Palace Mai/Juni 2015

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Palace St. Gallen

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Freundinnen und Freun-de der nacht, das Licht am ende des tunneLs kommt in sicht. oder vieLLeicht auch nur, wie die aeronauten ein-maL gesungen haben, der tunneL am ende des Lichts. wir beenden die saison mit den Psychrockern the go-ries, schLagersänger dago-bert und der griot-sängerin noura mint seymaLi. diesen sommer wird der tunneL unter dem PaLace saniert. in diesem Programm be-schäFtigen wir uns deshaLb mit seiner geschichte, die vieL über die migrantische vergangenheit st.gaLLens erzähLt. und Für aLLe, die nicht ständig den zug neh-men woLLen: zum schLuss der neunten saison sPieLt stammgast JeFFrey Lewis: roLL bus roLL, take me oFF!

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Nach der Palace-SaiSoN fahreN vor der hütte die Bagger vor. die SBB Sa-NiereN deN roSeNBerg-tuNNel, der Sich zwiScheN Palace uNd graBeNhal-le iN deN Berg Bohrt. eiN Bauwerk, daS BeSSer alS maNch aNdereS voN deN gegeNSätzeN iN St. galleNS

geSchichte erzählt.Von Marco Dal Molin

Tunnel leben traurige Existenzen. Obwohl Sinnbilder für Veränderun-gen in Zeit und Raum, werden sie trotzdem ins Dunkel der Wahrneh-mungen verdammt. Unbeachtet. Schon Dürrenmatt bemerkte dies in seiner bekannten Kurzgeschich-te: «Der Vierundzwanzigjährige war diese Strecke schon manchmal gefahren, fast jeden Samstag und Sonntag seit einem Jahr, und hat-te den Tunnel eigentlich gar nie beachtet, sondern immer nur ge -

ahnt.»Mit dem Rosenbergtunnel verhält es sich nicht anders. Dabei hat er viel zu erzählen. Etwa über die Umstän-de, wie sie vor knapp hundert Jahren beim Bau des 1466 Meter kurzen Tunnels im Stollen und in der Stadt herrschten. Und damit über Gegen-sätze wie Aufschwung und Nieder-gang, Zu- und Abwanderung – letzt-

lich über Arm und Reich.

zwei SeiteN der BlütezeitZwischen 1906 und 1912, der Bau-zeit dieses ersten Tunnels durch den Rosenberg, war in St. Gallen Sticke-reiblüte. Die Hochkonjunktur in der Region vor dem ersten Weltkrieg zeigte sich auch an der steigenden Zahl an Bahnreisenden. Mit dem Bau der Verbindung zwischen Ro-manshorn und Wattwil, der Boden-see–Toggenburg-Bahn (TB), und dem Ausbau der Linie zwischen St. Margrethen und Winterthur auf zwei Spuren wurde es eng auf den städtischen Gleisen. Dies nötigte SBB und TB zu einer Erweiterung zwischen St. Gallen und St. Fiden. Da die rasant wachsende Stadt den Ausbau der bestehenden Strecke mit dem markanten Bahngraben beim Grabenschulhaus und den vie-len Brücken nicht zuliess, entschied

man sich für einen Tunnel.Wie der Bahnhistoriker Ruedi Wan-ner 2012 für den Quartierverein St.Fiden in einem Artikel zur Ge-schichte des Rosenbergtunnels schrieb, wurde der Tunnel unter den Villen hindurch vom Ingenieur und Unternehmer Johann Rüesch gebaut. Aber wie das so ist; die Ost-schweizer hätten die Tunnel nie al-leine bauen können. Die wackeren Hände im Graben des offenen Ta-gebaus beim Viehmarktplatz (heute Blumenbergplatz) und dem Stollen dahinter kamen vor wiegend aus

Norditalien. Die Arbeiten an den Infrastruktur-bauten der Ostschweiz wie auch in der Stickereiindustrie verschlan-gen eine Unmenge an Arbeitskräf-ten. Für den am Ende 3.4 Millionen Franken teuren Tunnel waren auch

Enteignungen nötig, vor allem bei den Tunnelportalen (z.B. Grund-stück 2598: Palace) und in St. Fiden. 1912 schliesslich wurde der Bau mit zwei Jahren Verspätung eingeweiht.Die Anwohner des alten Gleises freuten sich sicher über den neuen Tunnel, denn nun waren sie die stän-dige Belästigung durch die dicken Rauchschwaden der Dampfloks los. Für manche war der nun verstärkte Rauch bei den Tunnelportalen zwar lästig (Malermeister Schelling an der Rosenbergstrasse 1 erkämpf-te sich 1916 darum 125 Franken Entschä digung pro Jahr – gut ein Monatslohn im Tunnel), St. Gallen jedenfalls war um ein Stück Fort-

schritt reicher.

