reisen - TOP HILL retreats · 2 1 ACH, IBIZA. Wer den klingenden Na-men nur schon hört, denkt...

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2 1 ACH, IBIZA. Wer den klingenden Na- men nur schon hört, denkt gleich: wilde Partys, Beautiful People, halb oder gar splitternackte Popos, und zwar nicht nur von süssen Beachgirls. Ein Eiland aus Fels und Stein, wo im Hochsommer an überfüllten Stränden zu heissen Elektro- beats mit den Hüllen auch die Hem- mungen fallen. Stimmt. Und noch viel mehr … Innert kürzester Zeit ist das erst nur von Hippies und Künstlern besetzte, AY IBIZA – MI AMOR ! Sie steht bei Promis und Pauschal- touristen so hoch im Kurs wie nie: Die schöne Balearin erträgt diesen Ansturm tapfer. In der Hauptsaison zwar etwas ramponiert, geizt sie dennoch nicht mit ihren Reizen. TEXT DANIELA FABIAN 1 Ingredienzen der Freude: Sonne, Meer, Wind. 2 Schon fast eine Ibiçenca: Kate Moss. 3 Das Model logiert gern im Landhotel Cas Gasi, wo schon Richard Gere nächtigte. Er allerdings nicht im Bett, son- dern auf seiner mitgebrach- ten Schlafmatte. 4 Franzö- sisches Savoir-vivre im Hotel Les Terrasses. 5 Das Café- Restaurant La Paloma bei Sant Llorenç ist Liebling von Berühmten und Einheimi- schen. 6 Lässiger Chic im Cotton Beach Club oberhalb der Cala Tarida. 3 4 5 6 verschlafene Nest zum Inbegriff einer fiebrigen Jetset-Destination mutiert. Pop- und Hollywood-Stars, Super- models, Royals, Spitzensportler und rei- che Unternehmer, sie alle fliegen mit dem Privatjet ein, um das Leben und vor allem sich selbst zu feiern. Beneidet und bestaunt von Massen von Billigtouristen aus den Aussenquartieren von Liverpool, Manchester oder Rotterdam. Dann kra- chen die Tanztempel aus den Nähten, und wenn man in einer lauen Augustnacht über den Hügel bei Sant Rafel fährt, in der Ferne die Lichter des als Hooligan-Town ver- schrienen Sant Antoni glitzern sieht und das rhythmische Donnern und Wum- mern der gigantischen Discos den eige- nen Leib erfasst, ein pausenlos stampfen- des Dröhnen unter sternenklarem Him- mel, dann überkommt einen ein sonder- bares Gefühl: Hier hämmert das Herz des Mittelmeers! Hoffentlich zerbirst es nicht. Zu Recht fragte sich auch die Zei- tung «El País»: «Hält eine einzige Insel so viel Rummel aus?» DIE JÜNGSTEN AUSWÜCHSE der Amüsier-Dekadenz: Das neu eröffnete Hard Rock Hotel an der Playa d’en Bossa beherbergt mit dem «Sublimotion» das teuerste Restaurant der Welt. Zwölf erle- sene Gäste können bei Paco Roncero (zwei Michelin-Sterne) für schlappe 1500 Euro pro Kopf und Abend eine lukullische und multimediale Sensation erleben. Auch der Pauschalurlauber aus der Betten- hochburg möchte fliegen. Immer wieder stürzen sich halbwüchsige Engländer im Vollrausch vom Hotelbalkon. Nicht jeder landet im Pool. Letztes Jahr machte eine Designerdroge Schlagzeilen. Cloud Nine, Monkey Dust oder Magic ist eine Art Kannibalen-Rauschmittel, das Konsu- menten sich wie tollwütige Hunde auf- führen lässt. Ein bisschen Gift, ein biss- chen Beissen. Zum Fürchten. Die frohe Kunde, neuerdings dürfen britische Bobbys gratis nächtigen, wenn sie zur Unterstützung der einheimischen Policía herkommen. NEBST DEN SCHATTENSEITEN die- ser Sommer-Exzesse bietet die 572 Qua- dratkilometer grosse Schöne aber das Jahr über so viel unverdorbenes und ur- sprüngliches Glück, man merkt es schon beim ersten Schritt aus dem Flughafen. Dieses warme Licht, das vom nahen Af- rika erzählt. Die mediterrane Luft, als ob man eine andere Art von Freiheit atme. Die üppige Vegetation mit Palmen- und Kakteenarten, Mandel-, Oliven-, Zitrus- plantagen, fuchsia und violetten Bou- gainvilleen an weissen, klötzchenförmigen Fincas, die wie Zuckerwürfel zwischen FOTOS Laif (1), Dukas (1) 159 reisen

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ACH, IBIZA. Wer den klingenden Na-men nur schon hört, denkt gleich: wilde Partys, Beautiful People, halb oder gar splitternackte Popos, und zwar nicht nur von süssen Beachgirls. Ein Eiland aus Fels und Stein, wo im Hochsommer an überfüllten Stränden zu heissen Elektro-beats mit den Hüllen auch die Hem- mungen fallen. Stimmt. Und noch viel mehr … Innert kürzester Zeit ist das erst nur von Hippies und Künstlern besetzte,

AY IBIZA – MI AMOR!Sie steht bei Promis und Pauschal- touristen so hoch im Kurs wie nie: Die schöne Balearin erträgt diesen Ansturm tapfer. In der Hauptsaison zwar etwas ramponiert, geizt sie dennoch nicht mit ihren Reizen.

