Petrus Paulus - media.ministranten.kategoriale...

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Petrus und Paulus sind sehr verschie- den, trotzdem verbindet sie aber Ent- scheidendes: die Liebe zu Christus, das Wissen um ihre Schwachheit und die Bereitschaft, sich in den Dienst am Aufbau der Kirche zu stellen. Petrus war der Sprecher der Zwölf. Er war ein einfa- cher Fischer, der jahrelang mit Jesus unterwegs war und ihn dabei sicher gut kennen gelernt hat. Obwohl er Jesus MiniFundus März 2/2007 Petrus & Paulus Waren er und die anderen Jünger nach dem Tod Jesu voller Angst und Mutlosigkeit, so haben sie zu Pfingsten durch den Heiligen Geist die Macht und Kraft des auf- erstandenen Herrn erlebt. Paulus wiederum ist uns ein Beispiel dafür, dass die Begegnung mit Christus nicht an eine bestimmte Zeit oder einen Ort gebunden ist. Wie jede/r von uns hat Paulus Jesus nicht kennen gelernt, solange dieser auf Erden als Mensch gelebt hat. Paulus war ein scharfsinni- ger jüdischer Gelehrter, der mit großer Konsequenz das, was er als richtig erkannte, verwirklichen wollte. War er zuerst ein leidenschaftlicher Gegner der Christen, der sie erbittert bekämpfte, so hat die Begegnung mit Christus sein Leben völlig "umgekrempelt". Er wurde ein großer Prediger, der sich selbst als Apostel bezeichnet und dem wir viele Schriften des Neuen Testaments verdanken. als den Messias erkannt hat, kam eine Zeit, in der Petrus es nicht geschafft hat, zu Jesus zu stehen und ihm treu zu sein. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb ist er der Fels, auf den Jesus die Kirche ge- baut hat. Denn jeder Dienst in der Kirche braucht das Wissen, dass Jesus der Herr der Kirche ist und wir seine Hilfe brauchen, um unseren Platz in dieser Kirche zu finden und ihn auszu- füllen. Petrus hat das erlebt. Weil Jesus Christus kraft seines Geistes die Kirche nie verlassen hat, ist sie auch heute nach 2.000 Jahren an vielen Orten auf der ganzen Welt lebendig erlebbar. Die Kirche hat einen großen Schatz an Wissen und Wahrheit, den die Apostel grundgelegt haben und der sich über Jahrhunderte geformt und geläutert hat. Wenn wir diesen Schatz entdecken und uns damit aus- einander setzen, finden wir Heimat in der Kirche und Antworten auf die Herausforderung unserer Zeit und jeder neuen Situation. Antworten, die nicht weitere Probleme schaffen sondern Lösungen anbieten und die ER-LÖSUNG, die Jesus gebracht hat, sichtbar machen. Es braucht Mut, bei sich selber mit der Erneuerung der Kirche zu beginnen und nicht darauf zu warten, dass ande- re sich zuerst verändern. Mit Jesu Hilfe aber können wir Menschen werden, die ihren Platz im Leben der Gesellschaft und der Kirche finden und ihn wie Petrus und Paulus verantwortungsvoll erfüllen. Dass wir Jesu Nähe immer suchen, damit er unseren Mut stärken kann, wünscht sich und euch Euer MiniFundus-Team Aktuelle Informationen zur Jugendwallfahrt im August www.minfundus.net/mariazell2007

Transcript of Petrus Paulus - media.ministranten.kategoriale...

Petrus und Paulus sind sehr verschie-

den, trotzdem verbindet sie aber Ent-

scheidendes: die Liebe zu Christus,

das Wissen um ihre Schwachheit und die Bereitschaft, sich

in den Dienst am Aufbau der Kirche zu stellen.

Petrus war der Sprecher der Zwölf. Er war ein einfa-

cher Fischer, der jahrelang mit Jesus unterwegs war und

ihn dabei sicher gut kennen gelernt hat. Obwohl er Jesus

Min

iFundus

März 2/2007

Petrus &Paulus

Waren er und die anderen Jünger nach dem Tod Jesu

voller Angst und Mutlosigkeit, so haben sie zu Pfingsten

durch den Heiligen Geist die Macht und Kraft des auf-

erstandenen Herrn erlebt.

Paulus wiederum ist uns ein Beispiel dafür, dass die

Begegnung mit Christus nicht an eine bestimmte Zeit

oder einen Ort gebunden ist. Wie jede/r von uns hat

Paulus Jesus nicht kennen gelernt, solange dieser auf

Erden als Mensch gelebt hat. Paulus war ein scharfsinni-

ger jüdischer Gelehrter, der mit großer Konsequenz das,

was er als richtig erkannte, verwirklichen wollte. War er

zuerst ein leidenschaftlicher Gegner der Christen, der sie

erbittert bekämpfte, so hat die Begegnung mit Christus

sein Leben völlig "umgekrempelt". Er wurde ein großer

Prediger, der sich selbst als Apostel bezeichnet und dem

wir viele Schriften des Neuen Testaments verdanken.

als den Messias

erkannt hat,

kam eine Zeit,

in der Petrus es

nicht geschafft

hat, zu Jesus zu

stehen und ihm

treu zu sein.

Trotzdem oder

vielleicht auch

gerade deshalb

ist er der Fels,

auf den Jesus

die Kirche ge-

baut hat. Denn

jeder Dienst in

der Kirche

braucht das

Wissen, dass

Jesus der Herr

der Kirche ist

und wir seine

Hilfe brauchen,

um unseren

Platz in dieser

Kirche zu finden

und ihn auszu-

füllen. Petrus

hat das erlebt.

Weil Jesus Christus kraft seines Geistes die Kirche

nie verlassen hat, ist sie auch heute nach 2.000 Jahren

an vielen Orten auf der ganzen Welt lebendig erlebbar.

Die Kirche hat einen großen Schatz an Wissen und

Wahrheit, den die Apostel grundgelegt haben und der

sich über Jahrhunderte geformt und geläutert hat.

Wenn wir diesen Schatz entdecken und uns damit aus-

einander setzen, finden wir Heimat in der Kirche und

Antworten auf die Herausforderung unserer Zeit und

jeder neuen Situation. Antworten, die nicht weitere

Probleme schaffen sondern Lösungen anbieten und

die ER-LÖSUNG, die Jesus gebracht hat, sichtbar

machen.

Es braucht Mut, bei sich selber mit der Erneuerung der

Kirche zu beginnen und nicht darauf zu warten, dass ande-

re sich zuerst verändern. Mit Jesu Hilfe aber können wir

Menschen werden, die ihren Platz im Leben der

Gesellschaft und der Kirche finden und ihn wie Petrus

und Paulus verantwortungsvoll erfüllen.

Dass wir Jesu Nähe immer suchen, damit er

unseren Mut stärken kann, wünscht sich und

euch

Euer

MiniFundus-Team

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MiniFundus2 März 2007

Petrus & Paulus

„Wir können unmöglich schweigen überdas, was wir gesehen und gehört haben!“

(Apg 4,20)

Gebet

Du bist es, der uns verbindet

Jesus,

Du hast uns in der Kirche

zu einer großen Gemeinschaft zusammen geführt.

Diese Gemeinschaft hat Platz für Menschen aus allen Ländern,

für Menschen mit verschiedensten Sprachen,

für Menschen mit verschiedensten Hautfarben,

für Menschen mit verschiedensten Bräuchen und Lebensweisen.

Du bist es, der uns verbindet.

In dir haben wir Gemeinschaft mit Gott

und untereinander.

Hilf uns,

diese Gemeinschaft auch im Kleinen zu leben.

Hilf uns,

niemanden auszugrenzen.

Wir wollen offen auf einander zuzugehen

und von einander zu lernen.

Wir wollen einander dienen,

so wie du es uns vorgelebt hast.

Darum bitten wir Dich,

Christus, unseren Herrn.

Amen.

