiten. Kart.

Ca. ¤ 21,–

ISBN 978-3-515-09423-8 (p Oktober 2009)

Die Technikgeschichte gehört zu den aufstre-benden historischen Teildisziplinen. Dieser Band bietet allen, die sich für die historische Entwicklung der Technik interessieren, eine Einführung in die theoretischen Ansätze und in die empirischen Ergebnisse der technikge-schichtlichen Forschung. Zunächst präsentiert der Autor die Technik und die Technikgeschichte im System der Wissenschaften: in den Technik-, den Natur-, den Sozial- und den Geisteswissenschaften. Dann behandelt er Schlüsselbegriffe der Technikgeschichte, wie Innovation, Determi-nismus, Soziale Konstruktion, Revolution und Evolution, und diskutiert deren theoretischen Gehalt und heuristisches Potenzial. Ein wei-terer Teil enthält eine Skizze der technischen Entwicklung seit der Industriellen Revolution auf der Basis der wichtigsten Literatur. Die Einführung endet mit der fundamentalen Frage, inwieweit man aus der Technikge-schichte lernen könne.

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.............................................................................. Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Arnd Kluge

Die Zünf­te

2. Auflage 2009. 522 Seiten mit 9 Abbildungen.

Kart.

¤ 41,–

ISBN 978-3-515-09391-0

In der ersten komprimierten deutschen Ge-schichte der Zünfte seit über 25 Jahren revi-diert der Autor deren traditionell negatives Bild. Der Band beleuchtet die Entwicklung von der Gründung der ersten Zünfte im 12. bis zu ihrer Abschaffung im 19. Jahrhundert und arbeitet dabei den Forschungsstand gut nach-vollziehbar auf. Außer dem Schwerpunkt Deutschland behandelt die Studie auch Öster-reich, die Schweiz und in Ausblicken die europäischen Nachbarn und die weltweite Entwicklung.Abschließend geht der Autor auf die Nachwir-kungen des Zunftwesens ein – in Innungen, Handwerkskammern, Genossenschaften und Gewerkschaften.

aus dem inhalt

Ursprünge und Vorbilder p Urbane Voraus-setzungen p Ausbreitung p Systembildung p Politische Kämpfe p Soziale Etablierung p Ausgrenzungen p Der Werdegang zum Zunft-meister p Wirtschaftliche Ziele p Marktord-nende Aufgaben p Kommunale und staatliche Aufgaben p Religiöse Aufgaben p Soziale Aufgaben p Selbstverwaltung p Geselligkeit p Brauchtum p Großbetriebliche Herausfor-derungen p Freund und Feind p Das Ende p Nachwirkungen p Jenseits der Grenzen u.a.

Katja Patzel-Mattern

Ökonomische Ef­f­izienz und gesellschaf­tlicher AusgleichDie industrielle Psychotechnik in der Weima-rer Republik

Studien zur Geschichte des Alltags – Band 27

2009. Ca. 320 Seiten. Geb.

Ca. ¤ 60,–

ISBN 978-3-515-09324-8 (p Dezember 2009)

Wie findet man die richtigen Mitarbeiter? Eine Frage, die bereits nach dem Ersten Welt-krieg die deutsche Wirtschaft unter den Be-dingungen wachsender internationaler Kon-kurrenz und kriegsbedingter Modernisie-rungsrückstände beschäftigt. Damals tritt eine junge Wissenschaft an, diese Frage zu beant-worten – die industrielle Psychotechnik.Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit be-gründen den Erfolg der industriellen Psycho-technik in den Unternehmen der frühen zwan-ziger Jahre. Die Anwendungsdiszplin bietet Antworten und Handlungsanweisungen in einer Phase gesellschaftlichen und ökonomi-schen Umbruchs. Sie stellt Wissen über den Stellenwert des Menschen im Produktionspro-zess bereit, das sich eignet, gesellschaftlichen Ausgleich herbeizuführen und industrielle Strukturen zu reformieren. Die institutionenökonomisch und kulturwis-senschaftlich fundierte Untersuchung der Geschichte der industriellen Psychotechnik gibt Einblicke in Organisationsstrukturen der deutschen Großindustrie sowie ihre Umstel-lung auf die gewandelten gesellschaftlichen Verhältnisse in den Jahren der Weimarer Republik. Zugleich leistet sie in der Perspekti-ve des institutionellen Lernens im Verhältnis von Wissenschaft und Praxis einen Beitrag zu zeitlich übergreifenden Fragen des gesell-schaftlichen Wandels.

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Wirtschafts- und Sozialgeschichte ............................................................................

Georg Wagner-Kyora

Vom „nationalen“ zum „sozialistischen“ SelbstZur Erfahrungsgeschichte deutscher Chemi-ker und Ingenieure im 20. Jahrhundert

Beiträge zur Unternehmensgeschichte –

Band 28

2009. 795 Seiten mit 18 Tabellen. Kart.

¤ 84,–

ISBN 978-3-515-09262-3

Für Techniker und Wissenschaftler aus der Chemieindustrie hatte der Übergang vom Nationalsozialismus zum SED-Regime beson-ders einschneidende Folgen. Auf der Grundla-ge politik- und mentalitätsgeschichtlicher Quellen und mit den Mitteln einer hermeneu-tischen Kollektivbiographik entfaltet das Buch ein Panorama des Akteurshandelns und der Erfahrungsgeschichte von Chemikern und Ingenieuren in den Industrieregionen Halle-Merseburg und Bitterfeld-Wolfen im Verlauf des „kurzen“ 20. Jahrhunderts. Welche politischen Implikationen hatte ihre Tätigkeit in den größten Industriebetrieben der IG Farbeindustrie AG und den späteren volkseigenen Kombinaten? Wie konnten sich einige gegen politische Überformungen ihrer Berufe zur Wehr setzen? Und wie wurden andere zu Gehilfen diktatorischer Regime? War mit dem Generationswechsel in den 1960er Jahren auch ein Mentalitätswechsel verbunden oder behielten Akademiker im Großbetrieb ihren herkömmlichen bildungs-bürgerlichen Habitus bei? Wie reflektierten sie über ihre soziale und politische Lage und über Geschichte? Welche Identifikationsstra-tegien führten sie zu unterschiedlich gelager-ten Selbst- und Fremdbildern?

Adelheid von Saldern

Netzwerkökonomie im f­rühen 19. JahrhundertDas Beispiel der Schoeller-Häuser

Beiträge zur Unternehmensgeschichte –

Band 29

2009. 363 Seiten mit 13 Abbildungen. Kart.

¤ 50,–

ISBN 978-3-515-09369-9

Die Schoeller-Familien gehörten im 19. Jahr-hundert zu der Schicht erfolgreicher mittel-ständischer Unternehmer, die sich in der Region Aachen-Düren neben den großen Namen wie Hoesch, Schleicher und Schüll etablieren konnten. Im Mittelpunkt dieser Studie über die tuch- und papierfabri-zierenden Schoellers und ihre Geschäftspart-ner aus nah und fern stehen ihre Verbin-dungen und die Kontexte, in denen sie sich be-wegten, kurz: ihre Netzwerke. Die exempla-rische Untersuchung ihrer ökonomischen Funktion und der durch sie geschaffenen Kommunikationsräume lassen die sozialen, politischen, kulturellen und geschlechterbe-zogenen Dimensionen wirtschaftlichen Han-delns erkennen. In dieser Perspektive er-scheint die akteursbezogene Unternehmens-geschichte im frühen 19. Jahrhundert in einem neuen Licht.

aus dem inhalt

Fortune, Wagnisse, Zwänge p Unternehmen und Betriebe auf Wachstumspfaden p Gover-nance in Stadt und Region p Einzelfamilien und Verwandtschaftsnetze p Normen und Praktiken im Geschäftsverkehr p Schriftkul-tur und Wertvorstellungen

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Ian Blanchard

The International Economy in the “Age of­ the Discoveries”, 1470–1570Antwerp and the English Merchants’ WorldCopy-editing by Philipp Robinson Rössner

Studien zur Gewerbe- und Handelsgeschichte

der vorindustriellen Zeit – Band 29

2009. 288 Seiten mit 18 Abbildungen, 2 Tabellen

und 7 Karten. Kart.

¤ 45,–

ISBN 978-3-515-09329-3

The monograph examines the fluctuations on the Anglo-Netherlands financial and goods markets within the changing parameters of a nascent European-based “world economy” (1470–1570). It focuses on the major finan-cial centres of the time (Antwerp, London) and examines their interdependencies, as well as their role as agents financing international trade and commodity flows. In this volume an attempt will be made to examine the world of those English merchants who first accessed the international economy in order to distrib-ute English produce (mainly wool, cloth and lead) and secure such goods as were required by the nation’s consumers, such as foreign spices and other exotic consumables. By draw-ing on financial and macro-economic data, such as prices and exchange rates, as well as micro-data, such as individual merchants’ accounts, a comprehensive and intimate sketch is drawn of the working mechanisms of an emerging modern, European-centred, world economy.

