Pro Airport Lübeck e. V. Jahrbuch 2013 · Um den bereits aufgekommenen Gerüchten ein wenig Luft...

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Pro Airport Lübeck e. V. Jahrbuch 2013

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Pro Airport Lübeck e. V.

Jahrbuch 2013

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VORWORT

Hallo, Moin Moin und Guten Tag,

das vergangene Flughafenjahr, das erste nach der erfolgreichen Privatisierung, kann man nicht als spektakulär, aber als ruhig,

ausgeglichen und durchaus erfolgreich bezeichnen. Auch wenn leider immer noch viele Fragen, wie z. B. der Ausgang des

Hauptsacheverfahrens der Planfeststellung vor dem OVG in Schleswig, offen sind. Spannend ist ebenfalls, ob und wann und

welcher Home-Carrier an der Start gehen wird. Beide Planungen sehen äußerst vielversprechend aus und wir würden uns sehr

freuen, wenn beide ihre Planungen in die Realität umsetzen können.

Aber eines ist zumindest sicher: In der Presse des vergangenen Jahres gab es erheblich mehr positive als negative Schlagzeilen

über den Flughafen und auch die Positionierung in der Öffentlichkeit konnte mit vielen Aktionen verbessert werden. Auf die

einzelnen Punkte, wie z. B. der Neujahrsempfang, die Schüler Luftfahrt AG oder die Runway-Challenge, werden wir auf den

folgenden Seiten detaillierter eingehen.

Eingehen möchten wir auch auf den kurzfristigen Weggang des Herrn Prof. Dr. Jürgen Friedel im Oktober. An dieser Stelle möchten wir ihm unseren

Dank für seine geleistete Arbeit und seine vertrauensvolle Unterstützung aussprechen. Im gleichen Atemzug wünschen wir Herrn Siegmar Weegen als

neuen Geschäftsführer der Yasmina Flughafenmanagement GmbH alles Gute für die Zukunft, dabei gutes Gelingen für alle anstehenden Aufgaben

und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Aber das vergangene Jahr ging auch am Pro Airport Lübeck e. V. nicht spurlos vorüber. Der die letzten Jahre amtierende Vorstand wurde im März

einstimmig wiedergewählt, so dass ich dank dem Rückhalt unserer Mitglieder bereits meine dritte Amtszeit in Folge antreten durfte und mich dabei

weiterhin auf meine beiden Kollegen Peter Siegel und Volker Röhling voll und ganz verlassen kann. Dieses sichert somit nicht nur die Kontinuität der

Vorstandsarbeit, sondern ermöglicht es allen Beteiligten weiterhin, dass die vertrauensvolle Zusammenarbeit ununterbrochen fortgesetzt werden

kann.

Spätestens seit dem Januar diesen Jahres können wir uns wohl als „Monopolist“ bezeichnen, denn mit der Abwicklung des Check-In-Lübeck e. V.

zieht sich nach über zehn Jahren einer der beiden Flughafenunterstützervereine zurück. Diese im September 2013 getroffene Mitgliederentscheidung

halten wir aber weiterhin für eindeutig das falsche Signal. Denn solange die Planfeststellung nicht als rechtskräftig vom OVG in Schleswig bestätigt

wurde, die Flughafenmitarbeiter auf unsere Unterstützung zählen und Falschmeinungen über den Flughafen verbreitet werden, so lange werden wir

den Pro Airport Lübeck e. V. als kritischen Flughafenverein bestehen lassen.

In diesem Sinne grüßt Sie ganz herzlich

Ihr Nicky GernhardtIhr Nicky GernhardtIhr Nicky GernhardtIhr Nicky Gernhardt

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UNSER VORSTAND

13. April 2013: Während Peter Siegel (mittig) und Volker Röhling (rechts) auf der Mitgliederversammlung in Ihren Ämtern als stellvertretender Vorstand

bestätigt wurden, durfte Nicky Gernhardt (links) nunmehr seine dritte Amtszeit in Folge als Vorstandsvorsitzender antreten. Alle drei wurden von den

anwesenden Mitgliedern einstimmig in ihren Ämtern bestätigt, um ihre bisherige Vorstandsarbeit so erfolgreich - wie bisher - fortsetzen zu können.

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INHALT

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06 Almania Airlines

07 Lübeck Airways

08 Zukunftsplanung

10 Über den Tellerrand: Kassel–Calden

12 Turn-Around in der Flughafen-Geschäftsführung

13 Norddeutsches Luftverkehrskonzept

14 Glenfiddle

15 Runway-Challenge

16 Roter Stern

17 Ernstfallübung

18 Ryanair

20 Luftschiff

21 EU-Kommission

22 Fare-Well „Check-In-Lübeck e. V.“

23 Statistik

24 Wir über uns

25 Unser Antrieb

26 Satzung

27 Mitgliedsantrag

28 Impressum

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ALMANIA AIRLINES

Home-Carrier Nummer 1: Die „Almania Airlines“ (AA), die unter dem Begriff „Lübeck Air“ eher bekannt sein dürfte, war beim kurzfristig ausgerichteten

Neujahrsempfang des Flughafens am 2. Januar eines der interessantesten Gesprächsthemen. Das Ziel, bereits im Sommer 2013 die ersten Maschinen

abheben zu sehen, war zu dem damaligen Zeitpunkt sehr ambitioniert und eigentlich illusorisch. Der Plan ist dabei, dass diverse Ziele in Deutschland

und Europa angesteuert werden sollen, um den Lübecker Flughafen unter anderem an wichtige Drehkreuze anzubinden. Dafür soll zunächst ein

zweistelliger Millionenbetrag investiert werden und ferner ist angedacht, rund einhundert Arbeitsplätze entstehen zu lassen.

Um den bereits aufgekommenen Gerüchten ein wenig Luft aus den Segeln zu nehmen, hatte die neue Führungsriege

des Lübecker Flughafens auf dem Neujahrsempfang auch gleich erste Details verraten. Stufenweise soll der Betrieb auf

vorerst zwei Flugzeuge begrenzt werden und vermutlich wird dabei das Low-Cost-Segment als Geschäftsmodell explizit

ausgeschlossen. Im ersten der beiden Flugzeuge, so ist der Plan, finden wahrscheinlich rund 190 Passagiere Platz, wobei

dieses vom endgültig eingesetzten Modell abhängt. Als mögliche Flugziele wurden diverse Drehkreuze, wie u. a. der

Flughafen München, sowie Destinationen in Ägypten und Dubai ins Spiel gebracht. Durch diese Ziele sollen sich Geschäftsleute wie auch Privatleute

gleichermaßen angesprochen fühlen. Angedacht war „Michael van Heukelum“ als Geschäftsführer, denn dieser hatte bereits seit 25 Jahren diverse

Erfahrungen bei der TUI AG, der Fraport AG oder der Hapag-Lloyd AG in diesem anspruchsvollen Umfeld sammeln können.

Nachdem die „AA Almania Airlines Luftverkehrsgesellschaft mbH“ dann am 26. April 2013 mit der Registernummer „HRB 127297“ in das Hamburger

Handelsregister aufgenommen wurde, kam ein interessantes Detail ans Licht: „Dr. Peter Steppe“ war auf einmal der eingetragene und obendrein der

alleinvertretungsberechtigte Geschäftsführer. Der fünfundfünfzigjährige ist durchaus kein unbekanntes Gesicht am Lübecker

Flughafen, denn er war bis zum Jahr 2004 der langjährige Geschäftsführer desselbigen. Zu seine beiden damaligen größten

Erfolgen gehören eindeutig der erfolgreiche Aufbau des Charterverkehrs und die Anwerbung der Fluggesellschaft Ryanair,

die Lübeck im Jahr 2000 als zweiten deutschen Flughafen in ihr Flugnetz aufgenommen hatte.

Es dauerte zwar noch bis zum Sommer, bis die bisher bekannten wenigen Details etwas näher spezifiziert wurden, aber mit der

Entscheidung einen Airbus A319 (Kapazität: ca. 120-160 Plätze) als Flugzeugtyp einsetzen zu wollen, war erkennbar, dass die

bisherigen Planungen äußerst konservativ durchgeführt wurden und definitiv auf längerfristige Ziele ausgelegt sind. Nicht neu

war die Nachricht, dass von Lübeck aus mindestens ein innerdeutsches Ziel (München) angeflogen werden soll. Ferner wurde

der anvisierte Startzeitpunkt genannt: Winter 2014.

Welche konkrete Rolle die ägyptische Fluggesellschaft „Al Masria“ letztendlich dabei noch spielt, ist selbst für uns mehr als

fraglich, denn diese tritt öffentlich gar nicht mehr in Erscheinung. Während die Website „www.almasriaairlines.com“ nur einen

Platzhalter zeigt, findet man auf der Website „www.flyalmasria.com“ zwar eine scheinbar aktive Fluglinie, aber der Firmensitz ist überraschenderweise

in Saudi Arabien. Zwischenzeitlich ist dafür allerdings ein weiterer Geldgeber bekannt geworden: die „NSC Holding GmbH & Cie. KG“. Die NSC ist eine

mittelgroße Reederei, die unter der gleichen Firmenadresse erreichbar ist, wie die „AAA Aviation & Aircraft Assets GmbH“. Letztere besitzt für die

„Almania Airlines“ die aktuelle Flugerlaubnislizenz (AOC) beim Luftfahrtbundesamt und „Dr. Peter Steppe“ ist dort ebenfalls der Geschäftsführer.

Wie es auch immer kommen möge: Der Pro Airport Lübeck e. V. wünscht Herrn Steppe und seinem Team allzeit gutes Gelingen!

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Wird dieses Logo bald abheben?

Peter Steppe ist wieder da

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LÜBECK AIRWAYS

Home-Carrier Nummer 2: Ende Januar 2013 wurde öffentlich, dass die bereits aus dem Bieterverfahren bekannte Beratergesellschaft „InAvia Aviation

Consultants GmbH“ am 10. Januar 2013 die „Lübeck Airways UG“ gegründet hat. Gemeinsam mit der „sbc Restrukturierung & Investments AG“ wollte

die „InAvia“ den Lübecker Flughafen ebenfalls erwerben und plante zu diesem Zeitpunkt bereits die Gründung einer eigenen Fluglinie. Da die

„InAvia“ im Nordrhein-Westfälischen Tönisvorst bei Krefeld ansässig ist und ein Partner vor Ort notwendig ist, ist das am Flughafen Lübeck ansässige

„Reisekontor Lübeck“ mit seinem Tourismus-Knowhow wie geschaffen dafür.

Der gemeinsame Geschäftsführer der „InAvia“ und der „Lübeck Airways“ ist Michael Hövel, der mit seiner breitgefächerten

Berufserfahrung optimale Voraussetzungen mitbringt, um die „Lübeck Airways“ in die Luft zu bringen. Nach dem couragierten

Zeitplan sollten im November 2013 von Lübeck aus u. a. das Drehkreuz Düsseldorf und weitere Ziele im europäischen Ausland

angesteuert werden. Das hat nicht funktioniert — zwischenzeitlich wird ein wesentlich realistischerer Zeitpunkt im Winter

2014/2015 angepeilt. Der Plan ist weiter, dass die „Lübeck Airways“ mit drei geleasten Flugzeugen des Typs „Embraer ERJ-170“

operieren möchte, die jeweils 76 Sitzplätze anbieten und generell als äußerst wirtschaftlich gelten. Als Geschäftsgrundlage soll

das bereits zum Flughafenkauf vorgelegte Konzept dienen, das ebenfalls auf Geschäfts– sowie auf Privatreisen sowohl von als

auch nach Lübeck ausgerichtet ist. Dazu wurde im Februar eine Umfrage gestartet, die die im Konzept vorgesehenen Ziele

und Frequenzen von den potentiellen Kunden näher analysieren sollte, um daraus einen konkreten Bedarf zu ermitteln. Wie

dem Pro Airport Lübeck e. V. bekannt ist, sollen die Rückläufer zahlreich und größtenteils realistisch gewesen sein.

