Montag, 16.4.2012 SERVICE Frühjahrsputz im...

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SERVICE 9 Montag, 16.4.2012 Diät-Coach Sie laufen noch immer zweimal wöchentlich 20 Minuten? Weiter so! Wir kommen wieder darauf zurück. Aber es gibt noch einen weiteren Tipp zum Glück: Wasser! Ich trinke immerzu Wasser! Es ist immer in Reichweite: Neben dem Bett, auf dem Schreibtisch, im Auto. Denn nur mit ausreichend Wasser kann unser Körper nicht nur gelöste Fette abtransportieren, sondern es erhöht zugleich den Energieumsatz. Voraussetzung für körperli- che und geistige Leistungs- fähigkeit, auch für Wohlbe- finden und Lebensenergie, ist ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt. Jeden Tag verlieren wir ungefähr zweieinhalb Liter Wasser über den im Atem enthal- tenen Wasserdampf, durch Schwitzen oder über die Harnwege. Diesen Verlust müssen wir ausgleichen. Dabei gilt die Faustregel: Normalerweise – also nicht bei schweißtreibender körperlicher Belastung, Sommerhitze, Fieber oder Durchfall – braucht eine Frau rund zwei Liter Wasser, ein Mann 2,5 Liter, Kinder bis etwa zehn Jahre 1,5 bis 2 Liter und Kinder ab zehn Jahren 2 Liter. Einen Teil des Tagesbedarfs nehmen Sie durch die Nahrung in Gemüse und Obst auf. Wasser ist ideal, ich trinke es direkt aus der Wasserleitung. So erreichen Sie Dr. Konstanze Kuchenmeister: konstanze.kuchenmeister@ abendzeitung.de Mehr zur bekanntesten Ärztin Frankens auch unter www.kuchenmeister.ch Kontakt Frühjahrsputz im Kleiderschrank W as soll ich jetzt bloß anziehen? Fragen Sie nur nicht Ih- ren Mann, denn er wird wohl nur die Augen verdrehen. Mo- deratgeber und Trendempfeh- lungen überall, man verliert inzwischen den Überblick. Muss die Welt früher einfach gewesen sein. Und jetzt im Frühling ist es wieder beson- ders schlimm. Wovon ich rede? Auch ich stehe vor dem Kleiderschrank und habe nicht das Richtige anzuziehen. Gehe ich in die Praxis, ist es einfach, ich ziehe den Arztkittel an. Ansonsten ist es schon bisweilen kompli- ziert: Nicht die richtige Farbkom- bination, nicht den richtigen Schnitt für diese Saison, nicht die aktuelle Größe. Und dann diese spontanen Fehleinkäu- fe! Nur, weil die Sternchen in den Dutzenden Zeitschriften und auf all den Plakaten so toll aussehen! Ein weiterer Grund für Fehlgriffe: Schnäppchen! Superbillig – und sieht nach nichts aus. Kennen Sie das? Ginge es nach meinem Mann, dann würde ich noch auftragen, was ich damals als Studentin vor zwanzig Jahren trug, dieselben Hosen, Blu- sen, Schuhe, Stiefel, Jacken, Taschen. Wie viel Geld wir uns sparen würden! Glaubte ich meinem Mann, dann ist der Kleiderschrank bei uns Frauen in vielen Fällen das Problem schlechthin. Er meint, dass dahinter bei uns Frauen tiefere, viel größe- re Probleme stecken. Etwa Ver- lassensängste, weil die Lieb- lingshose nicht mehr passt? Da tun sich psychologische Abgründe auf, zumindest für meinen Ehemann. Im Grunde habe ich mein Glücks-Buch auch für ihn ge- schrieben und verweise dann immer auf das Kapitel Zwei: „Lass los – außen wie innen“. Von daher ist mir völlig be- wusst, dass Loslassen befreit und entlastet. Es ist für mich seit meiner Krise 2004 sogar ein Zauberschlüssel für das Glück, Freiraum zu schaffen – auch im Kleiderschrank. Ich habe damals in meinen dun- kelsten Tagen während der Krebstherapie alles Mögliche entsorgt. Klar kostet das Über- windung, und es geht einfa- cher, wenn man im Leben vor extrem große Herausforderun- gen gestellt wird. Wenn Sie es aber ohne die Superkatastro- phe