Wissen

Petrus und die Himmelstür des Irrtums unterworfen. Deswegen braucht es Prüfung und

Bestätigung durch die Kirche, um die Einheit zu gewähren und

uns vor Glaubensirrtümern zu schützen. Es braucht also noch

eine dritte Instanz:

3. Das Lehramt, das vor allem durch die Bischöfe wahrge-

nommen wird. Das Kollegium der Bischöfe findet sich immer wie-

der zusammen, um über die wichtigen Fragen der Kirche zu bera-

ten und Entscheidungen zu treffen. Allerdings hat es schon Zeiten

gegeben, wo sich Bischöfe in verschiedene Lager gespalten haben

und gegeneinander entscheiden wollten. Deshalb, wiederum als

Dienst an der Einheit und Wahrheit, ist der Bischof von Rom das

"Zünglein an der Waage". Ein Konzil oder ein Kreis von Bischöfen

kann nur dann etwas definieren, wenn es in Einheit mit dem

Bischof von Rom, also mit dem Papst, geschieht. Zurzeit Christi war

Rom das Zentrum der bekannten Welt. Petrus ging nach Rom und

wurde dort zum Märtyrer. Die Lehre der Kirche nennt den Bischof

von Rom deshalb "primus inter pares" – den Ersten unter

Gleichen. Seine "Vorrangstellung" unter den Bischöfen, sein

Primat, soll ein Primat der Liebe und des Dienens sein. o

Vor der Himmelstür steht ein Handwerker und

fragt Petrus: "Warum musste ich so früh sterben? Ich bin doch erst

37?" Petrus schaut in seinem Buch nach und sagt: "Nach den

Stunden, die du den Kunden berechnet hast, bist du schon 93."

Witze wie dieser, wo Petrus einem Menschen die Himmelstür öff-

net oder verschließt, aber auch Darstellungen von Petrus mit

Schüssel(n) spielen auf Mt 16,19 an, wo Jesus zu Petrus sagt: "Ich

werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden

binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du

auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein."

"Binden" und "lösen" sind Fachausdrücke aus der im Judentum

geübten Bannpraxis: "Binden" meint die Verhängung des Banns, den

Ausschluss aus der Gemeinschaft, "Lösen" heißt die Aufhebung des

Banns, die Wiederaufnahme.

Der Dienst des Petrus setzt sich dem katholischen Glauben nach

im Dienst des Papstes fort. Die Schlüssel im vatikanischen Wappen

weisen uns daraufhin. Der Papst trägt Verantwortung für die

Gemeinschaft der Glaubenden und für die Klarheit der katholischen

Lehre.

Im Glauben unserer Kirche gibt es ja Inhalte, die weder wir noch

der Papst nach persönlichem Geschmack verändern können. Sie

sind uns vorgegeben, weil Jesus Christus sie uns geoffenbart hat.

Deshalb gehört das Christentum (zusammen mit dem Judentum

und dem Islam) zu den "Offenbarungsreligionen". Was aber

gehört zum "depositum fidei" – zum eigentlichen Bestand unseres

Glaubens? Die Grafik auf dem Titelbild weist darauf hin: Bibel und

ein Schlüssel, der die Tür aufschließt, liegen in der Mitte der

gezeichneten Ministrantengruppe.

1. Die Bibel: Sicherlich – die Bibel ist die "Ur-Kunde" unseres

Glaubens. Aber sie ist keine Sammlung von eindeutigen

Glaubenssätzen, Geboten oder Anweisungen.

2. Die lebendige Tradition – die Überlieferung derKirche: Die Bibel kann nicht die einzige Richtschnur für unseren

Glauben sein. Sie ist ja selbst zu einem Teil auch Frucht und

Ergebnis der Tradition. Für das Neue Testament wurde erst gut 500

Jahre nach Jesus endgültig festgelegt, welche Schriften Bestandteil

sind und welche nicht – beim Alten Testament hat dieser Prozess

sogar noch länger gedauert.

Die Bibel ist vom heiligen Geist inspiriert und muss in diesem

Geist gelesen und ausgelegt werden. Es gab zu jeder Zeit

Menschen, die sich bemühten, die Bibel richtig zu verstehen und

in Verbundenheit mit Gott Antworten auf die Fragen und Probleme

ihrer Zeit zu geben. Wir Menschen sind aber immer der Möglichkeit

Gruppenstunde

Steckbrief Paulus

Paulus hat eine spannende Lebensgeschichte.

Um diese zu entdecken, haben wir einen Lückentext erstellt,

dessen Kopiervorlage du in der Materialdatenbank auf

www.minifundus.net findest. Füllt diesen Text paarweise oder in

Kleingruppen mithilfe von Bibeln aus.

Vielleicht wollt ihr im Anschluss an die "Forschungsarbeit"

eine Wandzeitung oder ein großes Bilderbuch gestalten, das

vom Leben des Hl. Paulus erzählt? Jede/r gestaltet dazu eine

Szene – sei es gemalt, gezeichnet, aus Papier gerissen oder

indem ihr euch verkleidet und die Szenen fotografiert. o

MiniFundus 3März 2007

Petrus & Paulus

Gruppenstunde

Interview mit Petrus

Stell dir vor, Petrus würde heute leben. Stell dir vor,

auf einem öffentlichen Platz mitten in Wien begänne er gemein-

sam mit seinen Kollegen voll Begeisterung über Gottes große

Taten zu erzählen. Und alle, die vorbei kommen und zuhören, ver-

stehen sie! Menschen aus Afghanistan

und China, aus Georgien, Indien,

aus dem Irak, aus Nigeria, aus

Serbien, aus der Türkei – egal

aus welchem Teil der Welt sie

kommen und welche Sprache

sie sprechen - jede und jeder

hört sie in seiner Muttersprache

reden. Dabei ist spürbar, dass sie

nicht allein aus eigener Kraft

sprechen sondern be-GEIST-ert,

mit dem Heiligen Geist erfüllt,

sind.

Reporter lassen da wohl nicht

lange auf sich warten. Auch einen

Schandfleck im Leben des Petrus hat man sofort aufgespürt:

Dieser Mann, der durch seine klaren Worte und seinen Mut

besonders auffällt, war erst vor wenigen Wochen in einen Skandal

verwickelt – er hat geleugnet, Jesus zu kennen, obwohl sich

Augenzeugen sicher waren, dass er einer seiner treuesten

Begleiter war. Seit diesem Vorfall war Petrus untergetaucht.

Stell dir vor, Pfingsten wäre heute. Schon am nächsten Tag

wäre ein Interview mit Petrus in vielen Zeitungen auf der Titelseite.

Deine Minis können sich als Reporter betätigen und Petrus inter-

viewen. Entweder indem sie gemeinsam ein Interview oder eine

Reportage schreiben oder auch in einem Rollenspiel. In unserer

Materialdatenbank auf www.minifundus.net findest du unter dem

Stichwort Pfingsten eine einfache Nacherzählung des

Pfingstgeschehens (Apg 2,1-17) mit Grafiken. Falls ihr die

Bibelstelle nicht gut in Erinnerung habt, ist es hilfreich, sie als

Einstieg aus der Bibel oder von unserer Nacherzählung zu lesen.

Und wenn die Minis schwer in ihre Rolle als Reporter hin-

einfinden, kannst du ihnen beim Anfang helfen, z.B.

Petrus, man erzählt sich, dass du noch

erst vor wenigen Wochen gleich drei Mal

hinter einander geleugnet hast, dass du

Jesus kennst. Stimmt das?

Petrus: Ja, das

stimmt. Als Jesus verhaf-

tet worden ist, bin ich mit

einem anderen Jünger

zum Palast des Hohen-

priesters gegangen. Dort

ist Jesus verhört worden.

Die Frau, die uns die Tür

aufgemacht hat, hat

mich erkannt und ge-

sagt: "Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses

Menschen?" Ich habe es abgestritten.

Im Hof hat ein Feuer gebrannt, an dem sich die Knechten

und Dienern aufwärmen konnten. Mir war kalt, und so habe ich

mich zu ihnen gestellt. Auch sie haben mich gefragt, ob ich

nicht zu Jesus gehöre. Ich habe wieder gesagt, dass ich Jesus

nicht kenne. Einer von den Dienern aber hat nicht locker gelas-

sen. Er hat gesagt: "Aber du warst doch dabei, als wir Jesus ver-

haftet haben. Habe ich dich nicht gesehen?" Und da habe ich

Jesus zum dritten Mal verleugnet.

