SIS KW 39
-
Upload
oesterreichischer-seniorenbund -
Category
Documents
-
view
212 -
download
0
description
Transcript of SIS KW 39
Seniorenbund fordert zum Welt-Alzheimertag: Österreich braucht endlich einen effektiven Plan!
„Nationaler Aktionsplan gegen Demenz“ muss umfassend a lle Lebensbereiche einschließen!………………………………...….Seite 14
Wien-Wahl: Khol hat "Jungen Grünen" gerne weitergeholfen!
Seniorenbund-Obmann nimmt Sex-Tipp-Aktion mit Humor, empfiehlt aber Mut zum Kinderkriegen..........................Seite 7
"Kein Geld für Pflege? Reine Fiktion"!
Umfassendes Interview von Bundesobmann Dr. Khol mit „Die Presse“ zu Pflege, Gesundheit und Bildung!...................Seite 5
KW 39 |21. – 27. September
2015
SENIORENBUND Info-Service 39. Woche 2015
2 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E KW 39
INHALT
VORWORT von Seniorenbundobmann Dr. Andreas KHOL ...............................................3
PFELGE & BETREUUNG
KHOL: „Kein Geld für Pflege? Reine Fiktion“ ..................................................................5
POLITIK
KOROSEC und Wögerbauer: Rot-Grün hat jeden Wiener um 5% ärmer gemacht! ...............6
APA: Wien-Wahl: KHOL hat „Jungen Grünen“ gerne weitergeholfen .................................7
SICHERHEIT. GEBEN.
ÖVP Aktionsplan Asyl 1 – Mitterlehner:
Asylrecht für jene, die uns brauchen. Zuwanderungsrecht für jene, die wir brauchen ..........8 ÖVP-Aktionsplan Asyl 2 - Mikl-Leitner:
Schutz auf Zeit für jene, die ihn brauchen, "Asyloptimierung" unterbinden ........................9
ÖVP-Aktionsplan Asyl 3 - Kurz: Nur sichere EU-Außengrenzen ermöglichen ein Europa ohne innere Grenzen .................... 11
ÖVP-Aktionsplan Asyl 4 - Brandstetter: Schlepperei hat mit Fluchthilfe nichts zu tun ................................................................ 12
LIVE AUS DEM PARLAMENT
AUBAUER berichtet live aus dem Parlament zum Thema Verkehr ................................... 13
GESUNDHEIT
APA: Seniorenbund fordert zum Welt-Alzheimertag:
Österreich braucht endlich einen effektiven Plan! ......................................................... 14 APA: Allianz Chronischer Schmerz zeichnet beispielgebende Initiativen aus ...................... 16
EUROPA
BECKER: Wenn Innenminister heute nicht handeln, machen sich EU-Staaten an Chaos
schuldig ................................................................................................................... 18
„3 Länder-Treffen 2015“-Resolution: „Alterspolitik der Zukunft“ Erfordernisse im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gefüge 18
ESU Newsletter ......................................................................................................... 20
JAHR DES SENIOREN-SPORTS: MITMACHEN & GEWINNEN ................................... 24
MIT DEN BESTEN EMPFEHLUNGEN …
Politische Akademie der ÖVP ...................................................................................... 25 IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: Österreichischer Seniorenbund, Bundesorganisation, ZVR-Zahl: 537793553 (Zentrales Vereinsregister), 1010 Wien, Lichtenfelsgasse 7, Tel. 01/40126/DW 422. Hersteller: Digitaldruck, 2544 Leobersdorf, Eitzenberger Str. 8. Offenlegung laut Mediengesetz: Das SIS (Seniorenbund Info-Service) ist das wöchentliche Mitteilungsblatt der Bundesorganisation des Österreichischen Seniorenbundes und dient der Information in seniorenspezifischen Angelegenheiten. Für den Inhalt verantwortlich: stv. GS Susanne Walpitscheker, 1010 Wien, Lichtenfelsgasse 7; [email protected]
39. Woche 2015 SENIORENBUND Info-Service
KW 39 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 3
BUNDESOBMANN NR-PRÄS.I.R. DR. ANDREAS KHOL
ZUR AKTUELLEN SENIORENPOLITIK
IN ÖSTERREICH
Liebe Seniorinnen und Senioren!
Erinnern Sie sich noch? 2012 trat der „Bundesplan für Seniorinnen und Senioren“ in Kraft. Gemeinsam mit allen
Seniorenorganisationen und zahlreichen Expertinnen und Experten
wurde ein umfassender Plan erarbeitet, der die Lebensqualität der älteren Generationen Österreichs sicherstellen und weiter
verbessern sollte und der als Handlungsrahmen für Österreichs Politik gelten sollte.
Nach fast drei Jahren haben wir nun nachgesehen: Was davon wurde umgesetzt? Wer hat sich da bemüht – und wer nicht?
1. Ältere Frauen und Männer sollten gleichberechtigt teilhaben können an Wirtschaft,
Kultur, politischer Mitbestimmung. -> In der Politik konnte der Seniorenrat eine breitere Einbindung erreichen, war so z.B. an der Erstellung des Regierungsprogramms 2013 –
2015 voll eingebunden. Weiterhin finden aber Sozialpartner -Beratungen regelmäßig
ohne Einbindung des Sozialpartners Seniorenrat statt – so aktuell z.B. bei den Vorbereitungen zum Arbeitsmarktgipfel der Bundesregierung – obwohl gerade Ältere am
stärksten von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Auch das Stimmrecht in den Krankenkassen -Beiräten wird den Senioren weiter verwehrt, obwohl sie in dieses System voll einzahlen
und rund ein Drittel der Einnahmen dieser Kassen bestreiten. Auch die Teilhabe an
Wirtschaft und Gesellschaft ist nicht voll hergestellt: Barrierefreiheit in öffentlichen Verkehrsmitteln gilt nicht überall, zu kurze Grünphasen an Ampeln und zu hohe
Randsteine behindern Ältere ebenso wie Familien mit Kindern, Kredit -Verweigerung mancher Banken an Seniorinnen und Senioren, … da gibt es noch viel zu erreichen!
2. Die verstärkte Beteiligung Älterer wurde z.T. durch das Freiwilligengesetz 2012 gestärkt und wird durch jährliche Freiwilligenmessen weiter beworben. Wir fordern aber
weiterhin kostenlose Orientierungskurse zum Pensionsantritt. Wir bereiten uns in Österreich auf jede Lebensphase vor – nur auf die Pension nicht. Das soll sich ändern!
3. Die Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters durch längeren Verbleib im
Erwerbsleben ist zum Teil erreicht worden. Doch fehlt bis heute ein ordentliches
Pensionsmonitoring, das halbjährlich die – statistisch endlich nicht mehr geschönten – konkreten Pensionsantrittszahlen aus allen Pensionssystemen (auch aller Beamten),
sortiert nach Geschlecht, Alter, Pensionsart, Bundesland (!) und Branche auflistet. Denn: nur wer weiß, wie sich die aktuelle Lage wirklich darstellt, kann zielgerichtete, sachlich
gerechtfertigte und sozial ausgewogene Reformen erarbeiten. Dass es in diesem Bereich
weiterer Reformen bedarf, steht dabei für uns außer Streit.
4. Was völlig offen geblieben ist: Die Sicherstellung der Selbstbestimmung und Handlungskompetenz älterer Frauen und Männer im Gesundheits- und Pflegesystem! Der
Nationale Aktionsplan gegen Demenz ist noch immer nicht fertig, der aktuell in Beratung stehende Entwurf geht viel zu wenig weit, ist zudem weder mit Zeit - noch mit
Finanzplänen hinterlegt. Sie wissen, was das bedeutet: Es wird ewig aufgeschoben!
Durchgeführt wurde dafür – unter der Leitung von unserer Bundesobmann-Stellvertreterin die parlamentarische Enquete-Kommission zur Würde am Ende des
Lebens. Aber: Die dort von allen sechs Parteien beschlossenen 51 Punkte müssen nun auch rasch und umfassend umgesetzt werden!
SENIORENBUND Info-Service 39. Woche 2015
4 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E KW 39
DIESE WOCHE IN IHREM SIS Nationaler Aktionsplan gegen Demenz! S. 14 KHOL beweist Humor! S. 7 „Die Presse“ - Interview mit KHOL S. 5
5. Hinsichtlich der vorgenommenen Verbesserungen für generationengerechte Arbeitsbedingungen gibt es einige gesetzte Schritte. Doch fehlen weiterhin Bonus -Malus-
System (Belohnung für die Einstellung Älterer, Strafen für die Kündigung Älterer), die Bonus-Aufschub-Pension mit 10% mehr Pension für jedes nach 60/65 weiter gearbeitete
Jahr und umfassende Initiativen zur Bildungsberatung und Bildungsförderung älterer
Arbeitnehmer. Das schon umgesetzte „fit2work“ ist uns da noch nicht erfolgreich genug.
6. Hinsichtlich der Planungen zu Verbesserungen im Gesundheitssystem fehlt noch immer der Rechtsanspruch von Pensionistinnen und Pensionisten auf Rehabilitation und
Kuraufenthalte. Zudem ist die Versorgung mit Hausärzten und deren Hausapotheken noch längst nicht in allen Regionen Österreichs gesichert, wollen einige diesem Plan
durch so genannte Primärversorgungszentren (PHC) sogar entgegenwirken. Wir sind hier
deutlich: PHC ja – aber nicht als angestellte Ärzte – und nicht statt sondern neben der Absicherung der hausärztlichen Leistungen (bzw. Versorgung auch mit anderen
niedergelassenen selbständigen Ärzten). Auch die Versorgung mit geriatrisch ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten ist bis heute nicht flächendeckend gegeben –
obwohl dringend erforderlich!
