OSP Magazin 3 2012

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Ausgabe 3 | 2012 www.osp-berlin.de Alles über die Berliner Teilnehmer | Welcome Home | Unsere Berliner Fahnenträgerinnen | Bilanz ISTAF 2012 | OSP - Magazin LONDON ZWANZIG ZWÖLF Olympische Spiele Paralympics

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Olympiastützpunkt Berlin

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Ausgabe 3 | 2012 www.osp-berlin.de

Alles über die Berliner Teilnehmer |

Welcome Home |

Unsere Berliner Fahnenträgerinnen |

Bilanz ISTAF 2012 |

OSP - MagazinLONDON ZWANZIG ZWÖLF Olympische Spiele

Paralympics

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Die Erwartungen waren groß, und die Bedenken waren zahl-

reich für die Sommerspiele in London. Das Verkehrschaos

blieb aus, und das Sicherheitskonzept ging auf – dies die spür-

bar gute Nachricht für alle Besucher vor Ort. Großartig war die

Atmosphäre in der Stadt – die Athleten wurden in bester bri-

tischer Tradition angefeuert, bejubelt, gefeiert. Ausverkaufte

Wettkämpfe, Volksfeststimmung im Olympiapark, Begeiste-

rung auf den Straßen – es waren exzellente Sommerspiele

für die Londoner und die Gäste aus der ganzen Welt. Und das

alles gleich zwei Mal, weil die Paralympics mit demselben En-

thusiasmus ausgerichtet wurden wie die Olympischen Spiele.

Im bunten Treiben der Nationen war die MS Deutschland in

Canary Wharf für die Londoner gut sichtbar und Gesprächsthe-

ma in der Stadt. Das Kreuzfahrtschiff war zugleich der außer-

gewöhnliche Platz für den Berliner Champions Club® – gern

besucht von den deutschen Olympiateilnehmern und ein be-

liebter Ort für fröhliche Feiern nach spannenden Wettkämp-

fen.

Nicht ganz so „lustig“ waren die ersten Tage für die deutsche

Olympiamannschaft, aber am Ende steht eine Medaillenbi-

lanz, die sich sehen lassen kann. Die Berliner Sportler konnten

einen guten Beitrag dazu leisten. 9 Berliner Sportler kamen

mit einer Medaille aus London zurück. Sie waren an 4 der

11 deutschen Goldmedaillen beteiligt. Besonders stark waren

die Ruderer aus der Hauptstadt, im Achter mit Gold für Andre-

as Kuffner und Steuermann Martin Sauer sowie Silber im Dop-

pelvierer der Frauen für Britta Oppelt und Julia Richter, heraus-

ragend die Goldmedaille von Julius Brink/Jonas Reckermann

im Beachvolleyball, mit Bronze belohnt der Wettkampf im

Teamsprint/Radsport nach kurzfristigem Einsatz von Robert

Förstemann und traditionell erfolgreich die Hockeyspieler mit

Martin Häner sowie der gewohnt ausgelassenen Siegesfei-

er. Gut feiern konnte Robert Harting schon im Stadion – nach

Gold bei WM und EM – nun auch das ersehnte Olympiagold

im Diskuswurf!

Hervorragend ist die Bilanz der paralympischen Sportler aus

Berlin. Gleich 11 Sportler aus der Sportmetropole sind Me-

daillenträger der Paralympics. Besonders erfolgreich war

der Auftritt des Berliner Schwimmteams mit Gold und Silber

für Daniela Schulte, Silber und Bronze für Sebastian Iwanow

sowie Silber für Verena Schott und Niels Grunenberg. Mari-

anne Buggenhagen konnte ihre lange Erfolgsgeschichte mit

Silber im Kugelstoßen fortschreiben. Mit Silbermedaillen ka-

men auch Katrin Splitt (Mixed Vierer im Rudern), Jan Gürtler

(Rollstuhl-Tischtennis-Team) und das Berliner Sonar-Boot mit

Jens Kroker, Siegmund Mainka und Robert Prem an die Spree

zurück. Peter Schlorf mit Bronze im Sitzvolleyball vervollstän-

digte diese Erfolgsbilanz.

Medaillen, die besonders glänzen, die uns aber nicht den Blick

verstellen dürfen für die Aufgaben, die vor uns liegen. Nicht

alle Hoffnungen sind aufgegangen. Uns haben die 8 Wasser-

baller in London gefehlt, die bisher die Berliner Teilnehmer-

zahl bei Olympischen Spielen auf über 50 gebracht haben. Die

glanzvollen Tage im Schwimmen mit Franziska van Almsick

und Britta Steffen sind zunächst vorbei. Trotz gutem Potential

konnten die Kanuten diesmal keine Medaille gewinnen. Man

muss in den einzelnen Sportarten genau hinsehen, um die

Leistungen richtig einordnen und Schlussfolgerungen ziehen

zu können.

Auf dem Weg nach Rio 2016 sind in einigen Sportarten schon

die Weichen gestellt. In anderen muss der Weg noch gefun-

den werden.

Wir haben in Berlin hoffnungsvolle Talente für Erfolge in der

Zukunft, wir haben in Berlin tolle Trainings- und Wettkampf-

stätten, und wir haben in Berlin ein gutes Umfeld für die

Sportler (Eliteschulen des Sports, kooperierende Hochschulen,

Olympiastützpunkt …). Was wir in Berlin nicht genug haben,

ist Anerkennung für unsere Trainer. Es wird viel geredet und

auch das eine oder andere lobende Wort gefunden. Ange-

messen bezahlen können wir die Leistungen unserer Berliner

Trainer jedoch noch nicht.

Berlin hat viel Potential für Rio 2016 – ein guter Grund für Op-

timismus. Ein Optimismus der begründet ist, wenn wir bereit

sind, gemeinsam Lösungen für die dringenden Aufgaben im

Berliner Leistungssport zu finden.

Dank unseren Zuwendungsgebern und Förderern:

Ein großartiges Olympiajahr geht zu Ende ...

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Inhaltsverzeichnis

3 EIN GROSSARTIGES OLyMPIAJAHR GEHT ZU ENDE ...

5 OlympIa-VErabschIEDung – DEr bErlInEr spOrt EntsanDtE tEam mIt 47 athlEtEn nach lOnDOn

7 DIE FahnEnträgErIn aus DEr bunDEshauptstaDt

8 LONDON ZWANZIG ZWöLF: BILANZ UND AUSBLICK

18 WELCOME HOME!

19 VERABSCHIEDUNG DER BERLINER PARALyMPICS-STARTER

20 IntErVIEw mIt DEr DEutschEn FahnEnträgErIn unD paralympIcs-sIEgErIn DanIEla schultE

21 PARALyMPICS 2012 IN LONDON

24 DIE ERGEBNISSE VON BERLINER SPORTLERINNEN UND SPORTLERN BEI DEN PARALyMPICS

26 GRUSSWORT VON MARIANNE BUGGENHAGEN

26 GROSSER BAHNHOF AM FLUGHAFEN

27 „COOL BLEIBEN“ - SPORTPSyCHOLOGISCHE BETREUUNG PARALyMPICS (SEGELN)

28 CHAMPIONS CLUB® LONDON ZIEHT POSITIVE BILANZ

29 ISTAF 2012 - EIN FEST FüR ROBERT HARTING

30 CHAMPIONS 2012 - DIE WAHL ZUM BERLI NER SPORTLER DES JAHRES

31 GROSSER SPORT FüR DEN TRANSPORT: THULE UNTERSTüTZT BERLINER OSP

Olympiastützpunkt BerlinH ö c h s t l e i s t u n g e n g e m e i n s a m g e s t a l t e n .

Herausgeber:

Trägerverein des Olympiastützpunktes Berlin e.V.

Vorsitzender: Prof. Dr. Jochen Zinner

Fritz-Lesch-Str. 29, 13053 Berlin

Olympiastützpunktleiter: Dr. Harry Bähr

Tel.: (030) 9717-2237

Fax: (030) 9717-2767

www.osp-berlin.de

E-Mail: [email protected]

Redaktion:

Dana Lüder, Cornelia Leukert, Jochen Malz,

Martin Wondra, Harry Bähr

Fotos: OSP, picture alliance, Camera4, Nora Erdmann, Dr.

Ralf Otto, Reinhard Tank

Erscheinungsdatum: Dezember 2012

Preis: 1,50 Euro | Auflage: 3.000

Satz & Layout: Martin Wondra

Druck: vierC print + mediafabrik GmbH & Co.KG,

Gustav Holzmann Str. 2, 10317 Berlin

Marketinggesellschaft:

TOP Sportmarketing Berlin GmbH

Geschäftsführer: Martin Seeber

Hanns-Braun-Str. | Friesenhaus 1

14053 Berlin

Tel.: (030) 3011186-0

Fax: (030) 3011186-20

www.topsportberlin.de

E-Mail: [email protected]

Impressum

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Beim größten Sportereignis der Welt sollten Hauptstädter

vom 27. Juli bis 12. August in 15 von 26 olympischen Sport-

arten vertreten sein. Knapp zwei Drittel der Berliner Olym-

piamannschaft war mit bester Laune zur feierlichen Verab-

schiedung gekommen. Darunter auch solche, die bereits

olympisches Edelmetall erringen konnten, wie Britta Stef-

fen (zwei Mal Gold im Schwimmen 2008), Patrick Haus-

ding (Silber im Wasserspringen 2008) und Norman Bröckl

(Bronze im K4-Rennkajak 2008).

Auch andere Berliner Medaillenkandidaten wie Sabine Lisi-

cki (Tennis), Robert Harting (Diskuswurf) oder Martin Sau-

er aus dem Deutschlandachter ließen sich die Verabschie-

dung nicht nehmen. Die Beachvolleyballer bildeten mit acht

Aktiven neben den gleich stark vertretenen Ruderern die

größte Gruppe unter den Berlinern. Auch andere Wasser-

sportler wie die Rennkanuten und Segler sowie Bogenschüt-

zin Elena Richter verabschiedeten sich.

Die Tischtennisspielerin Irene Ivancan, zwei Boxer und

Radsportler Robert Förstemann sowie die vier Hockeyspie-

ler, die noch in der Vorbereitung waren, wurden an dem

Abend vermisst, insbesondere Hockey-Rekordnationalspie-

lerin Natascha Keller. Lena Schöneborn, Olympiasiegerin

im Modernen Fünfkampf von Peking 2008, musste ebenso

absagen wie Badminton-As Juliane Schenk und der Geher

André Höhne, der sich auf seine letzten Olympischen Spiele

vorbereitete.

Nach der Begrüßung durch den Co-Gastgeber und Chefre-

dakteur der Berliner Morgenpost, Carsten Erdmann, versi-

cherte der Britische Botschafter Simon McDonald in einem

launigen Vortrag, dass London bereits jetzt für die Spiele

bestens vorbereitet ist. Es könne im Prinzip schon ein paar

Wochen vorher losgehen, so Simon McDonald.

Innen- und Sportsenator Frank Henkel lobte das Olympia-

team als Aushängeschild der Sportmetropole Berlin, die als

eine der weltweit führenden Sportstädte gilt. Im bundes-

weiten Vergleich ist der Berliner Olympiastützpunkt, der An-

fang Juni dieses Jahres 25-jähriges Bestehen feierte, gemes-

sen an sportlichen Erfolgen der mit Abstand erfolgreichste.

