Nr. 17 / Februar 2011 Newsletter - uni-leipzig.de · Informationen aus dem Institut für Angewandte...

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Newsletter Informationen aus dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig Nr. 17 / Februar 2011 Informations- und Kommunikations- technologien sind aus der Leistungs- sportforschung und dem Leistungs- sport generell nicht mehr wegzuden- ken. So lädt das IAT im vorolympischen Jahr bereits zur 13. Frühjahrsschule „Informations- und Kommunikations- technologien in der angewandten Trai- ningswissenschaft“ am 13. und 14. April 2011 nach Leipzig ein. In dem Expertenforum sollen aktuelle Anwendungen solcher Technologien in der angewandten Trainingswissenschaft und ihr unmittelbarer Nutzen für die Pra- xis vorgestellt und diskutiert werden. „Der derzeitige Stand der Wissenschaft, die Entwicklungstendenzen bei den Mess- und Informationstechnologien so- wie deren Einsatz im Leistungssport und in der Leistungssportforschung bestim- men auch weiterhin die Schwerpunkte“, erläutert die wissenschaftliche Leiterin 13. Frühjahrsschule: Innovationsforum mit bewährtem Konzept Amateur-Boxelite zur Leistungsdiagnostik am IAT Trainer, Olympiastützpunktmitarbeiter und Sportwissenschaftler diskutier- ten am Institut für Angewandte Trai- ningswissenschaft in Leipzig über die Entwicklung der Wettkampfleistung im Sprint und auf den kurzen Strecken der Ausdauerdisziplinen. Einer guten Tradition folgend führt der Fachbereich Ausdauer des IAT regel- mäßig Trainergespräche durch, um den sportartübergreifenden Austausch an- zuregen. In diesem Jahr stand das The- ma „Entwicklung der Wettkampfleistung Sprint/Kurze Strecken“ auf der Agenda. Aufgrund der hohen aktuellen Relevanz wurde der Teilnehmerkreis erstmals er- weitert, so dass am 19. Januar am IAT rund 35 Trainer, Olympiastützpunktmit- arbeiter und Wissenschaftler des IAT sowie universitärer Institute zum Wis- sens- und Erfahrungsaustausch zusam- menkamen. „Im Mittelpunkt des Interesses standen hier die Entwicklung der Trainingssy- steme in den einzelnen Sportarten und konkrete Erfahrungen, die es wert sind, weitergegeben zu werden“, erklärte Dr. Jürgen Wick, stellvertretender IAT-Direk- tor und Leiter des Fachbereichs Ausdau- er, das Ziel der Veranstaltung. Weiter auf Seite 2 Ausdauer-Sprint- Disziplinen im Fokus der Frühjahrsschule, Dr. Ina Fichtner, zugleich Leiterin des Fachbereichs MINT des IAT. Sie führt die Neuauflage der von ihrem Vorgänger Dr. Klaus Wagner initiierten Veranstaltungsreihe fort. „Die stetig steigende Zahl der Teilnehmer in den letzten Jahren unterstreicht die au- ßerordentliche Bedeutung der Frühjahrs- schule für den Austausch über Forschung und Entwicklung im Spitzensport. Des- halb wollen wir inhaltlich an die erfolg- reich etablierten