suissetec magazin Januar 2012

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« Es ist Sonnenzeit! Uns bieten sich riesige Chancen. » Riccardo Mero und Christoph Schaer im Gespräch Seite 4 Porträt Schweizer- meisterin Sandra Kost Seite 8 Verband Delegierte senken Mitglieder- beiträge Seite 10 Januar 2012 Mitgliedermagazin des Schweizerisch-Liechtensteinischen Gebäudetechnikverbandes suissetec magazin

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suissetec magazine by Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband suissetec

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Page 1: suissetec magazin Januar 2012

«Es ist Sonnenzeit! Uns bieten sich

riesige Chancen.»Riccardo Mero und Christoph Schaer im Gespräch

› Seite 4

Porträt

Schweizer- meisterin Sandra KostSeite 8

Verband

Delegierte senkenMitglieder- beiträge Seite 10

Januar 2012 Mitgliedermagazin des Schweizerisch-Liechtensteinischen Gebäudetechnikverbandes

suissetecmagazin

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Das «suissetec magazin» entsteht

Herausgeber: Schweizerisch-Liechtensteinischer

Gebäudetechnikverband (suissetec)

Redaktion: Benjamin Mühlemann (muhb), Marcel Baud (baud),

Natalie Aeschbacher (aesn)

Kontakt: suissetec, Auf der Mauer 11, Postfach, 8021 Zürich

Telefon +41 43 244 73 00, Fax +41 43 244 73 79

[email protected], www.suissetec.ch

Konzept/Realisation: Linkgroup, Zürich, www.linkgroup.ch

Art Direction: Beat Kühler Druck: Printgraphic AG, Bern, www.printgraphic.ch

Schreibweise: Der Lesbarkeit zuliebe wird stellenweise auf die Nennung

beider Geschlechter verzichtet. Es sind stets beide Geschlechter damit gemeint.

Drucktechnische Wiedergabe oder Vervielfältigung von Text- und Bilddokumenten

(auch auszugsweise) nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers.

Titelbild: Sabina Bobst, www.sabinabobst.ch

Hinter den Kulissen

Beiträge entstehen:

Marcel Baud führt ein Interview.

Das Gesamtwerk im Blick: Beat Kühler, verantwortlich für Gestaltung und Layout.

Redaktionsbesprechung: Themen werden festgelegt.

Neue Arbeitsweise:

Urs Landert erklärt Marion Dudan

das Redaktionssystem.

Produktionssitzung:

Benjamin Mühlemann diskutiert

letzte Retuschen.

Bereit für den Druck: Patrik Persello füllt Druckfarbe ins Farbwerk.

Seefeld, Zürich: Sabina Bobst schiesst

das Titelbild.

Jedes Detail zählt:

Qualitätskontrolle der Bilder.

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Kurz notiert

Page 3: suissetec magazin Januar 2012

Sonnenzeit 4Neuer Schwung für Energiebildung

Fein Kost! 8Die Schweizermeisterin der

Lüftungs anlagenbauer im Porträt

Delegiertenversammlung 10Mitgliederbeiträge gesenkt

Vernetzt im Team 16Meister-Anwärter beweisen ihr Können

Wenn die Sonne Wasser liefert 25Ein suissetec-Mitglied hilft in Peru

Bildungsangebote 26

Ein Schau fenster für unseren VerbandLiebe Leserin, lieber Leser

Sie halten die allererste Ausgabe des «suissetec magazins» in Ihren Händen. Spannende, informative Beiträge, professionell ins Bild gesetzt und zeitgemäss gestaltet, das ist unser Anspruch an die neue, eigenständige und sechsmal jährlich erscheinende Verbandspubli­kation. Das «suissetec magazin» ist keine neue Fachzeitschrift, sondern ein Schaufenster für die Aktivitäten unseres Verbands. Das Redaktions­team richtet den Fokus auf die Macher in unserer Welt der Schweizer Gebäudetechnik und auf deren Wirken – sei es beim einzelnen Mitglied, in den Sektionen oder innerhalb der Geschäftsstelle.

In der Erstausgabe lesen Sie ein Interview mit Riccardo Mero, Leiter Bildung von suissetec, zum neuen Bildungsgang «Projektleiter Solar­montage», der zurzeit entwickelt wird. Dass sich suissetec für die Ener­giewende und die Solarenergie stark engagiert, zeigt auch der Bei­trag zur «Tagung Solarwärme Schweiz 2012». Christoph Schaer, Leiter Technik und Betriebswirtschaft, nimmt im Gespräch Stellung zur neuen Fachtagung, die gemeinsam mit Swissolar ins Leben gerufen wurde.

«Frauenpower» in der Gebäudetechnik wird gleich zweifach sichtbar: einerseits im Porträt von Sandra Kost, Schweizermeisterin 2011 bei den Lüftungsanlagenbauern, andererseits bei Verena Mosimann – sie hat kürzlich den Bildungsgang zur «Energieberaterin Gebäude» mit dem eidgenössischen Fachausweis erfolgreich abgeschlossen.

Unsere Redaktionsmitglieder werden nie behaupten, die Besten zu sein – aber sie werden sich für jede kommende Ausgabe zum Ziel setzen, besser zu werden. Dafür benötigen wir natürlich Ihre Rückmeldungen! Teilen Sie uns mit, was Sie gut oder weniger gut finden. Vorab herz­lichen Dank !

Das 2012 mit etwas Neuem zu beginnen, finde ich äusserst reizvoll. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre mit dem «suissetec magazin».

Peter SchilligerZentralpräsident suissetec

Das gut 30-jährige suissetec-Bildungs-zentrum Lostorf hat ein grundlegendes Facelifting erhalten. Restaurant, Cafeteria, Toilettenanlagen und die «Aula 16» wurden total saniert.

› Events Seite 14

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Editorial Inhalt

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Sonnenzeit!Die energetische Sanierung des Schweizer Gebäudeparks ist eine immense Herausforderung. Solarenergie spielt dabei eine zentrale Rolle. Mit der «Tagung Solarwärme Schweiz 2012» und dem neuen Bildungsgang «Projektleiter Solarmontage» präsentiert suissetec zwei Innovationen, die der Energie­ wende Schwung verleihen.

von Marcel Baud

Bildung ist Innovation. Ob man sich an einer

Fachtagung das neuste Wissen holt oder seine

beruflichen Kompetenzen mit einer Weiterbil-

dung stärkt: Beides steht für den Willen, nicht

nur über die Energiewende zu reden, sondern

aktiv mitzuwirken und dabei erst noch sein

wirtschaftliches Fortkommen zu sichern. Mit

der Tagung Solarwärme Schweiz 2012 und dem

neuen Bildungsgang Projektleiter Solarmontage

bietet suissetec zwei Neuheiten, die diesem

Zeit geist entsprechen. Die treibenden Kräfte

hinter den Projekten sind Christoph Schaer,

Leiter Technik und Betriebswirtschaft, sowie

Riccardo Mero, Leiter Bildung. Im Interview

erläutern die beiden Geschäftsleitungsmitglie-

der von suissetec die Hintergründe.

Treiben die Energiebildung im Verband voran: Riccardo Mero (links) und Christoph Schaer.

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Fokus

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An wen richtet sich der Projektleiter Solar-montage? Wer wird zum Bildungsgang zugelassen?Zwingende Minimalvoraussetzung ist ein eid genössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) in einem gebäudetechnischen Beruf. Zugelas­ sen werden Elektroinstallateure, Heizungs­installateure, Metallbauer, Polybauer, Spengler, Sanitärinstallateure und Zimmerleute, jeweils mit EFZ­Abschluss. Selbstverständlich steht der Bildungsgang auch Gebäudetech­nikern offen, die bereits andere Weiterbildun­gen absolviert haben: zum Beispiel den Energieberatern. Mit dem Projektleiter Solar­montage holen sie sich das praktische Fachwissen, das sie auf dem Bau bei der Montage der Anlagen benötigen.Wo liegen die grössten Schwierigkeiten bei der Entwicklung des Bildungsgangs?Zurzeit laufen die Arbeiten ohne Probleme. Ein Vorteil ist, dass wir die wichtigen Verbände mit an Bord haben und alle Beteiligten am gleichen Strick ziehen. Die grösste Heraus­forderung wird sein, die unterschiedlichen Anspruchsgruppen zum Ziel zu führen. Des­halb planen wir, einzelne Module in einen Grundlagen­ und einen Spezialisierungsteil zu gliedern. Das heisst, man wird den Hintergrund des jeweiligen Studenten berücksichtigen? Genau. Zum Beispiel werden bei der «Kompe­tenz Gebäudehülle» Spengler und Polybauer das Grundmodul nicht besuchen müssen, sondern nur den Spezialisierungsteil, wo sie sich das solarspezifische Fachwissen an­eignen. Oder ein Heizungsinstallateur wird sich das Modul «Grundlagen Wärmelehre» sparen können.Wie lange dauert der Bildungsgang? Wir möchten die Studenten innert rund eines Jahres zum eidgenössischen Fachausweis führen. Wann ist der Start für den ersten Bildungsgang geplant?Die erste Austragung soll im Herbst 2012 be­ginnen und im Dezember 2013 mit der ersten eidgenössischen Abschlussprüfung enden. Ziel ist ein eidgenössisch anerkannter Fachausweis. Welche Anforderungen stellt

das Bundesamt für Berufsbildung und Tech nologie BBT an den Bildungsgang?Das BBT verlangt, dass die Trägerschaft eines Bildungsgangs bei einem oder mehreren Berufsverbänden liegt. Es kann also beispiels­weise nicht ein Hersteller von Solaranlagen beim BBT eine Berufsprüfung beantragen. Prüfungsordnung, Wegleitung und Modul­

Riccardo Mero, nach dem «Energieberater Gebäude» bringt suissetec mit dem «Projekt leiter Solarmontage» bereits den zweiten Bildungsgang im Umfeld energe tischer Nachhaltigkeit. Wie kam es dazu?Riccardo Mero: Für uns ist der Projektleiter Solarmontage eine logische Konsequenz nach dem Energieberater Gebäude. Der Energieberater analysiert und berät umfas­send von der Gebäudehülle bis zur Empfeh­lung einer geeigneten alternativen Energie­produktion, die normalerweise Solarthermie und Photovoltaik umfasst. Er führt jedoch nicht aus. Eine Stufe später in der Wertschöp­fungskette sehen wir mit dem Projektleiter Solarmontage den Spezialisten, der diese Anlagen installiert. Bisher gab es auf dieser Stufe kein umfassendes Bildungsangebot, obwohl der Bedarf an Fachleuten gross ist. Mit dem neuen Bildungsgang wollen wir das jetzt ändern.In Sachen Spezialistenbedarf lässt der «Atomausstieg» grüssen...Auf jeden Fall. Der parlamentarische Entscheid führt dazu, dass wir diese Energie kompen­sieren müssen. Photovoltaik und Solarthermie sind hier wichtige Säulen.Der Bildungsgang wird modular strukturiert sein. Gewisse Module bestehen, andere müssen neu entwickelt werden. Wie gehen Sie dabei vor?Zunächst haben wir festgelegt, welche Kom­petenzen der Projektleiter Solarmontage haben sollte. Einiges Bestehendes können wir tatsächlich aus unserem Fundus übernehmen. Zum Beispiel aus den Kursen von Swissolar, die wir mitentwickelt haben. Aber auch bei den Bildungsgängen der Spengler, Heizungsfach­leute und Polybauer sind in diversen Modulen bereits die Kompetenzen enthalten, die der Projektleiter Solarmontage benötigt. Die feh lenden Bausteine entwickeln wir gemein­sam mit unserem Netz von Experten. Das sind einerseits fachlich und didaktisch versierte Bildungsfachleute am Geschäftssitz in Zürich und im Bildungszentrum Lostorf, anderer­seits auch Unternehmer aus der Praxis, die wertvolle Anregungen einbringen.

Auf Solarsysteme spezialisierenmit Riccardo Mero, Leiter Bildung suissetec, sprach Marcel Baud

Neuer BildungsgangProjektleiter Solar-montage mit eidgenössischem Fachausweis

Unter der Schirmherrschaft von suisse-

tec und Polybau startet der neue

Lehrgang «Projektleiter Solarmontage»

erstmals im Herbst 2012 und dauert

bis Ende 2013. Angesprochen sind

Gebäudetechniker mit eidgenössi-

schem Fähigkeitszeugnis (Elektroins-

tallateure, Heizungsinstallateure,

Metallbauer, Polybauer, Spengler,

Sanitärinstallateure und Zimmerleute),

die sich fundiertes und praxisbezo-

genes Wissen in der Solartechnik an-

eignen wollen. Kursorte sind die

Bildungszentren suissetec, Lostorf,

und Polybau, Uzwil. Die Ausschrei-

bung mit Kursinhalten und alle weite-

ren Informationen sind ab August

2012 verfügbar.