Im Gegensatz zur „Almania Airlines“ ist der Finanzier der „Lübeck Airways“ unbekannt und diesbezüglich halten sich alle an

der Gründung beteiligten Personen zurück. Eine diesbezüglich von Herrn Hövel zunächst angedachte Kooperation zwischen der „Lübeck Airways“

und dem Flughafeneigentümer Mohamad Rady Amar kam allerdings bisher nicht zustande. Die drei Flugzeuge hingegen sollen von der Anfang 2012

in die Insolvenz gegangenen „Cirrus Airlines“ stammen, die die „InAvia“ gemeinsam mit der „sbc“ aus der Insolvenzmasse erworben haben. Weiterhin

ist für den Betrieb angedacht, die derzeit beim Luftfahrtbundesamt inaktive Betriebsgenehmigung der „Cirrus Airlines“ auf die „Lübeck Airlines“ zu

übertragen und zu reaktivieren. Dieser Prozess wurde nach eigenen Aussagen bereits gestartet und befindet sich momentan in der Umsetzung.

Nachdem es fast zehn Monate sehr ruhig um die „Lübeck Airlines“ wurde, erhoben Michael Hövel und sein Team Mitte Dezember schwerwiegende

Vorwürfe gegen den Flughafen Lübeck, da dieser den weiteren Gründungsprozess massiv behindern würde. So erhält die „Lübeck Airlines“ weder

Angebote zur Passagierabfertigung noch räumt der Flughafen ihr Platz für eine eigene Kundenbetreuung ein. Mit dieser Taktik sei der Flughafen

Lübeck schuld, dass die „Lübeck Airlines“ ihren Betrieb noch nicht aufnehmen konnte und man vermute, dass die Flughafengeschäftsführung nicht

an Mehrverkehren interessiert sei. Diese kommentierte die erhobenen Vorwürfe nicht. Nach Rücksprache mit beiden Parteien regte der Pro Airport

Lübeck e. V. an, die Sache bis Anfang des Jahres ruhen zu lassen und sich anschließend zusammenzusetzen. Das Ergebnis ist bis heute noch offen.

Wir hoffen, dass Herr Hövel und sein Team mit der „Lübeck Airways“ letztendlich mehr Erfolg hat, als mit der Cargo-Gesellschaft „Fresh Line“, die

schon längst vom Flughafen Hahn aus starten sollte, beim Luftfahrtbundesamt aber immer noch nicht mit einer aktiven Betriebserlaubnis geführt wird.

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Michael Hövel takes-off!

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ZUKUNFTSPLANUNG

Und auf einmal ging alles ganz schnell: Am 01. Januar 2013 übernahm Herr Prof. Rady Amar den Flughafenbetrieb von der Hansestadt Lübeck in die

neu gegründete Yasmina Flughafenmanagement GmbH für den Kaufpreis von 1,- Euro. Bei der symbolischen Schlüsselübergabe einen Tag später

wurden die bereits im Vorfeld angedachten Ideen ein wenig konkreter.

Mit einem neuen „gebrauchten“ Feuerwehrfahrzeug stellte der Investor gleich sein erstes Projekt vor, die Erneuerung des Flughafenfuhrparks. Ferner

soll eine eigene Fluggesellschaft gegründet werden (siehe Seite 6) und sogar eine Flugzeugproduktion im Flughafengewerbepark stattfinden. In all

diesen Investitionen sind die 20 Millionen Euro noch nicht mit eingerechnet, die die Umsetzung der hoffentlich bald ge-

nehmigten Planfeststellung mindestens kosten wird.

Im Februar - und damit rechtzeitig vor dem großen Wintereinbruch im März - wurde die Fuhrparkerneuerung fortgesetzt,

denn der Flughafen bekam ein neues Enteisungsfahrzeug. Im Gegensatz zum alten Fahrzeug kann dieses die Start– und

Landebahn in einem Rutsch von Schnee und Eis befreien. Neben dem Enteisungsfahrzeug gab es unter anderem auch

neue Gepäckwagen.

Sein neues Marketingkonzept startete der Flughafen im April, als er dem VfB Lübeck zu seinem Rettungsspiel gegen den

Hamburger Sportverein 20.000,- € sponserte und Partner des Gewinnspiels war. Im Juni folgte ein neues Logo, das die

Mitarbeiter mitaussuchen durften, ein Neuanstrich des Terminalgebäudes

und Blumen wurden ebenfalls gepflanzt. Anschließend folgte das Bistro und das Flughafenrestaurant,

die beide über den Winter renoviert wurden und zum Sommerflugplan im März 2014 mit einem neuen

Betreiber öffnen werden. Die „Runway Challenge“ (siehe Seite 15) und der zweite Auftritt der Irish-Folk

Band „Glenfiddle“ (siehe Seite 14) fanden öffentlichkeitswirksam im Spätsommer statt.

Neben denen von Prof. Jürgen Friedel favorisierten Geschäftsmodellen (z. B. das Usedom-Modell mit

Incoming-Tourismus aus der Schweiz), setzt der neue Flughafengeschäftsführer Siegmar Weegen auf

ein Fünf-Säulen-Modell. Dieses besteht einerseits aus der Entwicklung von Linienverkehren innerhalb

Deutschlands und Europas sowie der Charter/Pauschalreise-Verkehre und andererseits soll der Ausbau

von Low-Cost-Verkehren, der Allgemeinen Luftfahrt (Flugschulen und Vereine, Business Aviation und

Privatfliegerei) zusammen mit einem behutsamen Start in die kleinteilige Logistik und Luftfracht forciert

werden. Dabei steht das kontinuierliche Wachstum im Vordergrund und soll das bisherige „Klein-Klein“

der vergangenen Jahre beendet werden.

Der Pro Airport Lübeck e. V. begrüßt dieses neue Vorgehen und drückt dem Flughafenteam für alle

Projekt die Daumen. Sicherlich wird noch einige Zeit vergehen, bis das in den Vorjahren zerschlagene

Porzellan gekittet worden ist, aber alle Ideen, Projekte und bereits umgesetzte Maßnahmen werden

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Die Projekte:

Eigene Fluggesellschaft

Flugzeugproduktion

Fuhrparkerneuerung

Glasfaserkabelwerk

Incoming-Tourismus

Mitarbeiterförderung

Modernisierung

Umsetzung der Planfeststellung

Werbung und Marketing

Der Flughafen wurde für die Gäste hübsch gemacht...

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den Lübecker Flughafen peu-à-peu zukunftsfähig machen. Trotz aller Probleme, die noch existieren, wird der

Flughafen Lübeck eine Zukunftschange haben und wir werden den Lübecker Flughafen auch weiterhin bei

seinen Bemühungen und Projekten bestmöglich unterstützen. Wie sich der Flughafeninvestor Prof. Mohamed

Rady Amar noch für die Lübecker Wirtschaft einsetzt, können sie dem nebenstehenden Kasten entnehmen.

Eine kleine Anekdote am Rande: Natürlich beharkte sich die Politik, wer denn diesen Erfolg für sich verbuchen

könne. Während die CDU und die SPD den Erfolg jeweils für sich reklamieren wollten, betont der Pro Airport

Lübeck e. V. ausdrücklich, dass zwar die

SPD auf den letzten Metern noch die

„Kurve bekommen“ hat und die CDU

immer zum Lübecker Flughafen stand.

Der eigentliche Auslöser für den Erfolg ist

aber die sofortige Initiierung des Bürger-

entscheids durch das damalige FDP-

Bürgerschaftsmitglied Thomas Schalies.

Zu Dank verpflichtet sind wir ferner den

Lübecker Bürgern, die letztendlich für

einen positiven Bürgerentscheid gesorgt

haben, sowie Herrn Prof. Jürgen Friedel

und seinem Team, die über die ganze

Zeit hinweg eine konsequent gute und

ausdauernde Arbeit geleistet haben.

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Auf den Flächen des „Airport Business

Park“ neben dem Flughafengelände

wird ein Glasfaserkabelwerk von Herrn

Prof. Mohamad Rady Amar entstehen.

Dieser investiert dort 30 Millionen Euro,

um 110.000 m² des Gewerbeparks zu

erwerben, was fast der gesamten

Grundfläche entspricht, die öffentliche

Erschließung vorzunehmen und um das

Werk final zu errichten, in dem zunächst

130 neue und im Endausbau insgesamt

300 neue Arbeitsplätze entstehen sollen.

Nachdem die Pläne erst Anfang Mai

vergangenen Jahres öffentlich wurden,

ging anschließend alles rasend schnell,

denn bereits wenige Tage später wurde

der in den Vorwochen bereits von der

Verwaltung erarbeitete Bebauungsplan

durch den Bauausschuss abgesegnet.

Noch im gleichen Monat wurde der

Kaufvertrag unterzeichnet und im Herbst

folgte der Bauantrag durch Herrn Prof.

Rady Amar.

Dieses besondere Engagement werdet

der Pro Airport Lübeck e. V. als positives

Zeichen. Wir gehen davon aus, dass Herr

Prof. Rady Amar den Flughafen Lübeck

zweifelslos weiterentwickeln wird und

ihm die Treue hält, selbst wenn sich das

Hauptsacheverfahren vor dem OVG in

Schleswig noch länger als ursprünglich

gedacht hinziehen sollte. Die Fuhrparkerneuerung wurde langsam Zeit... Das neue Logo mit „Holstentor-Dach“

Neu und für die Sicherheit zuständig...

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ÜBER DEN TELLERRAND: KASSEL-CALDEN

Im vergangenen Jahr fand die Reinkarnation des sich bisher größtenteils im Dornröschenschlaf befindlichen Flughafens „Kassel-Calden“ statt, denn

der bisher fast ausschließlich für Privat– und Geschäftsverkehre genutzte Flughafen wurde nach einer zweijährigen Bauzeit für rund 271 Millionen Euro

als Regionalflughafen neu eröffnet. Der Umbau des Flughafens kostete dabei am Ende fast 80% mehr, als die zunächst im Jahr 2004 veranschlagten

151 Millionen Euro. Da das Projekt „Kassel-Calden“ - nach der Meinung des Pro Airport Lübeck e. V. größtenteils sogar zu recht - herbe Kritik hervorruft,

haben wir den Flughafen „Kassel-Calden“ einmal mit dem Lübecker Flughafen in Relation

gesetzt. Da die Stadt Kassel mit ihren knapp 200.000 Einwohnern, der finanziellen und der

wirtschaftlichen Lage mit der Hansestadt Lübeck sehr gut vergleichbar ist, haben wir diese

Rahmenbedingung reduziert und das Hauptaugenmerk auf die Infrastruktur gelegt.

Zunächst ist festzustellen, das der Flughafen Calden komplett planfestgestellt und komplett

umgebaut wurde, während der Flughafen in Lübeck immer noch auf das Schleswiger

Oberverwaltungsgericht wartet, um auch endlich mit dem Ausbau beginnen zu können.

Dieser soll in Lübeck mit geschätzten 25 Millionen Euro (davon 5,5 Millionen Euro städtischer

Zuschuss) nur ein Zehntel dessen kosten, was in Calden investiert wurde.

Die über Jahre angelaufenen Schulden von rund 50 Millionen Euro hat die Hansestadt

Lübeck bei dem Verkauf an den privaten Investor Mohamad Rady Amar übernommen

und kann diese nun theoretisch kontinuierlich abbauen, wobei der Schuldenabbau in der

Hansestadt eher Wunschdenken ist. In Kassel-Calden ist die Stadt Kassel nicht der alleinige

Eigentümer des Flughafens, denn sie besitzt nur einen Anteil von 13% an der Flughafen

GmbH Kassel, ebenso wie der Landkreis Kassel; das Land Hessen hat einen Anteil von 68%,

die Gemeinde Calden hält die übrigen 6%. Der Verlust der Gesellschaft fiel dabei im Jahr

2012 mit 6,6 Millionen Euro nahezu gleich hoch aus, wie in Lübeck. Auch wenn die Stadt

Kassel nur ihren Verlustausgleichsanteil finanzieren muss, verringert dieses kontinuierlich

den finanziellen städtischen Spielraum.

