Schmelztiegel Oktober 2014

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SCHMELZTIEGEL AUSGABE 03/2014 ZEITSCHRIFT FÜR EINE ÖKOLOGISCHE UND SOLIDARISCHE ALTERNATIVE Planung passiert oft hinter verschlossenen Türen. BeamtInnen, PolitkerInnen, StadtplanerInnen und andere überlegen sich, was ihrer Meinung nach für die Stadt, den Bezirk und die Bevölkerung gut ist. Partizipation ist nicht vorgesehen, oder nur am Ende des Prozesses, da darf die Bevölkerung manchmal abstimmen. Wir wollen das anders machen. Wir haben Ideen und Vorstellungen, wie Rudolfsheim- Fünfhaus in den nächsten Jahren aussehen, sich entwickeln könnte. Aber was haben unsere Visionen mit dem Leben der Menschen zu tun? Passt das mit den Wünschen der Bevölke- rung zusammen? Das möchtet wir nun von Ihnen wissen. Darum veranstalten wir am 8. November die Zukunftswerkstatt 15. Zukunftswerkstatt – was ist das? Zukunftswerkstätten sind kreative Räume, in denen gemein- sam an der Lösung gesellschaftlicher Probleme gearbeitet wird. Sie sind das Gegenprogramm zur Planung hinter ver- schlossenen Türen und sollen die Menschen ermächtigen selbst ihr Umfeld mit zu gestalten. Jeder und jede einzelne soll vom passiven Objekt der Planung zum aktiven Subjekt werden können. Darum laden wir Menschen und Initiativen des 15. Bezirks ein, mit uns gemeinsam über die Zukunft des Bezirks nachzu- denken und Ideen zu entwickeln, was in den nächsten Jahren anders werden könnte und sollte. Worüber wir sprechen wollen? Dabei interessiert uns aber nicht nur die Bezirksentwicklung im klassischen Stadtplanungs-Bereich. Auch der soziale Aspekt des Zusammenlebens soll Thema sein. In unserem Bezirk leben die unterschiedlichsten Men- schen zusammen, alt und jung, arm und reich. Sie allen haben das Recht auf ein gutes Leben, auf ein Umfeld, das auf ihre Bedürfnisse eingeht und genug Platz für alle bietet. Wir wollen auch über die Mobilität im Bezirk reden. Wer kann sich wie, wohin bewegen? Wo kann es auch Räume für Men- schen geben, die weniger mobil sind? Wie können wir Mobili- tät so organisieren, dass alle ihren Platz finden? Und schlussendlich wären wir nicht die Grünen, wenn wir nicht auch über Ökologie reden wollen würden. Nachhaltig- keit, Umweltschutz, Grünflächen, all das spielt auch auf der Ebene des Bezirks eine Rolle und soll in die Gestaltung der Bezirkspolitik der nächsten Jahre einfließen. Gemeinsam Gestalten Damit wir unseren Bezirk in den nächsten Jahren gemeinsam gestalten können, laden wir alle BezirksbewohnerInnen daher am 8. November um 14:30 Uhr in die Alte Schieberkammer am Meiselmarkt ein, um Potentiale und Probleme unseres Bezirks zu diskutieren und gemeinsam Visionen für die Zukunft von Rudolfsheim-Fünfhaus zu entwickeln. Wir bitten um Anmeldung unter [email protected] und freuen uns auf Ihr Kommen. Bei Bedarf bieten wir Kinder- betreuung. p Maxie Klein, Bezirksparteisprecherin das Bezirksergebnis für den 15ten Bezirk bei den Europawahlen im Mai brachte eine kleine Sensation. Zum ersten Mal standen nach Aus- zählung aller Stimmen die Grünen auf Platz 1. Wir sehen diesen ersten Platz auch als Bestäti- gung für unsere konsequente und konstruktive Arbeit im Bezirk und sagen nochmal Danke für Ihr Vertrauen. Im Bezirk wagen wir uns an ein Experiment. Wir laden Sie ein, mit uns gemeinsam im Rahmen unserer Zukunftswerkstatt 15 am 8.11. die Stärken und die Schwächen, die Chancen und die bevorstehenden Herausforderungen, Handlungsfelder und -notwendigkeiten zu diskutieren und Strategien für eine positive Entwicklung in unserem Bezirk zu entwerfen. Ich freue mich auf Ihre Teilnahme an der Zu- kunftswerkstatt 15 und wünsche Ihnen eine anregende Lektüre des neuen Schmelztiegels. p Ihr Christian Tesar LIEBER LESER! LIEBE LESERIN, IHRE IDEEN SIND GEFRAGT ZUKUNFTSWERKSTATT 15

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Grüne Rudolfsheim Fünfhaus

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Page 1: Schmelztiegel Oktober 2014

SCHMELZTIEGELAUSGABE 03/2014

ZEITSCHrIfT für EInE ökoLoGISCHE und SoLIdarISCHE aLTErnaTIvE

Planung passiert oft hinter verschlossenen Türen. BeamtInnen, PolitkerInnen, StadtplanerInnen und andere überlegen sich, was ihrer Meinung nach für die Stadt, den Bezirk und die Bevölkerung gut ist. Partizipation ist nicht vorgesehen, oder nur am Ende des Prozesses, da darf die Bevölkerung manchmal abstimmen.

Wir wollen das anders machen.Wir haben Ideen und Vorstellungen, wie Rudolfsheim-Fünfhaus in den nächsten Jahren aussehen, sich entwickeln könnte. Aber was haben unsere Visionen mit dem Leben der Menschen zu tun? Passt das mit den Wünschen der Bevölke-rung zusammen?Das möchtet wir nun von Ihnen wissen. Darum veranstalten wir am 8. November die Zukunftswerkstatt 15.