+ WEITERE INFORMATIONENwww.suissetec.ch/bildung

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identifikationen mit Zielen und Inhalten sind weitere Teile, die das BBT für den eidgenös­sischen Abschluss einfordert. Wo wird der Bildungsgang durchgeführt?Momentan sind die Bildungszentren von suissetec in Lostorf und Polybau in Uzwil ge­setzt. Ebenso ist die Einführung des Projekt­leiters Solarmontage in der Westschweiz am suissetec­Bildungszentrum in Colombier vorgesehen. Weitere Schulen, die den Bil­dungsgang anbieten möchten, sind natürlich willkommen. Sie haben verschiedene Verbände und Organisationen eingeladen, an der Trägerschaft des Bildungsgangs teil-zunehmen. Wer ist mit an Bord?Aus unserer Sicht sind alle relevanten Ver bän­de mit dabei. Polybau, Swissolar, Schwei­zerische Metall­Union (SMU), Gebäude klima Schweiz, der VSEI sowie Holzbau Schweiz. Was uns speziell wichtig erscheint, ist die Zusammenarbeit mit der Koordina tionsstelle des Bundesamts für Energie (BFE). Somit ist sichergestellt, dass Synergien unter bestehenden Bildungsangeboten hergestellt werden.Warum hat gerade suissetec den Lead übernommen?Als grösster der beteiligten Verbände macht es Sinn, dass wir die Verantwortung über­nehmen. Umso mehr, als dass wir die Erfah­rung nutzen, die wir mit dem Energie be­ rater Gebäude machen konnten. Unsere Pro­jektorganisation hat sich damals bewährt, weshalb auch beim Projektleiter Solarmon­tage die Steuerung bei uns liegt. Selbst­verständlich ist es unerlässlich, dass sich

auch die anderen beteiligten Verbände mit Engagement einbringen. Und das funktio niert sehr gut. Der Projektleiter Solarmontage ist ein Bildungsgang auf höherer Stufe. Bräuchte es im Solarbereich nicht auch ein Angebot der beruflichen Grundbildung?Der Projektleiter Solarmontage ist klar ein Bildungsangebot, welches den interes­ sierten, ausgebildeten Gebäudetechniker zum Instal lationsspezialisten solarer Energie­systeme macht. Sein Wissen aus der beruf­lichen Grund bildung erleichtert ihm unter anderem auch, zu erkennen, was er bei den Verbindungsstellen der Systeme beachten muss. Eine Kompetenz, die im Bildungsgang

übrigens grosses Gewicht erhalten wird. Denn sie ist mit einiger Verantwortung ver­bunden: Stichwörter: elektrische Anschlüs­se, Anbindung an Wasser­ und Heizkreis­läufe. Sie sehen, worauf ich hinaus will......nichts für BerufsanfängerGenau. Eine eigentliche Grundbildung im Solar­bereich lehnen wir ausdrücklich ab, weil sich solches Spezialwissen nur für Berufs­leute eignet, die bereits Kompetenzen im gebäude technischen Sektor aufweisen. Diese müssen sie mit dem EFZ als Spengler, Hei­zungsinstallateur, Polybauer usw. dokumen­tieren. Wir erachten es als schlicht unpro­fessionell und unfair, junge Berufsanwärter bereits in der Grundbildung zu Fachleuten in einer technischen «Nische» machen zu wollen. Wie der Name sagt, soll eine Grund­bildung Generalistenwissen vermitteln. Sie dient als Fundament für die weitere Berufs­ und Bildungskarriere, sei es als Projekt leiter Solarmontage, Energieberater Gebäude oder einer anderen Disziplin.Mit dem Bildungsgang setzt suissetec ein Zeichen, das aufhorchen lässt?Unserer Meinung nach wurde sehr viel über die Energiewende debattiert. Jetzt müssen sich aber sehr schnell Massnahmen konkreti­sieren, welche zur Umsetzung führen. Es ist längst Zeit zum Handeln; höchste Zeit, Sanie­rungsprojekte nicht nur zu diskutieren, son­dern zu verwirklichen. Wir hoffen, dass wir mit dem neuen Bildungsangebot Projektleiter Solarmontage einen Teil dazu beitragen kön­nen und sich möglichst viele Gebäudetech­niker bei uns das Know­how für die professio­nelle Montage von Solarsystemen holen. ‹

dieser ersten Solarwärme­Tagung in der Schweiz in Angriff genommen, um für beide Solarbereiche ein Angebot zu schaffen.An wen richtet sich die Tagung?Das Programm ist voll und ganz auf unsere Mitglieder und Branchen ausgerichtet. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein praxisorientiertes Programm mit top­ aktuellen Informationen zum Potenzial der Solarwärme in der Schweiz, zu Weiterbil­dungsmöglichkeiten im Solarbereich und zu der immensen Chance für unsere Bran­chen. Es werden zudem viele Praktiker als

Christoph Schaer: Am 25. Januar wird in Luzern erstmals die «Tagung Solarwärme Schweiz 2012» durchgeführt. Wie entstand die Veranstaltung?Swissolar hat schon einige Photovoltaik­ Tagungen mit grossem Erfolg durchgeführt. Als suissetec­Vertreter im Swissolar­Vor­stand ist es mir ein grosses Anliegen, dass sich für die Solarwärme eine gleichwertige Veranstaltung und Plattform etabliert. Hier sollen sich unsere Branchen aus erster Hand informieren und austauschen. Swissolar hat zusammen mit suissetec die Organisation

Referenten auftreten. Mit Roman Lutz unter anderem der Gewinner des suissetec­Sonder­preises am Solarpreis 2010. Er wird die Er­fahrungen eines Ausführenden weitergeben. Oder Jürg Marti von der Ombudsstelle Solar­wärme bei Swissolar wird aufzeigen, wie eine gut funktio nierende Solarwärme­Anlage realisiert werden kann. Damit aber nicht genug: Etablierte Firmen wie z.B. die Ernst Schweizer AG oder die Walter Meier AG werden ihre Topprojekte zeigen und damit die vielfältigen Möglichkeiten der Solar wärme anhand konkreter Praxisbeispiele erläutern.

Hoher Praxisbezug wichtigmit Christoph Schaer, Leiter Technik und Betriebswirtschaft suissetec, sprach Marcel Baud

Tagung Solarwärme Schweiz 2012

«Gebäudetech-niker sollen sich

bei uns das Know-how für die profes-sionelle Montage von Solarsystemen holen.»

Riccardo Mero, Leiter Bildung suissetec

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Fokus

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sich massgeblich an der Energiewende zu beteiligen. Aus meiner Sicht eine sichere Säule in einer unsicheren Zeit.Weshalb hat sich suissetec entschlossen, die Veranstaltung gemeinsam mit Swissolar, dem Schweizerischen Fach-verband für Sonnenenergie, durch-zuführen?suissetec arbeitet sehr eng mit Swissolar zu­sammen und ist auch im Vorstand aktiv. Letzt­lich sind Solaranlagen auch Gebäudetechnik­Komponenten. Es braucht gut ausgebildete Fachleute aus unseren Branchen, um die Bau­herrschaft kompetent zu beraten, um diese Anlagen in die immer komplexer werdenden Gebäudetechniksysteme einzubinden, den Service zu gewährleisten und um Solaranlagen ästhetisch in Dächer und Fassaden zu inte­grieren. Viele Solarprofis sind übrigens auch suissetec­Mitglieder.Wo sehen Sie die wichtigsten Schnitt- stellen der beiden Verbände?Ganz klar bei der Bildung, bei technischen As­pekten und der Tatsache, dass die Klientel weitgehend identisch ist. Unsere Fachberei­che tauschen sich regelmässig mit den Swissolar­Kommissionen aus. Weiterbildun­gen, Merkblätter und dergleichen werden gemeinsam erarbeitet und Synergien wo im­mer möglich und sinnvoll genutzt. Auch die beiden Geschäftsstellen arbeiten sehr gut zusammen.Themen rund um Nachhaltigkeit und er- neuer bare Energien sind nach dem Entschluss zum Atomausstieg noch mehr in den Vorder grund getreten. Wie nehmen Sie diesen Trend im Verband und den Branchen wahr?Die Signale der Natur sind unmissverständ­lich und messbar. Wir haben keine Wahl. Das ist für mich Grund genug, um unverzüglich zu handeln und mit der Umsetzung endlich zu beginnen. Die politischen Signale waren in der Vergangenheit jedoch nicht immer so klar. Ich bin froh, dass nun die Richtung deutlich signalisiert wurde, denn das gibt unseren Bran chen Planungssicherheit. Die Unsicher­heit kann so der Gewissheit weichen, mit erneuerbaren Energien und energieeffizien­ten Systemen auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten langfristig auf das richtige Pferd zu setzen.Gibt es bereits einen Termin für die Aus -tragung der Veranstaltung 2013?Noch nicht. Wenn die Tagung am 25. Januar von unseren Mitgliedern besucht wird und da mit einem Bedürfnis Rechnung getragen werden kann, werde ich mich persönlich enga gieren, damit der Termin 2013 rasch bestimmt und diese Solarwärme­Tagungen weitergeführt werden. Versprochen! ‹

Der Fokus wurde bewusst auf die Solar- wärme gelegt. Weshalb?Die Solarwärme wird in der ganzen Strom­ und KEV­Diskussion gerne vergessen, obschon sie einen nicht zu unterschätzenden Beitrag bei der Umsetzung der Energiewende leisten kann. Wenn man bedenkt, dass beispiels­weise 70 Prozent des Brauchwarmwassers mit der Sonne bereitgestellt werden können, heisst das im Umkehrschluss: 70 Prozent Ein sparung eines anderen, oft fossilen Ener­gie trägers ohne jegliche Komforteinbusse. Das ist das, was ich unter anderem unter Energie effizienz verstehe.Ein Tagungsthema bildet die sogenannte Prozesswärme, eine Technologie, die noch viel Potenzial birgt. Können Sie ein paar Worte dazu sagen?Bei der Prozesswärme geht es darum, auch in wärmeabhängigen industriellen Prozessen das Potenzial der Solarwärme auszuschöp­fen. Es ist also keine eigene Technologie, son­dern vielmehr eine weitere Anwendung der Solarwärme. Da gibt es schon viele einwand­frei funktionierende Anlagen: zum Beispiel Heu­ oder Kräutertrocknungsanlagen, Paraf­fin­Schmelzprozesse, Wellness­Oasen und vieles mehr. Leider wird noch relativ wenig darüber gesprochen. Das wollen wir ändern, denn Sie haben es gesagt: Dieses Gebiet birgt noch unendlich viel Potenzial! Wie wurden die Themen gesetzt und die Referenten ausgesucht?Ein hoher Praxisbezug war uns ein sehr wich ti­ges Anliegen. Deshalb haben wir viele hoch­qualifizierte Praktiker als Referenten ausge­wählt. In einem Podiumsgespräch kommen aber auch Exponenten der Kantone und des Bundes sowie Persönlichkeiten aus der Poli­tik zu Wort. So wird unser Zentral präsident Peter Schilliger die Sicht des Schweizerisch­Liechtensteinischen Gebäudetechnikver­bands oder Nationalrat Roger Nordmann diejenige eines Energiepolitikers vertreten.Was verspricht sich suissetec von der Tagung?Sehen Sie, unsere Branchen sind ein wesent­licher Bestandteil der Energiewende, ins­besondere bei der Umsetzung. Wenn man be­denkt, dass 60 Prozent aller Sanierungen direkt zwischen der Bauherrschaft und unse­ren Mitgliedern abgewickelt werden, zeigt das alleine schon die Verantwortung, die wir tragen. Viele Mitgliederunternehmen sind bereits heute sehr aktiv bezüglich Solaranla­gen. Es braucht aber alle Kräfte, um die Klima­ und Energieziele zu erreichen. Indem wir das Potenzial, Praxisbeispiele und Weiter­bil dungsmöglichkeiten aufzeigen, wollen wir unsere Branchen motivieren, diesen Wachs ­tumsmarkt aktiv zu bewirtschaften und

«Die Solarwärme-Tagung bietet

topaktuelle Informa-tionen zum Poten-zial der Solarwärme in der Schweiz.»

Christoph Schaer, Leiter Technik und Betriebswirtschaft suissetec

Tagung Solarwärme Schweiz 2012

Die Tagung Solarwärme Schweiz 2012

wird erstmals am 25. Januar 2012

durch geführt. Schauplatz ist das Grand

Casino Luzern. Referate und Podi-

umsdiskussion drehen sich um die zwei

Schwerpunkte: «Solarwärme – ein

wesentlicher Beitrag zur Energiewen-

de» und «Erprobte Konzepte und

neue Trends».

Veranstalter sind der Schweizerische

Fachverband für Sonnenenergie

Swissolar und der Schweizerisch-

Liechtensteinische Gebäudetechnik-

verband suissetec.

+ WEITERE INFORMATIONENwww.swissolar.ch/solarwaerme2012

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Page 8: suissetec magazin Januar 2012

Fein Kost!An den Schweizermeisterschaften 2011 hat sie den Männern gezeigt, wo der Hammer hängt. Sandra Kost holte sich bei den Lüftungsanlagen­ bauern die Goldmedaille. Warum sie als Abiturientin aus Deutschland eine Lehre in der Schweiz absolvierte, erzählt sie beim Besuch an ihrem Arbeitsplatz in Grosswangen LU.

von Marcel Baud

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Porträt

Page 9: suissetec magazin Januar 2012

In der Montagehalle der Air Five AG herrscht

geschäftiges Treiben. An den Werkplätzen

werden Bleche beschnitten, Pläne besprochen,

Führungsmitarbeitende geben Anweisungen.