schaffen, sich Platz schaf- fen, sogar bei einem vermeint- lich so schwierigen Projekt wie dem eigenen Kleiderschrank, dann gewinnen Sie doppelt und dreifach. Im Lauf eines Jahres sam- meln sich besonders im Klei- derschrank immer mehr Din- ge an. Sie werden das Entlasten lieben, die freien Kleiderbügel, den Platz, den Überblick im Kleiderschrank. Zögern Sie nicht, werden Sie einfach ak- tiv, atmen Sie tief durch und schütteln Klamotten ab, die nicht mehr zu Ihnen passen, die überhaupt nicht mehr pas- sen, die wirklich schon Jahre einstauben. Wenn mein Süßer nicht um mich schwirrt und ich alleine bin – selten genug bei vier Kin- dern im Haus –, dann gestehe ich mir vor meinem Kleider- schrank schon auch ein, dass ich das ein oder andere Stück doch wohl nicht mehr trage. Daneben ist unübersehbar, dass Schubfächer schon mal überquellen, Schnitte unvor- teilhaft und Kleiderbügel stän- dig knapp sind. Nehmen Sie ruhig wie ich Ihren Kleiderschrank deshalb jetzt im Frühling doch gewis- senhaft unter die Lupe. Die Bedeutung der meisten Klei- der ist in Wirklichkeit nicht groß. Klammern Sie sich nicht an dieses oder jenes Stück, das bringt Ihnen nichts. Auch wenn es uns Frauen schwer fällt, können wir uns klar machen, dass man tatsäch- lich mit halb so viel Klamotten ganz hervorragend leben kann. Es gibt größere, wichtigere Themen! Verwenden Sie nicht zu viel Energie auf Kleidungs- stücke, die womöglich längst nicht mehr passen, auch aus der Mode sind, nicht wirklich in der nächsten Saison trendy sind, oder auf Schuhe, die ih- ren Zenit längst überschritten haben... Das Problem an den Klei- dern und Schuhen, die ein- fach nur herumhängen oder -liegen, ohne wirklich getra- gen zu werden, ist, dass ihnen gewisse negative Energien in- newohnen, die Ihnen sicher nicht gut tun. Also, für mich ist schon klar: Die Styleklassiker, die wir Frauen brauchen – Sie wissen schon –, bleiben in jedem Fall an Bord. Ich kann doch den Burberry-Schal nicht entsor- gen! Ganz anders die Spontan- käufe von H&M und Zara. Die sind doch sowieso nur für eine Saison gemacht, dann sind sie auch durch, womit man sich abfinden muss. Dafür kauft man preiswert und ist für den Moment auch top gestylt. Und in der nächs- ten Saison gibt’s ein neues Teil – oder auch zwei oder drei. Die Themen Kleidung und Kleiderschrank sind für uns Frauen schier unendlich. Jede von uns hat ihre eigene Mei- nung und weiß genau, was ich meine. Haben Sie keine Angst vor dem Loslassen! Klei- dung zu behalten hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, sie besonders wertzuschätzen, besonders sparsam oder res- sourcenorientiert zu leben. Und etwas auszumisten be- deutet nicht, dass man ver- schwenderisch ist. Das Festhal- ten steht eher dafür, dass man sich nicht entscheiden kann. Dann empfehle ich Ihnen: Schauen Sie doch mal mit den Augen Ihres Mannes in Ihren Kleiderschrank – wieso eigent- lich nicht? Genießen Sie dann schließlich das schöne Gefühl, wenn der Kleiderschrank auf- geräumt ist. Ist das nicht wun- dervoll? Und Sie haben wieder Platz, um mal bei nächster Gelegenheit in Ruhe zu shop- pen… Mitten aus dem Leben Reifenwechsel J edes Jahr das gleiche Spiel: im Herbst rechtzeitig die Winterreifen montieren (lassen) wegen Eis, Schnee und Aqua- planing. Und im Frühling braucht es dann wieder die Sommerreifen – so will es das Ge- setz. Ganz ehrlich: Das geht mir auf den Keks. Naja, nicht wirklich mir, denn mein Mann erledigt das. Das muss so sein. Er ist enerviert wegen der ganzen