Presseheft Stand 4. Mai 2015 - zorrofilm.de · Cast & Crew Yacine Saleh Bakri Laura Laure de...

8
Presseheft Stand 4. Mai 2015

Transcript of Presseheft Stand 4. Mai 2015 - zorrofilm.de · Cast & Crew Yacine Saleh Bakri Laura Laure de...

PresseheftStand 4. Mai 2015

Inhaltsverzeichnis

Logline 1

Synopsis 1

Cast & Crew 2

Technische Daten 2

Biographien 3

Interview mit Rami Massalha 3

Kontakt 6

Schulmaterial, Pressefotos und weitere Informationen unter www.zorrofilm.de

Toronto Film Festival Weltpremiere 2013 +++ Abu Dhabi IFF +++ Mumbai IFF +++ Panorama of European Films, Ägypten +++ Bengaluru IFF +++ Göteborg IFF +++ Ecrans d'Hiver FF +++ Sofia IFF+ BUFF Film Festival +++ Toronto Kids IFF +++ MOOOV Film Festival +++ Kosmorama Trondheim IFF

Logline

Der 10-jährige Ziad lebt allein bei seinem Vater Yacine und hat nur zwei Freunde, Rita und Brownie.Jede freie Minute verbringt er mit den beiden Giraffen im einzig übrig gebliebenen Zoo des Westjordanland, wo sein Vater als Tierarzt arbeitet.Als Brownie bei einem nächtlichen Luftangriff ums Leben kommt, verweigert Rita aus Trauer und Einsamkeit jegliches Futter und droht zu sterben. Ziad und sein Vater sind verzweifelt, denn wo sollen sie auf die Schnelle einen für Rita passenden Giraffenbullen herbekommen? Das einzige in Frage kommende Tier lebt ausgerechnet in einem Zoo in Israel. Zusammen mit Laura, einer französischen Pressefotografin, begeben sie sich auf die abenteuerliche Reise, eine Giraffe über dieGrenze zu schmuggeln.

Synopsis

Der 10-jährige Ziad lebt allein mit seinem Vater Yacine in Qalqilya, einem kleinen Ort im Westjordanland. Hier befindet sich, direkt an der Grenzlinie vom Waffenstillstand zwischen Israel und den autonomen Palästinensergebieten, der letzte Zoo von Palästina, in dem Ziads Vater als Tierarzt arbeitet. Obwohl die Arbeit aufgrund der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Situation im Zoo nicht einfach ist, sind Ziad und sein Vater glücklich. Der Sohn verbringt jede freie Minute bei seinen beiden Freunden, Rita und Brownie, einem Giraffenpärchen. Dass er für seine Giraffen-Begeisterung nur Hohn und Spott in der Schule erntet, macht ihm nichts aus. Nur der französischen Pressefotografin Laura ist er skeptisch gegenüber, die sich mit seinem Vater angefreundet hat und über den Zoo berichten will. Ziad traut ihr nicht.

Als der Giraffenbulle Brownie nach einem plötzlichen israelischen Luftangriff stirbt, verweigert das Weibchen Rita aus Trauer jede Nahrung. Wenn Rita nicht bald wieder zu fressen anfängt, wird auchsie sterben. Yacine ist zum ersten Mal als Tierarzt machtlos und weiß keinen Rat, was sein Sohn nicht akzeptieren will. Wütend und ohnmächtig rennt Ziad fort. Yacine sucht trotz Ausgangssperre verzweifelt seinen Sohn und wird beinahe von einer Militärpatrouile verhaftet. Als er ihn endlich wiederfindet, verspricht er ihm, tatsächlich ein Wunder zu vollbringen. Sie werden für Rita einen neuen Giraffenbullen finden. Doch das einzige in Frage kommende Tier befindet sich ausgerechnet in einem Zoo in Israel. Zusammen mit Laura begeben sie sich auf die abenteuerliche Reise über die Grenze nach Israel. Mit viel Glück und guten Beziehungen schaffen sie es, einen Elefantenbullen aus dem Zoo zu entführen. Doch nun beginnt der schwierigste Teil der Reise. Wie kann man ein so riesiges Tier unbemerkt über die Grenze bringen? Kann Yacine sein Versprechen halten und tatsächlich das Wunder vollbringen?