Zukunftswerkstatt – was ist das?Zukunftswerkstätten sind kreative Räume, in denen gemein-sam an der Lösung gesellschaftlicher Probleme gearbeitet wird. Sie sind das Gegenprogramm zur Planung hinter ver-schlossenen Türen und sollen die Menschen ermächtigen selbst ihr Umfeld mit zu gestalten. Jeder und jede einzelne soll vom passiven Objekt der Planung zum aktiven Subjekt werden können.Darum laden wir Menschen und Initiativen des 15. Bezirks ein, mit uns gemeinsam über die Zukunft des Bezirks nachzu-denken und Ideen zu entwickeln, was in den nächsten Jahren anders werden könnte und sollte.

Worüber wir sprechen wollen?Dabei interessiert uns aber nicht nur die Bezirksentwicklung im klassischen Stadtplanungs-Bereich. Auch der soziale Aspekt des Zusammenlebens soll Thema sein. In unserem Bezirk leben die unterschiedlichsten Men-schen zusammen, alt und jung, arm und reich. Sie allen haben das Recht auf ein gutes Leben, auf ein Umfeld, das auf ihre Bedürfnisse eingeht und genug Platz für alle bietet.Wir wollen auch über die Mobilität im Bezirk reden. Wer kann sich wie, wohin bewegen? Wo kann es auch Räume für Men-schen geben, die weniger mobil sind? Wie können wir Mobili-tät so organisieren, dass alle ihren Platz finden?Und schlussendlich wären wir nicht die Grünen, wenn wir nicht auch über Ökologie reden wollen würden. Nachhaltig-keit, Umweltschutz, Grünflächen, all das spielt auch auf der Ebene des Bezirks eine Rolle und soll in die Gestaltung der Bezirkspolitik der nächsten Jahre einfließen.

Gemeinsam GestaltenDamit wir unseren Bezirk in den nächsten Jahren gemeinsam gestalten können, laden wir alle BezirksbewohnerInnen daher am 8. November um 14:30 Uhr in die Alte Schieberkammer am Meiselmarkt ein, um Potentiale und Probleme unseres Bezirks zu diskutieren und gemeinsam Visionen für die Zukunft von Rudolfsheim-Fünfhaus zu entwickeln.

Wir bitten um Anmeldung unter [email protected] und freuen uns auf Ihr Kommen. Bei Bedarf bieten wir Kinder-betreuung.

pMaxie Klein, Bezirksparteisprecherin

das Bezirksergebnis für den 15ten Bezirk bei den Europawahlen im Mai brachte eine kleine Sensation. Zum ersten Mal standen nach Aus-zählung aller Stimmen die Grünen auf Platz 1. Wir sehen diesen ersten Platz auch als Bestäti-gung für unsere konsequente und konstruktive Arbeit im Bezirk und sagen nochmal Danke für Ihr Vertrauen.

Im Bezirk wagen wir uns an ein Experiment. Wir laden Sie ein, mit uns gemeinsam im Rahmen unserer Zukunftswerkstatt 15 am 8.11. die Stärken und die Schwächen, die Chancen und die bevorstehenden Herausforderungen, Handlungsfelder und -notwendigkeiten zu diskutieren und Strategien für eine positive Entwicklung in unserem Bezirk zu entwerfen.

Ich freue mich auf Ihre Teilnahme an der Zu-kunftswerkstatt 15 und wünsche Ihnen eine anregende Lektüre des neuen Schmelztiegels.

pIhr Christian Tesar

LIEBEr LESEr!LIEBE LESErIn,

IHrE IdEEn SIndGEfraGT

ZukunfTSwErkSTaTT 15

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190 Millionen Menschen in Europa, Australien und China schauten sich 2014 die Übertragung des Song Contest aus Kopenhagen an und konnten sehen wie Conchita Wurst für Österreich gewann. Keine andere Show der Welt erreicht so viele Zuschauer_innen. Am 23. Mai 2015 werden sie alle Richtung 15. Bezirk schauen und viele Fans, Delegationen und Medien-vertreter_innen werden davor nach Wien reisen.

Eine Chance für den TourismusMit einem Großevent wie einer Fußball-Europameis-terschaft ist der Song Contest nicht zu vergleichen. Die erwarteten 10.000 bis 15.000 Besucher_innen fallen in einer Großstadt kaum auf. Sie werden un-zählige Bilder, Geschichten und Erinnerungen in die Welt tragen – ein unbezahlbarer Werbefaktor, der dem Tourismus und dem Image Wiens als weltof-fene Stadt, sehr nützen wird. Das ist auch eine gute Nachricht für den Arbeitsmarkt in Wien.

Gemeinsam feiernEin weiterer Unterschied zu Sportereignissen ist auch wesentlich: Song Contest-Fans mögen be-geistert ihre Fähnchen schwenken, aber nationalisti-scher Hass oder gar Gewalt gibt es bei diesem Event

nie. Im Gegenteil: Der besondere Spirit beim Song Contest ist gerade das miteinander feiern, die ge-samteuropäische Party. Die Botschaft von Eurovision war immer schon, dass man gemeinsam feiert, singt und tanzt statt Kriege zu führen oder sich zu hassen. Wer einmal vor Ort war, wird dieses Erlebnis sicher nie vergessen.

Warum die Stadthalle?Die Stadthalle ist aus verkehrspolitischer Sicht eine hervorragende Wahl. In den vergangenen Jahren fanden alle Bewerbe – ob Oslo, Düsseldorf, Baku, Malmö oder Kopenhagen – am Stadtrand in schwer zu erreichenden Gebieten statt. Dies führte zu Verkehrsproblemen und zu sehr aufwändigen und teuren Zusatz-Transportmitteln. Die Stadthalle liegt zentral, ist bequem mit U-Bahn, Bus und Bim er-reichbar. Wien kann sich also als Stadt der kurzen Wege präsentieren und Öffis als geeignetes Trans-portmittel darstellen.

