PUNKT 3/2014

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Das Personalmagazin von Spital Netz Bern und Inselspital

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NEWSTop-Ran k ing f ürs I nselspit a l 4

PERSPEKTIVENAuf bereiten st at t weg wer fen – Meh r weginstr umente schonen d ie Umwelt 16

SPITAL BUSINESSEin gemeinsames I nst it ut f ür Physiotherapie I nsel – T iefenau – Z ieg ler 12

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PUNKT • AUSGABE 3/142

Geschätzte Leserinnen und Leser

Seit Anfang Juli befindet sich der Zusammenschluss zwischen Inselspital und Spital Netz Bern in der Umsetzungsphase. Der Verwaltungsrat hat die strategischen Entscheide gefällt: Es wird eine einheitliche Betriebsgesellschaft mit den drei Divisionen Landspitäler, Stadtspital und Universitätsspital geben. Die Basis hierfür bilden die aufeinander abgestimmten medizinischen Be-triebskonzepte. Bis 1. Januar 2016 soll die gemeinsame Betriebs-AG einsatzbereit sein. Das ist neben dem Tagesgeschäft eine Heraus-forderung. Ob wir sie gemeinsam meistern, entscheidet über den Erfolg.

Aus der Wirtschaft wissen wir, dass es bei jedem Fusionsprojekt Veränderer und Bewahrer gibt. Das liegt in der Natur der Sache. Die Veränderer sind zum Erfolg verurteilt, die Bremser haben et-was zu verlieren. In unserem Fall haben viele den Eindruck, etwas zu verlieren: eingespielte Abläufe, gewohnte Zuständigkeiten und Machtbereiche, vermeintlich stabile Erfolgsrezepte, die vertraute alte Welt. Bisher beschäftigten die nötigen Veränderungen vorwie-gend den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung, doch jetzt ge-hen sie uns alle etwas an. Das Gute dabei: Wir wissen, wohin die Reise geht, und es gibt funktionierende Beispiele. In diesem PUNKT etwa das Zentrum für Labormedizin oder die Physiotherapie. Diese Beispiele zeigen: Unsere Zukunft liegt nicht im Rückspiegel. Finan-zielle Sachzwänge, politischer Gegenwind und sich wandelnde Bedürfnisse unserer Patientinnen und ihrer Angehörigen sind als Herausforderungen immer ein Risiko. Aber gleichzeitig auch eine Chance.

Ich freue mich, diese Chance mit Ihnen allen anzupacken.

Holger Baumann Vorsitzender Geschäftsleitung

NEWS

03 Unternehmens-Vision 04 Attraktivster Arbeitgeber

im Medizinbereich05 Erfolgreiche Führungsausbildung06 Inselbus/Vorplatz07 Migrationsarbeit

SPITAL BUSINESS

08 Unsere Grossräte10 Gemeinsame Labormedizin 12 Gemeinsames Institut

Physiotherapie

PERSPEK TIVEN

14 easyLearn16 Ökologie18 Ich lerne, also bin ich19 Forschungsaufenthalt20 Darmzentrum Tiefenau/

Change Barometer21 Kolumne

SERVICE

22 Mitarbeiter-Anlass: Requiem24 Emeritierungen/

Neue VR-Mitglieder26 Stromer-Aktion27 Auszeichnungen28 Personelles30 Tag der Klinischen Forschung31 Quiz/Impressum32 Cartoon

EDITORIAL

Wir wissen, wohin die Reise geht

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Grossrat Seite 08

Dreifache Repräsentation.

In den letzten Monaten ist im Auftrag des Regierungsrats eine Unternehmens-strategie und ein Leitbild entwickelt worden, an denen sich Mitarbeitende, Patientinnen und Patienten sowie die interessierte Öffentlichkeit orientieren können und sollen. Leitend dabei ist die Vision, an der auch die mittel- und langfristige Entwicklung unseres Unternehmens gemessen wird. Sie lautet:

• Wir werden das führende Universitätsspital in der Schweiz mit internationa-ler Ausstrahlung und der bevorzugte Anbieter der integrierten medizinischen Versorgung in der Region Bern.

• Wir unterstützen die qualitativ hochstehende Behandlung von Patienten durch wegweisende Forschung und Bildung. Mit unseren strategischen Erfolgs-positionen heben wir uns von unseren Mitbewerbern ab. Wir sind einzigartig, da wir als Spitalunternehmen sowohl über spezifische Spitäler für die Grundversor-gung als auch über die Ressourcen für die hochspezialisierten medizinischen Leis-tungen verfügen.

• Marke: «Insel» ist ein starker Brand. Die SNBe-Spitäler haben in ihrer Region einen guten Ruf und sind bestens mit der Hausarztmedizin vernetzt.

• Qualität: Dank der Konzentration auf medizinische Schwerpunkte und der An-wendung modernster Verfahren erbringt das Gesamtunternehmen eine ausge-zeichnete Behandlungsqualität.

• Allianzen: Kooperationen mit Zuweisern, Spitälern, Industrie zum Wohle der Patientinnen und Patienten.

• Infrastruktur: Der Insel-Campus mit Masterplan ist einzigartig und somit eine grosse Chance für die Entwicklung der Infrastruktur. Nicht jedes (Universitäts-)Spital hat solche Gestaltungsmöglichkeiten.

• Arbeitgeber erster Wahl: Wir decken das gesamte Portfolio von Berufsmög-lichkeiten im Spitalumfeld ab mit der Möglichkeit zur beruflichen Weiterbildung.

• Forschung und Bildung: Als Universitätsspital betreiben wir international aner-kannte Forschung und nehmen einen bedeutenden Bildungsauftrag für alle Spi-talberufe wahr.

UNTERNEHMENSSTR ATEGIE

Vision und strategische Erfolgspositionen

Ökologie Seite 16

Einsatz von Mehrweginstrumenten.

Physiotherapie Seite 12

Gemeinsames Institut.

Seite 10

Die Laborzentralisierung verlangt

sowohl von den Mitarbeitenden im

Inselspital als auch von den

Mitarbeit enden im Spital Netz Bern

grosse Flexibilität. Karin Volken,

Prof. Martin Fiedler, Jolanda Glauser

Uelfeti leiten die Zentralisierung.

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PUNKT • AUSGABE 3/144

NEWS | ARBEITGEBER

Attraktivster Arbeitgeber der Schweiz im Medizinbereich

Das Inselspital gewinnt die diesjährige Auszeichnung als «attraktivster Arbeitgeber der Schweiz» im Medizinbereich. Studienabgänger/-innen von Uni-versitäten und Fachhochschulen bewerteten das Berner Unispital als Top-Arbeitsort.

TEXT: Therese Leibinn, Leiterin Personalmarketing

Vergeben wurde der Arbeitgeber-Award von der Firma Universum, welche jährlich die Top 100 Schweizer Unter-nehmen aus verschiedenen Branchen listet. Die Kategorie Medizin/Gesundheit wurde dieses Jahr zum ersten Mal bewertet. Das Top-Ranking des Inselspitals stützt sich auf Befragungen von Medizinstudierenden sowie Studierenden im Bereich der Pflege und MTT-Berufe. Im Wettbewerbs-vergleich wurde das Inselspital sowohl von Fachhoch schul- wie auch Uni-Studierenden auf Position 1 der idealen Ar-beitgeber gewählt.

Den Studierenden waren folgende fünf Kriterien für die Be-wertung wichtig1. Respektvolle und wertschätzende Unternehmenskultur2. Interessante und abwechslungsreiche Arbeitsinhalte3. Angenehme Arbeitsumgebung4. Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten5. Vereinbarkeit von Arbeit und persönlichen Interessen

Vorsprung gegenüber der KonkurrenzIn Bezug auf die Unternehmenskultur werden insbesondere der respektvolle Umgang mit den Mitarbeitenden, die Anerkennung von Leistung sowie die Führungskultur, wel-che die persönliche Entwicklung fördert, hervorgehoben. Ein grosses Plus im Bereich der Arbeitsinhalte bildet das innovative Arbeitsumfeld sowie die Vielfalt an heraus-fordernden Aufgaben. Besonders erfreulich ist, dass ausser-ordentlich viele Studierende das Inselspital als hervor-ragende Referenz für die zukünftige Karriere ansehen.

Es bestehen auch VerbesserungspotenzialeGegenüber den Mitbewerbern liegt das Inselspital bezüglich der Einschätzung der flexiblen Arbeitsbedingungen etwas zurück. Auch im Bereich Work-Life-Balance gibt es Verbes-serungspotenzial. Die Vereinbarkeit von Beruf und persön-lichen Interessen wird weniger gut bewertet. Um die Posi-tion als attraktivster Arbeitgeber im Bereich «Medizin/Gesundheit» beizubehalten, ist es wichtig, an den Schwä-

chen zu arbeiten und sich noch besser am Markt zu po-sitionieren. Hierfür werden unter anderem die Kommuni-kationsmassnahmen ausgebaut und besser vernetzt, so z.B. die Sozialen Netzwerke und Karrierenetzwerke im Internet (Facebook, Xing, Linkedin).

Im Weiteren werden auch bereits geplante Massnahmen wie die Entwicklung eines Laufbahnmodells für die Ärzteschaft, die Erhöhung der Ausbildungslöhne sowie die Schaffung von vermehrten Teilzeit-Angeboten im Kerngeschäft helfen, den Konkurrenzvorsprung zu halten.

TOP 10 IN DER KATEGORIE «MEDIZIN/GESUNDHEIT»

1. Inselspital, Universitätsspital Bern2. Universitätsspital Zürich 3. Hirslanden Klinik 4. Universitätsspital Basel 5. Kinderspital Zürich 6. IKRK7. Kantonsspital Winterthur 8. Novartis 9. Swiss Tropical and Public Health Inst. 10. Roche

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«Haben Sie Fragen? Wir beraten Sie

gerne…»BEREICH PERSONALENTWICKLUNG

UND MARKETING, FRAU SIMONE MONNIER, Tel. 031 632 78 04

ODER [email protected]

NEWS | AUSBILDUNG

Neue interne Führungs- und Manage-mentausbildungen erfolgreich gestartet

Mit den Pilotdurchführungen des Lehrgangs «Leader-ship im Spital» und des Lehrgangs «Management im Spital» ist die neue gemeinsame interne Führungs- und Managementausbildung von Inselspital und Spital Netz Bern erfolgreich gestartet.

TEXT: Lester Gosset, Leiter Personalentwicklung und -marketing

Das neue Führungsentwicklungskonzept von Inselspital und Spital Netz Bern sucht in der schweizerischen Spital-landschaft seinesgleichen: Sowohl in der Führungs- resp. Leadershipausbildung wie auch in der Managementaus-bildung ist es möglich, auf Basis eines Grundkurses ein quasi-internes CAS (Certificate of Advanced Studies) zu absolvieren!Bereits kurz nach der Lancierung des Leadership- und des Management-Lehrgangs lässt sich sagen, dass die Durchmi-schung der Teilnehmerfelder (Teilnehmende aus Inselspital und Spital Netz Bern sowie aus verschiedenen Berufsgrup-pen) als spannend und bereichernd empfunden wird. Auch die Kursinhalte werden sehr positiv beurteilt, wie eine kleine Auswahl an Testimonials aus dem Pilotlehrgang «Leadership im Spital» zeigt (vgl. Kästchen).

Nebst den bereits gestarteten Lehrgängen sind in diesem Jahr noch folgende Premieren geplant:

– Zertifikatsteil CAS «Leadership im Spital» mit Start im November. Der Kurs ist bereits praktisch ausgebucht.

– Führungsgrundkurs «Das Führungs-ABC» (Daten der Pilotdurchführung stehen noch nicht fest).

Die restlichen Lehrgänge Leadership im 2014 sind bereits restlos ausgebucht, der Lehrgang Management vom Herbst hat noch wenige freie Plätze. Die Daten 2015 sowie alle wich-tigen Informationen finden Sie auf dem Intranet (Suche in: Themen von A–Z/«Führungsausbildung»).

31.07.2014

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Interne Führungs- und ManagementausbildungZielgruppe Angebot Schulungspartner

OberesKader

Universität Bern

Unteres/mittleres Kader

Berner Fachhochschule Wirtschaft

Führungs-Einsteiger n.N.

Lehrgang «Leadership im Spital»(6 Tage, internes Zertifikat)

Zertifikatsteil CAS «Leadership im Spital» (14 Tage)

CAS

«Lea

ders

hip

im S

pita

«Das Führungs-ABC»3 Tage, internes Zertifikat

Zertifikatsmodule CAS «Management im Spital» (8 -10 Tage)

Interner Lehrgang «Management im Spital»(11 Tage, internes Zertifikat)

CAS

«Man

agem

ent

im S

pita

Testimonials aus dem Lehrgang Leadership 1

«Gemischte Gruppe mit unterschiedlichen Sichtweisen und Erfahrungen. Aktive, dynamische Gruppenarbeiten, war sehr lehrreich!»

«Man hat sich und den eigenen Führungsstil besser kennen-gelernt, erkannt, wo Handlungsbedarf/ Veränderung sinnvoll ist, wo man an sich arbeiten kann.»

«Es entstand viel Verständnis für die Kolleginnen und Kolle-gen anderer Berufsfelder. In vielen Führungsaufgaben wer-den wir täglich mit ähnlichen, wenn nicht oft sogar mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert. Dabei ist es egal, ob wir in der Pflege, in der Gastronomie, in einem Sekreta-riat oder einem anderen Berufsfeld tätig sind. Wir sitzen alle im selben Boot und können nur gemeinsam erfolgreich sein. Bei unserem Lehrgang entstand ein tolles ‹Wir-Gefühl›, wel-ches von Seiten Insel /SNBe unbedingt weiter gepflegt wer-den soll.»