Mit ihrer Lage mitten in Deutschland haben die Bewohner der Region Kassel den Vorteil

fast alle Ziele schnell und unkompliziert erreichen zu können. Sei es mit dem Auto über die

Autobahnen A4, A7, A38, A44 und A49 oder durch eine der zahlreich vorhandenen ICE-

Verbindungen der Deutschen Bahn. Die Stadt Lübeck kann immerhin mit einem großen

Fährhafen dienen und einen Anschluss an die Autobahnen A1 und A20, aber die kaum

vorhandenen ICE-Verkehre und die nördliche Randlage von Deutschland machen es

schon erheblich schwieriger, südlich gelegene Ziele schnell und unkompliziert zu erreichen.

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Während die drei vorangegangenen Punkte bereits aus rein monetärer Sicht gegen den

Flughafen Calden sprechen, spricht auch die allgemeine Logik gegen ihn, wie die Tabelle

auf der vorherigen Seite aufzeigen soll. Um den Flughafen Calden existieren heute bereits

drei vollfunktionstüchtige Flughäfen (rötlich hinterlegt) mit einer Streckenentfernung von

weniger als 200 Kilometern, die den benötigten Bedarf decken. Fünf weitere Flughäfen

(orange hinterlegt) sind mit weniger als 50 zusätzlichen Streckenkilometern zu erreichen.

Aus rein rationalen Überlegungen ist sofort ersichtlich, dass der Flughafenausbau Kassel-

Calden unnötig war und dessen benötigte Profitabilität letzten Endes nur auf Kosten der

anderen Flughäfen ausgetragen werden kann.

Diese Situation ist auf den Lübecker Flughafen nicht eins-zu-eins übertragbar, obwohl auch

der Hamburger Flughafen nur 77 Streckenkilometer entfernt ist und dieser eine optimale

Anbindung an die gesamte Welt bietet. Für Lübeck spielen auch die Flughäfen Bremen

und Hannover kaum eine Rolle, denn diese sind aus Lübecker Sicht nur Ausweichflughäfen

für Hamburg, da alle drei ein nahezu identisches Angebot bieten. Dieses trifft auch für den

Flughafen Rostock zu, denn alle von dort erreichbaren Ziele werden auch von Hamburg

aus angeflogen. Was ist aber der Unterschied zwischen Kassel-Calden und Lübeck?

Für den Ausbau des Lübecker Flughafens gibt es neben den oben bereits genannten

noch weitere gute Gründe: Der Hamburger Flughafen operiert in den Hauptverkehrszeiten

nahezu jetzt schon an der Belastungsgrenze und kann sich als Stadtflughafen kaum weiter

ausdehnen, so dass Lübeck als Entlastung für Hamburg dienen muss. Ferner braucht er im

Gegensatz zu Kassel nicht komplett neu gebaut werden, sondern muss nur ertüchtigt und

modernisiert werden. Letztendlich findet in Lübeck bereits regelmäßiger, auch wenn es

mehr sein könnte, Luftverkehr statt und muss nicht komplett neu akquiriert werden.

Die Geschäftsleitung von Kassel-Calden hat Anna-Maria Muller übernommen, die bisher

bereits die Flughäfen Rostock-Laage und Flughafen Frankfurt-Hahn geleitet hatte. Wasser

auf die Mühlen war, dass der geplante Erstflug am 05. April 2013 nach Antalya auf Grund

von zu wenigen Passagieren abgesagt und nach Paderborn umgeleitet werden musste.

Kein guter Start, aber Gratulation, dass die im Moment größte Konkurrenzgesellschaft der

Lufthansa, die Turkish Airlines, Calden mit in ihr Flugnetz aufnehmen will. Die Turkish Airlines

würde der Pro Airport Lübeck e. V. auch in Lübeck sehr begrüßen.

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2006 — Vor dem Umbau sehr gediegen: Terminal mit Tower

2013 — Nach dem Umbau etwas imposanter: Terminal ohne Tower

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TURN-AROUND IN DER FLUGHAFEN-GESCHÄFTSFÜHRUNG

Nach genau 884 Tagen bzw. nach exakt 29 Monaten ging am 01. Oktober 2013 für Prof. Jürgen Friedel

das Licht am Flughafen Lübeck aus — wieder eingeschaltet hat es dann Siegmar Weegen. Dieser

Wachwechsel erfolgte nicht nur für externe Parteien spontan, selbst die Flughafenmitarbeiter waren

von diesem Schritt äußerst überrascht, obwohl er wohl abgesprochen war.

Prof. Jürgen Friedel kam im Mai 2011 an den Flughafen und löste die damalige Geschäftsführerin Doris

Böhmke ab, die den Job aus privaten Gründen an den Nagel gehängt hat. Nach den ersten Wochen

am Flughafen gestand er dem Pro Airport Lübeck e. V. gegenüber offen ein, dass er „sich nie hätte

vorstellen können, dass der Lübecker Flughafen so angeschlagen ist“. Für seinen fairen Umgang mit

allen Beteiligten und die beachtenswerte Leistung, dem Flughafen Lübeck binnen kürzester Zeit wieder

eine Zukunft verschafft zu haben, gebührt Herrn Prof. Jürgen Friedel unser uneingeschränkter Respekt.

Auch im Nachgang möchten wir uns nochmals für seine geleistete Arbeit recht herzlich bedanken.

Zeitgleich mit Prof. Jürgen Friedel hat auch die Pressesprecherin Stefanie Eggers den Flughafen verlassen. Der Pro Airport Lübeck

e. V. bedauert die von ihr getroffene Entscheidung sehr. Insofern möchten wir uns für die immer offene, vertrauensvolle und fast

schon freundschaftliche Zusammenarbeit in den ganzen Monaten auf das Herzlichste bedanken.

Mit Siegmar Weegen (Jahrgang 1964) kommt ein neuer Geschäftsführer nach Lübeck, der bisher als Berater für den Investor Prof.

Mohamad Rady Amar tätig war und in der Flughafenbranche ebenfalls kein unbekanntes Gesicht ist. Mit seiner Berufserfahrung

von über fünfundzwanzig Jahren bringt Herr Weegen genügend Wissen mit nach Lübeck,

um es hier optimal einzusetzen. Bevor es ihn nach Lübeck zog, war er für mehrere Jahre

der Geschäftsführer des hessischen Flugplatzes Egelsbach (ca. 20 km südlich von Frankfurt

am Main) sowie Berater bei der Hamburger Aviation & Aircraft Assets, bei der Dr. Peter

Steppe Geschäftsführer ist. Zuvor war er unter anderem ebenfalls am Hamburger Flugha-

fen, wie Prof. Jürgen Friedel auch, und bei der Dornier Consulting aus Berlin beschäftigt.

Die ersten Gespräche stimmen uns hoffnungsfroh, dass Herr Weegen die erfolgreiche Arbeit von Herrn Friedel

lückenlos fortsetzen und den Flughafen Lübeck weiter auf Erfolgskurs trimmen wird. Das Jahr 2014 scheint zwar

nicht die gewünschten Erfolge zu bringen, aber wir hoffen, dass bis dahin genügend Weichen gestellt werden,

um den Erfolg im Jahr 2015 sehen zu können. Dafür hoffen wir auch, dass das Oberverwaltungsgericht (OVG) in

Schleswig nach der Eilentscheidung vom März 2011 endlich das lang ersehnte Hauptsacheverfahren eröffnet,

positiv bescheidet und dem Flughafen so seine Planungssicherheit gewährt. Sobald diese vorliegt, kann Herr

Weegen dann richtig loslegen. Wir drücken die Daumen und wünschen ihm ein glückliches Händchen.

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Jürgen Friedel musste Siegmar Weegen Platz machen.

Die Flughafengeschäftsführer:

Bis Dezember 2005

Dr. Peter Steppe

Dezember 2005 - März 2007

Matthias Seidenstücker

März 2007

Johannes Scharnberg

April 2007 - Dezember 2009

Tom Wilson

Dezember 2009 - Februar bzw. April 2011

Michael Lange und Doris Böhmke

Mai 2011 - September 2013

Prof. Jürgen Friedel

Seit Oktober 2013

Siegmar Weegen

Immer ein Lächeln

auf den Lippen:

Stefanie Eggers

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NORDDEUTSCHES LUFTVERKEHRSKONZEPT

Bereits im vergangenen Jahrbuch berichteten wir über das gemeinsame „Norddeutsche

Luftfahrtkonzept“, welches nun konkretisiert, im März von den fünf Regierungen der Länder

Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein in

Cuxhaven gemeinsam vorgestellt und letztendlich im August beschlossen wurde. Obwohl

das gemeinsame Papier nicht ganz wie erhofft für den Flughafen Lübeck ausgefallen ist,

beinhaltet es dennoch zwei elementare Entscheidungen: Es spricht sich erstens eindeutig

für den langfristigen Erhalt des Lübecker Flughafens und ferner ebenso deutlich gegen die

Option „Kaltenkirchen“ aus.

Ohne Frage haben die drei internationalen Flughäfen (in der Karte rot dargestellt) Bremen,

Hamburg und Hannover eine länderübergreifende und systemrelevante Bedeutung für

alle fünf und auch für die daran angrenzenden Bundesländer. Die fünf Flughäfen (in der

Karte blau dargestellt) Braunschweig, Lübeck, Schwerin, Sylt und Rostock haben dabei

einerseits eine unterstützende Funktion für die systemrelevanten Flughäfen und andererseits sollen sie zukünftig zu erwartende Kapazitätsengpässe in

der Luftfahrtinfrastruktur abfangen. Als einzigem dieser Flughäfen wird auch dem Flughafen Lübeck eine länderübergreifende (für Hamburg und für

Mecklenburg-Vorpommern) Bedeutung zugeschrieben. Auf Grund der zahlreich vorhandenen Kapazitäten in allen Bundesländern wurde die immer

wieder gerne propagierte Option „Kaltenkirchen“ nun endgültig begraben.

Für den Flughafen Lübeck bedeutet dies zunächst, obwohl die wirtschaftliche Situation trotz Privatisierung als schwierig angesehen wird, dass er als

Kapazitätsreserve für den Hamburger Flughafen erhalten werden muss. Durch die räumliche Nähe zum Hamburger Flughafen, durch seine äußerst

gute intermodale Anbindung und durch die bereits gute technische Ausstattung (u. a. Instrumentenlandesystem ILS CAT II) ist der Lübecker Flughafen

eindeutig im Vorteil zu den anderen. Die dichte Entfernung nach Hamburg ist zeitgleich auch die größte Schwäche des Lübecker Flughafens, denn

daraus ergibt sich ganz automatisch, dass die Etablierung von neuen Fluggesellschaften und eines sich dabei eventuell überschneidenden Angebots

wahrlich nicht einfach ist. Erst wenn die mittel– bis langfristig prognostizierten Kapazitätsengpässe am Hamburg Flughafen eintreten, wird sich das

Blatt zu Gunsten von Lübeck wenden. Eine weitaus größere Chance ergibt sich aus „Inbound“-Verkehren, wenn Sie denn umgesetzt werden. Die

Lübecker Region mit ihren Ostseebädern und dem Weltkulturerbe Lübecker Altstadt ist dafür prädestiniert. Demzufolge wird sogar eine transparente

und nichtdiskriminierende öffentliche Förderung durchaus befürwortet. Allerdings wird auch die Politik ermahnt, dafür Verantwortung zu übernehmen.

Fazit: Die Chancen für den Lübecker Flughafen überwiegen, obwohl derzeit noch diverse Schwierigkeiten existieren. Weiterhin wird er im Zuge der

festen Fehmarnbelt-Querung weiter an

Attraktivität gewinnen. Letztendlich ist er

als langfristige Kapazitätsreserve vorzu-

halten.