Sicherheitsfragen sind selbstverständlich auch beim Song Contest relevant, wobei es noch nie zu gröbe-ren Problemen gekommen ist. Dass es rund um die Stadthalle zu Security-Checks kommen wird, ist aber wohl zu erwarten.

Angst braucht keine_r vor dem Event zu haben. Das Motto „Building Bridges“ wird in die Welt getragen werden. Im Mai 2015 führen alle Brücken nach Rudolfsheim-Fünfhaus.

pMarco Schreuder Bundesrat und glühender Song Contest-Fan, seit 2012 bloggt er darüber auf derstandard.at.

IM 15. BEZIrkEuropaS GLaMour

Der Eurovision Song Contest 2015 wird in der Wiener Stadthalle stattfinden. Was haben wir denn davon zu erwarten?

SCHMELZTIEGEL 03/201402

Das haben wir uns auch gefragt, als wir im Frühling dieses Jahres mit unseren Wohnstraßenaktionen begonnen haben. Einmal monatlich waren wir in der Wohnstraße an der Ecke Pelzgasse / Goldschlagstra-ße und haben eingeladen, gemeinsam mit uns den Boden mit Kreide zu bemalen, Bobby Car zu fahren oder einfach nur über dies und das zu plaudern.

Während zu Beginn noch viele Menschen skeptisch waren, ob das Spielen in Wohnstraßen funktio-nieren kann, haben sie sehr schnell Gefallen dran gefunden den Freiraum auf unterschiedliche Arten zu nutzen. Man kann sich einfach hinsetzen und ausruhen – Liegestühle hatten wir mitgebracht. Man kann mit Nachbar_innen ins Gespräch kommen, die man sonst nie trifft. Kinder und Erwachsene können gemeinsam auf der Straße Federball spielen oder Schlösser auf den Boden malen.

Es gab genug Platz auf der Straße für Menschen, Fahrräder und Autos. Denn auch die Autofahrer_in-nen fuhren ganz automatisch langsamer und vor-sichtiger, als sie die spielenden Menschen auf der Straße sahen. Manche blieben auch stehen und woll-ten wissen, welche besonderen Regeln es in Wohn-straßen gäbe, denn in Wohnstraßen gilt Schritttem-po, Durchfahren ist verboten, das Fahren gegen die Einbahn mit Fahrrädern allerdings erlaubt.

Wie geht’s weiter ?Dennoch sind Wohnstraßen immer noch recht unbe-kannt, darum ist es uns wichtig als nächsten Schritt, geeignete verkehrstechnische Verbesserungen zu treffen, damit Wohnstraßen auch als solche genutzt werden können. Dies könnte durch entsprechende Schilder oder Bodenmarkierungen genauso wie durch Bankerl, Tische oder bauliche Maßnahmen auf

der Fahrbahn gelingen. Darum haben wir in der Be-zirksvertretung beantragt, das Wohnstraßensymbol direkt auf der Straße anzubringen, sowie die Ge-schwindigkeit der fahrenden Autos messen zu lassen.

Die bewährten Wohnstraßenaktionen werden auch 2015 fortgesetzt. Alle Infos und Kontaktadressen dazu finden Sie auf unserer Homepage. Wir freuen uns über Ihren Input.

Mittlerweile sind wir uns sicher: Die Straße ist ein Spielplatz!

pChristoph Obenhuber, Aktivist

EIn SpIELpLaTZ?IST dIE STraSSE

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SCHMELZTIEGEL 03/2014 03

Das Dorf in der StadtEin lebendiges Viertel bietet Großstadtfeeling ge-koppelt mit Dorfcharakter. Leben in einem solchen heißt, dass man trotz der Anonymität der Großstadt noch die Menschen, die im Café oder Park um die Ecke sitzen und die im Supermarkt in der nächsten Straße arbeiten, kennt. Ein Grätzel ist im Allgemei-nen nicht groß und man hat die Dinge, die es zum glücklich sein braucht in Gehdistanz. Gerade in letz-ter Zeit erlebt das Grätzel wieder eine Renaissance, weil der Wunsch vieler Menschen, ihre unmittelbare Umgebung wieder lebendiger, attraktiver und char-manter zu gestalten, spürbar wird.

Aber was braucht es nun konkret, damit wir uns alle in unserem Grätzel wohlfühlen können?

Konsumfreie Räume, die als Orte der Begegnung genutzt werden. Wiederbelebung oder zumindest temporäre Nutzung leer stehender Orte und Lokale. Eine Beratungsstelle für diverse Probleme des Alltages, direkt in der Nähe, die jede_r in Anspruch nehmen kann. Räume, in denen (auch selbstorganisiert) Kurse, Workshops, Vorträge oder ähnliches angeboten werden können. Mehr Raum und Ressourcen im Allgemeinen, für soziale und kulturelle Initiativen in der Umgebung. Eine attraktivere Gestaltung des öffentlichen Raumes, die dazu einlädt, dort zu verweilen.

