OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende...

47
dr. doris prenn  hauptstraße 12 a 4072 alkoven t |f +43 (0) 72  74 / 74  44 offi[email protected] www.prenn.net OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation Schloss Parz Aktionsorientierte Vermittlungsprogramme

Transcript of OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende...

Page 1: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

dr. doris prenn hauptstraße 12a 4072 alkovent|f +43 (0) 72  74 / 74  [email protected]

OÖ Landesausstellung 2010Renaissance und ReformationSchloss Parz

AktionsorientierteVermittlungsprogramme

Page 2: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

INHALTSVERZEICHNIS

BASICS ZUR DURCHFÜHRUNG VON VERMITTLUNGSPROGRAMMEN _________4

PHASENABLAUF _________________________________________________ 4

1. BEGRÜSSUNG ________________________________________________ 5

a) Gemeinsame Begrüßung der gesamten Klasse durch die VermittlerInnen____ 5 b) Vorstellung der VermittlerInnen _____________________________________ 5 c) Basis Information________________________________________________ 5 d) Kurze Erklärung des gewählten Themenschwerpunktes__________________ 5 e) Organisatorisches:_______________________________________________ 5 f) Gruppenteilung _________________________________________________ 5 g) Namensrunde für Schülerinnen von Volksschulen ______________________ 5 h) Museumsspiel – für SchülerInnen, die noch nie in einem Museum waren.____ 6

2. ASSOZIATIVER EINSTIEG ZUM THEMA________________________________ 7

3. INTENSIVE AUSEINANDERSETZUNG _________________________________ 7

4. AUSSTELLUNGSRUNDGANG_______________________________________ 7

5. PRAKTISCHE UMSETZUNG________________________________________ 7

6. SCHLUSSPHASE _______________________________________________ 7

PROGRAMMMODULE__________________________________________9

OBJEKTPUZZLE ENTDECKUNG DER WELT____________________________________ 9 SUCHBILDER - BILDERPUZZLE ___________________________________________ 10 OBJEKTPUZZLE WUNDERWELTWISSEN ____________________________________ 11 ASSOZIATIONSKARTEN_________________________________________________ 13 ZITATE ____________________________________________________________ 14

PRAXIS __________________________________________________17

FEINER DUFT _______________________________________________________ 17 SCHLAUE SEITEN ____________________________________________________ 18 KINDERSPIELE_______________________________________________________ 19 MODE _____________________________________________________________ 21

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 1

Page 3: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

VERMITTLUNGSPROGRAMME VOLKSSCHULE _______________________24

DIE ENTDECKUNG DER WELT ______________________________________ 24

ZEITREISE IN DIE RENAISSANCE ____________________________________ 28

VERMITTLUNGSPROGRAMME HAUPTSCHULE UND AHS-UNTERSTUFE _____34

WUNDERWELTWISSEN __________________________________________ 34

SPURENSUCHE IN DER RENAISSANCE ________________________________ 38

VERMITTLUNGSPROGRAMM AHS-OBERSTUFE ______________________40

AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT ________________________________________ 40

RENAISSANCE – (M)EIN IDEAL? _____________________________________ 42

VERMITTLUNGSMODUL ÜBERBLICKSFÜHRUNG ______________________43

AKTIONSORIENTIERTES MODUL_____________________________________ 43

FAMILIENPROGRAMM ________________________________________46

WORKSHOPS __________________________________________________ 46

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 2

Page 4: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

Basics

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 3

Page 5: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

BASICS ZUR DURCHFÜHRUNG VON VERMITTLUNGSPROGRAMMEN

PHASENABLAUF

Die Durchführung von Vermittlungsprogrammen gliedert sich jeweils in sechs abwechselnd

aktive und passive Phasen.

1. Begrüßung

a) Begrüßung

b) Vorstellung

c) Informationen

d) Themenschwerpunkt

e) Organisatorisches

f) Gruppenteilung

g) Namensrunde

h) Museumsspiel

2. Allgemeiner assoziativer Einstieg

3.Intensive Auseinandersetzung mit dem gewählten Themenschwerpunkt

4. Gemeinsamer Ausstellungsrundgang unter Berücksichtigung des gewählten

Themenschwerpunkts

5. Umsetzung des Erfahrenen – frei wählbar

6. Schlussphase – Zusammenfassung des Erfahrenen

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 4

Page 6: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

1. BEGRÜSSUNG

a) Gemeinsame Begrüßung der gesamten Klasse durch die VermittlerInnen

b) Vorstellung der VermittlerInnen

c) Basis Information - Oberösterreichische Landesausstellung 2010

-"Renaissance und Reformation"

- Schloss Parz

d) Kurze Erklärung des gewählten Themenschwerpunktes

e) Organisatorisches: - Vermittlungsprogramm: Dauer, Pausen, etc.

- Orientierung: Treffpunkt, WC etc.

f) Gruppenteilung Als Gruppenteilungszahl gilt 15.

Die Gruppenteilung erfolgt anhand von Objekten. Die SchülerInnen sitzen im Sitzkreis

und werden aufgefordert verdeckte Objekte/Kärtchen zu ziehen. Automatisch ergeben

sich dadurch zwei Gruppen.

Durch die gezogenen Objekte ergibt sich ein assoziativer Einstieg in die Thematik, der

zum jeweiligen Programm passt und einen optimalen Anknüpfungspunkt an den

gewählten Programmschwerpunkt darstellt. In der Gesamtgruppe werden die

gezogenen Objekte und ihr Bezug zum Thema kurz besprochen und anschließend

wieder eingesammelt. Die Gruppen teilen sich auf – gleiches Objekt, gleiche Gruppe –

und beginnen mit ihrer VermittlerIn das jeweilige Programm.

g) Namensrunde für Schülerinnen von Volksschulen Die Namensrunde erfolgt bereits in der geteilten Gruppe. Je nach vorhandener Zeit

erweist es sich im Allgemeinen bei jüngeren Kindern als positiv eine Vorstellung in

Form einer kurzen Namensrunde durchzuführen und Namensetiketten (Klebeetiketten)

auszuteilen, damit die Kinder während des Vermittlungsprogramms mit Namen

angesprochen werden können.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 5

Page 7: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

h) Museumsspiel – für SchülerInnen, die noch nie in einem Museum waren. Bei allen Vermittlungsprogrammen gibt es Teilbereiche, in denen SchülerInnen die

Ausstellung selbständig erforschen. Es empfiehlt sich – insbesondere bei VS-

SchülerInnen, die noch nie in einem Museum oder einer Ausstellung waren – das

Verhalten in der Ausstellung / im Museum abzuklären. Das Museumsspiel dient zur

spielerischen Einübung des angemessenen Verhaltens in der Ausstellung / im

Museum. Im Sitzkreis werden mit den SchülerInnen Begriffe zum Verhalten in der

Ausstellung / im Museum besprochen.

laufen gehen schreien reden

leise stören erinnern alt

angreifen aufpassen vorsichtig wertvoll

klopfen drängeln fragen lesen

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 6

Page 8: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

2. ASSOZIATIVER EINSTIEG ZUM THEMA

- Objektpuzzle

Die verschiedenen Objektpuzzles, die je nach Zielgruppe und Themenschwerpunkt

konzipiert wurden, sollen den SchülerInnen einen assoziativen Einstieg in die

Themenkreise, mit denen sie in der Ausstellung konfrontiert werden, ermöglichen. Das

jeweilige Puzzle dient der Erarbeitung von unterschiedlichen Aspekten der Ausstellung

sowie der Verfolgung bestimmter historischer Entwicklungen.

Beispielhafte Objekte/Abbildungen/Zitate dienen als Einstiegssituation in das jeweils

gewählte Schwerpunktprogramm.

Im Sitzkreis nehmen sich die SchülerInnen einzeln oder zu zweit ein Objekt des

Objektpuzzles und erzählen, was sie darüber wissen. In einer gemeinsamen

Diskussionsrunde werden die Objekte besprochen, der/die VermittlerIn ergänzt je nach

Bedarf.

Siehe dazu "Objektpuzzle – Entdeckung der Welt"

3. INTENSIVE AUSEINANDERSETZUNG

Bezogen auf den gewählten Themenschwerpunkt, zum Teil in selbstständiger

Kleingruppenarbeit

4. AUSSTELLUNGSRUNDGANG

Gemeinsam und unter Berücksichtigung des gewählten Themenschwerpunktes

5. PRAKTISCHE UMSETZUNG

Das Erfahrene wird in praktischen Übungen gefestigt. Die Programme sind frei wählbar.

- Feiner Duft (siehe Projektmodul)

- Wissen für alle (siehe Projektmodul)

6. SCHLUSSPHASE

Zusammenfassung des Erfahrenen, Feedback, Hinweis auf Katalog

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 7

Page 9: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

Programmmodule

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 8

Page 10: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

PROGRAMMMODULE

OBJEKTPUZZLE ENTDECKUNG DER WELT Objekt Symbol Information

Fernrohr Entdeckungen, Fernreisen

Astronomie, Beobachtung der Gestirne, Entdeckung des Sonnensystems (Erde und andere Planeten umkreisen Sonne).

Schiff Entdeckungen, Fernreisen

Die Santa Maria (weitere: Nina und Pinta) war das Flagschiff von Christoph Kolumbus 1492 bei der Entdeckung Amerikas.

Kartoffel Import "Batates" werden von den Spaniern 1567 nach Europa gebracht, aber zuerst auf den Kanarischen Inseln angebaut. Sie wurde auch als Zierpflanze benutzt.

Mais Import Wird bereits von Kolumbus erwähnt. Ab 1525 wurde in Spanien Mais angebaut.

Pfeffer Import Die "Gewürzinseln" waren das große Ziel aller Seereisenden. Mit dem Handel edler und seltener Gewürze konnte man reich werden.

Meerschweinchen Import, Kuriosität

Der deutsche Name entstand, weil spanische Seefahrer sie übers Meer nach Europa brachten und ihr Quieken an Schweine erinnert. In Südamerika sind sie Haustiere und werden gegessen.

Kokosnuss Import, Kuriosität

Import aus den Tropen. Wird mit Gold zu kunstvollen Pokalen verarbeitet.

Straußenei Import, Kuriosität

Afrikanische Straußeneier wurden in ihrer natürlichen Form und als verzierte Kunstwerke in Wunderkammern aufgenommen.