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Gemeinsame Erklärung „Norddeutsches Luftverkehrskonzept“:

www.schleswig-holstein.de/MWAVT/DE/Verkehr/Luftverkehr/Norddeutsches_Luftverkehrskonzept_Vorarbeit__blob=publicationFile.pdf

Vorarbeit „Uniconsult“:

www.schleswig-holstein.de/MWAVT/DE/Verkehr/Luftverkehr/Norddeutsches_Luftverkehrskonzept_Vorarbeit__blob=publicationFile.pdf

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GLENFIDDLE

Knapp eineinhalb Jahre nach ihrem ersten Auftritt, war die Irish-Folk-Band Glenfiddle

Mitte September vergangenen Jahres erneut zu Besuch auf dem Lübecker Flughafen

und brachte den eigens dafür hergerichteten Flugzeughangar so richtig in Schwung.

Während auf dem Vorfeld noch zwei Flieger abgefertigt wurden, genossen die ersten

Konzertgäste bereits die Atmosphäre des spätsommerlichen Abends auf dem vorm

Hangar abgesperrten Bereich. Dieser bot einen grandiosen Blick über das Vorfeld, die

sonst im Hangar geparkten Sportflugzeuge und auf den Sonnenuntergang. Der Hangar

selbst war bunt beleuchtet, mit einem irischen Hauch versehen und hatte dieses Mal

ausreichend Platz für alle Besucher.

Mit jeder Menge keltischen Temperament trat kurze Zeit später schon die Vorband Jan

der Spielmann mit seinem Dudelsack und seiner Partnerin Bianca Feodora auf. Beide

verstanden es mit ihrer mittelalterlichen Marktmusik

aus Schottland prächtig die Konzertbesucher auf das

ein oder andere Glas Kilkenny „einzuladen“ und alle

auf das Konzertereignis Glenfiddle vorzubereiten.

Aber als die Hauptband Glenfiddle, bestehend aus Ihren vier Musikern Peter Simon, Jan-

Taken de Vries, Andreas Petalas und Olaf Koep, auftrat, gab es im Hangar kein Halten

mehr: Die letzten sitzenden Gäste standen jubelnd auf und selbst auf dem Vorfeld vor

dem Hangar war nun keiner mehr zu sehen. Rund zwei Stunden spielte Glenfiddle und

brachte so den Hangar ununterbrochen zum Kochen. Selbst in der kurzen Pause war es

spannend, denn mit Rundflügen über Lübeck und Freiflügen nach Danzig wurden jede

Menge attraktive Preise unter den Gästen verlost.

Highlight des Abends war eindeutig der Auftritt von Martha Wegner, die von den vier

Musikern auf die Bühne gebeten wurde, um die irische Volksmusik mit afrikanischen und

portugiesischen Klängen sowie ihrer atemberaubenden Stimme zu untermalen.

Trotz einer sehr guten - im Gegensatz zum vergangenen Jahr - Organisation bleibt ein

großer Wermutstropfen übrig, denn um den Hangar so richtig voll zu machen, hat es an

leider noch mehr Konzertbesuchern gefehlt. Mit gut 200 Gästen wurde die Anzahl der

Konzertbesucher aus dem Vorjahr bedauerlicherweise nicht annähernd erreicht.

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Im Vorfeld gab es auf dem Vorfeld jede Menge zu sehen.

Die Bühne in Hangar bebte gemeinsam mit dem Publikum.

Glenfiddle bescherte allen einen vergnüglichen Abend.

Glenfiddle: www.glenfiddle.de

Jan der Spielmann: www.dudelsackbau-luebeck.de

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RUNWAY-CHALLENGE

Am Abend des 31. Augusts 2013 fand die vermutlich spektakulärste Aktion am Lübecker

Flughafen statt: die „Erste Runway-Challenge“. Bei dieser traten zehn Teams mit je zwei

Personen gegeneinander an, um im großen Finale zwei Strandkörbe über die Start– und

Landebahn zu schieben. Neben jeder Menge Spaß und gute Laune war es wohl einmalig,

dass jemals ein Strandkorb in einem Duell über die Start– und

Landebahn geschoben wurde.

Mit 74 erreichten Punkten in der Vorrunde verfehlte das Team

„Ostsee Piraten“ vom Pro Airport Lübeck e. V. den Einzug in

das Finale nur knapp. Letztendlich mussten sie sich aber

nach rund zwei Stunden harten Kampfes vier anderen Teams

geschlagen geben, die auf der Zielgeraden dann doch ein

bisschen besser waren.

Nach Betriebsschluss wurden dann alle Teilenehmer auf die

Landebahn gefahren, wo unter voller Anflugbefeuerung die

vier Finalteams antraten, die in insgesamt vier Rennen den

Tagessieger und die Plätze zwei, drei und vier ermittelten.

Die auf Euro-Paletten angeschraubten Strandkörbe waren

mit Rädern versehen und mussten dabei über ein Strecke

von 140 Metern möglichst schnell und ohne Umwege in das

Ziel gerollt werden. Ein Team-Partner musste für die Steuerung

im Strandkorb Platz nehmen, während der andere ihn über

die Landebahn schieben durfte.

Am Ende stand fest, dass das Team von Exeo das Rennen

gemacht hatte, während das Team vom VfB Lübeck das

Nachsehen hatte und nur Zweiter wurde.

Obwohl seitens der Organisatoren bei der Preisverleihung

von einer baldigen Wiederholung gesprochen wurde,

scheint diese mit dem Weggang von Jürgen Friedel als sehr

fragwürdig. Schade, denn es war ein toller Abend.

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Auf dem Parkplatz wurden die Finalteilnehmer ermittelt, die dann die echte „Runway-Challenge“ austrugen.

Die 8 Aufgaben

Aeronautisches Grundwissen,

Bogenschießen, Kettcar- &

Segway-Parcours, Klettern an

der „Himmelsleiter“, Kopfnüsse

lösen, Autoreifen wechseln,

Seemannsknoten lösen, Stand-

up-Paddel aufpumpen

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ROTER STERN

Ende August 2013 war es wieder einmal so weit, die Vereinigung Cockpit

veröffentlichte ihren jährlichen Mängelbericht zum Sicherheitszustand

der deutschen Verkehrsflughäfen. Wie jedes Jahr war auch dieses Jahr

der Flughafen Lübeck wieder auf der Mängelliste vertreten. Je nach

Schwere eines festgestellten Mangels wurden unterschiedlich hohe

Mängelpunkte vergeben, wobei das erreichen der kritischen Marke

von zwölf Mängelpunkten einen „Roten Stern“ zur Folge hat.

Von insgesamt 29 überprüften Flughäfen erhielten neben Lübeck

(15 Mängelpunkte) ebenfalls die vier Flughäfen Friedrichshafen

(13), Memmingen (19), Weeze/Niederrhein (13) und Zweibrü-

cken (18) ebenfalls einen roten Mangelstern.

Im Vorfeld möchten wir

definitiv klar stellen, dass wir

die kontinuierlich stattfindende

Flughafensicherheitsüberprüfung der

Vereinigung Cockpit begrüßen. Dabei

wäre es unserer Meinung nach allerdings

angebracht, wenn im Gegensatz zur Ansicht der

Vereinigung Cockpit die zur Bewertung führenden

äußeren Bewertungsumstände ebenfalls Eingang in

den jährlichen Bericht finden würden.

Die Vereinigung Cockpit bemängelt am Lübecker

Flughafen zwei sicherheitsrelevante Kriterien, von

denen das eine mit zwölf Mängelpunkten - was in

diesem Fall laut Bewertungsmatrix automatisch

einen roten Mangelstern zur Folge hat - und

das andere mit drei Mängelpunkten bewertet

wurde. Das beide Kriterien sicherheitsrelevant

sind, ist einerseits richtig; andererseits ist bei

detaillierter Analyse allerdings festzustellen,

dass beide dem Komfort dienen, da die jeweilige sicherheitsrelevante

Grundanforderung erfüllt ist. Beide werden auch in naher Zukunft

nicht vom Flughafen Lübeck erfüllt werden können.

Mit zwölf Mängelpunkten wurde der fehlende Parallel-Rollweg zur

Piste 25 in Richtung Groß Grönau bewertet. Da solch ein Rollweg

durch ein Naturschutzgebiet führen würde, ist dessen Umsetzung

nicht ganz unproblematisch. Im ersten Planfeststellungsverfahren

war dieser noch Bestandteil des geplanten Flughafenausbaus

und letztendlich der Hauptschuldige, dass dieses vom Gericht

abgelehnt wurde. Dazu

ist dieser für die aktuelle

und die zukünftig geplante

Flugfrequenz nicht notwendig und

somit seitens des Flughafens auch

nicht eingeplant.

Der zweite Mangel ist der im Osten verkürzten

Anflugbefeuerung zu verdanken, da diese selbst

nach Inbetriebnahme des Instrumentenlandesystems

ILS CAT II auf Grund der örtlichen Gegebenheiten

nur 720 Meter lang sein wird. Der von der ICAO

empfohlenen Mindestlänge von 900 Metern kann

die Anflugbefeuerung somit nicht entsprechen.

Der Lübecker Flughafen wird also auch zukünftig

seinen jährlichen „Roten Stern“ erhalten. Erst

wenn der Rollweg komplett parallel zur Start–

und Landebahn verläuft, wird er ihn verlieren.

In der aktuellen Situation scheint dieses aber

vollkommen illusorisch zu sein.

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15 Punkte für

Lübeck

Flughafen Mängelliste 2013:

www.vcockpit.de/fileadmin/dokumente/themen/maengellisten/maengelliste2013.pdf

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ERNSTFALLÜBUNG

Am 17. November vergangenen Jahres fand die zweitägige reale Rettungsübung des Projekts EURACARE zum fiktiven Katastrophenfall eines über die

Landebahn hinausgeschossenen und nun brennenden Flugzeuges am Flughafen Lübeck statt. Über 30 Stunden haben internationale Beobachter,

Einsatzkräfte der Johanniter-Unfall-Hilfe, der Feuerwehr und der Polizei sowie Trainer und mehr als einhundert Komparsen die

Rettungsübung geprobt. Das große Lob kam ganz zum Schluss als das Fazit von der Verantwortlichen gezogen wurden, denn

das Zusammenspiel aller Beteiligten wurde als vorbildlich und der Katastrophenfallaufbau als äußerst realitätsnah bezeichnet.

Der Katastrophenfallaufbau war wie folgt: Ein Flugzeug mit flüchtigen EU-Bürgern aus einem Krisengebiet im Libanon verunglückt auf der Landebahn,

schießt über die Bahn hinaus und fängt Feuer. EURACARE musste die Situation unter Kontrolle bringen, die Personen evakuieren sowie größtenteils

medizinisch versorgen, die Koordination aller Helfer vor Ort organisieren und die Angehörigen der Personen, die sich im Flugzeug befanden, über die

Katastrophe informieren und psychologisch betreuen.

Das von der Europäischen Union finanziell unterstützte Projekt „EURACARE“ (European Assistance Team for Citizens in Areas of Evacuation) ist eine

multinationale, aus 32 ehrenamtlich Personen bestehende Einsatzgruppe und dient dem Katastrophenschutz sowie der Rettung von Bürgern der EU

aus Krisengebieten. EURACARE wurde im März 2012 von der Johanniter-Unfall-Hilfe in Zusammenarbeit mit dem Land Steiermark ins Leben gerufen

und besteht aus Ärzten, IT‘lern, Logistikern, Psychologen und Rettungsassistenten, die rund um die Welt in Katastrophengebieten operieren sollen.

17

Projekt „EURACARE“:

www.euracare-project.eu

Die Flughafenfeuerwehr war „rasend“ schnell vor Ort, um den Brand fachmännisch zu löschen. „Blau“ war die vorherrschende Farbe an diesem Abend.

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Im Januar vergangen Jahres wurde der britische Flughafen London-Stansted

von der Heathrow Airport Holdings an die Manchester Airports Group für rund

1,8 Milliarden Euro verkauft. Im Zuge dessen plante die irische Fluggesellschaft

Ryanair sofort Wachstumsverhandlungen mit dem neuen Betreiber, welche im

September in einem zehnjährigen Wachstumsabkommen und im November

mit der Verkündung von vielen neuen Strecken ab Stansted mündeten.

