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Dauerhaft schöne Fassaden Fassadenfarben 3/14 | Technik

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Fassadenfarben - Dauerhaft schöne Fassaden

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Dauerhaft schöne Fassaden

Fassadenfarben

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Pädagogisches Zentrum, Schleiz/Braun & Partner GbR Ingenieurbüro, Schleiz

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Wohnbebauung Edisonallee, Neu-Ulm Florian Krieger – architektur, Darmstadt

Visitenkarte und Schutzschild

Fassadenfarben dienen nicht nur der Gestaltung von Gebäuden, sondern leisten einen wichtigen Beitrag zum dauerhaften Werterhalt und zum Schutz des Bauwerks vor Witterungseinflüssen und Umweltverschmutzung. Zum einen gilt es, das Fassadenbild zu erhalten und die Farbwirkung des Anstrichs langfristig zu sichern. UV-beständige Beschichtungen sorgen dafür, dass die Brillanz des Farbtons bewahrt bleibt, wohingegen Schmutz abweisende Eigenschaften vor einer schleichenden Vergrauung des Farbtons schützen. Die Farbbeständigkeit kann auch durch Witterungseinflüsse in Mitleidenschaft gezogen werden – etwa durch den Abbau des Bindemittels. Dann verlieren Pig-mente und Füllstoffe an Halt und lösen sich in einem weißlichen Abrieb. Dieser Prozess wird von Malern Kreidung genannt.

Zum anderen soll die Bausubstanz selbst geschützt werden. Im Vordergrund steht dabei der Feuchteschutz, denn Feuchteeinwirkungen im Wandbildner sind die Hauptursache für Bauschäden: etwa Risse oder Sprengungen im Putz bzw. Kalkausblühungen oder auskristalli-sierende Salze. Auch Algen- und Pilzbefall wird durch feuchte Außenwände begünstigt. Mit den Kenngrößen für die Wasserdurchlässigkeit (w-Wert) und die Wasserdampfdiffusionsdurchlässigkeit (sd-Wert) lassen sich zwei wichtige Eigenschaften der Anstrichmittel ausdrücken: die Fähigkeit, Wasser abzuweisen bzw. Wandfeuchte wieder an die Luft abzugeben. Damit können Fassadenanstriche auch helfen, den Wärmedämmwert einer Außenwand zu erhalten, denn dauerhafte Feuchtigkeit sorgt für unerwünschte Wärmeverluste in der Gebäudehülle.

Auch andere Umwelteinflüsse spielen eine große Rolle für den Fassadenschutz. Der beschichtete Untergrund muss vor aggressiven Luft-schadstoffen wie stickstoff- und schwefelhaltigen Abgasen (NO2 und SO2) oder Kohlendioxid (CO2) und den damit verbundenen Gefahren der Bauteilschwächung abgeschirmt werden. Zunehmend werden auch Mikroorganismen ein Problem für Außenflächen. Verantwortlich da-für ist u. a. das feuchtere Klima. Aber auch Sporenbelastungen in der Umgebung verstärken das Befallrisiko.

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Fassadenfarben im System

Konsequent sicherer Schutz

Gemäß DIN EN 971-1 ist ein Beschichtungsstoff ein »flüssiges, pastenförmiges oder pulverförmiges Produkt, das, auf einen Untergrund aufgetragen, eine Beschichtung mit schützenden, dekorativen und/oder anderen spezifischen Eigenschaften ergibt«. Eine solche Beschich-tung besteht aus Bindemitteln sowie weiteren Füllstoffen, Lösemitteln und sonstigen Zusätzen. Die eigentliche Färbung des Anstrichs ge-ben die anorganischen oder organischen Pigmente, die unlöslich in das Bindemittel eingebunden sind.

Fassadenbeschichtungen werden durch die verschiedenen eingesetzten Bindemittel definiert, die ganz wesentlich die Eigenschaften der Fassadenfarben wie auch den sd-Wert und den w-Wert sowie ihre Oberflächenstruktur bestimmen. Danach unterscheidet man zwischen Dis-persionsfarben, Siliconharzfarben und Silikatfarben. Die Einteilung betrifft vor allem die Art der Verbindung von Bindemittel und Pigmenten. So werden bei Kunststoffdispersionen die Pigmente vom Bindemittel vollständig umhüllt, während bei Siliconharzfarben die Moleküle durch so-genannte Bindemittelbrücken zusammengefügt werden. Silikatfarben dagegen härten durch eine chemische Reaktion zwischen Bindemittel und Untergrund aus. Nach diesem Verkieselungsprozess halten Silikatkristallgitter die Pigmente und den Untergrund zusammen.