«Unbedingt empfehlenswert»

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PUNKT • AUSGABE 3/146

NEWS | VORPL AT Z / INSELBUS

Inselbus verlangt Intensivbauphase

Ab Dezember 2015 fährt der neue Inselbus ins Areal des Unispitals Bern. Bis dahin heisst es für alle Tole-ranz üben, Rücksicht nehmen und Verständnis zeigen.

TEXT: Marianne Kaiser FOTO: Tanja Kocher

Simon Brand, Senior Projektleiter, Direktion Infrastruktur,

Abteilung Projektmanagement, zeigt der Stadt den Weg (Fotomontage).

BERNMOBIL, Tiefbauamt Bern und das Inselspital

treten gemeinsam als Bauherrengemeinschaft auf.

«Inselspital» wird dereinst die Haltestelle vor dem Haupt-eingang Bettenhochhaus heissen, im Dezember 2015 soll es dann soweit sein: Pro Tag werden gegen 4000 Personen un-ter der roten Passerelle aussteigen können.

Bis dahin schreiten die Bauarbeiten der verschiedenen Etappen und Bauphasen nach Plan voran, bringen aber auch diverse unumgängliche Unannehmlichkeiten mit sich. So muss zeitweise die Freiburgstrasse ganz gesperrt werden. Davon sind auch Velofahrer betroffen. Die Umgestaltung des Vorplatzes Bettenhochhaus-Kinderklinik verlangt von allen Beteiligten und Betroffenen Rücksichtnahme und Ver-ständnis. Während der ganzen Bauphase ist die Notfall-zufahrt IMMER gewährleistet. Ein Wendekreis rund ums Kocherdenkmal erlaubt ein Kurzparkieren für die Anmel-dung und auch für möglichst viele Velostellplätze wird ge-sorgt sein. Ab September 2014 bis April 2015 läuft die zweite von drei Bauetappen, welche auch den Teilabbruch der Pas-serelle umfasst. Mit der letzten Etappe ab Frühling 2015 rückt das Ziel, im Dezember 2015 komfortabel direkt vor die Eingangstüren des Inselspitals fahren zu können, definitiv näher.

«Aufgrund der Baustelle und der zum Teil gesperrten

Freiburgstrasse wird es für alle, auch für Velofahrer, schwierig.

Wir bitten hierzu um Verständis. Wir setzen alles daran, unseren Patientin-

nen und Patienten, Besuchern und Mitarbeitenden

den Zugang so optimal wie möglich zu gestalten…»

S IMON BR AND, SEN IOR PROJEK TLE ITER

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NEWS | SOZIALSYSTEM

Wie funktioniert das Gesundheits- und Sozialsystem in der Schweiz?

Das Inselspital und die Spital Netz Bern AG leisten täglich einen bedeutsamen Beitrag im Zusammen-hang mit der Migrationsthematik.

TEXT: Ilana Ganzfried

Die Hälfte aller Ratsuchenden der Personalberatung des Inselspitals ist ausländischer Herkunft. Für die Beraterin-nen der vertraulichen Anlaufstelle sowie für die Fachper-sonen im SNBe ist es deshalb sehr hilfreich, neben dem persönlichen Gespräch auch Informationsmaterial in der Herkunftssprache der Mitarbeitenden abgeben zu können.

www.migesplus.ch – InformationsquelleDie Personalberatung des Inselspitals und die Mitarbeite-rinnen des betrieblichen Gesundheitsmanagements im SNBe arbeiten mit der Internetseite www.migesplus.ch des Schweizerischen Roten Kreuzes, welche im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit betrieben wird. Diese Inter-netplattform in neun Sprachen bietet einfachen Zugang zu mehrsprachigen Informationen über das Gesundheitssys-tem Schweiz. Die Broschüren, Flyer, Ratgeber und Filme zu Themen rund um Geburt, Schwangerschaft, Älter werden und Pensionierung, Krankheitsvorsorge, Sucht, Psyche und Krise oder Diskriminierung von über 110 verschiedenen an-erkannten Organisationen können einfach und meist kos-tenlos online bestellt werden. Viele Informationen werden dabei auch migrationsspezifischen Fragen gerecht.

In 18 verschiedenen Sprachen erklärt der «Gesundheitsweg-weiser Schweiz» auf einfache Art und Weise, wie das kom-plexe schweizerische Gesundheitssystem funktioniert. Ergänzend dazu beleuchtet die Broschüre «Älter werden in der Schweiz» Versicherungsfragen, rechtliche Aspekte im Pensionsalter sowie verschiedene Wohnformen und Unter-stützungsmöglichkeiten bei Pflegebedürftigkeit in acht Sprachen.

Kontakt

Ilana Ganzfried, Personalberatung InselspitalLiliane Aemissegger, Betriebliches Gesundheitsmanagement Spital Netz Bern AG

Broschüre «Älter werden in der Schweiz» in acht Sprachen

Älter werden in der SchweizGesundheitsratgeber für Migrantinnen und Migranten und ihre Angehörigen

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PUNKT • AUSGABE 3/148

Dr. Tanja Sollberger, GLP

Oberärztin für Anästhesie

Geschäftsprüfungskommission

Meret Maria Schindler, SP

Pflegefachfrau Spital Ziegler

Sicherheitskommission

Prof. Hans-Peter Kohler, FDP

Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Tiefenau

und Ziegler

Gesundheitskommission

Meret Maria Schindler: Als Vertrete-rin der Pflege will ich mich gemeinsam mit Verbündeten für genügend Krip-penplätze und Arbeitsmodelle einset-zen, die es Frauen, auch Wiedereinstei-gerinnen, erlauben, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Nach wie vor gibt es zu wenig Kaderstellen, die sich im Job-Sharing machen lassen. Und dann wünsche ich mir auch etwas mehr Engagement der 20 Stadtberner Grossrätinnen und Grossräte für die Stadt Bern und ihre Projekte. Ähnlich der Regionalpolitikerinnen und -poli-tiker von Landregionen, die sich zu-weilen mit sehr viel Herzblut für ihre Sache und ihren Standort einsetzen.

PUNKT: Sie, Frau Sollberger, haben sich schon in der letzten Legislatur für die Ärzte-Weiterbildung stark gemacht. Versprechen Sie sich nun mit ihren beiden «Branche-Kollegen» mehr Rückhalt?

Tanja Sollberger: Es ist gut, dass wir nun zu dritt im Grossen Rat sind. Denn für den Gesundheitsplatz Schweiz wird es fatal, wenn jene Spitäler, die Ärzte ausbilden sollten, infolge zu tiefer Abgeltung generell lieber nur noch Fachärzte anstellen statt auch Assistenzärzte.

SPITAL BUSINESS | POL IT IK

Am Puls des Geschehens

Seit März repräsentieren drei Mitarbeitende unser Unternehmen im Grossen Rat.

INTERVIEW: Marianne Kaiser FOTO: Pascal Gugler

PUNKT: Frau Schindler, Herr Kohler, wo wollen Sie als neu gewählte Grossrätin, als neu gewählter Gross-rat in den nächsten vier Jahren für unser Unternehmen Inselspital/ Spital Netz Bern Akzente setzen?

Hans-Peter Kohler: Das im Parlament von Köniz gelernte Lobbyieren und Aufbauen von Netzwerken will ich nun auf Kantonsebene ausbauen. Hier im Rat sind wir am Puls des Gesche-hens, und hier will ich mich, auch als Mitglied der Gesundheitskommission, stark machen für ein abgestuftes Ver-sorgungsmodell. Ich werde dafür kämpfen, dass alle in der Behand-lungskette Involvierten – vom Grund-versorger und Hausarzt, über die Spi-tex, die Heime sowie die kleinen und grossen Spitäler inkl. Unispital in den Entscheidungsprozess miteinbezogen werden. Dieser Bezug bedeutet gerade in Landregionen zuweilen pure Exis-tenz. Wir können es uns nicht leisten, alles nur noch am Unispital anzubie-ten. Das bedeutet aber auch nicht, dass alles in der Peripherie aufrecht erhal-ten bleiben soll. Nur dasjenige, das me-dizinisch notwendig ist und sich wirt-schaftlich rechnet, wird sich im Stadt- und Landspital längerfristig hal-ten können.

Am 30. März wurde Tanja Sollberger, Oberärztin für Anästhesie, Inselspital, als Grossrätin wiedergewählt. Unterstützung hat sie neu auch von Meret Maria Schindler, Pflegefachfrau Spital Ziegler und Hans-Peter Kohler, Chef-arzt der Klinik für Innere Medizin, Tiefenau und Ziegler.Auch wenn die drei unterschiedlicher politischer Couleur sind, sind sie sich in Spital- und Finanzfragen in vielem einig und sind überzeugt, dass bei diver-sen Politikern im Bereich Versorgungskette und Abgeltung Aufklärungsbe-darf besteht.

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Grossräte

Gruppenbild

Tanja Sollberger, Hans-Peter Kohler, Meret Maria Schindler

Grossräte und Mitarbeitende von Inselspital und

Spital Netz Bern

Hans-Peter Kohler: In die Nach-wuchsausbildung muss, und das sage ich jetzt bewusst als Freisinniger, Geld gesprochen werden, denn was die ärzt-liche Weiterbildung betrifft, herrscht komplette Wettbewerbsverzerrung. Der Kanton Bern müsste, hätte er denn die Finanzen, die Ausbildung von Assistenzärzten stärker unterstützen. Gewisse Kantone bezahlen ihren Universitäts-Spitälern für einen Assis-tenten über Quersubventionen bis zu 70 000 Franken. Wir haben im Kanton Bern gerade mal 10 000 Franken zur Verfügung.

PUNKT: Gewisses wird aus Ihrer Sicht im Rat nicht verstanden?

Tanja Sollberger: Ich staune immer wieder, dass diese Wettbewerbsverzer-rungen auch von Ratsmitgliedern so nicht wahrgenommen, nicht verstan-den oder vielleicht auch verdrängt werden. Ich habe in den letzten vier Jahren immer wieder in Gesprächen aufzuzeigen versucht, warum das Inselspital eine höhere Baserate hat als z.B. Basel. Jetzt sind wir doch wenigs-tens drei vom Fach, die in diesem Sinn klärend lobbyieren können.

Meret Maria Schindler: Das sehe ich auch so. Unverständlich ist auch, wa-rum ein Wegrationalisieren einzelner Elemente in der Versorgungskette Sinn ergeben und Kosten sparen sollte. Es bringt zum Beispiel nichts, wenn die Spitex weggespart wird. So landen die Patientinnen und Patien-ten nämlich sofort im Spital, was gegenüber der Spitex deutlich höhere Kosten verursacht. Und das wider-spricht der Idee einer Sparmass-nahme.

Hans-Peter Kohler: Die Politik muss die ganze Versorgungskette anschauen und sich bewusst sein, was am ande-ren Ende geschieht, wenn vorne etwas weggelassen oder weggenommen wird. Letztlich sind wir ganz konkret von der Politik abhängig: Sie entscheidet über die Einnahmen des Spitals; die Kasse wird von der Politik geführt. Daran führt kein Weg vorbei.

Tanja Sollberger: Und hier müssen wir auch über die Nationalräte einen Draht zum Bund ver suchen herzu-stellen. Wir drei und dank unserem Lobbying auch andere.

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PUNKT • AUSGABE 3/1410

Die im Zusammenhang mit der La-borzentralisierung anstehenden Op-timierungen verlangen sowohl von den Mitarbeitenden im Inselspital als auch von den Mitarbeitenden im Spital Netz Bern Flexibilität. Dazu Direktor Personal, Markus Lüdi.

PUNKT: Herr Lüdi, mit der Bildung des Zentrums für Labormedizin im Inselspital sind die jeweiligen Mitar-beitenden in zwei Führungslinien eingebettet, haben zwei Chefs. Ge-wöhnungsbedürftig?Markus Lüdi: Ja, das Arbeiten in einer Matrix macht der einen oder anderen Person sicher Schwierigkeiten. Eine BMA muss neu den fachlichen Anfor-derungen der Klinik entsprechen und steht gleichzeitig unter der personellen Führung der Zentrumsleitung.

PUNKT: Per 1. Juni wurden die Labo-ratorien der Universitätskliniken für Hämatologie und Hämatologisches Zentrallabor, Klinische Chemie sowie Immunologie des Inselspitals zusam-mengelegt. Wie fielen die Reaktio-nen aus?Markus Lüdi: Neue Führungsmo-delle lösen immer Verunsicherung aus. Noch sind nicht alle Stellenbe-schreibungen angepasst und einige Strukturen müssen noch verfeinert werden. Die Schnittstellen zwischen

bors zentralisiert, was, ich denke hier auch an das point-of-care-Angebot POC, eine rechte Portion Flexibilität von den BMAs verlangt. Markus Lüdi: Ganz wichtig ist hierzu unser Bekenntnis zu den BMAs. Denn auch wenn diverse neue Geräte auch von Labor-Laien bedient werden kön-nen, ist der Job der BMAs entschei-dend. Sie bleiben auch in Zukunft im Spitalbetrieb die unerlässlichen Fach-kräfte, die wir nicht verlieren wollen, nicht verlieren dürfen. Wir sprechen derzeit mit allen beteiligten BMAs und sind optimistisch, dass die drei, vier Stellen, die abgeschafft werden müs-sen, natürlich abgebaut werden kön-nen.