Dr. Harry Bähr, Leiter des Berliner Olympiastützpunktes:

„Unsere Berliner Sportlerinnen und Sportler stellen den

Es war eine echte Premiere. Zum ersten Mal verabschiedete der Berliner Sport seine Olympiateilnehmer In der Ull-

steinhalle im Axel Springer Verlag. 47 Athletinnen und Athleten wurden am 12. Juli 2012 vor 300 Gästen von Prof.

Dr. Jochen Zinner vom OSP-Trägerverein, OSP-Leiter Dr. Harry Bähr, LSB-Präsident Klaus Böger, Sportsenator Frank

Henkel und dem Britischen Botschafter Simon McDonald Richtung London namentlich genannt und verabschiedet.

Olympia-Verabschiedung – der berliner sportentsandte team mit 47 athleten nach london

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größten Anteil im 391-köpfigen Aufgebot der deutschen

Olympiamannschaft. Etwa zwölf Prozent der deutschen Teil-

nehmer kommen aus der Hauptstadt. Besonders erfreulich

dabei ist, dass wir auch eine unheimlich hohe Qualität im

Team haben. Daher reisen wir mit großem Optimismus nach

London.“

Diese Sportler reisten anschließend unter Berliner Flagge

nach London (in alphabetischer Reihenfolge der Sportar-

ten): Juliane Schenk (Badminton); Julius Brink, Jonathan

Erdmann, Sara Goller, Katrin Holtwick, Laura Ludwig,

Kay Matysik, Jonas Reckermann, Ilka Semmler (Beach-

volleyball); Elena Richter (Bogenschießen); Stefan Härtel,

Enrico Kölling (Boxen); Anke Brockmann, Katharina Otte,

Natascha Keller, Martin Häner (Hockey); Norman Bröckl,

Marcus Groß (Kanurennsport); Julia Fischer, Robert Har-

ting, André Höhne, Lucas Jakubczyk, Carsten Schlangen

(Leichtathletik); Annika Schleu, Lena Schöneborn (Mo-

derner Fünfkampf); Charlotte Becker, Robert Förstemann

(Radsport); Anton Braun, Eric Knittel, Andreas Kuffner, Li-

nus Lichtschlag, Tina Manker, Britta Oppelt, Julia Richter,

Martin Sauer (Rudern); Robin Backhaus, Benjamin Star-

ke, Britta Steffen, Tim Wallburger (Schwimmen); Kathrin

Kadelbach, Frithjof Kleen, Robert Stanjek (Segeln); Sa-

bine Lisicki (Tennis); Irene Ivancan (Tischtennis); Patrick

Hausding, Maria Kurjo, Nora Subschinski (Wassersprin-

gen).

Claus Frömming

Britta Steffen (li.) und Sabine Lisicki (re.) Stars in Concert: Amy Winehouse Robert Harting (li.) und Frank Henkel (re.)

Dr. Harry Bähr (li.) und Simon McDonald (re.) Frank Henkel (li.) und Ehrhart Körting (re.)

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Deutsche Hockey-Meisterschaft Anfang Juni 2012 in der Ber-

liner Wilskistraße: Am Rande der Endrunde fachsimpelten

Jamilon Mülders (Bundestrainer Junioren) und ich über die

Chancen von „Taschi“, als Fahnenträgerin der deutschen

Olympiamannschaft gewählt zu werden. Wir waren uns bei-

de sehr schnell einig: Es kann nur sie sein! Und dann die Ent-

scheidung am 26. Juli 2012: Natascha Keller ist die deutsche

Fahnenträgerin.

Anschließend überschlugen sich die Pressemitteilungen:

„Fahnenträgerin Keller tritt in große Fußstapfen“ (Südwest

Presse), „Vorzeigefrau aus der Gold-Familie“ (TAZ), „Das

i-Tüpfelchen der Karriere“ (Süddeutsche) … Und diese Su-

perlative könnte man

noch weiter fortset-

zen: Natascha war

Welthockeyspielerin

1999, Olympiasiegerin

2004, entstammt der

erfolgreichsten Sport-

familie weltweit - mit

den Olympiasiegern

Carsten (Vater), Andre-

as und Florian (Brüder)

und dem „silbernen“

Großvater Erwin -, fünf-

fache Teilnehmerin an Olympischen Spielen - auch dies ein

„Weltrekord“ im Hockey, genauso wie ihre 425 Länderspiele

für Deutschland.

Und wie haben wir Natascha Keller in den letzten 15 Jahren

erlebt? Als eine sehr engagierte, sympathische, bescheide-

ne und stets freundliche Athletin. Auch hier könnte die Rei-

he der positiven Eigenschaften fortgesetzt werden, wie dies

DOSB- und LSB-Ehrenpräsident Manfred von Richthofen in

der Ausgabe Sport in Berlin 09/2012 beschrieb: „Sie haben

dem deutschen Hockeysport und dem gesamten Sport ein

neues Gesicht gegeben. Sie waren stets bestens motiviert,

einsatzfreudig und immer fair“.

Natascha suchte stets nach Möglichkeiten, besser zu sein/

zu werden und dies nicht nur auf dem Spielfeld, sondern

auch im Bereich der „dualen Karriere“. Es ist genau 15 Jah-

re her, da „durfte“ ich als OSP-Laufbahnberaterin die ersten

Beratungsgespräche mit ihr führen und die Weichen für die

berufliche Karriere stellen. Denn eine Athletin von diesem

Format, dies war bereits damals schon sehr vorhersehbar,

kann nicht von Werbeverträgen, Sponsorleistungen usw. le-

ben. Sie absolvierte ihr BWL-Studium und ist nunmehr als

Projektmanagerin tätig: „Sie ist sich nicht zu „fein“, auch

mal Kaffee zu kochen“, wie es ihr Chef Michael Stiebitz von

M.A.X.2001 anlässlich der Verleihung des Ehrenrings an die

erfolgreiche Athletin formulierte. Bodenständig und ihre

Verbundenheit zu Berlin und zum BHC sind weitere Attri-

bute.

Die Rückkehr von Fah-

nenträgerin Natascha

Keller und des Olym-

piasiegers Martin Hä-

ner aus London wurde

vom Verein zu einem

Event der Extraklasse

zelebriert: Autocor-

so durch Berlin – die

Innenstadt um den

Reichstag, Potsdamer

Platz und den Kurfürs-

tendamm war nahezu

lahm gelegt. Tausende am Straßenrand applaudierten „Ta-

schi“ und erwiesen ihr Respekt und Hochachtung. Und dann

der überwältigende Empfang im BHC-Klubhaus in der Wilski-

straße. Dort standen mehr als 100 Sympathisanten Spalier

und strahlten um die Wette, ihre „Taschi“ begrüßen zu dür-

fen – darunter auch Jamilon Mülders und ich...

Eine großartige Sportlerkarriere neigt sich ihrem Ende zu.

Der OSP ist sehr stolz, den Weg dieser außergewöhnlichen

Athletin mit gestaltet zu haben und wünscht ihr für die Zu-

kunft alles Gute und viel Glück. Wir sind uns sicher, dass

Natascha auch weiterhin als „Botschafterin“ der Sportmet-

ropole Berlin tätig sein wird.

Cornelia Leukert

Die Fahnenträgerin aus der bundeshauptstadt

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Berlin konnte mit 47 Sportlerinnen und Sportlern ein großes

und ein leistungsstarkes Team für die deutsche Olympia-

mannschaft nach London schicken. Hohe Erwartungen wur-

den erfüllt und einige Enttäuschungen mussten verkraftet

werden. In einer zusammenfassenden Bilanz können fol-

gende Aussagen stehen:

• 9 Sportler der Sportmetropole kommen mit dem beson-

deren Glanz einer Medaille aus London zurück.

• 5 Sportarten – Rudern, Leichtathletik, Beachvolleyball,

Hockey, Bahnradsport – haben in Berlin Anteil an der

Medaillenbilanz.

• Berliner Athleten sind an 14% der deutschen Olympia-

medaillen beteiligt.

• Internationale Spitzenleistungen haben alle 31 Berliner

Olympiateilnehmer erbracht, die in ihrem Wettbewerb

einen Platz unter den besten Acht erkämpfen konnten.

Die Bilanz in einem Satz: Berliner Sportler haben wieder

einmal einen guten Beitrag zum Erfolg der deutschen Olym-

piamannschaft geleistet.

Herausragend waren die Ergebnisse unserer paralympischen

Sportler in London. Sie werden in einem gesonderten Bei-

trag gewürdigt.

Jeder unserer Olympioniken hat seine eigene Geschich-

ten auf dem langen Weg zu den Olympischen Spielen und

seine besonderen Emotionen im olympischen Wettkampf.

Mit vielen kleinen Störungen hatte Robert Harting keinen

leichten olympischen Wettkampf. Robert Förstemann wurde

nach einer harten Trainingseinheit von seinem kurzfristigen

Start im Teamsprint überrascht. Beide meisterten die Her-

ausforderungen und wurden mit Medaillen belohnt. Auch

André Höhne hatte sich für den letzten Wettkampf seiner

langen Karriere hohe Ziele gesetzt und musste am Ende

nach Verletzungsproblemen mit Platz 11 über 50 km im Ge-

hen zufrieden sein. Harte Arbeit und Entbehrungen standen

vor dem überzeugenden Sieg des deutschen Ruderachters

mit Andreas Kuffner und Martin Sauer. Norman Bröckl und

Marcus Groß im Kanuvierer haben Kampfgeist bewiesen und

dennoch nach grandiosem Schlusssprint Platz 3 knapp ver-

passt. Der Weg zum Erfolg ist nie leicht, und vieles mehr

könnte berichtet werden. Die übersicht zu den Ergebnissen

unserer Berliner Olympiastarter soll den besonderen Einsatz

jedes einzelnen Athleten und die Arbeit ihrer Trainer wür-

digen.

Cornelia Leukert und Jochen Malz verfolgten in der Heimat

gespannt die „Londoner Geschehnisse“ und haben diese für

Sie zusammen gestellt.

bilanz und ausblick

LONDONz w a n z i g z w ö l f

Dr. Harry Bähr, Dr. Jochen Malz, Cornelia Leukert und Dr. Ralf Buckwitz

Mit einer grandiosen Veranstaltung werden die Olympischen Spiele in London eröffnet.

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badmintonJuliane Schenk besiegte in der Vorrundengruppe N in ihrem

ersten Spiel die Tschechin Kristina Gavnholt mit 2:0. Auch ihr

zweites Gruppenspiel gewann sie deutlich (2:0 gegen Larisa

Griga/Ukraine). Im Achtelfinale unterlag sie der Thailände-

rin Ratchanok Intanon mit 0:2 und schied aus dem Turnier

aus.

beachvolleyballJulius Brink und Jonas Reckermann besiegten in der Grup-

pe C die Russen Semenow/Prokopjew mit 2:0, die Chinesen

Wu Penggen und Xu Liuyin mit 2:1, die Schweizer Heyer/

Chevallier mit 2:0 und standen als Gruppenerster im Achtel-

finale. Dort gewannen sie gegen Samoilovs/Sorokins (Lett-

land) mit 2:0. Im Viertelfinale besiegte das Berliner Duo die

Brasilianer Cunha/Ricardo mit 2:0 und im Halbfinale die

Niederländer Nummerdor/Schuil mit 2:0. Im Finale bezwan-

gen sie die Brasilianer Alison Cerutti und Emanuel Rego mit

2:1 und erkämpften die ersehnte Goldmedaille! Es war zu-

gleich die erste Goldmedaille für ein deutsches Beachteam

bei Olympischen Spielen.

