REGJO-Spezial: Expo Real 2011

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Expo Real 2011 ISSN 1614-2837 www.regjo-leipzighalle.de Das Magazin für Mitteldeutschland REGJO-Spezial: Expo Real 2011

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REGJO-Spezial: Expo Real 2011 (deutsch)

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Expo Real 2011

ISSN 1614-2837

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Das Magazin für Mitteldeutschland

REGJO-Spezial: Expo Real 2011

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management für immobilien AG

Bamlerstraße 1 · 45141 Essenfon +49(0)201/820 810 · fax +49(0)201/820 8111internet: www.mfi .eu · mail: mfi .essen@mfi .eu www.hoefe-am-bruehl.de

KUNSTSTÜCKEKUNSTSTÜCKEDie Kunst am Bau ist integrativer Bestandteil unserer Immobilien-Konzepte, ganz speziell der Einkaufszentren. Seit unserer Gründung vor fast einem Vierteljahrhundert engagieren wir uns für Kunst: als Mäzen, als Kunstpreisstifter, mit zeitgenössischer Malerei am Arbeits-platz und mit gegenwärtiger Skulptur- und Lichtkunst in den Shoppingcentern, um sie dort einem breiten Publikum nahe zu bringen.

Mit jedem neu von uns entwickelten Einkaufszentrum, natürlich auch den „Höfen am Brühl“, die im Herbst 2012 eröffnet werden, lassen wir von renommierten Künstlern ein großes Kunstwerk erstellen. So geben namhafte Bildhauer wie Heinz Mack, Eberhard Fiebig, Fabrizio Plessi und Günther Uecker mit ihren Werken jedem unserer Center ein ganz besonderes Attribut und schaffen damit einen Ort der Begegnung, der Kommunikation und Diskussion.

Weiterhin möchte die mfi AG dazu beitragen, Kunst am Bau, Kunst im öffentlichen Raum zu fördern. Deshalb hat sie den mfi Preis ins Leben gerufen, der herausragende Kunst am Bau-Projekte würdigt. Er wird an einen Künstler verliehen für ein in Deutschland realisiertes und dauerhaft installiertes Kunstwerk. Schon siebenmal hat mfi ihren Kunstpreis im MuseumFolkwang (Essen) verliehen. Dotiert mit 50.000 Euro, zählt er zu den bedeutendsten Kunst-preisen Europas. Kunst ist für mfi ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur.

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

betrachtet man den mitteldeutschen Raum, so erkennt man schnell, dass wesentliche Immobilien-Entwicklungen in Stadtgebieten, ob Sanierungs- oder ehemalige Industriegebiete, sich rasant neu entwickelt haben. Keine Neuigkeit, eher eine stetige, konservative gute Ent-wicklung. Die wesentliche Aufgabe bestand darin, dass Vorhandene zu erhal-ten und es so zu formen, dass sich Baulü-cken schließen. Darüber hinaus soll sich

das „Immobile“ überzeugend in unseren zunehmend anspruchs-vollen Bedarf an Leben und Arbeiten einbettet lassen. Das „Alte“ neu gestalten. Selbstverständlich fügen sich neue Wohn- aber auch und vor allem Gewerbegebiete in die Städte ein. Dabei sind nicht nur die mitteldeutschen Oberzentren die starken Entwickler, ob kommunal oder privatwirtschaftlich; auch die Mittelzentren überzeugen durch hochwertige Neugründungen weltweit operie-render Unternehmen und Konzerne. Auf der diesjährigen EXPO REAL in München präsentieren sie sich alle und vereint, 144 Stunden eine hochwertige Darstellung aller Akteure zum Thema Regionalentwicklung im Gewerbe- und Wohnimmobilienbereich. Eingebettet in die Präsentationen der Metropolregionen in Deutschland. Ein Lesetipp: Der Neubau der Leopoldina in Halle (Saale), eines der finanziell stärksten genutzten Bauprojekte aus dem Konjunkturpaket II; sinnvoll und mit Weltruf!

Herzlichst,

PaulusProjektleitung

Inhalt

Bewachen statt Besetzen: Die Idee der ‚Wächterhäuser‘ wird landesweit exportiert.

Martin zur Nedden im Interview: Leipzigs Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwick-

lung und Bau der Stadt Leipzig

Lindenauer Hafen: Eine reizvolle Grundstücksentwicklung am Wasser mit Potential

Sachsen-Anhalt: Die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt

mbH geht auf Investorensuche.

Halle überrascht: und verändert sich – wissenschaftliche Spitzenleistungen und

wirtschaftliche Innovationen.

Wiederbelebung und Fortbestand: RKW Architekten lassen Leopoldina in neuem Licht erstrahlen.

Mitteldeutschland in Zahlen: Gewerbeanzahl, Eigentumswohnungspreise und Konjunktur-

entwicklung 2011

Wirtschaftsförderer in Mitteldeutschland: Geographische Darstellung regionaler Initiativen

Die Leipziger Klinger-Villa: Historisch bedeutendes Gebäude wird der Öffentlichkeit

zugänglich gemacht.

Leben an und auf dem See: Geschichte, Besonderheiten, Gegenwart und Zukunft der Leip-

ziger Neuseenlandschaft.

Entwicklungsflächen: Sächsische Mittelzentren präsentieren sich auf der diesjährigen

EXPO REAL in München.

Wohnen im Waggon: Im Ruhrgebiet erfüllen sich Marco Stepniak und Vanessa Stall-

baum einen Kindheitstraum.

Immoscoring: Innovatives Bewertungssystem „Immoscore“ bietet Anlegern

Hilfe beim Immobilienkauf.

Bebaute Räume: Stadtentwicklung in Mitteldeutschland

Investorenberatung: Leipzig/Halle bietet vielfältige Beratungsleistungen und Raum

für Investitionen.

The place to be. It-place.: Wandel der Leipziger Südvorstadt

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Haben kommt von Halten

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In der Planwirtschaft vernachlässigt, in der Marktwirtschaft von finanzschwachen Kommunen oder Erben aufgegeben, von mögli-chen Investoren ignoriert: Leerstand in den ostdeutschen Bundes-ländern hat viele Gründe. Wie in der ehemaligen „Boomtown“, Leipzigs Spitzname zur Hoch-Zeit des hessischen Immobilienspekulanten Dr. Jürgen Schnei-der. Vor allem Häuser an Hauptverkehrsstraßen stehen wegen des starken Lärms und unterbliebener Instandhaltung leer und sind so fortschreitendem Verfall preisgegeben. In Leipzig betrifft das unge-fähr 2.000 Häuser. Zwar sind 80 Prozent des Altbaubestandes seit 1990 saniert worden. Doch die Halbmillionenstadt verlor im selben Zeitraum mehr als 100.000 Einwohner, davon 50.000 aufgrund von Wegzug in den Speckgürtel oder ganz aufs Land. Und Wohnungen mit (Lage-)Mängeln lassen sich – anders als etwa in Hamburg, Köln oder München – hier kaum vermieten.

„Wächterhäuser“ sind meist Gründerzeithäuser – aber nicht nur.

Was tun? Seit Oktober 2004 gibt es den HausHalten e. V., der sich um den Erhalt städtebaulich und baukulturell bedeutsamer Gebäude kümmert, die für die „klassische“ Instandsetzung kaum in Frage kommen. Die Idee von den „Wächterhäusern“ wurde geboren. Damit sind vor allem Häuser aus der Gründerzeit gemeint. Sie begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts und mündete nach dem Sieg im Deutsch-

Bewachen statt BesetzenMit dem Konzept der Wächterhäuser und Wächterläden kommt sinnvolle Nutzung in den Leerstand. Der Leipziger Verein Haus-Halten e.V. steht Interessenten zur Seite – und exportiert inzwischen die Idee sogar deutschlandweit.

Text: Marko T. Hinz Fotografie: HausHalten e.V.

Französischen Krieg 1870/71 in eine regelrechte Hochkonjunktur, „dank“ der durchs Deutsche Reich erzwungenen Reparationszahlun-gen Frankreichs in Höhe von fünf Milliarden Francs. Im Oktober 1873 – im Gründerkrach – war dann Schluss mit der Spekulationsblase. Allein in der Messestadt sind Tausende Häuser mit reichem Fassaden-schmuck erhalten geblieben, so wie im Waldstraßenviertel, Europas größtem zusammenhängenden Gründerzeitquartier. Die Tätigkeit des Vereins beschränkt sich aber nicht nur auf Immobilien aus dieser Zeit. „Im Blickfeld stehen generell denkmalgeschützte Häuser“, sagt Katrin Weber, Presseverantwortliche bei HausHalten.

Das Konzept

Im „Wächterhaus“-Konzept finden ratlose Eigentümer leer stehender Häuser und engagierte Nutzer auf der Suche nach Flächen für ihre Ideen zusammen. Vandalismus und Spätfolgen durch Witterungsschä-den werden verhindert, schließlich ist immer jemand im Haus, der beides schnell entdecken bzw. beheben kann. Und geheizt und gelüftet wird eben auch – und damit der Verfall verhindert. Zwischennutzer können Existenzgründer, Künstler, Vereine und dergleichen sein, nur wohnen darf niemand in den Gebäuden. „Dem steht das Mietrecht entgegen“, erklärt die Vereinsmitarbeiterin. „Unsere Gestattungsver-einbarungen laufen grundsätzlich nach fünf Jahren aus. Danach darf der Eigentümer die bisherige Nutzung beenden. Bei normalen Miet-

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verhältnissen ist so etwas nicht möglich.“ Die Nutzer zahlen an den Eigentümer bloß die Betriebskosten, im Gegenzug sorgt dieser für Wasser- und Stromanschlüsse und pro Etage für eine funktionierende Toilette. Auch Fens-ter und Türen sollen nicht nur in den Angeln hängen, sondern wirklich vor Wind und Wet-ter schützen. Und die meist noch vorhande-nen Kachelöfen dürfen nicht bloß dekorativ in der Zimmerecke stehen, sie müssen als Wärmespender nutzbar sein. „Bis jetzt hatten wir 200 Nutzer in 15 Wächterhäusern“, berichtet Katrin Weber. Doch wächst die Zahl der Häuser deutlich langsamer als die Zahl der Inte-ressenten: „In unserem Verteiler stehen 1.000 E-Mail-Adressen“.

Dauerhafte Lösungen: mit Hausgruppen und Ausbauhäusern

Drei ehemals vernachlässigte Immobilien konnten bereits in neue, geklärte Nut-zungsverhältnisse überführt werden – die „entlassenen Wächterhäuser“. Bis zum Frühjahr 2012 sollen drei bis vier weitere hinzukommen. Denn das langfristige Ziel sei Weber zufolge nicht die Suche nach Zwischen-nutzern, sondern die Schaffung dauerhafter Lösungen. Besonders gut eignen sich dafür Hausgruppen. Diese Gruppen würden ihr gemeinsam erworbenes neues Eigentum selbst Zug um Zug sanieren. Zusätzlich zur Gebäudebeurteilung berät sie der Haus-

Halten e.V. bei Finanzierung und Steuern. Außerdem gibt’s Ratschläge zur richtigen Rechtsform, ob nun klassische GmbH, Erbbaupacht, Einhausgenossenschaft oder Wohneigentumsgemeinschaft. Daneben betreut der Verein auch noch „Wächterläden“. Zuweilen sind zwar Häuser teil- oder vollsaniert und regulär vermietet, das Erdgeschoss mit einer Ladenfläche bleibt jedoch leer. Das Haus verliert so an Attrakti-vität, vielfach sogar das ganze Viertel, wenn auf die Nachbarschaft dasselbe zutrifft. Die „Wächterläden“ wirken dem entgegen, schließlich hilft die positive Ausstrahlung genutzter Ladenlokale, die Magistralen wie-der zu beleben und die Läden auf lange Sicht einer normalen Vermietung zuzuführen. Das jüngste Kind im Vereinsangebot schließlich sind die Ausbauhäuser. Hier werden auf lange Sicht „normale“ Mietver-hältnisse für die Nutzer geschlossen. Katrin Weber: „Bei diesem Modell unterstützen wir die Hauseigentümer bei der Vorbereitung für die Nutzung und bei Mietersuche und Mie-terbetreuung während des Ausbaus“. Die Eigentümer wollen ihr leerstehendes Haus nicht verkaufen, sind aber bereit, es zu einem geringen Entgelt zu vermieten. Die Mieter können – und müssen – dafür in ihrem neuen Heim ordentlich Hand anlegen. Das alles macht eine Menge Arbeit, die durch noch einen weiteren festange-stellten Mitarbeiter geleistet wird (der sich um die Nutzerbörse kümmert), und durch zahlreiche ehrenamtliche Helfer. Der Ver-

ein finanziert sich aus den Beiträgen der Fördermitgliedschaft, die die Nutzer zu zahlen haben. Bis 2009 halfen zudem das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung mit Förder-geldern. 2010 hat dann die Stadt Leipzig den HausHalten e.V. – gegen einen regelmäßi-gen festen Betrag – mit der „Aktivierung leerstehender Ladenlokale“ beauftragt: Das „Wächterläden“-Projekt startete.

„Wächterhaus“: Der Begriff ist geschützt, die Idee wird exportiert.

Das ursprüngliche Modell der „Wächt-erhäuser“ wurde inzwischen sogar nach Chemnitz, Erfurt, Görlitz, Halle und Mag-deburg exportiert. Die Idee weiterzugeben war auch eine der Bedingungen, um vom Bund gefördert zu werden. HausHalten e.V. hat mit den dort tätigen Vereinen Koopera-tionsverträge abgeschlossen und lässt sich die Beratung mit einer „einmaligen kleinen Summe“ vergüten, so Weber. Die Presseve-rantwortliche weiter: „Es gibt Anfragen aus anderen Städten, mit denen wir klären, ob sich das Modell auf sie übertragen lässt.“ Kürzlich zeigten Bremerhaven und Gelsen-kirchen Interesse. Der Begriff des „Wächterhauses“ ist im übrigen geschützt. Katrin Weber: „Das dient auch der Qualitätssicherung.“

Weitere Informationen unter: www.haushalten.org

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fixiert. Danach soll auf den ehemals mehr oder minder inferior genutzten Flächen auf der Nordostseite des Hafens ein gemischt genutztes Quartier entstehen. Dieses soll seine Qualitäten aus der Nähe zum Wasser, seiner Anbindung an die Seen im Südraum sowie seiner großzügigen Gestaltung der Promenade und der mit ihr vernetzten öffentlichen Räume ziehen. Neben Freizeitgewerbe, wasserbezogenem Handwerk, Dienstleitungsbetrieben wie Hotels,

Gastronomie, Cafés, technologiebezogenen Einrichtungen und anderem mehr soll hier auch Wohnen untergebracht werden. Der in Aufstellung befindliche Bebauungsplan sieht genau diese Misch-struktur vor, indem dort Wohn-, Misch- und Gewerbegebietsflä-chen ausgewiesen werden.

Welche Möglichkeiten hält das geplante neue Stadtquartier für pri-vate Investoren bereit? Die Bebauung des am Wasser erschlossenen Quartiers ist privaten Investoren vorbehalten. Die Stadt wird lediglich die öffentliche Infrastruktur für das Gebiet, nämlich Straßen, Wege, auch „Was-serwege“, und Grünflächen schaffen, d.h. eine attraktive Erschlie-ßung und Vernetzung des Quartiers, wasserbezogene Investitio-nen wie den Ausbau der Marina am Nordkopf des Hafens und die Anbindung an den vorhandenen Karl-Heine-Kanal sowie die Herstellung der Promenade an Hafen und neuem Kanal. Diese Flächen werden vom Markt aber nur angenommen, wenn diese Infrastruktur auch in hoher Qualität hergestellt wird und ein Alleinstellungsmerkmal – hier die Lage am Wasser, am Tor zum Neuseenland im Südraum – hat. Deshalb legen wir hohen Wert auf den attraktiven Ausbau dieser Infrastruktur.

Wann wollen Sie mit der Vermarktung der Grundstücke starten? Die Vermarktung der Grundstücke soll parallel zur Erschließung des ersten Bauabschnitts, d.h. im Frühjahr 2012, beginnen. So wie wir hohen Wert auf den attraktiven Ausbau der „öffentli-chen“ Infrastruktur legen, streben wir auch eine hohe gestalteri-

Mitte August vollzogen Sie den ersten Spatenstich zur Erschließung des 17 Hektar großen Areals am Lindenauer Hafen. Wie sieht der weitere Zeitplan für das Projekt aus?Mit dem ersten Spatenstich haben wir den Startschuss gegeben für baufeldvorbereitende Maßnahmen im Vorfeld der eigentlichen ver-kehrlichen Erschließung des Hafenareals. Vorausgegangen waren schwierige Verhandlungen zur Verlagerung von 2 Betrieben, einem an der Plautstraße und einem weiteren im Bereich des Hafenbe-ckens. Neben dem Grunderwerb mussten im Vorhinein außerdem die gewerblichen Gebäude beseitigt werden, die sich auf der künf-tigen Erschließungstrasse befanden. Die Bauarbeiten für die neue Erschließungsstraße des künftigen Hafenviertels – bisher war der Hafen ja über die Lützner Straße erschlossen – sollen im Frühjahr 2012 beginnen und im Frühjahr 2013 abgeschlossen werden.

Wann rechnen Sie mit der Bereitstellung der Fördermittel für den Durchstich vom Karl-Heine-Kanal und mit dessen Baubeginn?Wir hoffen, dass im vierten Quartal 2011 die Fördermittelfrage für den Durchstich abschließend geklärt sein wird und wir mit den Kanalbauarbeiten nach der Winterpause, also im Frühjahr 2012, beginnen können.

Welche Potenziale bieten das Gebiet und darüber hinaus der geplante Gewässerverbund mit den Seen im Südraum für die Stadt entwicklung Leipzigs? Mit der Entwicklung und Bebauung dieses auch landschaftsräumlich einmaligen Areals soll ein lebendiges neues Stadtquartier am Wasser entstehen, in dem Wohnen, Arbeiten und Freizeit ein harmonisches Nebeneinander finden. Die Hafenentwicklung wird dabei auch neue und positive Impulse für die angrenzenden Stadtteile Neu-Lindenau, Plagwitz und Grünau setzen sowie das Wohnumfeld und die Auf-enthaltsqualität dieser Quartiere weiter verbessern. Die Vernetzung des Hafens mit dem regionalen Gewässerverbund wird diese Effekte zusätzlich unterstützen und Leipzig sowie die Potentialräume des Neuseenlands im Südraum, die ja auch miteinander vernetzt werden, über das Medium Wasser näher zusammenrücken lassen. Schließlich und vor allem wird diese neue Infrastruktur auch der Nährboden für neue Arbeitsplätze in den wasseraffinen Bereichen des Handwerks, der Tourismuswirtschaft sowie sonstiger Dienstleistungen sein. Im Ergebnis ist also nicht nur mit positiven Stadtentwicklungseffekten zu rechnen, sondern auch mit solchen im Bereich der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes.

