Oberliner Ausgabe 2 2016

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Magazin für Soziales & Gesundheit Oberliner Ausgabe 2 Juni 2016 oberliner-magazin.de Oberliner werden? So finden Sie Ihren Weg ins Oberlinhaus. Vielfalt am Arbeitsplatz Brauchen Unternehmen ein Generationen- Management? Seite 22 Schluss mit den Pappbechern Oberlinhaus setzt auf umweltschonende Mehrweg-Variante. Seite 26 Näher am Menschen Zwischen Beruf und Berufung – wie Oberliner arbeiten und was sie antreibt. Seite 7

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Lesen Sie wie das Redaktionsteam Einblicke bekommt in das, was die Menschen in unserem Haus in ihrer täglichen Arbeit antreibt und bewegt. Zwischen Beruf und Berufung finden sich viele Facetten die unsere Autoren näher beleuchten. Außerdem in der Ausgabe: Warum es wie Urlaub ist täglich nach Bad Belzig zu pendeln, was das Berufsbildungswerk im Oberlinhaus gegen Einwegbecher unternimmt und wie der Umbau und die Modernisierung das Feierabendhauses verwandeln.

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Magazin für Soziales & Gesundheit

Oberliner Ausgabe 2Juni 2016

oberliner-magazin.de

Oberliner werden? So finden Sie Ihren Weg ins Oberlinhaus.

Vielfalt am ArbeitsplatzBrauchen Unternehmen ein Generationen-Management?Seite 22

Schluss mit den PappbechernOberlinhaus setzt auf umweltschonende Mehrweg-Variante.Seite 26

Näher am MenschenZwischen Beruf und Berufung – wie Oberliner arbeiten und was sie antreibt. Seite 7

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3 R E D A K T I O N S B R I E F

4 E D I T O R I A L

6 H Ö H E P U N K T E

Gemeinschaft von Jung und Alt Frühjahrs-Höhepunkte im Oberlinhaus

7 T I T E LT H E M A

Näher am Menschen – Oberliner bei der Arbeit

10 O B E R L I N E R B E I D E R A R B E I T

Die Halle hat ihren ganz eigenen Klang Ein Tag mit René Brinkmann, Mitarbeiter im Gruppendienst in den AKTIVA Werkstätten

12 O B E R L I N E R B E I D E R A R B E I T

Mittags ist stets Hochbetrieb Ein Tag mit Stefan Förster, Küchendirektor im Oberlinhaus

14 O B E R L I N E R B E I D E R A R B E I T

Leise Worte und ein Lächeln Ein Tag mit Kathrin Bräuer, Physio-therapeutin im Reha Klinikum

16 T I T E LT H E M A

Oberliner arbeiten Hand in Hand.

18 B E R U F E V O R G E S T E L LT

„Jedes Kind findet hier jemanden, der es besonders mag“

20 H I N T E R G R U N D

Oberliner werden? So funktioniert‘s!

21 R AT G E B E R G E S U N D H E I T

Mit gesunden Snacks durch den Arbeitstag

22 S O O D E R S O

Brauchen Unternehmen ein Generationen- Management?

24 W I R O B E R L I N E R

Für die Menschen mit Schmetterlingen im Kopf Über Christine Heilwagen, die ehrenamtlich Senioren im Oberlinhaus besucht

25 A U S D E M H O H E M F L Ä M I N G

Als ob man in den Urlaub fährt Über das tägliche Pendeln nach Bad Belzig

26 A U S D E R S T E I N S T R A S S E

Wir sind Becherhelden! Berufsbildungswerk startet Kampagne gegen Einweg-Becher

27 H Ö R K O L U M N E

Schwerhörigkeit ist keine Frage des Alters

28 H I E R W I R D G E B A U T

Im Wandel der Zeit Modernisierung und Umbau im Feierabendhaus

A N N O D A Z U M A L

Auch Pause muss mal sein

29 F R E U N D E D E S O B E R L I N H A U S

Seelischen Reichtum spüren

A U S S E R D E R R E I H E

Auf Wiedersehen

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R E D A K T I O N S B R I E F

Liebe Leserinnen und Leser,

die Arbeit bestimmt einen großen Teil unseres Lebens. Unsere berufliche Tätigkeit kann uns Bestätigung geben, uns motivieren und so manches von der Arbeit nehmen wir auch mit nach Hause – sowohl die Erfolge als auch das, was uns herausfordert.

Für viele Menschen macht die Ar-beit einen nicht unerheblichen Teil ihrer persönlichen Entwicklung aus – für sie ist der Beruf nicht nur eine Tätigkeit, sondern auch eine Berufung. Persön-liche und berufliche Lebensziele sind eng miteinander verwoben. Auch viele persönliche Beziehungen werden im Berufsleben geknüpft – so manche Ehe hatte ihre erste Begegnung auf der Arbeit. Umso schöner, wenn der Job darüber hinaus auch noch sinnstiftend ist.

Dies alles können wir tagtäglich bei vie-len Oberlinern feststellen und so finden Sie in diesem Heft zum Thema „Näher am Menschen“ viele Reportagen, Zitate und anschauliche Bilder von Oberlinern bei ihrer Arbeit. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.

Ihr Redaktionsteam

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Titelfoto Melanie Haase (links), Leite-rin des Eckard-Beyer-Hauses für taubblinde und hörseh-behinderte Erwachsene, und Bewohnerin Gudrun Stärke auf Entdeckungstour im Sinnesgarten.

30 K I R C H E N F E N S T E R

Was ist Ihnen heilig?

I M P R E S S U M

31 R E Z E P T A U S B A D B E L Z I G

Klaistower Erdbeeren mit frischer Minze auf gekühltem Grießpudding

A U S B L I C K

Einfache Sprache

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4Oberliner 2/2016E D I T O R I A L

Ein gemeinsamer Weg in die Zukunft

„Handle stets so, dass die Maxime deines Handelns jederzeit allgemeine Gesetzge-bung werden könnte.“ Dies ist einer der bekanntesten Sätze des großen Philosophen der Aufklärung, Immanuel Kant. Seine Formu-lierung wird als kategorischer Imperativ be-schrieben. Es ist die Grundregel seiner Ethik. Für die Menschen der Aufklärung und für die gesamte Philosophie war dieser kategorische Imperativ ein wesentlicher Meilenstein. In der Bibel finden wir schon viel früher Gedanken, die in eine ähnliche Richtung gehen. Die „goldene Regel“ aus dem Lukasevangelium beschreibt das in sehr schönen Worten: Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch! (Lukas 6,31) Der Volksmund formuliert das noch einmal anders: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus.

Letztlich soll mit allen Bemerkungen die Fra-ge beantwortet werden, wie das Zusammenle-ben von Menschen in einer Gemeinschaft gut geregelt werden kann. All diese Gedanken des Philosophen, der Bibel oder des Volksmundes prägen auch unser Miteinander im Oberlinhaus, auch wenn wir das nicht immer reflektieren. Die Frage, nach welchen Kriterien wir unser Miteinander gestalten und nach welchen Maß-stäben wir einander begegnen, wie wir zusam-men arbeiten oder Konflikte lösen – all das wird von den Prägungen mitgestaltet, die wir in uns selbst tragen.

Jede und jeder von uns hat seinen Cha-rakter, der durch genetische Vorgaben, durch Erziehung oder durch ein soziales Umfeld geprägt ist. Das alles zusammen macht je-den einzelnen Menschen aus. Doch dort, wo

Menschen zusammen leben und zusammen arbeiten, wie im Oberlinhaus, müssen wir unsere eigenen Ansprüche und die Ansprüche des Arbeitgebers, der Kolleginnen und Kollegen oder unserer Kunden und Klienten miteinander abgleichen. Wir müssen Wege finden, dass unterschiedliche Interessen gleichermaßen zu ihrem Recht kommen und wir die beste Lösung für das Oberlinhaus finden.

Sie sehen, das ist eine Mammutaufgabe. Und die Lösung? Es gibt nicht DIE Lösung, aber es gibt einen Weg. Der Weg kann auch „Oberlin-Identität“ genannt werden oder „di-akonische Identität“ – Wie gestalte ich mein Leben? Wie gestalte ich meine Arbeit?

Da Arbeitszeit immer auch Lebenszeit ist, sind die Fragen eng miteinander verbunden. Die Sehnsucht vieler Mitarbeitender ist dabei, dass es ein gutes Arbeitsklima gibt, in dem man mit Vertrauen seine Aufgabe erledigen kann. Die eigenen Ansprüche an die Arbeit sollen mit den Ansprüchen des Unternehmens in Einklang gebracht werden können. Genau das ist ein Punkt, den wir immer selbst steuern können. Die Bibel, Immanuel Kant oder der Volksmund können dabei Denkanstöße geben.

Liebe Oberliner, es gibt nicht DAS Oberlin-haus. Es gibt die Summe von vielen einzel-nen Menschen, die hier zusammen arbeiten, zusammen leben und so gemeinsam den Charakter dieses Hauses prägen. Worin wir uns einig sein müssen, das ist das gemeinsame Ziel. Was das Oberlinhaus ist, das erklärt sich in der Zusammenschau der Geschichte und der Gegenwart. Doch gestalten werden wir es für die Zukunft.

Herzlich grüßt Sie

Ihr Matthias FichtmüllerTheologischer Vorstand

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5Oberliner 2/2016

Die Zukunft der Arbeit

Die Themen Fachkräftemangel und demo-grafischer Wandel gewinnen für Unterneh-men der Sozialwirtschaft immer mehr an Bedeutung. Die Anzahl der Bewerbungen für bestimmte Positionen sinkt seit Jahren stetig. Die Frage, was soziale Unternehmen tun kön-nen um dem Fachkräftemangel vorzubeugen, wird zur immer größeren Herausforderung für Vorstände und Geschäftsführungen.

Bei der Bewältigung dieser Fragen müs-sen wir über unseren Tellerrand schauen, von anderen Branchen lernen, wohlwissend, dass ein diakonischer Komplexträger nicht mit einem IT-Unternehmen oder einem Automobilherstel-ler vergleichbar ist. Obwohl, warum eigentlich nicht? Letztendlich stehen alle Arbeit- und Dienstgeber vor ähnlichen Problemen, mitun-ter auch im Wettbewerb zueinander. Es geht darum, Menschen als Arbeitnehmer – oder Dienstnehmer, wie es bei uns heißt – zu ge-winnen, sie davon zu überzeugen, einen Teil ihres Lebens, einen Teil ihrer Energie mit dem Unternehmen zu teilen.

Die Haltung zur Arbeit hat sich in den letz-ten Jahren verändert. Junge Generationen stellen heute andere Anforderungen an ihre Arbeitgeber. Diese müssen sich auch ändern, bisherige Systeme in Frage stellen und mitunter neue Wege gehen. Das fällt nicht immer allen leicht.

Im Zusammenhang mit dieser Diskussion begegnen uns immer wieder Begriffe wie „New Work“ oder „Arbeitswelten 4.0“. Wis-senschaftler und Unternehmer diskutieren über die Zukunft der Arbeit, tauschen sich über neue Modelle der Zusammenarbeit aus und bewer-ten, wie gute Erfahrungen branchenübergrei-fend eingesetzt werden können.

Einige Unternehmen, die sich intensiv mit diesen Themen auseinander gesetzt haben und bereits heute neue Wege gehen, haben sich auf den neuen „New Work-Award“ beworben. Der Preis des Karrierenetzwerkes XING für neue Konzepte der Arbeit wurde im Frühjahr 2016 erstmals vergeben.

Die Projekte der Preisträger und Finalisten sind so vielfältig wie die Unternehmen selbst.

Da geht es um lebensphasenorientierte Ar-beitszeitmodelle, neue Bewerbungsprozes-se, lernende Unternehmen oder Modelle zur Vier-Tage-Woche. Neben bekannten und großen Unternehmen, wie Robert Bosch oder Philips, stehen aber auch traditionelle Bauunternehmen und jüngere IT-Startups auf der Liste der Finalis-ten. Eines haben alle Projekte gemeinsam: Sie sind inspirierend und zeigen, dass es notwendig ist, regelmäßig Dinge im Unternehmen in Frage zu stellen.