Tabakpfeife Import Tabak wurde schnell populär. Zahlreiche und wiederholte Verbote waren erfolglos, ebenso wie massive Steuererhöhungen. Ende des 17. Jahrhunderts das Tabakrauchen überall, in allen Schichten, bei beiden Geschlechtern einschließlich der Kinder verbreitet. Tabak galt als Heilpflanze – auch in der Augenheilkunde.

Tulpe Import Aus der Türkei kam die Tulpe um 1550 nach Europa. Tulipan (türkisch tülband = Turbanband). Ende des 16. Jh. wurde Holland zu einem Zentrum der Tulpen-Zucht. Spekulationen (Tulpenmanie) führten 1637 zum Börsencrash.

Beffchen Reformation Ab 1680 gehörte eine Halsbinde mit zwei auf die Brust hängenden, schmalen Leinenstreifen zur bürgerlichen Tracht der Männer. Bei den evangelischen Pfarrern (lat. biffa Halsbinde) hat sich das Beffchen als "Rest Kragen" bis heute gehalten. Ein Beffchen besteht aus zwei Streifen weißen Stoffes, die je nach Konfession des Pfarrers auseinandergehen oder zusammengenäht sind.

Lutherbibel Reformation Bibelbesitz war seitens der katholischen Kirche verboten. Protestanten besaßen Bibeln – meist in der "illegalen" Übersetzung von Martin Luther.

Federkiel, Rohrfeder

Bildung Protestanten verlangen Schulen und Schulpflicht der Kinder. Es entsteht erstes Bildungsbürgertum in Städten. Federkiele werden aus dem mittleren Teil (Steg) einer Vogelfeder geschnitten. Federkiele dienten beim Musizieren als Plektron. Rohr wächst an jedem Teich, ist billig und ergibt ein präzises Schreibgerät. Das saugfähige Halminnere dient als Tintentank. Bleistifte wurden ab Mitte des 16. Jh. verwendet.

Letter Bildung Die Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg ermöglicht erstmals die Massenverbreitung von Information.

Einhorn Kuriosität Der Narwalzahn wurde als Horn des Einhorns (Schatzkammer, Wien) angesehen. Das Einhorn ist ein Symbol für das Gute.

Pomander Alltag Bisamapfel (engl. musk apple) oder Pomander (frz. pomme d'ambre) ist eine Kugel aus Ambra, Moschus (Bisam), exotischen Kräutern, Zimt, Muskat, Rosmarin etc. die als gehärtete Harzkugeln oder in kugeligen Behältern getragen wurden. Sie dienten als Parfum, Medizin und Schmuck. Auf Vanitas-Stillleben symbolisieren sie die Eitelkeit.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 9

Page 11: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

SUCHBILDER - BILDERPUZZLE Zeitreise in die Renaissance

Bild Künstler/Titel Information

Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz)

Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich, jung/alt), Szene

Bernhard Strigel, 1. Viertel 16. Jh., Kaiser Maximilian I. und seine Familie (KHM Wien)

Bekleidung, Person (arm/reich, jung/alt) Kaiser Maximilian I. (1459-1519) mit seinem Sohn Philipp dem Schönen (1478-1506), seiner Gattin Maria von Burgund (1457-1482), seinen Enkeln Ferdinand I., Karl V. und seinem Schwiegerenkel Ludwig II. Maria von Burgund blickt nach oben als Hinweis darauf, dass sie zur Entstehungszeit des Bildes schon verstorben war.

Kunst- und Raritätenkammer Frans Francken um 1620/1622 (KHM, Wien)

Bilder, Kuriositäten (nah/fern, fremd/bekannt), Szene

Frans Francken II. (1581–1642), Werkstatt (Salzburg Residenzgalerie, Sammlung Schönborn-Buchheim)

Bilder, Kuriositäten (nah/fern,fremd/bekannt), Menschen (arm/reich, jung/alt), Raum, Szene

Jan Breughel d.Ä., Die Heilige Familie in einem Blumen- und Früchtekranz, 1. Hälfte 17. Jh. (Alte Pinakothek, München)

Menschen (wer, was), Pflanzengirlande (was), Tiere (welche), Szene Ara, Meerschweinchen, Neuweltaffen und grüne Bohnen aus Amerika, Kakadu aus Australien

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 10

Page 12: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

OBJEKTPUZZLE WUNDERWELTWISSEN Objekt Symbol Information

Bootsmannpfeife Entdecker Pfeife mit einem hohen und einem tiefen Ton. Sie dient ab dem 13. Jh. zur Weitergabe von Kommandos (unterschiedliche Tonfolgen).

Globus Entdecker Verkleinertes Erdmodell je nach Erforschungsstand. Der älteste heute noch erhaltene Erdglobus ist Martin Behaims Erdapfel, den er 1492 in Nürnberg, dem Zentrum der Globenherstellung, schuf. 1507 fertigte Martin Waldseemüller einen Globus, der Amerika zeigte.

Jakobsstab Entdecker Auch Kolumbus bestimmte damit seine Position auf See. Er diente zur Winkel und Streckenmessung und ward er Vorläufer des Sextanten. Der Jakobsstab besteht aus einem Basisstab mit Ableseskala und mehreren Querhölzern, von denen für eine Messung ein oder zwei verwendet werden, deren Auswahl sich nach dem benötigten Winkelbereich richtet. Damit wurde die geografische Breite bestimmt. Dazu wurde der Höhenwinkel der Sonne oder Fixsterns (Polarstern) über dem nautischen Horizont gemessen. Bei der küstennahen Navigation wurden mit ihm auch Winkel zwischen terrestrischen Zielen gemessen und damit in der Karte die Position bestimmt. Der Längsstab wird am Jochbein unter dem Auge angesetzt, anschließend wird das Querstück verschoben bis dessen Enden den Horizont und den angepeilten Stern gerade überdecken. Die halbe Länge des Querstabes, dividiert durch die am Hauptstab abgelesene Länge (Abstand vom Auge zum Querstab), ergibt den Tangens des halben gesuchten Winkels zwischen Horizont und Stern.

Kokosnuss Entdecker Import aus den Tropen. Wird mit Gold zu kunstvollen Pokalen verarbeitet.

Kompass Entdecker Der Zeiger richtet sich zu den Feldlinien des Magnetfelds der Erde aus und zeigt (regionale Missweisungen/Deklination!) nach Norden. Leonardo da Vinci erdachte die kardanische Aufhängung (Lagerung in drei drehbaren Achsen) für exaktere Anzeigen.

Stechzirkel Entdecker Mit dem Kartenbesteck (Kursdreieck, Kartenzirkel, Anlegedreieck) werden gemessene Peilungen, Standlinien und Abständen in eine Seekarte übertragen und Kurse und Distanzen abgesteckt.

Seekarte Entdecker Karte, die Seewege und Küsten, Untiefen, Seezeichen, Fahrrinnen etc. von einem bestimmten Seegebiet zeigt.

Fernrohr Entdecker, Forscher

Das optische Instrument lässt entfernte Objekte um ein Vielfaches näher bzw. größer erscheinen. Das erste Fernrohr wurde um 1608 von Hans Lipperhey konstruiert. Dieses holländische Fernrohr baute Galileo Galilei 1609 nach und entdeckte damit die vier größten Monde des Jupiters sowie die Berglandschaften des Erdmonds. Das erste astronomische Fernrohr wurde 1611 von Johannes Kepler gebaut.

Nautilusschale Entdecker/Forscher Nautilide sind Kopffüßler KEINE Schnecken! Sie leben im Pazifik und Indischen Ozean. Im Inneren der Schale sind Kammern mit denen die Tiere durch Gas den Auftrieb steuern. Die Schalen kamen als Naturalia in Wunderkammern oder wurden mit Gold zu Pokalen verarbeitet.

Sternenkarte, drehbar Entdecker, Forscher

Astronomie, Beobachtung der Gestirne, Entdeckung des Sonnensystems (Erde und andere Planeten umkreisen Sonne).

Uhr, Sonnenuhr, Sanduhr

Entdecker, Forscher

Zeitmessung war für die Standortbestimmung in der Seefahrt wichtig. Peter Henlein aus Nürnberg baute um 1504 Federantrieb eine Unrast in eine Uhr ein und konnte sie so auf Taschengröße verkleinern. Die Uhr war damit nicht nur unabhängig vom Aufstellort, sie konnte getragen werden. Noch vor der Einführung des Pendels baute man vereinzelt bereits Uhren mit

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 11

Page 13: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

Minutenzeiger. Aus dem 16. Jahrhundert sind Stücke von Jost Bürgi bekannt, die Hilfszifferblätter für Sekundenzeiger hatten.

Sanduhren wurden in der Seefahrt eingesetzt. 30 Minuten lief die Glasenuhr. Vier Stunden (acht Glasen) war die übliche Dienstdauer einer Wache. Bei dem Wechsel einer halben Stunde wurde die Schiffsglocke einmal geschlagen, bei einer vollen Stunde zweimal. Die Sanduhr fand zusätzlich Einsatz bei der Bestimmung der Geschwindigkeit von Schiffen. Da bei der Zeitmessung zusätzlich ein Log ins Wasser geworfen wird, wird diese spezielle Sanduhr auch Logglas genannt.

Eine Sonnenuhr ist ein astronomisches Gerät, das den Stand der Sonne am Himmel im Wesentlichen zur Anzeige der Tageszeit nutzt. Dazu wird der Schatten des punktförmigen Nodus oder die Schattenrichtung des erdachs-parallelen Polstabes auf einem Zifferblatt abgelesen. Mit dem Aufkommen der mechanischen Uhren werden sie zu Kunst- und Prunkobjekten.

Aquarellfarben Forscher Aquarellfarben sind wasserlösliche, nicht deckende Farben, die zum Einfärben von Holzschnitten und Tuschezeichnungen verwendet wurden. Albrecht Dürer benutzte Aquarelle zu Studienzwecken oder zur Vorbereitung von Ölgemälden. Zeichnen und Kolorieren von Pflanzen, Tieren, Landschaften, fremde Völker

Brille/Brillenetui Forscher Brille kommt von "Beryll" (Kristall). Ab dem 13. Jh. in Italien. Die ersten Brillen hatten keine Bügel und besaßen konvex geschliffene Linsen für Weitsichtige. Der "Brillenapostel" des Altars der Stadtkirche Bad Wildungen (BRD, Hessen), wurde 1403 von Conrad von Soest gemalt, es ist die älteste Darstellung einer Brille nördlich der Alpen. Der Brillenapostel ist Symbol der evangelischen Kirchengemeinde Bad Wildungens und ziert das Siegel.