Hans-Jürgen Gerhard

Wesen und Wirkungvorindustrieller TaxenPreishistorische Würdigung einer wichtigen QuellengattungHerausgegeben und mit einem Geleitwort versehen von Karl Heinrich Kaufhold und Markus A. Denzel

Studien zur Gewerbe- und Handelsgeschichte

der vorindustriellen Zeit – Band 30

2009. 54 Seiten mit 11 Abbildungen. Kart.

¤ 23,–

ISBN 978-3-515-09402-3

Gehälter als Preise für den Faktor Arbeit gehören auch für die vorindustrielle Zeit zu den grundlegenden Themen der Wirtschafts-geschichte, denn in ihnen findet das Zusam-menspiel von Angebot und Nachfrage auf den Märkten seinen Niederschlag. Die Preise stellen damit ein zentrales Element des wirt-schaftlichen Geschehens dar. Das Material für die entsprechenden Forschungsvorhaben ist in sehr unterschiedlicher Form überliefert: So fördert die Suche in den deutschen Archiven neben Marktprotokollen, Preiskuranten, Polizeirapporten und Registern als Quellen für sich relativ frei bildende Preise auch eine Vielzahl verschiedenartigster Taxen – obrig-keitlicher Preisvorschriften – zutage. Sie stellen eine Besonderheit unter den preis-historischen Dokumenten dar, deren Eigen-arten bisher in der preishistorischen Literatur nur wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde. Der hier abgedruckte Vortrag von Hans-Jürgen Gerhard, gehalten anlässlich der Feier seines 70. Geburtstages, schließt diese Lücke.

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Wirtschafts- und Sozialgeschichte ........................................................................

Alexandra Gittermann

Die Ökonomisierung des politischen DenkensNeapel und Spanien im Zeichen der Reform-bewegungen des 18. Jahrhunderts unter der Herrschaft Karls III.

Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte –

Band 113

2008. 412 Seiten. Kart.

¤ 70,–

ISBN 978-3-515-09254-8

In der Folge der wissenschaftlichen Revolu­tion stieg im 18. Jahrhundert die Zahl ökono­mischer Publikationen sprunghaft an. In ihnen spiegelt sich die Hinwendung aller Wissens­zweige auf das irdische Leben der Menschen: Themen wie die Säkularisierung des politi­schen Denkens und die Infragestellung nicht nur der hergebrachten religiösen Werte, son­dern auch der sozialen und politischen Ord­nung bestimmten die Zeit. Die Autorin untersucht anhand zweier streng katholischer Staaten, die – im Vergleich zu den nordeuropäischen Handelsmächten – relativ spät begannen, sich gegenüber dem Wandel der Ideen zu öffnen, wie diese „Öko-nomisierung des Denkens“ in das politische Handeln Einzug hielt. Dabei geht die Studie auch der Frage nach dem in der Spanien-Forschung zu jener Zeit viel zitierten neapoli-tanischen Einfluss auf das spanische Denken nach. Dieser wird hier jedoch ausgehend von den unterschiedlichen ideengeschichtlichen Traditionen beider Länder erheblich relati-viert.

Sushil Chaudhuri / Markus A. Denzel (ed.)

Cashless Payments and Transactions f­rom the Antiquity to 1914

Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte –

Band 114

2008. 195 Seiten mit 3 Abbildungen, 5 Graphiken

und zahlreichen Tabellen. Kart.

¤ 34,–

ISBN 978-3-515-09259-3

This volume examines the various forms and techniques of cashless payments and transac-tions known to the world since Ancient times. The different contributions to this volume focus primarily on the non-European areas, as well as those European examples that did not correspond to the mainstream technique provided by the “Italian”, or “classical”, bill of exchange developed since the Middle Ages. Room will be given to the following issues instead: What means of cashless payment existed in the cultures and societies beyond Europe? Which other, “non-mainstream” techniques of cashless transactions existed within Europe? Why did the “Italian” or “Eu-ropean” bill of exchange prove to be superior and more successful than any of the other known techniques? Case studies drawn from a wide range of areas demonstrate that most economies facing an acute or permanent shortage of coin found ways of utilizing or creating surrogate money. Across the world and through all times people knew techniques of settling outstanding balances using cashless payments in some form.

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Danny Weber

Das Handels­ und Bankhaus Frege & Comp. in Leipzig (1739–1816)

Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte –

Band 11�

2008. 430 Seiten mit 51 Abbildungen und

46 Tabellen. Kart.

¤ 72,–

ISBN 978-3-515-09290-6

Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt Leipzig wird häufig ausschließlich im Kontext der Messe gesehen und erforscht – zu Un-recht, wie der Autor mit seiner Darstellung der geschäftlichen Aktivitäten der Leipziger Firma Frege & Comp. belegt. Denn entgegen dem bisherigen Diktum, nach welchem Leipzig sich an der kommerziellen Peripherie Europas befand, zeigt die Entwick-lung Freges, dass mitteldeutsche Unterneh-men sich an internationalen Handels- und Finanztransaktionen maßgeblich beteiligen konnten. Der Aufstieg verlief dabei bis in die 1780er Jahre nach eher konventionellen Mustern wirtschaftlicher Tätigkeit im Han-dels-, Bank-, Manufaktur- und Montange-schäft. Erst mit der verstärkten Zuwendung zu Staatsfinanzgeschäften um 1800 konnte eine fortlaufende Spezialisierung erreicht werden.Ohne die Bedeutung der Freges zu überschät-zen, zählten sie uneingeschränkt zur europä-ischen Hochfinanz. Sie gehörten damit einem exklusiven Kreis von Firmen an, die bereits in der „Vor-Rothschild-Periode“ einen bestim-menden Einfluss auf Wirtschaft und Staat nehmen konnten.

Frank Pitzer

Interessen im WettbewerbGrundlagen und frühe Entwicklung der euro-päischen Wettbewerbspolitik 1955–1966

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsge-

schichte – Beiheft 19�

2009. 482 Seiten. Kart.

¤ 74,–

ISBN 978-3-515-09120-6 (p September 2009)

Die Basis der europäischen Kartell- und Wett-bewerbspolitik ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen der sechs EWG-Gründerstaa-ten zwischen 1955 und 1966. Diese Studie geht von den unterschiedlichen nationalen Wettbewerbstraditionen aus und beleuchtet die intergouvernementale Interessenausein-andersetzung und ihren Einfluß auf die Insti-tutionengestaltung. Die Untersuchung beginnt mit den EWG-Vertragsverhandlungen 1955, reicht aber über die Zäsur 1957/58 hinaus und analysiert die wettbewerbspolitische Diskussion der Staaten im institutionellen Rahmen der EWG. Diese mündete in der Verordnung Nr. 17/62, die die europäische Wettbewerbspolitik rund 40 Jahre prägte. Ihre Umsetzung – sowie die der Artikel 85 bis 89 des EWG-Vertrags – war der Grundstein eines zentralen europäischen Politikfeldes, das nicht nur Bestandteil, son-dern wichtiger Förderer des europäischen Integrationsprozesses war und ist. Der Rückblick zeigt, welchen Staaten es ge-lang, ihre nationalen Interessen in der Konsti-tutionsphase der europäischen Wettbewerbs-politik durchzusetzen und abzusichern.

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Rolf Walter (Hg.)

Geschichte der ArbeitsmärkteErträge der 22. Arbeitstagung der Gesellschaft für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 11. bis 14. April 2007 in Wien

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsge-

schichte – Beiheft 199

2009. 421 Seiten mit 34 Abbildungen, 36 Tabellen

und 2 Karten. Kart.

¤ 78,–

ISBN 978-3-515-09230-2

Die Geschichte der Arbeitsmärkte stand im Zentrum der Tagung der Gesellschaft für Sozi-al- und Wirtschaftsgeschichte in Wien. Der Band präsentiert die zwölf Referate und neun Korreferate, ergänzt um eine Einleitung von Rolf Walter und den Eröffnungsvortrag von Franz Baltzarek. Die Beiträge decken ein breites Spektrum vom Mittelalter bis zur Gegenwart ab und diskutieren Aspekte der Arbeitsmarkttheorie und der neuesten Ar-beitsmarktforschung. Einen besonderen Schwerpunkt bildet dabei die Geschichte des österreichischen Arbeitsmarktes.

aus dem inhalt

F. Baltzarek: Präkeynesianische Wurzeln staatlicher Arbeitsbeschaffungspolitik p L. Bellmann: Themen, Theorien und Ergebnisse der neuen Arbeitsmarktforschung p T. Pie-renkemper: Der Auf- und Ausbau eines „Nor-malarbeitsverhältnisses“ in Deutschland p B. Fuhrmann: Lohnarbeit und Entlohnungsfor-men in der spätmittelalterlichen Agrarwirt-schaft p C. Jeggle: Arbeitsbeziehungen und Arbeitsmärkte im Gewerbe der frühen Neuzeit p J. Ehmer: Handwerkliche Arbeitsmärkte im Wien des 18. und 19. Jhs. p W. Drobesch: Der innerösterreichische Arbeitsmarkt in der Übergangsphase von der Proto-Industrialisie-rung zum Industrialisierungsbeginn p u.a.