«kleiN veNedig»Von Rauchentschädigungen konn-te die Arbeiterschaft am Rosen-bergsüdfuss wohl nur träumen. Leider sagen die Quellen wenig über die Arbeitsverhältnisse am Rosenbergtunnel. Die Gefahr aber war allgegenwärtig, die Bezahlung schlecht (1909: 3.70 bis 6 Fr./Tag). Bei einem Einsturz der Tunnelwän-de im Bereich Viehmarktplatz am 13. Juli 1909 wird von Opfern zwar nichts berichtet. Nur einen Monat zuvor war im Bruggwaldtunnel zwi-schen St. Gallen und Wittenbach die Decke eingebrochen und hatte 22 italienische Arbeiter verschüttet,

sechs kamen ums Leben.Mehr weiss man über die Wohnver-hältnisse. Vor allem in den Vororten wuchs die Bevölkerung stark an, alleine in der Gemeinde Tablat (1918 eingemeindet) zwischen 1901 und 1910 von 12 000 auf über 22 300. Die Quartiere Buchwald und Buch-ental, direkt hinter dem gleichzei-tig massiv ausgebauten Bahnhof St. Fiden, wurden zu einem eigentli-chen Ghetto – einige sagten «Klein Venedig». Wie viele Sanktgallo- VenezianerInnen im Rosenbergtun-nel ihr Brot verdienten, ist schwer zu sagen, denn gebaut wurde vie-lerorts. Fabriken, Strassen und die Stickereiindustrie benötigten immer mehr Arbeitskräfte. Vereinfacht ging das bei den MigrantInnen dann so: Die Männer arbeiten auf dem Bau,

die Frauen in der Stickerei.Die Lebensumstände waren de - so lat: Wuchermieten, Übe rbele-gung, Schlafgängerei. Tablat rea-gier te da rauf mit dem ersten Woh - nungs inspektor der Schweiz, Ge-meinderat Karl Kern. Dieser be - richtet 1912 in seinem durchaus fremdenfeindlichen, aber dennoch lesenswerten Bericht geradezu schockiert von Betten, ab wechs - lungsweise belegt von zwei und mehr Personen, «Tunnelar bei tern». Überhaupt lebe in die sen Häu - sern eine «sitten ver dor bene, zan-kende und wie leicht begreiflich, un-

zufriedene Gesellschaft». Trotz einzelnen Erfolgen, etwa Lohn-steigerungen nach dem Bruggwald-Unglück, schafften es die italieni-schen ArbeiterInnen nicht, sich in Interessensverbindungen dauerhaft

zu organisieren.

daS eNde deS BoomSMit dem Tunnel veränderte sich auch das Stadtbild drastisch. Der Untere Graben wurde nun endgül - tig überdeckt und im Bereich Schüt-zengarten wurden einige Strassen neu angelegt. Wenige Spuren erin-nern noch an den alten Bahnverlauf, zum Beispiel einzelne seltsam an-

mutende Häusergrundrisse.Mit dem Ersten Weltkrieg ging es dann bergab mit der Stickerei-industrie in St. Gallen und mit ihr ging auch die Bevölkerung in den ArbeiterInnenquartieren stark zu-rück. Auch um den Tunnel wurde es ruhiger. Hie und da wurde noch etwas rumgewerkelt, im Jahr 1927 wurde elektrifiziert, von da an war auch der Rauch Geschichte und an der Rosenbergstrasse konnten sie wieder lüften. Die Brache, die durch den Abriss der «Restauration zum Schweizerhaus» am Blumenberg-platz für den Tunnelbau entstand, wurde erst 1924 wieder richtig bebaut. Neben dem Tunnelportal entstand unser Palast – das «Ciné-ma Palace Theater». Das dumpfe Rollen im Kinosaal wirkte sicher -

lich schon damals subversiv.