Herbarium Forscher Humanist, genaue Untersuchungen, Benennungen (Taxonomie)

Lettern Forscher Drucktypen/Typen tragen das erhabene, spiegelverkehrte Bild eines Schriftzeichens. Bei dem als Buchdruck mit beweglichen Lettern, bekannten Hochdruckverfahren, wie ihn Gutenberg entwickelt hatte, wurde mit Bleilettern gearbeitet. Der Buchdruck sorgte für rasches und "massenhaftes" Verbreiten von Informationen.

Lupe Forscher Vergrößerungsglas für genaue Untersuchungen.

Lutherbibel Forscher Übersetzung des Alten und Neuen Testaments der Bibel aus der althebräischen, der aramäischen bzw. der altgriechischen Sprache in die deutsche Sprache von Martin Luther und anderen Theologen. Im September 1522 war die erste Auflage des Neuen Testamentes fertig, 1534 eine vollständige Bibel. Korrekturbibeln oder Gegenbibeln sind katholischen Bibelübersetzungen, die bereits kurz nach Erscheinen der Lutherbibel gedruckt wurden.

Pflanzenpresse Forscher Eine Sammlung mit gepressten, getrockneten, auf Papier aufgezogenen und etikettierten Pflanzen heißt Herbarium. Die Pflanzen werden mit der Pflanzenpresse in Form gepresst und getrocknet. Herbarien waren weit verbreitet, gehörten zu Wunderkammern und Forscher konnten damit Pflanzenmerkmale vergleichen.

Schmetterling Forscher Naturalienkabinette enthielten auch Insektensammlungen. Schmetterlinge zu trocknen und haltbar zu machen, werden um sie zu trocknen und haltbar zu machen mit nadeln auf Holzbrettchen aufgespannt.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 12

Page 14: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

ASSOZIATIONSKARTEN Spurensuche in der Renaissance

Karte Symbol Farbe Ausstellung

Entdeckungen blau Buchdruck/Astronomie

Religion weiß Reformation/Gegenreformation

Menschen gelb Lebensumstände

Tiere rot Fremde/neue Tiere

Pflanzen grün Fremde/neue Pflanzen

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 13

Page 15: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

ZITATE Aufbruch in die Neuzeit

Zitat Autor Thema

Wenn doch ein Sterben übers Schiff käme… Nur damit ich an einen Krug, einen Becher, irgendein Gefäß kommen könnt…

Christoph Carl Fernberger (1596–1653, Weltreise 1621–28) über seine Wasserration am Schiff

Neue Welten

Nur ein einziges Schiff hat diese Passage bisher geschafft (29.1.1616). Sein Kapitän hieß Jacob Le Maire. Ein Holländer aus Hoorn, daher hat die Straße ihren Namen und auch das Kap. In Gottes Namen müssen wir nun eben das nächste Schiff sein, das die Fahrt vollbringt.

Christoph Carl Fernberger (1596–1653, Weltreise 1621–28) zur Umrundung von Kap Horn

Neue Welten

In Indien nennt man sie Batates. Sie schmecken gut, wenn sie gekocht sind.

Christoph Carl Fernberger (1596–1653, Weltreise 1621–28) über geschenkte Wurzeln der Araucaner-Indianer

Neue Welten

Wenn wir in den Indischen Ozean fahren, sterben die Männer alle an Skorbut und wenn wird wir wieder nach Hause fahren an der Wassersucht.

Christoph Carl Fernberger (1596–1653, Weltreise 1621–28) über Vitamin- und Eiweißmangel

Neue Welten

Gib mir Schiffe oder richtige Segel für die Himmelsluftfahrt her und es werden auch Menschen da sein, die sich vor den entsetzlichen Weiten nicht fürchten.

Johannes Keppler (1571–1630) an Galileo Galilei (1564–1642)

Wissenschaft

Darum ist es ein irriger Wahn, dass man meinen will, es sollten Geschehnisse, welche meist aus der Menschen willkürlichen Werken erfolgen, auf gewisse ausgerechnete himmlische Konstellationen zurückzuführen und aus diesen zu berechnen sein!

Johannes Keppler (1571–1630) 1625 an Wallenstein (1583-1634)

Wissenschaft

Mir kommen die Wege, auf denen die Menschen zur Erkenntnis der himmlischen Dinge gelangen, fast ebenso bewunderungswürdig vor, wie die Natur der Dinge selber.

Johannes Keppler (1571–1630) Astronomia Nova 1609

Wissenschaft

Wer aber soll hausen in jenen Welten, wenn sie bewohnt sein sollten? Sind wir oder sie die Herren des Alls? Und ist dies alles dem Menschen gemacht?

Johannes Keppler (1571–1630) Wissenschaft

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 14

Page 16: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

Die Lehre, dass man kirchliche Bußstrafen in Strafen des Fegefeuers umwandeln könne, ist ein Unkraut, das augenscheinlich gesät wurde, als die Bischöfe schliefen

Martin Luther (1483–1556) Thesen über den Ablass

Reformation

Da mein Gewissen in den Worten Gottes gefangen ist, ich kann und will nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen zu tun. Gott helfe mir. Amen.

Martin Luther (1483–1556) Reichstag von Worms 18.4.1521

Reformation

Ein Christ ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan – durch den Glauben.

Martin Luther (1483–1556) Von der Freiheit eines Christenmenschen 1520

Reformation

Ein Christ ist ein dienstbarer Knecht aller und jedermann untertan – durch die Liebe.

Martin Luther (1483–1556) Von der Freiheit eines Christenmenschen 1520

Reformation

Ich werde glauben, dass Weiß Schwarz ist, wenn es die Kirche so definiert.

Ignatius von Loyola (1491–1556) Gegenreformation

Der Mensch ist geschaffen, um Gott unseren Herrn zu loben, ihm Ehrfurcht zu erweisen und ihm zu dienen und mittels dessen seine Seele zu retten; und die übrigen Dinge auf dem Angesicht der Erde sind für den Menschen geschaffen und damit sie ihm bei der Verfolgung des Ziels helfen, zu dem er geschaffen ist.

Ignatius von Loyola (1491–1556) Geistliche Übungen 1548

Gegenreformation

Nur eines müssen wir wünschen: was uns mehr zum letzten Ziel fördert.

Ignatius von Loyola (1491–1556) Gegenreformation

Die Seele, die im geistlichen Leben Nutzen ziehen will, muss immer in entgegengesetzter Weise vorangehen, als der Feind vorangeht.

Ignatius von Loyola (1491–1556) Gegenreformation

Ist der Brauch bisher gewesen, dass man uns für Eigenleute (Leibeigene) gehalten hat, welches zu Erbarmen ist, angesehen dass uns Christus alle mit seinen kostbarlichen Blutvergießen erlöst und erkauft hat, den Hirten gleich wie den Höchsten, keinen ausgenommen. Darum erfindet sich mit der Schrift, dass wir frei sind und sein wollen.

Artikel 3 der 12 Artikel (1525) des Bauernaufstandes

Bauernkrieg 12 Artikel

Werden der großen Frevel wegen stets neue Satzungen gemacht. Man straft nicht nach Gestalt der Sache, sondern nach Belieben. Ist unsere Meinung, uns bei alter geschriebener Strafe zu strafen, darnach die Sache gehandelt ist, und nicht nach Gunst.

Artikel 9 der 12 Artikel (1525) des Bauernaufstandes

Bauernkrieg 12 Artikel

Haben etliche sich Wiesen und Äcker, die einer Gemeinde zugehören, angeeignet. Die wollen wir wieder zu unseren gemeinen Händen nehmen.

Artikel 10 der 12 Artikel (1525) des Bauernaufstandes

Bauernkrieg 12 Artikel

Soll der Todfall ganz und gar abgetan werden, und nimmermehr sollen Witwen und Waisen also schändlich wider Gott und Ehre beraubt werden.

Artikel 11 der 12 Artikel (1525) des Bauernaufstandes

Bauernkrieg 12 Artikel

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 15

Page 17: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

Praxis

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 16

Page 18: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

PRAXIS

FEINER DUFT Bisamapfel: Gut riechen ohne waschen.

Bisamapfel (engl. musk apple) oder Pomander (frz. pomme

d'ambre) ist eine Kugel aus Ambra, Moschus (Bisam), exotischen

Kräutern, Zimt, Muskat, Rosmarin etc. die als gehärtete

Harzkugeln oder in kugeligen Behältern getragen wurden. Sie

dienten als Parfum, Medizin und Schmuck. Auf Vanitas-Stillleben

symbolisieren sie die Eitelkeit.

Für das Säckchen:

Stoff,

Nähnadel

Faden

Bändchen,

Das Stoffstück wird halbiert und an zwei Seiten knapp am Rand

entlang zugenäht. Anschließend wird das Säckchen umgestülpt,

sodass die Naht ins Innere des Säckchens gelang. Das

Bändchen dient später zum Zuziehen des Säckchens.

Für den Bisamapfel:

Bienenwachsplatten

Moschus

Zimt

Nelken

Muskat

Rosmarin etc.

JedeR SchülerIn stellt sich seine eigene Duftmischung

zusammen.

Zimt und Rosmarin werden bei Bedarf im Mörser zerstoßen.

Muskat wird gemahlen.

Das Bienenwachs und die ausgewählten "Düfte" werden zu einer

individuell riechenden Kugel gerollt.

Die Kugel kann außen mit Nelken gespickt sein.

Die Kugel wird in das selbst genähte Säckchen gegeben, das mit

Bändchen verschlossen wird.