Markus A. Denzel

Das System des bargeldlosen Zahlungsverkehrs europä­ischer Prägung vom Mittel­alter bis 1914

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsge-

schichte – Beiheft 201

2008. 583 Seiten mit 1 Farbtafel, 22 Abbildungen,

6 Karten sowie 58 Tabellen. Geb.

¤ 78,–

ISBN 978-3-515-09292-0

Die Studie behandelt die Entwicklung der internationalen Zahlungsverkehrsbezie-hungen auf der Grundlage des Wechsels vom Mittelalter bis zum Epochenjahr 1914. An-hand des Wechsels als Medium des bargeld-losen Zahlungsverkehrs zeigt sie dabei die Ausbreitung dieses Systems, das cum grano salis die Grundlage für das Zahlungsverkehrs-system der Gegenwart darstellt, vom ur-sprünglichen Kernraum Europa letztlich über die gesamte ökonomisch relevante Welt. Dabei werden die verschiedenen europä-ischen und außereuropäischen Wechselmärk-te und ihre wechselseitigen Beziehungen über die Jahrhunderte hinweg untersucht. Als Quelle dienen die jeweiligen Kursnotierungen an den einzelnen Wechselplätzen. Im Ergeb-nis wird eine immer engere Vernetzung einer immer größeren Zahl an Wechselmärkten erkennbar, die aus der Perspektive der Han-dels- und Finanzgeschichte eine frühe Form von ‚Globalisierung‘ darstellt.

Wirtschafts- und Sozialgeschichte ........................................................................

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Angelika Westermann

Die vorderösterreichischen Montanregionen in der Frühen Neuzeit

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsge-

schichte – Beiheft 202

2009. 395 Seiten mit 9 Abbildungen und Karten,

15 Graphiken sowie 36 Tabellen. Kart.

¤ 64,–

ISBN 978-3-515-09306-4

Der Band bietet die erste zusammenhängende Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte des vorderösterreichischen Berg- und Hüttenwe-sens für das lange 16. Jahrhundert. Während für den Bergbau im Schwarzwald, im Sund-gau und im Weilertal rechtlich der habsbur-gische Regalherr allein zuständig war, musste er sich im Lebertal die Regalhoheit mit dem Herzog von Lothringen bzw. dem Herrn von Rappoltstein teilen. Die regalhoheitlichen und zeitweise konfessionellen „Gemengelagen“ schufen Interessenkonflikte, deren Lösungen dem Primat der Ökonomie untergeordnet wurden. Die Analyse des Schmelzwesens ermöglicht den Nachweis, dass die vorderös-terreichischen Montanregionen im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts zu den sechs größten Silbererzeugern Europas gehörten und die wesentlich geringeren Mengen an Kupfer für den mitteleuropäischen Kupfer-markt unverzichtbar waren.

Gudrun Clemen

Schmalkalden – Biberach – RavensburgStädtische Entwicklungen vom Spätmittelal-ter zur Frühen Neuzeit

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsge-

schichte – Beiheft 203

2009. 393 Seiten mit 6 Abbildungen. Kart.

¤ 59,–

ISBN 978-3-515-09317-0

Die drei Städte Schmalkalden, Biberach und Ravensburg verbinden Gemeinsamkeiten in Alter, Größe, verkehrsgeographischer Lage, früh vorhandenem Handwerk und Handel und Mitgliedschaft im Schmalkaldischen Bund. Dennoch verlief ihre historische Ent-wicklung sehr unterschiedlich, was sich nicht zuletzt auf den Umfang der jeweiligen poli-tischen und wirtschaftlichen Freiräume und Bewegungsmöglichkeiten zurückführen und durch Territorialzugehörigkeit auf der einen und Reichsunmittelbarkeit auf der anderen Seite definieren läßt.Die Autorin untersucht und vergleicht inner-städtische Entwicklungen und das Leben der von ihnen betroffenen Menschen vom ausge-henden Mittelalter bis in die frühe Neuzeit. Dabei spielen obrigkeitliche Einflussnahme, Handwerk, Zünfte, Fernhandel, Verlagswe-sen, Bauernkrieg, Reformation, Sozialstruktur und Hospitalwesen eine besondere Rolle. Gerade durch den vergleichenden Ansatz stellt der Band eine Bereicherung für die Stadtgeschichtsforschung dar.

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Wirtschafts- und Sozialgeschichte ........................................................................

Stefan Krebs

Technikwissenschaf­t als soziale PraxisÜber Macht und Autonomie der Aachener Eisenhüttenkunde 1870–1914

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsge-

schichte – Beiheft 204

2009. 472 Seiten mit 22 Abbildungen und

5 Tabellen. Kart.

¤ 72,–

ISBN 978-3-515-09348-4

Innerhalb von nur zehn Jahren entwickelte sich die Aachener Eisenhüttenkunde zwischen 1901 und 1910 von einem wenig beachteten Teilfach der Technischen Chemie und Berg-baukunde zu einem hoch angesehenen, selb-ständig forschenden, baulich und institutio-nell gut ausgestatteten Institut mit europa-weitem Ruf. Wie dieser Aufstieg möglich war, zeigt der Autor unter Rückgriff auf Pierre Bourdieus Theorie der sozialen Praxis und dem Dresdener Konzept zur Entwicklung technikwissenschaftlicher Fächer. Er interpre-tiert Disziplingeschichte als Ringen um eine angemessene Durchdringung des Gegen-standsbereiches und als Kampf um Ressour-cen, Macht und Autonomie in einem sich wandelnden gesellschaftlichen und wissen-schaftlichen Umfeld. Im Mittelpunkt steht dabei die ambivalente Beziehung der Aache-ner Eisenhüttenkundler zu den Vertretern der rheinisch-westfälischen Stahlindustrie.

Markus A. Denzel / Margarete Wagner-Braun (Hg.)

Wirtschaf­tlicher und sportlicher Wettbewerb Festschrift für Rainer Gömmel zum 65. Ge-burtstag

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsge-

schichte – Beiheft 20�

2009. 438 Seiten mit 33 Abbildungen. Geb.

¤ 68,–

ISBN 978-3-515-09373-6

aus dem inhalt

Wirtschaftlicher Wettbewerb: J. Buza: Tiroler Taler im Geldumlauf der Reichsstadt Nürn-berg und Ungarns in der ersten Hälfte des 17. Jhs. p R. S. Elkar: Bayerische Taler für die Levante – Gutes Geld zum Ausgleich einer negativen Handelsbilanz? p G. Fouquet: Wenn einer Meister werden will – Prüfungs-aufgaben für Augsburger Schneiderknechte aus dem Jahr 1516 p K. H. Kaufhold: Wett-bewerb im deutschen Eisenbahnwesen im 19. Jh. p M. A. Denzel: Die Weltausstellungen des 19. Jhs. und ihr Beitrag zum ökono-mischen Wettbewerb p u.a. p Sportlicher Wettbewerb: W. Pyta: Vom Segen zum Fluch? Der Beitrag von Leistung und Wettbewerb zur Karriere des Sports in Deutschland p H. Braun: Der Weg zum high-tech-Ball – tech-nische Fortschritte rund um das Runde p P. Thomes: Aller guten Dinge sind fünf – Ale-mannia Aachen und die Erste Bundesliga (1963 bis 1970) p U. Steiner: Was geht der Sport die Juristen an? p V.-C. Elter: Bewer-tung von Fußballunternehmen p B. von Freyberg: Aspekte der Spielerwertbestim-mung als Entscheidungsgrundlage im Trans-fergeschäft von Fußballvereinen p A. Galli: Was ist ein Fußballspieler wert? Vorschläge für eine marktgestützte finanzielle Bewertung von Spielern in Teamsportarten p u.a.

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Sabine von Heusinger

Die Zunf­t im MittelalterZur Verflechtung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Straßburg

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsge-

schichte – Beiheft 206

2009. 662 Seiten mit 5 Abbildungen, 9 Grafiken

und 30 Tabellen sowie CD-ROM. Geb.