Themenfelder anknüp- fen“, so Fichtner, die zugleich auch eine Neuerung parat hat. Denn zukünftig soll ein eingeladener themenübergreifender Vortrag fester Bestandteil der Frühjahrs- schule sein. Für die diesjährige Auflage hat das IAT Professor Arnold Baca, Leiter des Bereichs Biomechanik, Bewegungs- wissenschaft und Sportinformatik an der Universität Wien, gewinnen können. Prof. Baca, der zudem Präsident der Interna- Ob Kondition, Tech- nik oder Belastbarkeit – die Wissenschaftler des Instituts für Ange- wandte Trainingswis- senschaft (IAT) und die Bundestrainer des Deutschen Boxsport- Verbands (DBV) wis- sen nun ganz genau, wie es um die Fitness der Elite der deut- schen Amateur-Boxer bestellt ist. Denn am 11. und 12. Januar 2011 waren 21 Athle- tinnen und Athleten aus dem A-, B- und C-Kader zur Jahresuntersuchung an das IAT gekommen, um sich von Kopf bis Fuß durchchecken zulassen. Dem Leistungstest unterzogen sich u. a. der amtierende Europameister Denis Makarov, die EM-Bronzeme- daillengewinner Eugen Burhard und Ronny Beblik, Jugend-Olympiasieger Arthur Bril sowie die WM-Fünfte 2010 Maike Klüners. „Das Programm beinhaltete neben ei- ner umfassenden sportmedizinischen Untersuchung einen Laufband- sowie einen Schlagtest“, erläuterte Trainings- wissenschaftler Jens Bussweiler, Leiter der Fachgruppe Boxen am IAT. „Mit den Ergebnissen aus dieser Maßnahme und dem Konditionslehrgang im direkten An- schluss ist es nun möglich, das Training zielgenau auf die anstehenden Wett- kampfhöhepunkte auszurichten.“ Dabei war es aus Sicht des IAT-Experten auch positiv zu bewerten, dass erstmals alle Kaderathleten einschließlich der Boxe- rinnen gemeinsam zu einer solchen zen- tralen Leistungsdiagnostik vor Ort waren. Ein ausführliches Interview mit DBV- Cheftrainer Valentin Silaghi zur Zusam- menarbeit mit dem IAT und den Zielen des Verbands gibt‘s auf Seite 3. DBV-Cheftrainer Valentin Silaghi, Boxer Konstantin Buga (WM-Fünfter 2009) und Jens Bussweiler vom IAT (von links) tional Association on Computer Science in Sport ist, wird mit seinem Beitrag die fachliche Diskussion bereichern. Die Veranstaltung richtet sich an Mitar- beiter der Olympiastützpunkte, Verbän- de sowie sportwissenschaftlichen Institu- te in Deutschland, aber auch Studieren- de, die sich für die angewandte wissen- schaftliche Begleitung und Unterstützung des Spitzensports interessieren. Bis 5. April 2011 können sich Teilnehmer ko- stenfrei anmelden. Einsendeschluss für Beitragsanmeldungen zu den Schwer- punkten „Sportartspezifische Mess- und Informationssysteme (MIS)“ sowie „MIS für den Wissenstransfer zur Sportpra- xis“ ist der 31. März 2011 (Kontakt: Tel. 0341/4945145, [email protected]). Weitere, ständig aktualisierte Informa- tionen gibt es auf der IAT-Website unter www.sport-iat.de.