Die angefertigten Bisamäpfel dürfen von den SchülerInnen

mitgenommen werden. Sie sollen mit ihrem Duft über einen

längeren Zeitraum an die Ausstellung erinnern.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 17

Page 19: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

SCHLAUE SEITEN Kleines Buch für großes Wissen

Holzbrett

A4 Papier

Buchbindermesser

Buchbinderahle

Falzbein

dicke Nähnadel

Topflappengarn

Lederstück

Das A4 Papier wird vierfach (quer) sorgfältig auf die Hälfte gefaltet,

bis A7 erreicht ist. Der Falz muss bei jeder Faltung fest mit dem

Falzbein glatt gestrichen werden. Das gefaltete Papier in der Mitte

aufschlagen und im Falz mit der Buchbinderahle vorsichtig drei

Löcher im ca. 0,5 cm Abstand übereinander für die Fadenheftung

bohren (Holzunterlage verwenden!).

Faden in die Nähnadel einfädeln. Vorgeschnittenes Lederstück

halbieren und fest glattstreichen, um einen Falz zu erzeugen. Das

gefaltete und durchbohrte Papier auf die Innenseite des

Lederstücks legen und aufgeschlagen festhalten. Leder und Papier

können nun mit dem Garn zu einem Buch zusammengenäht

werden. Zuerst wird von außen durch das Leder über das mittlere

Loch nach innen der Faden gezogen. Dabei bleibt außen ein langes

Fadenstück übrig, der nicht durchgezogen wird. Nun wird von innen

zuerst durch das eine äußere Loch nach außen genäht, dann von

außen durch das letzte Loch nach innen. Faden in der Mitte auf der

Buchinnenseite verknoten. Am überschüssigen äußeren faden die

Heftung festziehen und mit dem eingenähten Faden verknoten. Die

Restlänge dient, um das Buch gewickelt, als Verschluss.

Zuletzt vorsichtig die geschlossenen Papierfalze an der Kante - sog.

"Schnitt" eines Buches – mit dem Buchbindermesser aufschneiden,

damit man die Seiten einzeln aufschlagen und umblättern kann.

Zum Abschluss stellen die SchülerInnen ihr Erinnerungsobjekt kurz

vor und beschreiben, was sie in ihr Buch schreiben würden, wenn

sie zur Zeit der Forscher, Entdecker und Reformatoren gelebt

hätten.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 18

Page 20: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 19

Spiel Bildquelle Beschreibung

Knöchelspiel

Die Sprunggelenke (Würfelbeine) von Schafen/Ziegen werden seit der Antike für Würfel- und Geschicklichkeitsspiele verwendet.

Fünf Astragale werden auf einmal in die Luft geworfen und müssen mit dem Handrücken wieder aufgefangen werden. Die auf dem Handrücken aufgefangenen Astragale werden dann abermals in die Luft geschleudert und müssen nun mit einer Greifbewegung gefangen werden.

Peitschenkreisel

Der Kreisel (Dopsch, Dilledopp) wird auf der spitzen Seite stehend angedreht. Das kann mit den Fingern, zwischen zwei Handflächen oder mit der um den Kreisel gewickelten Peitschenschnur (Kreisel wird aufgestellt angerissen) geschehen. Dreht er sich, kann er durch fortgesetzte Peitschenschläge (die Schnur wickelt sich darum und es wird erneut angerissen) in fortwährender Drehung gehalten werden. Wer dieses am längsten schafft, gewinnt.

Reifen

Zum Treiben benutzte man einen kleinen Stock, nachdem man ihn zuvor senkrecht gehalten und ihm dann einen leichten Vorwärtsschlag an der oberen Krümmung erteilt hat. Es schaut einfacher aus, als es ist.

Steckenpferd

"Ersatzpferd" für Kinder bestehend aus Stecken und Pferdekopf. Am 25. Oktober wird in Osnabrück mit dem Steckenpferdreiten für Kinder an den 1648 in Osnabrück und Münster geschlossenen Westfälischen Frieden zur Beendigung des Dreißigjährigen Kriegs erinnert.

Stelzen

Vor dem Vergnügen kam die praktische Anwendung. Stelzen dienten zur Überwindung von überschwemmtem oder sumpfigem Gelände.

Kinder laufen mit Stelzen um die Wette oder versuchen an einer Leine aufgehängte Süßigkeiten mit dem Mund zu erreichen.

Dem Stelzenläufer müssen alle folgen, der dann einen Parcours geht, der auch vor Hindernissen nicht haltmacht.

Nussspiel

Das Spiel wurde schon in der Antike – vor allem zu den Saturnalien im Dezember – gespielt. Walnüsse werden zu einer kleinen Pyramide aufgetürmt. Die SpielerInnen versuchen durch Werfen, die Nüsse auseinander zu schießen.

KINDERSPIELE

Page 21: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 20

Pieter Brueghel der Ältere (Bauern-Brueghel) "Die Kinderspiele" 1525/30-1569. KHM Wien,1560, Öl auf Holz, 118 × 161 cm

Page 22: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

MODE

Herrenbarett

Neben der Schutzfunktion dient die Kopfbedeckung häufig als Zeichen und stellvertretendes Symbol im sozialen Bereich. Das Barett dominierte um 1480-1570 als Kopfbedeckung des Mannes. Es ist eine flache, runde oder eckige Kopfbedeckung ohne Schirm oder Krempe. Im 15. Jh., wurde das Wort aus dem mittellateinischen barretum/birretum entlehnt. Die Humanisten, gebildete Stände Bürger und Bauern trugen dunkle Barette. Talar und Barett ist vom Mittelalter bis

heute in vielen Bereichen (akademische) Amtstracht.

Die Barette der Landsknechte waren oft reich mit Federn verziert und bunt. Hüte, vor allem spanische Hutformen, wurden ab dem 16. Jh. vom Adel getragen.

Damenhaube

Gable

French Hood war eine beliebte, variantenreiche Kopfbedeckung von Frauen. Sie wurde ab dem Ende des 15. bis weit ins 16. Jh. hinein, meist in Frankreich und England, seltener in Flandern und Deutschland getragen. Meistens mit Schleier, welcher immer in dunklen Farben gehalten war, seltener mit Haarnetz oder -sack. Das Coronet (das Kopfteil) war aus kostbaren Stoffen wie Brokat, Samt und Seide gefertigt und reich verziert. Die Zierde am vorderen und hinteren Rand, die sog. Billiments waren hinten aus auffälligen Schmuckelementen, wie Rollenwerk und Perlen, vorne aus

kleineren Perlen. Darunter wurde oft eine feine Haube getragen, mit zarten, gefältelten Rüschen an der Stirn. Anne Boleyn, die zweite Frau von Heinrich VIII soll diesen Stil aus Frankreich übernommen haben. Sie hat den Gable Hood

modisch abgelöst.

Der Balzo war in einer frühen Form (Ghirlanda) bereits im 1. Drittel des 15. Jh. in Italien in Mode, geriet dann jedoch wieder in Vergessenheit. Im 1. Drittel des 16. Jh. kam er in Italien erneut in Mode, nun kleiner, aus verschiedensten Materialien gebildet und mit kostbaren Stoffen oder Netz überzogen. In dieser Form wurde er bisweilen sogar von Männern getragen. In Deutschland ist ihm die Kugelhaube ähnlich.

Mit Kämmen und Haarnetzen kombinierte Kopfbedeckungen wurden von Frauen ebenfalls getragen.

Begine (christl. Laien im Pflegebereich, von der Inquisition verfolgt, schlossen sie sich der Reformation an), Bündlein, Magdhaube sind die verschiedenen mehr oder minder gestärkten und mehr oder weniger feinen Leinenhauben für Frauen aus dem einfachen Volk und dem Bürgerstand.

Mühlsteinkragen

Männer trugen ein sichtbares, weites und gefälteltes Hemd, das einen gekrausten Stehkragen hatte. Aus dieser Kröse entwickelt sich der Mühlsteinkragen. Mit Brennscheren wurden die Leinenstreifen aufgerollt und rund um den Hals zu einem gefalteten kreisförmigen oft riesigen Kragen gezogen. Er ist fester Bestandteil der spanischen Mode und gehört zur formellen Bekleidung. In Frankreich wird er ab 1579 durch flach aufliegende Spitzenkragen ersetzt.

Halskrausenwerden z. T. noch von lutherischen PastorInnen in den norddeutschen Hansestädten und in Augsburg sowie in Dänemark und Grönland getragen.

Landsknecht Die Männermode wird von der Adjustierung der Landsknechte, deren Ansehen während der Bauern- und Religionskriege groß wbeeinflusst. Die vom Kampf gezeichneten Gewänder waren eher ein Ausdruck der Not als der Mode. Die mehrfarbigen Gewäentstehen sowohl durch die heraldischen Farben der Herrschaft a

ar,

nder ls

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 21

Page 23: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

auch durch die Tatsache, dass aus Geldmangel alles verwendet wurde, was zur Verfügung (Plünderung, Beutezuteilung) stand. Durch die Schlitze ("geflickte Fetzen") blitzt das mehrschichtig getragene Unterzeug. In der höfischen Mwird dies mit teuren Stoffen – auch für Frauenkleidung – zur Kunstform stilisiebei dem alle hervorblitzenden Unterteile und das verzierte Innenfutter aus hochwertigen auf einander abgestimmte Materialien waren.

ode rt,

Junge Männer haben eher kurze Schauben (Umhänge/Jacke) getragen, ältere Männer lange Gewänder. Die pludrige Hose der Landsknechte wird im höfischen Bereich mehr und mehr ausgestopft und gestärkt. Die schützende Schamkapsel wird zum auffälligen Symbol der Männlichkeit und Macht..

Kleid

Das Kleid lehnt sich an die deutsche und schweizer Mode des 16. Jh. an.

Ab der Renaissance werden Ärmel, Mieder, Röcke nicht mehr fix miteinander vernäht, sondern waren wie moderne Basics austauschbar. In der höfischen Mode wird die Landsknechtskleidung mit teuren Stoffen – auch für Frauenkleidung – zur Kunstform stilisiert, bei dem alle hervorblitzenden Unterteile und das verzierte Innenfutter aus hochwertigen auf einander abgestimmte Materialien waren. Die Kleidungsstücke wurden mit Schnüren, deren Enden mit Nesteln gesichert und verziert waren, zusammengehalten.

Der Vorteil war, dass alles einzeln gereinigt werden konnte und wenige Stücke durch die Kombinationsmöglichkeit mehr Abwechslung ergaben. Königin Elisabeth I. von England besaß 6.000 Kleider und 80 Perücken!