¤ 79,–

ISBN 978-3-515-09392-7 (p Oktober 2009)

Den Kernpunkt des Bandes bildet eine grund-legende Neu-Definition von ‚Zunft‘, der größ-ten sozialen Gruppe der mittelalterlichen Stadt. Die Autorin untersucht deren Entste-hung und Wandel und zeigt, dass Zünfte im Mittelalter sowohl gewerbliche Einungen als auch Bruderschaften, politische Zünfte wie auch militärische Einheiten umfassten. Am Beispiel von Straßburg werden hier alle vier Bereiche zum ersten Mal eingehend erforscht und die Ergebnisse mit den Städten Zürich, Nürnberg und Frankfurt verglichen. Basierend auf sozialwissenschaftlichen Frage-stellungen und einem prosopographischen Ansatz, den sie mit Methoden der Netzwerk-analyse verknüpft, beweist die Autorin zudem, dass Zünfte äußerst mobile und dynamische Gruppen darstellten. Dadurch entsteht ein völlig neues Bild der Zünfte, die ein Grundele-ment vormoderner Gesellschaften waren.

Verena Postel

Arbeit und Willensf­reiheit im Mittelalter

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsge-

schichte – Beiheft 207

2009. 189 Seiten. Kart.

¤ 39,–

ISBN 978-3-515-09393-4

Welche Vorstellungen verbanden sich für Menschen des Mittelalters mit Arbeit? War sie im theozentrischen Weltbild der Zeit allein Sündenstrafe für den verdorbenen Menschen oder konnte er sich durch Arbeit den Weg zum Heil verdienen? Waren die Menschen allein von Gottes Gnade abhängig, wollten sie das ewige Leben erreichen oder konnten sie durch eigene Leistung dazu beitragen? Welche Rolle spielte in diesem Zusammenhang die menschliche Willensfreiheit, der freiwillige Entschluss, etwas zu leisten? Vergab Gott das Heil unabhängig von der Leistung der Men-schen im Diesseits oder honorierte er Ver-dienste?Die mentalitätsgeschichtliche Studie zur mittelalterlichen Arbeitsethik wendet sich dieser philosophisch-theologischen Diskussi-on um die Gnadenlehre und deren Auswir-kungen auf die Bewertung von Arbeit und Leistung des Menschen im Diesseits zu. An-hand ausgewählter Textzeugen von Augustin bis Thomas von Aquin erörtert die Autorin die anthropologische Grundfrage nach dem Vorhandensein einer menschlichen Willens-freiheit und deren Auswirkungen auf die Arbeitsethik.

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Wissenschaftsgeschichte ...................................................................................

Uta Gerhardt

Soziologie im zwanzigsten Jahrhundert Studien zu ihrer Geschichte in Deutschland

2009. 392 Seiten. Kart.

¤ 42,–

ISBN 978-3-515-09286-9

Für das Verständnis der Geschichte der Sozio-logie im zwanzigsten Jahrhundert ist es unab-dingbar, die Debatten und institutionellen Strukturen zu rekonstruieren, die das Fach geprägt haben. Für Deutschland, das in die-sem „langen Jahrhundert“ sechs Herrschafts-systeme erlebt hat, gilt dies ganz besonders. Uta Gerhardt zeigt eindrucksvoll, wie man eine Geschichte der Soziologie als Gesell-schaftsgeschichte schreiben muss. In sechs chronologisch geordneten Studien werden Bruchlinien, Anschlußstellen und Widersprü-che der Fachgeschichte beleuchtet. Zunächst die Abkehr vom Sozialdarwinismus, die Wil-helm Dilthey initiierte und die den Welterfolg der WeberschenTheorie erst ermöglichte. Im Fokus steht dann das Fortleben der Soziologie in der Emigration. Als wichtigsten Impulsge-ber in der Stunde Null würdigt die Autorin Edward Y. Hartshorne, bevor sie den Neube-ginn der empirischen Sozialforschung analy-siert. In den kontroversen 1960er Jahren folgt Gerhardt dem langen Schatten des Positivis-mus, um abschließend die Herausforde-rungen der Wiedervereinigung für die Sozio-logie zu analysieren.Eine einzigartige, überzeugende Diskursge-schichte der Soziologie im zwanzigsten Jahr-hundert.

Klaus W. Hempfer / Philipp Antony (Hg.)

Zur Situation der Geistes­wissenschaf­ten in Forschung und LehreEine Bestandsaufnahme aus der universitären Praxis

2009. 163 Seiten. Kart.

¤ 24,90

ISBN 978-3-515-09379-8

Das deutsche Wissenschaftssystem befindet sich in einem Prozess grundlegender struktu-reller Veränderungen. Wie situieren und wie positionieren sich die universitären Geistes-wissenschaften im Kontext von Bologna-Re-form, Internationalisierung, Differenzierung und Exzellenzinitiative? Welche Entwicklun-gen zeichnen sich für die Praxis von Forschung und Lehre an den Universitäten ab? Welches sind die zentralen Themen und Fragestellun-gen für die Selbstverortung der Geisteswissen-schaften und die Weiterentwicklung ihrer Zu-kunftsperspektiven? In welchem Verhältnis stehen Disziplinarität und Interdisziplinarität? Welche Rolle spielen die so genannten ‚Klei-nen Fächer‘? Führende Geisteswissenschaftler widmen sich in diesem Band diesen und ande-ren Schlüsselthemen der Geisteswissen-schaften.

aus dem inhalt

Peter Strohschneider: Geisteswissenschaften im Wissenschaftssystem p Ulrich Herbert: Geisteswissenschaftliche Standards in For-schung und Lehre p Stephen G. Nichols: Hu-manities Scholarship and Globalization p Mi-chael Lackner: Regionalstudien und ‚Fern-kompetenz‘ p Konrad Ehlich: Lingua franca in der Wissenschaft p Oliver Primavesi: ‚Klei-ne Fächer‘? p Ansgar Nünning: Thesen zur Internationalisierung der geisteswissenschaft-lichen Doktorandenausbildung und For-schung

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Udo Margedant / Heinrich Quaden / Michael Klein (Hg.)

Verantwortungsvolle Wissenschaf­tFestschrift zum Akademischen Forum zur 122. Cartellversammlung des Cartellverban-des Katholischer deutscher Studentenverbin-dungen Samstag, 3. Mai 2008, Universität Bonn

2009. 147 Seiten mit 26 Farb- und 15 s/w-

Abbildungen. Kart.

¤ 39,–

ISBN 978-3-515-09370-5

Das Thema „Verantwortungsvolle Wissen-schaft“ stand im Zentrum eines Akademischen Forums, das der Cartellverband der katho-lischen deutschen Studentenverbindungen 2008 im Rahmen seiner Jahrestagung in Bonn erstmals veranstaltete. In vier Fachsektionen zu den Themen „Medizin und Lebenswissen-schaften“, „Natur- und Technikwissen-schaften“, „Rechts-, Staats- und Wirtschafts-wissenschaften“ sowie „Theologie und Geis-teswissenschaften“ wurden herausragende wissenschaftliche Arbeiten vorgestellt und diskutiert. Eine themenübergreifende Podi-umsdiskussion führte die Erträge zusammen. Mit der Publikation der Beiträge will der Cartellverband zum einen auf das hohe wis-senschaftliche Potential der größten studenti-schen Vereinigung Deutschlands hinweisen, liefert zum anderen aber auch wertvolle Impulse in der Debatte um die Verantwortung der Wissenschaft. Aus den Blickwinkeln der verschiedenen Disziplinen verdeutlicht der Band, dass Angehörige des Cartellverbandes nicht nur Spitzenleistungen in Wissenschaft und Forschung erbringen, sondern dass es sich bei ihren Arbeiten auch immer um wert-haft orientierte Beiträge handelt.

Eberhard Schaich / Heinrich Strecker (Hg.)

Dr. rer. pol.175 Jahre Promotion an der Wirtschaftswis-senschaftlichen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen.Die 300 Promotionen der letzten 25 Jahre

2009. 404 Seiten mit 317 s/w-Fotos. Geb.

¤ 56,–

ISBN 978-3-515-09240-1

Zwischen 1984 und 2009 wurden an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen 300 Doctores rerum politicarum (Dr. rer. pol.) promoviert. Dieses Werk umfasst eine Charak-terisierung der Doktoren des letzten Viertel-jahrhunderts mit tabellarischen Biographien und Fotos sowie die Ehrendoktoren, Honorar-professoren, neu berufenen Professoren und Juniorprofessoren sowie die Habilitierten. Die Veränderungen in den Promotionsthemen spiegeln die Entwicklung der Disziplin in der jüngeren Vergangenheit wieder. Auch wird ersichtlich, wie sich die Absolventen beruflich positionieren konnten.Im Laufe der 175-jährigen Geschichte des Doktordiploms an dieser Fakultät sind insge-samt 2249 Promotionen abgeschlossen wor-den. Zu den Doctores dieser ältesten wirt-schaftswissenschaftlichen Fakultät gehören viele bekannte Persönlichkeiten, darunter Bundespräsident Köhler.Nach einem ersten Doktorenbuch von 1984 und dem zweibändigen Professorenwerk von 2004 liegt mit diesem Band ein wesentlicher Beitrag zur Tübinger Universitäts- und Wis-senschaftsgeschichte und darüber hinaus zur Soziologiegeschichte akademischer Berufe und Karrieren vor.