Meine Ideen für mein GrätzelSolche und ähnliche Ideen fördern das Zusammen-leben und tragen zu einer aktiv gelebten Nachbar-schaft bei. Ziel von Stadtentwicklung sollte es sein, Ambitionen der Menschen, die zu einer Verbes-serung der Lebensqualität beitragen zu bündeln, um so ein besseres Miteinander aller Menschen zu ermöglichen, jenseits von Schubladen-Denken und Ressort-Zuständigkeiten. Vor allem aber braucht es Ideen und das Engagement der Menschen die hier leben und arbeiten. Wir freuen uns daher über An-regungen, Wünsche und Ideen zu diesem Thema an [email protected].

pAlexandra Tietz, Aktivistin

Immi – Der Integrationspreis des BezirksWenn dieser Schmelztiegel erscheint, stehen die Preisträger_innen des IMMI 2014 wahrscheinlich

schon fest. Der IMMI-Preis ehrt Menschen, die im Bezirk Verdienste von, für und mit MigrantInnen geleistet haben. Feiern Sie mit uns die Preisträ-ger_innen 2014, am 20 November um 18.30 in der Bezirksvorstehung.

Identifikation bei JugendlichenAllzu häufig steht der Vorwurf im Raum Jugendliche identifizieren sich nicht genug mit der Gesellschaft und übernehmen deshalb nicht genug Verantwor-tung für ihre Umgebung und ihre eigenen Chancen. Die Kommission beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Thematik. Jetzt gehts daran, gemeinsam mit Vereinen aus dem Bezirk konkrete Projekte vorzube-reiten und umzusetzen.

Leitbild als FolderRudolfsheim-Fünfhaus ist der erste und meines Wis-sens einzige Wiener Bezirk, der sich selbst ein Leit-bild zu den Themen Integration und Zusammenle-ben gegeben hat. Wir haben ein kleines Faltblatt mit einer gekürzten Fassung gestaltet. Der Folder ist in der Bezirksvorstehung und als Download erhältlich.

Älterwerden im BezirkWir haben uns auch mit dem Altwerden im Bezirk und der Chancengleichheit von SeniorInnen beschäf-tigt. Das ist sowohl ein Integrations-, ein Zusammen-lebens- und Teilhabethema. Der Soziologe Professor Christoph Reinprecht war zu Gast in der Kommission und gab wichtige Impulse zur vielseitigen Materie.

So sind z.B. viele Senior_innen mit Migrationsbio-graphie über die üblichen Kanäle der Institutionen schwer zu erreichen und dadurch über viele soziale und gesundheitliche Angebote nicht informiert. Neue Strategien sind hier gefragt.

Inspiriert durch obigen Arbeitsschwerpunkt be-schloss die Bezirksvertretung eine Resolution zur Barrierefreiheit. Die Bezirksvertretung von Rudolfs-heim-Fünfhaus will sich verstärkt für die Bedürf-nisse jener Menschen einsetzen, deren Mobilität eingeschränkt ist. In einem ersten Schritt gehts nun darum, Sensibilisierungsarbeit in den für die Planung und Gestaltung des Verkehrs- und Grünraums zu-ständigen Gremien zu leisten.

pHaroun Moalla, Vorsitzender der Kommission für Integration, Zusammenleben und Teilhabe

GIBT´S dICH noCH?

IM BEZIrk

MEIn GräTZL –

ZuSaMMEnLEBEn

Wien wächst, auch der sehr dicht besiedelte 15. Bezirk wächst. Zurzeit le-ben in Rudolfsheim-Fünfhaus bereits mehr als 73.000 Menschen. Es gibt in unserem Bezirk alte, gewachsene und neu entstandene Grätzel, also kleine Viertel, deren individueller persönlicher Charakter, verbunden mit einem eigenen Lebensgefühl, sie von benachbarten Gegenden unterscheidet.

Seit 2010 gibt es in unserem Bezirk eine Kommission für Integration, Zusammenleben und Teilhabe. Seit der letzten Schmelztiegelausgabe ist wieder einiges weiter gegangen.

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SCHMELZTIEGEL 03/201404

Im Rahmen der „Förderung 2.0“ bietet die Stadt allen Kindern Gratisförderung an. Praktischerweise finden die Kurse an den Schulen selbst statt. Die Stunden werden jährlich je nach Schulgröße und Förderbedarf den Schulen zugeteilt. Über den indivi-duellen Bedarf für jedes Kind entscheiden dann die LehrerInnen vor Ort.

In der Praxis Aber ganz so schön, wie es klingt, ist es dann leider doch nicht. Denn vorerst bekommen überhaupt nur die Volksschulen Förderstunden. Ältere SchülerInnen werden auf Februar vertröstet. Die Gruppengröße beträgt meist zwölf SchülerInnen pro Gruppe. Das bedeutet weniger Individualisierung als bei privater Nachhilfe.

Auch die LehrerInnen-Gewerkschaft kritisiert die Initiative. Die SPÖ hat angekündigt, 400 zusätzliche Lehrkräfte anzustellen, für jede Schule eine. Aller-

dings haben schon vorher über 1200 Planstellen im Pflichtschulbereich gefehlt. In der Praxis gibt es zudem kaum zusätzliche Lehrkräfte. Die meisten Förderstunden sind also Überstunden des Stamm-personals.

Besonders im Lichte von immer mehr Stunden-kürzungen in der Pflichtschule erregt das Projekt Unmut. Erst mit diesem Schuljahr wurden wieder 1,5 Stunden Unterricht in den Volksschulen gestrichen. Dies bedeutet laut Gewerkschafter Paul Kimberger „weniger Teamteaching, weniger Schwerpunkte und Angebote für Kinder, größere Gruppen“ (lt. Presse vom 4.6.2014). Das und das komplizierte Regelwerk für die Vergabe der Stunden schränkt die Autonomie der Schulen ein.

Viel Geld für KosmetikZugegeben, die Kürzungen treffen Großteils Freifä-cher. Doch Schwerpunkte wie „Bewegtes Lernen“

und kleine Gruppen vermindern das Risiko, dass überhaupt Förderbedarf entsteht. Hätte das Regel-schulsystem angemessene Ressourcen, müsste das Lernen nicht in externe Nachhilfe ausgelagert wer-den. Statt die Bedingungen für schulischen Unter-richt zu verbessern, wird hier oberflächliche Kosme-tik für viel Geld betrieben.