Eine von ihnen ist Sandra Kost. Sie gibt gerade

Florian Blättler Tipps für die Vermassung. Der

Lernende im dritten Jahr schwärmt von seiner

Lehrerin. Sie sei auf dem neusten Wissensstand

und jetzt erst noch die Beste in ihrem Beruf. So

profitiere er enorm für die LAP, die er Anfang

Jahr bestreitet.

Selbst sieht sich Sandra Kost nicht unbedingt

als Vorbild. «Mit gutem Beispiel vorangehen»,

möchte sie aber schon. Die 22-jährige Deut-

sche räumt ein, dass sie der Arbeitsalltag nach

den Schweizermeisterschaften bereits wieder

fest im Griff habe. Arbeits- und Bildungsalltag

müsse man korrigieren. Denn Kost ist seit letz-

tem September an der Hochschule Luzern ein-

geschrieben. In der Abteilung Technik & Archi-

tektur hat sie das Bachelor-Studium begonnen.

Bis 2015 wird sie sich berufsbegleitend zur Ge-

bäudetechnik-Ingenieurin weiterbilden. 60 Pro-

zent Anstellung und 40 Prozent Studium; da

bleibe nicht mehr viel Freizeit, gibt sie unum-

wunden zu.

Chance in der Schweiz gepacktWir wollen wissen, wie eine Abiturientin aus

Deutschland dazu kam, in der Schweiz eine

handwerkliche Ausbildung zu absolvieren. «Nach

13 Jahren nur Schule musste ich einfach irgend-

etwas machen», erklärt sie, wobei sie die Beto-

nung auf «machen» legt. Vor allem etwas Tech-

nisches sollte es sein. In der Umgebung von

Pforzheim bei Stuttgart, woher sie stammt,

suchte sie vergeblich nach einem Ausbildungs-

platz. Nachdem Bekannte in die Schweiz gezo-

gen waren, kam sie auf die Idee, hier ihr Glück

zu versuchen. Obwohl sie mit den Bewerbungs-

schreiben für Lehrbeginn 2008 spät dran gewe-

sen war, sollte sich schnell die Chance für die

Grundbildung bei Air Five bieten. «Ich habe eine

einwöchige Schnupperlehre absolviert und

wusste dann: Das ist es!» Sandra Kost packte

ihre Chance und übersiedelte nach Luthern LU,

in die Nähe ihres Lehrbetriebs. Mit 18 gehörte

sie zu den Älteren an der Baugewerblichen

Berufsschule Zürich (BBZ). Dies sei kein Pro-

blem gewesen. Ein noch älterer Lernender habe

ihr die Leader-Rolle zum Glück abgenommen.

Problematisch war eher das Schweizerdeutsch.

Obwohl sie sich mittlerweile recht gut daran

gewöhnt habe, müsse sie auch heute noch

passen, wenn Kollegen auf die Schnelle etwas

miteinander «nuschelten», wie sie sagt. Dies sei

aber auch gleich die einzige Hürde gewesen,

mit der sie als Deutsche konfrontiert worden

sei. Das Klischee mit den ungeliebten nörd-

lichen Nachbarn spiele sich wohl eher in den

grossen Schweizer Städten und kaum im Luzer-

ner Umland ab, so ihre Vermutung. Sie sei je-

denfalls nie wegen ihrer Herkunft geschnitten

worden: «Im Gegenteil. Ich wurde toll aufge-

nommen, am Arbeitsplatz und in der Schule.

Man hat mich überall sofort akzeptiert.»

Kein Fitnesscenter nötigBesonders gefällt ihr an ihrem Beruf die grosse

Abwechslung. Man sehe jeden Tag etwas Neues.

Keine Baustelle gleiche der anderen, und man

lerne viele Leute kennen. Ihr Arbeitgeber führt

vom Einfamilienhaus bis hin zum grossen Ge-

bäudekomplex alle Arten von Projekten aus.

Zurzeit installierten sie gerade im Kantonsspital

Luzern. Auf die Frage, ob man als Frau in einem

typischen Männerberuf mehr leisten müsse,

antwortet Sandra Kost mit: «Ja, ich denke

schon.» Die körperliche Konstitution sei gerade

für Frauen in diesen Berufen wichtig. Mittler-

weile habe sie bei den Armmuskeln zugelegt

und das Fitnesscenter nicht mehr nötig. Den-

noch, die «Gentlemen» würden auf dem Bau

darauf schauen, dass sie die ganz schweren

Lasten nicht allein tragen müsse. «Die Herren

nehmen wirklich Rücksicht», lobt Sandra Kost.

Übrigens seien sie einige Zeit sogar drei Lehr-

frauen im Betrieb gewesen. «Das war etwas

Besonderes, wenn gleich drei Lüftungsanla-

genbauerinnen auf der Baustelle aufgetaucht

sind», erinnert sie sich mit einem Schmunzeln.

Eine ihrer Kolleginnen habe aus körperlichen

Gründen inzwischen die Lehre leider abbrechen

müssen. Die verbliebene Mitstreiterin sei aber

immer noch dabei. «Ich habe sie motiviert»,

sagt sie stolz.

Wenn sie nicht gerade Lüftungskanäle instal-

liert oder Lehrbücher wälzt, verbringt Sandra

Kost Zeit mit ihrem Hund oder braust mit dem

Motorrad durch die Gegend. Eine Familie

möchte sie gerne auch einmal gründen. «Aber

zuerst kommt jetzt das Studium, und dann will

ich sicher noch zwei Jahre Berufserfahrung

sammeln.» Vor allem hofft sie, dass sich Fami-

lie und Beruf dereinst miteinander vereinbaren

lassen. Wenn sie dieses Ziel so entschlossen

und erfolgreich anvisiert wie den Schweizer

Meistertitel, wird ihr das fraglos gelingen. ‹

Sandra Kost gibt Florian Blättler Tipps, wie man vermasst. Der Lernende im dritten Jahr «profitiere enorm» von der Schweizer­meisterin.

Mit Goldmedaille: Die 22­Jährige zeigte den Männern die Meisterin und landete in Pratteln zu­ oberst auf dem Podest.

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Die Herbst­Delegiertenversammlung im

«Swiss ôtel» sei zwar weniger glamourös, doch

fast noch wichtiger als die Sommer-DV, stellte

Zentralpräsident Peter Schilliger in seiner Be-

grüssungsrede fest. Die Delegierten sollten

sämtliche Anträge auf der Traktandenliste ohne

Gegenstimme absegnen; insbesondere das

Budget 2012, welches gemäss Schilliger «den

Grundstein für ein erfolgreiches Geschäftsjahr

legt».

In seiner Berichterstattung informierte der Ver-

bandspräsident über jüngste Aktualitäten: zum

Beispiel die renovierten Gastroräume (Cafeteria

und Restaurant) im Bildungszentrum Los torf,

den neuen Lehrgang «Projektleiter Solarmon-

tage» und die erfolgreiche Reduktion der Suva-

Prämien, deren Basissätze «auf nachdrückliche

Forderung hin» um zwei Stufen hätten redu-

ziert werden können. Für Installa tionsgeschäfte

wurde der Netto-Prä miensatz dadurch um acht

Prozent reduziert.

Senkung der Mitgliederbeiträge Die Reduktion der Mitgliederbeiträge war inner-

halb der Finanzthemen ein zentraler Punkt. Die

Delegierten bewilligten den Antrag, dass 2012

die suissetec-Mitglieder von reduzierten Bei-

trägen profitieren sollen. Nachdem zuletzt die

Grossfirmen durch eine stärkere Degression

entlastet wurden, profitieren nun alle Firmen

gleichermassen von einer Senkung der Bei-

träge. Damit bezahlen die rund 3500 Verbands-

mitglieder einen um 100 Franken reduzierten

Grund beitrag für ihre Mitgliedschaft. Dieser

beträgt neu 150 Franken. Die daraus resultie-

renden Ertragsausfälle wurden bei der Erstel-

lung des Budgets bereits berücksichtigt.

Imagekampagne als gewichtigste BudgetpositionVizepräsident Heinz Rohner nannte in der Er-

läuterung des Erfolgsrechnungs-Budgets die

Weiterführung der Imagekampagne als gröss-

tes Engagement. 400 000 Franken investiert der

Verband in die Massnahmen. Die Migration des

Buchhaltungsprogramms und die Erstellung

gemeinsamer Lehrmittel und Modulprüfungen

seien ebenso bedeutende Projekte unter den

insgesamt 40 Vorhaben, so der Finanzverant-

wortliche.

Auf der Einnahmenseite erwartet Rohner vor

allem bei den Erträgen aus Kursgeldern grosse

Zunahmen. Neue Kurse, gute Auslastung der

Kurszentren und zusätzliche Klassen seien einer-

seits dafür verantwortlich, brächten andererseits

aber auch höheren Aufwand mit sich.

Das Budget 2012 sieht einen Verlust von 36 700

Franken vor. In diesem Resultat sind Abschrei-

bungen von 1 149 800 Franken enthalten. Der

daraus resultierende positive Cashflow ermög-

licht es gemäss Heinz Rohner, die gesamten für

das Jahr 2012 geplanten Investitionen aus ei-

genen Mitteln zu finanzieren.

Im Investitionsbudget schlagen die geplanten

Renovationsarbeiten am Zürcher Geschäftssitz

mit 422 200 Franken als grösstes Projekt zu

Buche. Sie umfassen die Öffnung und Vergrös-

serung des Empfangsbüros sowie die von der

ETH vorgegebene Instandsetzung des Fern-

wärmeanschlusses.

Neues zu den Image­ProjektenBenjamin Mühlemann, Leiter Kommunikation,

informierte zum Projekt «Image Gebäudetechnik»

(siehe Seite 22). Die ernüchternden Resultate

der Isopublic-Bevölkerungsbefragung würden

intern zum besseren Verständnis der geplanten

Massnahmen laufend kommuniziert.

Tiefere Mitglieder- beiträge dank gutem GeschäftsgangMitgliederbeiträge, Budget und Imagekampagne: Dies waren die wichtigsten Schlag­ lichter der Herbst­Delegiertenversammlung vom 25. November 2011. 104 Delegierte waren der Einladung von suissetec nach Zürich Oerlikon gefolgt. Sie vertraten 174 Delegiertenstimmen.

von Marcel Baud

Ersatzwahlen

An der Herbst­DV wurde mit René Fasler (Sek tion AHTV) der neue Präsi­dent der Aufsichtskom­mission für über betrieb­

liche Kurse gewählt. Fasler ersetzt Christian Gloor (De legierter Sektion Bern), der das Amt seit 2006 ausgeübt hatte.

Nachfolger des als Er­satz­Mitglied der GRPK zurückge tretenen Hans­Ulrich Ammeter wird Martin Klaus (Sek tion

Nordwestschweiz).

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Intern

Page 11: suissetec magazin Januar 2012

Viktor Scharegg, Sektions präsident GTV Grau bünden (links), und Heinz Rohner, Vizeprä sident suissetec.

Peter Schilliger, Zentralpräsident

Alois Gartmann, Leiter Höhere Berufs­bildung

Heinz Rohner, Vizepräsident

Benjamin Mühlemann, Leiter Kommunikation

Riccardo Mero, Leiter Bildung

Die Zentralvorstandsmitglieder Anne­Laure Hählen,

Thierry Bianco, Giuseppe Rigozzi und Georg Gallati

(von links).

Yves Roduit, Pierre­Alain Burgener, Sektion suissetec Valais Romand,

Anne­Laure Hählen, Mitglied Zentral vorstand, Freddy Moret, Leiter Sekretariat Romand (von links).

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suissetecmagazin Januar 2012 11

Page 12: suissetec magazin Januar 2012

Der Begriff «Gebäudetechniker» könne zurzeit

gemäss Bundesamt für Berufsbildung und

Technologie BBT nicht eingeführt werden, weil

eine Begriffsüberschneidung mit den Höheren

Fachschulen bestehe. Diese vergeben mitunter

den Titel «Techniker HF». Was die Zulassung

des Begriffs «Gebäudetechniker» betreffe,

müsse die internationale Vereinheitlichung der

Berufsbezeichnungen abgewartet werden. Diese

erfolge innert der nächsten vier bis fünf Jahre.

Toplehrbetriebe ersetzen qualifizierten LehrbetriebRiccardo Mero stellte den Delegierten die Neu-

ausrichtung der qualifizierten Lehrbetriebe vor.

Die qualifizierten Lehrbetriebe sollen als «Flagg-

schiffe» der Gebäudetechnik auftreten und da-

mit als Vorzeigebetriebe für eine exzellente

Aus bildung der Lernenden agieren. Das Depar-

tement Bildung habe hierzu gemeinsam mit

rund 20 Vertretern von qualifizierten Lehrbetrie-

ben neue Qualitätskriterien entwickelt, so der

Leiter Bildung von suissetec. Die Zertifizierung

als quali fizierter Lehrbetrieb erfolge weiterhin

frei willig und in Selbstdeklaration (siehe Beitrag

Seite 21).

Für «Toplehrbetriebe» wurde übrigens eigens ein

Signet entwickelt. Zum Einsatz kommt dieses

im Webauftritt toplehrstellen.ch und bei den

Toplehrbetrieben selbst.