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1.5.Freitag, 20/21 Uhr

M AT T H E W E. WHITE (USA)SHE KEEPS BEES (USA)S C A R L E T T O’HANNA (USA)Bei einer derartigen Stimme kom-men einem die grössten Referen-zen in den Sinn: Cat Power und PJ Harvey. Bei Jessica Larrabee knorzt es in den Songs ebenfalls wun-derbar an allen Ecken und Enden. Apropos: Der Blues schlägt nicht nur eine Verbindung zu den beiden genannten Kolleginnen, sondern auch zu manchem Duo, nur rauscht er bei Larrabee und ihrem Partner und Schlagzeuger Andy LaPlant besonders ausgemergelt-rockig. Blumiger fährt Matthew E. White ein: In seinem Tourbus herrscht wohl meistens ausgelassene Stimmung. Aber nicht, weil White ein oversexed Crooner wäre, vielmehr tänzelt er zum Country-Soul seiner famosen Band mit frohgemutem Organ durch die Songs und kommt schliesslich im zeitgemässen und grossen Pop an.

7.5.Donnerstag, 20/20.30 Uhr

MAX KÜNG WIR KENNEN UNS DOCH KAUM

(LESUNG) Als Reporter und Kolumnist beim Magazin des Tagesanzeigers hat er den Sound der Nullerjahre mit-geprägt. Was wurde an den WG-Tischen gelacht, wenn er über die Schwierigkeiten schrieb, eine Gar-tenschere zu kaufen – oder war es ein Wagenheber? Küngs Obses-sion zum Detail, seine Forderung nach Qualität und Humor rangen jedenfalls dem schnöden Konsum eine (pop)kulturhistorische Ebene ab. Und immer wieder taucht in den Texten seine Frau auf. Und indirekt um sie geht es in seinem Roman «Wir kennen uns doch kaum»: Auto-biografisch wohl nicht ganz was-serdicht, aber gewohnt flüssig und

popkulturell erhellend, erzählt er, wie sich Moritz und Meta kennen

und lieben lernten.

8.5.Freitag, 22 Uhr

RAP HIS-TORY 2011Im Jahr 2011 wird die Beatge-schwindigkeit heruntergeschraubt, Trap hält Einzug in den Mainstream. Das Jahr wird von Veröffentlichun-gen der zukünftigen Rap-Stars Kendrick Lamar, A$AP Rocky, Tyler The Creator und Action Bronson geprägt, vieles erscheint online auf Mixtapes. Durch den Abend führt das Rap History-DJ-Team zusam-

men mit der R.R.G.P. aus Zürich.

9.5.Samstag, 20/20.30 Uhr

WORST OF W O R S T C A S E SZENARIOSMit einer ultimativen Worst-of-Worst-Case-Folge feiern wir das Ende der Vortragsserie zu schlech-ter Kunst. Was haben wir gelacht und zuweilen auch leer geschluckt, wenn Storm und Störmer in den ver-gangenen 15 Folgen die miesesten Bücher vorgestellt, die schlechtes-ten Sexszenen gezeigt und die haar-sträubendsten Ratgeber präsentiert haben. Nun also gibt es eine letzte geballte Ladung an Tiefpunkten dieser Reise mit vielversprechen-den Akteuren wie Klaus Kinski, Paulo Coelho, Bushido, Muammar Gaddafi, David Hasselhoff, Oskar Freysinger und vielen mehr. Mit Pausensnack und einer Late-Night-Überraschungsfilmvorstellung ganz

zum Schluss!

13.5.Mittwoch, 20/21 Uhr

N O M A D T O N FEAT. FA VEN-TILATO PER-FORM «TISHE»Nachdem sie den Wind vertont ha-ben, kollaborieren Patrick Kessler

und Sven Bösiger mit dem New Yorker Soundtüftler Fa Ventilato aka Fuckintosh und liefern den Sound-track zum Film «Tishe» von Viktor Kossakovski. Dieser hat während einem Jahr aus seiner Wohnung in St. Petersburg eine Strassenkreu-zung gefilmt und dabei faszinieren-des Strassenleben eingefangen, das von Verbrechen über Romantik bis zur amüsanten Kunst des Strassen-baus alles zu bieten hat. Im Palace stellen wir diese Perspektive nach, indem sich das Publikum auf dem Balkon befindet und der Film auf den

Boden projiziert wird.