Manchmal braucht es die Übersicht einer Giraffe oder die Perspektive eines Kindes, um den Wahnsinn einer trennenden Mauer zu überwinden und manchmal ist das Verrückte eben das einzig Sinnvolle. Ein Film, der auf einer wahren Begebenheit basiert.

1

Cast & Crew

Yacine Saleh Bakri

Laura Laure de Clermont

Ziad Ahmad Bayatra

Marwan Loutof Nuweiser

Hassan Mohammed Bakri

Omar Elias Nicola

Maisam Maisam Elmasri

Settler Roberto Pllack

Regie Rani Massalha

Buch Xavier Nemo (Adaption: Rani Massalha)

Produzent Bettina Brokemper, Lionello Cerri, Antoine de Clermont-Tonnerre

Kamera Manuel Teran

Schnitt CARLOTTA cRISTIANI

Produktionsdesign Yoel Herzberg

Ton Christoph Schilling

Musik Benjamin Grospiron

Redaktion Michael André (WDR), Andrea Hanke (WDR)

Eine Mact Productions in Koproduktion mit Heimatfilm und Lumière & Co. In Zusammenarbeit mit Al Rani Production, Fonds Sud Cinema, Centre Nationale du cinéma et de

l'image animée, Cine+ und WDR. Gefördert durch Eurimages, Film- und Medienstiftung NRW, FFA

Technische Daten

Jahr: 2013Produktionsländer: Frankreich/ Deutschland/ Italien/ Palästina 2013Sprache: DeutschLaufzeit: 80 MinutenFSK 12

2

Biografien

Rani Massallah (Drehbuch und Regie)wurde in Frankreich als Kind eines ägyptisch-palästinensischen Paares geboren. Er studierte in Paris und Boston Politikwissenschaften bevor er für Misr International Films zu arbeiten begann und als Regieassistent arbeitete. Sein Kurzfilm „Elvis von Nazareth“ wurde mit dem uniFrance Spezialpreis in Cannes augezeichnet. „Giraffada“ ist sein Langfilmdebut.

Saleh Bakri (Yacine)wurde 1977 in Israel geboren. Seine beiden Brüder sind ebenfalls Schauspieler. Sein Vater ist der Regisseur Mohammed Bakri. Saleh Bakri gab sein Spielfilmdebut in dem Film „Die Band von nebenan“. Er spielte u.a. in „Das Salz des Meeres“ mit und in „Quelle der Frauen“, der 2011 im Wettbewerb von Cannes lief.

Laure de Clermont-Tonnerrewurde 1983 in Frankreich geboren. Sie spielte u.a. in Julian Schnabels „Schmetterling und Taucherglocke“ (2007) und in „Adèle und das Geheimnis des Pharaos“ von Luc Besson.

Interview mit Rani Massalha (Drehbuch und Regie)

Wie kam es zu der Idee des Films?

Als Kind eines palästinensischen Vaters und einer ägyptischen Mutter habe ich mich schon immer für den Konflikt zwischen Israel und Palästina interessiert. Im Jahr 2003, während der zweiten Intifada, fiel mir die Überschrift einer Pressemeldung auf: „Der israelisch-palästinensische Konflikt hat ein weiteres Opfer gefordert: Eine Giraffe starb im Zoo von Qalqilya“. Ich hatte nicht gewusst, dass es in Palästina überhaupt einen Zoo gibt und ich habe mir dann in den Kopf gesetzt, etwas zu tun und eine neue Giraffe von einem israelischen Zoo zu besorgen, als Austauschprogramm. Ich binzwar in Frankreich aufgewachsen und auf die Universität gegangen, habe aber auch im Finanzsektor in London gearbeitet. Dank meines Vaters konnte ich Kontakte zum Tierarzt des Zoos und anderer Leute vor Ort knüpfen. Ich habe mich wirklich ziemlich abgemüht, eine Giraffe zu organisieren. Für mich war es die Möglichkeit, den palestinensischen Kindern den einzigen Ort zurückzugeben, an dem sie zumindest so tun konnten, als wären sie noch unbeschwerte Kinder.Meine Bemühungen scheiterten, aber ich war inspiriert worden, eine Geschichte zu erzählen.