Flohpelzchen

Die im Mittelalter wieder aufkommenden Badehäuser wurden von der Kirche misstrauisch beobachtet. Im Mittelalter gab es in Wien 21 Badestuben, im Jahr 1534 noch elf. Pest und Syphilis brachten dann den Niedergang der öffentlichen Badehäuser. In Wien wurden die Badehäuser in den Jahren 1521, 1554, 1562 und 1691 zeitweise wegen Seuchengefahr geschlossen. Grundlegende Hygiene

war nicht selbstverständlich. Diane de Portiers (1499-1566) soll sich täglich gewaschen haben, was damals anscheinend eine Sensation gewesen war.

Make-up (Bleiweiß), Parfums, Pomander und Flohfallen wurden modern. Das Flohpelzchen war zusätzlich ein Frauenaccessoire und sollte Flöhe anlocken, damit sie vom Körper fern gehalten wurden. Flohpelzchen waren modische

Accessoires, bei denen Köpfe und Extremitäten der Tiere mit Gold und Juwelen verziert sein konnten. Bildquellen dazu sind selten.

Holzschuhe Schuhe waren teuer und nicht sehr widerstandsfähig. Arme gingen barfuß oder mit Bundschuhen aus billigem Leder. Holzschuhe, die aus einem Stück gefertigt wurden, wurden außerhalb der Häuser zum Schutz der Schuhe gegen Straßenschmutz und Nässe getragen. Die älteste bekannte Abbildung von Holzschuhen ist auf einem Altarretabel aus dem 15. Jh. von Derick Baegert in der Dortmunder Propsteikirche zu sehen. Holzschuhe wurden bis in die 1950er Jahre vor allem in der Landwirtschaft und bei bestimmten Arbeiten wie dem Torfstechen getragen. Im Deichbau werden sie in den Niederlanden bis heute als optimale Sicherheitsschuhe genutzt. Holzschuhe gehörten im Hüttenwesen und in Gießereien zur Berufsbekleidung.

Chopine, Zoccoli ("zockeln") sind Damenstelzenschuhe (Bedienstete halfen beim Gehen), die bis zu 70 cm Sockelhöhe erreichen konnten. Sie waren vor allem in Italien (Venedig!) und Spanien, aber auch Frankreich und England modern.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 22

Page 24: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

Vermittlungsprogramme

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 23

Page 25: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

VERMITTLUNGSPROGRAMME VOLKSSCHULE

DIE ENTDECKUNG DER WELT

Zielgruppe 6-10 Jahre, Volksschule

Konzeptidee Viele Aspekte der komplexen Thematik "Renaissance und

Reformation" sind für SchülerInnen im Alter von 6-10 Jahren schwer

fassbar. Es wird versucht - ausgehend von ihren eigenen

Lebenserfahrungen - Zugänge zu ausgewählten

Ausstellungsschwerpunkten zu ermöglichen. Die Epoche und ihre

Besonderheit sollen transparent gemacht werden.

Vermittlungsziel Spielerisches und selbstständiges Arbeiten mithilfe eines einfachen

Objektpuzzles führen die SchülerInnen in die Ausstellungsthematik

ein.

Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Entdeckungen der Neuzeit

und die damit einhergehenden Veränderungen gelegt.

Themenschwerpunkte bilden hierbei Fernreisen, Besonderheiten,

Kuriositäten, importierte Pflanzen und Tiere aus der Neuen Welt,

wissenschaftliche und religiöse Veränderungen.

Durchführung Begrüßung

Gruppenteilung Scheiben und Globen: Das mittelalterliche Weltbild, dass die Erde eine

Scheibe war und die Sonne die Erde umkreist (geozentrisch), wurde

durch das neuzeitliche Weltbild, dass die Erde eine Kugel ist und die

Sonne umkreist (heliozentrisch), ersetzt. Nach dem Ziehen der

Gruppenteilungsobjekte werden u. a. folgende Fragen gestellt und mit

den SchülerInnen besprochen:

- Was ist das?

- Was könnte es mit der Ausstellung zu tun haben?

- Was ist der Unterschied zwischen den Objekten?

- Wer umkreist wen?

- Sowie weitere Fragen, wenn sie sich aus der Situation ergeben.

Tipp Erklärung von flach und rund durch leeren bzw. aufgeblasenen

Wasserball-Globus..

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 24

Page 26: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

Namensrunde Kurze Vorstellungsrunde, aufschreiben der Namen auf Klebeetiketten

Assoziation In einer Truhe befinden sich mit einem Tuch verdeckte Objekte (auf

Anzahl der SchülerInnen und inhaltlich ausgewogen abstimmen!), die

für die Renaissance wichtig sind. Die SchülerInnen ziehen einzeln

jeweils ein Objekt und beschreiben, was sie sehen und versuchen zu

ergründen, worum es sich handelt und was der Bezug zur Ausstellung

sein könnte.

Siehe dazu Objektpuzzle "Entdeckung der Welt"

Jedes bereits erratene Objekt wird aus der Truhe genommen und

offen in die Mitte des Sitzkreises gelegt. Anschließend werden alle

Objekte nochmals besprochen. Zum Abschluss nimmt der/die

VermittlerIn gemeinsam mit den SchülerInnen eine inhaltliche Reihung

der Objekte vor.

Ausstellung Beim Ausstellungsrundgang werden die Informationen, die die

SchülerInnen während des Objektpuzzles erarbeitet haben, mittels

ausgewählter Ausstellungsexponate aufgegriffen und intensiviert.

Dabei wird durch die der Auswahl der Objekte insbesondere auf die

Bereiche Entdeckungen, Fernreisen, Importe, Reformation und

Kuriositäten eingegangen.

Ausstellungsobjekte

Auswahl

- Waldseemüllerkarte – erste Karte mit Amerika (1507)

- Porträt Amerigo Vespucci

- Älteste Tomatensorte Europas

- GESNER (ca. 1560) zeigt flach- bis plattrunde Früchte - Tomate

- Truthahnpräparat

- Viktualienrechnung der Herrschaft Schwertberg 1643 - mit

Erdapfel (Ertöpfeln) indischem Huhn (Truthahn)

- Gürteltierpräparat

- Brasilianische Landschaft mit Gürteltier

- Meerschweinchenpräparat

- Die Heilige Familie Breughel d. Ä. mit Meerschweinchen

- Kreutterbuch / durch Hieronymus Bock beschrieben. (Maispflanze)

(Leonhard Fuchs)

- Aus dem Johannesaltar, Offenbarung Johannes mit Maispflanzen

(= erste Darstellung)

- Ansichten aus den vier Weltteilen mit Szenen von Tieren: St.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 25

Page 27: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

Merryn, Baumstamm mit Vögeln, darunter Papagei und

Paradiesvogel, weitere Vögel am Boden Hintergrund: befestigte

Stadt an Fluss oder Meeresarm

- Untersagen des Tabaktrinkens

- Tabakskollegium von Affen

- Tulpe, La Sultane de M. de la Nouë

- Tulpenbecher

- Flaschenkürbis indo-portugiesisch

- Elefantenstuhl Maximilians II

- Linzer Elefantenhaus

- Straußenei

- Kokosnusskrug

- Automatenuhr mit Mohren

- Haifisch

- Bezoar

- Springendes Einhorn

- Handstein

- Kunstkammer Johann Septimus Jörger in Nürnberg

- Kunst- und Raritätenkammer um 1620/1625 Frans Francken

- Pieter Claesz - Vanitas-Stillleben mit Nautiluspokal und

Bisamapfel an goldener Kette

- Lutherstammbuch

- Martin Luther, Von der Freiheit eines Christenmenschen

(Sendbrief an Leo X.)

- Ablassbrief 15. Februar 1513

- Exemplar der Ablassthesen Luther 1517

- Bibel der Familie Starhemberg

- Luther: Ein Predig, dass man Kinder zu Schule halten solle…

(Druck)

- Lutherbibel, Theninger Bibel

- Bücherversteck in der Leibung

- Bücherversteck Truhe

- Erd- und Himmelsglobus

- Johannes Kepler - Porträt

- Keplers Sextant

- Kaiser Ferdinands Todesdrohung an Buchdrucker und Keplers

"Harmonices mundi"

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 26

Page 28: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

- Buchdruckerpresse

- 2 Tenorkrummhörner

- Altquerflöte

- Krumme Zinken

- Hörsinn Bild von Breughel mit Instrumenten und Papageien

Praxis Programmmodul frei wählbar.

Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Bitte um

schriftliches Feedback im Gästebuch.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 27

Page 29: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

ZEITREISE IN DIE RENAISSANCE

Zielgruppe 6-10 Jahre, Volksschule

Konzeptidee Viele Aspekte der komplexen Thematik "Renaissance und

Reformation" sind für SchülerInnen im Alter von 6-10 Jahren schwer

fassbar. Es wird versucht - ausgehend von ihren eigenen

Lebenserfahrungen - Zugänge zu ausgewählten

Ausstellungsschwerpunkten zu ermöglichen. Die Epoche und ihre

Besonderheit sollen transparent gemacht werden.

Vermittlungsziel Besonderes Augenmerk wird auf das Alltagsleben gelegt.

Themenschwerpunkte bilden hierbei Fernreisen, Besonderheiten,

Kuriositäten, importierte Pflanzen und Tiere aus der Neuen Welt,

wissenschaftliche und religiöse Veränderungen.

Durchführung Begrüßung

Gruppenteilung Meeresschnecken und Trommelsteine/versteinertes Holz: Mit

Fernreisenden, Seefahrern und Händlern sind Kuriositäten und

Besonderheiten aus der ganzen Welt nach Europa gekommen.

Räume oder Schränke wurden mit solchen Sammelobjekten befüllt.

Gesammelt wurde zum eigenen Vergnügen und zur Repräsentation.

Die vielen neuen und fremden Dinge veränderten das Weltbild der

damaligen Menschen. Nach dem Ziehen der Gruppenteilungsobjekte

werden u. a. folgende Fragen gestellt und mit den SchülerInnen

besprochen:

- Was ist das?

- Wann hast du zuletzt Kartoffeln/Mais gegessen?

- Was könnte es mit der Ausstellung zu tun haben?

- Was ist der Unterschied zwischen den Objekten?

Sowie weitere Fragen, wenn sie sich aus der Situation ergeben.