Gemeinsame LehrmittelAlois Gartmann, Leiter Höhere Berufsbildung,

liess die Delegierten erstmals einen Blick auf

das Design der neuen gemeinsamen Lehrmittel

werfen. Anhand eines druckfrischen Probeka-

pitels zeigte er auf, wie die Lehrmittel in Zukunft

methodisch auf Topniveau aufgebaut sein

werden. Ein ansprechendes Layout mit genü-

gend Freiflächen werde die Studenten zum

Lesen einladen. Sauber aufbereitete Grafiken

förderten das Begreifen und Verarbeiten neuer

Lerninhalte. Pro Kapitel werde eine Zusammen-

fassung erstellt, die das Wesentliche kurz und

bündig zusammenfasse. ‹

Mehr Lohn

Unter der Führung von ZV­Mitglied Georg Gallati haben suissetec und die Verhandlungs­partner gemeinsam die

Löhne 2012 festgelegt: Die gesamte Lohnsumme aller dem Gesamtarbeits­vertrag (GAV) unterstellten Mitarbei­tenden der Gebäudetechnik­Branchen werden um 1,7 Prozent erhöht.

Jeder Mitarbeitende der Branchen Spengler/Gebäudehülle, Clima Heizung, Clima Lüftung/Kälte und Sanitär/Wasser/Gas, der dem GAV unterstellt ist, erhält als gene­rellen Anteil an der Lohnerhöhung 50 Franken pro Monat. Der ver­bleibende Rest wird individuell und leistungsbezogen verteilt.

Nicht unter die Regelung fallen alle Arbeitsverhältnisse, die ab 1. Juli 2011 abgeschlossen worden sind. Ausserdem können bereits ab 1. Juli 2011 zugestandene Lohnerhöhungen an die Lohnerhöhungen des kom­menden Jahres angerechnet werden. Eine weitere Anpassung wurde im Bereich der Mindestlöhne der Mon­teure 1 (mit eidgenössischem Fähig­keitszeugnis) vorgenommen: Diese werden ab dem fünften Jahr nach Lehrabschluss um monatlich 50 auf 4600 Franken und ab dem sechsten Jahr nach Lehrabschluss um 100 Franken pro Monat auf 4800 Franken erhöht.

Angelo Grisoni, Michele Moreschi und Massimo Frizzi, Sektionsvorstandsmitglieder Sektion Tessin und Moesano, Flavio Bassetti, Leiter Sekretariat Tessin (von links).

Andenken an Eduard (Edi) Kull und Jean-Louis Marmillod

Am 14. November 2011 verstarb Ehren­präsident und Ehrenmitglied Edi Kull. Zentralpräsident Peter Schiller würdigte Edi Kull als Spengler durch und durch, der er zeitlebens gewesen war. Mit seinem verbind­lichen Wesen habe er als langjäh­riger Zentralpräsident des früheren SSIV viel erreicht. Edi Kull sei für den Verband eine Leitgestalt gewesen, die nur schwer zu ersetzen sei.

Mit Jean­Louis Marmillod († 10. Okto­ber 2011) musste Peter Schilliger einen weiteren Todesfall bekanntge­ben. Der ehemalige Präsident der Fédération Vaudoise des Maîtres Ferblantiers, Appareilleurs et Cou­vreurs habe sich an der Delegierten­versammlung immer als engagier­ ter Teilnehmer ausgezeichnet. Er war als sympathische und freundliche Persönlichkeit allseits geschätzt worden.

Die Delegierten ehrten die beiden Ver­storbenen mit einer Gedenkminute.

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Intern

Page 13: suissetec magazin Januar 2012

Die neue Austragungsstätte sollte die einzige

markante Abweichung zur Tradition rund um

die Generalversammlung der EGT bleiben.

Denn die Mitglieder durften sich auch in diesem

Jahr über durchwegs positive Zahlen freuen,

die ihnen Präsident Luzius Willi präsentierte.

In seinem Jahresbericht benannte Willi einen

gegenüber dem Vorjahr erneut um 2,5 Prozent

gesteigerten Umsatz. Positiv bewertete der EGT-

Präsident, dass darüber hinaus keine Debi-

torenverluste zu beklagen waren. Der Verwal-

tungsrat habe beschlossen, dank dem guten

Geschäftsgang erneut einen bedeutenden

Rabatt auf den Mitgliederbeitrag zu gewähren.

Zudem beantragte Luzius Willi, eine Dividende

von 7 Prozent auf das einbezahlte Anteilschein-

kapital an die Genossenschafter auszuschüt-

ten. Dem Antrag wurde ohne Gegenstimme

entsprochen.

Die Gründe für den erfreulichen Geschäftsgang

der Genossenschaft ortete der Präsident in der

guten Konjunkturlage und der grossen Nach-

frage nach Produkten und Dienstleistungen der

Gebäudetechnik-Branchen. Im geschlossenen

Ausstieg aus der Atomenergie sieht er für die

kommenden Jahre grosse Aufgaben und

Chancen für die involvierten Gewerbe.

Im Weiteren informierte Luzius Willi, dass die

EGT seit Frühjahr 2011 eine eigene Website

betreibe (www.egt-ctb.ch). Sie enthält nebst

allgemeinen Informationen eine Suchfunktion

für Produkte sowie Links zu den Lieferanten.

Zweck mehr als erfülltUrs Hofstetter, seines Zeichens Geschäftsführer

der EGT, erläuterte darauf die Jahresrechnung.

Insbesondere freue er sich über den erwähnten

Mehrumsatz, die vermehrt in Anspruch genom-

menen Skontoabzüge und den Anstieg bei den

Lieferantenrabatten. Für ihn der Beweis, dass

die EGT ihren Zweck – nämlich den Mitgliedern

Einkaufsvorteile zu verschaffen – im Vergleich

zum Vorjahr noch einmal besser erfüllt habe.

Die Genossenschafter genehmigten die Jahres-

rechnung einstimmig. Ebenso stimmten sie der

Verwendung des Jahresgewinns und der Entlas-

tung des Verwaltungsrates einstimmig zu.

Peter Schilliger würdigt Arbeit der EinkaufsgenossenschaftMit Peter Schilliger, Zentralpräsident von suis-

setec, wohnte ein prominenter Gast der Gene-

ralversammlung bei. In seiner Ansprache dankte

er den Genossenschaftern für die Treue gegen-

über suissetec und unterstrich die Wichtigkeit

der EGT für den Schweizerisch-Liechtenstei-

nischen Gebäudetechnikverband und dessen

Mitglieder. Er hob die Tätigkeit und das Enga-

gement der EGT hinsichtlich der Pflege eines

ausgezeichneten Beziehungsumfelds hervor,

das auf der Geschäftsstelle in Zürich gebündelt

würde. Letztlich diene die Genossenschaft

sowohl den Unternehmern der Branchen als

auch den Lieferanten, indem beide Parteien von

besseren Verdienstmöglichkeiten am Markt

profitierten. (baud) ‹

Erfolgreiche Organisation wächst weiterDie 53. ordentliche Generalversammlung der Einkaufsgenossenschaft für die Gebäude­technik EGT wurde zwar wiederum in Bern durchgeführt – für einmal jedoch nicht im Hotel Bellevue, sondern im «Schweizerhof». Die Genossenschafter freuten sich über den im Berichtsjahr 2010/2011 erfolgreichen Geschäftsverlauf und den nochmals um 2,5 Prozent gesteigerten Umsatz.

+ INFORMATIONEN UND KONTAKT

Einkaufsgenossenschaft für die Gebäudetechnik EGTGeschäftsführer Urs HofstetterAuf der Mauer 11, Postfach8032 Zürich

Telefon 043 244 73 90info@egt­ctb.ch

www.egt­ctb.ch

Zufriedene Genossenschafter: Die Delegiertenversammlung genehmigt sämtliche Anträge ihrer Führungsgremien einstimmig.

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Umfeld

Page 14: suissetec magazin Januar 2012

Helle Räume für helle KöpfeBis zu 300 Studenten gehen an Spitzentagen im über 30­jährigen suissetec­ Bildungszentrum Lostorf ein und aus. Restaurant, Cafeteria, Toilettenanlagen und die «Aula 16» wurden nun einer grundlegenden Sanierung unterzogen.

Zugegeben, die Achtziger hatten auch ihr Gutes. «Schimanski» war Tatort-Kommissar, Männer durften

dauergewelltes Haar und Damen Neonjacken tragen – und 1981 wurde das suissetec-Bildungszentrum in

Lostorf eröffnet. Leider waren zur damaligen Zeit auch Braun-, Beige- und Orangetöne in allen Varianten,

dunkel gebeizte Täferdecken und schwere Teppichbeläge im architektonischen Interieur der letzte Schrei.

Höchste Zeit also, das stilistisch in manchen Bereichen noch aus dieser Zeit stammende Bildungszentrum

einem fundamentalen Facelifting zu unterziehen.

Unter der Leitung von Architekt Hans Kunz wurden in einer ersten Etappe (2010) der Eingangsbereich mit

Empfangstheke und die Sanitäranlagen bei der Cafeteria saniert. Im Sommer 2011 folgten die Cafeteria

selbst, das Restaurant und die «Aula 16», wie sie intern genannt wird. Decken und Beleuchtungen wurden

erneuert, Teppichböden durch hygienische Hartbeläge ersetzt, Wände hell gestrichen und das Mobiliar durch

neuzeitliche Sitzgelegenheiten und Tische ausgetauscht. Die Raucherecke wurde abgeschafft und zur ge-

mütlichen Begegnungszone mit Lounge-Charakter umfunktioniert. Auch die Buffets in Cafeteria und Res-

taurant erhielten ein neuzeitliches Kleid. Auffallend die bessere Akustik: Schallschluckende Deckenelemente

sorgen dafür, dass Gespräche im Restaurant jetzt bei normaler Lautstärke möglich sind.

Im neuen Outfit präsentieren sich die sanierten Räumlichkeiten heute als «würdiges Schaufenster des

Verbands» wie Riccardo Mero, Leiter Bildung, betont. Und dass man in 30 Jahren sicher erneut schmunzelnd

auf heutige Geschmäcker zurückblicken werde – damit liesse sich problemlos leben... (baud) ‹

Gemütlich: angenehmes Ambiente in der neu gestalteten Cafeteria.

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Events

Page 15: suissetec magazin Januar 2012

Regierungsrat Klaus Fischer zu Besuch

Am 5. Dezember lud der Verband unter Zentralpräsident Peter Schilliger und Direktor Hanspeter Kaufmann zum offiziellen VIP­Empfang ins suissetec­Bildungszentrum. Der Solothurner Regierungsrat Klaus Fischer, Vorsteher des Departements für Bildung und Kultur, liess es sich nicht nehmen, nebst den sanierten Räumlichkeiten auch die Werk­stätten zu besichtigen (Bild). Begleitet wurde er von Andreas Brand, Amtschef für Be­rufsbildung, Mittel­ und Hochschulen. Seitens Hersteller durfte die suissetec­Führung Hanspeter Tinner, Geschäftsführer der Geberit Vertriebs AG, begrüssen. Geberit hat sich finanziell an den neuen Toilettenanlagen im Cafeteria­Bereich massgeblich beteiligt.

Ebenso waren Ursula Rudolf, Gemeindepräsidentin Lostorf, Erich Meier, Rektor STFV Winterthur, und Urban Vecellio, Rektor der Baugewerblichen Berufsschule Zürich, der Einladung nachgekommen. Sie alle waren vom neu gestalteten Interieur des Bildungs­zentrums sehr angetan.

Beeindruckt: Hanspeter Tinner, Andreas Brand, Adrian Lüthi (Geberit)

und Klaus Fischer (von links).

Hell und geräumig: die «Aula 16».

Repräsentativ: der neue Bereich Empfang/Réception.

Grosszügig und modern: das neue Restaurant.

Einladend: die Lounge­Ecke im Eingangsbereich.

suissetecmagazin Januar 2012 15

Page 16: suissetec magazin Januar 2012

Das Modul 60.40 «Vernetzungsmodul Unter-

nehmensführung» steht jeweils gegen Ende

einer Weiterbildung zum Meister auf der

Agenda. Hier müssen die Führungskräfte von

morgen zeigen, dass sie mit Elementen wie

Unternehmensdesign, strategischer Ausrich-

tung und Leistungskennzahlen umgehen kön-

nen. Dazu trafen sich vom 14. bis 17. November

80 Studenten sämtlicher Fachrichtungen und

Schulen im BZ Lostorf. Bei der Einteilung

achten die Experten jeweils darauf, dass in den

Gruppen Vertreter verschiedener Branchen

enthalten sind. Sanitärplaner, Spengler-, Sani-

tär- und Heizungs-Meister-Anwärter erarbeiten

im Team Lösungen für Aufgaben rund um die

Steuerung und Führung eines Betriebs der

Gebäudetechnik. Aufgaben, mit denen sie in

ihrer Führungsfunktion im Geschäftsalltag

jeder zeit konfrontiert werden könnten. Wie

erstellt man eine Produkt-Markt-Matrix? Wie

werden Märkte definiert und Umsatzzahlen

Vernetzt im TeamKnisternde Spannung im suissetec­Bildungszentrum Lostorf: In der Cafeteriabeugt sich eine Arbeitsgruppe, bestehend aus fünf jungen Männern, überOrdner und Manuskripte. Sie diskutieren. Einer macht Notizen, ein andererblickt konzentriert auf seinen Laptop, ein Dritter nippt an einem Energydrink.Es ist «Vernetzungsmodul». Angehende Meister sollen beweisen, dass sie die Unternehmensführung beherrschen.

von Marcel Baud

Auf dem Prüfstand: Marcel Brunner, Meister­Anwärter Fachrichtung Sanitär, präsentiert Marktleistungsgestaltung am Vernetzungsmodul.