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NewsletterInformationen aus dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig

Nr. 17 / Februar 2011

Informations- und Kommunikations-technologien sind aus der Leistungs-sportforschung und dem Leistungs-sport generell nicht mehr wegzuden-ken. So lädt das IAT im vorolympischen Jahr bereits zur 13. Frühjahrsschule „Informations- und Kommunikations-technologien in der angewandten Trai-ningswissenschaft“ am 13. und 14. April 2011 nach Leipzig ein. In dem Expertenforum sollen aktuelle Anwendungen solcher Technologien in der angewandten Trainingswissenschaft und ihr unmittelbarer Nutzen für die Pra-xis vorgestellt und diskutiert werden. „Der derzeitige Stand der Wissenschaft, die Entwicklungstendenzen bei den Mess- und Informationstechnologien so-wie deren Einsatz im Leistungssport und in der Leistungssportforschung bestim-men auch weiterhin die Schwerpunkte“, erläutert die wissenschaftliche Leiterin

13. Frühjahrsschule: Innovationsforum mit bewährtem Konzept

Amateur-Boxelite zur Leistungsdiagnostik am IAT

Trainer, Olympiastützpunktmitarbeiter und Sportwissenschaftler diskutier-ten am Institut für Angewandte Trai-ningswissenschaft in Leipzig über die Entwicklung der Wettkampfleistung im Sprint und auf den kurzen Strecken der Ausdauerdisziplinen.Einer guten Tradition folgend führt der Fachbereich Ausdauer des IAT regel-mäßig Trainergespräche durch, um den sportartübergreifenden Austausch an-zuregen. In diesem Jahr stand das The-ma „Entwicklung der Wettkampfleistung Sprint/Kurze Strecken“ auf der Agenda. Aufgrund der hohen aktuellen Relevanz wurde der Teilnehmerkreis erstmals er-weitert, so dass am 19. Januar am IAT rund 35 Trainer, Olympiastützpunktmit-arbeiter und Wissenschaftler des IAT sowie universitärer Institute zum Wis-sens- und Erfahrungsaustausch zusam-menkamen. „Im Mittelpunkt des Interesses standen hier die Entwicklung der Trainingssy-steme in den einzelnen Sportarten und konkrete Erfahrungen, die es wert sind, weitergegeben zu werden“, erklärte Dr. Jürgen Wick, stellvertretender IAT-Direk-tor und Leiter des Fachbereichs Ausdau-er, das Ziel der Veranstaltung.

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Ausdauer-Sprint-Disziplinen im Fokus

der Frühjahrsschule, Dr. Ina Fichtner, zugleich Leiterin des Fachbereichs MINT des IAT. Sie führt die Neuauflage der von ihrem Vorgänger Dr. Klaus Wagner initiierten Veranstaltungsreihe fort. „Die stetig steigende Zahl der Teilnehmer in den letzten Jahren unterstreicht die au-ßerordentliche Bedeutung der Frühjahrs-schule für den Austausch über Forschung und Entwicklung im Spitzensport. Des-halb wollen wir inhaltlich an die erfolg-reich etablierten Themenfelder anknüp-fen“, so Fichtner, die zugleich auch eine Neuerung parat hat. Denn zukünftig soll ein eingeladener themenübergreifender Vortrag fester Bestandteil der Frühjahrs-schule sein. Für die diesjährige Auflage hat das IAT Professor Arnold Baca, Leiter des Bereichs Biomechanik, Bewegungs-wissenschaft und Sportinformatik an der Universität Wien, gewinnen können. Prof. Baca, der zudem Präsident der Interna-

Ob Kondition, Tech-nik oder Belastbarkeit – die Wissenschaftler des Instituts für Ange-wandte Trainingswis-senschaft (IAT) und die Bundestrainer des Deutschen Boxsport-Verbands (DBV) wis-sen nun ganz genau, wie es um die Fitness der Elite der deut-schen Amateur-Boxer bestellt ist. Denn am 11. und 12. Januar 2011 waren 21 Athle-tinnen und Athleten aus dem A-, B- und C-Kader zur Jahresuntersuchung an das IAT gekommen, um sich von Kopf bis Fuß durchchecken zulassen. Dem Leistungstest unterzogen sich u. a. der amtierende Europameister Denis Makarov, die EM-Bronzeme-daillengewinner Eugen Burhard und Ronny Beblik, Jugend-Olympiasieger Arthur Bril sowie die WM-Fünfte 2010 Maike Klüners.

„Das Programm beinhaltete neben ei-ner umfassenden sportmedizinischen Untersuchung einen Laufband- sowie einen Schlagtest“, erläuterte Trainings-wissenschaftler Jens Bussweiler, Leiter der Fachgruppe Boxen am IAT. „Mit den

Ergebnissen aus dieser Maßnahme und dem Konditionslehrgang im direkten An-schluss ist es nun möglich, das Training zielgenau auf die anstehenden Wett-kampfhöhepunkte auszurichten.“ Dabei war es aus Sicht des IAT-Experten auch positiv zu bewerten, dass erstmals alle Kaderathleten einschließlich der Boxe-rinnen gemeinsam zu einer solchen zen-tralen Leistungsdiagnostik vor Ort waren.

Ein ausführliches Interview mit DBV-Cheftrainer Valentin Silaghi zur Zusam-menarbeit mit dem IAT und den Zielen des Verbands gibt‘s auf Seite 3.