Ich habe gewusst, dass sie Jesus umbringen wollen. Und ich

hatte solche Angst, dass sie auch mich anklagen und verurtei-

len. Ich hatte Angst um mein Leben!

Wenige Wochen später warst du wie verwandelt. Du

bist hinausgegangen auf die Straße und hast allen

Menschen erzählt, dass Jesus Gottes Sohn ist und dass er

von den Toten auferstanden ist. Voller Begeisterung

warst du jetzt! Du bist festgenommen worden und man

hat dir unter Strafe verboten, jemals wieder von Jesus zu

erzählen. Du aber hast gesagt: "Wir können unmöglich

schweigen über das, was wir gesehen und gehört

haben!" und hast weiter gepredigt. Wie ist das möglich?

Was ist geschehen, dass du den Mut dazu hattest?... o

MiniFundus4 März 2007

Petrus & Paulus

Gruppenstunde

Gegenüberstellung Petrus & Paulus

Die folgenden Aussagen kannst du

kopieren und ausschneiden. Vielleicht habt

ihr in eurer Kirche Abbildungen der beiden

Apostel – dann könnt ihr dort hin gehen

und die Kärtchen zuordnen. Wenn nicht,

kannst du dir die Bilder in der Material-

datenbank auf www.minifundus.net down-

loaden oder einfach die beiden Namen

aufschreiben. Oder du erklärst einen Mini

zum Petrus und einen zum Paulus. Dann

können sich die beiden mit Umhängen

etc. verkleiden. Nun ordnet ihr ihnen die

Karten zu, die ihr abwechselnd vorlest.

Oder du lasst immer einen der beiden

eine Karte ziehen, er/sie liest die Karte vor

und dann entscheidet ihr gemeinsam, ob

das richtig oder falsch ist.

Petrus

Ich habe Jesus gekannt, als er als Mensch auf der Erde gelebt

hat. Ich war einige Jahre lang mit ihm unterwegs.

Man nennt mich den "Sprecher der Zwölf", weil ich in der

Schar der Apostel eine besondere Rolle hatte und oft für uns

alle gesprochen habe.

Ich habe viel Verständnis für Men-

schen, die in einer religiösen Ge-

meinschaft groß werden. Immerhin bin

ich selbst Jude und habe die jüdischen

Gesetze mein Leben lang geachtet.

Heute ist die größte Kirche, die es auf

der ganzen Welt gibt, mir geweiht. Diese

Kirche wurde aber erst im 16. Jhd. gebaut.

Ich bin ein einfacher Mann. Ich habe lange Zeit als Fischer

gearbeitet und gerne auf dem Land gelebt.

Ich werde meistens als alter Mann mit lockigem Haar und Bart

dargestellt. Oft habe ich einen oder manchmal auch zwei Schlüssel

dabei, die die Macht über die Erde und das Himmelreich symbolisie-

ren. (Mt 16,19) Manchmal werde ich auch mit einem Hahn darge-

stellt. Das erinnert an eine Begebenheit in meinem Leben, bei der ich

mich nicht von meiner besten Seite gezeigt habe (vgl. Joh 18,27).

Manche Künstler bilden mich mit einem umgedrehten Kreuz

ab. So bin ich nämlich in Rom hingerichtet worden.

Ich bin der Fels, auf den die Kirche gegründet ist. Zuerst habe

ich in Jerusalem gewirkt, dann in Antiochien und die letzten

Jahrzehnte meines Lebens war ich Bischof von Rom. Als solcher

hatte ich in besonderer Weise die Aufgabe, die junge Kirche zu

leiten. Ich war also der erste Papst.

Wie gesagt – ich bin kein Gelehrter. Zwei Briefe im Neuen

Testament tragen trotzdem meinen Namen.

Paulus

Solange Jesus auf der Erde lebte, bin ich ihm nicht begegnet.

Er ist mir aber erschienen – und so kann auch ich sagen, dass

ich ihm persönlich begegnet bin.

Eigentlich verdiene ich es gar nicht, Apostel genannt zu wer-

den. Ich habe Christus bekämpft und bin Schuld am Tod vieler

Christen. Weil mir aber der auferstandene Jesus erschienen ist,

so nenne ich mich doch Apostel.

Ich habe viel Verständnis für die Menschen, die nicht in einer

religiösen Gemeinschaft groß werden sondern erst später zum

Glauben an Jesus Christus finden. Auch wenn ich selbst Jude

bin und als Jude gelebt habe – ich hatte sehr viel mit Menschen

zu tun, die den lebendigen Gott nicht kannten.

Über 1000 Jahre lang, nämlich von 324 – 1626 n. Chr. war

die größte Kirche der Menschheit mir geweiht. Erst seit dem 16.

Jahrhundert gibt es eine andere, noch größere Kirche.

Ich bin gebildet. Neben dem Handwerk des Zeltmachers habe

ich unsere jüdischen Gesetze und Schriften beim berühmten Lehrer

Gamaliel in Jerusalem studiert. Ich bin ein Stadtmensch.

Ich werde gerne mit Philosophenbart und Buch

dargestellt. Dieses Buch ist die Bibel. Es ist ein

Attribut, mit dem die Apostel allgemein gerne dar-

gestellt werden. Vierzehn der Briefe im Neuen

Testament werden mir zugeschrieben.

Manche Künstler bilden mich mit einem Schwert

ab. Ich bin vor den Toren Roms enthauptet worden.

Manchmal findet ihr mich auch mit zwei Schwertern, wobei

eines die Geistesschärfe und Beredsamkeit ausdrücken soll, die

mir Gott geschenkt hat, und das andere auf meinen Tod hinweist.

Man nennt mich den Heidenapostel. Ich bin viel Jahre meines

Lebens gereist: 5.000 km habe ich zu Fuß und 15.000 km habe

ich mit dem Schiff zurückgelegt! So konnte ich die frohe Botschaft

zu den Heiden bringen, also zu den Menschen, die den lebendi-

gen Gott bis dahin nicht gekannt haben. In viele Teile der Erde

habe ich Christen-Gemeinden gegründet und betreut.

Ich habe den Gemeinden, die ich gegründet habe, viele Briefe

geschrieben: nach Rom, nach Korinth, nach Galatien usw. Oft war

ich ja nur kurz dort – so ein Brief kann den Menschen dann schon

weiterhelfen, dem Evangelium treu zu bleiben. o

Bild o.:

St. Petersdom

Bild r.:

Kirche

St. Paul v. d.

Mauern

MiniFundus 5März 2007

Petrus & Paulus

Wissen

Die Briefe des Apostel Paulus

An der Spitze der Briefsammlung des

Neuen Testaments stehen 13 Briefe, die

den Namen des Apostel Paulus in der

Anschrift tragen.

Paulus bediente sich des Briefes, um auf

Glaubensfragen zu antworten, Schwierig-

keiten im Gemeindeleben zu lösen, seels-

orgliche Anweisungen zu geben und die

neu bekehrten Christen zu ermahnen, zu

trösten und zu stärken. Die meisten der uns

erhaltenen Briefe waren dazu bestimmt, in

der Gemeindeversammlung vorgelesen zu

werden. Dadurch schenken sie uns wichtige

Einblicke in das Denken des Hl. Paulus und

seiner Mitarbeiter sowie in das Leben

urchristlicher Gemeinden seines Missions-

gebietes. Die Paulusbriefe gehören zu den

ältesten Texten des Neuen Testaments, sie

sind zwischen 50 und 60 n. Chr. entstanden.

Wichtige Briefe des Apostels wurden

schon früh gesammelt, ein Hinweis darauf

findet sich schon im 2. Petrusbrief: "Das hat

euch auch unser geliebter Bruder Paulus

mit der ihm verliehenen Weisheit geschrie-

ben; es steht in allen seinen Briefen, in

denen er davon spricht." (2Petr 3,15) Den-

noch sind uns nicht alle Briefe erhalten, die

er geschrieben hat.

Die wissenschaftliche Bibelforschung geht

davon aus, dass nicht alle Briefe, die in der

Bibel als Paulusbriefe gesammelt sind, von

Paulus geschrieben wurden sondern einige

von seinen Schülern stammen oder aus deren

Umfeld (nämlich die Briefe an Timotheus,

der Brief an Titus sowie der Epheser- und der

zweite Thessalonicherbrief).