Mit diesen drei Beschichtungssystemen können nahezu alle Fassaden wirkungsvoll geschützt werden. Für spezielle Aufgaben stehen Be-schichtungen mit besonderen Qualitätseigenschaften zur Verfügung. Die Auswahl erfolgt nach den Anforderungen an den Anstrich und dessen Funktionen sowie nach der Beschaffenheit des Untergrunds. Dieser muss immer sorgfältig auf seine spezifischen Eigenschaften ge-prüft werden, das gilt vor allem für Fassadensanierungen bei Bestandsbauten. Wichtig für den Fassadenschutz ist der konsequente Einsatz von Produktfamilien mit exakt aufeinander abgestimmten Systemkomponenten von der Grundierung über den Putz bis zum eigentlichen Farbanstrich.

kleine Fotos: Wohnbebauung Fockenheide,

Hamburg/Huke-Schubert Berge Architekten, Hamburg;

großes Foto rechts: Stadtwerke Lemgo/

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Die drei Bindemittelsysteme:1. Dispersionsfarben: die Pigmente sind vom Bindemittel vollständig umhüllt

2. Siliconharzfarben: Pigmente und Füllstoffe sind durch Bindemittelbrücken miteinander verbunden

3. Silikatfarben: Pigmente und Untergrund sind durch Silikatkristallgitter miteinander verbunden (Verkieselung)

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Wohnhaus, Saarbrücken/Markus Ott Architekt, Saarbrücken

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Prozess der Fotokatalyse

1. An der Oberfl äche werden durch UV-Einstrahlung negativ geladene Elektronen im fotoaktiven Titandioxid freigesetzt.

2. In der Luft befi ndliche Sauerstoffmoleküle nehmen negative Elektronen auf.

3. Negativ geladener Sauerstoff trifft auf in der Luft befi ndliche Wassermoleküle.

4. Daraus entstehen H2O2 und O = Wasserstoffperoxid und Sauerstoff.

5. Organische Ablagerungen an der Oberfl äche werden durch das entstandene Wasserstoffperoxid oxidiert und damit zersetzt.

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Das organisch gebundene System

Zu den wichtigsten Bindemitteln gehören wasserlösliche Kunststoffdispersionen, beispielsweise hochwertiges Reinacrylat oder unempfi nd-liche Copolymere. Aufgrund der starken Pigmentbindung sind Kunststoffdispersionen in der Lage, allerhöchste Farbtonsicherheit zu ge-währleisten, vor allem, wenn anorganische Pigmente verwendet werden. Kunststoffdispersionen sind aufgrund ihrer guten Haftungseigen-schaften auf allen mineralischen Untergründen verwendbar, auch auf WDVS mit organisch gebundenen Putzen.

Kunststoffdispersionen zeichnen sich vor allem durch folgende Eigenschaften aus: hohe Farbtonvielfalt und Farbtonstabilität sehr gute Haftung und hohe mechanische Belastbarkeit hoher Widerstand gegen aggressive Luftschadstoffe ideal für den Einsatz in städtischen und industriellen Bereichen

Nach dem Auftragen des Anstrichs verdampft der in der Dispersion enthaltene Wasseranteil und es entsteht ein Film, der im mittleren Bereich diffusionsoffen (sd-Wert ≤ 0,5 m, gilt für Evocryl 200), dafür aber hoch wasserabweisend ist (w-Wert < 0,1 kg/(m2h0,5). Dieser Film schützt die Außenwand vor Nässe, Kälte und Wind, aber auch vor den aggressiven Belastungen durch Umwelt- und Luftverschmutzung. Gerade im industriellen Umfeld oder in verkehrsbelasteten städtischen Bereichen neigen viele Fassaden aufgrund der hohen Feinstaubemissionen zur frühzeitigen Vergrauung und Verschmutzung. Bei Beschichtungen mit fotokatalytischer Wirkung werden organische Substanzen, z. B. Staub- und Rußpartikel, chemisch abgebaut. Ohne in seiner Wirkungsweise nachzulassen, läuft dieser Umsetzungsprozess immer wieder von Neuem ab – und lässt die Fassaden wie frisch gestrichen aussehen.