In der Sozialwirtschaft tun wir uns gerade noch etwas schwer damit, neue Arbeitsmo-delle zu entwickeln. Dort, wo Patienten und Klienten rund um die Uhr versorgt werden müssen und die Kostenträger kaum Budget für neue Projekte einplanen, ist der Spielraum eingeschränkt. Trotzdem gilt es, etwas zu tun, denn eingeschränkte Spielräume sollten und werden vor allen Dingen eines anregen: unsere Kreativität.

Andreas KochKaufmännischer Vorstand

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6Oberliner 2/2016H Ö H E P U N K T E

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Gemeinschaft von Jung und AltFrühjahrs-Höhepunkte im Oberlinhaus

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Im April begrüßten Diakonin Daniela Krau-se-Wack und die Schwestern des Oberlinhaus die Schwesternschaft Teltow zu einem gemein-samen Austausch im Mutterhaus. Es war eine herzliche Begegnung mit abschließendem Gruppenfoto vor dem Mutterhaus. Ebenfalls im April startete in Berlin ein Fackel-lauf zu den Special Olympics, die im Juni in Hannover stattfinden. Mit dabei waren auch Sportler aus unseren AKTIVA Werkstätten. Das Ludwig-Gerhard-Haus öffnete seine Türen für Freunde und Interessierte. Neben Live-Musik und leckerem Essen gab es für Besucher Füh-rungen durch das Haus.

(1) Herzliche Begegnung: die Schwesternschaft Teltow zu Gast

(2) Sportlich: beim Fackellauf zu den Special Olympics

(3) Gute Stimmung: Live-Musik im Ludwig-Gerhard-Haus

(4) Groß und Klein – unterwegs auf dem Gelände

(5) Von weitem sichtbar, wo sich die Türen öffnen

Fotos: Klaus Motoki Tonn, SOD / Juri Reetz

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7Oberliner 2/2016

Im Oberlin-haus arbeiten viele Menschen.

Diese Menschen heißen Mitarbeiter.

Die Mitarbeiter haben verschiedene Berufe.

Es arbeiten junge Mitarbeiter und alte Mitarbeiter zusammen.

Der Arbeitsplatz kann in einem Büro sein.

Der Arbeitsplatz kann in einer Werkstatt sein.

Der Arbeitsplatz kann in der Schule sein.

Viele Mitarbeiter arbeiten schon sehr lange im Oberlin-haus.

Die Mitarbeiter arbeiten gern im Oberlin-haus.

Es gibt Menschen die auch im Oberlin-haus arbeiten wollen.

Diese Menschen müssen eine Bewerbung schreiben.

In der Bewerbung stellen die Menschen sich vor.

Die Menschen schreiben wie sie heißen.

Die Menschen schreiben welchen Beruf sie haben.

Die Menschen schreiben wo sie im Oberlin-haus arbeiten möchten.

EINFACHE SPRACHE

Näher am Menschen – Oberliner bei der Arbeit

Zwischen Beruf und Be-rufung – täglich kommen über 1.700 Mitarbeitende im Oberlinhaus zusammen und vollbringen Höchstleistun-gen für andere Menschen. Das ist oft eine Herausforde-rung – und eine Motivation.

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8Oberliner 2/2016

... es eine bunte Vielfalt von Menschen gibt, die mit Herz und Hirn miteinander im Gespräch sind, um ge-meinsam etwas zu bewegen.

Carsten Donath, Heilpädagoge im Psychologischen Dienst, BBW

… mein Lachen, meine Kreativität und vieles mehr wichtig sind für meine Arbeit an diesem Ort.

Bernhilde Rosin, Ausbilderin im Zentrum für berufliches Reha-Assessment, BBW

… ich hier meine Vorstellungen von individuel-ler Pflege verwirklichen kann und einfach Zeit für persönliche Worte bleibt.

Heide Schönefeld, exam. Krankenschwester im Pflegedienst, Reha Klinikum

… ich Menschen helfen will, sich selbst zu helfen.

Jaqueline Päch, Hygiene-beauftragte im Thusnelda-von-Saldern-Haus

… ich hier meinen Wunsch erfüllt habe, im Lager zu arbeiten. Und weil ich mit Kollegen zu-sammen bin, die für jeden Spaß zu haben sind.

Elias Schallock, Logistikmitarbeiter am Außen-arbeitsplatz, AKTIVA Werkstätten

… hier die Faktoren stimmen, die mir wichtig sind: Ich habe einen sicheren Arbeitsplatz in meiner Nachbarschaft.

Ines Wenkel, Einkauf, Wirtschafts- und Verwaltungsservice

Ich arbeite im Oberlinhaus, weil ...

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9Oberliner 2/2016

… ich hier große Freiheiten habe, meine Arbeit zu gestalten. Das passt zu meiner Struktur.

Tobias Klein, Leiter der Assistenzagentur, LebensWelten

… es viele gute Gründe gibt. Vor allem hat mich aber die Familienfreundlichkeit und das tolle Team überzeugt.

Thekla Wolter, exam. Gesundheits- und Kranken-pflegerin im Pflegedienst, Reha Klinikum

… ich die Atmosphäre, das gemeinsame Ziel der Mitarbeitenden und die Wertschätzung, die ich für meine Arbeit erfahre, nicht missen möchte.

Romy Tischer, Lehrerin, Oberlinschule

… ich von klein auf hier verwurzelt bin. Hier habe ich meinen Berufswunsch entwickelt, meine Aus-bildung gemacht und 16 Jahre gewohnt.

Birgit Richter, Leitende Physiotherapeutin in der Oberlinklinik

… mir der vertrauensvolle Umgang mit Men-schen im Berufsleben wichtig ist und dieser die Grundlage für erfolgreiche Arbeit bildet.

Immo Biagi, Leitender Therapeut, Reha Zentrum

… das Arbeiten mit Menschen mit Behin-derung jeden Tag eine neue Herausforde-rung ist und mir das gefällt.

Guido Schielicke, Gruppenleiter der Digitalisierung, AKTIVA Werkstätten

…ich nicht lebe um zu arbeiten, sondern arbeite, um zu leben.

Andreas Paetsch, Gruppenleiter der Metallwerkstatt, AKTIVA Werkstätten

... ich hier als technischer Mitarbeiter viele interessante und abwechs-lungsreiche Arbeitsaufgaben habe.

Holger Minkwitz, technischer Mitarbeiter, Oberlinschule

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10Oberliner 2/2016T I T E LT H E M A O B E R L I N E R B E I D E R A R B E I T

Morgens ist er meist der Erste vor Ort. Wenn René Brinkmann mit seinem Auto auf die Einfahrt der Werkstatt in der Küsselstraße fährt, hat er schon 45 Minuten Fahrt auf der Autobahn hinter sich. Er schließt das Hoftor auf, parkt das Auto und entriegelt die Alarman-lage der Werkstatt. Wie jeden Morgen muss als erstes der Kompressor gestartet werden, denn viele Maschinen in der Metallwerkstatt benöti-gen Druckluft. Dann schaltet er das Licht in der Werkhalle und den Strom ein. Die Metallwerk-statt ist jetzt startklar für den Tag.

Nun hat er endlich Zeit für eine Tasse Kaffee. Zusammen mit den Kollegen wird der „schwarze Treibstoff“ genossen und der Tag geplant: Welche Kundenaufträge sind heute zu bearbeiten? Was wird dafür an Material benö-tigt? Welche Maschinen kommen zum Einsatz

und wer bedient sie? Wer von den Beschäftig-ten mit Behinderung kann diese Arbeiten gut ausführen? Welche Unterstützung wird eventu-ell benötigt? René Brinkmann kennt die Men-schen, die in seinem Team arbeiten, genau. Er kann sagen, wer welche Stärken hat und auf

Learning by doing: Erklären und Überprü-fen findet direkt an der Maschine statt.

Die Halle hat ihren ganz eigenen KlangEin Tag mit René Brinkmann, Mitarbeiter im Gruppendienst in den AKTIVA Werkstätten

René Brinkmann arbeitet in der Metallwerkstatt der AKTIVA Werkstätten und betreut dort mit zwei Kollegen eine große Gruppe von Menschen mit Behinderungen. Wir haben ihn einen Tag lang begleitet.

„Hier gibt es wirklich jeden Tag etwas zu lachen.“

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11Oberliner 2/2016

wen er sich bei bestimmten Arbeiten beson-ders verlassen kann.

Ab 7 Uhr treffen die Beschäftigten ein. Teils kommen sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln, teils mit dem Fahrrad, einige mit dem Auto. Die meisten von ihnen schauen kurz in seinem Büro herein. Eine scherzhafte Begrüßung, ein paar Wortwechsel oder das Neueste vom Tag zuvor – das gehört hier morgens einfach dazu. „Hier gibt es wirklich jeden Tag etwas zu lachen“, stellt René Brinkmann fest. Die Vertrautheit zwischen ihm als Arbeitsanleiter und seinen Be-schäftigten ist deutlich zu spüren und hat sich über die Zeit der gemeinsamen Zusammenar-beit aufgebaut.

Um 8 Uhr beginnt offiziell der Betrieb in der Werkhalle. Alle Maschinen laufen: Es wird geschliffen, gesägt, gefräst und gebohrt. Die Halle hat ihren ganz eigenen Klang. Für Außenstehende mag es laut erscheinen, für Eingeweihte ist das etwas ganz Normales.

René Brinkmann ist jetzt voll beschäftigt, er muss Maschinen einrichten. Gerade program-miert er eine CNC-Fräse, gibt die Maße für den aktuellen Auftrag ein und macht die Maschine so startklar, dass ein Beschäftigter sofort los-legen kann. Danach ist er präsent in der Halle, gibt dauerhaft Antworten auf Fragen zu den Aufträgen oder Hilfestellung bei schwierigen Arbeitsschritten. Er kontrolliert die Qualität der Werkstücke und justiert Maschinen nach.

Auch die Arbeit an den Förderzielen der einzelnen Beschäftigten darf nicht zu kurz kommen. Denn nicht alle, die in die Metall-

werkstatt kommen, können gleich eine Fräse bedienen oder Werkstücke präzise mit Bohrun-gen versehen. Unter der Anleitung von René Brinkmann können sie es aber lernen. So etwas braucht natürlich Zeit, mit einmal Zeigen und Nachmachen ist es nicht getan. Teils arbeitet er mit seinen Beschäftigten an solch einem Ziel mehrere Monate mit viel Geduld. Das alles wird genau dokumentiert: Mindestens einmal am Tag nimmt sich René Brinkmann Zeit, um die Fortschritte seiner Teammitglieder zu Papier zu bringen.

Zu den AKTIVA Werkstätten kam der ge-lernte Zerspanungsmechaniker durch ein Praktikum im Rahmen einer Umschulung. Es wurde gerade ein Arbeitsanleiter gesucht, das Praktikum gefiel ihm gut. Die Arbeit mit den Menschen vor Ort, die ihm zunächst etwas fremd war, machte ihm Spaß. Seit 2011 gehört er nun schon zum Team der Metallwerkstatt. Inzwischen ist es 15 Uhr. Lautstark und lachend stürmen die Beschäftigten aus der Halle in den Feierabend. René Brinkmann fährt die Maschi-nen herunter, macht das Licht aus und schaltet den Strom ab. Die Halle ist still – bis morgen früh.

„Papierkram“ gehört dazu: Rene Brinkmann dokumentiert täglich die Fortschritte seiner Schütz-linge.

Text: Marcus Grünschneder, AKTIVA Werkstätten, Fotos: Christoph Freytag

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12Oberliner 2/2016T I T E LT H E M A O B E R L I N E R B E I D E R A R B E I T

Mittags ist stets HochbetriebEin Tag mit Stefan Förster, Küchendirektor im Oberlinhaus

Text: Manja Klein, Wirtschafts- und Verwaltungsservice, Fotos: Klaus Motoki Tonn

In den Küchen im Oberlinhaus sorgen Stefan Förster und sein Team dafür, dass unter der Woche über 1.500 Mittagsportionen an verschiedenen Standorten gekocht werden und auf die Tische kommen.