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Michael Kißener / Friedrich Moll (Hg.)

Ut omnes unum sint Teil 3: Gründungsprofessoren der Chemie und Pharmazie

Beiträge zur Geschichte der Johannes Guten-

berg-Universität Mainz – Neue Folge Band 7

2009. 109 Seiten mit 6 s/w-Fotos. Kart.

¤ 26,–

ISBN 978-3-515-09302-6

Zur Aufarbeitung der Geschichte der 1946 (wieder)gegründeten Johannes Gutenberg-Universität ist die Reihe „Beiträge zur Ge-schichte der Universität Mainz – Neue Folge“ initiiert worden, in welcher verschiedene Aspekte der historischen Entwicklung der Mainzer Universität Berücksichtigung finden. In den ersten beiden Teilen werden Gründer-biographien auf den Bereichen Universitäts-führung, der französischen Besatzungsadmi-nistration und der Kommunal-Politik präsen-tiert. Der vorliegende Sammelband (Teil 3) über Gründungsprofessoren stellt Protagonis-ten der „ersten Stunde“ aus dem Bereich der Chemie und Pharmazie in systematischen einzelbiographischen Studien vor.

aus dem inhalt

Fritz Krafft: Fritz Straßmann (1902–1980). Fritz Straßmann und der Aufbau der Mainzer Chemie. K.W.I./M.P.I. für Chemie – Che-misches Institut – Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie – Institut für Anorganische Chemie und Kernchemie (mit Reaktor) p Gerhard Wegner: Werner Kern (1906–1985). Der Beginn der Organischen und Makromolekularen Chemie in Mainz p Hans Sillescu: Günther Victor Schulz (1905–1999). Begründer der Mainzer Physikalischen Chemie p Friedrich Moll: Hans Rochelmeyer (1907–1985). Begründer der Mainzer Phar-mazie

Andreas Lehnardt

Die Jüdische Bibliothek an der Johannes Gutenberg­Universität Mainz 1938–2008 Eine Dokumentation

Beiträge zur Geschichte der Johannes Guten-

berg-Universität Mainz – Neue Folge Band 8

2009. 260 Seiten mit 33 Abbildungen. Kart.

¤ 40,–

ISBN 978-3-515-09345-3 (t September 2009)

Die alte Jüdische Bibliothek an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bewahrt ein einzigartiges Zeugnis jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Rheinland-Pfalz. Dieser „verborgene Schatz“ ist bis heute – 70 Jahre nach der „Reichskristallnacht“ 1938 – nur wenigen bekannt und wurde bislang kaum erforscht. Die im Zuge des Novemberpogroms von der Gestapo beschlagnahmten Bestände der beiden Mainzer Synagogen waren 1939 zu-nächst in der Stadtbibliothek eingelagert und nach Kriegsende schließlich auf Umwegen an die neugegründete evangelisch-theologische Fakultät gelangt. Die dort erhaltenen Hebraica und Judaica bilden nicht nur eine Fundgrube für die Erfor-schung der jüdischen Druck- und Buchkunst, die Bücher mit ihren zahlreichen Vorbesitzer-spuren erlauben auch einzigartige Einblicke in die inneren Entwicklungen der jüdischen Gemeinde Mainz. Die Dokumentation der bewegten Bibliotheksgeschichte dient daher nicht nur bibliophilem Interesse, sondern zeigt auch, dass die erhaltenen „papierenen“ Zeug-nisse Mainzer jüdischer Kultur wichtige Spuren zum Verständnis einer Gemeinschaft bewah-ren, die einem steten Wandel unterlag und hierbei eine bemerkenswerte kulturelle Vielfalt hervorbrachte.

Wissenschaftsgeschichte ...................................................................................

3� ................................

......................................................................................... Wissenschaftsgeschichte

Willi Oberkrome

Ordnung und AutarkieDie Geschichte der deutschen Landbaufor-schung, Agrarökonomie und ländlichen Sozi-alwissenschaft im Spiegel von Forschungs-dienst und DFG (1920–1970)

Studien zur Geschichte der Deutschen

Forschungsgemeinschaft – Band 4

2009. 371 Seiten. Kart.

¤ 50,–

ISBN 978-3-515-09255-5

Während des „Dritten Reiches“ war die Land-wirtschaftsforschung die mit Abstand am stärksten DFG-finanzierte wissenschaftliche Fachsparte. Ihre akademische und gleichzei-tig auch gesellschaftliche Bedeutung wuchs seit der Hungererfahrung des Ersten Welt-kriegs kontinuierlich. Sie wirkte bis in die Gründungsphase der Bundesrepublik nach. Der Autor rekonstruiert in dieser Studie die verbindlichen Leitbilder und Verfahren einer für „Volk und Nahrungsfreiheit“ eintretenden Disziplin mit Blick auf fünf Jahrzehnte deut-scher Geschichte. Die dabei erstmals vollzoge-ne Zusammenschau von Erzeugungsfor-schung, Betriebsökonomie und ländlicher Soziologie spannt den Bogen von langlebigen Autarkieforschungen über die nationalsoziali-stischen „Ordnungsentwürfe“ bis zu neuen Herausforderungen durch die EWG-Agrarpo-litik.

Friedemann Schmoll

Die Vermessung der KulturDer „Atlas der deutschen Volkskunde“ und die Deutsche Forschungsgemeinschaft 1928–1980

Studien zur Geschichte der Deutschen

Forschungsgemeinschaft – Band �

2009. 331 Seiten. Kart.

¤ 48,–

ISBN 978-3-515-09298-2

Der Atlas der deutschen Volkskunde zählt zu den größten geisteswissenschaftlichen Lang-zeitprojekten, die im 20. Jahrhundert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurden. Initiiert nach dem Ersten Weltkrieg betrieben Volkskundler mehrerer Generationen in den politischen Systemen der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus, der BRD und DDR die Vermessung und kartographische Erfas-sung einer durch Industrialisierung und Mo-derne gefährdeten „Volkskultur“. Getragen von gemeinschaftsstiftenden Erneuerungser-wartungen und der Intention, deutschen „Volks- und Kulturboden“ wissenschaftlich verlässlich zu dokumentieren, organisierte sich die junge und populäre Volkskunde um dieses kartographische Großprojekt als Wis-senschaft. An über 20 000 Orten inner- und außerhalb des Deutschen Reiches wurden viele Millionen Daten zu Leben und Alltag, bäuerlicher Arbeit, Sitte und Brauch, Festen und Ritualen, Ernährung, religiösen Vorstel-lungswelten etc. gesammelt. Mit dem als Modellfall konzipierten Langzeit-projekt sollte auch die Rolle von Geistes- und Kulturwissenschaften in modernen Wissens-gesellschaften zwischen Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaften neu definiert werden.

........................ 36

Horst Kranz / Walter Oberschelp

Mechanisches Memorieren und Chif­f­rieren um 1430 Johannes Fontanas Tractatus de instrumentis artis memorie

Boethius – Band �9

2009. 167 Seiten mit 33 Abbildungen. Geb.

¤ 38,–

ISBN 978-3-515-09296-8

Die Künste der Erinnerung und der Verschlüs-selung nahmen in der Renaissance einen großen Aufschwung. Der venezianische Ge-lehrte Johannes Fontana führte diese Ent-wicklungen um 1430 in einer größeren Ab-handlung zusammen. Sein darin eingefügter Tractatus de instrumentis beschreibt und illustriert Geräte, die ein mechanisches Spei-chern und Kombinieren, vor allem auch ein Verschlüsseln von Information gestatten. Das Buch stellt im ersten Teil den Autor und sein Œuvre vor. Der zweite Teil bringt den lateinischen Text des Gerätetraktats mit Über-setzung und informatisch-kryptologischer Analyse. Das Ergebnis überrascht: Bisher gilt L. B. Alberti 1466 als Erfinder der später als Vigenère-Verschlüsselung bezeichneten Tech-nik. Doch existierten technische Konzeptionen und somit auch die gedanklichen Vorausset-zungen der polyalphabetischen Verschlüsse-lung mit Chiffrier-Scheiben, Walzen und anderen Geräten bereits mehr als eine Gene-ration zuvor. Diese besitzen bis heute ihren Stellenwert in der Informatik.

Ulrich Päßler

Ein „Diplomat aus den Wäldern des Orinoko“Alexander von Humboldt als Mittler zwischen Preußen und Frankreich

Pallas Athene – Band 29

2009. 244 Seiten. Geb.

