Offenbach - Im Turmfenster am Eingang der Albert...

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Offenbach - Im Turmfenster am Eingang der Albert-Schweitzer-Schule hat sich in diesem Frühjahr seit längerem wieder ein Turmfalkenpaar eingenistet. Auch der Nachwuchs hat nicht lange auf sich warten lassen. Von Leah Junck © op-online.de Einfach niedlich: Die Brut des im Glockenturm der Albert-Schweitzer-Schule angesiedelten Turmfalkenpaares wirft von ihrem Nistkasten aus einen Blick auf den Schulhof. Mittlerweile haben die Jungtiere das Nest verlassen. Gleich zweimal kurz hintereinander haben die Altvögel neues Leben in die Welt entsandt. Die letzten fünf flauschigen Schreihälse haben sich in schwindelerregender Höhe acht Wochen lang durchfüttern lassen und das Nest kurz vor Ferienbeginn verlassen. Weder vom hektischen Treiben auf dem Schulhof, noch vom Dröhnen der Schulglocke haben sie sich stören lassen, die sich unweit ihres Nistkastens im Briefkastenformat befindet. Den Kasten hatte der ehemalige Hausmeister Herbert Schmitt eigens für brütende Falkenpärchen gezimmert. Es ist die einzige Nisthilfe in Offenbach. „Sehr lobenswert“, findet der ehrenamtliche Schutzgebietsbeauftragte Klaus Fiedler ein solches Engagement. Zu selten würde sich jemand für die geschützten Tiere verantwortlich fühlen. Schlimm findet er auch die „Taubenabwehr“ aus Stacheldraht. Die soll die so genannten Ratten der Lüfte inklusive ihrer Hinterlassenschaften fern halten, hindere aber auch den Turmfalken am Brüten. Die Klasse 5b hat zusammen mit Biologielehrer Walter Noll den Vogel des Jahres und seinen Nachwuchs mit Fernglas und Spektiv beobachtet. „Das fanden meine Schüler spannend. Allerdings mussten sie auch lernen, dass so eine Observierung Geduld erfordert.“ Der Pädagoge weiß: „In Dokumentationen sehen sie die Tiere 30 Minuten lang in Aktion, in Wirklichkeit ist das nicht immer so viel los“.

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Offenbach - Im Turmfenster am Eingang der Albert-Schweitzer-Schule hat sich in diesem Frühjahr seit längerem wieder ein Turmfalkenpaar eingenistet. Auch der Nachwuchs hat nicht lange auf sich warten lassen. Von Leah Junck

© op-online.de

Einfach niedlich: Die Brut des im Glockenturm der Albert-Schweitzer-Schule angesiedelten Turmfalkenpaares wirft von ihrem Nistkasten aus einen Blick auf den Schulhof. Mittlerweile haben die Jungtiere das Nest verlassen.

Gleich zweimal kurz hintereinander haben die Altvögel neues Leben in die Welt entsandt. Die letzten fünf flauschigen Schreihälse haben sich in schwindelerregender Höhe acht Wochen lang durchfüttern lassen und das Nest kurz vor Ferienbeginn verlassen. Weder vom hektischen Treiben auf dem Schulhof, noch vom Dröhnen der Schulglocke haben sie sich stören lassen, die sich unweit ihres Nistkastens im Briefkastenformat befindet. Den Kasten hatte der ehemalige Hausmeister Herbert Schmitt eigens für brütende Falkenpärchen gezimmert. Es ist die einzige Nisthilfe in Offenbach.

„Sehr lobenswert“, findet der ehrenamtliche Schutzgebietsbeauftragte Klaus Fiedler ein solches Engagement. Zu selten würde sich jemand für die geschützten Tiere verantwortlich fühlen. Schlimm findet er auch die „Taubenabwehr“ aus Stacheldraht. Die soll die so genannten Ratten der Lüfte inklusive ihrer Hinterlassenschaften fern halten, hindere aber auch den Turmfalken am Brüten.

Die Klasse 5b hat zusammen mit Biologielehrer Walter Noll den Vogel des Jahres und seinen Nachwuchs mit Fernglas und Spektiv beobachtet. „Das fanden meine Schüler spannend. Allerdings mussten sie auch lernen, dass so eine Observierung Geduld erfordert.“ Der Pädagoge weiß: „In Dokumentationen sehen sie die Tiere 30 Minuten lang in Aktion, in Wirklichkeit ist das nicht immer so viel los“.

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So schön und selten sie auch ist, auch die niedlichste Falkenbrut macht Dreck. Um das Nest sauber zu halten, strecken die kleinen Federhäufchen ihr Hinterteil über die hölzerne Brüstung und lassen ihr Geschäft geschätzte 30 Meter in die Tiefe plumpsen. „Der Großteil davon schmückt jetzt die Fassade der Schule“, sagt Walter Noll.

18.8.2010 OP