Wo werden die Schwerpunkte der zukünftigen Nutzung am Lin-denauer Hafen liegen? Mit einem Gutachterverfahren Ende 2008 wurde ein Konzept für eine städtebauliche, freiräumliche und funktionale Neuorientie-rung des Gebiets um den Lindenauer Hafen erstellt. Der Stadtrat hat dieses Konzept Mitte 2010 bestätigt. Damit wurden neben der Erschließung des Gebiets und seiner Einbindung in den umgeben-den Landschaftsraum das städtebauliche Grundgerüst für Bau-flächen am vorhandenen Hafen und dem anzubindenden Kanal

Interview mit Martin zur NeddenBürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig

Interview: Kai Bieler Masterplan und Foto: Stadt Leipzig

Martin zur NeddenMartin zur Nedden, Jahrgang 1952, ist seit 2006 Bürgermeister und Beigeord-neter für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig. Zudem ist er Vorsitzender des Bau- und Verkehrsausschusses des Deutschen Städtetages. Martin zur Ned-den studierte Raumplanung und Raum-ordnung in Wien. Er arbeitete u.a. als Technischer Beigeordneter in Unna und als stv. Leiter des Institutes für Stadtent-wicklung und Wohnen in Potsdam. Von 1999 bis zu seinem Amtsantritt in Leip-zig war er Stadtbaurat in Bochum, wo er zuvor das Planungsamt leitete.

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sche Qualität der von „Privaten“ gebauten Architektur an. Dies wollen wir u. a. mit Realisierungswettbewerben erreichen. Die Auslobung dieser Wettbewerbe sowie die Auswahlkriterien und ihre Gewichtung werden derzeit vorbereitet.

Gibt es dafür bereits Interessenten für ein Engagement am Lindenauer Hafen?Auf dem lokalen Markt in Leipzig gibt es ein großes Interesse für diesen außerge-wöhnlichen Standort. Die Planungen am Lindenauer Hafen werden sehr intensiv beobachtet. Eine Vielzahl von ortsansäs-

sigen Investoren hat bereits bei der LESG, die hier als Sanierungsträgerin eingesetzt ist und für Entwicklung, Erschließung und Vertrieb der Flächen verantwortlich zeich-net, vorgesprochen. Wir wollen aber nicht nur den lokalen oder regionalen Markt ansprechen. Zielgruppe sind auch nati-onale und internationale Investoren. Es bestehen bspw. bereits intensive Kontakte zu einer Gruppe von 20 niederländischen Investoren, die Ende September 2011 hier in Leipzig die Möglichkeiten der Ansiedlung am Hafen und im Südraum erkunden. Aus diesem Grund bildet der Lindenauer Hafen

in unseren Gesprächen bei der diesjährigen EXPO REAL in München einen besonde-ren Schwerpunkt. Im Ergebnis bin ich sehr zuversichtlich, dass wir die Flächen am Lin-denauer Hafen in kürzester Zeit vermarkten können und somit ein belebtes neues Stadt-quartier auf einer vorher eher ungenutzten Fläche schaffen können.

Weitere Informationen unter: www.leipzig.deRegion LEIPZIG/HALLE in der Halle A2 am Stand 432

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Perfekte Event-Location

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Mit seinem außergewöhnlichen Angebot und der ganz besonderen Atmosphäre ist der Kanupark Markkleeberg die ideale Location für Ihre Veranstaltung. Ob für Kunden, Mitarbeiter oder Geschäftspartner – die Stunden am Markkleeberger See werden unvergesslich: Auf Spaß und Action im Kanal folgen Erfahrungsaustausch und Entspannung bei Getränken und Leckereien im Restaurant der KANU Wildwasser-Ter-rasse. Die Anlage kann zu attraktiven Konditionen auch exklusiv ange-mietet werden. Business-Pakete sind zu jeder Zeit – auch außerhalb der Saison und der öffentlichen Raftingzeiten – buchbar und können weitere Rafting-Specials beinhalten. Wir erstellen Angebote gern nach Ihren individuellen Wünschen.

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Die Stadt hat den zentralen Bereich des Lindenauer Hafens als Sanierungsgebiet ausgewiesen und ihre Tochter LESG als Sanierungsträgerin mit der Entwicklung, Erschließung und Vermarktung der revita-lisierten Flächen beauftragt. Die Ausschrei-bung der Grundstücke, die sich zum Groß-teil im Eigentum der Stadt Leipzig befinden, soll parallel zu den Erschließungsarbeiten im Frühjahr 2012 erfolgen. Eine Vielzahl von Investoren wie auch die lokale Wohnungs-wirtschaft haben bereits Interesse signali-siert. Auch Selbstnutzern soll die Möglichkeit der Eigentumsbildung geboten werden. Finanziert wird die Maßnahme mit einem Umfang von rund 20 Mio. Euro im Wesentlichen mit Hilfe der Programme „Städtebauliche Sanierungs- und Entwick-lungsmaßnahmen“, „Stadtumbau-Ost“ sowie mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

in die landschaftlich reizvollen Schönauer Lachen schaffen immer wieder die Bezie-hung zum Wasser und damit eine beson-dere Aufenthaltsqualität. Über eine Busan-bindung mit Verlängerung ins Hafenareal sowie tangierende Straßenbahnlinien ist eine optimale ÖPNV-Anbindung bereits vorhanden. Ein weiterer positiver Faktor ist die gute regionale und überregionale Anbindung des Lindenauer Hafens. Der Lindenauer Hafen ist ein Schlüs-selprojekt des regionalen Gewässerverbun-des: Metropolitane, gründerzeitliche Stadt-räume in Leipzig werden über naturnahe Wasserläufe und Kanäle mit den Potenti-alräumen des Neuseenlands im Südraum vernetzt. Freizeit- und Tourismuseinrich-tungen entlang der teilweise wieder offen gelegten innerstädtischen Gewässer sowie an den gefluteten Tagebauseen werden durch die Basisinfrastruktur dieses Hafens Impulse erhalten. Positive Stadtentwick-lungseffekte von Hafen und Kanalverbin-dung werden in der näheren Umgebung die Wirtschaftsstruktur verbessern und dar-über hinaus den Arbeitsmarkt stabilisieren.

Der Lindenauer Hafen – eine Grundstücksentwicklung am WasserText: Stadt Leipzig Visualisierung: Häfner/Jiménez, Berlin

Weitere Informationen finden Sie unter: www.lesg.de

Der niemals fertiggestellte Lindenauer Hafen war als Endpunkt des Südflügels des Mittel-landkanals geplant. Der Hafen gehört heute mit dem ebenfalls nie fertig gestellten Elster-Saale-Kanal zu den großen Potentialräumen der Stadt Leipzig. Aufbauend auf dem in Aufstellung befindlichen Bebauungsplan ist 2011 mit der Revitalisierung dieses bisher kaum genutzten Areals begonnen worden. Der in einen Grüngürtel eingebettete Hafen befindet sich in einzigartiger Lage im Westen der Stadt. Nur etwa 4 km vom Stadt-zentrum entfernt besteht hier die besondere Chance einer baulichen Entwicklung am Wasser im Umfeld eindrucksvoller histori-scher Speicher. Die Vielzahl möglicher Bebau-ungsformen (kompakte Blockstrukturen, Stadtvillen und Stadthäuser) erlauben ver-schiedene Arbeits- und Wohnformen. Hier wird ein lebendiges neues Stadtquartier ent-stehen, in dem Arbeiten, Wohnen und Frei-zeit optimal verknüpft werden können. Attraktive Promenaden, interessante Platzsituationen und verschlungene Pfade im angrenzenden Hangkantenpark mit abwechslungsreichen Aussichtspunkten

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Interview mit IMG-Geschäftsführer Dr. Carlhans Uhle

Welche Aufgaben hat die IMG?

Als landeseigene Gesellschaft, die in dieser Form seit fünf Jahren besteht, sind wir in drei Hauptbereichen tätig: der Wirtschaftsförderung, dem Standortmarketing für das Land Sachsen-Anhalt sowie dem Tourismusmarketing. Diese drei Bereiche greifen ineinander, schließlich müssen wir potentiellen Investoren zeigen, dass sie hier nicht nur exzellente Arbeits- sondern auch sehr gute Lebensbedingungen finden.

Wie gehen Sie bei der Suche nach potentiellen Investoren vor?

Zunächst analysieren wir, welche Unternehmen im In- und Ausland an einem Engage-ment in Sachsen-Anhalt interessiert sein könnten, sprechen diese dann gezielt an und versuchen ihnen die Vorteile einer hiesigen Investition aufzuzeigen. Neben dieser klas-sischen Direktansprache nutzen wir alle in der Wirtschaftsförderung üblichen Methoden der Kontaktanbahnung zu potentiellen Investoren.

Auf welche Erfolge im Bereich der Wirtschaftsförderung kann die IMG dabei zurückblicken?

Als One-Stop-Agency zeigen wir den Unternehmen, dass sie hier willkommen sind und unterstützen sie bezüglich der Suche nach einem geeigneten Standort, qualifiziertem Personal, Fördermitteln und helfen ihnen bei der Erfüllung der behördlichen Auflagen. Mittlerweile sind auch eine Reihe von Unternehmen aufgrund von Empfehlungen hier schon angesiedelter Firmen zu uns gekommen. Eine solch gute „Mundpropaganda“ freut uns natürlich sehr. So hatte uns vor wenigen Wochen ein Unternehmen aus Österreich angesprochen, das uns durch den Bericht eines befreundeten Unternehmen kennenge-lernt hat: vor wenigen Tagen hat sich auch das neue Unternehmen entschieden, bei uns zu investieren. Es ist uns in Kooperation mit unseren Partnern, z.B. dem Wirtschaftsmi-nisterium und den eigentlichen Standorten, in den letzten Jahren gelungen, das Image von Sachsen-Anhalt als Investitionsstandort deutlich zu verbessern. Dies hat sich auch in den Ansiedlungszahlen niedergeschlagen. Von 2006 bis 2010 hat Sachsen-Anhalt insge-samt 258 Errichtungs- bzw. Ansiedlungsinvestitionen gefördert.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.investieren-in-sachsen-anhalt.de

Aussteller auf dem Messestand der IMG:

· Stadt Magedeburg, www.magdeburg.de

· Stadt Dessau-Roßlau, www.dessau-rosslau.de

· 4. EWG Anhalt-Bitterfeld mbH, www.ewg-anhalt-bitterfeld.de

· GSA Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt GmbH, www.gsa-grundstuecksfonds.de

· Graf Solms Investitionsvermittlung, www.GrafSolmsInvest.de

· Stadt Haldensleben, www.stadt-haldensleben.de

· Stadt Ilsenburg, www.stadt-ilsenburg.de

· Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungs- gesellschaft mbH, www.mdse.de

· Stadt Sangerhausen, www.stadt.sangerhausen.de

· Stadt Schönebeck (Elbe), www.schoenebeck-elbe.de

· Hansestadt Stendal, www.stendal.de

· Landkreis Stendal, www.landkreis-stendal.de

· Q-fin GmbH Magdeburg, www.Q-fin.de

· Virtual Development and Training Centre des Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung, www.vdtc.de

· Wirtschaftsförderung & Tourismus Anhalt GmbH, www.wf-anhalt.de

· Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg, www.wobau-magdeburg.de

Stand A234 in Halle A2

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ziebranche. Laut IMG-Geschäftsführer Dr. Carlhans Uhle hätten sich in diesem Bereich die Umsätze in den letzten Jahren verdop-pelt, landesweit seien 3.700 Mitarbeiter in dieser Branche beschäftigt. Neben anderen Standorten entwickelt sich Dessau-Roßlau zu einem Zentrum der Biopharmazie in Sachsen-Anhalt. Dieser Industriezweig hat seit den 1920er Jahren Tradition in der grü-nen Stadt an der Elbe. Heute stellt die IDT Biologika GmbH im Auftrag internationaler Pharmakonzerne Impfstoffe und Pharma-zeutika für die Human- und Veterinärme-dizin her. Das Geschäft läuft so erfolgreich, das Anfang September der Grundstein für ein neues Impftstoff-Abfüllgebäude gelegt worden ist, die Investitionssumme beträgt 40 Millionen Euro. Weitere Investitionen befinden sich in Vorbereitung. Zusammen mit anderen Unternehmen der Branche hat sich die IDT Biologika GmbH im 120 Hektar großen BioPharmaPark Dessau angesiedelt. Rund 70 Hektar stehen noch für weitere Ansiedlungen zur Verfügung. Der BioPhar-maPark gibt Unternehmen die Chance, sich auf ihre Kerngeschäfte zu konzentrie-ren, Geschäftsrisiken zu minimieren und – sofern gewünscht – von einer langfristigen Partnerschaft mit den anderen dort ansäs-sigen Unternehmen zu profitieren. Ziel für die Zukunft ist es, den Standort zu einem international anerkannten Cluster der bio-pharmazeutischen Industrie zu entwickeln, an dem Forschung und Entwicklung, Pro-duktion und Dienstleistung eine optimale Verbindung miteinander eingehen. So spezialisiert der BioPharmaPark Dessau auf der einen Seite ist, so offen für

Ansiedlungen aller Art ist der am nördli-chen Stadtrand des Harzstädtchen Ilsen-burg gelegene Industriepark. Das 2007 erschlossene Areal liegt in unmittelbarer Nähe zur B6 und verfügt außerdem über einen Anschluss ans Schienennetz. Dort produzieren bereits mehrere internatio-nal erfolgreiche Unternehmen aus dem Bereich der Automobilzuliefererbranche – u.a. die Ilsenburger Grobblech GmbH (eine Tochter der Salzgitter AG), die alu-miniumbearbeitende CST GmbH und die Elektro- und Automatisierungstechnik GmbH Ilsenburg. Für weitere Ansied-lungen im klein- und mittelständischen Bereich stehen noch knapp 25 Hektar in verschiedenen Zuschnitten zur Verfügung. „Wir suchen neben der Automobilzulie-fererbranche noch andere Standbeine und sind daher offen für jegliche Vor-schläge“, erläutert die Geschäftsführerin der Ilsenburger Grundstücksgesellschaft Silke Niemzok die weiteren Entwicklungs-vorstellungen für den Industriepark. Das landschaftlich überaus reizvoll gelegene Ilsenburg zieht Jahr für Jahr viele Tou-risten an, jedoch allein davon existieren kann die Stadt nicht. „Wir sind hier in der glücklichen Lage, dass sich Tourismus und Gewerbe nicht stören, da ihre Gebiete räumlich voneinander getrennt sind“, führt Niemzok aus. Weitere wissenswerte Details zum Bio-PharmaPark Dessau und zum Industriepark Ilsenburg sowie Informationen über zahl-reiche andere attraktive Projekte und Inves-titionschancen sind auf dem Messestand des Bundeslandes in München erhältlich.

Ursprüngliche Landschaften, histori-sche Städte und zahlreiche Standorte der Hightech-Industrie prägen das so vielfäl-tige wie abwechslungsreiche Gesicht von Sachsen-Anhalt. Das Bundesland präsen-tiert eine Auswahl seiner vielen Facet-ten auf einem Gemeinschaftsstand auf der Expo Real 2011. Den Messeauftritt betreut wie auch in den Jahren zuvor die landeseigene Investitions- und Marketing-gesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG). Mit insgesamt 17 Messeteilnehmern ist die Bandbreite der diesjährigen Präsentation sehr groß, darunter finden sich zum Bei-spiel die Kommunen Magdeburg, Stendal, Sangerhausen, Schönebeck oder Haldens-leben. Daneben zeigen das Virtual Deve-lopment and Training Centre (VDTC) des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung sowie die Q-fin GmbH die Verbindung von Spitzenforschung und innovativen Dienstleistungen. So ermög-licht das VDTC u.a., Produkte und Prozesse virtuell zu simulieren, in seinen Hightech-Laboren arbeiten Wissenschaftler inter-disziplinär mit Kunden aus Dienstleistung und Industrie zusammen. Damit entste-hen an den Bedürfnissen der Auftraggeber orientierte, modernste Entwicklungen für die unternehmerische Praxis. Die ebenfalls in Magdeburg angesiedelte Q-fin GmbH entwickelt Finanzsoftware und berät Unternehmen in komplexen Fragen des Projektmanagements. Ein Indikator für die positive wirt-schaftliche Entwicklung im Hightech-Sektor, die Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren genommen hat, ist die Biopharma-

Sachsen-Anhalt – Land mit Potential Auf der internationalen Gewerbeimmobilienmesse Expo Real präsentiert sich Sachsen-Anhalt mit einer großen Band-breite an Ausstellern. Schwerpunkte sind kommunale Gewerbeflächen und die Biopharmaziebranche.

Text: Dörthe Gromes Fotografie: Investitionsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH

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Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ist die drittgrößte ihrer Art in Deutschland und besitzt national wie international ein sehr gutes Renommee. Klein aber fein ist die Evangelische Hoch-schule für Kirchenmusik, die seit 1939 in Halle ansässig ist. Neben diesen drei Hochschulen hat die Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften seit 1878 ihren Sitz in der Stadt. Dieser wissen-schaftlichen Institution, die von ihrer Funktion her vergleichbar ist mit der Royal Society in London oder der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau, gehören mehr als 1.250 Wissenschaftler aus aller Welt an, unter ihnen zahlreiche Nobelpreisträger. Politik-beratung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sind die beiden wichtigsten Aufgaben der Leopoldina. 2012 wird sie ihr neues Hauptgebäude am Moritzburgring beziehen. Exzellente Forschungsergebnisse werden auch in etlichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen erzielt, darunter die Max-Planck-Institute für Mikrostrukturphysik, für Ethnolo-gie und für Enzymologie der Proteinfaltung, die Fraunhofer-Ins-titute für Werkstoffmechanik und für Silizium-Photovoltaik, die Leibniz-Institute für Pflanzenbiochemie, für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa und für Wirtschaftsforschung sowie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig-Halle. Zwi-schen Forschung und Wirtschaft gibt es einen regen Austausch – die Wege sind kurz in Halle, was Kooperationen zwischen ver-schiedenen Institutionen sehr erleichtert.

Ein besonderer Wirtschaftsstandort

Ein herausgehobenes Beispiel für diese Art der Zusammenarbeit ist der weinberg campus. Mit 134 Hektar ist er nach Berlin-Adlershof der zweitgrößte Technologiepark in Ostdeutschland. Auf dem ehe-maligen Kasernengelände sind heute universitäre und außeruni-versitäre Forschungseinrichtungen angesiedelt sowie zahlreiche Hochtechnologieunternehmen. Der weinberg campus ist Halles erste Adresse, wenn es um Entwicklung und Realisierung inno-vativer, marktfähiger Vorhaben geht. Firmengründer mit einer interessanten Geschäftsidee, insbesondere in den Bereichen Bio-technologie, Biomedizin sowie Nanotechnologie und angrenzen-

Halle überrascht Halle verändert! – so lautet das Motto des Stadtmarketings seit einiger Zeit. Ein genauer Blick auf die Stadt an der Saale zeigt, dass sie sich nicht nur verändert, sondern auch mit zahlreichen kulturellen Höhepunkten, wissenschaftlichen Spitzenleistungen und wirtschaftlichen Innovationen überrascht.

