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der Netcom-Geschäftsführer. Auf ein Glasfaserkabel könne man „unendlich viele Daten packen“. Auftakt im Frühjahr „Wir sind in der Endrunde“, sagte Geschäftsführerin Ka- thrin Laurier mit Blick auf den Glasfaser-Ausbau in den fünf nordhessischen Landkreisen. Nach der europaweiten Aus- schreibung könnten voraus- sichtlich im Frühjahr 2016 die Arbeiten beginnen. Abschließend stellte Gast- geber Thomas Schmidt das Frankenberger Mercedes-Au- tohaus vor und lud die Besu- cher zu einem Imbiss ein. (off) Wichtig für die Übertra- gungsgeschwindigkeit sind laut Richter die „Erschlie- ßungsszenarien“. Überregio- nal wird Glasfaserkabel ver- legt. Das letzte Stück bis zum Verbraucher wird jedoch über Kupferkabel überbrückt. Im Gegensatz zu Glasfaser ist die Übertragungsrate beim Kup- fer begrenzt. Man unterschei- det, ob das Glasfaser bis zum nächsten grauen Anschluss- kasten, bis zum Hausan- schluss oder direkt bis zum Teilnehmer reicht. Die Anfor- derungen ändern sich laut Richter etwa alle zwei Jahre. „Was der Rechner hergibt, muss die Leitung bringen“, so 150 Mbits pro Sekunde“, sagte der Frankenberger Bürger- meister Rüdiger Heß. Unter- versorgt seien bisher lediglich die Frankenberger Ortsteile Haubern und Dörnholzhausen sowie die Walddörfer Wan- gershausen, Hommershausen und Rengershausen. Glasfaser und Kupfer Welche technischen Mög- lichkeiten das schnelle Inter- net bietet und wie die Voraus- setzungen dafür geschaffen werden, darüber informierten Kathrin Laurier, Geschäftsfüh- rerin der Breitband Nordhes- sen GmbH, und Frank Richter von der Firma Netcom Kassel. WALDECK-FRANKENBERG. „Wir wollen keine Zwei-Klas- sen-Gesellschaft, sondern ei- nen Highspeed-Anschluss auch für das letzte Dorf in Nordhessen.“ Das betonte Re- gierungspräsident Dr. Walter Lübcke bei einer Informati- onsveranstaltung des Wirt- schaftsrates Hessen, Sektion Waldeck-Frankenberg, zur Internet-Breitbandversorgung im Frankenberger Autohaus Schmidt. „Die Zeiten ändern sich ra- sant. Man braucht heute die Internetfähigkeit. Dafür müs- sen wir als Staat die Vorausset- zungen schaffen“, sagte Lüb- cke. 250 Millionen Euro wol- len die fünf nordhessischen Landkreise in den nächsten Jahren in den Ausbau des schnellen Internets investie- ren. Das Land Hessen ist mit einer Bürgschaft von 143 Mil- lionen Euro dabei. „Eine echte Chance“ Es gelte die Vorgabe der Bundesregierung, bis zum Jahr 2018 flächendeckend mindestens eine Übertra- gungsgeschwindigkeit von 50 Mbits pro Sekunde zu gewähr- leisten, erklärte der Sektions- sprecher des Wirtschaftsrates, Uwe Wacker, in seinem Ein- gangsstatement. Schnelles In- ternet sei eine „echte Chance für den ländlichen Raum“, weil Hochtechnologie sich nicht zwingend in den Bal- lungsräumen ansiedeln müs- se, wenn Highspeed-Datenlei- tungen bis in den ländlichen Raum reichten. „Breitband-Versorgung ist ein wichtiger Standort-Faktor . Sie kann Familien dazu bewe- gen, sich eine neue Heimat zu suchen“, betonte Wacker. „Wir haben bereits bis zu Highspeed ohne weiße Flecken Wirtschaftsrat informiert über schnelle Internetverbindungen auf dem flachen Land Es ging um die schnelle Internet-Versorgung in Waldeck-Frankenberg: (von links) Kathrin Laurier (Breitband Nordhessen), Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke, Uwe Wacker (Sektionssprecher des Wirtschaftsrates), Firmenchef Thomas Schmidt vom Frankenberger Mercedes-Fahrzeughaus und Frank Richter, Geschäftsführer der Netcom Kassel. Foto: Hoffmeister

