Dr. Hanne Winkler

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

Dipartimento Istruzione e formazione tedescaArea innovazione e consulenza

Deutsches BildungsressortBereich Innovation und Beratung

Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bildungsbedürfnissen

Von der Integration zur Inklusion

Sarnthein 19.03.2014

Übersicht� Gesetzlicher Rahmen� Zielgruppe/Zielsetzung� Modell der ICF (bio-psycho-soziale Ansatz)� Schüler/Schülerinnen mit:

� Beeinträchtigung� Mit spezifischen Lernstörungen� Mit anderen umschriebenen Entwicklungsstörungen� Mit Benachteiligung

� Der individuelle Bildungsplan IBP� Methodisch-didaktische Maßnahmen� Kompensationsmaßnahmen bzw. Hilfsmittel� Befreiungsmaßnahmen� Aufgaben der Schule� Vereinbarungen mit der Familie� Zusätzliche Berufsbilder im inklusiven Unterricht� Aufgaben der Arbeitsgruppe zur Inklusion auf Schulebene

Gesetzlicher Rahmen

� Gesetz Nr. 104/1992 & Leitlinien vom 04.08.09 für die schulische Integration von Schülern mit Beeinträchtigung

� Abkommen Beschluss Nr. 1056 vom 15.07.13� Gesetz Nr. 170/2010� Ministerialdekret Nr. 5669 & Leitlinien vom 12.07.2011 für das Recht auf

Bildung von Schülern und Studenten mit Lernstörungen (DSA)

� Ministerialrichtlinie vom 27.12.2012 Maßnahmen für Schüler und Schülerinnen mit besonderen Bildungsbedürfnissen und Umsetzung der schulischen Inklusion vor Ort

� Ministerialrundschreiben Nr. 8/2013

www.provinz.bz.it/schulamt/verwaltung/integration.asphttp://www.youtube.com/watch?v=LabxcTIc17sVideobeitrag Dario Ianes

Beschluss der Landesregierung Nr. 1056 vom 17. Juli 2013

� Abkommen zwischen Kindergärten, Schulen und territorialen Diensten zur Durchführung der Verfahrensweisen von der Feststellung der Beeinträchtigung bis zur individuellen Planung für Kinder und Schüler/innen mit Funktionsdiagnose laut Gesetz vom 5. Februar 1992, Nr. 104

� Zuständigkeiten� Beschreibung der Wege und Abläufe� Unterlagen/Vorlagen� http://www.provinz.bz.it/schulamt/service/318.asp?&368

_action=4&368_article_id=27101

Zielsetzungen des Abkommens

� Fähigkeiten der Kinder/Schüler/innen mit Beeinträchtigung im kommunikativen, sozialen, affektiven und kognitiven Bereich zu unterstützen und zu fördern.

� Durch präventive Maßnahmen dem Entstehen von Schwierigkeiten in Bezug auf das Recht auf Erziehung und Bildung vorzubeugen undderen Auswirkungen zu minimieren

� Im Vordergrund steht der Mensch mit seinen Fähigkeiten und seinen individuellen Bedürfnissen

� Unter Einbezug der Umweltfaktoren (Familie, Dorfgemeinschaft, Schule, Kindergarten, Vereine …) eine möglichst autonome Lebensplanung zu unterstützen

Auf dem Weg zur inklusiven Bildung

Segregation

SeparationDefizitorientierung Sonderklassen

IntegrationOrientierung an spezifischen Bedürfnissen(eher am Defizit) Einbezug in die Gruppe

Inklusion„Alle sind gleich und alle sindverschieden, keiner wirdausgeschlossen." (Ines Boban/Andreas Hinz)

Besondere Bildungsbedürfnisse

Schüler/innen mit Beeinträchtigung Schüler/innen mit

Lernstörungen (DSA)

Schüler/innen mitanderen Entwicklungs-störungen:•des Sprechens und der Sprache•Motorischen Funktion•ADS oder ADHS•Grenzbereich der intellektuellen Fähigkeiten

Gesetz 104/1992 Gesetz 170/2010

Schüler/innen mitBenachteiligung•Sozioökonomische

•Kulturelle

•Sprachliche(Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund)

Ministerialrichtlinien 27.12.2012Ministerialrundschreiben Nr.8 2013

Zielsetzung

� Umsetzung der Inklusion an den Schulen� Die Gewährleistung des Rechts auf Bildung für alle

Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten, auch für jene mit besonderen Bildungsbedürfnissen

�Personalisierte und individualisierte Didaktik/Maßnahmen

�Bildungserfolg für alle

Paradigmenwechsel

� „ (…), jede Schülerin und jeder Schüler, ob aus physischen, biologischen, physiologischen oder aus psychologischen, sozialen Gründen, andauernde oder für einen bestimmten Zeitraum besondere Bildungsbedürfnisse manifestieren kann, auf die die Schule angemessen und auf die Person abgestimmt reagieren muss.“

� Globale Vision des Menschen

� von einem medizinischen Modell zu einem bio-psycho-sozialen Modell = ICF

Ausgehend von einem globalen Verständnis von Gesundheit und menschlicher Funktionsfähigkeit

(ICF)

•Umweltfaktoren•Personenbezogenen

Faktoren

KörperAktivitäten undPar tizipation (Teilhabe)

Körperstrukturen undKörper funktionen

Besondere Bildungsbedürfnisse aufgrund der physischen Konstitution

� Lange Krankenhausaufenthalte

� Akute/chronische Krankheiten (Diabetes, Allergien …)

� Verletzungen

� …

Körper

Besondere Bildungsbedürfnisse aufgrund von körperlicher Beeinträchtigung

Körperstruktur

� Fehlen von Gliedmaßen

� Missbildungen oder Anomalien von verschiedenen Körperteilen

� Andere abnorme Körperstrukturen

Besondere Bildungsbedürfnisse aufgrund von Störungen in den Körperfunktionen

Körper-Funktionen

� mentale Funktionen(Gedächtnis, Aufmerksamkeit, …)

� der Wahrnehmung

� der Motorik

� der Sinnesfunktionen

�…

Besondere Bildungsbedürfnisse aufgrund von besonderen Umweltfaktoren

Umweltfaktoren

�Schwierige Familiensituation

�Anderer Kulturkreis

�Sozioökonomische Schwierigkeiten

�Anregungsarmes Umfeld

�Mangelnde Dienstleistungen/Hilfsmittel

� …

Besondere Bildungsbedürfnisse bedingt durch personenbezogene Faktoren

PersonenbezogeneFaktoren

� Emotionale Probleme

� Probleme in der Steuerung des Verhaltens

� geringe Motivation

� Herabgesetztes Selbstwertgefühl

�…

Besondere Bildungsbedürfnisse aufgrund von Schwierigkeiten bei Aktivitäten

Aktivitäten

� Lernorganisation

� Gelerntes anwenden

� Planung/Umsetzung von Handlungen

� Kommunikation/Sprache

� Interaktion/Beziehung

� …

Besondere Bildungsbedürfnisse aufgrund von mangelnder sozialer Teilhabe

Partizipation/Teilhabe

� Schwierigkeiten seinen/ihren Platz und bestimmte Rollen während des

Unterrichts und in der Bildungseinrichtung einzunehmen

� Schwierigkeiten seinen/ihren Platz und bestimmte Rollen im

�außerschulischen Bereich bzw.

�in der Gemeinschaft zu finden

Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung (104/1992)

� Feststellung und Bescheinigung der Beeinträchtigung (bleibende oder fortschreitende Funktionsstörung physischer, psychischer oder sensorischer Natur) –Funktionsdiagnose/FD (Sanitätsbetrieb)

� Durchführung von individuellen Maßnahmen –Individueller Bildungsplan (IBP)

� zieldifferente Bewertung ist möglich� Zusätzliche personelle und finanzielle Ressourcen� Erstellung eines Funktionellen Entwicklungsprofils – FEP

beim Übertritt in eine weiterführende Bildungseinrichtung

Schülerinnen und Schüler mit spezifischen Lernstörungen (170/2010)

� Dyslexie � Dysgraphie � Dysorthographie � Dyskalkulie� kombinierte Störungen

schulischer Fertigkeiten

� IBP/Kompensations bzw. Befreiungsmaßnahmen� Zielgleiche Bewertung/angemessene Prüfungs- und

Bewertungsformen (Schwerpunkt mehr auf den Inhalt als auf die Form)

� Zieldifferente Bewertung nur bei Befreiung vom Fremdsprachenunterricht (eigenes Diagnoseverfahren notwendig)