Text: Dörthe Gromes Fotografie: Thomas Ziegler, Jens Schlüter

Man kann Halle als unterschätzte Stadt bezeichnen, als Stadt deren Besucher häufig folgende Reaktion zeigen: „Oh, ich wusste ja gar nicht, wie schön es hier ist.“ oder „Ich hätte ja nie gedacht, dass es hier so viel zu entdecken gibt.“ Zu DDR-Zeiten war Halle wohl die am meisten verwahrloste Stadt in Ostdeutschland. Die historische Kernstadt, die den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstanden hatte, war durch die jahrzehnte-lange Vernachlässigung ihrer Bausubstanz zugunsten der ab den 1960er Jahren hochgezogenen Plattenbausiedlungen dem Ruin preisgegeben. „1990 sind wir dem Tod gerade mal noch von der Schippe gesprungen“, erinnert sich Dr. Heinz Friedrich Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung in Halle, an diese Zeit. Ein Bild, das man sich bei einem Gang durch die Stadt heute gar nicht mehr vorstellen kann. Mittlerweile ist ein Sanierungsstand von ca. 78 Prozent erreicht, eine enorme Aufbauleistung, die sich sehen lassen kann.

Stadt der Wissenschaft

Auch auf vielen anderen Gebieten hat Halle aufgeholt bzw. an 1945 abgebrochene Entwicklungen angeknüpft. So zum Beispiel an seine glänzende Tradition als Universitäts- und Wissenschaftsstadt. Über 20.000 Studierende sorgen für frischen Wind in der Stadt. Ausbil-dung hat Tradition in Halle. 1698 rief der pietistische Theologe und Pädagoge August Hermann Francke die heute nach ihm benannten Franckeschen Stiftungen ins Leben. Zunächst als Armenschule und Waisenhaus gegründet, entwickelte sich Franckes Werk im Laufe des 18. Jahrhunderts zu einer ganzen Schulstadt mit angegliederten Wirtschaftsbetrieben. Diese einzigartige Einrichtung trug den Ruf der Saalestadt in die ganze Welt. Dem besonderen Einsatz des ehe-maligen Außenministers und gebürtigen Hallensers Hans-Dietrich Genscher ist es zu verdanken, dass die stark verfallenen Stiftungen nach der Wende gerettet wurden. Heute benutzen zahlreiche kultu-relle, soziale und pädagogische Einrichtungen die sanierten Gebäude für ihre Zwecke, darunter auch die Bundeskulturstiftung. Auch die Martin-Luther-Universität mit ihren rund 180 Studi-enangeboten blickt auf eine mehr als 500-jährige Geschichte zurück.

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der Gebiete, erhalten dort eine umfassende Unterstützung und Beratung. Derzeit gibt ca. 50 Firmen auf dem Gelände, zusam-men mit den Forschungseinrichtungen arbeiten dort über 5.000 Menschen Auch im Medienbereich hat Halle mit dem 2007 eröffneten Mitteldeutschen Multimediazentrum (MMZ) das Cam-pusprinzip umgesetzt. Das in der westli-chen Innenstadt gelegene Gebäude mit ca. 6.000 Quadratmetern Nutzfläche bildet das Herzstück eines zukünftigen Medien- und Kreativquartiers. Mit 40 Unternehmen und dem Institut für Medien- und Kom-munikationswissenschaft der Universität ist das MMZ, das auch einen Kinosaal und Kongressräume umfasst, bereits fast aus-gefüllt. Die Radiozentrale des Mitteldeut-schen Rundfunks und die Mitteldeutsche Medienförderung GmbH untermauern

Halles Position als einer der wichtigsten Medienstandorte Mitteldeutschlands. Dienstleistungen sind ein weiterer Schwerpunkt der Hallenser Wirtschaft, knapp die Hälfte aller hier ansässigen Fir-men zählen zu diesem Bereich. Neben der Stadtwerke Halle GmbH und zahlreichen Weiterbildungsunternehmen bildet vor allem die Callcenterbranche mit ca. 5.000 Mitarbeitern einen Beschäftigungsschwer-punkt in der Stadt. Zwei Firmen aus der Lebensmittelbran-che haben es zu überregionaler Bekannt-heit gebracht: die Halloren Schokoladenfa-brik AG und die Kathi Rainer Thiele GmbH. Beides sind unerwartete Erfolgsgeschichten aus der Nachwendezeit, die beispielhaft für die Innovationskraft und Überlebensstärke der Hallenser Wirtschaft stehen. Die 1804 gegründete Halloren Schokoladenfabrik ist

die älteste ihrer Art in Deutschland, mittler-weile gehören mehr als 100 Produkte zum Sortiment. Die Marke „Kathi“ steht für ein erfolgreiches Familienunternehmen, das in punkto Backmischungen unangefochtener Marktführer in Ostdeutschland ist. Noch immer ist Halle ein wichtiger Chemiestandort. Wobei die Industrie nicht direkt in der Stadt angesiedelt ist, sondern in den südlich gelegenen Orten Leuna und Schkopau. Halle bildet nach wie vor das Zentrum des Chemiedreiecks Leuna, Buna, Bitterfeld. Bereits Ende des 19. Jahrhun-derts begann sich die chemische Industrie in der Region anzusiedeln, zu DDR-Zeiten erreichte sie ihren zahlenmäßigen Höhe-punkt, allerdings zum Preis einer hohen Umweltverschmutzung. Strenge Umwelt-schutzauflagen nach der Wende bewirkten eine anhaltende Regeneration der Region,

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Wachsende Bedeutung kommt dem Flugha-fen als zweitgrößtem Luftfrachtumschlagplatz Deutschlands zu. Nicht zuletzt deshalb sind in der Nachbarschaft des Flughafens namhafte Unternehmen zu finden, deren Standortent-scheidung maßgeblich auf den hier gegebe-nen infrastrukturellen Rahmenbedingungen begründet ist. Hierzu zählen neben Porsche und BMW auch Future Electronics, Amazon, Schenker sowie Kühne + Nagel. Aber auch das Flughafengelände selbst bietet attraktive Entwicklungschancen für Unternehmen der Logistik- und Immobi-lienbranche. Aktuell sind dort über 130 Unternehmen, Dienstleister und Behörden ansässig, bei denen mehr als 5.100 Beschäf-tigte tätig sind. Weitere Flächen stehen zur Entwicklung bereit, die potentiellen Inves-toren einen hohen Grad an Flexibilität und Planungssicherheit bieten.

Kompetente Wirtschaftsförderung

Mit dem Zusammenbruch der DDR war Halle genau wie ganz Ostdeutschland einem tiefgreifenden Strukturwandel aus-gesetzt, mit dessen Folgen die Stadt noch immer konfrontiert ist. Dieser Wandel, der zeitlich verzögert auch in Westdeutschland einsetzt, erfordert zielgerichtete Maßnah-men des Gegensteuerns. Eine passgenaue Wirtschaftsförderung ist eine davon. Für Dr. Heinz Friedrich Franke vom kommu-nalen Wirtschaftsförderamt, beinhaltet Wirtschaftsförderung weit mehr als nur die klassischen Aufgaben der Unterneh-mensunterstützung und -neuansiedlung.

heute produzieren hier u.a. die Unterneh-men Dow Oelfinverbund GmbH, die DOMO Group und die Linde AG nach modernsten Standards – Halle ist heute eine grüne Stadt, die über reichlich frische Luft verfügt. Neben diesem traditionellen Wirt-schaftszweig ist Halle auch Teil des neu-entstandenen Solar Valleys – ein Clus-terverband von Solarunternehmen in Mitteldeutschland. Forschung, Entwicklung und Produktion dieser neuen Technologie finden hier statt. Weltweit ausstrahlende Unternehmen wie die Q-Cells AG, PV Crys-talox Solar, Sovello AG und CSG Solar fin-den sich in der Region. Das CSP im Techno-logiepark weinberg campus investiert gerade 60 Millionen Euro in ein Forschungszent-rum, dass im Bereich Solar- und PV-Tech-nologie die hiesige Industrie unterstützt.

Logistikknotenpunkt

Die zentrale Lage im Herzen Mitteleuropas macht Halle zusammen mit ihrer Schwes-terstadt Leipzig zu einem Verkehrsknoten-punkt. Wichtige Autobahnen queren die Region und ein gut ausgebautes dichtes Schienennetz sorgt für schnelle Verbindun-gen im Güter- und Personenverkehr. Als nationale und internationale Drehscheibe fungiert der Flughafen Leipzig/Halle. Im Pas-sagierverkehr werden rund 50 Ziele angeflo-gen. Neben europäischen Zentren wie Paris und Wien, die ab Herbst 2011 durch Lon-don und Rom ergänzt werden, finden sich ebenso Frankfurt, München, Düsseldorf, Stuttgart und Köln täglich im Flugplan.

„Der gesamte kommunale Kontext muss in Ordnung sein, dazu gehört zum Beispiel eine adäquate Kita- und Schulnetzplanung, weiterhin gute Ausbildungs- und Studien-möglichkeiten, genügend Wohnraum sowie ein attraktives kulturelles und natürliches Umfeld“, führt er aus. Unternehmen finden breite Unter-stützung in Halle: Die Angebote des Amtes für Wirtschaftsförderung beinhalten u.a. die Vermittlung von Gewerbeflächen und Geschäftskontakten, Hilfe bei der Erfül-lung behördlicher Auflagen, Existenzgrün-der- und Fördermittelberatung. Besonde-ren Wert legt das Amt auf die Pflege der ansässigen Unternehmen, die dort ein Ohr für ihre offenen Fragen und Probleme finden. Daneben wird natürlich auch die Ansiedlung neuer Firmen aktiv gefördert. Zwei besonders schöne Erfolge hat die Stadt in jüngster Zeit vorzuweisen: Die norwegische Innotech Solar und GA Pack aus China haben Halle als Produktionss-tandort ausgewählt. Das Investitionsvolu-men in der ersten Ausbaustufe beträgt für beide Unternehmen zusammengenommen 70 Millionen Euro, damit werden gut 200 Arbeitsplätze geschaffen. „Halle hat gute Gene“, da ist sich Dr. Franke sicher und mit dieser positi-ven Anlage blickt die Stadt optimistisch in die Zukunft.

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RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur + Städtebau ver-bindet zeitgenössische Architekturtheorie mit lebensweltlicher Pra-xis. „Eine Sache ist gewiss: Objekte, die RKW-Architekten entworfen haben, werden weiterhin die Gestalt der Städte im 21. Jahrhundert formen.“ – mit diesem Satz endete das Porträt von RKW Rhode Keller-mann Wawrowsky Architektur + Städtebau im Expo-Real-Sonderheft 2010. Anlass war der 60. Geburtstag des Unternehmens, das seit seiner Gründung auf der Suche ist nach der Vereinbarkeit von erstklassiger Architektur mit den Bedürfnissen der Nutzer und dem jeweiligen urba-nen Kontext. Ein Jahr später ist es der Abschluss eines herausragenden Bauprojekts, das REGJO zum erneuten Besuch bei Norbert Hippler, dem Geschäftsführer der Leipziger RKW-Filiale, führt.

Bauen im Bestand

Mit den Büroräumen im obersten Stock des Hansa-Hauses residiert RKW im Herzen der Leipziger Innenstadt. Den Komplex hat das Unternehmen 1995 selbst gestaltet und dem angegliederten Specks Hof, der ältesten Ladenpassage der City, ein grundsaniertes Antlitz gegeben. Vor dem Fenster des Konferenzraumes ragt die spätgoti-sche Spitze der Nikolaikirche über moderne Flächen aus Glas, Metall und Beton ins Blickfeld. Hier wird jenes städtebauliche Spannungs-feld sichtbar, in dem sich RKW seit der Gründung 1950 bewegt. Zu einem der erfolgreichsten deutschen Architekturbüros mit mehreren Dependancen avanciert, bestimmt RKW Rhode Kellermann Waw-rowsky Architektur + Städtebau von da an den Kurs der modernen Architektur mit. Auch in Mitteldeutschland hat es nicht nur Spuren hinterlassen und bei der Entwicklung der Region Halle-Leipzig mit stadtbildprägenden Bauten hatte es eine tragende Rolle inne.

Bauen im Bestand: In der Gestaltung und Belebung von Innenstäd-ten, im Neudenken von Lebens- und Arbeitswelten sieht Leipzig-Chef Norbert Hippler den reizvollsten Aspekt seiner Arbeit. „Das gilt vom Wohnhaus angefangen bis zu raumgreifenden Großprojekten“, konstatiert Hippler. Aber natürlich sei der Leopoldina-Neubau in Halle etwas Besonderes.

Kompetenz in der Revitalisierung

Seit sie 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannt worden ist, wächst die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopol-dina rapide. Die älteste naturwissenschaftlich-medizinische Akademie der Welt verfügt derzeit über 1.400 Mitglieder. Um dem erhöhten Platzbedarf angemessen Raum zu geben und auf diese Weise ihren Aufgaben in der wissenschaftlichen Beratung von Politik und Gesell-schaft sowie dem internationalen Austausch nachzukommen, wurde ein neuer Hauptsitz notwendig. Dieser wurde im so genannten Tscher-nyschewskij-Haus, einem klassizistischen Gebäude in der Parkanlage direkt gegenüber der Moritzburg gefunden. In der europaweiten Aus-schreibung setzte sich RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Archi-tektur + Städtebau als Architekturbüro mit sehr viel Erfahrung in der Sanierung von historischem Bestand durch. Für diese Kompetenz steht beispielhaft das Kroch-Hochhaus, dessen Sanierung durch RKW 2010 abgeschlossen worden ist. Leip-zigs erstes Hochhaus wurde 1927/28 als Bankgebäude des Bankiers Kroch in Anlehnung an den Torre dell´Orologio am Markusplatz in Venedig erbaut. Die Bauaufgabe sah neben der Sanierung des rund 45 Meter hohen mit Muschelkalk verkleideten Gebäudes die Modernisierung der durch die Universität Leipzig genutzten Etage

Wiederbelebung und FortbestandMit einem neuen Hauptsitz für die Nationale Akademie der Wissenschaft hat RKW ein beispielgebendes Revitalisierungsprojekt reali-siert und scheint dabei selbst dem Wahlspruch der Akademie – „niemals müßig“ – verpflichtet.

Text: Tobias Prüwer Fotografie: RKW und Marco Warmuth

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konzept und die Bedürfnisse der Nutzer, wel-che den optimalen Lösungsansatz bestim-men. Unsere Architektur richtet sich nach den Bedingungen des Ortes, des Klimas, der Nutzung und des Umfeldes aus, das macht sie eindeutig.“ Bei der Revitalisierung sei die historische Recherche die Basis aller Planun-gen und Entwürfe. „Was war einmal, was ist es jetzt, wie soll es genutzt werden“, umreißt Hippler die Grundfragen. Neben dem Reprä-sentationswillen einer Akademie mit inter-nationaler Ausrichtung und der Zweckmä-

vor. So bieten die unteren drei Ebenen des Hochhauses dem Ägyptischen Museum Platz und ein einmaliges Ambiente, indem die Sammlung in eine beeindruckende Kor-respondenz zum Jugendstilinterieur tritt: Altägypten in Art déco.

Prestigebau für die Leopoldina

„Die Philosophie von RKW kann man am Beispiel der Leopoldina sehr gut erkennen“, erklärt Hippler. „Es sind immer das Gesamt-

ßigkeit der Einrichtungen ist beim neuen Hauptsitz der Leopoldina besonders die historische Dimension zu beachten. Denn das Gebäude wurde mehrfach erweitert und architektonisch überformt und erlebte in seiner 190-jährigen Geschichte wechselnde Nutzungsarten und Bauphasen. Es war einst der Sitz einer Freimaurerloge, später Veran-staltungsort und NSDAP-Gauleitergebäude, Kulturhaus für die sowjetische Militärad-ministration und Universitäts-Hörsaal. Seit 2001 stand es leer.

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Page 18: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

Noch heute bestehen die verschiedenen Baustile gut erkennbar neben-einander, in denen auch der unterschiedliche Geist der Epochen sicht-bar wird. Und das soll auch so bleiben, wie Norbert Hippler versichert. „Wir respektieren absolut den Denkmalschutz und dokumentieren in Zusammenarbeit mit Restauratoren und anderen Experten die vor-gefundene Lage.“ Die Restaurierung folge dabei dem Leitsatz: „Was erhalten ist, wird erhalten. Wir gingen unter der Berücksichtigung moderner baulicher Anforderungen an die Sicherheit und den Denk-malschutz vor und hielten uns an das historische Vorbild.“ Äußerlich wurde das Gebäude in der Fassung der 19. Jahrhundert wiederherge-stellt. Die Raumgruppierung im Gebäude folgt der in den 1930er Jah-ren vorgenommenen Anordnung. Einzelne Räume wurden farblich entsprechend ihrer Entstehungsepochen gestaltet. Bei neugebauten Elementen wie der Eingangshalle setzte RKW auf eine zeitgenössische Formensprache, die sich als technisch und geradlinig, sauber und klar beschreiben lässt. Auf diese Weise gestaltet sich der Leopoldina-Hauptsitz als funk-tionales und in allen Aspekten abgestimmtes Ganzes, in dem Alt und Neu ästhetisch spannungsreich in Bezug gesetzt werden. Das Gebäude verfügt über einen Veranstaltungs- und Empfangsbereich mit Festsaal für 400 Menschen, Präsidiumsbüros, Verwaltungs-, Vortrags- und Sit-zungsräume. Weil sie mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket finanziert wurde, musste die Sanierung in nur zwei Jahren realisiert werden. RKW wird den engen Terminrahmen einhalten und scheint in der Ausführung dem Leopoldina-Mitglied Goethe, gefolgt zu sein: „Drei Dinge sind an einem Gebäude zu beachten: dass es am rechten Fleck stehe, dass es wohlgegründet, dass es vollkommen ausgeführt sei.“

„Niemals müßig“

Ganz anders ging RKW bei einem Entwurf für einen weiteren Standort in Halle vor. Nur wenige Gehminuten von der Akademie entfernt, nimmt das Büro in der Großen Ulrichstraße im Herzen der Saalemet-rople eine Baulückenschließung vor. Beim Neubau in einer Geschäfts-straße folgen die Entwürfe weitgehend den Anforderungen des Nut-

zers, eines Warenhauses. Die nüchtern-sachlich Fassade sorgt mit großen Glasflächen für Helligkeit und Transparenz der Ladenräume. „Was nutzt ein Gebäude, das schön aussieht, aber nicht funktioniert?“, bringt Norbert Hippler die Verantwortung für das urbane Gefüge auf den Punkt. Die Rolle des Architekten sei ein Stück weit die eines Moderators zwischen Stadt, Denkmalschutz und Bauherrn. Hierbei orientiert sich RKW an einem integrativen Stadtbild, wie das Projekt der Leipziger Adolf-Diesterweg-Förderschule zeigt. Nach der Sanierung und der zusätzlichen Baulückenschließung mit Einfeldsporthalle und Hortbereich läuft hier seit August wieder der Schulbetrieb. Um dem eher gleichförmigen Rhythmus der Einzelhandelsbauten eine eigene Nuance beizumengen, hat sich RWK bei einem Eckhaus in der Leip-ziger Grimmaischen Straße für eine besondere Fassade entschieden. Hier blieben in der Formsprache nicht viele Gestaltungsmöglichkeiten: Weil das Haus ab 2013 als Hotel genutzt wird, sollte die Fensterfront einheitlich ausfallen. Dieser setzten die RKW-Planer eine Matrixstruk-tur aus weißen Sichtbeton-Prismen als Kontrapunkt entgegen, die der Gebäudeoberfläche eine Tiefe geben. Auf diese Weise verbindet sich das ornamentale Gepräge historischer Gebäude mit der Ästhetik der Moderne. In ihrem Spiel von Licht und Schatten verleihen die gefalte-ten Wandflächen der Fassade ein plastisches Profil. Das gibt dem Haus einen eigenen Charakter, ohne es mit großer Geste gesucht aus dem Kontext des Straßenzuges herauszuheben. Getreu dem Leopoldina-Motto „niemals müßig“: Die zeitgemäße Umgestaltung historischer Bausubstanz macht sich RKW Rhode Kel-lermann Wawrowsky Architektur + Städtebau auch weiterhin zur Aufgabe. Der demografische Wandel führt zu Strukturveränderungen in Quartieren und der Gebäudenutzung, so Norbert Hippler. Und auf diese müsse man architektonische Antworten finden. Zunächst aber freut er sich, wenn der neue Hauptsitz der Leopoldina im November übergeben wird und in das Gebäude wieder Leben einzieht. Denn Wiederbelebung und Fortbestand sind schließlich der Sinn der archi-tektonischen Revitalisierung, für die RKW steht.