Erzähl uns mehr über die Ereignisse in Qalqilya.

Der Zoo liegt in der Nähe von Naplouse und ist im wahrsten Sinne des Wortes von einer Mauer umgeben. Wie die ganze Region drumherum lebte man in ständiger Angst vor israelischen Bombardements, denn das Vertrauen zwischen den Isarelis und Palästinensern zwar zerstört. Das Land befand sich gewissermaßen im Kriegszustand und alles war ein einziger Checkpoint. Eine Versöhnung schien unmöglich. Viele Medien fanden die Geschichte dann spannend: Ein Zoo in

3

Palästina, wie unwahrscheinlich ist das denn. Eine Journalistin aus Großbritannien hat über den Zoo ein Buch geschrieben, ein neuseeländischer Regisseur hat ein Dokumentarfilm gedreht und der deutsche Künstler Peter Friedle hat die getötete Giraffe 2005 auf der Documenta in Kassel ausgestellt. Es gab da wirklich eine sprudelnde mediale und künstlerische Rezeption. Mir schien es eine originelle Geschichte zu sein, so den israelisch-palästinensischen Konflikt zu zeigen.

Warum hattest Du den Drang, einen fiktionalen Film darüber zu drehen?

Ich wollte eine Fabel aus Kindersicht erzählen und das Kino erschien mir als das beste Werkzeug dazu.

Wie bist Du dieses Abenteuer angeganen?

Ich wohnte noch immer in London und kannte keinen aus der Filmbranche, ich habe mir Zeit zum Nachdenken gelassen. Ich hatte ein paar Freunde in Frankreich, die mich in Kontakt mit einem jungen Drehbuchautor namens Xavier Nemo gebracht haben. Er hat sofort an das Potential meinerGeschichte geglaubt. „Weil ich Jude und Armenier bin, kann ich nicht akzeptieren, was in Palästina geschieht“ hat er mir gesagt. Er hat mit der Arbeit angefangen und sich von dem inspirieren lassen,was ich ihm erzählt habe. 2008 hatten wir dann eine erste Drehbuchfassung. Zwischenzeitlich hatte ich gekündigt und war zurück nach Frankreich gezogen. Ich hatte etwas Geld zurückgelegt und konnte mich so ganz diesem Projekt widmen.

Hattest Du da schon im Kopf, den Film selbst als Regisseur zu drehen?

Überhaupt nicht. Ich war der Initiator und konzentrierte mich darauf, einen Produzenten zu finden,der bei dem Projekt miteinsteigt. Weil ich Laure de Clermont-Tonnerre kenne, hatte ich sofort an sie für die Rolle der Journalistin gedacht und ihr das Drehbuch zum Lesen gegeben. Ihr Vater, der Produzent Antoine de Clermont-Tonnerre, hat es ebenfalls gelesen und mich dann treffen wollen. Damit fing dann das Abenteuer so richtig an. Wir haben gemeinsam überlegt, dass wir gerne einen arabischen Regisseur für den Film hätten und der Film auch unbedingt auf Arabisch gedreht werden sollte. Ich habe viele palästinensische Regisseure getroffen, aber am Ende festgestellt, dassich den Film selbst drehen muss. Ich hatte schon zu genaue Vorstellungen im Kopf, wie sollte ich die jemand anderes aufdrücken? Vom ersten Schritt, Produzent zu werden, bin ich dann den nächsten gegangen und Regisseur geworden. Antoine de Clermont-Tonnerre hat die Rolle des Vermittlers bei der Filmproduktion eingenommen.

Du hattest zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Erfahrung als Filmemacher

Dank Martin de Clermont-Tonnerre habe ich die Chance gehabt, den Regisseur Rachid Bouchareb kennenzulernen, der mich als Regieassistent eingestellt hat. Ich habe sechs Monate an seiner Seite gearbeitet und angefangen zu verstehen, wie man das Leben auf der Kinoleinwand anordnen kann.Diese Zeit war gewissermaßen wie eine beschleunigte Ausbildung. Ich habe Rachid tagsüber bei seiner Arbeit beobachtet und jeden Abend dann stundenlang Jean Bréhat, seinen Produzenten, mit Fragen gelöchert. Im Anschluss an diese Arbeit habe ich dann einen Kurzfilm in Palästina gedreht, „Elvis von Nazareth“. Während der Dreharbeiten habe ich Ahmad Bayatra, den tollen kleinen Jungen aus „Giraffada“, kennengelernt.