DBV-Cheftrainer Valentin Silaghi, Boxer Konstantin Buga (WM-Fünfter 2009) und Jens Bussweiler vom IAT (von links)

tional Association on Computer Science in Sport ist, wird mit seinem Beitrag die fachliche Diskussion bereichern.

Die Veranstaltung richtet sich an Mitar-beiter der Olympiastützpunkte, Verbän-de sowie sportwissenschaftlichen Institu-te in Deutschland, aber auch Studieren-de, die sich für die angewandte wissen-schaftliche Begleitung und Unterstützung des Spitzensports interessieren. Bis 5. April 2011 können sich Teilnehmer ko-stenfrei anmelden. Einsendeschluss für Beitragsanmeldungen zu den Schwer-punkten „Sportartspezifische Mess- und Informationssysteme (MIS)“ sowie „MIS für den Wissenstransfer zur Sportpra-xis“ ist der 31. März 2011 (Kontakt: Tel. 0341/4945145, [email protected]).

Weitere, ständig aktualisierte Informa-tionen gibt es auf der IAT-Website unter www.sport-iat.de.

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Fachbereichsleiter für IATDas Institut für Angewandte Trainings-wissenschaft sucht zum 1. April 2011 einen neuen Leiter (w/m) des Fach-bereichs Kraft-Technik. Bewerbungs-schluss ist der 28. Februar 2011. Die komplette Stellenausschreibung ist unter www.sport-iat.de zu finden.

Beiträge im „Leistungssport“In Ausgabe 1/2011 der vom Deutschen Olympischen Sportbund herausgege-benen Fachzeitschrift „Leistungssport“ sind auch zwei Beiträge von Wissen-schaftlern des IAT. Dr. Antje Hoffmann, Fachgruppenleiterin Nachwuchsleistungs-sport, et al. befassen sich mit dem Ta-lent-Transfer-Konzept als Ergänzung zum langfristigen Leistungsaufbau in den „neuen“ olympischen Wintersportar-ten. Dr. Falk Naundorf, Fachgruppenlei-ter Gerätturnen, zeigt in seinem Beitrag Perspektiven der Forschung im Free-style und Snowboard aus der Sicht der akrobatischen Sportarten auf. Mehr zum Inhalt der aktuellen Ausgabe unter www.leistungssport.net.

Studenten im Strömungskanal Am 14. Januar 2011 besichtigten Studen-ten der Angewandten Mechanik der TU Dresden den Strömungskanal des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft. Ziel der Exkursion war es, Aufbau, Funkti-onsweise und Besonderheiten eines Was-serumlaufkanals mit offener Fließstrecke

Kurz berichtetdarzustellen, vor allem aber ein nachhalti-ges Interesse für die Strömungsmechanik generell zu wecken und die Studierenden für aktuelle diesbezügliche Fragestellun-gen im Schwimmsport zu interessieren.

Direktor im DOSB-BeiratProf. Arndt Pfützner ist erneut in den Bei-rat Leistungssportentwicklung des Deut-schen Olympischen Sportbunds berufen worden. Dem Gremium gehören neben dem IAT-Direktor auch Vertreter des DOSB, der olympischen Sommer- und Wintersportverbände, der nichtolympi-schen Verbände, der Landessportbünde und der Olympiastützpunkte an.

IAT bei JISS-WorkshopVom 18.-21. Januar 2011 besuchte IAT- Fachbereichsleiter Information Kom-munikation Sport, Dr. Hartmut Sandner (Bildmitte), das Japan Institute of Sport Science (JISS) in Tokio. Auf der Tagesordnung des dreitägi-gen Workshops, der vom stellv. JISS-Direktor Dr. Kawahara geleitet wurde, mit Wissenschaftlern des Departments

Während der halbtägigen Veranstaltung diskutierten die Teilnehmer, darunter die Cheftrainer des Deutschen Kanu-Ver-bands Reiner Kießler (Kanurennsport) und Michael Trummer (Kanuslalom), Triathlon-Bundestrainer Roland Knoll, der Diagnosetrainer des Deutschen Schwimm-Verbands, Marcus Buck, und der Bundestrainer Junioren Sprint im Bund Deutscher Radfahrer, Jörg Wink-ler, Erfahrungen aus der Trainingspra-

