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SINTEG – Schaufenster intelligente Energie Ein Programm zur Förderung von Schaufensterregionen für die Energieversorgung der Zukunft SCHAUFENSTER INTELLIGENTE ENERGIE

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SINTEG – Schaufenster intelligente EnergieEin Programm zur Förderung von Schaufensterregionen für die Energieversorgung der Zukunft

SCHAUFENSTER INTELLIGENTE ENERGIE

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Impressum

Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit 11019 Berlin www.bmwi.de

Gestaltung und Produktion LoeschHundLiepold Kommunikation GmbH, Berlin

Stand Februar 2018

Druck Laserline Druckzentrum Berlin GmbH & Co. KG

Bildnachweis Designetz (S. 10), LHLK (S. 12), enera (S. 13), Jan-Simon Huußmann (S. 14), www.mediaserver.hamburg.de/ Christian Spahrbier (S. 15), heimrich&hannot/50Hertz (S. 17)

Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Nicht zulässig sind die Verteilung auf Wahlveranstaltungen und an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben von Informationen oder Werbemitteln.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist mit dem audit berufundfamilie® für seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, verliehen.

Weitere Broschüren erhalten Sie bei:Bundesministerium für Wirtschaft und EnergieReferat ÖffentlichkeitsarbeitE-Mail: [email protected] www.bmwi.de

Zentraler Bestellservice:Telefon: 030 182 722 72Bestellfax: 030 181 027 227 21

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Inhaltsverzeichnis

SINTEG: Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende – Ein Programm zur Förderung von Schaufensterregionen für die Energieversorgung der Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

Lösungen für die Digitalisierung der Energiewirtschaft in fünf Modellregionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7

Schaufenster C/sells – Großflächiges Schaufenster im Solarbogen Süddeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8

Schaufenster Designetz – Drei Bundesländer erproben das Stromnetz der Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Schaufenster enera – Digitalisierung der Energieversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Schaufenster NEW 4.0 – Innovationsallianz für den Norden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Schaufenster WindNODE – Das Schaufenster für intelligente Energie aus dem Nordosten Deutschlands . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Gemeinsam zum Ziel – SINTEG als Netzwerk für die Bearbeitung wichtiger Herausforderungen der Energiewende . . . . . . 18

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Die Energiewende ist keine ferne Zukunftsvision mehr, sondern ein Erfolgsprojekt, auf das Deutschland stolz sein kann. Heute stammt ein Drittel unseres Stroms aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse. Dadurch werden wir immer unabhängiger von Atom- und Kohlestrom und schonen das Klima. Gleichzeitig verbrauchen wir immer weniger Energie, obwohl die Wirtschaft wächst.

Jetzt ist es Zeit, die nächsten Schritte zu gehenWir haben uns zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2050 mindestens 80 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien kommen und die Treibhausgas-emissionen um 80 bis 95 Prozent im Vergleich zu 1990 zurückgehen. Um dieses Ziel zu erreichen, genügt es nicht, einfach mehr Windenergie- und Solaranlagen zu bauen. Das Stromsystem insgesamt muss flexibler und intelligen-ter werden. Die Netze müssen ausgebaut und an die neuen Herausforderungen angepasst werden. Erzeugung, Netze, Verbrauch und Speicherung müssen intelligent zusammen-wirken. Heizungen, Autos und Industrie müssen immer mehr erneuerbaren Strom nutzen statt fossiler Brennstoffe. Für all dies brauchen wir innovative Technologien und Verfahren sowie die Digitalisierung der Energiewirtschaft.

Aktuelle Fragen werden beantwortetWie kann das System funktionieren, wenn erneuerbare Energien zeitweise 100 Prozent des Stroms liefern? Wie müssen sich die Netze verändern? Welche neuen Geschäfts-modelle bringt die Digitalisierung? Wie bleiben persön-liche Daten geschützt und das System vor Hackerangriffen sicher? Wie können private Verbraucher und kleine Erzeu-ger ihre Flexibilitäten vermarkten? Wie kann eine effiziente Sektorkopplung von Strom, Wärme und Verkehr aussehen?

Bei SINTEG hat die Zukunft schon begonnenMit dem Förderprogramm SINTEG „Schaufenster intelli-gente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ wollen wir in fünf großen Modellregionen („Schaufenster“) Lösungen entwickeln und demonstrieren. Dabei werden sowohl technische als auch wirtschaftliche und recht-liche Herausforderungen angegangen. Die Schaufenster arbeiten zum Beispiel an digitalen Marktplattformen zur Vernetzung und Nutzung von flexiblen Erzeugern und Ver-brauchern, z. B. um Netzengpässe zu vermeiden, oder an Handy- Applikationen für den Austausch von Energie. Im

Fokus stehen sichere, effiziente und massengeschäftstaug-liche Verfahren, innovative Technologien sowie Marktme-chanismen für flexible, intelligente Netze und Märkte. Die besten Lösungen sollen als Vorbild für eine breite Um-setzung in ganz Deutschland dienen. Jedes Schaufenster findet vor Ort andere Voraussetzungen vor und hat einen anderen Fokus. Alle setzen jedoch auf die Digitalisierung. Zum Beispiel werden digitale Marktplattformen für den Austausch von Energie geschaffen, mit denen beispielswei-se auch viele kleine Batteriespeicher von Privathaushalten gebündelt werden können, um das Netz zu stabilisieren. Es wird auch eine intelligente Steuerungstechnik in Indust-riebetrieben eingeführt. Dadurch können diese die Produk-tion je nach Strompreis anpassen und z. B. ihre Produktion automatisch steigern, wenn es viel Strom aus erneuerbaren Energien gibt.

Reallabor für die Digitalisierung der EnergiewendeZiel des SINTEG-Programms ist es auch, in der Praxis er-probte Erfahrungen für die zukünftige Weiterentwicklung des Rechtsrahmens zu sammeln. Hierfür hat die Bundes-regierung eine Verordnung mit zeitlich befristeten „Expe-rimentieroptionen“ beschlossen. Durch die Verordnung erhalten die Schaufenster die Möglichkeit, ohne wirtschaft-liche Nachteile neue Technologien, Verfahren und Ge-schäftsmodelle zu testen, beispielsweise zur Digitalisierung und zur Sektorkopplung Strom-Wärme. Dadurch können Innovationen schneller vom Labor in den Praxistest und schließlich in den Markt gelangen. Mit SINTEG schaffen wir damit ein „Reallabor“ für die Digitalisierung der Energie-wende.