Nur einen Monat später wurden im Februar 2013 Pläne bekannt, wonach die

gleiche irische Fluggesellschaft eine Basis am Flughafen Leipzig-Halle eröffnen

wollte, um dort zunächst den Winterflugplan 2013/2014 und dann zusätzlich

auch den Sommerflugplan 2014 mit wesentlich mehr Flügen auszustatten.

Ergänzend dazu war im April 2014 die Rede von einer großen Expansion in

Deutschland. Dazu sollten mindestens fünf neue Flughäfen in das Streckennetz

der Fluggesellschaft aufgenommen werden, wobei alle bereits von der Ryanair

angeflogenen Flughäfen hofften, ebenfalls ein paar Flüge abzubekommen.

Im Juni verkündeten der Flughafen Lübeck und die Ryanair, das beide Partner

drei weitere Jahre zusammenarbeiten werden. Diese positive Nachricht wurde nur davon getoppt, dass der langjährige Groß Grönauer „Dauer-

Bürgermeister“ Hans-Georg Weißkichel Mitte Juni von Eckhard Graf abgelöst wurde. Dieser ist zwar auch prinzipiell gegen den Flughafen, aber seine

bisherige ruhige Art stimmt uns positiv, dass das Verhältnis zu Groß Grönau nun wieder besser werden kann. Es hätte alles so schön werden können.

Die schlechten Nachrichten begannen damit, als die britische Fluggesellschaft easyJet Ende September verkündete den Hamburger Flughafen ab

März 2014 in eine Basis umzuwandeln und damit die angeflogenen Ziele von sechs auf einundzwanzig erhöhen zu wollen. Dazu sollen insgesamt drei

Airbus A319 in Hamburg stationiert werden. Diese Nachricht musste am Lübecker Flughafen erst einmal verdaut werden, aber man hoffte - so wie der

Pro Airport Lübeck e. V. auch - das die irische Ryanair darauf relativ schnell kontern werde, um den Hamburger Raum nicht zu verlieren. Sie konterte

in einer Art und Weise, wie niemand es erwartet hätte, denn sie senkte zwar jede Menge Servicegebühren für all ihre Passagiere, aber erwartete

neue Verbindungen ab Lübeck waren nicht dabei. Das die easyJet sich hierüber freuen dürfte, sollte niemanden wundern.

Mitte Dezember setzte die Ryanair noch einen obendrauf, in dem die wenigen Ziele ab Lübeck weiter gekürzt werden. Stockholm bereits kurzfristig

zum 10. Januar 2014 sowie Girona und Trapani zum Sommerflugplan 2014. Begründet wurde das ganze damit, dass der Fokus von Ryanair zur Zeit

nicht in Deutschland ist, da hier auch weiterhin eine Luftverkehrsabgabe zu zahlen ist und man nicht genügend Flugzeuge für die Abdeckung aller

Strecken habe. Die großen - im April - geschmiedeten Pläne schienen damit hinfällig geworden zu sein. Ferner stehe der Flughafen Lübeck aber nicht

auf der „Abschussliste“ und man solle auf das Jahr 2015 hoffen, in dem sich diese Lage wieder zum Positiven ändern kann. Zu hoffen wäre es.

RYANAIR

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Die „Ryanair“ wendet sich von Deutschen Flughäfen ab - ist das der richtige Weg?

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Nichts desto trotz stimmt uns diese Situation nicht wirklich hoffnungsvoll, zumal

so ein Rückzieher der Ryanair gegenüber einen ihrer stärksten Konkurrenten ein

absolutes Novum in ihrer Firmengeschichte darstellt. Die sonst obligatorische

Retourkutsche ist bis heute ausgeblieben. Obwohl die beiden neuen Basen in

Brüssel-Zaventem und in Rom sowie die Flugerweiterungen in London-Stansted

selbstredend mit denen dafür benötigten Flugzeugen ausgestattet werden

müssen, ist es für Experten dennoch schwer nachvollziehbar, warum so viele

andere Standorte darunter leiden müssen.

Neben dem Lübecker Flughafen müssen unter anderen auch die Flughäfen in

Baden-Baden, Leipzig, Weeze sowie im Ausland unter anderen die Flughäfen

in Maastricht und Stockholm erheblich „Federn lassen“. Die ohnehin wenigen

Flugverbindungen ab Lübeck werden somit noch weiter ausgedünnt und von

den Expansionsplänen profitiert Lübeck ebenfalls nicht. Von den im Frühjahr

noch groß angekündigten Ausbauplänen profitiert aber auch kein anderer

deutscher Airport, denn alle Expansionspläne wurden vorerst auf „Eis gelegt“.

Im Laufe des Jahres 2014 wird die Ryanair neue Flugzeuge erhalten. Mit diesen

wird sie nach eigener Aussage neue Verbindungen schaffen und alte wieder

reaktivieren - welche das sein werden, ist wie immer unbekannt. Der Pro Airport Lübeck e. V. erwartet eigentlich, dass der Lübecker-Flughafen einer

der Nutznießer davon sein wird. Es ist unserer Meinung eindeutig an der Zeit, dass sich die irische Ryanair zu ihrem norddeutschen Standort bekennt.

Welche genauen Auswirkungen das aktuelle Verhalten auf den Lübecker Flughafen haben wird, ist

schwer abzuschätzen. Klar ist allerdings, dass es einen erheblichen Einbruch in den Passagierzahlen

geben wird. Dennoch lockern die aktuellen Aussichten mit Sonder– und Pauschalreisen ab Lübeck

die getrübte Stimmung etwas auf, so dass der Pro Airport Lübeck e. V. davon ausgeht, dass das

Jahr 2014 nicht ganz so katastrophal werden wird, wie bisher gedacht. Dennoch könnte die momentane Situation erheblich besser sein, wenn die

Rahmenbedingen am Flughafen (ausstehende OVG-Entscheidung im Hauptsacheverfahren) und das bekannte „Krawall“-Verhalten auf missliebige

Konkurrenten von der irischen Ryanair stimmen würden.

Es ist zu befürchten und unsere Meinung, dass dieses Verhalten ein großer Fehler seitens der Ryanair ist, denn einmal verlorene Fluggäste werden so

schnell nicht wieder zurückkehren. Die Ryanair hat es eindeutig auch auf den Hamburger Markt abgesehen, so dass sie sehr viel dafür tun muss, um

die Hamburger wieder davon zu überzeugen mit ihr ab Lübeck-Blankensee anstelle der easyJet ab Hamburg-Fuhlsbüttel zu fliegen.

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„Orange“ ist die neue Trendfarbe am Hamburger Flughafen in Fuhlsbüttel.

„Cancelled“ ist das Ryanair-Wort des Jahres 2013 in Lübeck

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LUFTSCHIFF

Mitte April landete mal ein wirklich richtig

„großer“ Besucher am Lübecker Flughafen:

Das Luftschiff NT des nordrhein-westfälischen

Forschungszentrums Jülich machte auf seinen

Weg zum Nordpolarkreis einen dreitägigen

Zwischenstopp am Lübecker Flughafen, um für

den Ostseeüberflug fit gemacht zu werden.

Im Rahmen des EU-Klimaforschungsprojekts

Pegasos (Pan-European Gas-Aerosol-Climate

Interaction Study) war NT wenige Tage zuvor in

Friedrichshafen/Bodensee gestartet. Neben

Lübeck besuchte NT auch das schwedische

Skavsta bevor Anfang Mai dann der finnische

Polarkreis in Jämijärvi erreicht wurde.

Das Luftschiff ist 75 Meter lang, fast 17½ Meter

hoch sowie gut 20 Meter breit und soll im Zuge

des Pegasos-Projektes auf seiner Reise Daten

sammeln, mit denen die Auswirkungen der

Atmosphärenchemie auf Zusammenhänge mit

dem Klimawandel erforscht werden sollen. Das dem der Helmholtz Gesellschaft zugehörige Forschungszentrum Jülich will die Messungen in Gebieten

mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen durchführen, um so möglichst viele heterogene Ergebnisse und abschließend eine Aussagekraft für

ganz Europa zu erhalten. Ein Luftschiff kann - sehr zur Freude der am Projekt beteiligten Forscher - mit seiner durchschnittlichen Geschwindigkeit von

60 km/h im Gegensatz zum Flugzeug viel detailliertere Ergebnisse sammeln, da es sich viel gefühlsbetonter steuern lässt.

Die an Bord befindlichen Messgeräte zeichnen dabei die Atmosphärenchemie und das Vorhandensein der Schwebstoffe

(Aerosole) auf, die Rückschlüsse darauf geben sollen, wie schnell sich die lokale Atmosphäre aus eigener Kraft reinigen

kann. Nach wikipedia.de sind Schwebstoffe in einem Medium (z. B. Luft, Wasser) enthaltene mineralische oder organische

Feststoffe, die nicht in Lösung gehen und wegen ihrer geringen Größe und ihres geringen Gewichts in Schwebe gehalten

werden sowie in dem Medium bereits durch geringe Bewegungen leicht verteilbar sind. Aerosole sind z. B. Auspuffgase,

Ruß oder auch der Zigarettenrauch. Aerosole beeinflussen das Klima ganz erheblich, weshalb die FCKW auch schon vor Jahren verboten wurden.

Im Juni kam NT einmal kurz zurück nach Lübeck, bevor er seine Fahrt nach Friedrichshafen fortsetzte, um seine Reise zu beenden.

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Projekt „Pegasos“:

pegasos.iceht.forth.gr

Reisetagebuch:

eu-pegasos.blogspot.de

Forschungszentrum Jülich:

www.fz-juelich.de

Großer Besuch beim schönsten Sonnenschein am Lübecker Flughafen - das Forschungsluftschiff „Pegasos“

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EU-KOMMISSION

Die EU-Kommission und die beiden Verfahren, die den Lübecker Flughafen betreffen, waren

bereits im vergangen Jahrbuch ein Thema. Obwohl seit dem letzten Bericht nicht sonderlich

viel passiert ist und wir auf unseren Einwand gegen die Eröffnung der beiden Verfahren noch

keine einzige Antwort erhalten haben, möchten wir die Europäische Kommission dennoch

einmal behandeln.

Mittlerweile ist ein Verfahren seit sieben, das andere seit zwei Jahren anhängig. Dieses führte

im vergangenen Januar dazu, dass der 6. Zivilsenat des Oberlandesgerichts in Schleswig das

Verfahren von Air Berlin gegen den Lübecker Flughafen wegen angeblicher Beihilfen an die

Ryanair vertagt hat. Die Air Berlin klagt, da sie auf Grund der „Kampfpreise“ von Ryanair ihre

Flüge von Hamburg nach London wegen mangelnder Rentabilität einstellen musste und hält

der damaligen Alleineigentümerin - Hansestadt Lübeck - vor, die Ryanair verbotenerweise

subventioniert zu haben. Im Gegensatz zur Europäischen Union haben sich schon mehrere

Gerichte mit diesem Verfahren befasst. Der Bundesgerichtshof wies als letzte Instanz das

Oberlandesgericht in Schleswig an, endlich ein Urteil zu fällen. Dieses allerdings klärt nun mit dem Europäischen Gerichtshof, ob sie das Verfahren so

lange aussetzen kann, bis die Europäische Kommission die Verfahren selbst entschieden hat, um widersprüchliche Entscheidungen zu vermeiden.

Im Juni wurde dann bekannt, dass die Europäische Kommission an neuen Leitlinien bezüglich der Förderung von europäischen Airlines und Flughäfen

arbeitet, die deutlich flexibler als bisher sein sollen. Demnach sollen sich die Regelungen näher an der Realität anlehnen, um die zumeist kleineren

Flughäfen zu schützen, die ihre Investitionen nicht vollständig

aus eigener Kraft erbringen können und um den geänderten

Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Bis die neuen

Leitlinien verabschiedet worden sind, ruhen alle noch offenen

Wettbewerbsverfahren.

