SPORTSFREUND 11/2012

11
November 2012 Deutschland EUR 4,50 / Österreich EUR 5,00 / Luxemburg EUR 5,20 / Schweiz sfr 7,90 Reinhold Messner Der besessene Visionär Der Bergsteiger über Motivation, Anarchie und die neue Sehnsucht nach echten alpinen Abenteuern 11/2012 LIES DEN SPORT! Willy Bogner Wagemutiger Könner Im Auftrag Ihrer Majestät: Warum James Bonds Kameramann die kontrollierte Unvernunft liebt US-Basketball Inside NBA 2012/13 Frank Buschmann über Nowitzkis Mavs, die „neuen“ Lakers und die heißesten Titelfavoriten 50 Jahre Bundesliga Dinos im Doppelpack Fußballgipfel: Breuckmann trifft Hoeneß 125 Jahre HSV: Das Schicksal hängt an zwei Beinen MARTIN SCHMITT MARIA HÖFL-RIESCH SCHLUSS MIT DEN LÜGEN Der alpine Skistar über Meinungsmache, Materialschlachten und ihre Freundschaft zu Konkurrentin Lindsey Vonn Warum der Skisprung- Oldie noch immer heiß aufs Fliegen ist

description

Alpinstar Maria Höfl-Riesch hat nach 28 Lebensjahren bereits ihre Biografie geschrieben und mit uns ausführlich über die Höhen und Tiefen ihrer bisherigen Karriere gesprochen. Ebenso wie Skisprung-„Oldie“ Martin Schmitt, der zwar (noch) kein Buch geschrieben, aber ebenfalls viel zu erzählen hat. Und immer noch „Bock auf die Schanze“. Auch Willy Bogner hat mit 70 Jahren noch keine Lust, dem Rentendasein zu frönen – gleiches gilt für Reporterlegende Manni Breuckmann, der eine illustre Runde zum „Fußballgipfel“ eingeladen hat. Vom bekannteste Bergsteiger aller Zeiten mal ganz zu schweigen: Reinhold Messner hat keine neue Biografie geschrieben, ihm wurde auf der Leinwand ein Denkmal gesetzt. Diese und viele weitere Themen - im neuen SPORTSFREUND 11/2012, ab 6. November 2012 im Zeitschriftenhandel...

Transcript of SPORTSFREUND 11/2012

Page 1: SPORTSFREUND 11/2012

November 2012 Deutschland EUR 4,50 / Österreich EUR 5,00 / Luxemburg EUR 5,20 / Schweiz sfr 7,90

Reinhold MessnerDer besessene VisionärDer Bergsteiger über Motivation, Anarchie und die neue Sehnsucht nach echten alpinen Abenteuern

11/2012LIES DEN SPORT!

Willy BognerWagemutiger KönnerIm Auftrag Ihrer Majestät: Warum James Bonds Kameramann die kontrollierte Unvernunft liebt

US-BasketballInside NBA 2012/13Frank Buschmann über Nowitzkis Mavs, die „neuen“ Lakers und die heißesten Titelfavoriten

50 Jahre BundesligaDinos im DoppelpackFußballgipfel: Breuckmann trifft Hoeneß • 125 Jahre HSV: Das Schicksal hängt an zwei Beinen

MARTIN SCHMITT

MARIA HÖFL-RIESCH

SCHLUSS MITDEN LÜGENDer alpine Skistar über Meinungsmache, Materialschlachten und ihre Freundschaft zu Konkurrentin Lindsey Vonn

Warum der Skisprung- Oldie noch immer heiß aufs Fliegen ist

Page 2: SPORTSFREUND 11/2012

HANNOVER. Noch vor einigen Jahren war es für Hannoveraner ziemlich heikel, sich öffentlich zur ihrer Stadt zu bekennen. Ich weiß, wovon ich spreche. Einen Großteil meines Lebens habe ich an der Leine verbracht und war gefühlte 80 Prozent davon damit beschäftigt, die gnadenlos unterschätze Stadt zu verteidigen.