TEXT DANIELA FABIAN

1 Ingredienzen der Freude: Sonne, Meer, Wind. 2 Schon fast eine Ibiçenca: Kate Moss. 3 Das Model logiert gern im Landhotel Cas Gasi, wo schon Richard Gere nächtigte. Er allerdings nicht im Bett, son­dern auf seiner mitgebrach­ten Schlafmatte. 4 Franzö­sisches Savoir­vivre im Hotel Les Terrasses. 5 Das Café­Restaurant La Paloma bei Sant Llorenç ist Liebling von Berühmten und Einheimi­schen. 6 Lässiger Chic im Cotton Beach Club oberhalb der Cala Tarida.

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verschlafene Nest zum Inbegriff einer fiebrigen Jetset-Destination mutiert. Pop- und Hollywood-Stars, Super- models, Royals, Spitzensportler und rei-che Unternehmer, sie alle fliegen mit dem Privatjet ein, um das Leben und vor allem sich selbst zu feiern. Beneidet und bestaunt von Massen von Billigtouristen aus den Aussenquartieren von Liverpool, Manchester oder Rotterdam. Dann kra-chen die Tanztempel aus den Nähten,

und wenn man in einer lauen Augustnacht über den Hügel bei Sant Rafel fährt, in der Ferne die Lichter des als Hooligan-Town ver-schrienen Sant Antoni glitzern sieht und das rhythmische Donnern und Wum-mern der gigantischen Discos den eige-nen Leib erfasst, ein pausenlos stampfen-des Dröhnen unter sternenklarem Him-mel, dann überkommt einen ein sonder-bares Gefühl: Hier hämmert das Herz des Mittelmeers! Hoffentlich zerbirst es nicht. Zu Recht fragte sich auch die Zei-tung «El País»: «Hält eine einzige Insel so viel Rummel aus?»

DIE JÜNGSTEN AUSWÜCHSE der Amüsier-Dekadenz: Das neu eröffnete Hard Rock Hotel an der Playa d’en Bossa beherbergt mit dem «Sublimotion» das teuerste Restaurant der Welt. Zwölf erle-sene Gäste können bei Paco Roncero (zwei Michelin-Sterne) für schlappe 1500 Euro pro Kopf und Abend eine lukullische und multimediale Sensation erleben. Auch der Pauschalurlauber aus der Betten-hochburg möchte fliegen. Immer wieder stürzen sich halbwüchsige Engländer im Vollrausch vom Hotelbalkon. Nicht jeder landet im Pool. Letztes Jahr machte eine Designerdroge Schlagzeilen. Cloud Nine,

Monkey Dust oder Magic ist eine Art Kannibalen-Rauschmittel, das Konsu-menten sich wie tollwütige Hunde auf-führen lässt. Ein bisschen Gift, ein biss-chen Beissen. Zum Fürchten. Die frohe Kunde, neuerdings dürfen britische Bobbys gratis nächtigen, wenn sie zur Unterstützung der einheimischen Policía herkommen.

NEBST DEN SCHATTENSEITEN die-ser Sommer-Exzesse bietet die 572 Qua-dratkilometer grosse Schöne aber das Jahr über so viel unverdorbenes und ur-sprüngliches Glück, man merkt es schon beim ersten Schritt aus dem Flughafen. Dieses warme Licht, das vom nahen Af-rika erzählt. Die mediterrane Luft, als ob man eine andere Art von Freiheit atme. Die üppige Vegetation mit Palmen- und Kakteenarten, Mandel-, Oliven-, Zitrus-plantagen, fuchsia und violetten Bou-gainvilleen an weissen, klötzchenförmigen Fincas, die wie Zuckerwürfel zwischen

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wandert waren, schrieb, ergriffen davon: «Ich für meinen Teil hatte Lust, zu lieben. Wie man Lust haben kann, zu weinen.»

MAN FÜHLT AUCH heute noch, was der Literaturnobelpreisträger hier emp-fand. Manche nennen es den Ibiza-Virus, ein ansteckender Käfer, der einen immer wieder zurückkehren lässt. Viele bleiben. Auch zahlreiche Schweizer haben Ibiza ihr Herz geschenkt. Schriftsteller Martin Suter, Gastronom Fredi Müller (er ver-fiel der Insel als einer der Ersten), Dieter «Yello» Meier, CS-Banker Urs Rohner. Roche-Aktionärin Gigi Oeri will im Landesinnern gar Gutes tun: Statt wie früher die properen Kicker des FC Basel zu hätscheln, tätschelt die Milliardärs-

gattin verlauste Strassenköter im dem-nächst fertiggestellten Hundewaisen-heim ihrer Stiftung Gosses, was auf kata-lanisch Hund bedeutet. Genau das ist der Charme Ibizas. Es macht Lust, zu lieben. Das Leben. Die Landschaft. Mensch und Hund. Solange diese beiden bloss nicht zubeissen.