Aktion. Schon weil wir in diesem Winter kaum Schnee in Nürnberg hatten. Gott sei Dank – in der Stadt braucht es nun wirklich keinen Schnee. Nur frage ich mich, wieso es nicht schon längst den opti- malen Reifen gibt, der für jedes Wetter geeig- net ist. Allein die Terminvereinbarung mit den Werkstätten ist ein Zinober: nein, nicht heu- te, auch nicht morgen, nächsten Mittwoch um halb neun. Da kann ich nicht, gut, dann Anfang Mai. Kommst du dann fünf Minuten zu spät, ist der Temin weg. Und dann kostet es noch relativ viel Geld, noch mehr, wenn die Reifen eingelagert wurden, oder das Auto noch dazu neue Reifen braucht. Trotzdem werde ich meinem Mann die Aufgabe sicher nicht abnehmen, obwohl ich die Tage mal geneigt war, zu zeigen, was wir Frauen sonst noch alles drauf haben, neben „Haare schön“, Maniküre, Job und Kindern. Ich studierte also tatsächlich an einer Ampel die Betriebsanleitung des Wagenhebers. Am Ende kam ich zum Ergebnis, dass es schon gut ist, wenn sich mein Mann darum küm- mert, in die Werkstatt fährt und ich nicht am Ende kurbeln muss, bis mir die Luft weg bleibt. Konstanze Kuchenmeister Mein Rezept Versuchen Sie, sich an eine Regel zu halten. Sie hilft Ihnen vor dem Kleider- schrank: Für jedes Teil, das neu ins Haus kommt, verschwindet ein altes. Entweder Sie entsorgen es, verschenken es oder bringen es in einen Second Hand-Laden. Am Anfang fällt es nicht leicht, sich zu trennen. An manchen Tei- len hängen Erinnerungen, oder sie sind vermeintlich Geld wert. Aber warum sollten Sie sich nicht von Kleidungsstücken trennen, die Ihnen schlichtweg nicht mehr passen? Lassen Sie auch Kleider aus frühe- ren Lebensphasen los: Sie brauchen Sie nicht mehr, und auch Ihr Geschmack hat sich in der Zwischenzeit vermutlich geändert. Oder Sie drehen den Spieß um, machen für Ihren Mann eine exklusive Mo- denschau und fragen ihn ganz bewusst, was Ihnen einfach nicht mehr steht. Und wenn er cool ist, dann hört er auch auf Sie und rückt das ein oder andere Stück heraus, in dem er ein- fach lächerlich aussieht. Wenn Sie ganz stark sind, dann entschlacken Sie Ihren Kleiderschrank einfach mal spontan um 20 Teile – jetzt sofort! Ordnung muss sein – auch bei den Klamotten Tipps gegen das Chaos NÜRNBERG Im Kleiderschrank nichts Neues: Selbst wenn Sie es geschafft haben, sich von einigen alten Klamotten zu trennen – so lange im Schrank und in den Schubladen das Chaos regiert, können Sie ihre Kleider nicht richtig „genie- ßen“. Schließlich dauert es ohne System doppelt solan- ge, das richtige Outfit zusam- menzustellen, und manche Teile gehen in den Tiefen der Schrankfächer vollkommen unter. Dabei können Sie mit wenigen Tricks ihren Kleider- schrank sauber halten – und der Frühling kann kommen. Organisieren: Räumen Sie alles aus Ihrem Schrank in Kartons. Sortieren Sie dabei Taschen, Schuhe und Gür- tel extra. Wischen Sie Ihren Schrank aus, rangieren Sie kaputte Bügel und Schachteln aus. Abstimmen: Legen Sie sich ein Farbschema zurecht, nach dem Sie Ihre Kleidungsstücke sortieren – so erkennen Sie, was sich kombinieren lässt. Auslagern: Je nach Jahres- zeit sollten Sie die Teile, die sie nicht tragen, in Boxen aus- lagern – der Schrank erscheint dadurch luftiger. Behalten oder doch in die Altkleider- sammlung? Dr. Konstanze Kuchen- meister rät zum radikalen Raus- schmiss aus dem Kleiderschrank. „Haben Sie keine Angst, loszulassen: Auszumis- ten bedeutet nicht, ver- schwenderisch zu sein.“ Ordnung im Schrank hilſt, morgens schneller das per- fekte Outfit zu finden.