Ausdauer-Sprint-Disziplinen im FokusFortsetzung von Seite 1

Teilnehmer der Kleinkonferenz am IAT

xis und Ergebnisse wissenschaftlicher Studien sowie von Wettkampf- und Trai-ningsanalysen. „Aus den Beiträgen der IAT-Wissenschaftler und der universi-tären sportwissenschaftlichen Institute sowie der anschließenden engagierten Diskussion wurde deutlich, dass die Gesamtheit aller trainingsmethodischen Maßnahmen noch klarer auf die spezi-fischen Anforderungen der Sprintdiszi-plinen – beispielsweise hohe Angangs-

bzw. Anfahrleistungen basierend auf spezifischen Kraftvoraussetzungen und motorischer Fähigkeiten – ausgerichtet werden müssen“, resümierte Dr. Wick die Veranstaltung.Die gewachsene Bedeutung des „Sprints“, der mit Aufnahme in die Wett-kampfprogramme sowohl Wettkampf- und Trainingssysteme, aber auch die Anforderungsstrukturen an die Athleten verändert hat, spiegelt sich auch in der internationalen Literatur wider. Knapp 100 ausgewählte Nachweise zu Publi-kationen umfasst die Auswahlbibliografie „Sprint-Disziplinen in den Ausdauersport-arten“, die der Fachbereich Information Kommunikation Sport für die Veranstal-tung zusammengestellt hatte, und die die Teilnehmer neben den Erkenntnissen aus den persönlichen Gesprächen aus der Kleinkonferenz mitnehmen konnten.

Die Auswahlbibliografie liegt unter www.iat.uni-leipzig.de/service/downloads/fachbereiche/iks zum Download bereit.

Sportinformation des JISS standen u. a. effektive Arbeits- und Ergebnisformen in der trainingswissenschaftlichen Fachin-formation und die Analyse der Leistungs-sportentwicklung asiatischer Länder. Darüber hinaus gaben die japanischen Gastgeber einen Einblick in die Ziele und Inhalte der Arbeit des 2008 entwik-kelten Multi Support Projekts mit sport-artspezifischen „Support Teams“ aus Fachleuten unterschiedlicher Fachge-biete in Schwerpunktsportarten für eine beschleunigte Leistungsentwicklung im Hochleistungsbereich.

Wissenschaftler bei dvs-TagungMit dem Beitrag „7-m-Würfe im Handball – Erfolgsrezepte auf dem Prüfstand“ wa-ren die IAT-Wissenschaftler PD Dr. Dirk Büsch, Fachbereichsleiter Technik-Taktik, und Dr. Jan Pabst, Fachgruppenleiter Handball, bei der Tagung der dvs-sektion Sportmotorik im Januar in Köln vertreten.

BundestrainerforumDr. Jürgen Wick, Dr. Olaf Ernst und Dr. Hans-Dieter Heinisch vertreten das IAT mit Beiträgen zu ausgewählten Ausdau-ersportarten bzw. zum Judo beim Bun-destrainerforum „Moderne Erkenntnisse zum Höhentraining“. Veranstalter der vom 28. Februar-2. März 2011 in Köln stattfindenden Tagung sind die Trainer-akademie Köln des DOSB und Momen-tum der DSHS Köln. Mehr unter www.trainerakademie-koeln.de.

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„Die Zusammenarbeit mit dem IAT geht Hand in Hand!“Während der zentralen Leistungsdiagno-stik am 11. und 12. Januar 2011 des Deut-schen Boxsportverbands am IAT sprach Kerstin Henschel mit Cheftrainer Valentin Silaghi über das anstehende Trainings- und Wettkampfjahr, den Nutzen der wis-senschaftlichen Unterstützung sowie die Ziele und Aussichten für die Olympischen Spiele London 2012.