Jonathan Erdmann und Kay Matysik unterlagen im ersten

Spiel den Letten Plavins/Smedins mit 1:2. Auch im zwei-

ten Spiel mussten sie eine Niederlage einstecken, und zwar

gegen die Niederländer Nummerdor/Schuil. Das abschlie-

ßende Gruppenmatch gegen Hemandez/Fane (Venezuela)

gewannen die Berliner und nahmen erfolgreich an der Re-

legation (2:1-Sieg gegen die Tschechen Benes/Kubala) teil.

Im Achtelfinale verloren sie gegen Rego/Cerrutti (Brasilien)

und schieden aus dem Turnier aus.

Katrin Holtwick und Ilka Semmler besiegten das tsche-

chische Duo Klapalova/Hajeckova 2:0, verloren gegen die

Brasilianerinnen Juliana/Larissa 0:2 und gewannen gegen

Li yuk/Rigobert mit 2:0. Der Einzug in das Achtelfinale stand

fest. Im Achtelfinale unterlagen sie dem deutschen Duo Gol-

ler/Ludwig mit 0:2.

Sara Goller und Laura Ludwig besiegten in der Gruppe E

das Duo Palmer/Bawden aus Australien mit 2:1, kassierten

mit einem 1:2 eine Niederlage gegen Talita Rocha/Maria

Antonelli aus Brasilien und gewannen das abschließende

Vorrundenspiel gegen Madelein Meppelink/Sophie van Ge-

stel (Niederlande) mit 2:0. Im Achtelfinale besiegten sie

das deutsche Duo Holtwick/Semmler mit 2:0. Das Aus für

Sara und Laura kam im Viertelfinale im Kampf gegen die

späteren Olympiasiegerinnen Larissa und Juliana aus Brasi-

lien.

bogenschießenElena Richter schied in der zweiten

Runde des olympischen Turniers aus.

Sie verlor knapp mit 106:107 gegen

die Taiwanesin Tan ya-Ting. In der ers-

ten Runde hatte sich die Berlinerin

gegen die Dänin Maja Jager durchge-

setzt.

boxenMittelgewichtler Stefan Härtel gewinnt in der ersten Run-

de gegen Enrique Collazo Pelaiz mit 18:10. Im Achtelfinale

besiegte er den Iren Darren mit 19:12. Im Viertelfinale un-

terlag der Berliner dem Briten Anthony Ogogo mit 10:15

und ist damit als letzter von vier deutschen Faustkämpfern Ilka Semmler (li.) und Katrin Holtwick (re.)

Elena Richter

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LONDONz w a n z i g z w ö l f

aus dem olympischen Turnier ausgeschieden – am Ende ein

achtbarer Platz fünf.

Der Halbschwergewichtler Enrico Kölling gewinnt in der

ersten Runde gegen den Kameruner Christian Donjack Ad-

joufack klar mit 15:6. Im Achtelfinale unterlag er dem Alge-

rier Abdelhafid Benchabla mit 9:12 Punkten.

hockeyDie DHB-Damen – mit den Berlinerinnen Anke Brockmann,

Katarina Otte und Natascha Keller – spielten gegen die

USA 2:1, gegen Australien 1:3, gegen Südafrika 2:0, gegen

Argentinien 1:3 und gegen Neuseeland 0:0. Der Einzug in

die Medaillenrunde blieb ihnen verwehrt. Das Spiel um

Platz 7 gegen Südkorea gewannen die Deutschen mit 4:1.

Natascha Keller, die mit diesem Spiel ihre Karriere als Na-

tionalspielerin beendete, kam auf insgesamt 425 Einsätze

für den DHB.

Die DHB-Männer – mit dem Berliner Martin Häner – gewan-

nen in der Vorrunde gegen Belgien 2:1 und Südkorea 1:0,

verloren gegen die Niederländer 1:3 und spielten gegen die

Neuseeländer 5:5 unentschieden. Im Halbfinale bezwan-

gen sie Australien mit 4:2 und standen im Finale wieder

der niederländischen Auswahl gegenüber. Die Deutschen –

unbeeindruckt vom Vorrundenergebnis gegen dieses Team

– gewannen 2:1 und wurden Olympiasieger! Nach Mün-

chen 1972, Barcelona 1992 und Peking 2008 ist es der vier-

te Olympiasieg für Deutschland, und stets war ein Berliner

Hockeyspieler beteiligt!

KanurennsportDer Herren-Vierer über 1.000 m mit Marcus Groß, Norman

Bröckl, Max Hoff und Tim Wieskötter fuhr im Finale als Vier-

ter über die Zielllinie. Dem Flagg-Schiff des DKV fehlten im

Ziel nur wenige Zentimeter zu Bronze.

leichtathletikRobert Harting benötigte in der Qualifikation nur einen

Versuch (66,22 m), um die geforderte Qualifikationsweite

von 65 m zu übertreffen. Das

Finale gestaltete sich äußerst

spannend, denn lange Zeit hat-

te der Iraner Eshan Hadadi ge-

führt. Doch am Ende setzte sich

der Berliner mit 68,27 m durch –

Olympiasieg! Nach zwölf Jahren

holt Deutschland wieder eine

olympische Goldmedaille in der

Leichtathletik!

Julia Fischer erreichte im Dis-

kuswurf der Damen 60,23 m

und schied als 21. des Vorkamp-

fes aus.

Carsten Schlangen – im letzten

Moment für Olympia qualifiziert

Stefan Härtel

v.li.n.re.: Marcus Groß, Tim Wieskötter, Norman Bröckl

Robert Harting (li.) und sein Trainer Werner Goldmann (re.)

Natascha Keller (li.), Martin Häner (mi.) und Anke Brockmann (re.)

Robert Förstemann

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11

Robert Harting (li.) und sein Trainer Werner Goldmann (re.)

- lief zwei beherzte Rennen und schied im Halbfinale als

Elfter in 3:38,23 min aus.

Im 20km-Gehen belegte André Höhne in 1:22:02 h den 21.

Platz – über 50 km wurde er in 3:44:26 h Elfter.

Lucas Jakubczyk startete als Schlussläufer in der deutschen

4x100m-Staffel (Reus/Unger/Kosenkow/Jakubczyk), wel-

che mit 38,37 s in der Qualifikation hängen blieb und Elfte

wurde.

moderner FünfkampfFür Lena Schöneborn und Annika Schleu blieben die Wün-

sche am Abschlusstag der Olympischen Spiele in London un-

erfüllt. Die beiden Berlinerinnen kamen in der Endabrech-

nung der Einzelentscheidung auf den 15. (5.160 Punkte)

bzw. 26. Platz (4.884 Punkte).

radsportIm Teamsprint der Männer gewan-

nen René Enders, Robert Förste-

mann und Maximilian Levy die

Bronzemedaille. Im „kleinen Fina-

le“ setzten sich die Deutschen ge-

gen Australien durch. Robert Förs-

temann kam zudem im Sprint auf

den siebten Platz.

Charlotte Becker musste zunächst

im Straßenrennen der Damen als

„Helferin“ ran, rackerte und schied

nach getaner Arbeit aus dem Ren-

nen vorzeitig aus. Bei der 3.000m-

Mannschaftsverfolg belegte sie –

zusammen mit Judith Arndt und Lisa Brennauer – Rang acht.

Obwohl die BDR-Damen den Deutschen Rekord – zweimal

hintereinander – auf letztendlich 3:20,824 Minuten verbes-

serten, verloren sie nacheinander gegen die Niederlande

und Weißrussland. Gold ging an das britische Team in der

Weltrekordzeit von 3:14,051 min.

rudernDer Achter – mit Andreas Kuffner und Martin Sauer –

machte im Vorlauf kurzen Prozess, gewann in 5:25,52 min

und zog direkt in das Finale ein. Das Finale wurde erwar-

tungsgemäß ein erbitterter Kampf zwischen den leistungs-

stärksten Nationen, aus dem die Deutschen schließlich als

Sieger hervorgingen!

Der Doppelzweier mit Eric Knittel/Stefan Krüger gewann

seinen Vorlauf und wurde im Halbfinallauf Vierter. Im B-

Finale wurde das Duo in 6:23,36 min Dritter und platzierte

sich dadurch in der Gesamtwertung auf Platz 9.

Im Zweier-ohne wurden Anton Braun und Felix Drahotta

im Vorlauf Vierte und mussten in den Hoffnungslauf. Diesen

gewann das Berliner Duo souverän und stand nun im Halb-

finale. Dort belegte das Duo den fünften Platz und erreichte

das B-Finale, welches sie gewannen. Das bedeutete in der

Gesamtwertung den siebten Platz.

Im LG-Doppelzweier wurden Linus Lichtschlag und Lars

Hartig im Vorlauf Zweite und zogen in das Halbfinale ein. Mit

ihrem dritten Platz erreichten sie das Finale, wo sie Sechste

wurden.

Bei den Frauen gewann der deutsche Doppelvierer – mit Ju-

lia Richter, Carina Bär, Annekatrin Thiele und Britta Oppelt

– den Vorlauf mit 6:13,62 Minuten und zog direkt in den

Endlauf ein. Dort holte das Quartett Silber. Gold ging an die

Ukraine!

Im Doppelzweier belegten Tina Manker und Stephanie

Schiller den vierten Platz und mussten in den Hoffnungslauf.

Für das A-Finale reichte es nicht. Im B-Finale wurden sie

Britta Oppelt (li.) und Julia Richter (re.)

Martin Sauer (li.) und Andreas Kuffner (re.)

Robert Förstemann

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12

Dritte und kamen in der Gesamtwertung dadurch auf den

neunten Platz.

schwimmenüber 100m-Freistil schwamm Britta Steffen im Halbfinale

54,18 Sekunden und verpasste als Zwölfte das Finale. Exakt

sieben Hundertstelsekunden fehlten Britta Steffen im Finale

über 50m-Freistil zu Edelmetall – vierter Platz in 24,46 s. Als

Neunte des Vor-

laufes (3:39,16

min) war der

deutschen 4 x

100m-Staffel mit

Britta Steffen,

Silke Lippok, Lisa

Vitting und Dani-

ela Schreiber der

Einzug in das Fi-

nale verbaut. Der

4x100m-Lagenstaffel erging es ebenso. Mit einer Zeit von

3:59,95 min belegte das deutsche Quartett in der Besetzung

Jenny Mensing, Sarah Poewe, Alexandra Wenk und Britta

Steffen im Halbfinale den neunten Rang.

Die 4 x 100m-Freistilstaffel der Herren – in der Besetzung

Benjamin Starke, Markus Deibler, Christoph Fildebrandt

und Marco di Carli – erzielte im Finale in 3:13,52 min den

sechsten Platz. Benjamin Starke zog als 16. des Vorlaufs

über 100m-Schmetterling (52,36 s) in das Halbfinale ein.

Dort belegte er den 14. Platz. Die 4 x 200m-Freistilstaffel –

mit Tim Wallburger – wurde Vierte. Robin Backhaus, eben-

falls im DSV-Pool, wurde vor Ort nicht eingesetzt.

segelnDie Berliner Starbootsegler Robert Stanjek und Frithjof

Kleen wurden in der Gesamtwertung Sechste.