„Nirgends ist es doofer als in Hannover“, reimte Harald Schmidt, und jeder Versuch, die Landeshauptstadt als enorm lebenswerte Metropole zu loben, perlte wie ein verzweifelter Rechtfertigungsversuch am mitleidigen Grinsen des jeweili-gen Gegenübers ab. Gut, die Scorpions haben die Liebe zu Hannover mit „Wind of Change” auf eine ziemlich harte Probe gestellt, aber immerhin hatten „wir“ Fury in the Slaughterhouse und Mousse T. als musikalisches Gleichgewicht – und seit dem DFB-Pokalsieg im Jahr 1992 immer die Hoffnung, dass auch Hannover 96 endlich einmal zum echten Aushängeschild der Stadt reifen würde. Die Wartezeit währte knapp 20 Jahre. Mirko Slomka wurde 2010 Trainer der „Roten“ und machte aus der grauen Maus und ehemaligen Fahrstuhltruppe der Bundesliga – nach einigen Anlaufschwierigkeiten – eine der „spektakulärsten Fußballmannschaften des Landes“. Das schrieb zumindest „Die Zeit“. Und zitierte im selben Beitrag den Trainer von Borussia Dortmund, Jürgen Klopp:  „Wenn es uns nicht gegeben hätte, wäre Hannover die Mannschaft mit der besten Entwicklung der vergangenen Jahre gewesen.“ Ich würde gern für mich in Anspruch nehmen, meinen Teil zu dieser Entwicklung beigetragen zu haben. Als Sportstudent an der Uni Hannover war ich mehrere Semester Hilfswissenschaftler („HiWi“) und habe Kommilitonen das Tennisspielen beigebracht. Einer von ihnen war Mirko Slomka.

Die Frage ist nun: Wäre Slomka zu dem Trainer gereift, der er heute ist, wenn ernicht durch meine harte Schule gegangen wäre? Okay, vermutlich schon.

Aber man wird ja wohl noch seine Illusionen haben dürfen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Christian BärmannChefredakteur SPORTSFREUND

Unter Sportsfreunden! Auf der Facebook-Präsenz von SPORTSFREUND treffen sich täglich Leser und Autoren, um sich über aktuelle Geschehnisse und kuriose Geschichten aus der Sportwelt auszutauschen. Seien Sie dabei! www.facebook.com/SportsfreundMagazin

Foto

: Mic

hel C

ottin

/Age

nce

Zoom

/Get

ty Im

ages

EDITORIAL

003SPORTSFREUND

Page 3: SPORTSFREUND 11/2012

VORNAME

NACHNAME

STRASSE

PLZ/ORT

TELEFON

E-MAIL

KONTONUMMER

BANKLEITZAHL

GELDINSTITUT

DATUM

Ich bestelle meinen persönlichen SPORTSFREUND zum Vorteilspreis ...

GEBURTSDATUM

im Jahres-Abonnement (12 Ausgaben)

im 2-Jahres-Abonnement (24 Ausgaben)

(Deutschland 49 €, EU-Ausland 59 €, sonst. Ausl. 79 €)

(Deutschland 95 €, EU-Ausland 115 €, sonst. Ausl. 155 €)

Bei Erteilung einer Einzugsermächtigung erhalte ich eine 13. Ausgabe pro Jahr kostenfrei! Bankeinzug nur im Inland.

Ich zahle bequem per Bankeinzug:

Ich zahle per Rechnung.

Ich freue mich auf folgende Prämie:

BestChoice-Gutschein

popcube (weiß)

Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht vier Wochen vor Ablauf des Bezugszeitraums schriftlich gekündigt wurde.

Lieferung der Prämien solange der Vorrat reicht. Die Abonnement-Beiträge und eventuell anfallende Prämien-Zuzahlungen werden separat berechnet. Alle Preise inklusive Mehrwertsteuer und Versandkosten.

Vertrauensgarantie: Ich kann diese Bestellung inner-halb von 14 Tagen ohne Begründung schriftlich (z.B. Brief oder E-Mail widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung.

UNTER-SCHRIFT

(bei Minderjähigen Unterschrift des gesetzlichen Vertreters)

Weitere aktuelle Prämien und Abonnement-Aktionen finden Sie auf der SPORTSFREUND-Website.

Ich zahle per beiliegendem Verrechnungsscheck.

Ja, ich bin damit einverstanden, dass der SPORTSFREUND Verlag mich künftig per E-Mail über interessante Produkte informiert. Meine Daten werden nicht an Dritte weitergegeben.

Per Post an:SPORTSFREUND VerlagDrachenfelsstraße 57D-50939 Köln

Oder per Fax an:

0221 / 430 82 939

Oder online unter:

www.sportsfreund-magazin.de/abo AB DAMIT

Entdecken Sie Ihren SPORTSFREUND jeden ersten Dienstag im Monat pünktlich und portofrei in Ihrem Briefkasten – zum Sparpreis samt Prämie!