Weitere Informationen unter: www.rkw-as.de und www.leopoldina.org

Niederlassungsleiter Norbert Hippler (in der Mitte) bei einer Führung in der Leopoldina.

Page 19: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

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17039018

GEWERBEANMELDUNGEN2010 IN DERREGION LEIPZIG

SALDO AUSGEWERBEAN UND ABMELDUNGENREGION LEIPZIG

GEWERBEABMELDUNGEN

2010 IN DERREGIONLEIPZIG

8482

4738009

GEWERBEANMELDUNGEN2010 IN DERREGION HALLE-DESSAU

SALDO AUSGEWERBEAN UND ABMELDUNGENREGION HALLE-DESSAU

GEWERBEABMELDUNGEN

2010 IN DERREGION

HALLE-DESSAU

Preise für Eigentumswohnungen 2011 in ausgewählten mitteldeutschen Städten ab 25.000 Einwohner

1550720ZE

ITZ

JENA

Durchschnittlicher Quadratmeterpreis einer 70m² - Wohnung, Baualter 10 Jahre, Ausstattung und Zustand normal

DRESDEN 1310 €/m²

LEIPZIG 1065 €/m²

CHEMNITZ 940 €/m²

BAUTZEN 960 €/m²

ZWICKAU 850 €/m²

ERFURT 1280 €/m²

JENA 1550 €/m²

GERA 760 €/m²

ALTENBURG 850 €/m²

GOTHA 950 €/m²

MAGDEBURG 930 €/m²

HALLE 1080 €/m²

DESSAU-ROSSLAU 830 €/m²

WERNIGERODE 980 €/m²

ZEITZ 720 €/m²

Konjunkturbefragungzur Entwicklung der GeschäftslageProzentuale Angaben im Vergleich zum Vorjahr

Q3

2009

+4

Q1

2010

+2

Q3

2010

+23

-10

-3

-8

-16

-19

-10

+10

+26

+34

+10

+36

+25

+11

±0

+22

+27

+1

+15

+21

+10

+8

+26 +2

9

+27

Q1

2011

+27

INDUSTRIE GESAMTWIRTSCHAFTBAUGEWERBE HANDWERK HANDEL VERKEHR DIENSTLEISTUNGEN

Quellen: F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH; Statistische Landesämter Sachsen und Sachsen-Anhalt; eigene Berechnungen der HWK Halle und Leipzig sowie der IHK Halle-Dessau und Leipzig; Konjunkturbefragungen der mitteldeutschen Kammern

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Page 20: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

Landeshauptstädte

Sitz der Wirtschaftsförderer

Autobahn

Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Sie den REGJO-Lesern Ihre Kommune oder Institution auf der REGJO-Karte der mitteldeutschen Wirtschaftsförderer präsentieren möchten, nennen wir Ihnen gern die Konditionen für die kostenpflichtigen Einträge. Unsere Kontaktdaten finden Sie im Impressum dieser Ausgabe oder unter www.regjo-leipzig.de.

Wirtschaftsförderer in Mitteldeutschland

Stadtverwaltung AltenburgReferat WirtschaftsförderungAnsprechpartner Herr Tino ScharschmidtMarkt 1, 04600 AltenburgTel.: 03447 / 594840, Fax: 03447 / 594809tino.scharschmidt@stadt-altenburg.dewww.investor-altenburg.de, www.altenburg.eu

Stadt PlauenWirtschaftsförderung und StadtmarketingAnsprechpartner Herr Eckhard SorgerUnterer Graben 1, 08523 PlauenTel.: 03741 / 2911800, Fax: 03741 / [email protected]

Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland GmbHGeschäftsführer Herrn Jörn-Heinrich TobabenNikolaistraße 28-32, 04109 LeipzigTel.: 0341 / 6001612, Fax: 0341 / 6001613E-Mail: [email protected]

Page 21: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

Stadt Leipzig WirtschaftsförderungAnsprechpartner Herr Dr. Michael SchimanskyMartin-Luther-Ring 4-6, 04109 LeipzigTel.: 0341 / 1235810, Fax: 0341 / [email protected]

Wirtschaftsförderung Stadt AscherslebenAmtsleiter Herr Matthias MayMarkt 1, 06449 AscherslebenTel.: 03473 / 958980, Fax: 03473 / [email protected]

Europastadt Görlitz-Zgorzelec GmbHAnsprechpartner Herr Christoph EllselFleischerstraße 19, 02826 GörlitzTel.: 03581 / 475712, Fax: 03581 / 475747c.ellsel@europastadt-goerlitz.dewww.europastadt-goerlitz.de

Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsge-sellschaftAnhalt-Bitterfeld mbHAndresenstraße 1 a06766 Bitterfeld-Wolfen, OT WolfenTel.: 03494 / 638366, Fax: 03494 / [email protected] in Zerbst

Landkreis NordsachsenAmt für Wirtschaftsförderung,Landwirtschaft und TourismusAmtsleiterin Frau Uta SchladitzR.-Wagner-Str. 7a, 04509 DelitzschTel.: 034202 / 9881050, Fax: 034202 / 9881055uta.schladitz@lra-nordsachsen.dewww.landkreis-nordsachsen.de

Stadt MarkranstädtFachbereichsleiterin Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Schulen & KulturFrau Beate LehmannMarkt 1, 04420 MarkranstädtTel.: 034205 / 610, Fax: 034205 / [email protected]

Burgenlandkreis Naumburg-Weißenfels-Zeitz WirtschaftsförderungAmtsleiter Herr Thomas BöhmSchönburger Straße 41, 06618 NaumburgTel.: 03445 / 731308Geschäftsführer WFG mbH Herr Günther WienholdTel.: 03442 / 261720

Landkreis SaalekreisWirtschaftsförderungLeiter Referat Landrat Herr Uwe LehmannDomplatz 9, 06217 MerseburgTel.: 03461 / 401005, Fax: 03461 / [email protected]

Landkreis HarzWirtschaftsförderungSachgebietsleiter Herr Wilfried StrauchDornbergsweg 2, 38855 WernigerodeTel.: 03943 / 935816, Fax: 03943 / [email protected]

Regionalmanagement Region Leipzig-WestsachsenRegionalmanagerin Frau Anja TerpitzHaus der Wirtschaft im Landkreis LeipzigSchulstraße 67, 04668 GrimmaTel.: 03437 / 760807, Fax: 03437 / 760801anja.terpitz@region-leipzig-westsachsen.dewww.regio-westsachsen.de

Stadt MagdeburgWirtschaft, Tourismus und regionale ZusammenarbeitBeigeordneter Herr Rainer NitscheJulius-Bremer-Straße 10, 39090 MagdeburgTel.: 0391 / 5402543, Fax: 0391 / [email protected]

Stadtverwaltung DelitzschReferat Wirtschaftsförderung und TourismusReferatsleiterin Frau Ricarda SteinbachRathaus,/Markt 3, 04509 DelitzschTel.: 034202 / 67109, Fax.: 034202 / [email protected]

Landkreis LeipzigKreisentwicklungsamtAmtsleiterin Frau Gesine SommerStauffenbergstraße 4, 04552 BornaTel.: 03433 / 2411050, Fax: 03437 / [email protected]

Stadtverwaltung BautzenWirtschaftsförderungsamtAnsprechpartner Frau Heike RaueFleischmarkt 1, 02625 BautzenTel.: 03591/ 534-592, Fax: 03591/ [email protected]

Stadtverwaltung MarkkleebergWirtschaftsförderungAnsprechpartner Frau Kerstin KaiserRathausplatz 1, 04416 MarkkleebergTelefon: 0341 / 3533235, Telefax: 0341 / [email protected]

Stadt Halle (Saale) WirtschaftsförderungAnsprechpartner Herr Dr. Heinz Friedrich FrankeMarktplatz 1, 06108 Halle (Saale)Tel.: 0345 / 2214760, Fax.: 0345 / [email protected]

IMG Investitions- und MarketinggesellschaftSachsen-Anhalt mbHAm Alten Theater 6, 039104 MagdeburgTel.: 0391 / 56 89 90, Fax: 0391 / 5689950welcome@img-sachsen-anhalt.dewww.investieren-in-sachsen-anhalt.de

Wirtschaftförderungsgesellschaft Jena mbHGeschäftsführer Herr Wilfried Röpke Markt 16, 07743 JenaTel.: 03641 / 8730032, Fax: 03641 / [email protected]

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Page 22: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

Die Leipziger Klinger-VillaIn der Klinger-Villa öffnen sich nach langer Zeit des Verfalls die Türen. Die neuen Eigentümer machen mit dem Klinger Forum e.V. zudem das kulturhistorisch bedeutende Bauwerk der Öffentlichkeit zugänglich.

Text: Dr. Zita Ágota Pataki Bilder: Steffen Jordan

Die Villa, die Klingers Vater, der Seifenfabrikant Heinrich Louis Klin-ger, 1868 im Stil der Renaissance errichten ließ, war eine der ersten Villen, die auf der neu entstandenen „Westmeile“ der Stadt im Zuge der städtebauliche Entwicklung entstanden. Diese war eng verbun-den mit den Bestrebungen Karl Heines, Leipzig als Industriestadt zu etablieren. Die Villa ist – bis auf das väterliche Geschäftshaus, das heute auf der Stelle des Geburtshauses von Max Klinger steht – die einzige authentische Immobilie, die zudem eng mit Klingers Schaffen in seiner Geburtsstadt verknüpft ist. Nach dem Tod des Vaters wurde die Villa zum Mittelpunkt der Salonkultur um den vielschichtig musisch versierten Künstler. 1895 hatte er in der Nachbarschaft, in der Karl-Heine-Str. 6, ein Künstleratelier bezogen. Diese Räumlichkeit nutzte Klinger, um in salonartigem Ambiente Kontakte mit Künstlerfreunden, mit Mäzenen und Auftraggebern zu pflegen: neben Staffeleien, Abgüs-sen, Modellen prägte auch repräsentatives Mobiliar das Atelier-bild, ebenso ein Konzertflügel. Atelier und Villa wurden zum Ort des plastischen, malerischen und zeichnerischen Schaffens – hier entstanden u.a. Klingers großformatige Wandbilder, die Entwürfe für das Wagner-Denkmal, der Beethoven – aber auch zum Aus-gangspunkt der Aktivitäten Klingers im Rahmen seiner Professur an der Akademie der graphischen Künste in Leipzig, seiner Mit-gliedschaft in der Wiener Secession. Auch mit der Liebe seiner Lebensgefährtin und Muse Elsa Asenieff war das Haus verbunden. Die Villa war Ausgangs- und Rückkehrort seiner Reisen, u.a. nach Paris und Italien, wo Klinger Bekanntschaft mit Künstlerkollegen wie Arnold Böcklin oder Auguste Rodin machte und in deren Zuge sein Leipziger Haus als Repräsentationsort für seine Werke und die seiner Künstlerkollegen genutzt wurde. Die Klinger-Villa als Ausstellungsraum zu nutzen, steht im Vordergrund der Planungen des Klinger Forum e.V. „Ewig lockt

Seit 2010 hat die Klinger-Villa in der Karl-Heine-Str. 2 einen neuen Eigentümer: Die Immobiliengesellschaft KSW bezieht das kulturhis-torisch bedeutende Haus als Firmensitz. Prokurist Holger Krimm-ling und Unternehmenssprecher Jörg Zochert haben sich zum Ziel gesetzt, ihre Heimatstadt Leipzig als Wirtschaftszentrum weiter zu etablieren und die hohe Lebensqualität der Stadt durch hochwertige Wohnkonzepte, vor allem in Altbauten mit historischem Alleinstel-lungsmerkmal, mitzuprägen. Dabei ist sich die KSW der Verantwor-tung für das Stadtbild bewusst, was die Sanierung der Klinger-Villa par excellence bezeugt.

Denkmalgerechte und behutsame Sanierung mit Blick für’s Detail

Getreu des Firmenmottos „der Blick fürs Wesentliche“ hat die KSW in der Villa über eine elementare denkmalgerechte Sanierung hinaus auch in Eigenleistung historische Details wie Sandstein- und Stuck-elemente rekonstruieren, Fresken restaurieren und den parkähnli-chen Garten dem Originalzustand annäheren lassen. Der Firmensitz ist aber nicht nur Repräsentationsobjekt. Ideen des Vorbesitzers der Villa, Dr. Siegfried Unterberger, folgend, haben Holger Krimmling und Jörg Zochert gemeinsam das Klinger Forum e.V. gegründet. Das Konzept sieht vor, die Immobilie als Ort des Schaffens von Max Klin-ger zu bewahren und ihm als Künstler zu huldigen. „Wir möchten die Klinger-Villa wieder zu dem machen, was sie einmal war: einem Ort für Begegnung, Austausch und Inspiration, einem neuen Anzie-hungspunkt für die breite Öffentlichkeit und die Kunstszene, einem Kulturdenkmal mit überregionaler Bedeutung“, sagt Jörg Zochert. Es solle ein lebendiger, vielfältiger Schmelztiegel für die bürgerliche Gesellschaft und Kunstszene entstehen.

Einzige authentische Klinger-Immobilie

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das Weib“ heißt die erste öffentliche, bis 10. Dezember 2011 anberaumte Schau, die mit Stücken der Sammlung Dr. Siegfried Unter-berger einen repräsentativen Querschnitt durch das vielschichtige Können des Künst-lers von Bronzeplastiken über Gemälde bis hin zu Zeichnungen und Ex-Libris-Radie-rungen zeigt, wobei sie die moderne Sicht auf die Geschlechterrollen, auf Facetten des Weiblichen in Klingers Werk, auf die Stil-vielfalt um 1900 und auf Klingers Leipziger Kosmos fokussiert.

Wiederbelebung der Salonkultur – Intellek-tuelle, Künstler und Mäzene, besonders aus dem Leipziger Bürgertum, versammelten sich zum gesellschaftlichen Beieinander in Klingers Villa

Neben der kuratorischen Arbeit will das Forum auch die Salonkultur wiederbeleben, mit der die Villa als Raum und Max Klinger als Initiator eng verbunden war. Zu den Freun-den Max Klingers, die er im Hause empfing, gehörten u.a. Julius Vogel, der Direktor des Museums der bildenden Künste, der Maler und Professor Hermann Prell und der Verle-ger Georg Hirzel. Klinger verkehrte in den Kreisen großbürgerlicher Intellektueller und Künstler, die sich in Leipzig und Hamburg um Alfred Lichtwark und um den genialen

Netzwerker Harry Graf Kessler bildeten, und zur Gründung des Deutschen Künstlerbun-des führten. Die Salonkultur war geprägt durch den einladenden Hausherrn, der sei-nem Heim ein hohes Maß an Authentizität verliehen hat.

Unterstützung durch Stifter und Spender erforderlich

Für das Klinger Forum e.V. ist es eine Her-ausforderung, dieses Erbe zu bewahren. „Unser Modell zur Förderung von Kunst, Kultur und Wissenschaft basiert auf Mäze-natentum. Um die Villa dauerhaft mit Leben im Sinne Klingers zu erfüllen, freuen wir uns sehr auf eine Unterstützung durch Unternehmen oder Privatpersonen, bei-spielsweise durch Spenden oder den Erwerb von Stifterbriefen“, so Zochert. Mit dem Klinger Forum e.V. wurde eine Plattform geschaffen, auf der man die unterschiedli-chen Kulturschaffenden und das Publikum, aber auch Interessierte und Förderer aus der Wirtschaft in und außerhalb der Pleißestadt ansprechen und begeistern kann. Das Klinger Forum e.V. bietet mit der Öffnung der Immobilie ein Stück authen-tische Salonkultur – doch diese kann nur blühen, wenn sie mit gesellschaftlichem und musischem Leben erfüllt wird. Das Anwe-

sen hat Potenzial zu einer Art Brückenschlag zwischen der bereits etablierten Kreativs-tandorten der „Westkultur“ und der Leip-ziger Museumslandschaft, mit der sie nicht konkurriert. Die Anfänge sind durch erste Kooperationen mit dem Museum der bilden-den Künste Leipzig, dem Freundeskreis Max Klinger e.V., der Klinger-Schule e.V. sowie dem neuen Leipziger Kunstverein e.V. getan. Diese Verbindungen werden dazu beitragen, die zukünftigen Präsentationen zu konzipie-ren, zu kuratieren und öffentlich zu machen. Es ist zu wünschen, dass für die Ambitio-nen des Klinger Forum e.V. sowohl aus den künstlerisch-produktiven als auch aus den wirtschaftlichen Kreisen noch weitere trei-bende Kräfte gewonnen werden, die die neue Konzeption mit entwickeln, umsetzen und tragen helfen.

Klinger Forum e.V.Karl-Heine-Straße 204229 Leipzig

Tel. 0341-989984-00Fax 0341-989984-99

[email protected]

(v.l.n.r.) Eröffnungsveranstaltung des Klingerforum e.V. am 16.09.2011 – Die gartenseitige Veranda der Klingervilla nach der Sanierung 2011 – Einblick in die aktuelle Aus-stellung mit Max Klingers Plastiken im Erdgeschoss der Villa – Die Familie des Seifenfabrikanten Heinrich L. Klinger (re. Max Klinger) auf der Veranda der Villa (ca. 1895)

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Leben am Wasser, das weckt Bilder von den mondänen Seebädern des 19. und 20. Jahrhunderts an der Nord- und Ostsee oder der Idylle an der Mecklenburger Seenplatte. Unsere Gedanken streifen zu traditionellen Hafenstädten oder jungen städtebaulichen Entwicklungen unter dem Motto „Zurück ans Wasser“ in urbanen Räumen wie Ams-terdam, Berlin, Hamburg oder etwa Kopen-hagen. Ob historisch gewachsen oder stadt-planerische Rückeroberung, das Leben am Wasser war und ist ein Trend und ein Stück besonderer Lebensqualität. Ein paar Tage im Hotel mit Blick auf den Ozean, ein Urlaub im Ferienhaus direkt am See, die Wohnung oder das Büro mit Flussblick oder gar das eigene Haus am Was-ser – jeder von uns sucht auf seine Art die Nähe zum wichtigsten aller Elemente. Fol-gen wir unserem Instinkt, suchen wir solche Möglichkeiten an den Küsten, den großen Strömen oder eiszeitlichen Seen – die Leip-ziger Tieflandsbucht nehmen wir dabei wohl kaum ins Visier. Sollten wir aber!