Schützende Haut

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Revolut ion für saubere Fassaden

Evocryl 200 mit Evofl ex-Technologie

Evocryl 200, das neueste Produkt der Brillux Dispersionsfarben, verstärkt den Schutz vor Verschmutzung mit einer völlig neu entwickelten und in dieser Form im Farbenbereich bisher einzigartigen Bindemittelkombination: Bei der neuen Evofl ex-Technologie werden die organi-schen Bindemittelpolymere mit anorganischen Bestandteilen ausgerüstet, die wie ein starker Schutzmantel die Pigmente umhüllen. Dadurch entsteht eine fl exible Oberfl ächenhärte – mit dem Erfolg, dass Schmutzpartikel kaum noch Halt an der Oberfl äche der Beschichtung fi nden und anhaften können. Mit dieser bahnbrechenden Technologie sorgt Evocryl 200 für eine lang anhaltende Sauberkeit der Fassade und eine beständige Leuchtkraft der Farben. Damit verlängern sich die Renovierungsintervalle und die Farben bleiben länger strahlend schön.

Evocryl 200 ist eine zu 100 % auf Reinacrylat basierte Fassadenfarbe mit allen positiven Eigenschaften einer Kunststoffdispersion. Durch die feste Integration der Bestandteile in die Bindemittelmatrix bleiben auch alle anderen wünschenswerten Eigenschaften der Kunststoff-dispersion erhalten, allen voran die grenzenlose Farbtonvielfalt. Denn die organischen Bindemittel können unter dem Evofl ex-Schutzmantel weiterhin so viele Farbpigmente einhüllen, dass sich höchst intensive Farbtöne erzielen lassen. Auch dunkle Farbtöne für WDVS sind mit

der TSR-Formel von SolRefl ex möglich.

Die neue Evofl ex-Technologie bietet zusammen mit zwei anderen Schutzformeln von Brillux zudem einen per-fekt abgestimmten Dreifachschutz für die Fassade, der sich optimal auf die jeweilige Belastungssituation aus-richten lässt. Während die Schutzwirkung bei Solartect auf einer chemischen Reaktion unter Sonnenlichtein-strahlung basiert und Staub- und Rußpartikel durch Oxidation zerstört werden, sorgt die Beschichtung mit Evocryl 200 dafür, dass sich die meisten Schmutzpartikel gar nicht erst auf der Oberfl äche ansiedeln kön-nen. Gegen den Befall durch Mikroorganismen schützt das Wirkstoffdepot der Protect-Qualität von Evocryl

200. So sorgt das dreifache Schutzkonzept für strahlend saubere und dauerhaft intensive Fassadenfarben.

SCHUTZ GEGEN MIKROORGANISMEN

FOTOKATALYSE GEGEN RUSS UND STAUB

SICHERER GRUNDSCHUTZ GEGEN VERSCHMUTZUNG

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Hölkeskampring, Herne/Weyers Architekten, Herne

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großes Foto links: Wohnhaus, Gütersloh/ Arnd Zumbansen, Gütersloh;

kleine Fotos: Bürogebäude Nuppeney, Koblenz/ Freier Architekt BDA Dipl.-Ing. Jens J. Ternes, Koblenz

Vielseit iger Wetterschutz

Das Silicon-System

Das modernste Beschichtungssystem ist ein Anstrichstoff auf der Basis von Siliconharzen. Silicon-Fassadenfarben vereinen die positiven Eigenschaften von mineralischen und dispersionsgebundenen Farbbeschichtungen. Das bedeutet, dass sie wie Dispersionen ausgespro-chen wasserabweisend, aber gleichzeitig hoch wasserdampfdurchlässig wie Silikatfarben sind. Damit sind Silicon-Beschichtungen univer-sell einsetzbar. Sie eignen sich sowohl für organische wie für mineralische Untergründe und können auch auf bestehenden Altanstrichen aufgetragen werden. Auch als Renovierungsanstrich für intakte WDVS kommen Siliconfarben zur Anwendung.