In der 470er Klasse nahmen Katrin Kadelbach und Friede-

rike Belcher nach acht Rennen zunächst den sechsten Platz

ein. Nach zehn Rennen waren sie Zehnte und nach dem Fi-

nale dann schließlich Achte.

tennisSabine Lisicki bestritt alle drei möglichen Wettbewerbe

(Einzel, Doppel, Mixed). Im Einzel gewann sie gegen die Tu-

nesierin Ons Jabeur mit 2:1 und gegen die Kasachin Schwe-

dowa ebenfalls mit 2:1 und zog in das Achtelfinale ein. Dort

musste sie sich nach großem Kampf mit 1:2 der Russin Ma-

ria Scharapowa beugen. Das deutsche Damen-Doppel Ange-

lique Kerber/Sabine Lisicki musste im ersten Match gegen

das britische Duo Laura Robson/Heather Watson ran und ge-

wann nach hartem Kampf 2:1. Im zweiten Spiel unterlagen

die Deutschen den Williams-Schwestern aus den USA mit

0:2 und schieden aus.

Im Mixed gewann das deutsche Duo Sabine Lisicki/Christo-

pher Kas im Achtelfinale gegen die Amerikaner Liezel Huber

und Bob Bryan und im Viertelfinale gegen das italienische

Duo Vinci/Bracciali. Im Halbfinale unterlagen die Deutschen

der britischen Kombination Murray/Robson und im Spiel um

Platz 3 den Amerikanern Raymond und Bryan.

tischtennisIm Mannschaftswettbewerb der Damen kam für das deut-

sche Team – mit Irene Ivancan – im Viertelfinale das Aus.

Gegen die Japanerinnen kassierten die Deutschen ein 0:3. In

der ersten Runde hatten sie die Damen aus Australien mit

3:0 bezwungen.

wasserspringenPatrick Hausding und Sascha Klein

wurden im 10m-Synchron-Wettbe-

werb Siebte. Hausding lieferte dar-

über hinaus vom 3m-Brett der Kon-

kurrenz einen großen Kampf und

wurde im Finale mit persönlicher

Bestleistung von 505,55 Punkten

Vierter.

Das Synchron-Duo Nora Subschin-

ski und Christin Steuer erkämpfte

vom 10m-Turm den sechsten Platz.

Nora Subschinski wurde im Vor-

kampf des 3m-Wettbewerbes 15. und zog in das Halbfinale

ein, wo sie den 14. Rang belegte. Verletzungsbedingt muss-

te Nora ihren Einsatz vom 10m-Turm absagen. Dafür rückte

die ehemalige Berlinerin Christin Steuer nach (Platz 7

im Finale). Maria Kurjo wurde 17.

Benjamin Starke

Patrick Hausding

LONDONz w a n z i g z w ö l f

Page 13: OSP Magazin 3 2012

13

Sportart Name Disziplin Platz LeistungBadminton Juliane Schenk Einzel 9.

Beachvolleyball

Sara GollerLaura LudwigKatrin HoltwickIlka SemmlerJulius BrinkJonas ReckermannJonathan ErdmannKay Matysik

5.5.9.9.1. 1.9.9.

Bogenschießen Elena Richter Einzel 17.

Boxen Stefan HärtelEnrico Kölling

MittelgewichtHalbschwergewicht

5.9.

Hockey

Anke BrockmannNatascha KellerKatharina OtteMartin Häner

7.7.7.1.

Kanurennsport Norman BröcklMarcus Groß

ViererkajakViererkajak

4.4.

Leichtathletik

Julia FischerRobert HartingAndré Höhne

Lucas JakubczykCarsten Schlangen

DiskuswurfDiskuswurf

20km-Gehen50km-Gehen

4x100m-Staffel1.500m-Lauf

21.1.21.11.11.11.

60,23 m68,27 m

1:22:02 h3:44:26 h38,37 s

3:38,23 min

Moderner Fünfkampf Annika SchleuLena Schöneborn

EinzelEinzel

26.15.

4.884 Punkte5.160 Punkte

Radsport

Charlotte Becker

Robert Förstemann

Straße-EinzelrennenTeamverfolgung

TeamsprintSprint

Ausgesch.8.3.7.

-3:20,824 min

--

Rudern

Tina MankerBritta OppeltJulia RichterAnton BraunEric KnittelAndreas KuffnerLinus LichtschlagMartin Sauer

DoppelzweierDoppelviererDoppelvierer

ZweierDoppelzweier

AchterLG-Doppelzweier

Achter

9.2.2.7.9.1.6.1.

7:33,32 min6:38,09 min6:38,09 min6:49,93 min6:23,36 min5:48,75 min6:49,07 min5:48,75 min

Schwimmen

Britta Steffen

Benjamin Starke

Tim WallburgerRobin Backhaus

4x100m-Freistil100m-Freistil50m-Freistil

4x100m-Lagen4x100m-Freistil

100m-Schmetterling4x200m-Freistil

-

9.12.4.9.6.14.4.

nicht eingesetzt

3:39,16 min54,18 s24,46 s

3:59,59 min3:13,52 min

52,40 s7:06,59 min

SegelnKathrin KadelbachFriethjof KleenRobert Stanjek

470-erStarbootStarboot

8.6.6.

84 Punkte70 Punkte70 Punkte

TennisSabine Lisicki Einzel

DoppelMixed

9.9.4.

Tischtennis Irene Ivancan Team 5.

Wasserspringen

Maria KurjoNora Subschinski

Patrick Hausding

10m-Turm10m-Turm-Synchron

3m-Brett10m-Turm-Synchron

3m-Brett

17.6.14.7.4.

264,45 Punkte312,78 Punkte313,20 Punkte446,07 Punkte505,55 Punkte

Die Ergebnisse von Berliner Sportlerinnen und Sportlern bei den Olympischen Spielen 2012 in London

47 Sportlerinnen und Sportler sind in insgesamt 15 Sportarten an den Start gegangen. Davon konnten sich 31

unter den besten Acht platzieren. Sie haben die mit den Nominierungskriterien verbundene Aufgabenstellung

erfüllt. Auf dem Siegerpodest konnten sich neun Berliner ehren lassen. Ein tolles Ergebnis! Der Olympiastütz-

punkt ist stolz darauf, dass alle in Berlin trainierenden Olympiateilnehmer auch in Betreuung des OSP’s waren.

Page 14: OSP Magazin 3 2012

14

Einen ganz spektakulären Erfolg für Berlin hat Robert

Harting mit seinem Olympiasieg erringen können. Mit

Robert verbindet uns eine gute partnerschaftliche Zu-

sammenarbeit über die letzten Jahre. Neben „seiner“

Physiotherapeutin Gabriele Strecker, die sowohl in

Berlin als auch in Trainingslagern für ihn da war, lag

im gesundheitlichen Bereich der Schwerpunkt unserer

Arbeit in der Wiederherstellung der Belastbarkeit nach

der Knieoperation. Robert hat unter Anleitung unseres

Reha-Trainers Reiner Günzl eine ganze Menge Wasser

im Strömungskanal bewegt. Die Grundlage hierfür lag

in der intensiven und regelmäßigen orthopädischen

Betreuung durch unseren Kooperationspartner, Herrn

Dr. Labs, in Absprache mit unserer Sportmedizinerin,

Frau Dr. Elke Neuendorf.

Ohne hartes Training wäre dieser Erfolg natürlich nicht

möglich gewesen. Unsere Kollegen aus der Trainings-

wissenschaft konnten hierbei durch gezieltes Krafttrai-

ning am Isomed2000 und auch durch eine 3D-Kineme-

trie Unterstützung geben. Eine direkte Wirksamkeit im

Training erreichte unser Biomechaniker Jörg Böttcher

durch Videofeedback im Training. Basis hierfür ist die

langjährige Zusammenarbeit mit dem Trainer Werner

Goldmann.

Robert Hartingberliner goldmedaillengewinner

Bahnradsport Teamsprintbetreuung der nationalmannschaft Die Frauen des BDR haben im Teamsprint eine sensati-

onelle Goldmedaille gewonnen. Die Männer, mit dem

Berliner Robert Förstemann in ihren Reihen, komplet-

tierten mit dem Erreichen des dritten Platzes den Erfolg.

Der Olympiastützpunkt ist sehr stolz auf diese Erfolge,

weil über die komplexe Leistungsdiagnostik (KLD) im

Bereich Bahnradsport-Kurzzeit seit vielen Jahren eine

enge Verbindung zu den Athleten vorhanden ist. In der

Saison 2011/12 war die Nationalmannschaft viermal

in Vorbereitung der Olympischen Spiele in Berlin. Ne-

ben der eigentlichen Radergometrie werden semispe-

zifische Krafttests am Isomed2000 durchgeführt. Die

Trainingswissenschaft und die Sportmedizin sind in der

Testdurchführung und -auswertung involviert. Daneben

sind an diesen Tagen aber auch unsere Physiotherapeu-

ten durch die Radsportler gefordert. Die gute Zusam-

menarbeit zwischen dem Bundestrainer, dem Institut

für Angewandte Trainingswissenschaft, dem Institut für

Forschung und Entwicklung von Sportgeräten und dem

Olympiastützpunkt bei der KLD-Durchführung war und

ist ein kleiner Baustein für den Erfolg der deutschen

Bahnradsportler bei Olympia.

Die eben dargestellten Ergebnisse belegen, mit ihren Trainern an der Seite sind die Berliner Sportler gut vorbereitet

in ihre olympischen Wettkämpfe gegangen. Der Olympiastützpunkt war an vielen Stellen Partner in dieser Vorbe-

reitung. Folgende zwei Beispiele sollen die gemeinsame Arbeit mit den Sportlern veranschaulichen.

LONDONz w a n z i g z w ö l f

Page 15: OSP Magazin 3 2012

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Page 16: OSP Magazin 3 2012

16

Für eine Medaille am entscheidenden Tag muss alles stimmen und harte Trainingsarbeit wird nicht zwingend be-

lohnt. Aber Erfolg ist nicht zufällig und Misserfolg mitunter vorhersehbar.

So kommen die Medaillen von Andreas Kuffner, Martin Sauer, Britta Oppelt und Julia Richter aus einem gut aufge-

stellten Ruderstützpunkt und die einzige Berliner Einzelmedaille von Robert Harting ist Ausdruck der guten Arbeit in

der Trainingsgruppe Goldmann. Auf der anderen Seite ist es nicht überraschend, dass Berlin ohne Schwimmmedaille

geblieben ist.

Die übersicht zu den Einzelergebnissen ist Beleg für

das Leistungspotential der Berliner Stützpunkte in den

verschiedenen Sportarten. Nicht immer bringen die

Zahlen zum Ausdruck, was an guter Arbeit geleistet

wurde. Dafür ein Beispiel: unsere Judokas waren auf ei-

nem guten Weg in der Vorbereitung auf London. Sven

Maresch und Iljana Marzok sind jeweils nur knapp an

den späteren deutschen Medaillenträgern gescheitert.

Eine Nichtteilnahme, hinter der internationales Spitzen-

niveau steht. In anderen Sportarten sind enttäuschende

Ergebnisse kritisch zu hinterfragen. Bei der Bewertung

von Medaillen, Platzierungen und Teilnahmen muss also

sehr genau hingeschaut werden, um die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Das wird gegenwärtig in den

Analysen und bei der Erstellung der Regionalkonzepte der Schwerpunktsportarten für den neuen Olympiazyklus

gemacht. Die Ursachen für Erfolg und Nichterfolg sind für die Berliner Stützpunkte unterschiedlich. Neben den

lokalen und sportartspezifischen Unterschieden gibt es aber auch Handlungsbedarf, der für alle Regionen und Sport-

arten in Deutschland gilt und der u. a. in gemeinsamen Positionen der Olympiastützpunkte angesprochen wird

(www.osp-berlin.de/downloads).