¤ 45,–

ISBN 978-3-515-09344-6

Alexander von Humboldt verbrachte fast ein Drittel seines Lebens in Paris. Als Forscher, Förderer der Wissenschaften und Diplomat war er in die Wissenschaftssysteme und politi-schen Milieus Frankreichs und Preußens gleichermaßen eingebunden und damit ein wichtiger Mittler zwischen beiden Ländern. Der Autor beleuchtet Humboldts Bedeutung für den preußisch-französischen Wissens-transfer sowie seine Bemühungen um staaten-übergreifende wissenschaftliche Kooperatio-nen. Im Blickpunkt steht zudem Humboldts Position in den Kontroversen der Pariser Wissenschaftsgemeinde. Erstmalig werden hier auch Humboldts diplomatische Aufgaben während der Julimonarchie detailliert analy-siert. Die Studie zeigt, wie der Gelehrte seine politischen Verbindungen in den Dienst einer Annäherung zwischen beiden Staaten stellte und eine frühe Form der Kulturdiplomatie ausübte.

Wissenschaftsgeschichte ...................................................................................

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Manuel Schramm

Digitale Landschaf­ten

Pallas Athene – Band 30

2009. 212 Seiten mit 9 Abbildungen. Geb.

¤ 36,–

ISBN 978-3-515-09346-0

Die Wahrnehmung der Landschaft änderte sich im 20. Jahrhundert dramatisch – schon durch die Globalisierung und die neuen Um-weltbewegungen. Den Vermessungstechni-kern und Kartographen kam eine zentrale Rol-le in diesen Prozessen zu, da die Darstellung der Landschaft auf Karten oder in Geogra-phischen Informationssystemen populäre Vor-stellungen der Umwelt prägt. Der Vergleich zwischen Deutschland und den USA demonstriert, dass in beiden Ländern dieselben Prozesse wirksam waren, die einen fundamentalen Wandel im menschlichen Raum- und Landschaftsverständnis bewirk-ten. Sie trafen allerdings auf unterschiedliche nationale kartographische Stile, welche die Reaktionen auf die technischen und gesell-schaftlichen Wandlungsprozesse im 20. Jahr-hundert modifizierten. Die Studie verknüpft somit Aspekte der Umwelt- und Raumge-schichte mit solchen der Technik- und Wissen-schaftsgeschichte und integriert sie in die allgemeine Kulturgeschichte des 20. Jahrhun-derts.

Wolfram C. Kändler

Anpassung und AbgrenzungZur Sozialgeschichte der Lehrstuhlinhaber der Technischen Hochschule Berlin-Charlotten-burg und ihrer Vorgängerakademien, 1851 bis 1945

Pallas Athene – Band 31

2009. 318 Seiten mit 16 Abbildungen und

12 Tabellen. Geb.

¤ 48,–

ISBN 978-3-515-09361-3

Mit den Technischen Hochschulen etablierte sich im 19. Jahrhundert ein neuer Hochschul-typ in den deutschen Staaten – der jedoch um Gleichberechtigung innerhalb der bestehen-den Universitätslandschaft zu kämpfen hatte. Zwar schufen sich die neuen Hochschulen eigene Fächer und Methoden, aber in Struktu-ren und Formen suchten sie sich den älteren Universitäten anzupassen: Gerade die Profes-soren wollten das hohe gesellschaftliche Ansehen ihrer universitären Kollegen teilen. Am Beispiel der Charlottenburger Hochschul-lehrer untersucht der Autor den sozialge-schichtlichen Hintergrund dieser Entwick-lung. Dabei nimmt er vor allem die soziale Herkunft der Professoren, ihren Bildungs- und Werdegang, die Umstände ihrer Berufung an die Technische Hochschule und ihre Einkom-mensverhältnisse in den Blick. Anhand dieser Indikatoren zeigt die Studie, wann und für wen die Charlottenburger Hochschule attrak-tiv war und wie ihre Position unter den übri-gen Technischen Hochschulen und Universi-täten der deutschen Staaten einzuschätzen ist.

......................................................................................... Wissenschaftsgeschichte

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Mario Daniels

Geschichtswissenschaf­t im 20. Jahrhundert Institutionalisierungsprozesse und Entwick-lung des Personenverbandes an der Universi-tät Tübingen 1918–1964

Contubernium – Band 71

2009. 393 Seiten. Geb.

¤ 64,–

ISBN 978-3-515-09284-5

Die vielfachen politischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts haben die deutsche Ge-schichtswissenschaft tiefgreifend geprägt. Stets entschieden neben innerwissenschaft-lichen Entwicklungen auch politische Kon-junkturen darüber, ob Teilströmungen des Faches an den Universitäten vertreten waren oder sich sogar dauerhaft durchsetzen konn-ten. In diesen Institutionalisierungsprozessen wurden zum Teil heftige Auseinanderset-zungen darüber geführt, was Geschichtswis-senschaft und Universität sein sollten. Gerade in einem politiknahen Fach wie der Geschichte unterlagen die Karrieren der Hochschullehrer zahlreichen Unwägbarkeiten – nicht nur durch die Eingriffe nationalsoziali-stischer Hochschulpolitik oder die Entnazifi-zierung. Ebenso wichtig war der akademische Arbeitsmarkt: Die materiellen Rahmenbedin-gungen wissenschaftlichen Arbeitens blieben für Nachwuchswissenschaftler fast durchge-hend mehr oder weniger prekär.In mehreren Längsschnitten zeichnet der Autor Strukturen und Entwicklungen des Faches nach.

Die Dissertation erhielt den Promotionspreis der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Sabine Schleiermacher / Udo Schagen (Hg.)

Wissenschaft macht PolitikHochschule in den politischen Systembrüchen 1933 und 1945 Herausgegeben unter Mitarbeit von Andreas Malycha und Johannes Vossen

Wissenschaft, Politik und Gesellschaft - Band 3

2009. 266 Seiten mit 15 Tabellen und 3 Grafiken.

Kart.

¤ 34,–

ISBN 978-3-515-09315-6

Mit den Umbrüchen der Jahre 1933 und 1945 änderten sich in Deutschland – genauso wie in anderen Staaten – auch die politischen Rah-menbedingungen für Forschung und Lehre an den Universitäten. Trotz unterschiedlicher, teilweise gegensätzlicher Zielsetzung der politischen Einflussnahme wussten sich die Wissenschaftler mit den jeweils neuen Gege-benheiten zu arrangieren: Sie nutzten die durch den politischen Wechsel freigesetzte Dynamik für die eigenen Interessen. In vergleichender Perspektive widmen sich die Autoren des Bandes den Auswirkungen politischer Veränderung auf Universitäten im Deutschen Reich, in Österreich, Japan und der Tschechoslowakei. Anhand von Fallbeispielen arbeiten die Studien Analogien und Differen-zen im Verhältnis von Hochschule, Staat und Politik heraus. Im Zentrum steht dabei die Frage, in welchem Maße in den einzelnen Staaten vergleichba-ren Strategien und ähnlichen Verhaltensmu-stern gefolgt wurde sowie ob und in welcher Beziehung Unterschiede erkennbar sind.

Wissenschaftsgeschichte ...................................................................................

39 ................................

Christine Pieper

Hochschulinf­ormatik in der Bundesrepublik und der DDR bis 1989/1990

Wissenschaft, Politik und Gesellschaft - Band 4

2009. 350 Seiten mit 96 Tabellen. Kart.

¤ 39,–

ISBN 978-3-515-09363-7 (p August 2009)

In den 1970er Jahren etablierte sich Informa-tik als akademisches Fach an den Hochschu-len – und ist seitdem ein attraktiver Studien-gang, wie die stetig steigenden Studierenden-zahlen belegen. Dieser Band dokumentiert, wie sich die Infor-matik als eigenständiges Fach entwickelte und welche Grabenkämpfe sich Ingenieure und Mathematiker um ihre disziplinäre Zu-ordnung lieferten. Für knapp 30 Hochschulen (Universitäten, Technische Hochschulen, Fach- und Ingenieurschulen) der Bundesrepu-blik und der ehemaligen DDR zeichnet die Autorin die engen Verflechtungen zwischen Informatik, Wirtschaft und Politik bis zur Wende von 1989/90 nach und analysiert sie im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Bedeu-tung.

Sigrid Stöckel / Wiebke Lisner / Gerlind Rüve (Hg.)

Das Medium Wissenschaf­ts­zeitschrif­t seit dem 19. Jahr­hundert Verwissenschaftlichung der Gesellschaft – Vergesellschaftung von Wissenschaft

Wissenschaft, Politik und Gesellschaft - Band �

2009. 254 Seiten mit 11 Abbildungen, 4 Tabellen

und 10 Diagrammen. Kart.