PUNKT: Dennoch werden nicht alle BMAs den Poolgedanken und die Doppelunterstellungen akzeptieren.Markus Lüdi: Das ist immer so. Nicht alle Betroffenen können sich mit ei-nem Veränderungsprozess identifizie-ren. Der Beruf verändert sich aufgrund neuer Gerätschaften, neuer Struktu-ren. Damit muss man rechnen. Bei so grossen Veränderungen und Zusam-menschlüssen sind solche persön-lichen Entscheide unumgänglich. – Trotz allem versuchen wir unser Bestes und stehen hierzu auch in en-gem Kontakt mit der internen Be-triebskommission und den Gewerk-schaften.

den Kliniken und dem Zentrum für Labormedizin müssen gut spielen. Das ist für die Vorgesetzten und für die Mitarbeitenden eine grosse Her-ausforderung.

Die Bildung des ZLM bietet aber in Zu-kunft die Chance, mit weniger Auf-wand und grösserer Qualität zu produ-zieren und Kosten zu senken. Und darum geht es letztlich: Wir alle müs-sen mithelfen, die von uns geforderten Einsparungen im Rahmen des SMSB bis 2017 umzusetzen. So wird es mit-tel- und langfristig auch weniger Per-sonal brauchen. Wir werden diesen Personalabbau möglichst über die na-türliche Fluktuation auffangen.

PUNKT: Bevor 2016/17 die Laborzen-tralisierung zwischen Inselspital und Spital Netz Bern abgeschlossen sein wird, werden im Inselspital weitere Labors im ZLM integriert?Markus Lüdi: Zu den Laboratorien der Universitätskliniken für Hämatologie und Hämatologisches Zentrallabor, Klinische Chemie sowie Immunologie werden noch weitere heute dezentrale Labors integriert. Und in einem finalen Schritt letztlich auch die Labors des SNBe. Der SMSB-Laborverbund wird dann zur Realität.

PUNKT: Stichwort Spital Netz Bern. Seit 1. Juli werden auch hier die La-

SPITAL BUSINESS | SMSB

Herkulesaufgabe Laborverbund

Die ersten Erfolge zeichnen sich ab.

TEXT: Marianne Kaiser FOTO: Tanja Kocher

Im Juli 2012 beauftragte der Verwaltungsrat das Inselspital und das SNBe, zur Stärkung des Medizinalstandorts Bern einen gemeinsam und effizient betriebenen Laborverbund aufzubauen. Dies bedeutet, dass die Labore der Stadt- und Landspitäler des SNBe sowie die komplexe Laborstruktur des Inselspitals zu einem gut integrierten und koordinier-ten Verbund zusammengeführt werden müssen. Neben ei-ner hochqualitativen Labordienstleistung soll auch die kli-

nische Forschung durch Etablierung interdisziplinärer Facilities für innovative Spezialmethoden und einer Biobank gefördert werden. Schnell war klar, dass diese Herkulesaufgabe nur durch eine vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit sowie unter hohem Einsatz aller Beteilig-ten bewältigt werden kann. Bereits zwei Jahre nach dem Entscheid können erste wichtige und zukunftsweisende Veränderungen präsentiert werden.

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Die schlaflosen Nächte haben sich gelohnt

Karin Volken steht seit 30 Jahren im Labor, 15 davon als Leiterin Labor Zieg-ler. 2007 hat sie den ersten Laborver-bund innerhalb SNBe koordiniert, ab August 2014 wirkt sie als Leiterin Bio-medizinische Analytik ZLM beim nächsten Schulterschluss massgeblich mit. Bereits der erste Auftrag vor sie-ben Jahren – Koordination der Labora-torien Spital Netz Bern, Harmonisie-rung des Geräteparks, Zusammenarbeit für Spezialanalytik mit nur einem ex-ternen Partner, statt verschiedenen kleineren Privatfirmen – bedingte eine intensive Zusammenarbeit. Der vom Verwaltungsrat im Rahmen von SMSB genannte Auftrag vor zwei Jahren, einen Laborverbund aufzugleisen und zu implementieren, war noch einmal eine Kiste grösser. Und Ende 2013 dann der definitive Auftrag, per Frühling 2014 ein neues Labor aufzubauen und zu betreiben, gänzlich ohne externe Partner.

Alle von Anfang an dabeiKarin Volken ist eine Macherin, Kämp-ferin und eine Motivatorin. Zum Erhalt der Labors im Spital Netz Bern hat sie gemeinsam mit ihrem 16-köpfigen Team im Spital Ziegler (ergänzt durch vier BMAs aus dem Inselspital) wäh-rend Monaten alles daran gesetzt, die anstehenden Pläne umzusetzen. Will heissen: das Labor im Spital Ziegler zugunsten eines Satellitenlabors abge-baut, alle Gerätschaften vom Ziegler ins Tiefenau verschoben, gleichzeitig neue Geräte am Standort Ziegler ange-schafft, bei laufendem Labor-Betrieb den Umbau Labor Tiefenau mitgetra-gen und gemeinsam mit der Informa-tik Lösungen gesucht.

«Alle haben ihr Bestes gegeben und motiviert mitgemacht. Auch wenn ich oft schlaflose Nächte hatte, habe ich nie am Erfolg des Projekts gezweifelt», sagt Karin Volken, die grossen Respekt hatte vor diesem Zusammenschluss und noch grösseren vor den noch fol-genden. Schliesslich soll nach Harmo-nisierung und Zusammenschluss aller Labors Spital Netz und Inselspital ein grosser Laborverbund bestehen.

Karin Volken

Leiterin BMA ZLM

Auch kritische StimmenBeworben um den Job Leiterin Biome-dizinische Analytik ZLM hat sich die 50-Jährige auch darum, weil sie sich generell beruflich etwas verändern und noch einmal herausfordern wollte. Dass sie örtlich ab August zu 70 Pro-zent in den Labor-Räumlichkeiten des Inselspitals arbeitet, hätten nicht ganz

alle goutiert. «Je nach persönlicher Ausgangslage kann ein solcher Wech-sel auch als ‹Verrat› angesehen wer-den», zeigt sie sich verständlich. Solche Animositäten seien aber selten, und die meisten würden sich mit ihr freuen, dass sie den Schritt von der Basis in diese herausfordernde Leitungsposi-tion geschafft hat.

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PUNKT • AUSGABE 3/1412

SPITAL BUSINESS | SMSB

Ein gemeinsames Institut für Physiotherapie Insel–Tiefenau–Ziegler

Im Rahmen des SMSB-Projekts Pflege befasste sich das Teilprojekt Medizintherapie letztes Jahr mit der zukünftigen Führung und Organisation der medizi-nisch-therapeutischen Bereiche Ernährungsberatung, Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie. Für die Physiotherapie ergab sich Änderungsbedarf.

TEXT: Theo Jaspers, Leiter Therapien Spital Ziegler und Standortkoordinator Physiotherapien Tiefenau Ziegler

und Dr. Martin Verra, Leiter Institut für Physiotherapie Inselspital FOTO: Tanja Kocher

Bei den Tätigkeitsfeldern der Physiotherapie gibt es sie-ben Universitätskliniken, welche nach der SMSB-Trans-formationsphase an zwei Standorten geführt werden. Daraus ergibt sich der Bedarf, gemeinsame Konzepte zu ent-wickeln, um kongruente oder koordinierte Abläufe an den verschiedenen Standorten zu gewährleisten. Mit dem Ziel-bild eines gemeinsamen Instituts für Physiotherapie an mehreren Standorten sollen diese Anforderungen erfüllt, die Physiotherapie als evidenzbasierte Dienstleistung weiter entwickelt und die Ressourcenplanung wirtschaftlich abgestimmt werden.

Der Projektausschuss Medizin beauftragte am 28.3.2014 den Direktor des Instituts für Physiotherapie Inselspital Dr. Martin Verra (Teilprojektleiter), zusammen mit dem Stand-ortkoordinator Physiotherapien Tiefenau Ziegler, Theo Jas-pers (Stv. Teilprojektleiter), ein Betriebskonzept für ein ge-meinsames Institut für Physiotherapie an mehreren Standorten (Inselspital, Spitäler Tiefenau und Ziegler) zu

erarbeiten. Die Grundlage dafür bildet das Modell der abge-stuften Versorgung. Das Betriebskonzept soll abgestimmt mit den Betriebskonzepten der Kliniken an zwei Standorten entwickelt und im Gleichschritt mit den Kliniken umgesetzt werden. Das Teilprojekt Physiotherapie umfasst vier fachbe-reichsbezogene Teilprojektgruppen (Orthopädie, Kardiolo-gie, Geriatrie und Pneumologie + Allgemeine innere Medi-zin + Viszeralchirurgie&Medizin + Intensivmedizin), welche paritätisch aus Führungsverantwortlichen und Therapieexpertinnen von Inselspital und Spital Netz Bern zusammengesetzt sind. Auf diese Weise wird das Betriebs-konzept von Anfang an breit abgestützt und bei der Erarbei-tung können möglichst viele Inputs der Basis einfliessen. Die Projektsicherung erfolgt durch regelmässige Informa-tion und Absprache mit den Klinikdirektoren und den betreffenden Kaderärzten sowie dem Standortleiter der Spi-täler Tiefenau und Ziegler und dem Leiter Portalspitäler.

Zurzeit erarbeiten die Teilprojektgruppen in Abstimmung mit den Betriebskonzepten der entsprechenden Kliniken das zukünftige Soll-Leistungsangebot für die stationäre und ambulante Physiotherapie ihres Fachbereichs. Daraus leiten sie mögliche Veränderungen für Infrastruktur- und Personalbedarf ab; ausserdem prüfen sie potenzielle Syner-gie-Effekte und ob spezifische Weiterbildungsmassnahmen erforderlich sind. Das Betriebskonzept Physiotherapie soll bis Anfang September 2014 fertiggestellt und am 11. Septem-ber dem Projektausschuss Medizin unterbreitet werden.

Physiotherapie Pneumologie

Spital Tiefenau (gestellte Szene)

Die Physiotherapeutin begleitet eine Patientin bei der Atem-

therapie. Ziel ist die Belüftung der obenliegenden Lungenanteilen

in einer Dehnposition.

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Beispiel Teilprojektgruppe OrthopädieBei der Orthopädie handelt es sich um ein klassisches Aufgabengebiet der Physiotherapie. Das abgestufte Versor-gungsmodell der Universitätsklinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie sieht laut Betriebskon-zept vor, dass das Inselspital einfache und planbare Operationen ins Ziegler-spital verlegt, um mehr Kapazitäten für komplexe, nicht planbare Opera-tionen, welche eine aufwändige 7 × 24-Std.-Umgebung erfordern, zu schaffen. Diese Neuausrichtung hat Konsequenzen für die Physiotherapie. Deshalb analysiert die Teilprojekt-gruppe Orthopädie, wie sich der Be-darf für die physiotherapeutischen Leistungen der beiden Standorte Insel und Ziegler aufgrund des Betriebskon-zepts inhaltlich und quantitativ verän-dert und welche Auswirkungen das angepasste Leistungsangebot auf Per-sonalbedarf und Einsatzzeiten, benö-tigte Infrastruktur, Ausbildung von Studierenden usw. hat; die Therapie-standards müssen zweckmässig ange-glichen und die ambulanten Angebote, die den Patientinnen und Patienten oft vor oder nach dem stationären Aufent-halt angeboten werden, nach Bedarf angepasst werden.

Neues Organigramm in zwei SchrittenSolange das Inselspital und die Spital Netz Bern AG zwei Unternehmen sind, wird die Linienverantwortung nicht verändert. Trotzdem soll die fachliche Zusammenarbeit schon möglichst weitgehend gelebt werden. Deshalb nimmt Theo Jaspers, Leiter Therapien Spital Ziegler, seit dem 1. April 2014 als Standortkoordinator Physiotherapie Tiefenau und Ziegler an den Leitungs-sitzungen des Instituts für Physiothe-rapie Insel teil.

Im zweiten Schritt, wenn die zwei Un-ternehmen zu einem Gesamtunter-nehmen zusammengeführt sind, kann auch die Linienverantwortung für die Physiotherapien Tiefenau und Ziegler in das gemeinsame Institut für Physio-therapie integriert werden.

Physiotherapie Pneumologie

Spital Tiefenau (gestellte Szene)

Die Patientin inhaliert ein Medikament mit dem Inhalationsgerät zur Entspannung

der Atemwegmuskulatur bei Asthma-Erkrankungen.

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PERSPEKTIVEN | EASYLEARN

Weiterkommen mit 120 000 Wissensobjekten

Seit geraumer Zeit setzen Inselspital und Spital Netz Bern auf die webbasierte Methode easyLEARN, die weder rundum bekannt noch rundum beliebt ist. Das liegt nicht am Tool selber, sondern oft an der Art und Weise wie Lerninhalte darin eingepflegt werden.

TEXT: Marianne Kaiser Foto: KFG

108,8 Milliarden E-Mails werden jeden Tag in der Geschäfts-welt verschickt und mehr als zwei Millionen Suchabfragen bei Google eingetippt – und das pro Minute! Das digitale 21. Jahrhundert zeichnet sich aus durch Informationsflut, mit der wir oft gar nicht mehr mitkommen. Dennoch setzen Grossbetriebe vermehrt auch auf elektronische Kommuni-kation, wollen sie ihre Mitarbeitenden in Kürze erreichen und informieren. Im Lernbereich wird zusehends auf digi-tale Lernplattformen wie easyLEARN gesetzt.