Morgens 6 Uhr. Die Arbeit in der Küche des Berufsbildungswerks im Oberlinhaus (BBW) beginnt. Bei einer Runde durch die Großküche begrüßt Stefan Förster das zwölfköpfige Team, darunter Mitarbeitende in der Spüle, Beiköche und Köche. Einige von ihnen haben nach einer Ausbildung im BBW hier direkt eine Anstellung gefunden. Er schaut auch bei der Warenanliefe-rung vorbei, ob alles nach Bestellung geliefert wurde. Anschließend gehen wir in sein Büro, wo schon Peter Meller, Warendisponent, am Schreibtisch sitzt. Mit den Worten: „Ohne ihn geht hier gar nichts“ werden wir einander vorgestellt. Stefan Förster checkt seine E-Mails. Einen klassischen Arbeitsalltag habe er gar nicht, bemerkt er nebenbei und stellt fest: „Ich habe jeden Tag neue Themen im Kopf.“

Heute zum Beispiel steht um 8 Uhr ein Vorstellungsgespräch an, welches etwa eine Stunde dauert. Danach geht er zurück ins Büro,

um den Speiseplan zu schreiben. „Mindestens drei Wochen vorher sollte der stehen, damit die Essenwünsche in den zu beliefernden Außen-stellen abgefragt und rechtzeitig zurückgemel-det werden können“, erklärt der 42-Jährige. Denn neben der Mittagsversorgung im BBW gehen täglich etwa 600 Essenslieferungen an die Oberlinschule, die Wohnstätten der Lebens-Welten und die AKTIVA Werkstätten. Stefan Förster hat Planungs- und Budgetverantwor-tung und ist Ansprechpartner für die Verteilung der Speisen.

Bevor er im August 2015 seine Stelle im Oberlinhaus antrat, war er 15 Jahre lang im Savoy Hotel Berlin, davon 14 Jahre als Chef de cuisine, tätig. Warum er gewechselt hat? „Die Arbeit im Hotel ist sehr spannend, aber körperlich anstrengend, sehr stressig und wenig familienfreundlich. Das Arbeiten in den Abendstunden, an Weihnachten und zu Ostern, dazu die ständige Pendelei – meine Frau und unsere drei Kinder kamen im alten Job einfach oft zu kurz“, blickt Förster zurück. Seine jetzige Position vereint viele neue Vorteile: Die Arbeits-zeiten sind geregelter und familienfreundlich, die Aufgaben weiterhin abwechslungsreich und spannend, der Weg zur Arbeit für den Babels-berger dafür wesentlich entspannter. Die vielen

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Bereiche und Gewerke, vor allem aber die Men-schen im Oberlinhaus, haben ihn fasziniert und zur Entscheidung beigetragen, die neue Stelle anzutreten.

Es ist 11 Uhr: Essensduft liegt in der Luft und in wenigen Minuten füllen sich die Tische in der Mensa. Vorher probiert der gelernte Koch und Küchenmeister selbst jedes Gericht, denn auch die Sicherstellung der Qua-lität gehört zu seinen Aufgaben. Dann bereitet er den sogenannten „Muttiteller“ vor, der zeigt, wie bei der gleich beginnenden Essensausgabe die Beilagen, Saucen etc. ansprechend ange-richtet werden. Heute gibt es Berliner Kartof-felsuppe mit Bockwurst sowie Cannelloni mit Ricotta-Spinatfüllung und Tomatensauce. Neben

dem Hauptgericht gibt es ein Salatbuffet, ein Dessert oder Obst sowie ein Getränk. Etwa 500 Teilnehmer, Mitarbeitende und externe Gäste – darunter viele Rentner – kommen werktags hierher, um sich eines der zwei Menüs schme-cken zu lassen. Stefan Förster kocht heute nicht mehr jeden Tag selbst, aber wenn Not am Mann ist, stellt er sich immer gern an den Herd. So wie heute: Ein kleines Fingerfoodbuffet für Kunden der Cafeteria der Oberlinklinik muss vorbereitet werden. Kommenden Freitag unter-stützt er bei der Produktion in der Eismeierei, wo nach eigener Rezeptur leckeres Eis herge-stellt wird. In der Spüle der Großküche herrscht derweil emsiges Treiben. Bis etwa 15 Uhr – dann sind die vielen Behälter und Wagen der Außenversorgung wieder sauber. Gut, dass er sich auf sein Team verlassen kann.

Gegen 16 Uhr macht Stefan Förster sich auf den Heimweg. Er schaut heute noch einmal in der Küche der Cafeteria in der Oberlinklinik vorbei, bevor er sich ins Familienleben stürzt und so auf andere Gedanken kommt.

(1) Sein neuer Job im Oberlinhaus lässt Stefan Förster viel Freiraum für eigene Ideen.

(2) Rückstellproben werden extra aufbewahrt. Hierbei handelt es sich um Lebensmittelproben, die von der Küche selbst entnommen werden. Soll-te es zu einer Erkrankung von Gästen der Mensa kommen, können diese im Nachgang untersucht werden.

(3) Auf seine gut ausge-stattete Küche und das Team ist Stefan Förster stolz. Er hat noch viele Pläne, die hier umgesetzt werden sollen.

(4) Jeder Tag ist anders und er muss flexibel sein: Auch den Termin für unser Interview haben wir ganz spontan angesetzt.

„Die Arbeit im Hotel ist sehr spannend, aber körperlich anstrengend, sehr stressig und wenig familienfreundlich.“

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Der Arbeitstag von Kathrin Bräuer ist getaktet. Alle 30 Minuten gibt es einen Wechsel. Kein Tag ist wie der andere. Das liegt vor allem an den Patienten. Denn jeder kommt mit seiner individuellen Erkran-kung und Konstitution. Das ist spannend und macht die Arbeit für Kathrin Bräuer attraktiv – es bedeutet aber auch: alle 30 Minuten umdenken und sich auf etwas anderes einlassen.

Leise Worte und ein Lächeln

8.10 Uhr: Bei Wind und Wetter kommt Kathrin Bräuer mit dem Rad zur Arbeit und ist schon mittendrin: umziehen, Tagesplan studieren, vordenken und um 8.30 Uhr starten. Oftmals weiß sie schon, was sie am Tag erwar-tet, wenn sie zum Feierabend des Vortages in den Plan guckt. Aber Kollegen oder ihre Kin-der erkranken auch einmal und dann müssen Termine umgeplant werden. Das bedeutet für Kathrin Bräuer, sich in die Befunde der „neuen“ Patienten einzulesen und vorausschauend zu planen.

10.30 Uhr: Nach zwei Knie-TEP- und einer Hüft-TEP-Patientin* wird nun Beate Stahl-berg aufgerufen. Sie hatte eine Operation an der Wirbelsäule. Beim Reinkommen fällt ihr etwas herunter. Gleich bemerkt Kathrin Bräuer eine Spannung in der Wirbelsäule, gibt Tipps und fragt nach dem Befinden. Sie hat immer den prüfenden Blick an der Patientin. Ruhig gibt sie Anweisungen für die Übungen, wiederholt, kontrolliert die Ausführung, korrigiert die Hal-tung, prüft und lobt. Die Übungen werden an-spruchsvoller und die Patientin muss sich sehr anstrengen. Da kommt eine Aufmunterung und schon zieht ein Lächeln über das angespannte Gesicht der Patientin. Immer wenn es sich anbietet, baut Kathrin Bräuer Tipps für zu Hause oder die Arbeit ein. „Ich würde gern noch län-ger hier bleiben. Hier wird mir alles abgenom-men und ich bekomme so viele Hinweise für

meinen Alltag“, berichtet Beate Stahlberg nach der Therapie.

11.00 Uhr: Gruppengymnastik. 12 Patienten, die alle ein künstliches Kniegelenk bekommen haben, liegen auf den Bänken und machen Übungen unter der Anleitung von Kathrin Bräuer. Dabei achtet sie streng darauf, dass alle ihren Möglichkeiten entsprechend die Übungen ausführen. Unauffällig geht sie zu einer Patien-tin, die noch Schwierigkeiten hat. Während die anderen weiter arbeiten, hilft sie ihr mit leisen Worten und einem zuversichtlichen Lächeln.

Text: Heike Köpping, Reha Klinikum, Fotos: Heike Köpping, Ines Leisegang

Ein Tag mit Kathrin Bräuer, Physiotherapeutin im Reha Klinikum

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„Ich konnte mir nach dem Abi-tur keinen Schreibtisch-Beruf vorstellen. Sport hat in meinem Leben schon immer eine große Rolle gespielt und so sollte es ein Bewegungsberuf werden.“

Die halbe Stunde vergeht wie im Fluge und schon ist sie wieder auf dem Weg in ihren Raum, um weitere Einzeltherapien durchzufüh-ren. Aber auch in der Schwimmhalle und in der Gymnastikhalle betreut sie Patienten.

Gerade diese Abwechslung gefällt Kathrin Bräuer sehr gut. „Ich konnte mir nach dem Abi-tur keinen Schreibtisch-Beruf vorstellen. Sport hat in meinem Leben schon immer eine große Rolle gespielt und so sollte es ein Bewegungs-beruf werden“, berichtet sie. Im Rahmen der dreijährigen Ausbildung zur staatlich anerkann-ten Physiotherapeutin an der Medizinischen

Schule in Brandenburg hat sie im Reha Klini-kum schon Praktika absolviert und konnte fast nahtlos 1995 in der Klinik beginnen. Spannend findet sie, wie sich das Berufsbild zum Teil wan-delt, da sich auch die Probleme der Patienten wandeln. Daher genießt sie es, im Reha Klini-kum regelmäßig Weiterbildungen wahrnehmen zu können. Derzeit steckt sie in der Ausbildung zur Manuellen Therapie. Besonders viel Freu-de hat Kathrin Bräuer an „ihren Turnkindern“. Das sind Kinder mit Haltungsauffälligkeiten, so genannte Skoliosepatienten, die sie mit ihrer speziellen Ausbildung für die Therapie nach Schroth behandeln kann.

Ihre Einzelpatienten betreut sie über den gesamten Zeitraum der Reha. Am Anfang nimmt sie sich viel Zeit, um eine ausführliche Befundung durchzuführen und mit den Patien-ten die Ziele abzustimmen. Manchmal stimmen Wunsch und Realität nicht überein. Dann gilt es, dem Patienten behutsam klarzumachen, was geschafft werden kann. Im Laufe der The-rapie gibt Kathrin Bräuer immer wieder Hinwei-se für den Alltag und auch Übungsprogramme für zu Hause mit. Einmal wöchentlich nimmt sie an den Stationsbesprechungen teil. Ärzte, Schwestern und Therapeuten beraten sich zu ihren Patienten und besprechen die Behand-lungsfortschritte oder Anpassungen an das Therapieprogramm. Diese Informationen findet Kathrin Bräuer für ihre Arbeit sehr wichtig. „Das Ineinandergreifen der Behandlungen macht den Erfolg der Reha am Ende aus“, ist sich Kathrin Bräuer ganz sicher.

15.00 Uhr: Feierabend. Bevor sie sich wieder auf ihr Fahrrad schwingt, um zu ihrer sportbe-geisterten Familie mit den zwei Schulkindern zu radeln, hat sie noch Dokumentationen zu den Behandlungen gemacht und Therapieberichte der ambulanten Patienten geschrieben.

*TEP (Totalendoprothese): ein vollständiger künstlicher Gelenkersatz, wie zum Beispiel ein künstliches Hüftgelenk.

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Oberliner arbeiten Hand in Hand. Welche Berufsbilder sind in der Betreuung und Begleitung eines Schülers der Oberlinschule, der in einer unserer Wohneinrichtungen lebt, rund um die Uhr involviert?

Fahrdienst

Dienstleistungen

Ohne sie würde sich das Uhrwerk nicht drehen: Mitarbeitende aus den Bereichen ...

Bilden

Sonderschullehrer

pädagogische Mitarbeiter

Ärztin

KrankenschwesterKrankenpfl eger

Küchenkräfte

Fachlehrer

6.00 UhrDer Tag beginnt: Pädagogische Fachkräfte unserer stationären Einrich-tungen unterstützen beim Anziehen, Waschen und Frühstücken.