Silicon-Fassadenfarben zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus: schlagregendicht, hoch wetterbeständig resistent gegenüber Luftschadstoffen Schmutz abweisende Wirkung extrem lange haltbar

Nach dem Verdampfen des Lösemittels entsteht eine spannungsarme, nicht Film bildende Schicht. Da die verwendeten Bindemittel weder bei Wärme noch bei Feuchtigkeit weich werden oder aufquellen, ist der Anstrich ausgezeichnet gegen die Anhaftung von Schmutzpartikeln gerüstet. Durch die Färbung mit anorganischen Pigmenten sind die Siliconfarben sehr gut deckend und bleiben auch bei Wind und Wetter lange Zeit farbecht. Allerdings ist die Farbpalette etwas eingeschränkt, da die anorganischen Pigmente wegen der mikroporösen Struktur der Beschichtung besonders hochwertig sein müssen und nicht für alle Farbtöne UV-beständige und witterungsstabile anorganische Pig-mente zur Verfügung stehen.

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Deutschhausstraße, Marburg/Farben Schütz

GmbH & Co. KG, Marburg

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Sicherheit für histor ische Fassaden

Das Silikat-System

Silikatfarben sind stark alkalische Anstrichstoffe auf Basis von kieselsäurehaltigem Kaliwasserglas. Weil sie früher nur mit mineralischen Pig-menten natürlichen Ursprungs hergestellt wurden, sind sie auch als Mineralfarben bekannt. Im Gegensatz zu den Dispersionsfarben bilden Silikatfarben keinen Film und verkleben nicht mit dem Untergrund, sondern gehen eine chemische Verbindung mit ihm ein. Daraus resultiert eine höchst beständige Verbindung zwischen Anstrich und Anstrichträger. Der Verkieselungsprozess betrifft die Putzschicht bzw. die obere Schicht des Anstrichuntergrundes. Dementsprechend beschränkt sich der Einsatzbereich des Silikat-Systems auf mineralische Untergrün-de, deren Oberflächen verkieselungsfähig sind. Die chemische Verbindung mit dem Untergrund und die UV-Stabilität des Bindemittels Kaliwasserglas sind die wesentlichen Gründe für die hohe Lebensdauer von Silikatfarben. Zudem gewährleistet die gute Wasserdampfdurchlässigkeit von Silikatfarben, dass im Bauteil enthalte-ne Feuchtigkeit ungehindert nach außen diffundieren kann. Das hält die Wände trocken und vermeidet Kondensatfeuchte an der Baustoff-oberfläche, womit das Risiko für Algen- und Pilzbewuchs reduziert wird. Auch die hohe Alkalität von Kaliwasserglas schafft einen zusätzli-chen Schutz vor dem Befall mit Mikroorganismen.

Die Vorteile des Silikat-Systems sind: extrem hohe Lebensdauer keine Behinderung der Dampfdiffusion hoher Schutz vor Algen- und Pilzbefall ideal zum Einsatz an historischen Gebäuden

Die Farbpalette von Silikatfarben ist auf wasserglasbeständige, anorganische Pigmente beschränkt. Die dadurch bedingte gedämpfte Far-bigkeit und die Eignung für Untergründe aus Kalkputzen machen Silikatbeschichtungen zur klassischen Farbqualität für die Denkmalpflege.

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Geschäftshaus, Umkirch/a plus architekten, Kirchzarten

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Natür l ich gegen Algen und Pi lze

Das neue Hybrid Protect-Konzept

Neben Verschmutzungen werden zunehmend Algen und Pilze ein Problem für Außenflächen. Milde Winter und feuchtwarme Sommer be-günstigen die Lebensbedingungen für Mikroorganismen ebenso wie Veränderungen der Schadstoffe in der Luft. Befinden sich Grünflächen mit Baumbewuchs oder Gewässer in der Umgebung des Bauwerks, kann dies Algen- und Pilzbefall fördern. Und nicht zuletzt können Baumängel für zuviel Feuchte auf der Fassade sorgen und damit den Bewuchs mit Mikroorganismen begünstigen. Grundsätzlich gilt: Je trockener ein Bauteil, desto geringer ist die Gefahr von Algen- oder Pilzbefall. Auf Flächen, die dauerhaft trocken blei-ben, können sich Mikroorganismen nicht ansiedeln und verbreiten. Nicht immer jedoch ist es möglich, die Fassade durch konstruktive Maß-nahmen vor Regen und Tauwasser zu schützen und nicht immer ist ein entsprechender Wandaufbau möglich. Die Protect-Qualitäten von Brillux können hier mit einem Algen und Pilze bekämpfenden Wirkstoffdepot einen lang anhaltenden bioziden Schutz der Fassade sichern.