Jeder von uns sucht auf seine Art die Nähe zum wichtigsten aller Elemente.

Schon früh entstanden Visionen einer Seen-landschaft in den einstigen Tagebauen rund um Leipzig, wurden Kanalverbindungen erdacht und träumte man von einem großen Gewässerverbund. Was einst kühne Visionen waren, wurde zu konkreten Ideen, planeri-schen Konzepten und heute Realität. Zahl-reiche Seen entstanden und entstehen rund um die Halbmillionenstadt, genügend Raum, um den Traum vom Wohnen, Arbeiten oder Genießen am Wasser zu verwirklichen – egal ob als Ausflügler, Urlauber, Wassersportler, Anwohner oder Unternehmer. Lassen Sie uns vier dieser Seen, ihre Geschichte, ihre Besonderheiten, Gegenwart und Zukunft genauer unter die Lupe nehmen. 1973 wird das Naherholungsgebiet Kulkwitzer See an Leipzigs westlicher Stadt-grenze eröffnet. Mit fast 40 Jahren ist der 150 ha große See der Senior im Leipziger Neu-

seenland ein gestandenes Beispiel für eine erfolgreiche Wiedernutzbarmachung eines ehemaligen Tagebaus. Wo in hundertjähriger Geschichte bis in die 1960er Jahre Braun-kohle abgebaut wurde, findet sich heute ein beliebtes Naherholungsziel der Region und eines der besten und beliebtesten Binnen-tauchreviere Deutschlands.

Kulkwitzer See, mit fast vierzig Jahren der Senior im Leipziger Neuseenland.

Dafür sorgen insbesondere die sensatio-nellen Sichtweiten von teilweise über 10 Metern. Denjenigen, der sich in das kris-tallklare Wasser hinab begibt, erwartet dar-über hinaus eine ganz besondere Unterwas-serwelt mit submarinen Bäumen, riesigen Hechten und Welsen, einer versunkenen Hafenbarkasse und sogar einem Flugzeug-wrack. Eingefasst von dichtem Grün bietet der See aber auch oberhalb des Wasserspie-gels ein großes Repertoire an Freizeitmög-lichkeiten. Badende können von Sandsträn-den oder dem schwimmenden Strandbad direkt in die 36 m tiefen Fluten eintauchen. Segler und Angler tummeln sich auf dem Wasser und wen die Abenteuerlust packt, den treibt es in den Hochseilgarten oder auf die Wasserski- und Wakeboardanlage. Leben am Wasser, das heißt am Kulkwit-zer See nicht nur Sport und Freizeitspaß. Die Leipzigseen Projekmanagement GmbH schafft den richtigen Rahmen für einen län-geren Aufenthalt direkt am See. Vom Zelt über Bungalows und Schwedenhäuschen bis hin zur Finnhütte – das Team um Chris Conrad hat sich einiges einfallen lassen. Die neue Merisauna am Westufer zeigt, auch nach vierzig Jahren ist die Verwandlung noch nicht abgeschlossen und Raum für weitere Entwicklung gegeben. Was der Kulkwitzer See für Taucher, ist der Cospudener See für Segler und Schwim-mer. Nicht umsonst wird der Cospudener See auch als die Badewanne Leipzigs bezeichnet. Als Expo-Projekt zur Weltausstellung 2000 wurde der mittlerweile rund 500.000 Besu-

Leben am und auf dem SeeStatt der einstigen von Braunkohleförderung und Tagebau durchsäten Landschaft bieten die nun gefluteten Becken den idyllischen Anblick einer gewachsene Seenlandschaft und wecken ein Gefühl besonderer Lebensqualität.

Text: Benedikt Kahlstadt Fotografie: Anja Wacker, Michael Bader, Chris Conrad

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cher pro Jahr zählende See im rasanten Tempo von nur fünf Jah-ren geflutet. So entstanden, eingerahmt vom Leipziger Auwald im Norden, der Stadt Markkleeberg im Osten und den Waldflächen der Neuen Harth im Süden, der längste Sandstrand Sachsens, der Hafen Pier 1 mit seiner Marina, Ferienwohnungen und gastronomischem Angebot, ein Landschaftspark und nicht zuletzt der heute unglaublich beliebte Seerundweg. Die seit diesem Jahr bestehende Anbindung an die Fließgewässer Leipzigs und der im kommenden Jahr begin-nende Kanalbau zum Zwenkauer See runden diese beeindruckende Gewässerentwicklung ab.

Nicht umsonst wird der Cospudener See auch als die Badewanne Leipzigs bezeichnet.

Von Anfang an nicht nur mit dabei, sondern wichtiger und treibender Pionier, war die Pier1 GmbH & Co. KG. Pünktlich zur Weltausstellung Expo in Hannover entwickelte die Gesellschaft das Hafendorf samt Marina am Zöbigker Winkel und betreibt das Areal seither. Getreu dem Motto „wer rastet, der rostet“ arbeiten die Protagonisten am Cospudener See ständig an der Optimierung und Weiterentwick-lung. In den letzten Jahren kam dabei so einiges zusammen. Von der Erweiterung der Hafenanlagen, über die gemeinsame Vermark-tung mehrerer Seen unter www.leipzigseen.de, bis hin zum eigenen Fahrgastschiff. Schon ist das nächste Projekt in Planung - in Kürze sollen weitere Übernachtungsmöglichkeiten direkt am malerischen Hafen entstehen. Dann werden noch mehr von uns die Gelegenheit bekommen – zumindest für einen Augenblick –, das Leben am Wasser mit all seinen Facetten zu genießen.

Wem ein Urlaubsaufenthalt an den entwickelten Seen „Kulki“ oder „Cossi“ zu wenig ist und wer aktiv an der Gestaltung der Gewässer-landschaft mitwirken möchte, der muss seinen Blick nur ein wenig nach Süden richten. Erst seit dem Frühjahr 2010 ist einer der jüngsten Seen des Leip-ziger Neuseenlandes komplett geflutet. Rund 600 ha Wasserfläche machten aus dem ehemaligen Tagebau Witznitz den Hainer See. Nur 20 km südlich von Leipzig gelegen, bietet er auf seinen Wasser- und Uferflächen vielfältige Möglichkeiten für Sport, Freizeit und Erho-lung. Schon jetzt haben sich am nördlichen Ufer Kitesurfer niederge-lassen, Steganlagen sind entstanden und Freizeitkapitäne schippern über den See. Die ersten Entrepreneure, eine Segelschule und ein Bootsverleih, sind bereits am See angekommen. Die Entwicklungsflä-chen am Nordufer (Ferienhain) und in der Lagune Kahnsdorf heißen weiteres Unternehmertum im Bereich Gastronomie oder touristischer Einrichtungen herzlich willkommen.

Rund 600 ha Wasserfläche machten aus dem ehemaligen Tagebau Witznitz den Hainer See.

Von François de Salignac de La Mothe-Fénelon stammt das Zitat „Das Wasser ist dazu erschaffen, die wunderbaren schwimmenden Bauwerke zu tragen, die man Schiffe nennt.“ Die rasanten Entwick-lungen am westlichen Ufer der Lagune Kahnsdorf zeigen, es müssen nicht unbedingt schwimmende Bauwerke sein, die das Wasser trägt. Denn direkt im Anschluss an das beschauliche Kahnsdorf mit sei-nem geschichtsträchtigen Schillerhaus entstehen hier – einzigartig in der Region – ins Wasser gebaute Boots- und Ferienhäuser. Als

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im vergangenen Jahr der „Architektursom-mer Sachsen 2010 – Architektur ans Was-ser. Baukultur ist Lebenskultur“ stattfand, bedurfte es noch einiger Phantasie, sich die zukünftige, über gestalterische Richtlinien gesteuerte Bebauung an der Lagune vorzu-stellen. Denn neben dem Referenzgebäude der Blauwasser Seemanagement GmbH gab es noch nicht viel zu sehen. Schlendert man heute über die Erschließungsstraße oder ist – besser noch – mit dem Boot auf der Lagune unterwegs, recken sich zahlreiche Bootshäuser in den See und bieten ihren Bewohnern nicht nur das Leben am, son-dern auf dem Wasser. Zahlreiche Zäsuren in der Bebauungszeile geben vom Land aus den malerischen Blick auf die Lagune frei. Diese einmalige Möglichkeit des Lebens direkt am See sorgt natürlich für beson-dere Aufmerksamkeit und so ist es kaum verwunderlich, dass die meisten Seegrund-stücke bereits veräußert sind. Während der Hainer See bereits voll-ständig geflutet ist und dank seiner ländlichen Lage Ruhe und Idylle bietet, ist das Wasser am südlichen Ufer des Zwenkauer Sees noch rund 12 Meter vom urbanen Hafenquartier „Kap Zwenkau“ entfernt. Bis Ende 2013 wird es in

Anspruch nehmen, bis der größte der südlich Leipzigs gelegenen Seen seine Gesamtfläche von 970 ha erreicht haben wird. Das hindert aber natürlich weder die Projektentwickler von der Sächsisches Seebad Zwenkau GmbH & Co. KG noch die ersten Bauherren daran zu planen, zu investieren und zu bauen.

Bis Ende 2013 wird es in Anspruch nehmen, bis der größte der südlich Leipzigs gelege-nen Seen seine Gesamtfläche von 970 ha erreicht haben wird.

Ganz im Gegenteil! Alle Beteiligten wissen, dass sich eine solche Entwicklungschance nur einmal ergibt und zwei Jahre wie im Flug vergehen. So sind schon die nächsten Pro-jekte in Vorbereitung: vom Hafenbetrieb über Ferienwohnen direkt am Hafen bis hin zur planerischen Entwicklung des – für Sport-, Freizeit- und Erholungsnutzungen vorge-sehenen – Nordufers am Zwenkauer See. Währenddessen streben die ersten Gebäude am Kap Zwenkau in die Höhe und zeigen in der Praxis, dass die besonderen Ansprüche der Entwickler an Städtebau und Architektur den Standort prägen und seine Besonderheit unterstreichen. Bebauungsplan, Qualitäts-

handbuch, Beratung und natürlich Gestal-tungsbeirat und Architektenmesse leisten hier ihren Beitrag zu einem stimmigen Gesamtbild aus individuellen Wohn- und auch Geschäftshäusern. So wächst, 20 Fahr-minuten von der Leipziger Innenstadt ent-fernt, das rund 9.000 Einwohner zählende Zwenkau mit dieser unverwechselbaren und besonderen Lage ans Wasser heran. Noch bietet sich hier für Gastronomen, Hoteliers, Einzelhändler, Touristiker, den Wellness- und Gesundheitsbereich, aber natürlich auch den privaten Bauherren die Möglich-keit, Gegenwart und Zukunft des Zwenkauer Sees aktiv mitzugestalten. Kulkwitzer, Cospudener, Hainer und Zwenkauer See, das sind vier Beispiele von Leben auf und am See. Sie zeigen in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien, wie die Rückeroberung ehemaliger Bergbauflächen neue Lebensqualitäten schafft.

Weitere Informationen zu den vierbetrachteten See erhalten Sie unter:www.leipzigseen.dewww.zwenkauer-see.com

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Erstmals präsentieren sich auch Mittelzentren mit ihren Gewer-beflächen auf der weltweit größten Immobilienmesse. „Ziel ist es, mit Investoren, Projektentwicklern und Unternehmen in Kontakt zu kommen, die in der Region Leipzig Gewerbeflächen suchen“, erklärt Regionalmanagerin Anja Terpitz. „Die Expo Real bietet sich als Plattform für die Standortvermarktung der Region Leipzig an“, so Terpitz weiter. Die Delegation, die sich aus den Landräten Michael Czupalla und Dr. Gerhard Gey sowie den (Ober)Bürgermeistern der Land-kreise Leipzig und Nordsachsen zusammensetzt, absolviert auf der Expo Real ein straffes Programm. Im Rahmen eines Forums stellen die Vertreter der Städte und Landkreise die Gewerbeflächen vor. „Neben Informationen zu den Gewerbestandorten haben wir auch eine Broschüre im Gepäck, die die Entwicklungsflächen im Leipziger Neuseenland präsentiert“, erklärt Gesine Sommer, Amtsleiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung. „Die Beson-derheit ist, dass die Broschüre im frischgebackenen „Corporate Design erscheint, das auch das neue Logo der Region Leipzig beinhaltet“, erzählt Uta Schladitz, die Amtsleiterin für Wirtschaftsförderung im Landkreis Nordsachsen.

Delitzsch - ein starkes Mittelzentrum in der Region Leipzig, ein wort-schaftsstandort mit Zukunft

Die zentrale Lage im Wirtschaftsdreieck mit Leipzig und Halle/Saale im Umkreis von 30 km und die nur wenige Minuten ent-fernten Anbindungen an die A 9 (Berlin/München) und an die A 14 (Dresden/Magdeburg) bieten traditionell sehr gute infrastruktu-relle Voraussetzungen für Unternehmensansiedlungen. Der direkte Bahnanschluss und der nur 15 Kilometer entfernte Interkontinen-talflughafen Leipzig-Halle sind zusätzliche verkehrstechnische Plus-punkte. In den kommunalen Industriegebieten stehen erschlossene zusammenhängende Flächen bis zu 52 ha zur Verfügung. Dank ihrer Ausrichtung eignen sich diese Gebiete hervorragend für industrielle Zulieferer aller Art. Seit vielen Jahren engagieren sich die Stadt Delitzsch und ihre Wirtschaftspartner im Bereich der Energie- und Ressourceneffizienz und haben diese bereits mit zahlreichen Projekten untersetzt. Im Bun-deswettbewerb „Energieeffiziente Stadt“ erhielt Delitzsch als Beispiel gebende Kommune des Freistaates Sachsen eine Auszeichnung. Die

wichtigsten Standortfaktoren sind: die zentrale Lage in der Region Halle/Leipzig, zielorientierte Verwaltung, zufriedene Unternehmer und eine zukunftsweisende Energieversorgung.

Grimma – eine Stadt, in der alles möglich ist.

Dass Johann Gottfried Seume, einer der bekanntesten Reiseschrift-steller des 18. Jahrhunderts von Grimma aus seine Streifzüge durch halb Europa startete, lag sicher nicht daran, dass es hier an Arbeit , interessanter Geschichte und lieblicher Landschaft gefehlt hätte – im Gegenteil. Heute zieht es Wanderer, Radfahrer und Liebhaber des „schönen Lebens“ in diesen Teil des Muldenlandes, der schon ein wenig vom Paradies hat. Nur dreißig Kilometer von Leipzig und fünfzig Kilometer von dessen Flughafen entfernt, an der gleichnamigen Autobahnabfahrt von der A 14 liegt Grimma: nahe genug bei dieser Großstadt und doch auch wieder weit genug entfernt. Die Altstadt, gut fünfzig Hektar groß, mit ihrem bekannten Renaissance-Rathaus gehört zu den gepflegtesten und

Entwicklungsflächen und PerspektivenDie Wirtschaftsförderung wird in den sächsischen Mittelzentren Delitzsch, Grimma, Markranstädt, Oschatz und Zwenkau groß-geschrieben. Das Regionalmanagement der Region Leipzig organisiert den jährlichen Auftritt auf der Expo Real in München.

Text: Regionalmanagement Leipzig Westsachsen Fotografie: Stadt Grimma, Stadt Markranstädt, Stadt Delitzsch, Stadt Zwenkau, Stadt Oschatz / Andreas Seidel

Delitzsch im Luftbild

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geschlossensten in ganz Sachsen. Fast alle Schulen, Turnhallen und Kin-dergärten sind in den letzten Jahren neu gebaut oder umfassend saniert worden. Die Wohn- und Gewerbegebiete umschließen dicht gedrängt die Altstadt und machen Grimma zum Muster einer kompletten Stadt. Diese

Kompaktheit wiederum wird trefflich umrahmt und aufgelöst durch die Mulde, den geliebten Fluss, der manchmal die Bürger daran erinnert, dass der Mensch nicht gegen die Natur, sondern nur mit ihr im Bunde sein Leben gestalten soll. Die Stadt ist derzeit die viertgrößte in Sachsen und hat 55 Ortsteile. Weitere möchten gerne dazukommen und wer sich ein wenig auskennt in Kommunalpolitik, weiß, dass das ziemlich ungewöhnlich ist. Es muss also schon was an sich haben, dieses Grimma.

In Markranstädt ist die umfassende Betreuung der Unternehmen und Neuansiedlungen Chefsache.

Die Stadt Markranstädt hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einer lebendigen Stadt entwickelt und zählt zu den 42 Städten und Gemeinden des Landkreises Leipzig. Mit seinen 17 Ortsteilen und nunmehr ca. 15.200 Einwohnern ist Markranstädt in den letzten Jahren zu einem aufstrebenden Grundzentrum mit teilweisen Aus-stattungsmerkmalen eines Mittelzentrums avanciert. Wegen seiner zahlreichen Bildungs-, Kultur-, Sport- und Naherholungseinrich-tungen ist es u.a. zu einem beliebten Wohnstandort, vor allem für Familien, geworden. Dabei zeichnet sich Markranstädt durch ein breitgefächertes Betreuungsangebot aus, welches bereits heute einer Bedarfsdeckung von 85 % bei den Krippenkindern und 100 % bei den Kindergartenkindern entspricht. Umgeben von 300 ha Grün

bietet der Kulkwitzer See seit 1973 Entspannung und Erholung in unmittelbarer Stadtnähe. Durch die sehr gute Wasserqualität, die Naturbelassenheit, das hervorragende Binnentauchrevier und die vielen Sportmöglichkeiten ist der älteste See im Leipziger Neuseen-land auch überregional bekannt. 2010 wurde die Stadt Markranstädt mit dem bundesweiten Son-derpreis „Kommune des Jahres“ beim „Großen Preis des Mittelstan-des“ ausgezeichnet und damit für die herausragende Leistung und den Erfolg beim Aufbau und der Entwicklung mittelständischer Wirt-schaftsstrukturen gewürdigt. In Markranstädt angesiedelte Unter-nehmen sind weltweit in ihren Wirtschaftsbeziehungen vernetzt, beispielsweise das Unternehmen Asmus, das weltweit Windkraftan-lagen wartet, oder das Unternehmen Hydraulik Markranstädt, das Hebebühnen insbesondere in die Vereinigten Staaten von Amerika liefert. Mit einem Gewerbesteuersatz von 375 Prozentpunkten, ca. 4.500 sozialversicherungspflichtigen Jobs und einer Arbeitslosen-quote von unter 9 Prozent verfügt die Stadt über ein attraktives Wirt-schaftsumfeld. Hier ist Wirtschaftförderung Chefsache: und bedeu-tet umfassende und persönliche Betreuung der Unternehmen und

Neuansiedlungen. Die zentrale Lage in der Nähe zu Leipzig und zum Flughafen Leipzig/Halle, innerhalb des Autobahnringes A9, A14, A38 und fünf gut erschlossene Gewerbegebiete sprechen für sich. Darü-ber hinaus bilden Kindereinrichtungen, Grund- und weiterführende Schulen bis zum Gymnasium, medizinische Versorgung, gute Ein-kaufsmöglichkeiten, bedarfsgerechte Bereitstellung von Wohnraum und Wohnbaugebieten und auch die Möglichkeit zur attraktiven Stadtgestaltung zusammen eine sehr gute soziale Infrastruktur.