15.5.Freitag, 21 Uhr

SUR LE LAC EN VILLELARYTTA (CH)BATMAN (CH)

SOMA FM & TNT (DJ-SETS)Es funkt schon länger zwischen dem Palace und dem Sur Le Lac, dem all-jährlichen kleinen grossen Fest der Musik auf der Eggersrieter Höhe. Da ist es höchste Zeit, machen wir beim traditionellen Vorfestivalfest gemeinsame Sache. Beim Sur Le Lac en Ville spielen die Lausanner Electro-Pop-Band Larytta, bekannt für ihren Videoclip «Osama Oba-ma», und Batman aus dem Rheintal, der mit einer One-Man-Lo-Fi-Wave-Show Furore macht. TNT und Soma FM bringen elektronische und gitar-renverstärkte Sounds der Stunde auf den Dancefloor und bei schö-nem Wetter gibt es ab 18 Uhr einen Grill im Garten hinter dem Haus.

Also dann, Sur Le Lac mitenand!

16.5.Samstag, 22 Uhr

S O U L G A L L E N

HERR WEMPE UND DJ CROWNPROPELLER

Nach der grossen Afrobeat-Sause im April ist DJ Crownpropeller – the sugar daddy of Syncopation – bei Herr Wempe zu Gast. Bei der letzten Folge von Soul Gallen vor der Som-merpause gibt es Early Soul, Jazz, Doo Wop und Rhythm’n’Blues auf

die Ohren.

22.5.Freitag, 21/22 Uhr

D A G O -BERT (CH)SIND (DE) Hilft inzwischen sogar Schlager ge-gen das unendlich traurige Leben im Kapitalismus? Wir könnten es vielleicht glauben, wollen es aber

im Konzert von Dagobert selber überprüfen. Der in Berlin zum Sze-nenstar gewordene Aargauer Mo-dernschlagersänger und Bergfan Dagobert wandert auf den Gipfeln der Melancholie und greift schamlos oft in die Klischeekiste. Man kann ihn inbrünstig lieben oder nur noch den Kopf schütteln, wird aber ge-wiss anerkennen, was die «Jungle World» über den Schweizdeutschen schreibt: «Dagobert war nie Persif-lage und schon immer mehr als der lustige Typ, auf den sich Kunstszene, Hipster und echte Schlagerfans eini-

gen können.»

23.5.Samstag, 22 Uhr

SPACE IS THE PLACETanznacht: Sea of sounds and

sounds from here and there!

24.5.Sonntag, 20/21 Uhr

T H E GORIES (USA) M Y S T E R Y PARK (CH)Mit ihrer eigenwilligen und vorwärts gerichteten Mischung aus Gara-ge-Rock und Blues taten sich The Gories in den späten 80er-Jahren stilprägend hervor. Sie entfesselten eine Bewegung, die ein Jahrzehnt später Bands wie die Black Lips, Ty Segall oder sogar The White Stripes hervorbrachte. Ebenso rasch, wie sie aufgetaucht ist, verschwand die Band 1992 von der Bildfläche. Die beiden Gitarristen und Sänger Dan Kroha und Mick Collins for-mierten später die Dirtbombs und Danny & The Darleans, welche in Jim Jarmuschs letztem Film «Only Lovers Left Alive» prominent zitiert werden. The Gories sind ein Teil der vielbedeutenden Detroiter Musik-geschichte und spielen erstmals seit den frühen 90er-Jahren wieder in der Schweiz. Den Support macht die

Garage-Punkband Mystery Park.

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29.5.Freitag, 18.30/19.30 Uhr

S U F O -P O D I U M

WARUM WIRD KRIEG ZUR PERSPEKTIVE?

Das Podiumsgespräch des 11. So-zial- und Umweltforums in St. Gallen widmet sich angesichts der zahlrei-chen aktuellen kriegerischen Aus-einandersetzungen den Fragen: Warum wird Krieg zur Perspektive? Wer profitiert und wer verliert? Im Gespräch sind Vertreterinnen und Vertreter der Gesellschaft Schweiz ohne Armee (GSoA), der Schwei-zerischen Friedensstiftung Swiss-peace und der Sicherheitspoliti-

schen Kommissionen SiK.

