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Rituale der Stille: Tägliche Stilleübungen mit Kindern undJugendlichen

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4. Auflage 2011Die ersten beiden Auflagen sind erschienenunter dem Titel: Einfache Wege zur Stille

Alle Rechte vorbehalten

Text, Gestaltung und SatzIllustrationen

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www.stolzverlag.de

© Stolz Verlags GmbH 1999Edition Lendersdorfer Traumfabrik

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Stolz VerlagStolz-Archiv; Comicfigur Umschlag: Alena SchulzUmschlagseite vorn: StolzarchivUmschlagseite hinten: Kora Polster, pixelio

Druckerei Steinmeier, Deiningen

ISBN 978-3-89778-347-8

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m dir Zeit

zum Lernen !

STOLZ

Qualität zum LernenLendersdorfer

Rituale der StilleTägliche Stilleübungen

mit Kindern und Jugendlichen

Ein Praxisbuch für Lehrer und Erzieher

von Karin Pfeiffer

SSttoollzz VVeerrllaaggEdition Lendersdorfer Traumfabrik

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Eine Blume ist eine Blume,

meinst du,weil es so in den Büchern steht.

Aber das ist nur die halbe Wahrheit.

Literaturverzeichnis:

Bernhard Müller, Meditative Übungen für unruhige Geister, Gelassenheit und Konzentration – für Jung und Alt, Kösel Verlag 1997

Reinhard Brunner, Hörst du die Stille? Meditative Übungen mit Kindern; Kösel Verlag 1991

Irene Flemming, Jürgen Fritz, Ruhige Spiele, Entspannungs- und Konzentrationsspiele für GrundschulkinderMatthias Grünewald-Verlag 1991

Wolfgang Meyberg, Ich schenke dir einen Ton, Ein Klangschalen- Ritual, Verlag Großer Bär 1996

Wolfgang G. Esser / Susanne Kothen, Die Seele befreien, Spiritualität für Kinder. Ein Praxisbuch, Kösel Verlag 1998

5___ Vorwort

7___ Stille-Übungen in der Schule

13___ Allgemeines

14___ Atmen

15___ Sich aufrecht halten

16___ Rituale

21___ Sehen

27___ Lauschen

34___ Fühlen

40___ Meditieren

43___ Die gläserne Blume

46___ Zum Geleit

Inhalt

Das Erste, die unbedingte Bedingung dafür, dass etwas getan werden kann, das Erstealso, was getan werden muss, ist: schaffe Schweigen, führe Schweigsamkeit ein.

Der Mensch, dieser kluge Kopf, ist gleichsam schlaflos geworden, um neue, immerneue Mittel zu erfinden, den Lärm zu vermehren, um möglichst schnell im größtenMaßstab das Getöse und das Nichtssagende auszubreiten – schaffe Schweigen.

Sören Kierkegaard

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Vorwort

Schnelligkeit ist die Devise, die heuteunser Leben diktiert. Schnell bedeutetauch laut, unruhig, hektisch. An unserenKindern wird besonders deutlich, welcheFolgen die Beschleunigung hat. Die Auf-merksamkeitsdefizitstörung (ADS) dürfteweniger einer neurologischen Fehlleistungentspringen, sondern ein Symptom derveränderten gesellschaftlich-kulturellenRahmenbedingungen sein. Die Fähigkeitzur Konzentration wird durch ein Über-maß an sinnlichen Reizen geschwächt.Die Sensibilität nimmt ab. Gegen die fort -während auf ihn anbrandende Flut vonAußenreizen schottet der Mensch sichab. In der Folge verlernt er das Zuhören,das Zuschauen und das Mitfühlen. ImGeschwindigkeitsrausch wird nur nochreagiert. Zufriedenheit kann sich unterdiesen Umständen nicht einstellen. Daraus erklärt sich die rastlose Suchenach immer noch stärkeren, stimulieren-den Reizen. Die innere Leere vermögen diese nicht zu füllen.