Damit arbeiten seit einigen Jahren sowohl Inselspital als auch Spital Netz Bern, wo jeden Monat eine Vielzahl neuer Mitarbeitender eingeführt und Hunderte bereits erfahrene Angestellte repetitiv auf vor allem neue medizinische An-forderungen geschult oder à jour gehalten werden müssen. Eine rein frontale Schulung oder Bekanntmachung über ausgedruckte Lerninhalte oder Instruktionen wäre weder ökonomisch machbar noch ökologisch sinnvoll. Hier ma-chen interaktive E-Learning-Methoden nicht nur Sinn, sie drängen sich direkt auf. Das besagt auch eine im Mai veröf-fentlichte interne Weisung der Geschäftsleitung des Insel-spitals zu medizinischen Applikationen: Diese Schulung muss – von den jeweiligen Fachexperten zugewiesen – be-sucht werden. Im SNBe erhalten nur Ärzte den KIS-Zugang, welche die entsprechende easyLEARN-Schulung absolviert haben!

Muss etwas bringen«Ich halte dieses easyLEARN-Programm für kontraproduk-tiv: in papierschriftlicher Form hätte ich die Lerninhalte konzentrierter aufgenommen.» – Diese Rückmeldung eines Arztes zu einem Lehrgang zeigt, dass E-Learning nicht im-mer und überall gleich viel Sinn macht. Beim Erstellen von Lerninhalten muss auf die Präferenzen der zu Schulenden Rücksicht genommen werden. Nicht alles, was in elektroni-scher Form vorhanden ist, macht für jeden Inhalt gleich viel Sinn. Dazu Reto Gfeller von der SDN AG, Begründer und Mitentwickler von easyLEARN: «Die vom Arbeitgeber ein-

gesetzten Personen mit einem Schulungsauftrag sind in der Regel frei wie ihr Team zu schulen ist. Bei viel Wissensstoff und ebenso viel Personal kommen die meisten auf eine E-Learning-Variante, weil der zu vermittelnde Stoff in Dichte und Fülle sonst gar nicht mehr zu bewältigen wäre. Aber auch dann kann und sollte ein Kurs lebendig und spannend gestaltet werden.» Denn letztlich sollte easyLEARN den Ler-nenden ein Problem ja lösen und nicht aufgrund von De-motivation oder Langeweile ein neues aufbürden. Als Bürde –

www.sdnag.com/de/gesundheitswesen

facts & figures

• Aus den heutigen Informationssystemen ist E-Lear-ning nicht mehr wegzudenken. Mehr denn je kommt es darauf an, mit rasch wechselnden Anforderungen am Ar-beitsplatz kompetent umzugehen. In einem Grossbetrieb, wo in kurzer Zeit viele Mitarbeitende geschult werden müssen, können E-Learning-Tools wie easyLEARN mehr Mitarbeitende erreichen als klassische Präsenzschulungen.

• easyLEARN hat zwei gleich wichtige Ziele: Geführtes Lernen im Lernfenster sowie das problemorientierte Abfra-gen und Lernen just-in-time am Arbeitsplatz. Neben den zugeordneten Kursen enthält die Plattform eine Wissens-börse, in die Fachexperten Wissen einbringen und Nutzer sich bedienen können.

• Seit Einführung der Methode easyLEARN, einer soge-nannten webbasierten Transferplattform, bestehend aus einer Suchmaschine, einem Lernfenster und einem Begleit-portal im Inselspital im Jahr 2007, wurden gesamthaft be-reits 185 verschiedene Kurse angeboten. Letztes Jahr wur-den 3635 Kurse abgeschlossen, das Jahr zuvor gar 6563 und in diesem Jahr bis Mai 2342. Individuelle Abfragen in der Wissensbörse wurden dieses Jahr bis Mai 2014 bereits 120132, im letzten Jahr 134711 und im Jahr 2012 197367.

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Verena Sieber

ICT Applikationsverantwortliche/

Schulungskoordinatorin

[email protected]

Reto Gfeller

Area Manager Research & Development

SDN AG

[email protected]

das geht aus Rückmeldungen hervor – wird das elektronische Lernen dann empfunden, wenn der User den zu ler-nenden Inhalt als bereits bekannt ein-stuft oder ihn als veraltet oder nichts nützend empfindet. Oder sie sich als ausgewählte Person nicht angespro-chen fühlt. Hierzu auch Verena Sieber, ICT Applikationsverantwortliche und Schulungskoordinatorin des Inselspi-tals: «Das Zuteilen von Kursen liegt in der Verantwortung der E-Administra-toren, Kliniken oder allenfalls der Sta-

tionsleitungen und wird recht unter-schiedlich gehandhabt. Eine gezieltes und selektives Zuteilen von Kursen macht letztlich mehr Sinn und ist effizienter, als wenn ‹alle› breit an-geschrieben werden.» So würde auf-grund dessen nicht selten fälsch-licherweise das Tool easyLEARN infrage gestellt, wo es an sich um die Inhalte ginge, die nicht bedarfsge-recht aufbereitet oder nicht bedarfs-gerecht den Lernenden zugewiesen werden. So sagen – auch das zeigen

Feedbackauswertungen – gegen 38% der User, sie hätten «etwas» lernen müssen, das sie schon kennen. Ande-ren (gegen 6%) sind die Lernclips zu schnell, während dessen fast gleich viele (5%) sie als zu langsam empfin-den. Das zeigt auf, wie individuell Ler-nen ist und wie unterschiedlich die Bedürfnisse und Lerntempi. Aller-dings ist dasselbe Problem im Frontal-unterricht noch grösser. Frontalunter-richt ist, als müsste man ein Buch lesen, aber ein anderer blättert in sei-nem Tempo. E-Learning erlaubt es, in-dividuelle Lernpfade (auf jeden Ler-nenden zugeschnitten) zu benutzen. Man muss aber diese Möglichkeit in easyLEARN auch nutzen. Diesem Punkt wird in Zukunft mehr Auf-merksamkeit zukommen. Das häu-figste Feedback von Lernenden ist denn auch: «Hier kann ich endlich in meinem Tempo lernen». Erstaunlich: Von 5500 Befragten zum Thema Com-puterschulung mit easyLEARN haben über 90% der Befragten geantwortet, dass sie künftig lieber selbstständig mit easyLEARN lernen, als wieder zu-rück zum Frontalunterricht. Um die-sen Bedürfnissen gerecht zu werden, folgt jedem Kurs eine Evaluation, wo Methodik und Inhalte überprüft und allenfalls für die nächste Kursaus-schreibung angepasst werden. Auf diese Weise wird easyLEARN für alle ein effizientes und Gewinn bringen-des Arbeitsinstrument.

Nicht Wissen eintrichtern. Verstehen!

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«Es ist sinnvoll, denn es schont die Umwelt. Der Ar-

beitsprozess wurde optimiert. Und es ist kostengünstig.»

CL AUDIA Z IMMERMANN, STATIONSLEITER IN DER NEONATOLOGISCHEN

INTENSIVSTATION

Vergleich der Umweltbelastung in Umweltbelastungspunkten (UBP) des Set Neonatologie mit Mehrweg- vs. Einweginstrumenten

…mit Mehrweginstrumenten: mit Einweginstrumenten:

mit Verbrauchsmaterialien 2260 UBP 3515 UBPohne Verbrauchsmaterialien 1236 UBP 2273 UBP

PERSPEKTIVEN | ÖKOLOGIE

Die Neonatologie setzt Mehrweginstru-mente ein und schont so die Umwelt

Die Neonatologie der Universitätsklinik für Kinderheilkunde setzt weiterhin chirurgische Mehrweginstrumente ein. Der Entscheid wird von der Zentralen Sterilgutversor- gungsabteilung getragen, die die Kliniken mit qualitativ hochstehenden Dienstleistun- gen unterstützt.

TEXT: Margrit Kilchenmann, Fachstelle Ökologie

Die Neonatologie der Universitätsklinik für Kinderheil-kunde hat beschlossen, weiterhin chirurgische Mehrweg-instrumente einzusetzen. «Es ist sinnvoll», kommentierte die Stationsleiterin der neonatologischen Intensivstation, Claudia Zimmermann, den Entscheid, «denn es schont die Umwelt, der Arbeitsprozess wurde optimiert und es ist kos-tengünstig.» Eine wichtige Rolle dabei spielt die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA), die die Kliniken mit qualitativ hochstehenden Dienstleistungen unterstützt.

Mehrweg- oder Einwegprodukte – die «ewige Frage»?Im Zusammenhang mit den zahlreichen Artikeln im Spital gibt es keine eindeutige Antwort auf diese Frage. Sie hat sich wieder gestellt, als die Neonatologie prüfte, ob sie ihr Set mit Mehrweginstrumenten für das Anlegen von Kathetern durch ein fertig geliefertes Set mit Einweginstrumenten er-setzen soll. Grund der Abklärung war das Vorhaben, alle Sterilisationsprozesse zu optimieren, um das Arbeitspen-sum der Mitarbeitenden reduzieren und das Materiallager vor Ort verkleinern zu können. Irritierend für die Mitarbei-tenden von der Ärzteschaft bis zu den Pflegenden war die Vorstellung, dass durch die Umstellung auf Einwegsets lau-fend Metallinstrumente weggeworfen werden müssten. «Welche Umweltbelastung machen wir damit?» war die

Frage – abgesehen von den ethischen Problemen bei der Rohstoffgewinnung und der Herstellung der Instrumente. Deshalb wurden die Umweltwirkungen des Mehrweg- und des Einwegsets mit einer Lebenszyklusanalyse verglichen.

Vergleich Neonatologie-Set mit Mehrweg- und Einweg-instrumentenDas Neonatologie-Set enthält Operationsinstrumente aus Chromstahl und Verbrauchsmaterial wie Tupfer, Spritzen und Abdecktücher. Der wesentliche Unterschied ist, dass das Einwegset chirurgische Einmal-Instrumente enthält, während die Instrumente des Mehrwegsets wieder aufbe-reitet werden. Die Mehrweg-Instrumente werden im Insel-spital im Schnitt 40 Mal eingesetzt. Es ist wichtig, dass sich der Vergleich auf die gleiche Bezugsgrösse bezieht. In der Regel ist dies der Nutzen der eingesetzten Produkte, in un-serem Beispiel eine Katheter-Applikation.

Daher wurde die Umweltbelastung je eines Sets ermittelt. Der Vergleich fällt eindeutig zugunsten des Mehrwegsets aus (vgl. Tabelle 1). Wenn nur die Mehrweg- gegenüber Ein-weginstrumenten betrachtet werden, ist das Resultat noch deutlicher: Die Mehrweginstrumente belasten die Umwelt pro Set um gut 45% oder 1037 UBP weniger.

Tabelle 1

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Da die Grundlagedaten gewisse Unsicherheiten aufweisen, wurde eine Sensitivitätsbetrachtung vorgenommen. Dabei kommen die Umweltexperten zum Schluss: «Die Fehlerana-lyse zeigt, dass auch bei einer Kombination von möglichen Abweichungen die Resultate nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden. Erst bei einer Kombination von (anderem) Herstellungsort, mit einer deutlichen Verringerung der Nut-zungszyklen und einer Erhöhung der Gewichte der Mehr-weginstrumente wird die Einwegvariante ökologisch ‹kon-kurrenzfähig›.»

Die Analyse beruht auf den Bedingungen des Inselspitals. Aufgrund dieser werden die Mehrweginstrumente nach dem Gebrauch auf der Station prädesinfiziert, um die Si-cherheit des Personals zu gewährleisten. Dieser Waschvor-gang macht einen grossen Anteil der Umweltbelastung des Sets aus. Beim Einsatz von geschlossenen Transportsyste-men entfällt die Prädesinfektion. Dadurch kann der ökolo-gische Vorteil der Mehrwegvariante noch erhöht werden. Die Einwegsets werden mit Ethylenoxid sterilisiert. Ethy-lenoxid ist giftig, kanzerogen, hat mutagene Eigenschaften und ist umweltschädlich, indem es die Ozonschicht beein-trächtigt. Auch ist es hochentzündlich und explosions-gefährlich. Der Umgang mit Ethylenoxid verlangt grosse Sicherheitsvorkehrungen. Da keine ökologischen Grundla-gedaten zur Sterilisation mit Ethylengas vorliegen, wurden die Umweltwirkungen des Einwegsets analog dem Mehr-wegset mit den Daten der Dampfsterilisation eingerechnet. Somit wurde die Sterilisation für das Einwegset zu optimis-tisch in die Bilanz einbezogen.

Beschluss der NeonatologieDie Neonatologie hat sich entschieden, weiterhin Mehr-weginstrumente zu nutzen. Das Leitungsteam und die Mitarbeitenden schätzen, dass sie nun die auf Fakten ge-stützte Gewissheit haben, dass die Mehrweginstrumente umweltfreundlicher sind als die Einwegvariante. Erleich-tert wurde dieser Beschluss auch, da das Optimierungsziel für den Ablaufprozess erreicht werden konnte. Ursprüng-lich stellten die Mitarbeitenden der Pflege die Sets zusam-men, die sie dann für die Sterilisation in die ZSVA schick-ten. Neu stellen Mitarbeitende der Sterilisation die Sets zusammen.

Die guten Dienstleistungen der ZSVA sind zentral für die Abteilung. Oberstes Gebot für die Patientensicherheit ist, dass die Instrumente absolut rostfrei sind. Die Mitarbeiten-den der ZSVA waschen und reinigen die Instrumente, kon-trollieren deren Sauberkeit, Unversehrtheit und Funktions-tüchtigkeit. Gemäss den Bestellungen der Kliniken stellen sie die Sets zusammen, verpacken und sterilisieren sie. Die ZSVA wartet die Instrumente – zum Beispiel müssen Sche-ren nachgeschliffen werden – sichert die Lieferfähigkeit durch eine angemessene Vorratshaltung und löst notwen-dige Ersatzbeschaffungen aus. Auch bei den Kosten ist das Mehrwegset gut. Dank nutzbarer Synergien und der Tatsa-che, dass die ZSVA keinen Gewinn erwirtschaften muss, kostet die Aufbereitung des Sets rund zwölf Franken; plus Ausgaben von rund fünf Franken für zusätzliches Material, das im Einwegset bereits enthalten ist. Dies ist konkurrenz-fähig zum Preis von rund 35 Franken für ein Einwegset.