In allen fünf Schaufenstern kooperieren verschiedenste Partner aus der Energiewirtschaft sowie der Informations- und Kommunikationsbranche. Seit Dezember 2016 arbei-ten mehr als 300 Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Kommunen, Landkreise und Bundesländer gemeinsam an der Energiewelt von morgen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt diese Arbeit mit über 200 Millionen Euro Fördermitteln. Dazu kommen eigene Mittel der beteiligten Unternehmen. Insgesamt werden in den nächsten vier Jahren durch das SINTEG- Programm über 500 Millionen Euro in die Zukunft des Energiesystems investiert.

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Mit dem Förderprogramm SINTEG werden in fünf großen Modellregionen – sogenannten Schaufenstern – Lösungen für die Digitalisierung der Energiewirtschaft entwickelt und demonstriert.

Jedes Schaufenster findet vor Ort andere Voraussetzungen vor und hat einen anderen Schwerpunkt:

C/sells: Großflächiges Schaufenster im Solarbogen Süd-deutschlandDas Schaufenster C/sells in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen hat den Schwerpunkt „Sonne“. Dabei steht die regionale Optimierung von Erzeugung und Verbrauch im Fokus. Es soll ein zellulär strukturiertes Energiesystem auf-gebaut werden („Cells“), also autonom handelnde, regionale Zellen, die im überregionalen Verbund miteinander agieren. Diese greifen u. a. auf mehr als 10.000 geplante intelligente Messsysteme zurück.

Designetz: Baukasten Energiewende – Von Einzellösun-gen zum effizienten System der ZukunftIm Schaufenster Designetz werden in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland Lösungen für eine intelligente Energie-Infrastruktur entwickelt. Diese soll eine flexible und sichere Versorgung mit dezentral erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien effizient ermöglichen. Erprobt wird dabei das lokale, regi-onale und überregionale Zusammenspiel von Erzeugung und Verbrauch. Durch die Heterogenität der Modellregion können nahezu alle Versorgungsaufgaben des Jahres 2035 für ganz Deutschland simuliert werden.

enera: Der nächste große Schritt der EnergiewendeIm Schaufenster enera in Niedersachsen geht es u. a. um regionale Systemdienstleistungen, um lokal das Netz zu stabilisieren. enera adressiert die drei Schwerpunkte: Netz, Markt und Daten. Im Bereich Netz soll durch technisches Nachrüsten von Erzeugern, Verbrauchern und Speichern, bzw. deren Neuinstallation, und durch die Ertüchtigung des Netzes mit neuen Betriebsmitteln das Energiesystem technisch flexibilisiert werden. Im Bereich „Markt und Handel“ soll die Strombörse EPEX ihre Orderbücher im Intraday-Markt um Informationen zum Standort der Stromerzeugungsanlagen erweitern. Damit dieser Handel reibungslos funktioniert, muss eine entsprechende digitale Infrastruktur geschaffen werden. Es ist geplant, das Netz mit über 30.000 intelligenten Messsystemen und Sensoren auszurüsten und an das Kommunikationsnetz anzubinden.

NEW 4.0 – Norddeutsche EnergieWende: Von der Strom- zur EnergiewendeDas Schaufenster NEW 4.0 in Schleswig-Holstein und Hamburg soll zeigen, dass die Gesamtregion bereits 2035 sicher und zuverlässig mit Strom aus 100 Prozent regene-rativer Energie versorgt werden kann. Im Rahmen einer Doppelstrategie sollen regionale Abregelungen von Wind-energieanlagen in der Modellregion durch einen erhöhten Stromexport in andere Regionen reduziert werden. Gleich-zeitig soll die energetische Selbstversorgung, also der Ver-brauch von regenerativ erzeugter Energie in der Region, durch geeignete Flexibilitätskonzepte und Sektorkopplung gesteigert werden.

WindNODE: Das Schaufenster für intelligente Energie aus dem Nordosten DeutschlandsDas Schaufenster WindNODE umfasst die fünf ostdeut-schen Länder und Berlin. Ziel ist eine effiziente Einbindung von erneuerbarer Erzeugung in einem energieträgerüber-greifend optimierten System aus Strom-, Wärme- und Mobilitätssektor. Bei WindNODE sind alle Akteure eines zukünftigen, intelligenten Energiesystems repräsentiert – Erzeuger, Nutzer, Stromnetze, Märkte – und wirken zusam-men, um Flexibilitäten zu koordinieren. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Perspektive des Nutzers. In neun Demon stratoren werden innovative Anwendungen auf allen Ebenen des vernetzten Energiesystems vorgestellt und miteinander zu einem Gesamtmodell verbunden.

SINTEG – Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die EnergiewendeZiel: In SINTEG werden in fünf Schaufensterregionen skalierbare Musterlösungen für technische, wirt-schaftliche und regulatorische Herausforderungen der Energiewende entwickelt und demonstriert. Dabei stehen insbesondere sichere, effiziente und massenge-schäftstaugliche Verfahren, innovative Technologien sowie Marktmechanismen für flexible, intelligente Netze und Märkte im Fokus. Laufzeit: 2016 – 2020 Projektpartner: über 300 Fördersumme: über 200 Millionen Euro Ansprechpartner: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie [email protected]

www.sinteg.de

Lösungen für die Digitalisierung der Energiewirtschaft in fünf Modellregionen

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C/sells im ÜberblickModellregion: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen Ziel: Zelluläre Energiesysteme mit hohen Anteilen erneuerbarer Energien für eine umweltverträgliche, effiziente, komfortable und sichere Energiestruktur werden entwickelt und großflächig demonstriert. Laufzeit: Januar 2017 bis Dezember 2020 Fördersumme: rund 44 Millionen Euro Partner: 58 Ansprechpartner: Fichtner IT Consulting AG Dr. Albrecht Reuter Telefon: 0711 - 208995 201964 [email protected]

www.csells.net

Wie kommt elektrischer Strom zuverlässig dorthin, wo er gebraucht wird? Das Projekt C/sells will diese Herausforde-rung der Energiewende mit intelligenten Netzen meistern und im „Solarbogen“ Süddeutschland ein Schaufenster für die Energieversorgung von morgen errichten. Wie das von-stattengeht, erklärt Dr. Albrecht Reuter, Gesamtprojektleiter von C/sells.