An der Bedeutung für uns ändert das

nicht wirklich etwas – sie wurden in den

Kanon der Bibel aufgenommen und sind

damit für uns wichtig geworden, egal ob

Paulus oder jemand anderer sie geschrie-

ben hat.

Nach welchem System die Briefe in der

Bibel geordnet wurden, ist leicht erklärbar:

Sie wurden nämlich nach ihrer Länge ange-

ordnet, wobei die umfangreichsten an der

Spitze stehen. Der Hebräerbrief schließt die

Reihe der Paulinischen Briefe in der Bibel

ab. Er ist zwar nicht vom Apostel, sein Ver-

fasser ist aber deutlich von paulinischem

Gedankengut geprägt.

Der 1. und 2. Thimoteusbrief und der

Titusbrief werden als "Pastoralbriefe" be-

zeichnet. Sie sind nicht an Gemeinden

gerichtet, sondern an die Hirten (lat. pasto-

res), die Vorsteher der Gemeinden. Sie ent-

halten Anweisungen des kurz vor dem Tod

stehenden Apostels zur Ordnung und

Leitung der Gemeinden.

Einen guten Einblick in die Briefe des

Apostel Paulus (aber auch in andere

Schriften des Alten und Neuen Testa-

ments) bekommst du im "Vorwort", das

der Herausgeber deiner Bibel vor jedes

biblische Buch gestellt hat. Vermutlich hast

du diese Abschnitte bis jetzt meistens

überblättert. Es zahlt sich aber aus, sie zu

lesen! Kurz und knapp findest du dort

Informationen über Hintergründe, die dir

beim Verstehen des jeweiligen biblischen

Textes helfen können.

“Allmächtiger Vater,

wir bitten dich,

gib diesen deinen Dienern

die Würde des Priestertums.

Erneuere in ihnen den Geist

der Heiligkeit.

Das Amt,

das sie aus deiner Hand,

o Gott, empfangen,

die Teilhabe am Priesterdienst,

sei ihr Anteil für immer.

So sei ihr Leben für alle

Vorbild und Richtschnur.

Uns Bischöfen seien sie

zuverlässige Helfer.

In der Gnade

des Heiligen Geistes

bringe das Wort

der Frohen Botschaft

durch ihre Verkündigung

reiche Frucht in die Herzen

der Menschen,

und es gelange bis an die

Enden der Erde.

Mit uns seien sie treue

Verwalter deiner heiligen

Mysterien. […]

Mit uns Bischöfen vereint,

erflehen diese Priester,

Herr, dein Erbarmen

für die ihnen

anvertrauten Gemeinden

und für alle Menschen

auf Erden.

So werden die vielen Völker

in Christus vereint;

sie wachsen zusammen

zu einem einzigen Volk

und werden vollendet

in deinem ewigen Reiche.

(Aus dem Weihegebet der

Priesterweihe)

Lied

Herr, erwecke deine Kirche (Kanon)

Text: Gebet eines chinesischen Christen; Musik: Chris Herbring

MiniFundus6 März 2007

Petrus & Paulus

Was heißt LEITEN in der Kirche?

Jede Firma braucht einen Chef, jeder

Staat eine Leitung, jedes Unternehmen

eine Führung. Die Kirche auch! Die

Leitung der Diözesen erfolgt durch die

Bischöfe, die Leitung der Pfarrgemein-

den durch Pfarrer.

Und doch unterscheiden sich Hierar-

chie und Leitung in der Kirche in

grundsätzlicher Hinsicht von denen in

jeder anderen Organisation. Die Kirche ist

kein menschliches Gebilde mit einer

soziologisch zu begründenden Verfassung,

sondern in ihr strahlt das Licht fort, das

Christus selbst ist. Die junge Kirche wählte

für die Nachfolger der Apostel, die durch

Handauflegung geweiht wurden, den

Begriff "episkopos". Davon leitet sich

unser deutsches Wort Bischof ab. Der grie-

chische Ausdruck heißt wörtlich übersetzt:

der, der alles überschaut und beaufsich-

tigt. Man hat bewusst einen profanen

Ausdruck gewählt – der Bischof ist der

Vorarbeiter, der Aufseher, der Polier, der

auf Erden für das Funktionieren der

Heilsweitergabe sorgt. Der eigentliche

Chef aber ist und bleibt Christus selbst!

Auf ihn ist alles hingeordnet und von ihm

geht alles aus. Auch wenn im Laufe der

Jahrhunderte kirchliche Würdenträger die

ihnen gegebene Macht missbraucht und

persönlichen Vorteil aus ihrem Amt

geschlagen haben mögen – Jesus hat uns

durch sein Leben klar gezeigt, dass Leiten

in der Kirche heißt, anderen "die Füße zu

waschen". Hierarchie in der Kirche ist also

eine "Hierarchie des Dienens" – der Größte

soll werden wie der Kleinste, und der

Führende soll Dienender aller sein. (vgl. Lk

22,26)

Ein Bischof ist nach dogmatischem

Verständnis derjenige, der auf alles schaut

und die letzte Verantwortung Christus und

der Kirche gegenüber trägt. Er ist der

Stellvertreter Christi für die Ortskirche, er

ist gleichsam "Christus am Ort". Sein per-

sönliches Bemühen, Gott sein Leben zu

schenken und Ihm zu dienen, stärkt und

ergänzt Jesus Christus durch die Bischofs-

weihe, damit der Bischof die Kirche in seiner

Diözese – in Verbundenheit mit Gott und in

Zusammenarbeit mit Priestern, Diakonen

und Laien - leiten kann.

Daraus folgt, dass auch diese beiden

anderen Stufen des Weihesakramentes –

die Priester und die Diakone – nur unter

der Leitung des Bischofs ihren Dienst aus-

üben können. In Gemeinschaft mit dem

Bischof sollen Priester und Diakone

Gottes Volk leiten und führen.

In der Liturgie der Priesterweihe

kommt das zum Ausdruck, wenn der

Bischof Gott im Weihegebet bittet, dass

die neu geweihten Priester den Bischöfen

zuverlässige Helfer seien. Er betet, dass

sie in der Gnade des Heiligen Geistes das

Wort der Frohen Botschaft verkündigen,

damit es in den Herzen der Menschen rei-

che Frucht bringe. Er betet, dass sie mit

den Bischöfen treue Verwalter der

Sakramente seien und mit den Bischöfen

vereint Gottes Erbarmen für die ihnen

anvertrauten Gemeinden und für alle

Menschen auf Erden erflehen, damit die

vielen Völker in Christus zu einem einzi-

gen Volk zusammen wachsen.

An diesem Prozess mitzuarbeiten ist

aber nicht nur Aufgabe der Priester und

Diakone. Als Christen sind wir alle dazu

berufen und dafür mitverantwortlich –

nicht deshalb, weil es heute nicht genug

Priester gibt, sondern weil Gottes Geist

in jedem Gläubigen wirkt und jede/r sei-

nen Platz und seine Aufgabe in der

Gemeinschaft der Kirche hat!

Das Wort "Pastoral" leitet sich vom

lateinischen Wort für "Hirte" (pastor) ab.

Deine Aufgabe als Ministrantengruppen-

leiter/in ist eine pastorale Aufgabe. Du

arbeitest also mit am Hirtendienst! In

Verbundenheit mit Jesus arbeitest du mit

an dem Auftrag, den er seinen Jüngern

gegeben hat, am Auftrag, den die

Bischöfe bis in die heutige Zeit weiter tra-

gen und an dem jede/r Christ/in auf

seine Weise mitwirken soll: "Macht alle

Menschen zu meinen Jüngern […] und

lehrt sie alles zu befolgen, was ich euch

geboten habe!" (Mt 28,19.21) Vergiss

das auch dann nicht, wenn manchmal

organisatorischer Kleinkram im Vor-

dergrund steht oder eine Aktivität die

andere jagt. Es hilft dir, das Wichtige vom

Unwichtigen zu unterscheiden und vor

allem dich selbst nicht zu wichtig zu neh-

men. Denn was für die Bischöfe gilt, gilt

auch für Ministrantengruppenleiter/innen:

Der Chef ist und bleibt Christus selbst! o

Weiterführende Idee

Der Berufung eines Priesters auf der Spur

In vielen Diözesen werden Priesterweihen rund um Fest "Hl. Petrus & Hl. Paulus" am 29. Juni

gefeiert. In der Erzdiözese Wien ist die Priesterweihe seit einigen Jahren immer am Herz-Jesu-

Hochfest – also am Freitag in der Woche nach Fronleichnam.