Dabei gibt es längst wirklich zukunftsweisende Lösungsansätze. Im ganztägig verschränkten Un-terricht mit ausreichend Ressourcen für individuelle Förderung wäre Gratisnachhilfe gar nicht nötig. Mit mehr echter Schulautonomie könnten Kinder ihr Po-tenzial noch besser entwickeln. Doch statt wirklich etwas zu ändern, gibt es schöne Worte und Sym-ptombekämpfung. Visionäre Bildungspolitik sieht anders aus.

pRegina Bösch

Doch ein Einschreiten von Seiten der Stadt gestaltet sich schwierig, denn es existieren viele Graubereiche in den Gesetzen. In Fällen wie der Pizzeria schützt das Gesetz sogar die Spekulanten. Ein wirkungsvol-ler Schutz vor Spekulation für Betroffene, Anraine-rInnen und die Grätzel ist dringend nötig

Wohnungsspekulation kann verschiedene Ausprä-gungen haben. Zum einen kann es darum gehen MieterInnen mit bestehenden günstigen unbefriste-ten Mietverträgen aus ihren Wohnungen zu ekeln. Dies geschieht meistens so, dass dringend nötige Sanierungsmaßnahmen über Jahre verschleppt werden, so dass das Leben in solchen Häusern zunehmend zur Zumutung wird. Aber auch Metho-den wie Einschüchterung der AltmieterInnen oder Sachbeschädigungen wie z.B. das Verkleben der Wohnungsschlösser kommen in Wien öfter vor als man denkt. Hat man alle ehemaligen MieterInnen vergrault, wird das Haus saniert und die Wohnungen werden viel teurer neu vermietet.

Im Grunde geht es immer um Profitmaximierung. Eine Form der Spekulation, die zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit rückt, ist die Ausbeutung von Menschen, die auf dem Wohnungsmarkt keine Chance haben eine leistbare Wohnung zu finden. In die Medien gelangen solche Spekulationsobjekte unter dem Titel „Elendsquartier“, wo armutsbetrof-fene Menschen wohnen. Dabei mietet jemand eine Wohnung und untervermietet diese kurzfristig an Menschen ohne fixen Wohnsitz. Die Wohnungen werden somit oft zu großen Schlaflagern für Men-schen, die ohnehin von Armut betroffen sind und keine Alternativen haben.

Keine geeigneten AntwortenLeider ist der Handlungsspielraum der Behörden bei Spekulation sehr gering und selbst die vorhandenen Möglichkeiten werden nicht genutzt. Seitens der Stadt gibt es zwar einen Rechtsbeistands-fonds um von Spekulation betroffenen MieterInnen rasch zu helfen, doch muss sich die Stadt auch stärker in Schlich-tungsverfahren einmischen. Gerade in Fällen von „offen-sichtlich heruntergewirtschaf-teten“ Häusern - wenn also der Lift jahrelang nicht repariert wird, Fenster oder Dach kaputt sind oder andere Sanierungs-arbeiten nicht vorgenommen werden - kann man unter Beru-fung auf Paragraf 6 des beste-henden Mietrechtsgesetzen auf Sanierung drängen. Weigert

sich der Hauseigentümer, könnte die Immobilie so-gar vorübergehend in eine Zwangsverwaltung durch die Stadt übergehen. Bis jetzt ist dieser Weg jedoch noch nie gewählt worden.

Im nächsten Schmelztiegel werden wir uns einge-hender mit einer weiteren Form der Spekulation be-schäftigen, dem Leerstand. Egal ob Wohnung oder Geschäftslokal, derzeit wird Leerstand sogar steuer-lich begünstigt und dadurch gefördert. Wie auch bei den oben genannten Formen der Spekulation sind Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen die Voraussetzung dafür, wirkungsvolle Schritte im Sinn der betroffenen MieterInnen und AnrainerInnen zu setzen.

pMaxie Klein und Christian Tesar

odEr uMSonST?

SpEkuLaTIon

GraTIS

HEISSES EISEn

Seit Herbst läuft in Wien das Projekt „Förderung 2.0“.Kinder in der Pflichtschule bekommen jetzt Nachhilfe in ihrer eigenen Schule. Und das Beste daran: Die Stadt bezahlt.

Seit einiger Zeit geistert der Begriff der Wohnungsspekulation vermehrt durch die Medien. Die Räumung der „Pizzaria Anarchia“ hat die Aufmerksamkeit auf ein Thema gelenkt, dass in Wien schon seit Jahren eine Rolle spielt.

Verschiedene Formen von Spekulation

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SCHMELZTIEGEL 03/2014 05

Gemeinsam mit zwei engagierten Mitarbeiterinnen der BettelLobby-Wien war ich auf Besuch im „Elends-quartier“, das unlängst in den Schlagzeilen war – bei den so genannten „Bettelbanden.“ Mit viel Hallo wur-den wir begrüßt und gleich in eine Wohnung gebeten. Die 500 Euro, die hier für circa 60m2 monatlich für Miete, Strom und Gas bezahlt werden müssen, könnte sich die Familie alleine nicht leisten. „Wo kriegt man eine günstige Wohnung, wo kriegt man Arbeit?“ fragt uns die Frau. Denn beides sucht sie schon lange erfolglos. Bislang sorgt ihr behinderter Mann für die Familie. 15 bis 20 Euro täglich verdient er beim Betteln, es reicht gerade zum Überleben.