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Der Kulkwitzer See bei Markranstädt

Blick auf die historische Stadtmauer von Grimma

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Oschatz – die Stadt im Herzen von Sachsen.

Nahe den sächsischen Oberzentren Dresden, Leipzig und Chemnitz bietet die Große Kreisstadt Oschatz hervorragende Rahmenbedin-gungen für mittelständische Produktionsbetriebe. Umgeben von einer idyllischen Landschaft im Herzen steht Oschatz für Weltof-fenheit und Neugier. Qualifizierte und motivierte Fachkräfte ste-hen in nahezu allen Branchen zur Verfügung. Maßgeschneiderte Industrie- und Gewerbeflächen, flankiert von einer modernen sozialen Infrastruktur bei vergleichsweise geringen Lohnkosten, bieten optimale Voraussetzungen für eine zukunftsweisende Inves-tition. Regio nale Unternehmensnetzwerke sowie kinderfreundli-che Arbeits- und Lebensbedingungen zeichnen Oschatz als Tradi-tionsstandort mit Innovationspotenzial aus. Infrastrukturell liegt Oschatz an der Hauptstrecke der Bahn zwischen Dresden und

Leipzig und somit nur weniger als eine Stunde vom Flughafen Leipzig/Halle sowie den Autobahnkreuzen A 4/ A 14, A 14/ A 38 und A 14/ A9 entfernt. Der Elbehafen in Riesa ist in nur 15 Minuten erreichbar.

Zwenkau – zukünftige Heimat des größten Sees im Leipziger Neu seenlandes.

Inmitten der neuen mitteldeutschen Seenlandschaft liegt die Stadt Zwenkau, eine lebens- und liebenswerte, mittelständische, dynami-sche und zukunftsträchtige Stadt, in welcher der einzigartige Land-schaftswandel vom Braunkohle- zum Tourismus- und Naherho-lungsgebiet zu erleben ist. Der hier entstehende Zwenkauer See wird im Jahr 2014 mit Flutungsende eine Größe von 970 Hektar errei-chen und ist damit der größte See im Leipziger Südraum. Das neue urbane Zentrum und die behutsam wiederhergestellte Landschaft ziehen schon heute viele Touristen an. Von der Sonnenterrasse des Ausstellungspavillons, bei einer Fahrt mit dem Fahrgastschiff Santa Barbara, aber auch von den verschiedenen Aussichtspunkten rund um den See ist die Entwicklung der Gegend zu bewundern.

Zwenkau selbst gehört zu den ältesten Städten Sachsens und kann auf eine bewegte Vergangenheit blicken. In den letzten Jahren hat es sich als hervorragender Standort für erneuerbare Energie und umweltbewusste Wirtschaftszweige profiliert und sieht damit einer sicheren und erfolgreichen Zukunft entgegen. Insbesondere junge Familien haben erkannt, zu welch einer modernen Kleinstadt mit

erstklassiger Wohn- und Lebensqualität sich Zwenkau in den letzten Jahren entwickelt hat und haben hier ein neues Zuhause gefunden. Hier genießen sie neben der Dynamik der Stadt den Zwenkauer See. Man schätzt die hervorragende Infrastruktur, die einzigartigen Freizeitmöglichkeiten, den hervorragenden Naturraum und die Nähe zur Großstadt Leipzig.

Kontakt und Anfragen:

Regionalmanagement Region Leipzig-WestsachsenRegionalmanagerin Anja TerpitzHaus der Wirtschaft im Landkreis LeipzigSchulstraße 6704668 Grimma

Telefon: 03437/ 760 806, Telefax: 03437/ 760 801 E-Mail: [email protected]: www.region-leipzig-westsachsen.de

Weiterführende Informationen finden auch Sie unter:

www.delitzsch.de, www.grimma.de, www.markranstaedt.de,www.oschatz.org, www.zwenkau.de

MS Santa Barbara in Zwenkau

Oschatz, Gartenstadt im Herzen von Sachsen

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Nur 0,5 Millimeter groß sind die Löcher, die ein Lecksuchmolch in einem riesigen Pipe-linesystem aufspüren kann. Die Technologie der Merseburger Anlagen und Rohrsysteme Betriebsführung & Service GmbH (ARS) kommt bei laufendem Pipeline-Betrieb zum Einsatz. Innerhalb weniger Stunden analy-siert das eigens entwickelte Molchsystem präzise, ob Leitungen zum Transport von wassergefährdenden Stoffen dicht sind und wo sich anderenfalls Leckstellen befinden. Der schnelle Analyseprozess ist weltweit einzigartig – unter klassischen Prüfbedin-gungen müssten die Pipelines tagelang still gelegt werden. „Wir sorgen dafür, dass die Lebensadern in Mitteldeutschland funktionieren“, sagt Ge schäftsführer Roland Karge. Die ARS hat sich auf den Service und die Betriebsführung von Pipelinesystemen spezialisiert. Knapp 3.000 Kilometer Leitung betreut das Unter-nehmen der Preuss Gruppe derzeit in Deutsch-land. Zu den Kunden zählen namhafte Unter-nehmen wie die Dow Olefinverbund GmbH, die TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH und die OMV Deutschland GmbH. SAE

Saubere DiagnoseDie ARS GmbH in Merseburg hat einen Leck-suchmolch für Pipelines entwickelt.

Weitere Informationen finden Sie unter:www.pipeservice.de

I N T E R E S S E N S B E K U N D U N G E N

Mit steigenden Renditen der Immobilien in der blühenden Dresdner Altstadt wächst natürlich auch die Nachfrage für Gewerbe- und Wohnraum in den exklusiven inner-städtischen Lagen spürbar. Bereits jetzt wer-den hier Quadratmeterpreise und Mieten im Spitzenbereich erzielt. Investoren bietet sich nun durch die Ausrufung eines internatio-nalen Interessenbekundungsverfahrens für das sogenannte Quartier III/2 am Dresdner Neumarkt die letzte Gelegenheit, an der historischen Lückenschließung und beim Wiederaufbau dieses weltweit einmaligen Ensembles rund um das hochkarätige Areal neben der Frauenkirche mitzuwirken. Mit dem Auswahlverfahren, das noch bis zum 21. Oktober 2011 andauert, will der Freistaat herausfinden, welche Inves-toren oder Konsortien zum Erwerb des Grundstückes bereit sind, um die Fläche des 8.804 Quadratmeter umfassenden Areals zu bebauen. Da der gesamte wiedererschaf-fene Bereich um den Dresdner Neumarkt den ursprünglichen Baustil vor dessen Zer-störung aufgreift, besteht bei dem Quartier III/2 die besondere Verantwortung in der

Wiedererrichtung des damaligen Adelspalais Hoym als Leitbau, welcher die Reihe rekons-truierter Dresdner Adelspalais komplettieren und die letzte Lücke dieser Größenordnung schließen soll. Der Höhepunkt dieser Vermarktungs-kampagne um das freie Quartier findet 2011 auf der Expo Real statt, wobei die Präsenta-tion der exklusiven Investitionsmöglichkeit im Zentrum der Vorstellung des Staatsbetrie-bes Sächsisches Immobilien- und Bauma-nagement am Stand des Freistaates Sachsen steht. Laut Sachsens Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland stellt das Quartier „das Filet-stück des sächsischen Expoauftritts“ dar. „Dank der großen Innovationsfähigkeit, den exzellenten Standortbedingungen sowie der kulturellen Vorzüge und landschaftlichen Schönheiten hat sich Sachsen in den letzten zwei Jahrzehnten zu einer der attraktivsten Wohn- und Arbeitsstätten in Deutschland und Europa entwickelt. Diese Potenziale wollen wir für ein internationales Publikum sichtbar machen und damit die Weichen für eine erfolgreiche Entwicklung weiterhin richtig stellen“, so Prof. Dr. Unland. KT

Immobilienjuwel Dresdner NeumarktDer Freistaat Sachsen vermarktet noch bis zum 21. Oktober das letzte große unbebaute Quartier am Dresdner Neumarkt, um das historische Immobilienensemble zu vollenden.

Weiterführende Informationen finden Sie unter: www.juwel-dresden.de und www.exporeal.sachsen.de Der Freistaat Sachsen auf der Expo Real - Halle A2, Stand 430

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Erfolgreiche Ansiedlungen und positive Schlag zeilen: Leipzig hat im Wettstreit um öko nomische Perspektiven den Sprung in die Top Ten der 60 wirtschaftsstärksten Städte Deutschlands geschafft. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktuelles Städteranking im Auftrag des Wirtschaftsmagazins Capital. Demnach konnte die Messestadt in den vergangenen zehn Jahren 45 Plätze gutmachen und belegt nunmehr Rang vier. Das Städte-Ranking basiert auf Berechnungen des Wirtschaftsfor-schungsinstitutes Feri. Im bundesweiten Ver-gleich punktet Leipzig vor allem mit seinen wirtschaftlichen Schwerpunkten Logistik und Autoindustrie. Den Prognosen zufolge soll die Wirtschaftskraft der Stadt bis 2017 um ein Fünftel steigen. Dafür sorgen Unternehmen wie Porsche, BMW und DHL, aber auch zahl-reiche Firmen im Zulieferbereich. Auch die Bevölkerung soll bis 2017 um 1,6 % zulegen, neue Arbeitsplätze um 7,2 % und die Kauf-kraft um ein Zehntel pro Person, so Experten. Zu den Spitzenreitern im Capital-Städ-teranking gehören auch die Landeshaupt-stadt Dresden (Rang 6) und die Universi-tätsstadt Jena (Rang 10).

Beste AussichtenCapital-Städteranking 2011: Leipzig, Dresden und Jena belegen Spitzenplätze.

Weitere Informationen finden Sie unter:www.capital.de

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Ob im Büro, im Zug oder bei Terminen vor Ort: Das mobile Büro ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Auch in der Immo-bilienwirtschaft steht Cloud Computing – der Zugriff auf Anwendungen und Daten über das Internet – auf der Tagesordnung. Ein Vorreiter dieser Softwaregeneration ist immoware24 vom Branchendienst-leister AWImmoware. Als Software-as-a-service-Lösung bietet sie vor allem Immo-bilien- und Wohnungsunternehmen ganz neue Möglichkeiten, über die Cloud orts- und zeitunabhängig und in Echtzeit zu kommunizieren und sich durch den Tech-nologievorsprung klare Wettbewerbsvor-teile zu sichern. „immoware24 ist ein arbeitsplatzun-abhängiges Immobilienverwaltungssys-tem und gewährleistet neben sämtlichen Wartungsaufgaben eine maximale Daten-sicherheit“, beschreibt Alexander Wolff, einer der Geschäftsführer von AWIm-moware, die Vorteile. „Der Anwender profitiert durch deutliche Kosten- und Zeitersparnis. Statt sich mit der eigenen IT-Infrastruktur auseinanderzusetzen und

teuer zu investieren, kann er immoware24 sofort nutzen und sich voll auf sein Kern-geschäft konzentrieren. Dazu genießt er bereits ab der ersten Verwaltungseinheit die Sicherheiten eines deutschen Hochleis-tungs-Rechenzentrums.“ Als bankenunabhängige Rechenzent-rumslösung bildet immoware24 sämtliche Verwaltungsprozesse online ab. Ausgereifte Funktionen und komfortable Assistenten vereinfachen z. B. die gesamte Buchhal-tung. Das Mahnwesen berechnet taggenau die Verzugszinsen, ein integriertes Doku-menten-Management-System (DMS) sorgt immer und überall für schnellen Zugriff auf alle Dokumente. Darüber hinaus stehen dem Anwender eine Vielzahl auf aktuellem Rechtsstand basierende Dokumentvorla-gen, wie z. B. Muster-Mietverträge, zur Ver-fügung, die bequem an individuelle Gege-benheiten anzupassen sind. Immobilien online zu verwalten, ist längst Wirklichkeit geworden. Es erleichtert bereits heute viele Arbeits-schritte und erlaubt dem Anwender eine hohe Mobilität. HS

Software aus der CloudDie neue Softwaregeneration für die Immobilienwirtschaft von AWImmoware punktet mit hoher Flexibilität und niedrigen Kosten.

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gen, aber nicht in dem guten Zustand wie unsere beiden“, weiß Marco Stepniak. Fündig wurden er und seine aus Meckelfeld bei Hamburg stammende Freundin aber erst in der Schweiz, über den Online-Marktplatz des Verbands Deutscher Museums- und Touristikbahnen. In Basel gab es zwei außer Dienst gestellte Waggons der (nicht mehr existierenden) Deutschen Bundespost. „Für beide zusammen wollte der Schweizer Eigentümer 40.000 Euro haben!“, erzählt Vanessa. Eine stolze Summe. Anderer-seits – die Inneneinrichtung war noch so gut erhalten, dass man sofort mit dem Briefe sortieren und Postsäcke verschnüren hätte loslegen können. Da das Paar aber nicht der Post Konkurrenz machen, sondern sich ein Zuhause mit allem mitteleuropäi-schen Komfort schaffen wollte, hieß es, die Waggons zu entker-nen, zum größten Teil auseinanderzunehmen und dann wieder zusammenzusetzen. „Bei allen Umbauten wollten wir aber mög-lichst viel von der Einrichtung bewahren, ob nun einen elekt-rischen Schaltkasten, die Notbremsen oder einige der Gardinen mit dem Posthorn drauf“, meint Marco. Ein Beispiel: Um die Waggons dämmen zu können,wurde die Innenverkleidung ent-fernt – aber ganz vorsichtig. Und ebenso vorsichtig kamen die Resopalplatten wieder dran. Vor den Innenarbeiten, die schon auf dem Grundstück in Marl-Sinsen stattfanden, hieß es, die Außenhülle zu schleifen und zu lackieren, in den Originalfarben ozeanblau und beige. Parallel dazu wurde nach einem geeigneten Grundstück gesucht. Vanessa zählt die Hürden auf: „Dass wir unsere Waggons einfach in ein Wohngebiet stellen, ging nicht, wegen des Bebauungs-plans. Und in eine Gegend nur mit Industriebetrieben zu ziehen, kam für uns auch nicht in Frage.“ Außerdem sollte natürlich

„Ich habe zwar schon Moscheen finanziert, aber das hab ich noch nicht erlebt“. Der Direktor der Sparkasse Vest Recklinghausen reagierte reichlich ungläubig, als er um einen Kredit fürs Woh-nen im Waggon gebeten wurde. So berichtet es Marco Stepniak, der den – immerhin kurz vor der Pension stehenden – Sparkas-senchef trotzdem ziemlich schnell davon überzeugen konnte, die Finanz-Ampel auf grün zu stellen. „Ein Jugendprojekt in Dors-ten hat mich darauf gebracht“, erzählt der gebürtige Hertener, ein „Ruhri“, wie sich die Ruhrgebiets-Bewohner selbst nennen. Jugendliche hatten sich dort in ausrangierten Eisenbahnwagen einen Treffpunkt eingerichtet. Der stählerne Jugendklub ist seit langem verschrottet, Marcos Kindheitstraum blieb. Glücklicher-weise ließ sich seine jetzige Freundin Vanessa Stallbaum von sei-ner Begeisterung fürs Heim auf Schienen anstecken. (Die beiden haben sich übrigens stilecht in einem Intercityexpress kennenge-lernt – richtige Bahnfans eben.)

Zwei Bahnpostwaggons – so teuer wie ein Auto der oberen Mittelklasse

Inzwischen gehört ihnen nicht nur das rollende Material, sondern auch ein 1.600 Quadratmeter-Grundstück in Marl, 20 Kilometer vom Geburtsort der Idee entfernt. Hier haben zwei ausrangierte Bahnpostwagen ihr letztes Gleis gefunden. Seit Silvester 2010 wohnen Marco und Vanessa darin, er freiberuflicher Fotograf, sie festangestellte leitende Fotoredakteurin. Bis ihr Traum wahr wer-den konnte, mussten sie einen weiten Weg zurücklegen, der Spar-kassenkredit war nur ein Stück davon. Schon die Beschaffung der Waggons – ein Abenteuer. „Man bekommt zwar auch für 5.000 bis 8.000 Euro einen Bahnwa-

Wohnen im WaggonZwei alte Bahnpostwagen finden im Ruhrgebiet ihr letztes Gleis und werden zu komfortablen „Wohnwagen“. Marco Stepniak und Vanessa Stallbaum haben sich damit einen lang gehegten Traum erfüllt. Sie sitzen aber auch gern in Zügen, die fahren.

Text: Marko T. Hinz Fotografie: Marco Stepniak, Meike Wirsel

Page 35: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

Baujahr der Waggons: 1974/1975

Waggontyp: Post mrz ( Post: Eigentümer war die Deutsche Bundespost, m: Länge des Wagens größer als 26 m, r: Hochleis-tungsbremse mit automatischer Lastab-bremsung, z: zentrale Energieversorgung über die elektrische Hauptheizleitung)

Abmessungen der Waggons: 26,40 x 3,00 m (Außenmaß)Wohnfläche pro Waggon: ca. 70 m²Gewicht der Waggons: je 40 tWohnfläche gesamt: 170 m²Wohnfläche Wohnzimmer: 30 m²Terrasse: 24 m²Keller: 26 m² (u. a. Hausanschlussraum)Fotostudio: 30 m²Grundstücksgröße: 1.600 m²Ausstattungsmerkmale:Erdwärmepumpe, Holzhaus

Weitere Informationen unter:www.wohnwaggon.de

Platz für ein Fotostudio sein, wie es ein freier Fotograf nun mal braucht – und für ein Haus, mit dem beide Waggons ver-bunden werden sollten. Ein sogenanntes Mischgebiet (für Wohn- und Gewerbe-zwecke) in Marl-Sinsen bot genau das.