Herr Dr. Reuter, was hat es mit dem Solarbogen Süd-deutschland auf sich?Wir wollen mit digitalen Technologien ein überregionales, dezentrales, intelligentes Stromnetz aufbauen. Darin be-ziehen wir alle verfügbaren regenerativen Ener giequellen unserer Region mit ein, etwa die Wind kraft aus Hessen und die Solarenergie aus Bayern und Baden-Württemberg. Diese beiden Länder sind Spitzenreiter bei der Erzeugung von Solarenergie und erbringen knapp die Hälfte der Photo voltaikleistung Deutschlands – mit weiteren Ausbau-potenzialen in den nächsten Jahren.

Wie funktioniert der Solarbogen?Unser Energiesystem besteht aus vielen unterschiedlichen Zellen, das können Städte, Quartiere, Straßenzüge und auch Areale wie Flughäfen oder Industriegebiete sein. Bei C/sells erproben wir in mehr als 30 solcher Demonstrationszellen das Energiesystem der Zukunft. Solaranlagen und Wind-parks fallen in die Kategorie „Erzeugung“, Übertragungs- und Verteilnetze in „Netze“ und Immobilien, Quartiere und Städte in „Verbrauch“. Die Zellen bilden gemeinsam die Infrastruktur unseres Energiesystems, das wir digitalisieren wollen. Denn so können wir den gesamten Energieversor-

gungsprozess präzise und automatisch mithilfe digitaler Technologien steuern.

Das hat Vorteile: Einerseits kann jede Zelle Energie selbst erzeugen, verteilen und nutzen – ganze Städte erhalten so ein autonomes Energiemanagement. Andererseits können wir die Zellen durch digitale Technik miteinander ver-binden. Strom kann dann automatisch dorthin gesteuert werden, wo er gerade gebraucht wird. Produziert zum Beispiel ein Dorf zur Mittagszeit zu viel Solarstrom, wird die überschüssige Energie ins Netz eingespeist. Wenn es einen Peak in der Stromerzeugung gibt, wird der Überschuss ge-speichert. Wenn jedoch die Industrie in der Region Bedarf an zusätz lichem Strom hat, werden sie mit dem Überschuss aus dem Dorf versorgt. Digitale Technologien geben also jeder Zelle unserer Infrastruktur die Flexibilität, um die Schwankungen der erneuerbaren Energien auszugleichen. So trägt ein intelligentes Energienetz auch zur Versor-gungssicherheit bei.

Wie wollen Sie den Solarbogen in die Tat umsetzen?Drei zentrale Instrumente bilden die Grundstruktur des C/sells-Projekts und stellen zugleich seine Verbindungsglie-der dar. Dabei handelt es sich um das „Infrastruktur-Infor-mationssystem (IIS)“, die „Abstimmungskaskade“ und den

„regionalisierten Handel mit Energie und Flexibilitäten“.

Das erste Instrument „IIS“ stellt den Markt- und Netzakteu-ren verschiedene Informations- und Zugriffsdienste mit den dazu erforderlichen Instrumenten bereit, um die Opti-mierung sowohl auf Zellebene als auch im Zellverbund zu

Schaufenster C/sellsGroßflächiges Schaufenster im Solarbogen Süddeutschland

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C/sells-Marktdesign berücksichtigt dabei die Umsetzbarkeit der Energieflüsse aufgrund physikalischer Netzrestriktio-nen im Rahmen der Ampelphasen und die Wechselwirkun-gen unterschiedlicher, parallel existierender Märkte mit regionalisierten und nicht regionalisierten Produkten.

Um die Plattform praxistauglich zu machen, müssen wir noch Antworten auf einige technische Fragen finden. Wir wissen, dass unser Energiesystem künftig stärker Cyber-attacken ausgesetzt sein wird. Deshalb entwickeln wir hohe Standards für Datenschutz, Informations- und Funktions-sicherheit. Zugleich forschen wir an individuell auf die ein-zelnen C/sells-Zellen zugeschnittenen Kombinationen von Kommunikationstechnologien wie Mobilfunk, Ethernet, Glasfaser, DSL und Powerline, um die Defizite des Mobil-funks auszugleichen. Die Mobilfunktechnologie erfasst manche Punkte in unserem Energienetz nicht und würde sie damit vom Solarbogen ausschließen.

Zudem nützt Ihnen die beste Idee nichts, wenn sie nicht auf einem soliden juristischen Fundament gründet oder unren-tabel ist. Deshalb wollen wir uns in die Erarbeitung eines geeigneten rechtlichen Rahmens für intelligente Energie-netze einbringen und einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Energiewende wirtschaftlich trägt.

Wie können Betriebe und Menschen wirtschaftlich vom Solarbogen profitieren?Mit der Digitalisierung der Energieinfrastruktur eröffnen wir Chancen für neue Geschäftsmodelle, Dienstleistungen und Produkte. Sowohl Energieerzeuger und Netzbetreiber als auch Bürgerinnen und Bürger sollen dieses wirtschaft-liche Potenzial nutzen können. Schon heute produzieren beispielsweise rund 760.000 Menschen in Süddeutschland selbst Strom. Durch neue Ideen und Maßnahmen wollen wir dazu beitragen, den Kreis der Profiteure von der Ener-giewende zu vergrößern und so auch für mehr Akzeptanz sorgen.