Was dies bedeutet, erfuhr der Allgäuer Regionalflughafen Memmingen bereits eine Woche später. Dem Freistaat Bayern wurde erlaubt Memmingen

mit 7,75 Millionen Euro zu subventionieren, um die wachsende Nachfrage von Airlines und Passagieren bewältigen zu können. Da die Europäische

Kommission überzeugt ist, dass der eventuelle Schaden durch eine Verzerrung des Wettbewerbs geringer ist als der Nutzen, gab sie die Erlaubnis zur

subventionierten Modernisierung und dem Ausbau der Infrastruktur.

Der Pro Airport Lübeck e. V. begrüßt ausdrücklich die Regelwerküberarbeitung, mahnt aber gleichzeitig die Einstellung der alten Verfahren an, da

Anschubfinanzierungen und Infrastrukturzuschüsse nun über einen gewissen Zeitraum erlaubt sind. Eine negative Entscheidung bei den Altverfahren

wird zu weiteren Verschiebungen führen, zumal der Airport Laage gerade erste eine Verdoppelung der öffentlichen Landesförderung erhalten hat.

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12 Sterne wachen über Recht, Ordnung und viele skurrile Regeln...

Verfahren I „SA. 27 585 (2012/C) (2012/NN)“:

ec.europa.eu/competition/elojade/isef/case_details.cfm?proc_code=3_SA_27585

Verfahren II „SA. 31 149 (2012/C) (ex2012/NN)“:

ec.europa.eu/competition/elojade/isef/case_details.cfm?proc_code=3_SA_31149

Übersicht neue Leitlinien:

www.airliners.de/diese-regionalflughaefen-sind-von-den-neuen-eu-subventionsregelungen-betroffen/31629

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FARE-WELL „CHECK-IN-LÜBECK E. V.“

Seit Beginn des Jahres 2014 ist der Pro Airport Lübeck e. V. der einzige Verein zur Unterstützung des Lübecker Flughafens und

versucht die Lücke, die der Check-In-Lübeck e. V. hinterlassen hat, bestmöglich zu schließen. Wir hoffen aus diesem Grund

sehr, dass sich noch weitere ehemalige Mitglieder des Check-In dazu entscheiden werden, den Weg zu uns zu finden, um

sich für den Flughafen Lübeck weiter einzusetzen.

Bereits Anfang des vergangenen Jahres gab es erste Anzeichen, dass die Vorstandsmehrheit vom Check-In-Lübeck e. V.

Bestrebungen zeigt, den Verein auflösen zu wollen. Begründet wurde dieser Schritt damit, dass der Flughafen Lübeck mit

dem Übergang an den Investor Mohamad Rady Amar in private Hände gelangt sei und der Verein kein Privatunternehmen

unterstützen soll, sowieso „alles toll sei“ und man nicht mehr gebraucht würde.

Auf der letzten Mitgliederversammlung des Check-In am 11. September 2013 fand der Antrag des Vorstands überraschenderweise eine deutliche

Mehrheit, so dass nach rund vierzehn Jahren die Förder– und Öffentlichkeitsarbeit beendet wurde. Diese Entscheidung bedauert der Pro Airport

Lübeck e. V. sehr, zumal der Check-In in den ganzen Jahren viel für den Flughafen Lübeck geleistet, dieses aber bekanntermaßen nicht unbedingt

immer mitgeteilt, hat. Ferner halten wir die getroffene Entscheidung auch aus dem Grunde für falsch, da der Lübecker Flughafen auch in Zukunft auf

zahlreiche Unterstützung angewiesen sein wird, um seine geplanten Vorhaben zeitnah umsetzen zu können. Die Kompetenz auf wirtschaftlicher und

politischer Ebene des Check-In wird dem Flughafen Lübeck, der Geschäftsführung und den Mitarbeitern nun fehlen.

Gerade in der aktuellen Neuausrichtung des Flughafens, in der noch nicht einmal das Hauptsacheverfahren als die wichtigste Zukunftsvoraussetzung

vor dem schleswig-holsteinischen Oberverwaltungsgericht (OVG) in Schleswig eröffnet wurde, ist die Auflösung definitiv ein absolut falsches Signal an

alle Beteiligte. Durch die absichtlich unterschiedlich gelagerten Zielgruppen des Check-In und des Pro Airport konnten in

der Vergangenheit breitere Bevölkerungsgruppen angesprochen werden als ein Verein es alleine könnte. Konstellationen

dieser Art sind nicht selten und existieren erfolgreich in dieser Form u. a. ebenfalls am Flughafen Hahn, Frankfurt am Main

und für den Flughafen Hamburg.

In diversen Gesprächen teilten unsere Gesprächspartner unsere Meinung, aber leider war die allgemeine Resonanz in der

lokalen Presse darüber mau - es gab nur einen Artikel, der sich damit beschäftigt hat. In Anbetracht der Tatsache, wie sehr der Flughafen Lübeck in

der Presse auch heute immer noch polarisiert, ist uns dieses Verhalten rätselhaft gewesen. Es scheint tatsächlich so, als ob der Flughafen journalistisch

nun auch nur als „normales Unternehmen“ behandelt wird.

Wie dem Pro Airport Lübeck e. V. ebenfalls bekannt ist, wurde auf der Mitgliederversammlung des Check-In weiterhin beschlossen, dass die im Verein

vorhandenen übrigen finanziellen Mittel in eine letzte öffentlichkeitswirksame Kampagne für den Flughafen fließen sollten. Trotz intensiver Recherchen

haben wir solche eine Kampagne nicht finden können. Rückfragen bei ehemaligen Vorstandsmitgliedern und dem Flughafen selbst, halfen uns auch

nicht weiter. Somit muss der Pro Airport Lübeck e. V. bedauernswerterweise feststellen, dass der Check-In sein letztes Versprechen vermutlich nicht in

die Tat umgesetzt hat und es trotz Mitgliederbeschluss keine positive Öffentlichkeitsarbeit mehr gab.

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Der Check-In ist gelandet.

Der Pro Airport ist nun alleine.

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STATISTIK

Das ist der Pro Airport Lübeck e. V. in Zahlen:

Alle Angaben beziehen sich auf den 31. Dezember 2013.

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Landkreise: Während Lübeck und Ostholstein

übermäßig stark vertreten sind, haben wir in

den anderen umliegenden Landkreisen von

Lübeck noch erheblichen Nachholbedarf.

Bedauerlicherweise haben wir in Hamburg

keine Mitglieder mehr, dafür halten uns aber

zwei Mitglieder in Sachsen die Treue.

Postleitzahlen: Unsere Mitglieder verteilen

sich auch 18 Postleitzahlengebiete, aber

die meisten wohnen auf der Lübecker

Altstadtinsel und im Bereich von St. Jürgen.

Geschlecht: Auf eine Frau

kommen vier Männer.

Bundesländer: Mitglieder aus

Hamburg und Niedersachsen

fehlen komplett, Mecklenburg-

Vorpommern ist ausbaufähig,

aber zwei Sachsen gibt es im

Pro Airport Lübeck e. V.

Ortschaften: Die meisten Mitglieder

wohnen in Lübeck, der Rest ist

bunt verstreut.

Altersstruktur: Die Gruppe

der 46-65 jährigen stellt den

größten Anteil dar, aber

Nachwuchssorgen gibt es

im Moment noch nicht.

Eintrittsjahre: Acht Mitglieder halten

uns von Anfang an die Treue. Danke!

Einen wahren Mitgliederschub haben

wir wohl erst wieder 2015 zu erwarten,

wenn man der Statistik glauben darf.

So teilen sich

35 Mitglieder auf!

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WIR ÜBER UNS

Wer wir sind. Der Pro Airport Lübeck e. V. besteht aus rund vierzig interessierten Personen an der Luftfahrt, die sich zudem positiv für die Lübecker Regi-

on einsetzen wollen. Unser Ziel ist es, Sie über die Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten des Lübecker Flughafens mit denen dazugehörigen Infor-

mationen aus der Luftfahrt, sowie den ökologischen, ökonomischen und technischen Zusammenhängen, aufzuklären. Durch das breite berufliche

Spektrum unserer Mitglieder ist es uns möglich, jederzeit auf ein fundiertes und kompetentes Wissen zurückzugreifen, um auch nah an der „Materie“

zu sein. Die diversen Standpunkte von Initiativen, von Parteien, der Wirtschaft und vom Flughafen selbst, hinterfragen wir kritisch und legen Ihnen un-

sere Sichtweise dar. Wir dienen dabei keiner Fluggesellschaft oder dem Flughafen selbst. Das in unserem Vereinsnamen vorkommende Wort „Pro“

versteht sich somit auch nicht als Affront, denn es stellt nur unsere positive Grundauffassung gegenüber dem Lübecker Flughafen dar. Um auch zu-

künftig qualitativ hochwertige Vereinsarbeit leisten zu können, sucht der Pro Airport Lübeck e. V. immer wieder gerne engagierte Mitstreiter.

Unsere Mitglieder. Unsere Mitglieder haben unterschiedliche Altersklassen und wohnen durchweg in Norddeutschland. Sie kennen dadurch die spezi-

fischen Interessen der einzelnen Ortschaften und der dort sesshaften Interessenvereine somit am Besten. Ihr breitgefächertes Berufsspektrum hilft uns

ferner, unser Wissen immer weiter zu vertiefen. Somit haben wir vielfältige Möglichkeiten, um auf fast alle Fragen innerhalb kürzester Zeit eine kompe-

tente Antwort zu liefern. Weiterhin stehen viele Mitglieder im persönlichen Kontakt zueinander, so dass das Vereinsleben selbst durch die Mitglieder

gefördert wird und der Austausch von Wissen und Informationen zügig voranschreitet. Durch ihre rege Beteiligung an unserem vereinsinternen Forum

gelingt es ihnen immer wieder, dem Vorstand wichtige Dinge für seine Arbeit mitzugeben. Wenn unsere Mitglieder weiterhin so engagiert sind und

somit das Rückgrat des Pro Airport Lübeck e. V. bilden, ist es uns auch zukünftig möglich immer besser zu werden.

Was wir für Sie tun. Unsere Leistungen beinhalten Themen rund um den Flughafen Lübeck: Neben dem Angebot an Informationsveranstaltungen zu

aktuellen und allgemeinen Themen, nehmen wir auch an diversen Gremien zum Flughafen Lübeck teil, um immer direkt und umfassend informiert zu

sein. Des Weiteren stehen wir Ihnen auch gerne als neutraler Ansprechpartner für Ihre Fragen zum Lübecker Flughafen und seiner aktuellen Lage zur

Verfügung. Auf unserer ständig aktualisierten Homepage finden Sie tagesaktuelle Themen und Stellungnahmen, Reiseberichte und eine Fotodaten-

bank mit Bildern von unseren Mitgliedern, die Ihnen Anreize für Ihren Aufenthalt vor Ort geben sollen. Etwaige Fragen von ausländischen Gästen, die

den Flughafen Lübeck nutzen möchten, können wir dabei in mehr als zehn verschiedenen Fremdsprachen beantworten. Aber um auch über die

Probleme in anderen Regionen informiert zu sein, arbeiten wir u. a. mit den Vereinen „Hahn-Infos e. V.“ aus dem Hunsrück und der „Bürgeraktion PRO

Flughafen e. V.“ aus Frankfurt am Main zusammen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht allen Beteiligten ihre regionalen Horizonte zu erweitern.

Was wir für unsere Mitglieder noch tun. Ergänzend zu den bereits genannten Leistungen, erhalten unsere Mitglieder selbstverständlich zusätzliche Ben-

efits, die Ihnen auch Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb des Vereins eröffnen. Es existiert so die Möglichkeit zur Teilnahme an internen Veranstaltun-

gen mit der Anwesenheit von vereinsfremden Personen, die es ihnen erlaubt fachspezifisch zu diskutieren sowie kompetente Antworten zu erhalten.

Auch können sie ihre eigene Kompetenz in den Mittelpunkt stellen und selbst über Themen referieren. In dem Mitgliederbereich unserer Homepage ist

es möglich sich im Forum untereinander auszutauschen und auf Dokumente, die den Flughafen Lübeck und die allgemeine Luftfahrt betreffen, zuzu-

greifen. Sie können dabei auch selbständig an unserer Homepage mitwirken und ihre Meinungen, Neuigkeiten, Fotos und Reiseberichte einstellen.