Schwertransport unter Polizeischutz

Höhepunkt des Abenteuers Wohnen im Waggon war aber nach Marcos Meinung der Weg von der normalen zur „letzten Schiene“. In ihrer deutschen Niederlas-sung in Krefeld unterhält die Schweizer Firma ihre Zugwerkstatt, zur Wartung wurden also die beiden Waggons dorthin gerollt. Die Strecke Basel-Krefeld war eine leichte Übung, dem gut ausgebauten Stre-ckennetz von Schweizerischen Bundes-bahnen und Deutscher Bahn AG sei Dank. Und von Krefeld bis zum Vorortbahnhof Marl-Sinsen – auch kein Problem, dafür mieteten Marco und Vanessa eine pri-vate Lok und meldeten die Fahrt bei der Deutschen Bahn an. Aber dann... „Es hat drei Tage gedauert, die zwei Eisenbahn-wagen zu verfrachten, per Schwertrans-port.“ Kein Wunder, misst jeder von ihnen doch 27 Meter und wiegt 40 Tonnen. Auch diese Aktion hatte ihren Preis: 26.000 Euro für die Miete eines Tiefladers und zweier Kräne, die die Waggons vom LKW aufs Grundstück setzten, inklusive Straßen-sperrung und Polizeibegleitung. Verhungern ob solcher Ausgaben müssen die beiden jetzt aber nicht. Sie sind schließlich nicht nur Bahnfans, sondern auch Hobbygärtner, vor allem Marco. Und so finden sich rund um die Waggons auch

genügend Gewächse aller Art: je ein Apfel-, Birnen-, Kastanien-, Maronen-, Kirsch-, Pflaumen-, Walnussbaum. Zwei Ginkgos. Zucchini, Fenchel, Möhren, Radieschen... Und 81 Tomatenpflanzen. „Es waren sogar mal 84, aber drei davon haben wir nach Hamburg verschenkt“, so der 35-jährige.

Nachahmung empfohlen

Welche Tipps haben die Waggonbewohner für Nachahmer? „Die sollen das machen und gut“, so Marcos lakonische Antwort. „Wir haben auch immer nur die Aufgabe gelöst, die gerade dran war.“ Aber handwerkliche Begabung sei natürlich schon nötig, denn: „Viele Firmen trauen sich an so was gar nicht ran!“ Einen Grund dafür kennt seine 29-jäh-rige Mitbewohnerin: „Die Heizungsfirma zum Beispiel hat nicht viel daran verdient.“ Und auch wenn sie weiß, dass das ungewöhnlich klingen mag: „Das Projekt hat bei allem Stress bis heute nicht genervt. Es war und ist sehr anstrengend, aber es fühlt sich immer besser an. Jetzt fangen wir an, die Dinge zu genießen.“ Obwohl die beiden Waggonbewohner erst in ein, zwei Jahren damit rechnen, ihr Heim auf Schie-nen wirklich komplett umgebaut und ein-gerichtet zu haben. Die Kredite werden die beiden noch deutlich länger beanspruchen: Der bei der Sparkasse Vest Recklinghausen läuft insge-samt 17 Jahre, genau wie ein anderer bei der Volksbank Marl-Recklinghausen. Für letzteren mussten sie sogar ihre Altersvor-sorgeverträge beim Presseversorgungswerk als Sicherheiten beibringen. Eine Hypo-thek auf die Waggons aufzunehmen war

nicht möglich, nur aufs Grundstück, das die Volksbanker als „unbebaut“ ansehen. Die Sparkasse hingegen hat das Zwischen-gebäude als Sicherheit akzeptiert (auch zusammen mit den Verträgen beim Presse-versorgungswerk). Immerhin hat der Bau des Zwischengebäudes 50.000 Euro gekos-tet, das Fotostudio noch mal 30.000. Eine Sondertilgung haben Vanessa und Marco aber fest eingeplant – damit sie noch eher das (Waggon-)Dach über dem Kopf ihr eigen nennen können.

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Page 36: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

Der exklusive Club International in Leipzig bot Mitte September den perfekten Rahmen für eine besondere Veranstaltung: Die Immosco-ring GmbH präsentierte rund 120 geladenen Gästen und Medien-vertretern das erste „Immobilien-Barometer“ Mitteldeutschlands. Hagen Lehmann und Frank Donner, Geschäftsführer des in Leipzig gegründeten Unternehmens, begrüßten Interessenten aus den ver-schiedensten Branchen und Sparten zum Kick-Off-Abend. Die Premiere hatte es in sich: Statt um hysterisches Krisenge-schrei drehten sich die spannenden Ausführungen von Dr. Tobias Just, Leiter der Branchen- und Immobilienmarktanalyse der Deut-schen Bank Research in Frankfurt/Main, um die ideale Standortaus-

wahl auf dem deutschen Immobilienmarkt. Der bekannte Analyst und Hochschuldozent war der Keynote Speaker des Abends. Vor dem Hintergrund der europäischen Schuldenkrise einerseits und einer positiven Konjunktur- und Einkommensentwicklung in Deutschland andererseits, gab Dr. Just rasch Entwarnung: Der deutsche Immo-bilienmarkt, gleich ob im Westen oder Osten, sei mit den beiden Kernbegriffen „stabil und attraktiv“ zu bezeichnen. Eine Anlage in Immobilien ist und bleibt eine sichere Sache, so Just: „Der deutsche Grundstücks- und Immobilienmarkt ist eine Versicherung“. Der Anleger müsse sein „persönliches finanzielles Level“ kennen, welches er nicht überschreiten dürfe, egal wie niedrig beispielsweise der

Text: Christian Knorr Fotografie: Benjamin Sommer

Anlagesicherheit dank innovativer Immoscore-BewertungDer deutsche Immobilienmarkt rückt stärker in den Fokus der Anleger. Chancenbewusste Investoren suchen auch in den neuen Bundesländern nach vorhandenen Perlen. Wichtig ist bei dieser Suche ein verlässlicher Partner mit außergewöhn-lichen Marktkenntnissen und innovativen Bewertungsmöglichkeiten – wie die Immoscoring GmbH mit ihrem einzigartigen Bewertungssystem ‚Immoscore‘.

Dr. Tobias Just (Leiter der Branchen- und Immobilienmarktanalyse der Deutschen Bank Research) Von links nach rechts: Christian Knorr, Hagen Lehmann, Wolf gang Mücke und Dr. Tobias Just im Gespräch für die Immoscoring-Interview-Serie.

Page 37: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

aktuelle Kreditzins gerade sei. Ebenso bedürfe es für die Bewertung zukünftiger Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt eines verlässlichen und erfahrenen Partners. Dr. Tobias Just wies in diesem Zusammenhang vor allem auf die Vielzahl von Herausforderungen hin, die vor allem nicht-institutionelle Anleger in einem komplexen Markt, wie dem der Immobilien, erwarten können. Dem Wunsch, Privatvermö-gen in krisensichere und renditefeste Immobi-lienanlagen zu investieren, stehen oft fehlende Marktkenntnisse der Anleger sowie mangelnde Bewertungsmöglichkeiten für ein potentielles Anlageobjekt gegenüber. Ein Anleger solle sich daher stets fragen: Passt die Lage, passt der Preis, passt das Objekt zu mir? Ist das mir angebotene Objekt denn auch sein Geld wert? Eine ideale Möglichkeit, um umfassende Antworten auf diese wichtigen Fragen zu erhalten, bietet das deutschlandweit einmalige, von Immoscoring entwickelte Rating-System ‚Immoscore‘. „Mithilfe des ‚Immoscore‘ ist es endlich möglich, Attraktivität, Zustand und Wert einer Immobilie über das herkömmliche Kriterium ‚Bausubstanz‘ hinaus zu bewerten und mit einer entsprechenden Punktzahl zu versehen“, so Hagen Lehmann in seiner Begrüßungsrede

an die Gäste. Auf leicht verständliche Art und Weise gibt das innovative Prüfsiegel über die wesentlichen Eigenschaften eines Immobili-enprojektes, zusammengefasst in den Fakto-ren Rendite, Lage, Nachhaltigkeit und Subs-tanz, detailliert Aufschluss. Der ‚Immoscore‘ einer Immobilie dient zudem als praktischer Vergleichswert mit anderen Immobilien: Je höher der Score, desto attraktiver ist das Anlageobjekt. Der ‚Immoscore‘ wird durch ein komplexes Performance-Mess-System ermit-telt und beinhaltet streng definierte Qualitäts-standards. Diese Standards werden von Spezi-alisten kontinuierlich auf die Einhaltung und Sinnhaftigkeit geprüft, betonen die Immosco-ring-Geschäftsführer Hagen Lehmann und Frank Donner. Denn der ‚Immoscore‘ bezieht seine Glaubwürdigkeit und Bewer-tungskompetenz aus der kompletten Band-breite der Immobilienwirtschaft: Architekten, Gutachter, Bauträger, Hausverwaltungen, Steuerberater, Vermögensverwalter und Finanzspezialisten sind an der kontinuierli-chen Weiterentwicklung dieses einmaligen Bewertungs-Tools beteiligt. Um einen schnellen, sicheren und transparenten Kontakt zwischen allen Betei-

ligten und den Kunden zu ermöglichen, hat Immoscoring binnen kurzer Zeit ein dichtes Netz von Partnern in ganz Deutschland auf-gebaut. Das sind Rahmenbedingungen, wie sie von führenden Immobilienexperten wie Dr. Tobias Just gewünscht und von mehr Marktteilnehmern eingefordert werden. Ein weiterer individueller Service der Immoscoring GmbH ist die professionelle und transparente Beratung im Bereich Immobilie durch die Sachwert-Spezialisten des Unternehmens. Interessenten können ihr Wunschobjekt direkt bei Immoscoring erwerben: sicher, transparent, effizient – mit dem ‚Immoscore‘ bewertet.

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Kontaktdaten:

Immoscoring GmbHSpringerstraße 704105 LeipzigTel.: +49 341 46374-100Fax: +49 341 [email protected]

Der Spiegelsaal des Club International Leipzig bot den perfekten Rahmen für die spannenden Ausführungen des Immobilien-Experten Dr. Just.

Von links nach rechts: Christian Knorr, Hagen Lehmann, Wolf gang Mücke und Dr. Tobias Just im Gespräch für die Immoscoring-Interview-Serie.

Page 38: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

Der Rechtsstaat hat seine Qualitäten von Legislative, Exekutive und Judikative, eingebettet in das bundesrepublikanische Erfolgsmodell der sozialen Marktwirtschaft, in einmaliger Form beweisen und trans-formieren können. Dies gelang in der Schwierigkeit der Komplexität der Materie nur mit Fehlern, aber ohne demokratisch tiefgehende Blessuren, die nicht schon vor der Vereinigung in der Bundesrepub-lik implementiert gewesen wären. Es galt, die natürlichen Kräfte des Kapitals und der notwendigerweise schnellen Entscheidungserforder-nisse innerhalb der Globalisierung mit notwendigen demokratischen Standards in Einklang zu bringen. Ordnungspolitisch war das Kapital durch die Treuhandanstalt in zu kapitalisierende funktionale Zuständigkeiten neu geordnet worden. Die steuerlichen Anreize zur Investition in marode Räume waren sehr hoch. Folge dessen war ein Ansturm auf den Markt, der die Preise in eine unvernünftige Höhe getrieben hatte. Parallel waren die Grundstücksbewertungsgrundlagen im Erschließungsstandard der alten Bundesrepublik ohne jede Abzüge für nicht existierende Erschließung übernommen worden, sodass man dem Verfall der Bodenpreise Ende der 90er Jahre nicht gewappnet war. Steuerspar-politisch waren die Investoren und Anleger nach Ausschwärmen der Kolonnen von Vertriebsagitierten völlig ohne Sicht auf die geltenden Gesetze des kleinen Einmaleins und die alten Regeln der Immobili-enwirtschaft wie „Nachhaltigkeit“ und „Lage“ der Immobilie in die Neuen Länder gestürmt. Markt und Nachfrage bestimmten die hohen Baupreise. Das führt immer dazu, dass die Investoren viel Geld auf den Tisch legen müssen, um zum Zug zu kommen; Vermittlungsprovisionen obendrauf. Danach müssen mit allen Mitteln die Gewinne (natürlicherweise), aber vor allem die den Anlegern versprochenen Renditen erzielt werden, was zur Mittelmäßigkeit in Planung und Umsetzung, in der Forderung der maximalen Ausnutzung, der Quantität gegenüber der Qualität führt.

20 Jahre Baukultur im wiedervereinigten Deutschland - eingebettet im sich gerade neu erfindenden Europa - liegen hinter uns. Die Euphorie der vormals angekündigten blühenden Landschaften ist der Reali-tät des Wettbewerbs der Individuen, des Kapitals und der Regionen gewichen. Viel privates und öffentliches Geld ist investiert worden. Der Markt – anfangs im noch nicht gezügelten Wettbewerb – traf auf ungeformte, teils verwüstete Räume und Flächen. Investoren forder-ten wirtschaftliche Rendite; Förderinstrumentarien schufen mehr als Rahmenbedingungen. Die Schönheit von Architektur und stadträumlicher Entwick-lung zu beurteilen, oblag den jeweiligen Möglichkeiten des Betrach-ters; die Machbarkeit zu beurteilen den Fachleuten. Zwischen den Spannbreiten zu entscheiden, galt es in den Neuen Ländern mit den alten Spielregeln mit Sonderregelungen, die Last und Chance zugleich waren. Die grundgesetzlich garantierte Baufreiheit zu Gunsten einer moderaten bauplanungsrechtlichen Entwicklung einzuschränken, hätte überragender Gründe des Allgemeinwohls bedurft. Die große Chance, aus einer volkseigenen Hand strategisch Qualität in die (Frei) Räume zu bringen, konnte wegen des Drucks des Kapitals nicht flä-chendeckend gelingen. Heute sehen wir neue Seenlandschaften neben wiederentdeckter Kultur und Gründerzeithäusern. Diese waren den Abrissbirnen der 70er Jahre im Westen nicht entkommen. Baulücken aus Kriegstagen oder Verfallzeiten der DDR werden nach wie vor gefüllt. Die Platte ist teils verschönt, teils abgerissen; die Discounter dieser Welt haben ihre Expansion, so meint man fühlen zu können, just erst begon-nen. Einkaufstempel auf der grünen Wiese haben die Innenstädte leer gezogen; neue Einkaufstempel agitieren nun zum Konsumrausch in den Innenstädten. Die Entwicklungen der westlichen Standards sind übernommen worden; erleichtert für manche Raubritter des Kapitals durch einen Anfang der 90er Jahre fast rechtsfreien Raum.

Bebaute Räume in MitteldeutschlandWarum sind Stadträume oft belanglos und warum hat man es auch mit dem Motor der Vereinigung nicht geschafft, sich mehr Zeit für Qualität zu nehmen? Ein kurzer Streifzug.

Interview: Anette Ehlers Fotografie: Pressestelle der Universität Leipzig / Randy Kühn

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lich räumlichen Beschränkungen gegen den Wildwuchs der Discounter und der Unwohl-fühlbauten ausgesetzt sahen. Glück für die Bewohner der Städte und Gemeinden, die die Chance zur maßvollen urbanen Entwick-lung mitgestalten konnten. Alles zusammengefasst ist die gesamthis-torische Chance nicht vertan worden. Einiges hätte besser nicht entwickelt oder gebaut wer-den sollen; anderes leuchtet hinaus aus den Städten und Landschaften und hat vorbild-haften Charakter. Infrastruktur und Sanie-rungsstandard haben Vorbildcharakter in der vereinten Republik und haben im Anspruch an die Lebensqualität verwöhnt.

hatte. Zur Veräußerung trotz angemeldeter Ansprüche gab das Investitionsvorranggesetz die rechtlichen Möglichkeiten und versetzte manchen Behördenmitarbeiter in Erklärungs-not dem Alteigentümer gegenüber, der nicht verstand, wie man fremdes Eigentum recht-mäßig veräußern konnte. Allerdings gaben die (Übergangs)Rege-lungen auch oft, so zum Beispiel bei einem Verkauf aus der öffentlichen Hand, nicht die rechtlichen Möglichkeiten, entsprechende bauliche Umsetzungen fordern zu können. Dem verdankt die Branche heute neben den Kohärenzforderungen der EU das Steue-rungsinstrument des vorhabenbezogenen Bebauungsplans. Korrigierend eingegriffen hat auch die Stadtentwicklung mit dem Instrumen-tarium der Stadtentwicklungspläne – zum Ärger vieler Marktteilnehmer, die sich plötz-

Kapital und Schnelligkeit, das schnelle „Dre-hen“ der Grundstücke traf zudem auf teils mangelndes bauordnungs- – und planungs-politisches Können. Die menschliche Schwä-che zum Kapital in der Privatwirtschaft und in der neu zu ordnenden Verwaltung traf auf die Skrupellosigkeit des Marktes. So entstand leider auch Architektur ohne Anspruch und ohne Qualität. Die Städte und Gemeinden hatten ihrerseits nur unzureichend ihre Position als Grundstückseigentümer, Auf-traggeber und Genehmigungsbehörde wahr-genommen oder wahrnehmen können, um Tradition und Moderne in räumlicher Qua-lität zu verbinden. Eine historische Chance war schon in der Eigentümerstellung gegeben, da die vermö-gensrechtliche Regelung der Entschädigung statt Rückgabe unter SMAD-Befehl bis 1949 viele Grundstücke bei der Kommune belassen

Weitere Informationen auch zur Autorin unter: www.anette-ehlers.de

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Altes und neues Universitätsgebäude in der Leipziger City.

Page 40: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

Was ist der Südplatz?

Seien Sie neugierig.

3D Projektentwicklung GmbHMaistrasse 12 • 80337 München • Tel.: 089-55 29 62 88

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Page 41: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

Durch die Bündelung der Kompetenzen verschiedener Akteure können vielfältige kostenlose Beratungsleistungen angeboten werden, zum Beispiel:

• Beratung bei der Suche nach Grundstü-cken, Gewerbeflächen und Hallenobjekten

• Kontaktvermittlung bei geplantem Ver-kauf und Vermietung von Gewerbe- bzw. Logistik-Immobilien

• Beratung für Bau & Konzeption von Gewerbe- und Logistikimmobilien

• Beratung bei der Suche nach Fachkräf-ten für die Logistikbranche und

• Beratung zu Fördermitteln.

Für Investitionsvorhaben verfügt die Region Leipzig/Halle über ausreichende Flächenre-serven. Sowohl der Bedarf an Flächen als auch an Miethallen für kurzfristige Investi-tionen kann derzeit gedeckt werden. Auch mit günstigen Grundstückskosten sowie der finanziellen Förderung von Logistikansied-lungen kann der Standort punkten. Um potentiellen Interessenten einen optimalen Überblick über das Angebot zu bieten, betreiben die Partner der Wirt-

schaftsregion Leipzig/Halle auf der Webseite www.immosis.de ein Standortinformati-onssystem. Mit Hilfe dieses Systems kön-nen zahlreiche Informationen zu vorhan-denen Gewerbeflächen und Hallenobjekten der Region abgerufen werden, in denen die Ansiedlung von Unternehmen möglich ist. Dazu gehören detaillierte Objektbeschreibun-gen zu den vorhandenen Gewerbegebieten, einschließlich aller für die Ansiedelung rele-vanten Daten, wie der vorhandenen Infra-struktur, Ausstattung, Lage und den direkten Ansprechpartnern. Auf einer interaktiven Standortkarte sind sämtliche Gewerbegebiete und -flächen der Region dargestellt.