30.5.Samstag, 22 Uhr

RAP HIS-TORY 2012Killer Mike und EL-P veröffentlichen «R.A.P. Music», Frank Ocean bringt das mit Bestnoten versehene Al-bum «Channel Orange» heraus. Im Mai 2012 stirbt Adam Yauch (MCA) der Beastie Boys an Krebs. Nas ist zurück mit der LP «Life Is Good» und aus Compton besteigt der neue Rap-König Kendrick Lamar mit «good kid, m.A.A.d. city» den Thron. Durch den Abend führen die Gast-Professoren That Fucking Sara und Khaderbai zusammen mit dem Rap

History DJ-Team.

31.5.Sonntag, 20/21 Uhr

N O U R A MINT SEY-MALI (MRT) Noch immer spielt sie zusammen mit ihrem Mann – dem grossartigen Gitarristen ihrer Band – an Hoch-zeiten in Mauretanien feine Konzer-te. Seit Moura Mint Seymali letztes Jahr auf Glitterbeat ihr Album ver-öffentlichte und sie auf den Musik-Redaktionen vor Freude in die Hände klatschten, hat sich für die junge Griot einiges verschoben; diesen Sommer stehen auch die grossen Festivals auf dem Tourplan. Ihre Interpretation der

Jahrhunderte alten maurischen Gri-ot-Musik fürs grosse Soundsystem packt zu. Wir freuen uns schon sehr, die musikalische Reise durch West-afrika fortzusetzen, und mit ihr durch

die Nacht zu tanzen.

5.6.Freitag, 22 Uhr

S A L O N S O N O R ESalon Sonore heisst unsere neue Musikreihe mit dem gemütlichen Setting, das dazu einlädt, abseits vom Wochenrummel im Plüschses-sel zu versinken. Dazu spielt der DJ Platten fürs imaginäre Kino, auf der Leinwand flimmern Filmaufnahmen und vielleicht spielt auch mal je-

mand auf dem Flügel.

6.6.Samstag, 20/20.45 Uhr

MUSIG UF DE GASS

BLUMEN TOUCH (CH) FRAINE (CH), ZAYK (CH)

Die fünf Stahlbergers haben ihre Instrumente ausgetauscht, Sonnen-brillen aufgesetzt, schicke Schuhe angeschnallt und die Haare ge-richtet. Blumen Touch machen mit Science-Fiction-Schlagerballaden und Disco-Stampfern Musik aus der Vergessenheit, für die Vergessen-heit. Emotionale Popmusik ohne Tiefflieger ins musikalisch seichte oder kitschige Gewässer gibt es an diesem Abend von der St.Galler Band Fraine. Im Palace präsentiert sie ihre neue EP «Assuming Eterni-ty». Manchmal mit mehr und manch-mal mit weniger Struktur entstehen Zayks psychedelische Klangwälder, in denen man sich ohne weiteres verirren kann. Intuitiv geben Gitar-ren, Bass, Synthesizer und Schlag-zeug die Route durch Dickicht und

Lichtungen vor.

11.6.Donnerstag, 20/21 Uhr

S T E V E GUNN (USA) MARY LATTI-MORE & JEFF ZEIGLER (USA) Er spielte in Kurt Viles Band Gitarre und veröffentlicht seit acht Jahren unter seinem eigenen Namen Plat-ten. Bei Gunns eigener Band geht es ein bisschen weniger staubig zu als bei Vile – auch wenn man sich ihn ebenfalls gut auf der Bühne in irgendeiner von allen guten Geistern verlassenen Knelle aus vergange-nen Zeiten vorstellen kann. Die fol-kigen Gitarrenklänge prasseln hier

jedenfalls von allen Seiten auf einen ein und verfehlen ihre einlullende und eine leichte Trance hervorrufen-de Wirkung nicht. In definitiv ande-ren Sphären trudeln Mary Lattimore & Jeff Ziegler durch den Space: Die improvisierten Soundcollagen der Harfenspielerin und des Multiinstru-mentalisten sind wie das Flimmern auf der langen Strasse, die durch

Gunns Sumpflandschaft führt.