Dagegen bietet die neu entwickelte Silikat-Fassadenfarbe HP 1801 von Brillux einen völlig natürlichen, biozid-freien Schutz gegen Algen und Pilze. Das jüngste Brillux Produkt aus dem System der Silikatfarben setzt auf einen doppelten Schutzmechanismus: Der nährstofffreie Anstrich macht die Oberfläche besiedlungsresis-tent, denn sie bietet keine Nahrung mehr für Mikroorganismen, vor allem für Pilze. Und der ausgewogene Wasserhaushalt von Beschichtung und Untergrund sorgt für eine extrem schnell trocknende Oberfläche. Die so geschützte Fassade ist deutlich schneller trocken und zeigt weder Wasserfilm noch Wassertropfen an der Oberfläche – das nimmt den meisten Algensorten die Wachstumsgrundlage. Für die Beschichtung mit Hybrid Protect geeignet sind alle mineralischen Fassadenputze sowie alte Silikatanstriche.

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kleine Fotos: Auf dem Dach des Brillux Produktionsgebäudes befindet sich

ein Wetterstand, wo die Prüfmuster im Langzeittest einer natürlichen Bewitte-

rung im Freien ausgesetzt sind.großes Foto rechts: In der Abteilung

Forschung und Entwicklung bei Brillux in Münster werden die neuen Produkte

auf Herz und Nieren geprüft.

Qual i tät a ls Maxime

Forschung und Prüfverfahren

Der Weg zum marktfähigen Produkt ist lang. Bei Brillux werden neu entwickelte Fassadenfarben aufwendigen Prüfverfahren unterzogen. Schon in der Abteilung Forschung und Entwicklung wird bei der Produktentwicklung in vielschichtige Prüfprozedere investiert, um die Praxistauglichkeit der neuen Produkte sicherzustellen. Mit diesen technisch und zeitlich intensiven Maßnahmen unterstreicht Brillux seinen hohen Qualitätsanspruch. Bei Fassadenfarben steht neben optimalen Verarbeitungseigenschaften und speziellen physikalischen Merkma-len die Wetterbeständigkeit im Vordergrund. Dafür werden zunächst forcierte Schnelltests bei künstlicher Bewitterung durchgeführt. Später müssen sich die Beschichtungen dann in einer Echtsituation im Langzeit-Wettertest beweisen. Hier werden die Prüfkörper unter erschwer-ten Bedingungen (Aufstellung 45° / Ausrichtung S/W) mindestens zwei Jahre exponiert. Die Witterungseinflüsse führen in der Regel zu qualitativen Einschränkungen der Bindemitteleigenschaften, die visuell und messtechnisch bewertet werden. Dabei werden Kreidungsaktivi-tät, Farbtonhaltung, Schmutzverhalten, mikrobiologischer Befall und andere morphologische Veränderungen, wie z. B. Veränderungen des Glanzgrades, gemessen. Bei den bauphysikalischen Untersuchungen werden u. a. die Wasseraufnahme und die Wasserdampfdurchlässig-keit untersucht und bewertet. Neben dem Bewitterungstest werden die Produkte in der Abteilung Qualitätssicherung weiteren, tief gehenden chemisch-physikalischen Prüfungen unterzogen. Die Anwendungstauglichkeit der Produkte wird praxisnah mit professionellen Malern beurteilt. Dabei geht es sowohl um Verarbeitungsqua-lität und Applikationsverhalten wie auch um die Prüfung der Akzeptanz der Produkte. Da nämlich die menschlichen Sinnesorgane deutlich besser funktionieren als so manche Analyseapparatur, ist die Beurteilung der Fachleute eines der wichtigsten Kriterien für die Entwicklung einer optimalen Beschichtungsrezeptur.