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Page 1: Montag, 16.4.2012 SERVICE Frühjahrsputz im …kuchenmeister.ch/fileadmin/user_upload/Documents/Kuchenmeister AZ... · Bedeutung der meisten Klei-der ist in Wirklichkeit nicht groß.

SERVICE 9Montag, 16.4.2012

Diät-CoachSie laufen noch immer zweimal wöchentlich 20 Minuten? Weiter so! Wir kommen wieder darauf zurück. Aber es gibt noch einen weiteren Tipp zum Glück: Wasser!Ich trinke immerzu Wasser! Es ist immer in Reichweite: Neben dem Bett, auf dem Schreibtisch, im Auto. Denn nur mit ausreichend Wasser kann unser Körper nicht nur gelöste Fette abtransportieren, sondern es erhöht zugleich den Energieumsatz. Voraussetzung für körperli-che und geistige Leistungs-fähigkeit, auch für Wohlbe-finden und Lebensenergie, ist ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt. Jeden Tag verlieren wir ungefähr zweieinhalb Liter Wasser über den im Atem enthal-tenen Wasserdampf, durch Schwitzen oder über die Harnwege. Diesen Verlust müssen wir ausgleichen. Dabei gilt die Faustregel: Normalerweise – also nicht bei schweißtreibender körperlicher Belastung, Sommerhitze, Fieber oder Durchfall – braucht eine Frau rund zwei Liter Wasser, ein Mann 2,5 Liter, Kinder bis etwa zehn Jahre 1,5 bis 2 Liter und Kinder ab zehn Jahren 2 Liter. Einen Teil des Tagesbedarfs nehmen Sie durch die Nahrung in Gemüse und Obst auf. Wasser ist ideal, ich trinke es direkt aus der Wasserleitung.

So erreichen Sie Dr. Konstanze Kuchenmeister:[email protected]

Mehr zur bekanntesten Ärztin Frankens auch unter www.kuchenmeister.ch

Kontakt

Frühjahrsputz imKleiderschrank

Was soll ich jetzt bloß a n z i e h e n ? Fragen Sie nur nicht Ih-

ren Mann, denn er wird wohl nur die Augen verdrehen. Mo-deratgeber und Trendempfeh-lungen überall, man verliert inzwischen den Überblick. Muss die Welt früher einfach gewesen sein. Und jetzt im Frühling ist es wieder beson-ders schlimm.

Wovon ich rede? Auch ich stehe vor dem Kleiderschrank und habe nicht das Richtige anzuziehen. Gehe ich in die Praxis, ist es einfach, ich ziehe den Arztkittel an. Ansonsten ist es schon bisweilen kompli-ziert:

Nicht die richtige Farbkom-bination, nicht den richtigen Schnitt für diese Saison, nicht die aktuelle Größe. Und dann diese spontanen Fehleinkäu-fe! Nur, weil die Sternchen in den Dutzenden Zeitschriften und auf all den Plakaten so toll aussehen! Ein weiterer Grund für Fehlgriffe: Schnäppchen! Superbillig – und sieht nach nichts aus. Kennen Sie das?

Ginge es nach meinem Mann, dann würde ich noch auftragen, was ich damals als Studentin vor zwanzig Jahren trug, dieselben Hosen, Blu-sen, Schuhe, Stiefel, Jacken, Taschen. Wie viel Geld wir uns sparen würden!

Glaubte ich meinem Mann, dann ist der Kleiderschrank bei uns Frauen in vielen Fällen das Problem schlechthin.

Er meint, dass dahinter bei uns Frauen tiefere, viel größe-re Probleme stecken. Etwa Ver-lassensängste, weil die Lieb-lingshose nicht mehr passt? Da tun sich psychologische Abgründe auf, zumindest für meinen Ehemann.

Im Grunde habe ich mein Glücks-Buch auch für ihn ge-schrieben und verweise dann immer auf das Kapitel Zwei: „Lass los – außen wie innen“.

Von daher ist mir völlig be-wusst, dass Loslassen befreit und entlastet. Es ist für mich seit meiner Krise 2004 sogar ein Zauberschlüssel für das Glück, Freiraum zu schaffen – auch im Kleiderschrank. Ich habe damals in meinen dun-kelsten Tagen während der Krebstherapie alles Mögliche entsorgt. Klar kostet das Über-windung, und es geht einfa-cher, wenn man im Leben vor extrem große Herausforderun-gen gestellt wird. Wenn Sie es

aber ohne die Superkatastro-phe schaffen, sich Platz schaf-fen, sogar bei einem vermeint-lich so schwierigen Projekt wie dem eigenen Kleiderschrank, dann gewinnen Sie doppelt und dreifach.