Namensrunde Kurze Vorstellungsrunde, aufschreiben der Namen auf Klebeetiketten

Assoziation Die SchülerInnen ziehen Karten mit Abbildungen von Gemälden aus

der Ausstellung. SchülerInnen mit dem gleichen Bild finden sich zu

Kleingruppen zusammen und erarbeiten gemeinsam, was sie auf dem

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 28

Page 30: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

Bild sehen. Die/der VermittlerIn unterstützt bei Bedarf.

Fragestellungen sind z. B.:

- Was ist abgebildet?

- Sind Möbel, Pflanzen, Tiere etc. abgebildet?

- Welche Tiere kennt ihr?

- Was haben die Menschen an?

- Reich/arm?

- Damals/heute?

- Hosentaschensammlung?

- Was sammelst du?

- Was war für Menschen damals interessant/wichtig/schön?

- Wunderkammer und Kuriositätenkabinett?

Ausstellung Beim Ausstellungsrundgang werden die Informationen, die die

SchülerInnen anhand der Lebensbilder erarbeitet haben, mittels

ausgewählter Ausstellungsexponate aufgegriffen und intensiviert.

Dabei wird durch die der Auswahl der Objekte insbesondere auf die

die Darstellung von Menschen, deren Kleidung und Essen, Pflanzen

und Tiere sowie den Alltag von Arm und Reich eingegangen.

Ausstellungsobjekte

Auswahl

Nahrung/Genussmittel/Tiere

- Älteste Tomatensorte Europas

- GESNER (ca. 1560) zeigt flach- bis plattrunde Früchte - Tomate

- Truthahnpräparat

- Viktualienrechnung der Herrschaft Schwertberg 1643 - mit

Erdapfel (Ertöpfeln) indischem Huhn (Truthahn)

- Untersagen des Tabaktrinkens

- Tabakskollegium von Affen

- Tierbild mit Truthahn, Meerschweinchen und verschiedenen

Haustauben

- Aus dem Johannesaltar, Offenbarung Johannes mit

Maispflanzen (= erste Darstellung)

- Arzneibuch

- Arzneibuch der Jörger

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 29

Page 31: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

- Gürteltierpräparat

- Brasilianische Landschaft mit Gürteltier

- Meerschweinchenpräparat

- Die Heilige Familie Breughel d. Ä. mit Meerschweinchen

- Kreutterbuch / durch Hieronymus Bock beschrieben.

(Maispflanze) (Leonhard Fuchs)

- Aus dem Johannesaltar, Offenbarung Johannes mit

Maispflanzen (= erste Darstellung)

- Ansichten aus den vier Weltteilen mit Szenen von Tieren: St.

Merryn, Baumstamm mit Vögeln, darunter Papagei und

Paradiesvogel, weitere Vögel am Boden Hintergrund: befestigte

Stadt an Fluss oder Meeresarm

- Pieter Claesz - Vanitas-Stillleben mit Nautiluspokal und

Bisamapfel an goldener Kette

Geschirr

- Humpen mit Allegorien der Planeten

- Brautpokal in Form einer vornehmen Dame

- div. Gläser und Teller, adeliger und bäuerlicher Bereich

- Humpen

- Nürnberger Schüssel

- Stillleben mit gebratenem Huhn auf gedecktem Tisch (mit

Messer etc.)

- Herrschaftsküche

- Zechende Bauern vor einer Schenke

Menschen

- Kostümbuch

- Porträt Amerigo Vespucci

- OÖ Landeshauptmann Hans Ludwig von Kuefstein (1582-1656)

beim türkischen Sultan

- Die vier Kontinente ihre Trachten und Sitten

- Beschreibung und Bildnisse von Kayser, Königen, etc ... Schloss

Ambras

- Stammbuch des Stephanus Lansius aus Tübingen (mit Keplers

Eintrag und Porträt)

- 2 Türkische Turbanhelme

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 30

Page 32: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

- Albrecht Enenkel von Hoheneck

- Birnenmorion

- Brautpokal in Form einer vornehmen Dame

- Büste Marc Aurel, vollplastische Kleinbronze

- Hans Jörger

- Christoph von Schallenberg

- Reichart von Streun zu Schwarzenau

- Bild von Stefan Fadinger 1627 (?)

- Bild von Stefan Fadinger 18. Jh.

- Ludwig Wilhelm von Polheim

- Sebastian Jörger

- Maximilian II.

- Rudolf II.

- Kurfürst Friedrich der Weise , 1525

- Sultan Suleiman II. (1495/1496-1566) im Profil

- Automatenuhr mit Mohren

- Erzherzog Matthias als P. Cornelius Scipio maior

- Männliches Bildnis, Abgebildete Person (?)

- Küriss-Fragment, Besitzer: Wolfgang von Polheim

- Dosenboden mit Brustbild Kurfürst Friedrichs des Weisen von

Sachsen (1463-1525)

- Der Riese Giovanni Bona

- Heldenrüstkammer, Jakob Schrenck von Notzing

- Turban mit Tapferkeitsauszeichnungen

- Helmhardt VII Jörger

- Porträtmedaille

- Joachim Enzmiller

- Stammbuch des Oldřich Zahrádecký, Eintragung des Johann

Christoph Tschernembl, 1588 Venedig

- Wolfgang von Polheim, 1494 als außerordentlicher

- Botschafter von Kaiser Maximilian I. am Hof des

- französischen Königs Karl VIII.

- Freiherr Helmhard Jörger von Tollet (1572-1631)

- Porträtmedaille Adrian Huber

- Adam

- Eva

- Albrecht Dürer, erste Zusammenfassung der mathematisch-

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 31

Page 33: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

geometrischen Verfahren der Zentralperspektive, Grundlagen

der perspektivischen Konstruktionsverfahren

- Jüngling vom Magdalensberg

- Claudius

- Kopf (Alexander der Große?)

- Idealporträt eines römischen Kaisers

- Ofenkachel mit Bildnis der Kaiserin Aurelia

- Wolfgang IV. Jörger von Tollet

- Albrecht Ennenkl von Hoheneck und Albrechtsberg

- Damenporträt

- Hans Jörger

- Porträtmedaille Wolfgang Jörger

- Renaissanceschaumünze Adrian und Margarethe Hueber

- Becksche Porträts (berühmte Persönlichkeiten der Zeit)

- Porträtmedaille Cyriak von Polheim

- Blatt aus dem Turnierbuch Erzherzog Ferdinands II.

- Wolfgang von Polheim in: Turnierbuch Hans Burgkmairs

- Rosina Elisabeth Freiin von Starhemberg Kinderporträt

- Sitzfigur eines Polheimers (?)

- Baldassare Castiglione

- Porträtmedaille Peter Hofmandl, Linzer Bürger

- Zechende Bauern vor einer Schenke

- Tanzende Bauern, Wappenbuch des Johann Michael

Weckherlin

- Hochzeitsbrief von 1647

- Renaissancepaar

- Bürgerliche und bäuerliche Belustigungen

- Herrschaftsküche

- Hebammenbuch

- Carolus Clusius

- Gemälde: Auditus

- Moritatensänger

- Lutherischer Kirchenraum - Epitaph des Sohnes Johann

Dietrichs von Zierotin

- Der schmale Weg der Tugend und der breite Weg des Lasters

- Bildnis des Daniel Tanner (Kupferstich 1624)

- Portrait des Flacius Illyricus

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 32

Page 34: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

- Portrait des Nikolaus Gallus

- Justitia

- Johannes Kepler – Porträt

- Hieronymus Megiser – Porträt (1613)

- Wunderbahre Errettung der Statthalter beim Prager Fenstersturz

1618

- Prager Fenstersturz, Stich aus dem Theatrum Europaeum. Teil

1. 1617/1629

- Bildnis des Erasmus von Rotterdam

- Gemälde Herbersdorff

- Die 12 Artikel der Bauern

- Porträt Abt Alexander a Lacu

- Ölgemälde mit Szenen aus dem Bauernkrieg

- Portrait Joseph II.

Praxis Programmmodul frei wählbar.

Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Bitte um

schriftliches Feedback im Gästebuch.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 33

Page 35: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

VERMITTLUNGSPROGRAMME HAUPTSCHULE UND AHS-UNTERSTUFE

WUNDERWELTWISSEN

Zielgruppe 10-14 Jahre, HS und AHS-Unterstufe

Konzeptidee Assoziationsobjekte und Ergänzungshilfen sollen den SchülerInnen

Zugänge zu ausgewählten Ausstellungsschwerpunkten ermöglichen.

Die Epoche und ihre Besonderheit sollen unter besonderer

Berücksichtigung der Wissenschaft und Entdeckungen transparent

gemacht werden.

Vermittlungsziel Assoziatives und selbständiges Arbeiten mithilfe eines Objektpuzzles

führen die SchülerInnen in die Ausstellungsthematik ein.

Besonderes Augenmerk wird auf "Forschung und Entdeckung" gelegt.

Durchführung Begrüßung

Gruppenteilung Die Objekte Globus und Fernrohr werden gezogen. Auf gleichmäßige

Verteilung der Objekte im Hinblick auf die Anzahl anwesender

SchülerInnen achten! Das Fernrohr steht für Himmelsbeobachtungen

(Astronomie) und Wissenschaft, der Globus für die Erforschung der

Welt. Nach dem Ziehen der Gruppenteilungsobjekte werden Fragen

gestellt, die zum Nachdenken anregen und den Bezug zur Ausstellung

herstellen sollen.

Assoziation In einer Truhe befinden sich mit einem Tuch verdeckte Objekte (auf

Anzahl der SchülerInnen und inhaltlich ausgewogen abstimmen!), die

für die Renaissance wichtig sind. Die SchülerInnen ziehen einzeln

jeweils ein Objekt und beschreiben, was sie sehen und versuchen zu

ergründen, worum es sich handelt und was der Bezug zur Ausstellung

sein könnte.

Siehe dazu Objektpuzzle "WunderWeltWissen"

Jedes bereits besprochene Objekt wird offen in die Mitte des

Sitzkreises gelegt. Anschließend werden alle Objekte nochmals

besprochen und der Bezug zur Ausstellung hergestellt. Die/der

VermittlerIn ergänz je nach Bedarf. Die Objekte werden in die

Bereiche Forschung und Entdeckung eingeteilt. Dadurch ergeben sich

zwei Kleingruppen mit max. je 7 SchülerInnen.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 34

Page 36: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

Ausstellung Vor dem gemeinsamen Ausstellungsrundgang dürfen die

SchülerInnen in der Kleingruppe, die Ausstellung 10 bis 15 Minuten

selbständig erkunden. Die in die Ausstellung mitgebrachten Fernrohre

und Globen sollen vor selbst gewählten, zu ihrem Thema passenden

Objekten (Forschung/Entdeckung) hingelegt werden. Aufgabe der

einzelnen Gruppen ist es, anschließend beim gemeinsamen

Rundgang auf ihre ausgewählten Bezugsobjekte in der Ausstellung zu

verweisen.