7.00 UhrDie Fahrer des Fahrdienstes holen die Schüler ab und bringen sie sicher zur Oberlinschule.

7.30 UhrDer Weg von der Autotür bis zum Klassenzimmer wird von pädago-gischen Mitarbeitern begleitet.

8.00 UhrDer Unterricht beginnt: Sonderschullehrer fördern die kognitive, psychische, soziale und körperliche Entwicklung durch spezielle sonderpädagogische Unterrichtseinheiten.

9.30 UhrZeit für gemeinsames Spielen in der großen Pause. Lehrkräfte und Heilerziehungspfl eger sorgen für Sicherheit, unterstützen soziale Kontakte zwischen den Schülern und vermit-teln Ideen zur Pausengestaltung.

10.45 UhrAndacht in der Oberlinkirche: Unser Pastor erzählt eine Geschichte aus der Bibel, es wird gesungen und getanzt.

11.30 UhrZeit zum Mittagessen: Küchenkräfte teilen das Essen, welches aus unserem Berufsbildungswerk kommt, an die Schüler aus.

13.30 UhrSchüler erhalten während der Schulzeit eine Therapie zur Verbesserung der eigenen Mobilität vom Physiotherapeuten.

12.30 UhrFachlehrer unterrichten die Schüler u.a. in Kunst, Musik und Physik.

14.30 UhrDie Fahrer des Fahrdienstes bringen die Schüler wieder sicher in ihren Wohnbereich oder nach Hause.

18.00 UhrHeilerziehungspfl eger bereiten das Abendessen vor und helfen bei der Nahrungsaufnahme.Sie unterstützen bei der Abendhygiene und sorgen für einen angenehmen Ausklang des Tages.

15.00 UhrPädagogische und pfl egerische Fachkräfte aus dem Wohnbereiche gestalten mit den Kindern und Jugendlichen einen tollen Nachmittag. Individuelle Förderung und Spaß an gemeinsamen Freizeitaktivitäten stehen dabei im Vordergrund.

Während der Unterrichtszeit unter-stützen Schulbegleiter Kinder und Jugendliche mit Behinderung bei der Teilhabe am schulischen Leben.

Familien werden von engagierten Helfern (u.a. Studenten, Ehrenamtliche) Zuhause bei der Betreuung ihres pfl egebedürftigen Kindes unterstützt und im Alltag entlastet.Alle Angaben ohne Gewähr, kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Für die medizinische und psychologische Betreuung und als Ansprechpartner für die Eltern stehen eine Ärztin, eine Psychologin, Therapeuten und mehrere Krankenschwes-tern, in der Oberlinschule bereit.

Schüler mit Autismus-Spektrum-Störung werden individuell von Mitarbeitenden des Autismuszentrums gefördert – Lehrer und Schulbegleiter werden beratend unterstützt.

Für Schüler der Oberlinschule besteht die Möglichkeit, einen Termin in der neuroorthopä-dischen Schulsprechstunde des Chefarztes wahrzunehmen.

16.00 UhrAlltagspraktische Tätigkeiten wie Einkau-fen gehen, Ordnung im Zimmer schaffen oder auch Staubsaugen werden von unseren Mitarbeitenden der Wohngruppe individuell gefördert und begleitet.

17.00 UhrMit der Logopädin werden sprachliche sowie kom-munikative Fähigkeiten durch eine individuelle Therapie verbessert.

Gebäudeservice

Reinigungsservice

Technische Infrastruktur

Einkauf

Controlling

Finanzen

Lohnbuchhaltung

Marketing

Personalverwaltung

Heilerziehungspfl eger

Diplom Pädagogen, Heilpädagogen, Rehabilit ationspädagogen,Psychologen

Ehrenamtliche Helfer

Schulbegleiter

Pädagogische Fachkräfte:wie Erzieher, Sozialpäda-gogen, Heilpädagogen

Begleiten

Pädagogische Fachkräfte bieten Jugendlichen von 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr Freizeitmöglichkeiten in der Oberlinschule im Rahmen der Schulanschlussbetreuung.

Logopäden

Chefarzt

Behandeln

Die Mitarbeitenden der OberlinStiftung werben Spendengelder für die Menschen im Oberlinhaus ein. Damit werden Lern-, Bechäftigungs- und Spielmaterialien angeschafft oder sogar ein ganzer Sinnesgarten gebaut.

Page 17: Oberliner Ausgabe 2 2016

Oberliner arbeiten Hand in Hand. Welche Berufsbilder sind in der Betreuung und Begleitung eines Schülers der Oberlinschule, der in einer unserer Wohneinrichtungen lebt, rund um die Uhr involviert?

Fahrdienst

Dienstleistungen

Ohne sie würde sich das Uhrwerk nicht drehen: Mitarbeitende aus den Bereichen ...

Bilden

Sonderschullehrer

pädagogische Mitarbeiter

Ärztin

KrankenschwesterKrankenpfl eger

Küchenkräfte

Fachlehrer

6.00 UhrDer Tag beginnt: Pädagogische Fachkräfte unserer stationären Einrich-tungen unterstützen beim Anziehen, Waschen und Frühstücken.

7.00 UhrDie Fahrer des Fahrdienstes holen die Schüler ab und bringen sie sicher zur Oberlinschule.

7.30 UhrDer Weg von der Autotür bis zum Klassenzimmer wird von pädago-gischen Mitarbeitern begleitet.

8.00 UhrDer Unterricht beginnt: Sonderschullehrer fördern die kognitive, psychische, soziale und körperliche Entwicklung durch spezielle sonderpädagogische Unterrichtseinheiten.

9.30 UhrZeit für gemeinsames Spielen in der großen Pause. Lehrkräfte und Heilerziehungspfl eger sorgen für Sicherheit, unterstützen soziale Kontakte zwischen den Schülern und vermit-teln Ideen zur Pausengestaltung.

10.45 UhrAndacht in der Oberlinkirche: Unser Pastor erzählt eine Geschichte aus der Bibel, es wird gesungen und getanzt.

11.30 UhrZeit zum Mittagessen: Küchenkräfte teilen das Essen, welches aus unserem Berufsbildungswerk kommt, an die Schüler aus.

13.30 UhrSchüler erhalten während der Schulzeit eine Therapie zur Verbesserung der eigenen Mobilität vom Physiotherapeuten.

12.30 UhrFachlehrer unterrichten die Schüler u.a. in Kunst, Musik und Physik.

14.30 UhrDie Fahrer des Fahrdienstes bringen die Schüler wieder sicher in ihren Wohnbereich oder nach Hause.

18.00 UhrHeilerziehungspfl eger bereiten das Abendessen vor und helfen bei der Nahrungsaufnahme.Sie unterstützen bei der Abendhygiene und sorgen für einen angenehmen Ausklang des Tages.

15.00 UhrPädagogische und pfl egerische Fachkräfte aus dem Wohnbereiche gestalten mit den Kindern und Jugendlichen einen tollen Nachmittag. Individuelle Förderung und Spaß an gemeinsamen Freizeitaktivitäten stehen dabei im Vordergrund.

Während der Unterrichtszeit unter-stützen Schulbegleiter Kinder und Jugendliche mit Behinderung bei der Teilhabe am schulischen Leben.

Familien werden von engagierten Helfern (u.a. Studenten, Ehrenamtliche) Zuhause bei der Betreuung ihres pfl egebedürftigen Kindes unterstützt und im Alltag entlastet.Alle Angaben ohne Gewähr, kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Für die medizinische und psychologische Betreuung und als Ansprechpartner für die Eltern stehen eine Ärztin, eine Psychologin, Therapeuten und mehrere Krankenschwes-tern, in der Oberlinschule bereit.

Schüler mit Autismus-Spektrum-Störung werden individuell von Mitarbeitenden des Autismuszentrums gefördert – Lehrer und Schulbegleiter werden beratend unterstützt.

Für Schüler der Oberlinschule besteht die Möglichkeit, einen Termin in der neuroorthopä-dischen Schulsprechstunde des Chefarztes wahrzunehmen.

16.00 UhrAlltagspraktische Tätigkeiten wie Einkau-fen gehen, Ordnung im Zimmer schaffen oder auch Staubsaugen werden von unseren Mitarbeitenden der Wohngruppe individuell gefördert und begleitet.

17.00 UhrMit der Logopädin werden sprachliche sowie kom-munikative Fähigkeiten durch eine individuelle Therapie verbessert.

Gebäudeservice

Reinigungsservice

Technische Infrastruktur

Einkauf

Controlling

Finanzen

Lohnbuchhaltung

Marketing

Personalverwaltung

Heilerziehungspfl eger

Diplom Pädagogen, Heilpädagogen, Rehabilit ationspädagogen,Psychologen

Ehrenamtliche Helfer

Schulbegleiter

Pädagogische Fachkräfte:wie Erzieher, Sozialpäda-gogen, Heilpädagogen

Begleiten

Pädagogische Fachkräfte bieten Jugendlichen von 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr Freizeitmöglichkeiten in der Oberlinschule im Rahmen der Schulanschlussbetreuung.

Logopäden

Chefarzt

Behandeln

Die Mitarbeitenden der OberlinStiftung werben Spendengelder für die Menschen im Oberlinhaus ein. Damit werden Lern-, Bechäftigungs- und Spielmaterialien angeschafft oder sogar ein ganzer Sinnesgarten gebaut.

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18Oberliner 2/2016T I T E LT H E M A B E R U F E V O R G E S T E L LT

„Jedes Kind findet hier jemanden, der es besonders mag“

Marie-Christin Schmidt ist 29 Jahre alt und Heilerziehungspflegerin. Sie arbeitet seit 2009 in einer Wohngruppe im Hertha-Schulz-Haus. Hier leben Kinder und Jugendliche mit Behinde-rungen.

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19Oberliner 2/2016

Text: Katherine Biesecke, LebensWelten, Fotos: Katherine Biesecke, Andreas König

(Links) Marie-Christin Schmidt schätzt die Viel-seitigkeit und Abwechs-lung ihres Arbeitsalltages sehr. Hier ist kein Tag wie der andere.

> Was mögen Sie an Ihrer Arbeit? Ich wollte immer mit Kindern arbeiten. Den ganzen Tag in einem Büro sitzen, das könnte ich nicht. Hier bin ich ständig in Bewegung. Ich interessiere mich für Humanbiologie und beschäftige mich gern mit den verschiedenen Syndromen der Kinder. Die Arbeit mit Prakti-kanten und neuen Kollegen finde ich auch sehr spannend. Langjährige Kolleginnen haben dafür unglaublich viele Erfahrungen. Ich mag die Kin-der und ihre Ehrlichkeit sehr. Sie kommen, wie sie kommen und wir nehmen sie erst einmal so, wie sie sind, ehe wir uns ihrer Förderung und Erziehung widmen. Man weiß nicht immer, was ein Kind belastet, aber irgendwie kriegt man es schließlich heraus.

> Was macht Ihre Arbeit so besonders?Die Kinder bieten viel Abwechslung und es gibt Menschen, mit denen ich mich fachlich austau-schen kann. Über komplex mehrfach behin-derte Kinder findet man nicht viel in Büchern. Wenn ein Kind etwas abwehrt, weiß ich, dass irgendetwas nicht passt und dann probiere ich etwas anderes. Wir decken einen sehr seltenen Bereich – die Sinnesbehinderung in Kombi-nation mit weiteren Behinderungen – ab: das CHARGE-Syndrom, Autismus, Verhaltensauf-fälligkeiten, Ernährungsbesonderheiten und die medizinisch notwendige Versorgung. Wir müssen uns immer wieder mit neuen Diagno-sen befassen.