Für Berlin möchten wir folgende Positionen besonders herausstellen, weil sie in der Sportmetropole eine Schlüssel-

stellung für eine erfolgreiche Arbeit auf dem Weg nach Rio haben.

1. Berlin hat eine sportliche Infrastruktur, die national und international höchsten Ansprüchen genügt. Diese

sehr guten Trainingsbedingungen für die Entwicklung von Spitzenleistungen gilt es zu erhalten und punktuell zu

verbessern. Die finanzielle Förderung durch Mittel des Landes Berlin, unterstützt durch Bundesmittel, wird auch

zukünftig in der bisherigen Größenordnung notwendig sein.

2. Die begrenzte Zahl von gut qualifizierten Trainern wird zunehmend ein limitierender Faktor für die Entwick-

lung von Spitzenleistungen. Dies gilt nicht nur für Berlin. Aber Berlin ist, trotz positiver Entwicklungen bei den

Trainergehältern in den letzten zwei Jahren, im Vergleich mit anderen Bundesländern in einer schwachen Posi-

tion. Eine besondere Herausforderung für die Sportmetropole, weil der Status des Trainerberufs und die Qualifi-

kationsmöglichkeiten deutschlandweit unzureichend entwickelt sind. Die Bindung von Trainern an den Standort

Berlin durch Qualifikationsmöglichkeiten und eine deutlich bessere Gehaltssituation sind Aufgaben mit besonders

hohem Stellenwert.

3. Die Zahl von Talenten mit überdurchschnittlicher Leistungsbereitschaft ist begrenzt und schränkt in einer Reihe

von Sportarten zunehmend die Entwicklung von Spitzenleistungen ein. Deshalb sind Talentsichtung, Talentförde-

LONDONz w a n z i g z w ö l f

Freuen sich gemeinsam über olympisches Silber: Trainer Sven Ueck, Annekatrin Thiele, Jukia Richter, Britta Oppelt (v.l.n.r.)

Page 17: OSP Magazin 3 2012

17

rung und Talentbindung Schwerpunktaufgaben in Berlin.

Gute Ansätze der sportartübergreifenden und sportartbezogenen Talentsichtung (z. B. „Berlin hat Talent“) müs-

sen weiterentwickelt werden. Talente mit einer internationalen Leistungsperspektive brauchen eine gezieltere

und individuellere Förderung.

Talente mit guten Entwicklungschancen an den Berliner Bundesstützpunkten müssen durch konkurrenzfähige

Rahmenbedingungen in der Stadt gehalten werden. Dazu gehören u.a. eine Profilquote für studierende Leis-

tungssportler und tragbare Kosten für das Internat und Wohnheim im Haus der Athleten.

4. Die Leistungen des Olympiastützpunktes Berlin befinden sich im nationalen und internationalen Vergleich auf

hohem Niveau. Die Wirksamkeit des Betreuungsangebotes des OSP kann durch die noch bessere Integration

dieser Leistungen in die Trainingsabläufe und den wirkungsvollerem Einsatz im langfristigen Trainingsaufbau

(LLA) gesteigert werden. Ein Instrument dafür können Fördervereinbarungen mit den Sportlern sein, die mit den

Trainern und den Partnern im Fördersystem abgestimmt sind. Der Olympiastützpunkt Berlin wird sich aktiv an

der weiterentwickelten Zusammenarbeit der betreuenden Einrichtungen (IAT, FES, andere OSP …) im Forschungs-

und Servicebund Leistungssport beteiligen.

Berlin hat eine gute Ausgangsposition für den Weg zu den Olympischen Spielen in Rio erfolgreich zu gestalten. Ge-

lingen uns die entscheidenden Weichenstellungen für die beschriebenen Aufgaben, werden wir auch in 4 Jahren ein

leistungsstarkes Berliner Team für die deutsche Olympiamannschaft stellen können.

Die olympische Flamme brennt aber schon früher. Die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in Sotschi

beginnt schon im nächsten Jahr. Nach den Spielen ist vor den Spielen – das gilt also auch für unsere Arbeit. Nur mit

vielen Partnern waren und sind die großen Herausforderungen zu meistern. Dafür danken wir unseren zuverlässigen

Wegbegleitern und freuen uns auf die gemeinsame Arbeit im neuen Jahr.

übergabe der Olympischen Fahne an den Bürgermeister von Rio de Janeiro auf der Abschlußver-anstaltung der Olympischen Spiele in London (v.l.n.r.: Boris Johnson, Jacques Rogge, Eduardo Paes)

Page 18: OSP Magazin 3 2012

18

Eindrücke vom Empfang der berliner Olympiateilnehmer im partnerhotel Estrel

Berlins Olympiastars genossen einen tollen Abend im Hotel

Estrel. Die meisten der 47 in London gestarteten Berliner

Athletinnen und Athleten wurden am 16. September mit ei-

ner Feier und von 300 Gästen herzlich empfangen.

Hoteldirektorin Ute Jacobs und OSP-Leiter Dr. Harry Bähr be-

grüßten bis auf die Beach-Volleyballer Julius Brink und Jo-

nas Reckermann sowie Steuermann Martin Sauer aus dem

Deutschlandachter alle Berliner Medaillengewinner.

Die erfolgreichen Ruderer Andreas Kuffner (ebenfalls Gold

im Achter), Britta Oppelt und Julia Richter (Silber im Dop-

pelvierer) feierten am Tisch mit Martin Häner (Gold mit

dem Hockey-Team) und Bahnradsprinter Robert Förste-

mann (Bronze im Teamsprint). Ein immer noch überglück-

licher Olympiasieger Robert Harting stieß an seinem Tisch

mit LSB-Präsident Klaus Böger, Freunden und Förderern an,

bevor er per Privatjet zu einer TV-Sendung nach Hamburg

entschwand.

Für den verhinderten Sportsenator Frank Henkel sprang

Staatssekretär Andreas Statzkowski ein, der gemeinsam mit

Prof. Dr. Jochen Zinner vom OSP-Trägerverein den Sportlern

Glashütter Uhren als Willkommens-Geschenk überreichte.

Dr. Helmar Rendez, Vorsitzender der Geschäftsführung der

Vattenfall Europe Distribution GmbH, zog einer positive Bi-

lanz des ersten Jahres zum Engagement Vattenfall Talent

Support.

Dr. Harry Bähr, Leiter Berliner Olympiastützpunkt: „Wir ha-

ben unser Minimalziel erreicht. Wir wollten mindestens so

viele Medaillen mitbringen, wie vor vier Jahren aus Peking.

Damals waren es acht, diesmal ist es eine mehr. Leider hat

es nicht ganz geklappt, die angestrebten zehn plus x zu er-

reichen.“

Dabei hätten es gut deutlich mehr werden können. Denn

sechs Athleten aus Berlin belegten den undankbaren vier-

ten Platz: Marcus Groß und Norman Bröckl im Rennkajak K4,

Patrick Hausding beim Wasserspringen vom 3-Meter-Brett,

Sabine Lisicki im Tennis-Mixed-Doppel mit Christopher Kas,

die Schwimmer Britta Steffen über 50m Freistil und Tim

Wallburger mit der 4x200m Freistil-Staffel.

Rekordnationalspielerin Natascha Keller versuchte den un-

befriedigenden 7. Platz ihrer Hockey-Damen nicht schön zu

reden. Humorvoll kündigte sie an, jetzt dreieinhalb Jahre

Pause zu machen: „Und dann erkläre ich kurz vor Rio den

Rücktritt von meinem Rücktritt.“

Claus Frömming

welcome home!

Page 19: OSP Magazin 3 2012

19

Nun schon traditionell wurde im Rahmen der BG-Kli-

niktour „Bewegung verbindet“ auf dem Gelände des

Unfallkrankenhauses Berlin die Berliner Delegation

für die Paralympischen Spiele 2012 in London ver-

abschiedet. Am 13. August eröffnete bei herrlichem

Sonnenschein und in lockerer Atmosphäre Prof. Dr.

Axel Ekkernkamp – Ärztlicher Direktor und Geschäfts-

führer des UKB – das bunte Sommerfest.

Nachdem es vorher eine Diskussionsrunde mit einigen

Paralympics-Teilnehmern, dem Hauptgeschäftsführer

der DGUV Dr. Joachim Breuer und dem ehemaligen

Leistungsturner und jetzigen ZDF-Paralympics-Mo-

derator Ronny Ziesmer über das Thema „Sport und

Reha als Chance zu sportlichen Höchstleistungen“

gab, kam es dann zum Höhepunkt der Veranstaltung:

Die Berliner Mannschaft für die Paralympics 2012 in

London wurde offiziell verabschiedet.

Dazu konnte Dr. Ehrhart Körting, Präsident des Ber-

liner Behindertensport-Verbandes, zahlreiche Ehren-

gäste begrüßen:

Frank Henkel, Innen- und Sportsenator von Berlin,

überreichte allen London-Fahrern eine Berlin-Flagge

und einen Buddy-Bären, „damit die Berliner Farben

auch optisch in London zu sehen sind“. Andrew No-

ble, Gesandter der Britischen Botschaft, berichtete,

dass sich London auf seine paralympischen Gäste

freut. Klaus Böger, Präsident des LSB, überreichte

allen Sportlern mit Handicap, die noch keinen Bera-

tervertrag des Senats haben, einen Scheck, um zu

zeigen, dass der LSB alle Athleten gleich behandelt

wissen möchte.

Auch Prof. Dr. Jochen Zinner und Dr. Harry Bähr als

Vertreter des Olympiastützpunktes Berlin wünschten

den Behindertensportlern viel Erfolg und alles Gute

für London.

Neben 21 Aktiven werden auch 10 Trainer und Be-

treuer aus Berlin die Reise nach London antreten. Von

den 21 Sportlern sind drei, die für einen auswärtigen

Verein starten, aber ihren Lebens- und Trainingsmit-

telpunkt in Berlin haben.

Rainer Tscharke

Verabschiedung der berliner paralympics-starter

Page 20: OSP Magazin 3 2012

20

Hallo Daniela, erzähle uns bitte etwas über dich, beginnend

von deiner Geburt bis zu den sportlichen Erfolgen.

Ich heiße Daniela Schulte, bin 1982 in Berlin geboren und

bestreite seit meinem 13. Lebensjahr Wettkämpfe im

Schwimmen für Sportler mit Handicap. Seit 1995 kann ich

bis heute auf eine Vielzahl von Erfolgen zurückblicken. Un-

ter anderem habe ich bei den Paralympics (Atlanta 1996,

Sydney 2000, Peking 2008 und London 2012) dreimal Gold,

viermal Silber und einmal Bronze geholt, wurde „unzähli-

ge“ Male Weltmeisterin, Europameisterin und erhielt zum

zweiten Mal in Folge die Auszeichnung zur erfolgreichsten

deutschen Schwimmerin des Jah-

res.

Kannst du uns etwas über die Art

deines Handicap erzählen und wie

du beim Schwimmen damit um-

gehst?