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NICOLAS MELIN, 26PHD-STUDENT, 1. SEMESTER

FORSCHUNG VISZERALE- UND TRANSPLANTATIONS-

CHIRURGIE /RADIO-ONKOLOGIE, DKF

JUDITH MEYER, 27MASTERSTUDENTIN HUMAN-

MEDIZIN, 9. SEMESTERFORSCHUNG HERZ- UND GEFÄSSCHIRURGIE, DKF

Warum hast du dich für diesen Studiengang in Bern entschieden?

Was sind deine weiteren beruflichen Ziele?

PERSPEKTIVEN | AUS- UND WEITERBILDUNG

Ich lerne, also bin ichText: Marianne Kaiser FOTO: Tanja Kocher

Nicolas Melin: «Die Mechanismen, das Wie und Warum der Lebensvorgänge und was die Welt zusammen hält, haben mich schon immer interessiert. 2011 habe ich in Lille, in Frank-reich, das Studium in Zell- und Molekular-Biologie abgeschlossen und will nun Schritt für Schritt auf diesem Wege weitergehen. Die in einer wissenschaftlichen Publikation ausgeschriebene Forschungsstelle für Bern ist genau passend für mich. So bin ich seit April dieses Jahres als PhD-Student in Biologie für sechs Semester in Bern, lebe aber in Basel mit meiner Freundin und meinem neugebore-nen Sohn.»

Nicolas Melin: «Ich möchte später als Postdoc in der For-schung bleiben. Schön wäre, wenn ich vielleicht in zehn Jahren ein Labor leiten und selber Studenten anlehren könnte. Ich möchte weiterhin Studien machen und eine Wissenschaft zum Wohle der Patienten betreiben. Fra-gen nachgehen, was Gene bewirken oder welche wichti-gen Funktionen Proteine haben. Bis dahin stelle ich wis-senschaftliche Hypothesen auf und prüfe mittels Versuchen, ob sie sich so verhalten wie angenommen.»

Judith Meyer: «Das nächste grössere Ziel ist sicherlich das Staatsexamen. Wie ich dann in zehn Jahren Klinik und Forschung mit-

einander kombinieren werde, das weiss ich derzeit noch nicht.»

Judith Meyer: «Das Herz als Organ hat mich schon als kleines Kind fasziniert. Seine Selbstständigkeit und doch die Zusam-

menarbeit mit den anderen Organen beeindrucken mich noch heute. Weshalb ich mich vor vier Jahren für den

Studien gang entschieden habe. Auch deshalb verfasse ich meine Masterarbeit und Dissertation auf der Herzchirurgie.»

intranet /redaktion/punkt.ch [email protected]

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Überreichung des Francis-Fontan-Preises durch Prof. Francis Fontan (rechts im Bild) und

Prof. Peter Kappetein im Rahmen des jährlichen EACTS-Meetings in Wien, Oktober 2013

Das Bronchialkarzinom ist bei Männern die häufigste und bei Frauen die zweithäufigste Krebs-Todesursache in Europa. Bei lokal begrenztem Tumorwachstum geht der Behand-lungstrend zunehmend in Richtung minimal-invasive Operationsverfahren. Dies beinhal-tet nicht nur video-thorakoskopische Operationen (Schlüsselloch-Chirurgie), sondern auch die Verwendung des hochpräzisen Operationsroboters «DaVinci». Beide Techniken zeigen im Vergleich zum traditionellen, offenen Vorgehen (Tumorresektion via Thorakotomie) nicht nur einen Trend zu einem kürzeren Spitalaufenthalt und weniger Komplikationen, sondern auch ein tendenziell verbessertes Langzeitüberleben der betroffenen Patienten.

Durch ein Stipendium der European Association for Cardio-Thoracic Surgery (EACTS) er-hielt ich in den vergangenen zwölf Monaten die Gelegenheit, mich in obengenannten Ope-rationstechniken klinisch weiterzubilden. In den ersten sieben Monaten durfte ich das sogenannte «VATS-Lobectomy program» an der diesbezüglich renommierten Universitäts-klinik für Thoraxchirurgie in Odense DK durchlaufen. Danach folgte ein mehrmonatiger Aufenthalt in Pisa, IT, im Multidisciplinary Center for Robotic Surgery, eines der ersten Zentren in Europa, welches vor gut 10 Jahren begann, den DaVinci-Roboter für die Resek-tion von Mediastinal- und Lungentumoren einzusetzen. Sowohl in Odense, als auch in Pisa konnte ich mich bei mehreren klinischen Forschungsprojekten einbringen. Den letzten Monat verbrachte ich an der Universitätsklinik Marmara in Istanbul, welche über die eu-ropaweit grösste Erfahrung mit der minimal-invasiven Korrektur von Brustwanddeformi-täten (Kiel-/Trichterbrust) verfügt.

Durch die Kombination von verschiedenen Fellowships in verschiedenen Ländern in dieser Art und Weise bot sich mir die einmalige Gelegenheit, von den jeweiligen Spezialisten alles Wissenswerte über ihr jeweiliges «Steckenpferd» zu lernen. Alles in allem war dies für mich sowohl beruflich als auch persönlich eine ausgesprochen bereichernde Erfahrung.

DR. MED. GREGOR KOCHER

hat an der Universität Zürich studiert und promoviert. Nach der allgemeinchirurgischen Ausbildung (FMH Chirurgie) in Uster und Winterthur kam er Mitte 2010 ans Inselspital Bern, um sich im Bereich Tho-raxchirurgie zu spezialisieren, wo er seit Januar 2012 als Oberarzt tätig ist.

Zwischen 2013 und 2014 war er als Clinical Fellow an der Klinik für Herz-Thoraxchirur-gie in Odense (Dänemark), am Multidisziplinären Zen-trum für DaVinci-Roboterchir-urgie in Pisa (Italien) und an der thoraxchirurgischen Uni-versitätsklinik Marmara in Istanbul (Türkei).

PERSPEKTIVEN | FORSCHUNGSAUFENTHALT

Minimal-invasive Operationsver-fahren in der Thoraxchirurgie – Petit tour d’Europe «Durch die

Fellowships in verschiedenen Ländern bot sich mir die einmalige

Gelegenheit, von den jeweiligen Spezialisten alles

Wissenswerte zu lernen.»DR . MED. GREGOR KOCHER ,

UNIVERSITÄTSKL IN IK FÜR THOR A XCHIRURGIE

www.thoraxchirurgie.insel.ch

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SERVICE | VERANSTALTUNG

Darmzentrum Tiefenau

Ein wichtiger Schwerpunkt des Spitals Tiefenau liegt in der interdisziplinären Zusammenarbeit in den Bereichen Chirurgie, Gastroenterologie/Endos-kopie und Proktologie.

Als Konsequenz dieser Kooperation hat sich die neue Leitung Chirurgie Spital Tiefenau entschlossen, das «Darmzentrum Tiefenau» durch eine externe unabhängige Stelle objektiv beurteilen und zertifizieren zu lassen und damit seine Qualität zu belegen.

Bei einer solchen Zertifizierung wer-den alle Themen begutachtet, die für eine gute Betreuung zugunsten der Pa-tienten für eine qualitätsgesicherte Versorgung wichtig sind. Die Zertifizie-

rung wird von Dr. Maria Studer be-treut. Die Zertifizierung ist für den Spätherbst 2014 geplant.

Schwerpunkte im Darmzentrum Tie-fenau liegen in folgenden Gebieten:

• Kolorektales Karzinom (Dickdarm- oder Enddarmkrebs)

• Chronisch-entzündliche Darmer-krankungen (M. Crohn, Colitis ul-cerosa)

• Erkrankungen des Beckenbodens und des Afters (Fisteln, Abszesse, Hämorrhoiden, Inkontinenz)

[email protected]

Publikumsvortrag

«Tabuthema Enddarm, Divertikel, Hämorrhoiden, Fisteln, Abszesse – wann abklären, wie behandeln, wie vorbeugen?»

• 8. September 2014, 19.00–20.00 Uhr, Spital Tiefenau, Tiefenau-strasse 112, 3004 Bern

Beim anschliessenden Apéro stehen die Referentinnen, der Referent für Aus-künfte zur Verfügung. Der Eintritt ist frei, die Anmeldung nicht erforderlich. Auskunft unter Tel. 032 385 36 31 oder via E-Mail an: [email protected]

SERVICE | CHANGE BAROMETER

Change Barometer 2014 – Sie sind gefragt!

Der Unternehmensleitung ist ein Anliegen, zu erfahren, wie es den Mitarbeitenden im Rahmen des Zusammen-schlussprojektes SMSB zwischen Spital Netz Bern (SNBe) und Inselspital geht.

Anfang September 2014 wird zum zweiten Mal nach 2013 der Change Barometer durchgeführt. Die kurze, aber repräsentative Befragung soll den Puls der Mit-arbeitenden messen und die Stimmung in den Betrie-ben erfassen.

Befragt werden ca. 60% der Belegschaft, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und direkt angeschrieben werden. Die Resultate sollen Trends aufzeigen und Hin-weise zu möglichen Handlungsfeldern geben. Die Ergeb-nisse liegen im Oktober 2014 vor und werden sobald als mög-lich kommuniziert.

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NEUER CHEFARZT

Ab 1. Oktober betreut Ernst Lipp die internisti-schen Patienten des Spi-tals Aarberg. Er folgt als Chefarzt Medizin auf Thomas Ritschard.

Dr. Ernst Lipp (54) tritt am 1. Oktober am Spital Aarberg die Nachfolge von Dr. Tho-mas Ritschard an. Der desig-nierte Chefarzt

Medizin des Spitals Aarberg hat an der Universität Bern Medizin studiert.

Er absolvierte unter anderem ein Prak-tikum am Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene (Gabun). Nach Abschluss seines Studiums 1988 arbeitete er am Institut für Pathologie der Universität Bern und auf der chirurgischen Abtei-lung des Spitals Langnau.

Seine Ausbildung zum Facharzt FMH für Innere Medizin absolvierte er am Regionalspital Langenthal, am Kan-tonsspital Luzern und an der Uni-versitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin des Inselspitals. An der Uni-versitätsklinik für Kardiologie des In-selspitals erwarb er zusätzlich den Facharzttitel für Kardiologie (Facharzt für Herzkrankheiten). 2002 übernahm er die Leitung der Medizinischen Ab-teilung des Spitals Meyriez-Murten.

Schwerpunkt seiner zukünftigen Tä-tigkeit in Aarberg wird die Betreuung der stationären Spitalpatienten sein. Zusätzlich wird Ernst Lipp eine kardio-logische Sprechstunde anbieten. Der in Ins aufgewachsene Seeländer ist mit der Region bestens vertraut. Heute wohnt er an seinem aktuellen Arbeits-ort Murten.

KOLUMNE

Kopf hoch!

TEXT: Rouven Porz

Meine Arbeitskollegin atmet tief durch: «Rouven, ich habe gekündigt. Ich ver-lasse die Insel.» Ich muss kurz schlucken.

Das hier ist meine vorerst letzte Ethik-Kolumne, ab der nächsten Ausgabe schreibt mal wieder jemand anderes. Ich gehe gerade zum Büro einer Arbeitskollegin, laufe durchs Bettenhochhaus, und ma-che mir Gedanken darüber, wie ich diese letzte Kolumne hier mit schönen Worten enden lassen könnte. Worüber soll ich nur schrei-ben? Da kommt mir eine junge Assistenzärztin entgegen, sie hat Tränen in den Augen. Ich kenne sie aus einer Weiterbildung und spreche sie an, was denn los sei? Heute sei ihr zum ersten Mal eine Patientin verstorben. Sie wisse, das sei nicht professionell jetzt zu weinen, aber die Emotionen nähmen sie gerade mit. Ihr neuer Chef habe sie dafür sogar ausgelacht. Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Ich versuche irgendetwas Schlaues über Professionalität und Emotionen zu sagen, auch dass ihr Chef das wohl nicht so gemeint hat, er sei ja ganz neu im Haus. Ich merke aber schnell, meine Worte sind vollkommen fehl am Platz. Dann halte ich einfach den Mund, verabschiede mich und sage vorher nur: «Kopf hoch». Sie nickt und geht weiter.

Im Büro meiner Arbeitskollegin angekommen, muss ich immer noch an die Assistenzärztin denken. Meine Arbeitskollegin atmet tief durch, sie ist eine sehr kleine, aber sehr resolute Frau: «Rouven, ich habe gekündigt. Ich verlasse die Insel, ich wollte es dir als Erstes sagen.» Ich muss kurz schlucken. Sie fährt fort, und erzählt, sie habe es bisher erst dem, dem und der erzählt, dass sie gekündigt hat. Ich realisiere kurz, dass es scheinbar eine ganz Liste von «Ersten» gibt, die es erfahren. Seis drum. «Was machst du jetzt? Nach der Insel?» Sie mache sich selbstständig, sagt sie, und freue sich auf die neue Herausforderung. Alles sei gut. Ich werde das Gefühl nicht los, dass nichts gut ist. Ich gehe aus ihrem Büro raus und weiss schon wieder nicht, was ich sagen soll. Ich nicke sie nur an. Vor der Tür verwandelt sich mein Nicken in ein unglaubwürdiges Kopfschütteln. Änderun-gen, Leute kommen, Leute gehen, Spitalzusammenschlüsse, Tränen, Hoffnungen, neue Chefs. Was soll ich ihnen jetzt in dieser Kolumne hier noch Schlaues sagen ... «Kopf hoch!»