Wisst ihr, vor wie vielen Jahren der Priester bzw. die Priester in eurer Gemeinde geweiht wur-

den?

Du könntest das Fest "Petrus und Paulus" zum Anlass nehmen, euren Pfarrer oder Kaplan zu

bitten, den Minis zu erzählen, warum er Priester geworden ist. Es sind oft spannende

Geschichten, wie sich eine Berufung vom ersten Überlegen bis hin zur Entscheidung, Priester zu

werden, entwickelt. Sicher hat er euch auch Fotos von seiner Weihe – vielleicht zeigt er euch

diese? o

MiniFundus 7März 2007

Petrus & Paulus

Wissen

Die ausdeutenden Zeichen der Priesterweihe

Die Liturgie der Priesterweihe kennt

nach der Weihe durch Handauflegung

und Gebet einige Zeichen, die das

Geschehen verdeutlichen:

1. Das Anlegen der priesterlichenGewänder: Im ersten Teil der Liturgie bis

zur Weihe, die nach der Predigt gefeiert

wird, tragen die Männer Albe und

Diakonenstola. Durch die Weihe werden

sie zu Priestern – sie bekommen deshalb

die priesterliche Stola und die Kasel über-

reicht und ziehen sie an. Die Stola als hat

sich schon seit dem 4. Jh als typisches

Amtszeichen des Priesters entwickelt. Als

solches wird sie unter dem Messgewand

bzw. über der Albe getragen, manchmal

z.B. bei Versehgängen auch über der

Alltagskleidung. Symbolisch kann man die

Stola als "Joch Christi" deuten, das der

Priester trägt.

2. Salbung der Hände: Jeder Neu-

priester kniet vor dem Bischof nieder. Der

Bischof salbt ihm die Handflächen mit

Chrisam und spricht dazu: "Unser Herr

Jesus Christus, den der Vater mit dem

Heiligen Geist und mit Kraft gesalbt hat,

behüte dich. Er stärke dich in deinem

Dienst, das Volk Gottes zu heiligen und

Gott das Opfer darzubringen."

3. Überreichung von Brot undWein: Auch für dieses Zeichen kniet ein

Neupriester nach dem anderen vor dem

Bischof nieder. Der Bischof überreicht ihm

die Hostienschale mit dem Brot sowie

den Kelch mit Wein, dem bereits Wasser

beigemischt ist, mit den Worten:

"Empfange die Gaben des Volkes für die

Feier des Opfers. Bedenke, was du tust,

ahme nach, was du vollziehst, und stelle

dein Leben unter das Geheimnis des

Kreuzes." (Die Bibel mit dem Auftrag,

Gottes Wort zu verkünden, wird schon bei

der Diakonenweihe überreicht.)

4. Umarmung der Neupriester: Als

Zeichen der Verbundenheit und Brüder-

lichkeit umarmt der Bischof jeden Neu-

priester und sagt die Worte des

Friedensgrußes: "Der Friede sei mit dir".

Der Neupriester antwortet: "Und mit dei-

nem Geiste.". o

„“

Es fällt uns schwer, die Kirche anders zu denken als im

Modell einer sich selbst verwaltenden Gesellschaft, die

mit den Mechanismen von Mehrheit und Minderheit sich

eine Form zu geben versucht, die für alle Mitglieder

annehmbar ist. Es fällt uns schwer, den Glauben anders

zu verstehen als in der Weise eines Entscheids für eine

Sache, die mir gefällt und für die ich mich daher einset-

zen möchte. Bei alledem sind aber immer nur wir selbst

die Handelnden. Wir machen die Kirche, wir versuchen,

sie zu verbessern und wie ein wohnliches Haus zu

gestalten. Wir wollen Programme und Ideen anbieten,

die möglichst vielen sympathisch sind. Dass Gott selbst

aktiv wird, dass ER handelt, setzen wir in der modernen

Welt einfach nicht mehr voraus. […] Wenn aber das

wahr ist, wenn nicht nur wir selbst etwas aussuchen und

tun, sondern wenn ER etwas sagt und tut, dann wird

alles anders. […] Dann wird es sinnvoll, ja nötig, meinen

eigenen Geschmack fahren zu lassen, auf meine eige-

nen Wünsche zu verzichten und dem nachzugehen, der

allein den Weg ins wirkliche Leben zeigen kann, weil er

selbst das Leben ist (Joh 14,6). […] Ich lasse meinen

Geschmack und unterwerfe mich ihm. Gerade so aber

werde ich frei, weil die wirkliche Knechtschaft das

Gefangensein im Zirkel unserer eigenen Wünsche ist.

Papst Benedikt XVI. "Zur Gemeinschaft gerufen"

Literaturtipp:Subito – SpontaneGruppenspiele mitk(l)einem Material

Franziska Bertschy, Manfred Kaderli;

rex-Verlag 2005

ISBN 3-7252-0683-X

In der Arbeit mit Kindern

und Jugendlichen sind oft

spontane Spiele für 2 bis

50 Teilnehmende gefragt,

die weder Vorbereitung

noch Material brauchen

oder höchstens Gegen-

stände, die überall

griffbereit sind. Die

"Subito"-Spiele die-

ser Sammlung eige-

nen sich

u als Einstieg,

Ausklang oder Pausenfüller

u für zwei Personen wie für Gruppen-

spiele

u für drinnen wie draußen,

u sportlich, aktiv zum Anregen oder zum

Beruhigen.

Ein weiterer Pluspunkt für dieses

Spiele-Büchlein: es passt sogar in die

Hosentasche! o

MiniFundus8 März 2007

Petrus & Paulus

"Pst – Petrus, Paulus! Jetzt

ganz leise!" Während Processus die

Stufen mit einer Kerze beleuchtet, zieht

Martinianus die Tür des Kerkers hinter sich

zu. Mit einem leisen Quietschen schließt

sich die Tür, hinter der Petrus und Paulus

seit Wochen gefangen waren.

Jetzt heißt es Abschied nehmen. Es

gibt nicht mehr viel zu sagen, schweigend

umarmen die Männer einander.

Processus flüstert: "Friede sei mit euch!"

Martinianus murmelt: "Gott segne euch

beide! Und danke für alles!" Dann ver-

schwinden die beiden im Dunkel der

engen Gassen Roms.

Begierig atmet Petrus die kühle

Nachtluft ein. Dass der Mond heute nur

schwach scheint, stört ihn nicht. In der lan-

gen Zeit im Gefängnis des Mamertinus

haben sich seine Augen an die Dunkelheit

gewöhnt. Auch Paulus streckt und reckt

sich an der frischen Luft.

Längst ist ausgemacht, wie der

Fluchtplan jetzt weiter verläuft. Paulus wird

sich bei Christen hier in Rom verstecken.

Petrus hingegen wird aus der Stadt flie-

hen. Bis die Sonne aufgeht, kann er den

Weg bis zur Stadtmauer schaffen. Und

wenn die Stadttore aufgeschlossen wer-

den, wird es im morgendlichen Gedränge

nicht auffallen, dass er Rom verlässt. Dass

ihre Flucht zu früh entdeckt wird, darüber

machen sich die beiden keine Sorgen.

Processus und Martinianus werden ihre

Flucht erst lange nach Sonnenaufgang

melden. Die beiden Gefängniswärter sind

Petrus und Paulus gute Freunden gewor-

den. Lauschten sie am Anfang nur mit hal-

bem Ohr den Gesprächen ihrer beiden

Gefangenen, so hörten sie im Laufe der

Wochen immer interessierter zu und stell-

ten schließlich Frage um Frage. Sie wollten

mehr wissen von der Hoffnung, die den

beiden Kraft und Mut schenkte. So ver-

schieden Petrus und Paulus von ihrer

Herkunft und ihrem Leben auch waren –

Processus und Martinianus spürten, dass

es der Glaube an den selben, an den

lebendigen Gott war, der den beiden

Frieden und eine tiefe Einheit schenkte.