Im Lauf eines Jahres sam-meln sich besonders im Klei-derschrank immer mehr Din-ge an. Sie werden das Entlasten lieben, die freien Kleiderbügel, den Platz, den Überblick im Kleiderschrank. Zögern Sie nicht, werden Sie einfach ak-tiv, atmen Sie tief durch und schütteln Klamotten ab, die nicht mehr zu Ihnen passen, die überhaupt nicht mehr pas-sen, die wirklich schon Jahre einstauben.

Wenn mein Süßer nicht um mich schwirrt und ich alleine bin – selten genug bei vier Kin-dern im Haus –, dann gestehe ich mir vor meinem Kleider-schrank schon auch ein, dass ich das ein oder andere Stück

doch wohl nicht mehr trage. Daneben ist unübersehbar, dass Schubfächer schon mal überquellen, Schnitte unvor-teilhaft und Kleiderbügel stän-dig knapp sind.

Nehmen Sie ruhig wie ich Ihren Kleiderschrank deshalb jetzt im Frühling doch gewis-senhaft unter die Lupe. Die Bedeutung der meisten Klei-der ist in Wirklichkeit nicht groß. Klammern Sie sich nicht an dieses oder jenes Stück, das bringt Ihnen nichts.

Auch wenn es uns Frauen schwer fällt, können wir uns klar machen, dass man tatsäch-lich mit halb so viel Klamotten ganz hervorragend leben kann. Es gibt größere, wichtigere Themen! Verwenden Sie nicht zu viel Energie auf Kleidungs-stücke, die womöglich längst nicht mehr passen, auch aus der Mode sind, nicht wirklich in der nächsten Saison trendy sind, oder auf Schuhe, die ih-ren Zenit längst überschritten haben...

Das Problem an den Klei-dern und Schuhen, die ein-fach nur herumhängen oder -liegen, ohne wirklich getra-gen zu werden, ist, dass ihnen

gewisse negative Energien in-newohnen, die Ihnen sicher nicht gut tun.

Also, für mich ist schon klar: Die Styleklassiker, die wir Frauen brauchen – Sie wissen schon –, bleiben in jedem Fall an Bord. Ich kann doch den Burberry-Schal nicht entsor-gen! Ganz anders die Spontan-käufe von H&M und Zara. Die sind doch sowieso nur für eine Saison gemacht, dann sind sie auch durch, womit man sich abfinden muss.

Dafür kauft man preiswert und ist für den Moment auch top gestylt. Und in der nächs-ten Saison gibt’s ein neues Teil – oder auch zwei oder drei.

Die Themen Kleidung und Kleiderschrank sind für uns Frauen schier unendlich. Jede von uns hat ihre eigene Mei-nung und weiß genau, was ich meine.

Haben Sie keine

Angst vor dem Loslassen! Klei-dung zu behalten hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, sie besonders wertzuschätzen, besonders sparsam oder res-sourcenorientiert zu leben.

Und etwas auszumisten be-deutet nicht, dass man ver-schwenderisch ist. Das Festhal-ten steht eher dafür, dass man sich nicht entscheiden kann.

Dann empfehle ich Ihnen: Schauen Sie doch mal mit den Augen Ihres Mannes in Ihren Kleiderschrank – wieso eigent-lich nicht? Genießen Sie dann schließlich das schöne Gefühl, wenn der Kleiderschrank auf-geräumt ist. Ist das nicht wun-dervoll? Und Sie haben wieder Platz, um mal bei nächster Gelegenheit in Ruhe zu shop-pen…

Mitten aus dem Leben

ReifenwechselJ edes Jahr das gleiche Spiel: im Herbst

rechtzeitig die Winterreifen montieren (lassen) wegen Eis, Schnee und Aqua-

planing. Und im Frühling braucht es dann wieder die Sommerreifen – so will es das Ge-setz. Ganz ehrlich: Das geht mir auf den Keks. Naja, nicht wirklich mir, denn mein Mann erledigt das. Das muss so sein. Er ist enerviert wegen der ganzen Aktion. Schon weil wir in diesem Winter kaum Schnee in Nürnberg hatten. Gott sei Dank – in der Stadt braucht es nun wirklich keinen Schnee. Nur frage ich mich, wieso es nicht schon längst den opti-malen Reifen gibt, der für jedes Wetter geeig-net ist.