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SERVICE | ANGEBOT FÜR MITARBEITENDE

Gemeinsam das Leben feiern

Am Donnerstag, 30. Oktober 2014, laden das Insel-spital und Konzert Theater Bern zum grossen Tanz-Spektakel «Requiem» ins Stadttheater.

TEXT, BILDER UND INTERVIEW: Konzert Theater Bern

Nach dem grossen Erfolg von «ZERO» präsentiert die Tanzcompagnie Konzert Theater Bern ab 11. Oktober 2014 mit «Requiem» eine weitere Arbeit der niederländi-schen Choreografin Nanine Linning. Den Text der lateinischen Totenmesse hat sie zum Anlass für einen Tanzabend im Zeichen der Entgrenzung genom-men. Eröffnet wird er mit einer begehbaren Ausstellung, bei der die Zuschauer auf der Bühne aus nächster Nähe über dreizehn Skulpturen, die aus Körpern geformt sind, ins Staunen geraten dürfen.

Im zweiten Teil erschafft Nanine Linning zu Musik von Ga-briel Fauré und Michiel Jansen eine Choreografie, welche die in der Ausstellung eingeführten Figuren zu einer faszi-nierenden Bühnenhandlung zusammenbringt.

Nicht weniger als 21 Tänzerinnen und Tänzer werden diesen Abend gestalten, ausserdem sind der Chor Konzert Theater Bern sowie das Berner Symphonieorches-ter beteiligt.

Tanzcompagnie Konzert Theater Bern

Das Bedürfnis nach ewiger Ruhe…

«Requiem befasst sich mit

Verschränkungen von diesseitigem und jenseitigem Dasein.»

ESTEFANIA MIR ANDA , D IREK TORIN TANZKONZERT THEATER

BERN

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Mitarbeiteranlass für Mitarbeitende Spital Netz Bern und InselspitalAm Donnerstag, 30. Oktober 2014 laden Inselspital und Konzert Theater Bern zum grossen Tanz-Spektakel «Requiem» ins Stadttheater. Bevor Sie die Tänzerinnen und Tänzer live auf der Bühne bei Höchstleistungen sehen, gibts einen feinen Apéro in der Mansarde des Stadttheaters.Die Aktion wird von der Inselspital-Stiftung grosszügig unterstützt.

Kleiner Hinweis zur Kartenbestellung: Anmeldungen online bis 22.9.2014 im Intranet beider HäuserInfos im Intranet

Die Karten für den Tanzabend (regulärer Preis 1. Kat. CHF 81.– / 2. Kat. CHF 69.– / 3. Kat. CHF 61.– / 4. Kat. 53.–) können für CHF 56.70 (1. Kat.), CHF 48.30 (2. Kat.), CHF 42.70 (3. Kat.), CHF 37.10 (4. Kat.) gekauft werden.

Drei Fragen für Nanine Linning

Was hat Ihnen den gedanklichen Impuls für die Entstehung dieses Stückes gegeben? «Requiem» ist ein Geschenk für meine Eltern, um ihnen für das fantastische Le-ben, das ich von ihnen bekommen habe, und die bedingungslose Liebe, die ich von ihnen empfange, zu danken. Lange habe ich mich schon mit dem Gedanken getra-gen, ein Requiem für meine Eltern zu schaffen, um ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Dann ist mir aber bewusst ge-worden, dass ich es lieber genau jetzt, nicht erst, wenn sie tot sind, machen möchte, um mit ihnen gemeinsam das Leben zu feiern.

In «Requiem» arbeiten Sie mit Michel Vanderheijden van Tinteren und Roel Moonen zusammen, die als Duo un-ter dem Namen «Les Deux Garçons» in Erscheinung treten. Wie hat sich diese Zusammenarbeit gestaltet? Michel und Roel haben sofort meine Ideen, meinen Humor verstanden. Ich schätze ihre Detailversessenheit sehr. Und obendrein finde ich es sehr reizvoll, dass sie keine Bühnen- und Kostümbildner, sondern bildende Künstler sind. Sie sehen mit anderen Augen, was auf der Bühne geschieht. Das passte auch gut zu meiner Idee, den ersten Teil als Ausstellung zu gestalten aus Bildern, die atmen, leben, «performen». Wenn ich durch ein Mu-seum oder durch eine Ausstellung gehe, frage ich mich oft, was passieren würde, wenn die Bilder zu leben anfingen.

«Requiem» heisst wörtlich «Ruhe» und in der Totenmesse geht es ja um den Wunsch nach ewiger Ruhe und Frieden. Wie hat sich dieser Hinter-grund auf Ihre Choreografie ausge-wirkt? Sie sind ja eigentlich für einen sehr energetischen Tanzstil be-kannt…? Um das tänzerische Material zu entwi-ckeln, habe ich mit den Tänzern Übungen gemacht, um zu entdecken, was der Vor-gang des «Sterbens» körperlich beinhal-ten kann. (…) Wir haben untersucht, was Vergänglichkeit bedeutet, wie es sichtbar werden kann, dass jemand akzeptiert, dass ein anderer stirbt. Wir haben nach der Ruhe gesucht, die dann dabei über jemanden kommt. (…) Als Kontrapunkt habe ich nach der Energie des Lebens, den tsunamihaften Aufwallungen der Liebe, nach Energie und Leidenschaft gesucht und in Bewegung übersetzt.

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Ein IIB (Institut für Immunologie, Bern) ohne Beda Stadler – kaum vorstellbar. Seit 1975 (mit einem kurzen Unterbruch von 1979–81 – Post-Doc in Amerika) war er Mitglied unseres Institutes und hat dieses geprägt wie sonst niemand, seit 2001 als Direktor. Ende Juli ist er in den wohlverdienten Ruhestand getre-ten, obschon… ruhig wird es bei ihm sicher nicht!Man sagt, dass niemand unersetzlich ist, aber bei Beda Stadler ist es anders. Dank seinem Charakter und seiner kla-ren Haltung ist er eine der Personen, die man immer in Erinnerung behalten wird, dies sicher aus verschiedenen Gründen:Er war ein guter, sehr menschlicher Chef und mit einer immer offenen Tür für Probleme und Anliegen. Er konnte uns den Rücken freihalten für unseren Tätigkeiten, und dabei hat er uns in unseren Entscheidungen unterstützt. Trotz allem war er kein gewöhnlicher Chef. Seine selbst entwickelten Theo-rien auf den verschiedensten Gebieten sind legendär, er hat seine wissen-schaftliche Energie dafür eingesetzt, die Wichtigkeit der B-Zellen und der Anti-köper im Immunsystem zu unterstrei-chen – speziell bei der Allergie die Rolle der anti-IgE Antikörper, von denen einer nach ihm benannt wurde. Neben seiner Tätigkeit als Institutsdirek-tor und Ausbildner vieler Studenten hat er sich mit grosser Leidenschaft weite-ren Themen wie Impfen, Homöopathie und Religion gewidmet, dabei hat er mit

seiner Meinung und seinen Aussagen verschiedenste Personen bewusst provo-ziert. Er hat eine sehr breite Anerken-nung erhalten – auch ausserhalb des wissenschaftlichen Elfenbeinturms. Dies hat ihm einen guten Zugang zu den Medien und den Journalisten gewährt. Seine persönliche Meinung war in vielen Diskussions-Sendungen erwünscht – und nicht selten musste – oder durfte – er in die Rolle des Provokateurs schlüp-fen.Seine grösste Leidenschaft ist das Ko-chen. Und in diesem Bereich ist er defi-nitiv ein 5-Sterne-Chef. Ganz nebenbei hat er noch ein Kochbuch («Gene an die Gabel») geschrieben, wo er seine An-sicht über ein wichtiges Thema – die Gentechnologie – in einer sehr elegan-ten Form verkündet. Er ist der Zigarette treu geblieben und hat sich bis am Schluss erfolgreich ge-gen den äusseren Druck gewehrt, seine «Raucher-Insel in der Nicht-Raucher-Insel» behalten – ganz nach den Worten von Emil Cioran: «In schweren kritischen Situationen bringt uns die Zigarette wirksamere Hilfe als die Evangelien.»Im Institut für Immunologie werden wir versuchen, in seine Fussstapfen zu tre-ten. Wir wünschen Beda Stadler für seine Pensionierung alles Gute – wir sind überzeugt, dass es ihm nicht lang-weilig wird! Dr. phil. nat. Monique Vogel und Dr. phil. nat. Michael Horn im Namen aller Mitarbeitenden

NEWS

Neue VR-Mitglieder

Die Inselspital-Stiftung und die Spi-tal Netz Bern AG haben Kurt Grüter und Andreas Lauterburg in ihren Verwaltungsrat gewählt. Sie erset-zen Frida Alder, Heinz Hänni, Peter Rychiger und Peter Siegenthaler, de-ren geleisteten Dienste vom Verwal-tungsrat verdankt wurden. Dieser zählt gemäss dem Antrag des Regie-rungsrats neu 9 statt 11 Mitglieder.

Im Amt bestätigt wurden die Bisheri-gen Joseph Rohrer, Meggen (VR-Präsi-dent), Peter Bieri, Oberdiessbach, Michèle Etienne, Schüpfen, Brigitta Fahrländer-Schneeberger, Bern, Daniel Hoffet, Kappelen (VR-Vizepräsident), Margret Kiener Nellen, Bolligen und Martin Täuber, Bern.

SERVICE | EMERIT IERUNG

Zur Emeritierung von Prof. Beda Stadler

Der 65-jährige Kurt Grüter, der sein Volkswirtschaftsstudium an der Uni-versität St. Gallen abschloss, ist ein aus-gewiesener Fachmann im Bereich des Finanzcontrollings und der Unterneh-mensführung. Er war von 1998 bis zu seiner Pensionierung Ende 2013 Direk-tor der Eidgenössischen Finanzkon-trolle.

In diesem Zusammenhang amtierte er auch als Verwaltungsrat der SUVA. Zu-vor bekleidete er während elf Jahren das Amt eines Vizedirektors in der Eid-genössischen Finanzverwaltung.

Zu Beginn seiner beruflichen Karriere war er in der Finanzabteilung der GD PTT und als Volkswirtschaftlicher Be-rater im Bundesamt für Konjunk-turfragen tätig. Grüter ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und wohnt in Bern.

Page 25: PUNKT 3/2014

25

Nach fast 25 Jahren als Chefarzt der medizinischen Abteilung des Spitals Aarberg tritt Thomas Ritschard Ende September 2014 von dieser Funktion zurück. In dieser Zeit haben im Kanton einige Landspitäler die gesundheitspoli-tischen Wirren nicht überlebt. Dass das Spital Aarberg heute noch so solide dasteht, ist auch seinem unermüdlichen Einsatz zu verdanken.Geboren und aufgewachsen am Brien-zersee, war der Weg zum Arztberuf nicht ganz direkt. Der Bubentraum vom Piloten hielt länger als bei anderen an und führte bis zum Pilotenschein. Meh-rere Semester des Mathematikstudiums folgten. Seine Vielseitigkeit war somit bereits früh erkennbar. Nach dem Medizinstudium an der Uni-versität Bern folgte die Weiterbildung in Innerer Medizin in Meiringen, Scuol, Thun und Luzern. Nach der Facharztaus-bildung Kardiologie in Basel und Aarau kehrte er als Oberarzt nach Luzern zu-rück, wo er zusätzlich die gastroentero-logische Endoskopie erlernte. Dieses breite Spektrum machte Thomas Ri-tschard zur Idealbesetzung für die Chef-arztstelle an einem Bezirksspital. Mit der Ausweitung des Angebots an kardiolo-gischen und gastroenterologischen Untersuchungen stiegen die Patienten-zahlen stark an und festigten die Stel-lung des Spitals auch als Ausbildungs-stätte.Für viele der rund hundert Assistenz-ärzte und -ärztinnen, die in den letzten 25 Jahren unter der Leitung von Thom Ri tschard arbeiteten, war es die erste klinische Stelle und somit der Einstieg in den Arztberuf. Er vermittelte den jungen Kollegen nicht nur eine solide klinische Kompetenz, sondern sensibilisierte sie von Anfang an für einen überlegten, massvollen und individuell angepassten Einsatz von diagnostischen und thera-peutischen Massnahmen. Stets betonte er dabei die Bedeutung einer starken integralen Inneren Medizin. Seine Aufgaben als Chefarzt waren ihm nicht nur ein beruflich-professionelles Anliegen. Gegen wiederkehrende finan-zielle und politische Gefährdungen des Standorts Aarberg kämpfte er mit ho-hem persönlichem Einsatz. Oft erkannte er als Erster potenzielle Gefahren, die

von anfangs harmlos erscheinenden politischen Vorstössen ausgingen und er setzte sich voller Elan für die Interessen des Spitals, seiner Mitarbeiter und der Seeländer Bevölkerung ein. Dass unser eigener Ambulanzdienst erhalten blieb und ein neuer Operationstrakt endlich gebaut wird, Voraussetzungen für die weitere Existenz des Spitals, ist in gros-sem Masse seiner Mobilisierung der Region zu verdanken.Die für seinen unentwegten Einsatz notwendige Kraft und Ausdauer holt er sich beim leidenschaftlich ausgeübten Laufsport. Bis vor kurzem bestritt er regelmässig Wettkämpfe, wobei er im-mer in den vordersten Rängen seiner Altersgruppe zu finden war. Höhe-punkte waren Marathonläufe in den Hauptstädten Europas. Ab Oktober hat er nun etwas mehr Zeit, die er seinen zahlreichen und vielseitigen Interessen widmen kann. Zum Glück für Aarberg kann er nicht ganz loslassen: Er wird weiterhin als einziger gastroenterologischer Kardio-loge Endoskopien im Spital anbieten.