Gastfreundschaft

beim HausbesuchManchmal funktioniert es und ein Haus bleibt länger „unauffällig“, weil die Hausverwaltung sich bemüht, es trotz der vielen Bewohner_innen gut in Schuss zu halten. Trotzdem kommt es oft zu Protesten seitens der Anrainer_innen, etwa weil es laut ist, die Leute

als „fremd“ wahrgenommen werden und Kommu-nikation aufgrund der Sprachbarriere schwierig ist. Hier könnte die Arbeit der Gebietsbetreuung durch-aus Vertrauen auf- und Ängste abbauen.Doch wenn eine Hausverwaltung ein Haus ganz bewusst verkommen lässt, weil die Mieter_innen lediglich der „Entmietung“ dienen sollen, sind Konflikte mit den Anrainer_innen vorprogrammiert.

Reißerische Schlagzeilen heizen die Stimmung zusätzlich an, wie etwa der „Elendshausbericht-erstattungstrend“ des heurigen Sommers. Medien skizzieren eine „Bedrohung“, die von diesen Häusern ausgehen soll. Eine einzige Forderung scheint über dieser Art der Berichterstattung zu schweben: „Wie wird man diese Leute wieder los“. Doch hätte Qualitätsjournalismus heute nicht andere Aufgaben, als Spekulant_innen in die Hände zu arbeiten? Näm-lich Fragen zu stellen, Hintergründe zu beleuchten, eine differenzierte Debatte auszulösen?

Auch wenn es schwierig ist zu begreifen, was die Verelendung ganzer Landstriche in Rumänien oder

Bulgarien für die Menschen bedeutet, wie Perspek-tivenlosigkeit auch zu Phänomenen wie Kriminalität führen kann. Wir sind längst gefordert, dieser Armut in die Augen zu sehen, mit ihr umzugehen, die Men-schen z.B. mit leistbarem Wohnraum zu unterstüt-zen, wieder Arbeiter_innenwohnhäuser zu bauen. Oder konkrete Hilfe bei Ärzt_innenbesuchen, der Einschulung der Kinder oder eben im Umgang mit VermieterInnen zu leisten.

Ein Stück Menschlichkeit.Politik, Behörden und Medien sind dazu aufgerufen, die Hetze gegen Armutsbetroffene einzustellen und die Armutsproblematik endlich auf einer sachlichen Basis zu diskutieren. Denn die Menschen sind da. Nebenan. Sie werden nicht aufgeben, sie werden um ihr Überleben kämpfen. Genauso so, wie Sie und ich das machen würden.

pBirgit Hebein, Gemeinderätin, Sozialsprecherin

üBErLEBEn käMpfEnICH würdE auCH uMS

Besuch in einem so genannten „Elendsquartier“

SA., 12. 12. 2014 AB 17:00 UHR

KRIEMHILDPLATZ 10

Wir wollen das Jahr mit Ihnen ausklingen lassen.

Mit aromatischen Maroni, würzigem Glühwein, anregenden Gesprächen

und um ca 20:00 Uhr: Livemusik mit Kathrin & Marco

MaronIfEST 2014EInLadunG ZuM

unSEr dankESCHön

... MIT aroMa

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SCHMELZTIEGEL 03/201406

„Block44“ nennt sich die Kollaboration dreier z.T. bereits etablierter Kreativlabels, die nun in Wien-Fünf-haus ihre neue gemeinsame Basis gefunden haben. Das gemeinschaftliche Geschäftslokal befindet sich, be-zeichnenderweise in der Reindorfgasse 44. Dort finden Modeinteressierte die Kreationen von „amateur - la boutique“, Fahrradliebhaber können ihrem ästhetischen Empfinden in der „FixDich - track bike boutique“ folgen, und eine genußvolle Zeit im angenehmen Ambiente des Café „setz dich“ verbringen.

Unter dem Labelnamen amateur entstehen seit 7 Jahren textile Einzelstücke und Kleinserien der Wie-ner Designerin Birgit Rampula. Fließende Stoffe, raffinierte Schnitte, große Kapuzen und Siebdru-cke ziehen sich als roter Faden durch die jeweilige Kollektion. Jedes Teil wird mit viel Liebe von Hand genäht und bedruckt. amateur plant keine 4 Kollekti-onen pro Saison und produziert nicht jetzt schon die Sommerkollektion 2018. Da vor Ort produziert wird kommt jeden Tag etwas neues dazu. So können auch Sonderwünsche und Bestellungen flexibel und indi-viduell angenommen werden. 2013 wurde das Sor-timent mit der Mamateur Linie für Mamis und Minis erweitert und bietet somit für Frauen, Männer und Kinder Einzelstücke mit Wohlfühlgarantie. Bis zum Jahreswechsel konnte man die Kreationen exklusiv in der amateur Boutique im 6. Bezirk erstehen.

Die Liebe zum Bahnrad und alles Rund um das The-ma Singlespeed zeichnet „Fix dich - die Track Bike Boutique“ aus. Der Shopgründer Daniel Mueller war selbst jahrelang als Fahrradbote sowie Mechaniker angestellt und in der Jugend davor als Rennfahrer unterwegs. - Im April 2010 waren die Renovierungs-arbeiten in der Zieglergasse abgeschlossen und FixDich wurde eroeffnet. - Individuell und auf Kun-denwunsch zusammengestellte “Eingangraeder”, entweder mit starrem Antrieb oder mit Freilauf sind das Kernthema. Es besteht die Möglichkeit alte Rahmen in neuem Glanz erstrahlen zu lassen oder komplett neue Wege zu gehen. Jedes Rad ist ein Einzelstück und bis ins Detail individuell gestaltbar. Neben den Rädern gibt es noch eine Auswahl an ausgesuchten Fahrradteilen und Accessoires, die Levi‘s Commuter Fahrradkollektion sowie Trikots aus den letzten 50 Jahren der Radsportgeschichte.