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Bildung

Page 17: suissetec magazin Januar 2012

prognostiziert? Welche Schritte sind zu unter-

nehmen, wenn über einen Kunden der Konkurs

eröffnet wird? Oder was gilt es über die Sozial-

leistungen für seine Mitarbeitenden zu beach-

ten? Die Vierer- und Fünfergruppen entwickel-

ten gemeinsam Lösungen zu den Teilaufgaben

und stellten diese in 30-minütigen Präsenta-

tionen und 60-minütigen Fachgesprächen den

Experten vor. Dabei gilt, dass jedes Gruppen-

mitglied auf den Prüfstand gestellt wird, sowohl

in Sachen Präsentation als auch in Detailfragen.

Teamwork Alois Gartmann, Leiter Höhere Berufsbildung

suissetec, betont, dass die Studenten das

Vernetzungsmodul stets schätzen. Als einziges

der insgesamt rund 35 Module auf dem Weg

zum Meisterdiplom werden hier die Arbeiten

und vor allem die Modulprüfung im Teamwork

erarbeitet. Die Teilnehmenden bringen spezi-

fisches Wissen und individuelle Stärken zum

Nutzen aller ein. Gruppendynamik, Teambildung

und Erfahrungsaustausch werden grossgeschrie-

ben und sind abgesehen von der Endnote eine

wichtige und wertvolle Erfahrung der intensiven

vier Tage. Während der gesamten Zeit betreuen

insgesamt neun Coachs die 18 Gruppen. Ihre

Rolle besteht darin, die Studenten sanft anzu-

leiten; falls nötig kritische Fragen zu stellen,

sollten sie sich bei der Lösungsfindung allzu

sehr auf den Holzweg begeben. Konkrete Ant-

worten geben die Coachs aber keine – diese

müssen die designierten Führungskräfte der

Gebäudetechnik selbst kreieren.

Das Vernetzungsmodul begnügt sich übrigens

nicht damit, nur erlernte Kompetenzen zu ver-

binden. Es werden auch neue Elemente wie

Kreativitätsmethoden zur Lösungsfindung bis

hin zu geeigneten Präsentationstechniken ver-

mittelt. Der pragmatische Ansatz hat auch

hier hohes Gewicht. Lösungen wollen nicht

nur erarbeitet, sondern auch richtig «verkauft»

werden.

Am gleichen Strang ziehenDie Zusammengehörigkeit unter Gebäudetech-

nikkollegen ist spürbar, als am Schluss des

Moduls alle 80 Meister-Studenten in der Aula

versammelt sind und gespannt auf die Be-

kanntgabe der Resultate bzw. ihr Modulzerti-

fikat warten. Alle haben bestanden. Die Exper-

ten zeigen sich beeindruckt von der Qualität der

präsentierten Lösungen. Für Alois Gartmann

genauso ein Erfolg ist die persönliche Entwick-

lung, welche die Studenten in den vier Tagen

erfahren haben. Das Vernetzungsmodul ist die

einzige Gelegenheit während der ungefähr drei

Jahre dauernden Weiterbildung zum Meister,

wo sämtliche Teilnehmenden aller Schulen und

aller Fachrichtungen für kurze Zeit unter einem

Dach versammelt sind. So fiel auch die Idee,

die vier Tage mit einem Raclette-Essen zu krö-

nen, auf grosse Resonanz. Die Teambildung hat

Früchte getragen. Alois Gartmann erzählt, dass

Studenten, die erst nicht zum gemütlichen Teil

kommen wollten, sich noch während des Ver-

netzungsmoduls spontan zum Raclette nach-

gemeldet hätten.

Vier arbeitsintensive, aber auch in jeder Bezie-

hung lehrreiche Tage fanden damit einen wür-

digen Abschluss. Tage, die den angehenden

Meistern auch bewusst machten, dass sie am

gleichen Strang ziehen. Kontakte wurden ge-

festigt, neue entstanden. Freundschaften eben,

die meist weit über das Studium hinaus halten

– nicht selten ein ganzes Leben lang. ‹

«Lösungen wollen nicht nur erarbeitet, sondern auch richtig

‹verkauft› werden.»Alois Gartmann, Leiter Höhere Berufsbildung suissetec

Ein weiteres Modul­zertifikat in der

Tasche und erst noch im Team erarbeitet:

Studenten studieren ihre Resultate.

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Page 18: suissetec magazin Januar 2012

An der Herbst­Delegiertenversammlung 2011

wurden nicht nur Verbandsgeschäfte behan-

delt, sondern unter grossem Applaus auch die

Schweizermeisterinnen und -meister geehrt.

Zudem durften die Delegierten mit Florian Müller

den amtierenden Vize-Weltmeister «Sanitär

Heizung» begrüssen.

«Ich mag es, ambitionierte, junge Leute zu tref-

fen», bekannte Stephan Klapproth, als er wie

immer gut gelaunt und pointiert die Laudatio für

die jungen Berufsmeister hielt. «Ihr habt einen

guten Weg gewählt, wenn ihr jetzt schon nach

hohen Zielen strebt und nach den Sternen

greift» – und wenn er junge Leute wie diese vor

sich habe, dann mache er sich trotz Krisenstim-

mung um seine AHV eigentlich keine Sorgen,

so die News-Ikone von «10vor10».

Stephan Klapproth liess es sich nicht nehmen,

die Meister persönlich zu interviewen. So blick-

ten Vize-Weltmeister Florian Müller und Coach

Markus Niederer zurück auf die «WorldSkills»

in London, auf deren intensive Vorbereitung,

die Anspannung und Nervosität am Wettkampf

und letztlich natürlich die riesige Freude über

die Silbermedaille. Der 21-jährige Oensinger

hatte am Wettkampf Anfang Oktober des letz-

ten Jahres gegen 26 internationale Kandidaten

den sensationellen zweiten Rang belegt.

MotivationsspritzeAllein schon die Chance, sich für die Berufs-

WM zu qualifizieren, sollte junge und fähige

Gebäudetechnik-Berufsleute zur Teilnahme an

den Schweizermeisterschaften locken. Nebst

Ruhm und Ehre dürfen sich zukünftige WM-

Medaillen-Gewinner noch auf eine weitere

lukra tive Prämie freuen. Die Verbandsführung

habe sich entschieden, einen Preis zu stiften,

der sowohl für den Empfänger als auch die

Branche nachhaltig sei, so Direktor Hans-Peter

Kaufmann. So wird suissetec den Medaillenge-

winnern an Berufsweltmeisterschaften ab sofort

ihren nächsten Bildungsgang finanzieren.

Florian Müller ist der erste Nutzniesser des mit

10 000 Franken dotierten Sonderpreises und

kann sich somit darüber freuen, dass ihm dank

seiner WM-Silbermedaille die Höhere Berufs-

bildung zum «Chefmonteur Sanitär» am suisse-

tec-Bildungszentrum Lostorf vom Verband ge-

stiftet wird. (baud) ‹

«Mit der WM­Silber­ medaille ging ein Traum in Erfüllung»: Florian Müller wird von Stephan Klapproth inter­ viewt.

Sonderpreis für den Vize-Weltmeister

Grosser Gutschein für grosse Leistung: Hans­Peter Kaufmann, Markus Niederer, Florian Müller, Peter Schilliger (von links).

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Der Schweizermeister aller Meister 2011 ist ein Heizungsinstallateur!

Am Tag der Berufsbildung vom 28. November 2011 gewann Markus Klopfenstein die De­brunner Acifer Trophy 2011 und durfte aus den Händen von Patrick Forster (Direktor und Mitglied der Gruppenleitung der Debrunner Koenig Gruppe) den Autoschlüssel zu einem Mini entgegennehmen: Der Heizungsinstal­lateur aus Lenk hat seinen Meistertitel mit sagenhaften 588 von 600 Punkten erarbeitet und ist damit der Beste aller Schweizer­meister 2011. Rechts im Bild: Ursula Renold, Direktorin des Bundesamts für Berufs­bildung und Technologie.

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Bildung

Page 19: suissetec magazin Januar 2012

«Sie leisten einen Beitrag zur Markttauglich-

keit unserer Firmen», lobte suissetec-Zentral-

präsident Peter Schilliger das Engagement der

Absolventen. «Energieberater Gebäude» seien

hochwillkommene Ansprechpartner der Haus-

besitzer, die eine energetische Sanierung ins

Auge fassten. Die Verbindung zwischen prak-

tischer Erfahrung mit der im Bildungsgang er-

worbenen Sachkenntnis helfe dabei, dem

Kunden die gebäudetechnischen Möglichkeiten

und damit verbundenen Kosten verständlich zu

machen.

Dies sieht auch Verena Mosimann aus Buttwil

AG, frischgebackene «Energieberaterin Ge-

bäude», so. Die gelernte Hochbauzeichnerin

hat tagtäglich mit Bauherrschaften zu tun, die

mit Sanierungsanliegen auf sie zukommen.

Tendenz steigend. «Die Auftragsbücher sind

voll», sagt sie. Mit dem Know-how als Energie-

beraterin fühlt sich Mosimann gerüstet, umfas-

sende Beratungen in allen gebäudeenergeti-

schen Fragen zu bieten.

Verena Mosimann räumt ein, dass sie bereits

vor der Weiterbildung Energieberatungen,

Energienachweise und Umweltberechnungen

angestellt habe. Ihr Arbeitgeber vertritt aber

das Credo: «Es gibt immer noch mehr zu wis-

sen.» So zum Beispiel bei Baueingaben für

energetische Sanierungsprojekte mit damit

verknüpften Fördergesuchen. Auch hier sei sie

jetzt als «Energieberaterin Gebäude» auf dem

neusten Wissensstand. Denn finanzielle Anreize

spielten für Sanierungswillige selbstverständ-

lich immer eine bedeutende Rolle, gibt sie zu

bedenken.

Das GesamtbildVerena Mosimann arbeitet für die Wyder Be-

dachungen und Fassadenbau AG, Sins AG, und

hat den modularen Bildungsgang gemein-

sam mit ihrem Chef Max Wyder absolviert.

Sie selbst habe schon mehrere einschlägige

Kurse im Bereich Energieeffizienz und Erneu-

erbare besucht, sagt sie. Dies empfände sie

aber eher als Stückwerk. Das Gesamtbild habe

ihr bisher gefehlt.

Als Max Wyder sie zum «Energieberater Ge-

bäude» motiviert habe, hätte sie zunächst nicht

gewusst, worauf sie sich da einlassen würde.

Am integralen, rund sechsmonatigen Bildungs-

gang seien ihre Erwartungen aber voll und ganz

erfüllt worden. Sieht man sich die einzelnen

Module an, wird klar, wovon Verena Mosimann

spricht: Bauphysik und Baukonstruktion, Ge-

bäudetechnik und erneuerbare Energien; Nach-

weise, Fördergesuche und Umsetzungsplanung,

ergänzt durch einen Vernetzungsworkshop. Der

«Energieberater Gebäude» ist umfassend – und

Menschen wie Verena Mosimann, die noch

«mehr wissen» wollen, sind für die Energie-

wende dringend notwendig. ‹

«Es gibt immer noch mehr zu wissen»Am 2. Dezember 2012 feierten 1 Dame und 22 Herren im Wintergarten des suissetec­ Bildungszentrums Lostorf ihre erfolgreiche Berufsprüfung zum «Energieberater Gebäude». Riccardo Mero, Leiter Bildung von suissetec, durfte erstmals auch Vertretern aus der Westschweiz den eidgenössischen Fachausweis überreichen.

von Marcel Baud

«Als ‹Energie-beraterin

Gebäude› bin ich jetzt auf dem neusten Wissens-stand.»Verena Mosimann mit dem eidgenössischen Fachausweis

Energieberater/in Gebäude mit eidgenössischem FachausweisErfolgreiche Absolventen der Berufsprüfung 20 11/2

Bollinger Beat Noville VD Bovier Paul Hérémence VS Brunner Andreas Wilderswil BE Cottet Thomas Bossonnens FR Damasco Antonello Therwil BL De Bortoli Bruno Lenggenwil SG Fässler Sepp Heiden AR Good René Mels SG Hüssy René Niederscherli BE Kasper Arthur Ramsen SH Marchon Pascal Courtaman FR Minnig Christoph Horboden BE Mosimann Verena Buttwil AG Muller Patric Semsales FR Niederberger Toni Stans NW Oswald David Schwarzenbach SG Pittet Olivier Boussens VD Salamon Thomas Hausen a.A. ZH Sarrasin Blaise Bulle FR

Tissot Jean­Marc Vionnaz VS Turrian Jean­Jacques Château-d’Œx VD Wyder Max Sins AG Zenhäusern Franz­Josef Steg VS

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Bildung

Page 20: suissetec magazin Januar 2012

Tausendmal persönliche Kompetenzen gestärktSanitärmonteur Martin Krummenacher wurde eine spezielle Ehre zuteil. Am 2. November vergangenen Jahres fand an der suissetec­Ausbildungs­ stätte in Luzern die 1000. Persona­Kurseinheit statt. Krummenacher durfte symbolisch für die Jubiläumszahl die Gratulation von Zentralvorstands­ mitglied Georg Gallati entgegennehmen.

von Marcel Baud

«Mir imponiert, dass man in so kurzer Zeit so

viele Teilnehmende für die Persona-Seminare

gewinnen konnte», zeigte sich Georg Gallati,

suissetec-Zentralvorstandsmitglied, beeindruckt.