Dr. med. Rolf Skjelsvik und Moritz Steib, im Namen aller Mitarbeitenden

EMERIT IERUNG

Zur Emeritierung von Dr. Thomas Ritschard

Andreas Lauterburg ist 55-jährig, promovierter Klimatologe, erfahrener Unternehmer und verfügt über eine ausgewiesene Erfahrung im Gesund-heitswesen.

Er ist als Verwaltungsratspräsident der Concordia Versicherungen, der Medics Labor AG Bern und der Höheren Fach-schule Tourismus tätig, daneben ist er Mitglied des Verwaltungsrats der Kan-tonsspitäler Luzern und Nidwalden. In den letzten Jahren amtierte er als Ver-waltungsratspräsident der EuropTec-Gruppe und der Hochschule Luzern.

Seine unternehmerischen Erfahrun-gen sammelte er von 2000–2012, als er zwei Unternehmen im Bereich der technischen Glasverarbeitung zu ei-nem weltweit tätigen Netzwerkunter-nehmen im Bereich Display- und Me-dizintechnik aufbaute. Lauterburg wuchs in Lotzwil (BE) auf, ist verheira-tet, hat drei erwachsene Kinder und wohnt in Kehrsiten NW.

Die Wahl von Kurt Grüter und Andreas Lauterburg erfolgt vor dem Hinter-grund der strategischen Herausforde-rungen im Rahmen des Programms Stärkung des Medizinalstandorts Bern (SMSB). Die Bevölkerung soll im Rah-men eines abgestuften Versorgungs-modells optimal und aus einer Hand betreut und die ambulante und statio-näre Zusammenarbeit mit den vor- und nachgelagerten Leistungserbrin-gern ausgebaut werden.

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PUNKT • AUSGABE 3/1426

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Bern.• Das Angebot ist nicht kumulierbar mit anderen Aktionen der myStromer AG.• Beratung, Testfahrt und Bestellung sind bei jedem Stromer-Vertragshändler

möglich. Den Stromer-Händler in Ihrer Nähe sowie weitere Informationen finden Sie unter: stromerbike.com

SERVICE | MITARBEITERAKT ION

Stromer-Aktion SERVICE | AUSZEICHNUNGEN

Doppel-Ehrung für KardiologenProf. Bernhard Meier, Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Kardiologie, ist in den USA und in Deutschland für sein Lebenswerk als Herzspezialist ausgezeichnet worden. Bernhard Meier ist der erfahrenste unter den Schweizer Herzkatheter-Spezialisten. Pro Jahr werden in sei-ner Klinik rund 3000 Patienten «ballönlet»: Verstopfte Blutgefässe, undichte Herzklappen oder andere Herzprobleme werden mittels Kathe-ter-Eingriff behoben, ohne Notwen-digkeit einer chirurgischen Operation oder Narkose – eine überlebenswich-tige und vergleichsweise einfache Massnahme zum Beispiel bei Herzin-farkt-Patienten.

Für seine Erfahrung, seine Weiterent-wicklungen der Methode und seinen unermüdlichen Einsatz für Patienten und Ärzteweiterbildung ist Bernhard Meier von den amerikanischen Kar-diologen in Orlando (Florida) am «An-niversary Complex Cardiovascular Ca-theter Therapeutics Meeting» mit dem «Legend in Cardiology Award 2014» ausgezeichnet worden. Im Juli dop-pelte die Universität Freiburg im Breis-gau mit dem «The Greats of Cardiology Award 2014» nach.

Preis für Klinische HämatologieAm diesjährigen Presidential Sympo-sium der Schweizerischen Gesellschaft für Hämatologie (SGH) wurde der Preis für Klinische Hämatologie für die Prä-sentation «Mutational analysis in ge-nes of the telomere complex in patients screened for telomeropathies» an fol-gende Gruppe vergeben: Monika Hau-bitz, Elisabeth Oppliger Leibundgut, Ingrid Helsen, Heidi Baumgartner, Naomi A. Porret und Gabriela M. Baer-locher.

Preis Roche Hämostase Ebenso haben im Mai Monika Schaller, Irmela Sulzer, Magdalena Skowronska, Monique Vogel, Karim Kentouche, Bernhard Lämmle und Johanna Kre-mer Hovinga den Preis Roche Hämos-tase für die Präsentation «Anti-idioty-pic DARPins neutralize autoantibodies in acquired thrombotic thrombocyto-penic purpura (aTTP) in a concentra-tion dependent manner» am Presiden-tial Symposium gewonnen.

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27

SERVICE | AUSZEICHNUNGENSERVICE | AUSZEICHNUNGEN

Neue Ämter der SAKKAm Halbjahrestreffen der Schweizeri-schen Arbeitsgemeinschaft für Klini-sche Krebsforschung (SAKK) wurde Prof. Johannes Heverhagen (DIPR) zum Präsidenten der neu gegründeten Arbeitsgruppe «Bildgebung in der Dia-gnostik und Therapie Monitoring» ge-wählt. Neuer Präsident elect ist PD Hendrik von Tengg (DIPR). Als Non-Profit-Organisation hat sich die SAKK der Durchführung von klinischen Krebsstudien verschrieben. Die For-schung wird durch ein nationales Netzwerk und in Zusammenarbeit mit medizinischen Zentren und Studien-gruppen im Ausland durchgeführt.

Physio-ForschungspreisPhysioswiss, der Schweizer Physiothe-rapie-Verband, hat Dr. Martin Verra, Direktor des Instituts für Physiothera-pie, mit dem Forschungspreis 2014 aus-gezeichnet. Die preisgekrönte For-schungsarbeit «Reliability of the Multidimensional Pain Inventory and stability of the MPI classification sys-tem in chronic back pain» befasst sich mit der Zuverlässigkeit des multidi-mensionalen Schmerzfragebogens MPI bei Rückenschmerz-Patienten. Der MPI wird in der interdisziplinären Schmerz-Forschung sehr oft bei Pati-enten mit chronischen Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt. Das Er-gebnis: Das MPI-Klassifikationssystem eignet sich für die zuverlässige und sta-bile Spezifizierung von Patienten-Un-tergruppen wie eben zum Beispiel den chronischen Rückenschmerz-Patien-ten.

Erstes Berner Brustzentrum mit Schweizer Qualitätslabel

Prof. Michael Mueller,

Co-Klinikdirektor und

Chefarzt Gynäkologie

an der Berner Frauen-

klinik (rechts), nimmt

von Mark Witschi das

Schweizer Qualitäts-

label entgegen.

Das Brustzentrum wird als erstes im Kanton Bern mit dem Zertifikat der Krebsliga Schweiz und der Schweizeri-schen Gesellschaft für Senologie aus-gezeichnet. Jährlich werden 5500 Schweizerinnen mit der Diagnose

Brustkrebs konfrontiert. Die bestmög-liche medizinische Behandlung und individuelle Begleitung ist betroffenen Frauen dann ganz wichtig. Das Brust-zentrum des Inselspitals verschreibt sich seit 2004 höchsten medizinischen Standards und der kontinuierlichen Betreuung seiner Patientinnen durch eine spezialisierte «Breast Care Nurse». Patientinnen haben so zwischen den Behandlungsschritten (etwa beim Warten bis zur OP) immer eine persön-liche und einfühlsame Ansprechpart-nerin.

Berner Start-up Calcisco zum dritten Mal ausgezeichnetNierenspezialist PD Dr. Andreas Pasch hat mit sei-nem Verkal-kungstest einen Jungunterneh-mer-Preis ge-wonnen. Seine Firma Calcisco ist mit dem ven-ture-kick-Preis für Jungunternehmen (www.venturekick.ch) ausgezeichnet worden. Preissumme: 130 000 Franken.

Im Dezember hatte Calcisco bereits den Heuberger-Preis gewonnen, den höchstdotierten Jungunternehmer-preis der Schweiz. Nephrologie-Ober-arzt Andreas Pasch und sein Geschäfts-partner Matthias Meier haben den weltweit ersten und einzigen Labortest entwickelt, der die Verkalkungsnei-gung im Blut misst und damit frühzei-tig das Risiko einer drohenden Herz- und Gefässerkrankung erkennt.

Allein in der Schweiz könnte der neue Test rund 350 000 Nierenkranken neue Hoffnung geben. Weltweit wird die Zahl der Nierenpatienten auf 60 Milli-onen geschätzt.

Bionorica Global Research Initiative Bionorica hat PD Dr. Petra Stute, Lei-tende Ärztin für Gynäkologische En-dokrinologie und Leiterin des Meno-pausezentrums der Frauenklinik, für ihre Studie «Impact of black cohosh on hippocampal and hypothalamic gene expression profiles in ovariectomized rats» ausgezeichnet. Der Preis, welcher mit 50 000 Euro dotiert ist, wird ihr Ende Juli überreicht.

Die Studie behandelt den Effekt des Menopause-bedingten Östrogenab-falls auf den Alterungsprozess des weiblichen Gehirns. Gleichzeitig soll der Einfluss der Traubensilberkerze, einem Phytotherapeutikum, und von Raloxifen, einem SERM, auf das Ge-hirn nach der Menopause untersucht werden. Hierzu wird die zerebrale Ge-nexpression bei Ratten vor und nach Ovarektomie bzw. mit und ohne The-rapie untersucht.

Bernard Delaloye PreisAnlässlich der Generalversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Nuklearmedizin (SGNM) vom 13. Juni 2014 wurde der Preis «Bernard Dela-loye» an Prof. Emanuel Christ, Univer-sitätspoliklinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung vergeben.

Der prämierte Artikel beschreibt die Resultate einer neuen nuklearmedizi-nischen Methode, die akkurat kleine Insulin-produzierende Tumoren loka-lisieren kann. Unbehandelt führen diese Tumoren zu schweren Hypogly-kämien (Unterzuckerungen) und sind deswegen sehr gefährlich.

Natürlich ist es heute nicht mehr mög-lich, als Einzelkämpfer eine solch neue Methode in die klinische Anwendung zu bringen. Neben der Laborbasierten Grundlagenforschung und Pathologie, braucht es Radiochemiker, Nuklear-mediziner, Endokrinologen und Visze-ralchirurgen, um ein solches Projekt absolvieren zu können. Nur dank einer ausgezeichneten Zusammenarbeit konnte diese Arbeit erfolgreich abge-schlossen werden.

Aus dem Inselspital Bern waren fol-gende Personen an diesem Artikel mit-beteiligt:

Pathologie und Experimentelle Patho-logie: Prof. Jean Claude Reubi, Prof. Aurel Perren. Viszeralchirurgie: Prof. Beat Gloor. Endokrinologie und Diabe-tologie: Prof. Christoph Stattler und Prof. Emanuel Christ.

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PUNKT • AUSGABE 3/1428

Ma i/Ju n i 2014 (Nacht rag)