Stillehalten, Warten, sich langweilen – das wird von den meisten Kindern alsbedrohlich empfunden. Und wir, dieErwachsenen, tun alles, um ihnen dieses Gefühl zu ersparen. Wo jedoch die gesunde Balance fehlt, wird derMensch krank. Lärm braucht Phasen derStille. Bewegung braucht Innehalten. Aufregung braucht Langeweile ...

Meine Mutter, die ihr Leben nach einemfesten Rhythmus gestaltete, von wel-chem sie bis ins hohe Alter nicht abwich,pflegte in ihrem netten Salzburger Dialektoft zu sagen: „Alleweil Sonntag is nia

Sonntag.“ Ein Satz, der so manchenWohlstandskindern gar nicht einleuchtenwill. Besonders die jungen Menschen halten allzugern an der Illusion fest, dassmorgen alles noch besser sein wird undnoch aufregender. Die Furcht, einen dererwarteten Genüsse zu verpassen, verlei-tet zu Hektik. Zu viel Wohlleben, zu wenigVerzicht – es fehlt der Ausgleich. Nur wergelegentlich eine Mahlzeit weglässt, weißderen Wert zu schätzen. Der Genuss-mensch ist ständig verkatert.

Die vorliegenden Stilleübungen sollenhelfen, mit den täglichen Pro visorien, denkleinen und großen Ungemütlichkeitenoder gar Schmerzen des Hier und Jetztfertig zu werden und sich damit zu ver-söhnen. Sie helfen, sich selbst zu fühlen,ohne Angst zu haben vor dem, was ineinem ist, wie fremd und gefährlich esauch immer erscheinen mag. Stille übungen beugen vor. Sie helfen bei Unzufriedenheit, körperlichen und seeli-schen Verkrampfungen, Unglücklichseinund krankhafter Ruhelosigkeit. Stilleübungen, die in der Gruppe durch -geführt werden, bilden eine unsichtbareBrücke vom Ich zum Du. Denn nur wersich selbst fühlt und annimmt, kann auchden anderen lieben und annehmen.Grundsätzlich fördern Stilleübungen dienotwendige Konzentration, welche eineVoraussetzung ist für jedes kognitive Lernen und damit für Schulerfolg in allenFächern.

Ich wünsche Ihnen die nötige Geduld undErfolg mit den Stilleübungen!

Karin Pfeiffer

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Stille-Übungen in der Schule

5 Minuten Stille

„Hektik zerhackt die Zeit in lauter kleine,unbrauchbare Stücke.“Diesen Satz habe ich in einem Büchleinvon Irene Flemming und Jürgen Fritzgelesen. Ich habe lange über diesenSatz nachgedacht. Täglich mache ichdie Erfahrung, dass es ein sehr weiserSatz ist.

Eine Lärm- und Bilderflut überwältigtuns. Wir sind nicht mehr in der Lage, siemental zu verarbeiten. Nicht nur Kindersind zunehmend unruhig, aggressiv,unfähig zuzuhören oder mit sich selbstallein zu sein. Dennoch gibt es sie, dieInseln der Stille! Dort wird gemeinsammusiziert, gezeichnet, gewandert, nach-gedacht, zugehört, stumm betrachtet,gebetet ... Alle Menschen sehnen sich

nach einem solchen „ruhigen“ Miteinan-der. Oft wissen wir nur nicht mehr, wiees zu verwirklichen wäre.

Die nachfolgend beschriebenen Übun-gen helfen, im Rahmen des schulischenUnterrichts einen Ruhepol zu schaffen.Regelmäßig wiederholt, leiten Stille-Übungen Kinder und Jugendliche dazuan, sich selbst besser wahrzunehmen.Dabei wächst automatisch ihre Fähig-keit, sich auf das Wesentliche zu kon-zentrieren und störende Einflüsse aus -zuschalten.Geübt wird auch das Zugehen auf Men-schen, das Zuhören, das Einfühlen.Helfen wir unseren Kindern, sich aktivder Welt zu öffnen, anstatt passiv Bilderund Töne aufzunehmen oder sich in

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