In mehr als 30 Demonstrations- und neun Partizipations-zellen erproben wir die Leitidee von C/sells: Ein Energie-system, das zellulär, partizipativ und vielfältig angelegt ist, soll für die kommenden Generationen nachhaltig funktio-nieren und Bestand haben.

ermöglichen und einen Marktzugang für Flexibilitäten zu schaffen. Das IIS sorgt dafür, dass der Informations- und Datenaustausch zwischen den Zellen wirtschaftlich, inter-operabel und sicher stattfindet. Hierzu unterstützt das IIS Energienetze, Energie(dienstleistungs-)märkte und Liegen-schaften mit gemeinsamen Informationen und Kommu-nikationstechniken. Das IIS besteht aus Komponenten der Sensorik, der Aktorik, des Kommunikationssystems und gemeinsamer Basisdienste.

Das zweite Instrument, die sogenannte Abstimmungskas-kade, sorgt dafür, dass die Netze über alle Spannungsebenen hinweg rasch und weitgehend automatisiert kommunizie-ren und agieren. Dies ist in einer erneuerbaren Energiewelt eine Grundvoraussetzung für ein stabiles Netz. Dem Zell-gedanken folgend, gelingt es, erkannte oder prognostizierte kritische Netzzustände automatisiert sowohl innerhalb der Zelle als auch im Zellverbund zu beheben. Vor diesem Hintergrund wurde eine Bewertungslogik des Netzzustan-des in Form einer Ampel mit grünen, gelben und roten Netzzuständen eingeführt. Die in C/sells konzipierte auto-matisierte Abwicklung von Maßnahmen zur Sicherung der Netzstabilität minimiert die Dauer von roten Phasen. Damit wird eine gleichberechtigte und ungehinderte Entfaltung der Akteursvielfalt ermöglicht, wobei die Netzbetreiber die Vermittlerrolle übernehmen, indem sie die Netzinfrastruk-tur diskriminierungsfrei dem Markt zur Verfügung stellen.

Das dritte Instrument betrifft den regionalisierten Handel mit Energie-Dienstleistungen und Produkten. Der Hand-lungsspielraum der C/sells-Akteure ist nicht mehr auf einen einzigen Fokus beschränkt. Stattdessen sind sie in der Lage, sowohl regional Energie und Flexibilität zu kaufen und zu verkaufen als auch auf den heute bereits existieren-den, zentralen Märkten zu handeln und somit Erlöse zu erzielen. Eine Möglichkeit, den regionalisierten Handel umzusetzen, besteht in der Schaffung regionaler Märkte (kurz: Regiomärkte). Zudem können zentrale Märkte um regionalisierte Produkte erweitert werden. Ungeachtet der genauen Ausgestaltung des regionalisierten Handels steht es den C/sells-Akteuren frei, die Netzbetreiber bei Engpass-situationen im Netz zu unterstützen (z. B. Batterie speicher speisen bei geringer Photovoltaik-Erzeugung ein), den Strom untereinander zu handeln (z. B. Verkauf des Stroms an einen Abnehmer im Nachbardorf) oder wie bereits heute zentral zu verkaufen (an der Strombörse oder am Regele-nergiemarkt). Der C/sells-Handel schafft vielfältige Partizi-pationsmöglichkeiten und gibt allen Akteuren im zukünfti-gen Energiesystem einen ökonomischen Rahmen. Das

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10 SINTEG – SCHAUFENSTER INTELLIGENTE ENERGIE

Designetz im ÜberblickModellregion: Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland Ziel: Designetz integriert Einzellösungen insbesondere über eine optimierte markt-, system- und netzdien-liche Nutzung von Flexibilitäten zu einem effizienten, stabilen und damit zukunftsfähigen Gesamtsystem. Laufzeit: Januar 2017 bis Dezember 2020 Fördersumme: rund 29 Millionen Euro Partner: 47 Ansprechpartner: innogy SE Torsten Knop Telefon: 0201 - 1229324 [email protected]

www.designetz.de

Die Energiebranche forscht bereits im Labor und in kleine-ren Projekten an der Stromversorgung der Zukunft. Dabei werden teilweise clevere Einzellösungen gefunden, die sich auch erfolgreich umsetzen lassen. Was im Kleinen also bereits funktioniert, soll nun auch im großen Kontext gelingen – mit dem Projekt Designetz. Rund 50 Partner aus Energiewirtschaft, Industrie, Kommunen, Forschung und Entwicklung möchten gemeinsam diese Frage beantwor-ten: Wie erreichen wir eine klima freundliche, verlässliche und effiziente Energieversorgung bei wachsenden Anteilen an schwankender Stromerzeugung aus Wind und Sonne? Im Fokus stehen dabei digitale und intelligente Verteilnetze, die sich vor dem Hintergrund zunehmend dezentraler Er-

zeugung immer mehr von einer Einbahnstraße zur Zwei-bahnstraße für Strom entwickeln. Aber auch innovative Speichertechnologien, Energieplattformen und steuerbare Lasten spielen eine Rolle.

In Designetz werden durch ein innovatives Verbundsystem lokale, regionale und überregionale Ebenen miteinander verbunden. Damit können Angebot und Nachfrage auf lokaler oder regionaler Ebene direkt ausgetauscht, bei Bedarf aber auch überregional abgedeckt werden. Die fol-genden Beispiele zeigen, dass Designetz unterschiedlichste Versorgungsaufgaben für die Mehrzahl deutscher Regionen simulieren kann.

Designetz: Das Schaufenster umfasst nicht nur Ballungsräume, sondern auch ländliche Regionen.