Klinisch-psychologischer Befund

Schüler und Schülerinnen mit anderen umschriebenen Entwicklungsstörungen

� Aufmerksamkeitsstörung mit oder ohne Hyperaktivität (ADS oder ADHS)

� Grenzbereich der intellektuellen FähigkeitenJe nach Schweregrad auch als FD diagnostiziert werden

� Umschriebene Entwicklungsstörung �des Sprechens und der Sprache�der motorischen Funktionen

� Klinisch-psychologischer Befund� IBP/Kompensations- und Befreiungsmaßnahmen � Zielgleiche Bewertung/angemessene Prüfungs- und

Bewertungsformen

Schüler und Schülerinnen mit Benachteiligung (Ministerialrichtlinien 2012)

• Sozioökonomische• Kulturelle • Sprachliche

Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund (Hauptaugenmerk auf jene, die neu dazugekommen sind)

� kein Diagnoseverfahren, Erhebung über Meldung der Sozialdienste oder mittels fundierter psychopädagogischer/didaktischer Hinweise (Klassenrat)

� IBP/Kompensations bzw. Befreiungsmaßnahmen� Zielgleiche Bewertung/angemessene Prüfungs- und

Bewertungsformen

Begrenzte oder längere Zeitspanne

Von der Beobachtung zum IBP

•Schüler/innen mit erhöhtem Risiko durch genaues Beobachten erkennen

methodisch- didaktische Interventionen

Fortbestehen der Schwierigkeit

Information der Familie

Antrag um Abklärung Diagnostischer Weg

Familie informiert die Schule über die Diagnose

Individueller Bildungsplan

Antrag um Abklärung� Wer:

� die Betroffenen selbst

� die Erziehungsberechtigten

� die Bildungseinrichtung mit schriftlichem Einverständnis der

Erziehungsberechtigten

� Inhalte:

� Persönliche Daten

� Spezifische Fragestellung

� Beobachtungen bezüglich Neigungen, Fähigkeiten, Kompetenzen

und Schwierigkeiten des Kindes, der /des Jugendlichen in den

einzelnen Bereichen

� Informationen zu bisher getroffene Maßnahmen

Der individuelle Bildungsplan IBP

� Beschreibt die Ziele und die geplanten Maßnahmen� Anamnestische Daten� Ausgangslage: genaue Beschreibung des Leistungs-

bzw. Entwicklungsstandes� Didaktisch-pädagogische Vorhaben� Schwerpunkte der individuellen Förderung unter

Berücksichtigung des Programms (zielgleich/zieldifferent)

� Angewandte Kompensations- bzw. Befreiungsmaßnahmen

� Bewertungskriterien� Formen der Integration von schulischen und

außerschulischen Tätigkeiten� Evaluation der durchgeführten Maßnahmen� Möglichst frühzeitige Lebensplanung

Bereiche

� Kognitive Aspekte, Lernen und Wissensanwendung

� Bildungsfelder, Fächer, Lernfertigkeiten

� Emotionale Aspekte und Interaktion

� Kommunikation und Sprache

� Motorik

� Umgang mit Aufgaben und Anforderungen

� Für sich selbst sorgen

� Umfeldbedingungen

Methodisch und didaktische Maßnahmen (strategie e metodologie didattiche)

Unter Einbezug der persönlichen Lernstile und -strategien

�Durch Aktivitäten in kleinen Gruppen das Lernen erleichtern – kooperative Lernformen

�Einen Tutor unter den Mitschülern benennen�Die Lernorganisation durch didaktische Hilfsmittel wie

Bilder, Schemata, Mind Maps unterstützen�Lernziele in kleine Lernschritte unterteilen�Graphische Übersicht anbieten�Schlüsselwörter kennzeichnen�Das Lernen aus Erfahrung – Werkstattlernen –

stärker gewichten�…

Kompensationsmaßnahmen bzw. Hilfsmittel (strumenti compensativi)

Dienen der Erleichterung und des Nachteilsausgleichs

� Hörbücher� Tabellen (Einmaleins), Formelsammlungen � Zusammenfassungen, Gedanken- und Gedächtniskarten� Taschenrechner oder Computer (Textverarbeitung,

Rechtschreibprogramm, Diktierprogramm)� Audio Hilfsmittel� Multimedia Nachschlagwerke� Graphische Darstellungen (Diagramme, Landkarten)� …

Befreiungsmaßnahmenmisure dispensative

� Lautes Vorlesen� Mitschreiben während der Stunde � Von der Tafel abschreiben� Mitschreiben von Diktaten� Auswendiglernen von Tabellen und Formeln� Hausaufgaben reduzieren� Zeitzugaben bei Schularbeiten/Tests (30%)� Kürzung bei gleich bedeutsamen Inhalt vornehmen� Zeitliche Häufung von Test/Schularbeiten reduzieren� Ersetzung des Schriftlichen durch das Mündliche� …

Ohne Zähne was tun?Befreien oder Kompensieren?