Wählen Sie das vergünstigte Jahres- oder Zwei-Jahres-Abonnement oder alternativ das Schnupper-Abo (3 Ausgaben für nur 9 €)!

ABONNIEREN UND SPAREN!

meventi-Gutschein

TOP-AKTION

Erleben Sie Sport, wie es Ihnen gefällt! Mit dem Kanu wilde Wasser bezwingen, beim Bogenschießen Konzentration üben, mit dem Moun-tainbike anspruchsvolle Touren meistern, beim Klettern die Schwerkraft besiegen oder beim Wandern die Natur neu erleben – mit diesem Gut-schein haben Sie die Auswahl aus über 30 Sporterlebnissen. Erleben Sie die volle meventi-Bandbreite mit diesem Gutschein mit einem regulären Wert von 69 Euro!

Zuzahlung im Jahres-Abo nur 20,00 Euro!

Mit dem BestChoice EinkaufsGutschein im Wert von 20 Euro (Jahres-Abonnement) bzw. 30 Euro (Zweijahres-Abonnement) können Sie bei über 200 Handelspartnern shoppen – lösen Sie den Gutschein einfach vor Ort oder online bei Partnern wie SportScheck oder Intersport, Runners Point oder Karstadt, Maredo oder Ikea, ATU oder Globetrotter u.v.a. ein.

Natürlich ohne Zuzahlung!

20 € BestChoice EinkaufsGutschein

GUTSCHEIN

CD „Ich habe fertig“

popcube (braun)

Maglite & Victorinox

meventi Sport-Erlebnisboxx

Ihr Vorteilspreis:12 x SPORTSFREUND 49,00 €+ meventi Sport-Erlebnisboxx 69,00 €für nur 118 ,00 €

69,00 €

Page 4: SPORTSFREUND 11/2012

INHALTSVERZEICHNIS

SPORTSFREUND 11/2012

088018 Maria Höfl-RieschDer Skistar über Medien, Materialschlacht und die Alpin-Konkurrenz

BasketballDie neue NBA-Saison 2012/2013

WintersportMaria Höfl-Riesch:

„Damit hatte ich nicht gerechnet!“ ............................................................... 018

Willy Bogner im Interview:

Vernunftmensch mit Hang zur Unvernunft ...................................................024

Leistungszentrum: DKB-Skisport-Halle in Oberhof ....................................030

Skisprung-Champion Martin Schmitt:

„Das war eine coole Zeit!“ ..............................................................................036

Biathlon-Legende Uschi Disl: „Der speziellste Sport, den es gibt“ ............050

Reise-SpezialÖsterreich: „Daunhill“ vom Feinsten ............................................................044

Osttirol: Die Nummer 1 im Langlauf .............................................................046

Mit Schneeschuhen im Outback: Mit Gams und Steinbock per Du ...........048

Mixed ZoneShorties: Neues aus der Sportwelt ...............................................................010

Termine: Sportveranstaltungen auf einen Blick............................................ 012

SPORTSFREUND-Gewinnspiel:

Exklusive Sportreise nach Hannover ............................................................. 014

Medien: Sportliche Bücher, Spiele, Filme & Apps ......................................... 016

Laufsport: Tough Guy Knut Höhler ............................................................... 016

Sportliche Weihnachten: Die schönsten Geschenke für Aktive ..................086

Legendäre Sportstätten: Dortmunder Westfalenhallen .............................096

BasketballInside NBA 2012/2013:

Frank Buschmann über die neue Basketball-Saison .....................................088

SKI ALPIN

004SPORTSFREUND

Page 5: SPORTSFREUND 11/2012

036

062 024

Skispringen„Oldie“ Martin Schmitt im Interview

Reinhold MessnerDer Ruf nach neuen Abenteuern

Willy BognerKontrollierbare Unvernunft

Fußball125 Jahre Hamburger Sport-Verein:

Das Schicksal hängt an 2 Beinen ...................................................................068

Fußballgipfel:

Breuckmann, Hoenneß, Roth und Schmidt beim großen Gipfeltreffen ........ 074

Sports-Freunde:

Ein Spiel wie eine Freundschaft .................................................................... 080

LaufsportFunktionsunterwäsche: Die intelligente Kleidung ......................................054

Sportswear-Revolutionär: Bodo W. Lambertz im Interview .......................056

Langstrecken-Mann Jan Fitschen:

„Jeder Marathon ist ein Risiko“ .....................................................................058

Laufhighlight in der Halle: Ecco Indoor Trail 2013 ......................................094

OutdoorReinhold Messner:

Besessen von Visionen ...................................................................................062

StandardsEditorial: Hannover .......................................................................................003

Augenblicke: Red Bull Stratos ..................................................................... 006

Abonnement .................................................................................................048

Impressum ....................................................................................................098

Vorschau .......................................................................................................098

LaufsportDeutschlands bester Marathonmann058

068 Fußball125 Jahre Hamburger Sport-Verein

005SPORTSFREUND

Page 6: SPORTSFREUND 11/2012

Die Welt zu ihren Händen: Maria Höfl-Riesch mit der Glaskugel für den Gesamtweltcupsieg in

der Saison 2010/2011.