Seit meinem neunten Lebensjahr

habe ich mein Augenlicht durch

einen Gendefekt nach und nach

verloren und starte deshalb in der

Startklasse S11. Das bedeutet,

dass meine Konkurrentinnen ein

gleich schweres Handicap haben

wie ich. In dieser Startklasse wird

immer mit schwarzer Schwimm-

brille geschwommen. Helfer (Tapper) an beiden Enden der

Bahn geben mit einem langen Stab, an dessen Ende ein

Dämpfer befestigt ist, kurz vor der Wand ein Signal (leichter

Schlag auf die Schulter), damit ich weiß, wann das Ende

der Bahn naht.

Es gab vor einigen Jahren eine Pause deiner leistungssportli-

chen Laufbahn, Daniela, konntest du ohne Probleme wieder

anschließen? Und wie verlief die Sportkarriere seitdem?

Nach der Geburt meiner Zwillinge im Jahre 2003 habe ich

meine Schwimmkarriere bis zum Herbst 2007 auf Eis ge-

legt. Nach meinem Neuanfang habe ich durch kontinuier-

lich gesteigertes Trainingspensum schon im Frühsommer

2008 zu meiner alten Form zurückgefunden. So konnte ich

bereits im Mai 2008 einen Weltrekord über 800m Freistil

während der Internationalen Deutschen Meisterschaften in

Berlin erringen. Ich habe es geschafft, meinen alten Welt-

rekord über 200m Freistil bei diesem Wettkampf noch ein-

mal zu verbessern. Die Internationalen Deutschen Meister-

schaften waren für mich also ein vollkommen gelungenes

Comeback. Dieses wurde durch einen im Juli 2008 bei den

Canadian Open (CAN/AM) geschwommenen Weltrekord

über 1500m-Freistil gekrönt. Diese Erfolge haben mir den

Weg zu den Paralympischen Spielen in Peking geebnet. Die

Qualifikationszeiten hatte ich bereits einige Monate zuvor

erschwommen. Über den Gewinn meiner Bronzemedaille

über 100m Freistil habe ich mich natürlich sehr gefreut.

Im nun folgenden Jahr habe ich es geschafft, ganze zwan-

zig Weltrekorde zu brechen, fünf Europameistertitel, einen

Vize-Europameistertitel und bei der Kurzbahn-WM 2009 in

Rio vier Weltmeistertitel (alle mit

Weltrekord) zu erschwimmen.

Als erfolgreichste deutsche

Schwimmerin des Jahres habe ich

bei der Weltmeisterschaft 2010 in

Eindhoven 3x Gold und 3x Bron-

ze gewonnen. Hier konnte ich

zwei Strecken in Weltrekordzeit

schwimmen.

2011 war das Jahr der IBSA World

Games. Hier habe ich vier Welt-

meistertitel mit einem Weltrekord

geholt. Noch aufregender war

aber die Europameisterschaft im

eigenen Land, der eigenen Stadt

und sogar im eigenen Becken. Der

Druck war natürlich enorm, dennoch erschwamm ich vier

Europameistertitel, einmal Silber und zweimal Bronze. Und

wieder durfte ich die Auszeichnung als erfolgreichste deut-

sche Schwimmerin des Jahres entgegennehmen.

Das Paralympische Jahr begann mit zwei Weltrekorden und

gipfelte in meiner Ernennung zur Fahnenträgerin bei den

Paralympics. Dort gelang es mir, Gold, Silber und zwei vier-

te Plätze zu erkämpfen. Dabei bin ich zwei Paralympische

Rekorde geschwommen und habe zwei Weltrekorde gebro-

chen – übrigens Weltrekord-Nummer 62 und 63 seit 1995.

Wenn es gelingt, die Rahmenbedingungen zu schaffen,

freue ich mich schon jetzt auf Rio! Aber das nächste große

Ziel ist erstmal die WM im nächsten Jahr in Kanada.

Und zu diesen Erfolgen gratuliert dir der Olympiastützpunkt

Berlin und wünscht weiterhin alles Gute!

Das Interview führte Andreas Hülsen

Interview mit der deutschen Fahnenträgerin und paralympics-siegerin Daniela schulte

Page 21: OSP Magazin 3 2012

21

Am 9. September wurden mit einer beeindruckenden Ab-

schlussfeier die XIV. Paralympischen Spiele beendet. Als er-

stes Fazit konnte man feststellen, dass die Paralympics den

Olympischen Spielen in nichts nachstanden. Die Begeiste-

rungsfähigkeit und der Enthusiasmus der Briten steckte alle

an – schon in den Vormittagsstunden waren die Stadien und

Wettkampfhallen bis auf den letzten Platz gefüllt. Alle Ber-

liner Behindertensportler kamen mit tollen Erlebnissen zu-

rück und waren voll des Lobes über diese Londoner Spiele.

Sie hatten aber auch 13 Medaillen (1x Gold, 10x Silber und

2x Bronze) und viele gute Finalplatzierungen im Gepäck.

Wie immer im Sport lagen große Freude über Siege und Nie-

dergeschlagenheit bei schlechten Ergebnissen eng beiein-

ander. Aber insgesamt gab es ein hervorragendes Ergebnis

für die Berliner Sportler – es wurden ja 4 Medaillen mehr

erkämpft als zuvor in Peking. Die wichtigsten Wettkämpfe

und Resultate wollen wir nun aus Berliner Sicht betrachten:

lEIchtathlEtIK Marianne Buggenhagen war einmal mehr die Zuverläs-

sigkeit in Person. Obwohl in ihrem Wettkampf drei Scha-

densklassen zusammengefasst und dann mit einem frag-

würdigen Punktesystem verglichen wurden, erkämpfte sie

sich die Silbermedaille im Kugelstoßen. Das war schon die

13. paralympische Medaille ihrer langen Laufbahn – was für

eine Bilanz! Leider wurde für London ihre Paradedisziplin

Diskuswerfen aus dem Programm genommen. Da hätte sie

noch größere Chancen gehabt.

Unsere sehgeschädigten Sprinter hingegen konnten die

vielleicht zu hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen.

Offensichtlich waren Matthias Schröder mit seinem Guide

Tobias Schneider und Thomas Ulbricht nicht in der Verfas-

sung, sich für die Finals zu qualifizieren. Matthias und Tobias

schieden schon in den Vorläufen über 400m und 200m aus;

ebenso Thomas über die 100m, über 200m kam dann im

Halbfinale das Aus.

Niels Stein hingegen konnte mit seinen Ergebnissen zufrie-

den sein. Mit seinem sechsten Platz über 100m und dem

siebten Platz über 200m erzielte er für ihn hervorragende

Resultate. Auf beiden Strecken erzielte er neue persönliche

Bestleistungen.

ruDErnDas Rudern ist die jüngste paralympische Disziplin. Umso be-

merkenswerter ist das Abschneiden des deutschen Mixed-

Vierers. Mit Steuerfrau Katrin Splitt gewann die Ruder-Crew

die Silbermedaille und toppte damit noch die Ergebnisse

der letzten Weltmeisterschaft. Katrin hat entscheidenden

Anteil daran, dass der Vierer zu einer tollen Einheit zusam-

mengewachsen ist. Schade, dass kurz vor dem Ziel noch ein

„Krebs“ gefangen wurde, sonst wäre eventuell noch mehr

drin gewesen.

rOllstuhltEnnIsKatharina Krüger startete im Einzel und im Doppel. Im Ein-

zel kam im Achtelfinale das Aus gegen die spätere Paralym-

pics-Siegerin aus den Niederlanden. Im Doppel spielte sie

sich mit ihrer Partnerin Sabine Ellerbrock bis ins Viertelfinale.

paralympics 2012 in london

berliner sportler mit handicap kehren mit 13 medaillen zurück

Katrin Splitt (mi.)

Marianne Buggenhagen

Page 22: OSP Magazin 3 2012

22

rOllstuhltIschtEnnIsFür Jan Gürtler erfüllte sich ein paralympischer Medaillen-

traum. Nachdem er im Einzel schon in der Vorrunde ausge-

schieden war, konnte er dann im Teamwettbewerb zuschla-

gen. Mit der Mannschaft gewann er die Silbermedaille. In

einem spannenden Endspiel (in dem der Berliner allerdings

nicht eingesetzt wurde) unterlag man China nur äußerst

knapp in 2:3-Sätzen – das war schon sensationell.

schIEssspOrt Leopold Rupp kam als einer der jüngsten Schützen ins

Paralympics-Team. In London musste er Lehrgeld bezahlen.

Mit dem Kleinkalibergewehr landete er mit 595 Ringen im

Vorkampf auf dem 26. Platz. Er hätte 600 Ringe schießen

müssen, um weiterzukommen.

schwImmEn Mit sechs Medaillen und

etlichen guten Finalplat-

zierungen schloss das

Berliner Schwimmteam

äußerst erfolgreich ab.

Die kontinuierliche lei-

stungsorientierte Arbeit

der Trainer Matthias

Ulm und Philipp Seme-

chin hat sich ausgezahlt.

Daniela Schulte erfüllte sich einen Traum – sie wollte in

London ihre erste Goldmedaille in einer Einzeldisziplin ge-

winnen (mit der Staffel hatte sie schon Gold). über 400m

Freistil machte sie es dann am vorletzten Tag wahr. Mit

klarem Vorsprung schlug sie als Erste an. Auch über 200m

Lagen konnte man sich Hoffnungen auf Gold machen, nach-

dem sie im Vorlauf neuen Weltrekord geschwommen war.

Aber sie musste sich mit der Silbermedaille begnügen, da

die Neuseeländerin Mary Fisher im Finale nochmals den

Weltrekord unterbot. Neben den zwei Medaillenrängen be-

legte sie noch zwei vierte Plätze über 100m-Rücken und

100m Brust sowie einen sechsten Platz über 100m-Freistil

und einen siebten über 50m-Freistil.

Weitere zwei Medaillen gewann Sebastian Iwanow für das

Berliner Schwimmteam. über 100m-Freistil holte er sich

Silber und über 100m-Rücken Bronze, außerdem belegte

er über 50m-Freistil einen vierten und 400m-Freistil einen

sechsten Platz. Damit war Sebastian der beste Schwimmer

im deutschen Team.

Die wohl überraschendste Medaille im deutschen Schwimm-

aufgebot gewann Verena Schott über 200m-Lagen. Mit

Silber konnte eigentlich niemand rechnen – dafür war die

Freude darüber umso größer. Verena überzeugte auch noch

mit dem fünften Rang über 100m-Brust und zwei achten

Plätzen über 50m-Freistil und 400m-Freistil.

Auch Niels Grunenberg holte sich in London seinen Podi-

umsplatz. Es ist schon bewundernswert, wie er seine natür-

lichen Nachteile beim Start und bei der Wende durch enor-

me Kampfkraft und schwimmerisches Können wettmacht.

Der Lohn dafür: Silber über 100m-Brust in London.

Auch die anderen Schwimmer überzeugten mit teilweise

sehr guten Finalplätzen.

Christiane Reppe erzielte Platz 5 über 400m-Freistil und

Platz 8 über 100m-Rücken, Lucas Ludwig hatte als beste

Platzierungen zwei sechste Ränge über 100m-Rücken und

400m-Freistil (hier hatte er sich sicherlich mehr ausge-

rechnet). Die drei siebenten Plätze von Daniel Simon über

100m-Schmetterling, 200m-Lagen und 50m-Freistil sowie

der siebte Rang von Julia Kabus über 400m-Freistil ver-

vollständigen die hervorragenden Ergebnisse der Berliner

Schwimmerinnen und Schwimmer.