Schaufenster DesignetzDrei Bundesländer erproben das Stromnetz der Zukunft

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Designetz in Nordrhein-Westfalen: Energieversorgung im BallungsraumAusflug zur Zeche Zollverein im Frühling: Mitten in die ruhige Sonntagsvormittagsidylle platzt eine Gruppe Grundschüler. Hier, wo früher Steinkohle gefördert wurde, ist heute das neuste Abenteuer der Hexe Kleinlaut zu sehen, aufgeführt von einem Essener Theater. Der Strukturwandel macht sich im Ruhr-gebiet so stark bemerkbar wie an kaum einem anderen Ort der Republik: Mit dem Rückgang der Montan-industrie kam der Aufschwung der dienstleistungsorientierten und wissensbasierten Wirtschaft. Heute wird zwischen Ruhr und Emscher viel Strom verbraucht, aber direkt vor Ort wird wenig Strom produziert. Für neue Anlagen, mit denen sich Strom aus erneuerbaren Energien ge win nen lassen könnte, ist in dem dicht besiedelten Ballungsraum kaum Platz. Vorhanden ist jedoch eine hohe Dichte an Energienetzen sowie eine Reihe von Industriebranchen, die sowohl als Verbraucher als auch als Erzeuger oder Anbieter steuerbarer Lasten Flexibilität in die Energieversorgung bringen können – zum Beispiel durch die Speiche-rung überschüssiger Energie oder die Umwandlung von überschüssigem Strom in Wärme.

Designetz im Saarland: Verbrauch und Produktion im GleichgewichtWer es nach ganz oben geschafft hat, kann nicht nur den Panoramablick über die gesamte Saarschleife genießen, sondern hat auch eine ganze Menge über den Lebensraum Wald gelernt: Der im Sommer 2016 eröffnete Baumwipfelpfad ist eine der neusten Attraktionen des Saarlandes. Wer sich weniger für Natur interessiert, der besucht die Völklinger Hütte. Den Strukturwandel kennen die Saarländer näm-lich auch. Statt auf Kohle setzt das Saarland heute auf die Stahl- und die Automobilindustrie – und das sehr erfolgreich. Entlang der Saar haben sich zahlreiche Unternehmen angesiedelt, alle haben einen sehr hohen Energieverbrauch vorzuweisen. Doch das Saarland ist eben auch ländlich und vergleichbar mit anderen Regionen der deutschen Mittelgebirge. Dort ist die Energiegewinnung aus regenerativen Energieträgern möglich und auch bereits Praxis. So entsteht ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Verbrauch und Produktion – vorausgesetzt, die gewonnene Energie lässt sich verlustfrei speichern und zu laststarken Zeiten einsetzen.

Designetz in Rheinland-Pfalz: Ländliche Regionen als EnergielieferantenDer Ritterschlag vor dem Ruhestand: Für Hans-Joachim Zilliken kam die Auszeich-nung zum Winzer des Jahres genau zur rechten Zeit. Gerade hatte er den Generatio-nenwechsel eingeläutet und den Betrieb im rheinland-pfälzischen Saarburg an seine Tochter übergeben. Sie will die Tradition nun fortführen und erstklassige Weine pro-duzieren, das Markenzeichen von Rheinland-Pfalz. Hier gibt es Weinberge, roman-tische Burgen und Schlösser und malerische Altstädte. Allein im letzten Jahr konnte das Land zwischen Rhein, Mosel und Saar knapp zehn Millionen Gäste an locken, die zum Beispiel einen der Kurorte besucht haben oder entlang der Deutschen Wein-straße wandern gegangen sind. Die ländliche Struktur, die einen großen Teil von Rheinland-Pfalz ausmacht, ist für die Erzeugung von erneuerbaren Energien bestens geeignet. So wird hier Energie aus Sonne, Wind und Biogas gewonnen – mehr, als vor Ort verbraucht werden kann. Um die überschüssige Energie zu nutzen, müssen Speichermöglichkeiten sowie lokale und überregionale Ausgleichsoptionen geschaf-fen werden.

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enera im ÜberblickModellregion: Niedersachsen mit den Landkreisen Aurich, Friesland, Wittmund und der Stadt Emden Ziel: enera demonstriert in einem systematischen Ansatz die durchgehende Digitalisierung und tech-nische Flexibilisierung des Energiesystems unter Berücksichtigung aller Akteure. Laufzeit: Januar 2017 bis Dezember 2020 Fördersumme: rund 52 Millionen Euro Partner: 63 Ansprechpartner: EWE AG Ulf Brommelmeier Telefon: 0441 - 48055111 [email protected]

www.energie-vernetzen.de

Neue Technologien für die EnergieversorgungDas Schaufenster enera konzentriert sich in seiner Modell-region auf das Thema Digitalisierung der Energieversor-gung. Maschinen sollen uns besser mit Informationen, z. B. über Stromverbrauch, versorgen und die einzelnen Teile des Energiesystems sollen Daten untereinander austauschen können. Das klappt nur, wenn wir die Energieversorgung mit digitalen Technologien ausrüsten.

Wir untersuchen, wo Strom in Nordwestdeutschland zu welcher Zeit verbraucht wird. Dazu sollen über 30.000 intel-ligente Stromzähler in Haushalten, Gewerben und Betrieben installiert und rund 1.000 Knotenpunkte im Stromnetz mit digitaler Messtechnik ausgerüstet werden.

Die Technik soll immer selbstständiger auf diese Informatio-nen reagieren können: Mit bis zu 200 intelligenten Trafos soll ein guter Teil der Schwankungen im Ortsnetz, wie sie häufig durch Windkraft- und Solaranlagen entstehen, auto matisch ausgeglichen werden. Mit Geräten zur Umwandlung von Spannung und Frequenz können Windkraftan lagen helfen, die Spannung im Netz stabil zu halten. Große, flexible Ver-braucher – z. B. Industriebetriebe – sollen mit Steuertechnik ausgestattet werden, mit der sie die Produktion steigern können, wenn ein Überangebot an Ökostrom herrscht und umgekehrt. Und mit der Installation von drei Stromspei-chern, die über eine Gesamtkapazität von sieben Megawatt verfügen, wird dafür gesorgt, dass der bei steifer Brise über-schüssige Ökostrom bei Flaute abgerufen werden kann.

Schaufenster eneraDigitalisierung der Energieversorgung

enera konzentriert sich in seiner Modellregion auf das Thema Digitalisierung der Energieversorgung.

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13SINTEG – SCHAUFENSTER INTELLIGENTE ENERGIE

Damit all das funktioniert, müssen Daten zusammen fließen und so aufbereitet werden, dass man damit gut arbeiten kann. Deshalb wird eine Plattform für den Datenaustausch entwickelt. Nötig sind dafür geeignete Schnittstellen, damit alle Technologien eine gemeinsame Sprache sprechen. Da-mit die Plattform rege genutzt wird, müssen zentrale und einfach zu handhabende Dienste wie Abrechnungssystem und Berichtswesen bereitstehen – und alles unter höchsten IT-Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen.