Foto

: mhm

/mar

ia.c

om.d

e

SKI ALPIN > MARIA HÖFL-RIESCH

018 SPORTSFREUND

Page 7: SPORTSFREUND 11/2012

er hoch steigt, kann erfahrungsgemäß tief fallen. Eine Binsenweisheit, die

Maria Höfl-Riesch am eigenen Leib erfahren musste. Aber was heißt „tief“? Gerade im Spitzen sport ist dieser Begriff ausgesprochen relativ. 2010 kehrte Maria Riesch aus Vancouver als Doppel-Olympia-siegerin zurück, ein Jahr später beendete der alpine Skistar die Saison als Gesamtweltcupsiegerin. Sie war auf dem Gipfel ihrer bisherigen Karriere ange-kommen. Doch im Laufe der Saison 2011/2012 – die sie hinter der überragenden Lindsey Vonn und Tina Maze immerhin als Dritte beschließen sollte – schossen sich einige Medien auf die inzwischen mit ihrem Manager Marcus Höfl verheiratete Deutsche ein. „Nehme ich heute an einer Gala oder an irgend-einer anderen Veranstaltung teil, die nichts mit Ski-fahren zu tun hat, kann ich förmlich darauf warten, dass jemand schreibt, ich solle mich mehr auf mei-nen Sport konzentrieren“, schreibt sie bitter in ihrer gerade veröffentlichten Biografie „Geradeaus“. Sie berichtet von „Lügen“, die in die Welt hinaus posaunt worden seien – und mutmaßt fast schon trotzig, dass diese Journalisten wahrscheinlich auch glau-ben, sie könnten besser Skifahren. »

Frau Höfl-Riesch, eine Biografie zu schreiben erscheint mit 28 Lebensjahren zunächst einmal sehr früh. Was war die Initialzündung – mussten Sie sich in erster Linie die Wut von der Seele sch-reiben, die sich angestaut hatte, weil Sie sich im vergangenen Jahr von einigen Medienvertreten ungerecht behandelt oder falsch dargestellt fühl-ten? Die Idee gab es schon länger. Letzter Auslöser waren dann einige Lügen, die im Verlauf der letzten Saison über mich verbreitet wurden. Es hieß zum Beispiel, ich hätte mich schlank gehungert, damit mein Mann Marcus, der ja gleichzeitig mein Manager ist, mich besser als Modepuppe vermarkten könne. Dabei hatte ich eine fiese Infektion, musste Anti-biotika nehmen, die meine Darmflora total ruiniert haben. Ich dachte, so ein Buch ist eine gute Möglich-keit, um bestimmte Dinge klarzustellen.

Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin: Maria Höfl-Riesch hat im alpinen Skisport so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Doch als die Traumkarriere im vergangenen Winter etwas in Stocken geriet, nahmen einige Medien die Athletin vehement ins Visier. Über diese neuen Erfahrungen sowie die damit verbundenen Höhen und Tiefen hat Maria Höfl-Riesch nun ein Buch geschrieben – und mit SPORTSFREUND darüber ge sprochen.

„Damit hatte ichnicht gerechnet“

MARIA HÖFL-RIESCH

W

Maria Höfl-Riesch ...

... wurde am 24. November 1984 in Garmisch-Partenkirchen geboren. Sie steht seit ihrem dritten Lebensjahr auf

Skiern, wurde zur Saison 1999/2000 in den C/D-Kader des Deutschen Skiverbandes aufgenommen und feierte

im Februar 2001 ihr Debüt im Weltcup. Zum Abschluss derselben Saison wurde sie Deutsche Meisterin in der Abfahrt

und im Super-G. Riesch ist eine echte Allrounderin mit Erfolgen in der Abfahrt, im Riesen slalom, Super-G und Slalom.