> Gibt es Situationen, die Sie als besonders herausfordernd empfinden?Ich mag neue Herausforderungen. Es ist für mich immer eine tolle Erkenntnis, wenn ich plötzlich verstehe, warum ein Kind so speziell reagiert. Man muss sich auch über winzige Kleinigkeiten freuen können. Ole* hat einmal wenige Sekunden seine Zahnbürste gehalten und mir kam das ganz groß vor. Wir erleben aber auch aggressive Verhaltensweisen. Wenn man mit Kratz- und Bisswunden nach Hause geht, ist das anstrengend. Wir halten eine Menge aus, doch jeder hat auch mal einen sensiblen Tag. Dann muss man abgeben, das ist besser, als wenn ich selbst unruhig werde und sich das überträgt. Andernfalls würden uns sicher viel eher Fehler unterlaufen. Das ist für mich Professionalität.

> Woraus ziehen Sie Ihre Energie?Wir sorgen auch für viele schöne Erfahrungen: Wie fühlt sich Gras oder Regen an? Alles, was diese Kinder sonst nicht erfahren können. Nor-malerweise geht man ja mit einem behinderten Kind nicht bei Regen raus, doch das sind wich-tige Erfahrungen. Die meisten unserer Kinder lieben Regen auf der Haut. In vielen Dingen sind uns Grenzen gesetzt. Es gibt Kinder, die werden nie lernen, ihr Brot zu schmieren. Dann muss ich ihnen andere Dinge bieten, die ihre Erfahrungen erweitern. Wir gehen einkaufen, kochen, decken den Tisch, essen gemeinsam. Wir gestalten das Leben. Wenn ein Kind traurig ist, muss ich es trösten. Will es spielen, bin ich Spielkamerad. Und manchmal verwöhnt man es, wie es sonst Großeltern machen. Jeder Mit-arbeiter hat eine andere Rolle und jedes Kind findet hier jemanden, der es besonders mag.

> Was berichten Sie, wenn Sie anderen von Ihrer Arbeit erzählen?Ich hatte schon Diskussionen darüber, warum die Menschen überhaupt leben. Ich finde, jeder hat ein Recht zu leben. Unsere Kinder lachen und freuen sich auch über einfache Dinge. Das ist total schön. Gesellschaftlich ist unse-re Arbeit nicht anerkannt. Da ist oft Mitleid dabei. Dass das eine Profession mit fachlichem Hintergrund und pädagogischen Zielen ist, wird oft übersehen. Wir sind das Zuhause der Kinder und bringen ihnen viel bei: An- und Auskleiden, die ganze Hygiene, Tischsitten, soziale Regeln im Zusammenleben. Bei allem was wir tun, kommunizieren wir mit Gebärden. Die Voraus-setzungen für Kommunikation und Sprache lernen Kinder ja nicht in der Schule, sondern im Alltag.

* Name von der Redaktion geändert.

BUCHTIPP

„Zu Hause im Heim. Leben und Arbeit in einer Wohnstätte für Kinder mit Behinderungen“ ist ein Buch, das im Sommer 2016 erscheinen wird. Dieser Text ist eine gekürzte Fas-sung daraus.

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20Oberliner 2/2016T I T E LT H E M A H I N T E R G R U N D

Oberliner werden? So funktioniert’s!

Im Oberlinhaus arbeiten Christen und Nichtchristen mit verschie-densten Ausbildungen und akademischen Abschlüssen, aber auch Quereinsteiger oder Mitarbeiter ohne Fachkraftqualifikation. Eines verbindet alle: Sie sind jeden Tag aus Überzeugung für andere da. Möchten Sie ein Teil davon werden? So finden Sie Ihren Weg ins Oberlinhaus!Text: Katharina Pankau, Wirtschafts- und Verwaltungsservice

Wo finde ich die ausgeschrieben Stellen?Auf oberlinhaus.de unter „Stellenangebo-te“. Außerdem gibt es an einigen Standorten Aushänge. Gelegentlich werden freie Stellen auch auf Onlineportalen, wie Stepstone oder der Agentur für Arbeit sowie in der Tagespres-se, veröffentlicht. Mitarbeitende finden ausge-schriebene Stellen auch im unternehmensin-ternen Intranet. Initiativbewerbungen können jederzeit zugesandt werden.

Wie bewerbe ich mich?Favorisiert wird die Bewerbung als E-Mail an [email protected]. Wer es traditionell mag, kann seine Unterla-gen auch in Papierform einreichen, adressiert an: Oberlin haus, Frau Anke Strzelczyk, Rudolf-Breitscheid-Straße 24, 14482 Pots-dam. Wer schon genau weiß, in welchem

Bereich oder in welcher Gesellschaft er ar-beiten möchte, der sollte das im Adressfeld vermerken. Ansonsten wird die Bewerbung zentral erfasst und die Unterlagen werden an das jeweilige Fachgebiet weitergeleitet. Die Bewerbung sollte folgende Unterlagen enthalten:

– ein Anschreiben, in der die Motivation zur Bewerbung deutlich wird,

– einen tabellarischen Lebenslauf, – Zeugnisse zu Ausbildungs- und Berufsab-schlüssen.

Wie sieht der Auswahlprozess aus?Die Personalverantwortlichen der jeweiligen Fachabteilung schauen sich die Unterlagen an und prüfen, ob der Bewerber die Anforderun-gen der ausgeschriebenen Stelle erfüllt. Ist das der Fall, ist die erste Hürde genommen und man wird in der Regel zu einem Gespräch eingeladen.

Das erste Kennenlernen ist für beide Seiten wichtig, um zu erfahren, ob man zueinander passt. Das bedarf auch etwas an Vorbereitung:

Als Bewerber sollte man sich mit dem Oberlin-haus beschäftigen, sich Fragen überlegen, die man gerne beantwortet haben möchte und natürlich auch Gedanken zur eigenen Person machen, warum man der/die Richtige für das Oberlinhaus ist. Wichtig: Authentisch bleiben!Wie lange der Entscheidungsprozess dauert ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig, bspw. ob man sich initiativ oder auf eine kon-krete Stelle beworben hat. Wir sind bemüht, allen Bewerbern innerhalb von spätestens drei Wochen eine Rückmeldung zu geben. Ist sich der Bewerber noch unsicher, gibt es in vie-len Bereichen die Möglichkeit, ein Probe-Arbei-ten oder einen „Schnupper-Tag“ zu vereinbaren.

Der erste ArbeitstagHat man das Gespräch erfolgreich gemeistert, kann man sich darauf freuen, bald zur großen Oberlin-Gemeinschaft zu gehören. Am ersten Arbeitstag lernt man sein Team und seinen Arbeitsplatz kennen. Einige Formalitäten müs-

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21Oberliner 2/2016

T I T E LT H E M A R AT G E B E R G E S U N D H E I T

Mit gesunden Snacks durch den Arbeitstag

Text: Daniela Wotschke, Reha Zentrum, Foto: Julia Lüddecke

Unabhängig von vorhandener Küche, Kantine, Cafeteria oder Imbiss um die Ecke: Ein leistungsfähiger Tag beginnt mit dem richtigen Frühstück. Wer zu Hause keinen Bissen herunterbekommt, kein Prob-lem. Dann ist es wichtig, sich ein paar leckere Snacks mit auf die Arbeit zu nehmen und dort zu essen. Optimal sind Vollkornprodukte, Käse, pflanzliche Aufstriche oder Müsli aus Milch, Joghurt oder Quark mit frischen Früchten und aufgepeppt mit ein paar Getreideflocken, Nüssen oder Kernen.

Für den Mittag kann ein belegtes Brot mit einem Salat ergänzt werden. Salat und Dressing getrennt mitbringen und zum Essen vermengen – so bleibt er schön knackig. Auch Suppen lassen sich morgens recht schnell erhitzen und im Thermobehälter bis mittags warm halten.

Kopfschmerzen und Antriebslosigkeit haben keine Chance, wenn am Tag mindestens 1,5 Liter getrunken werden. Mineralwasser, ungesüß-ter Tee und stark verdünnte Saftschorle sind optimal. Aus einem schönen Glas trinkt es sich leichter. Sich Zeit nehmen und genießen, hilft nicht nur beim Verdauen, sondern hält auch länger satt. Probieren Sie es aus!

Mehr Leistungsfähigkeit durch gesunde Ernährung am Arbeitsplatz

online lesen auf oberliner-magazin.de

Arbeiten und sich gesund ernähren, das geht nicht? Wer einige Tipps beherzigt, überwindet Leitungstiefs und Müdig-keitsattacken am Nachmittag.

sen dann noch erledigt werden, wie Arbeits-schutzbelehrungen, die Verpflichtung zum Datenschutz oder die Abgabe von persönlichen Angaben und Unterlagen.

Ein Oberliner seinFür Mitarbeitende im Oberlinhaus gibt es zahl-reiche Möglichkeiten mit anderen in Kontakt zu kommen und sich auszutauschen. Bei der Oberlin-Fortbildung und dem Willkommensse-gen treffen junge Oberliner und „alte Hasen“ aufeinander, um sich und das Haus näher kennenzulernen. Zwei Mal im Jahr gibt es die Möglichkeit an Foren zu strategischen oder un-

ternehmenskulturellen Themen teilzunehmen. Über das Unternehmensmagazin „Oberliner“ und das Intranet wird man über Aktuelles infor-miert. Jeder Bereich freut sich, wenn es Mitar-beitende gibt, die sich im Qualitätsmanagement oder über ihre alltägliche Arbeit hinaus engagie-ren. Und auch das Feiern kommt nicht zu kurz: Neben Team- und Bereichsfeiern findet einmal im Jahr ein großes Sommerfest statt.

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22Oberliner 2/2016T I T E LT H E M A S O O D E R S O

Brauchen Unternehmen ein Generationen- Management?Schon immer haben Jung und Alt miteinander gearbeitet. Aktuell befinden sich vier Ge-nerationen in der Erwerbsphase. Vorstellungen über Werte, Motive in der Arbeitswelt und Lebensauffassungen unterscheiden sich stark. Unternehmen müssen differenziert auf die Bedürfnisse der einzelnen Altersgruppen eingehen – man spricht gar vom Generationen- Management. Aber brauchen Unternehmen so etwas wirklich? Wir haben mit zwei Oberlinern darüber gesprochen.

> Herr George, wie sieht das Team aus, in dem Sie arbeiten? In meinem aktuellen Team sind die Altersgrup-pen Ende 20, 30 und Ü50 vertreten. Also es ist wirklich ein Mix.

> Merken Sie Unterschiede in der Zusam-menarbeit?Ja, man merkt Unterschiede. Ich vermute, es ist die Lebensauffassung. Wir Jüngeren sind in einer anderen Zeit aufgewachsen. Wir wis-sen, dass man immer effizient arbeiten muss, schnell und akkurat. Bei den Älteren merkt man, dass sie manche Dinge etwas relaxter angehen. Sie haben mehr Erfahrung.

> Und führt das manchmal zu Konflikten? Ja, durchaus. Weil man einfach eine ganz

an dere Erwartung hat. Oder es könnte eine per-sönliche Sache sein, also dass man einfach von Natur aus so ist. Das weiß man ja nicht. Was man aber merkt ist, dass die Jüngeren schneller sind, mehr im Team arbeiten, öfter fragen und versuchen, alles zu schaffen. Die Älteren wol-len das genauso, aber ich habe manchmal das Gefühl, ihnen fehlt es ein bisschen an „Feuer“.

> Sie haben ein Studium gemacht, sind parallel in den Job eingestiegen – was ist Ihre Motivation?Meine Motivation, jeden Tag zur Arbeit zu ge-hen, ist vorrangig natürlich meinen Lebensunter-halt zu bestreiten. Und ich möchte eine Aufgabe im Leben haben, mich irgendwie auch selbstver-wirklichen und Spaß dabei haben. Ich habe für mich einen Plan im Kopf, wo ich später mal sein möchte und den versuche ich mir so zu formen, dass es passt. Ich möchte auch etwas machen, das anderen hilft, wo ich einen Mehrwert schaf-fe, nicht nur Rad im System sein.

> Braucht ein Unternehmen so etwas wie Generationen-Management? Aus meiner Sicht, definitiv. Wir beschäftigen im Oberlinhaus vier Generationen. Das ist eine Zeitspanne von 40 Jahren Denken, die man irgendwie überbrücken muss. Zusätzlich kommt hinzu, dass wir die Wende hatten, das bringt noch einmal ganz andere Konflikte mit sich. Da haben wir dann sogar Generationenauffassung mal zwei. Und von daher braucht es da Sensibi-lisierung – sowohl bei Jung, als auch bei Alt.