Labor für die Geschäftsmodelle von morgenIm kreativen „Zukunftslabor“ enera entstehen darüber hinaus eigene neue, intelligente Dienstleistungen und Produkte. Sie sollen zum Beispiel für mehr Sicherheit und Komfort für Verbraucher sorgen oder die Wirtschaftlichkeit der Energieerzeugung erhöhen. Dabei geht es um mehr Sicherheit und Komfort auf der einen Seite und eine höhere Wirtschaftlichkeit der Energieversorgung auf der anderen.

Das betrifft besonders Stromerzeuger, -händler und Netz-betreiber. Um die Ressourcen in der Region optimal zu nut-zen, muss der Strom genau nach Bedarf vor Ort erzeugt und genutzt werden. Und zwar so flexibel, dass das Netz entlas-tet und ein Ausbau minimiert werden kann. Dafür sollen Erzeuger, Speicher und Betriebe zu regionalen, virtuellen

Kraftwerken vernetzt und ein Marktplatz für regionale Energieprodukte und -dienstleistungen entwickelt werden. Die Zusammenführung aller Daten ermöglicht dabei zuver-lässigere Prognosen und einen effizienteren Handel – und damit günstigere Strompreise für die Verbraucher.

Doch auch sie können von enera direkt profitieren: Mit intelligenten Zählern und mehr Transparenz im Stromnetz können individuelle, flexible Tarife entstehen, die sie zum Beispiel belohnen, das Elektroauto dann zu laden, wenn viel Wind weht. Oder durch Handy-Apps, die helfen, Energie zu sparen. Statten Verbraucher ihr eigenes Haus mit smarter Technik aus, können der heimische Solarspeicher oder die Nachtspeicherheizung für sie Geld verdienen, indem sie das Netz entlasten.

Vorbild für ganz DeutschlandAn diesen Beispielen wird klar: enera will in der Praxis zeigen, wie die Energieversorgung in zehn, zwanzig Jahren aussehen kann, wenn man sie nachhaltig und intelligent neu denkt. Hat enera einmal gezeigt, was die Digitalisierung der Energieversorgung bringt, und welche Rahmenbedin-gungen und Investitio nen sie braucht, kann die Region deutschland- und europaweit Schule machen.

Die Modellregion enera ist geprägt von dezentraler Erzeugung großer Mengen Windenergie.

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Prof. Dr. Werner Beba ist Projektkoordinator des Verbund-projekts NEW 4.0. Zugleich ist er Leiter des Competence Centers für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz (CC4E) der HAW Hamburg.

Wofür steht NEW 4.0 und welche Ziele werden mit dem Projekt verfolgt? „NEW“ steht für Norddeutsche EnergieWende und 4.0 be schreibt die Schwelle zur vierten industriellen Revolu-tion: die Digitalisierung der Industrie und die intelligente Vernetzung der Akteure im Rahmen der Energiewende. Mit dem länderübergreifenden Praxisgroßtest möchten wir er proben, wie ganz Hamburg und Schleswig-Holstein schon bis 2035 zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden können – zuverlässig, kosten-

günstig, CO2-mindernd und gesellschaftlich akzeptiert. Die zu erprobenden Lösungen können anschließend als Vorbild für andere deutsche und europäische Regionen dienen.

Was ist das Besondere an Hamburg und der Region Schleswig-Holstein?Hamburg weist als pulsierende Hafenstadt mit einer be völ-kerungsreichen Metropolregion und Großindustrie einen sehr hohen Stromverbrauch auf. Dagegen ist Schleswig- Holstein ein bedeutendes Erzeugungszentrum für Wind-energie, das immer häufiger zum Stromexporteur wird. Nicht nur auf regionaler Ebene: Durch die geographische Lage zwischen den Verbrauchszentren im Süden und den Speicherkraftwerken Skandinaviens entwickelt sich Nord-deutschland auch international zu einem wichtigen Kno-tenpunkt. Wir sind überzeugt, dass die Region die idealen Voraussetzungen bietet, um zu einem Innovationsmotor der Energiewende zu werden.

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie mit dem Projekt NEW 4.0?Hamburg und Schleswig-Holstein bilden eine optimale Modellregion, um Lösungen für eine der wichtigsten Herausforderungen der Energieversorgung von morgen zu erproben: die Bewältigung des wachsenden Ungleichge-wichts von Erzeugung und Verbrauch. Allzu häufig müssen Windenergieanlagen zum Beispiel heute noch abgeregelt werden, weil die Strommengen aufgrund von Netzeng-pässen nicht zu den Verbrauchern transportiert werden können. Es geht in NEW 4.0 deshalb darum, ein System

Schaufenster NEW 4.0Innovationsallianz für den Norden

NEW 4.0 im ÜberblickModellregion: Schleswig-Holstein und Hamburg Ziel: Die Steigerung des Stromexports und die Erhö-hung der energetischen Selbstverwertung dient als Entwicklungspfad für eine sichere, kostengünstige, klimaschonende Stromversorgung mit 100 Prozent EE-Anteil in 2035. Laufzeit: Dezember 2016 bis November 2020 Fördersumme: rund 44 Millionen Euro Partner: 57 Ansprechpartner: HAW Hamburg Prof. Dr. Werner Beba Telefon: 040 - 428 75 6937 [email protected]

www.new4-0.de

Prof. Dr. Werner Beba, Projektkoordinator bei NEW 4.0

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zu entwickeln, das nicht mehr nur auf Nachfrage reagiert, sondern den Verbrauch dynamisch an das Stromangebot anpassen kann.