Beim Ausstellungsrundgang werden die Informationen, die die

SchülerInnen während des Objektpuzzles erarbeitet haben, mittels

ausgewählter Ausstellungsexponate aufgegriffen und intensiviert. Die

von den SchülerInnen ausgewählten Objekte werden von ihnen

präsentiert.

Dabei wird durch die der Auswahl der Objekte insbesondere auf die

Bereiche Forschung und Entdeckungen eingegangen. Die Vermittlerin

ergänzt bei Bedarf und gibt Informationen zu weiteren

Ausstellungsinhalten und -objekten soweit dies notwendig und sinnvoll

erscheint.

Ausstellungsobjekte

Auswahl

- Mercator-Globus – Repro

- Martin Waldseemüller schuf vor 500 Jahren die Weltkarte, auf

der erstmals der Name „America“ stand

- Schrittzähler Pedometer

- Schiff mit Matrosen und einer Marketenderin beim Gelage.

- Weltgeschichte Rolevincks mit Eintragungen des Welser

Klerikers Lorenz Mittenauer

- Herbarium

- Jerusalemer Reisebeschreibung von Joh. Tuecher 1479,

Abschr. 1680 in Nürnberg

- Jerusalem-Reise von Friedrick Eckher z. Käpfing, 1625

- Kreutterbuch / durch Hieronymus Bock beschrieben.

(Maispflanze) (Leonhard Fuchs) Hieronymus Bock

- New Kräuterbuch (mit Maispflanze)

- Romwegkarte

- Habsburger Prunkhandschrift, 2. Bd. Darstellung der Länder

einschl. der Neuen Welt: fol.22v: Gibraltar, Kanarische Inseln

und Haiti

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 35

Page 37: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

- Brasilianische Landschaft mit Gürteltier

- Entfernungsanzeiger für Nürnberg

- Pilgerflaschen; Pilgerzeichen (zu Jerusalemer

Reisebeschreibung von Joh. Tuecher

- Die Eroberung der Neuen Welt (Landung spanischer Schiffe in

Amerika, Tötung spansicher Soldaten durch Indianer

- Bericht des Freiherrn Hans Christoph Teufel über seine

Orientreise 1587-1591

- Columbus, Christophorus: Epistola de insulis nuper inventis

- Hans Stade, Warhaftige beschreybung eyner Landschafft der

wilden nacketen/ grimmigen menschenfresser leuthen/ in der

newen welt America gelegen. Vor und nach Christi geburt im

land zu Hessen unbekant/ biß uff diese zwey negst vergangene

jar/ Da sie Hans Staden von Homburg auß Hessen durch seine

eygne erfahung erkant/ und ytzt durch den truck an tag gibt. Und

zum andern mal fleissig corrigirt und gebessert, Marpurg

(Andres Colb) 1557

- Indios als Kannibalen, Caspar Plautius (pseudo. Honorius

Philoponus, Nova typis transacta navigation novi orbis Indiae

Occidentalis…nunc primum e varijs Scriptoribus in unum

collecta, & figures ornate

- Astronomischer Tisch

- Astronomische Säulenuhr

- Büchsensonnenuhr aus vergoldeter Bronze

- Erd- und Himmelsglobus

- Durchsichtige Geometrische Körper

- Libellus de Sphaera

- Gerät zum perspektivischen Zeichnen

- Albrecht Dürer, erste Zusammenfassung der mathematisch-

geometrischen Verfahren der Zentralperspektive, Grundlagen

der perspektivischen Konstruktionsverfahren

- Druckerpresse

- Der Buchdrucker

- Bibliothekar

- Bücherstillleben

- Kaiser Ferdinands Todesdrohung an Buchdrucker und Keplers

"Harmonices mundi"

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 36

Page 38: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

- Keplers Sextant

- Hebammenbuch

- Arzneibuch der Jörger

- Georg von Peuerbach, Compositio quadrantis astrolabii

- Johannes Kepler: Außzug auß der Uralten MesseKunst

Archimedis Und deroselben newlich in Latein außgangener

Ergentzung/ betreffend Rechnung der Cörperlichen Figuren/

holen Gefessen und Weinfässer/ sonderlich deß

Oesterreichischen/ so under allen anderen den artigisten Schick

hat: Erklärung unnd bestättigung der Oesterreichischen

WeinvisierRuthen / und deroselben sonderbaren gantz leichten

und behenden Gebrauchs an den Landfässern ... Sampt einem

sehr nutzlichen Anhang Von vergleichung deß

Landtgebräuchigen Gewichts/ Elen/ Klaffter/ Schuch/ Wein- und

TraidMaaß/ under einander/ und mit andern außländischen/

auch AltRömischen / Allen unnd jeden Obrigkeiten/ Beampteten/

... Gestelt durch Johann Kepplern/ der Röm. Kays. Mt. und Dero

getrewer Löbl. Landschafft deß Ertzhörtzogthumbs Oesterreich

Ob der Enß Mathematicu

- Johannes Kepler - Porträt

Praxis Programmmodul frei wählbar. Vorschlag "Schlaue Seiten"

Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Hinweise

Katalog und die Möglichkeit ein schriftliches Feedback im Gästebuch

zu geben.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 37

Page 39: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

SPURENSUCHE IN DER RENAISSANCE

Zielgruppe 10-14 Jahre, HS und AHS-Unterstufe

Konzeptidee Die SchülerInnen begeben sich in der Ausstellung auf Spurensuche.

Sie erforschen selbständig verschiedene Ausstellungsschwerpunkte.

Ausgehend von eigenen Assoziationen zur Epoche entsteht anhand

der ausgewählten Ausstellungsobjekte ein Bild des 16. bis 17.

Jahrhunderts.

Vermittlungsziel In Kleingruppen spüren die SchülerInnen verschiedenen

Themensträngen der Renaissance nach.

Besonderes Augenmerk wird auf die Kulturgeschichte und auf das

"Neue" in der Neuzeit und die gesellschaftlichen Veränderungen

gelegt.

Durchführung Begrüßung

Gruppenteilung Kärtchen mit geozentrischem und heliozentrischem Weltbild (Sonne

kreist um Erde bzw. Erde kreist um Sonne). Anhand dieser

Gruppenteilungskärtchen diskutieren die SchülerInnen über den

Unterschied zwischen Mittelalter und Neuzeit.

Tipp Erklärung von flach und rund durch leeren bzw. aufgeblasenen

Wasserball-Globus..

Assoziation Die SchülerInnen erhalten Kärtchen und Stifte und werden

aufgefordert kurz ihre Assoziationen bezogen auf die Ausstellung zu

den Begriffen Renaissance, Reformation, Neuzeit, Neue Welt,

Entdeckungen, Erfindungen zu notieren. Die ersten Gedanken dazu

sollen ohne zu zögern aufgeschrieben werden. Anschließend stellen

die SchülerInnen ihre Assoziationen vor. Was waren ihre Gedanken

dazu? Die jeweiligen Assoziationen werden gemeinsam besprochen

und diskutiert. Ähnlichkeiten und Unterschiede werden

herausgearbeitet. Tauchen viele Klischeevorstellungen auf oder sind

die einzelnen Assoziationen sehr differenziert. Warum? Woher

entsteht unser Bild von Renaissance und Reformation?

Spurensuche Anschließend ziehen die SchülerInnen verschiedene, farbige Kärtchen

mit Symbolen. SchülerInnen mit gleichen Farben bilden eine

gemeinsame Kleingruppe. Das Symbol auf dem Kärtchen zeigt an,

welchen Schwerpunkt sie in der Ausstellung selbstständig erforschen

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 38

Page 40: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

sollen.

Siehe dazu "Assoziationskarten" Spurensuche in der Renaissance

Jede Kleingruppe hat ca. 10 Minuten Zeit bei einem selbständigen

Ausstellungsrundgang Ausstellungsobjekte zu finden, die zu ihrem

Themenbereich passen. Die in die Ausstellung mitgebrachten

Themenkarten sollen vor selbst gewählten, passenden Objekten

hingelegt werden. Aufgabe der einzelnen Gruppen ist es,

anschließend beim gemeinsamen Rundgang auf ihre ausgewählten

Bezugsobjekte in der Ausstellung zu verweisen.

Ausstellung Beim Ausstellungsrundgang werden die Informationen, die die

SchülerInnen während der Spurensuche erforscht haben, mittels ihrer

ausgewählten Ausstellungsexponate aufgegriffen und intensiviert. Die

Vermittlerin ergänzt bei Bedarf, gibt Informationen zu weiteren

Ausstellungsinhalten und -objekten soweit dies notwendig und sinnvoll

erscheint. Der Bogen zu den von den SchülerInnen ausgewählten

Objekten muss dabei stets gespannt werden.

Praxis Programmmodul frei wählbar.

Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Hinweise

Katalog und die Möglichkeit ein schriftliches Feedback im Gästebuch

zu geben.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 39

Page 41: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

VERMITTLUNGSPROGRAMM AHS-OBERSTUFE

AUFBRUCH IN DIE NEUZEIT

Zielgruppe 14-18 Jahre Oberstufe

Konzeptidee Viele Bereiche des Ausstellungsginhalts und der komplexen Thematik

"Renaissance und Reformation" sind ineinander verschränkt. Der

Beginn der Neuzeit, das Zeitalter der Entdeckungen, Forschung,

Reformation und deren gesellschaftspolitischen Folgen – bis heute -

sollen transparent gemacht werden.

Vermittlungsziel Besonderes Augenmerk wird auf die gesellschaftlichen Entwicklungen

dieser Epoche im wissenschaftlichen und theologischen Aufbruch

gelegt.