¤ 34,–

ISBN 978-3-515-09342-2

Wissenschaftliche Zeitschriften gehören zu den wenig systematisch erforschten Me-diensorten. Sie dienten als Beleg für wissen-schaftliche Erkenntnisse und sind Teil der Geschichte von Fachdisziplinen und ihrer Professionalisierung. Die Autoren dieses Bandes befassen sich mit dem Wandel der Rolle, die das Medium „Zeit-schrift“ für die Wechselbeziehung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit seit dem 19. Jahrhundert spielte. Die Beiträge thematisie-ren anhand unterschiedlicher Fachrichtungen und mit Blick auf das jeweilige Publikum, welche Bedeutung Zeitschriften besaßen: für die Gestaltung von Diskursen innerhalb ein-zelner Fachdisziplinen, die Temporalisierung von Wissen und den Austausch in der Gesell-schaft. Insbesondere werden Zeitschriften hier in Relation zu anderen wissenschaftli-chen Medien sowie ländervergleichend unter-sucht.

......................................................................................... Wissenschaftsgeschichte

........................ 40

Marco Böhlandt

Verborgene Zahl – Verbor-gener Gott Mathematik und Naturwissen im Denken des Nikolaus von Cusanus (1401–1464)

Sudhoffs Archiv – Beiheft �8

2009. 358 Seiten mit 46 Abbildungen. Kart.

¤ 56,–

ISBN 978-3-515-09289-0 (p August 2009)

Nikolaus von Kues lebte in Extremen – und in ebendiesen fort: Schon zu Lebenszeiten einer der einflussreichsten Persönlichkeiten des christlichen Abendlandes wurde der deutsche Theologe, Philosoph, Kirchendiplomat und Kardinal durch die unmittelbare Nachwelt zu einer wahren Lichtgestalt in der vermeint-lichen Finsternis des Mittelalters verklärt, einem Überwinder der Grenzen von dogma-tischem Buchgelehrtentum und religiösem Eifer und Vorboten einer Epoche der Neugier und des intellektuellen Aufbruchs. Nicht zuletzt gründete diese euphorische Überhö-hung auf Nikolaus’ Grundüberzeugung, dass Naturwissenschaften und Mathematik den Schlüssel zu den höchsten menschenmög-lichen Erkenntnissen bereit halten. Dann über Jahrhunderte an den Rand des Vergessens gedrängt, mündete gerade dieses Credo in nicht weniger als einer „Cusanus-Renais-sance“ des späten 19. und 20. Jahrhunderts. Wie nah oder fern aber Nikolaus von Kues unserem so stark durch technisch-naturwis-senschaftliches Fortschrittsdenken geprägten Gegenwartsbewusstsein wirklich steht, ist allerdings immer noch eine ebenso offene wie spannende Frage, zu deren Beantwortung dieses Buch einen Beitrag liefern will.

Karl Möbius

Ästhetik der Tierweltmit zeitgenössischen Rezensionen und einem Vorwort von Christoph Kockerbeck

Wissenschaftskultur um 1900 - Band �

2008. LX, V, 128 Seiten mit 195 Abbildungen

sowie 3 Tafeln. Kart.

¤ 42,–

ISBN 978-3-515-09281-4

Der Zoologe und Museologe Karl August Möbius (1825–1908) war einer der vielsei-tigsten Naturforscher des Deutschen Kaiser-reiches. Nach 20-jähriger Lehrtätigkeit an der Königlichen Universität zu Kiel wurde Möbius 1887 als ordentlicher Professor auf den Lehr-stuhl für Systematik und Zoogeographie an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universi-tät zu Berlin und als Direktor der zoologischen Sammlung berufen. 1887 übernahm Möbius die Einrichtung des neu erbauten Berliner Mu-seums für Naturkunde, dem er von 1888 bis 1905 als Direktor vorstand. In dem hier neu herausgegebenen Band erör-tert Möbius aufgrund jahrzehntelanger For-schungen die ästhetischen Gesetze, laut de-nen uns bestimmte Tierarten gefallen und andere missfallen. Mit seiner schlüssigen Demonstration, dass unser ästhetisches Erle-ben der Tiere nicht bloß von unserem Ge-schmack abhänge, sondern vielmehr im Be-wusstsein des betrachtenden Individuums liegende subjektive als auch in der tierischen Organisation begründete objektive Ursachen habe, leistete Möbius zu der „evolutionisti-schen Ästhetik“ der Gegenwart einen wichti-gen Beitrag.

Wissenschaftsgeschichte ...................................................................................

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Medizin, Gesellschaf­t und Geschichte (MedGG)Jahrbuch des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung Herausgegeben von Robert Jütte

Jährlich 1 Band mit ca. 268 Seiten. Kart.

Jahresabonnement 2009: ¤ 33,60

Einzelheft: ¤ 39,–

ISSN 0939-351X

aus dem inhalt von band 27

(berichtsjahr 2008)

I. Zur Sozialgeschichte der Medizin: Sabine Herrmann: Zur Patientensicht im Alten Ägypten p Tilmann Walter: Ärztehaushalte im 16. Jahrhundert. Einkünfte, Status und Praktiken der Repräsentation p Carlos Watz-ka: Die Barmherzigen Brüder als Träger von Krankenhäusern in der Frühen Neuzeit – das Beispiel des Hospitals in Linz und seiner Pa-tienten in der Zeit bis ca. 1780 p Elisabeth Malleier: Professionalisierungsbestrebungen in der Krankenpflege in jüdischen Spitälern Österreich-Ungarns um 1900 p Nils Kessel: Biographie als Disziplinentradition. Von der Idealisierung des Pharmakologen Wolfgang Heubner 1877–1957) p II. Zur Geschichte der Homöopathie und alternativer Heilweisen: Ubiratan C. Adler / Maristela Schiabel Ad-ler / Ana Elisa Padula: Hahnemann’s Late Prescriptions p Josef M. Schmidt: Merging with the University of California: History of the Homeopathic College and Hahnemann Hospital in San Francisco p Bernadett Bi-galke: Frischobst und Okkultismus als Heils-wege: Konversionen im alternativkulturellen Milieu Leipzigs um 1900

Sylvelyn Hähner-Rombach (Hg.)

Alltag in der Krankenpf­lege / Everyday Nursing Lif­eGeschichte und Gegenwart / Past and Present

Medizin, Gesellschaft und Geschichte –

Beiheft 32

2009. 309 Seiten mit 22 Tabellen. Kart.

¤ 45,–

ISBN 978-3-515-09332-3

Im Zentrum der 2. International Conference on Nursing History, die in Stuttgart im Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung stattfand, stand der Pflegealltag und die Praxis der Pflegenden – in verschiedenen Arbeitsmilieus und unter Einbeziehung der Kategorien Geschlecht, Religion und Rasse. Besondere Beachtung findet in den Beiträgen die im deutschen Sprachraum bislang ver-nachlässigte Gemeinde- und Hauspflege von der ersten Hälfte des 19. bis zur zweiten Hälf-te des 20. Jahrhunderts, ergänzt durch Studi-en zur Psychiatriepflege, zur Krankenpflege in Spezialeinrichtungen und im Ausland.Die Erwartungen an die Pflegenden und deren Auswirkungen auf den Arbeitsalltag und das Berufsverständnis bilden den zweiten Schwer-punkt des Bandes. Hier nehmen die Autoren vor allem die „kranken Schwestern“, evangeli-sche Schwestern und die ökonomische Positi-on der Krankenpflege im Krankenhaus in den Blick.

.............................................. Jahrbuch ..................................Medizingeschichte

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Nicole Schweig

Gesundheitsverhalten von MännernGesundheit und Krankheit in Briefen, 1800–1950

Medizin, Gesellschaft und Geschichte –

Beiheft 33

2009. Ca. 300 Seiten. Kart.

Ca. ¤ 42,–

ISBN 978-3-515-09362-0 (p Oktober 2009)

Männer achten zu wenig auf ihre Gesundheit. Gehen sie zum Arzt, zeigt sich, dass sie häu-figer als Frauen an ernsthaften Erkrankungen leiden. Sind sie erst einmal krank, trägt ihr Verhalten oft nicht zu einer raschen Genesung bei. Dies sind die Ergebnisse von neueren Untersuchungen der Gesundheitswissen-schaften.Auf der Grundlage der Analyse von rund 7600 editierten Briefen, deren Verfasser dem Adel, den Mittel- und den Unterschichten zugehörig waren, geht die Autorin der Frage nach, ob Männer sich auch in der Vergangenheit so verhalten haben, und welche Einflüsse ihr Verhalten bestimmten. Die Vorstellungen, die sie in der Zeit von 1800 bis 1950 mit Gesund-heit verbanden, stehen hier ebenso im Mittel-punkt, wie die Praktiken, die sie anwandten, um ihre Gesundheit zu erhalten oder – im Falle einer Erkrankung – wieder herzustellen. Die Analyse berücksichtigt neben der sozialen Herkunft auch die Kategorien Alter und Fami-lienstand.

Daniel Schäfer / Andreas Frewer / Eberhard Schockenhoff / Verena Wetzstein (Hg.)