7. Ebenfalls nicht erreicht sind die Ziele hinsichtlich der Schaffung differenzierter
Wohnmöglichkeiten im Alter. Zwar gibt es mit dem Pflegefonds und den dadurch angestoßenen Projekten z.B. zum betreubaren Wohnen Fortschritte – aber eben noch
keine Zielerreichung. Auch die Sicherstellung der (ländlichen) Infrastruktur – von der Versorgung mit Lebensmitteln, über die Bereitstellung von Breitbandinternet bis zur
Verfügbarkeit von z.B. Einkaufsbussen, gibt es auf regionaler Ebene noch viel zu tun!
8. Bei Pflege und Betreuung, wurden die für „Ende 2012“ vom Sozialminister
versprochenen Reformen des verkrusteten und ineffizienten Sachleistungssystems nie begonnen! Hier stehen in den kommenden Monaten schwierige Verhandlungen bevor,
weil das Thema in den ohnehin umfassenden und hart umkämpften Finanzausgleich
zwischen Bund und Ländern verschoben wurde! Wir verlangen die Herauslösung dieses für uns so entscheidenden Teils aus den Finanzausgleich-Verhandlungen und eine
umfassende Lösung bis März 2016! Die Pflegeausbildung wird nun zwar reformiert – doch auch da sind wir mit dem vorliegenden Plan nicht zufrieden; so fehlt z.B. die
Schaffung des Lehrberufs Pflege. Gelungen ist hingegen die Einführung von kostenlosen
Hausbesuchen und dortige Beratung durch Pflegefachkräfte. Wer Pflegegeld bezieht und ausschließlich zu Hause betreut und gepflegt wird, kann dieses Angebot seit 1.1.2015
kostenlos zu sich nach Hause bestellen.
9. Und noch immer nicht in allen Bereichen umgesetzt ist das Verbot der Diskriminierung aufgrund des Alters! Da gibt es noch einen weiten Weg zu gehen!
Diese Aufstellung ist noch gar nicht vollständig, im „Bundesplan für Seniorinnen und Senioren“ gab es noch weitere Punkte, die bis heute unerledigt geblieben sind. S ie sehen:
Der beste Plan hilft nicht, wenn er nicht mit konkreten Zeit - und Finanzplänen hinterlegt und in der Folge konsequent umgesetzt wird. Er zeigt allerdings gut auf: Was ist schon
grundsätzlich vereinbart? Was ist noch zu erledigen? Und so unterstüt zt er unsere tägliche
Arbeit für Sie: Er hilft, die nächsten Schritte aufzuzeigen. Und genau das tun wir laufend – in allen Verhandlungen, auf allen Ebenen!
Mit den besten Grüßen
Dr. Andreas Khol
Bundesobmann
39. Woche 2015 SENIORENBUND Info-Service
KW 39 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 5
PFLEGE & BETREUUNG
Die Presse, 21. September 2015
"Kein Geld für Pflege? Reine Fiktion"
Interview. ÖVP-Seniorenchef Andreas Khol ist zornig über die Finanzierungsdebatte im Pflegebereich. Bei der Gesundheit stellt er Bedingungen zur Absicherung der Hausärzte.
Von Karl Ettinger
Wien. Scharfzüngig ist er ohnehin. Wenn
es um die Diskussion und Herausforderungen bei der Pflege geht,
kommt jetzt noch eine geballte Ladung Wut dazu. "Da werden wir immer
zorniger, weil hier systematisch mit
falschen Annahmen operiert wird", schleudert der Obmann des ÖVP-
Seniorenbundes, Andreas Khol, im Gespräch mit der "Presse" regelrecht in
den Raum, "es stimmt nicht, dass kein
Geld da ist." Dann legt er noch einmal nach: "Das ist eine rein interessenpolitisch
motivierte Fiktion."
Starker Tobak des ÖVP-Seniorenchefs. Er tritt damit der gängigen Ansicht, durch die
steigende Zahl an älteren Menschen
werde der Finanzbedarf größer, entgegen. Warum dies falsch sei? Weil 90 Prozent
der Betroffenen daheim gepflegt werden wollen und dies viel billiger als die
Betreuung in Heimen sei. Khol legt sich
damit ebenfalls frontal mit den - mehrheitlich ÖVP-geführten -
Bundesländern an. Denn diese drängen seit Längerem auf eine Aufstockung der
Mittel über den bis 2018 mit dem Bund vereinbarten Pflegefonds hinaus.
Oberösterreichs Landeschef, Josef Pühringer (ÖVP), hat als turnusmäßiger
Vorsitzender der Konferenz der Landeshauptleute sogar Anfang Juli
ausdrücklich die Zustimmung zu einem
neuen Finanzausgleich (der die Aufteilung der Steuereinnahmen zwischen Bund,
Ländern und Gemeinden ab 2107 neu regeln soll) von mehr Geld für die Pflege
abhängig gemacht. Konflikte seien
auszudiskutieren, verlangt der ehemalige Nationalratspräsident Khol, der beim
nächsten ÖVP-Seniorentag am 29. September immerhin zehn Jahre als
Obmann im Amt ist.
"Hundstorfer ist das schuldig"
Er schießt seine Pfeile in Richtung Rudolf
Hundstorfer (SPÖ) ab: "Ich habe eine Erwartung. Der Sozialminister ist seit
2012 die Reform der Pflegeleistungen
schuldig." Die Folge sei, dass die Österreicher aufgrund der neun
Bundesländer und der zahlreichen Anbieter für mobile Pflege bis zu 381
unterschiedliche Tarife für ein und dieselbe Leistung zahlen müssten.
Neben dem Thema Pflegereform ohne Anzapfen neuer Finanzierungsquellen sind
beim ÖVP-Seniorentag kommende Woche Gesundheitsfragen vorrangig.
Dabei mischt Khol jetzt in der Auseinandersetzung um die geplanten
Primärversorgungszentren, gegen die sich die niedergelassenen Ärzte vehement
wehren, mit einer klaren Positionierung
SENIORENBUND Info-Service 39. Woche 2015
6 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E KW 39
POLITIK
mit: "Wir sind schon dafür, dass es sie
gibt", sagt er. Im städtischen Raum sollten Sozialarbeiter und
Krankenschwestern in die Primärversorgung eingebunden sein. Khol
nennt jedoch gleichzeitig Bedingungen,
um den Fortbestand der Hausärzte zu sichern. Ein Kernpunkt dabei: Alle
Hausärzte müssten das Recht haben, Hausapotheken zu führen. Derzeit ist das
nicht der Fall, wenn es Apotheken in einem gewissen Umkreis gibt.
Umgekehrt nimmt er allerdings die Ärztekammer ebenso in die Pflicht. Als
Ausgleich für die Pläne, die für die neuen von Gesundheitsministerin Sabine
Oberhauser (SPÖ) geplanten
Primärversorgungszentren längere Öffnungszeiten für Patienten am Abend
und am Wochenende vorsehen, fordert Khol eine Festlegung durch die
Standesvertretung, wann Hausärzte in einer bestimmten Region länger offen
haben: "Das sollte die Ärztekammer in
Autonomie festlegen." Für die Versicherten und Patienten müsste diese
Information über die Öffnungszeiten dann
publik gemacht werden.
Für die im August losgetretene Debatte um Neuerungen bei Kuren meldet Khol
eine Forderung an. Es solle künftig auch
für Senioren ein Recht auf Kuraufenthalte geben.
"Die Senioren bewegen"
Dritter Schwerpunkt ist die Bildung in
einem umfassenden Sinn für ältere
Menschen. Die Bedeutung des Themas für ein längerfristig gesundes - und damit für
die Allgemeinheit und Betroffene billigeres - Leben "wird von der Öffentlichkeit
überhaupt nicht erkannt", bedauert der
ÖVP-Seniorenobmann. Dies würde die Lebensführung vom Essen bis hin zu
vermehrter Bewegung des Einzelnen sofort beeinflussen. "Die ÖVP hat den
Slogan: Wir bewegen Österreich. Ich wäre froh, wenn die österreichische
Gesundheitspolitik den Slogan hätte: Wir
bewegen die Senioren", formuliert es Khol.
APA, 24. September 2015
Korosec und Wögerbauer: Rot-Grün hat jeden Wiener um 5% ärmer gemacht!
Europäischer Flüchtlingsvertrag - Jetzt!
„Die Ära Rot-Grün in Wien hat dem
Wirtschaftsstandort
gewaltig geschadet, auch wenn die vorherigen
Legislaturperioden unter Häupl auch nicht viel
besser waren.“ So Ingrid Korosec, Vorsitzende des
Wiener Seniorenbundes,
in einem heute abgehaltenen
Pressegespräch.
Harald Wögerbauer, Mitglied des Präsidiums des Europäischen
Rechnungshofes a.D., weiter: „Ein
Höhepunkt der rot-grünen Misswirtschaft war das vergangene Jahr mit Wien als
Spitzenreiter bei der schlechtesten Wirtschaftsentwicklung aller
österreichischen Bundesländer mit einem „Schrumpftum“ von 0,2%. Da Wien einen
enormen Zuzug in den letzten Jahren
aufwies (2014 ca. 30.000), ist das pro-Kopf-„Schrumpftum“ noch viel höher
anzusetzen.“
39. Woche 2015 SENIORENBUND Info-Service
KW 39 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 7
Da die wirtschaftliche Entwicklung einen
entscheidenden Einfluss auf alle Politikfelder wie Soziales, Gesundheit,
Infrastruktur, Einkommensentwicklung und weitere hat, ist gerade dieses
Politikfeld für eine weitere positive
Entwicklung in Wien und für eine Lebensqualität der Bevölkerung das
entscheidende Politikfeld.
Solidarität mit Flüchtlingen und mit den Mitgliedstaaten - Europäischer
Flüchtlingsvertrag!
Entgegen den ursprünglichen Prognosen
von 80.000 Zuwanderern gehen Experten davon aus, dass wir nicht nur heuer,
sondern mittel- bis langfristig an die
120.000 Zuwanderer zu verkraften haben werden. Dies ist eine gewaltige
Herausforderung, nicht nur für die Sozialbudgets, sondern auch für die
Infrastruktur wie Wohnbau, Krankenhäuser, Schulen, und ebenfalls für
den Arbeitsmarkt.