Benjamin George (28), Mitarbeiter in IT & Marketing, seit 12 Jahren im Berufsleben, gehört zur Generation Y.

Text: Katharina Pankau, Wirtschafts- und Verwaltungsservice, Fotos: Christoph Freytag

„Ich möchte einen Mehrwert schaffen, nicht nur Rad im System sein“

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23Oberliner 2/2016

> Herr Klein, wie groß ist Ihr Team und wie viele verschiedene Generationen sind darun-ter?Wir sind 30 Mitarbeitende und weiter im Wachstum begriffen. Im Prinzip sind es drei Generationen. Der jüngste ist 20 Jahre alt, der älteste 63. Im Schwerpunkt verteilt es sich bei Mitte 30.

> Da gibt es bestimmt unterschiedliche An-sichten zur Arbeit. Wie fördern Sie eine gute Atmosphäre im Team? Das besondere an meinem Team ist, dass wir eher selten zusammenkommen. Zum Beispiel bei unseren Teamtagen, wo wir auch mal etwas in Richtung Team-Buildung machen. Aber das ist zu wenig. Daher haben wir jetzt jüngst einen Stammtisch initiiert, um eine Plattform zu schaffen, wo man sich auch mal privat austau-schen kann. Oder Geschichten erzählen – mit wem arbeitest du, mit wem arbeite ich? Das alles in einer Atmosphäre, die außerhalb des Arbeitssettings steht. Der Stammtisch ist jetzt das erste Mal. Ich bin gespannt, wie es wird.

> Typisch für die Generation Y ist die Aus-sage „Der Job muss Sinn machen.“ Welche Verantwortung hat hier der Arbeitgeber? Oder sind wir alle dafür selbst verantwort-lich?In die Sinnsuche meiner Mitarbeiter mische ich mich nicht direkt ein. Ich stehe in engem Aus-tausch mit meinen Kollegen, wenn ich spüre, dass es in der Zusammenarbeit mit einem Kli-enten mal hakt. Da bin ich offen für Neues und biete auch mal einen Tausch an. So etwas hat in der Vergangenheit sehr gut funktioniert. Die

Qualität der Schulbegleitung lebt davon, dass die Mitarbeiter Lust an ihrem Job haben. Ist das nicht mehr der Fall, bin ich jederzeit offen für ein Gespräch.

> Braucht es ein Generationen-Management im Unternehmen?Ich glaube, es bedarf so etwas wie ein Händ-chen dafür. Man tut sich keinen Gefallen, wenn man Vorurteile hat. Und es ist nicht hilfreich, auf die Generation Y draufzuhauen, weil die einfach viel zu bieten hat. Es gibt immer Entwicklungen und Zyklen und die gilt es zu respektieren und ernst zu nehmen. Und in der Leitung ist man gefordert, sich damit auseinan-der zu setzen.

Tobias Klein (52), Leiter der Assistenzagentur in den LebensWelten, seit 27 Jahren im Berufsleben, gehört zur Generation „Baby Boomer“.

„Als Leitung ist man gefordert, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen“

Veteranen Baby Boomer Generation X Generation Y

Geburtsjahrgänge 1945 bis 1955 1956 bis 1965 1966 bis 1985 1986 bis 2000

Einstellung zur Arbeit Idealistisch, loyal zum Unternehmen

Wettbewerb um Positionen und Karriere

Individualismus und materielle Werte

Arbeit muss Spaß machen und fordern

Arbeitsmotto Leben, um zu arbeiten Leben, um zu arbeiten Arbeiten, um zu leben Leben beim Arbeiten

Motivation Selbstverwirklichung, persönliche Anerkennung

Weniger materielle Reize, Partizipation

Materielle Anreize, Karriere Geregelte und planbare Arbeitszeiten

Die Einteilung der verschiedenen Generationen geht zurück auf die Studie „Generations at Work“, die im Jahr 2000 in den USA veröffentlicht wurde. Die Autoren unterscheiden vier Generationen. Ein Überblick:

Quelle angelehnt an: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 110, Heft 19, 10. Mai 2013

Die kompletten Interviews lesen auf oberliner-magazin.de

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24Oberliner 2/2016T I T E LT H E M A W I R O B E R L I N E R

Für die Menschen mit Schmetterlingen im KopfÜber Christine Heilwagen, die ehrenamtlich Senioren im Oberlinhaus besucht

Christine Heilwagen flitzt durch die Flure des Feierabendhauses – fröhlich, aufmerk-sam, fürsorglich, mütterlich. Sie kennt alle Schwestern im Feierabendhaus und weiß genau, wie sie Schwester Asta ein Lächeln auf die Lippen zaubert und wie Schwes-ter Herta ihr Essen am liebsten mag. Frau Heilwagen arbeitet ehrenamtlich seit sieben Jahren im Feierabendhaus, zwei davon als „Zeitschenker“.

Derzeit kommt sie etwas seltener in das Feierabendhaus, fünf bis sechsmal im Monat kann man sie dort antreffen. Dieses Ehren-amt ist als „niedrigschwelliges Betreuungsan-gebot“ nach § 45 c Abs. 3 SGB XI anerkannt. In den letzten Jahren wurden die Betreuungs-angebote ausgebaut, um die Versorgungsstruk-turen von Pflegebedürftigen gezielt zu fördern. Als Voraussetzung müssen alle, auch erfahrene Kräfte wie Frau Heilwagen, eine Qualifizierung besuchen.

Christine Heilwagen besuchte die Qualifi-zierung bei der Alzheimer Gesellschaft und lernte dort noch mehr über die Menschen „mit Schmetterlingen im Kopf“. Wer im Feierabendhaus die Ohren spitzt, der kann hören wie Frau Heilwagen den Menschen „mit Schmetterlingen im Kopf“ Beine macht: mit Spaziergängen, Gedächtnistraining und Wort-spielen. Und: der Ton macht die …

Na wussten Sie’s? Musik. Den richtigen Ton zu treffen, darauf kommt es in der Arbeit mit Menschen an und daran hatte Frau Heilwa-gen schon immer viel Freude. Bevor sie ins Oberlinhaus kam, hatte sie schon viel Erfahrung in der Betreuung von Senioren gesammelt, in ihrer vorherigen Stelle gab es viel zu tun. Besonders die Menschen, die nur noch liegen konnten, bekamen Besuch von Christine Heil-wagen, die mit einer Reisetasche voller Spiele, Rätsel, Übungen und Materialien durch die große Einrichtung zog.

Doch in ihr wuchs der Wunsch, sich konzen-trierter um einzelne Senioren zu kümmern und so brachte sie eine Initiativbewerbung in die Senioren-WG im Oberlinhaus, die heute Diako-nissen-WG heißt. Dort arbeitete sie die letzten fünf Jahre bis zu ihrem Ruhestand. In diesen fünf Jahren wurden die Senioren und Schwes-tern im Oberlinhaus eine kleine zweite Familie. Dies änderte sich auch nicht als 2014 der Ruhe-stand näher rückte. „Wer diese Arbeit macht, der muss ein Herz für die Menschen haben“, sagt sie. Das war immer ihre Überzeugung und diese Einstellung endet eben nicht mit dem Ruhestand und so entschied sie zu bleiben.

Text: Daniela Krause-Wack, Kirchengemeinde

„Wer diese Arbeit macht, der muss ein Herz für die Menschen haben.“

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25Oberliner 2/2016A U S D E M H O H E M F L Ä M I N G

Chefarzt Karl Bunck-Maares hat immer ein offenes Ohr für die Patienten.

Chefarzt Karl Bunck-Maares bei der Visite

Als ob man in den Urlaub fährtÜber das tägliche Pendeln nach Bad Belzig

15 Ärztinnen und Ärzte kümmern sich im Reha Klinikum um das Wohl der 240 Patien-ten. Ein Teil wohnt nicht in Bad Belzig und Umgebung und muss regelmäßig in die Kurstadt pendeln. Arbeitswege und Fahrzei-ten sind bei der Wahl des Arbeitsplatzes ein nicht unerheblicher Faktor und doch nehmen einige Kollegen täglich längere Strecken in Kauf.

„Ich habe eine gute Stunde Fahrzeit aus Ber-lin hierher“, berichtet Pieter Streich, seit zehn Jahren Stationsarzt in Bad Belzig. „In Berlin sind die Fahrzeiten nicht wesentlich anders. Ich habe mich mit diesem Thema bereits intensiv beschäftigt und ziehe die entspannte Zugfahrt in halbvollen Zügen den sehr vollen S- und U-Bah-nen vor. Und nach der Zugfahrt lege ich den Rest mit meinem Rad zurück. So genieße ich die frische Luft und habe auch ein Mindestmaß an Bewegung. Bei schönem Wetter fahre ich abends gern auch mal bis Baitz oder Brück mit dem Rad. Dieses Lebenstempo ist anders als in der urbanen Metropole. Das tut mir gut. Und natürlich ist es auch die Arbeit selbst, die mir ge-fällt, denn sonst würde ich nicht herkommen.“

Stationsärztin Maria Klunk aus Potsdam fährt nun schon fast drei Jahre nach Bad Belzig. Auch sie hat sich vor einiger Zeit ent-schieden, in Bad Belzig weiter zu arbeiten. „Die Arbeit macht viel Spaß und das Team ist wirk-lich sehr gut“. Bei ihrer letzten Weiterbildung hat sie so von der Klinik geschwärmt, dass sich kürzlich ein junger Kollege daraufhin hier in der Klinik beworben hat, berichtet unser Chefarzt Karl Bunck-Maares, der auch täglich aus Berlin zur Arbeit kommt. Vor einigen Jahren ist er von der Bahn auf das Auto umgestiegen. Flexibilität und zeitliche Ersparnis waren die Hauptargu-mente. „Wir fahren antizyklisch, pendeln raus aus Berlin, während der Verkehr nach Berlin rein rollt. Ich kann ganz entspannt fahren. Diese Routine wirkt fast wie eine Art Meditation.“ Besonders den Wandel der reizvollen Natur genießt der Chefarzt. „Man sieht wie jetzt der Frühling einzieht. Täglich sieht es anders aus.“

Ingrid Kleitzke, bereits seit 15 Jahren als Stationsärztin in der Klinik tätig, hat hier eine Tätigkeit gefunden, die ihr Spaß macht und der sie trotz der hohen Anforderungen durch die guten Arbeitsbedingungen gerecht werden kann. Insbesondere die intensive Zusammenar-beit und hohe Kompetenz der Kollegen führt zur Anerkennung der Arbeit durch Patienten und Kostenträger. Die täglichen Fahrten aus Berg-holz-Rehbrücke sind daher keine wesent liche Belastung und zum Teil auch entspannend. „Der Hohe Fläming ist wunderschön. Wenn ich durch die Dörfer fahre, ist es oft, als ob man in den Urlaub fährt.“

Fazit aller Kollegen: Der Arbeitsweg fällt nicht ins Gewicht, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen.

Text: Heike Köpping, Reha Klinikum, Fotos: Ines Leisegang

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26Oberliner 2/2016A U S D E R S T E I N S T R A S S E

Wir sind Becherhelden!Berufsbildungswerk startet Kampagne gegen Einweg-Becher

Jeden Tag werden in Deutschland mehr als sieben Millionen Einwegbecher genutzt. Sobald sie ausgetrunken sind, wandern sie in den Müll. Doch das muss nicht sein. Wer sich seinen Coffee to go in einen Mehr-wegbecher füllen lässt, ist laut Deutscher Umwelthilfe ein „Becherheld“. Mit unserer Kampagne „Mein! Umweltbecher“ werden auch Mitarbeitende und Azubis im BBW zu Becherhelden. Pappbecher bye-bye!