„setz dich“ bedeutet für Michael „sailor“ Seemann den Neueinstieg in die Gastronomie. Auch wenn der frischgebackene Kaffeehausbetreiber schon in der bisherigen Zusammenarbeit mit „Fix Dich“ reichlich Erfahrung im Umgang mit Kunden erwarb, sowie eine große Affinität zum textilen Design durch die Absolvierung einer Modeschule vorhanden ist, stellt sich „sailor“ nun in freudiger Erwartung der gastronomischen Herausforderung in vertrauter Umgebung seiner bisherigen `Steckenpferde´. - Das trinkbare Angebot reicht von ausschließlich fair gehandelten Kaffee von Kleinbauernkollektiven über ebenso fairen und biologischen Tees zu Limonaden und Biere aus kleinen unabhängigen Brauereien, aus Überzeugung. Daneben gibt es typische Kaffeeh-aussnacks und ausgewählte süße Kleinigkeiten. In einer Mischung aus renovierten 1950er Jahre Möbeln und eigenkreierten frischen Interiordesign kann man sich gemütlich, z.B. in der Auslage, niederlassen und inspiriert werden.

BEST of fIfTEEn

Block44

nr. 250 BrauCHTMIndESTEnS 9M2!

G‘ MISCHTEr SaLaT

In letzter Zeit ging es ihm nicht mehr gut, woran er letztlich eingegangen ist, lässt sich nicht mehr fest-stellen.

Alleebäume wachsen im Unterschied zu Park- und Waldbäumen in einem äußerst unnatürlichen Um-feld. Unterirdische Einbauten, versiegelte Flächen, Bodenverdichtung, Salz- und Auftaumittel, Ozon, Hundeurin, extreme Wetterlagen bis hin zu den Auswirkungen des Klimawandels lassen sie vor der Zeit sterben.

Wertvolles Niederschlagswasser lief ungenützt ab. Nr. 250 reagierte mit reduziertem Wurzelwachstum und konnte sich mangels Wurzelmasse keine aus-reichenden Wasser- und Nährstoffressourcen mehr erschließen. Das minderte seine Vitalität erheblich. Er wurde anfälliger für Krankheiten und Parasiten. Im Sommer wurde Nr. 250 gemeinsam mit 17 ande-ren Ahornbäumen gefällt.

Damit nachgepflanzte Jungbäume bessere Bedingungen vorfinden mögen, stellten wir bei der Bezirksvertretungssitzung am

18. September folgenden Antrag:

Die MA 42 wird ersucht, im Zuge von Baumnach-pflanzungen eine Baumscheibengröße von mindes-tens 9m² baulich herzustellen bzw. herstellen zu

lassen, sowie für optimales Baumsubstrat und Be-wässerungsmöglichkeit zu sorgen.

Über die Notwendigkeit, Straßenbäume zu erhalten, sollte eigentlich Konsens herrschen. Und auch dar-

über, dass Jungbäume nur überleben können, wenn die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind.

Aber nein! Die Forderung nach 9 m² war den Be-zirksratskolleg_Innen der SPÖ zu wenig präzise. Das könnten ja auch 9 mal 1 m sein, wurde „argumen-tiert“. Im Umweltausschuss kam man der „Wahrheit“ schon näher: „Die Straßen im 15. Bezirk sind eng, und da müssen die ganzen Leute untergebracht werden!“ Gemeint sind natürlich die Autos.

Wir werden nicht locker lassen und in Anträgen die Vergrößerung bestimmter Baumscheiben verlangen: 3 mal 3m für den neuen 250! Mindestens!

Und dann wäre es auch noch fein, wenn sich der Hummerfahrer nicht auf die Wurzeln von Nr. 107 stellen würde, wenn die Fahrschulautos ordnungsge-mäß geparkt würden, wenn der Lieferwagen und das Mercedes-Taxi nicht in den Baumscheiben stehen und so den Boden verdichten würden. Danke!

pLidia Brandstätter, Bezirksrätin

Nr. 250 war ein wunderschöner Ahorn. Er stand über 60 Jahre in der Schweglerstraße, war 10m hoch und hatte eine prächtige Krone. Er hätte 100 Jahre alt werden können.

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SCHMELZTIEGEL 03/2014 07

Für einen Nachmittag im Juni verwandelte sich der Sparkassaplatz. Aus der ganzen Nachbarschaft kamen Menschen um gemeinsam das Grüne Dorfplatzlfest zu feiern.

Der Sparkassaplatz hat das Potential ein echter Grätzelmittelpunkt zu werden. Derzeit präsentiert sich der Platz in erster Linie als Kreisverkehr, aber das Grüne Dorfplatzlfest zeigte, dass wir den Platz ganz leicht in einen Ort der Menschen und der Kom-munikation verwandeln können. Und es wurde viel kommuniziert, über das Grätzel im Allgemeinen, über die positiven Veränderungen im Bezirk und über mögliche Perspektiven für den Sparkassaplatz und seine Gestaltung.

Begegnungszone?Wir haben auf unserer Einladung zum Dorfplatzlfest ein mögliches Szenario gezeigt. Der Sparkassaplatz wird zur Begegnungszone. Dieser Vorschlag wurde dann auch intensiv diskutiert, mit überwiegend po-sitiven Rückmeldungen. Obwohl noch die eine oder andere Unsicherheit über die genauen Bestimmun-gen für Begegnungszonen besteht, war doch klar, dass die meisten Bewohner_innen sich für Verkehrs-beruhigung, mehr Platz für Fußgeher_innen, zusätz-liche Möblierung und mehr Begrünung aussprechen. Der weitverbreitete Wunsch nach einer Wiederer-öffnung des Gasthauses wird sich, soviel dürfen wir schon verraten im nächsten Frühjahr erfüllen.