„Durch ein Vertragswerk analog dem
Prümer Vertrag, auch Schengen III
genannt, sollte man angesichts der
Bedeutung der Flüchtlingskrise, die sicherlich nicht nur auf kurze Zeit
beschränkt sein wird, ein ähnliches Vertragswerk europaweit schaffen.“ So
Wögerbauer in Hinblick auf ein
Lösungsszenario mittels des Europäischen Flüchtlingsvertrags.
„Zwingend notwendig ist die Einführung
verpflichtender, gleichartiger Asyl- und Abschiebungsbedingungen in allen
Mitgliedsstaaten. Weiteres muss man
gleich hohe Sozial- und Nebenleistungen für Flüchtlinge in allen Ländern schaffen.
Außerdem ist klar, dass Sachleistungen vor Geldleistungen Vorrang haben.“ So
Korosec weiter.
„Bis Abschluss eines derartigen
eigenständigen Flüchtlingsvertrages muss es eine Wiederherstellung und Einhaltung
der gegebenen EU-Rechtsordnung geben! Sobald die die derzeitige
Notstandssituation vorbei ist, ist Dublin
wieder einzuhalten!“ so Wögerbauer abschließend.
APA, 19. September 2015
Wien-Wahl: Khol hat "Jungen Grünen" gerne weitergeholfen
Seniorenbund-Obmann nimmt Sex-Tipp-Aktion mit Humor, empfiehlt aber Mut zum Kinderkriegen
(Hintergrund-Info zu dieser Aussendung: Die Jungen Grünen Wien hatten als Kritik an ihrer eigenen Grünen Bundespartei ein Satire-Heft veröffentlicht. Dabei hatten sie – siehe Bild – Foto und Namen unseres Bundesobmannes verwendet. Anstatt sich zu beschweren, nahm er es mit Humor.)
Wien - Mit Humor nimmt es
Seniorenbund-Obmann Andreas Khol, dass er in einem Spott-Heft der Jungen Grünen
gegen deren Bundespartei als Sex-Ratgeber vorkommt: "Liebe Junge Grüne,
ich habe euch gerne mit meinen Tipps
weitergeholfen", schreibt der frühere Nationalratspräsident in einer
Aussendung.
SENIORENBUND Info-Service 39. Woche 2015
8 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E KW 39
SICHERHEIT. GEBEN.
Die schon am virtuellen Cover
angekündigten "Sex-Tipps" Khols bestehen dann freilich nur aus einem
Spruch: "Ich hab's den Grünen schon immer gesagt: Wer für alles ofFen ist,
kann nicht ganz dicht sein."
Khol fügt dem ein "f" hinzu und empfiehlt
den Grünen offen zu sein, nämlich für eine Familiengründung mit Kindern: "Das
können meine Frau und ich als sechsfache
Eltern und vierzehnfache Großeltern nur
empfehlen."
Wählen wird der Seniorenbund-Obmann weniger überraschend nicht die Grünen
sondern die ÖVP, und das mit einer
Vorzugsstimme für Senioren-Kandidatin Ingrid Korosec, die von der Stadtpartei
auf einen mehr als unsicheren Listenplatz gereiht wurde.
Wien, 21. September 2015
ÖVP Aktionsplan Asyl 1 – Mitterlehner: Asylrecht für jene, die uns brauchen.
Zuwanderungsrecht für jene, die wir brauchen
Mittelweg der humanitären Vernunft - Kein "Asyl a la Carte" aus wirtschaftlichen Gründen – Asyl auf Zeit – Beim EU-Gipfel Nägel mit Köpfen machen "Richard von Weizsäcker hat einmal
gesagt: 'Das Asylrecht gilt für jene, die uns brauchen. Und das
Zuwanderungsrecht für jene, die wir brauchen.' Angesichts der komplexen und
zunehmenden Flüchtlingsherausforderung
ist es ein Gebot der Stunde, entlang dieses Grundsatzes vorzugehen", betont
Vizekanzler ÖVP-Bundesparteiobmann Reinhold Mitterlehner bei der
Pressekonferenz mit Innenministerin
Johanna Mikl-Leitner, Außenminister Sebastian Kurz und Justizminister
Wolfgang Brandstetter. Gemeinsam stellen sie den "ÖVP-Aktionsplan Asyl" mit
konkreten nationalen und internationalen Maßnahmen zur Bewältigung der
Flüchtlings- und Asylthematik vor. Die
klare Unterscheidung zwischen Menschen, die vor Krieg und Terror flüchten und
jenen, die aus wirtschaftlichen Gründen zu uns kommen wollen, ist einer der klaren
Schwerpunkte. "Im Sinne unserer
christlich-sozialen Gesinnung ist es für uns selbstverständlich allen, die Schutz
brauchen, diesen Schutz zu geben. Aber
ein 'Asyl a la Carte', indem das wirtschaftlich attraktivste Land
ausgewählt wird, kann es nicht geben", hält Mitterlehner fest.
Foto: ÖVP, Jakob Glaser
Allein die Situation in Nickelsdorf
verdeutliche aufgrund der großen
Flüchtlingsströme aus anderen Ländern die vorherrschende Unstrukturiertheit und
die Notwendigkeit einer verschärften Positionierung. "Aufgrund der Masse der
39. Woche 2015 SENIORENBUND Info-Service
KW 39 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 9
Menschen entsteht der Eindruck, dass wir
nicht die Kontrolle über unsere Staatsgrenzen, unsere Autorität und unser
Grenzsystem hätten, wie es etwa die Dublin-Regelung und österreichische
Gesetze vorsehen. Daher ist es
notwendig, einen Mittelweg der humanitären Vernunft einzuschlagen",
betont Mitterlehner. Es brauche geregelte Prüfverfahren, um festzustellen, ob Recht
auf Asyl überhaupt vorliegt. Es brauche insbesondere den verstärkten Schutz der
EU-Außengrenzen, wie auch die Errichtung
von Hotspots etwa in Griechenland und Italien. "Zusätzlich zu diesen
internationalen Maßnahmen fordern wir ein Asyl auf Zeit und haben mit dem
Koalitionspartner bereits Gespräche
aufgenommen, um das Asylrecht in diese Richtung zu präzisieren. Dabei geht es um
das wichtige Signal, dass Asyl nicht automatisch bedeutet, auf Dauer in
Österreich bleiben zu können", erklärt Mitterlehner. In diesem Sinne wird nach
drei Jahren jeder einzelne Fall erneut
geprüft, ob noch Verfolgungsgründe vorliegen. Wenn dem nicht so ist, müssen
die Betroffenen in ihre Heimat zurückkehren.
Parallel zu den nationalen Maßnahmen sei eine rasche gesamteuropäische
Vorgehensweise von zentraler Bedeutung.
"Beim EU-Gipfel am Mittwoch gilt es, Nägel mit Köpfen zu machen." Die
Kapazitäten an Österreichs Grenzen und auch die Hilfsbereitschaft der Österreicher
seien nahezu ausgereizt. An den EU-
Außengrenzen brauche es dringend Aktivitäten, um den unkontrollierten
Zustrom in geregelte Bahnen zu bringen. Zudem sei die Festlegung auf eine
gerechte Quotenverteilung notwendig. "In dem Land, dem die Flüchtlinge per Quote
nicht zugeteilt sind, sollen auch keine
Leistungen gewährt werden." Außerdem brauche es die Vereinbarung, dass
Flüchtlinge nach dem Erstprüfungsverfahren zurückgestellt
werden, sollten sie zuvor aus einem
sicheren EU-Land gekommen sein. "Wir rechnen damit, dass die
Flüchtlingsherausforderung noch an Dynamik zunehmen wird. Daher hat die
ÖVP eine klare Position festgelegt, um auch in Zukunft verantwortungsvoll
agieren zu können - im Sinne jener, die
tatsächlich Schutz brauchen und im Sinne der österreichischen Bevölkerung",
verdeutlicht Vizekanzler Mitterlehner abschließend.
ÖVP-Aktionsplan Asyl 2 - Mikl-Leitner: Schutz auf Zeit für jene, die ihn brauchen,
"Asyloptimierung" unterbinden
Klare Unterscheidung zwischen Flüchtlingen und Auswanderern aus wirtschaftlichen Gründen – Asyl auf Zeit – Europäisches Vorgehen: EU-Quoten, Sicherung der Außengrenzen, Hotspots
Foto: ÖVP, Jakob Glaser
"Die Flüchtlingsthematik stellt uns vor
große Herausforderungen, für die wir gesamteuropäische Antworten brauchen",
betont Innenministerin Johanna Mikl-Leitner bei der gemeinsamen
Pressekonferenz zum "ÖVP-Aktionsplan Asyl" mit Bundesparteiobmann Reinhold
Mitterlehner, Außenminister Sebastian
Kurz und Justizminister Wolfgang Brandstetter. Anti-europäische Kräfte
seien "komplett fehl am Platz", da sie "zu
SENIORENBUND Info-Service 39. Woche 2015
10 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E KW 39
Lösungen nichts beitragen und nur noch
mehr innereuropäische Konflikte bringen", verdeutlicht die Innenministerin. Beim
morgigen Sondergipfel der EU-Innenminister stehe das Thema einer
fairen Flüchtlingsverteilung auf alle EU-
Länder im Zentrum: "Ich werde mich weiterhin für die Einführung einer Quote
starkmachen. Denn die Quote ist eine bittere Pille für Wirtschaftsflüchtlinge. Sie
bringt Kriegsflüchtlingen Schutz und Sicherheit, aber keine Chance, sich das
für sie attraktivste Land auszusuchen".