Daniela Schulte

Sebastian Iwanow

Niels Grunenberg Verena Schott

Page 23: OSP Magazin 3 2012

23

sEgEln In Weymouth bei der paralympischen Segelregatta gab es

wieder einmal Podiumsplätze. Das Berliner Sonar-Boot mit

Jens Kroker, Siegmund Mainka und Robert Prem ersegel-

te sich Silber. Nachdem sie nach dem dritten Wettkampftag

auf Position vier lagen, konnten sie sich durch zwei Siege

am vierten Tag auf Platz zwei verbessern. Bis zur neunten

Wettfahrt konnte der Silberrang gehalten werden. Dann

hatte der Wettergott ein Einsehen mit unserer Berliner Be-

satzung. Das zehnte und letzte Rennen wurde wegen einer

Flaute abgesagt. So war also die Silbermedaille sicher und

das Dreimann-Boot bestätigte seinen Ruf als Medaillenbank.

sItZVOllEy-ball Mit Peter Schlorf

erkämpfte sich die

Sitzvolleyball-Natio-

nalmannschaft sen-

sationell die Bronze-

medaille. In einem

wahren Krimi besieg-

ten die Deutschen

im Spiel um Platz 3

in einem rassigen

und emotionsreichen

Spiel nach zweima-

ligem Satzrückstand

Russland mit 3:2, nachdem sogar ein Matchball der Russen

abgewehrt worden war. Das war absolute Werbung für den

Sitzvolleyball.

Dazu muss gesagt werden, dass Deutschland acht Jahre lang

nicht mehr gegen Russland gewonnen hatte, auch gegen

Ägypten hatte man in London das erste Mal seit zwölf Jah-

ren gesiegt. Nach der Niederlage gegen den Paralympics-

Sieger Bosnien und Herzegowina im Halbfinale gab es eine

Bilanz von 6:1 Siegen.

EIN KURZES FAZIT:

Deutschland gewann in London 66 Medaillen und landete

damit im Medaillenspiegel auf Platz acht – drei Plätze besser

als in Peking 2008. Maßgeblichen Anteil hatte dabei auch

das Berliner Paralympics-Team.

Insgesamt ist der Behindertensport durch die grandiosen

Spiele in London in neue Dimensionen vorgestoßen. In

vielen Sportarten ist absolute Professionalität eingezogen.

Beispiele wie das Berliner Schwimmteam oder das Leicht-

athletikteam in Leverkusen zeigen deutlich, dass auch in

Deutschland mehr Hauptamtlichkeit und andere Strukturen

zu mehr Erfolgen führen können. Unser bisheriges Fördersy-

stem muss aber nach und nach den führenden Nationen an-

geglichen werden, sonst wird man mit den besten Nationen

nicht mithalten können.

Auch das IPC muss etliche Entscheidungen treffen bzw. Ver-

änderungen vornehmen. Zum Beispiel haben die verschie-

denen Längen der Prothesen oder das veränderte Punkte-

system (durch die Zusammenlegung mehrerer Schadens-

klassen), was teilweise zu fragwürdigen Ergebnissen führte,

Diskussionen ausgelöst.

Rainer Tscharke

Peter Schlorf

Robert Prem (vo. Reihe mi.), Siegmund Mainka (vo. Reihe re.), Jens Kroker (hi. Reihe 3. v. re.)

Page 24: OSP Magazin 3 2012

24

DIE plätZE EIns bIs acht In DEr ÜbErsIcht

Sportart Platz 1 Platz 2 Platz 3 Platz 4 Platz 5 Platz 6 Platz 7 Platz 8

Leichtathletik 1 1 1

Rudern 1

Schwimmen 1 4 1 3 2 4 5 3

Segeln 3

Sitzvolleyball 1

Tennis 1

Tischtennis 1

Gesamt 1 10 2 3 3 5 6 3

17 Berliner Sportlerinnen und Sportler errangen in 7 Sportarten 33 Platzierungen (Platz 1-8)

DIE mEDaIllEnÜbErsIcht

Medaille Name Sportart Disziplin

Gold Daniela Schulte Schwimmen 400m-Freistil

Silber

Daniela Schulte

Marianne Buggenhagen

Niels Grunenberg

Sebastian Iwanow

Verena Schott

Katrin Splitt

Jens Kroker

Siegmund Mainka

Robert Prem

Jan Gürtler

Schwimmen

Leichtathletik

Schwimmen

Schwimmen

Schwimmen

Rudern

Segeln

Segeln

Segeln

Rollstuhl-Tischtennis

200m-Lagen

Kugelstoßen

100m-Brust

100m-Freistil

200m-Lagen

Mixed-Vierer

Sonar-Boot

Sonar-Boot

Sonar-Boot

Team-Wettbewerb

BronzeSebastian Iwanow

Peter Schlorf

Schwimmen

Sitzvolleyball

100m-Rücken

11 Berliner Sportlerinnen und Sportler errangen in 6 Sportarten 13 Medaillen.

Die Ergebnisse von Berliner Sportlerinnen und Sportlern bei den Paralympischen Spielen 2012 in London

Page 25: OSP Magazin 3 2012

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Page 26: OSP Magazin 3 2012

26

Es ist schon schwer, mich noch zu beeindrucken, aber London und die Paralympics haben es geschafft. 80.000 Zuschauer täg-

lich im Stadion, ob vormittags oder am Abend, es waren keine Schulklassen, die die Ränge füllten, sondern Sportbegeisterte,

die auch 30,00 bis 100,00 Pfund für die Karte zahlten. Die Atmosphäre im Stadion kann man nicht beschreiben, man muss sie

erleben. Ich hatte das Gefühl, sie waren alle für mich da, denn sie haben jeden Stoß von mir begleitet.

Auch außerhalb der Wettkampfstätten wurde uns freundlich und hilfsbereit begegnet. Ich habe mich in London sehr wohl ge-

fühlt, es wurde fast alles barrierefrei gestaltet und war das nicht möglich, waren Helfer zur Stelle. Einfach eine EINS für Organi-

sation, Unterbringung und Verpflegung.

Eure Marianne Buggenhagen

Am 11. September 2012 kehrte die Mehrzahl

der Berliner Paralympics-Teilnehmer aus London

zurück. Unter ihnen Paralympics-Siegerin und

Fahnenträgerin Daniela Schulte, sowie die Me-

daillengewinner Verena Schott, Jan Gürtler und

Peter Schlorf. Nicht zu übersehen und zu überhö-

ren war das „Empfangskomitee“ der Eltern, der

Partner, der Vereinskollegen, der Heimtrainer

sowie der offiziellen Vertreter wie LSB-Direktor

Dr. Heiner Brandi, DOSB-Vizepräsidentin Prof. Dr.

Gudrun Doll-Tepper und natürlich auch die OSP-

Abordnung. Alle Athleten waren gerührt und

überwältigt über den herzlichen Empfang und

die Gratulationen, die nicht enden wollten. Aber

eigentlich war dies nur der Beginn: Am nächsten

Tag lud bereits der Regierende Bürgermeister in

das Rote Rathaus ein…

Cornelia Leukert / Rainer Tscharke

großer bahnhof am Flughafen

v.li.n.re.: Cornelia Leukert, Daniela Schulte, Rainer Tscharke

Unsere Paralympics-Teilnehmer beim Empfang am Flughafen Tegel

auch london kriegt die note Eins!

Page 27: OSP Magazin 3 2012

27

… hieß das Motto der Segler mit Jens

Kroker (Skipper), Robert Prem (Groß-

schoter) und Siegmund Mainka (Vor-

schoter) in der Sonarbootsklasse für die

Paralympics 2012.

Das Motto sollte helfen, um die Höhen

und Tiefen dieser Saison abzuhaken

und sich auf das klare Ziel zu konzen-

trieren – nach Gold in Peking 2008 eine

erneute Medaille in London zu holen.

In den letzten zwei Jahren hatte das

Team den Anschluss an die Weltspitze

verloren und hoffte durch eine Inten-

sivierung des Trainings und zusätzliche

sportpsychologische Betreuung, dem

gesteckten Ziel wieder näher zu kom-

men. Mit der OSP-Psychologin Franziska

Wenhold arbeiteten sie am Selbstver-

trauen sowie der Interaktion im Team.

Das Erarbeiten einer klaren Aufgabeno-

rientierung verhalf den Dreien zur nöti-

gen Lockerheit in kritischen Rennsitua-

tionen. Dies konnten sie gebrauchen,

denn die Paralympics entwickelten sich

zu einem echten Krimi. Von Platzierun-

gen eins bis acht war alles dabei. Eine

emotionale Achterbahnfahrt, bei der

an keinem Renntag klar war, wo sie am

Ende stehen werden. Cool zu bleiben,

war daher unbedingt notwendig...

Das Motto, das Training und die sport-

psychologische Arbeit halfen. Ihre

sportliche Leistung wurde in London

2012 mit Silber belohnt!

Franziska Wenhold/Robert Prem

„cool bleiben!“ sportpsychologische

betreuung paralympics (segeln)

v.li.n.re.: Robert Prem, Siegmund Mainka, Jens Kroker

Page 28: OSP Magazin 3 2012

28

London/Berlin – Die Olympischen Spiele von London sind

Geschichte. Der CHAMPIONS CLUB® London ist es auch. Am

Tag nach der gigantischen Abschlussfeier im Olympiastadi-

on von London verschwand auch die offizielle Repräsentanz

des Berliner Sports von Bord des Kreuzfahrtschiffes ‚Deutsch-

land’. Zeit, für eine erste Bilanz.

über Nacht wurden am 13. August 2012 zwei Bühnen, drei

Tonnen Veranstaltungstechnik, zwei Büroeinrichtungen,

jede Menge Werbematerial und Dekoration abgebaut und

abtransportiert. Nicht zu vergessen der Buddy Bär, der mit

den Olympischen Ringen auf den Pfoten ein perfektes Foto-

motiv abgab.

Martin Seeber, Geschäftsführer

der veranstaltenden Agentur TOP

Sportevents: „Wir haben eine tol-

le Zeit mit einem sehr gut besuch-

ten CHAMPIONS CLUB® in London

gehabt. An 17 Tagen haben wir

etwa 4.000 Besucher empfangen,

darunter viele deutsche Medail-

lengewinner und Olympiasieger.

Unter anderem hat Robert Har-

ting mit Freunden und Familie sein Gold bei uns gefeiert.

Die Hockey-Olympiasieger haben das Schiff ein paar Tage

später sogar zum Beben gebracht. Ein paar nicht ganz so

erfolgreiche Athleten haben wir herzlich bei uns aufgenom-

men und einen kleinen Teil dazu beigetragen, sie wieder

aufzurichten.“

Garant für den Erfolg des CHAMPIONS CLUB® war neben

der perfekten Organisation wieder einmal eine grandiose

Location. Das oberste Sonnendeck auf der zwischen den

Wolkenkratzern des Finanzdistrikts Canary Wharf vertäuten

‚Deutschland’ bot einen spektakulären Blick auf die Skyline

Londons. Nach einem historischen Dreimaster in Athen,

dem ältesten Ruderclub Italiens in Turin und dem 600 Jahre

alten kaiserlichen Reisspeicher in Peking wieder eine ganz

besondere Location bei Olympischen Spielen.