Gesundheitskonzepte im Wandel Geschichte, Ethik und Gesellschaft

Geschichte und Philosophie der Medizin –

Band 6

2008. 308 Seiten. Geb.

¤ 49,–

ISBN 978-3-515-09076-6

Unsere Gesellschaft entwickelt im Zeitalter (un)begrenzter Möglichkeiten ein plurales Verständnis von Gesundheit. Unter dem Ein-fluss medizinischer, demographischer und so-zialer Veränderungen sind der Gesundheits- wie auch der Krankheitsbegriff einem konti-nuierlichen Wandel unterworfen. Der um ausgewählte Beiträge ergänzte Ta-gungsband untersucht aus verschiedenen Blickwinkeln historische Voraussetzungen und gegenwärtige Erscheinungen dieses Wandels und zeigt mögliche Konsequenzen auf. Konzise beschreiben und analysieren die Studien die neuesten Entwicklungen des Gesundheitsbegriffs in verschiedensten Fel-dern der beteiligten Disziplinen: Medizin, Geschichte, Theologie, Philosophie, Recht, Sozialpolitik, Ökonomie, Ethik.

aus dem inhalt

K. Bergdolt: Der Traum von der Gesundheit p E. Beck-Gernsheim: Welche Gesundheit woll(t)en wir? p M. Honecker: Gesundheit als höchstes Gut? p K. Seelmann: Recht auf Gesundheit? p D. Lanzerath: Die neuere Philosophie der Gesundheit p D. J. Rothman / S. M. Rothman: Perfect Medicine – Imper-fect Man p C. Woopen: Solidarische Gesund-heitsversorgung – Was schulden wir uns gegenseitig? p u.a.

Medizingeschichte ..........................................................................................

43 ................................

Florian Bruns

Medizinethik im NationalsozialismusEntwicklungen und Protagonisten in Berlin (1939–1945)

Geschichte und Philosophie der Medizin –

Band 7

2009. 225 Seiten mit 21 Abbildungen auf

10 Tafeln und 4 Tabellen. Geb.

¤ 46,–

ISBN 978-3-515-09226-5

Die medizinischen Verbrechen, die national-sozialistische Ärzte begingen, beeinflussen bis heute medizinethische Debatten. Die Schre-cken von „Euthanasie“ und Menschenversu-chen verleiten dabei zu der Ansicht, im Hin-blick auf die Medizin sei der Nationalsozialis-mus eine Zeit ohne Ethik gewesen. Doch waren es ausgerechnet die Nationalso-zialisten, die mit der „Ärztlichen Rechts- und Standeskunde“ erstmals einen verpflichten-den Ethikunterricht im Medizinstudium eta-blierten. Dieser diente der Indoktrinierung der Studierenden und sollte die Auslese- und Vernichtungsmedizin in den Köpfen zukünfti-ger Ärzte festigen.Die Geschichte der Medizin und die Hygiene waren weitere Fächer, die eine spezifisch nationalsozialistische Medizinethik vermittel-ten: Rudolf Ramm, Bernward J. Gottlieb und Joachim Mrugowsky deuteten die traditionel-le ärztliche Moral um und stellten sie in den Dienst nationalsozialistischer Politik. Auf der Basis unveröffentlichter Quellen und Lebensläufe zeigt der Autor, wie Medizinethik für inhumane Zwecke manipuliert und instru-mentalisiert werden kann – eine Gefahr, die bis in die Gegenwart hineinreicht.

Andreas Frewer / Bernhard Bremberger / Günther Siedbürger (Hg.)

Der „Ausländereinsatz“ im Gesundheitswesen (1939–1945)Historische und ethische Probleme der NS-Medizin

Geschichte und Philosophie der Medizin –

Band 8

2009. 285 Seiten mit 6 Abbildungen. Geb.

¤ 49,–

ISBN 978-3-515-09201-2

Im „Dritten Reich“ mußten Zwangsarbeitende aus zahlreichen europäischen Ländern unter einer unmenschlichen Lebenssituation, man-gelnder Gesundheitsversorgung und Krank-heiten oder Verletzungen aufgrund der extre-men Arbeitsbedingungen leiden. Im vorliegenden Band beschreiben und analy-sieren achtzehn Autorinnen und Autoren historische und moralische Dimensionen der Probleme von Zwangsarbeitenden im Gesund-heitswesen während der Zeit von Nationalso-zialismus und Zweitem Weltkrieg. Grundle-gende Beiträge zur systematisch reduzierten medizinischen Versorgung in verschiedenen regionalen Krankenhäusern, Universitätskli-niken oder Lagern bzw. Ausländerbaracken werden ergänzt durch eindrückliche Erfah-rungsberichte von Zeitzeugen und Opfern der NS-Zeit.

mit beiträgen von

B. Bayer, B. Bremberger, G. Chiampo, M. W. Dmitriewitsch, A. Frewer, I. E. Gladki, H. Gryzak, F. Hummeltenberg, H. Jenner, W. Lisner, H. Magola, R. Mentner, T. Neubert-Preine, J. Petrilka, A. Püschel, G. Siedbürger, M. Stürzbecher, M. Sawtschenko

................................................................................................ Medizingeschichte

........................ 44

Namenregister ...............................................................................................

Adam, Thomas 19Anderson, Margaret

Lavinia 7Antony, Philipp 32

Bernhardt, Christoph 5

Bitsch, Marie-Thérè-se 12

Blanchard, Ian 25Böhlandt, Marco 40Bremberger, Bern-

hard 43Bruns, Florian 43Büchele, Markus 11

Cahn, Jean-Paul 13Chaudhuri, Sushil 26Clemen, Gudrun 29

Daniels, Mario 38Denzel, Markus A.

20, 26, 28, 30Dickhaut, Eva-Maria

3Dietl, Ralph 4Dörfer, Jael 3

Elvert, Jürgen 8ff.Frank, Thomas 14Frewer, Andreas 42f.

Funck, Stefanie 3

Gassert, Philipp 17Geißler, Daniel 2f.Gerhard, Hans-Jür-

gen 25Gerhardt, Uta 32Gittermann, Alexan-

dra 26Gossel, Daniel 18Gottschalk, Karin 13

Hähner-Rombach, Sylvelyn 41

Hardtwig, Wolfgang 4

Haußer, Christian 21

Hempfer, Klaus W. 32

von Heusinger, Sabi-ne 31

Hirschfeld, Sibylle 7Hobe, Stephan 11Hupe, Werner 2

Janatková, Alena 16Janoschke, Gunter 2Junker, Detlef 17Jütte, Robert 41

Kaelble, Hartmut 13Kändler, Wolfram C.

37Kißener, Michael 34Klein, Michael 33Kluge, Arnd 23Kockerbeck, Chri-

stoph 40König, Alexander 9König, Wolfgang 22Kranz, Horst 36Krauss, Karl-Peter

15Krebs, Stefan 30Kriel, Lize 21

Lässig, Simone 19Lehnardt, Andreas

34Lenz, Rudolf 2f.Lingelbach, Gabriele

19Lisner, Wiebke 39Löttel, Holger 18

Margedant, Udo 33Matheus, Michael 14Mausbach, Wilfried

17Merziger, Patrick 7Möbius, Karl 40Moll, Friedrich 34

zur Nieden, Birthe 3Nielsen-Sikora, Jür-

gen 8ff., 12

Oberkrome, Willi 35Oberschelp, Walter

36Olshausen, Eckart 15Ortlepp, Anke 17

Päßler, Ulrich 36Patzel-Mattern, Katja

23Petzoldt, Helga 2Pieper, Christine 39Pitzer, Frank 27Postel, Verena 31

Quaden, Heinrich 33

Reichert, Sabine 14Reif, Heinz 5Ribbat, Christoph 17Roeckner, Katja 6Roth, Ralf 5Rüve, Gerlind 39

von Saldern, Adel-heid 24

Salewski, Michael 8, 10

Schäfer, Daniel 42Schagen, Udo 38Schaich, Eberhard

33

Schleiermacher, Sabine 38

Schmähling, Angeli-ka 16

Schmoll, Friedemann 35

Schockenhoff, Eber-hard 42

Schramm, Manuel 37

Schuler, Peter-Johan-nes 3

Schunka, Alexander 15

Schweig, Nicole 42Siedbürger, Günther

43Sojc;ic, Tvrtko P. 8Spieß, Karl-Heinz 1Stöckel, Sigrid 39Stolberg, Eva-Maria

20Strecker, Heinrich

33

Taaks, Christian 6Thunert, Martin 17

Wagner-Braun, Mar-garete 30

Wagner-Kyora, Ge-org 24

Waldschmidt-Nelson, Britta 19

Walter, Rolf 28Weber, Danny 27Westermann, Angeli-

ka 29Wetzstein, Verena

42Wiemers, Gerald 14Witzel, Jörg 3Wolf, Klaus 2

4� ................................

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