4 0 Ja h re

Isidoro Pantano Direktion Betrieb

35 Ja h re

Liselotte Huggett KAIM Pflege

30 Ja h re

Serafettin Atik Direktion Betrieb • Doris Chédel-

Moning Kinderklinik • Marianne Keusen-Brüg-

ger Frauenklinik • Christian Langenegger VGS

Kreation Foto & Grafik

25 Ja h re

Annemarie Fankhauser Hersberger Neurochirur-

gie • Doris Edith Hofer Direktion Dienste

20 Ja h re

Sabine Brigitte Aebi Kardiologie • Ingrid Beer

RADO Strahlentherapie • Rosmarie Buschor DD

PM Patientenmanagement HH • Josefa Gonzalez

Direktion Betrieb • Friedgard Julmy Kinderklinik •

Marianne Ortelli MTT Dermatopathologie • Es-

ther Stauffer Direktion Personal • Ruth Barbara

Stauffer Lacorcia Pädiatrie • René Zedi Direktion

Betrieb • Barbara Zeyen Käch Frauenklinik

SERVICE | PERSONELLES

Jubilare

Aug ust bis Ok tober 2014

45 Ja h re

Nurten Oecal Direktion Betrieb

4 0 Ja h re

Isabelle Fankhauser Pädiatrie • Therese Schär

HNO-Klinik • Maria-Pilar Lousame Direktion

Betrieb • Sara Martinez Direktion Betrieb

35 Ja h re

Beat Baur Direktion Infrastruktur • Irene Bühl-

mann UKC • Christine Gerber Siegenthaler KIM

• Esther Marti Kardiologie • Yvonne Stauffer

KAIM • Elsbeth Wasserfallen DURN Nephrologie

• Martin Kobel Direktion Infrastruktur • Beat

Pulfer Direktion Infrastruktur • Beatrice Rupp

Frauenklinik • Helene Stegmann Direktion Betrieb

• Madeleine Herren-Fischer Spital Aarberg •

Walter Hostettler Spital Ziegler • Marija Matic-

Ivankovic Spital Tiefenau • Markus Reber Spital

und Altersheim Belp

30 Ja h re

Barbara Haldemann-Beiner Frauenklinik • Ru-

dolf Junker Direktion Infrastruktur • Walter Stei-

ger Spitalhygiene • Verena Heusser Orthopädie •

Theres Nünlist DRNN • Anna Regula Brassel

Kinderklinik • Annlys Gerber DOLS • Yolanda

Löffel KAS • Rudolf Wüthrich Direktion Dienste

25 Ja h re

Manuela Berg-Stooss Direktion Dienste • Chris-

tine Bütikofer Frauenklinik • Yasmin Bieri Zen-

trale Dienste Slavenko Bokanovic Zentrale Dienste

• Krishnapillay Kandiah Direktion Betrieb • Mo-

hammad Khalid Direktion Betrieb • Claudia Sif-

fert Direktion Betrieb • Eveline Hänni KAIM •

Susanne Kristina Kägi DINA • Markus Lugin-

bühl Direktion Betrieb • Sandro Scherz DOLS •

Ruth Schnegg Kardiologie • Angela Spinosi-Pal-

mieri KAS • Priska Vaucher KIM • Ivka Grbes

Orthopädie • Jean-Paul Habegger Kardiologie •

Corinne Hilfiker Kardiologie • Bernhard Isaak

DOLS • Eva Ursula Karrer Kardiologie • Rainer

Liebing KIM • Franziska Matti DFKE • Beatrice

Negri KAIM • Petra Rüegsegger Izeti KAIM •

Annemarie Rusch-Wild Kinderklinik • Susanne

Sahli Kinderklinik • Angela Johanna Schafroth

DINA • Marianne Schär Direktion Betrieb • Bri-

gitte Tellenbach DKNS • Franziska Bächler Spital

Münsingen • Silvia Blatter-Rieder Spital Münsin-

gen • Danielle Keller-Gafner Spital Münsingen •

Elisabeth Krieg Müller Pflegezentrum Elfenau •

Silvia Moser Spital Tiefenau • Ratnakumar Raja-

nayagam Pflegezentrum Elfenau • Anna Tinni-

rello Pflegezentrum Elfenau

20 Ja h re

Michael Banz Spital Aarberg • Luz Esther Beut-

ler-Ruiz Spital Aarberg • Marianne Blatter Spital

Ziegler Kathrin Bruha Kinderklinik • Heidi Burri

Direktion Infrastruktur • Maria Castaño KAS •

Erika-Anita Frei DURN • Milko Emilov Iliev

Augenklinik • Marlise Kälin Kinderklinik • Markus

Koch Spital Tiefenau • Besim Krasnigi Direktion

Betrieb • Sabine Maletti DURN • Sandra Menth

Kinderklinik • Margrit Regenass-Zurflüh HNO/

SKG • Silvana Salvati Frauenklinik • Lilian Tschan

Audiologie • Maria D. Carmen Vecino Direktion

Betrieb • Monika Wyss KAIM • Karin Zimmer-

mann Kinderklinik • Karin Bühler Meyer Kinder-

klinik • Alice Koshy HNO • Regula Rohrbach

Büttiker Direktion Dienste • Lucia Silva Direktion

Betrieb • Kandiah Uthayakumar Direktion Betrieb

• David Brönnimann KIM • Hans-Peter Eisen-

ring DRNN • Sabine Jost DKNS • Nathalie Karimi

Frauenklinik • Irène Kaufmann DKNS • Rosmarie

Moser Spital und Altersheim Belp • Mayé Maric

DURN • Lora Schori DURN • Ulrike Susanne

Schuler Brudermann KAS • Anke Tomio Kinder-

klinik • Sabine Pamelah Trolliet KAS

Herzliche Gratulation zum Jubiläum!

Page 29: PUNKT 3/2014

29

A ssozi ier te P rofessu r

Diesen Titel haben erhalten

29. April 2014

• Prof. Dr. med. Hildegard Tanner

20. Mai 2014

• Prof. Dr. med. Luigi Raio

T it u la r professor

Diesen Titel haben erhalten

15. April 2014

• Prof. Dr. med. Roland von Känel

20. Mai 2014

• Prof. Dr. med. Achim Fleischmann

1. Juli 2014

• Prof. Dr. med. dent. Norbert Enkling

• Prof. Dr. med. Nicolas Alexander Diehm

Ven ia Docend i

Diesen Titel haben erhalten

29. April 2014

• PD Dr. med. Michael Schüpbach, für das Fach

Neurologie

• PD Dr. med. Lorenz G. Theiler, für das Fach

Anästhesiologie

20. Mai 2014

• PD Dr. med. Andreas Kronenberg, für das Fach

Infektiologie

• PD Dr. med. Urban Novak, für das Fach Innere

Medizin, speziell Medizinische Onkologie

• PD Dr. med. Rainer Zbinden, für das Fach

Radio-Onkologie

• PD Dr. med. Kathrin Zaugg, für das Fach Kar-

diologie

1. Juli 2014

• PD Dr. med. et Dr. sc. nat. Mathias Abegg, für

das Fach Ophtalmologie

• PD Dr. med. Steffen Glökler, für das Fach

Kardiologie

• PD Dr. med. Moritz Tannast, für das Fach

Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des

Bewegungsapparates

• PD Dr. med. Patrick Y. Wüthrich, für das Fach

Anästhesiologie

• PD Dr. med. et Dr. phil. Martin Zweifel, für

das Fach Medizinische Onkologie

31. Aug ust 2014

Sylvia Karmann Spital Ziegler • Anita Sochert

Spital Ziegler • Christine Triet Neuroradiologie •

Theresa Gross Dermatologie • Alice Zosso Kin-

derklinik • Gottfried Matti DRNN

30. September 2014

Henriette Ruprecht Spital Ziegler • Christine

Huber-Lehmann Spital Ziegler • Lela Nussbaum

Direktion Betrieb • Margrit Grunder DHGE •

Antonia Ortigosa Kinderklinik • Marlyse Ram-

seyer DRNN • Elisabeth Stucki Kinderklinik • Fritz

Schweizer DURN • Pedro Lopez Direktion Betrieb

• Heinz-Willi Mering Nuklearmedizin • Bernhard

Gustav Tanner Direktion Betrieb • Silvia Maria

Schmitt DUGE • Ana-Maria Kurzen DOLS • Ma-

ria Dober Kröpfli DINA • Shiraz Zavery DRNN •

Hedwig Lüscher Frauenklinik

31. Ok tober 2014

Theresia Studer Direktion Betrieb • Antonia Di

Prete Direktion Betrieb • Marie-Louise Bearth

DKNS • Maria Isabel Fernandez Corral DURN •

Udo Kenkel Direktion Dienste • Rebecca Mor-

genthaler DRNN • Marianne Dübendorfer Au-

genklinik • Verena Boss-Guggisberg Spital und

Altersheim Belp • Margrit Rüegsegger Spital und

Altersheim Belp

Kor r igendu m

Katharina Aeschlimann-Zünd, Margrit Mäder-

Reinhard und Werner Mumenthaler (nicht Wal-

ther) werden im Juli 2014 (nicht im Juni) pensioniert.

Wir wünschen unserenpensionierten Mitarbeitendenalles Gute für den neuen Lebens-abschnitt.

Pensionierungen Ernennungen Wir trauern

Wir haben die schmerzliche Pflicht, Ihnen mitzuteilen, dass unsere Mitar-beitenden gestorben sind:

Annelise Brügger

27.2.1957 – 1.5.2014

Josip Doric

24.3.1958 – 3.6.2014

Philippe Fankhauser

24.9.1981 – 5.6.2014

Nelly Hachen-Hürst

24.4.1958 – 18.7.2014

Die Tatsache, dass unsere Mitarbei-tenden nicht mehr unter uns weilen, macht betroffen und stimmt traurig. Sie hinterlassen eine grosse Lücke. Wir bitten Sie, den lieben Verstorbe-nen ein ehrendes Andenken zu be-wahren.

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PUNKT • AUSGABE 3/1430

SERVICE | VERANSTALTUNGEN

Departement Klinische Forschung Tag der Klinischen Forschung

5. November 2014

Auditorium und Foyer Langhans, Pathologie, Murten-strasse 31, 3010 Bern

Offene Türen DKF & ARTORG

Tag der offenen Türen am Departement Klinische Forschung (DKF) und dem ARTORG Center for Biomedical Engineering Research der Medizinischen Fakultät der Universität Bern

Am 6. November feiert das DKF seinen 20. Geburtstag und führt bei dieser Gelegenheit, zusammen mit dem ARTORG Center, einen Tag der offenen Türen durch. Das DKF wurde gegründet, um den Forschenden der Medizinischen Fakul-tät und des Inselspitals optimale Bedingungen bezüglich Infrastruktur und Förderung zu bieten und um eine opti-male Ausnützung der Ressourcen zu ermöglichen. Der Tag der offenen Türen gibt dem Publikum die Gelegenheit, die DKF- und ARTORG-Labors an der Murtenstrasse 31, 35 und 50 zu besuchen und sich über die Einrichtungen und die Forschungsaktivitäten zu informieren.

Dem DKF gehören 47 Forschungsgruppen aus fast allen Ge-bieten der biomedizinischen Forschung an. Am Tag der of-fenen Türen wird der Besucher die Gelegenheit haben, sich über die Forschung in Kardiologie und Knochenbiologie zu informieren und sich die Möglichkeiten und die Problema-tik der modernen Frühdiagnostik und Erforschung von Erb-krankheiten erklären zu lassen. Es werden neue Ansätze zum Verständnis der Krebsentstehung und -behandlung vorgestellt, die Anästhesiologie und die Plastische Chirurgie präsentieren Projekte zur Entwicklung eines automatischen Feedback-Regelsystemes während einer Narkose und zur Vermeidung von Mangeldurchblutung bei rekonstruktiven (Haut-)Transplantationen. Die Erforschung und Anwen-dung von Stammzellen bei Transplantation und Krebs sind zentrale Themen in den Forschungsgruppen der Kliniken für Viszerale und für Thorax-Chirurgie. Die Besucher wer-den technologische Plattformen, sogenannte Core-Facili-ties, welche das DKF betreibt, besichtigen können. Dies sind aufwändige technische Infrastrukturen, welche von allen Mitgliedern des DKFs genutzt werden, zum Beispiel die hochauflösende Mikroskopie oder das FACS-Labor zur Cha-rakterisierung und Isolierung spezifischer Zellen-Popula-tionen. Um dem Besucher eine Übersicht zu ermöglichen, stellen sich die Forschungsgruppen in Video-Clips vor, und in einem Kurzfilm finden Sie weitere Informationen über das DKF. In der Cafeteria an der Mu35 werden Sie die Gele-genheit haben, Ihr Programm zusammenzustellen und sich mit einem Imbiss zu stärken.

Die am ARTORG-Center tätigen technischen Forschungs-schwerpunkte werden vorgestellt. Besucher werden die Möglichkeit haben, moderne biomedizinisch-technische Forschungsansätze näher kennenzulernen. So können eine Demonstrations-OP, eine Akustikkabine, Labore für die Entwicklung von Technologien für die Augenheilkunde, die Herzchirurgie und Kardiologie und für die Diabetes-forschung besichtigt werden. Darüber steht interessierten Besuchern ein Fahrsimulator zur Verfügung, in dem die eigenen Fahrkünste überprüft und bewertet werden kön-nen.

www.dkf.unibe.ch

Programm

Dienstag, 4. November 2014Ab 14 UhrAusstellung der Poster, Foyer Auditorium Langhans

Mittwoch, 5. November 201410–17 UhrAusstellung der Poster, Foyer Auditorium Langhans

Zwischen 13.30 und 14.30 Uhrsind die Autoren der Poster mit einer geraden Nummer und von 14.30 Uhr bis 15.30 Uhr die Autoren der Poster mit einer ungeraden Nummer anwesend und beantworten Ihre Fragen.

• 15.30 Uhr Begrüssung durch Prof. Dr. Hugues Abriel, Di-rektor DKF.

• 15.45 Uhr Vortrag Mrs. Suzan G. LeVine, U.S. Ambassa-dor to Switzerland and Liechtenstein: «U.S. and Switzer-land: Partnering for Medical Innovation»

• 16.30 Uhr Verleihung Johanna Dürmüller-Bol DKF For-schungspreis 2014

• Anschliessend Vortrag der Preisträgerin/des Preisträgers Johanna Dürmüller-Bol DKF Forschungspreis 2014

• 16.50 Uhr Vortrag Prof. Dr. Thomas Eschenhagen, Chair-man of the Board, German Centre for Cardiovascular Re-search and Director, Department of Experimental Pharma-cology and Toxicology, University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Germany: «The German Centre for Cardiovascular Research (DZHK) – a new Structure for Pro-moting Translation in Cardiology»

• 17.35 Uhr Verleihungen Förderpreise DKF und Forschungs-preis Alumni MedBern

• Anschliessend Apéro

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Gewinnen Sie zwei Hammam-Eintritte im Wert von je CHF 45.–.

W W W.HAMMAM - BERN.CH

SERVICE | QUIZ

Quiz

Zu welchem Spital gehört dieses Gebäude?

Senden Sie die Lösung an

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen sowie Ihre Postadresse an.

Teilnahmeschluss: 20.10.2014

Die Gewinner werden zufällig ermittelt und in der folgenden Ausgabe erwähnt, teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeitenden von Spital Netz Bern und Insel-spital. Ausgeschlossen sind Mitarbeitende der Redaktion PUNKT.

Auflösung aus dem letzten Heft: «Spital Belp». Gewinnerin der Führung in der Musealen Sammlung im Wert von CHF 50.– für 20 Personen ist Claudia Bähler, Teamleiterin Textilversorgung, Spital Netz Bern Belp.

I mpressu m

Herausgeberin:Inselspital Bern und Spital Netz Bern

Redaktion und Gestaltung:[email protected] (mak) [email protected] (ag)[email protected]

Bilder:Tanja Kocher, Pascal Gugler, KFGSpital Netz Bern

Druck:rubmedia, Wabern/Bern www.rubmedia.ch Druck auf FSC -Papier

Erscheinungsweise:4 Ausgaben pro Jahr

Auflage: 15 300 Exemplare

Redaktionsschluss:PUNKT 4/14: 24. Oktober 2014

ISSN 2296-5807PUNKT (Bern)

© 2014 Inselspital

«Hammam – Entfliehen Sie dem Alltag und tanken Sie Kraft»

www.hammam-bern.ch [email protected]

[email protected]

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MIROSLAV BARTÁK