Griesbrei essen!

Mit dem neuen Gebiss esse ich alles, auch Pizza und Speck!

Zu beachten!

�Kompensations- bzw. Befreiungsmaßnahmen sollen je nach Auswirkung der Störung in Bezug zu den verlangten Leistungen abgewogen werden (keine unbegründete Erleichterung)

�Kommen nur solange zum Einsatz, wie unbedingt erforderlich

�Die Befreiung vom Fremdsprachunterricht ist nur dann vorgesehen, wenn es sich um Störungs-bilder, laut Art. 6 des Ministerialdekretes Nr. 5669 vom 12.07.201, handelt.

StaatsprüfungUnterstufe

Prüfung

Funktionsdiagnose Klinisch-psychologischer Befund

Differenzierung wie im Individuellen Bildungsplan

keine schriftlicheoder grafische Leistungs-

erhebungist möglich

gleichwertigunter Einbezug

der Kompensations-maßnahmen

bzw. Hilfsmittel

DiplomBildungsguthaben

Diplom

Differenziertnur bei Befreiung

von der Fremdsprache

möglich

Bildungs-guthaben

Kriterien für einen inklusiven Unterricht

kindorientiert ganzheitlich

individualisierend

kooperativ

entwicklungsbezogen

kommunikativ

inklusiver Unterricht

Grundlegende Merkmale der inklusiven Didaktik

�Handlungsorientierung� Angebote auf

verschiedenen Abstraktionsniveaus anbieten

Grundlegende Merkmale der inklusiven Didaktik

�Kooperation auf Schülerebene - Mitschüler als Ressource, Helfersysteme

Grundlegende Merkmale der inklusiven Didaktik

�Der Raum als Gestaltungsmöglichkeit und Orientierung

� Lern- und Funktionsecken, Rückzugsmöglichkeiten

� Außenräume mit einbeziehen

Aufgaben der Schule� Frühzeitiges Erfassen der Schülerinnen/Schüler mit Schwierigkeiten

und evtl. Antrag um Abklärung stellen� Individualisierte und personalisierte Lernwege entwickeln und

anbieten� Dokumentation IBP� Unterstützungsmaßnahmen vorsehen /Kompensations bzw.

Befreiungsmaßnahmen wo notwendig� Angemessene Bewertungs- und Prüfungskriterien anwenden� Fortbildung für die Lehrpersonen mit Schwerpunkten:

� inklusive Pädagogik� Lernstörungen

� Förderliche Umfeldbedingungen schaffen � Einsetzung der Arbeitsgruppe zur Inklusion auf Schulebene� Ernennung der Koordinatorin oder des Koordinators - Tutor

Vereinbarungen mit der Familie/Erziehungsberechtigten

� Hausaufgaben� Erstellung eines wöchentlichen Studienplans mit einer

tagesbezogenen Verteilung des Arbeitsumfangs� Unterstützernetzwerk� Unterstützende Hilfsmittel zuhause einsetzen

Die Erziehungsberechtigten sind bei der Erstellung des IBP beteiligt und unterschreiben ihn.