Allein die Terminvereinbarung mit den Werkstätten ist ein Zinober: nein, nicht heu-te, auch nicht morgen, nächsten Mittwoch um halb neun. Da kann ich nicht, gut, dann Anfang Mai. Kommst du dann fünf Minuten

zu spät, ist der Temin weg. Und dann kostet es noch relativ viel Geld, noch mehr, wenn die Reifen eingelagert wurden, oder das Auto noch dazu neue Reifen braucht.

Trotzdem werde ich meinem Mann die Aufgabe sicher nicht abnehmen, obwohl ich die Tage mal geneigt war, zu zeigen, was wir Frauen sonst noch alles drauf haben, neben „Haare schön“, Maniküre, Job und Kindern. Ich studierte also tatsächlich an einer Ampel die Betriebsanleitung des Wagenhebers. Am Ende kam ich zum Ergebnis, dass es schon gut ist, wenn sich mein Mann darum küm-mert, in die Werkstatt fährt und ich nicht am Ende kurbeln muss, bis mir die Luft weg bleibt.

Konstanze Kuchenmeister

Mein RezeptVersuchen Sie, sich an eine Regel zu halten. Sie hilft Ihnen vor dem Kleider-schrank: Für jedes Teil, das neu ins Haus kommt, verschwindet ein altes. Entweder Sie entsorgen es, verschenken es oder bringen es in einen Second Hand-Laden. Am Anfang fällt es nicht leicht, sich zu trennen. An manchen Tei-len hängen Erinnerungen, oder sie sind vermeintlich Geld wert. Aber warum sollten Sie sich nicht von Kleidungsstücken trennen, die Ihnen schlichtweg nicht mehr passen? Lassen Sie auch Kleider aus frühe-ren Lebensphasen los: Sie brauchen Sie nicht mehr, und auch Ihr Geschmack hat sich in der Zwischenzeit vermutlich geändert.Oder Sie drehen den Spieß um, machen für Ihren Mann eine exklusive Mo-denschau und fragen ihn ganz bewusst, was Ihnen einfach nicht mehr steht. Und wenn er cool ist, dann hört er auch auf Sie und rückt das ein oder andere Stück heraus, in dem er ein-fach lächerlich aussieht. Wenn Sie ganz stark sind, dann entschlacken Sie Ihren Kleiderschrank einfach mal spontan um 20 Teile – jetzt sofort!

Ordnung muss sein – auch bei den Klamotten

Tipps gegen das ChaosNÜRNBERG Im Kleiderschrank nichts Neues: Selbst wenn Sie es geschafft haben, sich von einigen alten Klamotten zu trennen – so lange im Schrank und in den Schubladen das Chaos regiert, können Sie ihre Kleider nicht richtig „genie-ßen“. Schließlich dauert es ohne System doppelt solan-ge, das richtige Outfit zusam-menzustellen, und manche Teile gehen in den Tiefen der Schrankfächer vollkommen unter. Dabei können Sie mit wenigen Tricks ihren Kleider-schrank sauber halten – und der Frühling kann kommen.

Organisieren: Räumen Sie alles aus Ihrem Schrank in Kartons. Sortieren Sie dabei Taschen, Schuhe und Gür-tel extra. Wischen Sie Ihren Schrank aus, rangieren Sie kaputte Bügel und Schachteln aus.

Abstimmen: Legen Sie sich ein Farbschema zurecht, nach dem Sie Ihre Kleidungsstücke sortieren – so erkennen Sie, was sich kombinieren lässt.

Auslagern: Je nach Jahres-zeit sollten Sie die Teile, die sie nicht tragen, in Boxen aus-lagern – der Schrank erscheint dadurch luftiger.

am Ende kurbeln muss, bis mir die Luft weg bleibt.

Konstanze Kuchenmeister

Behalten oder doch in die Altkleider-

sammlung? Dr. Konstanze Kuchen-

meister rät zum radikalen Raus-

schmiss aus dem Kleiderschrank.

„Haben Sie keine Angst, loszulassen: Auszumis-ten bedeutet nicht, ver-schwenderisch zu sein.“

Ordnung im Schrank hil� , morgens schneller das per-fekte Out� t zu � nden.