Knackpunkt UllmannstraßeEines wurde in unseren Gesprächen aber auch ganz deutlich. Der Durchzugsverkehr vom 12. Bezirk kommend durch die Ullmannstraße ist ein Problem

im Grätzel. Zum einen die hohe Anzahl der Autos und vor allem die gefahrenen Geschwindigkeiten bereiten den Anrainer_innen Sorgen. Unabhängig von den weiteren Diskussionen zur Zukunft des Sparkassaplatzes werden wir die Situation in der Ullmannstraße in der Bezirksvertretung thematisie-ren und versuchen eine Entschärfung der Situation durchzusetzen.

Dorfplatzlfest 2015Wir hatten jedenfalls eine Menge Spaß beim Dorf-platzlfest 2014. Angenehme Temperaturen, großarti-ge Künstler_innen auf der Bühne und viele intensive Gespräche lassen uns mit Stolz sagen: Es war ein gelungenes Fest. Wir freuen uns schon jetzt auf nächstes Jahr und ein Wiedersehen beim Dorfplatzlfest 2015.

pChristian Tesar

EIn orT dEr BEGEGnunGdEr SparkaSSapLaTZ –

Nach den Aufregungen des Sommers rund um eine ungewisse Zukunft für den Schwendermarkt ist wie-der Sachlichkeit in die Debatte zurückgekehrt. Ja, dem Markt geht es nicht so gut. Die Marktgebäu-de bieten ein trauriges Bild, das Angebot ist bescheiden, nur wenige Kunden finden den Weg in die Schwendergasse, eine Abwärtsspirale.Auf der anderen Seite tut sich viel südlichen Bezirksteil. Im Grätzel südlich des Marktes, von der Reindorfgasse westwärts beginnt gerade die erste Phase einer Blocksanierung. Die Stadt unterstützt dabei Hauseigentümer_innen bei der Sanierung ih-rer Gebäude, von einer Beratung über die Konzept-erstellung bis hin zu finanziellen Förderungen. Im Zuge einer Blocksanierung werden immer auch die Stärken und Schwächen des jeweiligen Grätzels ana-lysiert und dem Bezirk Maßnahmen im öffentlichen Raum vorgeschlagen. Wir können davon ausgehen, dass dem Schwendermarkt hier erhöhte Aufmerk-samkeit geschenkt wird.

Impulsgeberin ReindorfgasseLange Zeit galt auch die Reindorfgasse als Sorgen-kind. Geschäfte sperrten zu, Kund_innen blieben aus, weitere Geschäfte sperrten zu, es war eine ähnliche Abwärtsspirale wie wir sie jetzt beim Schwendermarkt sehen. Aber in der Reindorfgasse ist etwas gelungen. Alteingessene, die weiter an ihre Gasse glaubten haben sich mit zuziehenden Kreativen, Kulturinitiativen und neuen Geschäftsleu-ten zusammengerauft und gemeinsam ist es ihnen gelungen den Trend umzukehren. Die Reindorfgasse gilt mittlerweile als eine der innovativsten Gassen Wiens. Die Initiative „Einfach 15“, ein Zusammen-schluss von Geschäftsleuten und Kulturinitiativen aus der Reindorfgasse gewann vor kurzem mit ihrem Projekt zur Grätzelbelebung einen Projektwettbe-werb der Wirtschaftsagentur Wien. Die Revitalisie-rung des Schwendermarkts ist Teil des Projekts. Die Vorzeichen für ein Gelingen dieser Revitalisierung waren schon lange nicht so gut wie zur Zeit.

Es wäre also ein günstiger Zeitpunkt in Form eines großen Beteiligungsprojektes die Bezirksbe-wohner_innen und Standler_innen, die Initiative „Einfach 15“, das Marktamt, die Wirtschaftagentur Wien und viele mehr in die Entscheidungen über die Zukunft des Marktes einzubeziehen. Der Bezirk soll gemeinsam mit der Stadt und dem Marktamt ein entsprechendes Beteiligungsprojekt vorbereiten und durchführen.

Wir alle kennen die Schwächen des Marktes, aber wir mögen ihn auch. Der Markt hat Zukunft, wenn wir ihm gemeinsam eine geben.

pMarianne Geets & Christian Tesar

HaT ZukunfTdEr SCHwEndErMarkT

Wir sagen JA zum Schwendermarkt. Der Schwendermarkt gehört zum 15ten Bezirk, er ist Teil seiner Identität. Gestalten wir also gemeinsam seine Zukunft.

Der Schwendermarkt,unsere gemeinsame Sache

Page 8: Schmelztiegel Oktober 2014

IMPRESSUMSchmelztiegel3/2014

Medieninhaberin: Die Grünen – Grüne Alternative Wien,

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Herausgeberin: Die Grünen – Grüne Alternative

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Grafik: Gregor Rührer

Druck: Donau Forum Druck, 1120 Wien.Verlagspostamt: 1070 Wien.

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Alle Fotos: Die Grünen, ausser:

Seite 2: Margit PalmanSeite 6: Block 44

267.000 EPU HABEN DIE ABSOLUTE MEHRHEIT BEI DER WKO-WAHL.

WK-Wahl 23. – 26. 2. 2015

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Einladung zur

zukunftswErkstatt 15

am Sa., 8. 11., 14:30–18:00 Uhr

in der alten Schieberkammer

meiselstr. 16-20

Aus organisatorischen Gründen ersuchen wir um

Anmeldung unter [email protected]

Mehr Infos unter wien15.gruene.at

GEMEINSAM FÜR EINEN LEBENS- &

LIEBENSWERTEN 15TEN

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