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Waldeck-FrankenbergSamstag, 21. November 2015

WALDECK-FRANKENBERG.Zum Jahresende verlieren Un-ternehmen oftmals Millionen-beträge, weil sie Verjährungs-fristen außer Acht lassen.„Wer nichts zu verschenkenhat, sollte noch in diesem Mo-nat einen gerichtlichen Mahn-bescheid gegen seinen Schuld-ner beantragen oder Klage er-heben“, sagt Simone Kaiser-Dietrich, Expertin der IHKKassel-Marburg im BereichWirtschaftsrecht. Denn: Der31. Dezember ist der Stichtagfür die Geltendmachung vie-ler älterer Forderungen.

Die Verjährung beginnt inder Regel am Ende des Jahres,in dem der Anspruch entstan-den ist und läuft dann z.B. beiKaufpreis- oder Werklohnfor-derungen drei Jahre. Beispiel:Ein Kunde hat am 1. Juni 2012etwas gekauft, den Kaufpreistrotz mehrerer außergerichtli-cher Mahnungen noch nichtbezahlt. Die Verjährungsfristhat am Ende des Jahres 2012zu laufen begonnen und be-trägt drei Jahre. Damit kannder Unternehmer nur noch biszum 31. Dezember 2015 sei-nen Kaufpreisanspruch gel-tend machen.

„Sollen diese Rechnungennicht verjähren, müssen ande-re Optionen gezogen werden,wie ein gerichtlicher Mahnbe-scheid oder eine Klage bei Ge-richt“, so Kaiser-Dietrich. Au-ßergerichtliche Mahnungen,also private Zahlungsaufforde-rungen, hemmen die laufendeVerjährung von Ansprüchennicht, selbst wenn sie schrift-lich und per Einschreiben er-folgen. (r)

Forderungenjetzt nochgeltend machen

werden vom Land Hessen be-zahlt.

Überdies erwartet der Bür-germeister Impulse für dieheimische Wirtschaft. DasHerrichten der Industriehal-len bringt Aufträge für heimi-sche Handwerksbetriebe. Hei-mische Händler liefern die Le-

wurde unter einem anderenTagesordnungspunkt am Don-nerstag heftig gestritten.„1000 Einwohnergleichwertemehr durch die Flüchtlingebringen echte Entlastung“,prophezeite Jörg Feldmann,denn auch die Abwasserge-bühren für die Asylbewerber

V O N M A T T H I A S S C H U L D T

WALDECK. Bei den Notunter-künften als Außenstellen derhessischen „Erstaufnahmeein-richtung“ Gießen finanziertdas Land alles, erläuterte Bür-germeister Jörg Feldmann imParlament. Von der ärztlichenUntersuchung bis zum Regis-trieren der Flüchtlinge hat dieneue Notunterkunft in denMauserhallen Waldeck diesel-ben Aufgaben zu erfüllen wiedie an den Korbacher Berufs-schulen oder in Mengering-hausen.

Allerdings stößt der Land-kreis mit der Kapazität von biszu 1000 Menschen im kleinenWaldeck in eine neue Größen-ordnung dieser Aufgabe vor:in eine Dimension, bei der esvieles zu bedenken und zu pla-nen gilt. „Die Menschen brau-chen Beschäftigung und ambesten spüren sie gleich bei ih-rer Ankunft, dass es dazu Mög-lichkeiten gibt“, sagt Feld-mann. So entstehe kein An-reiz, die Unterkunft auf inoffi-ziellem Weg zu verlassen.

Entlastung bei GebührenAufenthaltsräume und An-

gebote auf den früheren Park-platzflächen sollen das ge-währleisten. Für die StadtWaldeck ergeben sich aus derNotunterkunft eine Reihe vonChancen, unterstrich JörgFeldmann.

Sie beginnen bei den Ge-bühren. Waldeck steht vorweiteren Erhöhungen (mehrdazu im Lauf dieser Woche)und über diesen Umstand

Arbeitsplätze, Bushalt, ImpulseMehr zum Thema: 1000 Flüchtlinge ziehen in die Mauserhallen ein – Auswirkungen für die Stadt Waldeck

bensmittel. Arbeitsplätze ent-stünden im Zusammenhangmit der Unterhaltung der Not-unterkunft, vom Hausmeister-dienst bis zu Reinigungsarbei-ten.