Wie soll diese Herausforderung bewältigt werden?Die Entwicklung eines neuen Energiesystems passiert nicht von heute auf morgen. Im Rahmen der vierjährigen Projektlaufzeit wird es NEW 4.0 aber gelingen, die Entwick-lungspfade dafür aufzuzeigen. Dazu hat sich eine Innova-tionsallianz mit rund 60 Partnern aus Wirtschaft, Wissen-schaft und Politik gebildet. Zusammen verfolgen wir eine Doppelstrategie: Zum einen soll die Fähigkeit zum Strom-export in andere Regionen verbessert werden. Zum anderen soll die Selbstverwertung von regenerativ erzeugtem Strom erhöht werden – zum Beispiel durch den Einsatz von neuen Speichertechnologien oder die Flexibilisierung industrieller Produktionsprozesse. Durch Sektorkopplung, also die Um-wandlung von überschüssigem Strom in Energie für Wärme oder Mobilität, stabilisieren wir das Stromsystem und redu-zieren den fossilen Energiebedarf. Alle beteiligten Akteure und Komponenten der Erzeugung, der Speicherung, des Transports und des Verbrauchs werden dazu intelligent

miteinander vernetzt. So entsteht ein konkretes Bild der jeweiligen Bedarfssituation und der Energieverbrauch kann flexibel und ökonomisch gesteuert werden.

Welchen langfristigen Nutzen bietet das Projekt?Durch eine flächendeckende Versorgung der Region aus er-neuerbaren Energien vermeiden wir die Erzeugung klima-schädlicher CO2-Emissionen. Die Systemkosten sollen – durch Vermeidung von Abregelungen – gesenkt werden. Wir leisten mit NEW 4.0 also einen entscheidenden Beitrag zum „Jahrhundertprojekt Energiewende“ – auch volkswirt-schaftlich: Die Erprobung neuer Marktmodelle und regu-latorischer Bedingungen sind wesentlicher Bestandteil unseres Schaufensters. Insgesamt bauen Hamburg und Schleswig-Holstein ihre Rolle als Innovationsstandort durch NEW4.0 also weiter aus. Zudem eröffnet das Projekt den beteiligten Unternehmen ganz neue Marktchancen und sichert langfristig die Wettbewerbsfähig keit. Dadurch wird die Wirtschaftskraft der Region extrem gestärkt. Damit einher geht auch die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen.

Verbrauch und Erzeugung ergänzen sich in NEW 4.0: Während Hamburg als Hafenstadt und Industriestandort viel Energie verbraucht, produziert Schleswig-Holstein viel Strom aus Windkraft.

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WindNODE im ÜberblickModellregion: Neue Bundesländer inkl. Berlin Ziel: Durch digitale Vernetzung werden große Erzeu-gungskapazitäten erneuerbarer Energien, Stromnetze und Energienutzer effizient integriert. Laufzeit: Dezember 2016 bis November 2020 Fördersumme: rund 37 Millionen Euro Partner: 75 Ansprechpartner: 50Hertz Transmission GmbH Markus Graebig Telefon: 030 - 5150 2805 [email protected]

www.windnode.de

Ausblick in die erneuerbare ZukunftDie Hälfte des Stromverbrauchs im Schaufenster WindNODE wird bereits heute aus erneuerbaren Energien gedeckt, allen voran aus Windkraft, Tendenz wei terhin deutlich steigend. Vergleichbare Regionen im In- und Ausland werden erst in mehreren Jahren so weit sein. Doch was bedeutet das, „die Hälfte des Strombedarfs aus Erneuerbaren“? Tatsächlich ist dies ein Mittelwert, gerechnet über das ganze Jahr, denn Sonne und Wind stellen ihr Energieangebot nicht konstant zur Verfügung. So gibt es beispielsweise in einer windstillen Nacht (der sogenannten „Dunkelflaute“) fast gar keinen erneuerbaren Strom, so dass bisher vor allem Kohle- und Gaskraftwerke einspringen müssen. An einem sonnigen, windreichen Tag kann es hingegen vorkommen, dass in manchen der beteiligten Regionen Wind- und Sonnen-kraftwerke mehr als das Dreifache des lokal benötigten Stroms erzeugen. In den Übertragungs- und Verteilnetzen, welche den Strom aus den Windparks über größere Ent-fernungen in die Städte und Fabriken führen, drohen dann Engpässe: so ähnlich wie Stau auf einer Hauptverkehrs-straße mitten im Berufsverkehr.

Flexible Stromverbraucher …Damit das Netz stabil bleibt, müssen in jeder Sekunde An-gebot und Nachfrage im Gleichgewicht sein. Doch wie kann der Stromverbrauch der Kunden auf die schwankende Er-zeugung aus Wind und Sonne abgestimmt und gleichzeitig eine Netzüberlastung vermieden werden? Das ist genau die Frage, an der weit mehr als 70 Partner aus ganz Nordost-deutschland gemeinsam im Projekt WindNODE arbeiten. Neben dem notwendigen Netz ausbau lautet ein wichtiger Teil der Antwort: Flexibilitäten. Das Prinzip kennt jeder, der

schon einmal eine Urlaubsreise gebucht hat. Wer als Kunde flexibel ist und seine Reise auf einen Zeitpunkt legen kann, an dem wenig andere Menschen unterwegs sind, wird die günstigsten Übernachtungen im Hotel bekommen. Und auch im Stromnetz sind wir auf der Suche nach flexiblen Kunden, die ihren Verbrauch buchstäblich nach dem Wetterbericht ausrichten können und im Gegenzug Geld sparen. So kann beispielsweise eine Fabrik einen Teil ihrer Produktion in eine Zeit verlegen, in der eine kräftige Windfront über das Land zieht. Und genau in dieser Zeit kann auch ein Supermarkt seine Tiefkühltruhen „auf Vorrat“ kühlen, denn die Ware bleibt auch dann ausreichend kalt, wenn die Kühl aggregate während einer späteren Windflaute ausgeschaltet bleiben. WindNODE sucht systematisch nach solchen Flexibilitäten in Industrie, Super märkten und Wohnquartieren. Und für den Fall, dass trotzdem noch zu viel Strom zur Verfügung steht, wird am Einsatz von Speichertechnologien gearbeitet – große Batterien, Grup-pen von Elektroautos oder auch Wärmespeicher, die dann günstig elektrisch aufgeladen werden können.