Herr Silaghi, wie fällt Ihre Bilanz die-ser zentralen komplexen Leistungs-diagnostik (KLD) am IAT aus?Wir Trainer sind sehr zufrieden mit der hervorragenden Organisation und dem reibungslosen Ablauf. Und auch bei un-seren Sportlern ist die Maßnahme gut angekommen. Die Ergebnisse bilden nun die Basis für den direkt anschließen-den Konditionslehrgang in Isny sowie für das nachfolgende Heimtraining. Ziel ist es, unsere Athleten optimal auf die Jah-reshöhepunkte, die Europameisterschaft der Männer im Juni, die Militär-Weltmei-sterschaft im Juli, die Weltmeisterschaft der Männer im September, die zugleich die Olympiaqualifikation ist, sowie die Europameisterschaft der Frauen im Ok-tober, vorzubereiten.

Was hat sich seit dem Misserfolg bei Olympia 2008 im Spitzensport des DBV verändert?2009 sind wir, d.h. meine Vorgänger und ich, in den neuen Olympiazyklus mit dem Plan gestartet, die Trainingsqualität unserer Kaderathleten kontinuierlich zu verbessern. Erste Erfolge zeigen sich nun: nicht nur mit den Medaillen und Topplatzierungen bei den Jahreshöhe-punkten in den vergangenen beiden Jah-ren, sondern insbesondere auch durch äußerst positive Entwicklungen bei den Junioren, die den Arrivierten im Erwach-senenbereich zum Teil schon richtig Druck machen.

Am Ende des Olympiazyklus’ finden die Olympischen Spiele 2012 in Lon-don statt.Um dort hinzugelangen, müssen wir zu-nächst die Olympiaqualifikation erfolg-reich bestreiten. Je nach Gewichtsklasse

stehen bei den Männern lediglich zwi-schen 6 und 9 Plätzen für europäische Athleten zur Verfügung. Bei den Frauen sind es sogar jeweils nur drei Plätze für Europa. Dort gibt es 2012 eine WM als Qualifikationsturnier in China, bei dem es für unsere Frauen heißen muss, sich unter den besten drei Europäerinnen zu platzieren.

In London feiern olympische Boxwett-kämpfe für Frauen Premiere. Welche Maßnahmen hat der DBV ergriffen, um seine Frauen auf diesen Höhepunkt optimal vorzubereiten?Die Basis ist dank einer Erhöhung der finanziellen Unterstützung durch das BMI geschaffen, die das Frauenboxen als nun olympische Sportart erhält. Die Förderung ermöglicht es uns, einen Chef- und einen Assistenztrainer im Frauenbereich zu beschäftigen, an mehr Turnieren teilzunehmen sowie ein zen-trales Stützpunkttraining zu organisie-ren. Vor der Weltmeisterschaft haben wir den Kader beispielsweise für zehn Tage zum zentralen Lehrgang zusammenge-zogen. Dank solcher Maßnahmen haben unsere Boxerinnen schon in kurzer Zeit enorme Fortschritte gemacht. Wie unse-re drei 5. Plätze bei der WM zeigen, ha-ben wir durchaus einige Frauen, die das Potenzial für London 2012 haben.

Die Nationalmannschaften der Män-ner und Frauen werden von der Fachgruppe Boxen des IAT wissen-schaftlich unterstützt. Wie sieht die Zusammenarbeit aus?Die Zusammenarbeit zwischen IAT-Wissenschaftlern und uns Trainern geht Hand in Hand. Ausgehend vom gemein-sam erarbeiteten Jahrestrainingsplan und den Ergebnissen der Jahresuntersu-chung bereiten sie mit uns die Trainings-inhalte für die Lehrgangsmaßnahmen

vor. Zudem unterstützen sie uns bei Turnieren mit Wettkampfanalysen zu Technik und taktischem Verhalten. Zukünftig wird ein weiterer Schwer-punkt der Zusammenarbeit im Auf-bau einer zentralen Trainingsanalyse liegen, um die Trainingssteuerung und -qualität weiter zu optimieren.

Welche Zielstellung haben Sie für die Olympischen Spiele in Lon-don?Wir hoffen auf 1-3 Medaillen. Zu-gleich wissen wir aber auch, dass die

internationale Konkurrenz immer härter wird. Zahlreiche, auch kleinere Nationen sind finanziell immer besser ausgestat-tet. Umso wichtiger ist es, dass wir uns konsequent weiterentwickeln, denn: Still-stand bedeutet Rückschritt.