Um die Attraktivität des Standortes best-möglich zu vermarkten und dessen Ent-wicklung voranzutreiben, bedarf es einer engen Zusammenarbeit zwischen Wirt-schaft und Politik. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig nimmt diese Aufgabe im Rahmen des Netzwerkes Logistik Leipzig-Halle wahr. Darin arbeiten Logistik-Dienstleister, -Zulieferer und Ver-lader, öffentliche Verwaltung, Kammern, Verbände sowie Forschungs- und Bildungs-einrichtungen zusammen, um die Leis-tungsfähigkeit der Logistikregion Leipzig/Halle weiter zu verbessern. Ein Schwerpunkt der Arbeit des Netz-werks Logistik Leipzig-Halle ist das Thema Investorenansiedlung. Die Mitglieder des Netzwerks bieten Investoren die Mög-lichkeit, sich umfangreich zu den Ansied-lungsmöglichkeiten in der Region beraten zu lassen. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Rita Fleischer, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK zu Leip-zig, entwickelt Instrumente und Dienst-leistungen, die den Wirtschaftsförderern eine effizientere Ansprache von Logisti-kern und Verladern ermöglichen.

Investorenberatung leicht gemachtDie Logistikregion Leipzig/Halle hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren zu einem modernen, leistungsfähigen Wirt-schaftsstandort mit internationaler Bedeutung entwickelt.

Text: Claudia Schmidt Fotografie: IHK Leipzig

Kontakte der IHK zu Leipzig für Ansiedlungsfragen:Frank Hahn: [email protected], 0341 1267-1277, Matthias Weiland: [email protected], 0341 1267-1265

EXPO REAL 2011: Halle A2/Stand 432

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The place to be. It-place. Der Wunsch nach einem urbanen Leben in modernen Metropolen ist einer der Megatrends unserer Zeit. Nur wenige Stadtviertel leben diesen Mythos. Sie erscheinen vigiler, jünger und produzieren einen andauernden Wandel – in Leipzig wandelt sich die Südvorstadt von einer Ausgehmeile zur Heimat für moderne Bohemiens.

Text: Oliver Dittmann Fotografie: Christoph Ruhrmann

medizinischen Universität die Studenten der 90er-Jahre erwähnt, die mittlerweile die Karriere vom Fach- über den Oberarzt bis zum Pro-fessor abgewickelt, aber den Umzug in die gutbürgerlicheren Wohn-viertel als ebenso profan wie überflüssig abgelehnt haben. Nun ziehen die Insignien des Wohlstandes zu ihnen, es gibt nicht mehr nur den Bäcker von nebenan, sondern auch den Feinkost-Italiener und die französische Weinhandlung. Es findet ein upgrading der Wohnviertel statt. Billige Gewerbeflächen mit niedrigem Mietniveau werden von höherwertigem Nutzen verdrängt. Diese stete Veränderung ist ohne Anfang und Ende. Die urba-nen Trends von morgen können in der Leipziger Südvorstadt ebenso geboren werden wie in München oder Berlin. In allen urbanen Ideen findet damit eine neue Auslegung des Begriffs der Heimat statt.

Was ist Heimat?

Der Begriff Heimat steht im kindlichen Kopf für das Zuhause. Erwach-sene Assoziationen zum Wort Heimat hingegen sind anders und darum meist langweilig, weil sie die Wechselwirkung nicht beach-

Was ist der Südplatz?

Messbare Dimensionen der Veränderung sind hohe Geburtenraten bei gleichzeitig steigendem Bildungsniveau und das Nebeneinander von Arbeit und Geldausgeben für Kultur, Freizeit, Ernährung. Das alles gekennzeichnet durch eine besondere räumliche Nähe, die keinen Platz lässt für die überkommenen Strukturen der globalisierten Markenar-tikelindustrie mit ihren Handelslandschaften. Das kleine Lädchen mit Bio-Gemüse ist emotional betrachtet wertvoller als der Aldi-Markt oder eine Fußgängerzone mit Flagshipstores. Im nicht messbaren ethisch-moralischen Bereich findet eine Werteverschiebung statt, die egomane Fixierung eines Gordon Gecko, der zwar reich, aber alleine im Zentrum seiner Welt steht, wird gerne getauscht gegen eine ethische Verbun-denheit mit den gemeinschaftlichen Zielen einer absehbaren künftigen Generation. Und die Wertschöpfungskette folgt diesen Early Movers, nach dem Öko-Laden entwickeln sich moralisch-positionierte Banken und Stadtteil-Auto-Niederlassungen anstatt von Autohäusern. Geprägt werden diese neue Markenwelten von lebendigen Indi-viduen, nur beispielhaft seien für die Stadt Leipzig durch die Nähe zur

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ten, was die Heimat für ihre Individuen tut und vice versa. Für die Entwicklung eines qualitativ passenden Wohnungsangebotes beschreibt genau diese Wechselwirkung die Wohnungsnachfrage. Die Leipziger Südvorstadt wurde nicht am Zeichentisch kreiert. Junge Menschen haben sich angesiedelt, als freie Flächen im Übermaß vorhanden waren, und mit ihnen sind ihre Wertesysteme gekommen. Man geht zu Fuß, man kauft vor Ort ein, man kennt seine Nachbarn auf der Straße und redet mit ihnen über dies und das. Es ist die ganz nor-male Alltäglichkeit, die in vielen neuen urba-nen Wohnstandorten längst verloren gegan-gen ist, die sich hier wieder selbst erschaffen hat. Dieses Bündel neuer Gedanken ist so kräftig, dass es immer neue Köpfe anzieht, hier wohnt man, weil man so leben möchte.

Aus der gedanklichen Heimat wird die körperliche Heimat, aus den Häusern wird das Zuhause, das Viertel, in dem man sich wohlfühlt. Und erst dann wird aus der Heimat die Wohnung, der für jeden ein-zelnen Menschen so wichtige persönliche Wohlfühlraum, in dem er sich sicher und geborgen fühlt. Die Aufgabe einer neuen/alten Wohn-immobilie ist es, diese Trends aufzunehmen. Die statistischen Anforderungen der Zukunft gehen von immer mehr kleineren Haushal-ten aus, die immer flexibler genutzt werden. Dies sichert die notwendige Dichte, damit die Straßen lebendig bleiben. Neben der dop-pelten Haushaltsführung besteht ein wach-sendes Interesse an Komfort und natürlich ethischen Werten, gesucht werden saubere Gebäude mit hoher Energieeffizienz.

Diese Ziele zu erreichen ist bei der Ent-wicklung der Wohnungen am Südplatz der Fall, es gibt mehrere Grundrisstypen mit variierenden Nutzungsmöglichkeiten, in die bequem über einen Lift in alle Eta-gen gelangt werden kann. Das Gebäude wird ökologisch korrekt mit fortschrittli-cher Technik für die nächsten Jahrzehnte energieeffizient saniert. Die Ladenflächen im Erdgeschoss werden erhalten und sor-gen für ein lebendiges Wohnumfeld. Im Erdgeschoss findet sich ein Fahrradraum, damit das Radfahren frei von Verlustängs-ten gelebt werden kann.

Weitere Informationen auch zum Autor unter: www.d3p.de

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Page 44: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

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Robuster OstenTraditionsunternehmen in den neuen Län-dern beweisen Krisenresistenz.

Mehr Informationen erhalten Sie unter: www.drh.de

Einmal im Monat berechnet die Vermögens-verwaltung Damm, Rumpf, Hering den Ost-deutschen Aktienindex (OAX). Dazu fassen die Experten aus Dresden und Zwickau die 30 kapitalstärksten ostdeutschen Unterneh-men zusammen. Ihr Börsenwert liegt insge-samt bei etwa acht Milliarden Euro. „Der OAX lässt sich grob in vier Gebiete teilen“, sagt Lutz Hering, geschäfts-führender Gesellschafter der Vermögens-verwaltung. Da sind Traditionsunterneh-men wie die Halloren Schokoladenfabrik oder der Fahrradhersteller MIFA. „Sie haben viele Krisen überstanden und ihre Ertragskraft bewiesen, ohne außerordent-liches Wachstumspotenzial“, so Hering. Im Bereich neue Energien haben Unterneh-men wie der Solarkonzern Q-Cells und der Biosprithersteller Verbio den Index lange vorangebracht. Nun würden sie „stagnieren oder sogar ums Überleben kämpfen“. Zu den Stabilen gehören laut Hering Medizin-gerätehersteller wie Carl Zeiss Meditec und Geratherm, zu den Wachstumsstarken Soft-ware- und Online-Computerspiele-Herstel-ler wie Yoc und Frogster. SAE

R E I S E M A R K T L Ü C K E

Stilvoll Reisen Abito: wie zu HauseTradition und Zeitgeist auf unvergleichliche Art und Weise miteinander verbunden.

Ein völlig neues Übernachtungskonzept war-tet über den Dächern Leipzigs auf.

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Leipzig fasziniert seine Besucher mit zahl-reichen Kulturevents, exquisiten Einkaufs-passagen, mit quirligem Nachtleben und nicht zuletzt mit dem größten erhaltenen Bestand an beeindruckend restaurierten Gründerzeitgebäuden. Und mitten im Herzen der histo-rischen Leipziger Innenstadt, direkt gegen-über dem Hauptbahnhof, liegt das Park Hotel. Das traditionsreiche Haus wurde bereits 1913 als Grand Hotel eröffnet, ab 1993 liebevoll saniert und 1995 als zeitge-mäßes Vier-Sterne-Hotel der Seaside Gruppe wiedereröffnet. Das privat geführte Seaside Park Hotel besticht mit einzigar-tiger Atmosphäre im stilvollen Art-Déco-Ambiente. Das hoteleigene Restaurant STEAKTRAIN versprüht, im luxuriösen Design eines historischen Speisewagens, den Charme vergangener Zeiten und lädt zu erstklassigen Steakvariationen ein. Durch die perfekte Citylage ist das Park Hotel nicht nur für Geschäftsreisende inte-ressant, sondern bietet Städtetouristen einen idealen Ausgangspunkt zur Erkun-dung Leipzigs.

Gute Chancen auf neues Wachstum spricht der Verband Deutsches Reisemanagement e.V. Produktinnovationen mit pfiffigen Ideen und gutem Design zu. Mit den abito suites verfügt Leipzig seit 2010 über eine solche Idee. Direkt in der City, über den Dächern der Grimmaischen Straße, warten 18 luxuriös ausgestattete Suiten und Juni-orsuiten. Diese bieten viel Zimmer für wenig Geld. Je nach Saison und Größe kosten sie 115 bis 145 Euro pro Nacht, mit Fünf-Sterne-Ausstattung inklusive italie-nischer Designmöbel, Treca-Betten, illy-Espressomaschinen sowie W-LAN, LOEWE TV und Telefon-Flatrate. Auch wenn es keine Lobby und kein eigenes Restaurant gibt, muss auf Annehmlichkeiten nicht verzichtet werden. In Laufweite finden sich erstklassige Restaurants, der Check-in erfolgt über einen Buchungsautomaten. Zielgruppe dieses Konzepts ist der moderne, anspruchsvolle, qualitäts- wie auch preis-bewusste Städte- und Geschäftsreisende. abito suites bieten Fünf-Sterne-Ausstat-tung bei moderaten Preisen und füllen damit eine Marktlücke. GT GT

Page 45: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

M A R K T E N T W I C K L U N G

REGJO: Wie würden Sie die Lage auf dem Immobilienmarkt skizzieren?Stefan Naether: In der letzten Zeit hat die Nachfrage aufgrund der Sachwertediskussion und der vorteilhaften Zinssituation ange-zogen. Dabei haben sich die ohnehin beste-henden zwei Lager in der Stadt manifestiert. Das fällt viel extremer aus als in Dresden: Die Stadt ist wirklich zweigeteilt. Da haben sie Lagen, in denen westdeutsche Preise gezahlt werden, und andere, wo man das Haus nicht einmal haben möchte, wenn man es erbt.

REGJO: Was muss sich in solchen Vierteln tun, können einzelne den Anfang machen?Stefan Naether: Nein, das geht nur im Gan-zen. Einzelsanierungen sind chancenlos. Wenn einer den Mut dazu hätte, wird er von der Bank abgeschmettert und zum Schluss vom Mieter bestraft.

REGJO: Wie schätzen Sie die Marktent-wicklung ein?Stefan Naether: Der Markt ist sehr kapital-anlageorientiert und vor allem Auswärtige sind hier aktiv. Im Eigentumswohnungsbe-

reich kommen 90 Prozent des Kapitals aus den alten Bundesländern. Aber das ändert sich. Als Vermieter sehe ich die derzeitige Neubau- und Sanierungswelle mit Beden-ken, weil es zu Lasten des Bestands geht – aber das hat auch Chancen, weil immer mehr gute Leute in die Stadt ziehen. Leipzig hat Potenzial in der Zukunft.

REGJO: Sie sitzen im Gutachterausschuss der Stadt Leipzig, was ist dessen Aufgabe?Stefan Naether: Wir erstellen dort jährlich einen Marktbericht, der alle Kauffälle auflis-tet, erstellen Gutachten für kommunale Ins-titutionen und natürlich die Bodenrichtwert-karte. Wir halten sozusagen die Tendenzen in der Marktentwicklung anschaulich fest.

REGJO: Wie rechtfertigen Sie in Ihrer Work-Life-Balance dieses zusätzliche Engagment?Stefan Naether: Die Arbeit im Gutachteraus-schuss ist für mich doppelt spannend. Denn neben der Mitgestaltung und dem Erarbeiten einer Übersicht auf den Leipziger Immobili-enmarkt, erfahre ich hier teilweise, wie sich mein Bauchgefühl in Zahlen bestätigt. TP

Das Bauchgefühl in Zahlen bestätigenStefan Naether, Geschäftsführer der Naether-Makler-Gesellschaft für Immobilien mbH, über den Leipziger Immobilienmarkt und seine Aufgabe als Mitglied im Gutachterausschuss.

Weitere Informationen finden Sie unter www.naether-immo.de

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Solar-Know-How

Als die Roth & Rau Oberflächentechnik GmbH 1990 gegründet wurde, hatte sie vor allem ein Ziel: Das Plasmatechnologie-Wis-sen ihrer Gründer – einst Wissenschaftler an der Technischen Universität Chemnitz – zu vermarkten. In den Folgejahren entwickelte das Unternehmen eigenen Angaben zufolge vor allem Technologien für die Bearbeitung von Oberflächen und setzte sie in Anla-genkonzepte um – zugeschnitten auf die Anforderungen von Kunden aus Forschung und Industrie. Im Jahr 2001 wurde die Firma in die Roth & Rau AG umgewandelt, im Mai 2006 erfolgte der Börsengang in Frankfurt. Seit mehr als zehn Jahren konzentriert sich der weltweit tätige Solar-Maschinenbauer mit Hauptsitz in Hohenstein-Ernstthal auf die Entwicklung und Fertigung von Plas-maprozesssystemen für die Photovoltaik-Industrie. Auf diesem Gebiet gehört Roth & Rau nach eigenen Angaben weltweit zu den führenden Anbietern. Die Gruppe beschäf-tigt zwischen Deutschland, Indien und den USA rund 1.200 Mitarbeiter. Der Schweizer Solaranlagenbauer Meyer Burger hat den sächsischen Rivalen Roth & Rau inzwischen übernommen. Das Unternehmen soll jedoch am Hauptstandort weitergeführt werden.

Mobiler Zeitgeist

Eine junge Software-Schmiede aus Berlin gehört zu den Vorzeigeunternehmen unter den größten börsengehandelten Aktiengesell-schaften Ostdeutschlands. Das zeigt die Ent-wicklung des Ostdeutschen Aktienindex OAX. Demnach zählt die YOC AG zu den wachs-tumsstarken Aufsteigern. Der junge Tech-nologie-Dienstleister mit Hauptsitz in Berlin beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 220 Mitarbeiter an sieben Standorten in Europa und den USA. Die YOC-Gruppe gehört im Bereich mobile Werbung zu den weltweit führenden Anbietern. Im Technolo-gie-Segment lizenziert der Konzern eigenen Angaben zufolge unter anderem Softwarepro-dukte für die Erstellung von mobilen Internet-portalen und integrierten Mobile-Marketing-Kampagnen. Das im Jahr 2000 in Berlin gegründete Unternehmen verfügt heute über mehr als 500 Kunden quer durch alle Bran-chen, darunter Banken und europaweit tätige Medienkonzerne, Mobilfunkanbieter und Onlineportale. Im Geschäftsjahr 2010 stiegen die Umsätze der YOC-Gruppe laut Unter-nehmensangaben auf 30,5 Millionen Euro.

REGJO MITTELDEUTSCHLAND EXPO REAL 2011 43

Page 46: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

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REGJO EXPO REAL Spezial 2011

Sonderheft

Hauptredaktionsschluss: 12. September 2011Anzeigenschluss: 19. September 2011Erscheinungsdatum: 30. September 2011

Produktion und Herausgabe:REGJO – Magazinverlag Mitteldeutschland GmbHMoschelesstraße 7, Steche-Haus04109 LeipzigTelefon: (03 41) 975 60 39Telefax: (03 41) 974 72 58www.regjo-leipzighalle.deREGJO ist eine eingetragene Marke (39867052)des REGJO – Magazinverlags Mitteldeutschland [email protected]

Autoren:Tobias Prüwer (TP), Marco T. Hinz, Sabine Ernst (SAE), Dörthe Gromes, Oliver Dittmann, Prof. Anette Ehlers, Benedikt Kahlstadt, Katja Trumpler (KT), Kai Bieler, Marco Mädge (MM), Claus-Peter Paulus, Gitta Jonek (GT), Christian Knorr

Übersetzungen:Knut Janetschke INTER.CONNECT SPRACHEN,James Parsons ICC Sprachinstitut Leipzig

Lektorat:Franziska Reif

Art Direction & Layout:Matthias Hillerwww.matthiashiller.com

Fotografie:Marco Warmuth, Christoph Ruhrmann, Anja Wacker, Michael Bader, Chris Conrad, Holger Mombrei, Andreas Seidel, Marco Stepniak, Meike Wirsel, Randy Kühn, Sylvia Dorn, Thomas Ziegler, Jens Schlüter, Benjamin Sommer, Dr. Zita Ágota Pataki

Titelfoto:RKW Rhode Kellermann Wawrowsky GmbH + Co. Kom-manditgesellschaft (Grimmaische Straße in Leipzig)

Anzeigen und Advertorial:Steffi Emde, Claus-Peter Paulus, Philipp Thorwirth, Scharfe Media e.K.

Redaktionsmanagement und Assistenz der Geschäftsleitung:Katja Trumpler

Vertriebsassistenz und Buchhaltung:Franziska Krüger

Praktikantin:Annette Steffens

Volontär:Daniel Tieg

Geschäftsführung und Projektleitung:Claus-Peter Paulus (V.i.S.d.P.)

Druck:Druckmarie.dei-combinatagentur für digitale medienKäthe-Kollwitz-Str. 1304109 Leipzigwww.i-combinat.de

Page 47: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

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Page 48: REGJO-Spezial: Expo Real 2011

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