Seit gut zwei Jahren werden die Tagessemi-

nare bzw. fünf Module «Mein Verhalten», «Meine

Kom munikation», «Meine Organisation», «Mein

Kunde» und «Anspruchsvolle Gespräche» in

verschiedenen Schweizer Städten angeboten.

Rund 500 Personen der Gebäudetechnikbran-

che haben mindestens ein Modul besucht und

dabei ihre persönlichen Kompetenzen weiter-

entwickelt. Georg Gallati brachte es auf den

Punkt: «Technisch sind wir alle Stars. Doch im

zwischenmenschlichen Bereich können wir alle

noch profitieren, und zwar ein Leben lang.»

Martin Krummenacher (Arbeitgeber: Jost Rengg-

li AG, Wolhusen) wurde von seinem Chef Adrian

Renggli für die Teilnahme am Seminar «Meine

Kommunikation» motiviert. Und der 25-Jährige

hat es nicht bereut, gekommen zu sein, wie er

sagt. Kursleiterin Marie-Louise Schmidlin habe

es verstanden, hilfreiche Tipps und Tricks für

seinen Arbeitsalltag zu vermitteln. «Ich werde

zum Beispiel mehr auf die Körpersprache

achten», sagt Krummen acher, der hauptsäch-

lich Sanitär-Neu- und -Umbauten ausführt.

Wenn ihn der Kunde schon bei der Begrüssung

misstrauisch ansehe, werde er künftig vorsich-

tiger auftreten, als wenn er schon an der Tür

quasi mit offenen Armen empfangen werde.

Neue ModuleDer grosse Erfolg von Persona hat die Initianten

der Tagesseminare veranlasst, die Reihe mit

drei Themen zu erweitern: Ab 2012 werden

zusätzlich: «Meine Lernenden», «Meine Kunden-

instruktionen» und «Meine Ressourcenoptimie-

rung» angeboten. Nicht zuletzt waren es Rück-

meldungen von Teilnehmenden, die zu ge nau

diesen Themen ein Weiterbildungsbedürfnis

nannten. Primäres Zielpublikum bleiben Mon-

teure und Installateure, aber je nach Inhalt

profitieren auch Planer, administrative Mitar-

beitende und Kaderpersonen.

Erst in den kommenden Tagen und Wochen, ist

Martin Krummenacher überzeugt, werde ihm

wohl erst so richtig bewusst, was er aus «Meine

Kommunikation» alles mitgenommen habe. «Der

Kurs hat sich auf jeden Fall gelohnt», ist er

überzeugt. Schliesslich hat er an diesem Tag

nicht nur viele Finessen zum richtigen Umgang

mit Kunden und Mitarbeitenden erlernt, sondern

trägt nebst der Seminarbestätigung als «geehrter

Persona-Teilnehmer» auch noch etwas Feines

für den Weinkeller mit nach Hause. ‹

Persona-Seminare 2012Persona­Seminare helfen Mitarbeitenden der Gebäudetechnikbranche, in kompakten Tagesseminaren ihre persönlichen Kompe­tenzen weiterzu entwickeln. Die von Prakti­kern moderierte Weiterbildung bringt hohen Alltagsnutzen. Für jedes abgeschlossene Modul wird eine Seminarbe stätigung ausge­stellt. 2012 werden folgende acht Module angeboten (Kursorte sind Chur, St. Gallen, Bern, Luzern, Zürich, Basel und Lostorf):Modul A: Mein VerhaltenModul B: Meine KommunikationModul C: Meine OrganisationModul D: Mein KundeModul E: Anspruchsvolle GesprächeModul F: Meine Lernenden (neu)Modul G: Meine Kundeninstruk tionen (neu)Modul H: Meine Ressourcenopti mierung (neu)

+ WEITERE INFORMATIONEN UND ONLINE ANMELDUNGwww.suissetec.ch/bildung

«Menschen hinter Persona»

Ab «suissetec magazin» Nr. 2/2012 starten wir mit der neuen Serie «Menschen hinter Persona». Haupt­darsteller sind Absolventinnen und Absolventen eines oder mehrerer Persona­Module. Wir zeigen sie im persönlichen Alltag: im Büro, in der Werkstatt oder auf dem Bau. Und wir lassen sie erzählen, was ihre Arbeit ausmacht und sich seit Persona verändert hat.

1000. Persona­Kurseinheit: Zentralvor­standsmitglied Georg Gallati gratuliert dem Sanitärmonteur aus Escholzmatt LU und überreicht im Namen von suissetec das gekelterte Jubiläumspräsent.

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Bildung

Page 21: suissetec magazin Januar 2012

Um das Ziel zu erreichen, hat das Departe-

ment Bildung von suissetec gemeinsam mit

rund 20 Vertretern von qualifizierten Lehrbetrie-

ben Ende Juni letzten Jahres neue Qualitäts-

kriterien entwickelt. Praktiker aus den verschie-

densten qualifizierten Lehrbetrieben haben

folgende sieben Kriterien bestimmt:

1. Die qualifizierten Lehrbetriebe müssen eine

bestimmte Erfolgsquote bestandener Lehrab-

schlüsse im Rahmen der Qualifikationsverfah-

ren vorweisen. Je nach Betriebsgrösse variiert

die Quote zwischen 80 Prozent Kleinstbetriebe

und 90 Prozent bei Betrieben mit 20 und mehr

Lernenden. Sämtliche nicht bestandene Quali-

fikationsverfahren müssen durch den Betrieb

analysiert und begründet werden. In begründe-

ten Fällen – zum Beispiel wenn der Betrieb sich

mit integrativen Massnahmen engagiert hat –

kann die Erfolgsquote unterschritten werden.

2. Die qualifizierten Lehrbetriebe müssen für

jeden Lernenden einen individuellen schrift-

lichen Bildungsplan für die gesamte Lehraus-

bildung erstellen.

3. Die Berufsbildner oder Ausbildner der quali-

fizierten Lehrbetriebe müssen mindestens zwei

verschiedene überbetriebliche Kurse ihrer

Lernenden pro Jahr und mindestens einmal die

Berufsfachschule jedes Lernenden während

des ersten oder zweiten Lehrjahrs besuchen.

4. Die qualifizierten Lehrbetriebe

gewähren dem Auditor Einsicht in

die Bewertungen des Betriebs, die

die Lernenden jeweils mit den Zielver-

einbarungen pro Semester vornehmen.

5. Die qualifizierten Lehrbetriebe müssen die

Zielvereinbarungen, die Qualifikationsgesprä-

che mit Kompetenznachweis und die Erstellung

der Erfahrungsnoten je Semester termingerecht

durchführen und abgeben bzw. in Sephir erfas-

sen.

6. Die qualifizierten Lehrbetriebe führen mit

jedem Lernenden vor der Einstellung den Eig-

nungstest von suissetec durch oder einen

Eignungstest, der von suissetec zugelassen ist.

Zudem ist eine Schnupperlehre von mindestens

drei Tagen im Betrieb und im entsprechenden

Beruf zwingend für einen späteren Lehrvertrag

mit dem Ausbildungsbetrieb.

7. Die qualifizierten Lehrbetriebe halten die

Weiterbildung der Bildungsverantwortlichen –

das sind die Ansprechpersonen der Lernenden

– schriftlich fest. Diese nehmen alle zwei Jahre

mindestens an einem methodisch-didakti-

schen, pädagogischen oder technischen Wei-

terbildungstag teil.

Die (weiterhin freiwillige) Zertifizierung erfolgt,

wenn sechs der beschriebenen sieben Kriterien

erfüllt sind. Bei Nichterfüllung eines

Kriteriums wird der Betrieb im

Rahmen des Audits aufgefordert,

innert zwei Jahren das nicht erfüllte

Kriterium abzudecken. Bestehende

«qualifizierte Lehrbetriebe» behalten ihr

Zertifikat bis Ende 2012. Spätestens bis zu

diesem Zeitpunkt müssen die Betriebe die

neuen Kriterien nachweisen, damit sie sich

nachher «Toplehrbetrieb» nennen dürfen.

Neu gestalteter AuftrittDer Begriff «Toplehrbetrieb» löst übrigens die

bisherige Benennung ab. Damit verbunden ist

eine Auffrischung des gesamten öffentlichen

Auftritts: Im Zentrum steht ein neu geschaf-

fenes prägnantes Signet. Damit werden die

Qualität der qualifizierten Betriebe sowie die

Verbindung zu suissetec symbolisiert.

Ausserdem wandert der bisherige, etwas ver-

staubte Internetauftritt ins Archiv. Er wird ab

Februar 2012 in ausgebauter Form in die

Website toplehrstellen.ch integriert sein. Das

schafft sowohl für Website-Besucher als auch

für die Toplehrbetriebe selbst einen Mehrwert.

Letztere bekommen auf der neu gestalteten

Seite eine attraktive Plattform zur Präsentation

ihres Betriebs. Anders herum können Lehr-

stellensuchende ganz einfach herausfinden,

welche Lehrbetriebe besonderes Augenmerk

auf Qualität setzen. Fazit: eine klassische Win-

win-Situation. ‹

Aus dem «qualifizierten Lehr betrieb» wird toplehrbetriebe.chDie qualifizierten Lehrbetriebe stehen vor ihrer Neuausrichtung. Sie sollen noch stärker zu Imageträgern ihrer Branchen werden, als regelrechte Flaggschiffe der Gebäudetechnik auftreten und damit als Vorzeigebetriebe für eine exzellente Ausbildung der Lernenden agieren.

von Riccardo Mero und Benjamin Mühlemann

Neuer Auftritt: toplehrbetriebe.ch wird integriert bzw. verknüpft mit top­lehrstellen.ch

suissetecmagazin Januar 2012 21

Bildung

Page 22: suissetec magazin Januar 2012

Basis für die Anstrengungen, welche der

Verband unternimmt, sind die Resultate der

repräsentativen Bevölkerungsbefragung aus

dem letzten Frühling. Die Studie also, welche

im Wesentlichen belegt, dass die suissetec-

Branchen als durchschnittlich wahrgenommen

werden in Bezug auf Kompetenz, Innovation

oder Beratungsqualität. Die Verbandsspitze ist

laufend daran, die Resultate der Umfrage zu

kommunizieren – sie will damit das Verständnis

schärfen für die Grundlagen der Image-Mass-

nahmen.

Beruf «Gebäudetechniker» einführenEine dieser Massnahmen ist die Überprüfung

der Berufsbezeichnungen. Fernziel ist die Ein-

führung einer einheitlichen Berufsbezeichnung

«Gebäudetechniker-/in» für alle suissetec-Be-

rufe, selbstverständlich mit zugehörigen Fach-

richtungen. Erste Gespräche mit dem Bundes-

amt für Berufsbildung und Technologie (BBT)

haben stattgefunden und gezeigt, dass dies

kein einfaches Unterfangen sein wird. Grund ist

eine Begriffsüberschneidung mit den Höheren

Fachschulen, die den Titel «Techniker HF» ver-

geben.

Der Begriff «Gebäudetechniker» könnte jedoch

im Zusammenhang mit der internationalen Ver-

einheitlichung der Berufsbezeichnungen inner-

halb der nächsten vier bis fünf Jahre auch für

die Grundbildung zulässig sein. Derzeit läuft

eine Vernehmlassung in den Fachbereichsvor-

ständen zum weiteren Vorgehen.

«Persona» weiterentwickelnSchon weiter fortgeschritten ist der Ausbau

der Erfolgsgeschichte «Persona». Hier soll das

nächste Kapitel aufgeschlagen werden, indem

neue Module eingeführt werden: «Meine Lernen-

den», «Meine Kundeninstruktionen» und «Meine

Ressourcenoptimierung». Letzteres Seminar

beispielsweise wird Anleitungen dazu bieten,

das eigene Verhalten in Stresssituationen zu

reflektieren, sich ein Zeitmanagement anzu eignen

und die eigene Belastungsgrenze kennen zu-

lernen. Die bisherigen Module wie «Mein Ver-

halten», «Meine Kommunikation» oder «Mein

Kunde» werden selbstverständlich weiterge-

führt. Geprüft werden im Moment noch eine

Ausdehnung der Seminare in die Romandie

sowie eine Erweiterung des Angebots um Mo-

dule für Führungskräfte.

Baustelle des 21. JahrhundertsNägel mit Köpfen machen will auch der Leiter

des suissetec-Rechtsdiensts, Dr. iur. Ueli Schenk.

Unter seiner Führung läuft ein Teilprojekt rund

um die Arbeitsbedingungen auf Baustellen.