Die Einigung des EU-Parlaments zur Umverteilung von 120.000 Flüchtlingen in
ganz Europa sei ein erster Schritt, der ein "Anfang vom Ende" dieser Asyl-
Wanderungen sein könne. "Damit
erreichen wir eine gleichmäßige Verteilung von Flüchtlingen, auch auf 'unattraktive'
Länder, was eine Entlastung der Westbalkanroute - und damit auch der
Republik Österreich - bedeutet. Außerdem senden wir eine klare Botschaft: Es gibt in
Europa Recht auf Asyl, aber nicht das
Recht, sich das wirtschaftlich attraktivste Land auszusuchen."
Aktuelle Entwicklungen in Slowenien und
Kroatien, wo nur wenige Asylanträge
gestellt werden, unterstreichen die Notwendigkeit einer klaren
Vorgehensweise. "Slowenien und Kroatien sind sichere Länder. Darum fehlt mir jedes
Verständnis, dass der überwiegende Teil
der Menschen nicht bleiben will. Was wir hier erleben, hat mit Schutzsuche nicht
mehr viel zu tun, es geht um 'Asyloptimierung'", hält Mikl- Leitner fest.
An erster Stelle stehe klar die Versorgung und Betreuung von Kriegsflüchtlingen. Die
Innenministerin betont, dass Österreich
auch weiterhin an den Dublin-Abkommen festhält. "Personen können in Österreich
um Asyl ansuchen, aber in jedem Fall wird
einzeln überprüft, ob Dublin hier zur
Anwendung gebracht werden kann. Die Dublin-Verordnung muss optimiert und
verbessert werden. Solange wir in Europa aber kein besseres Instrumentarium
haben, werden wir ganz klar an Dublin
festhalten."
Die Sicherung der EU-Außengrenze sei ein weiterer wesentlicher Punkt, für den sich
die ÖVP auf EU-Ebene stark macht. "Wir müssen die EU-Außengrenze wie unsere
Haustüre sehen. Hier schließen wir auch
ab und entscheiden selbst, wer rein kann. Wenn wir das nicht auf unsere
Außengrenze anwenden, wird die Entscheidung des Kommens und Gehens
von Schlepperbanden getroffen werden",
stellt Mikl-Leitner klar. Von zentraler Bedeutung sei es weiter, in
Flüchtlingslager an den EU-Außengrenzen zu investieren. "Außerdem wollen wir 'Asyl
auf Zeit' einführen." Weiterhin soll jeder, der Schutz und Hilfe sucht, Asyl
beantragen können. Allerdings soll nach
drei Jahren überprüft werden, ob der Schutzgrund noch gegeben ist. Ist dieser
erloschen, so werden die betreffenden Personen in ihre Heimat rücküberstellt. Ist
der Schutzgrund noch gegeben, so kann
das befristete Asyl um weitere zwei Jahre verlängert werden. "Wir wollen damit aus
einer jetzigen Kann-Bestimmung künftig eine Muss-Bestimmung machen und damit
eine klare Botschaft setzen. Schutz vor
Krieg und Verfolgung für die Zeit dieser Bedrohung – denn das ist das eigentliche
Wesen des Asylrechts", erklärt die Innenministerin. Diesbezügliche
Gespräche mit dem Koalitionspartner werden bereits geführt, um den Weg für
den parlamentarischen Prozess so schnell
wie möglich frei zu machen.
39. Woche 2015 SENIORENBUND Info-Service
KW 39 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 11
ÖVP-Aktionsplan Asyl 3 - Kurz: Nur sichere EU-Außengrenzen ermöglichen ein
Europa ohne innere Grenzen
Zentrale internationale Maßnahmen: IS-Terror bekämpfen, Hilfe vor Ort ermöglichen, EU-Außengrenzen schützen, Kampf gegen Schlepper verstärken, verpflichtenden Quoten einführen "Vor einem Monat haben wir fünf
internationale Maßnahmen präsentiert, um
die Flüchtlingsthematik bewältigen zu können. Diese sind auch in den ÖVP-
Aktionsplan Asyl eingeflossen. Bei manchen dieser Punkten zeigt sich bereits
Bewegung – diese gilt es zu verstärken",
so Außenminister Sebastian Kurz bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit
Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und
Justizminister Wolfgang Brandstetter. Verstärkte internationale Aktionen zur
Eindämmung der Fluchtursachen sei einer
der fünf Punkte. "Der Großteil der Schutzsuchenden, die derzeit nach Europa
kommen, stammen aus Syrien und dem Irak. Die gemeinsame Bekämpfung der
Terrorgruppe 'Islamischer Staat' muss
unser aller Ziel sein – um Fluchtursachen zu beseitigen und damit
Fluchtbewegungen einzuschränken", so Kurz. Hier gebe es bereits in vielen
europäischen Ländern Bewegung und es
festige sich die Meinung, dass man gegen den IS-Terror stärker militärisch vorgehen
müsse. "Um den Syrienkonflikt bewältigen zu können, müssen alle Beteiligten an
einem Strang ziehen. Dazu ist es notwendig, alle Player am
Verhandlungstisch zusammen zuführen.
Das ist der einzige Weg, der zu einer Lösung führen kann", betont der
Außenminister den zweiten Punkt. Der dritte Schwerpunkt sei, die Hilfe vor Ort in
den Ursprungsländern zu verbessern,
damit die Menschen nicht zur Flucht aufbrechen müssen. "Unsere Idee,
Schutzzonen einzurichten, gewinnt immer mehr internationale Bedeutung und
Unterstützung", so Kurz und verweist auch auf die Gespräche mit seinem
türkischen Amtskollegen vom
Wochenende. "Durch Schutzzonen wird eine ordentliche humanitäre Hilfe vor Ort
nicht nur nachhaltiger, sondern auch
günstiger", unterstreicht Kurz. Auf
europäischer Ebene hat die Europäische
Volkspartei eine Milliarden Euro an Hilfe gefordert.
Foto: ÖVP, Jakob Glaser
Als vierten Punkt betont Außenminister
Kurz einmal mehr die Notwendigkeit des verstärkten Schutzes der EU-
Außengrenzen. Dies habe "oberste
Priorität, denn nur sichere EU-Außengrenzen ermöglichen eine
Europäische Union ohne innere Grenzen". Auch bei der Forderung, den Kampf gegen
die Schlepperei zu verstärken, gebe es bereits Bewegung: "Wir haben die
Schlepper-Problematik rechtzeitig
angesprochen und fordern seit Monaten, dass die Maßnahmen auf der Balkanroute
fokussiert werden müssen. Mittlerweile gibt es auch auf europäische Ebene das
Bewusstsein für verstärkte Schlepper-
Kontrollen auf der Balkanroute." Im August seien bereits fast so viele
Flüchtlinge über die Balkanroute gekommen, wie über die Mittelmeerroute
im ganzen Jahr, daher gelte es die
Maßnahmen zu verstärken und zu konzentrieren. Beim EU-Gipfel am
Mittwoch soll es beim fünften Punkt, der verpflichtenden Quote in der EU,
Bewegung geben. Diese würde zu einer Entlastung des Westbalkan und damit zu
einer Entlastung Österreichs führen.
SENIORENBUND Info-Service 39. Woche 2015
12 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E KW 39
Sebastian Kurz unterstreicht, dass es
hierbei zentral sei, die Befürchtungen der Mitgliedsstaaten bei der Durchsetzbarkeit
zu beseitigen: "Es darf bei der
europäischen Quote keine Hintertür
geben", verdeutlicht Kurz abschließend.
ÖVP-Aktionsplan Asyl 4 - Brandstetter: Schlepperei hat mit Fluchthilfe nichts zu tun
Verstärkter Kampf gegen Schlepper erfolgreich - EU- Außengrenzen sichern - Gesamteuropäisches Vorgehen notwendig, um Wurzel des Problems anzugehen
Foto: ÖVP, Jakob Glaser
„Schlepperei ist eine der scheußlichsten Formen international organisierter
Kriminalität. Daher möchte ich auch die
klare Unterscheidung von organisierten Schleppern und dem oft falsch
verwendeten Begriff 'Fluchthelfer' betonen. Das hat mit 'Fluchthilfe' nichts
zu tun. Mit unserem verschärften Straftatbestand können wir so gegen
Schlepper vorgehen, wie es notwendig ist
um sicherzustellen, dass Österreich für Schlepper ein höchst unattraktives
Zielland ist", hält Justizminister Wolfgang Brandstetter bei der gemeinsamen
Pressekonferenz zum "ÖVP-Aktionsplan
Asyl" mit Bundesparteiobmann Reinhold Mitterlehner, Innenministerin Johanna
Mikl-Leitner und Außenminister Sebastian Kurz fest. Aktuelle Zahlen belegen die
Effektivität der strafrechtlichen Regelungen im Vorgehen gegen
Schlepperei. Gab es im gesamten Jahr
2014 rund 1.100 Verfahren gegen Schlepper, so wurde diese Zahl bereits am
1. September 2015 mit über 1.500 Verfahren weit überschritten. "Das belegt,
dass wir dieser großen Herausforderung
entsprechend begegnen", so der
Justizminister.
"Die Schlepperei ist ein Symptom, das wir konsequent bekämpfen. Wir können durch
die Zusammenarbeit mit Europol und
Eurojustiz Hinweisen auf Zentralpersonen in den Schleppernetzwerken nachgehen.
Aber wir müssen die Schlepper als solche entsprechend konsequent bekämpfen",
unterstreicht der Justizminister. Auch Brandstetter hält fest, dass in der
Flüchtlingsthematik ein
gesamteuropäisches Vorgehen an oberster Stelle stehen müsse. Hier geht es dem
Justizminister vor allem um die stärkere Sicherung der EU-Außengrenzen.