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Bri l lux Fassadentechnik: Werterhalt mit System

Das Schutzkonzept Protect verfügt über ein verkapseltes Wirkstoffdepot und baut mit einem passiven Filmschutz einen hohen Widerstand gegen Mikroorganismen auf. Dadurch kann der Schutz der Fassade vor dem Befall mit Algen und Pilzen erheblich verlängert werden. Viele Brillux Fassadenfarben können mit Protect ausgestattet werden.

Das Solartect-Siegel steht für Produkte mit fotokataly-tischer Wirkung. Diese bauen unter Einfluss von Sonnen-licht organische Substanzen wie Staub- und Rußpartikel chemisch ab und lassen Fassaden länger sauber und frisch aussehen. Der Fotokatalyse-Prozess beginnt immer wieder neu – ohne in seiner Wirkungsweise nachzulassen.

Das neue Hybrid Protect schützt auf natürliche Weise vor Algen- und Pilzbefall: Der besiedlungsresistente

Anstrichfilm ohne Biozidzusatz bietet Algen und Pilzen keine Nährstoffgrundlage und sorgt zusätzlich mit seinem

physikalisch optimierten Wasserhaushalt für schnell trocknende Fassaden.

SolReflex wurde speziell für die Beschichtung von WDVS mit dunklen Intensivfarbtönen entwickelt. Dabei kommen Farbrezepturen mit besonders gut infrarotreflektierenden Pigmenten zum Einsatz. Mit dieser TSR-Formel werden

die Aufheizung der gedämmten Fassadenoberfläche und damit Rissgefahr und Verformungsrisiko reduziert.

Ein ganz neues Schutzsystem bietet die neueste Brillux Entwicklung Evocryl 200 mit Evoflex-Technologie. Mit sei-

ner besonderen Oberflächenhärte entsteht ein hervorra-gender Grundschutz für Fassaden, der die Anhaftung von

Schmutzpartikeln minimiert und damit einer vorzeitigen Vergrauung des Fassadenanstrichs entgegenwirkt.

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Silicon-System

Silikat-System

Silicon-Fassadenfarbe 918, Silicon-Grundfestiger 916, Silicon-Grundierfarbe 917, Silicon-Streichfüller 910

Silikat-Fassadenfarbe HP 1801, Silikat-Finish 1811, Silikat-Grund 1803, Silikat-Streichfüller 3639

Evocryl 200, Universal-Fassadenfarbe 903, Mattosil Fassaden-farbe 960, Creativ Vivalin Fassadenlasur 866, Lacryl Tiefgrund ELF 595, Tiefgrund 545, Grundierkonzentrat ELF 938, Haft-grund LF 3720, Fassaden-Streichfüller 444

Organisch gebundenes System (Kunststoffdispersionen)

Mehr Informationen zu Fassadenfarben von Brillux fi nden Sie unter www.brillux.de/fassadenfarben

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In der energetischen Modernisierung ist die Wärmedämmung der Gebäudehülle nicht wegzudenken. Für die große Menge der Be-standsbauten, vor allem im Wohnungsbau, ist eine Sanierung der Fassade mit einem Wärmedämm-Verbundsystem in vielen Fällen sinnvoll. Denn nach wie vor gilt: Dämmen lohnt sich! Die Investi-tion in eine fachgerechte Fassadendämmung rechnet sich allen Unkenrufen zum Trotz, zumal die Energiekosten weiter steigen und die Geldbeutel von Hausbesitzern und Mietern auch in Zukunft erheblich belasten werden.Ausschlaggebend für die volle Funktionsfähigkeit der mit WDVS gedämmten Fassade ist in jedem Fall die richtige Konstruktionvon kritischen Anschlussdetails, wie z. B. Fensterbänken und Raffstorekästen, sowie die fachmännische Ausführung durch ein Handwerksunternehmen und die Verarbeitung im System. Mit sieben WDV-Systemen aus perfekt aufeinander abgestimmten Einzelkomponenten kann Brillux für jedes Anforderungsprofi l eine durchdachte Lösung anbieten – vom Neubau bis zur Sanierung, vom Einfamilienhaus bis zum Hochhaus.

Vorschau 4/14WDVS sicher planen

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Brillux | Weseler Straße 401 | 48163 MünsterTel. +49 (0)251 7188-8799 | Fax +49 (0)251 [email protected] | www.brillux.de

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