Vielen Dank für das Gespräch!

Der Jugend-Olympiasieger 2010, Arthur Bril, beim Schlagtest am Boxmessplatz

In Kürze erscheint Heft 2/2010 der Zeitschrift für A n g e w a n d t e Trainingswissen-schaft. In der in Verantwortung des Fachbereichs Information Ko-munikation Sport herausgegebenen Publikation wer-den zwei Schwer-punkte themati-

siert. Zum einen geht es im zweiten Teil der Olympiaanalyse um die Sportarten-gruppen der technisch-akrobatischen und Kraft-Schnellkraftsportarten sowie sportartspezifisch um Skeleton. Zum an-deren steht das Techniktraining im Fo-kus der aktuellen Ausgabe.Der Bezug dieses Hefts sowie früherer Ausgaben der Zeitschrift für Angewand-te Trainingswissenschaft ist beim Verlag Meyer & Meyer in Aachen möglich. Das Einzelheft kostet 19,90 Euro, das Jahres-abonnement 35,80 Euro. Weitere Infos gibt es unter www.m-m-sports.com.

Neue Ausgabe

In Kooperation mit der Deutschen Triath-lon Union bildet das IAT derzeit 18 neue Trainer (B-Lizenz, Leistungssport) aus. Der erste Teil der jährlich angebotenen Ausbildung fand in der dritten Januar-woche an fünf Tagen am IAT in Leipzig statt. Während dieser Zeit erhielten die an-gehenden Trainer einen Einblick in die Möglichkeiten der Leistungsdiagnostik im Ergometriezentrum des IAT. Wei-terhin standen die Trainingsmethodik im Schwimmen, Radfahren und Laufen sowie das komplexe Herangehen an die Trainings- und Leistungssteuerung mit Trainings- und Wettkampfanalyse im Mittelpunkt.„Uns ist es wichtig, dass wir die Inhalte einheitlich und strategisch für den lang-fristigen Leistungsaufbau vermitteln. Viele der Anwärter sind an sportbetonten Schulen und im Nachwuchsbereich tätig und wir möchten ihnen zusätzlich das Forschungsinstitut vorstellen“ so der IAT-Wissenschaftler Thomas Moeller. Gemeinsam mit dem Lehrbeauftragten der DTU erarbeitet der Fachgruppenlei-ter Triathlon des IAT die Schwerpunkte für den Erwerb der A- und B-Lizenzen, die in enger Vernetzung mit der Trainer-akademie Köln entwickelt werden.Der zweite Teil der Ausbildung mit Prü-fung und Lehrproben folgt Anfang März am Bundesstützpunkt in Saarbrücken.

Trainerausbildung im Triathlon

Titel 2/2010

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Nr. 17 / Februar 2011 Seite 4

ImpressumHerausgeber:

Institut für Angewandte Trainingswissenschaft Ein Institut im Verein IAT/FES des DOSB e. V.

Marschnerstraße 29 | 04109 Leipzig www.sport-iat.de

Redaktion:

Kerstin Henschel, Christoph MascheTel.: 0341 4945-103 | Fax: 0341 4945-400 E-Mail: [email protected]

Fotos:

Institut für Angewandte Trainingswissen-schaft (sofern nicht anders angegeben)

Der Newsletter ist der offizielle Informations-service des IAT. Der Versand erfolgt per E-Mail. Der Bezug ist kostenlos.

Die Veröffentlichung von kompletten Artikeln oder Auszügen ist mit Quellenangabe mög-lich. Um Zusendung eines Belegexemplars wird gebeten.