"Grenzkontrollen sorgen für innere
Sicherheit. Wenn die Außengrenzen nicht entsprechend gesichert werden, ist die
große europäische Errungenschaft der Reisefreiheit in Gefahr. Wir müssen daher
gemeinsam an einem Strang ziehen und an einer gesamteuropäischen Lösung
arbeiten", betont Brandstetter, der sich
ebenso wie Bundesparteiobmann Mitterlehner für einen klaren Weg
ausspricht: "Ziel ist sicherzustellen, dass die Rechtsordnung klar umgesetzt wird
und gleichzeitig ein humanitär
angemessenes Vorgehen gewahrt wird. Unser Weg ist der Weg der Vernunft. Um
an die Wurzel des Problems heranzukommen braucht es eine
gesamteuropäische Lösung. Für uns ist
klar: Es braucht mehr Europa - und Europa braucht mehr Europäer."
Der ÖVP-Aktionsplan Asyl zum Download
finden Sie unter: http://bitly.com/OeVPAktionsplanAsyl
39. Woche 2015 SENIORENBUND Info-Service
KW 39 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 13
LIVE AUS DEM PARLAMENT
Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer berichtet live aus dem Parlament
Herr Präsident! Herr Bundesminister!
Hohes Haus! Es ist für uns hier im Saal
wohl kaum nachvollziehbar, wie schwer es Menschen mit Behinderungen im Alltag
haben. Auch dieser Sitzungssaal ist nicht barrierefrei, und da freuen wir uns schon
auf den Umbau, Herr Präsident.
Ich möchte noch einen Aspekt einbringen,
der noch nicht so beleuchtet wurde. Wir werden alle älter, die Gesellschaft wird
älter; darauf ist in allen Bereichen des
Lebens mehr Rücksicht zu nehmen – natürlich auch im Verkehrsleben. Deshalb
haben wir uns das Ziel gesetzt, Erschwernisse für Menschen mit
Behinderungen zu beseitigen.
Herr Minister, danke: Sie haben Mobilität
als große Freiheit bezeichnet. Ja, für uns bedeutet Mobilität ein sehr hohes Gut.
Sie bedeutet Selbstständigkeit; soziale Kontakte werden leichter – gerade für
unsere Seniorinnen und Senioren –, das
Alltagsleben wird leichter. Man ist mobiler – vom Einkaufen bis zum wichtigen
Arztbesuch. Hier ist die wesentliche Erleichterung – wir haben es schon
mehrmals gehört –, dass man in
Fußgängerzonen auch Arztbesuche absolvieren und in Fußgängerzonen auch
parken kann. Das klingt vielleicht für manche von Ihnen wie ein Detail, ist aber
gerade für unsere Seniorinnen und
Senioren, die nicht so gut zu Fuß sind,
sehr, sehr wichtig. Es gibt hier also wesentliche Erleichterungen. Für uns ist
auch klar, dass nicht alle 44 500 Besitzer eines Behindertenausweises nach der
Straßenverkehrsordnung jetzt in der Nähe einer Fußgängerzone wohnen werden,
aber jeder Einzelne, dem wir helfen
können, ist für uns schon ein Gewinn.
Ich komme zu den 300 000 Menschen mit Sehbehinderung für die es Erleichterungen
gibt. Herr Kollege Willi, natürlich haben
Sie recht; je früher, desto besser. Da sind wir ganz bei Ihnen. Wir wollen auch
Verkehrszeichen an denen man sich nicht stoßen und verletzen kann, aber wir
haben natürlich auch den Bereich der
Gemeinden und der Bürgermeister zu sehen. Hier wurde ein machbarer Weg
gesucht, und ich glaube, das ist ein machbarer Weg für uns alle. Es geht in
die richtige, gute Richtung.
Meine Damen und Herren! Erleichterungen
für Menschen mit Behinderungen sollen auf allen Ebenen gelten. In diesem Sinne
bin ich Ihnen sehr dankbar – auch der geschätzten Opposition –, dass wir hier
auch ein gemeinsames Zeichen setzen.
Wir wollen auf diese Menschen mehr Rücksicht nehmen und das möglichst
gemeinsam.
Ich sage Ihnen allen Danke.
SENIORENBUND Info-Service 39. Woche 2015
14 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E KW 39
GESUNDHEIT
APA, 20. September 2015
Seniorenbund fordert zum Welt-Alzheimertag: Österreich braucht endlich einen effektiven Plan!
„Nationaler Aktionsplan gegen Demenz“ muss umfassend alle Lebensbereiche einschließen!
Wien - Zum morgigen Welt-Alzheimertag
betonen die Führungskräfte des Österreichischen Seniorenbundes:
"Österreich braucht endlich einen effektiven Aktionsplan gegen Demenz!
Eine der größten Herausforderungen für die gesamte Gesellschaft verlangt nach
entschlossenem Handeln! Daher muss der
in Verhandlung stehende "Nationale Aktionsplan gegen Demenz" alle
Lebensbereiche einschließen!"
Ingrid Korosec: Brauchen
umfassende Angebote von Tages-pflege und Tageszentren! Demenz-
Fachwissen muss in allen Ausbildungen Einzug halten!
Ingrid Korosec, Bundesobmann-
Stellvertreterin des Österreichischen
Seniorenbundes und Landesvorsitzende des Wiener Seniorenbundes, hält dazu
fest:
"Dementielle Erkrankungen sind für
pflegende Angehörige eine große zusätzliche Belastung zur ohnehin
bestehenden Betreuungs- oder Pflegezeit. Der "Nationale Aktionsplan gegen
Demenz" muss daher vorsehen:
Umfassender, flächendeckender Ausbau der mobilen Pflege (durch speziell
geschulte Personen) und vor allem Schaffung eines flächendeckenden
Angebotes an Tagespflegeplätzen, geeigneten Tageszentren und Ähnlichem.
Die Finanzierung ist durch den
Pflegefonds sicher zu stellen, der ins Dauerrecht zu übernehmen ist! Zugleich
sind bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen zur Nutzung dieser
Pflegefondsgelder, zur Kosten- und
Qualitätsstruktur dieser Angebote zu vereinbaren."
"Nicht funktionieren kann die Versorgung
von dementiell Erkrankten, wenn Betreuerinnnen, Pflege(fach)kräfte, Ärzte
etc. nicht über aktuelles und umfassendes
Fachwissen verfügen. Der Aktionsplan muss daher die Strategie "Demenz in allen
Ausbildungen" enthalten. Damit sind übrigens nicht nur die Pflege- und
Gesundheitsberufe gemeint, sondern
insgesamt alle Berufsgruppen! Auch den gestaltenden und bauenden
Berufsgruppen schadet es nicht zu wissen, wie eine demenzfreundliche Umgebung zu
gestalten ist. Auch Rechtsberufe, Polizei und Justiz, Mitarbeiter von Banken oder
Versicherungen, etc. können mit den
künftig häufiger auftretenden Fällen von dementiell Erkrankten erfolgreicher
umgehen, wenn sie zumindest über Basiswissen dazu verfügen. Auch in
Handel oder Produktion kann es nicht
schaden, die Grundregeln zu kennen", fordert Korosec eine Vorbereitung aller
Bevölkerungsgruppen auf die prognostizierten Veränderungen in
Österreichs Gesellschaft.
Heinz K. Becker: Vorliegende
Entwürfe setzen erst in viel zu später Demenz-Phase an! Medikamentenver-
sorgung der dementiell Erkrankten sicherstellen!
Heinz K. Becker, Generalsekretär des Österreichischen Seniorenbundes, Mitglied
des Europäischen Parlamentes und
39. Woche 2015 SENIORENBUND Info-Service
KW 39 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 15
Mitglied der Europäische Alzheimer
Allianz, betont:
"Das amerikanische "National Institute on Aging" publizierte im Jahre 2011 drei
Phasen der Demenz: die vor-klinische
Phase "asymptomatic, preclincal phase"; die vor-dementielle Phase "sympthomatic,
pre-dementia phase" und die volle Demenz-Phase "dementai phase". Der
aktuell in Diskussion stehende Entwurf des "Nationalen Aktionsplan gegen
Demenz" setzt erst in der 3. Phase an, auf
dem Stand der Handlungskriterien von 1984! Ein gesamthafter "Nationaler
Aktionsplan" anno 2015 muss aber vielmehr schon ab der ersten Phase
ansetzen und besonderen Wert auf
Prävention legen!"
"Auch die Medikation dementiell Erkrankter gestaltet sich zunehmend
problematisch. Innovationen sind für die Patienten nicht in Sicht, die Versorgung
erfolgt durch Generika, die zum Teil nicht
mehr beworben werden. Daher gehen die Verschreibungen dieser Medikamente
zurück. In Deutschland geht DIE Zahl der verschriebenen Medikamente SOGAR
INSGESAMT zurück, obwohl die Zahl der
Demenzerkrankungen steigt. Der "Nationale Aktionsplan gegen Demenz"
muss solchen Entwicklungen in Österreich und international gegensteuern - die
aktuelle Entwicklung ist kontraproduktiv.
Die Verantwortlichen unserer Sozial- und Gesundheitspolitik sind jetzt gefordert, zu
handeln!"
Gertrude Aubauer: Rechtssicherheit für alle Betroffenen schaffen! Reform
des Sachwalterschaftsrechts,
Vereinfachung und Stärkung von
Vorsorgevollmacht und
Patientenverfügung!
Mag. Gertrude Aubauer, Bundesobmann-Stellvertreterin des Österreichischen
Seniorenbundes und ÖVP-
Seniorensprecherin im Nationalrat, betont:
"Mit dem Fortschreiten der dementiellen Erkrankung nehmen Einsichts- und
Geschäftsfähigkeit im rechtlichen Sinne ab. Dies führt sowohl für die erkrankte
Person, als auch für ihre Angehörigen und
die gesamte Umgebung zu rechtlicher Unsicherheit. Oft - und manchmal viel zu
früh - wird dann zu eine Sachwalterschaft angeregt. Der "Nationale Aktionsplan
gegen Demenz" muss daher auch ganz
klare Ziele für die rechtlichen Angelegenheiten rund um dementiell
Erkrankte festlegen: Reform des Sachwalterschaftsrechts, an der bereits
gearbeitet wird, möglichst rasch erfolgreich abschließen. Vereinfachung
und Stärkung von Vorsorgevollmacht und
Patientenverfügung. Aber auch rechtliche Änderungen zum Umgang mit (leicht)
eingeschränkter Rechtsfähigkeit müssen vorgesehen und terminlich geplant
werden."