Durchführung Begrüßung

Gruppenteilung Schwarze und weiße Kärtchen mit Zitaten werden gezogen. Auf

gleichmäßige Verteilung der Zitate im Hinblick auf die Anzahl

anwesender SchülerInnen achten! Je nach Farbe bilden sich zwei

Gruppen.

Assoziation Die Zitate stehen für:

- Neue Welten (Christoph Carl Fernberger)

- Wissenschaft (Johannes Kepler)

- Reformation (Martin Luther)

- Gegenreformation (Ignatius von Loyola)

- Bauernkrieg (12 Artikel)

Siehe Zitate "Aufbruch in die Neuzeit"

Im Sitzkreis lesen die SchülerInnen ihre Zitate vor. Über die Aussagen

der Zitate wird diskutiert und in welchem Licht sie die agierenden

Parteien der Renaissance erscheinen lassen. Gemeinsam wird

überlegt, welcher Themenbereich gemeint ist. SchülerInnen mit dem

gleichen Themenkreis bilden eine Kleingruppe von 3-4 Personen.

Ausstellung Am Beginn werden die SchülerInnen über die inhaltliche und

räumliche Gliederung der Ausstellung informiert. Anschließend sollen

sie 10 bis 15 Minuten in den Kleingruppen selbständig ihre

Themenschwerpunkte erkunden. Dabei sollen sie passende Objekte

zu ihrem Themenschwerpunkt auswählen und durch ihre Zitate

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 40

Page 42: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

markieren.

Anschließend erfolgt ein gemeinsamer gesprächsorientierter

Rundgang. Die von den SchülerInnen ausgewählten Objekte werden

von ihnen kurz vorgestellt. Der/die VermittlerIn ergänzt bei Bedarf.

Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Hinweise

Katalog und die Möglichkeit ein schriftliches Feedback im Gästebuch

zu geben.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 41

Page 43: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

RENAISSANCE – (M)EIN IDEAL?

Zielgruppe 14-18 Jahre Oberstufe

Konzeptidee Viele Bereiche des Ausstellungsginhalts und der komplexen Thematik

"Renaissance und Reformation" sind ineinander verschränkt. Der

Beginn der Neuzeit, das Zeitalter der Entdeckungen, Forschung,

Reformation und deren gesellschaftspolitischen Folgen – bis heute –

sollen auch anhand damaliger und heutiger Sichtweisen transparent

gemacht werden.

Vermittlungsziel Besonderes Augenmerk wird auf die radikalen Umbrüche dieser Zeit

gelegt. Ziel ist es, SchülerInnen für Ihre eigenen Sichtweisen in Bezug

auf die Ausstellungsthematik zu sensibilisieren.

Durchführung Begrüßung

Gruppenteilung Wattebäusche und Scheuerwolle werden an die Anwesenden verteilt.

Jeweils als Gegenpaare finden sich BesitzerInnen von Wattebäuschen

und Scheuerwolle in Zweierteams.

Ausstellung Am Beginn werden die SchülerInnen über die inhaltliche und

räumliche Gliederung der Ausstellung informiert. Anschließend sollen

sie 10 bis 15 Minuten in den Zweierteams selbständig

Themenbereiche und Objekte erkunden, die für sie positiv bzw.

negativ besetzt sind. Dabei sollen sie den Wattebausch zu jenem

Objekt legen, das sie inhaltlich und aus anderen Gründen positiv

bewerten, die Scheuerwolle wird vor dem Objekt abgelegt mit sie

negative Assoziationen verbinden.

Anschließend erfolgt ein gemeinsamer gesprächsorientierter

Rundgang. Die von den SchülerInnen ausgewählten Objekte werden

von ihnen kurz vorgestellt und die Wahl zum Negativ- bzw.

Positivobjekt begründet. Der/die VermittlerIn ergänzt bei Bedarf.

Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Hinweise

Katalog und die Möglichkeit ein schriftliches Feedback im Gästebuch

zu geben.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 42

Page 44: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

VERMITTLUNGSMODUL ÜBERBLICKSFÜHRUNG

AKTIONSORIENTIERTES MODUL

Zielgruppe

Erwachsene, gemischte Gruppen

Konzeptidee Um eine gesprächsorientierte Überblicksführung in Gang zu

bekommen, wird mittels eines aktionsorientierten Einstiegsmoduls das

übliche Frontalschema "Vermittlerin – Objekt – BesucherIn" aufgelöst.

Vermittlungsziel Ausgehenden von einem gesprächsorientierten Einstieg in die

Führung, bei dem sich die BesucherInnen persönlich angesprochen

fühlen sollen, soll der Ausstellungsbesuch zu einem genussvollen

Erlebnis werden.

Durchführung Begrüßung

Assoziation 1 Himmelsglobus - Darstellung des Sternhimmels auf einer scheinbaren

Himmelskugel. Fixsterne und Sternbilder werden in unverzerrter, aber

spiegelbildlicher Lage dargestellt. Der Betrachter muss sich in den

Globus hineinversetzen, um den Himmel richtig zu sehen. Die größte

Globensammlung Europas hat die Österreichische Nationalbibliothek.

Assoziation für die wichtigsten Ausstellungsinhalte u. a. Erde, rund

statt flach, heliozentrisches Weltbild und Forschung.

Assoziation 2 Bezoar - ist festes Gebilde (Gastrolith, Magenstein) aus verschluckten

unverdaulichen Materialien. Häufig sind Bezoare in den

Verdauungsorganen von Wiederkäuern. Die Steine bilden sich durch

Verfilzen der Haare bzw. Pflanzenfasern. Sie galten in der Alchimie als

Hilfsmittel gegen Vergiftungen.

Nautilus - Nautilide sind Kopffüßler KEINE Schnecken! Sie leben im

Pazifik und Indischen Ozean. Im Inneren der Schale sind Kammern

mit denen die Tiere durch Gas den Auftrieb steuern. Die Schalen

kamen als Naturalia in Wunderkammern oder wurden mit Gold zu

Pokalen verarbeitet.

Assoziation für die wichtigsten Ausstellungsinhalte u. a. Heilmittel,

Kuriosität, Fremdes, Import, Exotica.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 43

Page 45: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

Assoziation 3 Moschus – Männliches Drüsensekret der asiatischen Moschushirsche.

Der Duftstoff wird bei hochwertigen Parfums verwendet.

Assoziation für Ausstellungsinhalte u. a. Parfum, Alltag der Reichen,

Kuriosität, Fremdes, Import.

Assoziation 4 Kompass – Der Zeiger richtet sich zu den Feldlinien des Magnetfelds

der Erde aus und zeigt (regionale Missweisungen/Deklination!) nach

Norden. Leonardo da Vinci erdachte die kardanische Aufhängung

(Lagerung in drei drehbaren Achsen) für exaktere Anzeigen.

Sonnenuhr - Eine Sonnenuhr ist ein astronomisches Gerät, das den

Stand der Sonne am Himmel im Wesentlichen zur Anzeige der

Tageszeit nutzt. Dazu wird der Schatten des punktförmigen Nodus

oder die Schattenrichtung des erdachs-parallelen Polstabes auf einem

Zifferblatt abgelesen. Mit dem Aufkommen der mechanischen Uhren

werden sie zu Kunst- und Prunkobjekten.

Assoziation für die wichtigsten Ausstellungsinhalte u. a. Astronomie,

Navigation.

Assoziation 5 Jakobsstab - Auch Kolumbus bestimmte damit seine Position auf See.

Er diente zur Winkel und Streckenmessung und war der Vorläufer des

Sextanten. Der Jakobsstab besteht aus einem Basisstab mit

Ableseskala und mehreren Querhölzern, von denen für eine Messung

ein oder zwei verwendet werden, deren Auswahl sich nach dem

benötigten Winkelbereich richtet. Damit wurde die geografische Breite

bestimmt. Dazu wurde der Höhenwinkel der Sonne oder Fixsterns

(Polarstern) über dem nautischen Horizont gemessen. Bei der

küstennahen Navigation wurden mit ihm auch Winkel zwischen

terrestrischen Zielen gemessen und damit in der Karte die Position

bestimmt.

Der Längsstab wird am Jochbein unter dem Auge angesetzt,

anschließend wird das Querstück verschoben bis dessen Enden den

Horizont und den angepeilten Stern gerade überdecken. Die halbe

Länge des Querstabes, dividiert durch die am Hauptstab abgelesene

Länge (Abstand vom Auge zum Querstab), ergibt den Tangens des

halben gesuchten Winkels zwischen Horizont und Stern.

Assoziation für die wichtigsten Ausstellungsinhalte u. a. Astronomie

und Navigation.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 44

Page 46: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

Ausstellung Beim anschließenden Ausstellungsrundgang wird auf die Assoziation

(1-5) sowie auf die Fragen der BesucherInnen eingegangen.

Schluss Zusammenfassung der Ergebnisse durch die Vermittlerin. Hinweise

Katalog und die Möglichkeit ein schriftliches Feedback im Gästebuch

zu geben.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 45

Page 47: OÖ Landesausstellung 2010 Renaissance und Reformation ......Lucas van Valckenborch 1598, Zechende Bauern vor einer Schenken (OÖLM, Linz) Kleidung, Nahrung, Mobiliar, Menschen (arm/reich,

FAMILIENPROGRAMM

WORKSHOPS

Zielgruppe Familien, EinzelbesucherInnen, BesucherInnen außerhalb des

Schulkontextes

Konzeptidee Insbesondere Familien nutzen die Landesausstellung aus

Ausflugsziel, daher werden auch für diese Zielgruppe

aktionsorientierte Vermittlungsprogramme angeboten. Kinder,

Jugendliche und Erwachsene sollen sich hier auf gleicher ebene

begegnen.

Vermittlungsziel Betreut von VermittlerInnen können EinzelbesucherInnen in der

"Studierstube" bestimmte Ausstellungsinhalte praktisch intensivieren

und die Ergebnisse als bleibende Erinnerung an die Ausstellung mit

nachhause nehmen.

Durchführung Begrüßung und kurze Erklärung für neu hinzukommende Personen

Workshop 1 Feiner Duft

Workshop 2 Schlaue Seiten

Workshop 3 Kinderspiele

Workshop 4 Mode

Tipp Eine Kombination der vier Workshops ist möglich.

prenn_punkt buero fuer kommunikation und gestaltung · hauptstraße 12 · 4072 alkoven · t/f 07274 7444 · e [email protected] · w www.prenn.net 46