4

Wie lief die Finanzierung des Films?

Keiner hat an das Projekt geglaubt: Ein Debutfilm, in Palästina gedreht, mit einem Kind und einer Giraffe... Ich war mir bewusst gewesen, dass sich Hindernisse anhäufen würden. Während Antoine de Clermont-Tonnerre sich abmühte, Finanzierungspartner zu finden, fuhr ich nach Palästina, um die Dreharbeiten vorzubereiten. Ich musste noch eine Drehgenehmigung für den Zoo in Qalqilya bekommen und obwohl ich den dortigen Tierarzt schon kannte, musste ich noch den Zoodirektor überzeugen und den Bürgermeister des Ortes. Es galt zudem, weitere logistische Fragen der Dreharbeiten zu klären, es gibt dort zum Beispiel keine Hotels. Ich wollte weitere Kontakt zu den Politikern und Menschen vor Ort knüpfen und in die Landschaft eintauchen.Antoine hat dann schließlich europäische Partner gefunden, vor allem in Italien und Deutschland und wir haben die Dreharbeiten dann nach Naplouse verlegt, die größte Stadt der Region, die sich eine halbe Stunde von Qalqilya befindet.

Du wolltest ja paradoxer Weise den israelisch-palestinensischen Konflikt durch eine Fabel sehr konkret erfahrbar machen.

Das war meine Idee. Die märchenhafte Welt eines Zoos bot den größtmöglichen Kontrast zum militärischen Chaos, das dieses Land regiert. Viele Filme wurden über diesen Konflikt schon gedreht, aber wenige aus der Sicht von Kindern. Die emotionale Situation, in der sich der kleine Junge und sein Vater im Film befindet, erlaubt mir in einer ganz speziellen Weise von der Traumatisierung eines ganzen Volkes zu erzählen.

Die Dreharbeiten haben nur sechs Wochen gedauert. Wie liefen sie ab?

Die Spannungen zwischen der israelischen Armee und Hamas gingen von neuem los. Ohne dass es Bombardements gegeben hätte, standen wir trotzdem die ganze Zeit unter enormer Anspannung. Ich hatte Wert darauf gelegt, dass mein Team international sein sollte. Es gab Palästinenser, Israelis, Franzosen und Deutsche. Ganz selten gab es da mal Streit. Es war interessant zu sehen, wie sie sie sich gegenseitig mit ihren Ansichten konfrontierten und manchmal, nach langen Diskussionen, auch etwas von ihrer Meinung abrückten.

Das Szenenbild von Giraffada ist sehr schlicht, die Bildausschnitte sind sehr groß.

Tatsächlich gibt es nur zwei Naheinstellungen im ganzen Film. Ich hatte mich mit dem Kameramannentschieden, große Bildausschnitte zu drehen. Denn einerseits musste die Giraffe ins Bild gesetzt werden, was gar nicht so leicht war. Und ich wollte die Mauer in ihrer ganzen Ausdehnung zeigen. Andererseits wollte ich aber auch, dass man etwas von der Atmosphäre des „Heiligen Landes“ spührt, so dass ich der Landschaft in den Bildern viel Platz eingeräumt habe. Wir haben viel mit 18mm und 21mm Objektiven gedreht, mit einem klaren Bildausschnitt und warmen Farben.

Diese Landschaft sieht man selten im europäischen Kino.Die meisten Filme über den israelisch-palästinensischen Konflikt werden sehr häufig auf Malta gedreht oder an der israelischen Küste, mit nachgebauten Dörfern. Ich für meinen Teil bevorzuge an Originalschauplätzen zu drehen und bin stolz darauf, die Kamera in den Ruinen der jahrtausende alten Stadt Naplouse aufgestellt zu haben.

5

Kontakt:

VerleihZorro Film GmbHAstallerstr. 2380339 MünchenTel. [email protected]

Dispositon24 Bilder FilmagenturBarnsteiner & Ritter GbRBoosstr. 681541 MünchenTel. 089-44232760 www.24bilder.net

6