Und so wollten sie mehr erfahren von

Jesus und seinem Reich.

Vor drei Wochen schließlich baten sie

um die Taufe. Mit Freude taufte Petrus sie

und nahm sie in die Gemeinschaft der

Christen auf.

Seit damals überlegten die beiden

Gefängniswärter, wie sie Petrus und

Paulus zur Flucht verhelfen könnten. So

viele Menschen warteten auf die Frohe

Botschaft, die Jesus gebracht hatte –

diese beiden Säulen der jungen Kirche

durften nicht länger im Kerker eingesperrt

sein! Wie sollten sie hier Jesu Botschaft

allen Menschen verkünden?

Den Fluchtplan hatten die Gefäng-

niswärter bald ausgetüftelt. Schwieriger

war es schon, Petrus und Paulus davon zu

überzeugen. Nicht dass diese so gerne in

Gefangenschaft waren, aber sie wussten,

wie gefährlich ihre Flucht für Processus

und Martinianus ist. Vielleicht würden die

beiden diesen Plan mit ihrem Leben

bezahlen müssen.

Heute endlich passte alles. Der Mann,

in dessen Dienst Processus und Martin-

ianus stand, ist seit gestern auf Reisen.

Der Mond ist nur eine schmale Sichel. Die

Christen, die Paulus aufnehmen sollten,

sind bereit und morgen war Markttag – da

wird in der Früh zwar genau kontrolliert,

wer in die Stadt hinein kommt aber kaum

geschaut, wer die Stadt verlässt.

Petrus wendet sich zu Paulus. "Auf

geht´s! Friede sei mit dir, du Prediger

unseres Herrn!" Sie tauschen den

Friedensgruß. "Geh hin in Frieden, du

Hirte der Herde Christi! So Gott will, wer-

den wir uns wieder sehen." flüstert

Paulus. Dann gehen sie in entgegen

gesetzte Richtungen los.

Alles läuft bestens. Wie geplant kommt

Petrus in den Morgenstunden in die Nähe

des Stadttors, durch das er Rom verlassen

will. Nur wenige Menschen sind ihm bis-

her begegnet und keiner von ihnen hat

sich für den Mann im ärmlichen Gewand

interessiert. Um noch etwas Zeit verstrei-

chen zu lassen, steuert Petrus das Tor

nicht direkt an sondern macht in kaum

belebten Straßen ein paar Umwege. Ja,

jetzt endlich ist die Sonne aufgegangen,

jetzt ist es Zeit, das Stadttor zu passieren.

Wie Processus und Martinianus es gesagt

haben – ohne Kontrolle und ohne

Schwierigkeiten gelangt Petrus aus der

Stadt hinaus. Beschwingt wandert er wei-

ter. Bald schon will Petrus die breite

Straße hier verlassen und auf weniger

belebten Fußwegen weiterkommen. Wie

schön es ist, sich wieder frei bewegen zu

können und so auszuschreiten! Nur gut,

dass er die Sonne im Rücken hat. Die

Augen tun ihm auch so weh, sie müssen

sich erst wieder an die Helligkeit gewöh-

nen.

Doch was ist das? Verwundert reibt

Petrus sich die Augen. Ist mit seinen Augen

etwas wirklich nicht in Ordnung? Ein Mann

kommt ihm entgegen, den er schon von

der Weite erkennt. Das kann doch nicht

sein. Oh ja, er hat richtig gesehen. Es ist

Jesus, der ihm entgegen kommt! Erscheint

ihm der Herr, um ihn in der Freiheit zu

begrüßen? Hat er einen neuen Auftrag für

ihn? Nach Rom würde er wohl nicht zurück

können, aber vielleicht könnte er so ähnlich

wie Paulus früher irgendwo in weiter Ferne

das Evangelium verkünden und Ge-

meinden aufbauen?

Immer schneller wird Petrus, er läuft

Jesus entgegen, um ihn zu begrüßen.

Atemlos fragt er ihn: "Herr, wohin gehst

du?" Jesus erwidert: "Ich gehe nach Rom,

um dort noch ein Mal gekreuzigt zu wer-

den." Petrus kann es nicht glauben. Soll er

Jesus schon wieder verlieren? "Herr, du

sollst noch ein Mal gekreuzigt werden?"

"Ja, ich werde noch ein Mal gekreuzigt"

antwortet Jesus.

Alles, nur das nicht! Auch wenn es

schon mehr als dreißig Jahre her ist, auch

wenn Petrus inzwischen tausende Male

seine Treue zu Jesus bewiesen hat, auch

wenn der Heilige Geist ihm zu Hilfe

gekommen ist, auch wenn er seit

Jahrzehnten für Jesus und für seine Kirche

lebt und es in seinem Leben nichts

Wichtigeres gibt – schlagartig ist Petrus

gegenwärtig, wie er Jesus damals in

Jerusalem in seinem Leiden und Sterben

Gruppenstunde

„Herr, wohin gehst du?“ (Geschichte)

MiniFundus 9März 2007

Petrus & Paulus

verlassen hat. Und wie ein Aufschrei bre-

chen die Worte aus ihm heraus: "Herr,

dann will ich umkehren und mit dir

gekreuzigt werden!"

Christus schaut ihm in die Augen.

Dieser Blick macht Petrus Mut! Er will Jesu

Hand nehmen und nach Rom zurückkeh-

ren. Doch noch ehe er Jesus berühren

kann, steigt dieser vor seinen Augen in

den Himmel empor.

Da fällt Petrus auf die Knie und weint.

Er hat verstanden, was Jesus gemeint hat.

Hier in Rom wird er gebraucht! Hier soll er

durch sein Leben von Jesus erzählen –

auch auf die Gefahr hin, dass der Kaiser

ihn hinrichten lassen wird. Petrus ahnt,

dass der Kaiser vor nichts zurückscheut,

um ihn zum Schweigen zu bringen.

Vielleicht wird er ihn kreuzigen lassen?

In diesen Minuten fasst Petrus einen

Entschluss: Er wird nach Rom zurückkeh-

ren, wie er es Jesus versprochen hat. Auch

wenn er den Herrn jetzt nicht mehr sehen

kann, er weiß, dass er mit ihm ist und ihm

Kraft und Mut schenken wird. Wenn aber

Jesus, der vom Himmel auf die Erde kam,

aufrecht am Kreuz gestorben ist, dann will

er, der von der Erde kommt und auf den

der Himmel wartet, mit dem Kopf zur

Erde und den Füßen zum Himmel ster-

ben!

Und Petrus steht auf und trocknet

seine Tränen. Er dreht sich um und geht

zurück nach Rom, der Sonne entgegen.

(Erzählung frei nach Legenda aurea,

einer im Mittelalter weit verbreiteten

Sammlung von Heiligenlegenden) o

Impule zur Geschichte:

Wozu will uns diese Geschichte ermutigen? Was können wir

von Petrus lernen?

uDie Sehnsucht, mit Jesus zu gehen und für ihn zu leben ist

in Petrus größer, als sein Wunsch zu fliehen. In welchen

Situationen fliehen wir vor etwas statt uns der Herausforderung

zu stellen?

u Auch Petrus schafft es nicht aus eigener Kraft, sich der

Herausforderung zu stellen. Die Begegnung mit Jesus schenkt

ihm neuen Mut und Kraft. Es ist unwahrscheinlich, dass Jesus

dir oder mir so begegnet wie Petrus in der Geschichte. Wie

aber können wir seine Nähe auch heute erleben und uns von

ihm stärken lassen? Im Gebet können wir seine Nähe spüren.

Die Anbetung ist eine besondere Chance für uns – Jesus ist in

der Gestalt der Eucharistie für uns auch sichtbar. Er ist da!

Indem wir seine Nähe suchen, stärkt er uns. In der Hl. Messe

schenkt er uns Orientierung durch sein Wort und Kraft, das

Gute zu tun, durch sein Fleisch und Blut. Im Sakrament der

Versöhnung, in der Beichte, können wir immer wieder einen

Neuanfang setzen, wenn wir uns von ihm entfernt haben. o

Wissen

Warum der Papst und Bischof im Hochgebet

namentlich erwähnt werden

In jeder Eucharistiefeier betet der

Priester in unser aller Namen so oder

so ähnlich: "Gedenke deiner Kirche

auf der ganzen Erde und vollende

dein Volk in der Liebe, vereint mit

unserem Papst Benedikt, unserem

Bischof Christoph und allen

Bischöfen, unseren Priestern und

Diakonen und mit allen, die zum

Dienst in der Kirche bestellt sind."