© IAT, 2011

Im Januar dieses Jahres stand für einen Teil der A-, B- und C-Kadersportler des Deutschen Schwimm-Verbands die kom-plexe Leistungsdiagnostik am IAT an.Die Schwimmerinnen und Schwimmer – darunter die Kurzbahn-Europameister Dorothea Brandt und Stefan Herbst so-wie Vize-Weltmeister Helge Meeuw – reisten mit ihren Heimtrainern aus Berlin,

Chemnitz, Dresden, Erfurt, Er-langen, Leipzig und Magdeburg an. Sie bereiten sich auf den Jahreshöhepunkt vor, die Welt-meisterschaft vom 16.-31. Juli in der chinesischen Metropole Shanghai. Langfristig haben sie die Olympischen Spiele 2012 fest im Blick.Neben dem schwimmspezi-fischen Ausdauer-Stufentest, dem Test am Seilzug ergometer sowie den Technikanalysen im Strömungskanal standen auch Messungen mit dem Startblock-Dyna-mometer auf dem Programm. Das am IAT entwickelte innovative Mess- und In-formationssystem (MIS) liefert detaillierte Informationen über den Kraft-Zeit-Verlauf beim Absprung vom Block. Mit deren Hilfe lassen sich Bewegungsabläufe und Kraft-einsätze optimieren, die eine maximale Geschwindigkeitsentwicklung ermöglichen sollen. Dr. Jürgen Küchler und Jens Graumnitz von der Fachgruppe Schwimmen des IAT betreuten die Aktiven während der jeweils zweitägigen Untersuchungen. Unterstützung erhielten sie von Sven Oester, Olympiastützpunkt Leipzig, so-wie von Kollegen aus den Fachbereichen MINT und Sportmedizin.Erste Ergebnisse der komplexen Lei-stungdiagnostik erhielten die Aktiven und ihre Betreuer unmittelbar vor Ort. Umfangreichere Analysen wurden an-schließend vorgenommen und die Ergeb-

Deutsche Schwimmer zum Formcheck am IAT

C-Kader-Schwimmerin Nadja Müller (SSG Erlangen) beim Test mit dem MIS Startsprung

Zum Jahreswechsel waren die Wissen-schaftler der IAT-Fachgruppe Skisprin-gen/Nordische Kombination wieder bei der Vierschanzen-Tournee in Oberstdorf und in Bischofshofen im Einsatz. Ziel war eine umfangreiche Videobild-Analyse der deutschen Skispringer und der Vergleich mit den internationalen Top athleten. „Mit Hilfe von insgesamt zehn seitlich der Flugbahn in-stallierten Kameras haben wir Anfahrt, Absprung und Flug der einzelnen Sprünge erfasst und ausgewertet“, erläutert Fach-gruppenleiter Sören Müller. Zu-dem haben Müller und seine beiden Kollegen die V-Haltung mit einer weiteren Kamera, die am Anlauftrum angebracht war, analysiert. Das Bildmaterial und ausgewählte Teilergebnisse stellten die IAT-Experten dem Bundestrainer jeweils unmittel-bar nach Training und Qualifikation sowie nach dem Wettkampf für die Sprungaus-

wertung mit den Athleten zur Verfügung. Eine umfassendere Weltstandsanalyse mit Leistungstrends und -potenzialen wur-de dann nach der Tournee übergeben. Darüber hinaus setzten die Wissenschaft-ler die seit 1992 bzw. 1999 kontinuierlich durchgeführte Längsschnittanalyse der Springen in Oberstdorf und Bischofsho-fen fort.

Messeinsatz bei der Vierschanzen-Tournee

Sören Müller (l.) und Sascha Kreibich von der IAT-Fachgruppe Skispringen/NK beim Messeinsatz in Bischofshofen

Lisa Graf (r.) und Stefan Herbst (beide SSG Leipzig) bei der Anmeldung zur sportmedizinischen Untersuchung im Rahmen der KLD am IAT

nisse den Heimtrainern zugesandt. Sie zeigen noch vorhandene Reserven auf, die im weiteren mittel- und langfristigen Trainingsprozess ausgeschöpft werden sollen. Durch die konstante Betreuung der Athleten zwei bis drei Mal jährlich, je-weils zu Beginn eines neuen Trainings-zyklus, wird eine langfristige Kontrolle und Steuerung der Leistungsentwicklung gewährleistet.