Aubauer weiter: "Festgelegen soll man
dabei auch Regeln zum Umgang von Behörden, Pflegeheimbetreibern, etc. in
der Situation von Antragsstellungen (z.b.
Pflegegeld) oder Vertragsabschlüssen (z.B. Heimvertrag) mit den Betroffenen.
Beides sind nämlich heute Situationen, in denen häufig Sachwalterschaften angeregt
werden. Dass kann, soll und muss künftig deutlich reduziert werden!"
SENIORENBUND Info-Service 39. Woche 2015
16 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E KW 39
APA, 23. September 2015
Allianz Chronischer Schmerz zeichnet beispielgebende Initiativen aus
Förderpreis DOLORES soll zur Nachahmung anregen
Foto: Kzenon - Fotolia
Wien - Erstmals hat eine Patientenorganisation - die "Allianz
Chronischer Schmerz" - einen Förderpreis ausgeschrieben, der heute im
Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger vergeben wurde. Ausgezeichnet wurden dabei jene
Teams von Ärzt/innen, Therapeut/innen und Gesundheitsberufen, die auf
freiwilliger Basis kooperieren und unter Nutzung der kassenfinanzierten
Leistungen eine bestmögliche Versorgung
von Schmerzpatient/innen erzielen. Die mit 2.000 und 1.000 Euro dotierten Preise
gingen an die Ambulante Psychosoziale Rehabilitation (APR Salzburg) und die
SeneCura-Heime. Die Goldene DOLORES
konnte die oststeirische Initiative rund um das Ärzte-Netzwerk Styriamed Hartberg-
Fürstenfeld und das LKH Hartberg, zusammen mit einem Scheck über 3.000
Euro, in Empfang nehmen.
Die rund 1,5 Millionen Menschen mit
chronischen Schmerzen empfinden die schmerzmedizinische Versorgung in
Österreich alles andere als befriedigend. In den durchschnittlich 2,5 Jahren bis zur
Erstellung einer Diagnose konsultieren
nahezu ein Drittel der Schmerzpatienten mehr als fünf Ärzte, rund 40 Prozent sind
dennoch mit der Behandlung unzufrieden und fühlen sich nicht verstanden. Anstatt
die Versorgungsstrukturen auszubauen
wurden in letzten 2 Jahren 9
Schmerzambulanzen geschlossen.
Die vor 3 Jahren gegründete "Allianz Chronischer Schmerz" -eine Plattform von
47 einschlägigen Selbsthilfegruppen -
setzte es sich deshalb zum Ziel, jene Initiativen aufzuspüren, die nicht erst auf
die nächste Gesundheitsreform warten, sondern längst eigene Wege gehen:
Indem möglichst viele ärztliche Disziplinen nicht nur bei der Diagnose-Erstellung
sondern auch bei der nachfolgenden
Therapie kooperieren. Denn erst durch eine freiwillige Zusammenarbeit mit
sämtlichen Gesundheitsberufen kann eine multimodale Therapie verwirklicht und der
Leidensweg der Schmerzpatient/innen
verkürzt werden. Solche Best Practice Modelle galt es zu finden und vor den
Vorhang zu bitten, damit deren vorbildhaftes Agieren möglichst viele
Nachahmer findet. Dank der
Unterstützung seitens der pharmazeutischen Industrie war es
möglich diese bereits bestehenden Teams zu finden und auszuzeichnen.
"Mit der Verleihung des Förderpreises
setzen wir ein Zeichen, wie wichtig uns
allen diese Kooperation unterschiedlicher Gesundheitsberufe ist", lobte der
Vorsitzende des Verbandsvorstands im Hauptverband, Mag. Peter McDonald
anlässlich der Preisverleihung. Denn: "Das
interdisziplinäre Teamwork gewinnt in unserem Gesundheitssystem immer
größere Bedeutung. Alle Berufsgruppen, die dem medizinischen Bereich
angeschlossen sind - ob akademische oder nicht akademische dienstleistende Berufe
- benötigen diese Art der
Zusammenarbeit, um so die bestmögliche Therapieerfolge zu erreichen und um
optimale Hilfe für Betroffene zu leisten".
Immerhin gab es 19 Einreichungen quer
durch Österreich, von denen die meisten die Hauptkriterien "innovativ",
39. Woche 2015 SENIORENBUND Info-Service
KW 39 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 17
"kassenfinanziert", "übertragbar"
erfüllten. "Wir waren von der Vielzahl der Einreichungen überrascht und beglückt
zugleich", so die Sprecherin der Schmerzallianz, Dkfm. Erika Folkes: "Die
eingereichten Projekte lagen in ihrer
Bewertung so dicht beieinander, dass es unserer Fachjury sichtlich schwer gefallen
ist die am besten geeigneten herauszufiltern". Schließlich machte das
Netzwerk Styriamed Hartberg-Fürstenfeld- die gelungene Zusammenarbeit über
Ortsgrenzen hinweg zwischen
niedergelassenen Allgemein- und Fachmediziner/innen und der
Schmerzambulanz des LKH Hartberg -das Rennen um die "Goldene Dolores". Die
interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der
Befunderhebung durch Austausch der Patienten-Daten, sowie eine ausgelagerte
multimodale Therapie ist seit 3 Jahren Erfolgsgarantie, was von der lokalen
Schmerz-Selbsthilfegruppe auch bestätigt wird.
Der 2. Preis ging an die Salzburger Ambulante Psychosoziale Rehabilitation
APR, ein Projekt das erstmals die psychosozialen und psychosomatischen
Auswirkungen des chronischen Schmerzes
berücksichtigt und ambulant behandelt.
Der 3. Preis richtet sich an jene Menschen mit chronischen Schmerzen, die sich
selbst nicht mehr artikulieren können. Das
mit Hilfe der OSiA- Studie der Salzburger Paracelsus Universität umgesetzte Projekt
"Schmerzfreies Pflegeheim" verhilft derzeit 3.400 Bewohnerinnen in 52
SeneCura-Heimen zu einer besseren Lebensqualität. "Bei den erstmals
vergebenen drei Förderpreisen geht es
nicht um wissenschaftliche Spitzenforschung" erklärte Univ. Prof. Dr.
Hans Georg Kress, in seiner Laudatio:
"Vielmehr werden von einer Patientenorganisation innovative
Schmerzbehandlungs-Projekte ausgezeichnet, die eine interdisziplinäre
und multiprofessionelle Zusammenarbeit
zur unmittelbaren Verbesserung der Versorgung von Schmerzpatienten erreicht
haben. Als unabhängige Jury", so der Vorsitzende der Fachjury, "haben wir
besonderes Augenmerk gelegt auf den offenen Zugang für Kassenpatienten,
praktische Umsetzbarkeit im
Gesundheitssystem, Ausbaufähigkeit und die möglichst einfache zukünftige
Übertragbarkeit der preiswürdigen Modellprojekte auf andere Institutionen
und Regionen Österreichs."
Der Hauptverband der
Sozialversicherungsträger ist offenbar zur Förderung von derartigen Initiativen
bereit. "Die "Allianz Chronischer Schmerz Österreich" hat mit dem Förderpreis einen
weiteren wichtigen Schritt für die
Realisierung von optimalen Versorgungsstrukturen im Bereich der
Schmerztherapie gesetzt" so McDonald abschließend. Nachsatz: "Was wir alleine
nicht schaffen, das schaffen wir dann
gemeinsam!"
Der Förderpreis DOLORES verdankt seine Verwirklichung den Sponsoren:
Bundesministerium für Gesundheit, Österreichische Ärztekammer,
Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, ORF, Ö1
Astellas, Boston Scientific, Gerot Lannach,
Grünenthal, Indivior, Mundipharma,
Pfizer, Sanofi
SENIORENBUND Info-Service 39. Woche 2015
18 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E KW 39
EUROPA
Brüssel, 22. September 2015
Becker: Wenn Innenminister heute nicht handeln, machen sich EU-Staaten an Chaos schuldig
"Auch Österreich muss zu den Staaten gehören, die entlastet werden"
"Das wichtigste ist nicht die genaue Zahl
der Migranten, die aufgeteilt werden, sondern dass Europa zeigt, dass es
gemeinsam handlungsfähig ist", so der
Sicherheitssprecher der ÖVP im EU-Parlament, Heinz K. Becker heute in
Brüssel. "Wenn die Innenminister der Mitgliedstaaten heute nicht handeln,
machen sich die EU-Staaten am weiteren Chaos schuldig", so der ÖVP-Abgeordnete.
"Die EU muss gemeinsam handeln und
Lösungen bringen. Wenn das nicht einstimmig möglich ist, dann eben per
Mehrheitsbeschluss. Das ist seit dem Lissabon-Vertrag rechtlich möglich. Wenn
die Blockierer in der EU das Tempo vorgeben, kommen wir sicher nicht
weiter", betont Becker.
„Wenn die Blockierer in der EU das Tempo vorgeben, kommen wir sicher nicht weiter.“ Der Europaabgeordnete fordert auch
Klarheit, dass sich die Asylsuchenden
nicht das Land aussuchen können, in dem ihr Antrag bearbeitet wird. "Bei der Quote
geht es auch darum, dass es kein 'Asyl à la carte' mehr gibt", betont der ÖVP-
Politiker.
"Was auch immer heute herauskommt,
eine Entlastung kann es langfristig nicht nur für Italien, Griechenland, Ungarn oder
Kroatien geben. Dauerhaft muss auch
Österreich zu den Staaten gehören, die entlastet werden", so Becker.