Mittlerweile hat sich eine Gruppe mit Vertretern

aus mehreren Verbänden zusammengetan – und

zwar jene Leute, die sich mit der Sozialpolitik

im Ausbaugewerbe befassen. Diese Gruppe

wird mit Praktikern ergänzt und zusammen

Mass nahmen ausformulieren, mit denen die

Baustelle ins 21. Jahrhundert geführt werden

kann.

Den Rahmen um alle Massnahmen soll schliess-

lich eine PR-/Werbekampagne bilden, welche

derzeit im Departement Kommunikation konzi-

piert wird. Im Vordergrund steht nicht eine

klassische Werbekampagne. Vielmehr soll ein

abgestimmtes Massnahmenpaket entwickelt

werden, welches in die gesamte Öffentlichkeits-

arbeit des Verbands einfliesst.

Botschafter auf FacebookBereits lanciert wurde vor kurzem die Plattform

«suissetec young professionals». Aktive, junge

Gebäudetechniker werden eingebunden und

wirken quasi als Botschafter für ihre Berufe. Zu

finden ist «suissetec young professionals» auf

der Social-Media-Plattform Facebook. Die Seite

beginnt langsam, aber sicher zu leben, sie wird

mit Inhalten gefüllt, es werden spannende

Diskussionen lanciert und Wettbewerbe durch-

geführt. Interessierte müssen nicht einmal bei

Facebook registriert sein, um sich die Sache

anschauen zu können. Der Zugang ist öffent-

lich. ‹

Die Umfrage liefert das Prädikat «durch­schnittlich» (alle Werte tiefer als Note 8). Besonders unerfreulich sind die mässigen Noten beim «Kennen der Kundenbedürf­nisse» und bei «Innovation». Einziger Licht­blick ist der Punkt «Kompetenz».

Positive Botschaften entwickeln und verbreitenDas Branchen­Image ist im Moment das grosse Thema beim Verband. Mit Hochdruck wird an mehreren Teilprojekten gearbeitet mit dem Ziel, die Wahrnehmung der suissetec­Berufe in der breiten Öffentlichkeit und ganz speziell bei Hausbesitzern zu verbessern.

von Benjamin Mühlemann

Umfrageresultate Image

In einer repräsentativen Umfrage wurden Haus besitzer gefragt, welchen Eindruck sie von den Fachleuten in den Branchen haben:Sanitär — HLKK — Spengler —

1 = trifft überhaupt nicht zu10 = trifft voll und ganz zu

Anspruchsvolle Ausbildung

Kennen meine Bedürfnisse

Sorgen für Lebensqualität

Weisen Kosten transparent aus

Innovativ

Hohe Qualitäts­ ansprüche

Gehen flexibel auf mich ein

Energie­ und umweltbewusst

Verlässlich und termingenau

Sind kompetent

Gute Berater

7,0

positiv

8,06,5

negativ

7,5

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22

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Page 23: suissetec magazin Januar 2012

WETT­

BEWERB

Baugarantien wurden bis anhin in der Regel in Form von Solidarbürgschaften über

zwei oder fünf Jahre abgeschlossen. In jüngster Zeit gehen Bauherren – namentlich

auch GU – mehr und mehr dazu über, anstelle von Solidarbürgschaften sogenannte

abstrakte Garantien zu verlangen. Diese sind aber keine Solidarbürgschaften,

sondern Garantieverträge gemäss Art. 111 OR.

Wodurch unterscheiden sich diese beiden Formen der Garantie? Eine Solidarbürg-

schaft kann erst beansprucht werden, wenn alle rechtlichen Streitigkeiten und

Einreden aus dem Grundvertrag bereinigt sind; der Garant einer abstrakten Garantie,

also eines Garantievertrags, muss aber bereits auf erste Aufforderung des Be-

rechtigten hin die vereinbarte Zahlung leisten. Bei einer Solidarbürgschaft kann der

Bürge also einwenden, die Zahlungsaufforderung sei unberechtigt, weil zum Bei-

spiel die geltend gemachten Mängel nicht bestünden oder der Unternehmer gar nicht

über die Mängel informiert worden sei usw. Bevor solche Einreden geklärt sind,

muss der Bürge nicht zahlen. Beim Garantievertrag bestehen diese Möglichkeiten

nicht, hier ist der Garant verpflichtet, zu zahlen, sobald ihn der Berechtigte dazu

auffordert. Allfällige Streitigkeiten über den Bestand von Mängeln oder anderen Rech-

ten sind erst nachher zu klären.

Für den Bauherrn ist die abstrakte Garantie in der Form des Garantievertrags vor-

teilhafter, da er sofort zu seinem Geld kommt. Da der Garant ein grösseres Risiko

eingehen muss als bei der Solidarbürgschaft, bedeutet dies, dass die abstrakte Garan-

tie teurer ist als die Solidarbürgschaft. Da die Kosten der Garantie in der Regel

vom Unternehmer zu zahlen sind, muss dieser Punkt besonders beachtet werden.

Prüfen Sie vor der Vertragsunterschrift in jedem Fall die Formulierung der Garantie-

bestimmungen. Abstrakte Garantien sind einfach erkennbar durch die Formeln «auf

erste Aufforderung hin» und «unter Verzicht auf Einreden». Seien Sie sich bewusst,

dass in einem solchen Fall die Kosten der Garantie, die Sie zu tragen haben, erheb-

lich teurer sind als bei Bürgschaften. Dies nicht zuletzt deshalb, weil suissetec

keine abstrakten Garantien erteilen kann und Banken ihre Kreditlinie im Umfang dieser

Garantien belasten.

Bei Unklarheiten nehmen Sie bitte Kontakt mit unserem Rechtsdienst auf.

Aufgepasst bei Baugarantien!von Ueli Schenk

Solidarbürgschaften versus abstrakte Garantien

Baugarantien

Solidarbürgschaft Abstrakte Garantie

Von suissetec, Banken und Versicherungen ausgestellt

Nur von Banken ausgestellt

Zahlung erst, wenn Rechtsfragen geklärt sind

Zahlung auf erstes Verlangen, quasi auf Verdacht

Relativ günstige Lösung, vor allem mit suissetec als Bürge

Volle Belastung der Kreditlinie während der vollen Laufzeit der Garantie

Von suissetec empfohlen

Grösseres Risiko, höhere Kosten, von suissetec nicht empfohlen

Ob von der ersten bis zur letzten Seite gelesen oder

nur rasch durchgeblättert, lassen Sie uns wissen, wie

das neue «suissetec magazin» bei Ihnen ankommt.

Über welche Beiträge haben Sie sich besonders ge-

freut, über welche weniger? Wie finden Sie die Bilder-

welt, wie gefällt Ihnen generell die Gestaltung? Welche

Themen haben Sie vermisst? Ihre Rückmeldungen

sind uns sehr wichtig.

Schreiben Sie uns Ihre Meinung! Unter den Absendern

verlosen wir einen Rucksack von suissetec mit origi-

nellem Überraschungsinhalt. Ihre Nachricht können

Sie an folgende Adressen richten:

+ E­MAIL/[email protected]

www.facebook.com/suissetecyoungprofessionals

Herzlichen Dank!

PS Sie haben eine Geschichte, welche unsere Lese-

rinnen und Leser interessieren könnte? Schreiben Sie

uns auch das – wir sind immer an spannenden Storys

aus dem Gebäudetechniker-Alltag interessiert!

Am 23. Februar 2012 führt das Fachmagazin «Haus-

tech» in Zusammenarbeit mit den wichtigsten Bran-

chenverbänden, unter ihnen suissetec, im Zürcher

Kongresshaus zum 7. Mal den Schweizer Planertag

durch. Planer, Architekten und Ingenieure sowie

Fachkräfte der Bereiche Energie, Heizung, Lüftung,

Klima, Kälte und Sanitär erwarten hochkarätige Vor-

träge und regen Meinungsaustausch.

+ PROGRAMM/INFORMATIONEN/ANMELDUNG www.haustech-planertag.ch

«Überraschungs-Rucksack» zu gewinnen!

Planertag 2012: jetzt anmelden!

Ihre Meinung zählt!

Klimaschutz baulich umgesetzt

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suissetecmagazin Januar 2012 23

Ratgeber Kurz notiert

Page 24: suissetec magazin Januar 2012

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«Nach einem anspruchsvollen Fussballmatch am Sonntagnachmittag müssen die Batterien wieder

aufgeladen werden. Am liebsten mache ich das im Sun­shine Hill in Stäfa hoch über dem Zürichsee. Hier kann ich zurück lehnen und mich kulinarisch verwöhnen las­sen. Die Speise karte bietet für jeden etwas. Von safti­gen Steaks auf heissem Stein oder Spareribs bis hin zu Fajitas. Sonntags locken ein American Brunch und ein Buffet à dis crétion Wanderer und Geniesser hierher. Das Allerbeste aber ist das herrliche Panorama über den Zürichsee.»Die Fakten: Sunshine Hill American Bar & Restaurant,

Bergstrasse 202, 8712 Stäfa

Erreichbar vom Bahnhof Stäfa aus mit Bus 950

Richtung Oetwil am See bis Haltestelle Stäfa,

Schützenhaus Wanne.

+ WEITERE INFORMATIONENwww.sunshinehill.ch

Sebastiano CataldoAlter: 24

Job: Sachbearbeiter Finanzbuchhaltung

bei der Geschäftsstelle in Zürich

Hobby: Fussball

Team: FC Küsnacht

In dieser Rubrik stellen Mitarbeitende von suissetec beliebte Ausflugsziele vor. Den Anfang macht Sebastiano Cataldo.

Vom Auskick zum Ausblick

24

Persönlich

Page 25: suissetec magazin Januar 2012

Das Mitgliedsunternehmen von suissetec

beschloss im Jahr 2008 (UNO Year of Sanita-

tion), mitzuhelfen, die Situation in der sanitären

Grundversorgung in Entwicklungsländern zu

verbessern. So auch 2011 im kleinen Ort Breü,

mitten im Amazonasgebiet, an der brasilia-

nischen Grenze. Von Peru aus ist Breü nur mit

dem Kleinflugzeug zu erreichen.

Die Versorgung mit sauberem Wasser war für

die Bewohner, namentlich Angehörige verschie-

dener Indianerstämme und Mestizen, katastro-

phal. Die Leute behalfen sich mit Fässern, in

denen sie das Regenwasser sammelten, oder

schöpften Wasser aus selbstgegrabenen Was-

serlöchern. Je länger jedoch die saisonale Tro-

ckenzeit andauerte, desto schwieriger wurde

es, nur schon diese primitivsten Bezugsmög-

lichkeiten zu nutzen.

Schweizer Hilfswerk setzt sich einDie Misión Suiza Indicamino hatte vom Miss-

stand erfahren und entschied, zu helfen. Das

Hilfswerk lässt seit über 50 Jahren den Indianer-

gruppen des peruanischen Urwaldtieflands

Unterstützung zukommen. In Breü hiess das

Ziel, mit einem Grundwasser-Brunnen für die

Menschen eine funktionierende Wasserversor-

gung einzurichten.

Zu diesem Zweck reiste Manfred Kämpf von

Indicamino im Mai 2007 nach Breü, um eine

Bohrung zu versuchen. Die Verhältnisse waren

schwierig. Trotzdem gelang es Kämpf nach

Ermutigung der einheimischen Helfer und drei

Wochen harter Arbeit mit einem Handbohrge-

rät, ein 15 Meter tiefes Wasser-Bohrloch fertig-

zustellen. Leider stellte sich heraus, dass der

Zufluss von Grundwasser sehr unbefriedigend

war. Nur mit einer Handkurbelpumpe betrieben

lieferte der neue Brunnen – wie befürchtet – nur

ungenügende Wassermengen.

Solarstromgetriebene Pumpe als LösungUm die Wasserzufuhr auf ein ausreichendes

Niveau zu bringen, stiftete die Preisig AG eine

mit Solarstrom gespeiste Pumpe. Mit dieser

Pumpanlage kann das nur langsam nachflies-

sende Grundwasser jetzt kontinuierlich abge-

pumpt und in einem Reservoir gespeichert

werden.

Nach Monaten der Vorbereitung trafen die Kisten

mit dem Material in der peruanischen Haupt-

stadt Lima ein und mussten mit Lastwagen und

Flugzeugen zu ihrem Bestimmungsort trans-

portiert werden. Der Wasserspeicher, ein 1100

Liter fassender Wassertank, wurde sogar von

einem Militärhubschrauber eingeflogen.

Als sonnenenergetisch interessante Herausfor-

derung zeigte sich die geografische Lage von

Breü zwischen dem südlichen Wendekreis und

dem Äquator. Je nach Jahreszeit steht dort die

Sonne im Norden oder im Süden. Um eine

optimale Nutzung der Sonnenkraft zu gewähr-

leisten, wurde das Photovoltaik-Panel so ins-

talliert, dass es je nach Einstrahlwinkel optimal

ausgerichtet werden kann.