12.6.Freitag, 21/22 Uhr

J E F F R E Y LEWIS & THE JRAMS (USA)

DJ STANLEY JOLLY FOKKERNiemand hat öfter im Palace ge-spielt als er: Jeffrey Lewis, der letzte Beatnik von New York City, wan-delndes Musiklexikon und schlauer Charmeur, kommt diesmal mit sei-ner «Frauenband». Heather Wag-ner und Caitlin Gray legen einen wunderbaren Boden für Jeffreys

psychedelisch ausufernde Lieder über Kommunismus, Urwelten, Geld, Liebe, Punk oder, haha, The Fall. Genre? Warmherziger Folk und Garage-Noise, brillant kombiniert, als wäre Woody Guthrie der Anfüh-rer von Sonic Youth. Zuletzt tourte Jeffrey mit Fat White Family und hol-te Peter Stampfel (Fugs, Holy Modal Rounders) aus der Versenkung. Für alle FreundInnen des Hauses ein

Pflichttermin!

13.6.Samstag, Grill 19 Uhr

T U N N E L - A M - ENDE-DES-L I C H T S -P A R T Y

SAISONSCHLUSS MIT PALACE DJS & GRILL IM GARTEN

Es heisst, die Decke des Bahntun-nels unter unseren Füssen bröckle. Es sei nicht unsere Musik dafür ver-antwortlich, sondern das Alter der Tunneldecke. Bevor die spektaku-läre Baustelle am Blumenbergplatz zwischen Juli und August losgeht, sezieren wir zum Saisonschluss un-

sere Musiksammlung durcheinan-der und die Getränkelager werden leergetrunken. Natürlich wird auch der Grill auf unserer sicheren Rau-

cherinsel angeworfen.

E R F R E U -LICHE UNIÖ K O N O M I E ALS THEORIE UND PRAXIS DER MACHTDie Erfreuliche Universität Pa-lace beschäftigt sich zum Sai-sonschluss mit den grundsätzli-chen Fragen: Warum bleibt der Neoliberalismus trotzt der Wirt-schaftskrise so wirkmächtig? Was sind die Folgen des neuen Freihan-delsabkommens TISA? Warum wur-den die Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten dominant? Und hat das alles auch mit Demo-kratieabbau und Überwachung zu

tun? Kommt und diskutiert mit!

Dienstag, 5.5., 20.15 UhrDIE DOMINANZ DES N E O L I B E R A L I S M U S

AUSWEGE AUS DER KRISEBernhard Walpen, Sozialwissen-schaftler, Beat Ringger, geschäfts-

führender Sekretär «Denknetz»

Dienstag, 12.5., 20.15 UhrDIE DEUTUNGSHO-HEIT VON VWL, BWL

HISTORISCHE ENTWICKLUNG DER STUDIENRICHTUNGEN

Susanne Burren, Fachhochschule Nordwestschweiz und Hanno Pahl,

Universität Luzern

Dienstag, 26.5., 20.15 UhrSTAATSSCHUTZ – SPIEL OHNE GRENZEN

DER WESTEN SETZT AUF DEMOKRATIEABBAU

Heiner Busch, Journalist

Dienstag, 2.6., 20.15 UhrTISA – WAS IST DAS?

DER WIDERSTAND GEGEN DAS FREIHANDELSABKOMMEN

Stefan Giger, VPOD, Barbara Gysi, Nationalrätin und Präsidentin

kantonaler Gewerkschaftsbund

S C H A U -K A S T E N«DAS MäUS-CHEN AUS DEM H O S E N H ä U S C H E N »

Anita Sonnabend

Das Palace wird unterstützt durch

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Mai/Juni 2015 Palace, BluMenBergPlatz St.gallen, Palace.Sg

MATTHEW E. WHITE SHE KEEPS BEES SCARLETT O’HANNA MAX KÜNG RAP HISTORY 2011/2012 WORST Of WORST CASE SzENARIOS NOMAD TON & fA VENTILATO SuR LE LAC EN VILLE LARYTTA BATMAN SOuL GALLEN DAGOBERT SIND THE GORIES MYSTERY PARK NOuRA MINT SEYMALI MuSIG uf DE GASS BLuMEN TOuCH fRAINE zAYK STEVE GuNN MARY LATTIMORE & JEff zEIGLER JEffREY LEWIS & THE JRAMS TuNNEL- AM-ENDE-DES-LICHTS-PARTY ERfREuLICHE uNI