Mauser Waldeck werde eineBushaltestelle erhalten, wasdie Anbindung Waldecks ge-

nerell an den öffentlichenNahverkehr verbessere, sagtOrtsvorsteher Uwe Neuschä-fer. „Außerdem wird eine In-dustriebrache so mit Leben er-füllt, dass sich später viel-leicht weitere Perspektivendaraus ergeben“, fügt er hin-zu.

Die Industriehallen des früheren Mauserwerkes bieten sehr viel Platz. Foto: Schuldt

WALDECK-FRANKENBERG.Das nächste Gründerforum inWaldeck-Frankenberg findetam Dienstag, 1. Dezember, ab19.30 Uhr im „Cabana“, Brilo-ner Landstraße 4, in Korbachstatt. WirtschaftsförderinAnna Blum lädt herzlich dazuein. Diesmal gibt es viel Zeit,um Fragen zu klären und zumgemeinsamen Netzwerken.Themenwünsche für das kom-mende Jahr werden gerne ent-gegengenommen. Um Anmel-dung unter info@wfg-hessenwird gebeten.

Das Gründerforum ist eineInitiative der Wirtschaftsför-derung und Regionalmanage-ment GmbH, IHK Service-Zen-trum, Kreishandwerkerschaftund Handwerkskammer undist als regelmäßiger Erfah-rungsaustausch, Kontakt- undInformationsplattform fürExistenzgründer und jungeUnternehmer gedacht. DieTeilnahme ist kostenlos. (r)

Gründerforumin Korbach

der Netcom-Geschäftsführer.Auf ein Glasfaserkabel könneman „unendlich viele Datenpacken“.

Auftakt im Frühjahr„Wir sind in der Endrunde“,

sagte Geschäftsführerin Ka-thrin Laurier mit Blick auf denGlasfaser-Ausbau in den fünfnordhessischen Landkreisen.Nach der europaweiten Aus-schreibung könnten voraus-sichtlich im Frühjahr 2016 dieArbeiten beginnen.

Abschließend stellte Gast-geber Thomas Schmidt dasFrankenberger Mercedes-Au-tohaus vor und lud die Besu-cher zu einem Imbiss ein. (off)

Wichtig für die Übertra-gungsgeschwindigkeit sindlaut Richter die „Erschlie-ßungsszenarien“. Überregio-nal wird Glasfaserkabel ver-legt. Das letzte Stück bis zumVerbraucher wird jedoch überKupferkabel überbrückt. ImGegensatz zu Glasfaser ist dieÜbertragungsrate beim Kup-fer begrenzt. Man unterschei-det, ob das Glasfaser bis zumnächsten grauen Anschluss-kasten, bis zum Hausan-schluss oder direkt bis zumTeilnehmer reicht. Die Anfor-derungen ändern sich lautRichter etwa alle zwei Jahre.„Was der Rechner hergibt,muss die Leitung bringen“, so

150 Mbits pro Sekunde“, sagteder Frankenberger Bürger-meister Rüdiger Heß. Unter-versorgt seien bisher lediglichdie Frankenberger OrtsteileHaubern und Dörnholzhausensowie die Walddörfer Wan-gershausen, Hommershausenund Rengershausen.

Glasfaser und KupferWelche technischen Mög-

lichkeiten das schnelle Inter-net bietet und wie die Voraus-setzungen dafür geschaffenwerden, darüber informiertenKathrin Laurier, Geschäftsfüh-rerin der Breitband Nordhes-sen GmbH, und Frank Richtervon der Firma Netcom Kassel.

WALDECK-FRANKENBERG.„Wir wollen keine Zwei-Klas-sen-Gesellschaft, sondern ei-nen Highspeed-Anschlussauch für das letzte Dorf inNordhessen.“ Das betonte Re-gierungspräsident Dr. WalterLübcke bei einer Informati-onsveranstaltung des Wirt-schaftsrates Hessen, SektionWaldeck-Frankenberg, zurInternet-Breitbandversorgungim Frankenberger AutohausSchmidt.