Zur Freude aller am Projekt Beteiligten bringt

die Anlage heute sogar mehr als die erwartete

Leistung. Nicht nur die Einwohner von Breü

freuen sich seither über die Versorgung mit

sauberem Wasser. In der Trockenzeit werden

auch Menschen aus grösserer Distanz das

benötigte Wasser am solarbetriebenen Brun-

nen beziehen können. ‹

Wenn die Sonne Wasser liefertBreü liegt mitten im peruanischen Urwald. Die Menschen leben mit Palmblättern bedeckten Häusern unter einfachsten Bedingungen. Bis vor kurzem war die Trinkwasserversorgung prekär. Mit einer solarstromgetriebenen Pumpe hat sich das geändert. Gestiftet wurde sie von einem suissetec­Mitglied aus Zürich, der Preisig AG.

bearbeitet von Marcel Baud

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Erneuerbare Energie als Entwick­ lungshilfe: Das Solarpanel liefert Strom für die neue Wasser­ pumpe im peruanischen Breü.

Alles andere als selbstverständlich: sauberes, sprudelndes Wasser.

suissetecmagazin Januar 2012 25

Engagement

Page 26: suissetec magazin Januar 2012

Aktuelle Bildungsangebote im Überblicksuissetec LostorfVeranstalter: Bildungszentrum suisse tec, 4654 Lostorf T 062 285 70 70, F 062 298 27 [email protected] www.suissetec.ch

Aktuelle Kurs­ und Seminar­angebote finden Sie unter:

www.suisse tec.ch Anmeldungen können online vor­genommen werden.

Bitte wenn möglich die öffent lichen Verkehrsmittel

benützen. Ab Olten SBB ver­kehren halb stündlich Busse nach Lostorf.

Heizung, Sanitär, SpenglerBerufsziel eidg. Fachausweis als Chefmonteur/in Heizung oder Sanitär, Spenglerpolier/in. Vorbe-

reitungsmodul: jährlich im Herbst,

2 Wochen. Lehrgang: jährlich

ab Frühjahr, 18 Wochen verteilt

auf 1½ Jahre.

Heizung, Lüftung/Kälte, Sanitär, SpenglerLehrgang Projektleiter/in Gebäu­detechnik mit eidg. Fachausweis. Ab 12.8.2013. Anmeldeschluss:

28.6.2013. Begrenzte Teilnehmer-

zahl.

Lehrgang Energieberater/in Gebäude mit eidg. Fachausweis. Ab 13.8.2012. An meldeschluss:

8.7.2012. Begrenzte Teilnehmer-

zahl.

HeizungVorbereitungskurs auf den Lehr­gang eidg. Fachausweis. 27.2.– 9.3.2012. Anmeldeschluss:

27.1.2012.

Lehrgang Chefmonteur/in Heizung mit eidg. Fachausweis. Ab 30.4.2012. Anmeldeschluss:

27.1.2012. Begrenzte Teilnehmer-

zahl.

Lehrgang Heizungsmeister/in mit eidg. Diplom. Ab 3.12.2012. Anmeldeschluss:

10.9.2012.

Servicemonteurkurs Heizung (Modul 50.21). 29.10.–2.11.2012. Anmeldeschluss:

1.10.2012. Begrenzte Teilnehmer-

zahl.

SanitärVorbereitungskurs auf den Lehr­gang eidg. Fachausweis. 5.–16.11.2012. Anmeldeschluss:

5.10.2012.

Lehrgang Chefmonteur/in Sanitär mit eidg. Fachausweis. Ab 4.3.2013. Anmeldeschluss:

7.12.2012.

Lehrgang Sanitärmeister/in mit eidg. Diplom. Ab 3.12.2012. Anmeldeschluss:

10.9.2012.

Lehrgang Sanitärplaner/in mit eidg. Diplom.Ab 12.3.2012. Anmeldeschluss:

umgehend.

Servicemonteurkurs Sanitär Teil 1 (Modul 50.11). 6.–10.2.2012. Anmeldeschluss:

umgehend.

12.–16.3.2012. Anmeldeschluss:

13.2.2012.

Servicemonteurkurs Sanitär Teil 2 (Modul 50.12). 7.–9.5.2012. Anmeldeschluss:

10.4.2012.

SpenglerVorbereitungskurs auf den Lehr­gang eidg. Fachausweis. 8.–19.10.2012. Anmeldeschluss:

10.9.2012.

Lehrgang Spenglerpolier/in mit eidg. Fachausweis. Ab 7.1.2013. Anmeldeschluss:

12.10.2012.

Lehrgang Spenglermeister/in mit eidg. Diplom. Ab 3.12.2012. Anmeldeschluss:

10.9.2012.

AllgemeinAnschlussbewilligung für sach­lich begrenzte Elektroinstalla­tionen (Art. NIV 15). 2.–4. und 12./13.4.2012. Anmelde-

schluss: 6 Wochen vor Kursbeginn,

begrenzte Teilnehmer zahl.

Wir haben INtUS weiterentwickelt:

Persona – Entwickeln Sie Ihre persönlichen Kompetenzen.Neu acht verschiedene Module,

mit Zertifikat suissetec.

Daten und Seminarorte siehe

www.suissetec.ch

SolarkurseSwissolar­Kurs Solarwärme Basis (ehem. Penta LE 31). Diverse

Kursorte. www.swissolar.ch/de/

profi-center/kursprogramm

Swissolar­Kurs Solarwärme Basis (ehem. Penta LE31).

Luzern, 13./14.3.2012

www.swissolar.ch/de/profi-center/

kursprogramm

Swissolar­Kurs Solarstrom Basis (ehem. Penta LE41). Diverse

Kursorte. www.swissolar.ch/de/

profi-center/kursprogramm

Swissolar­Kurs Solarstrom Basis (ehem. Penta LE41). Luzern,

27./28.3.2012. www.swissolar.ch/

de/profi-center/kursprogramm

Swissolar­Kurs Solarwärme Planung www.swissolar.ch/de/

profi-center/kursprogramm

STFW WinterthurVeranstalter: Schweizerische Technische Fachschule Winterthur STFW, Schlosstal­strasse 139, 8408 WinterthurT 052 260 28 00, F 052 260 28 [email protected], www.stfw.ch

Beachten Sie bitte das Merk blatt über suissetec­

Weiter bildungs subventionen im Bereich Heizung – Lüftung – Klima (HLK).

Chefmonteur Heizung. Berufs-

begleitend. HCMH 12/1

(3 Semester). 2.3.2012–21.6.2013.

Gebäudeautomatiker STFW. Berufsbegleitend. HGA 12/1

(2 Semester). 27.4.2012–7.6.2013.

Gebäudeautomatiker STFW. Infoveranstaltung. HGA INFO.

28.2.2012.

Projektleiter Sicherheitssysteme. HSES «Feuer». 12/1 (3 Semester).

30.3.2012–15.6.2013.

Projektleiter Sicherheitssysteme. HSES «Sicherheit». 12/1 (3 Semes-

ter). 13.4.2012–15.6.2013.

Projektleiter Sicherheitssysteme. Infoveranstaltung HSES INFO.

31.1.2012.

Servicemonteur Lüftung/Klima. Berufsbegleitend. HSML 12/1

(2 Semester). 31.3.2012–April 2013.

Spengler­Polier. Berufsbegleitend.

HSPP 12/1 (3 Semester). Oktober

2012–Juli 2014.

Spengler­Polier. Infoveranstaltung

HSPP INFO. Juni 2012 und August

2012.

KurzkurseDer Monteur als Instruktor von Lernenden. HIL 12/1 (1 Tag) 31.1.2012.

HIL 12/2 (1 Tag) 13.9.2012.

Elektrische Grundschaltungen und Steuerungen. HLEG 12/1 (3 Tage) 24.–26.4.2012.

HLEG 12/2 (3 Tage) 9.–11.10.2012.

Elektro­ und Prinzipschema lesen. HEP 12/1 (2 Tage) 19./20.6.2012.

Elektroschema lesen (Wieder­holungskurs). HEW 12/1 (1 Tag)

8.11.2012.

Grundkurs WIG/TIG­Schweissen. HSW 12/1 (4 Tage) 19.–22.11.2012.

Haustechnik für Einsteiger. HHE 12/2 (3 Tage) 17.–19.4.2012.

HHE 12/3 (3 Tage) 4.–6.9.2012.

Hydraulik/hydraulischer Aus­gleich. HHA 12/1 (2 Tage) 12./13.6.2012.

HHA 12/2 (2 Tage) 11./12.9.2012.

Hygiene in raumlufttechnischen Anlagen/Hygieneschulung nach VDI/SWKI. HSR A 12/1 Planung (2 Tage)

5./6.3.2012.

HSR A 12/2 Planung (2 Tage)

14./15.5.2012.

HSR A 12/3 Planung (2 Tage)

9./10.7.2012.

HSR A 12/4 Planung (2 Tage)

5./6.10.2012.

HSR B 12/1 Service (1 Tag)

12.3.2012.

26

Bildung

Page 27: suissetec magazin Januar 2012

HSR B 12/2 Service (1 Tag)

7.5.2012.

HSR B 12/3 Service (1 Tag)

2.7.2012.

HSR B 12/4 Service (1 Tag)

22.10.2012.

Kältetechnik GrundlagenHKG 12/1 (2 Tage) 16./17.4.2012.

HKG 12/2 (2 Tage) 9./10.10.2012.

Kältetechnik AufbauHKA 12/1 (2 Tage) 23./24.4.2012.

HKA 12/2 (2 Tage) 16./17.10.2012.

LufttechnikHLT 12/1 (2 Tage) 5./6.6.2012.

Luftvolumenstrommessungen / FirmenkurseHLM 12/1 (1 Tag) 3.7.2012

Firmenkurse (1 Tag) nach Bedarf.

Messen in der LufttechnikHML 12/1 (2 Tage) 25./26.9.2012.

Montage und MSRHMM 12/1 (1 Tag) 30.8.2012.

Prüfungsvorbereitung für die Anschlussbewilligung Art. 15 NIV Elektro­AnschlussbewilligungEAB 12/1 (6 Tage) 15.2–1.3.2012.

EAB 12/2 (6 Tage) 30.5.–14.6.2012.

EAB 12/3 (6 Tage) 22.8.–6.9.2012.

Regeltechnik GrundlagenHRG 12/1 (3 Tage) 8.–10.5.2012.

HRG 12/2 (3 Tage) 30.10.–1.2012.

Regeltechnik Aufbau, WorkshopHRA 12/1 (2 Tage) 26./27.6.2012.

HRA 12/2 (2 Tage) 18./19.9.2012.

Systematik der Störungs­behebungHSS 12/1 (2 Tage) 25./26.4.2012.

HSS 12/2 (2 Tage) 28./29.8.2012.

4. Quartal 2011 Die Geschäftslage im Ausbau-

gewerbe wird in der Sani tärbranche weiterhin

positiv beurteilt, in der Heizungsbranche be-

wegt sie sich stabil auf tiefem Niveau. Was die

Zukunft betrifft, sind die Unternehmer in ihrer

subjektiven Wahrnehmung wenig zuversicht-

lich: Sowohl in der Sanitär- als auch in der

Heizungsbranche sind die Erwartungen beim

Auftragseingang rückläufig.

Im Sanitärbereich wird die Geschäftslage von

den befragten Firmen weiterhin positiv bewer-

tet; die Branche bewegt sich auf einem hohen

Niveau. Die Reichweite des Auftragsbestands

ist stark gestiegen – die Kurve befindet sich

über dem hohen Niveau von 2006. Die Erwar-

tungshaltung der Sanitärfirmen ist im Vergleich

zum letzten Quartal deutlich gesunken. Sie

befindet sich auf dem gleichen Niveau wie Ende

2010, wie der Blick auf die Kurve des erwarte-

ten Auftragseingangs zeigt.

In der Heizungsbranche wird die allgemeine

Geschäftslage weiter mittelmässig beurteilt,

eine Veränderung im Vergleich zu den beiden

Vorquartalen ist kaum auszumachen. Die Reich-

weite des Auftragsbestands ist im Vergleich

zum Vorquartal noch einmal leicht gestiegen.

Der Blick auf die Kurve des erwarteten Auf-

tragseingangs zeigt, dass die befragten Unter-

nehmer ähnlich pessimistisch in die Zukunft

blicken wie zu Beginn des Jahres 2011.

Die Ergebnisse basieren auf einer Umfrage der

Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich; an

der Umfrage nahmen 39 Sanitärfirmen und 33

Heizungsfirmen teil. (muhb) ‹

Konjunkturumfrage in den Branchen Sanitär, Heizung und Klima

— Geschäftslage Urteil, Saldo— Erwarteter Auftragseingang, Saldo

— Reichweite Auftragsbestand, in Monaten (Sekundärachse)

— Geschäftslage Urteil, Saldo— Erwarteter Auftragseingang, Saldo

— Reichweite Auftragsbestand, in Monaten (Sekundärachse)

Konjunkturlage in der Sanitärbranche

Konjunkturlage im Bereich Heizung/Klima

6 6

Auftragsbestand Auftragsbestand

80 100

Saldo * Saldo *

3 30

0

0 0– 80 – 50

2003 20032005 20052007 20072009 20092011 2011

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* Differenz zwischen den Anteilen positiver und negativer Meldungen in %

suissetecmagazin Januar 2012 27

Wirtschaft

Page 28: suissetec magazin Januar 2012

100% skater.100% gebäudetechniker.

200% ich.

gib alles.

RZ_Suissetec_Ins_297x420_D-F-I.indd 1 30.03.10 10:14