Aufgaben der Arbeitsgruppe zur Inklusion auf Schulebene

� Erhebung der Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bildungsbedürfnissen

� Aufbau eines Netzwerkes, intern und auch mit anderen Schulen und/oder Institutionen, Arbeitsgruppen

� Austausch und Unterstützung im Lehrerkollegium garantieren

� Ermittlung und Überprüfung des Standes der Inklusion� Ausarbeitung eines Jahresplans zur Inklusion� Alle Aktivitäten zur Inklusion finden sich im

Schulprogramm wieder

Anforderungen an die Lehrpersonen

�Grundlegende diagnostische Kompetenzen (Ausgangslage erfassen)

�Arbeit mit heterogenen Gruppen bzw. Lernvoraussetzungen�Inklusive Didaktik

�Kooperationsbereitschaft und Kooperationsfähigkeit (Arbeit im Team, gemeinsame Planung und Verantwortung)

Zusätzliche Berufsbilder im inklusiven Unterricht

� Integrationslehrperson

� Mitarbeiter/innen für Integration

� Sozialpädagoge/Sozialpädagogin

Integrationslehrperson

� sie agiert fächerübergreifend� ist Experte für Integrations- und

Differenzierungsmaßnahmen� ist Experte für die Planung und Durchführung

inklusiver Unterrichtsformen � ist kompetent in Bezug auf Lernfähigkeit und

Beeinträchtigung

Aufgaben

� Erfassung der Ausgangslage (Stärken und Schwächen der Schüler/innen)

� Erarbeitung von methodisch/didaktischen Möglichkeiten� Differenzierung und Individualisierung der Angebote� Überprüfung der Maßnahmen� Auswahl und Einsatz von spezifischen Lehr- und

Lernmitteln� hält Kontakte mit Eltern, Psychologinnen,

Therapeutinnen, Sozialdiensten…

Mitarbeiter/in für Integration

� Die Mitarbeiter/in für Integration unterstützt das Erziehungspersonal und die Lehrkräfte bei der Erstellung und der Durchführung von Erziehungs- bzw. didaktischen Maßnahmen

� verfügt über Kenntnisse der verschiedenen Beeinträchtigungen

� kennt therapeutisch - funktionale Maßnahmen� kennt Maßnahmen zur Förderung der Autonomie� Setzt integrative Maßnahmen um

� arbeitet bei der Erstellung des Individuellen Bildungsplanes (IBP ) mit

� bringt eigene Beobachtungen, Informationen, Erfahrungen ein

� unterstützt bei der Umsetzung der festgesetzten Maßnahmen

� bereitet Arbeitsmaterialien vor� unterstützt das Kind in allen Erfordernissen des

täglichen Lebens� beachtet und gewährleistet nach Absprache mit dem

Arzt die Arzneimittelverabreichung � begleitet zu Therapien � übernimmt Aufsichts- und Begleitdienste � hält Kontakte zur Familie, zu Fachkräften…

Aufgaben

Zuweisungskriterien

�wenn die persönliche Autonomie beeinträchtigt ist und eine ständige, kontinuierliche und umfassende Betreuung nötig ist.

�auf Grund der entsprechenden Dokumentation (FD, FEP)�wird dem Kind/Schülerin mit Beeinträchtigung

zugewiesen, sowie der entsprechenden Gruppe für eine festgelegte Anzahl von Stunden

�auf Kontinuität wird geachtet (mindestens 3 Jahre verpflichtend)

Sozialpädagoge/Sozialpädagogin

Sorgt für die Beratung, Begleitung und Förderung von Kindern und Jugendlichen in Heimen sowie in sozialpädagogischen und schulischen Einrichtungen

Aufgaben

� Erarbeitet Konzepte und Modelle zur Prävention und zum Abbau individueller und sozialer Defizite, plant und führt die entsprechenden Maßnahmen in Kooperation mit den Lehrkräften durch

� Pflegt die Kontakte und koordiniert Tätigkeiten zwischen Schule, sozialer Einrichtung, außerschulischen Diensten sowie den Eltern bzw. Erziehungsberechtigt

� plant, entwickelt und organisiert Unterstützungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit Einrichtungen und Diensten im Territorium

� Führt soziale Kurzprojekte mit Schülern und Gruppen mit starken Verhaltensproblematiken durch

Zugangsvoraussetzungen

Abschluss eines mindestens dreijährigen Hochschulstudiums oder eines vergleichbaren Studiums in pädagogischen Fachbereichen

Quellenverzeichnis• ICF-CY, Internationale Klassifikation der

Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen, Verlag Huber, Bern 2011

• Ianes D., Bisogni educativi speciali e inclusione, Verlag Erickson, Trient 2005

• Ianes D., I bisogni educativi speciali secondo l‘ICF e le strategie di integrazione secondo la „speciale normalità”

• Flavio Fogarolo, Disturbi Specifici di apprendimento –normativa di riferimento e didattica compensativa, Mestre 23.03.2011