Mittlerweile stehen 23 Weltcupsiege zu Buche. Zu ihren größten Erfolgen zählen die beiden olympischen Gold-

medail len in Vancouver 2010 (Super-Kombination und Slalom), das WM-Gold im Slalom in Val-d‘Isère 2009

und der Gesamtweltcupsieg in der Saison 2010/2011. Sie wohnt mit ihrem Mann Marcus Höfl, der gleichzeitig

ihr Manager ist, in Kitzbühel.

www.maria.com.de

019SPORTSFREUND

Page 8: SPORTSFREUND 11/2012

Interview: Johanna Stöckl

Reinhold Messner ist der bekannteste Bergsteiger aller Zeiten und der erste Mensch, der auf allen 14 Achttausendern stand. Gerade erst wurde dem Südtiroler im Kino mit dem Film „Messner“ ein Denkmal gesetzt. Anlässlich der Premiere sprach der 67-jährige Extremsportler mit SPORTSFREUND.

Reinhold Messner

auf Schloss Juval,

seinem Wohnsitz am

Eingang des Schnals-

tales, Vinschgau.

BERGSTEIGEN > REINHOLD MESSNER

062 SPORTSFREUND

Page 9: SPORTSFREUND 11/2012

VON VISIONEN

Reinhold Messner

BESESSEN

063SPORTSFREUND063SPORTSFREUND

Page 10: SPORTSFREUND 11/2012

068 SPORTSFREUND

FUSSBALL > 50 JAHRE BUNDESLIGA – DER HSV

Page 11: SPORTSFREUND 11/2012

50 JAHRE FUSSBALLBUNDESLIGA: HAMBURGER SV

DAS SCHICKSALHÄNGT AN 2 BEINEN

ieser Tag hätte eine Katastrophe werden kön-nen. Mit hanseatisch distanzierter Miene steht

Klubpräsident Carl-Edgar Jarchow im blauen Jackett am Ende des roten, aber heute klubfarbengemäß blauen Teppichs und begrüßt die Ehrengäste, die zur Geburtstagsfeier des HSV gekommen sind. Nebenan im Stadion feiern die Fans noch immer den glück-lichen 1:0-Sieg über Hannover, VIPs und Granden des Vereins strömen abseits der Massen durch einen Seiteneingang in die O2-Arena. Heute wollen Sie den Hamburger Sport-Verein hochleben lassen.

Vor 125 Jahren, am 29. September 1887, gründete sich einer der drei Vorläufervereine des HSV, der Sport-Club Germania, bei dem allerdings erst ein Jahr später Fußball gespielt wurde. Felix Magath, der beim HSV seine wichtigsten Tore geschossen hat, ist heute Abend aus Wolfsburg angereist. Günther Netzer ist gekommen, der während der goldenen Jahre als Manager wirkte. Und natürlich auch Uwe Seeler, das lebende Vereinssymbol, das nachts vor

Text: Thomas Kosinski | Fotos: Witters

50 Jahre Bundesliga – und der Hamburger Sport-Verein war immer dabei. Dreimal wurde der HSV in dieser Zeit Meister, vergangene Saison wäre der Traditionsverein jedoch fast abgestiegen. Damit dies in der aktuellen Saison nicht passiert, wurde der finanzielle Rahmen gesprengt und als Heilsbringer „Rückkehrer“ Rafael van der Vaart verpflichtet.

Sorgen um „seinen“ HSV manchmal nicht schlafen kann. Entspannt und in Feierlaune zeigt sich auch die Meistermannschaft von 1987: Jimmy Hartwig tritt in Lederhosen auf, schließlich ist in Mün-chen Oktoberfest, Thomas von Heesen im grauen Businessdress, Uli Stein in roten Lackschuhen. Es soll ein schöner Abend werden, mit Auftritten von Rea Garvey, Scooter, Olli „Dittsche“ Dittrich und Otto Waalkes. Es darf gelacht und erst recht in Erinnerungen geschwelgt werden. Denn die Historie des HSV ist weit glanzvoller als die Ge-genwart. „Ich bin froh, dass die Gründerväter des HSV den Verein damals nicht 14 Tage früher ins Leben gerufen haben“, bemerkt Jarchow launisch bei seiner Begrüßung. Denn sonst hätte er seine Rede mit null Punkten im Rücken und wohl als Tabellenletzter halten müssen.

Doch 14 Tage sind im Fußball eine Ewigkeit. Nach den Spielen gegen Dortmund, Gladbach und Hannover stehen plötzlich sieben Punkte auf

D

069SPORTSFREUND