… in einem intelligenten NetzwerkDoch woher wissen die Fabrik oder das Elektroauto, wann eine gute Zeit zum Stromverbrauch ist? Das gelingt mit der Informations- und Kommunikationstechnik, mit der die Partner im intelligenten Energiesystem vernetzt werden. Man spricht auch von Digitalisierung der Energiewende.

Die angeschlossenen Kunden erhalten einen Ausblick auf den Wetterbericht und die erwartete Stromproduktion. Sie erhalten damit die Möglichkeit, ihren Verbrauch auf Wind und Sonne auszurichten – auf Wunsch automatisch gesteu-

Schaufenster WindNODEDas Schaufenster für intelligente Energie aus dem Nordosten Deutschlands

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ert oder auch am Strompreis orientiert. Zugleich können die Stromnetzbetreiber die angebotenen Flexibilitäten so einset-zen, dass eine Überlastung der Stromnetze vermieden wird.

Schaufenster zum Anfassen und MitmachenUnd was hat es mit dem Schaufenster auf sich? Die Partner bei WindNODE wollen Fachleuten ebenso wie der inte-ressierten Öffentlichkeit zeigen, dass ein intelligentes Energiesystem tatsächlich funktioniert. Im „Reallabor Nord ostdeutschland“ können neue Technologien und Dienstleistungen erprobt werden. Sobald das intelligente Energiesystem aufgebaut ist, soll es nicht nur in der Modell-region angewendet werden. Vielmehr sollen Blaupausen erarbeitet werden, die in andere Länder und Regionen exportiert werden können. Denn das bedeutet attraktive

Arbeitsplätze und neue Exportchancen. Einige der span-nenden Komponenten, die zu einem solchen intelligenten Energiesystem gehören, wird man bei WindNODE an über 20 „besuchbaren Orten“ besichtigen können. So öffnen beispielsweise Fabriken, Supermärkte und Wohnquartiere ihre Türen und zeigen, wie man Produktion, Kühlung und Heizung an Wind und Sonne anpassen kann. Eine Wander-ausstellung mit Namen „WindNODE Live!“, gewissermaßen ein „begehbares Inhaltsverzeichnis“ für das Gesamtprojekt, wird an verschiedenen Orten in der Modellregion einen Gesamtüberblick von WindNODE geben und zugleich bei

„Energy meets Art“ in künstlerischer Form die Energiewelt greifbarer machen. Und wer Lust hat, kann bei WindNODE beispielsweise im Rahmen von Ideenwettbewerben auch aktiv mitmachen.

©heimrich&hannot/50Hertz

Im „Reallabor Nordostdeutschland“ werden bei WindNODE neue Technologien und Dienstleistungen erprobt – sogar in künstlerischer Form.

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Gemeinsam zum ZielSINTEG als Netzwerk für die Bearbeitung wichtiger Herausforderungen der Energiewende

SINTEG hat große Ziele und adressiert wichtige Herausforderungen der Energiewende. Deshalb gibt es in und um SINTEG herum ein Netzwerk, das wichtige Fragen bearbeitet, die für die Energiewende von übergreifender Bedeutung sind und die alle Schaufenster gleichermaßen betreffen.

Damit alle Akteure, auch über SINTEG hinaus, technisch am gleichen Strang ziehen können, wirken die SINTEG- Partner in relevanten Standardisierungs- und Normungsgremien mit und tauschen sich regelmäßig mit den jeweiligen Inter-essensgruppen zu Standardisierungsaktivitäten aus.

SINTEG wird neue Systeme, Hardware, Software und Ge-schäftsmodelle in die Energieversorgung einbringen. Von Beginn an machen die Schaufenster die IT-Sicherheit zu einem wichtigen Baustein ihrer Versorgungsinfrastruktur.

Dabei werden die Erfahrungen aus den SINTEG- Projekten auch in nationale und internationale Gremien eingebracht.Die in der Praxis erprobten Erfahrungen des „Reallabors SINTEG“ sollen für die Weiterentwicklung des Rechtsrah-mens genutzt werden. Hierzu findet auf Basis des Einsatzes neuer Technologien, Verfahren und Geschäftsmodelle ein Austausch mit und zwischen den Schaufenstern statt. Eine wichtige Grundlage hierfür bildet die von der Bundes-regierung beschlossene SINTEG-Verordnung mit zeitlich befristeten „Experimentieroptionen“.

Die Neu- und Weiterentwicklung vieler neuer Technologien in der Energiewirtschaft bedeutet auch eine Veränderung der Berufslandschaft der Energiebranche. Die Schaufenster werden viele aufschlussreiche Erkenntnisse darüber liefern, welche neuen Anforderungen sich an die Kompeten zen und Fähigkeiten der Beschäftigten ergeben und welche neuen Energieberufe entstehen müssen, um dieses Heraus-forderungen zu bewältigen.

SINTEG setzt auch auf eine zügige Digitalisierung der Geschäftsprozesse. Sie sind eine zentrale Herausforderung der Energiewende. Doch welche neuen digitalen Geschäfts-modelle lassen sich daraus entwickeln? SINTEG untersucht, welche neuen Möglichkeiten durch die Zusammenführung, Verarbeitung und Auswertung energiebezogener Daten entstehen.

Jedes Schaufenster findet in seiner Modellregion andere Vo-raussetzungen vor. Daraus schlagen sie Kapital und nutzen ihre speziellen Wettbewerbsvorteile, wie etwa klimatische oder wirtschaftliche Gegebenheiten, für die Energiewende. In SINTEG sollen ähnliche smarte Energie-Regionen in Europa identifiziert und mit den Schaufenstern vernetzt werden. Zwischen den Regionen, die ähnliche oder ergän-zende Ausgangsbedingungen für die Energiewende haben, wird ein Austausch anregt, der beiden Seiten die gren-züberschreitende Kooperation ermöglicht. Die Ergebnisse werden Wege aufzeigen, wie sich die Lösungen der Schau-fenster auf andere Regionen in Europa übertragen und damit neue Märkte erschließen lassen.

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www.bmwi.de