Zusätzlich werden allen Mitgliedern zeitnah aktuelle und brisante Informationen zum Flughafen Lübeck per eMail zugestellt.

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UNSER ANTRIEB

Allein gelassen. Obwohl der Flughafen Lübeck vergangenes Jahr erfolgreich an einen privaten Investor veräußert wurde, ist sein Rückhalt in Teilen

der Politik und der Bevölkerung vor Ort immer noch nicht vollständig gegeben. Viele Flughafengegner versuchen es trotz alledem immer noch, dem

Flughafen das „Leben schwer zu machen“ und greifen dazu nach jedem Strohhalm. So lange es eine Schutzgemeinschaft gegen Fluglärm Lübeck

und Umgebung e. V. sowie unnachgiebige Kritiker gibt, so lange werden wir es auch als unseren Auftrag betrachten, den Lübecker Flughafen - bei

seinen Bestrebungen erfolgreich zu sein - zu unterstützen. Auch wenn der Flughafen nicht mehr vollends „Allein gelassen“ ist, so kann er doch jede

Fürsprache durchaus vertragen. Wir versuchen auch weiterhin Herrn Mohamad Rady Amar und den bisherigen Geschäftsführer Jürgen Friedel sowie

alle Mitarbeiter bestmöglich dabei zu unterstützen, ihr Ziel zu erreichen, wofür sie so lange gekämpft und gezittert haben.

Eine schallende Ohrfeige vom Land. Das Land Schleswig-Holstein, welches seit Mai 2012 von der sogenannten „Dänenampel“, bestehend aus der

SPD, den Grünen und dem SSW, regiert wird, hat sofort nach ihrer Machtübernahme jegliche Fördermittel für Flughäfen und Verkehrslandeplätze in

Schleswig-Holstein gestrichen. Unterdessen werden rund 120 Kilometer weiter östlich, am Flughafen Rostock-Laage, jährlich 500.000,- € für den Betrieb

bereitgestellt. Erst kürzlich wurde ein zweites Vorfeld für über 3.000.000,- € errichtet, zu 90% vom Land Mecklenburg-Vorpommern bezahlt. Das

25.000.000,- € Terminal, das ebenfalls zu 90% vom Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert wurde, besitzt eine Kapazität von 1.000.000 Passagieren,

die der Flughafen Rostock-Laage noch lange nicht benötigt. Aber das Land Schleswig-Holstein zeigt dem Lübecker Flughafen die "lange Nase" und

sagt in ihrem Koalitionsvertrag lapidar, dass der Flughafen für ganz Schleswig-Holstein im benachbarten Bundesland Hamburg liegt. Wo bitte gibt es

eine solche Regierung nochmal?

Die Europäische Union und die Gerichte. Wir erwarten von der Europäischen Kommission und den deutschen Gerichten endlich endgültige Entschei-

dungen, damit die notwendige Rechtssicherheit hergestellt wird, die es schon seit über zehn Jahren nicht mehr gibt. Das hier "Eilentscheidungen" bis

zu neun Monate benötigen, widerspricht dem Begriff der „Eilentscheidung“ völlig. Und solange die Europäische Kommission in einem ähnlichen Tem-

po arbeitet, operiert die Zeit gegen den Lübecker Flughafen.

Flugverkehr. Derzeit fliegen die Fluggesellschaften Ryanair und Wizzair den Lübecker Flughafen regelmäßig an. Ferner existieren diverse touristische

Sonderangebote und auch der Charterverkehr hat mit Antalya wieder „Flug“ aufgenommen. Aber das ist noch nicht genug, um den Flughafen in

schwarze Zahlen zu bringen. Jede Möglichkeit, die sich ergibt, werden wir nutzen, um den Flughafen für interessierte Firmen und Konzerne attraktiver

zu machen.

Einzugsgebiet und Infrastruktur. Im attraktiven Einzugsgebiet des Lübecker Flughafens wohnen 7.000.000 Menschen, die am Flughafen selbst eine sehr

gut ausgebaute Infrastruktur vorfinden und binnen zwei Stunden am Flughafen sein können. Es existiert eine Anbindung an die „Ostsee“-Autobahn

A20, die die Verbindung zur Autobahn A1 herstellt, eine Anbindung an die Bundesstraße 207n, einen regelmäßigen Stadtbus- und Regionalbusverkehr

sowie einen regelmäßigen Bahnverkehr nach Hamburg, Kiel, Lüneburg, Büchen und Ostholstein. Weiterhin gibt es jede Menge gut ausgebildete

Fachkräfte in der Region, viel Platz für weiteres Gewerbe, eine großartige Unterstützung der Lübecker Bürger und der hiesigen Wirtschaft, um genug

Argumente zum Fortbestand des Lübecker Flughafens zu liefern.

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nes in der Hand des Vorstandes. / §7.2.3.4 Wenn eine Entscheidung des gesam-ten Vorstandes oder der Mitgliederversammlung nicht mehr eingeholt werden kann, kann der 1. Vorsitzende nach Einwilligung mindestens eines Stellvertreters bei wichtigen oder auch grundsätzlichen Entscheidungen eine bindende Erklä-rung abgeben, die nachträglich der Mitgliederversammlung mitzuteilen ist. / §7.2.3.5 Im Falle der Verhinderung betraut der 1. Vorsitzende einen seiner Stell-vertreter mit der Wahrnehmung seiner Befugnisse. / §7.2.4a Der Vorstand tritt auf Einladung des 1. Vorsitzenden zusammen. / §7.2.4b Auf Antrag mindestens zweier Vorstandsmitglieder hat der 1. Vorsitzende den Vorstand binnen acht Kalendertagen einzuberufen.

§8 Beiträge / §8.1 Die Beitragsordnung wird von der Mitgliederversammlung festgesetzt. / §8.2 Die Höhe des fälligen Mitgliedbeitrags und dessen Zahlungs-modalitäten regelt die Beitragsordnung (siehe auch §7.1.3). / §8.3 Den Mitglie-dern steht es frei, einen zusätzlichen ggf. zweckgebundenen Beitrag als Spende zu überweisen. / §8.4 Bezüglich der Beitragsgestaltung steht dem Vorstand ein Vetorecht zu, da hier finanzielle Zusammenhänge zu beachten sind, die dem "normalen" Mitglied nicht einfach ersichtlich sind. / §8.5 Die Beitragsordnung kann nicht eingezogen werden.

§9 Satzungsänderung / §9.1 Änderungen dieser Satzung können nur beschlos-sen werden, wenn der Antrag auf Änderung mindestens zehn Tage vorher allen Mitgliedern im Wortlaut schriftlich (per Brief, Fax oder eMail) zugegangen ist. / §9.2 Für die Satzungsänderung ist eine Mehrheit von 3/4 der anwesenden Mit-glieder auf der Mitgliederversammlung erforderlich. / §9.3 Ein Sonderkündi-gungsrecht der Mitgliedschaft im Verein, auf Grund einer durch die Mitglieder-versammlung abgelehnten oder beschlossenen Satzungsänderung, ist ausge-schlossen.

§10 Auflösung des Vereins / §10.1a Die Auflösung des Vereins „Pro Airport Lübeck“ kann nur durch den Beschluss, der mit einer verlängerten Frist von sechs Wochen geladenen Mitgliederversammlung, mit der Mehrheit von 4/5 der anwesenden Mitglieder erfolgen. / §10.1b Erscheinen keine Mitglieder zu dieser Mitgliederversammlung, so kann der Vorstand mit 2/3-Mehrheit im Vor-stand den Verein auflösen. / §10.2 Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vereinsvermögen in allen Teilen an eine auf der Auflösungsversammlung zu bestimmende gemeinnützige Organisation mit der Auflage dieses Vermögen unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige Zwecke, die ggf. durch die Auflösungsversammlung exakt bestimmt werden können, zu verwenden. Findet keine Einigung statt, so fällt das gesamte Vereinsvermögen an das Jugendamt der Hansestadt Lübeck, mit der Maßgabe es für die Jugendarbeit zu verwenden. / §10.3 Die Mitglieder haben im Falle der Vereinsauflösung keinen Anspruch auf das Vereinsvermögen. / §10.4 Im Falle der Auflösung des Vereins wählt die Mitgliederversammlung nach dem Auflösungsbeschluss zwei Liquidatoren aus den Reihen des Vorstandes.

§11 Beitragsordnung Die dieser Satzung im Anhang beigefügte Beitragsordnung ist Bestandteil der Satzung bis zu ihrer Überarbeitung und Verabschiedung der Überarbeitung durch die Mitgliederversammlung.

§12 Schlussbestimmung / §12.1 Diese Satzung tritt am Tage ihrer Verabschie-dung in Kraft. / §12.2 Der 1. Vorsitzende wird ermächtigt, vom Amtsgericht Lübeck für die Eintragung geforderte Änderungen der Satzung vorzunehmen. / §12.3 Alle in der Satzung verwendeten maskulinen Formen sind auch für femini-ne Formen anzuwenden, ohne dass eine separate Nennung dafür notwendig wird.

§13 Salvatorische Klausel Sollten einzelne Bestimmungen dieser Satzung unwirk-sam oder undurchführbar sein oder nach Satzungsbeschluss unwirksam oder undurchführbar werden, bleibt davon die Wirksamkeit der Satzung im Übrigen unberührt. An die Stelle der unwirksamen oder undurchführbaren Bestimmung soll diejenige wirksame und durchführbare Regelung treten, deren Wirkungen der Zielsetzung des „Pro Airport Lübeck“ am nächsten kommen, die die Mitglie-derversammlung mit der unwirksamen bzw. undurchführbaren Bestimmung verfolgt hat. Die vorstehenden Bestimmungen gelten entsprechend für den Fall, dass sich die Satzung als lückenhaft erweist.

Mitgliederversammlung mit 2/3 Mehrheit. / §6.5 Die Mitgliedschaft endet durch Tod, Austritt oder Ausschluss. Der Austritt ist dem Vorstand schriftlich (per Brief, Fax oder eMail) zu erklären; er wird mit dem Ablauf des Folgemonats oder mit dem vom Mitglied gewünschten Kündigungsdatum wirksam. Der Vorstand kann bei unge-bührlichem Verhalten, Verstoß gegen die Satzung und dem Verstoß gegen ethische Grundprinzipien den sofortigen Ausschluss eines Mitgliedes beschließen. Gegen den Ausschluss kann das betroffene Mitglied binnen acht Kalendertagen nach Zugang des Ausschlussbescheides Beschwerde einlegen. In diesem Fall entscheidet die Mitgliederversammlung endgültig über den Ausschluss nach Bekanntgabe der Gründe. Finanzielle Verpflichtungen gegenüber dem „Pro Airport Lübeck“, soweit sie während der Mitgliedschaft entstanden sind, müssen erfüllt werden. Es besteht kein Anspruch auf Rückzahlung von Mitgliedsbeiträgen oder auf Teile des Vereins-vermögens.