Wien, 21. September 2015
„3 Länder-Treffen 2015“- RESOLUTION: „Alterspolitik der Zukunft“ Erfordernisse im
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gefüge
„Erfahrung gestaltet Zukunft“ Chancen einer alternden Bevölkerung in der Arbeitswelt von Morgen
Das Dreiländertreffen der Senioren aus Baden-Württemberg, Bayern und
Österreich hat die Zusammenkunft
genützt, um in Nürnberg am 17./18. September eine Resolution zu finden, die
eine Alterspolitik mit Zukunft anerkennt,
39. Woche 2015 SENIORENBUND Info-Service
KW 39 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 19
sodass ältere Menschen ein
eigenständiges Anrecht auf ein unabhängiges, selbstbestimmtes und
sozial gesichertes Leben innerhalb der Gesellschaft besitzen. Alterspolitik muss
sicherstellen, inmitten der Gesellschaft
gesund und aktiv alt zu werden und als Betroffener darauf vertrauen zu können,
dass Hilfe und pflegende Fürsorge für diejenigen bereitgestellt sind, die der Hilfe
bedürfen.
Staatliche Entscheidungen sind ebenso
Bestandteil der Zielplanung wie eine adäquate Lebensführung der Älteren.
Generationengerechtigkeit ist nicht nur Sicherung und Weitergabe materieller
Güter, sondern auch für die ältere
Generation die Anerkennung einer veränderten, sozio-kulturellen Rolle des
reifen Menschen mit vermehrter Übernahme von Verantwortung in der
Familie, der Kommune, im Staat, und der Gesellschaft insgesamt.
In der gegenwärtigen politischen Diskussion um das Altern, den
demografischen Wandel, und die soziale Sicherheit hat die ältere Generation ein
Anrecht darauf als Gewinn und nicht als
Last angesehen werden. Zweifellos bringt der Wandel eine Herausforderung für die
Sozialsysteme mit sich. Immer häufiger bahnt sich aber auch die Einsicht an, dass
Ältere zunehmend zur Wertschöpfung in
der Gemeinschaft beitragen, weil sie ihre Ressourcen, vor allem Erfahrung, Zeit,
auch materielle Güter zur Unterstützung der nachfolgenden Generationen in
Familie und Gesellschaft nutzen. Ihr Wert als Konsumenten ist von der Wirtschaft
längst entdeckt.
Individuelle Ressourcen und Potentiale
älterer Mitbürger kann und muss sich die Gesellschaft erschließen, sie als Bestands-
, aber auch Wachstumspotenzial
anerkennen. Voraussetzung dafür ist ein altersgerechtes Arbeitsplatzangebot.
Wirtschaft, mit ihr der Staat und seine Bildungseinrichtungen werden, im
demographischen Wandel alle Kapazitäten für den Arbeitsmarkt, unabhängig vom
Alter der „Einstiegswilligen“ erschließen
müssen, wenn wir weiter an der Spitze des Fortschritts mitmischen wollen.
Insbesondere Eltern, die sich für eigenen
Einsatz in der Kindererziehung
entschieden haben, müssen sich auf Nachqualifizierungs-, Bildungs- und
Umschulungsangebote verlassen können.
Ökonomen und Ergonomen sind sich
einig: Eine nachhaltige Entwicklung der Arbeitspotentiale 30 setzt eine möglichst
ungebrochene Teilhabe der älteren Generation am Arbeitsleben voraus. Ein
richtiger Schritt ist die Entscheidung, das Ruhestandsalter hinauszuschieben. Eine
flexible und individuelle Beendigung der
Erwerbstätigkeit und die Abschaffung von Zwangsverrentungen für viele
Berufsgruppen erscheinen in heutiger Sicht in einem neuen Licht.
Ausgangspunkt für (deutsche)
Rentenansprüche muss Zug um Zug die geleistete Lebensarbeitszeit werden. Für
die Arbeitswelt erwächst auch daraus eine Sonderqualifikation und Berücksichtigung
der besonderen Bedürfnisse älterer Beschäftigter, nämlich eine angemessene
Eingliederung in Arbeitsgruppen,
Gesundheitsvorsorge im Betrieb und ständige Anpassung der Arbeitsplätze an
wechselnde Kompetenzen.
Verbesserungen in diesen Sektoren des
Arbeitsaltages werden ihre positive Wirkung auf Arbeitsweise, Kreativität und
Fähigkeiten nicht verfehlen, ihrerseits zur Leistungssteigerung insgesamt beitragen.
Arbeitsende, -rhythmen, -abläufe und -
umfang, auch der Arbeitsplatz selbst sind zwischen den Betroffenen, also dem
Arbeitgeber und dem älteren Arbeitnehmer, abzustimmen. Auch für das
Arbeitsgeschehen im Öffentlichen Dienst sind system- und situationsgerechte
Modelle zu schaffen und zu etablieren. Die
Arbeitgeber sollten den speziellen Bedürfnissen der älteren Arbeitnehmer
möglichst entgegenkommen. Die Generationen der tatkräftigen Älteren sind
in einem rohstoffarmen Land eine
förderpflichtige Ressource. Auch von daher definiert sich ein Grundrecht auf ein
bestmögliches, individuelles und eigenverantwortliches Leben für Senioren.
Mit zunehmenden Alter entdecken unsere
Senioren oft Einsatzfreude für die uns
vordergründig verzichtbaren Aufgaben, die auch deshalb (manchmal auch dem
Ressourcenmangel geschuldet) nicht als
SENIORENBUND Info-Service 39. Woche 2015
20 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E KW 39
vergütungspflichtig angesehen werden.
Die da häufig und vielfältig erbrachte Einsatzbereitschaft im Ehrenamt ist längst
unentbehrlicher Anteil unserer bürgerlichen Gemeinschaft und verdient
zusätzlich größte Anerkennung.
gez. Dr. Thomas Goppel, MdL
Landesvorsitzender der SEN der CSU
gez. Univ.-Prof. Dr. Andreas Khol
Bundesobmann des Österreichischen Seniorenbundes
gez. Prof. Dr. Wolfgang Freiherr von
Stetten
Bundesobmann des ÖSB Landesvorsitzender der Senioren-Union
der CDU Baden-Württemberg
Brüssel, 23. September 2015
Europäische Senioren Union (ESU)
Newsletter „Senior International“, Ausgabe 121
Europäische Solidarität auf dem Prüfstand
ESU –Regionalkonferenz mit der
Senioren-Union der CDU
Bericht von Claus Bernhold, Pressesprecher der Senioren-Union
Münster. Zu einer Regionalkonferenz der Europäischen Senioren Union mit der CDU
- Senioren- Union am 11. und 12. September kamen Gäste aus Belgien,
Großbritannien, Luxemburg, Österreich, Polen, Slowenien, Tschechien und
Deutschland nach Münster (Westfalen).
Als Einleitung und Begrüßung stellte ESU-
Vizepräsidentin Dr. Gabriele Peus-Bispinck Münster als mit dem
Europäischen Kulturerbe - Siegel ausgezeichnete, weltoffene Stadt vor, mit
Partnerstädten in Israel, Tunesien und
den USA. Münster sei eine junge Stadt, in der sich aber auch viele der ca. 70.000
Menschen der älteren Generation in
Organisationen, Gruppen und Initiativen für das Gemeinwohl einsetzen sowie ein
qualitativ hochwertiges Weiterbildungsangebot z. B. im Studium
im Alter der Universität wahrnehmen.
Nach dem Grußwort des regionalen CDU-
Kreisvorsitzenden, Josef Rickfelder, sprach der Generalsekretär des
Österreichischen Seniorenbundes Heinz Becker MdEP und verwies u.a. auf
die Bedeutung der älteren Generation als
jetzt und in weiterer Zukunft europaweit weitaus größte Wählergruppe.
Zum aktuellen Problem der europaweiten Flüchtlingsbewegung meinte Becker, dass
es menschliche und namentlich
Christenpflicht sei, Opfern von Krieg und Verfolgung unter allen Umständen und in
jedem Fall zu helfen. Dies erfordere einerseits ein hohes Maß an Solidarität
der europäischen Staaten unter- und zueinander und andererseits eine
notwendige Unterscheidung und
Abgrenzung zu Zuwanderern, die sich in der Europäischen Union ein wirtschaftlich
besseres Leben versprechen. „Diese Motivation ist zwar verständlich, würde
aber die Aufnahmekapazitäten in den
Kommunen und die Leistungsfähigkeit der Sozialsysteme übersteigen“, folgert der
ESU-Vizepräsident und österreichische Europaabgeordnete.
Europa, ein Ergebnis bitterer
Erfahrungen
Im Rahmen der Konferenz erinnerte der
Bundesvorsitzende der CDU-
39. Woche 2015 SENIORENBUND Info-Service
KW 39 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 21
Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff,
an die Anfänge der Idee zur Entwicklung einer gemeinsamen Politik in und für
Europa. Seien es nach Ende des 2. Weltkrieges zunächst auf gemeinsame
Verteidigung ausgerichtete Motive, um
u.a. gegenüber der damaligen Sowjetunion und dem Kommunismus zu
bestehen, so seien später wirtschaftliche Gründe hinzugekommen, die den
Gedanken einer europäischen Einigung beförderten.
Ausschlaggebend sei schließlich die gemeinsame Auffassung gewesen, dass
der Kontinent Europa von der christlichen Idee und den Grundsätzen der Aufklärung
geprägt ist. „Diese Grundwerte sind es,
die es sicherstellen, dass heute die Bürgerinnen und Bürger auch in unserem
Vaterland ihren jeweiligen Glauben frei leben können“, erklärt der Vorsitzende der
mit rd. 55.000 Mitgliedern zweitstärksten Vereinigung der CDU Deutschlands.