Wer sich hingetraut, coole Tipps gibts im Reiseführer «My Ibiza» von Hjordis Fogelberg, bei lagaleriaelefante.com.

roter Erde und grünen Hügeln verstreut daliegen. Über fünfzig Strände und Buchten zieren Ibizas zerklüftete Küste, einige gehören zu den Plätzchen des Mit-telmeers, die man gesehen haben sollte: Die Playa de ses Illetes auf Formentera, Ibizas kleiner Schwester im Süden, reicht mit ihrem Türkisblau der Karibik locker das Wasser. Eivissa (katalanisch für die Stadt Ibiza), das friedlich vor sich hin- döst. Seine Dalt Vila, die Altstadt mit Fes-tungsanlage, wurde 1999 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt. Albert Camus, dessen Grosseltern aus Menorca abge-

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1 Unesco­Weltkulturerbe: Dalt Vila, Ibizas Altstadt. 2 Glücklich, wer im Beach­Club El Chiringuito bei Es Cavallet Tisch und Strand­ liege reserviert hat. 3 In der Marina Botafoch bieten zwei gestylte Cappuccino­Cafés nebst exquisiter Lage und internationaler Küche hübsche Mitbringsel.

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Helfen verbindet

Schweizerische Stiftung für das cerebral gelähmte KindErlachstrasse 14, Postfach 8262, 3001 Bern,Telefon 031 308 15 15, PC 80-48-4, www.cerebral.ch

Die Stiftung Cerebral hilft in der ganzen Schweiz Kindern wiePascal und deren Familien. Zum Beispiel mit Massnahmen zurFörderung der Mobilität. Dazu brauchen wir Ihre Spende, einLegat oder Unternehmen, die einzelne Projekte finanzieren.Helfen Sie uns zu helfen.

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LA SCALA Wer mitten in Dalt Vila unter

Palmen speist, wird es nie vergessen.

Wenn Sie nicht schon schwer verliebt an­

kamen, sind Sie es nach einem Abend

im winzigen Restaurant von Beda und

Joachim ganz bestimmt! la-scala.com

MACAO CAFÉ In Santa Gertrudis im

Zentrum der Insel gibt es einige

Toplokale. Unser Favorit gehört Szene­

gastronom Luca Romani. In seinem

Garten gehen unter Lämpchen­behängten

Bäumen bei Costoletta alla Milanese

oder Pizza vom Holzofen die Sterne auf.

Tel. +34 971 19 78 35

RESTAURANTE ES TORRENT Besit­

zer Xicu Sala hat direkt am Meer ein

Juwel kreiert. Erst sünele und dann Fisch

bestellen. Den besten der Insel, leider

richtig teuer. estorrent.net

EL CHIRINGUITO Es Cavallet gehört

zu den Stränden. Im Beachclub abhän­

gen und schlemmen – und das Leben ist

perfekt. elchiringuitoibiza.com

CAS GASI Die Prominenz versteckt sich

hier, auch Kate Moss, wenn sie Ruhe

sucht. Margaret von Korff und ihre Fami­

lie schufen mit dem Boutiquehotel

zwischen Sant Rafel und Santa Gertrudis

ein Paradies. casgasi.com

1 Attraktive Nach­barin: Karibik­Flair an der Playa de ses Illetes auf Formen­tera. 2 Nicht mal auf Ibiza lässt Ma­donna Sonne an ihre Haut, schade für sie. 3 Typisch ist das bunte Angebot auf dem samstäg­ lichen Hippie­Markt Las Dalias, ab zehn Uhr. Früh aufstehen!

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TRAUMHAFTE PLÄTZCHEN

TRATTORIA DEL MAR Bei diesem fei­

nen Italiener in der Marina Botafoch di­

niert man «al fresco» direkt am Wasser.

Eines der wenigen Lokale, die das ganze

Jahr über geöffnet haben.trattoriadelmaribiza.com

GRAN CAFÉ CAPPUCCINO Wie gut,

hat sich die mallorquinische Erfolgs­

gruppe auch auf Ibiza niedergelassen,

und das gleich mit zwei Cafés im neuen

Hafen von Botafoch. Ob Clubsandwich

mit Pommes oder Sushi, man isst vor­

züglich, die Bedienung ist herzlich und

die Sicht auf Ibizas Altstadt atem­

beraubend. grupocappuccino.com

HOTEL LES TERRASSES Essen und

schlafen und wieder essen wie bei

den Göttinnen aus Frankreich – Françoise

und Frédérique. lesterrasses.net

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