• gesetzliche Bestimmungen (s. Auflistung in der PP)• Videobeitrag Dario Ianes

www.edscuola.eu/wordpress/?=3345&print=1

Betroffene Funktionsdiagnosen

F81.3Kombinierte Störung schulischer

Fertigkeiten

V62-89

Grenzbereich der intellektuellen

Leistungsfähigkeit

in Kombination mit einer schweren

Lernstörung

314.00

Aufmerksamkeitsdefizit-

Hyperaktivitätsstörung, vorwiegend

unaufmerksamer Typus

in Kombination mit verschiedenen Lern-

oder Entwicklungsstörungen

F90

oder

314.01

Aufmerksamkeitsdefizit-

Hyperaktivitätsstörung, vorwiegend

hyperaktiv oder Mischtypus

Übergangslösung

Sollte sich anhand der Situationsanalyse bei diesen Funktionsdiagnosen herausstellen, dass

die Förderung bereits mehrere Jahre zieldifferent erfolgt war, so können bis zum Übertritt in die nächste Schulstufe weiterhin die Maßnahmen laut Gesetz 104/1992 gewährleistet werden.

Was heißt zielgleich?

• Die im Individuellen Bildungsplan definierten Ziele liegen innerhalb der Kompetenzziele der Rahmenrichtlinien.

• Bei der Festlegung dieser Ziele und der Lernwege werden das Lernniveau und die Art des Lernens der Betroffenen beachtet.

• Die Kompensations-, Befreiungsmaßnahmen und angepasste Bewertungskriterien betreffen alle von der Störung betroffenen Bereiche.

• Sie werden im Unterricht, bei den Leistungs-überprüfungen während des Unterrichtsjahres und bei den Abschlussprüfungen gewährleistet.

Stellenplan Integrationslehrpersonen 2014/2015

• Landesgesetz 12/2000, Art. 15/bis, Abs. 2– »Für die Unterstützung und die Integration von Schülerinnen

und Schülern mit Beeinträchtigung wird ein Stellenplan für Integrationslehrpersonen im Ausmaß von einer Stelle pro 100 Schülerinnen und Schüler gewährt.«

• Gesetz 104/1992, Art. 13, Abs. 6– »Gli insegnanti di sostegno assumono la contitolarità delle

sezioni e delle classi in cui operano, partecipano alla programmazione educativa e didattica e alla elaborazione e verifica delle attività di competenza dei consigli di interclasse, dei consigli di classe e dei collegi dei docenti.«

Zuweisung von Integrationslehrpersonen durch das Schulamt

• Leitlinien zur Zuweisung von zusätzlichem Personal– Die Zuweisung von zusätzlichem Personal erfolgt nur bei einer

Diagnose laut Gesetz 104/1992.– Für Kinder, Schülerinnen und Schüler, die keine

Funktionsdiagnose laut Gesetz 104/1992 haben, sind keine zusätzlichen personelle Ressourcen vorgesehen.

• Abkommen (Beschluss Nr.1056/2013, C6)– Für jede/n Schüler/in mit Beeinträchtigung wird die gleiche

Mindestanzahl von Integrationsstunden vorgesehen. – Die restlichen Stunden werden laut eigenen Kriterien

zugewiesen.

Zusatzansuchen Integrationslehrpersonen

• Das Schulamt behält nur ein kleines Kontingent für folgende Notsituationen:

– Zuzug von Schülerinnen und Schülern mit Funktionsdiagnose laut Gesetz 104/1992 nach Unterrichtsbeginn mit dokumentiertem, sehr hohem Betreuungsbedarf;

– sehr hoher Anstieg des Betreuungsbedarfs von bereits an der Schule eingeschriebenen Schülerinnen und Schülern, der sich nachvollziehbar aus dramatischen Veränderungen nach Schulbeginn ergibt.

Stellenplan Integrationslehrpersonen und Schulautonomie

• Schulen erhalten nach wie vor auch im Integrationsbereich ein funktionales Plansoll.

• Die Zuteilung der Integrationsressourcen an die jeweilige Klasse ist Aufgabe der Schulführungskraft, wobei die Förderung der Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung Vorrang hat und bestmöglich garantiert werden muss.

• Die Schulführungskräfte berücksichtigen bei der Zuweisung für Integrationsstunden auch einen eventuellen späteren zusätzlichen Bedarf.