„Es war dies keine selbstverständliche Entwicklung, es war vielmehr eine
gemeinsame Leistung von Menschen, die aus den bitteren Erfahrungen der
Vergangenheit gelernt hatten.“
Flüchtlingspolitik auf europäischer
Ebene nötig Wulff unterstützt Aussagen der
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit der
Forderung zur Lösung der damit verbundenen Probleme auf europäischer
Ebene und richtet einen deutlichen Appell an die europäische Gemeinschaft zur
Wahrung der gemeinsamen Werte. Anders habe Europa keine Chance, die
anstehenden Probleme mit der Vielzahl
einreisender Flüchtlinge aus den Krisenherden des Nahen Ostens zu lösen.
Diese Aufgabe sei ein Prüfstein, an dem
sich entscheiden werde, wie sich Europa
weiterentwickelt.
Nagelprobe europäischer Solidarität
Dr. Markus Pieper MdEP, mittelstandspolitischer Sprecher der EVP-
Fraktion, wähnt die europäische
Staatengemeinschaft in der Flüchtlingspolitik vor einer der größten
Herausforderungen der Nachkriegszeit.
„Auf keinen Fall darf es einen Rückfall in
die Zerstrittenheit vergangener Jahre geben. Wir sind innerhalb der
Gemeinschaft auf Solidarität angewiesen“, betont Pieper, seit 2004
Europaabgeordneter der CDU für
Nordrhein-Westfalen und den CDU-Bezirksverband Münsterland vor der gut
besuchten Veranstaltung.
Den Älteren in der Gesellschaft mehr Beachtung schenken
In einem Grußwort forderte Leonard Kuckart, ehemaliger Landtags-
abgeordneter, die Älteren in der Gesellschaft auf, sich noch stärker als
bisher in die politische Arbeit
einzubringen. Leistungen und Erfahrung z.B. der Nachkriegsgeneration würden
noch zu wenig genutzt und berücksichtigt, stellt der stellv. Bundesvorsitzende der
Senioren-Union der CDU fest.
Zukunft einer Gesellschaft längeren
Lebens
Prof. Dr. An Hermans, Präsidentin der Europäischen Senioren Union, betonte
in ihrer Rede u.a. die Bedeutung und
Funktion der regionalen ESU-Konferenzen. Erstens: Kollegen treffen, die dieselben
gesellschaftlichen Ansichten vertreten und dasselbe soziale Engagement zeigen.
Zweitens: Stärkung der Führungskräfte in
unseren Organisationen, d. h. „Capacity-Building“ und „Empowerment“.
Schließlich: Neue Konzepte entwickeln,
um zu einer „altersfreundlichen Gesellschaft“, einer „age-friendly society“,
beizutragen, als einerseits Auftrag an
Senioren selbst, aber auch als Aufruf und eine Herausforderung für Behörden auf
allen Ebenen und Gruppen und Dienstleistern in allen Bereichen der
Gesellschaft. Das reiche von der
Zugänglichkeit der Gebäude und Transportmittel über die Fürsorge und
Digitalisierung bis hin zu Wohnen und Tourismus. Es gebe, so Hermans, keinen
Bereich in dem es nicht möglich wäre, unsere Gesellschaft zu einer
zukunftsorientierten „Gesellschaft eines
längeren Lebens“ zu machen.
SENIORENBUND Info-Service 39. Woche 2015
22 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E KW 39
In den letzten Wochen sei man mit dem
Problem der Flüchtlingskrise konfrontiert worden. Viele Fragen und Probleme, die
schon Jahre schlummerten, seien plötzlich zutage getreten. Aufnahme und Betreuung
von Flüchtlingen sei nicht nur das Problem
von Deutschland, sondern von ganz Europa. Nicht nur von mutigen
Regierungschefs wie Angela Merkel, die gesagt habe: „Deutschland ist ein starkes
Land. Wir schaffen das!“ Führungskräfte und Bürger aus
verschiedenen Ländern seien
aufgefordert, gemeinsam diese Herausforderungen anzugehen. Mit
Erfahrung und Offenheit für neue Herausforderungen. Mit Verantwortlichkeit
und Solidarität, sowie Achtung für
Menschenrechte.
Expertenwissen gefragt
Bettina Hartmann, Mitarbeiterin des Senior Experten Service (SES), beschrieb
anschließend diese seit 1983 bestehende
Stiftung der Deutschen Wirtschaft als deutsche Ehrenamts- und
Entsendeorganisation für Fach- und Führungskräfte im Ruhestand.
Finanzielle Unterstützung erhalte der SES
unter anderem durch das Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung und das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF).
SES-Experten unterstützten vor allem kleine und mittlere Unternehmen,
öffentliche Institutionen und Verwaltungen sowie Einrichtungen der
Schul- und Berufsbildung in erster Linie in Entwicklungs- und Schwellenländern in
bisher über 26.000 ehrenamtlichen
Einsätzen in 160 Ländern.
Älterwerden – aktiv bleiben, möglichst gesund alt werden
Bundesministerin a. D. Prof. Dr. Dr.
h.c. mult. Ursula Lehr, die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der
Senioren Organisationen (BAGSO) betonte in ihrem Referat, es komme nicht nur
darauf an, wie alt wir werden, sondern
wie wir alt werden und es gelte, nicht nur dem Leben Jahre, sondern auch, den
Jahren Leben zu geben!
In einer Zeit des demografischen Wandels müsse jeder Einzelne etwas dazu tun,
Selbstständigkeit und Unabhängigkeit
möglichst lange zu erhalten. In Zeiten weltanschaulichen und technischen
Wandels, dem Wechsel von langfristigen zu kurzfristigen Bindungen sei
lebenslanges Lernen vonnöten.
Mit zahlreichen anschaulichen Statistiken
und Schaubildern stellte die führende deutsche Gerontologin die demografischen
Fakten zunehmender Langlebigkeit dar.
Alter hat viele Gesichter
Das Alter – so wurde außerdem deutlich –
hat viele Gesichter: Da ist zum einen der kompetente, ältere Mensch, der noch im
hohen Alter alleine seinen Alltag meistert
und da ist zum anderen der kranke, hinfällige ältere Mensch, der auf Hilfe und
Unterstützung angewiesen ist. Die individuellen Unterschiede seien
erheblich, und Altern sei stets das
Ergebnis eines lebenslangen Prozesses mit ureigensten Erfahrungen. Einfluss nähmen
u.a. schulische Bildung, berufliches Training, Lebensstil und Art der
Auseinandersetzung mit Belastungen.
Prävention statt Pflege
Weitere Schwerpunkte der Referentin
bildeten Ausführungen zum gesunden Älterwerden. Frau Lehr setzt Prävention
und Rehabilitation vor Pflege, denn Alter
müsse nicht zwangsläufig Pflegebedürftigkeit bedeuten. Prävention
heiße Kontrolle von Risikofaktoren, gegen die man z.T. durch körperliche und
geistige Aktivität angehen kann.
Eine ihrer Grundforderungen lautet:
Langlebigkeit verpflichtet zu einem gesunden und kompetenten Altwerden.
Ende der 50er Jahre habe die
39. Woche 2015 SENIORENBUND Info-Service
KW 39 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 23
Seniorenarbeit in Deutschland mit der
Frage begonnen: „Was kann die Gesellschaft für die Senioren tun?“
Freunde und Delegierte aus Belgien, Großbritannien, Österreich, Polen,
Tschechien und Deutschland
Senioren wirken mit
Inzwischen – fuhr Lehr fort - habe sich
die ältere Generation umfassend geändert: Sie sei gesunder und
kompetenter geworden, wolle und könne mitgestalten und mitwirken – wenn man
sie nur ließe. Noch verbreitete negative
Altersbilder stünden dem manchmal entgegen.
Deswegen müsse man heutzutage fragen:
„Was können die Senioren für die Gesellschaft tun?“ Sie tun schon sehr viel,
mit diesem Fazit beschloss die ehemalige
Bundesministerin für Jugend, Familie,
Frauen und Gesundheit ihren mit viel
Beifall bedachten Vortrag. Erfolgreiche Zusammenarbeit Polen -
NRW
Als letzter Redner berichtete
Landtagsabgeordneter Werner Jostmeier, Mitglied des Haupt- und des
Europaauschusses des Landtages NRW und Sprecher der Deutsch - Polnischen
Parlamentariergruppe, über seine dortige Arbeit für Europa. Diese Gruppe setze sich
in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur
und Sport für eine Steigerung der Zusammenarbeit mit diesem wichtigen
Handelspartner NRW’s ein.
In ihrem Schlusswort unterstrich Dr.
Gabriele Peus-Bispinck nochmals die wichtige Arbeit in der ESU und forderte
die Tagungsteilnehmer auf, sich weiter in den Kreisen und Bezirken der Senioren-
Union mit europäischen Fragen auseinanderzusetzen und zu einem von
den Bürgern getragenem einigem und
solidarischem Europa beizutragen und dafür zu werben.
Redaktion: [email protected] ESU bei Facebook: Facebook.com/esu.eu Twitter: @esu.epp ESU im Internet (Homepage): http//esu_epp.eu Der Newsletter erscheint auf deutsch auch aktuell im Internet unter http://www.seniorenunion-info.de/
39. Woche 2015 SENIORENBUND Info-Service
KW 39 S E N I O R E N B U N D I N F O - S E R V I C E 25
Sie suchen einen Raum für ein Seminar, für eine Firmenklausur, oder ein Zimmer für einen Ausflug nach Wien mitten im Grünen und doch in Wien?
Dann sind Sie im SEMINARHOTEL SPRINGER-SCHLÖSSL genau richtig.
Das Springer Schlössl bietet gemütlich ausgestattete Zimmer in absoluter Park-Ruhelage in der Nähe dem Schloss Schönbrunn
und ist auf Seminargäste spezialisiert.
Unser Hotel ist besonders seniorenfreundlich und eine Oase der Entspannung.
Weitere Informationen bekommen Sie unter Telefon:
(01) 814-20/35, Fax: (01) 814-20/30 sowie auf der Homepage.
www.springer-schloessl.at