Diese Worte sind Ausdruck dafür, dass

wir – wenn wir Hl. Messe in unseren

Gemeinden feiern – verbunden sind mit

der ganzen Kirche und damit in einer

großen Gemeinschaft stehen. In dieser

Gemeinschaft ist einer für den anderen

verantwortlich. Und alle, die dieser

Gemeinschaft in besonderer Weise die-

nen, brauchen unsere Unterstützung

durchs Gebet besonders!

Der Katechismus der kath. Kirche sagt

dazu: "Die ganze Kirche ist mit dem

Opfer und der Fürbitte Christi vereinigt.

Da der Papst mit dem Petrusdienst der

Kirche betraut ist, ist er in jede

Eucharistiefeier eingebunden, in der er

als Zeichen und Diener der Einheit der

Gesamtkirche genannt wird. Der

Ortsbischof ist stets für die Feier der

Eucharistie verantwortlich, selbst dann,

wenn ihr ein Priester vorsteht; sein Name

wird genannt, um darauf hinzuweisen,

dass er inmitten des Presbyteriums und

mit der Assistenz der Diakone den Vorsitz

über die Teilkirche führt. Die Gemeinde

tritt auch für alle zum Dienst in der Kirche

Bestellten ein, die für sie und mit ihr das

eucharistische Opfer darbringen." (KKK

1369)

Wir sind als Kirche in Christus alle

"Glieder eines Leibes" (vgl. Röm 12,5).

Wir sind eine Gemeinschaft, die die

ganze Welt umspannt aber nicht nur das:

wir sind eine Gemeinschaft, die auch die

Zeit umspannt! Wir sind in der Feier der

Eucharistie nicht nur mit den Gliedern der

Kirche, die jetzt auf der Erde leben, ver-

bunden, sondern auch mit allen, die

schon in der Herrlichkeit des Himmels

sind. Mit ihnen allen feiern wir das Opfer

Christi und bringen, verbunden mit

Christus, auch unser Leben, unseren

Lobpreis, unsere Leiden, unser Gebet

und unsere Arbeit dar und treten mit

Christus fürbittend für alle Menschen vor

Gott ein. o

MiniFundus10 März 2007

Petrus & Paulus

Wissen

Petrus & Paulus für Romwallfahrer/innen

Paulus wurde um das Jahr 67 an einem

Ort außerhalb der Tore Roms enthauptet.

Diese Überlieferung nimmt der Ort "Tre

Fontane" (drei Quellen) außerhalb der

antiken römischen Stadtmauer auf. Der

Legende nach ist dort das Haupt des

Paulus nach dem Schwertstreich drei Mal

auf dem Boden aufgeschlagen, worauf hin

sich drei Quellen gebildet haben.

Inzwischen sind diese Quellen versiegt, an

ihrer Stelle stehen heute drei Kloster-

kirchen. In einer dieser Kirchen, San Paolo

alle Tre Fontane, befindet sich die Säule,

an die Paulus bei seiner Hinrichtung gefes-

selt worden sein soll.

Bestattet wurde der Leichnam des

Apostel Paulus ein Stück weiter stadtein-

wärts an der Straße nach Ostia. Dort steht

heute die Kirche San Paolo fuori le

mura (St. Paul vor den Mauern). Dieser

Platz wird schon seit dem 1. Jh. als

Grabstätte von Paulus verehrt, allerdings

gibt es Überlieferungen, nach denen der

Körper des Apostels ziemlich verstreut ruht:

eine Hälfte ein San Paolo fuori le mura, die

andere Hälfte in Sankt Peter, sein Haupt in

der Lateranbasilika, ein Arm in der Kirche S.

Paolo alla Regola, die an der Stelle steht,

an der Paulus gewohnt haben soll. Weitere

Reliquien sind ein Teil der Kette, mit der er

in Cäsarea gefesselt war (San Paolo), ein

Stück des Tuches, mit dem man ihm die

Augen vor der Enthauptung verbunden hat

(Sant´ Agnese auf der Piazza Navona).

Seit Dezember 2006 gibt es eine

Neuerung in der Basilika San Paolo fuori le

mura: Archäologen des Vatikans haben ein

Fenster mit Sicht auf eine Seite des

Sarkophags geschaffen, sodass man nach

500 Jahren wieder mit direktem Blick auf

das Grab beten kann. Zuletzt war die

Grabstätte von einem Betonfundament

umgeben und nur die Grabplatte war,

wenn man den Kopf unter den Altar steck-

te, durch eine Öffnung an der Rückseite

des Altars zu sehen.

Der Sarkophag trägt die Inschrift "Paulo

Apostolo Mart" – dem Apostel und Märtyrer

Paulus gewidmet. Geöffnet und wissen-

schaftlich untersucht wurde die Grabstätte

nicht. Klar ist aber durch die jetztigen

Untersuchungen, dass sich der Sarkophag

über die Jahrhunderte hinweg unverändert

in dieser Position befunden hat.

Um das Jahr 69 starb auch Petrus in

Rom. Er soll im Stadion des Nero, das sich

teilweise mit dem heutigen Petersdom

überlappt, mit dem Kopf nach unten

gekreuzigt worden sein. Der Überlieferung

nach hat Petrus darum gebeten, da er es

nicht einmal bei der Hinrichtung verdiene,

dem Meister Jesus Christus gleichgestellt

zu sein. Das Petrusgrab liegt unter dem

höchsten Punkt der Kuppel in einer Tiefe

von sieben Metern. Von 1940 an wurden

25 Jahre lang Ausgrabungen gemacht und

wissenschaftlich geforscht. Der Schädel-

knochen des Apostel Petrus wird gemein-

sam mit dem von Petrus in der

Lateranbasilika verehrt. In der Kirche San

Pietro in Vincoli werden die Ketten, mit

denen Petrus in Jerusalem und im mar-

mertinischen Kerker gefesselt gewesen

sein soll, aufbewahrt. Diesen Kerker findet

man am Weg vom Kapitol zum Forum

Romanum. Auch Paulus soll hier 9 Monate

Haft verbracht haben.

Lied

Wir Minis sind Gottes BodenpersonalMinistrantenlied d. Pfarre Krim, Wien XIX, Text & Musik: Christoph Kleemayr

2. Mit Weihrauch und Kerzenlicht/ wollen Minis Zeugen sein,

dass Gott das Schweigen bricht,/ denn er lässt uns nicht allein.

3. Minis sind tief bewegt/ von der Zärtlichkeit des Herrn.

Im Evangelium/ suchen sie des Lebens Kern.

4. Minis sind immer treu,/ setzen ihre Gaben ein,

und jeder Morgen neu/ wird ein Mini-Morgen sein.

MiniFundus 11März 2007

Petrus & Paulus

Wir entwickeln derzeit ein neues

Konzept für die Aus- und Weiter-

bildung von Ministrantengruppen-

leiter/innen in der Erzdiözese Wien. In der

September-Ausgabe des MiniFundus infor-

mieren wir dich ausführlich darüber. So viel

sei aber schon jetzt verraten:

Wir denken über ein Ausbildungs-

programm in vier Blöcken nach (jeweils

Samstag Nachmittag bis Sonntag Nach-

Neues bei den Weiterbildungenmittag), das MiniGLs grundlegende Kennt-

nisse in den Bereichen Liturgische Bildung,

Spiritualität, Ministrant/innengruppen &

Organisation vermitteln soll. Unsere Idee ist,

jeweils einen Block pro Semester anzubie-

ten, sodass sich die Themen alle zwei Jahre

wiederholen. Die Wochenenden werden

nicht aufeinander aufbauen, sodass es für

GLs möglich ist, jederzeit "einzusteigen"

bzw. je nach Vorbildung und Bedarf auch

nur an einzelnen Blöcken teilzunehmen.

Eine pädagogische Grundausbildung

können Mini-GLs jetzt schon und auch in

Zukunft bei der Jungschar unserer Diözese

bekommen.