§7 Organe des Vereins / §7.1 Mitgliederversammlung / §7.1.1 Die Mitgliederver-sammlung umfasst die Mitglieder und die Mitglieder des Vorstandes. Sie ist das oberste Organ des „Pro Airport Lübeck“ und ihre Entscheidungen sind verbindlich für den Verein. Alle Mitglieder, die den fälligen Mitgliedsbeitrag bis zum Tage der Mitgliederversammlung vollständig bezahlt haben, sind stimmberechtigt. / §7.1.2 Die Mitgliederversammlung tagt mindestens einmal im Jahr und ist beschlussfähig, wenn alle Mitglieder, die zum Zeitpunkt der Einladung ordnungsgemäßes, zahlen-des Mitglied waren, ordnungsgemäß geladen sind. Eine ordnungsgemäße Ladung liegt vor, wenn 28 Kalendertage vor der Versammlung schriftlich (per Brief, Fax oder eMail) eingeladen wurde. / §7.1.3 Die Mitgliederversammlung - wählt den Vorstand für die Dauer von drei Jahren; bestimmt die Anzahl der Stellvertreter; setzt den Beitrag sowie die verschiedenen Beitragsgruppen in der Beitragsordnung fest (siehe auch §8.4, „Vetorecht des Vorstandes); genehmigt den jährlichen Haushaltsplan; bestimmt mindestens zwei Kassenprüfer, wobei in begründeten Ausnahmefällen und auf einem positiv beschlossenen Antrag der Mitgliederversammlung auch nur ein Kassenprüfer zugelassen ist (Gelten gelassen wird hier als Begründung insbeson-dere das Fehlen geeigneter [gleich volljähriger und nicht im Vorstand beteiligter] Personen) und entlastet den Vorstand. Ferner entscheidet die Mitgliederversamm-lung über eingebrachte Anträge und kann einen haupt- oder ehrenamtlichen Geschäftsführer bestellen. Mit diesem hat der Vorstand des „Pro Airport Lübeck“ einen rechtsgültigen Vertrag über die Zusammenarbeit zu schließen. Spätestens zum Beginn und während seiner geschäftsführenden Tätigkeit muss er gleichzeitig auch Mitglied des „Pro Airport Lübeck“ sein und darf nicht dem Vorstand angehö-ren. / §7.1.4 Über die Mitgliederversammlung ist ein Protokoll anzufertigen, das vom Vorstand gegengezeichnet wird und allen Mitgliedern zugeht. / §7.2 Vorstand / §7.2.1 Dem Vereinsvorstand gehören an: 1. Der 1.Vorsitzende, der sich auch „Vorstandsvorsitzender“ nennen kann 2. Bis zu drei stellvertretende Vorsitzende, die sich auch „Vorstandsmitglieder“ nennen können 3. Der Schatzmeister, der in Perso-nalunion einer der stellvertretenden Vorsitzenden sein und sich auch „Kassenwart“ nennen kann / §7.2.2a Vereinsvorstand im Sinne des §26 BGB ist der hier in §7.2.1 beschriebene Vorstand. Der 1. Vorsitzende einzeln oder je zwei andere Mitglieder des Vorstandes gemeinsam vertreten den Verein nach außen. Meinungsäußerun-gen des Vereines müssen von mindestens zwei Mitgliedern des Vorstandes, unab-hängig von ihrer Vertretungsberechtigung, herausgegeben werden. / §7.2.2b Der Vereinsvorstand kann ein Mitglied des Vorstandes mit 2/3-Mehrheit seines Amtes entheben, wenn diesem Verhalten, welches geeignet ist, den Verein zu schädigen (sowohl materiell als auch immateriell) vorgeworfen und nachgewiesen werden kann. Gleiches gilt, wenn das Vorstandsmitglied gegen die Satzung verstößt oder aber vereinsschädigendes Verhalten abzusehen ist bzw. die Absicht zu solchem Verhalten geäußert wird. Gleiches gilt für außerhalb wie innerhalb des Vereines begangene, beabsichtigte oder angedrohte Straftaten bzw. Handlungen mit strafrechtlich relevantem Inhalt. Gegen den Ausschluss kann das Mitglied des Vorstandes binnen acht Kalendertagen nach Zugang des Enthebungsbescheides schriftlich (per Brief, Fax oder eMail) Beschwerde einlegen. In diesem Fall entschei-det die Mitgliederversammlung endgültig über den Ausschluss. Da in der Regel die Mitgliederversammlung einmal jährlich tagt, ruht das Amt der Person mindestens bis zu dieser Mitgliederversammlung. / §7.2.3 Aufgaben des Vorstandes / §7.2.3.1 Der Vorstand ist der Mitgliederversammlung gegenüber verantwortlich. / §7.2.3.2 Der 1. Vorsitzende leitet die Mitgliederversammlung und führt die laufenden Geschäfte des Vereins. / §7.2.3.3 Der Vorstand entscheidet über organisatorische und andere wichtige Fragen. Grundsätzlich liegen Entscheidungen über die Finanzen des Verei-

§1 Name des Vereins Der Verein führt den Namen „Pro Airport Lübeck“. Das Namenskürzel lautet „PAL“ oder „PALeV“. Der Verein soll in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Lübeck eingetragen werden. Nach der Eintragung erhält der Vereinsname den Zusatz "e. V.".

§2 Sitz des Vereins Der Sitz des Vereins ist die Hansestadt Lübeck.

§3 Zweck des Vereins / §3.1 Der Verein „Pro Airport Lübeck“ leistet Aufklärungs-arbeit zum Thema Luftfahrt und vermittelt dazu weiterreichende Informationen im wirtschaftlichen, ökologischen und technischen Zusammenhang. Der Schwerpunkt dieser Tätigkeit ist die Aufklärungsarbeit rund um den Flughafen Lübeck. Dazu wird der Verein Dialoge mit betroffenen Personen, mit der Ge-schäftsführung des Lübecker Flughafens und seinen Mitarbeitern, aber auch mit anderen Flughäfen, Initiativen, Parteien, Verbänden und der Wirtschaft führen und deren Standpunkte kritisch hinterfragen. Über Presse- und Öffentlichkeitsar-beit soll die Bevölkerung der Lübecker Region vorrangig und die Bevölkerung der Hamburger Metropolregion nachrangig über die Stichhaltigkeit dieser Argumente informiert und aufklärt werden. Das Ziel des „Pro Airport Lübeck“ ist es, eine positive Sichtweise auf die Entwicklung des Flughafens und die Chan-cen und Möglichkeiten, die sich aus diesen Entwicklungen für die Region erge-ben, darzustellen und den Flughafen Lübeck bei seinen Planungen positiv zu begleiten. Eine parteipolitische Arbeit ist kein Zweck des Vereines, wobei politi-sche Hintergründe – gerade bei Meinungsäußerungen des Vereines - jedoch aufgrund der Schwerpunktthemen nicht immer vermeidbar sind. Der Haupt-zweck des Vereines ist - auch bei Meinungsäußerungen - in jedem Fall der Bildungszweck. Diesem Zweck dienen turnusgemäße Treffen, Bildungsabende, Führungen, Pressearbeit, vereinsinterne Rundschreiben, öffentliche Veranstal-tungen sowie das Internetangebot des Vereines. / §3.2 Der „Pro Airport Lübeck“ ist weder konfessionell noch parteipolitisch gebunden und enthält sich diesbe-züglich jeglicher Äußerung. Mitglieder, die in politisch tätigen Gruppierungen tätig sind, vertreten in diesen nicht die Meinung des „Pro Airport Lübeck“, eben-so wird die Meinung der politischen Gruppierung nicht Gegenstand der Vereins-arbeit.

§4 Mittelverwendung / §4.1 Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßi-gen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins. / §4.2 Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütun-gen begünstigt werden. / §4.3 Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins fällt das Vereinsvermögen in allen Teilen an eine auf der Auflösungsversammlung zu bestimmende gemeinnützige Organisation mit der Auflage dieses Vermögen unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige Zwecke, die ggf. durch die Auflösungsversammlung exakt bestimmt werden können, zu verwenden. Findet keine Einigung statt, so fällt das gesamte Vereinsvermögen an das Jugendamt der Hansestadt Lübeck, mit der Maßgabe es für die Jugendarbeit zu verwen-den.

§5 Gliederung Der Verein gliedert sich auf Wunsch der Mitglieder in Arbeitskrei-se, die jeweils formlos einen Sprecher zu bestimmen haben. Dieser berichtet dem Vorstand.

§6 Mitgliedschaft / §6.1a Mitglieder des „Pro Airport Lübeck“ können alle natürli-chen und juristischen Personen werden. / §6.2b Die Höhe des Beitrages regelt die Beitragsordnung. / §6.3c Neben der regulären Mitgliedschaft ist eine Förder-mitgliedschaft möglich. Diese beinhaltet das Informationsrecht, nicht jedoch ein Mitwirkungsrecht an Vereinsentscheidungen. / §6.2 Über die Aufnahme, die schriftlich und ggf. von einem Erziehungsberechtigten unterschrieben sein muss, entscheidet der Vorstand. Der Vorstand ist berechtigt, Mitgliedsanträge abzu-lehnen, wenn absehbar ist, dass die Eintrittswilligen ausschließlich im Eigeninte-resse handeln bzw. der Satzung zuwiderlaufende Interessen verfolgen. Gegen die Entscheidung des Vorstandes kann durch den Antragsteller binnen acht Kalendertagen ab Zugang der negativen Entscheidung Beschwerde eingelegt werden. Über die Aufnahme entscheidet dann endgültig die Mitgliederver-sammlung. / §6.3 Die Aufnahme gilt als vollzogen, wenn dem Antragsteller die Aufnahme schriftlich bestätigt wurde. / §6.4 Die Ernennung von Personen, die sich bei der Unterstützung des „Pro Airport Lübeck“ besonders verdient ge-macht haben, zu Ehrenmitgliedern ist zulässig. Die Ernennung erfolgt durch die

UNSERE SATZUNG

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MITGLIEDSANTRAG

Bitte kreuzen Sie die Art Ihrer Mitgliedschaft an*:

[ ] Ordentliches Mitglied (25,- € / Jahr) [ ] Ordentliches Mitglied, ermäßigt (18,- € / Jahr)

[ ] Juristische Person (100,- € / Jahr) [ ] Juristische Person, ermäßigt (50,- € / Jahr)

[ ] Fördermitglied (mind. 100,- € / Jahr)

Ich möchte Mitglied werden ab dem*: ___ . ___ . 20___

___________________________________________________________________________________________________________________________________ Vorname* Name* (bzw. Firma und Ansprechpartner) Geburtstag*

___________________________________________________________________________________________________________________________________ Straße* und Hausnummer* Postleitzahl* Ort*

___________________________________________________________________________________________________________________________________ Telefon Telefax Mobil eMail-Adresse

Bitte kreuzen Sie an: [ ] Die Satzung vom Pro Airport Lübeck e. V. habe ich gelesen, verstanden und erkenne diese an.*

[ ] Die Beitragsordnung vom Pro Airport Lübeck e. V. habe ich gelesen, verstanden und erkenne diese ebenfalls an.*

[ ] Ich möchte einen Zugang zum Online-Angebot vom Pro Airport Lübeck e. V. bekommen. Mir ist bewusst, dass dadurch alle anderen registrierten Mitglieder meinen Namen und meine eMail-Adresse erfahren und mich somit kontaktieren können.

Die für dem Online-Zugriff benötigten Angaben können jederzeit durch das Mitglied selbst angepasst und geändert werden. Eine Löschung des Benutzers

erfolgt durch schriftliche Mitteilung an den Vereinsvorstand, sowie automatisch bei Austritt aus dem Pro Airport Lübeck e. V.

[ ] Bitte übersenden Sie mir ein Formular zur Erteilung eines SEPA-Lastschriftmandats, für das bequeme Lastschriftverfahren. ___________________________________________________________________________________________________________________________________

Ort* Datum* Unterschrift*

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Bitte füllen Sie die nachfolgenden Felder des Mitgliedsantrages wahrheitsgetreu aus (Felder mit * sind Pflichtfelder) und versehen Sie ihn bitte mit dem Ort und Datum.

Abschließend müssen Sie diesen nur noch unterschreiben. Übersenden Sie uns Ihren Antrag bitte per Brief oder per Fax. Die notwenigen dafür Angeben finden Sie umseitig.

Auf unserer Homepage bieten wir Ihnen auch eine Möglichkeit an, ganz bequem online Mitglied des Pro Airport Lübeck e. V. zu werden.

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IMPRESSUM

JAHRBUCH 2013

PRO AIRPORT LÜBECK e. V.

Pro Airport Lübeck e. V.

Postfach 10 22 45

23527 Hansestadt Lübeck

www.pro-airport-luebeck.de

© Pro Airport Lübeck e. V.

Hansestadt Lübeck im März 2014

ViSdP: Nicky Gernhardt

Dieses Jahrbuch wird online durch den Pro Airport Lübeck e. V. kostenlos als PDF-Version vertrieben - Der Weiterverkauf ist untersagt!