Auch wirtschaftlich war die Veranstaltung ein Erfolg: 400

Teilnehmer hatten Komplettpakete, bestehend aus Flügen,

Unterkunft und Clubzugang, bei

TOP Sportevents gebucht. Etwa

2.000 Wettkampftickets konnten

in Kooperation mit dem offiziel-

len Ticketagenten für Deutsch-

land, DERTOUR, an den Mann

gebracht werden. Martin Seeber:

„Aber ohne die Unterstützung

von Sponsoren wäre der CHAM-

PIONS CLUB® London mit 1,5 Mio

Euro Finanzvolumen nicht durch-

führbar gewesen. Ich möchte mich stellvertretend für die 15

Wirtschaftspartner bei Nike, Volkswagen, Lichtenauer und

der Spielbank Berlin bedanken. Es war eine tolle Zusam-

menarbeit und ich hoffe, dass wir 2016 in Rio de Janeiro ein

vergleichbares Konzept umsetzen können.“

Claus Frömming

champIOns club® london zieht positive bilanzberlins repräsentanz bei den spielen war ein Erfolg

Die Beachvolleyballerinnen Katrin Holt-wick (li.) und Ilka Semmler (re.)

Boxer Stefan Härtel

Die Eröffnung des CHAMPIONS CLUB®

v.l.n.r.: Volker Wiebrecht (Radio 1), Bahnradsportler Robert Förstemann und Robert Skuppin (Radio 1)

Wasserspringerin Nora Subschinski (li.) und Bogenschützin Elena Richter (re.)

Page 29: OSP Magazin 3 2012

CellagonAus der Fülle der Natur

>> höchstleistungen gemeinsam gestalten <<

Eine Berliner Erfolgsgeschichte hat ein neues Kapitel. Das 71. Internationale Stadionfest am 2. September 2012

war erneut eine Veranstaltung der Superlative: 55.565 Zuschauer im Berliner Olympiastadion machten das ISTAF

wieder zum weltweit größten Eintages-Meeting der Leichtathletik und eine Million Fernsehzuschauer verfolgten

die Wettkämpfe live im Ersten.

Das Publikum bejubelte nur drei Wochen nach den Olym-

pischen Spielen insgesamt acht Olympiasieger, genau so

viele deutsche Medaillengewinner von London, zwei neue

Meetingrekorde und drei Siege deutscher Athleten in den

16 Disziplinen.

Aries Merritt, Olympiasieger über

110 Meter Hürden, sorgte für das

sportlich größte Ausrufezeichen.

Er stellte mit 12,97 Sekunden

einen neuen Stadionrekord über

die Distanz auf, unterbot die 18

Jahre alte Bestmarke von Collin

Jackson um fünf Hundertstel.

Aber auch die 67,40 Meter, mit

denen Olympiasieger Robert Har-

ting die Diskuswurf-Konkurrenz

dominierte, waren am Ende einer Kräfte zehrenden Saison

eine bärenstarke Leistung. Für Harting war der Erfolg in sei-

nem „Berliner Wohnzimmer“ der 33. Sieg in Folge. Für den

Diskusriesen Grund genug, nach dem Sieg auf die Knie zu

gehen und dem Wurfring einen Kuss zu verpassen. „Das war

noch geiler als in London. Ich war schon nervös, denn ich

stehe natürlich auch unter Druck. Die Leute sind hoffentlich

zufrieden“, sagte Harting.

Auch Meeting Direktor Gerhard Janetzky zieht eine positi-

ve Bilanz: „Wir haben am Ende einer anstrengenden Saison

noch einmal ganz starke Leistun-

gen der Athleten gesehen. Es war

eine tolle Veranstaltung für alle

Zuschauer.“

ISTAF-Geschäftsführer Martin See-

ber: „Wir freuen uns sehr, dass

unsere Hauptsponsoren Spielbank

Berlin und Novomatic AG bereits

mündlich zugesagt haben, uns

auch 2013 zu unterstützen.“ Das

72. Internationale Stadionfest fin-

det somit am 1. September 2013 an selber Stelle statt. Das

nächste Kapitel der Erfolgsgeschichte.

Claus Frömming

55.565 Zuschauer erlebten beim 71. IstaFzwei meetingrekorde und drei deutsche siege

Betty Heidler

Bundesministerium des Innern | Bundesministerium der Verteidigung | Senat von Berlin | Deutscher Olympischer Sportbund Stiftung Deutsche Sporthilfe | Landessportbund Berlin | Sportstiftung Berlin

Page 30: OSP Magazin 3 2012

30

Berlin hat seine Sportler des Jahres 2012 gewählt und ausgezeichnet. Gewonnen haben in diesem Jahr bei den Frauen die

Schwimmerin Daniela Schulte (Gold und Silber bei den Paralympics), bei den Männern Diskus-Olympiasieger Robert Har-

ting, die Eishockey-Eisbären in der Mannschaftswertung und ihr Coach Don Jackson in der Kategorie Trainer.

Mit Sonderehrungen wurden zudem zwei herausragende

Berliner Mannschaftssportler verabschiedet. Hockey-Olym-

piasiegerin Natascha Keller beendete ihre internationale

Karriere, Eishockey-Star Sven Felski hängt seine Schlittschu-

he endgültig an den Nagel.

37 Medaillen bei Europa- und Welt-

meisterschaften, neun Medaillen bei

den Olympischen Spielen und 13

mal Gold, Silber und Bronze bei den

Paralympics – die Bilanz der Berliner

Athleten im Jahr 2012 kann sich se-

hen lassen! Im November haben die

Berliner in vier Kategorien wieder

ihre Sportler des Jahres gewählt, die

am 8. Dezember 2012 vor 2.300 Zu-

schauern im ausverkauften Berliner

Estrel Convention Center im Beisein von Sportsenator Frank

Henkel geehrt wurden.

Zwei Höhepunkte des Gala-Abends im Estrel-Hotel waren

die Würdigungen von Natascha Keller und Sven Felski. Die

Hockey-Olympiasiegerin 2004 und deutsche Fahnenträgerin

2012 will noch ein Jahr für den BHC spielen. Ihre Brüder An-

dreas und Florian hielten auf der Bühne eine in einem launi-

gen Dialog vorgetragene Laudatio auf ihre „kleine“ Schwes-

ter. Das Eishockey-Idol Felski wurde von seinem Entdecker

und langjährigen Trainer Hartmut Nickel gewürdigt. Für die

verdienten Sportler gab es zum Abschied Standing Ovations.

Letztere bekamen völlig zu recht auch die Sportlerin und

der Sportler des Jahres für eine spontane Hilfeleistung un-

ter Spitzenathleten. Nachdem die blinde Schwimmerin auf

der Bühne im Interview mit dem

Moderator des Abends, René Kin-

dermann, fehlende finanzielle Un-

terstützung beklagt hatte, sagte

Harting spontan seine Hilfe zu: „Ich

werde meine komplette Athleten-

ausstattung von den Olympischen

Spielen in London zugunsten von

Daniela und ihrem Schwimm-

Team versteigern lassen.“

LSB-Präsident Klaus Böger lobte

die Sportler des Jahres als „...gute

Botschafter unserer Stadt, die sich glänzend gegen die Welt-

spitze behauptet haben und darüber hinaus durch ihr sym-

pathisches Auftreten ein tolles Beispiel für den Nachwuchs

abgeben.”

Veranstalter Martin Seeber zufrieden: „Die Veranstaltung hat

unsere hohen Erwartungen noch übertroffen. Dankeschön

an die Sponsoren Lotto, Spielbank Berlin, Berlin Recycling,

AOK und Erkner Gruppe sowie unseren langjährigen Partner

Estrel und allen anderen Unterstützer.“

Claus Frömming

champions 2012Die wahl zum berliner sportler des Jahres

Die Berliner Sportler des Jahres: Daniela Schulte und Robert Harting

Page 31: OSP Magazin 3 2012

31

großer sport für den transport:thulE unterstützt berliner Osp

Drei Monate nach den Olympischen Spielen von London

kriegen die Sportler am Olympiastützpunkt Berlin was aufs

Dach – aufs Autodach! Und zwar alles, was sie zum Training

oder Wettkampf transportieren müssen. Möglich macht das

eine Kooperation zwischen OSP Berlin und dem Weltmarkt-

führer für Transportlösungen für Sportausrüstungen und Ge-

päck, THULE.

Stellvertretend für alle 700 Athleten am OSP kamen die

fünffache Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein,

Ruder-Olympiasieger

Andreas Kuffner (Gold

2012 im Deutschlan-

dachter) und Radsport-

lerin Charlotte Becker

(Vize-Weltmeisterin

im Punktefahren) zur

Vertragsunterzeich-

nung in den THULE

Concept Store in die

Friedrichstraße. Dort

bietet das schwedische

Unternehmen aktiven

Familien, Outdoor-

Enthusiasten und Profis Produkte im eleganten Design, um

Ausrüstungen sicher und einfach zu transportieren.

Frank Börner, Berlins THULE-Store- und Marketingmanager,

und OSP-Leiter Dr. Harry Bähr vereinbarten neben einer

finanziellen Unterstützung die Ausrüstung von zwei OSP-

Fahrzeugen mit Transportlösungen für Gepäck und Sportge-

räte. Harry Bähr: „Es ist eine hilfreiche Kooperation für uns,

sehr praktisch für viele unserer Sportler. Fahrradträger für

Dach oder Anhängerkupplung, Träger und Halter für Boote,

Surfbretter oder Skier, Reisetaschen, Rucksäcke – es wird für

jeden unserer Sportler etwas angeboten, das ist toll.“

Für Frank Börner von THULE ist die Vorbildfunktion der Ath-

leten Hauptgrund für das Engagement: „Für uns ist es wich-

tig, die Sportler als Botschafter für unsere Marke und unsere

Produkte zu gewinnen. Sie stehen für eine aktive Freizeitge-

staltung und sind Vorbilder zum Beispiel für einen aktiven

Familienurlaub.“

Die drei Spitzensportler, die viel reisen und mit viel Gepäck

unterwegs sind, durften sich über eine große, hochwertige

THULE-Reisetaschen und die praktische Kooperation freuen.

Claudia Pechstein: „Da ich unheimlich viel unterwegs bin,

lege ich großen Wert auf leichtes Gepäck. Schlittschuhe,

Schleifblock, Trainingsrad – das wiegt alles ordentlich... Die

Taschen von Thule sind leicht und unglaublich geräumig

und es gibt 25 Jahre

Herstellergarantie. Da

meine alte Reiseta-

sche vor zwei Wochen

kaputt ging, ist das

heute ein Glückstag für

mich.“

Andreas Kuffner: „Ich

muss mich nicht selbst

um den Transport

von Boot und Rie-

men kümmern, aber

für Kleidung für gutes

und schlechtes Wet-

ter, Nahrungsergänzungsmittel und so weiter, brauche ich

Transportlösungen. Darum freue ich mich, dass THULE uns

unterstützt.“

Charlotte Becker: „Ich bin manchmal fünf bis sechs Tage

am Stück unterwegs, da wird es kompliziert. Die von THULE

angebotenen Transportlösungen sind ein riesiger Mehrwert

von uns.“

Dana Lüder

v.l.n.r.: Martin Seeber, Frank Börner, Dr. Harry Bähr

v.l.n.r.: Martin Seeber, Charlotte Becker, Frank Börner, Clau-dia Pechstein, Dr. Harry Bähr, Andreas Kuffner

Page 32: OSP Magazin 3 2012

so wunderbarBerlin, Du bist

Berliner Pilsner. Made in Berlin

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