Auch wenn inhaltlich und organisato-

risch vieles noch unklar ist – der erste

Termin ist jetzt schon fix:

Sa., 13. – So., 14. Oktober 2007 o

Spiel

Sessel auf zwei Beinen

Teilnehmer: 8 – 20 Personen

Alter: ab 10 Jahre

Dauer: 15 Minuten

Material: ein Sessel f. jede/n Spieler/in

Mit den Sesseln wird ein Kreis gebildet.

Jeder stellt sich hinter seinen Sessel, legt die

rechte Hand auf die Lehne und die linke

Hand auf den Rücken. Nun werden die

Stühle nach gekippt, sodass sie nur noch auf

den beiden hinteren Beinen stehen.

Die Spieler haben nun die Aufgabe,

von einem Sessel zum nächsten zu wech-

seln, indem alle gleichzeitig die Lehne des

eigenen Sessels loslassen und mit der

rechten Hand schnell die Lehne des

Nachbarsessels ergreifen. Die linke Hand

bleibt dabei immer am Rücken. Auf diese

Weise werden so lange im Uhrzeigersinn

die Plätze gewechselt, bis jeder seinen

Ausgangsplatz wieder erreicht.

Kippt ein Sessel um oder fällt er auf

seine vier Beine zurück, so beginnt das

Spiel von vorne: jeder geht zurück zu sei-

nem Sessel und das Wandern von Sessel

zu Sessel zu Sessel beginnt von neuem.

Hinweis: Du kannst als MiniGL natür-

lich mitspielen. Pass aber auf, dass nicht

automatisch du das Kommando gibst,

wann die Plätze gewechselt werden.

Schweig einfach und gib der Gruppe die

Chance, eine eigene Strategie dafür zu

entwickeln. o

Kettenreaktion

Spielerzahl: 4 – 20; Alter: ab 12 Jahren

Dauer: 20 – 30 Minuten

Material: Seile o. Schnur, Lebensmittel

Ihr setzt euch rund um einen Tisch, auf

dem eine Jause hergerichtet ist. Nun wer-

den die Hände zusammengebunden:

jede/r wird mit seinen Nachbarn verbun-

den, wobei zwischen den Händen ein

Abstand von ca. 40 cm bleiben soll. (Je

kleiner der Abstand umso schwieriger das

Spiel.) Die Hände sind also wie auf einer

Perlenkette zusammen gefügt und jede

Bewegung ruft eine Kettenreaktion hervor.

Mit diesem Hindernis wird jede Jause

zu einem echten Erlebnis! o

Schiffbruch im Eis

Teilnehmer: 10 – 20; Alter: ab 12 Jahren

Dauer: 20 – 30 Minuten

Material: pro Spieler/in ein Sessel

Vor Spielbeginn verteilst du die Sessel im

Raum. Die Sessel stellen Eisschollen dar, auf

die sich die Passagiere nach einem Schiff-

bruch im Eismeer retten konnten. Zwischen

den Sesseln sollte immer ein Abstand von

mindestens zwei Metern zum nächsten Ses-

el eingehalten werden. Nur zwei oder drei

Sessel stehen näher beisammen, sodass

man von einem Sessel auf den anderen ge-

langen kann, ohne den Boden zu berühren.

Zu Beginn steht jede/r Spieler/in allein

auf seiner Eisscholle. Ziel ist es, alle Passa-

giere ans rettende Ufer zu bringen, das an

einem Ende des Raumes markiert wird.

Für die Fortbewegung im Eismeer gelten

folgende Regeln:

u Nur unbesetzte Eisschollen, also leere

Sessel, dürfen bewegt werden.

u Auf einer Eisscholle dürfen auch zwei

oder mehrere Spieler stehen.

u Springen ist zu riskant und deswegen

nicht gestattet.

u Der Boden, der das Eiswasser darstellt,

darf nicht berührt werden.

Wenn doch ein Spieler ins Eiswasser fällt,

d.h. den Boden auch nur kurz berührt, hat

dies Folgen für die Gruppe, die die gesamte

Situation erschweren. Du kannst z.B. einen

Sessel aus dem Spiel nehmen oder dem

Spieler, der den Fehler begangen hat, die

Augen verbinden. Die Gruppe muss nun mit

diesem in seiner Wahrnehmung oder

Bewegungsfreiheit eingeschränkten Spieler

vorsichtig und hilfsbereit umgehen, denn

auch er muss das rettende Ufer erreichen,

damit alle gewinnen.

Variante: Falls euer Raum nicht so groß

ist, dass alle Sessel ausreichend Abstand

von einander haben, können einige Sessel

durch einen stabilen Tisch oder eine Bank

ersetzt werden. Dann habt ihr einen Fels im

Eismeer, auf den sich mehrere Schiff-

brüchige retten konnten, der aber nicht

bewegt werden kann. o

Informationen über dieJugendwallfahrt nach Mariazell seit

kurzem auch ONLINE Von 12. – 15. August treffen auf Einladung der österreichi-

schen Bischöfe ca. 5.000 Jugendliche in Mariazell unter dem

Motto "Aufbrechen" zusammen. Neben einem umfang-

reichen spirituellen Programm werden Workshops zu

verschiedenen Themen des Glaubens, der Politik und zu

persönlichen Themen aber auch Kunst, Musik und Sport

angeboten.

In den Tagen davor, also von 9. – 12.

August, wollen wir uns als Mini-

strant/innen der Erzdiözese Wien zu

Fuß auf den Weg nach Mariazell

machen. Jugendliche Ministrant/innen

(und deren Freunde) sind herzlich will-

kommen. Bitte ruf uns an oder schreib

ein Email, wenn du bzw. deine Gruppe Interesse an dieser Veranstaltung

hast. Du erleichterst uns damit die Planung dieser Veranstaltung und

sicherst, dass du alle weiteren Informationen rechtzeitig bekommst!

www.minifundus.net/mariazell2007

MiniFundus12 März 2007

Petrus & Paulus

minInformat!on

IMPRESSUM MINIFUNDUS:Zeitschrift für Ministrantengruppenleiter/innen, März 2/2007, DVR-Nr. 0029874(101)Medieninhaber: Erzdiözese WienHerausgeber: Ministrantenpastoral der ED Wien; Mag. Philipp Seher, MMag. Judith Werner2163 Ottenthal 119, Tel 02554/ 886 32 52, e-mail: [email protected] & Illustration: Anita Vonstadl, [email protected] Druck: Pfeifer GmbH & CoKG - Druck & Media, 2054 Haugsdorf, Leopold-Leuthner-Str. 2

Textil MüllerTextil MüllerTextilhandel

A-3420 KRITZENDORF Durchstichstraße 2

Tel. 02243 / 21 783-0Fax Durchwahl 19

e-mail: [email protected]

Öffnungszeiten:Mo – Fr 9 – 18 Uhr, Sa 9 – 17 Uhr

Europaweit größte Auswahl an Stoffen für Bekleidung, Dekoration

sowie für Haus und Wohnung.Und dies zu äußerst kleinen Preisen!

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nur € 5,- bis € 6,-/lfm

Österreichische Post AG – Info.Mail Entgelt bezahlt

Jugendwallfahrt nach Mariazell

Do, 9. – Mi, 15. August 2007

Nähere Infos siehe Artikel oben

Ausbildung für Ministrantengruppenleiter/innen

Sa, 13. (Nachmittag) bis So, 14. Oktober 2007

(genaue Inhalte findest du ab Mai auf unserer Homepage

www.minifundus.net) – Nähere Infos siehe Seite 11. o

2007Jungschargrundkurs

Eine gute pädagogische Grundausbildung

ist für Gruppenleiter/innen wichtig.

Die Jungschar bietet dazu für

Ministrant/innen- und Jungschar-

Gruppenleiter/innen auch heuer

vier Termine zur Wahl an:

1. Grundkurs: 21. – 27. Juli 2007

2. Grundkurs: 4. – 10. August 2007

3. Grundkurs: 11. – 17. August 2007

4. Grundkurs: 18. – 24. August 2007

Ort: Burg Wildegg, 2397 Sittendorf

Kosten: 140,- Euro. Die Kosten sollten

(laut Diözesangesetz) von deiner Pfarre über-

nommen werden!

Jugendwallfahrt nach Mariazell

9. bis 15. August 2007