31.000 Pappbecher, alleine im Jahr 2015, nur in den beiden Cafeterien im Berufsbildungs-werk! Als wir diese Zahl hörten, dachten wir zunächst: „Das kann nicht sein!“ Und dann sofort: „Da gegen müssen wir etwas unterneh-men!“ Je mehr wir zum Thema recherchierten, umso mehr Projekte gegen den Wegwerf-Wahn bei Kaffeebechern fielen uns positiv auf: ob die Initiative „Becherhelden“ der Deutschen Umwelthilfe, das Projekt „Coffee to go again“ der Studentin Julia Post aus Süddeutschland oder der Marburger Klimaschutz-Kaffeebecher.

Dieser brachte uns zu dem Hanauer Hersteller „NOWASTE“. „No waste“ kommt aus dem Englischen und heißt „kein Müll“. Überzeugt hat uns vor allem, dass die Becher zu hundert Prozent aus natür lichen Rohstoffen bestehen und in Deutschland produziert werden.

Becherhelden schonen die Umwelt und sparen GeldOberstes Ziel der Kampagne im Berufsbildungs-werk ist die Vermeidung von Müll durch Ein-wegbecher. Doch mit dem Umweltbecher oder einem mitgebrachten Becher schonen Kaffee- und Teetrinker nicht nur die Umwelt, sondern sparen auch bares Geld. Jedes Heißgetränk kostet ab sofort 10 Cent weniger. Wer dagegen auf Pappe besteht, zahlt 40 Cent mehr. Jetzt schon zeigt sich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Bereits in der ersten Woche nach dem Kampagnenstart Mitte April wurden gut 200 Umweltbecher verkauft und über 1.000 Refills (also eingesparte Pappbecher) verlangt. Die Resonanz ist durchweg positiv. Die Rück-meldungen reichen von „Die Idee ist so toll!“ und „Die sind wirklich echt cool!“ bis hin zu „Warum erst jetzt?“ Um die Einführung der Umweltbecher zu begleiten, hatten Medien-gestalter-Azubis mit ihren Ausbildern Plakate entworfen und zum Verkaufsstart betreuten Einzelhandels-Azubis mit ihrer Ausbilderin einen Verkaufsstand.

Uns freut, dass die Idee angenommen und mitgetragen wird. Und auch, dass sie sich verbreitet. Die Cafeteria der Oberlinklinik hat sich inzwischen angeschlossen und verkauft die Umweltbecher ebenfalls. Worauf warten Sie?

Text: Birgit Fischer, Berufsbildungswerk, Foto: Elke Jacob

Unsere orangefarbenen Umweltbecher gibt es wahlweise mit einem Deckel in türkis, blau, gelb oder rot. Erhältlich sind die Becher in den Cafeteri-en im Berufsbildungswerk und in der Cafeteria der Oberlinklinik für 2,99 Euro.

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27Oberliner 2/2016H Ö R K O L U M N E

ANGIE DIEZ

Ich bin Hörgeräteakustik-Meisterin im Hörpunkt. In meiner täglichen Arbeit lerne ich viele Menschen mit Hörbeeinträchtigun-gen und ihre persönliche Geschichte kennen. In meiner Hörkolumne möchte ich Anek doten aus meinem Alltag er zählen – kurze Geschichten, die mich berührt oder mich zum Schmunzeln gebracht haben oder einfach Situationen, in denen ich meinen Kunden aus dem Herzen spreche.

Isabelle Müller ist neun Monate alt, ein la-chender Sonnenschein und trägt auf beiden Seiten ein Hörgerät. Sie wurde in der 38. Schwangerschaftswoche ohne Auffälligkeiten geboren. In den ersten Tagen nach der Geburt wird bei ihr – wie bei allen Neugeborenen – ein Neugeborenenhörscreening (NHS) durchge-führt. Dabei wird eine kleine Sonde im Ohr platziert und ein Klickgeräusch abgegeben. Bei einem gesunden Ohr leitet die Hörschnecke eine Antwort ab. Bei Isabelle war der erste Test negativ und wurde ein paar Tage später wieder-holt, um auszuschließen, dass nicht lediglich Fruchtwasser im Gehörgang dafür verantwort-lich war. Aber selbst sechs Monate später war das Ergebnis gleichbleibend. Trotzdem entwi-ckelte sich Isabelle gut, auf lautere Geräusche wie Hundegebell reagiert sie eindeutig. Sie lautierte von Anfang an, was bei einer Schwer-hörigkeit im Kindesalter nicht üblich ist.

Als die Mutter, Jenny Müller, erfuhr, dass ihr Kind schwerhörig ist, gingen ihr viele Fragen durch den Kopf. Das schlimmste war die Hilflo-sigkeit. Es war nervenaufreibend, nichts tun zu können. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis: Wird mein Kind jemals das Sprechen lernen? Wird Isabelle sich weiterhin normal entwickeln? Dass Isabelle noch ein bisschen hört und nicht komplett taub ist, daran klammert sie ihre gan-ze Hoffnung. Vor ein paar Wochen wurde Jenny Müller mit ihrer Tochter vom HNO-Arzt zu uns

Schwerhörigkeit ist keine Frage des Alters

Text & Foto: Angie Diez, Hörpunkt

Eine Schwerhörigkeit kann in jedem Alter auftreten. Während es sich bei Senioren meistens um eine klassische Altersschwer-hörigkeit handelt, steckt bei Kindern oftmals eine Ohrerkrankung oder -missbildung da-hinter. Etwa 500.000 Kinder in Deutschland sind davon betroffen. Wie werden Hörstö-rungen bei kleinen Patienten festgestellt? Und wie geht es den Eltern damit?

geschickt und wir haben eine Anpassung mit Powerhörgeräten durchgeführt. Ganz brav und mit einem Lachen saß Isabelle da: Wir haben ihr Geräusche und Kinderlieder vorgespielt und sie reagierte prompt. Wenn sie Hörgeräte trägt, ist eine deutliche Verbesserung zu verzeichnen: Sie dreht ihr Köpfchen zur Schallquelle und brabbelt lachend vor sich hin. Um das Hören zu optimieren, wird Isabelle auf beiden Seiten bald mit einem Cochlea Implantat (Hörprothese) ver-sorgt. So langsam löst sich die Mutter von der Sorge, dass Isabelle das Sprechen nicht erlernt. Inzwischen wartet sie gespannt darauf, wann sie das erste Mal „Mama“ oder „Papa“ sagt. Lange wird es sicher nicht mehr dauern.

Bei einer Freifeldmessung wurde Isabelles Reaktion auf akustische Stimulationen, wie Wobbeltöne und Kinderlieder, getestet.

Schon in den ersten drei Lebenstagen wird in der Geburtsklinik ein Hörscreening beim Neugeborenen durchgeführt. Mögliche Hörstörungen können so frühzeitig erkannt und notwendige Maßnahmen zeit-gerecht ergriffen werden. Bei einem auffälligen Test-ergebnis wird eine Diagnostik in einer HNO-Klinik oder in einer pädaudiologischen Praxis durchgeführt.

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A N N O D A Z U M A L

Auch Pause muss mal sein

Fotos aus dem Oberlin-haus Archiv, heraus-gesucht von Stephanie Gensitz, Wirtschafts- und Verwaltungsservice

Pausensituationen: im Jahr 1986 in der damaligen Schulstation und 2013 im Neubau der Oberlinschule.

Im Wandel der ZeitModernisierung und Umbau im Feierabendhaus

Fast 80 Jahre alt ist das Feierabendhaus, das am 14. Januar 1927, zum 81. Geburtstag von Pastor Theodor Hoppe, eingeweiht wurde. Gebaut wurde es als Altersruhesitz für die Dia-konissen. Der von den Schwestern gesammel-te Fonds von 100.000 Reichsmark war in der Inflationszeit verlorengegangen, jedoch ermög-lichten Spenden dann doch den Bau.

In der Folgezeit war das Feierabendhaus nicht nur Altenheim für die Diakonissen, son-dern auch bis 2006 stationäre Pflegeeinrichtung für alte Menschen. Heute bietet es Platz für verschiedene Bereiche der LebensWelten und der Oberlinschule, Büro- und Besprechungsräu-me für die sinnesspezifische Frühförderung und eine Beratungsstelle für Taubblinde.

Es ist geplant, das Haus bis zum 31. Dezem-ber umfassend umzubauen und zu modernisie-ren. Diese Maßnahme läuft unter Nicola Krüper, Projektverantwortlicher für Baumaßnahmen in den LebensWelten. Der Bauantrag wurde bereits gestellt. Zielstellung ist, dass sich die Anzahl der Wohnplätze auf 30 erhöht und not-wendige Büros für Mitarbeitende der Lebens-Welten zur Verfügung stehen.

Bis Mai wurden alle Räume freigezogen.Dann folgen eine Strangsanierung (Wasser und Abwasser), die Installation von Brandschutzein-richtungen und das Einglasen des Hauptreppen-

hauses, der Einbau von Lüftung und Umbau-arbeiten für die künftige Nutzung des Feier-abendhauses. Dem schließen sich Maler- und Bodenbelagsarbeiten an.

Hierbei muss, wie bei den meisten unserer Gebäude, den Erfordernissen des Denkmal-schutzes Rechnung getragen werden. Ein Restaurator hat vorher Untersuchungen vor-genommen und wir haben uns mit dem Denk-malschutz abgestimmt. Wichtig ist außerdem, alle Baumaßnahmen auf dem Gelände mitein-ander abzustimmen, damit Baufahrzeuge, aber auch Lieferfahrzeuge, die das Gelände queren müssen, einander nicht behindern. Eine plane-rische und logistische Herausforderung, die wir stemmen werden.

Das Feierabendhaus in den 1930er Jahren, Ecke Alt Nowawes und Rudolf-Breitscheid-Straße

Text: Ulrike Schulze, Verein Oberlinhaus, Foto: Oberlinhaus Archiv

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A U S S E R D E R R E I H E

Auf Wiedersehen

Text: Ulrike Schulze, Verein Oberlinhaus, Foto: Klaus Motoki Tonn

Seelischen Reichtum spüren

In Merseburg, in eine weitverzweigte Pfarrersfamilie hineingeboren, verbringt Friederike Sehmsdorf ihre frühe Kindheit als älteste von fünf Geschwistern in Thüringen und in Greifswald. Mit elf Jahren verschlägt es sie mit Ihrer Familie nach Berlin, wo sie die Schule beendet, Kunst- und Kulturwissen-schaften an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert, als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Märkischen Museum arbeitet, heiratet und Mutter dreier Kinder wird. Als ihr 1999 die Leitung der Galerie Pels-Leusden in der Villa Griesebach angetragen wird, verlässt sie den bis dahin sicheren Job im öffentlichen Dienst. 2001 eröffnet Friederike Sehmsdorf ihre erste eigene Galerie und zieht bald nach Potsdam. Seit 2007 ist sie mit der Galerie „Kunst-Kontor“ im Bertiniweg ansässig. In geschichtsträchtiger Umgebung hat sie eine bekannte Kunstoase mit Skulpturengarten und Blick auf den Jung-fernsee geschaffen. Hier organisiert sie seit fast zehn Jahren erfolgreich Ausstellungen, Lesungen und Musikabende.

Ihrer Familie war „Oberlin“ und das Pots-damer Oberlinhaus von frühester Kindheit bekannt. Als Friederike Sehmsdorf 2012 angesprochen wird, sich im Beirat der Oberlin-stiftung zu engagieren, zögert sie nicht lange. Freunde und Förderer möchte sie finden, damit Ziel und Zweck der Stiftung weiterhin Zuspruch erhalten. Das Benefizkonzert, das in diesem Jahr zum dritten Mail in der Oberlinkirche veranstaltet wird, hat sie als Idee in den Beirat getragen. Jahr für Jahr möchte sie mit dem Konzert Menschen für das „Projekt Oberlin“ – wie sie es nennt – begeistern. Die Akustik der Kirche bietet für sie den richtigen Rahmen für qualitativ hochwertige Kammermusikabende. An diesem wunderbaren Ort sollen die Men-schen seelischen Reichtum spüren und das Oberlinhaus kennenlernen. Mit Hilfe der Bene-fizkonzerte möchte Friederike Sehmsdorf den Zuhörern zeigen, dass sich ein beeindrucken-des musikalisches Erlebnis gut mit sozialem Engagement verbinden lässt.