„Die Zeiten ändern sich ra-sant. Man braucht heute dieInternetfähigkeit. Dafür müs-sen wir als Staat die Vorausset-zungen schaffen“, sagte Lüb-cke. 250 Millionen Euro wol-len die fünf nordhessischenLandkreise in den nächstenJahren in den Ausbau desschnellen Internets investie-ren. Das Land Hessen ist miteiner Bürgschaft von 143 Mil-lionen Euro dabei.

„Eine echte Chance“Es gelte die Vorgabe der

Bundesregierung, bis zumJahr 2018 flächendeckendmindestens eine Übertra-gungsgeschwindigkeit von 50Mbits pro Sekunde zu gewähr-leisten, erklärte der Sektions-sprecher des Wirtschaftsrates,Uwe Wacker, in seinem Ein-gangsstatement. Schnelles In-ternet sei eine „echte Chancefür den ländlichen Raum“,weil Hochtechnologie sichnicht zwingend in den Bal-lungsräumen ansiedeln müs-se, wenn Highspeed-Datenlei-tungen bis in den ländlichenRaum reichten.

„Breitband-Versorgung istein wichtiger Standort-Faktor .Sie kann Familien dazu bewe-gen, sich eine neue Heimat zusuchen“, betonte Wacker.

„Wir haben bereits bis zu

Highspeed ohne weiße FleckenWirtschaftsrat informiert über schnelle Internetverbindungen auf dem flachen Land

Es ging um die schnelle Internet-Versorgung in Waldeck-Frankenberg: (von links) Kathrin Laurier(Breitband Nordhessen), Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke, Uwe Wacker (Sektionssprecherdes Wirtschaftsrates), Firmenchef Thomas Schmidt vom Frankenberger Mercedes-Fahrzeughaus undFrank Richter, Geschäftsführer der Netcom Kassel. Foto: Hoffmeister

WALDECK-FRANKENBERG.Informationen und Beratungs-gespräche für Existenzgrün-der bieten IHK und Wirt-schaftsförderung an. Dienächste Basisinformation fin-det am Mittwoch, 9. Dezem-ber, von 14 bis 16 Uhr in Kor-bach in den Räumen des IHK-Servicezentrums, Christian-Paul-Str. 5 statt. Anmeldungenwerden erbeten unter Tel.05631/9535-601 oder 06451/716080. Ein Sprechtag fürGründer folgt am Mittwoch,16. Dezember, von 9 bis 15Uhr ebenfalls in Korbach (s.o.). Interessenten sollten sichebenfalls anmelden. (r)

Beratung undInformationenfür Gründer

WALDECK-FRANKENBERGAuf der weltweit größtenFachmesse für Immobilienund Investoren, der Expo Real

in München,hat die Wirt-schaftsförde-rin des Land-kreises, AnnaBlum, die Regi-on Waldeck-Frankenbergvertreten. Beieiner Podiums-diskussion am

besucherstärksten zweitenMessetag zeigte sie im Ge-spräch mit Regierungspräsi-dent Dr. Walter Lübcke sowieweiteren Vertretern aus Poli-tik und Wirtschaft die Stand-ortvorteile von Waldeck-Fran-kenberg auf.

„Waldeck-Frankenberg istwirtschaftlich stark aufge-stellt“, betonte Anna Blum.Die Region verfüge über einestarke Industrie mit einer ge-sunden Struktur und breitenBranchenvielfalt. Weltmarkt-führer seien hier genauso zuHause wie kleinere und mit-telständische Unternehmen.Waldeck-Frankenberg bieteattraktive Gewerbe- und In-dustrieflächen zu bezahlbarenPreisen. Auch im Wohnungs-bau oder Tourismus könntenlohnende Projekte entstehen.Bei der Umsetzung arbeitetenPolitik und Institutionen engzusammen.

„Im Rahmen der Messe hat-ten wir die Möglichkeit, unse-ren Landkreis einem welt-weiten Publikum zu präsen-tieren“, berichtet Blum. Dasgroße Interesse der Investorenhabe alle Erwartungenübertroffen und es seienviele interessante Kontakteund erste Projektideen ent-standen. (r)

Interesseübertrifft dieErwartungen

Anna Blum