Friederike Sehmsdorf ist Mitglied des Bei-rates der Oberlinstiftung. Ihr Herz schlägt im Besonderen für die künstlerischen Aktivitäten der Stiftung. Wer mit ihr zu tun hat, weiß schnell, dass dies auch naheliegend ist.

„ANTJE WEITHA AS & FRIENDS“

Benefizkonzert in der Oberlinkirche 5. Oktober 2016, 19:00 Uhr, Eintritt kostenlos, Spenden erwünscht. Anmeldung: [email protected] Weitere Infos zum Konzert: www.oberlinstiftung.de

Text & Foto: Stefanie Hahn, Oberlinstiftung

Ungefähr acht Jahre habe ich für den „Oberliner“ geschrieben – die Historie war dabei mein Steckenpferd. Als ehemalige Deutschlehrerin hat mir das Schreiben, das Fabulieren, das „Spielen mit den Worten“ schon immer Freude gemacht.

Zu den verschiedenen Themen wie Gebäude des Vereins, Persön-lichkeiten, Zeitzeugen, Mitarbeitende und Abteilungen, Außenstellen in der Vergangenheit und das Oberlin-ABC habe ich recherchiert (Dank an Stephanie Gensitz) und Mitarbeitende, Diakonissen und Ehemalige inter-viewt. Der „Oberliner“ hat sich in dieser Zeit zu einem anspruchsvollen, professionell aufgemachten und farbigen Magazin entwickelt.

Jetzt verabschiede ich mich aus dem Berufsleben und auch von Ihnen und sage Ihnen „Lebewohl“. Andere Themen, Aufgaben und die Pflege zu kurz gekommener Hobbies warten auf mich.

Ulrike Schulze sagt „Auf Wiedersehen“.

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30Oberliner 2/2016K I R C H E N F E N S T E R

Was ist Ihnen heilig?

Impressum Herausgeber: Verein Oberlinhaus, Pfarrer Matthias Fichtmüller, Theologischer Vorstand, Andreas Koch, Kaufmännischer VorstandRedaktionsteam: Julia Stoppa, Katharina Pankau, Klaus Motoki Tonn, Katharina Bärenklau, Katherine Biesecke, Birgit Fischer, Marcus Grünschneder, Stefanie Hahn, Manja Klein, Heike Köpping, Daniela Krause-Wack, Julia Lüddecke, Judith Saatmann, Ulrike Schulze, Mandy Wittstock | Die Redaktion behält sich Kürzungen eingesandter Beiträge vor. Erscheinungsweise: viermal jährlich | Auflage: 4.000 Exemplare | Grafik & Satz: SPRUNG Marketing.Kommunikation, Potsdam | Druck: Berufsbildungswerk im Oberlinhaus gGmbH Hausadresse: Oberlinhaus, Rudolf-Breitscheid-Straße 24, 14482 Potsdam | Kontakt: [email protected] | Fotos: Titelbild: Klaus Motoki Tonn, Bilder Innenteil: sofern nicht anders angegeben Karoline Wolf und OberlinhausAus Gründen der besseren Lesbarkeit wird teilweise auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

Die kleine Beeke (in weiß) und die Frauen Kathrin Zibolsky und Susann Kupka am Taufengel in der Oberlinkirche.

Text: Pastor Matthias Amme, Kirchengemeinde

Wenn ich diese Frage stelle, wird oft zurück-gefragt: „Was meinen Sie damit? Meinen Sie, was mir wichtig ist?“ Schnell wird klar: Das Wort „heilig“ besitzt tiefere Schichten. Die Antwort fällt oft persönlich aus. Be-stimmte Orte sind mir heilig, es gibt Zeiten, die ich schütze, Geheimnisse, die ich mei-nem Tagebuch anvertraue oder Menschen, die ich liebe.

Das Heilige ist in allen Religionen mit einer „göttlichen Sphäre“ verbunden. So reinigen sich Priester oder bereiten sich lange vor, um im „Allerheiligsten“ eines Tempels sein zu dürfen. „Geheiligt werde dein Name“ beten Christen im Vaterunser. Mit den Konfirmanden legten wir einmal eine Art „heiligen Kreis“ – jeder durfte einzeln hineintreten und seinen Namen laut sagen. Dann haben ihn alle zusam-men wiederholt und den Kreis um die Person geschlossen: Was für ein besonderer Moment! Die Jugendlichen merkten: Ich bin gemeint! Hier bin ich ganz. Und vielleicht auch: Hier bin ich einen Moment lang „heil-gemacht“.

Im Tagesgeschäft eines Unternehmens sind solche kleinen Momente eher selten. Es muss etwas geschafft werden: Das Planen, Abarbei-ten, Terminieren, Kontrollieren, Evaluieren steht

an der Tagesordnung. Und wie, bitteschön, kommt man da nicht in eine Mühle hinein und findet den Ausgang nicht wieder? Der alte „Re-voluzzer“ Konstantin Wecker hat ihn entdeckt und beschrieben: „Alles wendet sich und endet und verliert sich in der Zeit. Nur der Augenblick ist immer. Gib dich hin und sei bereit!“ Er sagt, dass nur die Augenblicke ewig sind. Und die sollten wir leben. Wir sollten sie aufmachen wie Räume, die für uns da sind. Es sind Räume, die uns schützen vor einem schnellen Pragmatis-mus. Räume, die Fenster zum Himmel haben, zum Heiligen. Jeder darf sich solche Räume suchen: in der Kirche, im Raum der Stille, beim Durchatmen zwischen zwei Operationen und anderswo. Dafür steht sinnbildlich die Gestalt von Jesus Christus, der sagte: „Ich bin wie eine Tür.“ Und das war er für viele damals, wie wir wissen.

Darüber haben wir auch im Glaubenskurs des Oberlinhaus gesprochen. Neun Abende haben wir über Schicksal, Bibel, Gottesbilder, Rituale, das Kirchenjahr sowie Tod und Aufer-stehung gelesen, diskutiert und schließlich ge-sungen, geschwiegen und gefeiert. Am Schluss haben sich einige von den zwölf Teilnehmern taufen lassen. Das war keine Bedingung – es war eine tiefe Begegnung am Morgen des Ostersonntags in der Oberlinkirche.

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Dieses und mehr Rezepte auf oberliner-magazin.de

R E Z E P T A U S B A D B E L Z I G

Klaistower Erdbeeren mit frischer Minze auf gekühltem Grießpudding

Zutaten für 4 Personen:

500 g Erdbeeren, geputzt, gewaschen und halbiert

40 g Kristallzucker

halbe Limette Limettensaft

2 – 3 Stiele Pfefferminzblätter, gehackt

Für den Grießpudding:

250 ml Vollmilch

25 g Butter

60 g Grieß

3 Eigelb

3 Eiweiß

40 – 50 g Zucker

n. Geschmack Vanilleschote oder Aroma

n. Geschmack abgeriebene Zitronenschale (unbehandelt)

Zubereitung: Erdbeeren mit Zucker bestreuen und vorsichtig durchmischen. Die Milch zum Kochen bringen und den Zucker dazugeben, Vanilleschote halbieren und das Mark auskratzen. Beides in die kochende Milch geben, ca. 5 Minuten weiterkochen lassen, But-ter hinein geben und den Grieß nach und nach einrühren. Die Masse solange abrühren bis sie sich vom Topfboden löst. Leicht herunterkühlen und das Eigelb und die abgeriebene Zitronen-schale darunter mischen. Danach vorsichtig sehr steif geschlagenes Eiweiß unterheben. In Formen füllen und im Wasserbad bei ca. 100 ° C Wassertemperatur und 150 ° C Ofentemperatur garen. Im Kühlschrank gut durchkühlen und stürzen. Vor dem Anrichten frisch gehackte Minze unter die gezuckerten Erdbeeren geben.

Vitamine: B1, C, Mineralstoffe: Calcium und Eisen, Brennwert: 340 Kcal, Kohlenhydrate: 42 g, Fett: 14 g , Eiweiß: 11 g, Ballaststoffe: 4 g

T I P P V O M K Ü C H E N C H E F In etwas Butter angeschwenkte Erdbeeren eignen sich hervorragend als geschmackliche Ergänzung zu Lachsfilet mit Spargel in einer Vanille-Chilisoße. Erdbeeren mit Kiwispalten ergeben einen lecke-ren Fruchtsalat.

T I P P A U S D E R D I Ä TA B T E I L U N G Wussten Sie schon, dass Erdbeeren mehr Vita-min C liefern als Zitronen? Die enthaltene Pantothensäure mindert Reize und Stress der Haut Sonnenbränden.

A U S B L I C K

Das erwartet Sie im nächsten „Oberliner“Etwas Neues entstehtDas Oberlinhaus verändert und entwickelt sich kontinuierlich, ob baulich, durch neue Leistungsangebote oder auch durch neues Personal. Diese Veränderungen sind nicht nur äußerlich wahr-nehmbar, auch im Inneren gibt es vieles Neues zu entdecken. In der nächsten Ausgabe des „Oberliner“ wollen wir Ihnen von diesem Wandel ausführlicher berichten. Sie dürfen also gespannt sein: Etwas Neues entsteht.

Die Ausgabe 3 / 2016 erscheint Anfang September. Immer auf dem Laufenden bleiben unter oberliner-magazin.de.

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Wann ? Was ? Wo ?

02. Juni, 18 Uhr Sommerfest „25 Jahre BBW – Bunt durch die Zeit“ BBW, Steinstr. 80/82/84

03. Juni, 15 – 20 Uhr Patientenforum „Orthopädie“ Oberlinschule

05. Juni, 9.30 Uhr Gottesdienst mit allen Sinnen, zusammen mit der afrikanischen Gemeinde Potsdam & Kindergottes-dienst

Oberlinkirche

10. Juni Sommerfest in der Schule am Norberthaus Langerwischer Str. 27, Michendorf

15. Juni, 8 – 15 Uhr 10. Oberlympics BBW, Steinstr. 80/82/84

15. Juni, 18.30 Uhr DAK-Firmenlauf Volkspark Potsdam

16. Juni, 13 – 16 Uhr Mitgliederversammlung Verein Oberlinhaus Mutterhaus, Oberlin-Gelände Babelsberg

18. Juni, 10 – 16 Uhr Rollstuhl-Hockey-Turnier BBW, Steinstr. 80/82/84

22. Juni, 13 Uhr Andacht mit Willkommenssegen und Verleihung der Oberlin-Medaille

Oberlinkirche

26. Juni, 16 Uhr Konzert: Chorus Vicanorum „A capella bewegt“ Oberlinkirche

29. Juni Brandenburgischer Sommerabend der Landes-regierung und des WirtschaftsForum Brandenburg

Schiffbauergasse, Potsdam

03. Juli, 10 Uhr Gottesdienst mit allen Sinnen Oberlinkirche

06. Juli, 18 Uhr Ein Dankeschön am Sommerabend – Ehrenamtlichen Dank

Oberlinkirche

13. Juli, 13 Uhr Andacht mit Willkommenssegen und Verleihung der Oberlin-Medaille

Oberlinkirche

15. Juli, 17.30 Uhr Sommerfest Verein Oberlinhaus Küsselstr. 45, Hermannswerder

20. Juli, 10 Uhr Ausläuten des Schuljahres Oberlinschule

20. Juli 1. Sommerabschlussfeier BBW, Steinstr. 80/82/84

24. Juli, 16 Uhr Orgelkonzert: Pop-Kantor Michael Schütz Oberlinkirche

07. August, 10 Uhr Gottesdienst mit allen Sinnen Oberlinkirche

26. August 2. Sommerabschlussfeier BBW, Steinstr. 80/82/84

28. August, 16 Uhr Konzert: Ensemble „Shoshana“ – Klezmer, jiddische Musik, Israel-Pop

Oberlinkirche

05. September, 10 Uhr Einläuten des Schuljahres Oberlinschule

09. September, 10 Uhr Einschulung Oberlinschule

Termine

Hinweis: Änderungen vorbehalten. Aktuelle Termine auf oberlinhaus.de